TUI Politik-Agenda

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TUI Politik-Agenda
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politik - Agenda
Die TUI Group zur 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages (2013–2017)
Aktiengesellschaft
2
E i n Ko n z e r n –
d r e i sta r ke S pa rt e n
Aktiengesellschaft
Touristik
Reiseveranstalter
Hotels & Resorts
Kreuzfahrten
Hotels & Resorts
6 Airlines mit 140 Flugzeugen
30 Millionen Kunden
aus über 30 Märkten
180 Zielgebiete
1.800 Reisebüros in Europa
über 230 Hotels
Riu
Robinson
Iberotel
Grupotel
Grecotel
Dorfhotel
Mein Schiff 1
Mein Schiff 2
Mein Schiff 3*
Mein Schiff 4**
MS Europa
MS Europa 2
MS Hanseatic
MS Bremen
MS Columbus 2
* Indienststellung 2014
**Indienststellung 2015
Aus dem Bericht für das Geschäftsjahr 2011/2012
Umsatzerlöse
TUI Travel
TUI Hotels & Resorts
Kreuzfahrten
Konzern
Bereinigtes EBITA (operatives Ergebnis)
TUI Travel
TUI Hotels & Resorts
Kreuzfahrten
Konzern
Quelle: TUI AG Geschäftsbericht 2011/2012
Gesamtvermögen
17.681,5
384,7
231,0
18.330,3
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
637,4
178,6
3,0
745,7
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
13.212,6 Mio. Euro
Eigenkapital
2.067,1 Mio. Euro
Mitarbeiter
73.812
Personalaufwand
Löhne und Gehälter
Sozialabgaben
Gesamt
1.987,0 Mio. Euro
429,0 Mio. Euro
2.416,0 Mio. Euro
1
PO L I T I S C H E FO R D E R U N G E N D E R T U I
I N 1 0 KU R Z E N P U N K T E N
1. DEN WACHSTUMSMOTOR TOURISMUS WEITER STÄRKEN
n Stärkere Anerkennung und Förderung des Tourismus als Antriebskraft für Wachstum und Beschäftigung
2.STEUERPOLITIK
n Keine Übermaßbesteuerung durch neue Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer für Reiseveranstalter
(unverhältnismäßige Auslegung des § 8 Nr. 1e GewStG)
n Abschaffung der Luftverkehrssteuer, da sie ihren ursprünglichen Zweck einer CO2-Reduzierung nicht erfüllt und stattdessen Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen EU-Ländern schafft
n Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Übernachtungen, um auch weiterhin Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen für Hotels zu ermöglichen
n Abschaffung unkoordinierter, kommunaler Bettensteuern
3.LUFTVERKEHRSPOLITIK
n Aktive Unterstützung des Single European Sky (SES) zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Europäisierung von Luftfahrtregelungen
n Aussetzung des EU-Emissionshandels (ETS) bis zur Etablierung eines internationalen Systems, um Wett­-
bewerbsnachteile zu vermeiden
n Keine Verschärfung von Nachtflugregelungen sowie stärkere Anerkennung von neuen, leiseren Flugzeugen
bei der Festlegung von Flugzeiten
4.INFRASTRUKTURPOLITIK
n Ausbau von Hafeninfrastrukturen zur Betankung von Schiffen mit umweltfreundlicher Flüssiggas (LNG)-Tech-
nologie
n Mehr Investitionen in die Tourismusinfrastruktur angesichts der Streichung der EU-Förderung
n Zuständigkeit des Bundes für die Flughafenplanung in Deutschland zur Vermeidung des Wildwuchses bei Klein-
flughäfen
5. NACHHALTIGKEIT UND UMWELTSCHUTZ
n Höhere Anerkennung des Engagements der Tourismusindustrie im Bereich Nachhaltigkeit
n Gewährung eines ausreichenden Zeithorizonts für die Umsetzung neuer Umweltstandards (z.B. Reduzierung von CO2-Emmissionen)
n Bessere Einbindung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ in den internationalen Kontext
6.VERBRAUCHERPOLITIK
n Vereinfachung von Visaregelungen, besonders für Reisende aus China und Russland
n Überarbeitung der EU-Pauschalreise-Richtlinie, besonders im Bereich der Entschädigungspflicht bei höherer Gewalt
7.KATALOGPREISBINDUNG
n Abschaffung der Katalogpreisbindung, um Wettbewerbsverzerrungen gegenüber Online-Anbietern zu vermeiden
8.ARBEITSMARKTPOLITIK
n Berücksichtigung der besonderen Arbeitszeiten und der Saisonalität des Tourismus in der Arbeitszeitgesetz­-
gebung
9. BILDUNG UND AUSBILDUNG
n n Verstärkte Ausbildung der im Tourismus benötigten Fachkräfte
Stärkung der Tourismusforschung an Uni­versi­täten und Fachhochschulen
10. VERLÄNGERTER SOMMERFERIENZYKLUS
n Teilnahme aller Bundesländer am rollierenden System der Sommerferien zur besseren Abfederung der starken Saisonalität des Tourismussektors
Aktiengesellschaft
PO L ITI K - A G E NDA d e r T U I G r o u p z u r 1 8 . L eg i s l at u r p e r i o d e d e s Deu t s che n B u n d e sta ge s ( 2 0 1 3 – 2 0 1 7 )
IN H A LT
0 4 I.
Tourismus: Ein starker Wirtschaftsfaktor
0 4 II. Tourismus, Nachhaltigkeit und internationale ZusammenArbeit
0 5 III. Die TUI Group – Arbeitgeber, Investor
0 6 IV. TUI als gesellschaftlicher Akteur:
Unsere Vision für einen nachhaltigen Tourismus
06
07
07
08
09
1. Wertschöpfung und Ausbildung in der Zielregion
2.Internationale Zusammenarbeit
3.Klimaschutz
4.Nachhaltigkeit und Umweltschutz
5. Erhalt der biologischen Vielfalt
1 0 V. Rahmenbedingungen für die Tourismusindustrie 2013 – 2017
10
10
12
12
13
13
14
14
14
14
1.Den Wachstumsmotor Tourismus weiter stärken
2.Steuerpolitik
3.Luftverkehrspolitik
4.Infrastrukturpolitik
5.Nachhaltigkeit und Umweltschutz
6.Verbraucherpolitik
7.Katalogpreisbindung
8.Arbeitsmarktpolitik
9. Bildung und Ausbildung
10. Verlängerter Sommerferienzyklus
1 5 Ansprechpartner bei der TUI AG
3
4
PO L ITI K - A G E NDA d e r T U I G r o u p z u r 1 8 . L eg i s l at u r p e r i o d e d e s Deu t s che n B u n d e sta ge s ( 2 0 1 3 – 2 0 1 7 )
I . To u r i s mu s :
E IN sta r ke r W i rts ch a f ts ­fa k to r
Der Tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren. Mit 97 Milliarden
Euro Bruttowertschöpfung im Jahr erbringen deutsche Tourismusunternehmen
4,4 Prozent der Gesamtwertschöpfung in Deutschland.
Der Nettoumsatz der 230.000
Hotel- und Gastronomiebetriebe in
Deutschland beträgt 67 Milliarden
Euro. 2,8 Millionen Menschen, das
sind 7 Prozent aller Beschäftigten,
sind im Tourismus tätig. Zum Vergleich: Im Maschinen­bau arbeiteten
2012 980.000 Arb­eitnehmer, in der
Automobi­l­indus­trie 743.000, und
in der chemisch-pharmazeutischen
Industrie sind es 410.000 Arbeit­
nehmer (2012; Quelle: BMWi).
Über 400 Millionen Gästeübernachtungen wurden 2012 in
Deutschland gezählt.
In Auslandsreisen investieren
Deutsche pro Jahr 70 Milliarden
Euro.
Bruttowertschöpfung ausgewählter Branchen (2011)
Milliarden Euro
Tourismus
Maschinenbauindustrie
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen
Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse
Energiewirtschaft
Landwirtschaft
97
85
84
57
46
19
50 Mrd.
Quelle: Statistisches Bundesamt
100 Mrd.
Beschäftigtenzahlen
in 2012
Tourismus
Maschinenbau
Automobilindustrie
Chemische/Pharmazeutische Industrie
Quelle: BMWi
2.800.000
980.000
743.000
410.000
1 Mio.
2 Mio.
3 Mio.
II . To u r i s mu s , N achh a lt i gke i t u n d ­
i n t e r ­n at i o n a le Zu s a mme n a r be i t
Internationales Reisen bringt Wohl­
stand und Beschäftigung in Destinationen rund um den Globus. In
vielen Ländern der Erde entstehen
durch Investitionen der Tourismusindustrie neue und nachhaltige Ar­
beitsplätze. Tourismus hilft, Regionen
zu entwickeln und Wachstum zu för­dern.
Aber nicht nur wirtschaftlich gehen vom Tourismus positive Effekte
aus. Vielmehr trägt das Reisen der
Menschen auch zum gegenseitigen
Verständnis und Respekt zwischen
Völkern und Gesellschaften bei. Tourismusunternehmen engagieren sich
für nachhaltige Entwicklung und
einen schonenden Umgang mit kost-­
baren Ressourcen (etwa Wasser)
weltweit. Bei der Re­duzierung von
CO2-Emissionen nimmt der Tourismus eine Vorreiterrolle ein.
Tourismus kann helfen, soziale
Ungleichgewichte und Missstände
in Zielländern zu überwinden. Zu
diesen Missständen zählen mangelnde Sozialstandards, aber auch
Kinderarbeit und Kinderhandel. Tourismusunternehmen engagieren sich
gegen die sexuelle Ausbeutung von
Kindern, beispielsweise in Südostasien oder in der Karibik. Reiseleiter,
Gäste und Hoteliers werden gezielt
geschult, um Kindesmissbrauch vorzubeugen.
Tourismus kann ebenso zur in­
ternationalen Zusammenarbeit beitragen und positive gesellschaftliche
Veränderungen bewirken. So hat der
Tou­rismus in den 1970er/80er Jahren
bei der Transfor­ma­tion Spaniens von
der Diktatur zur Demokratie eine
wichtige Rolle gespielt.
PO L ITI K - A G E NDA d e r T U I G r o u p z u r 1 8 . L eg i s l at u r p e r i o d e d e s Deu t s che n B u n d e sta ge s ( 2 0 1 3 – 2 0 1 7 )
III . D i e T U I G ro u p – A r be i tgebe r , I n v e sto r
TUI ist Europas führender Touristikkonzern. Mit
über 73.000 Mitarbei­tern weltweit ist die TUI
Group in rund 180 Ländern aktiv und betreut
jährlich 30 Millio­nen
Kunden aus über 30
Märk­ten. Die Muttergesellschaft und strategische Konzernholding
ist die TUI AG in Hannover. Im Geschäftsjahr
2011/12 erzielte TUI
einen Umsatz von 18,3
Milliarden Euro.
Investitionen der TUI Cruises 2009–2015
Namen der
Schiffe
Mein Schiff 1
Mein Schiff 2
Mein Schiff 3
Mein Schiff 4
Summe
Indienststellung
Anschaffungskosten
5/09
5/11
5/14
5/15
282,2 Mio. €
234,3 Mio. €
462,0 Mio. €
462,0 Mio. €
1,44 Mrd. €
Die Aktivitäten der TUI Group erstrecken sich auf drei Geschäftsbereiche:
TUI Travel
Die TUI Travel PLC ist 2007 aus der Fusion der Vertriebs-, Veranstalter-, Flugund Zielgebietsaktivitäten des TUI-Konzerns mit denen des ehemaligen bri­tischen Reisekonzerns First Choice Holidays PLC entstanden. Sie ist an der
London Stock Exchange im FTSE 100 gelistet. Die TUI AG ist mit knapp 55 %
Mehrheitsaktionär der Gesellschaft. Das Angebot der TUI Travel umfasst eine
breite Palette – von Pauschalreisen bis hin zu Yachtcharter, Expeditionen
und Studentenreisen. Zur Erbringung dieser Dienstleistungen unterhält TUI
eine eigene Flugzeugflotte (TUIfly, Thomson Airways, TUIfly Nordic, Jetairfly,
Corsair International, Arkefly) mit 140 Maschinen.
TUI Hotels & Resorts
TUI Hotels & Resorts ist größter Ferienhotelier Europas. Zum Konzern gehören 248 Hotels mit rund 157.000 Betten in 24 Ländern. Die Anlagen der
Hotelmarken – u. a. Robinson, Riu, Grecotel, Grupotel oder Iberotel – befinden
sich an bevorzugten Standorten der Urlaubsregionen. Mit hohen Leistungs-,
Qualitäts- und Umweltstandards bieten sie eine Vielzahl an Hotelkonzepten.
TUI Kreuzfahrten
n Hapag-Lloyd Kreuzfahrten ist bei Expeditions- und Luxuskreuzfahrten
der führende Veranstalter im deutschsprachigen Raum. Zur Flotte gehören die Kreuzfahrtschiffe MS Europa 2, MS Europa, MS Hanseatic, MS
Bremen sowie MS Columbus 2.
n Mit der Gründung von TUI Cruises wurde im Geschäftsjahr 2008 der
Grundstein für den Einstieg in den Volumenmarkt für Premium-Kreuzfahrten gelegt. Das Joint Venture von TUI AG und Royal Caribbean
Cruises Ltd. ist im Frühjahr 2009 mit der „Mein Schiff“ an den Start
gegangen. TUI Cruises hat im Mai 2011 seine Flotte vergrößert und die
„Mein Schiff 2“ in Dienst gestellt. Weiteres Wachstum markiert nun die
konsequente Erweiterung der Flotte um zwei Neubauten. „Mein Schiff 3“
wird im Mai 2014 ausgeliefert, ein Jahr später folgt das Schwesterschiff
„Mein Schiff 4“. Hersteller ist die STX-Werft in Turku/Finnland.
Containerreederei Hapag-Lloyd
An der Containerreederei Hapag-Lloyd hält die TUI AG eine Finanzbeteiligung (22 %). Hier ist ein Ausstieg der TUI AG perspektivisch geplant.
Investitionen
TUI investiert nachhaltig in moderne Hotels, Umwelt- und Energieeffizienz sowie in die Erweiterung seiner Angebote.
TUI Travel bestellte Anfang 2013 beim Flugzeughersteller Boeing 60 neue Mittelstreckenflugzeuge für insge­­
samt 6 Milliarden Dollar und sicherte sich eine Option auf 90 weitere Maschinen. Die neu georderten Flug­
zeuge sind mit sparsameren Triebwerken ausgerüstet und helfen dabei, den Kerosinverbrauch weiter zu
reduzieren. Die Auslieferung der ersten 60 Flug­zeuge erfolgt zwischen 2018 und 2023.
n Im Bereich Hotels & Resorts wurden im Geschäftsjahr 2011/2012 53,1 Millionen Euro investiert, um nach­
haltige und at­trak­tive Angebote zu schaffen.
n TUI Cruises hat im Bereich Kreuzfahrten die mit modernster Umwelttechnik ausgestatteten Neubauten „Mein
Schiff 3“ und „Mein Schiff 4“ mit einem Volumen von 924 Millionen Euro in Auftrag gegeben. Die Investitionen für
die gesamte „Mein Schiff“-Flotte liegen bei 1,44 Milliarden Euro.
n 5
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IV. T U I a l s ge s ell s ch a f t l i che r Ak t eu r : U n s e r e V i s i o n f ü r e i n e n n achh a lt i ge n
To u r i s mu s
1. Wertschöpfung und Ausbildung in der Zielregion
g
de
U
rT
r lo
I zu
kalen Wertschöpfu
Konsum
ng
im
Zi e
Ausbildung vor Ort
Tourismus trägt konkret zur besseren
Qualifizierung einheimischer Ar­beits­­
kräfte bei. So betreibt der Robinson
Club Agadir seit 2008 eine Hotelschule. Partner sind die Gesellschaft
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, vormals GTZ) sowie das
marokkanische Bildungsministerium.
Ob Koch, Restaurantfachmann oder
Hotelkauffrau – die Robinson Hotel
School bietet jungen Marokkanern
zwischen 18 und 30 Jahren die
Mög­lichkeit, eine staatlich anerkannte Ausbildung zu absolvieren. Die
Idee dahinter: Bessere Ausbildung
und Qualifizierung führen zu mehr
Wohlstand, Beschäftigung und Zukunftsperspektiven in den jeweiligen
Ländern.
l
ge
b ie
itr
a
Tourismus schafft neue Wertschöpfung in den Zielländern. So haben Hotels
eine positive Wirkung auf die lokale Wirtschaft. Zulieferer wie Wäschereibetriebe, Gebäudereiniger oder Gartenpfleger erhalten neue zusätzliche Beschäftigung. Obst- und Gemüsebauern aus der Region beliefern die Hotels
mit ihren Erzeugnissen. So entstehen Einkommen und bessere Konsummöglichkeiten für die lokale Bevölkerung.
Beim 4-Sterne-All-inclusive-Hotel Holiday Village Turkey in Sarigerme
verbleiben 55 % der dort generierten Einnahmen in der Türkei (Studie des
Overseas Development Institutes und der TUI Travel). Der Robinson Club
Nobilis in Belek (Türkei) tätigt laut einer Untersuchung der GIZ 77 % seiner
Ausgaben für Lebensmittel im Land. Drei Viertel der Produkte und Dienstleistungen im Non-Food-Bereich (Service-Verträge, Wäscherei, Hygieneprodukte) bezieht der Club aus seinem lokalen Umfeld. Insgesamt verbleiben
rund 80 % der Hotelausgaben in der Türkei, davon 27 % für Leistungen und
Produkte im direkten Umfeld des Hotels.
st
ien
leister
Handwerker
Reinigung
Wäscherei
l o k al
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t
Be
Investitionen
Steuern
Bauern
Gärtnereien
Baugewerbe
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HOTEL
en
6
rod
lokal e P
Beschäftigung
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2. InternationalE Zusammenarbeit
Der TUI-Konzern engagiert sich seit Jahren erfolgreich in PPP (Public Private
Partnership)-Projekten mit der Gesellschaft für Internatio­nale Zusam­
menarbeit (GIZ). Dabei realisieren die beiden Partner in den Zielländern
gemeinsame Projekte zum Nutzen der dort lebenden Menschen und ihrer
Umwelt.
Ein Beispiel ist die Green Star Hotel Initiative: TUI ist zusammen mit
dem ägyptischen Touristikkonzern Travco Group einer der wichtigsten Partner
der Green Star Hotel-Initiative. TUI unterstützt damit den Ressourcenschutz
am Roten Meer. Projektpartner sind die GIZ, das ägyptische Tourismusminis­
terium sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung. Die Initiative konnte im Oktober 2013 erfolgreich in ägyptische Verantwortung übergeben werden.
3. Klimaschutz
l/100km
l/100 km
jejePassagier
Passagier
Treibstoffverbrauch
4,16
3,40
2,60
Lufthansa Passage
Airberlin
TUIfly
Quelle: Geschäftsberichte
Kerosin- und CO2-Einsparung durch den
Einsatz von Winglets auf dem Flug von
Hannover nach Boa Vista (Kapverden)
in l/Flug
6.000
in Tsd. kg
6.428
=7%
5.978
15
10
3.000
5
Kerosin
CO2
16.200
=7%
15.066
Alle Geschäftsbereiche der TUI Group engagieren sich für den Klimaschutz:
Luftverkehr
n TUIfly konnte den Treibstoffverbrauch 2013 auf 2,6 l/100 km je Passagier senken. Im Vergleich dazu verbrauchten die Lufthansa Passage
4,16 l/100 pkm und Airberlin 3,4 l/100 pkm Kerosin (aktuelle Zahlen von
Airberlin und Lufthansa Passage aus 2012). Der Branchendurchschnitt
liegt bei 4 l/100 km. Damit ist TUIfly mit Abstand die kerosineffizienteste
Airline in Deutschland und hat im touristischen Streckennetz einen der
geringsten spezifischen Kerosinverbräuche weltweit.
n Im Airline-Index der unabhängigen Klimaschutzorganisation atmosfair
verbessert TUIfly ihre Position kontinuierlich. 2013 zeichnete atmosfair
TUIfly als klimaeffizienteste Airline weltweit aus (Airlines mit über
einer Million Passagieren pro Jahr).
n Pro verkauftem Sitzplatz und Kilometer kamen die Fluggesellschaften
im TUI-Konzern im Geschäftsjahr 2011/2012 auf 73 Gramm CO2-Emissionen. Auf Basis der Werte von 2008 sollen bis 2015 nochmals neun
Prozent CO2 eingespart werden.
n Die Fluggesellschaften des TUI-Konzerns setzen auf permanente technische Innovation: So bewirkt der Einsatz von modernsten Winglets
eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs um bis zu 7 %. Winglets sind
Anbauten an den Enden der Flugzeugtragflächen, die den dort entstehenden Luftwiderstand vermindern. So können auf der Strecke von
Hannover nach Boa Vista (Kapverden) rund 450 Liter Kerosin eingespart werden. Durch die verbesserten Strömungseigenschaften werden
auf der gleichen Strecke 1.134 Kilogramm weniger CO2 ausgestoßen.
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PO L ITI K - A G E NDA d e r T U I G r o u p z u r 1 8 . L eg i s l at u r p e r i o d e d e s Deu t s che n B u n d e sta ge s ( 2 0 1 3 – 2 0 1 7 )
Hotels & Resorts
n Die CO2-Emissionen im Bereich Hotels & Resorts sind im Geschäftsjahr
2011/12 um 12,9 % auf 9,6 Kilogramm CO2 pro Übernachtung gesunken.
n Bis 2014 will TUI die CO2-Emissionen pro Übernachtung um nochmals
3 % senken. Alle Hotelmarken der TUI AG tragen dazu bei.
n 23 % der TUI Hotels & Resorts sind zertifiziert nach Umweltnorm ISO
14001.
n Die Häuser der deutschen Iberotels werden seit 2012 klimaneutral
betrieben.
n Der Robinson Club Agadir betreibt mit 900 m² die größte Hotelsolar­
anlage des Landes.
Kreuzfahrten
n Hapag-Lloyd Kreuzfahrten nutzt den weltweit ersten Emissionsrechner
im Kreuzfahrtmarkt. Das Unternehmen kooperiert intensiv mit dem
Kompensationsanbieter atmosfair.
n 2012 konnten die CO2-Emissionen gegenüber Vorjahr um 3,7 % pro Seemeile gesenkt werden.
n Der Neubau „Mein Schiff 3“ von TUI Cruises ist in Sachen Energie-­
effizienz, Emissionsreduzierung und Ressourcenschutz auf dem
neuesten Stand der Technik.
> 30 % weniger Energieverbrauch als vergleichbare Schiffe seiner
Klasse
> Kombiniertes Abgasnachbehandlungssystem zur Reduzierung von Emissionen
> Entschwefelungsanlage zur Senkung schädlicher Schwefelemissio nen um bis zu 99 %
> Reduzierung des Partikelausstoßes um 60 %
4. Nachhaltigkeit und Umweltschutz
TUI engagiert sich an seinen Destinationen weltweit für eine nachhaltige
Entwicklung und wirksamen Ressourcenschutz. Umweltfreundliche Baustoffe, erneuerbare Energien sowie voll biologische Kläranlagen tragen
dazu bei. Unser Engagement im Einzelnen:
Meerwasserreinigung
Die 2013 eröffnete Soda-Anlage im Robinson Club Maldives entsalzt und reinigt Meerwasser. Das dadurch gewonnene Trinkwasser wird in Sodawasser
um­-gewandelt und in Glasflaschen abgefüllt. Zur Wiederverwendung werden
die Flaschen vor Ort mithilfe modernster Technik gereinigt. So werden der
Transport und die Entsorgung von 400.000 Plastikflaschen pro Jahr vermieden.
Ressourceneffizienz im Hotelzimmer
Umweltschutz fängt im Hotelzimmer an: Wie im Robinson Club Daidalos/
Kos, so werden Zug um Zug in den Häusern der Hotelmarken von TUI Hotels
& Resorts Umweltzimmer eingerichtet. Messgeräte zeigen den Gästen, wie
viel Strom, Kalt- und Warmwasser sie täglich verbrauchen. Durchflussbegrenzende Duschbrausen und Wasserhähne sowie die effiziente Aufbereitung von Brauchwasser helfen bei der Erreichung der Umweltziele.
TUI-Umweltzimmer
Messgerät für Strom,
Warm- und Kaltwasser
Effiziente
Klimasysteme
Durchflussbegrenzende
Wasserhähne
Brauchwasseraufbereitung
Strom aus
Solaranlage
Durchflussbegrenzende Duschbrause
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Solardach auf dem Robinson Club
Agadir/Marokko
Ressourcenschonende Wärmeerzeugung
Seit November 2012 ist die gesamte Wärmeproduktion im Robinson Club
Cala Serena auf Mallorca CO2-neutral. Drei neu installierte 200-kWBiomasse-Heizkessel gewährleisten Warmwasserversorgung, Heizung und
Pooler­wärmung in umweltfreundlicher Weise. Durch die Installa­tion der Holz­­
pellet-Anlage werden jährlich rund 220.000 Liter konventionelles Heizöl
eingespart.
Solarenergie
Mit der Eröffnung des Robinson Club Agadir in Marokko im April 2008 ging
die zu diesem Zeit­punkt größte Solaranlage Marokkos ans Netz. Die Anlage
erwärmt das Wasser für über 700 Gäste und 350 Mit­arbeiter auf allen
Zimmern und in mehreren Pools weitgehend autonom, umweltfreundlich
und CO2-neutral.
Abfallentsorgung
Alle Häuser von TUI Hotels & Resorts achten auf einen durchdachten
Wertstoffkreislauf und eine umweltverträgliche Abfallbeseitigung. Durch
Vermeidung von Einzelverpackungen sowie die Nutzung wiederverwertbarer Materialien (Flaschen, Akkus) geht das Abfallaufkommen kontinuierlich
zurück.
Im gesamten TUI-Konzern kooperieren Umweltexperten im Rahmen eines
internationalen Netzwerkes. Arbeitsgruppen entwickeln und implementieren
neue Strategien und Konzepte zum Klimaschutz, zur Kundensensibilisierung
sowie einer noch besseren Zusammenarbeit der Standorte.
5. Erhalt der biologischen Vielfalt
Artenschutz
n Korallenzucht: TUI betreibt weltweit über 50 Projekte zur Sicherung der
biologischen Vielfalt. Hervorzuheben ist die Kooperation von TUI Cruises
mit SECORE (www.secore.org). Ziel ist es, dem massiven Rückgang der
Korallenriffe entgegenzuwirken. Dazu haben TUI und SECORE 2013 auf
Curaçao ein Pilotprojekt gestartet.
n Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz: TUIfly zeigt im
Rahmen einer Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)
im Bordprogramm der TUIfly-Flotte acht Artenschutzspots des BfN.
Damit erhalten die Passagiere noch bessere Informationen über Einund Ausfuhrbestimmungen gemäß Washingtoner Artenschutzabkommen.
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PO L ITI K - A G E NDA d e r T U I G r o u p z u r 1 8 . L eg i s l at u r p e r i o d e d e s Deu t s che n B u n d e sta ge s ( 2 0 1 3 – 2 0 1 7 )
V. R a hme n be d i n gu n ge n f ü r d i e
To u r i s mu s i n d u st r i e 2 0 1 3 – 2 0 1 7
Der Tourismus benötigt wachstumsfördernde Umfeldbedingungen, um seine Potenziale
auch künftig voll entfalten zu können.
1. den Wachstumsmotor Tourismus
weiter stärken
Jegliche Regulierung, die die deutschen Unternehmen im europäischen
Wettbewerb schwächt, muss zurückgefahren werden. Andernfalls profi­
tieren grenzüberschreitende Online-Anbieter, die ihr Geschäft vom Aus­
land aus betreiben und in Deutschland weder investieren noch Arbeits­
plätze schaffen.
2. Steuerpolitik
Die Unternehmen der Tourismusindustrie benötigen eine einfache, verlässliche Steuergesetzgebung, die Wettbewerbsverzerrungen vermeidet und die
Unternehmen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit besteuert.
Gewerbesteuer
n Die Finanzverwaltung erwägt, Aufwendungen für den Hoteleinkauf für
Reiseveranstalter durch Hinzurechnung zum Gewinn der Gewerbesteuer
zu unterwerfen. Dies führt zu einer Übermaßbesteuerung, die auf eine
echte Substanzbesteuerung hinauslaufen kann. Reisevermittler und
ausländische Anbieter, die dieser Steuer nicht unterliegen, hätten massive Vorteile davon. Das Vorhaben ist deshalb abzulehnen.
PO L ITI K - A G E NDA d e r T U I G r o u p z u r 1 8 . L eg i s l at u r p e r i o d e d e s Deu t s che n B u n d e sta ge s ( 2 0 1 3 – 2 0 1 7 )
Margenumsatzsteuer
n Reiseveranstalter versteuern ihre Umsätze nach der Margenumsatz­
steuer. Dabei ist der Reiseveranstalter nicht berechtigt, Vorsteuern
aus eingekauften Reiseleistungen abzuziehen; die Umsatzsteuer wird
kompensierend lediglich auf die Marge (Erlöse abzgl. Aufwendungen)
erhoben.
Die o. g. Marge kann nach der aktuellen Gesetzgebung zusammengefasst für sämtliche Reisen eines inländischen Reiseveranstalters ermittelt
werden. Eine Einzelmargenermittlung, bei der für jede einzelne durchgeführte Reise die Marge berechnet werden muss, würde zu einem
übermäßigen Verwaltungsaufwand bei den Reiseveranstaltern führen.
Sie sollte deshalb vermieden werden.
Luftverkehrsteuer (LuftVSt)
n Die Luftverkehrsteuer sollte zeitnah abgeschafft werden. Andere Staaten erheben diese Steuer nicht. Dies führt zu massiven Wettbewerbsverzerrungen. Gäste weichen auf Flughäfen in Nachbarländern aus. Seit
Einführung der LuftVSt haben deutsche Flughäfen nahe der Grenze ein
Passagierminus von 0,3 % zu beklagen. Währenddessen verzeichnen
Flughäfen im grenznahen Ausland Passagierzuwächse von 22,7 %.*
n Es wird nur einseitig die Personenbeförderung belastet – Frachtflüge
sind von der LuftVSt nicht betroffen. Dies steht im Widerspruch zu dem
Ziel, ein umweltgerechteres Verhalten im gesamten Luftverkehr herbeizuführen.
n Die LuftVSt bedeutet zudem für alle Airlines, so auch für TUIfly, erheblichen administrativen Mehraufwand, der sich zusätzlich wettbewerbsnachteilig auswirkt.
n Eine nachhaltige ökologische Wirkung durch die LuftVSt ist nicht erkennbar.
Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Übernachtungen
n Die reduzierte Steuer auf Übernachtungen macht Modernisierungs- und
Erweiterungsinvestitionen in Hotelbetrieben möglich. Davon profitiert
die regionale Bauwirtschaft. Kooperationspartner der TUI AG erhalten
durch die reduzierte Steuer mehr Spielräume für Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte.
Bettensteuer
n Immer mehr Kommunen erheben eine Bettensteuer auf Hotelübernachtungen. Abgaben dieser Art schaden dem Reiseziel Deutschland und
senken das Reiseaufkommen. Laut Bundesverwaltungsgericht (BVerwG)
ist eine Abgabe auf geschäftliche Übernachtungen nicht zulässig. Eine
Abfrage, ob die Gäste geschäftlich oder privat unterwegs sind, bedeutet
jedoch mehr Bürokratieaufwand für Hoteliers und Geschäftsreisende.
Auch stellen sich Datenschutzfragen. Der Bund sollte das Gespräch mit
den Kommunen suchen, um eine weitere Verbreitung solcher Abgaben
einzudämmen.
* Quelle: ADV, anna.aero
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3. LUFTVerkehrspolitik
n n n n Single European Sky (SES): Der europäische Luftraum ist durch nationale Landesgrenzen und Interessen zersplittert. Dies stellt für die TUI
Group mit ihren insgesamt 140 Flugzeugen einen erheblichen Kostenund Umweltfaktor dar. So dauert ein Flug von Berlin nach Madrid auf­
grund nationaler Regelungen eine Stunde länger als nötig. Ein einheit­
licher europäischer Luftraum ist unerlässlich. Nur so kann eine signifikante Re­duzierung des Treibstoffverbrauchs in der Luft erreicht werden.
Standards: Die Angleichung nationaler Flugbestimmungen auf festgelegte europäische Standards muss vorangetrieben werden. Die rein
deutschen Flugverbote nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans
Eyjafjallajökull 2010 haben zu massiven Wettbewerbsverzerrungen
geführt. Das muss in Zukunft vermieden werden.
Emissionshandel: Das von der Europäischen Kommission im Januar
2012 eingeführte Emissionshandelssystem (ETS) ist unausgereift.
Die Beschränkung des Systems auf Europa benachteiligt europäische
Fluglinien gegenüber internationalen Wettbewerbern. Weltweit einheitliche, verbindliche Bestimmungen sind aus TUI-Sicht unabdingbar.
Flugzeiten: Tou­ris­musunternehmen brauchen Flexibilität bei der Gestaltung von Reise­plänen und Flugzeiten. Überzogene Nachtflugbeschränkungen stehen dieser Flexibilität im Weg und sollten deshalb vermieden
werden. Neue, leisere Flugzeuge, wie TUIfly sie einsetzt, benötigen
Ausnahmeregelungen.
4. Infrastrukturpolitik
Schifffahrt
n Hafeninfrastrukturen für den umweltschonenden Schiffsbetrieb wäh­
rend der Liegezeiten (Landstrom-/LNG-Versorgung) sollten weiter
ausgebaut werden. LNG (Liquefied Natural Gas) ist ein Brennstoff, der
besonders wenig Feinstaub emittiert und so zum Betrieb von Schiffen in
Hafenanlagen besonders geeignet ist. Dafür sind ausreichend Bunkerstationen in den Häfen erforderlich.
Touristische Infrastruktur
n Ein Ausbau der touristischen Infrastruktur ist vor allem im Bereich
Schiene und Straße dringend erforderlich. Die Verkehrsträger Bahn,
Automobil und Flugzeug müssen besser und intelligent miteinander
vernetzt werden.
n Die Finanzierung touristischer Infrastrukturprojekte im Europäischen
Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ist für die Förderperiode
2014–2020 gestrichen worden. Die neue Bundesregierung sollte dazu
bei­tragen, die Förderung touristischer Infrastrukturprojekte wieder in
den EFRE aufzunehmen.
Flughafenplanung
n Die Flughafenplanung in Deutschland sollte in die Zuständigkeit des
Bundes gelegt werden. Anders ist der Wildwuchs bei Kleinflughäfen
kaum zu stoppen. Die Folgen sind absurd und gegenüber dem Steuer-
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zahler nicht verantwortbar. So starten und landen etwa am Kleinflughafen Kassel-Calden pro Tag nicht mehr als zwei kom­merzielle Passagiermaschinen. Die immensen Baukosten in Höhe von 271 Millionen Euro
hätten in sinnvollere Infrastrukturprojekte investiert werden können.
5. Nachhaltigkeit und Umweltschutz
n n n Das Engagement der Tourismusindustrie für Nachhaltigkeit verdient
eine stärkere Anerkennung. So existieren derzeit keine nennenswerten
Anreizkonzepte bspw. für ISO 14001-Zertifizierungen.
Die Schifffahrt einschl. der Kreuzschifffahrt investiert massiv in die
Reduzierung von CO2-Emissionen. Vom Gesetzgeber vorgeschriebene
Umweltstandards sollten ambitioniert, aber auch realistisch ausfallen.
Die Unternehmen benötigen einen ausreichenden Zeithorizont zur
Umsetzung notwendiger technischer Maßnahmen.
Die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ der Bundesregierung
muss stärker in den internationalen Kontext eingebunden werden. Nur
so können Wettbewerbsnachteile für Unternehmen in Deutschland
vermieden werden. EU-einheitliche Standards sind erforderlich.
6. Verbraucherpolitik
EU-Pauschalreise-Richtlinie
n Besonders problematisch ist hier die Entschädigungspflicht der Reiseveranstalter bei höherer Gewalt. Dadurch werden dem Reiseveranstalter allgemeine Risiken in Rechnung gestellt, auf die er keinen Einfluss
hat (Unwetter, Krieg, Seuchen). TUI ruft die neue Bundesregierung
dazu auf, sich im weiteren Verhandlungsprozess auf EU-Ebene für eine
Entschärfung und Neufassung dieser Regelung einzusetzen.
Vereinfachung von Visa-Regelungen
n Die gültigen Visa-Prozesse sind teilweise zu komplex und zeitintensiv.
Sie sollten weiter vereinfacht werden. Lange Warte- und Bearbeitungszeiten schaden der Tourismuswirtschaft und verzögern geschäftliche
Kontakte. Viele Kunden buchen ih­ren Urlaub eher kurzfristig. In Russland
bestellen 59 % der Reisenden erst vier Wochen im Voraus oder noch kurzfristiger ihre Tickets [Brand Performance & Segmen­tation Survey (BPSS),
von 2012]. In China buchen sogar ein Viertel der Befragten nicht länger
als zwei Wochen im Voraus (BPSS 2011). Die Visa-Politik eines Landes
zeugt von seiner Offenheit und Empfangsbereitschaft für ausl­ändische
Touristen und Geschäftsreisende. Weniger Dokumente sowie eine ITgestützte Antragstellung reduzieren den Aufwand. Die EU-Kommission sieht bei einer Erleichterung der Visa-Regelungen 60 Milliarden
Euro Mehreinnahmen und 500.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis
2015 in der EU.
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7. katalogpreisbindung
n Die Katalogpreisbindung ist nicht mehr zeitgemäß und sollte schnellstmöglich abgeschafft werden. Reiseveranstalter sind gesetzlich ver­­­pflichtet,
starre Preise für eine gesamte Saison zu halten. Dabei ändern sich Einzel­­
leistungen wie Flug- und Hotelpreise täglich und werden dem Endkunden
online angeboten. Die Katalogpreisbindung bedeutet für Reisever­
anstalter in Deutschland und deren Hotelgesellschaften einen starken
Wettbewerbsnachteil, insbesondere gegenüber reinen Online-Mitbewerbern.
8. Arbeitsmarktpolitik
n Das Tourismusgeschäft ist stark saisonal geprägt. Die Tourismusunternehmen benötigen daher weitreichende Flexibilität bei der Ausgestaltung von
Anstellungsverträgen. Jahreszeitarbeitszeitkonten helfen, Schwankungen der Nachfrage abzufedern. Hier sollte das Arbeitsrecht den Unternehmen auch künftig genügend Spielräume lassen.
9. Bildung und Ausbildung
n Ein starker Tourismus braucht starkes Fachpersonal. Die Aus- und
Weiterbildung von Fachkräften, darunter Hotel- und Restaurantpersonal,
Physiotherapeuten für Spa- und Wellness-Angebote sowie Fachkräfte für
den technisch-nautischen Betrieb muss weiter ausgebaut werden.
Unverzichtbar ist eine bedarfsgerechte Tourismusausbildung und
-forschung an Universitäten und Fachhochschulen.
10. Verlängerter Sommerferienzyklus
n Ein kurzer Sommerferienzyklus wirkt sich nachteilig auf die Hotellerie
aus – sowohl in Deutschland als auch in anderen Ferienregionen.
Sinnvoller ist eine möglichst umfassende Nutzung des Gesamtferienzeitraums unter Teilnahme aller Bundesländer am rollierenden System.
Die TUI AG wird sich mit ihren Positionen in der neuen Legislaturperiode in
die politische Debatte und den Meinungsaustausch einbringen. Wir freuen uns
auf den Dialog mit allen Entscheidungsträgern in Parlament, Ministerien und
Verwaltung.
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A n s p r ech pa rt n e r
TUI AG Management Board
Friedrich Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, Chairman der TUI Travel PLC
Horst Baier, Vorstand Finanzen und Arbeitsdirektor
Peter Long, Vorstand Touristik TUI AG, CEO TUI Travel PLC
Sebastian Ebel, Chief Operating Officer
Thomas Ellerbeck, Group Director Corporate & External Affairs
Susanne Kohrs, Group Director HR/Group Executives
Wenn Sie Fragen zur TUI AG und ihren Gesellschaften haben, stehen Ihnen gerne
zur Verfügung:
TUI AG Group Corporate & External Affairs
Thomas Ellerbeck
thomas.ellerbeck@tui.com +49 (0)511 566-6000
Günther Ihlau, Internationale Beziehungen
guenther.ihlau@tui.com +49 (0)511 566-1966
Michael Scheuermann, Konzernkommunikation
michael.scheuermann@tui.com +49 (0)511 566-1481
Mila Dahle, Konzern-Umweltmanagement/Nachhaltige Entwicklung
mila.dahle@tui.com +49 (0)511 566-2200
Mike Brauner, Konzern-Umweltmanagement/Nachhaltige Entwicklung
mike.brauner@tui.com +49 (0)511 566-2205
Die TUI AG wird im Frühjahr 2014 ein Büro in Berlin eröffnen, das die Gesellschaften der TUI Group gegenüber Parlament und Regierung vertritt.
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TUI AG
Karl-Wiechert-Allee 4
30625 Hannover
www.tui-group.com
Impressum
Projektleitung/Redaktion
TUI AG, Group Corporate & External Affairs, Michael Scheuermann
Agenturpartner
Konzept, Text: Hans Bellstedt Public Affairs GmbH, Martin Klemmer
Satz/Layout
Braun Grafikdesign, Claudia Braun
Bildnachweis
Titelgestaltung unter Verwendung von Fotos von Roman Möbius und André Pfützner – Fotolia.com und istockphoto.com/JuhaHuiskonen
S. 7: TUIfly GmbH, S. 9: Robinson Club GmbH, S.15: TUI AG, S. 10/11: berlinphotos030 – Fotolia.com
Druck
Motivoffset Berlin
Stand: 20.11.2013
Druck | ID 10421-1311-1002