Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Nr. 83 Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Die Zeitschrift der Nr. 83 - Dezember 2006 Loro Parque Fundación Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Nº. 83 - Dezember 2006 Cyanopsitta ist gedruckt auf umweltfreundlichem, holzfreiem, beschichtetem Recycling-Papier: Symbol Freelife Satin©, FEDRIGONI© Index Vorwort des Gründers..................................2 Die Loro Parque Fundación wird im Jahr 2007 700.000€ für den Naturschutz aufwenden................................3 Ein erfolgreicher VI Internationaler Papageienkongress......................................4 Loro Parque Nachrichten ............................7 Loro Parque Hotline.....................................8 LPF and NABU unterzeichnen Partnerschaftsvereinbarung.......................1 0LPF Jahresbericht 2005..........................11 Technische Verbesserungen in der Umwelterziehung.........................15 Nachrichten über Lear-Aras in Menschenobhut...................................16 Lear-Aras, Licuri Palms und der Mensch..........................................18 LPF Nachrichten........................................21 Titelseite: Lear-Aras (Anodorhynchus leari) Redaktionsbüro Loro Parque S.A. 38400 Puerto de la Cruz Teneriffa, Kanarische Inseln, Spanien Tel.: + 34 922 37 40 81 Fax: + 34 922 37 31 10 E-Mail: loroparque@loroparque.com oder dir.general@loroparque-fundacion.org Beraterin der Redaktion: Rosemary Low Redaktion Dr. Javier Almunia, Inge Feier, Wolfgang Kiessling, Pedro Sancho, Matthias Reinschmidt, Marion Krüger, Prof. David Waugh Besuchen Sie uns im Internet: www.loroparque-fundacion.org www.loroparque.com Mitgliedschaft Werden Sie Mitglied der Loro Parque Fundación, um unsere Aktivitäten zu unterstüzten. Sie erhalten dann unsere vierteljährliche Veröffentlichung “Cyanopsitta” und einen Besuch in unserer Zuchtstation und die Zufriedenheit, die Natur unterstützt zu haben. Die jährlichen Mitgliedsbeiträge sind: Erwachsene......................................100,00 € Kinder................................................50,00 € Bitte schicken Sie uns Ihren Mitgliedschaftsantrag per Post, Fax oder E-Mail, oder rufen Sie uns einfach an. Bankverbindung: BBVA, Puerto de la Cruz Konto:........ 01 82 531 0 61 001 63561 5-8 IBAN.......ES85 01 82 531 0 61 00 635 61 58 Swift Code:............................ BBVA ESMM Depósito legal: TF-643/2003 Vorwort des Gründers Meine lieben Freunde, wir sind wieder am Ende eines weiteren Jahres angelangt, ein wirklich außergewöhnliches Jahr für den Loro Parque. Die Ankunft unserer vier wundervollen Orcas im Februar war ein Ereignis, welches weltweit Aufsehen erregte, und nach dem wir unmittelbar mit den nächsten Vorbereitungen begonnen haben. Das zweite große Ereignis von weltweiter Bedeutung war der VI Internationale Papageienkongress. Für mich war es eine besondere Freude, sowohl alte Freunde und Bekannte wieder begrüßen zu dürfen als auch neue Freundschaften schließen zu können, und zu wissen, dass alle Teilnehmer mit einem weiteren kleinen Stück Teneriffas im Herzen nach Hause fuhren. Ich freue mich sagen zu können, dass der Kongress ein gutbesuchtes und erfolgreiches Ereignis war, welches weiterhin viele einflussreiche Interessenten anzieht, so wie in diesem Jahr den CITES Generalsekretär Dr. Willem Wijnstekers. Weiterhin zeigte auch der Abschluss des Partnerschaftsabkommens zwischen der Loro Parque Fundación und NABU, dem BirdLife International-Partner Deutschlands die Anerkennung, die unsere Stiftung innerhalb der internationalen Naturschutzbewegungen genießt. Aufbauend auf den bestehenden Schutzprojekten, wurde in der unmittelbar nach dem Kongress stattfindenden Beiratssitzung beschlossen, weitere zusätzliche Projekte zu unterstützen. Als sicheres Zeichen, dass die LPF weiterhin die führende Organisation im Papageienschutz bleibt, wurde in der Sitzung beschlossen, eine Rekordsumme von 700.000 Euro für die Rettungsprojekte im Jahr 2007 zur Verfügung zu stellen. Ihre Unterstützung hat uns sehr geholfen, diese große Anzahl an Aktivitäten durchführen zu können, und wir freuen uns, dass einige unserer größten Spender unserer jährlichen Versammlung beiwohnen konnten um aus erster Hand zu erfahren, welche Ziele erreicht werden konnten. Es war auch ein Glück die Arbeit der LPF direkt zu erleben, durch den Besuch des wundervollen Gebietes Brasiliens, in dem der Lear-Ara in der Natur anzufinden ist. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese fabelhaften Naturschätze unwiederbringlich zerstört werden Wir erhalten aus verschiedenen Bereichen Anerkennung für unsere Arbeit im Naturschutz, so wie die Preise, die wir in diesem Jahr erhalten haben. Ich nehme diese Preise nicht nur mit großer Freunde an, sie spornen mich und mein Team weiter an, noch mehr Anstrengungen zu unternehmen, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Qualität. Die letztere wurde auch in diesem Jahr positiv anerkannt, nicht zuletzt durch die Gäste, aus höchsten Kreisen, die den Loro Parque besuchten und ihren Aufenthalt im Hotel Botánico verbrachten, so hatten wir auch die Ehre, die spanischen Monarchen begrüßen zu dürfen All diese verschiedenen Ereignisse und Lebensperspektiven drücken sich in dem Wunsch aus, auf eine nachhaltigere Art zu leben, mit der Möglichkeit die Natur um uns herum zu genießen, vor allem in dieser festlichen Zeit des Jahres und so wünsche ich Ihnen allen ein frohes Fest und ich danke Ihnen herzlich für Ihre andauernde Unterstützung. Wolfgang Kiessling Präsident, Loro Parque Fundación Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Die Loro Parque Fundación wird im Jahr 2007 700.000€ für den Naturschutz aufwenden In der elften jährlichen Beiratssitzung der Berater und Treuhänder der Loro Parque Fundación (LPF), die am 2. und 3. Oktober 2006 im Loro Parque stattfand, wurde einstimmig entschieden im Jahr 2007 700.000 Euro für Naturschutzprojekte weltweit und auf den Kanarischen Inseln zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung den Betrag aus dem letzten Jahr um 7,9% zu erhöhen, wurde nicht nur aus dem Gefühl heraus getroffen, einen erfolgreichen internationalen Papageienkongress abgehalten zu haben, sondern liegt vor allem auch an den stabilen Leistungen der Stiftung. Wie in den vorherigen Jahren wird auch im kommenden Jahr der Hauptsponsor Loro Parque der LPF helfen, Zuchtprogramme zu unterhalten, die in der Zuchtstation La Vera, Teneriffa durchgeführt werden. Dies erlaubt der LPF ihren Mitgliedern und Sponsoren zu versichern, dass 100% ihrer finanziellen Zuwendungen direkt in unsere Schutzprojekte fließen und eine echte Investition in unsere Umwelt sind. Der Stand der LPF Finanzen für die verschiedenen Aktivitäten der Stiftung war ein zentraler Punkt bei den Gesprächen und Entscheidungen des Gremiums. Mit einem weiteren Jahr, in dem die finanziellen Reserven erhöht werden, ist die LPF zufrieden, im kommenden Jahr eine Rekordsumme für ihre Projekte zur Verfügung stellen zu können. Die beträchtliche Steigerung der Spenden durch Sponsoren, Mitglieder und andere Träger, konnte die Einbußen in den Einnahmen, hervorgerufen durch die Einschränkungen, die aufgrund der Vogelgrippe, die in anderen Teilen der Welt auftrat, vorgenommen werden mussten, mehr als ausgleichen. Die Zuchtergebnisse der LPF Zuchtstation sind weiterhin hervorragend und einige noch bestehende Schwierigkeiten bezüglich der Überführung , werden bald überwunden sein. Die 20 aktiven LPF Feldprojekte auf der ganzen Welt, haben im Jahr 2006 außergewöhnliche Resultate für den Schutz bedrohter Papageien und ihrer Lebensräume erzielt und ein bedeutender Betrag der Finanzierung für 2007 wird in die Fortsetzung der 15 Hauptprojekte fließen. Der Schlüssel für einen Langzeitschutz ist eine Langzeitunterstützung. Deshalb werden sich die LPF-Projekte weiterhin als innovative und verlässliche Modelle für den Erhalt der Artenvielfalt, durch das positive Engagement der lokalen Bevölkerung für den Langzeitschutz dieses Naturerbes, präsentieren. Weitere fünf Feldprojekte werden im Jahr 2007 initiiert. In Verbindung mit den Aktivitäten der LPF in Forschung, Trainung und Schulung, haben all diese Bereiche auf den Kanarischen Inseln, Spanien, in anderen Ländern Europas und auch in fernen Ländern eine große Welle positiver Zusammenarbeit erfahren können. Es gibt eine starke Ausweitung des Schulungsprogrammes in Verbindung mit der Ankunft der vier Orcas (Orcinus orca) im Loro Parque. Deshalb hat die LPF in hohem Maß am Aufbau und der Konstruktion der neuen Schulungsräume mitgewirkt, die sich innerhalb der Orca-Einrichtungen der “Aula del Mar” (Meeresklassenzimmer) befinden. Dieser Bereich steht den Besuchern des Parkes zur Verfügung, beinhaltet jedoch auch ein separates Klassenzimmer, in dem Schulklassen und andere Kinder etwas über ihre Umwelt und zur selben Zeit über den Umgang mit Computern lernen können. Im Jahr 2007 wird die LPF die Zusammenarbeit mit vier Universitäten fördern mit dem Ziel, Forschungsprojekte für den Schutz der Orcas und für die Rettung gestrandeter Schildkröten durchzuführen. Wie üblich auf den jährlichen Versammlungen der LPF waren Vertreter einiger Hauptsponsoren anwesend, die später die Möglichkeit hatten, die Zuchtstation der Stiftung zu besuchen und die einzigartige Papageiensammlung zu sehen. LPF Präsident, Wolfgang Kiessling mit Beirat und Sponsoren Nr. 83 - Dezember 2006 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Ein erfolgreicher VI Internationaler Papageienkongress von Tony Pittman Ein farbenfrohes Willkommen beim Internationalen Kongress Der VI Internationale Papageienkongress fand vom 27. bis zum 30. September in Puerto de la Cruz, Teneriffa, statt. Er wurde organisiert vom Loro Parque und von der Loro Parque Fundación und wird, wie die Olympischen Spiele, alle vier Jahre abgehalten. Er wurde für ein breites Publikum von Papageien-Liebhabern, vom Feldarbeiter, bis zum Züchter und Tierbesitzer, zum wichtigsten weltweiten Ereignis. Dieses Jahr nahmen ungefähr 800 Teilnehmer aus 43 Ländern teil. Über drei Tage hinweg wurde eine Serie von Vorträgen prominenter Experten aller Gebiete präsentiert, doch wurde allen, die schon an vorherigen Kongressen, seit dem ersten im Jahr 1986 teilgenommen haben, deutlich, wie sich der Schwerpunkt von eher zuchtbezogenen Themen auf die Thematik des Schutzes verschoben hat. Dies ist sicherlich den Schutzmaßnahmen der Loro Parque Fundación zu verdanken, die mittlerweile auf dem gesamten Erdball durchgeführt werden, und in den letzten zehn Jahren in Ländern, in denen Papageien heimisch sind, deutlich zugenommen haben. Die Vorträge wurden am Morgen gehalten und die Nachmittage boten Zeit für den Besuch der Zuchtstation, des Loro Parques mit seinen neuen Attraktionen oder für die Besichtigung der Stadt. Später konnte man zu Abend essen und an Unterhaltungsprogrammen teilnehmen, die an verschiedenen Orten stattfanden und bei denen sich die Teilnehmer entspannen und Kontakte knüpfen konnten. Nach dem Eröffnungsvortrag von Rosemary Low, am ersten Morgen, sprach der Kurator der Loro Parque Fundación Matthias Reinschmidt über “Neue Methoden in der Papageienzucht”. Seit mehr als fünf Jahren ist er Kurator und verantwortlich für die Zucht von etwa 1.200 bis 1.500 Tieren pro Jahr. Trotz dieses deutlichen Erfolges suchte er nach den Gründen, warum bestimmte Papageienarten nicht brüten, um danach Wege zu finden, diese Gründe zu beseitigen. Seine Präsentation wurde, nach der Wahl durch die Teilnehmer am Ende des Kongresses, mit dem dritten Preis für den besten Sprecher ausgezeichnet. Es folgte der Vortrag von Greg Matuzak, der über die erfolgreiche Auswilderung von Hellroten Aras (Ara macao) in Costa Rica sprach, danach kam Cristina Yumi Miyaki aus São Paulo, Brasilien mit einem Vortrag über die Methode, wie die DNA-Analyse bei Papageien zu deren Erhalt in der Natur und in Menschenobhut beiträgt. Viele Jahre zuvor war Cristina an der Analyse von Blutproben beteiligt, die jungen Hyazintharas, die aus dem Pantanal stammen,(Anodoryhnchus hyacinthinus) entnommen wurden, und von Neiva Guedes und ihrem Team des Projeto Arara Azul analysiert wurden. Sie sprach auch von ihrer Arbeit dort sowie von der bedeutenden DNA Analyse der in Brasilien in Menschenobhut lebenden Lear´s Aras (Anodorhynchus leari). Cristina untersuchte das Ei, des letzten wildlebenden SpixAra, der sich mit einem Rückenara-Weibchen (Primolius maracana) Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume gepaart hat und fand heraus, dass das Embryo im Ei ein Hybrid war. Ihre Untersuchung steckt noch in den Kinderschuhen, verglichen mit ähnlichen Arbeiten mit Säugetieren, doch zweifellos wird sie in der Zukunft einen wichtigen Beitrag für den Papageienschutz leisten. Ihr folgte der Vortrag von Don Brightsmith, der durch seine Arbeit in Tambopata in Peru bekannt geworden ist. Er sprach von den Jahreszyklen der Aras, die vom Blüte- und Fruchtzyklus der Bäume von denen sie sich ernähren, abhängig sind. Weiterhin sprach er über sind. Die Gehege haben sich im Gegensatz zum letzten Kongress im Jahr 2002 stark verändert und erst recht im Gegensatz zum ersten Kongress, der im Jahr 1986 stattfand. Mir gefiel besonders die Anlage der Edelpapageien und die sehr große Kakaduanlage, genauso wie die Gehege der kleinen Sittiche und der Bergpapageien. Rafaels Vortrag folgte der von Bennet Hennessey, der über seine Arbeit im Artenschutz für den Blaulatzara (Ara glaucogularis) in Bolivien sprach. Trotz vieler Erfolge bleibt diese Arbeit schwierig. Die Art, die einen geschätzten Bestand von etwa 150-250 Tieren aufweist, gilt weiterhin als höchst bedroht und es ist weiterhin nötig die lokalen Farmbesitzer aufzuklären und zu schulen. Bennett erzählte mir später, wie sensibel die Art auf äußere Eingriffe reagiert und wie vorsichtig man mit Ökotourismusaktionen sein sollte. Danach berichtete Peter Widmann von seinen Erfahrungen bei seinen Artenschutzprojekten am Beispiel des Rotsteißkakadus (Cacatua haematuropygia) auf den Philipinen und vor allem auf der Insel Palawan, wo Wilderer ein großes Problem darstellen. Nigel Collar von Birdlife International lieferte eine sehr informative und gründlich recherchierte Präsentation über die Geschichte der Wiedereinbürgerung von Papageien mit all ihren Erfolgen und Misserfolgen und stellte weiterhin Zukunftsperspektiven vor. Barbara Heidenreich sprach über das Vogeltraining im täglichen Umgang und für die medizinische Behandlung um Stresssymptome zu reduzieren. Diese Präsentation unterschied sich von den anderen, und später wurde deutlich, dass einige der Teilnehmer ihre Ansichten des Tiertrainings nicht teilten oder zumindest Zweifel hatten. Diese Methode scheint Bennett Hennessey von Armonía, Bolivien sprach über den Schutz des Blaulatzaras das Aufsuchen der Lehmlecke bestimmter Papageien, und zeigte auf, wie eng dieses Phänomen mit der Brutsaison zusammenhängt. Dies ist ein wichtiges Thema und andere Feldarbeiter führen in der Welt ähnliche Untersuchungen an anderen Papageienarten durch. Peter Odekerken aus Australien sprach über Loris begleitet von einer Serie hervorragender Fotos und appellierte, die seltensten in Menschenobhut lebenden Arten zu züchten um somit deren Fortbestand in der Zukunft zu sichern. Weiterhin rief er Züchter dazu auf, unterschiedliche Arten nicht zu kreuzen um dafür zu sorgen, die genetische Reinheit nicht zu gefährden. Später gab es eine spezifische Präsentation von Rick Jordan, in der er seine interessanten Beobachtungen in der Vogelzucht vorstellte, um Freilandbiologen in Wiederauswilderungsprogrammen für Papageien zu helfen. Der Vortrag endete mit der Vorführung eines beim Publikum gut angekommenen Videos über wildlebende Papageien von Mark Stafford, aus den USA. Der zweite Tag begann mit der Präsentation von Rafael Zamora Padron, stellvertretender Kurator der Loro Ein strahlendes Willkommen von den Kongresshostessen Parque Fundación über die Verbesserung der Haltung von Papageien durch eine Bereicherung ihrer Umgebung. Dies ist in den amerikanischen Zoos und Tierparks vorherrschend zu sein. zweifellos ein Thema, welches man auf folgenden Kongressen in den Ich besuchte vor kurzem das National Aquarium in Baltimor und Mittelpunkt stellen sollte. Bei den Besuchen der Zuchtstation La Vera sah, wie die Halter dort Meeressäugetiere trainierten um sie zur und des Loro Parques selbst, konnte man deutlich feststellen, dass Zusammenarbeit zu bewegen. Dies ist ein anderes Thema, das die Ideen, die Rafael vorstellte, in die Tat umgesetzt worden sind, sicherlich noch in späteren Kongressen besprochen wird. Willem trotz der Einschränkungen, die aufgrund der Vorkehrungen gegen Wijnstekers, Generalsekretär von CITES, las eine Stellungnahme die mögliche Gefahr der Vogelgrippe bei Wildvögeln, entstanden und die Richtlinien der Organisation vor. Diesem Vortrag folgte Nr. 83 - Dezember 2006 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación eine kurze Präsentation von Dr. Ramon Porta aus Spanien über die Vogelgrippe und schließlich wurde ein weiteres kurzes Video über wildlebende Papageien von Mark Stafford vorgeführt. Die Präsentationen am dritten und letzten Tag waren sehr informativ, begonnen mit João Cabral aus Portugal über den erfolgreichen Aufbau einer lebensfähigen Gruppe von Scharlachkopfpapageien (Pionopsitta pileata), gefolgt von Mark Ziembicki aus Australien, der über die aktuelle Situation und Artenschutzprobleme bei südpazifischen Papageien sprach. Paul Salaman sprach optimistisch über die Arbeit von Fundación ProAves in Kolumbien, speziell über die sehr erfolgreichen Aktivitäten mit dem Gelbohrsittich (Ognorhynchus icterotis), deren Bestand sich innerhalb von sieben Jahren von 81 auf 656 vergrößert hat. Seine sehr motivierende Präsentation gewann den zweiten Platz für den besten Redner. Eine volle Kongresshalle Herr Kiessling dankt allen Teilnehmern für einen erfolgreichen Kongress Lorenzo Crosta aus Italien, ehemaliger Leiter der tiermedizinischen Abteilung des Loro Parque sprach als nächstes über Neonalotogie bei Papageien(vor allem bei Jungtieren), gefolgt von Carlos Manderscheid, aus Luxemburg - der einzige französischsprachige Vortrag- der über die Leitung einer privaten Papageienkollektion und deren Krankheiten sprach. Dann brachte uns Dr. Jon Paul Rodriguez aus Venezuela wieder zurück auf die Schutzthematik , indem er über die Papageien auf der Insel Margarita, an der Küste Venezuelas sprach und über die Arbeit die dort geleistet wurde um diese zu schützen, und um die lokale Bevölkerung zu schulen. Karl- Heinz Lambert aus Deutschland, der durch die Welt reist und Papageien filmt und fotografiert, zeigte uns einige seiner besten Arbeiten und gewann hiermit den Preis für den besten Sprecher. Schließlich beschrieb David Waugh, Direktor der Loro Parque Fundación, ausführlich die Arbeit der Stiftung und betonte, dass 100% aller Spenden in die Projekte fließen, alle Unkosten übernimmt der Loro Parque. Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1994, wurden mehr als 4 Millionen US$ für Artenschutzprojekte zur Verfügung gestellt. Nach Davids abschliessender Rede, präsentierte Mark Staffort ein weiteres kurzes Video über wildlebende Papageien. Der Kongress war wieder einmal ein äußerst angenehmer Anlass, der es den Teilnehmern erlaubte, mehr über den Schutz und die Haltung von Papageien zu lernen und der außerdem die großartige Möglichkeit bot, Menschen mit ähnlichen Interessen kennenzulernen, Freunde aus fernen Ländern zu treffen, schon bestehende Kontakte zu pflegen, zu plaudern und Sichtweisen und Meinungen auszutauschen. Das Abendprogramm war auch sehr unterhaltsam, speziell der Ausflug in den Süden der Insel um den dort entstehenden Siam Park zu besichtigen, ein neuer Wasserpark, der Loro Parque Gruppe, sowie die atemberaubende Flamenco-Vorführung, die vielmehr eine aufregende Synthese aus Ballett und Riverdance war, als traditioneller Flamenco. Alle Teilnehmer hatten freien Eintritt in den Loro Parque wo die großen neuen Gehege, die für die Kakadus und die Sittiche angelegt wurden sowie die neue Orca Show bestaunt werden konnten. Wir sehen uns wieder im Jahr 2010! Tony Pittman war der Organisator für Grossbritannien für den Kongress und wird danken ihm für diesen Artikel. Eine äußerst passende Festtagstorte Die gedruckte Version aller Vorträge kann bei Loro Parque erworben werden. Weitere Informationen unter: dir.general@ loroparque-fundacion.org, Tel.: 0034 922 374081 , Fax: 0034 922 373110. Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Loro Parque News Das spanische Königspaar im Hotel Botánico Don Juan Carlos und Doña Sofía treffen Herrn und Frau Kiessling Im ausgedehntesten offiziellen Besuch, den sie den Kanarischen Inseln abstatteten, beehrten seine Majestät von Spanien König Juan Carlos und Königin Sofia das Hotel Botánico mit ihrem Aufenthalt vom 22. bis zum 24. November. Die Reise der Monarchen umfasste alle sieben Inseln und wurde als Erinnerung an den einhundert Jahre zurückliegenden ersten Besuch eines Monarchen auf den Kanarischen Inseln, dem des Großvaters Don Juan Carlos, Alfonso XIII im Jahre 1906, der die untrennbaren Beziehungen zwischen der Krone und den Inseln symbolisierte, unternommen. Bei ihrem Aufenthalt wurden die Könige auf den sieben Inseln herzlich empfangen, eine Herzlichkeit, die sie zu erwiedern wussten. ... und das Hotel Botánico gewinnt den TUI „Umweltchampion-Preis“ Am 27. September 2006 war das Hotel Botánico eines der zehn Kanarischen Hotels, das den angesehenenTUI „UmweltchampionPreis“ aufgrund vorbildlicher Umweltschutzbedingungen, wie z.B. den Einsatz alternativer Energien, Sparsamkeit im Verbrauch Nr. 83 - Dezember 2006 von Ressourcen, ein gutes Abfallbeseitigungssystem, und den Gebrauch einheimischer Pflanzen in den Gärten, in Empfang nehmen durfte. In diesem Akt, der durch den Tourismusminister der Kanarischen Regierung, Manuel Fajardo Feo geleitet wurde, wurde der Preis dem Besitzer des Hotels, Herrn Kiessling, von Herrn Dr. Wolf Iwand, Direktor der Umweltabteilung von TUI überreicht. ... und der Preis „Teide de Oro 2006“ für den Loro Parque Der Preis „Teide de Oro 2006” wurde dem Loro Parque durch den Radio Club Tenerife, des Kanals SER, am 14. September in einem Festakt im Palast der Inselregierung Teneriffas verliehen. Der Preis zeichnet die Personen und Institutionen aus, auf welche die Kanaren sehr stolz sind und bezeichnet den Loro Parque als Unternehmen, und Park der ersten Kategorie auf internationalem Niveau und zeichnet ihn außerdem für sein Engagement für die Umwelt aus. Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Loro Parque Hotline „Vergessene Kinder” im LORO PARQUE Es ist für Teneriffa bereits Tradition geworden, in jedem Sommer Kinder der Volksgruppe der Sahauris auf die Insel einzuladen. Die Kinder, deren Stamm seit 30 Jahren als Flüchtlinge in der Wüste Westafrikas leben, sind zur Zeit bei Gastfamilien untergebracht und dürfen sich rundum verwöhnen lassen. Teil ihres ausgiebigen Programmes, das ihnen täglich geboten wird, war auch der Besuch des LORO PARQUE. Tiere kennenzulernen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie existieren, exotischen Pflanzen zu sehen und den Duft ihrer Blüten zu riechen – all das waren große Momente für die kleinen Gäste. Den meisten Spaß hatten sie jedoch zweifelsohne beim Rauf-und-Runter der Orca-Achterbahn, von der sie sich am liebsten gar nicht mehr trennen wollten. Wenn auch die Tage auf der Insel und der Besuch des LORO PAQUE möglicherweise einmalig im Leben dieser Kinder bleiben werden, so werden sie doch sicher immer in ihrer Erinnerung bleiben. Die Bürgermeisterin von La Laguna im Loro Parque Die Bürgermeisterin von La Laguna, Ana Oramas, nutzte die vergangenen Feiertage, um ganz in Familie den Loro Parque zu besuchen. Es war ein Tag ohne Politik, dafür mit großen und strahlenden Kinderaugen beim Anblick der über Eisberge watschelnden Pinguine, der lustigen Seelöwen und der gewaltigen, beeindruckenden Orcas. Und für Ana Oramas war es vor allem ein Tag zum Entspannen in dieser Oase aus exotischer Flora und Fauna. Emma Suarez und Caco Senante zu Besuch im LORO PARQUE Während sie auf den Kanaren einen Film über den berühmten Surrealisten Oscar Domínguez drehen, nahmen sich die Schauspieler Emma Suarez und Caco Senante, sehr bekannt als Sänger u.a. von “Mojo picón”, sowie einige der jugendlichen Darsteller, allesamt aus Madrid stammend, einen Tag frei, um den LORO PARQUE zu besuchen. Gemeinsam hatten sie großen Spaß bei den verschiedenen Shows, waren begeistert von der Farbenpracht der unzähligen Papageien und als Höhepunkt fasziniert von den mächtigen Orcas, deren Kraft und Intelligenz sie regelrecht sprachlos machten. Selbst der Rockmusiker Andy Chango (Argentinien), sonst eher von härteren Tönen umgeben, ließ seinen Emotionen freien Lauf und schwärmte von einem wundervollen Tag in einem einmaligen Park. Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Eine Großfamilie PARQUE entdeckt den LORO Familien zu sehen ist alltäglich im LORO PARQUE. Familien mit 13 Kindern definitiv nicht. Die Familie Weinzierl aus Deutschland besuchte den Park mit 11 ihrer Kinder, im Alter zwischen 9 Monaten und 22 Jahren. Im Moment verbringen die Familienmitglieder den ersten Urlaub ihres Lebens und werden von einem Team des deutschen Fernsehsenders RTL begleitet und gefilmt. Mit Begeisterung und vielen Emotionen genossen sie die verschiedenen Attraktionen des Parks und unternahmen eine kleine Reise um die Welt: Vom Pueblo Thai, am Eingangsbereich des Parks, über das antarktische Planet Pinguin, bis hin zu den Tiefen des Ozeans mit seinen gigantischen Bewohnern, den Orcas. Dies machte einen so großen Eindruck auf die Familie Weinzierl, dass sogar ein paar versteckte Tränen zu sehen waren. Die Erlebnisse der Familie Weinzierl werden in verschiedenen RTL-Programmen zu sehen sein, z.B. in Explosiv und Explosiv-Weekend. Russischer Botschafter besucht den Loro Parque Zwei Tage lang besuchten der russische Botschafter in Madrid, Alexander I. Kuznetsov, und seine Frau Katerina Teneriffa. Und natürlich durfte dabei ein Besuch im Loro Parque nicht fehlen. Das Ehepaar Kuznetsov zeigte sich total begeistert von den zahlreichen Attraktionen dieses Parks. Besonders die Orcas mit ihrer Kraft, Eleganz und Verspieltheit hatten es ihnen angetan. Fasziniert beobachteten sie aber auch die fast menschlichen Züge der Gorillas, bewunderten die Kolonie der Pinguine, die sich auf dem riesigen Eisberg einschneien lassen, und zeigten sich beeindruckt vom großen Informations- und Bildungsangebot des Loro Parque. “Es war der erste, aber ganz sicher nicht der letzte Besuch dieses fantastischen Parkes” betonte Kuznetsov am Ende seines Rundgangs. The Electric Light Orchestra Part II im Loro Parque Nach zwei herausragenden, ausverkauften Konzerten im Auditorium von Teneriffa suchten die Mitglieder der berühmten Gruppe The Electric Light Orchestra Part II Erholung bei einem Besuch des Loro Parque. Sie waren so begeistert von den Attraktionen des Parkes, dass sie gleich einige Stunden mehr als geplant im Park verweilten. Besonders aufregend war für sie die Begegnung mit der Skyla Family, den vier Orcas, deren Verspieltheit und Neugierde die Musiker sehr überraschten. Nr. 83 - Dezember 2006 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación LPf und NABU unterzeichnen Partnerschaftsvereinbarung Der 29. September war ein unvergesslicher Tag in Teneriffa, denn der Präsident der Loro Parque Fundación (LPF), Herr Wolfgang Kiessling und der Vorsitzende der Nature and Biodiversity Union (NABU), Herr Olaf Tschimpke, unterzeichneten eine Partnerschaftsvereinbarung. Diese besagt: Standbein der Umweltbildung dar. LPF und NABU rufen vor diesem Hintergrund ihre Mitglieder, Mitgliedsgruppen und verwandte Institutionen zu verstärkter Kooperation zwischen Zoos und Aquarien und entsprechenden Regierungsbehörden und Nicht-Regierungsorganisationen auf; einen geeigneten Rahmen hierzu kann die „Lokale Agenda 21“ bilden. NABU und LPF vereinbaren hiermit eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit auf der Grundlage folgender Feststellungen: 3. NABU und LPF werden sich gemeinsam dafür einsetzen, ex-situ-Erhaltungsmaßnahmen (z.B. im Rahmen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme) mit Artenund Lebensraumschutzmaßnahmen vor Ort (in situ) zu kombinieren. Als Bestandteil der Kooperation einigen sich NABU und LPF auf den Einbezug von „Flagschiffarten“ für Schutzmaßnahmen und gezielte Projekte. 1. LPF und NABU respektieren die Zielsetzungen der jeweils anderen Seite in ihrer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz und die Umweltbildung. Beide Seiten bejahen 4. NABU und LPF befürworten ein effektives Artenschutzrecht auf der Grundlage des Washingtoner Artenschutzübereinkommens sowie der EU-weit und national geltenden Artenschutzbestimmungen. Sie unterstützen den adäquaten Vollzug des Artenschutzrechts. Darüber hinaus setzen sie sich für die Beendigung der Importe naturentnommener Tiere ein, soweit diese den Anforderungen des Tierschutzes und den Grundsätzen einer nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zuwiderlaufen. Herr Wolfgang Kiessling und Herr Olaf Tschimpke unterzeichnen das Abkommen ausdrücklich die Notwendigkeit wissenschaftlich-geleiteter Tierhaltungs-Managements auf der Grundlage der World Zoo and Aquarium Conservation Strategy der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) und der Conservation Breeding Specialist Group der IUCN-Species Survival Commission. NABU und LPF setzen sich für zeitgemäße artund tierschutzgerechte Formen der Tierhaltung ein. 2. Das große Umweltbildungspotential, das die Zoologischen Gärten und Aquarien mit weltweit mindestens 600 Mio. Besucherinnen und Besuchern pro Jahr aufweisen, bietet die einzigartige Möglichkeit einer Sensibilisierung der Bevölkerung aller Schichten für die Handlungsweisen und Zielsetzungen des Natur- und Artenschutzes. Zoos als Naturschutzbildungszentren stellen damit ein wesentliches 10 Nabu ist der BirdLife International Partner für Deutschland, der, vor allem in Deutschland, doch auch in anderen Teilen der Welt, für den Schutz biologischer Vielfalten arbeitet. NABU versucht Menschen dafür zu begeistern, sich für den Naturschutz zu engagieren und leistet dadurch einen gesellschaftlichen Beitrag. NABU hat mehr als 400.000 Mitglieder, die die Naturschutzmaßnahmen unterstützen. LPF und NABU können auf vielen positiven Wegen miteinander arbeiten, doch vor allem in der gemeinschaftlichen Unterstützung von Projekten zum Schutz bedrohter Arten und Zonen mit hoher Artenvielfalt in den Tropen. Heike Finke, NABU Ratsmitglied, ebenfalls präsent bei der Unterzeichnungszeremonie auf Teneriffa, ist bereits an bestehenden internationalen Projekten von NABU beteiligt und wird die Kontaktperson für die LPF sein um neue Projekte auf den Weg zu bringen. Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Jahresbericht 2005 Loro Parque Fundación Loro Parque Fundación Jahresbericht 2005 Die LPF führt Feldprojekte durch mit dem Ziel, den Schutz und die Behandlung der in freier Natur lebenden, bedrohten Papageien zu verbessern. Die In-situ Projekte umfassen angewandte Forschung, Schutzmaßnahmen, die Beteiligung der einheimischen Gemeinden sowie Umwelterziehung und nachhaltige Entwicklungsprogramme. Wer sind wir und was ist unsere Aufgabe? Die Loro Parque Fundación (LPF) ist eine gemeinnützige, nicht staatliche Organisation , die seit 994 beim Ministerium für Erziehung und Wissenschaft der Spanischen Regierung eingetragen ist. Ihr Hauptsitz befindet sich im Loro Parque, einem führenden zoologischen Garten auf Teneriffa, Kanarische Inseln/ Spanien. Sie arbeitet auf internationaler Basis um bedrohte Arten und ihre Lebensbereiche zu schützen, durch Aufklärungsarbeit, angewandte Forschung, verantwortungsbewusste Zuchtprogramme und gemeindebezogene Artenschutzpläne, die Papageien als Botschafter für die Natur einsetzen. Die LPF betreut die weltweit größte und artenreichste Papageiensammlung, die es derzeit gibt, und nutzt sie als zusätzliches Mittel für die Arterhaltung. Ihre professionelle Organisation ermöglicht den Erhalt einer lebensfähigen Population in Menschenobhut, um die in der Natur vom Aussterben bedrohten Arten zu bewahren. Unsere Papageiensammlung stellt dabei eine wichtige Quelle für Auswilderungsprogramme sowie für Forschungsprogramme dar, die dem Wohlbefinden und der bestmöglichen Haltung der Papageien gewidmet sind. Im Mittelpunkt der LPF stehen die Papageien. Man findet sie in nahezu allen Gebieten der Tropen, die eine reiche Artenvielfalt aufweisen und wo die Umweltzerstörung schnell voranschreitet. Keine andere Vogelfamilie besitzt eine so hohe Anzahl von bedrohten Arten. Außerdem können Papageien aufgrund ihrer auffälligen Farben und ihrers ansprechenden Verhaltens als wirkungsvolle “Aushängeschilder” dienen, um die Unterstützung durch einheimische Gemeinden zu erhöhen und mehr grundlegende Hilfe bei der Verbesserung von Wirtschaft und Umwelt zu gewinnen. Die LPF arbeitet außerdem am Schutz der Meeresumwelt, bei dem vor allem Wale als Botschafter der Meere stehen. Da ein Teil der Papageiensammlung für die Besucher im Loro Parque zugänglich ist und Schulungsprogramme die Tiersammlung im Park als Bildungsinstrument nutzen, spielt die LPF eine entscheidene Rolle bei der allgemeinen Sensibilisierung für den Schutz von Papageien und der Artenvielfalt. Wer unterstützt uns? Unsere Hauptsponsoren: Unser Hauptsponsor: Mit Hilfe der großzügigen Unterstützung von vielen Organisationen und Einzelspenden kann die LPF Papageien und Naturgebiete schützen. Die LPF dankt ihren Mitgliedern, Sponsoren, Projektpartnern und allen weiteren Förderern, die uns im letzten Jahr beim Schutz einiger Naturschätze dieser Welt unterstützt haben. Da der Loro Parque weiterhin großzügig alle Gemeinkosten der Stiftung deckt, können 00% der Spendengelder für unsere Artenschutzprojekte genutzt werden. Nr. 83 - Dezember 2006 11 Loro Parque Fundación Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Jahresbericht 2005 2005: Ein weiteres Jahr großer Erfolge im Naturschutz Artenschutzprogramme 13.000 Naturposter, Aktionsbücher und Informationshandzettel an lokale Schulen und Gemeinschaften verteilt, und es wurden schwarze Bretter an größeren Straßen aufgestellt. Auf der Dumaran Insel wurden Gesetzeshüter angelernt und eine Aufklärungskampagne erreichte mindestens 3.000 Schüler von 25 Schulen. Der Bestand der Kakadus lag stabil bei 30 Vögeln. Direkte Projektunterstützung bis 31.12.05 - € 275.278 Im Jahr 2005 konnte die LPF 500.000 Euro als Projektunterstützung aufbringen. Dies ist im Vergleich zum vorherigen Jahr, eine Steigerung von 10,9% und die Anzahl der unterstützten Projekte stieg von 14 auf 20. In jedem Projekt und jedem Land, arbeitet die LPF eng zusammen mit den lokalen Partnern und den in den Projektgebieten ansässigen Gemeinschaften. Durch die direkte Unterstützung der jeweiligen Projekte vor Ort, verbesserte die LPF im Jahr 2005 die Aussichten für die Arterhaltung von 24 Papageienarten, die vom Aussterben bedroht sind sowie ihrer natürlichen Lebensräume. Artenschutz für die bedrohten Papageien in Kolumbien Spixara-Rettungsprogramm, Brasilien Eine erfolgreiche Versammlung für die Zukunft der Spixaras (Cyanopsitta spixii), veranstaltet von IBAMA, der Umweltbehörde der brasilianischen Regierung, fand im November in Brasilien statt. Die LPF und auch andere Halter dieser Art außerhalb Brasiliens nahmen an diesem Ereignis teil, genauso wie die CITES-Autoritäten aus Brasilien und Deutschland. Ein bedeutendes Ergebnis war eine Änderung der Richtlinien durch die brasilianische Regierung, wodurch die Übernahme von mehr Vögeln in den geregelten Bestand erreicht wird. In der Zuchtstation der LPF legte das erwachsene SpixaraWeibchen am Weihnachtstag ein befruchtetes Ei, aus welchem ein gesundes Küken schlüpfte. Direkte Projektunterstützung bis 31.12.05 - € 698.147 Fundación ProAves, der kolumbianische Partner der LPF, fuhr mit seinem bahnbrechenden Schutzprojekt für höchst bedrohte Papageienarten in den kolumbianischen Anden fort. Die wilde Population des Gelbohrsittichs (Ognorhynchus icterotis) bleibt bei einem Bestand von über 600 Vögeln, mit guten Bruterfolgen. Durch Verhandlungen konnte ein 90 Hektar großes Landstück erworben werden, welches das einzige geschützte Gebiet für diese Art ist. Auch in den Zentralkodilleren der Anden wurden exzellente Erfolge erzielt, durch das Anbringen von Nistkästen für die Chapmans Zwergamazone (Hapalopsittaca fuertesi) und den Hochlandsittich (Leptosittaca branickii). Diese Methode wird innerhalb des “El Mirador”-Naturreservats fortgeführt, und wird von ProAves verwaltet. Das Projekt Pyrrhura wurde als zusätzliches Projekt für den Schutz dreier Arten dieser Gattung geschaffen: Den Prachtflügel-Rotschwanzsittich (P. calliptera), den Santa-Marta-Rotschwanz-Sittich (P. viridicata) und den Jaraquielsittich (P. subandina). ProAves ist auf der Suche nach der letzteren Art, die man nur anhand der 17 Museumsexemplare kennt. Der P. calliptera aus den östlichen Anden, dem offensichtlich Nisthöhlen fehlten, begann unmittelbar nach Aufstellen der ersten Nistkästen durch ProAves mit der Brut. Direkte Projektunterstützung bis 31.12.05 – 345.859 € Artenschutzprogramm, Bolivien Die Felduntersuchungen, durchgeführt durch den Projektpartner Armonía umfassten mehr als 100 Gebiete und die Population des Blaulatzaras in der Natur (Ara glaucogularis) wurde auf zwischen 200 und 250 Vögel geschätzt. Die Studie eines Nestes erwies sich als erfolgreich und ein Paar besetzte einen der 30 aufgestellten Nistkästen. Armonía arbeitete eng mit lokalen Gesetzeshütern zusammen um den illegalen Handel mit dieser Art zu verhindern. Direkte Projektunterstützung bis 31.12.05 - € 242.034 Phu Khieo Naturschutzgebiet, Thailand In Zusammenarbeit mit der thailändischen Abteilung der Nationalparks, und der Organisation RARA, führte die LPF im März eine Schulung zum Thema “Soziales Marketing und Umwelterziehung” für Waldhüter thailändischer Naturschutzgebiete durch. Der Kurs wurde im Huai Kum Naturschutzentwicklungs- und erweiterungszentrum in der Nähe von Phu Khieo W.S. durchgeführt. Die Leiter waren Paul Butler von RARE und Kriangsak Chaturasuksakul, Leiter von Huai Kum, der finanziert durch LPF, kürzlich am Durrell Institut für Naturschutz und Ökologie, Universität Kent, geschult wurde. Direkte Projektunterstützung bis 31.12.05 - € 225.923 Artenschutzprogramm für den Rotsteißkakadu, Philippinen In dem Projektgebiet auf der Insel Rasa, Palawan, bleibt die Population des Rotsteißkakadus (Cacatua haematuropygia) bei fast 100Vögeln, die Population der Jungvögel weitet sich auf das Festland aus. Die Infrastruktur des Ökoturismus wurde verbessert und es wurden weitere Vorbereitungen für ein Schulungszentrum für Artenvielfalt getroffen. Im Rahmen des Projektes wurden 12 2 Nr. 83 - Dezember 2006 Loro Parque Fundación Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Jahresbericht 2005 Weitere Projekte beinhalteten Neststudien sowie ein UmweltSchulungsprogramm für die Rotschwanzamazone (Amazona brasiliensis) in Paraná, Brasilien, das Rettungsprogramm für einheimische Papageien in Tanimbar, Indonesien, das Artenschutzprogramm für bedrohte Papageien auf der Insel Margarita, Venezuela, für die Königsamazone (Amazona guildingii) in St Vincent und die Tucuman-Amazone (Amazona tucumana) in Argentinien, Umweltstudien über ausgewilderten Hellroten Aras (Ara macao) in Costa Rica und einheimische Papageien im Zentrum Kubas. Als Folge des LPF-BirdLife Projektes in Indonesien, wurde das Aketajawe-Lolobata-Gebiet in Halmahera zum Nationalpark erklärt. Gesamte Projektunterstützung für Artenschutz- und Forschungsprojekte bis 31.12.05 –€ 2.856,629 durchgeführt. Darüber hinaus hielten Mitarbeiter der LPF auf verschiedenen Konferenzen Vorträge über Artenschutz und Zucht in Menschenobhut. Im November veranstaltete die Papageienhaltung in Menschenobhut Die Vogelgrippe an anderen Orten der Welt zwang die LPF Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Risiko für ihre Papageiensammlung zu verringern. Trotzdem konnte eine Zahl von 1.247 beringten Jungvögeln aus 171 verschiedenen Arten und Unterarten, verzeichnet werden. Wegen der Verunsicherung über den internationalen Handel von Vögeln, wuchs die Sammlung auf fast 3.800 Papageien. Jedoch beeinflusste dies nicht die Zucht seltener oder schwieriger Arten, wie die Rosenkopfpapageien (Pionus tumultuosus), die Papualoris (Charmosyna papou), Arfakloris (Oreopsittacus arfaki) und Palmkakadus (Probosciger aterrimus). Die LPF beteiligte sich an 29 Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) und Europäischenund Internationalen Zuchtbüchern (I/ESB) und war Koordinator für sechs dieser Programme. Der Verkauf von in Menschenobhut gezüchteten Papageien dient der Finanzierung des Naturschutzes und trägt dazu bei, das Einfangen freilebender Papageien zu verhindern. Während dieses Jahres erwies sich die im Dezember 2004 eröffnete neue Klinik als extrem erfolgreich. Wir sind dem Loro Parque äußerst dankbar für die Übernahme der Kosten, die für die Sammlung anfallen. LPF einen Workshop über Meeressäugetiere an dem CITES, Spanien, Forscher verschiedener Universitäten und Sea World teilnahmen. Umwelterziehung 2005 wurde mit der Einrichtung des Schulungsraumes “Aula del Mar” (Meeresklassenzimmer) begonnen, gemeinsam mit der neuen Anlage für Orcas (Orcinus orca). Gleichzeitig wurden alle vorhandenen Materialien des Meeresklassenzimmers auf der LPFWebseite zugänglich gemacht und das Projekt “Meereswochen” wurde in den Schulen weiter durchgeführt. Aufbauend auf die Erfolge vorheriger Workshops, wurde als zusätzliche Aktivität ein Schulungsworkshop über Pinguine durchgeführt sowie Führungen durch den Loro Parque für Schulen veranstaltet. Weitere Ereignisse Wir nahmen Abschied vom Ehren-Vize-Präsidenten Dr. Joachim Steinbacher, der im Juli verstarb und hießen Dr. Wolfgang Grummt willkommen. Die LPF leistete ihren Beitrag für den neuen “Welt Zoo-und- Aquarium-Naturschutzstrategie” und unterstützte die Entwicklung des webgestützten “Zoological Information Management System” (ZIMS) für Tierregistrierungen sowie die neue Geschäftsführung der Artenschutzkommission der IUCN. Die LPF erhielt herzliche Bestätigung vom Kongress der Artenvielfalt. Die Stiftung gewann außerdem zwei weitere Preise für ihre Artenschutzprojekte: Das “Goldene Mikrofon” des Radiosenders CLM und den Preis “Beste Institution für Naturschutz” der Zeitschrift “Viajes y Turismo” (Reisen und Tourismus). Forschung und Vermittlung von Fachwissen Die Papageiensammlung wurde als wichtiges Forschungsinstrument genutzt, um gemeinsame Untersuchungen mit den Universitäten in München, Leipzig und Glasgow durchzuführen und 61 Volontäre absolvierten Schulungen in unseren Einrichtungen. Die LPF veröffentlichte wissenschaftliche und allgemeine Informationen über Papageien und Artenschutz in der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift Cyanopsitta sowie in Fachzeitungen und -zeitschriften. Es wurden zwei erfolgreiche deutschsprachige Workshops für 51 Papageienzüchter aus Deutschland und der Schweiz WER MACHT WAS BEI DER LORO PARQUE FUNDACIÓN? Präsident Wolfgang Kiessling, Generaldirektor, Loro Parque S.A. Dr Jorgen B Thomsen - Senior Vize-Präsident, Conservation International; Geschäftsführer von Critical Ecosystems Partnership Fund, USA Roland Wirth - Präsident und Gründer der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz, Deutschland. Ehren-Vize-Präsident Dr Wolfgang Grummt - Tierpark Friedrichsfelde, Berlin, Germany Beirat: Dr Tomás de Azcárate y Bang – Direktor für nachhaltige Entwicklung, Umweltministerium, kanarische Inseln, Spanien Dr Susan L Clubb - Vogeltierärztin, Hurricane Aviaries, USA Dr Nigel J Collar- Leventis Fellow in Conservation Biology, Cambridge University, BirdLife International, England Dr Wolf Michael Iwand – Direktor des TUI-Umweltmanagements, TUI AG Deutschland Povl Jorgensen - Vogelzüchter, Dänemark Dr Ian R Swingland – Professor Emeritus der Arterhaltungsbiologie, Gründer Durrell Institute of Conservation and Ecology, England Nr. 83 - Dezember 2006 Treuhänder Wolfgang Kiessling, Brigitte Kiessling, Christoph Kiessling, Isabell Kiessling, Antonio Caseras Mitarbeiter Dr David Waugh, Direktor, Inge Feier, Direktorin für Externe Angelegenheiten und Medien, Dr Javier Almunia, Vize-Direktor, Matthias Reinschmidt, Vogelkurator, Dr Lorenzo Crosta, Dr Annett Häbich, Dr Sara Capelli, Tiermedizinische Abteilung, Ruth Batista, Schulungsabteilung, Birgit Veenker, Sekretärin 3 13 Loro Parque Fundación Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Gewinn- und Verlustrechnung 2005 Erträge A B D E F G Jahresbericht 2005 2005 (€) 2004 (€) 410,872 35,085 185,774 365,655 603,288 75,000 382,741 49,352 280,516 376,584 458,379 71,654 + 7.3 - 28.9 - 33.8 - 2.9 + 31.6 + 4.7 1,675,676 1,619,226 + 3.5 Spenden Loro Parque: Aktivitäten Papageienschutz und Artenschutz Spenden Loro Parque:Ausbau Papageienzuchtanlage Nettoverkaufserlöse für Artenschutz-zwecke: Papageien-Nachzuchten Nettoverkaufserlöse für Artenschutz-zwecke: LPF-Werbeartikel Spenden von Sponsoren, Mitgliedern,Gründern; anderweitige Einnahmen Bankzinsen GESAMTERTRÄGE Aufwendungen H I 2005 (€) 2004 (€) Diff. (%) Diff. (%) 395,314 304,016 + 30.0 690,563 71,819 25,249 520,125 127,418 038,907 + 32.8 - 43.6 - 35.1 1,182,467 990,467 + 19.4 492,731 628,760 - 27.6 Zuschüsse für Erziehungs-, Forschungs- und Artenschutzprojekte Kosten von Artenschutz-, Zucht-, Erziehungs-und Forschungsprogrammen, Personal und Verwaltung J L Abschreibung Steueraufwand GESAMTAUFWENDUNGEN ERGEBNIS Erträge G 4% F 36% Schlussbilanz 2005 A 25% Aktiva B 2% C 0% D 11% E 22% J 6% K 2% Aufwendungen H 33% 2005 (€) 2004 (€) Grundstücke, Bauten, MaschinenAbschreibungen Papageiensammlung (historischerSchenkungswert) Finanzanlagen und Warenlager TOTAL ASSETS 996,012 1,066,924 555,996 555,996 5,384,846 4,866,370 6,936,854 6,489,291 2005 (€) 2004 (€) 1,360,471 5,505,685 Transistorische Kapitalposten 70,697 949,599 5,423,826 115,865 + 1.5 GESAMT 6,489,291 + 6.9 Funds Sozialfonds (Kapital) Rücklagen I 59% Diff. (%) 6,936,854 Loro Parque Fundación, Avda. Loro Parque, 38400 Puerto de la Cruz , Tenerife, Canary Islands , Spain T: +34 922 374081 F: +34 922 373110 E: dir.general@loroparque-fundacion.org URL: www.loroparque-fundacion.org Charity registered with the Ministry of Education and Science, Madrid, Spain: TNF 264, 12 December 1994 14 4 Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Technische Verbesserungen in der Umwelterziehung Das Meeresklassenzimmer (el Aula de los Cetáceos), ein Saal voller Computer, eingerichtet für die Umwelterziehung anhand neuer Technologien, wurde zeitgleich mit der Präsentation der Schulungsprojekte der Loro Parque Fundación für das Schuljahr 2006-2007 offiziell eingeweiht. Obwohl das Klassenzimmer seit der Eröffnung von Orca Ocean für alle Besucher des Loro Parque zugänglich war, (und es wurde schon von mehr als 3.500 Gästen zwischen August und November besucht), begannen die Schulen im Oktober mit der Nutzung. Es erwies sich als bahnbrechendes Schulungsmittel und macht es dem Schulungsteam der Loro Parque Fundación möglich, verschiedene Aspekte des Naturschutzes in Gruppen von 30 Schülern auszuarbeiten. Auf diese Weise haben wir unsere Kommunikationsmittel verstärkt, um die Schüler für die Umweltprobleme mit denen einige Arten zu kämpfen haben und die Rolle die die Zoos im Naturschutz einnehmen, zu sensibilisieren. Momentan stehen den Benutzern des Meeresklassenzimmer vier Lehrprogramme zur Verfügung. Das erste ist ein einfaches Spiel bei dem die Kleinsten verschiedene Tiere ausmalen können. In einem weiteren Spiel müssen sie einer Schildkröte dabei helfen an den Strand zu gelangen, um ihre Eier zu legen und dabei den Gefahren, die ihr im Meer begegnen (Plastikabfällen, Ölteppichen, und Fischen mit Angelhaken), auszuweichen. Das dritte Spiel erklärt den Benutzern, wie eine Zählung von Vögeln durchgeführt wird. Zuletzt gibt es einen lustigen Test über Orcas, in dem der Skyla uns hilft, die Antworten, die von Tintenflecken verdeckt werden, mit seinem Ultraschallsystem aufzudecken. Die Schulungsprogramme sind vollständig eingerichtet und in drei Sprachen übersetzt worden, so dass sie von allen Besuchern des Loro Parque verwendet werden können. In den folgenden Monaten werden die Inhalte des Meeresklassenzimmers mit neuen Schulungsprogrammen ausgeweitet, es werden weitere Funktionen hinzugefügt, so dass eine Interaktion zwischen allen Benutzern des Saales möglich sein wird. Schließlich hat die Schulungsabteilung der Loro Parque Fundación Kontakt mit den Verantwortlichen des Bildungsministeriums der Kanarischen Regierung aufgenommen um unser Umweltprogramm in allen Bildungszentren der kanarischen Inseln einzuführen. So werden während des nächsten Trimesters technische Mechanismen eingesetzt, durch die sich jedes Bildungszentrum per Internet mit den Aktivitäten der Aula verbinden kann, wodurch eine größere Dimension der Schulungsaktivitäten der Loro Parque Fundación erzielt werden kann. Eine zweite Chance für die Meeresschildkröten darin, die Genesung, der Tiere, die über längere Zeit hinweg höchste Aufmerksamkeit benötigen, zu fördern, bevor sie wieder ins Meer entlassen werden können. Wenn der Faunadienst der Inselregierung die Tiere einmal gerettet hat, wird bewertet, ob sie eine längerfristige Genesungszeit benötigen, und wenn dies der Fall ist, werden sie in die tieräztliche Abteilung der LPF überführt. Von diesem Moment an kümmern sich unsere Tierärzte regelmäßig um die Behandlung und kontrollieren die Entwicklung der Patienten. Die Loro Parque Fundación baut ihre Aktivitäten für die Rettung und die Erholung der Meeresfauna aus, durch Mitarbeit an einem Rettungsprogramm für Meeresschildkröten der Inselregierungen von Teneriffa und Gran Canaria. Durch dieses Projekt beabsichtigen wir die Rehabilitation der etwa 200 Schildkröten erreichen zu können, die jedes Jahr an die kanarischen Küsten gespült werden, aufgrund von Verletzungen durch Netze, Verschlucken von Angelhaken, Verkleben durch Öl und anderen Gründen. Die Rolle des Loro Parque und der Loro Parque Fundación in dieser Zusammenarbeit, besteht Nr. 83 - Dezember 2006 Wenn sie keine häufigen Behandlungen mehr benötigten, ziehen sie in eines der Ausstellbecken des Loro Parque. So können die Schildkröten ihre körperliche Kraft wiedererlangen und selbständig schwimmen, bevor sie wieder ins Meer entlassen werden. Während der Zeit, die sie im Ausstellungsbecken verbringen, sind sie Teil eines Aufklärungs- und Sensibilisierungsprogrammes anhand von Informationsschildern, welches sich an die Besucher des Parkes richtet. Während dessen führt die Schulungsabteilung der Loro Parque Fundación Aktivitäten für Schulen durch, um die Schüler durch Gesprächsrunden und Aktivitäten zu sensibilisieren. So gibt es zum Beispiel das Spiel: Die Odysee der Schildkröten, das an den Computern des Meeresklassenzimmers eingerichtet wurde. Wenn der Moment gekommen ist, die Schildkröten ins Meer zu entlassen, wird Kontakt mit den teilnehmenden Schulen aufgenommen, damit diese bei der Freilassung dabei sein können. 15 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Versammlung in Brasilien für den Erhalt der Spix- und Lear-Aras Organisation, die Spix-Aras und Lear-Aras hält, präsentierte ihre Haltungskonzepte als Basis für den wertvollen Austausch von Informationen. In der Spix-Ara Versammlung wurden die Bruterfolge des letzten Jahres sowie die Möglichkeit von Verpaarungen einiger Vögel diskutiert, um die Produktivität zu erhöhen. Ein weiteres Gesprächsthema war die zukünftige Einwilderung von Vögeln, der Schutz der als Lebensraum geeigneten Gebiete, die hohe Motivation der lokalen Bevölkerung sich zu beteiligen sowie die Funktion und die Einrichtung einer Zuchtstation. Ein Aktionsplan und ein Konservationshandbuch sind in Vorbereitung. Das IBAMA-Team bei der Versammlung Anfang November 2006, versammelte sich die SpixAra- (Cyanopsitta spixii) Arbeitsgruppe und das Lear-Ara (Anodorhnchus leari) Erhaltungskomitee in Brasilien, im Sao Paulo Zoo, unter dem Vorsitz von IBAMA. Die Loro Parque Fundación wurde von ihrem Präsidenten Wolfgang Kiessling und ihrem Direktor Dr. David Waugh vertreten. Der Kurator der LPF, Matthias Reinschmidt nahm an dem dreitägigen Workshop über Vögel in Menschenobhut teil, der der Versammlung vorausging. Die Hauptthematik dieses Workshops war die Haltung und die Zucht von Spix-Aras und Lear-Aras und jede Der Lear-Ara Verwaltungsplan wurde schon veröffentlicht und die Gespräche über diese Art deckten die verschiedensten Themenbereich ab, einschließlich der Steigerung der Population in der Natur und der offizielle Konservationsstatus dieser Art. Andere Inhalte bezogen sich auf den Erhalt von Brut- und Nistplätzen, das Verwalten von Licuri-Palmen, Fördermittel für Mais für den Ernteausfall, Optionen geretteter Aras, Landbesitz, Schulung und Aufklärung sowie Training, und Arbeit mit den lokalen Gemeinden. Herr Kiessling nahm nach den Versammlungen an einem Feldbesuch eines Gebietes, in dem Lear-Aras leben, teil sowie an einem Besuch von Curacá, des früheren Gebietes der Spix-Aras und gab wichtige Empfehlungen basierend auf diesen direkten Erfahrungen. Die LPF förderte auch die Reisekosten von Dr. Lorenzo Crosta - offizieller Tierarzt für Vögel in Menschenobhut in Brasilien und ehemaliger LPF-Tierarzt- um vor der Versammlung einen Gesundheitscheck bei den Vögeln durchzuführen. Nachrichten über Lear-Aras in Menschenobhut von David Waugh and Matthias Reinschmidt Der Lear-Ara Anodorhynchus leaeri, mit CITES Appendix 1 Listung, endemisch im Nordosten Brasiliens, wurde als schwer vom Aussterben bedrohte Art eingestuft (IUCN Rote-ListeKategorie –www.birdlife.org) da er eine extrem geringe brütende Bevölkerung aufweist und in einem Gebiet ansässig ist (3.900 km2). In dem halbtrockenen Lebensraum von Caatinga lebt er in enger Beziehung mit der Licuri-Palme (Syagrus coronatus), deren harte Früchte Hauptnahrungsquelle des Aras sind. Da der Bestand der Licuri-Palme, der früher eine Fläche von 250.000 km2 einnahm, durch das Weiden des Viehs deutlich reduziert wurde, ist der Ara durch die Verminderung seines Lebensraumes bedroht. Weiterhin wird er bedroht durch illegales Fangen für den Handel (BirdLife International 2000, 2006), und durch Farmer, die auf die Tiere schießen, wenn diese ihre Maisernte überfallen. Die neueste Schätzung der wildlebenden Gesamtbevölkerung liegt bei 632 Vögeln. 16 Aktivitäten zum Schutz des wildlebenden Bestandes und dessen Lebensraumes sind seit einigen Jahren in Gang und es wurde kürzlich ein Plan zur Verdeutlichung und Priorisierung der Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen veröffentlicht (IBAMA 2006). Dieser Plan sieht auch den Einsatz von Aufzucht in Menschenobhut als Ex-situ Erhaltungsinstrument vor. Die Loro Parque Fundación aus Teneriffa, Spanien, arbeitet gemeinsam mit der brasilianischen Regierungsbehörde IBAMA ( Brasilianisches Institut für Umwelt und erneuerbare Naturressourcen) und weiteren Partnern an diesem Feldprojekt. Weiterhin ist der LPF Kurator Matthias Rheinschmidt, mit Unterstützung von Onildo Marini-Filho von IBAMA und Ryan Watson von Al Wabra Wildlife Preservation, Verwalter des internationalen Zuchtbuches. Dieser Artikel stellt aktuelle Informationen über den in Menschenobhut lebenden Bestand dar. Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Tabelle 1. Verteilung des Lear-Aras innerhalb des geregelten Bestandes Teilnehmende Institution Al Wabra Wildlife Preservation Crax – Wildlife Research Society Harewood Hall Loro Parque Fundación Lymington Foundation Zoo Rio de Janeiro Zoo Sao Paulo Land Qatar Brazil United Kingdom Spain Brazil Brazil Brazil Gesamt: Status * 4.5.0 1.1.0 1.2.0 2.2.0 2.4.0 6.5.0 3.5.0 19.24.0 Im Zuchtbuch (Reinschmidt 2006) gibt es sieben teilnehmende Institutionen mit 43 offiziell eingetragenen Vögeln (Tabelle 1). Dies sind die Vögel, die derzeit den geregelten Bestand in Menschenobhut bilden, der von IBAMA koordiniert wird. Diese Vögel bleiben im Besitz der brasilianischen Regierung. Es gibt ein zusätzliches lebendes Exemplar, das von kompetenten Behörden im Oktober 2006 in Brasilien konfisziert werden konnte und das in den geregelten Bestand mit aufgenommen wird. Es gibt zwei weitere weibliche Exemplare, die voraussichtlich ebenfalls dem offiziellen Bestand hinzugefügt werden. Es gibt eine nicht bekannte Anzahl von Lear-Aras in der Schweiz, für die es noch keine begründete Aussicht auf Aufnahme in den offiziell geregelten Bestand gibt. Demographisch betrachtet benötigt der kontrollierte Bestand einen Aufschwung des Brutverhaltens, um neue Küken hinzuzufügen, wie an der Alterspyramide deutlich wird (Abbildung 1), sowie eine Verbesserung des gegenwärtigen Verhältnisses der Geschlechter von 0,74, durch das Hinzusetzen von mehr Männchen. Dennoch ist das Zuchtprogramm durchaus noch im Anfangsstadium. Da die meisten Aras dem Bestand als konfiszierte Jungvögel hinzugefügt wurden, gibt es genaue Schätzungen des Alters obgleich sie im Zuchtbuch als „in der Natur gefangen“ registriert sind. Weiterhin zeigen endoskopische Untersuchungen der Keimdrüse dieser Vögel, dass sie erst im Alter von 7 bis 8 Jahren fortpflanzungsreif werden. (L. Crosta und L. Timossi, in litt.) Dies koinzidiert mit der ersten im Zuchtbuch registrierten Brut im Jahr 2006 bei Al Wabra Wildlife Preservation in Qatar, wo die ältesten Vögel leben. Abbildung 1. Alterspyramide des geregelten Bestandes der LearAras. Männchen Weibchen Alter (Jahre ) >9 8-9 0-1 -10 -5 0 5 10 Quantität von Aras In Anbetracht der Tatsache, dass 42 der im Zuchtbuch registrierten Ara wild gefangen wurden, machen die Gründertiere offensichtlich 97,6% des Bestandes in Menschenobhut aus, eine bemerkenswerte und positive Situation. Dennoch ist, dadurch dass die Aras aus ihren Nestern gestohlen und später oft zusammen beschlagnahmt werden, die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Gründertiere (die definitionsgemäß nicht verwandt sein sollten) Geschwisterpaare sind. Dessenungeachtet ist die genetische Situation im Lear-Ara Zuchtbuch insgesamt als positiv zu bewerten, wie die Arbeit Nr. 83 - Dezember 2006 von Prof. Cristina Miyaki und ihrem Team des Instituts für Molekulargenetik (Universität Sao Paulo) belegt. Dr. Miyaki hat Blutproben entnommen und DNA Analysen dieser Aras durchgeführt, wodurch sie in der Lage war, einen Index genetischer Ähnlichkeiten aller Exemplare zu erstellen. Dadurch konnte sie alle möglichen Paarungen, gemäß der statistischen Möglichkeit genetischer Verwandtschaften zwischen den Vögeln, klassifizieren (in fünf Klassen, von geringster Verwandtschaft=A, bis höchster Verwandtschaft=E). Allgemein ausgedrückt (wissenschaftliche Einzelheiten, Miyaki et. al. in prep.)bedeutet dies folgendes: Die getesteten Aras (17,21) haben eine Gesamtmenge von 357 Paarungsmöglichkeiten, von denen 115 (32,2%) der am entferntest verwandten Kategorie zuzuordnen sind (A,B), 131 (36,7%) der mittleren Kategorie (C), und 11 (31,1%) der hohen Kategorie (D,E). Derzeit werden alle 17 Männchen mit bekannten Ähnlichkeiten, mit Weibchen mit relativem Verhältnis genetischer Verwandheit gepaart, wie in Tabelle 2 gezeigt wird. Dieselbe Tabelle zeigt die Veränderung dieses Verhältnisses wenn eine zweite Paarung der Aras innerhalb einer Institution stattgefunden hat, das heißt bevor ein Austausch der Aras zwischen den Institutionen vorgenommen wurde. Die Paarung in den einzelnen Institutionen wird in Tabelle 3 aufgezeigt. Tabelle 2. Paarungen der Lear-Aras in den geregelten Beständen: Grad der genetischen Verwandtschaft, Grad der Verwandtschaft gering (A, B) mittel (C) hoch (D,E) Verpaarungen Anzahl 5 3 9 Gesamt 17 % 29.4 17.7 52.9 100.0 weitere Paarungen Anzahl % 11 64.7 5 29.4 1 5.9 17 100.0 Tabelle 3: Grad der Verwandtschaft in möglichen Verpaarungen der Lear-Aras innerhalb der einzelnen Institutionen. Teilnehmende Institution Al Wabra Wildlife Preservation Crax – Wildlife Research Society Harewood Hall Loro Parque Fundación Lymington Foundation Zoo Rio de Janeiro Zoo Sao Paulo Verwandtschaft der Paarungen 1A, 1B, 2C 1E N/A 1B, 1C 1A, 1C or 2B 4A, 1C 3A Dadurch, dass es in der ersten Instanz einfacher ist, Artenbestände auf regionaler Basis zu verwalten, würde es Sinn machen, die Vögel für weitere Paarungen zwischen den Institutionen in Brasilien auszutauschen. Von den 11,15 in Menschenobhut lebenden Lear-Aras, die gegenwärtig in Brasilien leben, ist es möglich, 11 Paarungen gering verwandter Tiere (A) durchzuführen. Wenn die Absicht besteht, weitere Paarungen durchzuführen, entscheidet man dies am besten nach der Verträglichkeit der einzelnen Vögel, welche sich an der Verhaltensweise der Tiere zeigt, indem man folgende Regeln beachtet: 1. Vögeln, die nicht erfolgreich reproduzierende Paare gebildet haben, die Möglichkeit geben, sich selbst in Paaren zusammenzufinden. Jedoch sollte man, bevor man ein nichtreproduzierendes Paar trennt, dies sorgfältig abwägen. 2. Es ist das Ziel, die Paare zu finden, die die beste genetische Paarung ergeben, doch bevor ein bestehendes Paar getrennt wird, ist die Brutvorgeschichte und das Alter in Betracht zu ziehen. 17 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Lear-Aras, Licuri -Palmen und der Mensch von David Waugh Ein Lear-Ara Paar an einem Nistfelsen Der Lear-Ara (Anodorhynchus leari) ein großer, Blauara mit gelber Färbung im Gesicht, wurde oft als Stiefkind des größeren, schwereren Hyazintharas (Anodorhynchus hyacinthinus) betrachtet – doch dies zu Unrecht. Der LearAra ist ein echter Überlebenskünstler in der halbtrockenen Caatinga Region im Nordosten Brasiliens, wo er endemisch ist. Hier erkämpft er sich sein Dasein, und lebt in enger Beziehung mit einer Palmenart, der Licuri-Palme (Syagrus coronatus), deren harte Früchte den Großteil der Ernährung des Aras in dieser schwierigen Umgebung ausmachen. Die Menschen in dieser Region sind ebenso zäh, sie bauen Mais an, züchten Rinder und Ziegen, wodurch das Land großflächig abgegrast wird. Das Grasen beeinflusst die Regeneration der Licuri-Palme negativ, die Aras beeinflussen wiederum die Maisernte negativ, die jeweilige Widerstandsfähigkeit jedes einzelnen Spielers, bringt sie manchmal in Konflikte – eine Situation, die gelöst werden muss, damit der Lear- Ara in Harmonie mit den Menschen existieren und überleben kann. Die Loro Parque Fundación auf Teneriffa, Spanien arbeitet gemeinsam mit der brasilianischen Regierungsbehörde IBAMA (Brasilianisches Institut für Umwelt und erneuerbare Naturressourcen) und weiteren Partnern an der Realisierung dieses Plans. Eine wildlebende A.leari Gruppe wurde im Jahre 1978 entdeckt, obwohl die Wissenschaft schon vor 150 Jahren von Vögeln im Handel wusste. Heute weiss man von zwei Kolonien in Toca Velha und Serra Branca, im Süden des Raso da Catarina-Plateaus, im Nordosten Bahias, Brasilien. Bis heute wurden andernorts noch keine Kolonien gefunden, obwohl die Aras weite Entfernungen zurücklegen um den fruchttragenden Licuri-Palmen zu folgen. Im Jahr 1995, wurde eine Schlafstelle von 22 Vögeln in Sento Sé/ Campo Formoso, 200 km östlich, ausfindig gemacht, doch diese Vögel stammen aus dem Toca Velha/Serra Branca-Bestand. Auch im Jahr 2006 wurden Lear-Aras in beträchtlicher Distanz von ihrer Kolonie gesichtet. 18 Der Lear-Ara ist durch das brasilianische Gesetz geschützt, und ist im CITES Appendix aufgeführt. Er ist als schwer bedroht eingestuft worden (IUCN-Rote Liste –Kategorie - www. birdlife.org) da es nur noch eine geringe, brütende Bevölkerung gibt, die in einem Gebiet ansässig ist (3.900 km2). Angesichts der Tatsache, dass die Bestockung der LicuriPalme früher ein Gebiet von 250.000 km2 umfasste, und heute durch das Weiden des Viehs erheblich reduziert wurde, ist der Ara durch die Verkleinerung seines Lebensraumes bedroht. Außerdem wird er durch illegales Fangen für den Handel bedroht (BirdLife International 2000, 2006) und teilweise wird von Bauern auf Aras geschossen, wenn diese ihre Maisernte bedrohen. Innerhalb der Caatinga, halten sich die Lear-Aras besonders in der Nähe spektakulärer Sandsteinfelsen auf, die sie als Schlafstelle nutzen und in deren langen Tunneln, die bis zu sieben Meter tief sind, sie nisten. Die Felsen sind schwer zu erklimmen, doch trotz des schwierigen Zuganges, macht die Konzentration der Aras an so wenigen Plätzen sie anfällig, vor allem für Ara-Schmuggler. Es wird gemeldet, dass zwischen 1992 und 1995 20 Vögel gefangen und an Schmuggler aus Toca Velha/Serra Branca verkauft wurden und im Jahr 1996 wurden mindestens 19 Tiere gefangen (BirdLife International 2006). In den darauffolgenden Jahren wurden mindestens 33 weitere Aras konfisziert, davon zwei Vögel im Jahr 2006. Trotz der weiteren Belastung durch die Reduzierung des Lebensraumes und durch den illegalen Handel, ist die gute Nachricht, dass der globale Bestand zuzunehmen scheint. Im Jahr 2001 wurden 246 Vögel geschätzt, 400-500 im Jahr 2004, 570 im Jahr 2005 und die neueste Zählung im Jahr 2006 ergab einen Bestand von 632. Ebenso führte CEMAVE Maispflanzen nach dem Überfall von Lear-Aras (Forschungszentrum für den Erhalt von Wildvögeln – Teil der IBAMA), eine Untersuchung der Fortpflanzung, durch, die einen Durchschnitt von 1,83 Jungvögeln pro Nest und 80 flügge gewordene Tiere im Jahr 2005 ergibt und entsprechend 1.46 und 63 im Jahre 2006. Ein mögliches Ergebnis der Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Bestandszunahme ist, dass der Bedrohungsgrad der LearAras auf “bedroht” herabgesetzt werden kann. Trotzdem ist unsicher, inwieweit die Bestandszunahme real ist, und was möglicherweise Produkt der verbesserten Zählungsmethoden Vermessung von Maisgebieten in der Nähe von Licuri-Palmen und deren Umfang ist. Deshalb beantragt BirdLife International, basierend auf Empfehlung des Ausschusses zur Erhaltung des Lear-Aras in der November-Versammlung 2006, momentan noch keine Änderung zu veranlassen, aber fünf Jahre nachdem die Anzahl der reifen Tiere die Herabstufungsgrenze überschritten hat, eine Herabstufung zu veranlassen (das Datum wird noch genau bestimmt). Es gibt keinen Zweifel, dass die Methoden, Störungen und illegalen Handel zu reduzieren in den letzten Jahren effektiver geworden sind, doch gibt es ebenso wenig Zweifel daran, dass die Erhaltungsmaßnahmen weitergeführt werden müssen. Um die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen zu verdeutlichen und zu priorisieren, wurde kürzlich ein Plan veröffentlicht (IBAMA 2006), dessen Erfolg durch die empfohlenen Maßnahmen und gegenwärtigen Aktivitäten für das Überleben der Art essentiell sein wird. In den Jahren 2006 und 2007 unterstützt Loro Parque Fundación den Lear-Ara Erhaltungsausschuss (dessen Mitglied sie ist), mit 50.000 Euro bei den entscheidenden Erhaltungsaktivitäten. Diese werden von Proaves (Brasilianische Vereinigung für Vogelschutz) in Zusammenarbeit mit CEMAVE umgesetzt. Im Jahr 2006 wurden zwei Bereiche von Aktivitäten eingeführt: Der erste Bereich umfasst die Förderung des Bewusstseins sowie die Umwelterziehung um der lokalen Bevölkerung die Wichtigkeit des Erhaltes des Lear-Aras zu erläutern. Der zweite Bereich betrifft den langfristigen Schutz der Hauptnahrungsquelle: Der Licuri-Palme. Unsere Befragungen der Gemeinschaften, die in den Zonen der Lear-Aras leben, haben ergeben, dass ein Teil der lokalen Bevölkerung versteht, dass diese Art speziell ist für die Umgebung, in der sie leben. Dieses Bewusstsein muss sorgfältig genährt werden, durch Aktivitäten, die den Bauern helfen, deren Mais-Anbau durch die Aras betroffen ist. Daher hat Proaves öffentliche Vorträge in Schulen und Kooperativen organisiert, T-Shirts, Lear-Ara-Zeitungen und -kalender verteilt. Die Kalender zeigen die Gewinnerzeichnungen von Lear-Aras, die im Rahmen eines Malwettbewerbes für lokale Nr. 83 - Dezember 2006 Schulkinder ausgewählt wurden. In dieser Region in der es keine Kinos gibt, hat Proaves die Vorführung von Filmen organisiert, die Aras und andere wild lebende Tiere zeigen. Diese erwiesen sich als besonders erfolgreich, genauso wie Kunstworkshops, die vielversprechend waren, für die Förderung lokaler Künste und Handwerke, die aus Teilen (hauptsächlich den Blättern) der Licuri-Palme hergestellt werden, und gleichzeitig einen wirtschaftlichen Gewinn bringen können. Die Arbeit mit der Licuri-Palme bedingt folglich eine Überarbeitung der Abbildung der Landnutzung in dieser Region, die zeigt, dass das Weiden des Viehs und der Maisanbau weiterhin vorherrschend sind. Man ist dabei, die Dichte des Vorkommens der Licuri-Palme zu schätzen, sowie die verschiedenen Variationen in den einzelnen Gebieten zu bestimmen, um neue Fütterungszonen ausfindig zu machen und den Vorgang der natürlichen Regeneration von LicuriPalmen und anderer einheimischer Vegetation zu erfassen. Außerdem wird eine Übersicht der höheren Bäume erstellt, da diese für die “Wächter”-Aras, die in den Ästen hocken und die anderen vor Gefahren warnen, von Bedeutung sind. Von teilflächigen Gebieten, mit Licuri-Palmen, werden die reifen Früchte möglicherweise nicht gefressen, wenn sie zu weit von den Sicherheit spendenden Bäumen entfernt sind. In den letzten zwei Jahren wurden die Licuri-Palmen auf zwei Farmen (Santana und Serra Branca) versuchsweise Lear-Ara, beim Verzehr der Frucht einer Licuri-Palme umgepflanzt, doch war die Überlebensquote gering, was teilweise an der Unterbrechung der Bewässerung lag. Eine zukünftige Option könnte der Schutz natürlich gekeimter Palmen vor dem Weiden sein, bis sie groß genug sind um dieser Belastung standzuhalten. Weiterhin wird das Vorkommen alternativer Nahrungsquellen erfasst, doch ist die Licuri-Palme weiterhin grundlegend, wie detaillierte Untersuchungen in den letzten fast 20 Jahren belegt haben (Brandt & Machado 1990, Yamshita 1987). Diese zeigen außerdem, dass ein erwachsener Ara durchschnittlich 25 Sekunden benötigt, um eine Licuri-Frucht zu öffnen und das Endosperm zu entfernen. Diese Aktivität kann für einige Sekunden unterbrochen werden, während das Tier die Umgebung untersucht oder sich mit anderen Dingen beschäftigt. Folglich konsumiert ein Ara durchschnittlich 118 Licuri-Früchte pro Stunde in der er auf Futtersuche ist, was, umgerechnet auf die tägliche Zeit, die für die Futtersuche aufgewendet wird, einen Durchschnitt von rund 350 Licuri- 19 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación Früchten pro Tag ergibt. Neueren Untersuchungen zufolge (M. Stafford, pers.comm.) kann ein Lear-Ara eine geringere Anzahl von Früchten konsumieren und Weibchen, die kürzlich geschlüpfte Jungtiere füttern, können mindestens die doppelte Menge des täglichen Futterbedarfs zu sich nehmen. Weitere Untersuchungen über den Konsum von Licurifrüchten sind noch notwendig. Eine Analyse des Nährwertes der Licuri-Frucht, durchgeführt für Notbehandlungen befreiter Aras gebaut. Eine weitere Verbesserung wird das Aufstellen einer Voliere sein, die in der Nähe der Schulungszone stehen soll, und für Aras, die nicht in die Natur entlassen werden können, bestimmt ist. Ob diese Aras Teil des Zuchtprogrammes dieser Art sein werden, ist eine Entscheidung, die noch gefällt werden muss. Das offizielle Zuchtprogramm ist mit 43, im internationalen Lear-Ara -Zuchtbuch (Halter: Matthias Rheinschmidt, Loro Parque Fundación) registrierten Vögeln, noch im Frühstadium, mit sieben Institutionen und mit der ersten im Zuchtbuch registrierten Brut im Jahr 2006 im Al Wabra Wildlife Preservation in Qatar. Die Loro Parque Fundación wird außerdem für die Menschen, die in diesem Gebiet ansässig sind, eine Schulung anbieten, vor allem im Bereich Naturschutzerziehung, in Ökotourismus und in Vogelmedizin, da wir erkannt haben, dass die Zukunft des Lear-Aras und der Licuri-Palme letztendlich von der Bereitschaft und der Kompetenz der lokalen Bevölkerung abhängig ist. Brut- und Schlafplätze von Lear-Aras von Crepaldi et al. (2001) zeigt, dass der Kern die Hauptquelle von Lipiden, (49,2%) und Proteinen (11,5%) ist, und 9,7% Kohlehydrate enthält. Wenn ein Lear-Ara die harte Schale aufpickt, steht ihm eine wichtige Nahrungsquelle zur Verfügung. Das äußere Fleisch des Inhalts hat viel mehr Wasser, und 4,5% Lipide, 3,2% Proteine und 13,2% Kohlehydrate. Jedoch scheint dies eine wichtige Beta-Carotin-, (26,1 μg.g –1 ), und Pro-Vitamin A-Quelle (4,4 Retinal Äquivalente) zu sein und enthält außerdem Alphatocopherol (3,8 μg.g –1). Im Juli ist der Konsum des Lear-Aras von angebautem Mais am höchsten - zu dieser Zeit sind nur wenige Licuri-Früchte vorhanden. Brant und Machado (1990) berichten von diesem Problem vor mehr als 15 Jahren, doch wird die Entwicklung negativ sein, wenn der wildlebende Bestand weiterhin zunimmt und die Bauern sich entschliessen auf die Tiere zu schießen. Es ist offensichtlich, dass ein Kleinbauer in kürzester Zeit den Großteil seiner Maisernte durch den Überfall von Aras verlieren kann. Um zu verhindern, dass diese Situation außer Kontrolle gerät, wurde ein Kompensationssystem für Farmer eingerichtet (Finanzierung initiiert durch Parrots International und Fundação mit 2.000 US$). Jeder Farmer, der Verluste aufgrund der Lear-Aras nachweisen konnte, wird nach der Schadensbewertung zu 110% direkt mit Mais entschädigt. In der Zukunft ist es das Ziel der Loro Parque Fundación, mit Verbesserungen des Schutzes der Brut- und Schlafplatzfelsen zu helfen. Außerdem wird die Ausweitung von geschützten Zonen im Vordergrund stehen. Die Aufklärungs- und Bildungsaktivitäten für die lokale Bevölkerung werden weiterhin verstärkt. Diese werden mit Verbesserungen des Projektzentrums in der Jeremoabo-Gemeinschaft kombiniert, zu dem eine spezielle Zone, eingerichtet für Bildungszwecke, gehört. Von Zeit zu Zeit werden verletzte und befreite Aras in das Zentrum gebracht und es wird eine kleine Klinik 20 Die Bemühungen zur Rettung des Lear-Aras können dank der großzügigen Spenden vieler Menschen weitergeführt werden und wenn weitere Leser helfen möchten, setzen Sie sich bitte mit dem Autor in Verbindung: Loro Parque Fundación, Puerto de la Cruz 38400, Tenerife, Spain (tel: +34 922 374081; fax: +34 922 373110; environment@loroparque-fundacion.org). Quellen BirdLife International (2000) Threatened birds of the world. Barcelona and Cambridge, UK: Lynx Editions and BirdLife International BirdLife International (2006) Species factsheet: Anodorhynchus leari. Downloaded from http://www.birdlife. org on 7/12/2006 Brandt, A. and Machado, R.B. (1990) Ârea de alimentação e comportamento alimentar de (Anodorhynchus leari) Ararajuba 1: 57-63 Crepaldi I. C., Almeida-Muradian, L. B. de, Rios, M. D. G.; Penteado, M. V. C.; Salatino, A. (2001) Composição nutricional do fruto de licuri (Syagrus coronata (Martius) Beccari). Rev. Brasil. Bot. 24: 155-159. IBAMA (2006) Management Plan for the Lear’s Macaw (Anodorhynchus leari). Endangered Species Series 4. Brasilia: Brazilian Institute of Environment and Renewable Natural Resources, Fauna Species Protection Coordination. Yamashita, C. (1987) Field observations and comments on the Indigo Macaw (Anodorhynchus leari), a highly endangered species from north-eastern Brazil. Wilson Bulletin 99: 280282 Wir danken Karl-Heinz Lambert für die Fotos. Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume LPF Nachrichten Vielen Dank Unterstützung für Ihre Spenden und Ihre Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung, die die folgenden Spender der Loro Parque Fundación zukommen lassen haben: Kathryn Bailey, in Gedenken an ihre verstorbene Schwester Caroline Simmons. Goldmitglied Abraxis, USA für die gespendeten Testgeräte für unsere Klinik. Dem Inkubator-Hersteller: DMP Engineering Ltd., Israel für die Spende zweier Inca Inkubatoren. Den Mitgliedern auf Lebenszeit Dr. Carmen-Ilona Flasch und Dr. Hubert Flasch. Mark Hagen von Rolf C. Hagen, Inc. Kanada. Pakara, Niederlande; Rosemary Low, Großbritannien; Rainer Emmeneck von EMO Fenster- und Türenbau GmbH, Deutschland; Ruth Kühlbander, Deutschland; Vogelfreunde Höchstadt, Deutschland; The Parrot Society, Großbritannien; The Dutch Parrot Society Magazine und Jenny Brückner, Deutschland. LPF hilft erneut CITES Die Convention on Internation Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) arbeitet daran sicherzustellen, dass der internationale Handel von wildlebenden Tieren und Pflanzen nicht deren Überleben gefährdet. Die CITES Gemeinschaften, werden gemeinhin auch als Konferenz der Gemeinschaften bezeichnet (conference of the parties), und die Versammlungen, die CoPs genannt werden, finden alle zwei bis drei Jahre statt um die Umsetzung ihrer Abkommen zu prüfen. Nahezu alle Entscheidungen der Versammlung werden in den CoPs getroffen. Eine vollständige Repräsentation der Parteien bei diesen Veranstaltungen garantiert eine ausgeglichene Balance verschiedener Sichtweisen und Meinungen konsumierender und produzierender Länder. Jedoch sind Entwicklungsländer und Transformationsländer oft nicht in der Lage die Teilnahme ihrer Abgeordneten zu finanzieren. Um eine vollständige Teilnahme zu erzielen, die für das Treffen sachkundiger und ausgeglichener Entscheidungen von hoher Bedeutung ist, hat das CITES Sekretariat ein gesponsortes Abgeordneten Projekt. Die LPF, aufgeführt im offiziellen CITES Spendenregister, leistete kürzlich eine Spende um die Teilnahme von Abgeordneten am Cops 12 und 13 zu ermöglichen und wird aus demselben Grund 2.500 Euro für das Vorankommen des Cop14, der in Den Haag, Niederlande stattfinden wird zur Verfügung stellen. .... und hilft den Orang-Utans in Indonesien Heute, im fortgeschrittenen Alter, aber noch immer aktiv und sehr entschlossen, hat Ulricke von Mengden ihr Leben dem Schutz der Lebenswesen in Indonesien, die den Menschen so sehr ähneln, gewidmet – den Oran Utans. Sie kümmert sich nicht nur um mehr Orang-Utan Waisen, als sich die meisten Menschen vorstellen können, sie weiss auch, dass diese Tiere wieder in den Urwald, welcher ihr eigentliches Zuhause ist, ausgewildert werden müssen. Frau von Mengden nimmt sich der Orang-Utans, die sich im Ragunan Zoo auf Java befinden, an, und kümmert sich um deren Grundbedürfnisse, damit sie gesund bleiben. Als die LPF die Bitte von Frau von Mengden um eine finanzielle Hilfe erhielt um die Grundbedürfnisse der Tiere weiterhin erfüllen zu können, bevor Rehabilitationsmaßnahmen nötig sein werden, war es eine Freude, sie mit einer Spende von 4.000 Euro Nr. 83 - Dezember 2006 unterstützen zu können. Die LPF dankt der Deutschen Botschaft in Indonesien und Dr. Willie Smits für die Hilfe, diese Unterstützung möglich zu machen. ... und unterstützt das Mesoamerikanische Papageien Symposium Das Ziel des mesoamerikanischen Netzwerkes für den Papageienschutz ist die Verbreitung von Informationen über die Papageien dieser Region zu veranlassen und deren Schutz und den ihres Lebensraumes zu sichern. Dies gelingt ihnen durch die Förderung des Austauschs und des Teilens von Informationen zwischen den Menschen der Region und auch zwischen Menschen die an anderen Orten der Welt leben, die den Papageienschutz in Mesoamerika unterstützen können. Im Oktober 2006, hielt das Netzwerk das II Mesoamerikanische Symposium über Psittaciformes in Antigua, Guatemala ab, welches ebenso erfolgreich war wie das erste Symposium, im Jahr zuvor. Der LPF war es eine Freude 1.200 US$ für das II Symposium spenden zu können. (www. lorosmesoamericanos.net). Neuer Vizepräsident der LPF Langzeitmitglied des Beirats der LPF, Dr. Jorgen Thomsen, Senior Vizepräsident von Conservation International hat aus beruflichen Gründen beschlossen, von seinem Amt zurückzutreten, doch freuen wir uns, dass er eingewilligt hat Vizepräsident der LPF zu werden. Er wird nun diese Funktion an Seite des Vizepräsidenten, Dr. Wolfgang Grummt einnehmen. .... und ein neuer Präsident für AZ Wir freuen uns zu hören, dass Herr Theo Vins zum neuen Präsidenten von AZ, der bedeutenden Organisation für Vogelzüchter in Deutschland, gewählt wurde. Zwischen Herrn Vins und dem LORO PARQUE sowie der LPF besteht eine langjährige Freundschaft. LPF ist Mitglied der AZE Die Alliance for Zero Extinction (AZE) ist eine globale Initiative der Organisationen für Artenschutz. Der Plan ist der Schutz vom Aussterben bedrohter Arten durch das Auffinden und den Erhalt von Gebieten an denen diese Tiere leben. Eine weitere Zielsetzung ist es, eine Schutzfront gegen das Aussterben aufzubauen, indem Gefahren beseitigt werden und Lebensraum zurückgewonnen wird, damit sich die Arten erholen können. Dies ist die Tätigkeit der LPF und aus diesem Grunde ist sie Mitglied der AZE (www.zeroextinction.org). Nachrichten aus der Papageien-Sammlung August: Die vier in der Baby-Station des Loro Parque heranwachsenden jungen Hyazintharas (Anodoryhnchus hyacinthinus) gedeihen prächtig. Während das älteste der Handaufzuchten schon eine ziemlich starke blaue Befiederung zeigt, kann man bei den drei anderen diese nur schwerlich erahnen. Zwei weitere Hyazinthara-Jungtiere wachsen bei einem Paar Grünflügelaras (Ara chloroptera) als Adoptivkinder auf und stehen kurz davor, die Nisthöhle zu verlassen. Sie beobachten ständig vom Einflugloch des Nistkastens aus die Umgebung und es wird sicherlich nur noch wenige Tage dauern, bis sie zur ihrem ersten Ausflug starten.Das erste Palmkakaduküken (Probosciger aterrimus) vom Januar diesen Jahres beginnt inzwischen langsam selbstständig Futter aufzunehmen. Zwar sitzt es schon mindestens 21 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación drei Monate zusammen mit einem Geschwistertier aus dem Vorjahr, das als Lehrer fungiert, in der Außenvoliere der Babystation, aber die Palmkakadus gehören zu den Papageienarten, die am längsten brauchen, um ganz unabhängig von zusätzlichen Fütterungen zu werden. So wird das inzwischen sieben Monate alte Jungtier noch immer zweimal täglich gefüttert, testet aber auch schon die erste Nahrung vorsichtig selbst. Ein zweiter Palmkakadu war am 31. Mai geschlüpft und wird nun zusammen mit den Hyazintharas von Hand aufgezogen. Sobald er soweit ist, wird er in die Außenvoliere zu den beiden älteren Geschwisteren der eigenen Art umgesetzt, um dort das soziale Verhalten der Palmkakadus zu erlernen. Einige neue Volierenprojekte werden rechtzeitig vor dem Beginn des VI Internationalen Papageienkongresses fertiggestellt. So werden sieben zusätzliche Volieren für Amazonen gebaut. Damit können weitere Arten der artenreichsten Amazonenkollektion der Welt auch den Besuchern des Parkes gezeigt werden. Drei neue Gruppenvolieren sind für Rotschwanzsittiche (Pyrrhura) vorgesehen. Diese Sittiche werden damit erstmals nicht paarweise, sondern innerhalb einer Gruppe mit mehreren verschiedenen Arten der gleichen Gattung gezeigt. Der Vorteil dieser Präsentationsweise liegt in der Größe der Volieren. Waren dieseVogelarten bisher paarweise in kleineren Volieren zu sehen, führt die Zusammensetzung dazu, dass die einzelnen Individueen in größeren Gehegen mehr Platz zum Fliegen erhalten. Das größte neue Volierenprojekt stellt aber die neue Kakaduanlage dar. Dazu wurden die 16 alten Kakaduvolieren abgerissen, ebenso die alte Vogelklinik, die hinter der Kakadu-Anlage stand. Der neu entstandene Raum hat nun Platz geschaffen für großzügige Flugvolieren der Kakadus. Das Konzept sieht in der neuen Anlage nur noch sechs, wesentlich größere Gehege vor, wobei vier davon zur paarweisen Unterbringung der schwarzen Kakadu-Arten vorgesehen sind. Die beiden anderen Gehege werden erstmals größere Kakadugruppen zeigen, die gemeinsam den Besuchern vorgestellt werden. Dabei sind diese Kakadu-Arten geographisch geordnet. Während eine Voliere den australischen Kakadu-Arten vorbehalten bleiben wird, wird das andere Großgehege alle asiatischen Kakaduarten gemeinsam in einem Flug zeigen. Während die Australienvoliere eine Rückwand aus rötlichem Kunstfels, der den Ayers Rock in Australien simmulieren soll, erhält, wird in der Asienvoliere ein Wasserfall die Felswand heruterstürtzen und somit für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgen, wie sie in den tropischen Regenwäldern Asiens zu finden ist. Anfang August präsentierten David Waugh, Direktor der LPF und Matthias Reinschmidt, Curator, des Loro Parque/LPF, die Loro Parque Stiftung, in Dallas, USA, bei der jährlichen AFA-Konferenz, mit einem Info-Stand. So hielt Prof. Waugh die Eröffungsrede der Konferenz, während Matthias Reinschmidt in seinem beiden Vorträgen über die Zucht der weißen Kakadu-Arten im Loro Parque, sowie über Kunstbrut und Handaufzucht von Papageien referierte. Seit langem verbindet die amerikanische Vogelzüchterorganisation (AFA) eine enge und erfolgreiche Partnerschaft mit der LPF, die auch auf gemeinsamen Projekten zum Erhalt bedrohter Papageien im Freiland basiert. Matthias Reinschmidt auf dem Rückflug nach Teneriffa zwei Paare dieser Papageienart für die Loro Parque Fundacion aus dem Zoo Sao Paulo mitnehmen. Die Tiere bleiben Besitz der brasilianischen Regierung und wurden der Loro Parque Fundacion zu Zuchtzwecken überlassen. Damit wurden erstmals innerhalb des Zuchtprogrammes Lear-Aras aus Brasilien nach Europa ausgeführt. Mit dieser Geste würdigt die brasilianische Naturschutzorganisation IBAMA auch die aufwendigen jahrelangen Bemühungen der Loro Parque Fundacion zur Rettung mehrerer brasilanischer Papageienarten und die guten Zuchterfolge, die die Loro Parque Fundacion unter anderem mit dem Spix-Ara vorweisen kann. Nachdem die vier neuen Lear-Aras ihre Quarantänezeit hinter sich gebracht haben werden, sollen sie in die Zuchtstation La Vera übersiedeln, wo für sie speziell nach ihren Bedürfnissen vorbereitete Volieren eingerichtet werden. November: - Alle neuen, großräumigen Volieren des Loro Parque wurden von ihren Bewohnern ausgiebig getestet und haben großen Anklang gefunden, sowohl bei den Papageien als auch bei den Besuchern. Die Loro Parque Fundacion plant in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift PAPAGEIEN für Anfang/Mitte Mai 2007 seinen 9. deutschprachigen PAPAGEIEN-Workshop für alle Papageienliebhaber, die sich intensiv mit Fragen zur Haltung, Zucht und Krankheiten von Papageien auseinandersetzen wollen. Der Workshop wird wieder im Loro Parque in Puerto de la Cruz in Verbindung mit dem Hotel Botanico stattfinden und soll erneut sehr viele praktische Aspekte der Papageienhaltung und -zucht in den Mittelpunkt stellen. Den genauen Termin werden wir in den nächsten Loro Parque Nachrichten bekanntgeben. Matthias Reinschmidt nahm an einem dreitägigen Workshop im Sao Paulo Zoo, Brasilien über das Halten und Züchten von Spixaras (Cyanopsitta spixii) und Lear-Aras (Anodorhynchus leari) teil. Im Rahmen des Zuchtprogrammes für den bedrohten Lear-Ara konnte 22 Junger Orangebrust-Zwergpapagei mit älterem Gefährten Eine sehr erfreuliche Nachricht kommt aus der Babystation des Loro Parque, denn hier wuchs in den letzten Wochen erstmals ein kleiner Orangebrust-Zwergfeigenpapagei (Cyclopsitta gulielmitertii) in Handaufzucht heran. Das Schlupfgewicht des Winzlings betrug gerade mal 2,9 g. Aber durch die liebevolle Pflege und Beharrlichkeit ist es dem Aufzuchtteam gelungen den heiklen Pflegling großzuziehen. Im Alter von 60 Tagen wurde ein zweijähriges Tier der gleichen Art, in die Aufzuchtstation gebracht, um das inzwischen flügge gewordene Jungtier zu sozialisieren. Die Reaktion beim Zusammenbringen der beiden Tiere war sehr interessant. Das handaufgezogene Jungtier hatte noch nie zuvor einen anderen Papagei gesehen, da es in einem extra Aufzuchtraum gehalten wurde. Es war superzahm. Sofort nach dem Hinzusetzen des adulten Tieres interessierte sich die kleine Handaufzucht sehr intensiv, um den Artgenossen und bettelte ihn an. Schon nach wenigen Minuten kraulten sich die beiden Tiere erstmals im Gefieder. Nie wurden irgendwelche Aggressionen beobachtet. Im Gegenteil: die beiden Vögel verstehen sich sehr gut, sitzen sehr oft mit direktem Kontakt zueinander und die Sozialisierung des Jungtieres scheint auf ganzer Linie gelungen zu sein. Zwar wird der Jungvogel derzeit noch zweimal täglich von Hand gefüttert, aber er beginnt sich nun auch schon ein Beispiel an seinem Artgenossen zu nehmen und fängt an selbstständig Nahrung aufzunehmen. Nr. 83 - Dezember 2006 Wir schützen Arten und ihre Lebensräume Förderer und Sponsoren der Loro Parque Fundación Loro Parque ist der Hauptsponsor der Stiftung. Alle Spenden und Beiträge unserer Sponsoren und Mitglieder Mitglieder fließen zu 100% in unsere Papageien- und Artenschutzprojekte. Über 30.000€ Über 5.000€ Bis 5.000€ Reynold’s Polymer, Cumba, Vogelfreunde Achern, Cash and Carry, Emerencio e Hijos, Georg Fischer, Moeller Canarias, Cita, Pakara, Rohersa, Cavas Catalanas, Celgán, Dialte, Procalor, Frutas Cruz Santa, Fontasol, Aguas del Valle de la Orotava, Ferretería San Isidro, Alimentación y Distribuciones Sálamo, BANIF, Solveig Mittelhauser-Brown, Elfriede y Siegfried Heck, Martin Guth, Papageienfreunde Nord e.V., York Area Parrot Society, Malinda Chouinard, Abaxis, Chiclana Parrot, Club de Leones, Juan Luis García Rodolfo, Rocky Mountain Society of Aviculture, Bärbel & Klaus Binder, Surfilm – Taucho TV, La Venta Nueva, Mark Hagen, Caroline Simmons, Luis y Guillén, Cerrajería La Asomada, Grúas Hnos. Pacheco, Parrot Society UK, Dutch Parrot Society, Rosemary Low, Carmen & Hubert Flasch, Garjor, Ruth Kühlander, Vogelfreunde Höchstadt e.V., Walter Zimmerman, Sufocan Ein herzliches Dankeschön an alle Förderer und Sponsoren! Nr. 83 - Dezember 2006 23 Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación 24 Nr. 83 - Dezember 2006