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dbb Skandalöse Zustände … … entstehen, wenn der Staat nicht länger in der Lage ist, die zum Schutz der Bürgergemeinschaft vereinbarten Gesetze und Verordnungen durchzusetzen: Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit anderer ungerechtfertigt eingeschränkt wird, und das ist zunehmend der Fall, wenn aufgrund des evidenten Personalmangels in staatlichen Behörden die notwendigen Kontroll- und Regelungsmechanismen nicht mehr greifen können. Die notwendigen Lebensmittelkontrollen können seit Längerem weder flächendeckend noch kontinuierlich durchgeführt werden, sodass ein Lebensmittelskandal den anderen jagt, die unterbesetzte Steuerfahndung, hält nur einen Bruchteil der Steuerbetrüger davon ab, ihre Vermögen am Fiskus vorbei ins Ausland zu schaffen, und der Einbrecher braucht längst keinen Komplizen mehr, der Schmiere steht, weil Polizeibeamte auf Streife heute eher die Ausnahme als die Regel bilden. Die Skandale häufen sich, und die Politiker in Bund und Ländern müssen sich ihren Teil an Schuld und Verantwortung dafür zuschreiben lassen, weil sie die flächendeckend schwache Personalausstattung des Staates nicht beheben. Aktuell fehlen bereits über 100 000 Stellen in allen Leistungsbereichen. Diese Situation kann man als Offenbarungseid der Politik bewerten. Der dbb setzt sich des- halb für einen starken Staat ein, der durch angemessene Steuereinnahmen finanziert wird. dbb Chef Klaus Dauderstädt brachte die Situation in einem Interview mit der Neuen Westfälischen Zeitung (Ausgabe vom 24. April 2013) auf den Punkt: „Nicht die Beamten versagen, sondern der Staat, der seine Institutionen nicht adäquat aufstellt.“ Im Lauf des BundestagsWahlkampfes wird zweifellos von allen Parteien Besserung verspochen. Was der dbb von der künftigen Bundesregierung konkret erwartet, lesen Sie in der Rubrik „aktuell“. sm Diesen Vorgang schließen Sie in Rekordzeit ab. Melden Sie Ihren Minijobber im Haushalt schnell und einfach an. Infos unter: www.minijob-zentrale.de einfach. informieren. anmelden. dbb Medienbericht zur Pensionsentwicklung: Tendenziöse Halbwahrheiten Der dbb hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach die Versorgungsbezüge von Beamtinnen und Beamten in den letzten Jahren fast doppelt so hoch gestiegen sein sollen wie Renten. Die BILD-Zeitung hatte dies in ihrer Ausgabe vom 16. April 2013 behauptet. „Dieser Beitrag ist eine Ansammlung boulevardesker Halbwahrheiten“, kritisierte der dbb Chef Klaus Dauderstädt in Berlin. Derlei tendenziöser Desinformation trete der gewerkschaftliche Dachverband mit objektiven Fakten entgegen. aktuell 10 „Wahr ist, dass die Versorgungsanpassungen der Beamten in den letzten Jahren geringer ausfallen als in der gesetzlichen Rente. Darüber hinaus sind die gleichgerichteten, niveauabsenkenden Reformmaßnahmen für die Beamten bereits durchgeführt worden, während Schritte davon in der gesetzlichen Rentenversicherung noch ausstehen“, stellte der dbb Chef klar. Dies hätten zuletzt zwei Berichte des Bundesministeriums des Innern umfassend bestätigt. Der vom Statistischen Bundesamt festgestellte und von BILD zitierte Anstieg der durchschnittlichen Versorgungsbezüge beruhe überwiegend darauf, dass der relative Anteil an Beamten der höheren Besoldungsgruppen im Ruhestand ansteigt. Eine Pauschalisierung dessen sei genauso falsch wie die Behauptung, dass die Versorgungsbezüge der Länderbeamten in jüngster Zeit stärker gestiegen sind als beim Bund. Zudem habe der Bund via Nullrunden 2005, 2006 und 2007 schmerzliche Einbußen für die Versorgungsempfänger verfügt. „Die Betroffenen müssen Medienberichte wie den heutigen als Schlag ins Gesicht empfinden“, sagte Dauderstädt und wies abschließend auf weitere grundlegende Fakten im Zusammenhang mit der Beamtenversorgung hin. < Gespräch mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle Im Rahmen ihrer Gesprächsrunden mit der Bundesregierung ist die dbb Bundesleitung am 20. März 2013 auch bei Bundesaußenminister Guido Westerwelle zu Gast gewesen. Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt und seine beiden hauptamtlichen Stellvertreter Willi Russ und Hans-Ulrich Benra haben dabei einerseits Auswirkungen der europäischen Entwicklungen auf den deutschen öffentlichen Dienst wie bei der Rechtsprechung zur Altersdiskriminierung oder zum Streikrecht für Beamte angesprochen. Andererseits ging es aber auch um die Stabilisierung der Währungskrise im Euro-Raum und Chancen, anstelle von Regierungsprojekten über gewerkschaftliche Solidarität Angebote zum Abbau der problematischen Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa zu vermitteln. Die dbb Vertreter haben darüber hinaus auf das große Engagement der europäischen Dachorganisation CESI und das Interesse an einer Beteiligung im Sozialen Dialog in Brüssel betont. Im Bild von links: dbb Fachvorstand Tarifpolitik Willi Russ, dbb Fachvorstand Beamtenpolitik Hans-Ulrich Benra, Bundesaußenminister Guido Westerwelle und dbb Chef Klaus Dauderstädt. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Beamte haben ein hohes Qualifikationsniveau (etwa zwei Drittel mindestens Fachhochschulabschluss) mit selbstverständlichen Konsequenzen für die Einkommensdurchschnitte. Beamte haben in aller Regel einen vollständigen Erwerbslebenslauf – in die Rentenstatistik fließen aber auch nur vorübergehende oder geringfügige Beschäftigungsverläufe vollständig ein. Entgegen vergleichbaren tariflich Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft erwerben Beamte keine zusätzlichen Altersversorgungsansprüche (Betriebsrenten). Anders als die Rentenversicherung kennt die Beamtenversorgung keine Bemessungsgrenzen für Beiträge und damit letztlich auch keine Leistungshöhe. Die Vergleiche beruhen auf Bruttoangaben; Versorgungsbezüge werden bis zum Jahr 2040 deutlich höher besteuert als Renten. Ruhestandsbeamte müssen aus ihren Bezügen die Kosten der beihilfekonformen privaten Kranken- und Pflegeversicherung bestreiten. Die Beamtenversorgung beruht auf dem verfassungsrechtlich verbürgten Alimentationsprinzip und hat zugleich qualitätssichernde Funktion für den öffentlichen Dienst. dbb Solidaritätszuschlag erhalten: Geld zum Schuldenabbau nutzen Leistungsstarker Rechtsschutz – bereits ab 9,52 € im Monat* Foto: Marco Urban Für den Erhalt des Solidaritätszuschlags hat sich dbb Chef Klaus Dauderstädt ausgesprochen. Das Geld müsse in den Abbau der Staatsschulden gesteckt werden, forderte er in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift „SUPERillu“ (Ausgabe vom 27. März 2013). > Klaus Dauderstädt „Der Solidaritätszuschlag – kurz ‚Soli‘ genannt – muss bleiben. Denn immer noch drücken Deutschland hohe Schulden. In vielen anderen Ländern auf der Welt erleben wir gerade, wohin eine zu hohe Verschuldung führen kann. Deshalb braucht der Staat das Geld aus dem Soli, um endlich von den angehäuften Altschulden runter zu kommen“, schreibt Dauderstädt und weiter: „Natürlich muss sichergestellt werden, dass das Geld auch wirklich in den Schuldenabbau gesteckt wird. Deshalb wäre es richtig, den ‚Soli‘ genau an diesen Zweck zu binden. Denn bisher versickert das so eingenommene Geld im allgemeinen Haushalt des Bundes.“ Der Abbau der Staatsschulden, insbesondere der Alt- schulden, sei eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. „Deshalb ist der ‚Soli‘, der von allen Bundesbürgern gezahlt wird, genau das richtige Instrument dafür. Auch der Name ist passend: Der Abbau der Schulden ist gelebte Solidarität mit unseren Kindern. Wir dürfen nicht auf ihre Kosten weiter auf Pump leben. Im Moment nimmt Deutschland so viele Steuern ein wie nie zuvor. Die Kreditkosten, also die Zinsen, die Deutschland für geborgtes Geld zahlen muss, sind sehr gering. Teilweise zahlen Investoren sogar dafür, dass sie ihr Geld im ‚sicheren Hafen‘ Deutschland parken dürfen. Aber: Erstens gibt es keine Garantie dafür, dass das immer so bleibt. Zweitens schaffen wir es trotz dieser guten Bedingungen nicht, unsere Haushalte auszugleichen. Das gilt für den Bund und besonders für die Länder, die darüber hinaus noch mit der Schuldenbremse zu kämpfen haben. Unter diesen Vorzeichen auf die Einnahmen aus dem Soli zu verzichten wäre falsch. Sie müssen gezielt in den Schuldenabbau gesteckt werden. Denn nur so hat Deutschland die Möglichkeit, auch in die Zukunft zu investieren: in Bildung, in Sicherheit, in Gesundheit, in Infrastruktur“, so Dauderstädt. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Sven Schmitte, dbb-Mitglied d Verkehrsn u fs ru e B t, a v Pri nders günstiger so e B : tz u h sc ts Rech bb-Mitglieder Spezialtarif für d * Jahresbeitrag auf Monatsbasis für Privat v -, Berufsf und Verkehrs-Rechtsschutz für die Familie ergänzend zu den Leistungen des dbb im beruflichen Bereich, SB 250 € Versicherungsträger: Jurpartner Rechtsschutz-Versicherung V AG Jetzt informier f en und Geld sparen: www.dbb-vorsorgewerk.de/rechtsschutz dbb Korrektur beim Länderfinanzausgleich: Mehr Betriebsprüfer einstellen Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler, verlangt von den Bundesländern, den Finanzämtern mehr Betriebsprüfer zur Verfügung zu stellen und entsprechende Stellen zu schaffen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung (Ausgabe vom 3. April 2013) kritisierte Eigenthaler die traditionell „laxe“ Haltung vieler Landesregierungen beim Eintreiben von Steuern. aktuell 12 Die Linie der Länder sei immer gewesen: „Was sollen wir unsere Unternehmen so knechten?“ Den Staatshaushalt würden so wichtige Einnahmen fehlen, so Eigenthaler, denn ein Betriebsprüfer koste im Schnitt 80 000 Euro im Jahr, „aber jeder Einzelne holt etwa eine Million Euro zusätzlich an Steuern herein.“ Der dbb Vize machte für die fehlende Personalausstattung indirekt auch den Länderfinanzausgleich verantwortlich: „Er führt zu einer Passivspirale nach unten. Diejenigen Länder, die in das System einzahlen, denken sich: Warum sollen wir in Personal investieren, wenn wir auf den Kosten dafür zu 100 Prozent sitzen bleiben, die Einnahmen aber zu 95 Prozent in das Ausgleichssystem fließen? Aber bei den Nehmerländern ist der Mechanismus im Grunde derselbe. Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise hat die Zahl seiner Betriebsprüfer und Steuerfahnder reduziert. Das Argument in Schwerin: Wir wollen uns doch nicht die wenigen Unternehmen vergraulen, die wir noch haben – zumal wir die Steuern, die Betriebsprüfer herausschlagen würden, doch mit viel weniger Aufwand über den Finanzausgleich kriegen.“ Abhilfe könnte eine Veränderung in der Systematik des < Bürgerversicherung: Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt hat gutachterliche Befürchtungen, wonach bei Einführung einer Bürgerversicherung rund 100 000 Arbeitsplätze in der Versicherungsbranche verloren gingen, mit dem Hinweis kommentiert, dass die damit zugleich unterstellte „Abwicklung der beamtenrechtlichen Beihilfe“ und Schließung der privaten Krankenversicherung (PKV) als Vollversicherung zunächst auf massive rechtliche Hindernisse stoßen würde. „Das Beihilfesystem ist Ausdruck der Fürsorgepflichten öffentlich-rechtlicher Dienstherren und gehört damit in den Zusammenhang der sogenannten Alimentation“, sagte Dauderstädt am 8. April 2013. „Eine adäquate Ergänzung dazu ist nur durch das Tarifangebot der privaten Krankenversicherung möglich.“ Der dbb Chef verwies darauf, dass etwa die Hälfte der privat Versicherten aus dem öffentlichen Dienst stammt. Dessen Attraktivität müsse erhalten bleiben, was auch abhängig sei von den gebotenen Arbeitsbedingungen. Daher dürfe das Beihilfeverfahren nicht unter dem Vorzeichen von formaler Gleichmacherei infrage gestellt werden. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Finanzausgleiches bringen. Eigenthaler: „Im Grunde müssten es die Länder untereinander genauso machen wie die Steuerzahler in ihrer Steuererklärung auch. Alle Kosten, die Ihnen für Ihre Berufstätigkeit entstehen, setzen Sie doch vorher ab. Dementsprechend sollte jedes Land vor einem Finanzausgleich zunächst den Betrag abziehen dürfen, den es für das Eintreiben der Steuern aufwendet. Solange das nicht möglich ist, lässt es jeder, sich anzustrengen. Darüber hinaus ist der Bundesfinanzminister gefordert: Die Länder machen die Finanzverwaltung doch im Auftrag des Bundes. Der Bund bekommt die Hälfte des Aufkommens aus Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer. Der Auftraggeber müsste also seinen Auftragnehmern stärker auf die Finger schauen, wie in der Privatwirtschaft auch. Zielvereinbarungen zwischen Bund und Ländern wären ein gutes Mittel.“ < Öffentlicher Dienst ist Bewahrer der Demokratie Am 7. April 1933 wurde von den Nationalsozialisten das sogenannte „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ erlassen, um jüdische und politisch anders denkende Beamte aus dem Staatsdienst zu entfernen. „Dieses Ereignis darf nicht vergessen werden, damit so etwas nie wieder passiert“, erklärte dbb Chef Klaus Dauderstädt rückblickend. „Wir brauchen einen bunten und vielfältigen öffentlichen Dienst, ein echtes Spiegelbild der Gesellschaft. Nur so findet er die Akzeptanz, die zur Durchsetzung der Werte unseres Grundgesetzes unerlässlich sind“, so Dauderstädt weiter. Wohin die Missachtung elementarer Menschenrechte und der Verlust jeder Rechtsstaatlichkeit führen, das habe die Zeit des Nationalsozialismus auf unglaublich schmerzhafte Weise gezeigt. Auch der dbb wurde im Jahr 1933 „gleichgeschaltet“, an die Stelle der Interessenvertretung trat als Verbandszweck die „Mitarbeit am Neubau des Reiches“. „Gerade deshalb ist es uns heute ein besonderes Anliegen, an die Gefahren einer Entdemokratisierung zu erinnern“, stellte Dauderstädt mit Blick auf die Geschichte des dbb fest. dbb Besoldungsdeckel: < Urlaubsabgeltung Systematik zerstört Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausgabe vom 28. März 2013) hat der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt das Auseinanderdriften der Beamtenbesoldung auf Landesebene erneut kritisiert. Die Tendenz, dass sowohl der Zeitpunkt als auch die Höhe der Besoldungsanpassung und der Geltungsbereich von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt werde, sei durch nichts zu rechtfertigen. Die Entwicklung gewinne inzwischen offenkundig eine ganz neue Qualität. Die zeitund inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses im Länderbereich sei sachlich begründet und ein Gebot der Fairness. Dass Tarifergebnisse verzögert auf die Besoldung übertragen würden, sei für die Beamten schon ärgerlich, kriti- sierte der dbb Chef. Nun entstehe aber überdies ein grundsätzliches Problem. „Wenn je nach landespolitischer Situation auch noch gesonderte und teils gestufte Besoldungsdeckel eingeführt werden, dann zerstört das über kurz oder lang die ganze Systematik einer nach Anforderungen und Erfahrung gestaffelten Bezah- lung im öffentlichen Dienst“, warnte er. Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der zu erwartenden Probleme bei der Nachwuchsgewinnung seien die von einigen Landesregierungen geplanten Sonderopfer der Beamten kontraproduktiv. Beamte haben nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) einen Anspruch auf Abgeltung des unionsrechtlich gewährleisteten Mindesturlaubs, den sie krankheitsbedingt bis zum Eintritt in den Ruhestand nicht mehr nehmen konnten. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 31. Januar 2013 entschieden. Der dbb rät allen Beamten, die ab dem Jahr 2010 krankheitsbedingt in den Ruhestand getreten sind und zuvor ihren europarechtlich garantierten und noch nicht verfallenen Mindesturlaub von vier Wochen nicht in Anspruch genommen haben, gegenüber ihren Dienstherren einen Antrag auf Urlaubsabgeltung zu stellen. 13 aktuell Bundesbeamte: Keine unbezahlte Mehrarbeit Nach massiven Protesten des dbb und seiner Mitgliedsgewerkschaft VBB hat die Bundesregierung am 17. April 2013 von ihren Plänen Abstand genommen, bei einigen Bundesbeamten unbezahlte Mehrarbeit durchzusetzen: Zum ursprünglichen Gesetzentwurf, der vorsah, dass Beamtinnen und Beamte der Bundeswehr-Feuerwehr künftig 48 statt 41 Stunden in der Woche ohne Besoldungsausgleich arbeiten, legten die Regierungsfraktionen in den Ausschüssen einen Änderungsantrag vor. Demnach soll nun eine zeitlich begrenzte Zulage den durch die Mehrarbeit entstehenden Einkommensverlust abfedern. „Das ist ein beeindruckender erster Erfolg unseres konzertierten Widerstands“, zeigte sich die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Kirsten Lühmann in Berlin zufrieden: „Dieses Beispiel unbezahlter Mehrarbeit durfte auf keinen Fall Schule machen“, so Lüh- mann, „wer mehr arbeitet, muss dafür auch bezahlt werden.“ Die dbb Vize kritisierte indes, dass die nunmehr eingeräumte Zulage zeitlich auf fünf Jahre begrenzt sei und sich zudem jährlich verringern solle: „Ab 2018 verdient eine Feuerwehrfrau oder ein Feuerwehrmann der Bundeswehr nach jetzigem Stand für 48 Stunden Wochenarbeitszeit nur noch so viel, wie für 41 Stunden. Das kann und darf nicht sein. Wir werden die einzelnen Koalitionsabgeordneten, die im Ausschuss ihre Verhandlungsbereitschaft über die Einschränkungen der Zulage signalisiert haben, beim Wort nehmen“, kündigte Lühmann an. Auch dem Plan, dass den Feuerwehrbeamten der Ausgleich für besondere familiäre Pflichten, den sie bisher wie alle anderen Beamtinnen und Beamten des Bundes bekommen haben, gestrichen werden soll, werde man weiterhin entschieden entgegentreten. „Diese Ungleichbehandlung ist nicht nur himmelschreiend unfair, sie steht auch allen rechtlichen Bestimmungen bis hin zum Gleichheitsgrundsatz entgegen“, machte die dbb Vize deutlich. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb Fotos: Friedhelm Windmüller Tarifkompromiss in Hessen: Mit 5,6 Prozent Anschluss gehalten Die über 50 000 hessischen Landesbeschäftigten erhalten in den kommenden 24 Monaten ein Einkommensplus von insgesamt 5,6 Prozent. Darauf einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber am 16. April 2013 in Wiesbaden. „Mit diesem Ergebnis hält Hessen Anschluss an die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst der übrigen Länder“, begrüßte dbb Verhandlungsführer Willi Russ den Tarifabschluss. aktuell 14 Für die ersten sechs Monate im Jahr 2013 bekommen die Arbeitnehmer eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro. Zum 1. Juli 2013 steigen die Gehälter um 2,8 Prozent. Für die ersten drei Monate im Jahr 2014 folgt eine weitere Einmalzahlung von 225 Euro. Zum 1. April 2014 werden die Gehälter erneut um 2,8 Prozent angehoben. Auszubildende erhalten ab 1. Januar 2013 dauerhaft 50 Euro mehr, zum 1. Januar 2014 steigen ihre Vergütungen um drei Prozent. Außerdem erreichten die Gewerkschaften die Zusicherung von 30 Urlaubstagen für alle Beschäftigten. Vereinbart wurde auch eine Übernahmegarantie für die Auszubildenden: Bei vorausgesetztem Bedarf werden alle nach bestandener Abschlussprüfung für zwölf Monate übernommen – im Anschluss bei entsprechender Bewährung unbefristet. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags endet am 31. Dezember 2014. < Kommunalbeamten in die Wege zu leiten“, und machte klar: „Abstriche oder Deckelungen à la Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz werden wir nicht akzeptieren.“ Darüber hinaus sprach sich Russ für eine Rückkehr Hessens in die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) aus: „Vor dem Hintergrund, dass die heutige Einigung wieder einmal das zuvor mit der TdL erzielte Ergebnis abbildet, macht der ‚hessische Sonderweg‘ keinen Sinn mehr.“ Angesichts der zunehmenden Schwierigkeit, qualifizierten und motivierten Nachwuchs für den öffentlichen Dienst zu gewinnen, seien einheitliche Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen als Attraktivitätsmerkmal von > Im Bild links: Boris Rhein, Hessischer Minister des Innern und für Sport. Willi Russ (rechts) erläutert das Tarifergebnis auf einer Pressekonferenz. ausschlaggebender Bedeutung, so Russ. „Deswegen sollte die Landesregierung ihrer Verantwortung gerecht werden und vernünf tigerweise umgehend in die funktionierende Verhandlungsgemeinschaft zurückkehren.“ < ņ-JtJ YV--mm-t Bereits am ersten Verhandlungstag hatte Russ das Land Hessen aufgefordert, mit dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Länder vom März 2013 gleichzuziehen. „Der Tarifabschluss, den wir mit der TdL in Potsdam erzielt haben, gilt auch für Hessen als Wegmarke“, hatte Russ gegenüber dem Verhandlungsführer der Arbeitgeber, dem hessischen Innenminister Boris Rhein, zu Beginn der Gespräche deutlich gemacht. Ein vergleichbarer Abschluss sei nichts weniger als eine Frage der Gerechtigkeit, ı¤jj-VYt)Y-ļ)Ē J-7{)- dbb Tarifchef Willi Russ forderte das Land auf, „unverzüglich die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Landes- und > Das Medieninteresse an den Tarifverhandlungen in Hessen war groß. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 denn auch in Hessen sorgten Krankenschwestern, Straßenwärter, Lehrer und Beschäftigte bei Polizei, Justiz und in der Steuerverwaltung tagtäglich dafür, dass das Land funktioniere. Und wer für diese wichtigen Berufe auch künftig geeigneten Nachwuchs gewinnen wolle, der müsse der Forderung des dbb nach Anhebung der Ausbildungsentgelte und der kompletten Übernahme folgen. Ebenso gelte es, ein Zeichen mit der zeit- und inhaltsgleichen Übernahme des Tarifergebnisses auf den Beamten- und Versorgungsbereich zu setzen. Der dbb werde sich vehement gegen ein Auseinanderdriften der Bezahlungs- und Beschäftigungsbedingungen innerhalb des öffentlichen Dienstes zur Wehr setzen – „sowohl zwischen Bund, Ländern und Kommunen als auch zwischen den Statusgruppen“, so Russ. dbb Der dbb im Bürgergespräch: Nachhilfe für die Politik Foto: Jan Brenner > Hans-Ulrich Benra (rechts) im Gespräch mit Ralf Vielhaber. Mit tiefer Sachkenntnis erläuterte Hans-Ulrich Benra im Gespräch mit dem Berliner Journalisten und Verleger Ralf Vielhaber die historischen Zusammenhänge der Entwicklung des Berufsbeamtentums und der Verwaltung. Ursprünglich wollte Benra, der aus einer Gastronomen-Familie stammt, eigentlich „Pfarrer oder Koch“ werden. Auch aus Sachzwängen heraus habe er seine Karriere dann aber beim damaligen Bundesgrenzschutz (BGS) begonnen. Mangels Entwicklungsmöglichkeiten schied er 1982 aus dem BGS aus und landete trotz einer Phase der Einstellungsstopps und des Stellenabbaus zwar nicht beim Bundeskriminalamt, sondern in der Bundeswehrverwaltung, wo er das Fachhochschulstudium für den gehobenen Verwaltungsdienst absolvierte. „Die sieben Jahre bei der Bundeswehrverwaltung waren nach dem Polizeidienst eine wichtige und prägende Zeit für mich. So richtig tief hineingewachsen in das Beamtentum bin ich vor allem während der 17 Jahre dauernden Tätigkeit beim Bundesministerium des Innern“, sagt Benra und beschreibt, wie er dort zunächst die letzte Phase der Erstellung des Einigungsvertrages erlebt hat. An diesem Beispiel erläutert Benra auch die Entwicklung der Verwaltung von den vortragenden Räten der Kaiserzeit bis hin zum heutigen modernen Projektmanagement, das „sich von den Arbeitsstrukturen in der Wirtschaft kaum noch unterscheidet“. Benra ist sich sicher: „Heute errichtet die Verwaltung durch ihre Fähigkeiten eine staatliche Infrastruktur, ohne die sich Wirtschaft und Gesellschaft nicht derart frei entfalten könnten.“ Dass sich das Beamtentum und seine Prozesse zunehmend verschlankt und beschleunigt hätten, habe aber auch dazu geführt, dass es heute Strukturdefizite gebe „unter ande- rem durch permanenten Personalabbau bei stetig wachsenden Aufgabenbereichen. Es ist vernünftig, die linearen Stelleneinsparungen jetzt endlich zu beenden.“ Neben seinen Antworten auf viele praktische Bürgerfragen, etwa nach Disziplinarrecht, Besoldung, Pensionen und der Vereinbarkeit von politischem Amt und Beamtenstatus, schlägt Benra in der Diskussion immer wieder den Bogen zur grundsätzlichen Aufgabe der Beamten als parteipolitisch unabhängige Sachverwalter des Staates und damit als Garanten der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Ein Bild, das in der Bevölkerung oft nicht mehr wahrgenommen werde. „Dafür trägt auch eine Politik Verantwortung, die sich zu selten eindeutig hinter die Beamten stellt. Die Politik muss ihr Bekenntnis zum Beamtentum als unverzichtbare Institution des Staates besser sichtbar machen“, so Benra. Gerade die jüngsten Ereignisse bei der Übertragung des Tarifergebnisses in den Beamtenbereich in Ländern und Kommunen verdeutlichten dies. Bei manchen Bundestagsabgeordneten beschleiche ihn das Gefühl, „dass sie gelegentlich an diesen Umstand erinnert werden müssen.“ Daher definiert Benra seine Arbeit im dbb auch als Dienst am Beamtentum. In der direkten Vertretung ihrer Interessen, aber auch und gerade gegenüber der Politik. „Das mache ich gern, weil ich überzeugt bin, dass wir nur so einen starken Staat, den wir alle – auch die Bürgerinnen und Bürger – wollen, erhalten können.“ br < Weltweit gegen Steueroasen vorgehen Angesichts neuer Steuersünder-Datensätze hat der dbb Vize und Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), Thomas Eigenthaler, die Bundesregierung aufgefordert, konsequenter gegen Steueroasen weltweit vorzugehen. Die Bundesregierung müsse Steueroasen international genauso ächten, wie die USA das tun, sagte Eigenthaler der „Rheinischen Post“ (Ausgabe vom 5. April 2013). „Die USA trocknen Steueroasen aus, indem sie alle Geschäftsverbindungen zu diesen Ländern kappen. Die Bundesregierung verlässt sich dagegen auf Lippenbekenntnisse.” Der Datensatz beweise, dass es auch in Deutschland einen Geldadel gibt, der sich einfach darum drückt, in Deutschland seine Steuern zu zahlen. Dass die Bundesländer vor diesem Hintergrund sogar Personal in den Finanzbehörden abbauen, sei sträflicher Leichtsinn, kritisierte Eigenthaler. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 15 aktuell Vorurteile über Beamte gibt es wie Sand am Meer. Das Spektrum reicht von Übellaunigkeit über Arroganz bis hin zu Faulheit. Was davon ist wahr, was ist Unfug? Diese und weitere Fragen klärte Hans-Ulrich Benra, stellvertretender dbb Bundesvorsitzender und Fachvorstand Beamtenpolitik am 20. März 2013 im Rahmen der Themenreihe „Reden wir über …“ des Bürgervereins Finkenkrug in Falkensee. dbb Bundestagswahl 2013 und öffentlicher Dienst: Wofür wir stehen aktuell 16 Ein leistungsfähiger öffentlicher Dienst ist und bleibt die Voraussetzung für ein funktionierendes Gemeinwesen in Deutschland – unabhängig von der Zusammensetzung der jeweiligen Bundesregierung. Auch in Zukunft müssen deshalb die Handlungsfähigkeit des Staates und die Funktionstüchtigkeit der öffentlichen Verwaltung gewährleistet werden. Das ist eine der Kernforderungen, die der dbb in einem Positionspapier zum Wahljahr 2013 erhebt. Im Einzelnen bündelt das Papier Aussagen, Vorschläge und Forderungen des dbb – neben dem Thema Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes zu den Bereichen Arbeit, Alterssicherung, Gesundheit und Pflege, Steuern, Bildung, Ver< kehr sowie Europa. Unter dem Motto „Wofür wir stehen“ stellt der gewerkschaftliche Dachverband seine grundsätzlichen Positionen klar. „Ohne einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst gibt es keine verlässliche Infrastruktur und öffentliche Daseinsvorsorge, keine gleichen Lebens-, Rechtsund Wirtschaftsbedingungen in Deutschland“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt zur Veröffentlichung des Positionspapiers am 26. März 2013 in Berlin. „Wer politische Verantwortung Der dbb fordert in der Gesundheitspolitik > Die Beibehaltung des dualen Krankenversicherungssystems. > Die Wiederherstellung der paritätischen Beitragserhebung in der gesetzlichen Krankenversicherung. > Die Einführung einer Teilkostenversicherung für GKV-versicherte Beihilfeberechtigte. > Eine umgehende Neudefinition des Begriffs der Pflegebedürftigkeit. trägt, muss zudem wissen: Diese Verlässlichkeit des öffentlichen Dienstes ist auch Voraussetzung für sozialen Frieden und eine prosperierende Wirtschaft.“ Zudem habe sich die ungestüme Privatisierungspolitik der letzten Jahre als teurer Irrweg erwiesen. Für die Allgemeinheit wichtige Aufgaben sollten in öffentlicher Hand verbleiben: „Dort, wo es um hoheitliche Maßnahmen und Grundrechtseingriffe geht, muss der Staat selbst handeln“, so Dauderstädt. < < Berufsbeamtentum In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass ein an rechtsstaatlichen Grundsätzen ausgerichtetes Berufsbeamtentum Garant für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist. Dieses gilt es, unter Berücksichtigung des Rahmens des Art. 33 Abs. 5 GG weiterzuentwickeln. Das Streikverbot ist und bleibt dabei eine der tragenden Säulen des Berufsbeamtentums. Die Beteiligungsrechte der Spitzenorganisationen müssen im Der dbb fordert in der Europapolitik > Die europäische Finanz- und Staatsschuldenkrise muss mit gestärkten europäischen Institutionen überwunden werden. > Die Regeln des Binnenmarkts dürfen das Recht auf kommunale Selbstverwaltung nicht schwächen. > Die Besonderheiten der öffentlichen Dienste sind als für die Identität der Mitgliedstaaten unverzichtbare domaine réservé anzuerkennen. > Grundrechte dürfen nicht durch die Grundfreiheiten des Binnenmarkts relativiert werden. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb Gegenzug entsprechend effektiv ausgestaltet sein, auch gegenüber den parlamentarischen Gremien. Dort, wo öffentliche Aufgaben zu erfüllen sind, muss auch deren Finanzierung sichergestellt sein. Die Rück führung der Verschuldung der öffentlichen Hand ist ein wichtiges Ziel. Die Umsetzung, etwa in Form der Schuldenbremse, darf nicht dazu führen, dass der Staat seine Handlungsfähigkeit verliert und die öffentliche Verwaltung funktionsunfähig wird. ęV«VJ-«Ytt-t Angesichts des demografischen Wandels wird es darum gehen, auf einem immer stärker umkämpften Arbeitsmarkt geeigneten Nachwuchs für die unterschiedlichsten Aufgaben der Verwaltung zu gewinnen. Ein dauerhaft leistungsfähiger öffentlicher Dienst kann nicht weiter auf die Potenziale von weiblichen Beschäftigten verzichten. Familienpflichten und Karriereperspektiven dürfen nicht im Widerstreit stehen. Der berufliche Wiedereinstieg nach Familienphasen ist zu erleichtern und mit gezielten Wiedereinstiegsprogrammen zu unterstützen. Das erfordert variables, situationsgerechtes < Handeln: Dazu sind bei der Besetzung von Führungspositionen vermehrt die Potenziale von Frauen zu nutzen. Leitende Funktionen sollen im Regelfall teilzeitgeeignet sein und entsprechend ausgestaltet werden, Teilzeittätigkeit darf sich – unabhängig von Geschlecht, Alter, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung – nicht aufstiegs- und karrierehemmend auswirken. Menschen mit einem Handicap brauchen darüber hinaus flexi- Õ-)7{)-7¤)-t9-tmYV-tÕY-t > Ein an rechtsstaatlichen Grundsätzen ausgerichtetes Berufsbeamtentum, ohne Streikrecht, aber mit einem weiterentwickelten Beteiligungsinstrumentarium. > Eine Begrenzung des Personalwettbewerbs zwischen wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Ländern. > Eine stärkere Beteiligung von Frauen an Führungspositionen. > Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. > Eine die Herausforderungen des demografischen Wandels aufgreifende, alle Phasen des Berufslebens umfassende Personalpolitik. > Ein modernes, an den Interessen der Beschäftigten ausgerichtetes Personalvertretungsrecht. > Familiengerechte Beschäftigungsbedingungen. > Die Einstellung von mehr Menschen mit Migrationshintergrund. > Eine faire und mit der Privatwirtschaft wettbewerbsfähige Bezahlung. ble und angepasste Arbeitswelten. Um qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen, wird es aber auch darum gehen, gezielt Personen mit Migrationshintergrund für den öffentlichen Dienst zu interessieren, deren Potenziale zu fördern und Vorbehalte bei ihrer Einstellung in den öffentlichen Dienst abzubauen. Gleichzeitig wird der öffentliche Dienst aber auch älter werdenden Beschäftigten gerecht werden müssen. < Notwendig sind die Rückkehr zu einer aufgabengerechten Personalausstattung und die Bereitstellung der hierfür notwendigen Ressourcen. Die pauschalen Stellenkürzungen der Vergangenheit, die eine ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung infrage gestellt und die Verantwortung für das ordnungsgemäße Funktionieren des Staates letztlich auf dem Rücken der Beschäftigten abgeladen haben, müssen ein Ende finden. Õ-)7{)-Yt)-Àm-YV-tJ{mYYj > Die Sicherung der Alterseinkommen im gegliederten Alterssicherungssystem. > Schritte gegen Altersarmut. Rentenbeiträge müssen sich auch für Geringverdiener lohnen. > Den Ausbau der betrieblichen Altersversorgung und die Sicherung der Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes auf dem aktuellen Niveau. > Eine solide Grundlage für die zusätzliche und private Vorsorge, damit sie Sicherheit und Rentabilität sicherstellt. > Die Angleichung der Renten in den neuen Bundesländern und die Schließung von Sicherungslücken. > Eine stärkere Auswirkung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten auf Versorgung und Rente, unter anderem durch die Anerkennung von drei Beitragsjahren pro Kind auch für Kinder mit Geburtsdatum vor dem 1. Januar 1992. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 17 aktuell < > Karikatur zum Wahljahr 2009. Wird 2013 alles anders? dbb < aktuell 18 ã)-mYst) Î--YmYJtJ-V- Mit der ersten Föderalismusreform ist die rechtliche Gestaltungsmacht zu großen Teilen auf die Länder übergegangen. Die unterschiedliche Wirtschaftskraft der Regionen darf angesichts des Staatsziels der „Einheit der Lebensverhältnisse“ nicht zu einem weiteren Auseinanderdriften der Chancen auf dem Bewerbermarkt führen. Zudem braucht ein leistungsfähiger öffentlicher Dienst eine umfassende Beteiligung der Beschäftigten bei allen sie betreffenden sozialen, personellen und organisatorischen Maßnahmen. Hierfür ist ein modernes Personalvertretungsrecht erforderlich, das die gravierenden Veränderungen in der Arbeitswelt der vergangenen Jahre aufgreift und die Arbeitsbedingungen der Personalvertretungen verbessert. Alle Beschäftigtengruppen des öffentlichen Dienstes haben Anspruch auf eine Teilhabe an der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse. Eine besondere Gehaltszurückhaltung ist keine Lösung. Vielmehr brauchen alle Beschäftigten Zuwächse, die nicht mit Realverlusten verbunden sind. Dies gilt gerade für die Beamtinnen und Beamten, denen kein Streikrecht zusteht. Deshalb < trägt der dbb dazu bei, dass alle Gesetzgeber ihrer Verantwortung gerecht werden und durch Gesetz gebotene Anpassungen der Besoldung bewirken. Benachteiligungen einer Statusgruppe sind ein Verstoß gegen das Gebot des ordentlichen und fairen Umgangs und den Grundkonsens zur gleichmäßigen Entwicklung zwischen den Statusgruppen. Der öffentliche Dienst steht zudem in direkter Konkurrenz zur Privatwirtschaft. Er muss attraktive Bezahlungsbedingungen bieten, sonst wird er im Wettbewerb um die besten Köpfe auf der Verliererseite stehen. < ãsYmY-t)Î-7 ª--Yt-t Nicht erst unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels sind weitere Maßnahmen erforderlich, denjenigen, die Familienpflichten gegenüber Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen wahrnehmen, gleiche berufliche Perspektiven zu sichern. Eine familienfreundliche Arbeitswelt ist auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für den öffentlichen Dienst. Wesentliche Elemente sind etwa mehr Zeitsouveränität und ein erweitertes Angebot an mobilen Arbeitsmöglichkeiten. Dazu zählt auch der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, die sich auch für Geringverdiener lohnen. Õ-)7{)-YsÀ-Y-V > Maßnahmen, um den Niedriglohnsektor in Deutschland zu reduzieren. Dazu müssen in allen Branchen wirksame Instrumente zur Sicherung von Mindestentgelten geschaffen werden. > Befristete Beschäftigungsverhältnisse müssen auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt werden. > Leiharbeitsverhältnisse müssen per Gesetz auf das notwendige Maß beschränkt und Leiharbeitnehmer und Stammbeschäftigte bei der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen zwingend gleichstellt werden. > Den Ausbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Sogenannte Minijobs dürfen keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verdrängen. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 < Õ-)7{)-Yt)-Ķ--{mYYj > Die praktische Umsetzung von politisch angekündigten Maßnahmen zur Steuervereinfachung. > Die Einstellung von dringend benötigtem Personal für die Finanzverwaltung, um die Gleichmäßigkeit der Besteuerung und die Steuergerechtigkeit zu gewährleisten beziehungsweise wiederherzustellen. > Eine gerechte und solidarische Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Der Abbau der Schulden ist eine Aufgabe, zu der die Bürger im Hinblick auf ihre individuelle Leistungsfähigkeit herangezogen werden müssen. > Ein familiengerechtes Steuerrecht, das sich stärker als bisher am Vorhandensein von Kindern orientiert und alle Kinder mit gleicher Wertigkeit steuerlich berücksichtigt. > Die steuerliche Absetzbarkeit berufsbedingter Kinderbetreuungskosten als Werbungskosten beziehungsweise als Betriebsausgaben in voller Höhe. > Eine fundierte und nachvollziehbare, gleichstellungsorientierte Gesetzesfolgenabschätzung. < Õ-)7{)-Yt)-Ō-j-V{mYYj > Eine zukunftsorientierte Fortentwicklung der Verkehrspolitik muss nachhaltig und integriert, also verkehrsträgerübergreifend vertaktet erfolgen und sich an den tatsächlichen Mobilitätsbedürfnissen orientieren. > Die Harmonisierung der politischen Rahmenbedingungen aller Verkehrsträger unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Ökologie. > Das Ende der Privatisierungen in der Verkehrsinfrastruktur. > Die rechtzeitige und ausreichende Ausstattung von verkehrspolitischen Konzepten zum Erhalt und Ausbau von leistungsfähigen Verkehrsinfrastrukturen mit Finanzmitteln. > Die Berücksichtigung des demografischen Wandels in der Verkehrspolitik. < Õ-)7{)-Yt)-ÎYm)tJ{mYYj > Die Stärkung der Aus- und Fortbildung der Erzieherinnen und Erzieher. > Eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung für Kinder aller Altersklassen. > Einen kooperativen Bildungsföderalismus und ein durchlässiges Bildungssystem. > Eine angemessene Ausstattung der Hochschulen auch für die Umsetzung des Bologna-Prozesses. > Einen Anspruch auf lebenslanges Lernen und Qualifikation sowie eine stärkere Förderung in und Heranführung von Frauen und Mädchen an MINT-Berufe. dbb Beamtendarlehen ab Digitale Gesellschaft – hält die Verwaltung noch Schritt? Für die öffentliche Verwaltung ist das digitale Zeitalter mit strukturellen Veränderungen verbunden. Antworten auf die zentrale Fragestellung, welche Auswirkungen die Digitalisierung aller Lebensbereiche auf die öffentliche Verwaltung und ihre Beschäftigten hat, findet der 14. Kongress „neueVerwaltung“ am 4. und 5. Juni 2013 im Congress Center Leipzig. Angesichts dieser wichtigen aktuellen Debatte setzen sich unter dem Motto „Digitale Gesellschaft und Verwaltung“ in mehr als 100 Foren, Workshops und Diskussionsveranstaltungen ITFachleute und Führungskräfte mit den Folgen des digitalen Wandels für das Personal und die Verwaltung auseinander. tägigen Veranstaltung speziell um kommunale Themen, darunter IT-Konsolidierung, Cloud-Services und Social Media. Darüber hinaus beschäftigt sich die Podiumsdiskussion am 5. Juni mit den „Perspektiven der kommunalen IT in Zeiten der Konsolidierung“. Wie könnte eine offene Verwaltungskultur aussehen, die auch die veränderten Erwartungen der Bürger erfüllt? Welchen Regularien muss sie genügen und wo „klemmt es noch“? Wie begegnen sich der Wunsch nach Entfaltung einer offenen Verwaltung und die nötigen Erfordernisse einer offenen technischen Infrastruktur? Informieren Sie sich auf unserer Website www.neueVerwaltung.de über das weitere Kongressgeschehen. Eine Anmeldung ist immer noch möglich: Der Teilnehmerpreis beträgt 450 Euro (inklusive zwei Mittagessen/Kaffeepausen und Teilnahme an einer Abendveranstaltung). Ihre Ansprechpartnerin ist Maria Herkenhöner, Tel.: 0228.81 93 171, m.herken hoener@dbbakademie.de. < Kommunale Digitalisierung Den Kommunen als bürgernaher Teil der öffentlichen Verwaltung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. In einem neuen Forenstrang geht es daher in der zwei- Übrigens: Erstmalig wird am 2. Kongresstag der renommierte und hoch dotierte „dbb Innovationspreis“ verliehen, der herausragende Ideen zur Funktions- und Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes prämiert. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 0,99% gibts bei uns nicht! Dafür aber TopKonditionen für Beamte und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst! Alles spricht für ein Beamtendarlehen über das dbb vorsorgewerk: » Freier Verwendungszweck: z. B. für die Umschuldung bisheriger Kredite, Ausgleichen von Rechnungen oder Investitionskredit für größere Anschaffungen » Darlehen von 10.000 € bis 60.000 € Flexible Laufzeiten: 12, 15 oder 20 Jahre » Festzinsgarantie Höchsteintrittsalter 58 Jahre » 100 % anonym (keine Datenweitergabe an Unberechtigte) » 100 % Vertrauensgarantie » Bestkonditionen* für Beamte und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst * Erhalten Sie bei einem anderen Anbieter eine nachweislich günstigere monatliche Rate für ein Beamtendarlehen – bei gleicher Laufzeit inklusive Überschuss – als bei uns, schenken wir Ihnen einen 100 € Tankgutschein! Jetzt anrufen: 030/40 81 64 25 und unverbindliches Angebot abfordern! dbb vorsorgewerk GmbH Friedrichstraße 165 10117 Berlin Tel.: 030/40 81 64 25 Fax: 030/40 81 64 99 beamtendarlehen@dbb.de www.dbb-vorsorgewerk.de dbb Betriebsrats- und Personalratsarbeit: Teamwork Was machen Betriebs- und Personalräte eigentlich konkret? Welche Themen bearbeiten sie, welche Probleme treten besonders häufig auf, und wie werden sie gelöst? Um die aktuelle Bandbreite im Bereich Mitbestimmung aufzuzeigen, hat das dbb magazin mit Kolleginnen und Kollegen gesprochen, die die Betriebsverfassungs- und Personalvertretungsgesetze in ganz unterschiedlichen Positionen mit Leben füllen … < fokus 20 2005 zur Vorsitzenden gewählt und wagte den Sprung in die Freistellung. „Die Entscheidung, mit Haut und Haar Personalrätin zu werden, war ein längerer Prozess. Zunächst entschied ich mich, mal hineinzuschnuppern, Sie entschied, das Risiko einzugehen – und war so erfolgreich, dass sie im Amt der ÖPR-Vorsitzenden so lange bestätigt wurde, bis ein Personalwechsel an der Spitze ihrer Fachgewerkschaft sie mit einer Foto: Jan Brenner … doch eines ist bei allen gleich: Es geht nicht um Personalentscheidungen, sondern um Menschen, sodass bei allen erforderlichen Rechtskenntnissen auch ein wenig Psychologie gut tut. Rita Berning VBOB, freigestellte Vorsitzende des Hauptpersonalrats im Bundesministerium des Innern „Wir versuchen mit veraltetem Recht, moderne und sozialverträgliche Lösungen zu finden.“ Ihre ersten Erfahrungen in der Personalratsarbeit sammelte Rita Berning in der Wahlperiode 2000 bis 2004. Die junge Beamtin des gehobenen Dienstes, die ihre Laufbahn Ende 1993 nach ihrem Studium an der Fachhochschule des Bundes in der Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden begonnen hatte und später unter anderem im Bereich Gesundheitsstatistiken die Reihenfolge der häufigsten Todesursachen berechnete, wurde damals Ersatzmitglied im Hauptpersonalrat beim Bundesinnenministerium. 1999, zeitgleich zum Umzug der Berliner Dienststelle des Statistischen Bundesamtes von Berlin in die Bundesstadt Bonn, zog es sie von Wiesbaden ins Rheinland. Dort engagierte sie sich seit 2004 im dortigen Örtlichen Personalrat (ÖPR), wurde > Rita Berning was Personalvertreter denn so zu tun haben. Da ich mich gerne mit neuen Aufgaben auseinandersetze, fand ich die Personalratsarbeit interessant“, erinnert sich die gebürtige Emsländerin, die ihr gewerkschaftliches Zuhause schon früh im Verband der obersten und oberen Bundesbehörden (VBOB) gefunden hat, im Gespräch mit dem dbb magazin. Es habe allerdings eine Hemmschwelle gegeben, verrät sie augenzwinkernd: „Ich hatte enormen Respekt vor dem Leiten von Personalversammlungen. Ich habe mich gefragt, schaffst Du das, vor so vielen Leuten zu reden, kannst Du deine Botschaft rüberbringen?“ > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 neuen Herausforderung konfrontierte. Diese brachte sie in das Gremium zurück, in dem ihre Personalratskarriere vor gut 13 Jahren als Ersatzmitglied begonnen hatte: den Hauptpersonalrat beim Bundesministerium des Innern. Hartwig Schmitt-Königsberg hatte zur Jahreswende 2012 den HPR-Vorsitz niedergelegt, um Hans-Ulrich Benra nach seinem Wechsel in die dbb Bundesleistung im Amt des VBOB-Bundesvorsitzenden abzulösen. Rita Berning legte ihr Bonner Mandat nieder, bewarb sich um das vakante Amt und übernahm ab 29. Januar 2013 den HPR-Vorsitz. Seitdem ist die Vorsitzende des 31 Mitglieder zählenden Hauptpersonalrates, der als oberstes Personalvertretungsgremium im Geschäftsbereich des BMI die Interessen von rund 20 000 „zivilen“ Beschäftigten (ohne Bundespolizei) vertritt, auch Neu-Berlinerin. „Zunächst habe ich noch eine Pendlerwohnung“, räumt sie ein. An ihrer Präsenzpflicht in der Bundeshauptstadt lässt sie aber keinen Zweifel – auch wenn ihr der gerade überstandene Berliner Winter noch arg trist und grau vorkommt: „Wenn ich etwas bewegen will, muss ich schon hier in Berlin sein.“ Und zu bewegen gibt es für die HPR-Vorsitzende eines so großen Geschäftsbereichs eine ganze Menge. Zu den aktuellen „Baustellen“ des HPR zählen beispielsweise die IT-Konsolidierung der Nicht-Sicherheitsbehörden wie des Statistischen Bundesamtes oder des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge samt zugehöriger Rahmenvereinbarungen für das Personal, die Verhandlungen zum Abschluss einer Rahmenvereinbarung für ein nachhaltiges und systematisches Gesundheitsmanagement für die Beschäftigten und das Großprojekt des Aufgaben- und Personalübergangs aus dem Bereich des Bundesverteidigungsministeriums zum BMI. „Wir kämpfen immer häufiger mit ressortübergreifenden Maßnahmen und haben als dbb denburg an einem verregneten Freitagmorgen. Das Telefon steht nicht still, die Sekretärin bringt immer wieder Unterlagen; erinnert an verabredete Termine und Telefonate … Einen Fulltime-Job erledigt der 50-Jährige, aber er nimmt den Stress gelassen: „Wenn wir was bewegen können für die Kolleginnen und Kollegen, dann ist uns das Ansporn und Freude zugleich.“ „Sein“ Personalrat ist für 2 200 Beschäftigte zuständig, die meisten davon sind Tarifkräfte, nur 55 Beamte werden vertreten. 15 Mitglieder gehören dem von den Mitarbeitern gewählten Gremium an, sechs werden vom VDStra, Foto: Dr. Walter Schmitz Rechtsmittel nur das völlig veraltete Bundespersonalvertretungsgesetz zur Verfügung, das auf die aktuellen Probleme häufig keine Antworten liefert“, bedauert Rita Berning. Auch die heutigen Modernisierungsprozesse, die elektronischen beziehungsweise digitalen Informations- und Kommunikationstechniken habe 1974 noch niemand erahnen können: „Für die Bundesverwaltung erwarte ich vom Gesetzgeber ein zukunftsweisendes BPersVG, dass gemäß der Maxime, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unsere wichtige Ressource, die Belange der Beschäftigten wahrt, die Mitsprache- und Be- > Roland Kristeleit teiligungsrechte der Personalräte untermauert sowie ressortübergreifende Maßnahmen und die Arbeitswelt im digitalen Informations- und Kommunikationszeitalter widerspiegelt.“ < ı{mt)ĐY-m-Y ÕĶȯ7-YJ--mm- Ō ī-{tmª{Y»-t)- )-Ēt)--Y-Ķ-tɍ «--tÎt)-tJ „Als Personalrat hat man nur mit Problemen zu tun …“ Wir treffen Roland Kristeleit, der seit elf Jahren in unterschiedlichen Funktionen als Personalrat tätig ist, in seinem Büro im Hauptsitz des Landesbetrieb Straßenwesen Bran- vier von ver.di, eines von der DVG und vier von einer freien Liste gestellt. Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern funktioniert gut, gewerkschaftliches Konkurrenzdenken bleibt außen vor. Was zählt, sind die Belange der Beschäftigten mit ihren Sorgen und Nöten. Kristeleit und seine Personalratskolleginnen und -kollegen haben zurzeit mit einem massiven Personalabbau zu kämpfen, den die Landesregierung aufgrund von Einsparbeschlüssen vorgegeben hat. 32 Prozent der Beschäftigten im Landesbetrieb für Straßenwesen – und in anderen Landesbehörden ebenfalls – sollen bis 2018 abgebaut werden, das > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb fokus 22 Und die Fallzahlen sprechen für sich. Pro Jahr hat der Personalrat im Brandenburger Landesbetrieb für Straßenwesen knapp 500 Personalbeschlüsse zu fassen, die in circa drei Sitzungen pro Monat behandelt werden. Es geht um Entfristungen, Abordnungen, Auswahlverfahren, Aufstiege beziehungsweise Beförderungen, befristete Arbeitsverhältnisse, Verlängerungen, Weiterbeschäftigungen, Abmahnungen und Umsetzungen oder Versetzungen. Besonders schwierig gestaltet sich darüber hinaus der Abschluss von Dienstvereinbarungen, die manche Fallstricke enthalten können. Die Tätigkeitspalette des Personalrats reicht dabei von Verhandlungen über Recherchen bis hin zur Kontrolle und Einhaltung der Vereinbarungen. 2012 sind allein fünf solche Dienstvereinbarungen vom Winterdienst bis zur Rufbereitschaft behandelt worden. Die Zusammenarbeit zwischen Personalrat und Dienststelle bewertet Kristeleit zurzeit dabei als durchaus gut. „Natürlich gab es auch schon harte Kontroversen, aber das ist sach-, nicht personenbedingt“, bemerkt er rückblickend, „aber schließlich geht es um Menschen, und ich möchte einen tragbaren Kompromiss mit dem Dienststellenleiter erreichen, nicht gegen ihn …“. sm < Birgit Kother komba gewerkschaft, freigestellte Betriebsrätin bei der Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport „Dass so viele Aufgabenbereiche ausgelagert wurden, schmerzt uns schon.“ Fluggäste nehmen den Betrieb auf einem Flughafen wie durch einen altmodischen Guckkasten wahr: Aus ihrem Blickwinkel wirkt der sorgfältig geplante Ablauf aller Arbeiten, die sicherstellen, dass genau die- nung des Luftverkehrsbetriebs eine hohe Belastung für die Beschäftigten ist. „Arbeitszeit ist ein wichtiges Thema unserer Arbeit. Für die Arbeitgeber ist Flexibilisierung das A und O. Die Beschäftigten sollen näher am Bedarf arbeiten und am liebsten 24 Stunden am Flughafen verfügbar sein“, sagt Kother, die 1993 bei der Fraport im Bereich Luftsicherheit anfing und nach einem berufsbegleitenden Studium der Betriebswirtschaft ab 1996 im Personalbereich tätig war. Seit August 2012 zeigt die Foto: Jan Brenner bedeutet für Kristeleit ein Minus von 820 Stellen. Aber der Betrieb soll unvermindert weiterlaufen. „Alle Personalentscheidungen“, so Kristeleit, „müssen mitarbeitergerecht gelöst werden. Und das ist nicht immer einfach. Eigentlich müsste ich Volljurist, Psychologe und Verwaltungsexperte in einer Person sein, um es allen recht zu machen, und immer nur landet auf meinem Tisch das Negative. Das zehrt manchmal ganz schön an den Nerven und ist manchmal reines Gift für die Seele.“ > Birgit Kother ses Flugzeug samt dazugehöriger Passagiere und Fracht genau zur vorgesehenen Zeit in die Luft gehen kann, selbst auf dem gigantischen Frankfurter Flughafen beruhigend. Die wenigsten werden sich der Tatsache bewusst sein, dass auf dem drittgrößten Verkehrsflughafen Europas, der 2012 mehr als 57,5 Millionen Fluggäste zählte, vom Beginn des Flugbetriebes um fünf Uhr morgens bis 23 Uhr abends tausende Abflüge und Ankünfte „abgearbeitet“ werden müssen. Birgit Kother ist freigestelltes Mitglied im 37-köpfigen Betriebsrat der Flughafenbetreibergesellschaft Fraport, der die Interessen von rund 12 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertritt. Im Gegensatz zu den arglosen Passagieren weiß sie genau, dass die enge Zeitpla- > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Mutter dreier erwachsener Kinder im Fraport-Betriebsrat gemeinsam mit sieben männlichen Kollegen, von denen zwei ebenfalls freigestellt sind, für die komba gewerkschaft Frankfurt Flughafen Flagge. Als ehemalige Personalerin verfolgt Birgit Kother auch die Diskussion um die Kündigung der Betriebsvereinbarung (BV) 64 „Arbeitszeitflexibilisierung“ mit Interesse. „Um mehr Flexibilisierung zu erreichen, möchte der Arbeitgeber den herkömmlichen im 7/4-7/3-Rhythmus, der auf sieben Tage Arbeit vier, beziehungsweise drei Tage Freizeit folgen lässt, zugunsten von Monatsdienstplänen abschaffen.“ 7/4-7/3 sei zusammen mit der gewohnten Langzeitplanbarkeit eine Dienstgestaltung, an der viele Beschäftigte festhalten wollen, weil die zwei oder drei Tage am Stück nach der stressigen Sieben-TagesSchicht als echte Erholung empfunden werde. „Das ist so eine Art heilige Kuh, eine Art Vorteil, der uns FraportLeuten zusammen mit anderen Vergünstigungen geblieben ist, weil wir unter dem Schutz des TVöD stehen.“ Die Tochterunternehmen der Fraport, an der die Stadt Frankfurt und das Land Hessen zusammen 51 Prozent Eigentum halten, stehen tariflich längst auf weniger gut gepolsterten Schuhen. Und weil der Prozess der Aufgaben-und Personalverschiebung in die Tochterunternehmen weiter andauert, werde es schwieriger, etwa Mitarbeiter von den intern „Beton“ genannten Bodenverkehrsdiensten – mit 6 000 Beschäftigten stellen sie noch immer 50 Prozent der FraportBelegschaft – die gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, die körperlich schweren Tätigkeiten etwa beim Gepäcktransport durchzuführen, anderweitig unterzubringen. „Früher gab es immer eine Möglichkeit, sie bei der ,Spur‘ unterzubringen, so nennen wir die Flughafensicherheit. Diese Aufgaben werden jetzt vom Fraport-Tochterunternehmen Frasec ausgeführt. Der bei Fraport verbliebene Mitarbeiterpool darf nicht mehr aufgefüllt werden.“ So sei das auch in anderen Bereichen: „Es schmerzt uns schon, dass so viele Mitarbeiterbereiche ausgelagert wurden“, meint Birgit Kother. cri < Doris Rasehorn Betriebsrätin bei der Niederlassung Brief Berlin Südost der Deutschen Post AG „Unsere Entscheidungen gehen sehr ins Detail und müssen von Fall zu Fall genau abgewogen werden.“ Das Treffen mit Doris Rasehorn kommt erst beim dritten Anlauf zustande. Sie und zahlrei- dbb Im Betriebsrat der Niederlassung Brief Berlin Südost, der für circa 3 900 Beschäftigte zuständig ist, herrscht Arbeitsteilung. Doris Rasehorn, die vor ihrer Freistellung als Verbundzustellerin mit dem Pkw Briefe und Pakete ausgeliefert hat, kümmert sich jetzt um die M E H R W I S S E N Kraftfahrer, die Post von A nach B zu den Zustellstützpunkten befördern. Das ist eine Männerdomäne, „aber“, erzählt sie lächelnd, „ich habe mich da reingefunden und die Fahrer haben Vertrauen zu mir gefasst.“ Rasehorn befasst sich vorrangig mit den Dienstplänen der Kraftfahrer, weiß um die Probleme bei der älter werdenden Fahrercrew – keiner ist jünger als 45 – und wie wichtig es ist, dass beispielsweise Fahrund Ruhezeiten eingehalten und die Dienstpläne so aufgestellt werden, dass auch noch ein wenig Privatleben übrig bleibt. „Unsere Entscheidungen gehen sehr ins Detail und müssen von Fall zu Fall genau abgewogen werden“, erklärt sie gestenreich. Zu Sitzungen trifft sich der Betriebsrat alle 14 Tage. Dann geht es um das gesamte Spek- A L S A N D E R E . > Doris Rasehorn trum der betrieblichen Mitbestimmung, beispielsweise um Einstellungen, Eingruppierungsfragen, Wochenarbeitszeitänderungen oder Angelegenheiten der Postbeamten vor Ort. Es ist längst nicht alles rosig bei der Deutschen Post AG. Die engagierte Betriebsrätin kann oft in den Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen die Angst um den Arbeitsplatz förmlich spüren. Im Mai 2014 finden die nächsten Betriebsratswahlen statt, B E S T E L L E N S I E J E T Z T. Fragen zur Personalratsarbeit? Hier sind neue Antworten! Der Inhalt im Überblick: • Grundzüge des Personalvertretungsrechts • Gesetzestexte mit Erläuterungen • Begriffsbestimmungen und Schaubilder • Mustervorlagen und Formbriefe • aktuelle Rechtsprechung • Kurzerläuterung der Wahlordnung INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Was Sie davon haben: In bewährter Weise beantwortet auch die 16. Auflage alle wichtigen Fragen zum Personalvertretungsrecht des Bundes und der Länder: klar, prägnant und praxisorientiert. Ein einführendes Kapitel in die Grundzüge des Personalvertretungsrechts sowie einprägsame Schaubilder erleichtern erstmals gewählten Personalräten den Einstieg; die klare Gliederung und das umfangreiche Register ermöglichen eine schnelle Orientierung ohne langwieriges Suchen. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. 470 Seiten 36,40* dann wird Doris Rasehorn sich erneut zur Wahl stellen. Was sie sich wünscht, wollen wir zum Abschluss unseres kurzen Gesprächs wissen, und die Antwort kommt prompt: „Ich möchte wiedergewählt werden, und es wäre schön, wenn weitere DPVKOM-Kolleginnen oder -Kollegen in den Betriebsrat kämen. Aber das ist erst mal Zukunftsmusik.“ Wir drücken die Daumen … cri/sm dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-Mail: Kontakt@dbbverlag.de Internet: http://www.dbbverlag.de BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen __ Exemplar/e „Personalvertretungsrecht des Bundes und der Länder – 16. Auflage“ Verlagsprogramm Name Anschrift ISBN: 978-3-87863-180-4 * zuzügl. Porto und Verpackung 23 fokus che DPVKOM-Kolleginnen und -Kollegen haben sich Ende April 2013 anlässlich der Einkommensrunde an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligt. Die DPVKOM ist eigenständiger Tarifpartner der Deutschen Post und hat in den vergangenen Tarifrunden bereits zahlreiche Erfolge erzielen können. Dennoch ist Doris Rasehorn im 25-köpfigen Betriebsrat, der seine Büros in Schönefeld hat, eine Exotin: Sie ist das einzige freigestellte Mitglied dieses Gremiums, das bei der DPVKOM organisiert ist. Datum/Unterschrift > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb fokus 24 Mitbestimmung: Mittler zwischen den Arbeitswelten An der Schnittstelle zwischen Beschäftigten und Dienststellenleitung sind die Personalräte entscheidende Mittler. Der dbb trägt unter anderem über die Angebote der dbb akademie Sorge dafür, dass seine Personalräte „mit allen Wassern gewaschen“ sind, denn sie müssen nicht nur fundierte Kenntnisse des Personalvertretungsrechts besitzen und ständig auffrischen. Darüber hinaus agieren sie in einem Umfeld sich rasant entwickelnder Anforderungen an die öffentliche Verwaltung, was den Personalvertretungen mehr denn je Dialogbereitschaft und konstruktive Zusammenarbeit mit den Dienstherrn abverlangt. Wachsende Aufgaben in den Behörden, alternde Belegschaften und kontinuierlicher Stellenabbau bestimmen die Diskussion und fordern immer neue Handlungsansätze. zudem Lösungsvorschläge anbieten und gemeinsam mit Beschäftigten und Dienstherren zu Ergebnissen kommen, mit denen alle Beteiligten leben können. Deswegen müssen Personalräte heute nicht nur fit in komplexen rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhängen sein, sondern Daran müssen sich auch die Schulungsseminare für Personalräte orientieren, denn Einzelfragen oder Themenkomplexe aus der täglichen > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 personalvertretungsrechtlichen Praxis machen es oft nötig, auf dienststellenfremden Sachverstand zurückzugreifen. Hier leistet die dbb akademie mit ihren Fachleuten ebenfalls wertvolle Hilfe. Helmuth Wolf leitet den Bereich Personalvertretungsrecht bei der dbb akademie und kennt die Anforderungen an die Personalvertreter, aber auch ihre „Sorgen und Nöte“ aus eigener Praxis: „Die Herausforderungen, die zum Beispiel der demografische Wandel mit sich bringt mit all den Fragen, wie wir künftig altersund alternsgerecht arbeiten werden und wie wir die Gesundheit der Beschäftigten erhalten und fördern, sind erstrangige Themen auch für Personalräte“, erklärt Wolf. Zunehmend rücke auch die Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Blick bis hin zu Modellen der Vertrauensarbeitszeit, für die es bereits vereinzelt beispielgebende Dienstvereinbarungen zwischen Dienststellen und Personalräten gebe. „Darauf wollen wir als dbb akademie mit passgenauen Angeboten reagieren“, so Wolf. < ījYV-Àt» Entsprechende Schwerpunkte setzt die dbb akademie auch in ihren Personalratsschulungen. Vor allem, das Personalvertretungsrecht rechtssicher und kompetent zu handhaben, damit Personalräte ebenbürtige Partner der Dienststellenleitung sind, ist eines der Hauptanliegen. „Die Schulungsteilnehmer wünschen sich direkte Antworten und wollen Handlungsmöglichkeiten erarbeiten, die ihnen bei ihren konkreten und häufig komplexen Fragestellungen im Alltag helfen“, erklärt Wolf, der besonderen Wert darauf legt, auch junge Leute für die Personalratsar- Wo dies noch unzureichend geschehe, müssten sich Personalräte und Gewerkschaften gleichermaßen um den Nachwuchs kümmern. Es falle heute aber zunehmend schwer, interessierte, engagierte junge Menschen zu finden, die bereit seien, ein solches Wahlamt und die damit einhergehende Verantwortung und Arbeitsbelastung zu übernehmen. < ę-- ĘJmYVj-Y-tt»-t „Trotzdem ist aus so manchem Jugendvertreter später ein engagierter Personalrat geworden“, ermutigt Wolf den Nachwuchs und skizziert die Zukunft der Personalratsarbeit als anspruchsvoll, weil ihre Gestaltungsspielräume entgegen mancher skeptischer Einschätzung wachsen: „Neue Gestaltungsspielräume wollen genutzt werden. Personalratstätigkeit ist heute kein reines Abhaken von Beteiligungstat- beständen mehr“, sagt der Personalvertretungsexperte. Der Gesetzgeber habe die Mitbestimmung aus gutem Grund mit dem Initiativrecht ausgestattet. „Diese Möglichkeit lässt man doch nicht einfach am Wegesrand liegen. Der Personalrat muss heute nicht nur reagieren. Er muss in einem immer vielfältiger werdenden Spektrum auch kreativ agieren. Diese Fähigkeiten sind es, die die dbb akademie in ihren Seminarangeboten für Personalräte vermitteln will.“ Das Know-how der Experten wird auch gern außerhalb des dbb genutzt, denn die Fachleute der dbb akademie treten auch als externer Sachverstand in personalvertretungsrechtlichen Fragestellungen auf und werden dabei wider Erwarten nicht als „gewerkschaftspolitisch angehaucht“ eingeschätzt. „Der Blick unserer Fachleute ist deutlich realitätsbezogener, als es vielleicht den Anschein hat, denn bei einer Bewertung ist die Fähigkeit zu sachlichen Expertisen gefragt, und die haben wir mit unserem Detailwissen und unserer praktischen Erfahrung ganz gewiss“, bekräftigt Wolf und unterstreicht, dass es auf der anderen Seite aber sicher nicht schade, mit gewerkschaftlichen Positionen vertraut zu sein. br < Die JAV … … oder ausgeschrieben Jugend- und Auszubildendenvertretung fungiert als Interessenvertretung des Nachwuchses sowohl im Beamten-, als auch im Tarifbereich des öffentlichen Dienstes. Sie arbeitet eng mit dem Betriebs- beziehungsweise Personalrat zusammen, beantragt Maßnahmen, die den Jugendlichen und Auszubildenden dienen, insbesondere in Fragen der Berufsbildung, wacht darüber, dass die zugunsten der Jugendlichen und Auszubildenden geltenden Rechtsvorschriften (Gesetze, Tarifverträge, Dienstvereinbarungen) eingehalten werden, nimmt Anregungen und Beschwerden der Jugendlichen und Auszubildenden entgegen und wirkt auf ihre Erledigung hin. Die JAV wird alle zwei Jahre neu gewählt. Wählen dürfen Auszubildende bis 25 Jahre sowie die sonstigen jugendlichen Beschäftigten unter 18 Jahren. In die JAV können sich alle Beschäftigte bis einschließlich zum 25. Lebensjahr wählen lassen. > Helmuth Wolf < So funktioniert Personalvertretung Mitbestimmung ist der Überbegriff für die Beteiligung der Arbeitnehmer an Entscheidungen der Arbeitgeber, die sie mittelbar oder unmittelbar betreffen. Laut Gesetz ist die Mitbestimmung im öffentlichen Dienst die stärkste Form der Beteiligung der von den Beschäftigten gewählten Personalvertretungen an Entscheidungen der Dienststellenleitung. Die Personalvertretung hat die Aufgabe, die Interessen der Beamten und Arbeitnehmer sowie die der Auszubildenden gegenüber der jeweiligen Dienststellenleitung zu vertreten. Für den Bereich des Bundes ist das Personalvertretungsrecht im Bundespersonalvertretungsgesetz geregelt. Die Bundesländer haben jeweils eigene Landespersonalvertretungsgesetze. In den privatisierten Bereichen des öffentlichen Dienstes fällt die Aufgabe der Interessenvertretung dem Betriebsrat zu, die Regelungen hierzu finden sich im Betriebsverfassungsgesetz. Eine Maßnahme, die dem Mitbestimmungsrecht des Personalrats unterliegt, kann vom Dienststellenleiter nur dann durchgeführt werden, wenn der Personalrat zugestimmt hat. Nach den jeweiligen Personalvertretungsgesetzen werden Fälle der uneingeschränkten Mitbestimmung und der eingeschränkten Mitbestimmung unterschieden. Ist der Instanzenzug (in der Regel: Personalrat-Dienststelle, Bezirkspersonalrat-Mittelbehörde, Hauptpersonalrat-Oberste Dienstbehörde) zum Beispiel in einem Fall der uneingeschränkten Mitbestimmung ergebnislos durchlaufen und damit erschöpft, entscheidet die Einigungsstelle. Sie wird bei der obersten Dienstbehörde gebildet und setzt sich aus je drei Beisitzern der obersten Dienstbehörde und der bei ihr bestehenden Personalvertretung sowie einem unparteiischen Vorsitzenden zusammen. In den Fällen der eingeschränkten Mitbestimmung spricht die Einigungsstelle eine Empfehlung aus. Mitbestimmungstatbestände sind personelle Maßnahmen sowie soziale und sonstige innerdienstliche Angelegenheiten, soweit eine gesetzliche oder tarifliche Regelung nicht besteht. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 25 fokus beit zu begeistern: „Demokratische Teilhabe und gesellschaftliches Engagement fallen nicht vom Himmel. Wenn junge Menschen sich um ihre Belange kümmern und bereit sind, als gewählte Vertreter ihre Interessen aktiv wahrzunehmen, ist dies nicht nur aller Ehren wert. Sie haben unsere umfassende Unterstützung verdient.“ Foto: Jan Brenner dbb dbb Satzungskonvent der dbb bundesseniorenvertretung: Die Weichen sind gestellt fokus 26 Für die anwesenden gut 50 Seniorenpolitikerinnen und -politiker des dbb war diese Sitzung im dbb forum berlin aber auch ein besonderer Termin. Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt sprach gar von einem in der dbb Geschichte „einmaligen Konvent“ und einem Ausdruck umfassender Dialogbereitschaft, wenige Tage vor dem Inkrafttreten des Selbstauflösungsbeschlusses des Seniorenverbands BRH. Die Mitglieder der Grundsatzkommission Seniorenpolitik des dbb und die Delegierten der Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften diskutierten mit der dbb Bundesleitung über mehrere Stunden intensiv die einzelnen Bestimmungen und Paragrafen des vorliegenden Satzungsentwurfs. In Struktur und Inhalt habe die Bundesleitung sich dabei weitgehend an der bewährten Satzung der dbb bundesfrauenvertretung orientiert, erläuterte der dbb Chef. Organe der dbb bundesseniorenvertretung seien die Geschäftsführung, die Hauptversammlung und der alle fünf Jahre stattfindende Bundesseniorenkongress. Letzterer legt die Grundsätze der Seniorenarbeit im dbb fest, wählt die Geschäftsführung und ist für zukünftige Satzungsänderungen zuständig. Die zweimal im Jahr einzuberufende Hauptversammlung ist Foto: Jan Brenner Nach dem dbb Bundesvorstand hat auch der eigens dafür ins Leben gerufene Satzungskonvent am 27. März 2013 in Berlin den Satzungsentwurf der Bundesleitung für die Seniorenvertretung des dbb diskutiert und mit kleineren Korrekturen zustimmend zur Kenntnis genommen. Der dbb Bundeshauptvorstand wird die Satzung jetzt im Mai in Dresden abschließend beraten und in Kraft setzen. Soweit die vereinsrechtlichen Fakten. Die Hauptversammlung soll aus der Geschäftsführung, den Vorsitzenden der Seniorenvertretungen der Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften sowie den Vertretern weiterer Landesgewerkschaften bestehen. Bei Letzteren wurde nach der Diskussion im Konvent die notwenige Mitgliederzahl von 1 000 auf 500 gesenkt, um auch hier die umfassende Repräsentanz sicherzustellen. Auch kleine und damit mitgliederschwächere Landesgliederungen sollen ihren Einfluss in der Hauptversammlung so besser geltend machen können. > Diskussion über die Satzung der dbb bundesseniorenvertretung. unter anderem für aktuelle Fragen der Seniorenarbeit, für die Verwendung der Haushaltsmittel und die Bildung von Arbeitsgruppen zuständig. Die Geschäftsführung schließlich kümmert sich um die Umsetzung der Beschlüsse von Bundeskongress und Hauptversammlung, verwaltet den Haushalt und arbeitet mit der dbb Bundesgeschäftsstelle bei der Erstellung des Seniorenmagazins „Aktiv im Ruhestand“ zusammen. Während in den Strukturfragen von Anfang an Konsens herrschte, wurde detailliert über die anzuwendenden Delegiertenschlüssel für Bundes- > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 den Bundesseniorenkongress je vollendete 1 000 beitragszahlende Mitglieder eine/n stimmberechtige/n Delegierte/n zuzulassen. Um die Repräsentanz umfassend sicherzustellen, steht jeder Mitgliedsgewerkschaft und jedem Landesbund – unabhängig von der Mitgliederzahl – je ein/e Delegierte/r in jedem Fall zu. seniorenkongress und Hauptversammlung diskutiert. Hier gilt es, eine Balance zu finden zwischen dem Wunsch auch kleinerer Regionalorganisationen nach Repräsentanz und der Tatsache, dass sich in den jeweiligen Entscheidungsgremien der dbb Seniorenvertretung natürlich auch die Mitgliederstärke der einzelnen Gliederungen widerspiegeln muss. Mitglieder sind in diesem Zusammenhang immer nur die Ruheständler der dbb Mitgliedsgewerkschaften und -Landesbünde. Im Ergebnis unterstützte der Seniorenkonvent den Vorschlag der Bundesleitung, für Die Mitglieder des Satzungskonvents beschäftigten sich schließlich ausführlich mit den Plänen der dbb Bundesleitung für die Weiterführung der BRHSeniorenzeitschrift „Aktiv im Ruhestand“. Hier verwies der dbb Bundesvorsitzende darauf, dass neben den großen gewerkschafts- und seniorenpolitischen Themen natürlich auch regionale Nachrichten aus den Gliederungen der dbb Seniorenarbeit stattfinden sollen. Aber, so Dauderstädt, dabei komme es natürlich vor allem auf den Informationsfluss an: „Die Basis ist hier in einer Bringschuld. Nur die Themen und Texte, die an die Reaktion geschickt werden haben auch eine Chance, sich im Heft wiederzufinden.“ zit dbb Õ-ãmm)-Ę{t Übernahme der Fortbildungskosten: Lange Bindung an den Job unzumutbar Der Arbeitgeber beteiligte sich in Höhe von 6 840 Euro an der dreijährigen Fortbildung seiner Arbeitnehmerin. Hierfür verpflichtete sich die beklagte Arbeitnehmerin vertraglich, sieben Jahre nach Abschluss ihrer Fortbildungsmaßnahme beim bisherigen Arbeitgeber weiterhin beschäftigt zu bleiben. Tatsächlich verließ sie bereits ein Jahr nach Abschluss der Fortbildungsmaßnahme das Unternehmen. Der Arbeitgeber forderte einen Großteil der von ihm gezahlten Fortbildungskosten zurück. Zu Unrecht, urteilte das Arbeitsgericht Gera mit Urteil vom 11. Februar 2013, Az.: 11 Ca 1129/12. Tage am Wochenende) und die Beteiligung an den Kosten (190 Euro pro Monat) aber relativ gering waren. Bei einer solchen Interessenabwägung sei eine Bindung der beklagten Arbeitnehmerin über einen Zeitraum von sieben Jahren unzumutbar. 27 fokus des Arbeitnehmers durch ein vom Arbeitgeber finanziertes Studium erhöht werde, auf der anderen Seite die Beeinträchtigung der arbeitnehmerseitigen Pflichten für den Arbeitgeber durch die geförderte Maßnahme (fünf Unterrichtstage pro Monat, davon zwei für die eingegangene RückzahEin Arbeitgeber, der sich an den Fortbildungskosten seiner lungsverpflichtung erhalten. Arbeitnehmer beteiligt, habe Maßgeblich sei, ob dem Argrundsätzlich ein berechtigtes beitnehmer die RückzahlungsInteresse daran, den auf seine pflicht insgesamt zuzumuten Kosten geist. Die für den förderten Arbeitnehmer < Info Arbeitnehtragbaren BinDer dbb gewährt den Einzelmer an seidungen seien mitgliedern seiner Mitgliedsnen Betrieb aufgrund einer gewerkschaften berufszu binden. Güter- und bezogenen Rechtsschutz. Diese BinInteressenZuständig dafür sind die dung sei jeabwägung Juristen in den dbb Dienstdoch nicht leistungszentren in Berlin, nach Maßgabe grenzenlos Bonn, Hamburg, Nürnberg des Verhältnismöglich. und Mannheim. Das dbb mäßigkeitsEine Rückmagazin dokumentiert den grundsatzes „Fall des Monats“. zahlungsverunter Heranpflichtung ziehung aller des ArbeitUmstände nehmers müsse einerseits bei des Einzelfalles zu ermitteln verständiger Betrachtung dem (vgl. BAG vom 16. Januar 2003, billigenswerten Interesse des Az.: 6 AZR 384/01). Arbeitgebers entsprechen. AnDas Gericht hatte im vorliegendererseits müsse der Arbeitden Fall die Gesamtumstände nehmer mit der Aus- oder so gewertet, dass zwar auf der Fortbildungsmaßnahme eine angemessene Gegenleistung einen Seite die Qualifikation > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb Zertifikatskurs Gewerkschaftsmanagement, Modul 2: Tarifverhandlungen? Lern’ ich! In der März-Ausgabe des dbb magazins gewährte der stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend, Marco Karbach, Einblicke in sein Kurs-Tagebuch zum Zertifikatskurs Gewerkschaftsmanagement der dbb akademie. Mit dem zweiten Modul geht es in die Praxis: Unter anderem stehen Tarifverhandlungen an. < spezial 1. Tag, Donnerstag 14. März 2013 28 Zurück im dbb forum siebengebirge in Königswinter-Thomasberg geht’s gleich weiter mit Theorie. Der Fachvorstand Tarifpolitik des dbb, Willi Russ, erklärt anschaulich, wie der dbb „Tarifarbeit“ macht. Als Verhandlungsführer der vor einer Woche erfolgreich abgeschlossenen Einkommensrunde 2013 im Länderbereich gibt er uns ganz aktuelle Infos und handwerkliche Einblicke in eine Tarifverhandlung. Spannend, wie so etwas abläuft. Nach der Einführung dürfen wir selbst „Tarifverhandlungen führen“: Die Hälfte der Gruppe spielt die Arbeitgeber, die anderen sind die Gewerkschafter. Das Rollenspiel macht schnell klar, welche Techniken man beherrschen muss, um erfolgreich zu sein. < 2. Tag, Freitag 15. März 2013 Weiter geht’s mit dem Thema „Persönlichkeitstraining“. Trainerin Brigitte Klein macht deutlich, wie wichtig Körper- Foto: Marco Urban Neben der Vermittlung theoretischen Wissens über den Bereich Tarifpolitik im dbb stand die Praxis im Vordergrund des zweiten Moduls. Wie verhandle ich erfolgreich mit der Arbeitgeberseite? Welche Umgangsformen sind zu beachten? Darüber hinaus stiegen die Kursteilnehmer in die Tiefen des Steuerrechts, des Vereinsrechts und der Öffentlichkeitsarbeit ein. > Marco Karbach sprache und Stimme in der Kommunikation sind. Spätestens bei den Übungen vor der Gruppe wird klar: Gar nicht so einfach, den richtigen Ton zu treffen und die richtigen Körpersignale auszusenden. Das Unbewusste zu erkennen und zu kontrollieren ist der Schlüssel zum Erfolg. Nachmittags lernen wir den „Elevator Pitch“ kennen. Den was? Ich lerne, dem Gegenüber meine Position in nur 60 Sekunden gut strukturiert zu präsentieren. Also keine lange, ausschweifende Plauderei, sondern klar auf den Punkt. Sehr wichtig im Berufs- und Gewerkschaftsleben, wie ich finde. Das Gelernte wird gleich abends an der Bar am lebenden Objekt ausprobiert … Zu erzählen hat man sich ja immer was, aber bitte schön treffsicher. < 3. Tag, Samstag 16. März 2013 Morgens erklärt uns Seminarleiter Dr. Karl-Heinz Richter, > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 wie wichtig die Lobbyarbeit für die Gewerkschaft ist. Nur der direkte Kontakt zu den politischen Entscheidungsträgern macht es möglich, dass gewerkschaftliche Forderungen überhaupt eine Chance auf Umsetzung haben. Ohne Geld geht dabei aber auch in der Gewerkschaftsarbeit nichts: Den richtigen Umgang mit den Finanzen und die wichtigsten Fragen des Steuerrechts erklärt uns ein Fachmann aus diesem Gebiet, der Finanzbeamte Marc Kleischmann von der Deutschen Steuergewerkschaft (DSTG) Nordrhein-Westfalen. Nachmittags ist dann Schluss mit kruder Theorie, wir lernen Menschen kennen, die den Gewerkschaftsmanager bereits in der Tasche haben: Beim Treffen der Alumni der dbb akademie wird der ehemalige dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen feierlich verabschiedet. Bei einem Abendessen im Restaurant der dbb akademie klingt der Tag kommunikativ aus. < 4. Tag, Sonntag 17. März 2013 Am Sonntag brauche ich mir keinen neuen Namen zu merken, denn Denis Kittl, der bereits im ersten Modul mit uns „verhandelt“ hat, ist heute unser Referent. Wir bauen auf dem Gelernten vom Dezember auf und versuchen, unser Verhandlungsgeschick weiter zu verbessern. Technik ist alles, stringente Argumentation noch mehr. Sehr interessant, welche Techniken man einsetzen kann, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen. Heute ist früher Schluss. Es bleibt Zeit, ein bisschen auszuspannen. Für mich heißt das an diesem Tag, Fußball gucken und hoffen, dass die Lieblingsmannschaft gewinnt. < 5. Tag, Montag 18. März 2013 Den Abschluss des zweiten Moduls gestaltet Anke Weigend. „Moderne Umgangsformen im beruflichen Alltag“ stehen auf dem Stundenplan. Auch wenn jeder die Umgangsformen im Alltag kennt oder zumindest kennen sollte, bleibt es wichtig, den richtigen Umgang mit der Knigge zu vertiefen, denn schließlich wollen wir nicht nur überzeugen, sondern überzeugend überzeugen und bewusst mit dem Unbewussten umgehen. Man könnte diese Fähigkeit als eine der wirksamsten Waffen der Gewerkschaftsarbeit bezeichnen. Man lernt auch hier immer wieder was dazu. Nach einer Reflektionsrunde zur Seminarauswertung und einem gemeinsamen Mittagessen geht’s dann wieder nach Hause. Im Mai geht es mit dem Wahlpflichtmodul weiter. KursTagebuch Teil drei folgt … Kredite Beamtendarlehen supergünstig Extra günstig vom Spezialisten anrufen und testen. 5,27% effektiver Jahreszins* FINANZ Laufzeit 7 Jahre Umschuldung: Raten bis 50% senken Wer vergleicht, kommt zu uns, Beamtendarlehen ab 10.000 € - 125.000 € seit über 35 Jahren. Baufinanzierungen günstig bis 120% BARGELD noch HEUTE ! Tel. 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Unser Anzeigenteam erreichen Sie unter: Tel. 0 21 02/7 40 23-0 Fax 0 21 02/7 40 23-99 E-Mail: mediacenter@dbbverlag.de Beamtenkredite für Beamte auf Lebenszeit, Beamte auf Probe und Tarifbeschäftigte im Öffentlichen Dienst kredite-fuer-beamte.de www. oder fordern Sie Ihr persönliches Angebot telefonisch an unter 08 00-5 00 98 80 Mehrfachgeneralagentur Finanzvermittlung Andreas Wendholt Prälat-Höing-Str. 19 · 46325 Borken-Weseke Nürnberger Lebensversicherung Beamtendarlehen & Angestelltendarlehen Beamte 22 Jahre – Laufzeit 20 Jahre (gebührenfrei) www.beamtendarlehen1.de 10 000,– ¤ monatl. Rate ab 93,73 ¤ 30 000,– ¤ monatl. Rate ab 274,52 ¤ 50 000,– ¤ monatl. Rate ab 456,53 ¤ Sie geben alles, damit Deutschland funktioniert: die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. „Anerkannt wird das selten genug“, schreibt dbb jugend Chefin Sandra Kothe im Editorial der Mai-Ausgabe des dbb jugend magazin t@cker. „In den Einkommensrunden müssen wir um jeden Cent gerechte Bezahlung kämpfen. Was jedoch harmlos ist verglichen mit den handfesten Konflikten, die die Bediensteten Tag für Tag bei der Ausübung ihres Jobs ausstehen müssen“, so Kothe. „Beschimpft, bespuckt, getreten“ – mit dieser Ausgabe will t@cker auf die Gewalt gegen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst aufmerksam machen. Aus aktuellem Anlass: Am 1. Mai werden wieder einmal tausende von Polizeibeamten und Verwaltungsmitarbeiter Dienst schieben, ihren Kopf hinhalten, wenn irgend- Sollzins 6,16% / Effekt. Jahreszins 7,31% Sollzins 6,16% / Effekt. Jahreszins 7,01% Sollzins 6,16% / Effekt. Jahreszins 6,98% Ihre Spende hilft unheilbar kranken Kindern! Bitte spenden unter: www.kinderhospiz-bethel.de welche dummen Krawallmacher meinen, Steine schmeißen und Autos anzünden gehöre zum Tag der Arbeit. Die t@ckerstory beschäftigt sich ausführlich mit diesem Thema. Das t@cker-special liefert ein Interview mit dbb jugend Vize Liv Grolik, die über ihre Arbeit als Personalrätin bei der Hamburger Polizei berichtet. Ein ganz besonderer Typ wartet in den t@cker-tipps: Thorsten Havener, Entertainer und „Gedankenleser“… Wie immer gibt’s auch wieder reichlich News aus der dbb jugend und ihren Mitgliedsverbänden sowie tolle Preise zu gewinnen. Einfach reinsurfen: www.tacker-online.de! spezial 29 dbb Weibliche Fachkräfte gesucht: Die stille Reserve spezial 30 Die „stille Reserve im engeren Sinn“, so nennt man die Gruppe jener Menschen in Deutschland, die aktuell keiner Arbeit nachgehen, die aber nicht in der Arbeitslosenstatistik gemeldet sind und keinen Berufswunsch äußern. Niemand weiß, wie viele es sind. Die Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belaufen sich auf über eine halbe Million. Darunter finden sich vor allem auch viele gut ausgebildete und hochqualifizierte Fachkräfte, in einer großen Zahl Frauen, die nach einer langen Familienphase nicht zurück ins Berufsleben finden. Wie das enorme Potenzial an weiblichen Fachkräften in „stiller Reserve“ für den Arbeitsmarkt erschlossen werden kann, wird angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland mehr und mehr zum arbeitsmarktpolitischen Hoffnungsträger. „Zur ‚Stillen Reserve im engeren Sinne‘ zählen vor allem die sogenannten entmutigten Arbeitskräfte. Diese haben die aktive Arbeitssuche aufgegeben, weil sie für sich am Arbeitsmarkt keine Chancen sehen. Darunter seien vor allem auch viele Frauen, die ihre Familienpause verlängern und damit auf einen Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt vorübergehend verzichteten, weil sie annehmen, sowieso keine Chancen auf einen Arbeitsplatz zu haben“, erklärt Ilona Mirtschin, Pressereferentin der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg. In der Studie „Perspektive 2025: Fachkräfte für Deutschland“ konnte die BA jüngst belegen, dass ein enormes ungenutztes Fachkräftepotenzial im Pool der qualifizierten Frauen aus der „Stillen Reserve“ steckt. < ðYm7-jYªtY--t Die BA kündigte an, über enge Kooperationen mit Unternehmen und kommunalen Einrich- tungen vorausschauend aktiv zu werden und „präventive Impulse“ zu setzen. In enger Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber-Services und den Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt solle die Arbeitgeberberatung zum Thema „Familienorientierte Personalpolitik“ optimiert werden, heißt es im Bericht der BA. Vor allem die Situation Alleinerziehender solle durch zeitlich flexible Aus- und Weiterbildungsangebote sowie über den Europäischen Sozialfond (EFS) geförderte Projekte wie „Gute Arbeit für (Allein-)Erziehende“ (www.gute-arbeit-alleinerziehende.de) merklich verbessert werden. „Viele Arbeitsagenturen führen bereits jetzt regelmäßig Informationsveranstaltungen für Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger durch. Wenn erforderlich, können die Arbeitsagenturen bei den weiteren Schritten unterstützen“, beleuchtet die BA-Sprecherin Mirtschin das > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 aktuelle Vorgehen. Hilfreich dabei seien vor allem die Erfahrungen aus dem Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“, das 2009 von der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen wurde. „Dieses Aktionsprogramm wurde zunächst an 20 Standorten vor allem deshalb ins Leben gerufen, weil Wiedereinsteigerinnen eher seltener die Arbeitsagenturen aufsuchen und deshalb auf anderen Wegen auf die Beratungs- und Unterstützungsangebote der Arbeitsagenturen aufmerksam gemacht werden müssen“, weiß Ilona Mirtschin. Seit 2012 gibt es entsprechende Angebote bundesweit. Darüber hinaus informiert das Lotsenportal www.perspektive-wiedereinstieg.de im Internet. Wichtig für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt nach langer Pause sei laut der BA-Sprecherin eine intensive, professionelle Begleitung der Hilfesuchenden – von der Entscheidungsfindung bin hin zur Eingliederung in ein langfristiges und stabiles Arbeitsverhältnis. Was sich nach einer einfachen Lösung anhört, erfordert viel Einfühlungsvermögen, geschultes Problembewusstsein und ein hohes Maß an Motivation. Schließlich geht es darum, psychologische Hürden zu nehmen, die sich für die Betroffenen in der Realität zu unüberwindlichen Hindernissen aufgetürmt haben. „Solange Kinder im Haushalt leben, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu lösen. Die konkreten Rahmenbedingungen hängen von vielen Faktoren ab. Generell sind aber Fragestellungen wie Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten, Präsenzpflichten besonders wichtig“, erläutert Ilona Mirtschin die Problemlage. < ãVj7---ª{Y -7{mJ-YVt»7-t Wie die BA-Studie „Perspektive 2025: Fachkräfte für Deutschland“ zeigt, gleicht die „Stille Reserve“ einem riesigen Beschäftigtenpool. Danach könnten allein durch die Steigerung des Arbeitszeitvolumens sowie die Erhöhung der Erwerbspartizipation von Frauen bundesweit bis zu 2,1 Millionen Vollzeitäquivalente geschaffen werden. Aus Sicht der dbb bundesfrauenvertretung sollten auch die dbb < öffentlichen Arbeitgeber bei der Suche nach geeignetem Fachpersonal die „Stille Reserve“ noch stärker zu berücksichtigen. Derzeit sind nach Angaben des dbb beamtenbund und tarifunion mehr als 15 000 Arbeitsstellen in der Finanzverwaltung ĐY--s{)-mmt) Ē--t-mY-t Um mehr hochqualifizierte Fachkräfte – weibliche wie männliche – anzusprechen und langfristig zu halten, fordert Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, mehr Kreativität von den Personalverantwortlichen. „Arbeitgeber und Vorgesetzte müssen aufgeschlossen gegenüber neuen Konzepten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein. Es geht schließlich darum, hochqualifizierten Frauen und Männern neben guten Verdienstmöglichkeiten auch langfristige Perspektiven für eine herausfordernde berufliche Aufgabe zu schaffen. Dazu gehören Arbeitszeitmodelle, die sich flexibel an veränderte Lebensumstände anpassen und mit Familienpflichten vereinbaren lassen“, erklärt die Vorsitzende. Aber auch die Bereitschaft, während einer Elternoder Pflegezeit den Kontakt zwischen Beschäftigten, Vorgesetzten und Kollegen zu pflegen, müsse auf Gegenseitigkeit beruhen. „Frauen, die nach langen Babypausen den Anschluss ans Berufsleben verlieren, laufen Gefahr, für immer aus dem ersten Arbeitsmarkt auszuscheiden. Hier gilt es für alle Arbeitgeber – auch die öffentlichen –, achtsamer mit Beschäftigten umzugehen. Die Verwaltungen können es sich schlichtweg nicht leisten, gut ausgebildete weibliche Fachkräfte in die ,Stille Reserve‘ zu entlassen“, warnte Helene Wildfeuer. Regelmäßige Besuche in der Arbeitsstelle, die bindende Teilnahme an Weiterbildungs- und Betriebsveran- staltungen und ermunternde Worte, schnell in den Dienst zurückzukehren, seien einfache, erfolgreiche Mittel, um beurlaubte Beschäftigte fachlich und kollegial an die Dienststelle zu binden. Das erfordere eine zeitgemäße Personalführung, die die Bedürfnisse der jeweiligen Beschäftigten nicht nur berücksichtige, sondern deren Erfüllung als Ziel einer erfolgreichen Personalentwicklung ansehe, so Wildfeuer. „Das schließt den geschlechtersensiblen Umgang mit Haushaltsgeldern ebenso ein, wie die Organisation von familienfreundlichen Arbeitszeiten und dynamischer Teilzeit, Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Kinderbetreuungsplätzen und flexible Arbeitsplatzgestaltung für alle Beschäftigte – vor allem auch für Führungskräfte.“ bau 31 spezial zu besetzen, mehr als 20 000 Fachlehrer, über 10 000 Polizeibeamtinnen und -beamte sowie mehr als 8 000 Straßenmeister werden gebraucht. Aber auch Ingenieurinnen und Ingenieure werden händeringend gesucht. dbb dbb Forum Behindertenpolitik 2013: Herausforderungen in der Behindertenpolitik spezial 32 Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt eröffnete die ausgebuchte Veranstaltung am 23. April 2013 mit einem Einführungsvortrag. Aus Sicht des dbb sei es elementar, sagte Dauderstädt, dass die Integration von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt nicht nur aufgrund des drohenden Fachkräftemangels forciert werde. „Vielmehr muss Teilhabe am Arbeitsmarkt zum Selbstverständnis einer inklusiven Gesellschaft gehören“, so der dbb Chef. Der dbb habe diesbezüglich auf seinem Gewerkschaftstag 2012 im Leitantrag zur Bildung bereits beschlossen, dass „die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ ist und nicht von Bildungsstätten allein. Mit Blick auf das deutsche Bildungssystem kritisierte Dauderstädt, dass das Doppelsystem aus Regelschulen einerseits und separaten Förderschulen andererseits sich nur langsam weiterentwickelt: „Der Perspektivwechsel vom separaten zum gemeinsamen Unterricht, den die UN-Behindertenrechtskonvention 2009 einleiten wollte, ist im deutschen Schulsystem bisher nur ansatzweise vollzogen.“ Daher Foto: Jan Brenner Die Verwirklichung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung sowohl am gesellschaftlichen Leben als auch auf dem Arbeitsmarkt ist unumstritten und zu Recht übergeordnetes Ziel aller politischen Akteure. Der Blick auf die damit verbundenen Herausforderungen sollte weit über ein bloßes „Ja oder Nein“ hinausgehen. Mögliche Chancen, Probleme und Umsetzungsstrategien mit Farbe zu füllen, war Ziel und Aufgabe des zweiten Forums Behindertenpolitik, das am 23. und 24. April 2013 im dbb forum berlin stattgefunden hat. > Diskussionsrunde mit Praktikern: Schwerbehindertenvertreter Stefan Burkötter (links) und Heinrich Schäfer, Richter am Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit RBB-Moderatorin Katja Weber. sei es notwendig, durch positive Beispiele Schulen zu ermutigen, Inklusion umzusetzen. „Denn ohne Frage ist der gemeinsame Unterricht für Schulen, die bislang keine Erfahrungen mit Inklusion gesammelt haben, eine große Herausforderung, wenn alle Kinder davon profitieren sollen.“ Das Forum befasste sich mit den aktuellen Herausforderungen in der Behindertenpolitik. Im Fokus standen dabei der Fortschritt bei der Umsetzung von Inklusion in der Schule und am Arbeitsmarkt und die Realisierung der Ziele aus der UNBehindertenrechtskonvention. Darüber hinaus wurden behindertenrechtliche Fragestellungen in der Rechtsprechung der > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Sozialgerichte sowie Chancen und Probleme in der praktischen Arbeit von Personalräten und Schwerbehindertenvertretern thematisiert. Als Gastreferenten sprachen unter anderem Brigitte Lampersbach, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Prof. Felix Welti von der Universität Kassel sowie Richter Heinrich Schäfer vom Landessozialgericht NRW. Die stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb Kirsten Lühmann unterstrich in ihrem Fazit des ersten Tages, dass der dbb gerne kritischer Ansprechpartner der Bundesregierung in Fragen der Behindertenpolitik ist. „Wir werden einen sehr langen Atem haben, wenn es darum geht, die Inklusion und Integration behinderter Menschen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens praxisgerecht umzusetzen“, betonte Lühmann. Was die Arbeitswelt betreffe, sei der öffentliche Dienst, dem oft Fantasielosigkeit vorgeworfen werde, in vielen Bereichen Vorreiter. Der zweite Tag des Forums stand im Zeichen der Praxis: Unter anderem referierte Heinrich Schäfer, Richter am Landessozialgericht NRW, zu Fragen des „Behindertenrechts in der Rechtsprechung der Sozialgerichte“. Stefan Burkötter, Schwerbehindertenvertreter, stellte in seinem Vortrag Alltagskonflikte Handlungsfelder der Schwerbehindertenvertretung in den Mittelpunkt. Dieter Fischer, Lehrbeauftragter für öffentliches Dienstrecht an der hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, berichtete über den aktiven politischen Einsatz der Personalvertretungen für Menschen mit Behinderungen. In seinem Fazit konstatierte Heinz Pütz, Vorsitzender der AG Behindertenpolitik des dbb, dass „der Weg das Ziel“ erfolgreicher Behindertenpolitik sein müsse. Um nachhaltige Verbesserungen zum Beispiel in Sachen Integration und Barrierefreiheit erreichen zu können, bedürfe es eines langen Atems: „Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen sind die Schlüssel zum Erfolg“, so Pütz. Menschen mit Behinderungen seien in der großen dbb Familie gut aufgehoben und es lohne sich schwierige Wegstrecken gemeinsam zurückzulegen. dbb Mitgliederwerbung 2013 Mehrwert für Mitglieder Werben Sie für Ihre Fachgewerkschaft … Aktion: 1.1.2013 bis 31.12.2013 dbb Neuer EU-Bericht: Sorge um sozialen Dialog in Europa „Europa braucht starke Sozialpartner, braucht starke Gewerkschaften“, kommentierte der dbb Bundesvorsitzende und CESI-Vizepräsident Klaus Dauderstädt den aktuellen Bericht der Europäischen Kommission zum Zustand der Arbeitsbeziehungen in Europa am 12. April 2013 in Berlin. spezial 34 Der Bericht stellt ausführlich die alarmierende Situation in einigen europäischen Staaten dar, die nicht zuletzt durch die wirtschaftliche Krise und die darauf folgenden massiven Ausgabenkürzungen in einigen Mitgliedsländern zu starken sozialen Verwerfungen geführt hat. „Ohne einen funktionsfähigen sozialen Dialog kann auf Dauer kein gesellschaftlicher Ausgleich hergestellt werden. Europa braucht starke Gewerkschaften und in Zeiten grenzüberschreitender Unternehmen auch starke europäische Betriebsräte“, forderte der dbb Bundesvorsitzende. Die Kommission spricht sich für eine Wiederherstellung der Konsenskultur in den Mitgliedstaaten aus, um die Nachhaltigkeit der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Reformen zu gewährleisten. „Die EU-Kommission stellt die richtige Forderung auf, jetzt muss sie sich auch bei den Mitgliedstaaten dafür einsetzen, dass sie wirklich umgesetzt wird. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wenig Respekt einige europäische Regierungen vor dem sozialen Dialog haben“, so der dbb Bundesvorsitzende. „Jetzt, wo in manchen Ländern die soziale Stimmung immer angespannter und die Fronten mittlerweile völlig verhärtet sind, soll eine Rückbesinnung auf ein gemeinsames Miteinander gelingen. Das geht aber nur, wenn die Regierungen beweisen, dass sie das neue Vertrauen auch Wert sind.“ Die Behauptung der Europäischen Kommission, die Mitgliedstaaten hätten bei der Umstrukturierung ausschließlich auf Effizienzgewinne und nicht auf den sozialen Frieden geachtet, weist Dauderstädt zurück. „Soziale Aspekte haben tatsächlich keine Rolle gespielt, aber Effizienzgewinne augenscheinlich auch nicht. Wieso ist der öffentliche Sektor effizienter, wenn die verbliebenen Bediensteten deutlich mehr leisten müssen, erheblich weniger verdienen und sich permanent Sorgen um die Sicherheit ihrer Beschäftigung machen müssen?“ Kurzfristige Ausgabenkürzungen führten nicht selten zu langfristigen Kostensteigerungen, stellte der CESI-Vizepräsident klar. Auch die mangelnde Verbreitung von Betriebsräten und Europäischen Betriebsräten im Besonderen betrachtet die Europäische Kommission kritisch. Mittlerweile gebe es in Europa knapp 1 000 europäische Betriebsräte, das Potenzial dafür liege aber um einiges höher. Die Möglichkeit dazu gibt es > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 seit 1994, als die Europäische Betriebsräterichtlinie in Kraft trat, die 2009 zuletzt novelliert wurde. Die meisten dieser Betriebsräte sind in Westeuropa aktiv, in Osteuropa sind sie teilweise kaum vertreten. Auch auf nationaler Ebene sind Betriebsräte in einigen Ländern eher die Ausnahme als die Regel. „Wenn Europa zusammenwächst, muss das auch auf Unternehmensebene gelten. Nach wie vor gibt es sehr viele europäische Arbeitnehmer, in deren Unternehmen es keinen Betriebsrat gibt, obwohl der Rechtsrahmen dafür geschaffen wurde. Das muss sich dringend ändern“, forderte Dauderstädt. Für die Zukunft hofft der Bundesvorsitzende auf eine stärkere Einsicht der Arbeitgeber, nicht zuletzt im öffentlichen Dienst. „Die schmerzlichen Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der soziale Friede überall dort besser gewahrt wurde, wo die Sozialpartner vertrauensvoll und bewährt zusammenarbeiten können“, erläuterte der CESIVizepräsident. „Überall, wo das nicht der Fall war, ist der soziale Friede in Gefahr geraten und die wirtschaftliche Entwicklung hat darunter gelitten.“ Vor allem bei der Umstrukturierung der öffentlichen Dienste müssten die Regierungen besser auf die Arbeitnehmerseite hören. „Umstrukturierungen müssen nicht zwangsläufig Stellenabbau bedeuten. Kreative Lösungswege für die Praxis kann aber nur der finden, der mit den Praktikern den Dialog sucht“, so Dauderstädt. „Das ist leider nach wie vor viel zu selten der Fall.“ be < Info Am 11. April 2013 stellte die Europäische Kommission ihren jährlichen Bericht zu den Arbeitsbeziehungen in Europa vor. Alle zwei Jahre wird in diesem Dokument der aktuelle Stand der Beziehungen zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und ihren Vertretern untersucht. Der aktuelle Bericht legt einen Schwerpunkt auf die Entwicklungen im öffentlichen Sektor. Das vollständige Dokument findet sich unter folgendem Link:VȰɇɇYȮm±ɇŘœÀˠŒ Ärzte für die Dritte Welt e.V. Offenbacher Landstr. 224 60599 Frankfurt am Main Spendenkonto 488 888 0 BLZ 520 604 10 www.aerzte3welt.de Tel: +49 69.707 997-0 Fax: +49 69.707 997-20 Hilfe braucht Helfer. Ihre private Fachklinik bei · Depressionen · Angst- und Zwangserkrankungen · Konflikt- und Trauerreaktionen · Burn-out Ärztl. Direktor: Prof. Dr. med. Fritz Reimer Chefarzt: H.-J. Köhler Spenden Sie, damit unsere freiwillig und unentgeltlich arbeitenden Ärzte aus Deutschland weiterhin täglich mehr als 3.000 kranken Menschen in der Dritten Welt helfen können. Ärzte für die Dritte Welt e.V., Offenbacher Landstraße 224, 60599 Frankfurt am Main Coupon: Bitte senden Sie mir unverbindlich Informationen über Ärzte für die Dritte Welt e.V. Privates Krankenhaus nach § 30 GewO · Alle privaten Krankenversicherungen, beihilfefähig über aktuelle Hilfsprojekte Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ, Ort SCHMUCK KAUFEN ODER KINDERN IN LATEINAMERIKA ZUKUNFT SCHENKEN. BRUNNEN Sichern Sie mit 31 Euro im Monat das Leben eines Kindes. Werden Sie Pate! KINDER Rufen Sie uns an! NOT HILFE 0180 33 33 300 (9 Cent/Min.) www.kindernothilfe.de SIE HABEN DA EINEN AM OHR HÄNGEN. ! "# $ %$ & & ' ( ) ( * Moderne Schmerzbehandlung = multimodale Schmerztherapie !" # $% & ' ' ( ) * % " ) + , - . /% % 0 % 1 ( % 0 / 1 + $ , , " - . E-Mail ✁ ENTSCHULDIGUNG, Gemeinsam gegen den Schmerz! Werden auch Sie zum Helfer! 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Einfach gleich das Häkchen bei der Registrierung setzen. Worauf warten Sie noch? Gleich anmelden unter www.dbb-vorteilswelt.de !" # $% & '(#'( ) '(()) *)+''(# ,.,/+') 12,,*3.' *#+, - '(.+. /( ) 01(%, + #(1(% %+2 2 342 5 6 (.'( $3+3%,, 5 % 6 9 0'(73%+1 89: ;<'('( 9% # 73'( 0% =+50% *#% > 3 6.'( ?(31 '( 0% ! " # $ %& Unser Anzeigenteam erreichen Sie unter: Tel. 0 21 02/7 40 23-0 Fax 0 21 02/7 40 23-99 E-Mail: mediacenter@dbbverlag.de dbb verlag gmbh Mediacenter Dechenstr. 15a (0878 Ratingen 37 spezial Nutzen Sie die vielfältigen Angebote der derzeit über 50 ausgewählten Partner-Shops in der dbb shoppingwelt. Attraktive Boni, die je nach Anbieter bis zu zehn Prozent liegen, machen den Einkauf zum Erlebnis. Die Beispiele der Shop-Palette reichen dabei vom Online-Modeversender zalando.de (fünf Prozent Bonus), der Versandapotheke docmorris.de (2,5 Prozent Extra-Rabatt pro rezeptfreies Produkt), dem preis- Um die lukrativen Einkaufsmöglichkeiten nutzen zu können, ist eine Registrierung erforderlich. Diese dauert keine zwei Minuten und ist für dbb Mitglieder sowie deren Angehörige kostenlos. Zurück ins Leben Hilfe bei Depressionen, Sucht, Burn-out und Angsterkrankungen Beratung und Information (kostenfrei) 0800 32 22 322 Wir bieten schnelle und nachhaltige Hilfe durch hochintensive und individuelle Therapien für Privatversicherte und Beihilfeberechtigte. Im Vordergrund des Heilungsprozesses steht das emotionale Profil und der achtsame Umgang mit den inneren Ressourcen unserer Patienten. Die Kliniken haben einen hervorragenden Ausstattungsstandard. Eine Sofortaufnahme ist jederzeit möglich – auch im akuten Krankheitsstadium. Wir unterstützen Sie bei der Klärung der Kostenübernahme. www.oberbergkliniken.de Die Standorte: Berlin/Brandenburg, Schwarzwald, Weserbergland > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb Kostenfreies Bezügekonto Während der Sparphase sind die Erträge übrigens steuerfrei, erst in der Auszahlungsphase müssen sie versteuert werden. Allerdings ist im Ruhestand jedoch der persönliche Steuersatz in der Regel niedriger als während der Berufstätigkeit. Immer wieder zeigen Vergleichstests, dass die jährlichen Kosten für Girokonten je nach Anbieter leicht bis zu 100 Euro betragen können (Finanztest 2/2013). Warum jeden Monat für das Girokonto zahlen, wenn es auch kostenlos geht? Mit dem Bezügekonto über das dbb vorsorgewerk und seinem Kooperationspartner, der BBBank, stehen dbb Mitgliedern alle Leistungen des modernen Zahlungsverkehrs zum Nulltarif zur Verfügung. Attraktive Extras, exklusive Mitgliedsvorteile, ein qualitativer Service sowie eine kompetente Beratung erleichtern die Entscheidung zum Wechseln. spezial 38 Kontoführung und BankCard gibt es beim Bezügekonto selbstverständlich zum Nulltarif. An über 2 900 bundesweiten Geldautomaten der BBBank sowie der CashPoolPartner können Inhaber eines Bezügekontos kostenfrei Bargeld abheben und sich darüber hinaus an den Kassen der REWE-Märkte bei einem Einkauf ab 20 Euro und Bezahlung mit der BBBank-BankCard bis zu 200 Euro bar auszahlen lassen. Kostengünstige Verfügungsmöglichkeiten gibt es außerdem an den rund 19 200 Geldautomaten des genossenschaftlichen BankCard-ServiceNetzes. Besonderer Vorteil für dbb Mitglieder: Bei Eröffnung eines Bezügekontos über das dbb vorsorgewerk erhalten Sie ein Startguthaben in Höhe von 30 Euro. Als Mehrwert zum Bezügekonto erhalten BBBank-Mitglieder einen günstigen Abruf-Dispokredit bis zum siebenfachen ihrer Nettobezüge, den sie ganz nach ihrem Bedarf in Anspruch nehmen können. Punkten können auch die weiteren attraktiven Serviceleistungen: Einmal jährlich erscheint der Ratgeber „Rund ums Geld im öffentlichen Sektor“, den Bezügekontoinhaber kostenfrei abonnieren können. Vorteile, die sich dbb Mitglieder und deren Angehörige nicht entgehen lassen sollten: > 30 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag über die gesamte Laufzeit > Staatlich geförderte Altersvorsorge Der E-Mail-Rundbrief für den öffentlichen Dienst informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im öffentlichen Sektor. < Übrigens: Eine „UniProfiRente“ über das dbb vorsorgewerk und seinem Partner, der BBBank, ist denkbar einfach unter Dach und Fach zu bringen, und ein Bezügekonto ohne Aufwand eingerichtet. Die BBBank erledigt beim Bankwechsel alle Formalitäten für Sie. Extra-Guthaben für Berufsstarter Mit dem Starterpaket bietet die BBBank Auszubildenden, Beamtenanwärtern, Lehramtsanwärtern und Referendaren des öffentlichen Dienstes neben allen Leistungen des modernen Zahlungsverkehrs ein weiteres tolles Extra: 30 Euro Guthaben pro Ausbildungsjahr (maximal drei Jahre). < > 200 Euro einmaliger ExtraBonus für Berufseinsteiger unter 25 Jahren. „UniProfiRente“ bietet Vorsorge im Alter Über die Annehmlichkeiten des Bezügekontos hinaus, bietet das dbb vorsorgewerk in Zusammenarbeit mit der BBBank auch maßgeschneiderte Geldanlagen für dbb Mitglieder zu vergünstigten Konditionen an. Hier sei als Beispiel der RiesterFondssparplan „UniProfiRente“ der Union Investment genannt. Mit dem fondsbasierten Riestervertrag entscheiden Sie sich für eine ausgezeichnete Zukunftsvorsorge für sich und Ihre Angehörigen. Die „UniProfiRente“ bietet attraktive Ertragschancen bei 100 Prozent Garantie: Einzah- > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 > Voraussetzungen für die Eröffnung eines Bezügekontos beziehungsweise für die zusätzliche Inanspruchnahme der Vergünstigungen des Starterpakets für Anwärter und Azubis sind der einmalige Erwerb eines Genossenschaftsanteils der BBBank über 15 Euro/Mitglied sowie der Nachweis über die Mitgliedschaft in einem Landesbund oder einer Mitgliedsgewerkschaft des dbb. lung und staatliche Zulagen sind damit zu Beginn der Auszahlungsphase garantiert. Während der Ansparphase unterliegt die Anlage freilich marktbedingten Kursschwankungen. Die Anleger profitieren beim Aufbau der Zusatzrente grundsätzlich von den hohen Ertragschancen internationaler Aktien- und Rentenmärkte sowie der attraktiven staatlichen Förderungen. < Info Fragen rund um das kostenfreie Bezügekonto oder zur „UniProfiRente“ beantworten Ihnen gerne die Kolleginnen und Kollegen der Kundenbetreuung des dbb vorsorgewerk: montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr unter 030.40816444. Oder informieren Sie sich online unter www.dbb-vorsorgewerk.de Tipp: Jetzt Gewinnchance sichern! Bestellen Sie jetzt den E-Mail Newsletter mit tollen Vorteilsangeboten des dbb vorsorgewerk und gewinnen Sie mit etwas Glück einen trendigen Tablet-PC! Ganz einfach anmelden unter www.dbb-vorsorgewerk.de dbb Hasen in Not M E H R W I S S E N meter heute gerade mal zehn bis 15 Hasen zu finden sind. Als der Hase in Deutschland noch den ihm gebührenden Platz eingenommen hat, waren es nahezu doppelt so viele. Und vieles funktionierte damals einfach besser als heute. Beispielsweise klappte Ostern prima, denn alle Kinder bekamen zeitgerecht ihre bunten Eier. Heute gibt es infolge des Nachwuchsmangels Wartelisten ohne Ende. Kein Wunder, dass nur das Nötigste gemacht und von überlasteten Hasen schiere Mängelverwaltung betrieben werden muss. Wie gut, dass diese Missstände in breiten Bevölkerungsschichten erkannt und die Politiker dank wachsendem Volkszorn zum Handeln gezwungen worden A L S A N D E R E . sind. Landauf, landab sind inzwischen Initiativen zur Rettung des Feldhasen entstanden, sogar ausländische Artgenossen werden angesiedelt, um die Populationslücken zu schließen. Denn schließlich nützt der Feldhase uns allen. Der Beauftragte der Bundesregierung zur Rettung des deutschen Feldhasen sucht Paten, die sich junger Hasenfamilien annehmen und ihre beispielhaften Rettungsprojekte zur Anregung für andere online stellen. Alles wird gut. Ach, gäbe es für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ähnliche Projekte, dann würde nicht nur auch dort alles gut, sondern für alle alles besser. sm B E S T E L L E N S I E J E T Z T. Entgeltordnung zum TV-L Was Sie davon haben: In der Einkommensrunde 2011 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat sich die dbb tarifunion mit den Ländern (außer Hessen und Berlin) auf die Einführung einer bereinigten Entgeltordnung für die Beschäftigten der Länder verständigt. NEUAUFLAGE 2012 INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Sie ist zum 1. Januar 2012 in Kraft getreten. Die Entgeltordnung zum TV-L löst die bislang geltenden Vorschriften der Vergütungsordnung, der Anlagen 1a und 1b zum BAT, sowie das Lohngruppenverzeichnis zum MTArb ab. dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-mail: Kontakt@dbbverlag.de Internet: http://www.dbbverlag.de Die Broschüre ist für die Praxis unverzichtbar, um die geänderten Bestimmungen und die teilweise geänderte Zuordnung der Tätigkeitsmerkmale zu den Entgeltgruppen rechtssicher anzuwenden. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. 39 spezial Erneut erschüttert ein Skandal Deutschland. Nach gefälschten akademischen Titeln und – schlimmer noch – gefälschten Lebensmitteln, geht nun die Hasenpopulation zurück. Experten haben festgestellt, dass Hecken für Meister Lampe ebenso fehlen wie Brachen, hohe Gräser und mit Wildblumen gesäumte Wegränder. Der Hasen-Lebensraum wird zunehmend zerstört. Die Folge: Der Bestand des deutschen Symboltiers als Zeichen der Fruchtbarkeit, des Werdens und Wachsens ist in Gefahr, gleichsam dem Aussterben anheimgegeben. Deutsche Feldhasen benötigen Fressen, Auslaufmöglichkeiten und Deckung. Das wird ihnen gedankenlos verweigert, sodass auf einem Quadratkilo- BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen –– Exemplar/e „Entgeltordnung zum TV-L“ Verlagsprogramm Name 268 Seiten Mitglieder 3,85* Nichtmitglieder 4,92* Anschrift ISBN 978-3-87863-182-8 * zuzügl. Porto und Verpackung Datum/Unterschrift > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 dbb dbb forum Personalrat: Von Praktikern für Praktiker Ende Mai 2012 hat der dbb das interaktive „dbb forum Personalrat“ im Internet freigeschaltet. Bereits acht Wochen später zählte die Plattform mehr als 1 000 aktive Nutzer. Bis heute sind es fast 2 000. Auch Betriebsräte sollen bald eingebunden werden. finale 40 Personalratsmitglieder aus dbb Gewerkschaften können dort innerhalb einer geschlossenen Benutzergruppe Erfahrungen austauschen, InfoMaterial herunterladen und das Archiv der „Zeitschrift für Personalver tretungsrecht“ (ZfPR) nutzen. Über eine Suchfunktion finden sich bereits behandelte Themen ebenso wie Beiträge zu bestimmten Fachgebieten. In ausgewählten Themenbereichen können sich Nutzer automatisch über Neuigkeiten informieren lassen. Schließlich ist auch eine Kommunikation untereinander über sogenannte private Nachrichten (PN) möglich. „Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es in der täglichen Arbeit in den Personalratsgremien?“ „Was hat sich bewährt, womit haben Kolleginnen und Kollegen eher schlechte Erfahrungen gemacht?“ Fragen aus der täglichen Arbeit stehen im Mittelpunkt des Forums. Sie werden nicht von anonymen Beratern beantwortet, diskutiert und vertieft, sondern von Kolleginnen und Kollegen. Derzeit stehen die Diskussionsbereiche „Personalratswahl“, „ZfPR“, „Schulungen“, „Forum Personalvertretungsrecht“ und „Personalratsarbeit“ zur Verfügung – in letzterem finden sich die meisten Beiträge. Besonders heikle Themen wie Videoüberwachung am Arbeitsplatz oder Betriebsvereinbarungen zur Zeiterfassung werden dort am intensivsten diskutiert. < Ę{)-Y-ȳ Unter der Moderation geschulter dbb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht das Forum den Nutzern, nicht nur ganz gezielt auf Einzelfälle einzugehen, sondern auch direkt von der Fachkompetenz des dbb zu profitieren. Das selbstgesteckte Ziel, Praktikerinnen und Praktiker aus ganz Deutschland miteinander auf einer interaktiven Plattform ins Gespräch zu bringen, hat das dbb forum Personalrat bereits erreicht. Erschöpft sind seine Möglichkeiten damit aber noch lange nicht: Einerseits können Nutzer immer wieder aktuelle neue Diskussionen – sogenannte „Threads“ eröffnen. Andererseits gibt es im Tarifbereich des öffentlichen Dienstes viele dbb Betriebsräte, die ebenfalls Interesse an dem Projekt angemeldet haben. Der dbb wird daher das Forum Personalrat bald auch Betriebsräten zugänglich machen, damit das ganze Spektrum des öffentlichen Dienstes von der Erfahrung und dem Know- > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 > Vier neue dbb Personalratsbriefe sind aktuell erschienen und können unter www.dbb.de heruntergeladen werden. how der dbb Personalver treter profitieren kann. < ȳt)7VYJ Mit dem dbb forum Personalrat rundet der dbb sein breites Unterstützungsangebot für Personalratsmitglieder ab. Bereits bewährt hat sich die Möglichkeit der schriftlichen und telefonischen Rechtsberatung für dbb Personalräte. Der kostenlose Bezug der ZfPR und der ZfPR online stellt außerdem sicher, dass dbb Personalräte stets zuverlässig über die aktuelle einschlägige Rechtsprechung informiert sind. Abgerundet wird das Angebot durch eine Fülle von Informationsmaterialien, speziell die viermal jährlich erscheinenden Personalratsbriefe zu Schwerpunktthemen der Personalratsarbeit. br dbb Spartenprogramme: Olle Kamellen? Spielfilmen und Serien zusammen. Ein weiterer Hauptbestandteil sind Magazine und Reportagen. Zusätzlich gibt es täglich ein neues Mittagsmagazin mit Gaby Papenburg sowie eine neue Auflage von „Wunderwelt Wissen“ mit Christian Mürau. Im Abendprogramm finden sich je nach Wochentag unterschiedliche Genres wieder, unter anderem mit Reportage-, Komödien-, Krimi- und SerienAbenden. < Bekannte Formate Neben Gaby Papenburgs Kochshow finden sich eine von Ulla Neben Spiel, Spaß, Krimis, Spielfilmen und bekannten Serien gibt es auf Sat1 Gold aber auch Ernsthaftes: Ulrich Meyer öffnet seine neuen Rubriken „SchicksalsAKTE“ und „GesundheitsAKTE“. In einer neuen Auflage von „Wunderwelt Wissen“ gibt Christian Mürau den Zuschauerinnen und Zuschauern einen wertvollen Wissensvorsprung. Moderatorin Petra Glinski präsentiert in „Süddeutsche TV Thema“ überraschende, emotionale und besondere Geschichten. Ob das Konzept glatt aufgeht oder ob Sat.1 Gold sich seinen Platz neben den etablierten Spartenablegern von ARD (EinsPlus und Eins Festival) und ZDF (ZDF kultur, neo und info) erkämpfen muss, entscheiden die Zuschauer, die – je nach Interessenlage – auch Arte und 3Sat zu den Konkurrenten zählen dürften. In den ersten drei Sende-Wochen jedenfalls hat Sat1 Gold Tagesmarktanteile von bis zu 0,7 Prozent in der Kernzielgruppe der 49- bis 64-jährigen Frauen erreicht – gut für einen Newcomer. < Frei empfangbar Sat.1 Gold ist seit 17. Januar 2013 bundesweit über den Satellit Astra, in Kabelnetzen von Telecolumbus und NetCologne sowie in den jeweiligen Internet-Angeboten der Deutschen Telekom und Vodafone kostenlos zu empfangen. Weitere Anbieter sind geplant. Aktuelle Infos rund um den Sender gibt es online unter www.sat1gold.de. Ein Großteil des Programms setzt sich aus beliebten deutschen Stella und Waltraut, Damen < in den „besten Jahren“, sind die launigen Maskottchen von Sat1 Gold. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 41 finale Der neue frei empfangbare Sender der ProSiebenSat.1 TV Deutschland wendet sich mit ausschließlich deutschen TVProduktionen an die Kernzielgruppe der 49- bis 64-jährigen, vor allem an Zuschauerinnen. Zum Start zeigte Sat1 Gold „Die Wanderhure“ und „Die Rache der Wanderhure“ im Doppelpack. Eine Marktlücke soll mit dem Angebot geschlossen werden. Jürgen Hörner, Geschäftsführer der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH ist überzeugt „Wir sprechen eine große Zielgruppe an, die die Mitte der Gesellschaft bildet. Hier werden die wichtigen Entscheidungen in der Familie getroffen. Das macht die Zielgruppe auch für die Werbeindustrie so interessant.“ Die besten Jahre noch besser machen soll der werbefinanzierte Privatsender, und „das positive und harmonische Lebensgefühl dieser Zielgruppe widerspiegeln.“ So sei das Programm wie die Zielgruppe „lebensfroh, warmherzig, entspannt und jung geblieben.“ Kock am Brink moderierte Familienspielshow sowie einsame Blaublüter, die sich auf Partnersuche begeben. Foto: ProSiebenSat1 Media AG Mit „Sat1 Gold“ ist im Januar 2013 das erste große TV-Programm für Senioren auf Sendung gegangen. Brauchen Senioren wirklich einen eigenen Fernsehsender? Die Einschaltquoten scheinen jedenfalls dafür zu sprechen. dbb Bestandsdatenauskunft: Ein guter Kompromiss aktuell 42 Die Bestandsdatenauskunft ist unerlässlich im Alltag der Polizei, des Zolls, der Kriminalämter und der Nachrichtendienste. Sie wird zum Beispiel bei der Verfolgung von Kinderpornographie im Netz gebraucht, aber auch zur Ermittlung eines Telefonanschlussinhabers, der einen Selbstmord angekündigt hat. Liegt gegen eine Person ein Verdacht vor, kann die Polizei bei dem jeweiligen Telekommunikationsunternehmen eine Auskunft über Namen und Anschrift des Kunden erfragen. Das Bundesverfassungsgericht hatte jedoch explizite Regelungen für Auskünfte über dynamische IP-Adressen eingefordert, die einem Nutzer zugeordnet wer- Foto: Marco Urban „Es ist ein Kompromiss der großen Bundestagsparteien, aber ein guter“, sagte Kirsten Lühmann, stellvertretende dbb Bundesvorsitzende, anlässlich des Beschlusses zur Bestandsdatenauskunft im Bundestag am 22. März 2013 in Berlin. „Es wurden erhebliche rechtsstaatliche Verbesserungen erreicht gegenüber dem Entwurf der Bundesregierung.“ > Kirsten Lühmann den sowie über Passwörter von E-Mail-Diensten des Kunden und PIN und PUK seines Mobiltelefons. „Eine wesentliche Verbesserung ist, dass der Anwendungsbereich klarer gefasst wurde“, sagte Lühmann. „Bei Auskünften über dynamische IP-Adressen und über Zugangssicherungscodes gibt es jetzt die Pflicht, die Betroffenen zu benachrichtigen – das heißt, diese können Rechtsschutz dagegen in Anspruch nehmen. Bei heimlichen Auskünften über E-Mail-Passwörter oder HandyPIN muss jetzt die Genehmigung eines Richters eingeholt werden“. Was die Behörden jedoch in keinem Fall erhalten, sind Informationen darüber, wer wann mit wem telefoniert hat oder wo sich ein Handy zu einer bestimmten Zeit befunden hat. Eine „Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür“, so die dbb Vize, liegt hier also nicht vor. Personalentwicklung: Vorausschauend handeln Der öffentliche Dienst braucht eine vorausschauende Personalpolitik, um künftigen Anforderungen gewachsen zu sein. Darauf hat der Fachvorstand Beamtenpolitik und stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb, Hans-Ulrich Benra, hingewiesen. Sowohl der private als auch der öffentliche Sektor stünden vor weitreichenden Herausforderungen: den Konsequenzen einer sich zahlenmäßig vermindernden und stark alternden Bevölkerung einerseits und einem schon länger anhaltenden Wandel der Arbeitsstrukturen durch Digitalisierung, dezentrale Arbeitsformen, Nutzung von Informationsnetzen andererseits, erläutert Benra in einem Gastbeitrag für das Kundenmagazin „WellenLänge“ von Vivento, dem zentralen Perso- nal- und Servicedienstleister der Deutschen Telekom AG. „Gebraucht werden moderne und familienfreundliche Arbeitsformen sowie präventiver Gesundheitsschutz einschließlich einer flexibilisierten Arbeitszeit“, schreibt Benra. Potenziale der vorhandenen Beschäftigten würden noch viel zu wenig genutzt. So spiegele sich der Anteil von Frauen an den Berufsanfängern nicht in der Verteilung der späteren Führungsfunktionen wider. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Zentraler Punkt sei auch eine umfassende Weiterbildungskultur. Das erfordere die Bereitschaft jedes Einzelnen, aber ebenso müssten Dienstherren und Arbeitgeber ein geeignetes Umfeld schaffen. Denn heute gehe es auch um Fortbildungen am Arbeitsplatz in OnlineForm, um selbstgesteuertes informelles Lernen. Das sei angesichts des Tagesgeschäfts oft schwierig. Wie Betriebe und Behörden Veränderungen aufnehmen, sei auch eine Führungsfrage. „In Zeiten des demografischen Wandels muss der Personalbedarf trennscharf analysiert und dabei die spezifische Altersstruktur in den Behörden berücksichtigt werden. Notwendig ist daher eine vorausschauende Personalentwicklung. Und ältere Beschäftigte müssen ihre Kenntnisse rechtzeitig an den Nachwuchs weiterreichen können“, erklärte Benra. Anzeige Lesenswertes vom dbb verlag empfohlen Bestimmungsbuch für Vogelbeobachter Anzahl: Der Aufstieg von Katharina der Großen Der Gesundheit auf die Sprünge helfen Säure-Basen-Balance 432 Seiten, brosch., Kosmos, 19,99 € Anzahl: 127 Seiten, brosch., GU, 12,99 € Der Winterpalast 25 kreative Bastelideen Liebevolle Geldgeschenke Welcher Vogel ist das? Detlef Singer Sie sind wieder da, die Zugvögel, und bereichern die Vielfalt unserer Vogelwelt – eine Vielfalt, die in Europa über 400 Arten zählt und dem Beobachter die Bestimmung der gefiederten Freunde nicht gerade leicht macht. Auf insgesamt 1 400 Farbfotos, die jede Art in verschiedenen Federkleidern, als Männchen, Weibchen und Jungvögel abbilden und auch die Flugbilder darstellen, macht der vom NABU empfohlene Kosmos-Naturführer die sichere Einordnung möglich. Darüber hinaus liefert das Buch ausführliche Informationen über die typischen Merkmale der Vögel, ihre Vorkommen, ihre Stimmen und ihre Lebensweisen. Ein Schnellschlüssel ermöglicht schließlich auch dem Anfänger schon nach kurzem Sehen eine rasche Zuordnung. Eva Stachniak Russland in den Jahren 1743 bis 1764: Am russischen Zarenhof wird die Atmosphäre durch Intrigen, Spionage, Gerüchte und Verleumdungen vergiftet. In dieses Klima der Denuntiation und auch der Liebesdienerei gerät die blutjunge Sophie von Anhalt-Zerbst als ungeliebte Ehefrau eines völlig unfähigen Thronfolgers. Eine lange und schwierige Wartezeit beginnt, bis sie als Zarin Katharina II. die Macht übernehmen kann. Das Buch steht in der kanadischen Heimat der Autorin auf Platz 1 der Bestsellerliste. 533 Seiten, brosch., Insel Verlag, 14,99 € Dr. med. Eva-Maria Kraske Bei den Lebensgewohnheiten in der westlichen Welt fällt es nicht immer leicht, das für den Stoffwechsel des menschlichen Körpers so wichtige Säure-Basen-Gleichgewicht zu halten. Fastfood, Alkohol, Süßigkeiten und tierische Fette überfluten den Körper mit Säuren und überfordern allzu häufig die regulierenden Organe. Die zwangsläufig entstehende Übersäuerung greift Knochen und Bindegewebe an, verursacht Verdauungsstörungen und schwächt das Immunsystem. Die gute Nachricht ist: Jeder kann gegensteuern, und zwar über seine Lebensweise, speziell im Hinblick auf Ernährung und Bewegung. Der Ratgeber gibt dazu wichtige Hinweise und enthält u. a. eine 8-TageKur gegen Übersäuerung. Kreative Ideen für viele Anlässe Geldgeschenke wirken – auch wenn sie immer wieder gern gesehen sind – oft etwas lieblos und unpersönlich. Mit der richtigen Verpackung jedoch ist schnell für Abhilfe gesorgt. Der vorliegende Band enthält viele kreative Ideen, mit denen Sie Ihr Geldgeschenk wirkungsvoll „aufpeppen“ können. Bastelanleitungen und -vorlagen sowie genaue Materialangaben gibt es u. a. für Geburtstags-, Hochzeits-, Geburts- oder auch sonstige Geschenke. 64 Seiten, geb. und reich bebildert, Frech Verlag, 9,90 € Anzahl: Anzahl: Fußballsammelsurium und -panoptikum Anzahl: Fast alles über 50 Jahre Bundesliga Christoph Biermann und Philipp Köster Nach 50 Jahren Bundesliga haben die beiden Autoren eine kurzweilige Bilanz gezogen. Dabei weisen sie nicht etwa nur die erfolgreichsten Akteure oder Vereine aus. Der Leser erfährt auch weniger bekannte Details, etwa wie lange man schon in Münster, Oberhausen oder auch Neunkirchen auf die Rückkehr in die höchste Spielklasse wartet, welche ruhmreichen Stadien ihre ursprünglichen Namen verloren haben und welche Rekorde eigentlich niemand halten will. Natürlich fehlt auch ein reicher Zitatenschatz aus Spieler- und Trainermund nicht, und selbst Vereinsmaskottchen, Fußballersticker, Briefmarken, Entfernungen vom Bahnhof zum Stadion und die merkwürdigsten Sponsoren finden Beachtung. Vor allem aber geht es – wie immer beim Fußball – um Tore, Tore, Tore. 223 Seiten, brosch., KiWi-Paperback, 12,99 € Plädoyer für mehr Die Rüpel-Republik soziale Verbunden- Warum sind wir so unsozial heit und Gemein- Jörg Schindler Rücksichtslosigkeit, Ignoranz, mangelnde Hilfsbeschaftsgefühl Anzahl: reitschaft und Alltagsaggressionen diktieren immer stärker den Umgang der Menschen miteinander. Diejenigen, die sich noch an die Grundregeln menschlichen Zusammenlebens halten, geraten etwa im Berufsleben, im Straßenverkehr, auf dem Fußballplatz, in Schulen oder öffentlichen Verkehrsmitteln gegenüber Mobbern, Dränglern, Querulanten und Rüpeln zunehmend ins Hintertreffen. „Was hat uns so unsozial werden lassen“ und „wie wollen wir künftig miteinander auskommen“ sind brennende Fragen, die Jörg Schindler in seinem Buch zu beantworten sucht. Denn ausgerechnet in Deutschland, im reichsten Land Europas, wächst die Unzufriedenheit, weil die große Mehrheit der Menschen über „soziale Kälte“ klagt. 253 Seiten, brosch., Scherz Verlag, 14,99 € Für unsere Leser versandkostenfrei! Einfach diesen Bestellcoupon ausfüllen, die gewünschte Anzahl eintragen und per Post oder Fax unter 030 7261917-40 abschicken. Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung schriftlich widerrufen werden. Die Frist beginnt mit der Absendung dieser Bestellung. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung (Datum des Poststempels) des Widerrufs an: dbb verlag, Friedrichstraße 165, 10117 Berlin. Name/Vorname Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift Friedrichstraße 165 • 10117 Berlin Telefon 030 7261917-0 • Telefax 030 7261917-40 E-Mail: kontakt@dbbverlag.de • www.dbbverlag.de dbb Altersgeld: Gerechtigkeitslücke geschlossen Der dbb hat den Beschluss des Bundestages zur Einführung eines Altersgeldes für freiwillig aus dem Bundesdienst ausscheidende Beamte, Richter und Soldaten begrüßt. „Es ist richtig und wichtig, dass die Koalition unsere Forderung nach einem Altersgeld für ehemalige Beamte aufgegriffen und damit endlich eine Gerechtigkeitslücke geschlossen hat“, sagte der dbb Chef Klaus Dauderstädt in Berlin, nachdem das Parlament am 19. April 2013 ein entsprechendes Gesetz verabschiedet hatte. aktuell 44 „Bislang wurde ein freiwilliger oder aus strukturellen Gründen ‚notgedrungener‘ Aussteiger so behandelt, als hätte er die höchste Disziplinarstrafe, die das Beamtenrecht kennt, erhalten: Das Beamtenverhältnis endet, dem Beamten werden sämtliche Versorgungsansprüche gestrichen, und er wird nur in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Im Ergebnis hatte er dann ein substanziell gemindertes Alterseinkommen. Mit dem Altersgeld des Bundes erhalten diese Aussteiger jetzt eine existenzfeste Perspektive, die ihrem Einsatz für das Gemeinwesen angemessen ist“, so der dbb Chef. Mit verstärkten Abwanderungstendenzen ist laut Dauderstädt nicht zu rechnen: „Es geht in erster Linie darum, eine ungerechtfertigte Benachteiligung aus der Welt zu schaffen und damit den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber attraktiv zu halten – nur, wer seinen Leistungsträgern neben guten Einkommens- und Arbeitsbedingun- gen sichere Perspektiven bietet – auch in Sachen Mobilität, wird im Kampf um die besten Köpfe bestehen können.“ Zudem sei die neue Altersgeldregelung schon wegen der pauschalen Kürzung um 15 Prozent nicht so opulent ausgestaltet, „dass es verlockend wird, den öffentlichen Dienst massenhaft zu verlassen“, betonte Dauderstädt. Mit dem nunmehr vom Bundestag beschlossenen „Altersgeld“, das quasi einen „dritten Weg neben dem eigenständigen Systems der Beamtenversorgung und der gesetzlichen Rentenversicherung einnimmt, können Beamte, die ihr Amt aufgrund struktureller Rahmenbedingungen schlichtweg aufgeben müssen wie beispielsweise in den Postnachfolgeunternehmen oder Berufssoldaten, mit einer abgesenkten eigenständigen Alterssicherung rechnen“, hob der dbb Bundesvorsitzende hervor. Nach dem Altersgeld-Gesetz haben freiwillig vorzeitig aus dem Bundesdienst ausscheidende Beamte, Richter und Soldaten künftig die Möglichkeit, anstelle der Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung gegenüber dem vormaligen Dienstherrn einen Anspruch auf die Gewährung von Altersgeld geltend zu machen. Die Höhe des Anspruchs bestimmt sich nach den zuletzt erhaltenen Bezügen und nach der geleisteten Dienstzeit. Er ruht, bis der ehemalige Bundesbedienstete die gesetzliche Regelaltersgrenze erreicht hat. Beim Altersgeld handelt es sich um keine Versorgung im Sinne des Beamtenversorgungsgesetzes. Mit der Entlassung entsteht vielmehr ein eigenständiger Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich der bis dahin erworbenen Anwartschaften auf Altersversorgung. < Gespräch mit Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau Anlässlich des Antrittsbesuchs bei der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, erläuterte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt Ende März 2013 in Begleitung des Fachvorstandes Tarifpolitik, Willi Russ, und des Fachvorstandes Beamtenpolitik, Hans-Ulrich Benra, die gegenwärtigen Herausforderungen der Dienstrechts- und Tarifpolitik. Dauderstädt verwies auf die gerade durchgeführte Anhörung des BT Innenausschusses zu den voraussichtlich letzten in dieser Legislaturperiode noch anstehenden dienstrechtlichen Gesetzgebungsvorhaben. Die Besoldungsrunde in den Ländern verdeutliche die > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 unterschiedlichen Handlungsund Bewertungsspielräume bei der Übertragung des Tarifergebnisses. Neben der Notwendigkeit, vorhandene Besoldungsabstände nicht weiter zu vergrößern, kam aber auch das strukturelle Defizit in Bezug auf die fehlende Entgeltordnung für Lehrer, insbesondere in Sachsen, zur Sprache. Aus dem Kreis der Themenfelder mit Bundesbezug wurden insbesondere die Bundeswehrreform, die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie die Entwicklung der Bonn-BerlinThematik und die augenblickliche Situation der Sicherheitsbehörden des Bundes erörtert. Reise und Erholung DEUTSCHLAND Urlaub an der Nordsee! Spreewald – gemütliche Ferienwohnung, 2–6 Pers., 68 m², ab 59,– ¤, zentrale Lage. www.ferienunterkunft-im-spreewald.de Schöne Ferienwohnungen und Appartements zu günstigen Preisen. 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Fast jeder vierte Angestellte oder Beamte der Länder wird in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen, wie sich aus einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey ergibt. Bei der Gestaltung dieses Wandels kommt auch den Betriebs- und Personalräten eine herausgehobene Bedeutung zu. Gemeinsam mit den Dienstherren gilt es, die Gesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten und zu fördern und Risiken zu vermeiden und zu minimieren. Qualifizierung und Weiterbildung müssen gestärkt sowie die Rahmenbedingungen für eine längere Lebensarbeitszeit ausgebaut werden. Die Betriebsund Personalräte wirken bei der Einstellung mit und können durch Dienstvereinbarungen im Bereich der Personalauswahl beispielsweise sicherstellen, dass auch Lebensältere oder bisher auf dem Arbeitsmarkt schlechter Vermittelbare eine Chance haben. Auf der anderen Seite muss auch der öffentliche Dienst bereit sein, gezielt um junge und interessierte Menschen zu werben. Er steht im Wettbewerb mit der Wirtschaft. Deshalb müssen die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst attraktiv sein. Eigenständige Verantwortung, sinnvolle Arbeitsorganisation sowie schlanke Strukturen können durch gute Betriebs- und Personalräte angeregt und positiv beeinflusst werden. Bei der Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen ist darauf hinzuwirken, dass lebensältere Arbeitnehmer zumindest bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze gesundheitlich in der Lage sind, weiterzuarbeiten. Durch Dienstvereinbarungen können Betriebs- und Personalräte ebenso den gleitenden Übergang zwischen aktiver Arbeits- und Ruhestandsphase wie zum Beispiel Lebensarbeitszeitkonten fördern. All dies geht allerdings nur im guten Miteinander mit dem Dienstherren, denn die Personal- und Organisationshoheit liegt bei ihm. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 Anette Kramme, Arbeits- und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Betriebs- und Personalräte haben viele „klassische“ Einflussmöglichkeiten. Ich habe jedoch den Eindruck, dass die Modernisierung der Mitbestimmung hinter der schnellen Entwicklung in der Arbeitswelt her hinkt. Die ausufernde Leiharbeit, die Zunahme an Werkverträgen und die hohe Anzahl befristeter Arbeitsverträge unterminieren die Grundlagen der Mitbestimmung. Außerdem erweisen sich immer mehr Themen als wichtig, die sich der Mitbestimmung weitgehend entziehen. An erster Stelle sind hier lebenslanges Lernen und Gesundheit am Arbeitsplatz zu Schwellenwerten. Zweitens soll die Mitbestimmung ausgedehnt werden auf Fragen der Gesundheit und Weiterbildung. Wir wollen ein echtes Mitbestimmungsrecht hinsichtlich der Umgestaltung von Arbeitsplätzen, die nicht ausreichend physischen und psychischen Verschleiß vorbeugen oder auf spezifisches Leistungsvermögen Älterer Rücksicht nehmen. Dies soll auch die betriebliche Gesundheitsförderung umfassen, für die Arbeitgeber angemessene finanzielle Mittel unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens bereitstellen müssen. Ähnliches soll für betriebliche Fort- und Weiterbildung gelten. Drittens soll die Mitbestimmung bei Teilzeit-Beschäftigung verbessert werden. Wir wollen ein Zustimmungsverweigerungsrecht gegen Neueinstellungen einführen, wenn ein Mitarbeiter seinen Wunsch nach Verlängerung der Arbeitszeit angemeldet hat, dies aber vom Arbeitgeber nicht berücksichtigt wird. Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Mitbestimmung so modernisieren, dass Betriebsräte ihrer Verantwortung sinnvoll und erfolgreich nachkommen können. < Dr. Heinrich L. Kolb, Sozialpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der FDP-Bundestagsfraktion nennen. Die SPD hat deshalb einen Antrag „Moderne Mitbestimmung für das 21. Jahrhundert“ formuliert, der am 16. Mai im Bundestag beraten werden soll. Darin fordern wir erstens mehr Mitsprache- und Informationsrechte beim Einsatz von Leiharbeit und Werkverträgen, außerdem sollen Leiharbeiter künftig mitgezählt werden bei der Ermittlung von In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland um mehrere Millionen reduzieren. Als Folge wird sich der Arbeitsmarkt immer stärker zugunsten der Arbeitnehmer entwickeln, die Betriebe müssen um Arbeitnehmer werben, nicht mehr die Arbeitnehmer um einen Job. Vieles wird sich ändern. Dazu dbb < gehört vor allem eine noch flexiblere Arbeitswelt als die, die wir heute haben. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber auch Pflege und Ehrenamt wird einen immer höheren Stellenwert bei der Beurteilung der Attraktivität eines Unternehmens einnehmen. Dafür arbeiten wir in der Bundesregierung engagiert und mit hohem finanziellen Aufwand mit den Ländern zusammen am Ausbau der Kindertagesstätten in Deutschland. Und auch die Unternehmen müssen hier mutiger werden: Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, Home-Office, Teilzeitmodelle oder Arbeitszeitkonten haben noch nicht überall Einzug gehalten. Zudem ist es unerlässlich, wichtige Ressourcen und wichtiges Knowhow im Unternehmen zu halten, der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zwischen 60 und 65 ist nicht von ungefähr auf ein Rekordniveau von fast 1,5 Millionen Menschen gestiegen (Stand September 2012). Allein in den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl älterer Arbeitnehmer um 670 000 erhöht. Das zeigt, dass viele Betriebe heute schon gut auf die damit einhergehenden Veränderungen eingestellt sind, andere haben das noch vor sich. Um diese Zahlen noch weiter zu verbessern und Menschen allen Alters eine angemessene Teil- Klaus Ernst, (Die Linke), zuständig für die Bereiche Arbeit und soziale Gerechtigkeit Die Bandbreite der ureigenen Arbeitsfelder von rund 3,9 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bewegt sich vom Finanzamt über das Krankenhaus bis zum Justizvollzug, von der Schule, über die Müllabfuhr bis zum Öffentlichen Nahverkehr: Zur Bereitstellung der täglichen Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger ist er unverzichtbar. Allerdings hat der öffentliche Dienst mit enor- geführt. 2,1 Millionen Stellen sind in den letzten 20 Jahren gestrichen worden. Während die Zahl der Auszubildenden weiter sinkt, werden fast 20 Prozent der Beschäftigten in den nächsten zehn Jahren aus Altersgründen ausscheiden. Die zwangsläufige Überalterung in den Verwaltungen und Betrieben ist die Folge. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie die Attraktivität für junge Beschäftigte gesteigert werden kann, sondern auch, wie die bestehenden Arbeitsplätze und -bedingungen an die alternde Belegschaft angepasst werden können. Den Personal- und Betriebsräten fällt dabei eine zentrale Aufgabe zu: Zusammen mit den Beschäftigten wissen sie am besten, wie der demografische Wandel zu bewältigen ist. Die Linke will deshalb die Gestaltung der Arbeitsaufgaben, der Arbeitsorganisation und des Arbeitsumfeldes als erzwingbares Mitbestimmungsrecht im Personalvertretungs- und im Betriebsverfassungsgesetz verankern. Dies gilt ebenso für Fragen der personellen Ausstattung der jeweiligen Arbeitsbereiche. Attraktive und gute Arbeitsbedingungen sind die Voraussetzungen für einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. < Kerstin Andreae, Fachpolitische Sprecherin Wirtschaft, Arbeit, Soziales, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen men Herausforderungen zu kämpfen: Der Kürzungswahn der öffentlichen Haushalte hat zu einem massiven Stellenabbau und damit zu einer erheblichen Zunahme der Arbeitsverdichtung und -belastung Der demografische Wandel wird den Arbeitsmarkt grundlegend verändern. So werden wir in den nächsten 50 Jahren im Durchschnitt jedes Jahr etwa eine halbe Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter verlieren. Die Politik muss darauf eingehen und schon heute die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehören neben einer vernünftigen Zuwanderungspolitik, die Schaffung und Sicherung von guten und gesunden Arbeitsbedingungen. Hierzu müssen die Mitbestimmungsrechte von Betriebs- und Personalräten entsprechend ausgeweitet werden. Die Arbeitswelt muss insgesamt demokratischer werden. Nur 47 wenn die Arbeitnehmenden, die gewerkschaftlichen Interessenvertretungen und Betriebsräte, Personalräte mehr Einflussmöglichkeiten erhalten, können zukünftig die konkreten Arbeits- und Leistungsbedingungen alternsgerecht ausgestaltet werden. Die Mitbestimmungsrechte in Bezug auf Gefährdungsbeurteilungen wurden in den letzten Jahrzehnten in erster Linie vonseiten der Arbeitsgerichte konkretisiert. Rechtsstreitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Betriebsräten haben in diesem Zusammenhang auch zu Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts (BAG) geführt. Bei der Verteidigung elementarer Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist es wichtig, dass die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen nicht als Gegensatz betrachtet werden. Nur so lassen sich zukunftsfähige Arbeitsplätze für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland sichern. > komba magazin | dbb seiten | Mai 2013 aktuell habe am Arbeitsleben zu ermöglichen, wollen wir durch die Kombination von Erwerbstätigkeit und Rentenbezug den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand verbessern. Betriebsräte und Personalräte können hierauf – im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten – Einfluss nehmen. Es ist für ein Unternehmen auch von Vorteil, diese Organe in den Umgestaltungsprozess einzubeziehen, um vom gemeinsamen Know-how zu profitieren. Sie geben alles. Wir geben alles für Sie: mit unserer privaten Krankenversicherung Spezialist für den Öffentlichen Dienst. Die leistungsstarke Krankenversicherung zur Beihilfe, die Ihr gesundheitsbewusstes Verhalten belohnt. 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