Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg

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Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Geschichte der
HypoVereinsbank
Lüneburg
Eine Information der
UniCredit Bank AG,
Corporate History
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Inhalt
Überblick3
Die Vorgängerbanken in Lüneburg
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Die Vereins- und Westbank in Lüneburg
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Von der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank
zur UniCredit Bank in Lüneburg
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Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Einleitung
Die UniCredit ist einer der führenden Anbieter von Bank- und
Finanzdienstleistungen in Europa. Mitte 2011 wurde sie bereits zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres beim
Bankencheck des Deutschen Instituts für Service-Qualität zur
„Besten Filialbank Deutschlands“ gewählt. Dabei setzte sie
sich mit ihrer kompetenten, freundlichen und umfassenden
Beratung gegen mehr als 50 Konkurrenten durch. Derzeit hat
die Bank in Deutschland rund 17.000 Mitarbeiter, über 600
Filialen und mehr als 3 Millionen Kunden. Ihr Erfolg beruht auf
zahlreichen Fusionen.
Auch der Filialstandort Lüneburg spiegelt einen Teil dieser
Fusionsgeschichte wider. Seit 100 Jahren ist die UniCredit
Bank den Bürgern dieser Stadt verbunden, und zwar über ihre
Vorgängerinstitute Westholsteinische Bank (WHB), SchleswigHolsteinische Westbank (SHWB), Westbank, Vereins- und Westbank (VuW) und Bayerische Hypo- und Vereinsbank (HVB).
Die Wurzeln der Westholsteinischen Bank reichen bis ins
19. Jahrhundert zurück. 1896 wurde die Bank als Aktiengesellschaft von dem Hofbesitzer und Reichstagsabgeordneten
Gustav Adolf Thomsen in Heide gegründet. Dem Bericht des
Vorstands über das erste Geschäftsjahr zufolge beabsichtigte
die Bank, „die vielfachen wirtschaftlichen Beziehungen der
einzelnen Kreise des westlichen Holsteins untereinander
durch einen bequemen Geldverkehr zu unterstützen und zu
fördern“. Zu den Aufgaben der Bank gehörte daher vorrangig,
die Landwirtschaft mit Krediten zu versorgen. Neben der
Finanzierung von Viehexporten nach England bildeten die
„Gräserkredite“ ein Hauptgeschäftsfeld. Im Frühjahr erwarben
Landwirte, die sogenannten Gräser, über einen Bankkredit
Magervieh, mästeten es auf gepachteten Weiden und verkauften es im Herbst auf den Viehmärkten. Mit diesem Geld konnten sie den Kredit zurückzahlen, der Rest verblieb als Gewinn
beim Gräser.
1943 kam es zur Zwangsfusion dreier großer schleswigholsteinischer Bankhäuser. Neben der Westholsteinischen
Bank wurden die Schleswig-Holsteinische Bank, die 1875
unter dem Namen „Tönninger Darlehnsbank“ ebenfalls durch
Thomsen gegründet worden war, sowie die Schleibank die
1898 in Kappeln ins Leben gerufen worden war, zu einem Bankinstitut zusammengefasst. Die neue Bank firmierte zunächst
als Schleswig-Holsteinische und Westbank. 1968 nahm sie
den verkürzten Namen Westbank an und tat sich sechs Jahre
später mit der Vereinsbank in Hamburg zur Vereins- und Westbank zusammen. Während die Westbank hauptsächlich in den
ländlichen Gebieten Schleswig-Holsteins sowie im Hamburger
Umland verwurzelt war, galt die Vereinsbank in Hamburg als
hanseatisch geprägte Großstadtbank. Aufgrund ihrer Unterschiede ergänzten sich die beiden Banken ideal.
Mit der Vereins- und Westbank entstand eine starke Kraft
auch über den Wirtschaftsraum Hamburg und SchleswigHolstein hinaus. Von Flensburg bis Göttingen war sie im
gesamten norddeutschen Raum mit Filialen vertreten. Nach
der Wiedervereinigung 1989/90 eröffnete die VuW in den neuen Bundesländern zahlreiche Geschäftsstellen. Darüber hinaus expandierte sie in Skandinavien und dem Baltikum. Die
Regionalbank hatte sich zu einer international tätigen Bank
entwickelt. Unterstützt wurde sie dabei von der Bayerischen
Vereinsbank (BV), die ihren 25-Prozent-Anteil an der Vereinsund Westbank im Jahr 1990 zu einer Mehrheitsbeteiligung
aufstockte. Künftig gehörte die Vereins- und Westbank zum
Vereinsbank-Konzern und firmierte ab 1994 unter der Dachmarke Vereinsbank. Auch im nationalen Geschäftsumfeld arbeiteten die beiden Banken optimal zusammen. Während die
BV vorwiegend im südlichen und mittleren Deutschland vertreten war, hatte sich die VuW im gesamten norddeutschen
Raum positioniert. 2004 beschlossen die Mitglieder der VuWHauptversammlung die Fusion mit der HypoVereinsbank, die
ihrerseits 1998 aus dem Zusammenschluss der Bayerischen
Hypotheken- und Wechsel-Bank mit der Bayerischen Vereinsbank entstanden und damit zur zweitgrößten Bank Deutschlands avanciert war.
Seit dem Jahr 2005 ist die HypoVereinsbank Mitglied der
UniCredit, die in Europa mit mehr als 160.000 Mitarbeitern,
etwa 9.500 Filialen und rund 40 Millionen Kunden eine führende Position einnimmt. Eine neue Kraft im europäischen
Bankenmarkt ist entstanden. Um die Zugehörigkeit zum Konzern noch stärker zu betonen, wurde die Bayerische Hypo- und
Vereinsbank AG am 15. Dezember 2009 in UniCredit Bank AG
umbenannt.
Erkunden Sie mit dieser Broschüre die Entwicklung der Filiale
Lüneburg, Am Sande 48, von den Anfängen bis zur Gegenwart.
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Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Die Vorgängerbanken
in Lüneburg
Die Geschichte der heutigen Lüneburger Filiale begann am
9. April 1912, als die Westholsteinische Bank eine Filiale in
Lüneburg, Am Sande 14 – 15, eröffnete. Die Beschreibung der
Lage um 1912 im Geschäftsbericht verdeutlicht die Situation
der Bank zur Zeit der Filialgründung: „Ungeachtet der kriegerischen Ereignisse in Tripolis und auf dem Balkan war die allgemeine wirtschaftliche Lage eine gute, und die Erzeugnisse
unserer Industrie fanden regen Absatz im In- und Auslande.
Auch unsere engere Heimat, welche zur Hauptsache auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen ist, erzielte durchweg gute
Preise aus ihren Produkten. (…) Die Maul- und Klauenseuche,
welche unseren Landwirten tiefe Wunden geschlagen hatte,
war im Berichtsjahre vollkommen erloschen. (…) Die Geldsätze
nahmen von unseren bewegten politischen Zeiten den größten Teil des Jahres über verhältnismäßig wenig Notiz, und erst
zum Schlusse desselben begannen sich diese immer mehr zu
versteifen. Auch wir haben der Marktlage ständig Rechnung
getragen und waren stets bemüht, unsere Bilanz flüssig zu
erhalten.“
Deckblatt des Geschäftsberichtes
der Westholsteinischen Bank
von 1912
Textstelle im
Geschäftsbericht der
Westholsteinischen Bank von 1912
zur Eröffnung der Filiale in Lüneburg
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
In selbigem Geschäftsbericht wurde die Eröffnung in Lüneburg
folgendermaßen dokumentiert: „Auch das Inventar-Konto hat
wiederum einen Zuwachs durch die Neueinrichtung unserer
Abteilung in Lüneburg und durch sonstige Anschaffungen
erfahren. Infolge des erhöhten Umsatzes und der damit bedingten Erweiterung unserer Geschäfte sowie der Eröffnung
der Abteilung in Lüneburg haben wir unser Personal abermals
vermehren müssen.“ Die Bank war sich also des Vorteils der
Eröffnung einer neuen Geschäftsstelle durchaus bewusst, sah
aber auch das Risiko der hohen Kosten für Personal und Unterbringung. Die Investition in die Lüneburger Geschäftsstelle
sollte sich jedoch in den nächsten Jahren als richtig erweisen.
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hatte
sich die Entwicklung der Stadt enorm beschleunigt. Hatte
Lüneburg 1855 erst 13.000 Einwohner, so waren es 1939
bereits 35.000. Die gute Entwicklung der Wirtschaft war vor
allem der Salzproduktion, dem Anschluss an das neue Eisenbahnnetz und dem Ausbau des Speditionswesens zu verdanken. Der Einsatz von Maschinen vereinfachte den Salzabbau,
so dass dieser weiter ausgebaut werden konnte. Der Salzboom
lockte viele Händler und Gewerbetreibende nach Lüneburg
und gab der wachsenden Wirtschaft weitere Impulse. Dies
hatte auch die Westholsteinische Bank erkannt. Nach der Eröffnung der Filiale in Lüneburg gründete die Bank im näheren
Umkreis der Stadt weitere Geschäftsstellen, die den Bürgern
den Weg zu ihrer Bank verkürzen sollten.
Im Mai 1912 eröffnete die Bank eine Geschäftsstelle in
Bleckede, im Oktober des gleichen Jahres in Bardowieck, im
Juni 1913 in Dahlenburg, 1914 in Artleburg, 1919 in Bevensen
und 1920 in Amelinghausen. Alle Stellen wurden mit jeweils
ansässigen Kaufleuten oder Händlern besetzt. Diese boten im
Auftrag der Westholsteinischen Bank verschiedene Dienstleistungen und Produkte an. Neben dem Scheck-, Giro- und
Kontokorrentverkehr gehörten dazu die Annahme von Spareinlagen, die Gewährung von Darlehen und Krediten sowie
der An- und Verkauf von Wertpapieren und die Einlösung von
Zinsscheinen.
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Die Auswirkungen der Inflation von 1923 spürten die Banker auch in Lüneburg. Die Filiale musste ihre Zweigstellen in
den umliegenden Gemeinden aufgeben. Nach Schließung
der Zweigstellen Dahlenburg und Artleburg 1922 folgten im
Inflationsjahr Bardowieck und Amelinghausen, 1927 Bevensen.
Trotz dieser Rückschläge wollten die Mitarbeiter der Filiale
Lüneburg nicht aufgeben – auch wenn die Weltwirtschaftsund Bankenkrise von 1929 und 1931 weitere negative Folgen
für die Wirtschaftsentwicklung hatten. Um die Mietkosten zu
verringern, zog die Filiale im März 1936 wieder zurück in ihre
alten Räume Am Sande 14 – 15. Zwischenzeitlich war hier das
jüdische Bankhaus Leon Katz untergebracht, dessen Besitzer
sein Geschäft aufgeben musste und nach Palästina emigrierte.
Eröffnungsanzeige der Geschäftsstelle in Artleburg vom 13. Januar 1914,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
In den folgenden Jahren entwickelte sich die Filiale Lüneburg
trotz des Ersten Weltkrieges sehr gut. Die anfänglich angemieteten Räumlichkeiten wurden schnell zu klein, so dass sich die
Bank nach einer neuen Unterbringung umsah. Unweit ihres
bisherigen Lokals wurde sie Am Sande 1 fündig. Nach einigen
baulichen Anpassungen zogen die Mitarbeiter in die neuen
Räume und begrüßten hier ab dem 3. April 1922 ihre Kunden.
Weitere Auswirkungen auf die Filiale Lüneburg hatte der
Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die wehrtauglichen Männer,
darunter auch einige Filialmitarbeiter, wurden zum Kriegsdienst einberufen. Um Personal zu sparen, wurden Bankfilialen zusammengelegt, teilweise sogar geschlossen. Der
Staat forcierte diese Entwicklung.
Schalterbereich der Westholsteinischen Bank-Filiale
Lüneburg nach 1940,
Quelle: Hans Wolf (Privatbesitz)
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Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Aktie der Schleswig-Holsteinischen und Westbank um 1943,
Quelle: Hans-Peter Müller (Privatbesitz)
So verfügte das Reichswirtschaftsministerium 1943 Zwangsfusionen und sorgte so für eine Konzentration im Bankgewerbe. Auch der Vorstand der Westholsteinischen Bank
in Hamburg-Altona bekam am 8. März 1943 ein Telegramm des Landeshauptmannes der Provinz SchleswigHolstein, Dr. Wilhelm Schow. Es ordnete an, die Westholsteinische Bank mit der Schleswig-Holsteinischen Bank
und der Schleibank zusammenzulegen. So entstand nur
wenige Tage später, am 25. März 1943, die SchleswigHolsteinische und Westbank mit Sitz in Husum. Auch die Filiale
Lüneburg firmierte nun unter diesem Namen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und infolge der
Währungsreform von 1948 kam die Wirtschaft in WestDeutschland wieder langsam in Schwung. Auch die Kunden
der Lüneburger Filiale der Schleswig-Holsteinischen und Westbank griffen wieder auf die Dienstleistungen der Bank zurück
und nahmen beispielsweise Kredite in Anspruch. Stark gefragt
waren vor allem kleinere Privatkredite, um Waschmaschinen,
Kühlschränke und andere Gebrauchsgüter zu kaufen.
Weitere Impulse erhielt Lüneburg durch die vielen Flüchtlinge
und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten, die sich hier
ansiedelten und ihre beruflichen Fertigkeiten in bestehende
sowie neue Betriebe einbrachten. Innerhalb weniger Monate
hatte Lüneburg einen Zuwachs um 18.000 Einwohner auf nun
53.000 im Dezember 1945 zu verzeichnen.
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Neben der Vergabe von Krediten an Unternehmen und
Betriebe geriet in den folgenden Jahren zunehmend der
Zahlungsverkehr der Privatkunden in den Fokus der Mitarbeiter. Einer der Gründe dafür war die bargeldlose Lohn-, Gehaltsund Miet- und Rentenzahlung, die um 1960 üblich wurde.
Ein Girokonto war nun für jeden Bürger unumgänglich.
Um dem wachsenden Kundenkreis im Lüneburger Wirtschaftsraum auch weiterhin gerecht zu werden, ließ man in
den folgenden Jahren immer wieder Modernisierungen und
Umbauten am Gebäude vornehmen. Allerdings musste man
bald erkennen, dass die baulichen Möglichkeiten am Gebäude
der Filiale Am Sande 14 – 15 des seit 1968 unter Westbank
firmierenden Finanzinstitutes erschöpft waren.
LEITER DER WESTHOLSTEINISCHEN
BANK-FILIALE LÜNEBURG
1912 – 1931
Rudolf Meyer
1931 – 1943
Walter Richter
LEITER DER SCHLESWIGHOLSTEINISCHEN WESTBANK-FILIALE
Lüneburg
1943 – 1951
Walter Richter
1951 – 1966
Arthur Klatt
1966 – 1968
Arthur Klatt und Hans Wolf
LEITER DER WESTBANK-FILIALE
LÜNEBURG
1968 – 1974
Sparbuch der Schleswig-Holsteinischen
und Westbank-Filiale Lüneburg um 1945,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Arthur Klatt und Hans Wolf
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Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Die Vereins- und Westbank
in Lüneburg
Mit der Fusion der Westbank und der Vereinsbank in Hamburg
im Jahre 1974 erhielt die Lüneburger Filiale wie die anderen
Standorte den Namen und das Logo der Vereins- und Westbank. Für ihre Kunden bedeutete der Zusammenschluss eine
verstärkte und effizientere Beratungskompetenz sowie die
Erweiterung der Produktpalette.
Außer der Vergabe von Krediten an ortsansässige Unternehmen engagierte sich die Zweigstelle weiterhin besonders stark
im Bereich Privatkunden. Es gab ein breites Beratungsangebot, beispielsweise um den Wunsch nach den „eigenen vier
Wänden“ zu realisieren. Vor allem Pendler, die zur Arbeit in das
knapp 60 Kilometer entfernte Hamburg fuhren, nahmen das
Angebot einer Baufinanzierung wahr und bauten oder kauften
eine Wohnung oder ein Häuschen in Lüneburg.
Nach langer Suche hatte sich der Vorstand der Bank für einen
Neubau der Filiale Lüneburg entschieden. Ein Baugrundstück
war schnell gefunden. In der Mitarbeiter-Zeitung der VuW
„Panaroma,“ 1/75, war zum Einzug der Mitarbeiter in die neuen
Räume zu lesen: „Am 17. Januar 1975 hat die Filiale Lüneburg ihr
neues Haus Am Sande 48 eingeweiht. Bemerkenswert: Mit seiner typischen Fassadengestaltung passt sich der Neubau dem
historischen Charakter des Lüneburger Stadtkerns harmonisch
an. Modern und zweckmäßig dagegen die Innenausstattung:
flexible Möblierung und eine zentrale Kasseninsel. Die Räume
der Filiale gehören zu einem dreiteiligen Neubaukomplex
zwischen Glockenstraße und Am Sande. Bei einem Tag der
offenen Tür hatten alle Lüneburger Gelegenheit, hinter die
Kulissen einer modernen Bank zu blicken. Jeder Besucher
erhielt den Nachdruck einer der schönsten Kupferstiche
Lüneburgs aus dem Jahre 1598. Dieser Stich war so gefragt,
dass bereits gegen Mittag die ersten 5000 Exemplare ausgegeben waren.“
Neben der Führung von Firmen- und Privatkonten gehörte
auch der maßgeschneiderte Beratungsservice auf dem Sparund Wertpapiersektor zur Produktpalette der Filiale. Darüber
hinaus stand sie der Lüneburger Wirtschaft mit einem breiten
Kreditangebot zur Verfügung. Dabei wirkte die Vereins- und
Westbank als große norddeutsche Universalbank mit einem
traditionell mittelständisch orientierten Kundenstamm an
Lösungen von Strukturproblemen mit, zum Beispiel bei der
Ausrichtung der Region auf neue Technologien.
Ihre Kompetenz für den Mittelstand bewies die Filiale auch
durch Informationsabende oder Vorträge. Nach einer ersten
Veranstaltung 1983 luden die Filialmitarbeiter 1988 erneut die
Tischlerlehrlinge der Stadt und der umliegenden Gemeinden
zur feierlichen Erhebung in den Gesellenstand in ihre Räumlichkeiten ein. Sie gaben den angehenden Gesellen Tipps zur
Arbeit und zur Führung eines Tischlerbetriebs. „Die neue EDVTechnik ist auch für das Handwerk eine Chance. (…) Den Gesellen, Meistern und Betriebsinhabern wurde eine unverbindliche
Gelegenheit eröffnet, EDV-Technik für das Tischlerhandwerk
zu erproben“, war in einem Artikel des Magazins für die
Mitarbeiter der Vereins- und Westbankgruppe „Dialog“, 4/88,
zu lesen. Die Schulung im EDV-Bereich war in den 1980erJahren noch eine echte Innovation.
Außenansicht der Vereins- und Westbank-Filiale Am Sande 48 in Lüneburg
nach 1975, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Deckblatt der Einladung zur
ordentlichen Hauptversammlung
der Vereins- und Westbank AG
im April 2004,
Quelle: Historisches Archiv
der UniCredit Bank AG
Prospekt der Vereins- und Westbank-Filiale Lüneburg,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Kontinuierlich investierte die Bank in neue Technologien und
modernisierte die Lüneburger Filiale. In einem Artikel des
„Niedersächsischen Tageblatts“ vom 13. September 1993
kann man dazu Folgendes nachlesen: „Die Filiale Am Sande
wurde mit moderner Technik völlig neu gestaltet. Jetzt haben
die Kunden Tag und Nacht Zutritt zum Foyer. (…) Eine Arkade
im Eingangsbereich ist verschwunden, der vorher ungenutzte
Platz ist in die Bank integriert worden. Dort stehen nun Nachttresoranlage, Kontoauszugsdrucker und Geldautomat – rund
um die Uhr von Videokameras überwacht. Selbst mit ausländischen Kreditkarten hat der Kunde Tag und Nacht Zutritt
zum Foyer.“ Die wesentlichen technischen Voraussetzungen
für die nächsten Jahre, so Filialleiter Klaus-Rüdiger Pott, seien
damit geschaffen. Und weiter: „An den neuen Geräten werden die Lüneburger noch nach Feierabend ihre Überweisungen
eingeben können: Der Trend im Bankgeschäft heißt Selbstbedienung. Je stärker die sich durchsetzt, desto mehr Zeit
bleibt für die qualifizierte Beratung“.
Bei der Kundenberatung immer wieder nachgefragt war die
Rentenversicherung. In einer Broschüre, die ab Ende 1993
in der Lüneburger Filiale bereitlag, informierte die VuW über
die wichtigsten Versorgungsmaßnahmen für das Rentenalter,
nannte deren Vor- und Nachteile und bezifferte die Kosten.
Checklisten ermöglichten eine Bestandsaufnahme der persönlichen aktuellen und zukünftigen Versorgungslücke.
Nachdem im Jahr 1990 die Bayerische Vereinsbank ihre
Anteile an der Vereins- und Westbank zu einer Mehrheitsbeteiligung aufgestockt hatte, gehörte die Vereins- und Westbank zum Vereinsbank-Konzern und firmierte ab 1994 unter
der Dachmarke „Vereinsbank“. Erkennbar wurde dies zum
Beispiel an den neuen Formularen in der Filiale Lüneburg, die
jetzt mit dem Logo der Vereinsbank und dem Zusatz „Vereinsund Westbank AG“ versehen waren. Vier Jahre später erhielt
die Filiale aufgrund der Fusion der Bayerischen Vereinsbank
mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank zur
Bayerischen Hypo- und Vereinsbank den Dachmarkennamen
„HypoVereinsbank“.
Das Hauptaugenmerk der Filialmitarbeiter in Lüneburg lag
auch weiterhin auf einer umfassenden und bedarfsorientierten Beratung ihrer Kunden. Produkte zur individuellen
Geldanlage und Altersvorsorge, aber auch die Beratung rund
um den Kauf von Aktien und Wertpapieren nahmen die
Kunden jetzt besonders häufig in Anspruch.
2004 wurde die Fusion zwischen der VuW und der HypoVereinsbank beschlossen. Die Eintragung ins Handelsregister
des Amtsgerichts München am 14. Januar 2005 machte die
Verschmelzung wirksam.
LEITER DER VEREINS- UND
WESTBANK-FILIALE LÜNEBURG
1974 – 1977
Arthur Klatt und Hans Wolf
1977 – 1986
Hans Wolf und Klaus-Rüdiger Pott
1986 – 1988
Klaus-Rüdiger Pott und Wolfgang Güth
1988 – 2000
Klaus-Rüdiger Pott
2000 – 2004
Peter Martens
2004 – 2005
Hans-Peter Müller
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Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Von der Bayerischen
Hypo- und Vereinsbank zur
UniCredit Bank in Lüneburg
Infolge des Zusammenschlusses der HypoVereinsbank mit
der UniCredit im Jahr 2005 profitieren die Kunden in Lüneburg von einem noch größeren und attraktiveren Netzwerk.
Seit 1. April 2008 dient das Logo der UniCredit als offizielles
Erkennungsmerkmal der Bank und ihrer Geschäftsstellen.
An der weißen, nach rechts gekippten Eins auf rotem Kreis
können die Kunden europaweit erkennen, welche Geschäftsstellen zu ihrer Hausbank gehören, und dort kostenfrei Geld
abheben. Seit dem 25. September 2008 erstrahlt auch
die Filiale in Lüneburg im neuen Design der europäischen
Bankengruppe, hier allerdings mit einer Besonderheit: Der Kreis
ist schwarz, statt rot. Die Bank hat sich dafür entschieden, weil
das Logo so besser ins Stadtbild von Lüneburg passt.
Schalterhalle der HypoVereinsbank Filiale Lüneburg 2005,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Im Dezember 2009 erfolgte die Umbenennung der Bayerischen
Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG. Dadurch wird die
Zugehörigkeit zu einer der führenden europäischen Banken
betont.
Trotz dieser europäischen Dimension ist der Bank der regionale Bezug wichtig. Die enge Beziehung zwischen der Bevölkerung der Stadt und der Bank spiegelt sich auch in Lüneburg
durch die lokale Präsenz der Bank wider. Denn nur wer direkt
vor Ort ist, hat Verständnis für die individuelle Lebenssituation
und kann die damit einhergehenden Herausforderungen und
Chancen als Partner meistern.
Diese Verbundenheit mit der Stadt und der Region möchten
die Lüneburger Filialmitarbeiter mit einer stadteigenen Motiv
ec-Karte zum Ausdruck bringen, mit der die Kunden alle Funktionen einer modernen Bankkarte nutzen können. Anlässlich
des 100-jährigen Jubiläums wird die Karte in der Lüneburger
Filiale vorgestellt.
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg
Heute ist Hans-Peter Müller mit sieben Mitarbeitern für die
Privatkunden sowie die kleineren und mittleren Unternehmen in Lüneburg verantwortlich. Gemeinsam betreuen sie die
Kunden in allen Fragen rund ums Geld, ob Finanzierung,
Vermögensaufbau, Versicherungen oder Altersvorsorge.
Privatpersonen, Unternehmen sowie Kunden des lokalen
Gemeinwesens können jederzeit auf die Möglichkeit einer
persönlichen Fachberatung zurückgreifen. Die Mitarbeiter stellen dabei immer die individuelle Lebenssituation des Kunden
in den Mittelpunkt und finden so konkrete Lösungen für das
alltägliche Leben. Neben der umfangreichen Angebotspalette der Bank können die Kunden in der Filiale außerhalb der
Öffnungszeiten die Selbstbedienungszone nutzen. Dort
stehen ein Geldautomat mit Ein- und Auszahlungsfunktion sowie ein Kontoauszugsdrucker bereit. Darüber hinaus können
die Kunden viele weitere Angebote der Bank nutzen, beispielsweise das Online- und Telefonbanking, oder die App-Funktionen über Mobiltelefon.
Lüneburg hat heute etwa 73.000 Einwohner und ist mit
seinen vielen Einkaufsmöglichkeiten, zahlreichen kleineren
und mittelständischen Unternehmen und einer sehr guten
Infrastruktur über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die Lage
direkt an der Ilmenau sowie die unmittelbare Nähe zur Metropole Hamburg machen Lüneburg zu einer attraktiven Arbeits-,
Wohn- und Urlaubsstadt. Der historische Altstadtkern und
die Lüneburger Heide locken jedes Jahr zahlreiche Touristen
in diese Gegend. Neben vielen Ausflugsmöglichkeiten in der
näheren Umgebung laden ausgedehnte Radwanderwege zu
Erkundungstouren ein. Außer dem Tourismus stehen kleine
Handwerksbetriebe, aber auch Vertreter der Textil- und der
Lebensmittelbranche sowie weitere Dienstleistungsbetriebe
im Fokus des wirtschaftlichen Lebens.
Wie sie auf den vorangegangenen Seiten lesen konnten, ist
die UniCredit in Lüneburg keine neue Bank. Vielmehr kann sie
auf eine 100-jährige Tradition vor Ort zurückblicken – 100 Jahre, die auch das Vertrauen widerspiegeln, das die Kunden der
Filiale Lüneburg seit langer Zeit entgegenbringen. Von der
Kaiserzeit, den Kriegs- und Nachkriegsjahren über die Jahre des
Wirtschaftswunders bis hin zur Globalisierung hat die Bank
ihre Kunden begleitet und so eine nachhaltige Wertschöpfung
für Lüneburg und die Menschen, die hier leben, realisiert.
HypoVereinsbank Filiale Lüneburg 2012,
Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
LEITER DER HYPOVEREINSBANKFILIALE LÜNEBURG
2005 bis heute
Hans-Peter Müller
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Stand 04 / 2012
Impressum
UniCredit Bank AG
Corporate History / COM7CH
Arabellastraße 12
81925 München
www.hvb.de/geschichte