Nicht mehr zu stoppen!
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Nicht mehr zu stoppen!
www.solarregion.net SolarRegion Zeitschrift für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit Nicht mehr zu stoppen! Das Runde Die Energiewende geht weiter. n rnisiere e d o M muss ins Eckige. ergetisches Bauen und : tthema e Ausgab unk chwerp S · 6 1 0 2 1/ En Anno 1959 4COP21 – Kommentare und Stimmungsbericht zum Klimagipfel in Paris 4Wärmeversorgung Gutleutmatten: Pro (Stadt Freiburg) und Contra (Baugruppen) 4Stromsparen in Gemeinschaft – Energiesparcontracting als Geschäftsmodell 4 VW-Abgasskandal: Vom Saulus zum Paulus? 4Energetisches Bauen: Die Flüchtlingskrise als Chance Editorial Liebe Leserinnen und Leser, „Peak Oil“ an der Börse hätte eigentlich heißen sollen, dass die Erkenntnis über die endliche Ressource den Kurs des „schwarzen Goldes“ unaufhaltsam nach oben treibt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Geht die Energiewende trotzdem weiter? Georg Stanossek Was in Sachen Erneuerbare Energien am Bau technisch Neues geht und welche Investitionen sich am schnellsten rechnen, soll die Messe „Gebäude.Energie.Technik.“ Ende Februar in Freiburg wieder zeigen. In unserem Schwerpunkt „Energetisch Bauen und Modernisieren“ auf den Seiten 6 bis 12 behandeln wir u.a. wohngesundes und nachhaltiges Bauen angesichts der Flüchtlingskrise, Solarthermie, Hausspeicher und Kleinwindkraftwerke. Der 6. Kongress Energieautonome Kommunen findet am 25. und 26. Februar 2016 erstmals im Konferenzbereich der Messe Freiburg parallel zur GETEC statt. Programmschwerpunkte sind u.a. das Forum Quartierskonzepte, Umsetzungsstrategien für die Wärmewende auf lokaler Ebene oder nachhaltige Mobilität und elektrische Speicher im kommunalen Umfeld. Wir im Web: www.SolarRegion.net www.fesa.de twitter.com/fesa_freiburg www.facebook.com/fesa.e.V Eher unausweichlich als bewusst geplant hat sich in dieser Ausgabe als zweiter Schwerpunkt der Klimagipfel COP21 in Paris eingeschlichen, mit Kommentaren von Rolf Disch (S. 12), Per Klabundt (S. 20/21) und einem Stimmungsreport unseres Mitarbeiters Nick Heinke (S. 24). Das Fazit dazu: Paris ist nicht mehr und nicht weniger als ein Startsignal. Umsetzen muss die Ziele nun jeder einzelne von uns privat und im beruflichen Umfeld – indem wir z.B. fair einkaufen (S. 28) oder Elektronik effizient nutzen (S. 29). Und schließlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, dem Abgas-Skandal bei Volkswagen eine bescheidene Seite zu widmen. Erstaunlich, wie seit dem „Dieselgate“ die Elektroautos bei den Herstellern wieder Konjunktur haben und die Bundesregierung versucht, ihre E-Mobilitätsziele – höchst umstritten – mit Hilfe von Kaufprämien noch zu retten. Die Hersteller sollen die Kaufprämien allerdings anteilig mit tragen. Grundsatzfragen wie Rohstoffknappheit bei seltenen Erden oder Entsorgungskonzepte für Altbatterien bleiben dabei komplett auf der Strecke. Und böse Auguren behaupten gar, die hohen Feinstaubwerte in den Innenstädten rührten nicht einmal vom Diesel, sondern vielmehr von der Renaissance der Kaminöfen her. Offenbar brauchen wir heute keine Ölkrise mehr für autofreie Straßen, Öl zu Spottpreisen tut es auch! Das Fahrverbot in Peking und zuletzt der (erfolglose) Aufruf zum freiwilligen Verzicht auf das Auto in Stuttgart aufgrund der Feinstaubbelastung geben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was kommt: Beim Appell zu freiwilligen Einschränkungen wird es nicht bleiben. Besser also, wir üben schon mal – ganz radikal –, Bequemlichkeit, Privilegien und Luxus runterzuschrauben … Georg Stanossek (stv. Chefredakteur) Impressum SolarRegion 1/2016 · 19. Jahrgang Chefredakteur: Georg Stanossek • Anzeigenleitung: Georg Stanossek • Redaktion: Georg Stanossek, Eva Pauli, Diana Sträuber, Nick Heinke • Autoren in dieser Ausgabe: Benedict Buchberger, Thomas Bauer, Fabien Girod, Nick Heinke, Gabriele Hennicke, Per Klabundt, Kaj Mertens-Stickel, Georg Stanossek, Michael Sellner, Mira Steck, Nico Storz, Diana Sträuber, Eva Pauli, Marissa Walzer, Ernst Wagner • Titelfoto: arsdigital, Fotolia.de • Layout & Druckvorstufe: Frank Schöler, www.schoeler-design.de, Tel. 0761/2056741 • Herausgeber: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg • Anschrift Redaktion: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Die Zukunft ist erneuerbar! Freiburg, Tel: 0761/407361, Fax: 0761/404770, mail@fesa.de • Auflage: 20.000 • Erscheinungsweise: vierteljährlich • Druck: Freiburger druck GmbH & Co.KG, Lörracher Straße 3, 79115 Freiburg • Medienpartner: Windenergie Offenburg • Vertrieb und Verbreitungsgebiet: An rund 1.000 öffentlichen Auslagestellen in Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut, Ortenau, Schwarzwald-Baar und in der Bodensee-Region. Auslagestellen sind unter anderem öffentliche Ämter, der Fachhandel für Solar- und Elektrotechnik, Institutionen aus dem Umweltbereich, der ÖPNV- und Fremdenverkehrsbereich, Banken, Buchhandel, Bibliotheken, Reformhäuser, Arztpraxen und gastronomische Einrichtungen. • Einzel-Abonnement für 4 Ausgaben: Inland 15 Euro, Ausland 20 Euro. • Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder • © by fesa e.V. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des fesa e.V. • Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Recyclingpapier • Über Fragen der deutschen Rechtschreibung wurde im Zweifelsfall demokratisch entschieden. * Achtung Satire :-) 2 Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2016 SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Inhalt 6.6.KONGRESS KONGRESS To p T h e m a 25. 25.- -26. 26.Februar Februar2016 2016 6 „Billigheimer“ versus ökologisch-nachhaltigem Bauen – Stromspeicher rücken zunehmend in den Fokus Messe MesseFreiburg Freiburg 7 Flüchtlingskrise als Chance für nachhaltigen und sozialen Wohnraum verstehen 8 Potential von Kleinwindkraftanlagen in Wohngebieten 9 Sanierungsberatung: Vorsicht mit Pauschalangaben 10 Wohnen Sie schon, oder hausen Sie noch? 10 Gebäude wohngesund und energieeffizient gestalten 11 Innovation erleben (44): Solarthermie-Initiative der Stadt Freiburg 12 COP21: Paris redet, Freiburg handelt Wirtschaft 13 News 14 Die ausgeschriebene Energiewende 15 Wasserkraft für die Genossen in Müllheim-Staufen 18 VW-Abgasskandal: Vom Saulus zum Paulus? poli tik PARALLELVERANSTALTUNG – FREIER MESSEEINTRITT PARALLELVERANSTALTUNG – FREIER MESSEEINTRITT WWW.GETEC-FREIBURG.DE GEFÜHRTE MESSERUNDGÄNGE 19 News 20 COP21: L’esprit de Paris – Das Signal von Paris an die Welt und unsere Region FÜR KONGRESSTEILNEHMER GEFÜHRTE MESSERUNDGÄNGE FÜR KONGRESSTEILNEHMER 26.–28. 2. 2016 WWW.GETEC-FREIBURG.DE MESSE FREIBURG 26.– 28. 2. 2016 MESSE FREIBURG 22 Wärmeversorgungskonzept Gutleutmatten – Pro- und Contra 24 COP21: „Advent, Advent das Klima brennt“ alter alsace E nerg i es 25 Faktor 4 und mein Geld – Welche Bank ist die richtige? 25 Zahlst du noch oder stückst du schon? p rax is 26 News 27 Stromsparen in Gemeinschaft – Energiesparcontracting als Geschäftsmodell 28 Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ in Freiburg rubrik en Jetzt anmelden unter r nen.de unte lden anme mmu e-ko tonom gieau www.enerJetzt unen.de utonomegieaTeiln .ener www rgebühr ehmekomm zierte Redu e Teiln ziert Redu unenühr Kommrgeb von ehme eter für Vertr für Vertreter von Kommunen Veranstalter Veranstalter 2 Editorial / Impressum 4 fesa News 29 Energiesparkolummne: Watt und Byte – Elektronik effizient nutzen 30 Branchenverzeichnis SolarRegion · Ausgabe 1/2016 3 f e s a N e w s Die fesa-Vorstände Marissa Walzer und Stefan Flaig verabschieden Rainer Schüle (Mitte) mit einem Interview des fesa e.V., die Industriepartner der Energieagentur und die anderen Energieagenturen in Baden-Württemberg, wäre die Energiewende, der er sich verschrieben hat, nicht so weit wie sie heute sei, so Rainer Schüle in seiner Dankesrede. Der offizielle Teil der Feier endete mit ihrem emotionalen Höhepunkt, als Orchester und Chor der Mitarbeiter der Energieagentur zur Melodie des Scorpions Song „A Wind of Change“ Rainer Schüle ein Abschiedslied darbrachten. Der Auftritt der Mitarbeiter ließ ahnen, dass Rainer Schüle für die Mitarbeiter mehr als nur ein Chef war. Politischer Abend am 24.02. zur Energieversorgung der Region Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien und fesa e.V. veranstalten am 24.02. um 18.30 Uhr im Solar-Info Center in Freiburg eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl. Dabei haben die Parteien die Möglichkeit, dem Publikum ihre Vorstellungen von der zukünftigen Energieversorgung der Region näher zu bringen und zu verteidigen. Zugesagt hatten bei Redaktionsschluss bereits Eicke Weber (FDP), Reinhold Pix (Grüne) und Gabi Rolland (SPD). Rüdiger Fleck leitet die Energieagentur Regio Freiburg Rüdiger Fleck, 53, ist seit 1. Januar 2016 neuer Geschäftsführer der Energieagentur Regio Freiburg. Dies haben die Gesellschafter der Energieagentur, die Stadt Freiburg, der fesa e.V. und der Verein Klimaschutzpartner im Handwerk entschieden. „Wir sind überzeugt, dass Rüdiger Fleck gemeinsam mit dem kompetenten Team die Projekte der Energieagentur erfolgreich weiterführen und neue Impulse für die regionale Energiewende setzen wird“, so Stefan Flaig, Vorstand des Gesellschafters fesa e.V.. Fleck ist DiplomIngenieur für Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Energietechnik. Ende 2009 wechselte er als Consultant zur Nationalen Energiekommission (CNE) der Dominikanischen Republik in Santo Domingo. Fleck folgt auf Rainer Schüle, der das Unternehmen zum Jahresende verlassen hat. Gründungsmitglied Hanna Lehmann geht in „Ruhestand“ Hanna Lehmann, seit 1990 Studienleiterin und Umweltbeauftragte der Katholischen Akademie in Freiburg, konnte sich spätestens im Mai 2015 mit ihrer klaren Linie pro Umwelt und Klimaschutz bestätigt fühlen, als Papst Franziskus seine „Enzyklika LAUDATO SI‘ über die Sorge für das gemeinsame Haus“ herausgebracht hat: „Wir müssen uns von allen konventionellen Energien umgehend verabschieden“, sagt die ebenfalls leidenschaftliche Kunstfördererin. Die erste Umwelterklärung der Akademie stammt von 1999 und deren Klimaschutzkonzept ist in vielen Teilen inzwischen vorbildlich für andere Institutionen umgesetzt. 2003 erhielt Hanna Lehmann den Ehrenpreis „Stromrebell“ der EWS für ihr kirchliches Engagement. Als unvollendetes Projekt hinterlässt sie die Solartankstelle für E-Fahrzeuge vor dem Haus. Hanna Lehmann war und ist Gründungsmitglied und langjährige, engagierte Unterstützerin des fesa e.V.. Auch die Katholische Akademie zeigte als Firmenmitglied immer wieder Flagge mit Anzeigen zu den zahlreichen Tagungen zum Thema Nachhaltigkeit und Energiewende. Wir wünschen einen guten „Unruhestand“ und freuen uns über weiterhin gute Gespräche! Foto: privat Mit Ablauf des vergangenen Jahres beendete Rainer Schüle seine 16 Jahre dauernde Tätigkeit als Geschäftsführer der Energieagentur Regio Freiburg GmbH. Die Gesellschafter der Energieagentur Regio Freiburg GmbH, Stadt Freiburg, Klimaschutzpartner des Handwerks e.V. und fesa e.V., würdigten die Verdienste ihres scheidenden Gründungsgeschäftsführers bei einer Abschiedsfeier kurz vor Weihnachten in der Katholischen Akademie in Freiburg. Mehr als 90 geladene Festgäste, unter ihnen langjährige politische und berufliche Weggefährten und Geschäftspartner, kamen zusammen, um mit ihm gemeinsam „würdevoll Abschied zu feiern“, wie eine Teilnehmerin anderntags formulierte. Umrahmt von musikalischen Beiträgen wie dem Energiewendealphabet von Michael Rudolph und Pianist Johannes Büttner mit dem Anti-AKWRagtime, einem Protestsong gegen das in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts geplante Atomkraftwerk Wyhl des Liedermachers Walter Mossmann, führten die Vorstände des fesa e.V., Marissa Walzer und Stefan Flaig, mit Rainer Schüle ein Interview, statt wie bei solchen Anlässen üblich, eine Rede zu halten. Nach dem Studium zum Öko-Institut als Zivildienstleistender gekommen, weil er am Thema Energiewende arbeiten wollte, war für Rainer Schüle die 12-jährige Tätigkeit beim ÖkoInstitut und die anschließenden 16 Jahre als Geschäftsführer der Energieagentur immer Berufung und nicht nur Beruf. Ohne das Team der Energieagentur, seine ehemaligen Kollegen am Öko-Institut, die Gründer Foto: Energieagentur Regio Freiburg Über 90 Weggefährten verabschieden Rainer Schüle 4 SolarRegion · Ausgabe 1/2016 f e s a N e w s Foto: Stefanie Witt Experimente mit Erneuerbaren Energien Durch Spenden der Firma Sick AG konnte der fesa e.V. das Projekt „Experimente mit Erneuerbaren Energien“ überarbeiten und letztes Jahr bereits an mehreren Schulen durchführen. SchülerInnen der 4. bis 6. Klasse forschen dabei zu verschiedenen Erneuerbaren Energien wie Solarenergie, Windkraft und Biomasse. Für dieses Schuljahr sind alle Plätze belegt. Im kommenden Schuljahr 2016/2017 stehen sechs Plätze zur Verfügung. Interessierte melden sich direkt bei Frau Witt: witt@fesa.de -Event: „Windpark Ettenheim hautnah“ mit Greencity Energy Neue Rubrik! - Die Dreier-Staffel fesa-Mitglieder beantworten in dieser Rubrik drei gleich bleibende Fragen und reichen das Staffelholz dann an ein anderes Mitglied weiter. In dieser Ausgabe kommt Martin Ufheil von der solares bauen GmbH zu Wort: „Energieversorgung ohne Kohle- und Atomstrom ist machbar!“ Foto: GE Was war Ihr letzter Energiewende-Beitrag? Ein fertig gestelltes Windrad oder einen Windpark haben schon viele von Ihnen gesehen. Am Samstag, den 9. April können Sie sogar beim Bau dabei sein! 25 Personen können exklusiv an dem fesa-Event auf der Baustelle des Bürgerwindparks Südliche Ortenau teilnehmen und eventuell eine Gondel oder die riesigen Rotorblätter am Boden besichtigen (fesa-Mitglieder haben Vorrang). Die Führung durch den Windpark beginnt um 10 Uhr am Wanderparkplatz Sperrstock bei Ettenheim und dauert ca. 2,5 Stunden. Im Anschluss stellen Stefanie Janssen von Green City Energy und Jörg Bold von der Ettenheimer Bürgerenergie eG das Beteiligungskonzept des interkommunalen Windparks vor. Weitere Infos: www.buergerwindpark-suedliche-ortenau.de, www.greencity-energy.de , www.fesa.de 6. Kongress Energieautonome Kommunen Der 6. Kongress Energieautonome Kommunen findet am 25./26.02.2016 erstmals im Konferenzbereich der Messe Freiburg statt, einen Tag vor der GETEC. Am 1. Kongresstag stehen Vorträge und Fachforen im Vordergrund. Erstmals wird mit Unterstützung des trinationalen Netzwerks TRION-climate e.V. ein Teil des Programms deutsch-französisch übersetzt. Themen sind u.a. Fördermöglichkeiten für Kommunen, Umsetzungsstrategien für die kommunale Wärmeversorgung und Mobilität, Quartierskonzepte sowie Kommunikation und Motivation. Am 2. Tag gibt es Exkursionen, Messerundgänge und Workshops. Umweltminister Franz Untersteller übernimmt die Schirmherrschaft. Anmeldung auf www.energieautonome-kommunen.de SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Mein persönlicher Beitrag: Habe gerade unseren Sommerurlaub gebucht, wie (fast) immer mit Bahn und Rad statt Flieger. Mein beruflicher Beitrag: Die Unterschrift unter den Erbpachtvertrag für das neue Bürogebäude unserer Niederlassung in Straßburg. Hier entsteht ein Bürogebäude im Passivhausstandard mit ökologischen Dämmstoffen (Stroh), PV-Anlage, Batteriespeicher, BHKW u.v.m. Wir produzieren mehr Energie als im Betrieb für Wärme und Elektrizität benötigt wird. Im Sommer produzieren wir Überschüsse, im Winter muss Martin Ufheil natürlich noch Strom bezogen werden. Da wir über einen Energiespeicher verfügen, wird nur dann Strom bezogen, wenn die Rhein-Wasserkraftwerke aus dem Elsass genügend Strom produzieren. Wir wollen eine sichere 100% regenerative Energieversorgung ohne Kohle- und Atomstrom. Wem würden Sie gern mal eine Nachhilfestunde in Sachen Energiewende zukommen lassen? Herrn Bürgermeister Otto Neideck, stellvertretend für so viele Finanzbürgermeister. Mein Anliegen wäre es ihm einmal die Grundsätze einer Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erläutern. Denn viele Kommunen und Städte geben sehr viel Geld für unwirtschaftliche Prestigeobjekte aus und knausern, wenn es um die Realisierung wirtschaftlicher Energiewendeprojekte geht. Wo kann die Solarregion noch mehr Energiewende vertragen? Eigentlich überall. Der warme Winter 2015/2016 ist ein weiteres Indiz dafür, dass wir endlich handeln müssen. An welches fesa-Mitglied geben Sie den Staffelstab weiter und warum? Ich gebe weiter an Architekt Rolf Disch. Er setzt sich seit Jahrzenten für die Energiewende ein und hat echte Pionierarbeit geleistet. Ohne Rolf Disch gäbe es die Solarregion Oberrhein vermutlich gar nicht. 5 TO P T H E M A „Billigheimer“ versus ökologisch-nachhaltigem Bauen – Stromspeicher rücken zunehmend in den Fokus Wenn am 26. Februar die 9. Gebäude.Energie.Technik (GETEC) auf dem Freiburger Messegelände startet, werden die Besucher die Messe wieder als Wegweiser rund um das Thema energieeffizientes Planen, Bauen und Wohnen nutzen. Besonders Systeme für die Eigenstromerzeugung und -nutzung sowie die schnelle Bereitstellung von nachhaltigem und preiswertem Wohnraum dürften in diesem Jahr im Fokus des Besucherinteresses stehen. Von Benedict Buchberger und Georg Stanossek, fesa e.V. Einen Schub für neue energetische Maßnahmen könnte nach Einschätzung der Energieagentur Regio Freiburg geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen bringen. Die in diesem Jahr in Kraft tretende Energieeinsparverordnung (EnEV) verschärft die Richtlinien hinsichtlich des Energieverbrauchs bei Neubauten. Die Kunden beschäftigen sich außerdem mit ökologischen Dämmstoffen. „Dies führt dazu, dass so gut wie alle Neubauten ein Niedrigenergie- oder Passivhaus sind“, sagt Thomas Bauer bei der Energieagentur. Auch das neue Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) helfe, den Energiebedarf der Häuser zu senken. Durch den niedrigen Ölpreis würden jedoch verstärkt wieder Ölheizungen nachgefragt. Hier sollte ein Riegel vorgeschoben und für Aufklärung in der Bevölkerung gesorgt werden. „Billigheimer“ rangieren vor ökologischen und nachhaltigen Bauten 6 „Die Masse hat den Knall offenbar noch immer nicht gehört!“, gibt sich auch Michael Sellner aus Staufen in Sachen Energiewende zunehmend fassungslos und sieht auf ganzer Breite ein Nachlassen des Umweltengagements. Die Angst vor Überfremdung und die Flüchtlingsdebatte würden derzeit alles überlagern. Nicht mehr die Umwelt sondern einzig schneller neuer Wohnraum sei das Thema. Ähnlich wie beim Lebensmittel-Kauf beim Discounter statt im Biomarkt gingen auch beim Hausbau PV-Strom und Speicher als perfektes Gespann schaft erst rund 25.000 einen Stromspeicher zugelegt. Vor diesem Hintergrund drängen auch die Autokonzerne als Hersteller von Elektroautos in den Markt. Die Speicher sollten in erster Linie in der Größe passend zum Eigenverbrauch und dem Anwendernutzen ausgewählt werden“, rät Speicher-Experte Matthias Lösch von Cosinus3 Energiesysteme. Ebenso wichtig seien die richtige Technik, Steuerungsmöglichkeiten, Anbindungen sowie die Netzdienlichkeit. Die Preise würden bis Mitte des Jahres von derzeit rund 1.000 Euro je kWh Speichervolumen auf voraussichtlich 800 Euro und darunter fallen. Angesichts der stetig steigenden Strompreise in Deutschland und den fallenden BatteriePreisen werden Solarstromspeicher immer attraktiver. Kaum eine neue PV-Anlage geht heute noch ohne ein solches Speichersystem in Betrieb, um zunächst einmal den eigenen Energiebedarf zu decken. „Seit gut fünf Jahren helfen dabei Batteriespeicher und Wärmepumpen“, sagt Marco Kirchner von MK-Energiesysteme, Freiburger Anbieter von Lösungen für PV Anlagen mit Energiespeichersystemen. Ein Autarkiegrad beim Strom von 80 bis 95 Prozent sei schon Komfortable Bedienung eines Solarspeichers per Display jetzt erzielbar. Neuere Projekte versuchen zudem, die PV-Anlage mit klei- Zudem fuße ein Großteil des jetzigen Energienen BHKWs und Industriebatteriespeichern zu systems auf subventionierten Modellen. Auch das müsse fairerweise in die Gesamtrechnung koppeln. mit eingehen. Zur GETEC rechnet Lösch mit Schon ab 2017, so schätzt die Unternehmensbe- neuen Herstellern und neuen Ideen auf dem ratung PWC, könnten sich Billig-Akkus kombi- Markt. Andere Hersteller wiederum, die bisher niert mit einer Photovoltaikanlage in Deutsch- Leader waren, würden vom Markt wieder verland wirtschaftlich rechnen. Und der Markt schwinden. verspricht ein riesiges Potential: von den 1,5 Millionen Hausbesitzern, die in Deutschland Knapp 30 der rund 200 Aussteller haben für die eine Solaranlage besitzen, haben sich nach Freiburger Messe das Thema „Energiespeicher“ Angaben des Bundesverbands der Solarwirt- angekündigt. n SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Foto: Sonnenbatterie GmbH und Modernisierung meistens „Billigheimer“ [Wie treffend! Anm.d.Red.] vor ökologischen und nachhaltigen Bauten. Nur selten gehe man in der Branche auf KfW 40 oder Energie PlusBauten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet seien fast alle Messen der vergangenen Jahre eher enttäuschend gewesen. TO P T H E M A Flüchtlingskrise als Chance für nachhaltigen und sozialen Wohnraum verstehen Foto: Georg Stanossek Trotz vielseitiger Apelle vor allem aus der grünen Ecke: Energiewende und Flüchtlingskrise finden bislang nicht zusammen. Insbesondere bei der Bereitstellung von Unterkünften für Flüchtlinge findet ökologisches und nachhaltiges Bauen in den Kommunen derzeit selten Anwendung – obwohl das durchaus möglich ist, mit Eigenmitteln und ohne Mehrkosten. Von Georg Stanossek, fesa e.V. Notunterkünfte für Flüchtlinge in der Erstaufnahme des Landkreises in Gundelfingen bei Freiburg Ein Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit für die Flüchtlinge haben momentan oberste Priorität. Landkreise und Kommunen stehen enorm unter Druck: „Der Markt für Wohncontainer ist leergefegt“, heißt es auf Anfrage beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, zuständig für die Erstunterbringung der Flüchtlinge. „Wir müssen die akute Situation meistern und nehmen, was wir bekommen können.“ Später könne man vielleicht auch über Nachhaltigkeit nachdenken. Für die längerfristige Unterbringung der Migranten im Anschluss sind die Kommunen zuständig. Bis Mai werde man als Provisorium erst einmal eine wärmegedämmte Halle aufstellen, erklärt Bruno Müller, Bauamtsleiter der Gemeinde Gundelfingen, gegenüber unserer Redaktion. 1 Million Euro habe die Gemeinde dafür als „zusätzliche Ausgaben“ in ihrem Etat eingeplant. Weitere drei bis vier Millionen Euro wurden für neue Dauerunterkünfte in Massivbauweise zurückgestellt, die später in 3- bis 4 Zimmer-Wohnungen umgewandelt würden. Rolf Disch entwickelt Wohnmodul in Plusenergie-Bauweise „Die jüngsten Preissteigerungen bei den Containern führen dazu, dass man auf nahezu gleichem Preisniveau auch ökologisch bauen SolarRegion · Ausgabe 1/2016 kann“, sagt Dr. Tobias Bube, Sprecher beim Architekturbüro Rolf Disch. Der Freiburger Solararchitekt beweist mit einer neuen, schnell umsetzbaren und unkonventionellen Lösung, dass schnelle und ökologische Bereitstellung von Wohnraum sich nicht ausschließen: ein Wohnmodul in Plusenergie-Bauweise. Im Büro Disch verwahrt man sich vehement gegen den Druck aus Wirtschaft und Politik, angesichts der Flüchtlingskrise jetzt von den beispielsweise in der Energieeinsparverordnung (EnEV) gesetzten Standards abzurücken. Bei Wohncontainern sei die Politik schon eingeknickt und habe in der EnEV Ausnahmeregelungen eingeführt. „gangbaren Weg“ empfehlen die Umweltschützer aber den Bau von Flüchtlingsunterkünften, die später zu Sozialwohnungen werden. Die Gemeinde baut dabei aus Eigenmitteln qualitätsvolle Bauten, die barrierefrei und energieeffizient ausgelegt sind. „Der Landkreis mietet diese Gebäude zu den üblichen Bedingungen für 20 Jahre an“, erklärt der BUND das sogenannte „Herbolzheimer Modell“. Nach 20 Jahren besitze die Stadt dann schuldenfreie Sozialwohnungen. Flaig: „Eine intelligente Lösung, die sich insbesondere für Baulücken im Innenbereich und bereits erschlossene Baugebiete eignet.“ n Neuen Wohnraum immer dauerhaft denken Der Staufener Architekt Michael Sellner bezweifelt das Wohnmodul-Container-Konzept: „Die Rechnung, die Notunterkünfte nach zwei bis fünf Jahren wieder abzubauen, wird nicht aufgehen.“ Zudem transportiere man mit dieser Strategie die unterschwellige Botschaft an Pegida & Co., dass das Flüchtlingsthema nur ein vorübergehendes sei. Dauerhaft Wohnraum einrichten beziehe sich realistisch auf einen Zeitraum von 25 bis 50 Jahren. Mit Containern sei man daher grundsätzlich auf dem Holz- bzw. Blechweg. Raummodule mit drei Metern Breite seien nicht langlebig genug. Sellner: „Zudem wird zu viel ‚Luft‘ transportiert. Da ist Tafelbau, platzsparend verpackt für den Transport, wie Ikea es bei Möbeln perfektioniert hat, deutlich ökologischer.“ In der Flüchtlingskrise sieht Sellner ganz neue Herausforderungen für das Baurecht. Genau dazu hat der BUND-Landesverband Baden-Württemberg im vergangenen Dezember ein Argumentationspapier herausgebracht mit dem Titel: „Flüchtlingskrise – neue Herausforderungen für das Bau- und Planungsrecht“. Bei Behelfsbauten hält es der BUND zwar für gerechtfertigt, die bestehenden gesetzlichen Ausnahmemöglichkeiten innerhalb der geltenden Landesbauordnung auszuschöpfen. Als GEMEINSAM STARK! Wir gestalten die regionale Energiewende. MACHEN SIE MIT! Bürger-Energie Südbaden eG Marktstraße 1-3, 79379 Müllheim Telefon: 07631 / 93608-26 info@buerger-energie-suedbaden.de www.buerger-energie-suedbaden.de 7 TO P T H E M A Potential von Kleinwindkraftanlagen in Wohngebieten Können Kleinwindkraftanlagen eine passende Ergänzung zu einer Solaranlage auf dem Dach sein? Werden sie sich in den Städten etablieren? / Von Nick Heinke, fesa e.V. Auf dem Gelände der Firma Getmore Littenweiler drehen sich seit kurzem zwei Kleinwindkraftanlagen (KWKA). Die Anlagen mit 0,5 und 1 Kilowatt Leistung hat Axel Gnann, Händler für KWKA bis 2000 Watt, für die Eigenversorgung und zur Erhöhung seines Autarkiegrades installiert. Die Idee, sich von den Strompreisen und fossilen Brennstoffen zu entkoppeln, ist für viele der Hauptgrund zum Kauf einer KWKA. „Wir liefern über 30 Prozent der Anlagen schon weltweit an Hochschulen oder für industrielle Zwecke, wie Leuchtfeuer, Funkmasten, Notstromanlagen, Bohrplattformen, PipelineBeleuchtungen, Expeditionen oder Forschungsanlagen“, sagt Günther Hacker vom Solar Wind Team in St. Georgen. Auch für Inselsysteme hat die Windkraft also nach wie vor einen hohen Stellenwert. über die Auftriebskraft. Unter Fachleuten und dem Gesichtspunkt der effektiven Energieerzeugung werden sie gerne als „Drehquirl Spielzeuge“ abgetan. Die Vorteile der nicht notwendigen Windnachführung, geringeren Schallemissionen und Schattenwurf können derzeit noch nicht überwiegen. Immer wieder gibt es Versuche, die Windkraftnutzung mit der Architektur zu verbinden und gebäudeintegrierte Lösungen zu finden. Die erhoffte Energieausbeute wurde hier nicht immer erreicht. Oftmals sind sie vielmehr „Hingucker“ sowie Symbol und Image für Nachhaltigkeit. So dienen die vier horizontalen Windkraftanlagen mit je 500 Watt auf dem Hotel Victoria in der Nähe des Freiburger Bahnhofs, primär der Sensibilisierung für die Windkraft und tragen höchstens mit einem Prozent zur Stromerzeugung bei. Ein Großteil wird durch eine Beteiligung am Ettenheimer Windpark gedeckt. „Die Wirtschaftlichkeit stand dabei nicht im Vordergrund. Die Gäste haben aber viel Spaß an den Windrädern auf dem Dach und das ist ein guter Einstieg für unsere Umweltführungen“, sagt der Inhaber des Nullemissionshotels Bertram Späth. Foto: Victoria Hotel Foto: XXXXXXXXXXXXXX Windkraft mit Photovoltaik nicht vergleichbar Vicoria Hotel in Freiburg mit Windrädern Zu KWKA zählen Anlagen mit bis zu 100 Kilowatt, 50 Meter Höhe und 16 Meter Rotordurchmesser. Bis 50 Meter Höhe fallen sie in Deutschland nicht unter das Bundesbaurecht, wie Großwindkraftanlagen, und benötigen keine Vorrang- oder Konzentrationszonen - bis 10 Meter in Baden Württemberg nicht einmal eine Baugenehmigung. Horizontale und vertikale Windkraftanlagen 8 Grundsätzlich kann man horizontale und vertikale Anlagentypen unterscheiden. Die horizontalen Anlagen funktionieren, wie die großen Windräder und Tragflächen von Flugzeugen, Bei der Auslegung einer PV-Anlage kann man online mit vorgegebenen Einstrahlungswerten und Dachneigung schnell erste Prognosen berechnen. Für eine Windkraftanlage muss man dagegen viel mehr auf den Standort und die Windverhältnisse vor Ort achten, sowie geeignete Anlagentypen ausfindig machen. Die Leistung des KWKA ist von der Geschwindigkeit des Windes mit der dritten Potenz abhängig. Eine Windgeschwindigkeit von beispielswiese 6 statt 4 Metern pro Sekunde verdreifacht die Leistung. Vorherige Windmessungen über einen längeren Zeitraum lohnen sich selbst für kleine Anlagen. Dabei darf man sich nicht auf gefühlte Windgeschwindigkeiten verlassen, weil Turbulenzen häufig als hohe Windgeschwindigkeit wahrgenommen werden. Eine Windkraftanlage aber braucht laminare (turbulenzfreie) Anströmung, sollte möglichst frei stehen und Strömungseffekte positiv nutzen. „Ein Kleinwindrad im Schwachwindgebiet, zwischen Häusern, Bäumen oder auf Wohnhausdächern macht nach wie vor wenig Sinn- außer man macht Abstriche im Ertrag“, sagt Hacker aus langjähriger Erfahrung. Windkraftnutzung in Wohngebieten ist also stark standortabhängig und nur eingeschränkter als PV-Installationen möglich. Allgemeine Angaben zu Kosten und Rentabilität sind nicht machbar, die Spanne reicht von 3.000€ bis 9.000€ pro Kilowatt Nennleistung. Vor allem bei kleinen Anlagen sollte man laut www.klein-windkraftanlagen.com nicht wirtschaftliche Motive in den Vordergrund stellen. Einspeisevergütung zu gering Zu keiner Zeit gab es eine hohe Einführungsvergütung für KWKA, wie es bei PV der Fall war. Die Einspeisevergütung von 8,5 Cent pro Kilowattstunde über 20 Jahre, wie bei großen Megawattanlagen ist nicht angepasst(?), wie das in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Das forderte der Bundesverband Windenergie (BWE) bereits 2011. Derzeit lohnt sich einen KWKA nur bei hohem Eigenverbrauch. Die Eigenverbrauchs EEG Umlage (für Anlagen über zehn Kilowatt installierter Leistung) steigt aber bis 2017 auf bis zu 2,5 Cent pro Kilowattstunde. „Wegen der windschwachen Lage können in Städten KWKA nur als Hobby betrieben werden, eine Amortisation ist bei den derzeitigen Strompreisen nicht drin. „Trotzdem ist die Nachfrage da, man muss nur ehrlich informieren“, so Hacker. Derzeit geht man in Deutschland von einem Zu-bau von KWKA (bis 50 Kilowatt Leistung) von 2.500 bis 3.500 Anlagen pro Jahr aus. Die deutsche Kleinwindbranche mit etwa 30 Herstellern kann durch Export und wachsende Märkte im Ausland dennoch eine Zukunft haben und langfristig Produkte weiterentwickeln und Preise senken. Allerdings bleibt die bestehende Forderung nach angepassten Baurechts- und Umweltschutzauflagen sowie einer Markteinführung mit finanziellen Anreizen und Planungssicherheit- sonst bleibt die KWKA ein Nischenprodukt für Idealisten und Bastler. n Weitere Infos: www.wind-mobil.de www.klein-windkraftanlagen.com SolarRegion · Ausgabe 1/2016 TO P T H E M A Sanierungsberatung: Vorsicht mit Pauschalangaben Ein Feldtest der Beratungsorganisation co2online bestätigt, dass eine gute Beratung und eine professionelle Betreuung Grundvoraussetzung für eine wirksame energetische Sanierung sind. Eine Einschätzung von Thomas Bauer, Energieagentur Regio Freiburg. Quelle: dena.de Die Schwankungen sind enorm Andere Studien bestätigen die Ergebnisse Das Ergebnis: Die Wirksamkeit der Die Ergebnisse des Feldtests sind für Experten Maßnahmen schwankt bei den ein- wenig überraschend. Sie bestätigen frühere zelnen Sanierungen enorm. Wurde Untersuchungen, die die Wirksamkeit von beispielsweise nur die Heizung energetischen Sanierungen aufzeigen. So kam erneuert, lag die Einsparung bei die Deutsche Energieagentur in einer zweiWerten zwischen 8 und 50 Pro- teiligen Studie 2010/2011 zu dem Ergebnis, zent, bei einem Heizungstausch mit dass sich eine energetische Sanierung von Solaranteil zwischen 16 und 65 Pro- selbst genutzten Wohngebäuden auf jeden zent. Die mittlere Einsparung beim Fall rechnet, wenn die Gebäude noch nicht Tausch des Heizkessels lag bei 15 modernisiert sind und ein hoher InstandsetProzent. Bei der Maßnahmenkom- zungsbedarf besteht. Dies gelte auch für Mehrbination Dach-Außenwand-Fenster familienhäuser, bei denen eine Modernisierung Der Energieausweis ist Pflicht bei Neubauten und gibt konnten Einsparungen zwischen warmmietenneutral möglich sei. Das Institut Auskunft zur Energieeffizienz des Hauses. 21 und 48 Prozent erzielt werden. für Wohnen und Umwelt (IWU) untersuchte Viele Hausbesitzer sind durch die negative Am besten schnitt die Kombination mehrerer 2013 unterschiedliche Maßnahmenpakete und Berichterstattung der vergangenen Monate Maßnahmen ab. Wenn die Heizanlage erneu- Modellgebäude und bewertete energetische und Jahre verunsichert, wenn es um das Thema ert und gleichzeitig Dämmmaßnahmen durch- Sanierungen ebenfalls äußerst positiv. Das energetische Sanierung geht. Was bringt eine geführt wurden, lag die Spannbreite zwischen IWU nennt die sogenannten KopplungskoSanierungsmaßnahme wirklich? Und wem 8 und 58 Prozent. Die Maßnahmenkombina- sten als entscheidenden Faktor: Wenn ohnehin kann ich bei all den unterschiedlichen Zah- tionen übertrafen die 40-Prozent-Marke sehr Maßnahmen wie z.B. eine Erneuerung des Putzes anstehen, kann man die energetische len und Einschätzungen in den Medien noch häufig. Sanierungsmaßnahme gut damit verbinden. vertrauen, wenn es darum geht, das sinnvolle Vorgehen für mein Gebäude festzulegen? Doch woran liegt es, dass die Maßnahmen so Die zukünftigen Energiekosteneinsparungen Eine Studie der Beratungsagentur co2online unterschiedlich wirken? Für co2online liegt dies überstiegen nicht nur die energiebedingten zeigt eindrücklich, dass man mit allgemeinen weniger an der Technik, sondern an der unter- Mehrkosten, sondern finanzierten bei vielen Vorhersagen und generellen Einschätzungen schiedlich intensiven Betreuung der Hausbe- Bauteilen auch noch einen Teil der Instandsetvorsichtig sein sollte. Eine Sanierung, so das sitzer. Wenn diese von Anfang an gut beraten zungskosten mit. Ergebnis, kann sehr wirksam sein. Ob sie dies würden und auch während der Sanierung in der Praxis auch ist, hängt entscheidend einen Experten an ihrer Seite hätten, dann sei Die Forderung von co2online und anderen nach von einer guten Planung der Sanierungsmaß- die Sanierung fast immer auch wirksam. Genau einer qualifizierten Energieberatung und einer nahmen und einer professionellen Umsetzung hier liegt das Problem: Nur bei einem Drittel professionellen Baubegleitung sind indes nicht der untersuchten Sanierungen nahmen die neu. Die Botschaft an Hausbesitzer wird aber ab. Hausbesitzer eine Energieberatung bzw. eine noch mal mehr als deutlich formuliert: Man Maßnahmenbegleitung in Anspruch. Weniger sollte bereits vor Beginn der Sanierung einen Ex180 sanierte Gebäude wurden untersucht als die Hälfte der Beratenen nutzte die eigens perten finden, dem man vertraut und der auch die Umsetzung der Maßnahmen betreut. n Bei dem Feldtest stand die Frage im Mittel- dafür vorgesehenen Förderprogramme. punkt, wie groß die Diskrepanz zwischen dem technischen Potenzial von SanierungsmaßI N F O B O X nahmen und den tatsächlich erzielten Einsparungen ist. Dazu untersuchte das Projektteam co2online-Feldtest: http://www.wirksam-sanieren.de/fileadmin/ws/pdf/ die Wirksamkeit von Sanierungen bei rund co2online-sanierungstest-studie.pdf 180 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern im IWU-Studie: http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/energie/sonstiges/ gesamten Bundesgebiet. Bei allen Gebäuden Endbericht_Akteursbezogene_Wirtschaftlichkeit.pdf wurde der Heizkessel nach dem Jahr 2006 Dena-Studie Teil 1: http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/energie/sonstiges/ erneuert und/oder die Wärmedämmung verEndbericht_Akteursbezogene_Wirtschaftlichkeit.pdf bessert. Um die Wirksamkeit der Sanierung zu bewerten, wurde ein Vorher-Nachher-VerDena-Studie Teil 2: http://www.dena.de/fileadmin/user_upload/Presse/ gleich der Energiekennwerte durchgeführt und Meldungen/2012/12-03-26_dena-Sanierungsstudie_Einfamilienhaeuser.pdf wo möglich mit Verbrauchsdaten ergänzt. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 9 TO P T H E M A Wohnen Sie schon oder hausen Sie noch? Gebäude wohngesund und energieeffizient gestalten Du bist, was Du isst – und Du haust, wie Du baust. Wohnen ist heute mehr, als nur ein Dach über dem Kopf – obwohl wir aktuell vor den gleichen Herausforderungen stehen wie in der Nachkriegszeit. Ein Praxisbericht von Michael Sellner, Staufen. anhand der Sanierung eines Dreifamilienhauses in Teningen aus dem Jahre 1958 (www.passivhausprojekte.de/#d_4214). 10 Der gemeinnützige Verein „AktivPlus e.V.“ steht für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Standards für Gebäude und Quartiere (http://www.aktivplusev.de). 2015 ging es in der Pilotphase darum, zu erforschen, wie, und zu beweisen, dass Neubauten und Gebäudesanierungen in den Bereichen Energiebilanz, Nutzerkomfort, Suffizienz/Flächeneffizienz, Ökobilanzierung, Lebenszykluskosten und Vernetzung mit dem umgebenden Quartier zukunftsweisend umgesetzt werden können. Vor dem Hintergrund der EU-Gebäuderichtlinie, die ab 2020 Neubauten nur noch als „nearly-zero-energy-buildings“ zulässt und im Bewusstsein, dass wir mittlerweile 90 Prozent unserer Lebenszeit in Gebäuden verbringen, die Leute aber in fast jedem dritten Gebäude am „sick-building-syndrom“ leiden, erprobte unser Architekturbüro als Mitglied von AktivPlus e.V. Kriterien für wirklich zukunftsweisendes Bauen und neue Gebäudestandards Die schönste Bestätigung war der Kommentar einer Bewohnerin: „Seit 25 Jahren wohne ich in dem Haus, ich habe noch das gleiche Bett und es steht an derselben Stelle wie vorher – aber ich habe noch nie so gut geschlafen wie nach der Sanierung!“ Gerade im Wohnbereich für Leute, die weder das Geld für hohe Nebenkosten übrig haben, noch einen bewussten Umgang mit Heizen und Lüften kennen, sind robuste „von Haus aus“ warme Gebäude unabdingbar - wohngesund als Aktivplus-Gebäude und CO2-neutral mit niedrigsten Lebenszykluskosten – also zukunftsfähig. Auch die erstellenden Kommunen, Baugenossenschaften und Investoren können nicht an billig und schnell zusammengeschusterten „Wegwerf-Bauten“ interessiert sein. Sie werden den knappen Grund und Boden bzw. die wenigen zum Umbau geeigneten Bestandsgebäude so verantwortungsvoll einsetzen wollen, dass die Folgekosten weder den Gemeindeetat noch unsere Nachkommen oder die Umwelt auf Jahre hinaus belasten – möglich ist das. n Wohngesunde Unterkünfte natürlich auch für Flüchtlinge Von diesen Erfahrungen sollen nun auch Neubürger aus Krisenregionen profitieren. Gemeinsam mit Samuel Gebert, Mitgründer des Vereins Zuflucht Müllheim e.V., sowie einem renommierten Fertighaushersteller wollen wir dieses Jahr dringend Foto: M. Sellner Foto: M. Sellner Wir haben dabei wohngesunde Baustoffe eingesetzt wie Zellulosedämmung, Lehmputz, Fliesen, geöltes Parkett und Naturschiefer sowie passivhaustaugliche Fenster aus geölter Schwarzwald-Weißtanne mit äußerer Aluhaut und erreichten eine Minderung des Heizwärmebedarfs um 95%. Der geringe Restwärmebedarf kann alleine über die erwärmte Zuluft in die Räume gebracht werden. Und die PV-SolarEin Blick in die neue Küche des wohngesund runderneustromanlage liefert über das Jahr erten Altbaus in Teningen mehr als die Energie für Raumwärme, Warmwasser, Haushalts- und Lüfterstrom, Energieeffizienz und Umweltschutz spielten beim Ölpreis der Nachkriegsjahre für Bau- sodass sogar noch das Elektroauto des Bauherren keine Rolle und die wahren Kosten von herren versorgt werden kann. Mit diesem KonXylamon, Styropor und Asbest kamen erst viele zept konnten wir unter 18 unterschiedlichsten Jahre später ans Licht. Inzwischen ist ener- Einreichungen u.a. von Hochschulen, Techn. gieeffizientes, nachhaltiges und wohngesundes Universitäten, Fertighausherstellern und Baugesellschaften erfolgreich bestehen. Leben das Hauptziel bei der Bauplanung. benötigte Gebäude im sozialen Wohnungsbau erstellen. Die Gebäude werden zusammen mit Flüchtlingen produziert, gemeinsam mit Flüchtlingen aufgebaut und ermöglichen Wohnen und Arbeiten unter einem Dach. Diese Bauprojekte sollen schwerpunktmäßig den Neuankömmlingen – viele davon mit jahrelanger Baustellenerfahrung, aber ohne deutschen Gesellenbrief – als Qualifizierungsmaßnahme den Einstieg in die hiesige Bauwirtschaft erleichtern. Derzeit werden hier ja händeringend Arbeitskräfte gesucht, die zupacken können. Vormals typischer Altbau „Anno 1958“ – Nach der Modernisierung erzeugt das Zweifamilienhaus mehr Energie, als dort verbraucht wird. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 TO P T H E M A Innovation erleben (44) Solarthermie-Initiative der Stadt Freiburg Schwierig, aber machbar: energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudekomplexes. Die Stadt Freiburg hat sich mit dem Bauverein Breisgau eG und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ein denkmalgeschütztes Mehrfamilienhaus als Modellprojekt ausgesucht, um ein nachhaltiges Energiekonzept zu studieren. Von Ernst Wagner, fesa e.V. Das Pilotprojekt, das vom Innovationsfonds der Badenova mit 185.550 Euro unterstützt wird, soll demonstrieren, daß Solarthermie in Gebäuden mit vielen Wohneinheiten technisch und wirtschaftlich funktioniert. Als Modell wurde der Gebäudekomplex der Bauverein Breisgau eG in der Emmendinger Straße gewählt, der in den Jahren 1903 bis 1904 erbaut wurde, sich aus zehn Familienhäusern mit 92 Wohnungen zusammensetzt und der zudem als Kulturdenkmal eingestuft ist. Projektphase 2: Betriebsauswertung Nahwärmenetz für zehn Häuser Man darf gespannt sein, was die Beobachtung und Evaluation der Betriebsdaten des vom Innovationsfonds der Badenova großzügig geförderten Projektes hervorbringt, um Grundlagen für ein innovatives Nahwärmenetz mit der Einbindung von Solarthermie und einem BHKW zu generieren. Da die Umplanungen das Projekt verzögerten, bleibt für die Auswertung nur noch eine von den zwei geplanten Heizperioden übrig. Möglicherweise wird das Projekt deshalb um ein Jahr verlängert. n Der fast hundertjährige Gebäudekomplex enthält kein zentrales Warmwassernetz. Für die Bereitstellung von Warmwasser und Heizung wurden bisher Gasetagenheizungen oder sogar Einzelöfen in einigen Wohnungen benutzt. Ziel des Bauvereins war es deshalb, alle Wohnungen an eine zentrale Wärmeversorgung anzuschließen. Foto: Bauverein Breisgau eG Die innovative Indachvariante für die Solaranlage musste wegen des Denkmalschutzes aufgegeben werden, weil ein zu schwerwiegender Eingriff in die Gebäudesubstanz befürchtet beiteten ein Konzept, die Solarthermieanlage mit dem BHKW in ein gebäudeinternes Nahwärmenetz zu integrieren. Das Projekt enthielt jetzt zwar keine denkmalschützerische Innovation, mutierte aber zu einem innovativen Pilotprojekt mit der Frage, ob Solarthermie und BHKW gegenseitig konkurrieren oder zusammenwirken. Dies kann nun an einer Anlage, die zahlreiche Wohneinheiten bedient, studiert und demonstriert werden. Das jetzt installierte Heizsystem besteht aus dem Nahwärmenetz für die zehn Häuser mit je einem Wärmespeicher, gefüllt mit 1200 bis 1700 Litern Wasser. Die Wärme der Solarkollektoren hat Nun mit 76 Flachkollektoren: Gebäudekomplex des Bauverdarin Vorrang. Da die Kollektorein Breisgau eG aus den Jahren 1903 bis 1904 in Freiburg fläche wegen der Denkmalanforderungen nur 191 Quadratmeter wurde. Die 76 Flachkollektoren mit einer Lei- betragen durfte, muss die Hauptwärme vom stung von etwa 134 kW sind deshalb auf geeig- BHKW und Brennwertkessel geliefert werden. Das BHKW ist relativ klein ausgelegt, ist neten Dachflächen befestigt worden. dadurch aber fast das ganze Jahr in Betrieb und erzeugt so optimal Strom für die Mieter. Integration eines BHKW dringend geboten Jede Wohnung hat zudem eine WärmeübergaZu Beginn des Projektes war kein BHKW bestation zur Erwärmung von Trinkwasser. Um eingeplant. Wirtschaftlichkeitsrechnungen den Heizenergiebedarf niedrig zu halten, wurund die Bereitschaft der Mietermehrheit, den den Kellerdecken und Dachböden gedämmt BHKW-Strom abzunehmen, führten am Ende sowie Fenster mit neuen Dichtungen versehen. zum Beschluss, ein BHKW (20 kW elektrisch Eine Außendämmung der Wände verbot sich und 47 kW thermisch) zusammen mit einem aus Denkmalschutzgründen. Die Installationen gasbetriebenen Spitzenlastkessel von 450 kW und Sanierungsarbeiten wurden zum Septemzu installieren. Das Fraunhofer ISE und das ber 2015 abgeschlossen. Das gesamte System Planungsbüro des Bauverein Breisgau eG erar- ist erfolgreich in Betrieb. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Die zweite Phase des Projektes besteht nun aus der Betriebsauswertung. Die Aufbereitung der Planungs- und Betriebsdaten durch das Fraunhofer ISE ist ein wesentlicher Teil des Projektes und soll der Öffentlichkeit (insbesondere Installationsbetriebe, Energieberater etc.) später in Form von Fortbildungsveranstaltungen und Publikationen kommuniziert werden. Wer Interesse hat, das Projekt zu besichtigen, kann am Freitag, den 26.2.2016 an einer Exkursion im Rahmen des Kongresses „energieautonome Kommunen“ teilnehmen (kostenpflichtig). Anmeldung unter www. energieautonome-kommunen.de I N F O B O X Serie Innovation erleben (44) Seit 2001 fördert die badenova AG & Co. KG mit ihrem Innovationsfonds für Klimaund Wasserschutz zukunftsweisende Projekte. Jedes dieser Vorhaben trägt zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei. Wir stellen Ihnen in unserer Reihe „Innovation erleben“ einige der interessantesten Projekte vor. Eine Liste der geförderten Innovationsfonds-Projekte finden Sie unter www.badenova.de/innovationsfonds 11 TO P T H E M A Klimaschutz: Paris redet, Freiburg handelt Rolf Disch gilt als Pionier der Solararchitektur. In seinem Kommentar zum Pariser Klimagipfel plädiert er dafür, in den Gemeinden das Soziale und den Klimaschutz zusammenzubringen. Und wieder haben sie getagt. Dieses Mal in Paris. Regierungschefs, Klimaforscher und Aktivisten versuchten, sich auf der Klimakonferenz zu verständigen. Worüber? Wie man schnell zu einer weltweiten Vollversorgung durch erneuerbare Energien kommt? Nein. Wie man den an Wahnsinn grenzenden Konsum und Ressourcenverbrauch eindämmt? Nein. Zwar begrüße ich es sehr, dass es überhaupt zu einer Einigung kam, nach so vielen Konferenzen. Dennoch, ob nun statt 2 sogar 1,5 Grad als maximal zu akzeptierende Klimaerwärmung als Absichtserklärung festgeschrieben ist – die konkreten Maßnahmen müssen vor Ort ergriffen werden. Andere Akteure müssen die Speerspitze bilden. Die Bundesregierung betreibt die Energiewende mit Rücksicht auf die Kohle nach dem Motto „Je langsamer, desto nachhaltiger“, während in der Branche der erneuerbaren Energien bereits 70.000 Arbeitsplätze verlorengegangen sind – viele in Freiburg und in der Region. Dennoch wächst der Anteil an regenerativem Strom unaufhaltsam. Das wird regional und kommunal organisiert, bürgerfinanziert und mittelständisch umgesetzt. Man sieht: Die Speerspitze, das sind Städte, Gemeinden, Regionen und ihre Bürger. Dabei müssen wir die großen Herausforderungen als lokale Chancen für die Energie- 12 wende begreifen, anstatt soziale Aspekte gegen nachhaltige Entwicklung auszuspielen. Die Herausforderung lautet heute: Die Stadtbevölkerung wächst, die Immobilienpreise und Mieten steigen, neue Stadtteile sind angedacht, es muss bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, auch für Flüchtlinge. Nun werden Rufe laut, die energetischen Standards herunterzusetzen. Doch das Gegenteil ist nötig: nicht beim Erreichten stehenzubleiben, sondern die Fortschritte der vergangenen Jahre zu nutzen. Alle neuen Stadt- und Ortsteile sollen Plusenergie-Quartiere werden Alle neuen Stadt- und Ortsteile sollen Plusenergie-Quartiere werden, die mehr (saubere) Energie erzeugen, als sie verbrauchen, mit intelligent gesteuerten und verknüpften Netzen für Strom und Wärme, entlastet durch Speichertechnologien. Die Energie für Wohnen und Mobilität kommt von der Sonne. Ein neues Quartier in Freiburg selbst kann fast komplett autofrei bleiben. Es gibt ein multimodales, elektromobiles und kommunikationstechnisch vernetztes Verkehrssystem mit Vorrang für Fußgänger, Zweiräder und ÖPNV. Elektroautos und -fahrräder sowie andere umweltverträgliche Fahrzeuge stehen allen Bewohnern zur Verfügung. Tiefgaragenplätze, die im Verhältnis gerade die kleinen Wohnungen mehr als ein Viertel verteuern, entfallen, ebenso die Kosten für das eigene Auto (laut ADAC für einen Mittelklassewagen etwa 575 pro Monat). Bei Mobilität und laufenden Energiekosten sind also enorme Einsparungen möglich. Bei Erfüllung aller – richtigen und wichtigen – Anforderungen an Wärme-, Schall- und Brandschutz lassen sich die Erstellungskosten pro Quadratmeter hingegen nicht allzu sehr nach unten drücken. Hier lohnt es sich, über kleinere, den Bedürfnissen anpassbare Wohnungen nachzudenken. Gerade der akute Wohnungsbedarf für Flüchtlinge ist eine Chance: Die Der Freiburger Architekt Rolf Disch (71) ist Experte für ökologisches Bauen und Solararchitektur. Er hat u.a. die im Vauban gelegene Solarsiedlung entworfen, das Heliotrop und ist Erfinder des Plusenergiehauses. Grundstücke sind rar und teuer, also müssen wir dichter bauen. Die Wohneinheiten sind klein, dennoch sollen sie alle Bedürfnisse erfüllen und wohnlich sein. Es muss eine Balance zwischen privaten und gemeinschaftlich genutzten Räumen geben. Und die Konzepte müssen so flexibel sein, dass eine spätere Umnutzung möglich ist. Suffizienz – was genügt für die wirklichen Bedürfnisse? Wir lernen hier alles, was wir über „Suffizienz“ wissen müssen, über das, was „genügt“, um die wirklichen Bedürfnisse zu erfüllen. All das brauchen wir für den Wohnungsbau insgesamt, bei immer mehr Bedarf an SingleWohnungen, bei gleichzeitig mehr Bedarf an Gemeinschaftlichkeit zwischen all den Singles und bei zunehmendem Bedarf an bezahlbarem Wohnen. Und zurück zur Effizienz und den erneuerbaren Energien: Das Quartier ohne Auspuff und Schornstein, es schont nicht nur Umwelt und Klima. Sondern es entsteht ein hochwertiger Lebensraum, eine zusammenhängende kommunikative Freianlage. Mit mehr Grün, weniger Gefahr für spielende Kinder, weniger Lärm, ohne schädliche Emissionen, weniger Flächenverbrauch für Verkehr – und dadurch geringeren Grundstücks- und Erschließungskosten. Eine ganz andere Lebensqualität wird erreicht – so wie es in den Städten war, bis sie vor dem Auto kapitulierten. Wenn wir so in unseren Gemeinden das Soziale und den Klimaschutz zusammenbringen – wer redet dann noch von Paris? n SolarRegion · Ausgabe 1/2016 W I R T S C H A F T +++ NewsTicker +++ Stromspeicher in Energiemarkt ein (21.01.) Autarkie: Nach Tesla steigt auch BMW mit 01.) am Bürgerwindpark Südliche Ortenau (04. Ettenheimer Bürgerenergie beteiligt sich sparen 2015 fast 9 Milliarden Euro (16.12.) AGORA: Deutschlands Energieverbraucher r als 3 Milliarden Euro (11.12.) Überschuss auf EEG-Konto steigt auf meh t (11.12.) weiter fallen - Elektromobilität gefährde Dieselpreis fällt auf 98 ct - Ölpreis könnte Klimaschutz 2013 wichtigste Säule der Umweltschutz Wirtschaft Die Umweltschutzwirtschaft in Deutschland ist 2013 gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt (www.destatis.de) mitteilt, erwirtschafteten die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs 66,5 Mrd Euro Umsatz mit Waren und Leistungen für den Umweltschutz (+7,6 % z.Vj.). Detaillierte Ergebnisse in der Fachserie 19, Reihe 3.3: „Umsatz mit Umweltschutzgütern und Umweltschutzleistungen 2013“. v.l.n.r. Andreas Kotterer, Amely und Gregor Reddemann von der Firma SI Module sowie Mounirou Salami und Ulrich Dold vom Verein Solarenergie für Afrika e.V. Philipp Oswald ist neuer Klimaschutzmanager beim Landkreis Emmendingen Foto: Landratsamt Emmendingen, S.Tebel-Haas Der Freiburger Photovoltaik-Hersteller SI Module hat dem Verein „Solarenergie für Afrika“ eine Photovoltaik-Inselanlage im Wert von knapp 7.000 Euro gespendet, um eine Dorfschule in Westafrika mit Solarstrom und elektrischem Licht zu versorgen. Der in Freiburg-Kappel ansässige Verein wird die Anlage in der Dorfschule Villy, in der Nähe von Koudougou/ Burkina-Faso installieren. „Angesichts wachsender Flüchtlingsströme und Armut wollen wir einen Beitrag leisten, benachteiligten Menschen in ihrem Heimatland zu unterstützen“, betont Gregor Reddemann, Geschäftsführer der SI Module GmbH bei der Spendenübergabe an Vereinsvorstand Mounirou Salami. Foto: SI Module SI Module spendet PV-Inselanlage an Dorfschule in Afrika Nach intensiver Suche konnte der Landkreis Emmendingen Philipp Oswald für die Tätigkeit des Klimaschutzmanagers gewinnen. Schwerpunkte der Arbeit des Geografen sind u.a. Energieeinsparung von Kommunen und Ausbau der Erneuerbaren Energien im Landkreis. Oswald (39) ist in Emmendingen aufgewachsen, war u.a. Projektleiter „Cluster Green City Freiburg“ bei der FWTM und leitete zuletzt das Team Umwelttechnik bei der Landesagentur „Umwelttechnik BW“ in Böblingen. Steuertipp: Kaufpreisaufteilung Grundstück / Gebäude Kanzlei Freiburg: Solar Info Center Emmy-Noether-Str. 2 79110 Freiburg 0761 15215-0 Fax 0761 15215-30 Kanzlei Titisee-Neustadt: Wilhelm-Stahl-Str. 20 79822 Titisee-Neustadt 07651 9120-0 Fax 07651 9120-20 www.zwick-stb.de Die Finanzämter ermitteln beim Erwerb von Immobilien die Anteile von Gebäude und nicht abschreibungsfähigem Grundstück anhand einer schematischen, bundeseinheitlichen Vorlage. Dies führt oft zu streitbehafteten Ergebnissen. Der Bundesfinanzhof hat nun per Urteil vom 16.09.2015 entschieden, dass eine vertragliche Kaufpreisaufteilung von Grundstück und Gebäude der Berechnung der AfA auf das Gebäude zu Grunde zu legen ist. Dies gilt, sofern sie zum einen nicht nur zum Schein getroffen wurde und keinen Gestaltungsmissbrauch darstellt. Weiterhin darf das Finanzgericht bei einer Gesamtwürdigung der Einzelumstände nicht zu dem Ergebnis gelangen, dass die vertragliche Kaufpreisaufteilung die realen Wertverhältnisse in grundsätzlicher Weise verfehlt und wirtschaftlich nicht haltbar erscheint. Ihr Ansprechpartner: Andreas Strub Stb. 13 SolarRegion · Ausgabe 1/2016 W I R T S C H A F T Die ausgeschriebene Energiewende Die Bundesregierung will ab 2017 die Vergütung für Erneuerbare Energien über Ausschreibungen festlegen. Das hat Auswirkungen für Bürgerenergieprojekte, Privatpersonen und Genossenschaften. Ein Beitrag von Nico Storz vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V. Biogasanlage im ersten Dorf in Baden-Württemberg, das Strom und Wärme vollständig aus heimischen Energien abbdeckt. Die geplante Änderung bedeutet für Anlagenbetreiber: Die Höhe der Vergütung für den Strom aus einer neuen Anlage hängt nicht mehr vom Inbetriebnahmezeitpunkt der Anlage ab, sondern von dem Betrag, den er im Ausschreibungsverfahren geboten hat. Je niedriger der Preis, den er angegeben hat, desto wahrscheinlicher erhält er den Zuschlag für sein Projekt. Ansonsten muss er es in einer weiteren Runde wieder versuchen. Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung damit? Die Bundesregierung gibt für ihr Ausschreibungsverfahren drei Ziele an: Kosteneffizienz, Akteursvielfalt und Planbarkeit. Die ersten beiden lassen sich nach allen Erfahrungen im Inund Ausland mit anderen Instrumenten besser erreichen. Die Planbarkeit soll durch einen Ausbaukorridor von 40 bis 45% für Erneuerbare Energien am Strommix erreicht werden. Das entspricht einer Drosselung auf höchstens ein Fünftel der derzeitigen Ausbaugeschwindigkeit. Planungssicherheit erhält damit vor allem die Kohleindustrie für einen Anteil von 55% am Strommix. Was sind die Folgen für die Photovoltaik? 14 In der Photovoltaik gab es 2015 bereits Ausschreibungen für Freiflächenanlagen. Dabei haben überwiegend größere Projektierer Zuschläge erhalten. 40% der ersten Aus- Was sind die Folgen für Windenergie? In der Windenergie müssen alle Anlagen, die nach dem 1.1.2017 ihre Genehmigung erhalten, an den Ausschreibungen teilnehmen. Nur Anlagen unter 1 MW will das BMWi ausnehmen. Die Ausschreibungsmenge für Wind an Land ergibt sich als Differenz aller EE-Anlagen zur Zielmenge. Wer an einer Ausschreibung teilnehmen will, muss bereits den Bau seines Windparks genehmigt und somit Vorarbeiten im Rahmen von rund 150.000€ je Anlage geleistet haben. Für Genossenschaften dürfte dies zum K.O.-Kriterium werden. Die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften schlägt deshalb ein Preisübertragungsmodell vor, das auch kleinen Akteuren weiterhin ermöglicht, regionale Projekte zu entwickeln. Was sind die Folgen für Biogas? Der Neubau von Biogasanlagen ist bereits zum Erliegen gekommen. Biogasanlagen können nach der Förderdauer von 20 Jahren nicht kostendeckend weiterbetrieben werden. Den bestehenden Biogasanlagen mit insgesamt ca. 6 Gigawatt Leistung droht nach 20 Jahren die Abschaltung. Davon sind auch viele Nahwärmegenossenschaften betroffen. Der Fachverband Biogas schlägt daher vor, auch Bestandsanlagen in ein Ausschreibungsverfahren aufzunehmen. Die Gewinner dürften Großanlagenbetreiber in Nord- und Ostdeutschland sein. Kleine dezentrale Anlagen mit sinnvoller Wärmenutzung dürften zu den Verlierern gehören. Ein Gegenvorschlag lautet daher, den Zuschlag auch an Qualitätskriterien für nachhaltige Landwirtschaft, Klimaschutz und Netzdienlichkeit zu orientieren, statt ausschließlich am Preis. Wie geht es weiter? Das BMWi hat am 25. November 2015 Eckpunkte für die EEG-Novelle 2016 vorgelegt. Die Landesregierung Baden-Württemberg greift in ihrer Stellungnahme die ForderungderEnergiegenossenschaftenzumErhalt der Akteursvielfalt in der Windenergie auf. Auch die frühe Festlegung auf Ausschreibungen für Biogasanlagen lehnt sie ab. Zudem kritisiert sie das Referenzertragsmodell für Windenergie, das aus ihrer Sicht norddeutsche Standorte bevorzugt. Das Land fordert eine Anpassung, wenn unter 40% des Ausbaus Foto: EnerGeno Heilbronn-Franken eG Foto: Nico Storz schreibungsrunde wurden gar von einem einzigen Projektierer gewonnen - ein niederschmetterndes Ergebnis in Sachen „Akteursvielfalt“. Dennoch will das BMWi Ausschreibungen auch auf Dachanlagen ausweiten. Die gute Botschaft: Es soll eine Bagatellgrenze von 1 Megawatt (MW) eingezogen werden. Die meisten Bürgersolaranlagen können weiterhin mit gewohnten Geschäftsmodellen realisiert werden. Die Energeno Heilbronn Franken eG hat mit ihrer PV-Anlage bereits an EE-Ausschreibungen teilgenommen. in Süddeutschland erfolgt. Dies alles erfordert eine große Unterstützung durch Verbände und Bevölkerung. Bis Sommer 2016 soll das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen sein. Um beim einen oder anderen Punkt noch Verbesserungen zu erreichen müssen sich die hunderttausenden Energiewende-Akteure mit ihren Interessen massiv Gehör verschaffen. n Weitere Infos: www.bmwi.de www.genossenschaften.de www.wirtschaft-umwelt.de SolarRegion · Ausgabe 1/2016 W I R T S C H A F T Wasserkraft für die Genossen in Müllheim-Staufen Regenerativer Schwarzwald-Strom für 400 Haushalte. Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde am 20. November 2015 das Wasserkraftwerk am Neumagen zwischen Staufen und Münstertal eingeweiht und in Betrieb genommen. Nach monatelanger Trockenheit gab es mit dem just am Einweihungstag einsetzenden kräftigen Regen dann auch genug Wasser in dem kleinen Fluss, um die Anlage in Gang zu setzen. / Von Gabriele Hennicke Durchschnittlich 1,3 Millionen Kilowattstunden regenerativen Strom wird das Kraftwerk im Jahr erzeugen und etwa 400 Haushalte versorgen. Die Kraftwerke Kaiser KG betreibt neun Wasserkraftwerke in Südbaden, darunter in Kirchzarten, im Höllental, im Kleinen Wiesental und in Todtnau. Mit einer Nennleistung der Turbine von 420 Kilowatt und einer Investitionssumme von etwa 2,5 Millionen Euro ist das neue Wasserkraftwerk zwar ein recht großes, aber bei weitem nicht das größte Wasserkraftwerk im Besitz der Kraftwerke Kaiser KG. Das größte der Kraftwerke, das Kraftwerk am Rotbach beim Hirschsprung im Höllental, hat eine Leistung von 800 Kilowatt. Die Brüder Kaiser setzen bereits seit 1978 auf Wasserkraft und schwammen damals völlig gegen den Strom. Im Schwarzwald wurden viele Wasserkraftwerke in den 70er und 80er Jahren stillgelegt, schließlich baute man in jenen Zeiten auf Atomstrom. So schnell es vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks auch ging, so lange, nämlich an die 15 Jahre, dauerte es, bis die Erlaubnis zum Bau des Wasserkraftwerkes endlich vorlag. Nur dank der Hartnäckigkeit, der Unerbittlichkeit und dem großen Engagement von Bernhard und Herbert Kaiser konnte dieser weitere Schritt bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort getan werden. Foto: G.Hennicke Bauherren des Wasserkraftwerks sind Bernhard und Herbert Kaiser von der Kraftwerke Kaiser KG aus Todtnau. Das Besondere beim Wasserkraftwerk am Neumagen ist das Finanzierungsmodell: 800 000 Euro, etwa ein Drittel der Gesamtkosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro bringt die auf Initiative der Stadtwerke Müllheim-Staufen gegründete Genossenschaft Bürger-Energie Südbaden (BEGS) als Nachrangdarlehen in die Finanzierung des Kraftwerks ein. Über 310 Genossen sind schon an der BEGS und damit am neuen Wasserkraftwerk und an neun Photovoltaikanlagen beteiligt. Die Genossenschaft nimmt weitere Mitglieder auf, die sich an der regionalen regenerativen Stromerzeugung beteiligen wollen. Das Krafthaus am Neumagen: Über 310 Genossen der BEGS sind am neuen Wasserkraftwerk und neun PV-Anlagen beteiligt. Die Ausleitung des Wassers aus dem Neumagen erfolgt bei der früheren Gubor-Fabrik in Münstertal. Von dort fließt das entnommene Wasser mit einer Fallhöhe von 18,5 Metern über eine Druckrohrleitung von 1140 Metern Länge bis zum Krafthaus bei der Brücke im Staufener Ortsteil Etzenbach. Allein 100 Kubikmeter Beton wurden für das Krafthaus benötigt, weitere 230 Kubikmeter für das Einlaufbauwerk. 90 Einzelrohre von jeweils zwölf Metern Länge und einem Durchmesser von 1,6 Metern wurden in zwei bis drei Meter Tiefe verlegt. Elf Grundstückseigentümer mussten ihre Erlaubnis für die Verlegung der Rohre geben. Ganz knapp ging es zu, als der 3700 Kilogramm wiegende Generator ins Krafthaus eingebaut wurde. Die Mitarbeiter der beteiligten Baufirmen Asal und Behringer aus Utzenfeld hatten große Bedenken, ob sie den schweren Generator überhaupt durch die nur 1,60 breite und 2,40 Meter hohe Tür ins Turbinenhaus bewegen könnte. Doch mit ständigem Hinund Her-Zirkeln, guten Absprachen und fast blindem Verständnis unter den sechs Mitarbeitern, war die Großtat nach gut eineinhalb Stunden vollbracht. Außen trug der Bagger die schwere Last, innen der Hallenkran mit den beiden Laufkatzen. Dazwischen die Männer, die - Zentimeter für Zentimeter - das schwere Gerät mit Ketten und Spanngurten ins Krafthaus beförderten. Bernhard Kaiser steuert und überwacht die gesamte Anlage in Todtnau vom PC aus. 1300 Tonnen CO2 werden durch das Wasserkraftwerk am Neumagen jährlich eingespart. Ein wichtiger Beitrag nicht nur für das Ziel der lokalen Kommunen hin zur klimaneutralen Stadt, sondern auch für die Energiewende in der gesamten Region. n Infos: www.buerger-energie-suedbaden.de Ihr Haus fit für die Zukunft! www.energieagentur-freiburg.de Die energetische Sanierung ihres Gebäudes hat viele Vorteile. Sie reduzieren Ihre Nebenkosten und steigern zugleich Wohnkomfort und Gebäudewert. Und Sie tragen aktiv zu Klimaschutz und Zukunftssicherheit bei. Unabhängig und neutral begleiten wir Sie von der kompetenten Einstiegsberatung bis zur erfolgreichen Sanierung. Energiekonzepte für Ihr Haus Baubegleitung bei der Sanierung Vermittlung von Förderzuschüssen Beratung für Hausverwaltungen und Wohnungseigentümergemeinschaften Energieagentur Regio Freiburg GmbH · Emmy-Noether-Str. 2 · 79110 Freiburg Tel: 0761-79177-0 · info@energieagentur-freiburg.de · www.energieagentur-freiburg.de SolarRegion · Ausgabe 1/2016 15 WWW.GETEC-FREIBURG.DE 26.–28. 2. 2016 MESSE FREIBURG Ö K O L O G I S C H E B A U K O M P O NENTEN H EI ZU NG S - U ND A NL A G ENTEC H NI K R EG ENER ATI V E ENER G I EN ENER G I ED I ENS TL EI S TU NG EN Gebäude.Energie.Technik – Wegweiser zum zukunftsfähigen Gebäude Die Messe Gebäude.Energie.Technik (GETEC) ist der Wegweiser rund um das Thema energieeffizientes Planen, Bauen und Wohnen. Ein auf die Bedürfnisse der Besucher zugeschnittenes praxisnahes Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Seminaren, themenspezifische Messerundgängen und dem neutralen Beratungsangebot „Marktplatz Energieberatung“ als Herzstück, bieten ein informatives Gesamtpaket, das bei privaten und gewerblichen Bauherren, Immobilienbesitzern und Bauträgern keine Fragen offen lässt. Freitag, 26. Februar 2016 Fachforum Halle 3 Freitag, 26. Februar 2016 Fachseminar (Seminarraum K1+2) 14:00 Impulsvortrag: Gebäudehülle – Heiz- und Anlagentechnik– Erneuerbare Energien – Der "Dreiklang" zur regionalen Energiewende? EE AU Hans-Uwe Klaeger, Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker e.V. Baden-Württemberg (GIH BW e.V.) N A 14:45 N Praxisvortrag 1: Holzbauten – Ökologisch nachhaltiger Baustoff – von der Tradition AU bis zur Moderne Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten A 15:30 Praxisvortrag 2: Heizen mit Luft- und Erdwärme – Wann sind Wärmepumpen sinnvoll und rentabel? EE AU Tobias Rahn, Kermi GmbH N 15:00–16:30 Fachseminar zur Kraft-Wärme-Kopplung/ Strom erzeugende Heizungen N A Fachseminar zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung für Eigentümer/Vermieter, WEG’s und Verwalter – Vorstellung von wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Vorgehensweisen zum Bau und Betrieb von BHKW-Anlagen. Veranstaltet von Stadt Freiburg, Umweltschutzamt, in Kooperation mit der Energieagentur Regio Freiburg danach, um 16:30 Uhr geführter Messerundgang zu Ausstellern aus dem Bereich BHKW A 16.15 Praxisvortrag 3: Photovoltaik und EE AU Speicher- Wege zur Energieautarkie Eberhard Löffler, Sonnenbatterie GmbH 17:00 N A Führung über die GETEC Energieagentur Regio Freiburg/GIH BW e.V. EE Fachvortrag (Seminarraum K3) Veranstalter Mitveranstalter 14:15–15:00 Gebäude dämmen – aber mit welchen Materialien? (Dt./frz. ) N A Vor- und Nachteile verschiedener Materialien – Eignung für verschiedene Anwendungsfälle. Zahl der verfügbaren Plätze ist begrenzt. Referent: Herbert Grießbach, Grießbach+Grießbach Architekten, Freiburg Veranstaltet von Stadt Freiburg, Umweltschutzamt, in Kooperation mit der Handwerkskammer Freiburg danach um 15:00 Uhr geführter Messerundgang zu Ausstellern aus dem Bereich Gebäudedämmung (dt./frz. simultan übersetzt) WEG Workshop (Seminarraum K1+2) Unterstützt von: 13:00–14:30 Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) Workshop – Rechtliche Aspekte N A bei der Sanierung und Förderung Rechtliche Fragestellungen bei Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten. Veranstaltet von Stadt Freiburg, Umweltschutzamt, in Kooperation mit der Energieagentur Regio Freiburg Samstag, 27. Februar 2016 Fachforum Halle 3 Impulsvortrag: BAFA, KfW, EWärmeG, Sanierungsfahrplan: Wer hat noch den AU Durchblick? Aktuelle Gesetze und Fördermöglichkeiten für Häuslebauer und Sanierer Harald Schwieder, Energieagentur Regio Freiburg 10:30 N A Praxisvortrag 1: Lüftung/Schimmel – Kontrollierte Wohnraumlüftung mit AU Wärmerückgewinnung – Funktionsweise, Systemunterschiede dezentral vs. zentral Helmut Schindler, Aerex-Haustechnik 11:15 N A Praxisvortrag 2: Gebäudestandards – Plusenergiehäuser in Holzsystembauweise – AU vom Energie sparen zum Energie gewinnen Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten 12:00 N A Praxisvortrag 3: Zukunftsfähige Altbauten – energiesparend und altersgerecht – Aktuelle AU Fördermöglichkeiten und gelungene Umsetzungsbeispiele Gea Eckardt, Ingenieurbüro Zero-Therm 12:45 N A 13:30 Führung: Gebäudehülle und Fenster/Lüftung Energieagentur Regio Freiburg Foto: © Gina Sanders – Fotolia.com GETEC Programm Samstag, 27. Februar 2016 Fachforum Halle 3 14:00 EE Impulsvortrag: Heizen mit der Sonne, mit Biomasse und Erdwärme – Was ist überhaupt wie erneuerbar? Klaus Faden, Sonnenhaus-Institut e.V. (angefragt) Praxisvortrag 1: Photovoltaikstrom-Speicherung/ EE AU Eigenstromnutzung – wie kann ich mich soweit wie möglich selbst mit Strom versorgen? Eberhard Löffler, Sonnenbatterie GmbH 14:45 15:30 N A EE 16:15 N A N Praxisvortrag 1: Mini-BHKW’s – die "Kellerkinder" mit Doppel-Nutzen - Einsatzbereiche und Techniken der dezentralen, gekoppelten AU Erzeugung von Wärme und Strom Manfred Schäuble, Schäuble Regenerative Energiesysteme A Praxisvortrag 3: Heizen mit erneuerbaren 13:15 Führung: Erneuerbare Energien Energieagentur Regio Freiburg N N WEG Fachseminar (Seminarraum K1+2) Bauherrenseminar (Seminarraum K1+2) 15:30–17:00 Gebäudehülle – Dämmung/Fenster – energetische Qualität am Bau N A Komplettsanierung der Gebäudehülle – Außenwandbauteile, Dämmung/Fenster, Wärmebrücken, Sanierungspraxis an ausgeführten Beispielen. Aktuelle Energiestandards in Neubau und Sanierung, Förderungen (KfW-Effizienzhausstandards) gesetzliche Vorschriften (EnEV). Herbert Grießbach, Grießbach+Grießbach Architekten Praxisvortrag 2: Neuartige Heizsysteme – zB. Brennstoffzelle und Stirling-Technik – Funktionsweise und Vergleich AU Thomas Issler, bad & heizung Issler A Praxisvortrag 3: Moderne Öl-/GasbrennwertHeizungen der neuesten Generation – fossil, aber trotzdem effizient AU Peter Baral, bad & heizung Baral A 14:00 N 13:30–15:00 Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) Fachseminar – Beispiele umfassenN A der Sanierung aus der Praxis Best-practice-Beispiele von WEG-Sanierungen – Angebote der Stadt Freiburg für WEGs Veranstaltet von Stadt Freiburg, Umweltschutzamt, in Kooperation mit der Energieagentur Regio Freiburg Impulsvortrag: Das neue Heizungslabel – Anlagensysteme im Vergleich Arne Blumberg, Energieagentur Regio Freiburg 11:45 12:30 Joachim Kreuz, bad & heizung Kreuz EE 11:00 Praxisvortrag 2: Stromeffizienz bei "weißer Ware" – Wie statte ich mein energieeffizientes Haus auch energieeffizient aus? Dietlinde Quack, Öko-Institut EE AU Energien – Welche Systeme machen wo Sinn? 17:00 Sonntag, 28. Februar 2016 Fachforum Halle 3 Praxisvortrag 4: HocheffizienzWärmepumpen – Nutzung von AU Umweltwärme aus Erde und Luft Marian Vogel, WATERKOTTE GmbH A 14:45 N Expertenrunde: Wie finde ich am besten das richtige Heizsystem für mein Haus? FragenHilfestellung-Meinungen-Antworten AU Referenten der vorgehenden Vorträge und Moderator A 15:30 N A Führung: Heiz- und Anlagentechnik Energieagentur Regio Freiburg Bauherrenseminar (Seminarraum K1+2) 13:30–15:00 Heiz- und Anlagentechnik Verschiedenen Heiztechniken und -systeme N A wie Öl-/Gasbrennwertkessel, Wärmepumpe, AU Holzpellets, Mini-BHKW im Überblick. Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung – Funktionsweisen und Systeme Joachim Kreuz, bad & heizung Kreuz Nutzerseminar (Seminarraum K1+2) Heiz- und Anlagentechnik (Kraft-Wärme-Kopplung, Öl, Gas, Wärmepumpen etc.) 15:30–17:00 Thermische Solarenergie und Biomasse Nutzerseminar über thermische Nutzung der EE Solarenergie zur Warmwasserbereitung und Raumwärme, Erneuerbare Wärme-Gesetz (EWärmeG), Biomasse, Brennstofflagerung, Verfügbarkeit, Preisentwicklung, Zusammenspiel der Systeme thermische Solaranlage – Pelletskessel/Pelletsofen Thomas Hartmann, Sonnenhaus-Institut e.V. Erneuerbare Energien (Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse etc.) N Neubau EE Erneuerbare Energien Themenspezifische Messerundgänge A Altbau AU Unternehmen des Referenten ist Aussteller der GETEC Gebäudehülle (Dämmung, Fenster, Lüftung etc.) Inhaltliche Änderungen sind vorbehalten. Die Fachvorträge finden im Forum in der Halle 3, die Seminare in den jeweils angegebenen Räumen statt. Für die Fachvorträge ist keine Anmeldung erforderlich. Zu den Seminaren ist eine Anmeldung notwendig, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Ausführliches Rahmenprogramm und Seminaranmeldungen online unter www.getec-freiburg.de oder vor Ort an der Information zwischen Halle 2 und 3. W I R T S C H A F T VW-Abgasskandal: Vom Saulus zum Paulus? Volkswagen als Wegbereiter für den Abschied vom Dieselmotor / Von Eva Pauli, fesa e.V. schärfere Prüfverfahren für alle großen Autohersteller einführen. Was sind Stickoxide? Auffällig offen sind die Autohersteller nun plötzlich für Investitionen in die Elektromobilität. Nicht allein Porsche steckt nach langer Zurückhaltung Milliarden in das Projekt Elektroauto. Auch Opel, Ford und auch VW haben einen deutlichen Schwenk angekündigt. Ob dies nun als Lernprozess oder doch nur als Finte verstanden werden kann, ist abzuwarten. Opel geht parallel einen anderen Weg und arbeitet an einer Verbesserung der StickoxidEmissionen und verpflichtet sich somit früh zu mehr Transparenz gegenüber den Behörden. Die Hauptquelle von Stickoxiden sind Verbrennungsprozesse. Erhöhte Werte steigern das Risiko für Herz- und Der neue VW-Kurs: „Europa muss bei der Elektromobilität vorangehen.“ KreislauferkranEine der vier neuen Baureihen besteht aus rein elektrischen BEVs (Battery kungen und AsthElectric Vehicles), wie dem Bulli-Nachfolger BUDD-e maanfälle. Stick- Peinlich für die deutschen Verbraucherschütoxide können zer und Aufsichtsbehörden ist, dass erst die Amerikaner kommen mussten, damit VW Pflanzen schädigen und tragen zur Entstehung Der VW-Abgasskandal hat – obwohl wir alle es ja schon immer irgendwie wussten - für viele des bodennahen Ozons bei. In Freiburg liegt auffliegt. VW muss jetzt das Vertrauen der eingeschlagen wie eine Bombe: Auf einmal der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) Verbraucher und Märkte zurückgewinnen: In wurde publik, dass VW seit 2009 bei sieben mit 65 µg/m³ deutlich über dem EU Grenzwert Europa hat der Wolfsburger Hersteller deutlich VW- und Audi- Modellen, insgesamt 482.000 von 40 µg/m³. Die dauerhaft erhöhten Stick- Marktanteile verloren, in den USA ist die VW Autos, ein Programm eingebaut hatte, welches oxidwerte in deutschen Städten haben fatale Aktie um 20 % eingebrochen. bei Abgastests die Abgasbegrenzung einschal- Folgen: nach der europäischen Umweltagentur tet und bei normalem Fahren aus. gab es 2012 in Deutschland 10.400 vorzeitige Alles in allem ist durch den VW-Skandal wieTodesfälle durch NO2. Zum Vergleich: Die Zahl der eines deutlich ins Bewusstsein gerückt: Dabei warnte das Umweltbundesamt schon der Verkehrstoten beziffert das Statistische Das Auto in seiner jetzigen Ausführung schadet dem Menschen und der Umwelt. Und seit den 90er Jahren vor erhöhten SchadBundesamt für 2014 auf 3.350. jeder kann ganz schnell helfen, dass sich das stoffwerten und auch Verbraucherorganisatiändert, indem er öfter mal auf öffentliche Veronen wie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Wie schwer wiegt die Schuld von VW? kehrsmittel oder auf das Fahrrad umsteigt. Bei verweisen seit Jahren auf den Unterschied zwischen Prüfwerten und realen Werten bei Durch die Manipulation der Autos hat VW die letzterem weiß man sogar ganz genau wie viele Schadstoffen, CO2 und Kraftstoffverbrauch Kunden und die Behörden betrogen. Zusätz- Abgase es ausstößt: nämlich gar keine. n hin. Michael Müller-Görnert, Referent für Ver- lich wurden durch den erhöhten Stickoxidkehrspolitik beim VCD, ist sich sicher: „[…] ein ausstoß Menschen indirekt und unwissentlich Neue Studie des Regierungspräsidiums zum Fortschritt im Klimaschutz kann nur erreicht gefährdet. Unbestreitbar haben die VW-Ver- Thema: www.rp-freiburg.de werden, wenn die CO2-Emissionen außerhalb antwortlichen damit unmoralisch der Labore, also auch auf der Straße sinken“. und ungesetzlich gegen Mensch Bei VW sollen die realen CO2-Emissionen nur und Natur gehandelt und müssen um wenige Gramm von den bisherigen Anga- deswegen nun die Konsequenzen ben abweichen. Trotzdem liegen die CO2-Emis- tragen. VW Vorstandsvorsitzender sionen und Verbräuche neuer PKW in Europa Matthias Müller verspricht, dass im Schnitt etwa 40 Prozent höher als die VW nicht ruhen werde „ [...] bis wir offiziellen Angaben der Hersteller. Dies lenkt dieses Thema ein- für allemal und die Aufmerksamkeit auf andere Autohersteller. im Sinne unserer Kunden zufrieDas ZDF-Magazin Frontal 21 hat zusammen denstellend gelöst haben“. mit der Schweizer Abgasprüfstelle bei Fahrtests auf der Straße mit dem BMW 320d das Auch Händler und Mechaniker 2,8 fache des Stickoxid-Laborwertes gemessen, müssen jetzt ausbaden, wofür beim Mercedes 200 CDI das 2,7-fache. Ver- sie eigentlich nichts können. Der Steuerermäßigungen für Dieselfahrzeuge, Grafik: UBA kehrsminister Alexander Dobrindt will nun Geschäftsführer des Autohauses Foto: VW 18 Gehlert in Freiburg, Franz-Xaver Grünwald erzählt sogar von Kunden, die zögern, einen bestellten Wagen abzuholen. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 P O L I T I K +++ NewsTicker +++ 01.) Ökostrom aus Nachbarländern zahlen (22. Gabriel: Deutsche sollen Subventionen für (15.01.) Zubau bei Windstrom - 700 MW gesamt Untersteller: 2015 Rekordjahr mit 150 MW mie für Elektroautos (15.01.) Jetzt doch: Gabriel plant 5.000 EUR Kaufprä (12.12.) sich verbindlich auf einen Klimavertrag Klimagipfel Paris: Fast 200 Staaten einigen ngbericht zur Energiewende (18.11.) Bundeskabinett verabschiedet 4. Monitori Klimaschutz kreativ* BMU fördert Klimaschutz-Projekte für Energieaustausch in Gewerbegebieten Collage: Eva Stegen Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt „Interflex“ im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 623.000 Euro. Das Vorhaben zielt durch die integrierte Betrachtung der Bereiche Strom und Wärme vor allem auf Effizienzpotenziale bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in bestehenden Gewerbegebieten, die von mehreren Unternehmen gemeinsam gehoben werden können. Projektpartner ist IREES, das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien. www.bmub.bund.de/N52744/ Buchtipp: „Politik der Zukunftsfähigkeit – Konturen einer Nachhaltigkeitswende“ Der ehemalige Politiker und Volkswirtschaftler Reinhard Loske gibt Anregungen für politisch umsetzbares nachhaltiges Denken. Er schlägt konkrete politische Reformen vor, insbesondere die Förderung kooperativen Wirtschaftens sowie Verknüpfungen der Ökologiefrage mit Fragen der Freiheit und Gerechtigkeit. Reinhard Loske ist Professor für Politik, Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik an der Universität Witten/Herdecke und arbeitet seit Januar (wieder) am Wuppertal Institut. Das Buch im S. Fischer Verlag ist Teil der Reihe „Entwürfe für eine Welt der Zukunft“. Nov. 2015, 304 Seiten, 12,99 €, ISBN: 978-3-596-03221-1 Bundesregierung plant CO2-Einsparungen im Gebäudebereich Die Bundesregierung sich auf Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Auskunft über die konkreten Einsparziele im Bereich Energieeffizienz gegeben. Demnach sollen sich die geplanten zusätzlichen Einsparungen von 5,5 Mio. Tonnen CO2 ab 2016 vor allem im Gebäudebereich realisieren. Hier ist eine Reduzierung von 2,5 Mio. Tonne vorgesehen. Jeweils 1 Mio. Tonnen CO2 sollen in den Kommunen, in der Industrie sowie im Schienenverkehr eingespart werden. In Hinblick auf sogenanntes „carbon leakage“, die Reduzierung von nationalen Emissionen aufgrund von Produktionsverlagerung, setzt die Bundesregierung auf europäische und internationale Anstrengungen für den Klimaschutz. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 375 freie Stellen! www.eejobs.de (Stand 26.1.2016) 19 P O L I T I K L’esprit de Paris – Das Signal von Paris an die Welt und unsere Region Am 12. Dezember 2015 verabschiedete die UN-Konferenz des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UN Framework Convention of Climate Change, UNFCCC) auf ihrem 21. Treffen (Conference of the Parties, COP) das Pariser Abkommen zum internationalen Klimaschutz. 195 Staaten beschlossen einstimmig das 32-seitige Abkommen und verpflichteten sich damit, den Klimawandel zu bekämpfen. Was bedeutet das nun für unsere Region und für jeden Einzelnen von uns? Ein Beitrag von Per Klabundt, WEE 100 % Freiburg Wenden wir uns zunächst einmal der Frage zu, was die Staatengemeinschaft Mitte Dezember im Einzelnen beschlossen hat und was nicht: Während das Kyoto-Protokoll von 1997 nur die Industrieländer in die Pflicht nahm, stehen jetzt fast alle Regierungen der Welt hinter dem Vertrag. Das Pariser Klima-Abkommen wird nach seiner Unterzeichnung im April 2016 in den Einzelstaaten ratifiziert. Es tritt erst dann in Kraft, wenn 55 Staaten den Vertrag ratifiziert haben, die zusammen mindestens 55 Prozent der globalen Emissionen produzieren. Jeder Staat hat zudem nach einer gewissen Frist das Recht, seine Mitgliedschaft im Pariser Abkommen zu beenden – wie es z.B. Kanada mit dem Kyoto-Protokoll getan hat. Die Weltpolitik passt ihre Entwicklungsziele an die Realität an Klimaforscher und Umweltverbände weisen darauf hin, dass die heute vorliegenden nationalen Klimaziele bei erfolgreicher Umsetzung die Erderwärmung nur auf rund drei Grad begrenzen würden. Sie fordern insbesondere die EU auf, ihr Ziel, den Treibhausgasausstoß von 1990 bis 2030 um 40 Prozent zu senken, deutlich zu verschärfen. Schon um das Zwei-Grad-Ziel zu erfüllen, dürfen nur noch etwa 1000 Gigatonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen, gerechnet ab 2011. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung dazu: „Wenn man die derzeitigen Selbstverpflichtungen der Staaten zusammenrechnet, werden bis 2030 schon 800 Gigatonnen ausgestoßen. Es gibt dann nur ein winziges Fenster, um unter zwei Grad zu bleiben, und die Tür zu 1,5 Per Klabundt (48), seit 2009 Grad ist dann geschlosGeschäftsführer des Wirtschaftssen.“ Entscheidend ist verbands 100% EE, leitete er sechs seit Mitte Dezember, Jahre das Wahlkreisbüro von Kerwas der Leiter des Potsstin Andreae. 5 Jahre war er Stadtdamer Instituts Hans rat im Freiburger Gemeinderat und Joachim Schellnhuber managt seit 2014 das Solar Info hervorhebt: „Wir haben Center. ein Ziel, das in Einklang mit der Wissenschaft ist.“ Endlich passt die Weltpolitik ihre Ent- Als erstes Hauptziel wurde eine Erderwärmung von weniger als zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vereinbart, mit dem Idealziel von maximal 1,5 Grad Erwärmung bis 2050. Nach der Ratifizierung des Abkommens wird bis 2018 eine Bestandsaufnahme der Maßnahmen durchgeführt, welche die Staaten für die Zeit bis 2025 oder 2030 zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen planen. Die nationalen Emissionsreduktionspläne (INDC) werden zusammengerechnet und bewertet; bis 2020 sollen dann Nachbesserungen erfolgen. Ergebnis dieser Evaluierung wird sein, dass die einzelstaatlichen Maßnahmenprogramme 20 das Zwei-Grad-Ziel deutlich verfehlen werden. Die heute vorliegenden INDCs können nicht verhindern, dass die Zwei-Grad-Erwärmung überschritten wird; eine Erwärmung von einem Grad haben wir bereits heute erreicht. Das Pariser Abkommen legt leider gar nicht fest, welches Land welchen Beitrag leisten muss, um die Lücke zu schließen. Die Teilnehmer des Kyoto-Protokolls hatten sich im Gegensatz dazu noch auf das Erreichen bestimmter Reduktionsziele verpflichtet, diese aber nicht verwirklicht. wicklungsziele an die Realität an und beginnt, die wissenschaftlich belegten Fakten nicht länger zu ignorieren. Als zweites Hauptziel sieht das Klimaabkommen vor, dass langfristig global treibhausgasneutral gelebt und gewirtschaftet werden soll. Da im UN-Abkommen nicht festgelegt ist, wie die Treibhausgasneutralität erreicht werden soll, ist z.B. einer Renaissance der Atomkraft die Tür geöffnet. Eine Verpflichtung auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien wurde nicht getroffen. Auch der Zeitpunkt der Neutralität ist auf irgendwann zwischen 2050 und 2099 und damit äußerst schwammig definiert. Ebenfalls vermieden wurde eine Festlegung, welcher Industriestaat welchem Entwicklungsland wieviel von den vereinbarten 100 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2025 bereitstellen muss, um Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren. Auf die Gesamtsumme von jährlich 100 Milliarden hatte man sich bereits auf der Konferenz in Kopenhagen 2009 geeinigt. Diesen Finanzierungsplan hat man als drittes Hauptziel in das Pariser Klimaabkommen integriert. Ziele und Umsetzungsprogramme nun an das 1,5-Grad-Ziel anpassen Nimmt man die Beschlüsse ernst, dann kommt viel Arbeit auf die Staatengemeinschaft zu: Denn in der Konsequenz gilt es nun, die Ziele und die dazugehörigen Umsetzungsprogramme auf den einzelnen politischen Handlungsebenen und -sektoren an das 1,5-Grad-Ziel anzupassen und sich miteinander zu verständigen, wer welchen Anteil verantwortet und finanziert. Bis zu jedem einzelnen der inzwischen knapp 7,4 Milliarden Menschen auf unserem Planeten kann man herunterrechnen, welchen ökologischen Fußabdruck er/sie zukünftig noch hinterlassen darf, damit die Erderwärmung ein erträgliches und beherrschbares Maß behält. Wie eigentlich jeder und jede weiß, ist es nicht egal oder folgenlos, wie wir wohnen, arbeiten, SolarRegion · Ausgabe 1/2016 P O L I T I K Entscheidend werden dabei drei Dinge sein: Erstens so rasch und konsequent wie möglich zu handeln, da uns die Zeit davon läuft. Das bedeutet vor allem, dass man wichtige Bereiche wie den Verkehr und die Landwirtschaft nicht mehr weitestgehend ausklammert, sondern rasch in nachhaltige Klimaschutzpläne und -maßnahmen mit einbezieht. Zweitens ist zu beachten, dass ein echtes Umsteuern immer beides bedeutet: Ausstieg und Einstieg, Divestment und Investment, Verbot und Anreiz. Setzt man nur den einen Teil um, dann bleibt der nötige Systemwechsel aus und alles verharrt letztlich in den alten Strukturen. Und drittens muss man frühzeitig über Gegenmaßnahmen wie globale Abkühlungsstrategien und CO2Bindung nachdenken und nicht erst ab 2050 damit anfangen. 100% Erneuerbare in der Region bis 2030/2035 erreichbar Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg ist seit über sechs Jahren aktiv in der Solarregion Freiburg, die sich bislang viel zu gemächlich zu einer 100%-Region weiterentwickelt. Wie nicht zuletzt die Potentialstudie der Energieagentur Regio Freiburg 2012 gezeigt hat (www. wee100prozent.de) ist unser Verbandsziel 100 % von den technischen und finanziellen Voraussetzungen her ein bis 2030/2035 erreichbares Ziel. Dafür müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen und es müssen auch alle mitmachen: die Wirtschaft, die Bürgerinnen Foto: Micha Patault/Greenpeace uns ernähren, uns kleiden, fortbewegen und reisen oder unsere Freizeit genießen. Unser Verhalten muss allerdings in die richtigen Bahnen gelenkt werden: Entsprechend müssen flankierend kommunale, regionale, nationale und EU-weite Regelungen und Anreize gesetzt werden. Greenpeace in Aktion beim Klimagipfel COP21 in Paris und Bürger, die Verwaltungen usw. Die Pariser Beschlüsse geben einen wichtigen Anstoß dazu, die Rahmenbedingungen zu verbessern und zielstrebig loszulegen. Wir sind als Verband davon überzeugt, dass die Energiewende als zentraler Bestandteil einer konsequenten Klimaschutzpolitik von unten, vor Ort, im Kleinen erfolgen muss, und dass von dort der stärkste Impuls kam und weiterhin kommen wird. Zumindest in Deutschland und Europa ändern sich die Verhältnisse des Global Village aus der Region heraus. Wir müssen den Kohle- und Ölausstieg in der Region organisieren und den Ausbau der Windkraft, Sonnenenergie und Wasserkraft dezentral forcieren. Das Pariser Klimaabkommen ist von vielen Experten zu Recht als starkes (Start)signal zur Abkehr von den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas gewertet worden. Es ist ein Signal insbesondere an die Wirtschaft und die Finanzwelt, aber auch an jeden Einzelnen von uns, dass es nicht mehr weitergehen kann wie bisher. Wir müssen uns lösen von der Abhängigkeit von den Fossilen – das ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft keine kleine Aufgabe. Aber die Freiheit lohnt sich: politisch, ökonomisch, moralisch! Was Schellnhuber bezüglich der Anpassung des deutschen Klimaschutzplans an das 1,5-GradZiel feststellt, gilt auch für alle anderen Klimaschutzkonzepte und Zielbestimmungen: „Man muss alles darin noch mal auf den Prüfstand stellen.“ Das wollen wir tun in unserem jeweiligen Einflussbereich. Weitere Infos: www.cop21paris.org Das Abkommen von Paris: www.unfccc.int Bürgerenergie Das machen wir! Kleiner Preis – große Wirkung: Unseren Strom beschaffen wir zu 100 % aus Erneuerbaren Energien von Produzenten, die nicht mit Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen verflochten sind. Es lebe die Energiewende! Sebastian Sladek, Vorstand und Geschäftsführer SolarRegion · Ausgabe 1/2016 h ct / kfzW 5 9 ler: , h ä 5 ri 2 ta inkl. Ein reis nat € / Mo , + 8 95 is 31.12.2016 Grundp rantie b Preisga 21 Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH I Fon: 07673 / 8885-0 I www.ews-schoenau.de P O L I T I K Wärmeversorgungskonzept Gutleutmatten Pro- und Contra Die Stadt Freiburg war angetreten, um mit dem Neubaugebiet Gutleutmatten im Freiburger Stadtteil Haslach ein ÖkoVorzeigequartier mit gleichzeitig günstigem Wohnraum für bis zu 1.300 BewohnerInnen zu schaffen. Die Nachfrage von Bauherren war enorm und schnell waren alle Grundstücke verkauft. Insbesondere seit von Badenova die Energiekosten für die Haushalte bekannt sind, eskaliert der Streit zwischen zahlreichen Baugruppen und der Stadt. Beim Spatenstich am 16.10.2015 protestierten viele Initiativen öffentlich. Diana Sträuber vom fesa e.V. hat die Argumente per Interviews gesammelt und hier gegenüber gestellt.1 Foto: Irene Nixdorf 22 Vorausgesetzt die Energiepreise würden in Zukunft steigen, werden sich unsere Klimaschutz-Konzepte nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch bewähren. Ich sehe derzeit noch geringe Handlungsspielräume bei der Einwerbung von Fördermitteln, die dann an die Erwerber weitergeben werden können. Die Kombination der energiewirtschaftlichen Instrumente „Wärmenetz und BHKW“ und „Nutzung Solarthermie“ ist nach wie vor ein innovativer Ansatz. Im Rahmen des Forschungsprojekts EnWiSol soll aufgezeigt werden, wie diese beiden Systeme sinnvoll und effizient kombiniert werden und hierbei Synergien erschlossen werden können. Foto: privat Allen Erwerbern wurden bereits bei der Ausschreibung der Grundstücke die genauen energetischen Bedingungen aufgezeigt. Nur wenn alle Gebäude an die Nahwärmeversorgung angeschlossen werden, kann das Gesamtkonzept umgesetzt werden, da die Wärmeabnahme über das Netz aufgrund der guten Gebäude-Dämmstandards ohnehin schon sehr gering ist. Das solarthermische Energiekonzept ist auch aus heutiger Sicht ein guter Weg, Klaus von Zahn, Leiter des Umweltamtes, vertritt die Position der Stadt Freiburg Freiburg unterstützt kompetente und professionelle Versorgungsunternehmen in der Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsmodelle mit dem Ziel, hochwärmegedämmte Neubauten mit geringen CO2-Emissionen wirtschaftlich versorgen zu können. Bei weniger dicht bebauten Strukturen werden in Zukunft aller Voraussicht nach die dezentralen Energiesysteme Vorteile haben, wenn diese zuverlässig und gut gemanagt betrieben werden. Unser Vorgehen bei der Ausarbeitung der Energiekonzepte von Baugebieten ist weiterhin zielführend, da damit der Weg geebnet ist, um die gesetzten Klimaschutzziele Freiburgs erreichen zu können. n Für die Stadt ist die Weiterentwicklung der Fernwärmeversorgung ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Künftige FernOffizieller Spatenstich in Gutleutmatten im Oktober 2015 wärmesysteme im städtischen Umfeld müssen auf niedrige CO2-Emissionen mit wirtschaftlich das fluktuierende Angebot der Erneuerbaren Energien reagieren können und u.a. Strom in vertretbaren Kosten erreichen zu können. Zeiten geringerer Verfügbarkeit der erneuerDie Zusammensetzung der Wärmepreise baren Energien auf KWK-Basis zuverlässig wurde den Erwerbern und Baugruppen mehr- bereitstellen. fach erläutert. Unter Berücksichtigung des Verzichts auf die Wärmerückgewinnung bei : Die wichtigsten Schlagzeilen den Lüftungsanlagen ergibt sich ein vergleich0.15) itant hoch - 16 Baugruppen revoltieren: (23.1 barer Wärmepreis mit den anderen Freiburger Preise für Warmwasser und Heizung exorb l (17.10.15) Fernwärmegebieten. Die Wärmepreise sind aus überhöhten Kosten und Informationsmange Später Spatenstich – Baugruppen-Demo zu heutiger Sicht angemessen und nicht überteu4.15) ruppe macht Druck auf Gemeinderat (13.0 ert. Auch andere von den Baugruppen einIn Gutleutmatten geht es nicht voran - Baug geschaltete Behörden konnten keine wettbetten so gebaut wie geplant? (24.03.14) Tricksereien befürchtet: Wird auf Gutleutma werbsrechtlichen Probleme feststellen. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 P O L I T I K Foto: privat Achim Kimmerle von der Baugruppe „Bachaue“ argumentiert aus Sicht der Hauseigentümer ct/kWh und laufende Kosten von 16,5 ct/ kWh. Die Wärmekosten sind damit extrem und lassen sich auch durch Einsparungen kaum verringern. Für uns passt das nicht zu einem Baugebiet mit 50% Sozialwohnungen und wir können nicht erkennen, dass bei der Entscheidung jemals die Nutzersicht mit am Tisch saß. Wir fragen uns, weshalb hier ein System demonstriert wird, welches ohne die zusätzliche Förderung auf Preise von über 25 ct/kWh käme. Wo liegt denn hier die Ausstrahlkraft für die Energiewende? Die sinnvollste Lösung wäre für die Bewohner von Gutleutmatten, das Wärmenetz erst gar nicht in Betrieb zu nehmen, sondern Gasleitungen zu verlegen. Offenbar ist das System durch die badenova Wärmeplus nicht konkurrenzfähig zu betreiben und ein frühes Ende dürfte die Bewohner günstiger kommen, als ein zäher Niedergang nach Vertragsbindung in zehn Jahren mit entsprechenden Umstiegskosten. Für eine realistischere Forderung halte ich jedoch, ein Preisblatt wie im Vauban zu bekommen. Ich will hier noch einmal festhalten, dass das geplante System aus Nutzersicht einen deutlichen Rückschritt zum Vauban dar- SolarRegion · Ausgabe 1/2016 stellt: es ist sehr viel teurer und beansprucht auch noch Dachflächen, Leitungen, Pumpenstrom. preise künstlich niedrig zu rechnen, um damit der Auflage des Gemeinderats zu genügen. Es ergibt sich fiktiv ein negativer Anschlusspreis und zusammen mit dem erhöhten Wärmebe- Es sieht derzeit nicht nach einer Annäherung aus. Im Gegenteil: auf unser Gesprächsangebot im offenen Brief hin wurde uns von Seiten der Badenova gedroht und zeitweilig die Planungsarbeit für die unterschreibenden Baugruppen aufgekündigt. Unsere Probleme wurden im Gemeinderat zwar interessiert und auch verständnisvoll aufgenommen. Uns wurde zugesichert, in den Baugruppen protestieren beim Spatenstich in Gutleutmatten Gemeinderatsausschuss zu Gutleutmatten Vertreter entsenden zu dürfen, was leider momentan wieder darf erreichen wir auf dem Papier Wärmein Frage steht. Die Stadträte kamen überein, preise, die mit dem Vauban vergleichbar sind. dass ein Sachverständiger die Preiskalkulation Mittlerweile hat die Landesregierung eine der Badenova für Gutleutmatten überprüfen Anfrage zu Gutleutmatten beantwortet. sollte. In einer weiteren Konkretisierung wurde Darin folgt das Umweltministerium offenbar angeregt, dieses Überprüfungsverfahren ana- nicht der Argumentationslinie des Freiburger log eines gerichtlichen Beweissicherungsver- Umweltamts und der Badenova bezüglich der Reduktion der Investitionskosten durch die fahrens stattfinden zu lassen. WRG, sondern gibt lediglich die oben genannAls es dann zur konkreten Besprechung kam ten Vollkosten für die Wärme an. wurde auf die zentralen Forderungen der Baugruppen kaum eingegangen. Es soll nun ledig- Wir stehen also in Freiburg wieder am Anfang lich das Preisblatt auf formale Fehler überprüft unserer Bemühungen, haben aber inzwischen werden und ob es für den Gutachter nachvoll- eine kleine Hoffnung auf Hilfe von außen. n ziehbar ist, wenn die Badenova eingesparte Investitionen durch Verzicht auf baurechtliche Auflagen (Wärmerückgewinnung) auf 1) In voller Länge haben wir die Interviews den Energiepreis anrechnet. Mit diesem Trick auf unserer Webseite veröffentlicht unter versuchen Badenova und Stadt die Energie- www.SolarRegion.net Foto: Bernd Bauer Die Stadt hat die Wärmeversorgung von Gutleutmatten nicht ausgeschrieben und zwingt uns über die Kaufverträge zum Abschluss eines Vertrags mit der Badenova. Die Bestandteile des Vertrages überhaupt zu erfahren hat uns viel Mühe gekostet. Das Preisblatt besitzt eine völlig neuartige Struktur: der Preis ist hauptsächlich auf die maximal zulässige Geschossfläche bezogen und nur noch zu einem Drittel auf den Wärmeverbrauch. Dämmen oder weitere Investitionen in die Gebäudehülle sind damit nicht wirtschaftlich. Eine Musterberechnung der Badenova mit einem Referenzhaus ergibt Vollkosten (incl. Investition) von 21,1 I N F O B O X Das Baugebiet Gutleutmatten Das Neubaugebiet Gutleutmatten am Eingang Haslachs ist mit rund 5,3 Hektar die größte noch verbleibende Entwicklungsfläche im Innenbereich der Stadt und damit eines der wichtigsten städtebaulichen Entwicklungsgebiete in Freiburg in diesem Jahrzehnt. Bis 2020 sollen dort für bis zu 1.300 EinwohnerInnen mehr als 500 neue Wohneinheiten entstehen, etwa die Hälfte davon sind öffentlich gefördert oder mietpreisgebunden. Für die Wärmeversorgung hat die Badenova Tochter WÄRMEPLUS gemeinsam mit der Stadt und dem Fraunhofer ISE ein innovatives solarthermisches Konzept entwickelt. Es sieht eine Kombination von dezentraler Solarthermie und der Fernwärme aus dem Heizkraftwerk Staudinger Schule vor. Für die Eigentümer besteht hierzu Anschlusszwang. 23 P O L I T I K „Advent, Advent das Klima brennt“ Die Unterzeichnung des Klimaabkommens in Paris war ein Schritt in die richtige Richtung. Retten aber müssen wir uns selber! Ein Erlebnisbericht zu den Demonstrationen in Freiburg und Paris von Nick Heinke, fesa e.V. Nur eine kurze Zeit standen wir mit unserem Menschenzug aus Haslach dem aus der Oberwiehre kommenden gegenüber. Eine Stunde waren wir gelaufen. Das Zusammenstoßen war geplant, aber dass es auf die Minute genau funktionierte, ein unerwarteter Erfolg und großartiger Moment! Schnell schlossen wir uns zusammen und liefen gemeinsam in Richtung der Sambamusik, die von der Trommelgruppe Brasilikum vor dem Freiburger Theater zu hören war. Junge und alte Menschen, auch aus Frankreich, waren beim Sternmarsch für Klimagerechtigkeit am 28.11.2015 mit dabei. Die Forderungen nach einem Atom- und Kohlestopp, sowie dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, Suffizienz, Ressourcenschutz und ökologischer Nachhaltigkeit, vereinte viele Gruppen und Individuen. Das spiegelte sich auch in der bunten, vielfältigen Demonstration vom Theater zum Stühlinger Kirchplatz wieder. So lebendig und vielfältig wie bei diesem Thema ist Systemkritik nicht immer. Der Sternmarsch „Klima bewegt uns alle“ war für uns vom Klima-Aktionsbündnis COP21 als Veranstalter ein Erfolg und nur der Anfang für weitere Aktionen. Das Bündnis bleibt nach wie vor als Aktionsplattform bestehen und für alle offen. Fehlende Transparenz bei Verhandlungen Der Sternmarsch hatte im Rahmen des Global Climate March zu Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris (COP21) stattgefunden. Zum Ende der zweiwöchigen Verhandlungen war ich dann selbst in Paris. Das Verhandlungsgelände selber war mit einem Hybridbus erreichbar. Der Öffentlichkeitsbereich in einem extra Messezelt hatte mit den eigentlichen Verhandlungen allerdings reichlich wenig zu tun. Hier stellten Nicht-Regierungsorganisationen aus. Der Messebau mit Holzpaletten und viel grüner Farbe bediente das erwünschte Nachhaltigkeitsklischee und selbst kleine Protestaktionen waren geduldet – eben ein „heiler Rahmen“ für die Öffentlichkeit. Mein Couchsurfer-Gastgeber in Paris war als Beobachter bei den Verhandlungen der COP21 mit dabei. Auch er stand regelmäßig vor verschlossenen Türen, denn oftmals waren Presse und Beobachter nicht zugelassen. Positiv empfand er dagegen den einfachen Deutschen Pavillon mit offenem Café als Begegnungsort im Vergleich zu den „Palästen der Ölstaaten“ und dem dominanten Auftritt der USA auf der Konferenz. Proteste in Paris Die erhöhte Polizei- und Militärpräsenz in der Pariser Innenstadt waren noch den Terroranschlägen vom 13.11.2015 geschuldet. Der Notstand im Land erschwerte die Proteste und Demonstrationen in ganz Frankreich. Trotzdem gab es vielfältige Aktionen und besonders zum Ende der Konferenz kamen noch einmal viele Menschen in die Stadt. Reges Treiben und letzte Vorbereitungen sowie Aktionstrainings und Transparente-Gestalten fanden an verschiedenen Orten statt. Eine Atmosphäre des Aufbruchs und der Vorfreude auf die Aktionen ergriff auch mich. Am 12. Dezember selber, dem Ende der Konferenz, gab es mehrere Demonstrationen. Nach wie vor waren diese nicht erlaubt, die Polizei duldete sie aber. 15.000 Menschen und eine große Medienpräsenz machten die Demonstration „Red Lines“ vom Arc de Triomphe zum Eifelturm möglich. Ich war Teil dieser Bewegung, in der Menschen aller Gesellschaftsschichten Klimagerechtigkeit und sofortiges Handeln forderten und fühlte erneut die Aufbruchsstimmung der Menschen aus aller Welt. Sei selbst die Veränderung Die Klimabewegung hat durch die COP21 wieder an Fahrt aufgenommen und wir sollten uns unserer Macht als KonsumentInnnen und BürgerInnen bewusst sein und diese nutzen. Wir können der Politik und Wirtschaft nicht wichtige Entscheidungen, wie die des Klimas überlassen. Der Postwachstumsökonom Niko Paech sagt dazu: „Keine demokratisch gewählte Regierung eilt einem gesellschaftlichen Wandel voraus, sondern immer nur hinterher, um kein Risiko einzugehen.“ Das Pariser Klimaabkommen war also nur der Anfang - eine politische Reaktion auf den unaufhaltsamen Wandel des Klimas und der Gesellschaft. Jetzt müssen wir den Anstoß nutzen und auf allen Ebenen zusammen handeln, um das gesetzte Ziel zu erreichen. n Götz + Moriz GmbH · Basler Landstraße 28 · 79111 Freiburg Besuchen Sie den tand ! Götz + Moriz - Messes www.GOETZMORIZ.com Behagliche Wärme ohne hohe Kosten - Heizkosten senken durch energetische Gebäudesanierung: · DACHDÄMMUNG · FASSADENDÄMMUNG · FENSTER- UND TÜRENSANIERUNG Wir zeigen Ihnen, wie Sie Energiekosten sparen und Ihren Wohnwert steigern. Unsere Niederlassungen: Bad Krozingen, Bad Säckingen, Freiburg, Lörrach, Müllheim, Riegel, Titisee-Neustadt und Waldkirch 24 ZENTRUM FÜR BAUEN+MODERNISIEREN SolarRegion · Ausgabe 1/2016 alter alsace Energies Faktor 4 und mein Geld Welche Bank passt zu einem nachhaltigen Lebensstil? Mal ehrlich, Sie würden doch niemals auf die Idee kommen, Ihr Geld dafür herzugeben, dass damit Kohlebergbau gefördert, Ölschiefer abgebaut oder gar Kernkraftwerke betrieben werden. Oder vielleicht doch? / Von Fabien Girod, Übersetzung von Marissa Walzer Auf Ihren Sparbüchern und Girokonten schlummern vielleicht einige Euros und Sie denken, dass dieses Geld schläft. Aber täuschen Sie sich nicht, der Schein trügt. Ihr Geld ist nämlich ziemlich aktiv. Ihre Bank nutzt es, um in multinationale Unternehmen zu investieren, um deren Projekte zu finanzieren, um zu spekulieren. Sie tut dies mit dem Ziel, möglichst kurzfristig möglichst hohe Renditen zu erzielen. Bei diesen Investitionen handelt es sich oftmals um sehr kontroverse Projekte auf der anderen Seite des Globus‘, fernab und unbemerkt von den allermeisten. Zum Beispiel hat die BNP Parisbas im Jahr 2008 Großkredite zur Finanzierung von Kohlekraftwerken in Indien bereitgestellt, obgleich der Bau dieser Kraftwerke von der Bevölkerung vor Ort abgelehnt wurde. Mag sein, dass solche Projekte wirtschaft- lich gerechtfertigt sind – aus ethischer Sicht sind sie es nicht. Ein anderes Beispiel: Crédit Agricole hat Projekte finanziert, die in direktem Zusammenhang mit der Förderung von Ölschiefern stehen. Die Liste ist lang; und glaubt man Amis de la Terre, Herausgeber des Leitfadens „Klima, zu welcher Bank soll ich gehen?“, sind alle namhaften französischen Banken in Projekte verwickelt, die sich negativ auf das Klima auswirken. Alle, außer La Nef und Crédit Coopératif. Um zu prüfen, ob Ihr Erspartes schon in die roten Zahlen geht – im übertragenen Sinne – können Sie sich auf folgender Webseite schlau machen: www.amisdelaterre.org/Climatcomment-choisir-ma-banque. Sicherlich ist das Engagement zur Finanzierung ökologisch fraglicher Projekte von Bank zu Bank unterschiedlich. Amis de la Terre klassifiziert daher die fraglichen Investitionen in drei Gruppen: solche mit schwachen, solche mit moderaten und solche mit schwerwiegenden Auswirkungen. Falls Sie noch einen Schritt weiter gehen wollen, nur zu: Wechseln Sie Ihre Bank und wählen Sie eine Bank, die Ihren Werten eher entspricht. Gleich mehrere Kollegen von Alter Alsace Energies haben diesen Schritt gewagt und es tat gar nicht weh! Es ist eine ziemlich einfache Geste mit großer Auswirkung im Kampf gegen den Klimawandel. Also, worauf noch warten? n Zögern Sie nicht, Ihren Bankberater zur Rechenschaft zu ziehen: Was passiert mit meinem Geld? Welche Projekte finanziert meine Bank? Sie werden zwar mit größter Wahrscheinlichkeit keine stichhaltigen Antworten erhalten, aber zumindest wird Ihrem Bankberater klar, dass Kunden zunehmend sensibilisiert sind; und er wird gezwungen, die nötigen Informationen bereitzustellen. Zahlst du noch oder stückst du schon? Ungersheim hat es mit seinen „Radieschen“ vorgemacht – jetzt kommen die Stücks nach Straßburg. Eine Bürgervereinigung hat diese Lokalwährung entwickelt und damit unserem wirtschaftlichen Handeln wieder ein menschlicheres Gesicht geben. mit ihnen einkaufen und bezahlen. Anhäufen von Stücks? – bringt nichts. Im Gegenteil: dadurch verlieren sie sogar an Wert. Dividenden in Form von Stücks auszahlen? – geht nicht. An der Börse anlegen, investieren oder spekulieren? – unmöglich. Die Stücks sind ein regionales Zahlungsmittel neben dem Euro, das die regionale Kreislaufwirtschaft, den Handel mit lokalen Produzenten und damit die regionale Wertschöpfung fördern und stärken will. Die Komplementärwährung will so die Dominanz der großen Handelsketten und der Banken mindern. In der Schweiz hat die WIR Bank eine Komplementärwährung zum Franken herausgegeben, um das wirtschaftliche Handeln zwischen den Mitgliedern zu vereinfachen. Über 45.000 Unternehmen nehmen schweizweit bereits an diesem Handel teil. Selbstredend, dass wir den Stücks denselben Erfolg wünschen. n Derzeit kann man in ca. 40 Unternehmen in und um Straßburg mit den Stücks bezahlen. Die Kernkompetenz der Stücks: man kann Wer mehr über das frischgebackene, ambitionierte Projekt wissen möchte, kann sich hier informieren: www.lestuck.eu SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Foto: EnergiesInfos Neues regionales Zahlungsmittel in Straßburg, Von Fabien Girod, Übersetzung von Marissa Walzer Neue Lokalwährung in und um Straßburg: Die Stücks (Diese beiden übersetzten Artikel erschienen im Original auf Französisch in der von Alter Alsace Energies herausgegebenen Mitgliederzeitschrift „EnergiesInfos“ Nr. 49 vom November 2015.) 25 P R A X I S +++ NewsTicker +++ (01.02.) Modellregion für nachhaltige Entwicklung Biosphärengebiet Schwarzwald startet als mit mehr als 10.000 MW Leistung (15.01.) Wind- und Solarenergie erzeugen Strom installiert als E-Autos zugelassen (12.01.) RWTH Aachen: 2015 mehr Stromspeicher Strom (01.01.) er erstmals wichtigste Energiequelle für emb Dez im e ergi den Win ISE: fer nho Frau (19.11.) ord in Deutschland - Leitungen überlastet Rek omdstr Win en neu für en sorg e ürm Herbstst Broschüre: Modellprojekte Elektromobilität Ländlicher Raum Die Strukturpolitik der Landesregierung setzt starke Akzente beim Erhalt von Einrichtungen der Daseinsvorsorge in der Fläche wie Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser, Schulen, Kitas und Behörden. Diese müssen aber auch künftig für die Menschen gut erreichbar sein. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz fördert daher landesweit 20 e-mobile Modellprojekte, um auszutesten, wie sich nachhaltige Mobilitätskonzepte auf Basis der Elektromobilität im Alltag ländlich geprägter Städte und Gemeinden bewähren. Die Broschüre stellt Erfahrungen und Ergebnisse vor. Info-Abend „Ferntrassen oder Speicher?“ mit 90 Teilnehmern Am 7. Dezember lud die Solar-Bürger-Genossenschaft gemeinsam mit dem fesa e.V. Wolf von Fabeck, Mitbegründer des SolarenergieFördervereines, in das Vorderhaus in Freiburg ein, um die Position des SfV zu Fernübertragungstrassen darzustellen. Knapp 90 Teilnehmer zeigten großes Interesse am Thema, das bei uns in Südbaden zwar kein landschaftliches Problem darstellt, aber ein Risiko für die dezentrale Energieversorgung auf der Basis von regionalen Erneuerbaren Energien werden kann. http://www.sfv.de GETEC-Sonderschau zu MiniBlockheizkraftwerken (BHKW) KEINE HALBEN SACHEN. VERPASSEN SIE IHREM HAUS EIN DICKES FELL – mit dem Förderprogramm der Stadt Freiburg 0761/201-6142 www.freiburg.de/waermeschutz 26 Jetzt Fördermittel sichern! Dezernat für Umwelt, Jugend, Schule, Bildung Umweltschutzamt Auf der Gebäude.Energie.Technik (GETEC, 26.-28.2., Messe Freiburg) informiert, wie im Vorjahr, im Auftrag der Stadt Freiburg eine Sonderschau zu Mini-Blockheizkraftwerken (BHKW) über die effiziente Erneuerung von Heizungsanlagen. Beratungsangebot auf der Sonderfläche in H3, Stand 3.1.70. Ergänzend am Fr, 26.2, von 15:00 - 16:30 Uhr, das BHKW-Fachseminar „Strom erzeugende Heizungen/Mini-BHKW - Vorteile bei der Heizungsrenovierung in MFHs und Wohn/Gewerbe-Objekten“ in Raum K1/2 statt. Anmeldung unter www.getec-freiburg.de Ausstellung: Wir sind alle Zeugen – Menschen im Klimawandel Die Ausstellung „Wir alle sind Zeugen - Menschen im Klimawandel“, die vom 12. Januar bis 4. Februar 2016 in der Freiburger Stadtbibliothek gezeigt wird, gibt dem Klimawandel ein Gesicht. Menschen aus Amazonien, Westafrika, Südasien und Europa berichten über die für sie spürbaren Folgen des Klimawandels. Zu der vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg gemeinsam mit Partnern organisierte Ausstellung gibt es kostenlose, geführte Ausstellungstouren für Schulklassen mit Anmeldung über Telefon 0761/201 2290 oder per Mail: christine. fuchs@stadt.freiburg.de SolarRegion · Ausgabe 1/2016 P R A X I S Stromsparen in Gemeinschaft – Energiesparcontracting als Geschäftsmodell REM-Studenten entwickeln Handbuch für Energiegenossenschaften / Von Kaj Mertens-Stickel, fesa e.V. Energiegenossenschaften bieten sich für Energiecontracting-Projekte besonders an. Studenten des Master-Studienganges Renewable Energy Engineering and Management (REM) der Universität Freiburg haben für Energiegenossenschaften jetzt ein Handbuch für den Einstieg in das Einspar-Contracting enwickelt. Von Kaj Mertens-Stickel, Solar-Bürger-Genossenschaft eG, Freiburg Nutzer zahlen nicht mehr an Stromkosten als bisher. Nach einer vereinbarten Zeit, in der Wartung und Instandhaltung durch den Contractor gewährleistet werden, geht die Anlage an die Gebäudeeigentümer über, so dass sie nun von der besseren Effizienz wirtschaftlich profitieren. durch Kraft-Wärme-Kopplung. Einsparcontracting kann eine sinnvolle Ergänzung ihres Angebotes sein. In kleineren Kommunen, in denen es häufig eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kommune und der regionalen Energiegenossenschaft gibt, bietet sich Einsparcontracting insbesondere auch für die kommunalen Gebäude an. Stromsparen in Gemeinschaft Leitfaden für Energiegenossenschaften Die Reduktion unseres Pro-Kopf-Endenergieverbrauchs ist ein entscheidender Faktor für die Energiewende. Effizientere Geräte und Anlagen helfen, den Stromverbrauch zu reduzieren. Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungsanlagen in Wohngebäuden und im Gewerbe, Kühl- und Druckluftanlagen oder die intelligente Nutzung der Abwärme sind nur Beispiele für Einsparpotenziale, die im kleinen Gewerbe und in der Wohnungswirtschaft noch viel zu wenig genutzt werden. Die Gründe liegen auf der Hand: die erforderlichen Kapazitäten sind im kleinen Gewerbe meist nicht vorhanden und in Eigentümergemeinschaften fallen Investitionsentscheidungen für freiwillige Maßnahmen schwer. Energiegenossenschaften bieten sich für Energiecontracting-Projekte besonders an. Denn nicht die Gewinnmaximierung ist ihr primäres Ziel, sondern der Nutzen für die Energiewende. In Zusammenarbeit mit der Freiburger SolarBürger-Genossenschaft entwickelten Studenten des REM-Studienganges der Uni Frei- Neue Beleuchtung zum Nulltarif Energiecontracting kann dazu beitragen, dass das Ziel trotzdem erreicht wird. Dabei geht die Wohnungseigentümergemeinschaft oder der Gewerbebetrieb mit einem Dienstleistungsunternehmen (Contractor) auf vertraglicher Basis eine Zusammenarbeit ein, mit dem Ziel, die Gebäudetechnik effizienter zu gestalten. Beim Einsparcontracting übernimmt der Contractor Investition, Planung und Umsetzung der Maßnahmen, sowie Monitoring, Wartung und Instandhaltung. Die Investition amortisiert er über die Energieeinsparungen. Durch die vertragliche Gestaltung ist es im Sinne beider Parteien, die geplanten Einsparungen tatsächlich zu erreichen. Der Contractor erbringt in regelmäßigen Abständen den Erfolgsnachweis. Nach diesem Modell können sich Gebäudeeigentümer beispielsweise die komplette Beleuchtungsanlage erneuern lassen. Sie ersparen sich Aufwand und Kosten und die SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Der Eigenkapitalanteil der Investition wird von den Mitgliedern der Genossenschaft getragen. Da die Mitgliedschaft offen ist, können auch die Auftraggeber Mitglied der Genossenschaft werden und sich selbst an der Finanzierung der Maßnahmen beteiligen. Das bietet größtmögliche Transparenz und höchste Flexibilität für die Gebäudeeigentümer, auch eine größere Maßnahme mit geringem Eigenbeitrag oder ganz ohne eigene Leistung durchführen zu lassen. Energiegenossenschaften in der Region investieren bisher vor allem in Anlagen zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien oder burg im Kurs Management II unter der Leitung von Dr. Roderich von Detten im Rahmen einer Studienarbeit Ende 2015 ein Handbuch für den Einstieg in das Einspar-Contracting für Energiegenossenschaften. Vertragsgestaltung, Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und Risiken werden darin ebenso thematisiert wie typische Beispiele für kommunales Energiesparcontracting. Mit dem Einstieg in dieses wichtige Feld haben die Genossenschaften eine Chance auf einen Geschäftsbereich, der weniger stark von gesetzlichen und politischen Entscheidungen abhängig ist, als die Energieerzeugung. n 27 P R A X I S Serie fair-träglich leben (10) Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ in Freiburg Nun ist sie wieder geschlagen, die alljährliche Konsumschlacht zur Weihnachtszeit. Gerne schließen wir dabei die Augen vor der Tatsache, dass wir für unsere Waren meistens nicht den wahren Preis zahlen. Von Mira Steck, fesa e.V. Menschenrechtsverletzungen, unfaire Löhne und Umweltbelastungen – eine in der Regel nicht nachvollziehbare lange Reise haben die Produkte meistens schon hinter sich, ehe sie in unsere Hände gelangen. Da viele Unternehmen mit Tochterfirmen oder Subunternehmen arbeiten, ist es auch kaum möglich, die Unternehmer haftbar zu machen. Das hinterlässt bei uns KonsumentInnen ein starkes Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht: Was kann ich alleine denn schon bewirken? Nachdem im Jahr 2011 vom UN-Menschenrechtsrat 31 UN-Leitprinzipien für Wirtschaftsund Menschenrechte (UNGPs) ins Leben gerufen wurden, sind die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, nationale Aktionspläne für deren Umsetzung zu entwickeln. Nach Staaten wie Dänemark, Italien, Niederlande hat im vergangenen Jahr endlich auch Deutschland einen Aktionsplan ausgearbeitet. Das neue Jahr wird nun zeigen, ob dieser Plan für die deutschen Firmen nur eine Empfehlung ist oder ob es eine gesetzliche Regelung geben wird. Vor diesem Hintergrund haben das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband die Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ ins Leben gerufen. Die bundesweite 14. faire Woche im Herbst 2015 haben auch zahlreiche Initiativen, Gruppen und Vereine in Freiburg mit Aktionen und Veranstaltungen unterstützt. „Gegen Gewalt an Frauen“, „Fairer Handel“, „Bittersüßer Zucker“, „Fairer Handel schafft Transparenz - Unternehmen haftbar machen“ und Aktivitäten zum Thema Flüchtlingshilfe waren dabei die Schwerpunktthemen. Mit Büchertischen zu „Freiburg handelt Fair!“ und Unterschriftaktionen zur gesetzlichen Regelung des Aktionsplanes wurden die Freiburger Bürger an die Probleme der konventionellen Wertschöpfungsketten und die eigene Mitverantwortung erinnert. Auch eine Plakataktion zum Thema Transparenz im globalen Handel in den zwei Wochen vor Weihnachten regte die Freiburger zum Nachdenken an: bei jedem Einkauf hat ein Konsument die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und zu wählen. Fair Trade-Unternehmen unterstützen soziale Projekte und bezahlen den Kleinbauern einen Lohn, von dem sie leben können. Viele alltägliche Produkte kann der Verbraucher fair im Weltladen erwerben. Unternehmen wie Gepa bieten viele Produkte auch im Supermarkt an. Neben den drei Weltläden, führen so über 100 Einzelhandelsgeschäfte faire Produkte in Freiburg. Aber auch abseits der Weltläden ermöglichen zahlreiche Secondhand und Upcyclingshops uns, auch im Textilbereich nachhaltig einzukaufen. Werden auch Sie ein Teil des fairen Wandels! n Weitere Infos: www.bmz.de/20151203-1 Typisch Freiburg: nd 3.5.14. Halle 3, Sta G EM ÜSE AUS D ER R EGIO N, STRO M VO M EIG EN EN DACH. Sauberer Strom, der bares Geld spart Selbsterzeugter Sonnenstrom kostet nur noch halb soviel wie konventioneller Strom vom Energieversorger. SI Module GmbH Bötzinger Strasse 21c, 79111 Freiburg Telefon +49 761 5902690 info@si-module.com, www.si-module.com Photovoltaik-Module in Premiumqualität Kostengünstig direkt vom Hersteller für Dächer aller Art sowie für Solar-Carports, Fassaden und Balkone. SI Module ist jetzt Teil des M10 Solar Campus in Freiburg-Haid. 28SI Module: Ihr Modulhersteller aus der Region Rufen Sie uns einfach an – wir beraten Sie gern zu Ihrem Projekt. SolarRegion · Ausgabe 1/2016 EN ERGI ESPARKOLUMN E Watt und Byte – Elektronik effizient nutzen Energiesparkolumne von Kaj Mertens-Stickel Die digitale Kommunikation bietet jede Menge Chancen, Energie zu sparen. Wöchentlich zwei Tage im Homeoffice, Seminare online besuchen und öfter mal eine Videokonferenz, statt rastlos um die Welt zu jetten, schont nicht nur das Klima. IrfanView helfen, mit wenigen Klicks die Auflösung zu verringern. Muss ich mein Lieblings-Video immer wieder online schauen, oder lade ich es mir lieber mal herunter? Mit kostenlosen Video-Download-Programmen geht das sehr einfach. Allzeit bereit? Grünes Hosting: auf Nachhaltigkeit achten Doch viele Geräte stehen laufend unter Strom. Oft hilft nur: den Stecker ziehen oder eine abschaltbare Steckerleiste nutzen. Letztere bietet zusätzlich den Vorteil, dass wir mit einem Schalter alle Geräte gleichzeitig abschalten, die nur gemeinsam genutzt werden. Für die Pause können Notebooks und manche Computer in den Ruhezustand (Hibernate-Modus) versetzt werden. Damit speichern sie die letzten Einstellungen und brauchen - im Gegensatz zum Standby-Modus – trotzdem keinen Strom mehr (unter Systemsteuerung - Energieoptionen den Ruhezustand aktivieren). Rechenzentren laufen rund um die Uhr, müssen gekühlt werden und stellen zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Leistung zur Verfügung. Dafür ist laufend eine Stromversorgung in der Größenordnung von drei Atomkraftwerken allein in Deutschland erforderlich. Immer mehr Internetprovider optimieren ihre Rechenzentren durch virtuelle Server, Nutzung der Abwärme, Bezug von Strom aus Erneuerbaren Energien und Spenden für Aufforstungsprojekte. Sie erstellen Nachhaltigkeitsberichte, in denen die Maßnahmen nachgelesen werden können. Zeit ist Strom - ist CO2 Vielfraß Betriebssystem Klar: je länger ein Gerät läuft, desto mehr Strom verbraucht es. Im Standby verbrauchen viele Geräte nur 1 Watt, andere, wie Router, aber auch bis zu 20 Watt. Werden sie nie vom Strom getrennt, muss man sie mit der Jahresstundenzahl von 8.760 multiplizieren, um auf den Verbrauch zu kommen: zwischen 8,76 und 175 kWh oder mehr verbrauchen also einzelne Geräte im Jahr - selbst die, die wir nur selten nutzen. Zwei Computer, eine Kaffeemaschine, ein Fernseher, ein Router und die Telefonstation zusammen können also schon eine jährliche Grundbelastung von 500 kWh bzw. 300 kg CO2 bedeuten. Aber brauchen wir PC, Bildschirm, Drucker und LAN-Verteiler, wenn wir schlafen, essen oder unterwegs sind? Welche Software ist die richtige für mich? Das geht schon beim Betriebssystem los. Systeme, die Funktionen bereithalten, die wir nie nutzen, benötigen mehr Leistung und Arbeitsspeicher und zwingen uns zur Hardwareaufrüstung, lange bevor die bessere Effizienz neuer Geräte den Ressourcen- und Energieverbrauch ihrer Herstellung kompensieren kann. Auch das bestehende System verträgt hin und wieder eine Schlankheitskur. Unnötige Prozesse im Hintergrund ziehen zusätzlich Leistung und verlangsamen die Arbeit. Kostenlose Programme wie CCleaner identifizieren solche Prozesse und machen schnell wieder klar Schiff. Die Voreinstellungen wollen jedoch gut geprüft sein: das Programm bietet auch eine Komplettlöschung des Datenträgers an. Digitaler Postbote Analog ist Trumpf Das Lieblingsvideo ist schnell angeklickt und in sozialen Medien geteilt. Jeder Teilnehmer empfängt es, ob er will oder nicht. An den E-MailVerteiler senden wir eine Weihnachtspostkarte und gleich noch eine Datei mit aktuellen Infos. Jedes Byte, das wir versenden oder herunterladen, muss auch transportiert werden. Eine Verlinkung auf eine online verfügbare Datei bietet den Empfängern denselben Service, aber wer sie nicht anklickt, dem wird sie auch nicht zugestellt. Dafür gibt es Dienste wie Filelink oder YouSendIt. Grundsätzlich will Datei-Up- und -Download sowie Dateiversand gut überlegt sein. Muss das Bild die hohe Auflösung haben? Kostenlose Bildbearbeitungsprogramme wie SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Es geht auch ganz ohne Strom: Uhren, Wetterstationen oder Waagen müssen nicht digital sein. Mechanische Geräte fallen nicht aus und vermeiden Elektroschrott. Da sie lange haltbar sind, kann man sie getrost gebraucht kaufen. n Weitere Infos: www.ecotrinova.de/downloads/151121_Sondermann_Vortrag_web.pdf www.oeko.de/fileadmin/e-paper/2014/ecoatwork_04_2014.pdf. 29 29 BRANCH EN V ERZEICH N IS Bauen/Sanieren/Renovieren Energieagentur Regio Freiburg GmbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19 www.energieagentur-freiburg.de Götz + Moriz GmbH Basler Landstr. 28, 79111 Freiburg Tel.: 0761/497-0 www.goetzmoriz.com Krebser und Freyler Planungsbüro GmbH Tscheulinstraße 2a, 79331 Teningen Tel.: 07641/9111-0, Fax 07641/9111-40 www.krebser-freyler.de, info@krebser-freyler.de Natuerlich-Faller.de Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung, Dämmungen, Fußböden, Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307 solares bauen - Ingenieurgesellschaft für Energieplanung mbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50 info@solares-bauen.de, www.solares-bauen.de Brennstoffe MW Energum Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268 info@mw-energum.de, www.mw-energum.de Energieberatung/Solartechnik econzept Energieplanung GmbH Ingenieurgesellschaft Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20 www.econzept.de Energieagentur Regio Freiburg GmbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19 www.energieagentur-freiburg.de energieberatung hüpper Geyer-zu-Lauf-Str. 40, 79312 Emmendingen Tel.: 07641/913473, Fax 07641/913474 www.energieberatung-huepper.de ZBÖ-Dämmtechnik GmbH Gewerbestr. 15, 79219 Staufen Tel.: 07633/9526-0 info@zboe-daemmtechnik.de www.zboe-daemmtechnik.de Natuerlich-Faller.de Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung, Dämmungen, Fußböden, Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307 Zimmerei Grünspecht Hanferstr. 11, 79108 Freiburg Tel.: 0761/1550510, Fax 0761/133537 info@zimmerei-gruenspecht.de Ortenauer Energieagentur GmbH Okenstr. 23a, 77652 Offenburg Tel.: 0781/924619-0, Fax 0781/924619-20 info@ortenauer-energieagentur.de Bioenergie MW Energum Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268 info@mw-energum.de, www.mw-energum.de ÖkoFEN Gebietsvertretung Lingertstr. 10, 79541 Lörrach Tel.: 07621/1630-755, Fax 07621/1630-756 t.erlenkoetter@oekofen.de Paradigma / ReSys AG Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442 info@resys-ag.de, www.resys-ag.de Blockheizkraftwerke Bad & Heizung Kreuz Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50 www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de MW Energum Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268 info@mw-energum.de, www.mw-energum.de solares bauen - Ingenieurgesellschaft für Energieplanung mbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50 info@solares-bauen.de, www.solares-bauen.de u-sieben GmbH Fabrik Sonntag 8, 79183 Waldkirch Tel.: 07681/4979897, Fax 07681/497989 info@u-sieben.de, www.u-sieben.de Energieversorgung badenova AG & Co. KG Tullastr. 61, 79108 Freiburg info@badenova.de, www.badenova.de Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH Unabhängiger Anbieter – Sauberer Strom von unabhängigen Produzenten Friedrichstr. 53-55, 79677 Schönau www.ews-schoenau.de Stadtwerke MüllheimStaufen GmbH Marktstraße 1 - 3, 79379 Müllheim Tel.: 07631/93608-88, Fax.: 07631/93608-66 www.alemannenenergie.de Fachmessen Forst Live GmbH Zur Bünd 21, 29320 Herrmannsburg Tel.: 05052/8522, Fax: 05052/597 www.forstlive.de Finanzierung Informationsplattformen GLS Gemeinschaftsbank eG Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg Tel. 0761-76631-0, Fax 0761-76631-33 www.gls.de greenjobs GmbH Siemensstr. 24 14482 Potsdam www.greenjobs.de Sparkasse Freiburg - Nördl. Breisgau Kaiser-Joseph-Str. 186-190, 79098 Freiburg Tel.: 0761/215-0 www.sparkasse-freiburg.de Energieautonome Kommunen Wissensdatenbank zur Energieautomie www.energieautonome-kommunen.de Sterr-Kölln & Partner Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg 79110 Freiburg Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468 kontakt@sterr-koelln.com, www.sterr-koelln.com Volksbank Freiburg Bismarckallee 10, 79098 Freiburg Tel.: 0761/2182-1111 www.volksbank-freiburg.de Garten- und Landschaftsbau Meisterbetrieb Schelly / Berger Sachsenstr. 4, 79211 Denzlingen Tel.: 07666/948604, Fax 07666/948606 Geldanlagen/Beteiligungen fesa GmbH Wippertstr. 2, 79100 Freiburg Tel.: 0761/4001530, www.fesa-gmbh.de Green City Energy AG Regionalbüro Freiburg Schwimmbadstraße 2, 79100 Freiburg Tel. 0761-705 798 222 www.greencity-energy.de/freiburg Ökostromgruppe Freiburg Realisierung von Windkraft-, Wasserkraft- und Solaranlagen Tel.: 0761/611666-0, Fax 0761/611666-10 info@oekostrom-freiburg.de www.oekostrom-freiburg.de Regionalwert AG Geyer-Zu-Lauf-Str. 5, 79312 Emmendingen Tel.: 07641/9592615 www.regionalwert-ag.de Solar-Bürger-Genossenschaft eG Gerberau 5, 79098 Freiburg Tel. 0761/89629224, Fax 0761/404770 info@solargeno.de, www.solargeno.de solarcomplex AG Ekkehardstr. 10, 78224 Singen Tel.: 07731/8274-0, Fax 07731/8274-29 www.solarcomplex.de Investmentberatung Arnulf Allert Handelsmakler für Grüne Investements Solar Info Center Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/4565006, Fax 0761-8887415 allert@sri-concepts.de www.allert-gruenes-investment.de Kommunale Beratung endura kommunal GmbH Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/38690980, Fax 0761/38690989 info@endura-kommunal.de, www.endura-kommunal.de fesa e.V. Gerberau 5, 79098 Freiburg Tel.: 0761/407361,mail@fesa.de, Lehmbau Terra Mater Lehmbau Strohballenhäuser, Lehm-, Kalkputze und mehr. Winterstr. 25, 79588 Efringen-Kirchen Tel.: 07628/940692, Mobil 0172/1307142 terramater.lehmbau@t-online.de www.terramater-lehmbau.de Mobilität LeaseRad GmbH Raustraße 6, 79098 Freibug, Tel.: 0761/20551530, www.leaserad.de Stadtmobil Südbaden AG Bismarckallee 9, 79098 Freiburg Tel.: 0761/23020, Fax 0761/2022801, www.stadtmobil-suedbaden.de Organisation/Institute FWTM GmbH & Co. KG Regional Cluster Freiburg Green City Rathausgasse 33, 79098 Freiburg Tel.: 0761/3881-879, www.greencity-cluster.de Permakultur Immobilienverwaltung Gisinger Hausverwaltung GmbH Berliner Allee 3, 79114 Freiburg Tel 0761.557 88-300, Fax 0761.557 88-301 info@gisinger-hv.de Permaflor J. Schlageter Dipl.-Permakulturdesigner Sankt Florian Weg 18, 79713 Bad Säckingen Tel. 07761/9266127, Mobil 0171/3677164 www.permaflor.de 30 SolarRegion · Ausgabe 1/2016 BRANCH EN V ERZEICH N IS Planung/Beratung econzept Energieplanung GmbH Ingenieurgesellschaft Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20, www. econzept.de Natuerlich-Faller.de Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung, Dämmungen, Fußböden, Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307 Hans-Gerd Leonhardt synergos - Strategieentwicklung, Coaching, Change Management Haslacher Straße 43, 79115 Freiburg leonhardt@synergos.de, www.synergos.de MW Energum Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Am Rosengarten 23a, 79183 Waldkirch Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268 info@mw-energum.de, www.mw-energum.de ratio energie GmbH Beratung Planung Betrieb von Energieanlagen, Contracting Tumringer Str. 270, 79539 Lörrach Tel.: 07621/956699-0, info@ratioenergie.de, www.ratioenergie.de sellner architekten energie effizient bauen Grünmatten 8, 79219 Staufen Tel.: 07633/802-445, Fax 07633/802-556 info@sellner-architekten.de, www.sellner-architekten.de schäffler sinnogy Geschäftsmodelle, Dimensionierung, OnlineMarketing, Kartäuserstr. 49, 79102 Freiburg Tel.: 0761 20 55 14 70 hallo@sinnogy.de, www.schaeffler-sinnogy.de Pressearbeit/Kommunikation Georg Stanossek Kommunikationsberatung für EE-Projekte Gerberau 5, 79098 Freiburg Tel.: 07641/937 882, www.Smart-Grid-21.de Rechtsberatung Sterr-Kölln & Partner Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg 79110 Freiburg Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468, kontakt@sterr-koelln.com, www.sterr-koelln.com Solaranlagenreinigung clean force - Cleaning Technology Franz-Sales Str. 18, 77977 Rust Tel: 07822-867551 web: www.cleanforce-suedwest.de mail: info@cleanforce-suedwest.de SolarRein Felix Pohl Zwiebelgasse 14, 79291 Merdingen Tel.: 07668-9790065 info@solar-rein.de, www.solar-rein.de Solarstromanlagen Natuerlich-Faller.de Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung, Dämmungen, Fußböden, Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307 SI Module GmbH Bötzinger Straße 21C, 79111 Freiburg Tel.: 0761 5902690, www.si-module.com Steuerberatung Sterr-Kölln & Partner Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg 79110 Freiburg Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468 kontakt@sterr-koelln.com, www.sterr-koelln.com Zwick Steuerberatungs-GmbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/15215-0, Fax 0761/15215-30 info@zwick-freiburg.de, www.zwick-stb.de Tagungen/Veranstaltungen Katholische Akademie Wintererstr. 1, 79104 Freiburg Tel.: 0761/31918-0, Fax 0761/31918-111, www. katholische-akademie-freiburg.de Thermische Solaranlagen Elektro Eckenfels GmbH Heiligenzeller Straße 3, 77948 Friesenheim info@elektro-eckenfels.de, Tel.: 07821/98051-0, Fax 08721/6947 Bad & Heizung Kreuz Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50 www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de ENERGOSSA GmbH Solarstromanlagen, Planung und Installation Christaweg 6, 79114 Freiburg Tel.: 0761/479763-0, Fax 0761/479763-9, www.energossa-online.de Graf GmbH Furtweg 10, 79400 Kandern Tel. 07626/7227, Fax 07626/7241 www.graf-bad-heizung.de Paradigma / ReSys AG Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442 info@resys-ag.de, www.resys-ag.de Wärmedämmung Energieagentur Regio Freiburg GmbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19 www.energieagentur-freiburg.de econzept Energieplanung GmbH Ingenieurgesellschaft Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20, www.econzept.de Natuerlich-Faller.de Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung, Dämmungen, Fußböden, Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307 Wasserkraftanlagen Wasserkraft Volk AG Turbinenfabrik und Ingenieurbüro Am Stollen 13, 79261 Gutach Tel.: 07685/9106-0, Fax 07685/9106-10 mail@wkv-ag.com, www.wkv-ag.com Weiterbildung Institut für Fortbildung und Projektmanagement Gerberau 5, 79098 Freiburg Tel.: 0761/610 8501 info@ifpro.de, www.ifpro.de I N F O B O X Sie wollen, dass Ihr Unternehmen im Branchenverzeichnis erscheint? • Ein Grund-Eintrag (4 Zeilen) für ein Jahr, (4 Ausgaben) kostet 100 Euro. • Für Anzeigenkunden und fesa-Firmenmitglieder ist der Eintrag kostenlos. Für weitere Informationen rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie an straeuber@fesa.de. 31 SolarRegion · Ausgabe 1/2016 Für eine gerechte Energiewende Mitglied werden im fesa e.V. Unterstützen Sie unseren Einsatz für: • eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz • eine nachhaltige regionale Ressourcennutzung • Bewusstseinsbildung für eine nachhaltige Lebensweise und Gesellschaft • neue Ideen und bürgernahe Projekte • regionale Vernetzung und überregionale Wahrnehmung unserer Anliegen Ja, ich möchte Mitglied beim fesa e.V. werden! Mein monatlicher Mitgliedsbeitrag: Normal 10 € Ermäßigt 5 € Firmen 25 € (Unternehmen, Institutionen, Kommunen) ............................................................................................................. .rabreuenre tsi tfnukuZ eiD Unternehmen / Institution / Kommune ............................................................................................................. Vorname / Name ............................................................................................................. Telefon ............................................................................................................. Email ............................................................................................................. Straße ............................................................................................................. .V.e PLZ / Ort ............................................................................................................. Ort / Datum / Unterschrift tiebrA ehcsitiloP -triW dnu kitiloP nI !röheG emmitS rerhI neffahcsrev riW retiewsednub dnu relanoiger fua snu riw nehcam tfahcs -rev riW .krats netnu nov edneweigrenE eid rüf enebE rentraP etavirp dnu ehciltneffö netareb ,eruetkA nezten enie mu ,regärtsgnudiehcstnE eid fua kcurD nehcam dnu .negnirb uz narov edneweigrenE ethce)-reg( tiebrastiekhciltneffÖ -tenretnI ,nerühcsorB tssafmu tobegnasnoitamrofnI resnU tfirhcstieZ reresnu tiM .sDVD dnu rettelsweN ,neties -ehT elleizeps fua hcilrhäjletreiv riw nehcam “noigeRraloS„ zneizfifeeigrenE dnu neigrenE erabreuenrE mu dnur nem .etkejorP etfahleipsieb rebü nethcireb dnu maskremfua -troF ,nenoissuksidsmuidoP ,egatsnoitkA netlatsnarev riW -tsbles eiS nebah deilgtiM slA .nenoisrukxE dnu negnudlib .netobegnA neresnu nella uz gnaguZ hcildnätsrev eiS nekräts deilgtiM slA neleiv ni tiebrA eresnu nehciereB Die Zukunft ist erneuerbar Als Willkommensgeschenk hätte ich gerne: 2 Flaschen EcoVin Solarschmuck " negalnA-eigrenE-regrüB nov gnuztütsretnU red ieb rentraP regithciw nie .V.eBitte asbeachten ef red Sietsiunsere nerhwechselnden aJ 02 tieS Geschenke auf www.fesa.de -soneG ,eigreneregrüB nehcaS ni gnulkciwtneznetepmoK e.V. fesa e. V. Gerberau 5, 79098 Freiburg Tel.: 0761-407361, Fax 0761-404770 mail@fesa.de, www.fesa.de www.solarregion.net twitter.com/fesa_freiburg tiebrasgnudliB egithciW ni nrelühcS dnu nennirelühcS netrednuh tim masniemeG dnu nethceregamilk renie na riw netiebra nedabdüS znag .negrom nov tfahcslleseG negitlahhcan –edneweigrenEegitnezotprednuheid • hcsitarkomeddnutnerapsnart,lartnezed zneizfifeeigrenEredgnuregietSehciltuedenie • gnuztunnecruosseRelanoigeregitlahhcanenie • egitlahhcanenierüfgnudlibsniestssuweB • tfahcslleseGdnuesiewsnebeL etkejorPehanregrübdnuneedIeuen • elanoigerrebüdnugnuztenreVelanoiger • negeilnAreresnugnumhenrhaW :rüf ztasniE neresnu eiS neztütsretnU • die hundertprozentige Energiewende – dezentral, transparent und demokratisch Bernward Janzing: Solare Zeiten (Buch) Solarhubschrauber Bitte beachten Sie unsere wechselnden Geschenke auf www.fesa.de. jährlicher Bankeinzug (Ihre Kontodaten fordern wir später an) jährliche Überweisung (unsere Kontoverbindung senden wir Ihnen zu)