Ausgabe 2013 Endversion.pmd - Auguste-Viktoria
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Ausgabe 2013 Endversion.pmd - Auguste-Viktoria
Nr.1, Februar/2013 AUGUSTE-VIKTORIA-GYMNASIUM TRIER unesco-projekt-schule AVG j o u r n a l Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, zu Beginn der neuen Ausgabe möchte ich mich kurz an Sie bzw. Euch wenden, um über Neuigkeiten des AVGJournals zu informieren. Nach über zehnjähriger Tätigkeit hat Herr StD Karl-Heinz Günther die Betreuung und das Layout unseres schulinternen Magazins abgegeben, da er seit Ende des vergangenen Schuljahres seinen wohlverdienten Ruhestand genießt. Ich möchte ihm hiermit im Namen der Schulgemeinschaft für sein langjähriges Überblick Vorwort, Welttoilettentag Chicago-Austausch 2012 Exkursion nach Verdun Texas-Austausch Projektwoche 2012 Streuobstwiesen Olympiasieger am AVG Aktionstag an AVG und MPG Indienprojekt Das AVG auf dem Weihnachtsmarkt Welttoilettentag Flyer Indienverein Besuch bei den Projektpartnern Lernen in der Box Schachwettbewerb Mathematikolympiade Landeswettbewerb Mathematik Waldjugendspiele 2012 Lesewettbewerb Jugendkunstpreis Buchprojekt der 7d Pinnwände im Lichthof Plastische Arbeiten Theater-Kino-Abend Einstein-Mobil am AVG I Einstein-Mobil am AVG II Schülervertretung 2012/2013 Musikalische Barock-Reise Eindrücke aus Kolumbien S. 1 S. 2 S. 3 S .4 S. 5 S. 6 S. 7 S. 8 S. 9 S. 9 S. 10 S. 11 S. 13 S. 14 S. 15 S. 16 S. 16 S. 17 S. 17 S. 18 S. 18 S. 19 S. 19 S. 20 S. 21 S. 22 S. 22 S. 23 S. 24 Welttoilettentag am 19.11.2012 Engagement danken und darf versichern, dass er auch weiterhin die Geschicke des Schullebens und des AVGJournals wohlwollend verfolgt und mir als seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Journal soll zweimal im Jahr erscheinen, eine Ausgabe zu Beginn des Schuljahres, eine zum Start ins zweite Halbjahr. Somit sollte es möglich sein, unser Schulleben im Sinne einer Chronik Revue passieren zu lassen. Als neue Rubrik ist zudem geplant, ehemaligen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, über ihre Tätigkeiten nach dem Abitur an unserer Schule zu berichten. Den Anfang macht in dieser Ausgabe Katharina Nilles (Abitur 2012), die Erfahrungen in Kolumbien gesammelt hat. Vielleicht gibt es ja ältere Geschwister unserer Schüler oder Abiturienten dieEines der Plakate, die im ganzen ses Jahrgangs, die ihrem Beispiel folSchulgebäude zu bewundern waren gen wollen. Als besondere Aktion des vergangenen Halbjahres möchte ich den nebenstehend zu findenden „Welttoilettentag“ Die Schulgemeinschaft hervorheben, der sehr erfolgreich ver- hat durch Spenden und laufen ist. Hierzu und zu weiteren Ak- zahlreiche Aktionen am tivitäten unseres Indienvereines finden Welttoilettentag Sie nähere Informationen auf den Seiinsgesamt ten 9 - 14. Solltet ihr/ sollten Sie Anregungen bzw. Ideen haben, die die Arbeit am Journal gesammelt!!! betreffen, freue ich mich sehr über entsprechende E-Mails (rose@avg- Da önnen 27 neue von k Dav können trier.de). Toiletten im indisc hen indischen 3220,53 € Ich wünsche viel Freude beim Lesen der ersten Ausgabe des Jahres 2013! Dieter Rose Projektgebiet gebaut werden! Das AVG unterwegs AVG journal 1/2013 2 Chicago-Austausch 2012 „Nimm mich mit nach Chicago, nach Chicago, irgendwo, wo mich keiner kennt. Nach Chicago, nach Chicago, irgendwo, wo keiner meinen Namen nennt.“ (Clueso) Diesen Traum konnten sich dieses Jahr 20 Schüler/innen unserer 10. und 11. Klassen erfüllen. Schon fast ein Jahr vorher hatten wir uns für diesen Austausch beworben. Ein halbes Jahr später stand nach langem Warten endlich fest, wer sich auf diese Reise freuen durfte : Marina Palgen, Johanna Jäckels, Hannah Klassen, Kathrin Lutz, Raphael Peck (alle 10d) , Sonja Uchlin, Eva Ley , Teresa Lutz, Vanessa Grehl, Maximilian Lauer (alle 10e), Philipp Schuster, Lisa LyneLarsen, Marie Berg, Tessa Gehrels, Pascal Hein, Nina Lersch, Linda Ulbrich, Mara Henn, Tram Uong und Isabel Kaganov (alle Stufe 11). An verschiedenen Tagen traf sich die Gruppe mit den organisierenden Lehrerinnen Frau Reuter und Frau Schaaf. Zusammen bereiteten wir unterschiedliche Projekte und Themen für den Aufenthalt vor (z.B. das Halten einer deutschen Unterrichtsstunde). Am 27.09.12 ging es dann am Flughafen Frankfurt los. Nach dem knapp neunstündigen Flug waren alle erschöpft, aber doch von Vorfreude erfüllt. Schon am Flughafen in Chicago wurden wir mit amerikanischer Freundlichkeit empfangen und mit einem der typischen gelben Schulbusse zu unserer ersten von vielen Kalorienbomben gebracht. Die tauschschüler. In den folgenden drei Wochen würden wir mit ihnen die New Trier High School besuchen, Teil ihrer Familien werden und auch amerikanische Sitten sowie Chicago kennen lernen. „Deep Dish Pizza“ ist berühmt für Chicago und besteht eigentlich nur aus 5cm Käse und Blätterteigboden mit Tomatensoße. Nach kleinen Zwischenstopps in Chicago downtown und am Lake Michigan fuhren wir zur Schule und trafen endlich auf unsere Aus- Genau! Richtig, New Trier. Der Name dieses Bezirks und der Schule kommt von Auswanderern aus Trier, die sich in der Nähe von Chicago niedergelassen haben. Wir empfanden die schulischen Unterschiede als enorm. Selbst nach drei Wochen hätten wir uns alleingestellt in der Schule verlaufen, da das Gebäude ungefähr 10-mal so groß wie das AVG ist. Auch die Schüleranzahl ist gigantisch, so kommen auf eine Jahrgangsstufe so viele Schüler wie bei uns auf die ganze Schule (je 1000 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangstufen 912) Ein weiterer großer Unterschied zwischen unseren Schulen sind die technischen Möglichkeiten, wie z.B. Laptops für jeden Schüler, iPads für bestimmte Kurse und das Sprachlabor. Beeindruckend sind auch ein eigenes Schwimmbad, eine Radio Station, eine Autowerkstatt, eine Cafeteria (mit Sushi, Pizza, Sandwiches, Salate, Wraps, Burger, Tacos ...) ein Kletterraum, eine Küche sowie verschiedene Das AVG unterwegs AVG journal 1/2013 Räume für Yoga, Ballett, Kampfsportarten (mit Übungspuppen) und eine eigene Schule für die 9. Stufe (die wir auch mal besuchten) und vieles mehr. Doch wir nahmen nicht nur am Unterricht teil, wir lernten natürlich auch Chicago kennen. Mit Besuchen im Shedd Aquarium, dem Field Museum, dem Arts Museum, einem Chicago Cubs Game (Baseball), dem Musical „Million Dollar Quartett“, einer Bootsfahrt und der berühmten Billy Goat Tavern („Cheeseburger, Cheeseburger, Cheeseburger“, CHICAGO) erweiterten wir unseren Horizont, auch eine Kanu Tour und ein Dodge Ball Spiel gegen die Chinesisch-AG fehlten nicht. Ein großes Ereignis in der Schule war vor allem Homecoming, verbunden mit einer Pep Rally und einem Football Spiel der Schulmannschaft gegen ihren Erzrivalen. Der Höhepunkt von Home- coming ist der Homecoming-Dance, den wir alle AWESOME fanden. Unsere Freizeit und die Unternehmungen mit unseren Austauschpartnern kamen auch nicht zu kurz, so gingen die meisten nach „downtown Chicago“ zum Shoppen und fast alle besuchten den Freizeitpark Sixflags. Wir trafen uns auch oft untereinander und gewannen so noch mehr Eindrücke des normalen amerikanischen Teenager-Lebens. Die amerikanische Gastfreundlichkeit und Offenheit erleichterte uns das Einleben und Eingewöhnen in die fremde Kultur sehr schnell und äußerst angenehm, dabei stellten unsere Englischkenntnisse kein ernsthaftes Hindernis dar. Wir wurden herzlich in die Familien aufgenommen und konnten uns schnell als ein Familienmitglied fühlen. Außerdem haben wir alle viele neue 3 Freundschaften schließen können, die hoffentlich noch lange halten werden. Als wir uns nach drei Wochen schlussendlich verabschieden mussten, flossen viele Tränen und alle waren sich sicher, die anderen zu vermissen. Dabei hat es ein wenig geholfen zu wissen, dass wir unsere Austauschschüler im Juni 2013 hier in Trier wiedersehen werden und dann selbst Gastgeber sein dürfen. Der Austausch findet alle zwei Jahre statt und ist für 10. und 11. Klassen. Wir können nur empfehlen, daran teilzunehmen: Nicht nur sprachlich können wir viele Fortschritte vorweisen, sondern wir haben auch unglaubliche Eindrücke gesammelt und Erfahrungen gemacht, die als Tourist so nie möglich gewesen wären. Teresa Lutz, Vanessa Grehl, Klasse 10e Exkursion nach Verdun Am 24.9.2012 fuhren die Klassen 10b und 10e des AVG mit dem Bus nach Verdun. Zuerst wurde das Beinhaus von Douaumont, eine Verdun-Gedenkstätte, angefahren. Hier werden die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt, die in der Schlacht um Verdun im 1. Weltkrieg gefallen sind. Im Gebäude sahen die Schüler einen Film über die Schlacht, der die Grausamkeit, Angst und Trauer durch den Krieg sehr anschaulich darstellte. Man konnte sehen, wie unzählige Granaten ganze Landschaften zerstörten und wie Soldaten von deutscher und französischer Seite in Gräben Schutz suchten und ums Überleben kämpften. Anschließend hatten die Schüler Zeit, das Gebäude zu erkunden. Durch kleine Fenster konnte man die Knochen der Gefallenen sehen, was einen sehr erschütternden Anblick bot. Zudem erstreckt sich vor dem Beinhaus ein rie- siger Friedhof mit 15.000 Gräbern mit weißen Kreuzen von französischen Soldaten. Dann fuhren die Klassen weiter zu einem Bunker. Auf der Fahrt zeigte der Fremdenführer die Schützen- gräben und die Spuren von Granateinschlägen links und rechts der Straße. Auch auf dem Fußweg zum Bunker waren Veränderungen der Landschaft durch die Granaten sichtbar, da alles sehr hügelig war. Im Bunker gab es ebenfalls Gedenkstätten für französische und deutsche Soldaten. Die Schü- ler konnten die einzelnen Räume erkunden. Zuletzt besichtigten die Klassen einen Friedhof von deutschen Kriegsgefallenen. Die Kreuze waren grau und gehörten jeweils zu den Grabstätten von vier Soldaten, während jüdische Gefallene ein eigenes Grab hatten. Der Fremdenführer erklärte, dass man deutsche Friedhöfe an den dort wachsenden Eichen erkennen kann. Dann fuhren die Busse zurück zur Schule. Die Exkursion hat sich meiner Meinung nach gelohnt, da man gute Einblicke in das Leben im Krieg bekam und gleichzeitig an den Plätzen des Geschehens war, um somit mehr über die Situation im Krieg und dessen Ablauf zu erfahren. Wir bedanken uns sehr herzlich beim Freundeskreis des AVG, der die Fahrt durch einen großzügigen Zuschuss erst in dieser Form und für die große Schülergruppe möglich gemacht hat! Jannik Stadtfeld, Klasse 10e AVG journal 1/2013 Das AVG unterwegs 4 „This is where my heart belongs“ Texas-Austausch: Ein Abenteuer für Hanna, Nicki, Alicia, Femke, Lisa, Kiki, Franziska, Johanna, Frederik, Marc-Aurel und Julian „Texas, y’all!“ hieß es am 1.Juli 2012 „FREEDOM BOUND!“. Wir beka- Aufführungen Aufregung und Chaos, für uns 11 Schülerinnen und Schüler. men Tanz-, Gesang- und Schauspiel- weil sich jeder die Haare machte, sich Wir trafen uns früh am Morgen (4:45) unterricht, was immer sehr viel Spaß schminkte und einen letzten Blick auf voller Erwartungen und Aufregungen machte. Eine andere Aktivität, die uns sein Skript warf. Dann hieß es „Places, mit Frau Günther am AVG, um dann besonders gut gefiel, war die tägliche please!“ und es ging auf die große gemeinsam nach Frankfurt zu fahren. Relaxation nach dem gemeinsamen Bühne. Vor fast jeder Show wurden Die Busfahrt war eine gute Gelegen- Mittagessen. Mit unseren Gast- wir als „Internationals“ vorgestellt. Die heit, manche unbekannten Gesichter familien, die uns wie ihre eigenen Kin- Show war meist gut besucht, dauerte etwas mehr als eine Stunde und etwas besser kennenzudie Aufführung machte uns viel lernen. Am Frankfurter FlugSpaß. Nach der vorletzten Show hafen angekommen hatten gab es eine Cast-Party, bei der wir keine Probleme und konnwir bei hohen Temperaturen und ten entspannt unsere Reise guter Musik tanzten. Nach vier antreten. fantastischen Wochen war unNach dem langen, anstrenser Sommermärchen leider zu genden Flug waren wir endEnde. Am Flughafen flossen die lich in Fort Worth. Dort wurTränen, da wir unsere Gastden wir von unseren Gastfamilien sehr in unsere Herzen familien, die uns teilweise begeschlossen hatten. Als wir kannt und teilweise unbekannt dann schweren Herzens durch waren, herzlichst empfangen. die Kontrollen waren, freuten Sie hielten Schilder mit unsewir uns auf die weiteren zehn ren Namen hoch und jubelten Stunden mit unseren israeliunsere Namen so, als ob wir schen Freunden und auch auf zu uns ewig kennen würden und Hause. jahrelang nicht gesehen hätAn dieser Stelle möchten wir ten. uns nochmals bei Frau Günther Am nächsten Morgen ging es bedanken, die uns während dienach „Downtown“ Fort sen tollen vier Wochen betreut Worth, wo wir einige Sehensund uns diese Erfahrungen und würdigkeiten besichtigten. Dabei haben wir zum ersten Unsere Gruppe mit Viktoria Krimmel (2. Reihe, 1. links, neue Freundschaften erst ermöglicht hat. Danke! Mal die Gruppen aus Israel, ebenfalls deutsche Gastschülerin) Albanien und Italien getrofFranziska Holstein , Lisa Lyhne Larsen fen. Daraufhin sind wir zum ersten Mal der behandelten, und mit den zum „Scott Theater“ gefahren, wo wir „Internationals“ gingen wir zu Veranzunächst die Räumlichkeiten kennen- staltungen wie z.B. Baseballspiele, W ic htig!!! ichtig!!! lernten und uns auf die „Auditions“ in Schwimmparties, Wasserparks, Billy Der Auf enthalt in F or ufenthalt For ortt den folgenden Tagen vorbereiteten. Am Bobs- Line Dance, Kickball , Rodeo folgenden Tag war der „4th of July“ und zum internationalen Kochtag. DieWor th, Texas indet orth, xas,, ffindet weshalb wir frei bekamen und etwas se Aktivitäten fanden draußen und auch in diesen Sommit unseren Familien über die drinnen statt, da es draußen meist 35merferien wieder statt amerikanische Geschichte und Kultur 40°C heiß und drinnen durch die Kliund wird diesmal von lernten. In den folgenden Wochen er- maanlagen sehr kühl war. Den HöheFr. Heuser betr eut. betreut. arbeiteten wir jeden Arbeitstag von 9 punkt unseres Texasbesuchs bildeten fünf Aufführungen des Musicals bis 16 Uhr mit unseren bereits neu gewonnenen internationalen und einhei- „FREEDOM BOUND“. Hinter der mischen Freunden das Musical Bühne herrschte vor und während den Das AVG unterwegs AVG journal 1/2013 5 Gefährliche Seilschaften -Projektwoche 2012 am Auguste-Viktoria-GymnasiumSieben Meter über dem Abgrund, nur schmales Drahtseil trennt den Körper vom Boden. Dann passiert es, kein Halt. Absturz! Unaufhaltsam Richtung Boden, wären da nicht die Sicherungsseile. Es ist Projektwoche und heute ist Klettern und Balancieren angesagt. Wir, die Klasse 10c, sind auf der Kletteranlage des Palais Trier im Weißhauswald unterwegs. Aber es ist doch Projektwoche, wird sich der Leser nun fragen, also sollten die Schüler doch besser an einem Projekt arbeiten und sich nicht vergnügen?! Warum dann also Kletterpark statt Füller und Heft? Um es zu verstehen, fange ich ganz von vorne an: An der Kletteranlage angelangt, die bis zu sieben Meter in die Baumwipfel ragt, werden wir von unseren drei Betreuern freundlich in Empfang genommen. Doch statt direkt anzufangen, fragen sie uns erst einmal, was wir uns vom heutigen Tag versprechen. Ein bisschen überrascht meinen einige, „sich einmal mehr zuzutrauen“, eine möchte vor allem „Kalorien verbrennen“ und wieder andere hoffen auf „mehr Vertrauen zueinander“. Und das ist auch der Clou an der ganzen Geschichte: Wir, die Schüler, müssen uns gegenseitig sichern! Ich muss erst einmal schlucken. „Ob die mich dort oben halten können?“, denke ich mir und mir ist schon ein bisschen mulmig zumute, ganz besonders, wenn ich mir diesen ‚Chaotenhaufen‘ von Klasse angucke. Aber wir dürfen immer noch nicht nach oben, „Erst Übungen am Boden“, heißt es. Das ist zum einen der Balanceakt auf einem indianischen Seil aus Metall, das knapp 30cm über dem Boden zwischen Baumstämmen gespannt ist. Die Raffinesse der Übung liegt darin, dass man die Aufgabe als Gruppe lösen muss. Wenn einer auf dem Weg vom Anfang bis zum Ziel stürzt, müssen alle neu anfangen. Außerdem darf von außen nicht geholfen werden, die Teilnehmer auf dem Seil müssen sich gegenseitig helfen. Glücklicherweise müssen wir nur einmal neu starten, da an einer Stelle der Letzte ganz alleine ohne Hilfe klarkommen musste und so, ohne Hilfe, fiel. Beim zweiten Versuch lernen wir allerdings aus unseren Fehlern und uns gelingt der gemeinsame Balanceakt. Das sind auch schon die ersten Lektio- nen, die wir lernen: „Niemand wird zurückgelassen“ und „Zusammenhalt für jeden“. Die zweite Bodenübung ist wieder eine Gleichgewichtsübung, bei der man miteinander interagieren muss. Hierbei müssen wir uns mit drei unterschiedlich großen Holzbalken über Baumstämme zum Ziel vorarbeiten oder in unserem Fall eher hangeln. Bei dieser Aufgabe versagen wir kläglich: Wir beharren nur auf einer Technik und sprechen uns nicht richtig ab. Daraus folgen die Lektionen: „Gute Absprache“ und „Nicht direkt beim ersten Mal auf- geben“. Aber genug von dieser Schmach, nun dürfen wir endlich hoch. Noch eine kurze Einweisung in die Sicherungstechnik der Gurte und schon geht es los! „Nichts kann passieren“, sprechen uns die Betreuer Mut zu. Ob dieses dünne 10mm dicke Drahtseil nicht reißt, fragen sich einige von uns. „Nein!“, können uns die Betreuer versichern. „Die Stahlseile können bis zu sechs Tonnen Gewicht tragen.“ Außerdem gibt es ja auch noch die Sicherungsseile aus Nylon. Nylon? Ist das nicht dieser dünne Faden, aus dem auch die Strumpfhosen meiner Mama gemacht sind. Und die hat doch ständig eine Laufmasche! Nein, da geh´ ich niemals hoch! Und schon finde ich mich in meinem schlimmsten Albtraum wieder. Man sollte wirklich darauf achten, wann man sich unter dem Arm kratzt, vor allem wenn gerade gefragt wird, wer denn gerne anfangen möchte. Unter mir befindet sich meine nun ameisenähnliche Gruppe zusammen mit der fast schon verzweifelnden Betreuerin: „Ein Fuß vor den anderen!“, schallt es zu mir hoch. So, das war’s! Naja, wenn ich jetzt draufgehe, muss ich wenigstens nicht die Mathearbeit nächste Woche schreiben, 6 Das AVG unterwegs AVG journal 1/2013 also fasse ich meinen ganzen Mut zusammen, hebe den Fuß und setze ihn wieder ab, puh geschafft! Und noch einen und noch einen und noch einen und…Dann passiert es: In meiner ele- ganten Weise verhaspelt sich mein Fuß unter dem Seil und ich falle. Im Angesicht des Todes bleibe ich ganz ruhig. Oh, das war ja gar nicht so schlimm, sterben ist ja ganz schön. Nur an die Dunkelheit muss ich mich noch gewöhnen. „Du kannst jetzt ruhig die Augen wieder aufmachen!“ „Jesus?!“ Ich öffne die Augen und befinde mich buchstäblich in den Seilen hängend. Das Team, das mich absichert, hat mich wirklich gehalten. Wow! Ich bin echt überrascht. Kann ich mich also doch auf die verlassen und schon springt der Gedanke über: Vertrauen, das ist die Aufgabe, die wir als Klasse bewältigen sollen. Das besprechen wir in der auf die Kletterübungen folgende Aufbereitung des Geschehens. In einer Klasse ist das „Auf-Sich-Verlassen“ enorm wichtig, was man zum Beispiel an gemeinsamen Projekten merken kann. Aber auch Zusammenarbeit beziehungsweise Absprache und die damit verbundene richtige und gute Kommunikation sind auch wichtige Aspekte, die zu einem angenehmen und gesunden Klassenklima beitragen. Dieser Ausflug hat das Ziel der Projektwoche perfekt getroffen: Etwas lernen und gleichzeitig Spaß haben, also das, was manchmal im normalen Unterricht zu knapp kommt. Das so genannte unkonventionelle und praxisnahe Lernen, für das solch eine Projektwoche wie geschaffen ist. Also unserer Klasse wird diese Erfahrung für immer in Erinnerung bleiben und zwar nicht nur das adrenalinreiche Vergnügen, sondern auch das Gefühl, mit der ganzen Klasse etwas geschafft zu haben, als Gemeinschaft. Sieben Meter über dem Abgrund, aber das Gefühl der Angst ist gewichen, denn man weiß, jemand steht hinter einem, als verantwortungsvoller Halt, und zwar 21-mal. J.M. 10c Baumschule Bösen stiftet Apfelbaum für die erste Streuobstwiese Ein Baum der ersten Streuobstwiese des AVG hat es nicht geschafft. Für ihn hatte sich kein Pate gefunden, so trauerte er und starb schließlich ab. Es ist im Übrigen der einzige Baum der bisher drei angepflanzten Streuobstwiesen des AVG, der nicht erfolgreich angegangen ist. Die Baumschule Bösen stiftete nun einen gut gezogenen Winterrambour als Ersatz. Die Umwelt-AG des AVG dankt recht herzlich dafür. Die Patenschaft dafür hat Monika Schwarz-Hügle übernommen. Die nächste Baumpflanzaktion wird voraussichtlich im Oktober 2013 stattfinden. Weiter e Inf or ma tionen g eben die Umw elteitere Infor orma mationen ge UmweltAG bzw üller bzw.. Her Herrr Weism eismüller üller.. Impressum AVGjournal Herausgeber: Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier Redaktion/Satz: Dieter Rose Verantwortlich: Bernhard Hügle Aktionen AVG journal 1/2013 7 Olympiasieger am AVG Richard Schmidt besucht seine ehemalige Schule Es war die Attraktion in der großen Pause. Hunderte Schülerinnen und Schüler des AVG empfingen mit großem Applaus den Trierer Olympiasieger im Ruderachter auf dem Schulhof. Richard Schmidt besuchte seine ehemalige Schule. Im Interview mit dem Schulleiter, Bernhard Hügle, blickte er auf seine Schulzeit am AVG, die er 2006 erfolgreich mit dem Abitur abschloss, zurück. Gerne sei er in die Schule gegangen, auch wenn die Doppelbelastung durch das Training und das Lernen zeitweise doch groß gewesen sei. Den anwesenden Schülerinnen und Schülern empfahl er, sich ein Ziel zu setzen und Energie und Ausdauer darauf zu verwenden, dies zu erreichen. Zum Schluss wurde Richard Schmidt nahezu mit dem Wunsch nach Autogrammen überrannt. Geduldig versuchte er möglichst viele dieser Wünsche auf Heften, Turnschuhen, H a n d y s oder auch Armen zu erfüllen, was aber aufgrund der großen Anzahl nicht möglich war. Leer ausgegangenen Schülerinnen und Schülern wurden am Tag danach noch Autogrammkarten ausgehändigt. Inzwischen ist Richard Schmidt gemeinsam mit seinen Ruderkollegen zum Sportler des Jahres 2013 gekürt worden, bei der Landessportlerwahl belegte er den zweiten Platz. Das AVG gratuliert ganz herzlich und wünscht für die Zukunft noch viele Medaillen!!! red Aktionen AVG journal 1/2013 8 Schüler radeln für nachhaltige Mobilität Aktionstag an AVG und MPG Im Rahmen der europäischen Woche der Mobilität fuhr ein Viertel der Schülerinnen und Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnaisums und des Max-Planck-Gymnasium mit dem Rad zu Schule. Dieser gemeinsame Aktionstag von AVG und MPG stand unter dem Motto „Bessere Bedingungen für junge Radler“ und sollte für ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement werben. Dies stellte die größte Fahrraddemonstration in der Geschichte Triers dar. Über 500 Schülerinnen und Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums und des Max-Planck-Gymnasiums radelten gemeinsam bei bestem Spätsommerwetter mit dem Fahrrad zur Schule. Hintergrund war u.a. das seit 2010 laufende Mobilitätsmanagement der beiden Schulen. „Mit dem Fahrradaktionstag und der Sternfahrt zur Schule möchten wir uns unter anderem für eine stärkere Fahrradnutzung und schülerfreundliche Kurz vor dem Ziel! Radrouten zur Schule einsetzen“ so beurteilte Bernhard Hügle, unser Schulleiter, die Aktion. Sein Kollege Armin Huber, Schulleiter des MPG, ergänzte: „Gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern möchten wir zeigen, dass nachhaltige Mobilität nicht nur umwelt- freundlich und kostengünstig ist, sondern St. Matthias in Trier-Süd geführt. Von auch Spaß macht.“ Beide Schulleiter dort aus radelten sie in zwei großen radelten übrigens mit und führten höchst Gruppen mit Polizeibegleitung durch die persönlich jeweils eine Gruppe der Sternfahrt an. Durch die gemeinsame Fahrt mit dem Fahrrad zur Schule wollten die beiden Schulen das große Potenzial des Radverkehrs in Trier aufzeigen. Dabei sollte auch auf Verbesserungsmöglichkeiten, wie komfortable und sichere Radwege auf dem Schulweg, hingewiesen werden. Der Schulleiter ging mit gutem Beispiel voran Auf dem Schulhof wurden die Radlerinnen und Radler von Triers Bürgermeisterin und Innenstadt zum gemeinsamen Schulhof. Schuldezernentin Angelika Birk sowie Sehenswerte Jonglagen auf dem Eindem städtischen Umweltberater rad einiger Schülerinnen und Schüler Johannes Hill begrüßt. Birk freute sich sowie Tricks des Trierer BMX-Artisals Schirmherrin der Veranstaltung über ten Axel Reichertz zwischen den Grußdie rege Beteiligung und lobte das En- worten der Schulleiter und städtischen gagement der Schülerinnen und Schü- Vertreter ließen am Ziel echte Kundler: „Vor dem Hintergrund des gebungs- und Happeningatmosphäre Mobilitätskonzeptes Trier aufkommen. Während es danach von 2025, welches sich der dritten bis zur sechsten Schulstunderzeit in der Phase der de mit Unterricht weiterging, führte die Bürgerbeteiligung befin- Firma Monz einen kleinen Fahrraddet, eine prima Idee, die check der abgestellten Räder durch. jungen Leute auf diese Mittags erfolgte die gemeinsame RückWeise für eine alternati- fahrt zu den Ausgangspunkten. ve Mobilität zu begeis- Geplant und organisiert wurde die gantern!“ Johannes Hill, ze Aktion vom Trierer Büro für auch langjähriger Ein- Mobilitätsberatung und Moderation. wohner in Trier und Va- Dieses hatte bereits 2010 die beiden ter zweier Kinder, die das Schulen im Rahmen des bundesweiten AVG besuchen, teilte die Aktionsprogramms effizient mobil beBegeisterung: „Trier hat raten. Zudem freuen sich beide Schulin 2000 Jahren noch nie leiter besonders über die zusätzliche so viel Radlerinnen und Radler auf ge- Unterstützung der Stiftung „Partner für Schulen in Trier und im Landkreis Triermeinsamer Fahrt gesehen!“ Bei ihrer Fahrt wurden die Schülerinnen Saarburg“ der Sparkasse Trier. Mit dieund Schüler von vielen Lehrkräften und ser Hilfe war die Sternfahrt der Aufauch Eltern aus den einzelnen Stadttei- takt zu einem neuen Kapitel des schulilen zu den beiden Treffpunkten am Nells schen Mobilitätsmanagements von Park in Trier-Nord sowie am Kloster AVG und MPG! Indienprojekt AVG journal 1/2013 9 Indienprojekt am AVG Aktuelles – Projekte - Ideen Die Nachrichten aus Indien in den ersten Tagen des neuen Jahres sind bestürzend und machen betroffen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist tatsächlich alltäglich, Vergewaltigungen werden landesweit gedeckt, heruntergespielt, die Verantwortung wird den Mädchen und jungen Frauen zugeschoben. Die indische Gesellschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen. Neben den immer größer werdenden sozialen Unterschieden zwischen einer wachsenden, konsumorientierten Mittelschicht und der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, die unter dem Existenzminimum lebt, verlieren traditionelle Handlungsmuster auf dem Weg in die Moderne immer mehr an Gewicht. Wo Mädchen die Schule besuchen können, zur Universität gehen wollen, werden die überlieferten Rollen verändert, müssen neue Regeln für ein Miteinander der Geschlechter gefunden werden. Wie gerne würden die einen zurückkehren zur Unterordnung der Frau, sie in gesellschaftlicher Unmündigkeit halten. Aber die Frauen und Mädchen in Indien werden selbstbe- Plakat zum Welttoilettentag wusst. Sie fordern immer mehr Rechte ein. Aber – wie das tragische Ereignis zeigt – sie müssen auch geschützt werden. Viele Projekte, die wir mit unseren Spenden ermöglicht haben, haben sich um die Stärkung der Rechte der Frauen gedreht. In der Region der Stand auf dem Weihnachtsmarkt PMD werden Frauen ermutigt, sich aktiv am politischen Leben der Ge- ne Toiletten vor Ort gibt. In Cowdalli meinden zu beteiligen, in paritätisch wurden daher schon von Anfang an besetzten Gemeinderäten mitzu- Schülertoiletten gebaut und auch das arbeiten. Durch die Arbeit der Frauen- College verfügt über eine Toilettenanselbsthilfegruppen und Milch- lage. In den Dörfern der PMD sieht das kooperativen wird ihre wirtschaftliche für die Frauen noch ganz anders aus. Selbstständigkeit gefördert. Viele Sti- Und für sie ist eine Toilette neben der pendien für die weitere Schulbildung Wahrung der Privatsphäre auch ein und universitäre Ausbildung kommen Schutz vor Belästigung und Übergriffen. Mädchen zugute. Unser Schul- Daher nahmen wir den Welttoilettentag bauprogramm lieferte über die letzten im November 2012 zum Anlass, für den 10 Jahre dringend benötigte Infra- Bau von Toiletten in diesen Dörfern zu struktur für die Schulbildung in den sammeln. Die Beteiligung der SchülerDörfern. Und in Cowdalli sorgt unse- innen und Schüler des AVG und das re Unterstützung dafür, dass genug Ergebnis haben uns alle überrascht. Lehrer eingestellt werden und dass fi- Mehr dazu finden Sie in einem Beitrag nanzielle Sorgen nicht den Schulbe- in dieser Ausgabe des AVG-Journals. such der Kinder verhindern, indem sie In diesem Jahr wurde ein neuer VorSchulspeisung und freie Uniformen stand für den Indienverein gewählt. Ihm und Hefte erhalten. Mit dem Ange- gehören an: Dr. Hermann Anton, Edith bot der voruniversitären Ausbildung im Ehmer, Bernhard Hügle, Margitta College haben wir darüber hinaus die Kauffmann, Kathrin Knoche, Daniela Möglichkeit geschaffen, dass die Mäd- Maly, Doris Reuter, Sebastian Weischen vor Ort eine weiterführende müller und Christiane Wojke. Aufgabe Ausbildung erlangen können. Dies des Indienvereins ist es, die Projektsorgt auch dafür, dass sie weniger der koordination mit unseren Partnern in Gefahr von Belästigung ausgesetzt Indien zu organisieren und die Verantwortung für die damit zusammenhänsind. Untersuchungen haben ebenfalls ge- genden finanziellen Angelegenheiten zu zeigt, dass die Mädchen mit Beginn tragen. Die formale Vereinsstruktur ist der Regelblutung häufig den Schulbe- somit notwendig für die Verwaltung des such abbrechen, wenn es für sie kei- Projekts, aber als Schulprojekt sollte es Indienprojekt AVG journal 1/2013 von der gesamten Schulgemeinschaft getragen werden. Die Arbeit im Indienverein ist vielfältig. So waren wir mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Trier vertreten, an dem am 22. Dezember neben Selbstgebasteltem auch mitgebrachter Schmuck und andere Kleinigkeiten aus Indien verkauft wurden. In den Sommerferien begaben sich außerdem vier Lehrerinnen und Lehrer auf eine zweiwöchige Reise zu unseren Projektpartnern in Indien. Eindrücke dieser Reise können Sie in einem gesonderten Artikel nachlesen. Unsere inhaltliche Arbeit wird u.a. von folgenden Fragen geleitet: In welcher Form will die Schulgemeinschaft des AVG sich in Indien engagieren? Wie können unsere Ziele als UNESCOProjektschule durch konkrete Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden? Wie schaffen wir es, die Erfahrungen mit unseren Projektpartnern in Indien in den Schulalltag zu integrieren? Wie können wir die UNESCO-Projektschulidee lebendig halten und noch besser im Unterricht und im Alltag integrieren? Diese Fragen betreffen uns alle, Lehrer und Lehrerinnen, Schülerinnen und Schüler und Eltern. Je mehr und je vielfältiger wir uns alle an diesen Diskussionen und Entscheidungen beteiligen, desto stärker wird unser Hilfe nach außen und die Wirkung nach innen. Daher möchten wir alle Interessierten zu den Treffen des Indienvereins einladen, damit die Vorstandtreffen zu einer lebendigen 10 Lehrer-Schüler-Eltern-Arbeitsgemeinschaft werden, die gemeinschaftlich an der Verwirklichung der UNESCOProjektschulziele arbeitet. Die Treffen finden in der Regel alle sechs bis acht Wochen abends im Lehrerzimmer des AVG statt und die Termine werden frühzeitig über die Infotafel des Indienvereins und im „Kalender“ auf der Homepage des AVG bekannt gegeben. Der Termin für das nächste Treffen steht schon fest: Donnerstag, den 21. Februar 2013 um 19.30Uhr im Hauptgebäude des AVG. An diesem Treffen soll vor allem der UNESCO-Projektschultag am 26. April 2013 vorbereitet werden. Wer Ideen hat, wer helfen und mitmachen will, wer mitreden will, ist herzlich eingeladen. Hermann Anton Das AVG auf dem Weihnachtsmarkt Am 22. Dezember konnten Schülerinnen und Schüler des AVG einen ganzen Tag die Projekte „Eine-Welt-Kiosk“ und „Indienpartnerschaft“ auf dem Trierer Weihnachtsmarkt präsentieren und „fair trade“- gehandelte Produkte verkaufen. Auch der neu gestaltete Tischkalender für das Jahr 2013 mit Bildern aus Indien wurde zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus wurden die Besucher mit Informationen über die Projekte und begleitender Musik bedacht. Welttoilettentag am AVG Am 19. November wurden am AVG zahlreiche Aktionen anlässlich des Welttoilettentages durchgeführt. Schülerinnen und Schüler führten einen Toilettentanz durch, verkauften Saftmixgetränke und Waffeln, andere wandelten als „lebende Toilettenbrillen“ durch das Gebäude und der Schulleiter betätigte sich als Toilettenmann vor den Lehrertoiletten. Zahlreiche Plakate machten auf die unzureichende Toilettenversorgung in Indien aufmerksam. Der Erlös aller Aktionen wird für den dortigen Toilettenbau gespendet. Insgesamt haben neun Oberstufenkurse und fünfzehn Mittelstufenklassen Geld für den Bau einer Toilette gesammelt. Besonders fleißig waren: 6c 175 € / 5c 183 € (3. Platz); 6b 240 € (2. Platz), 5b 274,50 € (1. Platz) AVG journal 1/2013 11 AVG journal 1/2013 12 Indienprojekt AVG journal 1/2013 13 Besuch bei unseren Projektpartnern in Indien Eine zweiwöchige Lehrerreise in den Sommerferien 2006 hatten wir Cowdalli im Herbst besucht, um den damaligen neuen Pfarrer und gleichzeitig Schulleiter der St Anthony’s High School, Fr Francis, kennenzulernen. Jetzt stand wieder ein Wechsel an, Fr Christopher übernahm im Juli die Pfarrei. Da in diesem Jahr keine Schülerreise geplant war, es jedoch unumgänglich war, persönlichen Kontakt aufzunehmen, fanden sich einige Mitglieder des Indienvereins und interessierte Lehrer bereit, in den Sommerferien im August nach Indien zu fahren. Wir landeten in Bangalore im Morgengrauen. Eine lange Busfahrt über die Deccan-Hochebene in Karnataka stand uns bevor. Aber trotz aller Müdigkeit zog uns Indien sofort in seinen Bann. Das moderne Bangalore mit seinem dank der Computerindustrie aufstrebenden Wachstum wurde von den staubigen Straßen und den sandfarbenen Hütten und einfachen Bauten in den geregnet, um die Felder, aber auch die Menschen mit genügend Wasser zu versorgen. Schnell wird einem in Indien klar, wie abhängig die Menschen von der Natur sind, und wie schwierig es ist, sich dort eine Existenz zu erhalten. im ersten Stock der High School, die teilweise durch die klimatischen Bedingungen sehr gelitten haben, sollen renoviert werden. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes Der neue Pfarrer empfing uns freundlich. Und froh wurden wir auch von unserer SoFiA Freiwilligen in Cowdalli, Meike Jakobs, begrüßt: Besuch aus der Heimat. Seit einem Jahr war sie jetzt in der St Meike Jakobs mit Schülerinnen in Cowdalli Anthony’s High School gewesen und hatte dort gear- gab es wie immer ein Fest, das die Lehbeitet. So konnte sie uns immer wieder rer und Schüler für uns organisiert hathelfen, die Bedingungen vor Ort bes- ten. Man stelle sich allerdings unser ser zu verstehen. Fast vier Tage blie- Erstaunen vor, als plötzlich bayrische ben wir in Cowdalli und führten umfang- Klänge aus dem Lautsprecher kamen reiche Gesprä- und wir einen perfekten Schuhplattler che mit Fr vorgeführt bekamen. Da wussten wir, Christopher. Wir dass der interkulturelle Austausch auch merkten, wie in dieser Hinsicht in beide Richtungen wichtig diese Be- gelungen war. Herzlich verabschiedegegnung war, um ten wir uns von der Schulgemeinschaft eine vertrauens- und Fr Christopher und fuhren mit dem volle Zusammen- Bus nach Mysore. arbeit zu schaf- Nach den vier Tagen ländlicher Abgefen. Zwar muss- schiedenheit genossen wir das Stadtten wir seinen leben mit seinen bunten Geschäften und Optimismus in Märkten. Gleich suchten wir unser Hinblick auf un- Lieblingscafé auf, eine einfache Speisesere finanzielle halle mit den typischen Gerichten SüdHilfe etwas indiens, den dünnen Fladenbroten mit Collegegebäude in Cowdalli dämpfen, aber es Gemüsecurry, scharfen Soßen und dem Dörfern und Kleinstädten abgelöst. gelang uns, gemeinsam eine klare Lis- vermutlich besten Chai in Mysore. Bunt dazwischen die Schilder, die te der Prioritäten aufzustellen. So wol- Schon am nächsten Tag jedoch wollten Marktstände, die Saris der Frauen. Das len wir die Flachdächer beider Gebäu- wir dem Bischof von Mysore einen Grün der Felder allerdings fehlte. Der de besser gegen eindringende Feuch- Besuch abstatten, ein offizieller Termin Monsun, sehnsüchtig erwartet, war tigkeit schützen, die Wasserversorgung stand bevor. Allerdings ließ auch hier noch nicht gekommen. Und auch in die- verbessern und die Elektroinstallationen die Gastfreundschaft keine allzu große sem Herbst sollte er sich rarmachen. für das neue Collegegebäude Steifheit aufkommen. Nach einem geNoch immer hat es nicht ausreichend fertigstellen. Auch die KIassenräume meinsamen Mittagessen und einem län- AVG journal 1/2013 geren Gespräch entließ man uns freundlich und sorgte mit einem Beutel gerösteter Cashewkerne noch für die weitere Wegzehrung. Insgesamt zeigt sich, dass trotz der über 35-jährigen Arbeit der PMD in dieser Region die Armut noch der zäheste Gegner des Selbstbewusstseins und der Weiterentwicklung ist. Hunderte Jahre Unterdrückung der Kastenlosen, der Unberührbaren, haben ihre Spuren hinterlassen. Aber die jungen Menschen, die nach einem Abschluss streben, um für sich und ihre Familien ein Besuch in einem Dorf der PMD-Region besseres Leben zu erreichen, die Unser Besuch bei der PMD in Bemühungen der PMD um demokratiMangalapuram diente dazu, über unser sche Aufklärung, die Schulen, die wir Stipendiatenprogramm zu sprechen, das gemeinsam gebaut haben, und die uns sehr am Herzen liegt. Da in Indien Geburtshilfestation sind Marksteine eiStudien- und Prüfungsgebühren anfal- ner positiven Veränderung. Die drei len und darüber hinaus auch meist noch Tage, die wir bei der PMD verbrachein Schlafplatz bezahlt werden muss, ten, waren intensive Tage, aber es wakönnen begabte Jungen und Mädchen ren auch Tage von freundschaftlichem aus sehr armen Familien entweder nicht Verständnis, das durch die Arbeit des studieren oder sie müssen sich hoch Indienvereins und seiner Mitglieder über verschulden. Es kommt auch vor, dass die Jahre aufgebaut worden war. Diese Bemühungen werden aber maßgeblich von der ganzen Schulgemeinschaft des AVG unterstützt und getragen. Noch ein kurzer Blick aufs Meer vor der Rückreise. Zwei knappe Tage Entspannen in Mammallapuram: Felsentempel, Lime Soda und Banana Die neue Schule in Panamalai Pettai Pancakes, auch sie kurz vor der Prüfung aus finanziel- das gehört zu Indien dazu. Und hier am len Gründen abbrechen müssen. Bisher Meer lässt sich die Hitze ertragen, sohaben wir mit schmalem Budget einige dass wir sie sogar genießen, bevor uns Stipendien vergeben. Es wäre jedoch der kühle Sommer zuhause empfängt. schön, wenn wir mehr Spender finden Edith Ehmer, Kathrin Knoche, könnten, die diese jungen Menschen für Frank Wintersinger, Hermann Anton ein oder mehr Jahre unterstützen. Indienprojekt 14 „Lernen in der Box“ Arbeiten und Lernen in einer Containerlandschaft? Das konnten sich viele Schüler/innen und Lehrer zu Beginn des vergangenen Schuljahres noch nicht so recht vorstellen. Um die Lernatmosphäre angenehmer zu gestalten, schrieb der Fachbereich Bildende Kunst einen Wettbewerb aus, bei dem Vorschläge zur Verschönerung der Außenfassade eingereicht werden durften. Das Ergebnis ist von Seiten des Sieh-um-Dich-Platzes zu bewundern. Es entstammt der Feder von Anthea Weinmann aus der 13. Jahrgangsstufe. Das untere Bild zeigt Kunstlehrer Jürgen O´Grady-Sommer, der Anthea bei der Assembly im Oktober 2012 ehrred te. Wettbewerbe AVG journal 1/2013 15 Triumphzug des AVG, in letzter Sekunde… Streiflicht zur Schulmeisterschaft 2012 Ende November stand der Elternsprechtag an. Endlich konnten Schülerinnen und Schüler einmal den Freitag ausschlafen und entspannt zuhause verbringen. Alle? Nein, denn neben den SVlern, die eifrig Kaffee und Kuchen verkauften, fanden sich 20 junge Verehrer des königlichen Spiels im schmucken Container ein, um die Schulmeisterschaft auszutragen. Souverän siegte Lukas Rademacher (Klasse 13) mit 4 ½ / 5 Punkten (90 Prozent), dem allein Frederik Wülich (8e), ein junges hoffnungsvolles Talent, ein Remis abtrotzen konnte. Bester Schülerin wurde Yu-Mi Kim, dicht ge- folgt von Jana Krein. Den Sonderpreis erhielt, nein: verdiente sich die jüngste Teilnehmerin im Feld, Mara Schneider (5b), redlich, weil sie aufs Ganze gesehen exzellentes Schach bot und auch die meisten ihre Gegner souverän beherrschte, es aber unglücklicherweise versäumte, den Sack zuzumachen. Wie auch immer, ihr Beispiel zeigt einmal mehr, dass das AVG – insbesondere dank der engagierten Tätigkeit von Frau Bakalarz – mit vielen talentierten Schachspielerinnen und Schachspieler gesegnet ist. Sehr eindrucksvoll wurde dies am 8. Dezember untermauert, als die AVGSchulmannschaften bei der Qualifikation zur Rheinland-Pfalz-Meisterschaft mit Bravour reüssierten. Unsere Mädchenteam um Jana Krein, Kira Bach, Yu-Mi Kim und Kathrin Mertes (WKM) gewann unangefochten gegen die IGS Trier (4:0) und qualifizierte sich für den Endkampf. Ein enges, gegen Ende überaus spannendes, ja dramatisches Rennen lieferte sich dagegen unser Topteam um Lukas Rademacher (1. Brett), Jun-Gi Kim (2. Brett), Christoph Görres (3. Brett) und Frederik Wülich (4. Brett), die sich in der ersten Runde problemlos durchgesetzt hatten (4:0), gegen das Team des Gymnasiums Biesdorf, das ebenfalls starke Vereinsspieler in seinen Reihen wusste. Der von den Schülern selbst entwickelte Matchplan (!) sah vor, den Gegnern an den Spitzenbrettern ein Remis abzutrotzen, wogegen Frederik am vierten Brett siegen sollte. Gesagt, getan, stand es bald dank Frederik 1:0, YunGhi remisierte, während sich Lukas bei forcierter Kombination mit einem Springeropfer verrechnete und die Segel streichen musste. N a c h d e m Christophs Remisangebot – bei hängendem Plättchen hatte er nur noch knapp eine Minute auf der Uhr– abgelehnt wurde, patzte sein Gegenüber siegestrunken und stellte einen Bauern ein, woraufhin die Partei gekonnt ausblitzte. Somit siegte das AVG-Spitzenteam schließlich, denkbar knapp, mit 2 ½ zu 1 ½, und wird unsere Fahne am Max-Planck-Gymnasium hissen, welches die Landesmeisterschaft im März 2013 austrägt. Daran wird auch unser weiteres Jungen-Team um Phillip Röhlich. Lukas Bauer, Marc-André Bachund Cedric Behr teilnehmen, die sich mit blankweißer Weste (10:0 Punkte!) durchsetzten. Ebenso unser jüngstes Team um Valeria und Fabian Mauel, Mara Schneider und Daniel Nykytenko, das mit 14: 0 Punkten das Wertungshighlight setzte. Kein Wunder also, dass der Schulschachreferent Bernd Mallmann die schachliche „Erfolgsserie“ des AVG gebührend herausstellte und Frau Grazyna Bakalarz, die unsere SchülerInnen systematisch seit Jahren trainiert, als Mutter des Erfolgs lobte. Wolfgang Müller Wettbewerbe AVG journal 1/2013 16 52. Mathematikolympiade am Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier In der ersten Runde der Mathematikolympiade 2012/13 zeigten 48 Schülerinnen und Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums am Anfang des Schuljahres ihr mathematisches Können. Durch hervorragende Leistungen qualifizierten sich 33 von ihnen für die zweite Runde. In einer bis zu 4 Stunden umfassenden Klausur schafften 16 Mathetalente die Qualifikation zur dritten Runde - der Landesrunde. Zwölf Schülerinnen und Schüler Unsere stolzen Preisträger der Mathematikolympiade konnten mit Preisen geehrt werden: Lukas Rademacher, Oliver Scholer und Pascal Hein aus der Oberstufe Taisiya Bosoy, Nils Schwarz, Daniel Wir gratulieren den Preisträgern und sowie Eva Ley, Jan-Niclas Peters, Gebhard, Felix Frombach und Alexander wünschen viel Erfolg für die LandesDömötör Kozàk, Lukas Brechtken, Rauen aus den Klassenstufen 10 bis 6. runde. J. Kühnel Landeswettbewerb Mathematik Rheinland-Pfalz 2012 Klasse 7b 7b 7d 8b 8b 8e 8e 7b 7b 8a 8b 8b 8b 8b 8c 8c 7b 8a 8a 8a 8b 8c 8c Vorname Daniel Nils Thomas Jonas Dömötör Katrin Aleksandra Felix Malte Fenja Lukas Jonas Flora Valeria Philipp Remo Ben Isabel Lea Cynthia Sophia Aaron Lorenz Nachname Gebhard Schwarz Münnich Hoffmann Kozak Koster Zolotuklina Frombach Zeller Lauer Brechtken Thiex Lafos Manuel Röhlich Bode Spoek Mouhlen Haubrich Armitter Bohlscheid Scalla Hepke 1. Preis 1. Preis 1. Preis 1. Preis 1. Preis 1. Preis 1. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 2. Preis 3. Preis 3. Preis 3. Preis 3. Preis 3. Preis 3. Preis 3. Preis Ehrung bei der Assembly im Dezember 2012 In der Jahrgangsstufe 8 wird jedes Jahr der Mathematik Wettbewerb Rheinland-Pfalz durchgeführt. Besonders interessierte und begabte Schüler(innen) bearbeiten in 90 Minuten fünf Aufgaben. Alle Preisträger erhalten dann eine Urkunde. In diesem Jahr war es Dank der Unterstützung des Freundeskreises des AVG möglich, auch einen Buchpreis zu vergeben. Wir gratulieren allen Preisträgern und wünschen viel Spaß beim Lesen. Alle Preisträger haben sich außerdem für die Teilnahme an der 2. Runde des Mathematik-Wettbewerbs Rheinland-Pfalz im nächsten Schuljahr qualifiziert. C. Wojke Wettbewerbe AVG journal 1/2013 17 Waldjugendspiele 2012 8d zur Siegerehrung bei Kurt Beck in Mainz Am 28.Juni 2012 waren wir, die damalige Klasse 7d, mit unserer Klassenlehrerin Frau Dr. Bunjes bei den diesjährigen Waldjugendspielen in Quint. Wir mussten verschiedene Aufgaben und Spiele zum Thema Wald und Natur erfüllen und erreichten dabei die volle Punktzahl. Zusätzlich durften wir ein Kunstprojekt zum Thema „Stadt-WaldFluss“ gestalten. Wir bauten Häuser aus Naturmaterialien, stellten sie an einem Bach im Wald auf und machten Fotos davon, die wir einschickten. Wir belegten nicht nur den 1. Platz beim Kreativwettbewerb, wir waren auch Landessieger in Rheinland-Pfalz und gewannen einen Walderlebnistag in Quint, 100€ für die Klassenkasse und weitere Sachpreise. Die Siegerehrung fand am 12.09.2012 in Mainz in der Staatskanzlei statt, wo wir von Ministerpräsident Kurt Beck und Umweltministerin Ulrike Höfken geehrt wurden. Lea Seul, Christine Fey, Nathalie Daum Lesewettbewerb der 6. Klassen Paul Metzmann qualifiziert sich für den Regionalentscheid Am 06. Dezember 2012 fand in der Lernlandschaft der Schulentscheid des Lesewettbewerbs aller 6. Klassen statt. Hierzu hatten sich aus jeder Klasse insgesamt vier Schülerinnen und Schüler qualifiziert, die ihr Können zum Besten geben durften. Für die 6a las Julia Schäfer aus dem Buch „Peter Pan und der rote Pirat“ vor, Paul Metzmann vertrat die 6b mit „Onkel Alwin und das Sams“, Lisa Siegert (6c) trug aus dem Jugendbuch „Susewind“ vor, während Alexander Münnich (6d)eine Kostprobe aus „Rico, Oscar und der Tieferschatten“ gab. Im Publikum saßen unter anderem die Stellvertreterinnen der Klassensieger, die Jury bestand aus den Deutschlehrkräften der Klassen. Nach den vorbereiteten Texten, die allesamt gekonnt vorgetragen wurden, erwartete die Lesenden in einer zweiten Runde ein unbekannter Text, aus dem eine Passage vorgetragen werden durfte. In der anschließenden Pause stärkten sich die Teilnehmer an vorweihnachtlichem Gebäck und Lebkuchen, während sich die Lehrer zur Beratung zurückzogen. Frau Röttgermann verkündete schließlich die mit Spannung erwartete Entscheidung: Paul Metzmann erreichte mit knappem Vorsprung die nächste Runde. Wir wünschen ihm viel Erfolg für den nun anstehenden Regionalentscheid! red Im Vordergrund: Die Klassensieger (v.l.n.r): Lisa Siegert, Paul Metzmann, Julia Schäfer, Alexander Münnich Im Hintergrund: Die Stellvertreterinnen (v.l.n.r.): Belenda Hesso, Maria Hill, Daphne Doeve und Miriam Grüter Fachbereich Kunst AVG journal 1/2013 18 Herzlichen Glückwunsch Jonas Hammen Gewinner beim Alexandra Lang-Jugendkunstpreis 2012! Jonas Hammen aus der Klasse 9a ist unter den Siegern des Alexandra-LangJugendkunstpreises Rheinland-Pfalz 2012. Für die Teilnahme muss eine Bewerbungsmappe mit mindestens 6 großformatigen Arbeiten, vorzugsweise Zeichnung, eingesendet werden. Dabei ist die Themenwahl freigestellt, die Mappe soll das künstlerische Schaffen des/der Jugendlichen wiedergeben. Es können Arbeiten sein, die im Unterricht in Bildender Kunst entstanden sind, es wird aber mehr Wert auf eine eigenstän- dige gestalterische Tätigkeit in der Frei- tigkeit musisch-kultureller Bildung. zeit gelegt. Unter 100 Einsendungen wurden 11 Der Alexandra-Lang-Jugendkunstpreis Schülerinnen und Schüler aus Rhein- wird seit 2008 jährlich vergeben, gestiftet in Erinnerung an die Künstlerin Alexandra Lang (1970-2000), gefördert u.a. von dem BDK Fachverband für Kunstpädagogik. Teilnahmeberechtigt sind Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 12 (www.jugendkunstpreis-rlp.de). Liane Deffert, Vorsitzende Fachbereich Bildende Kunst Jonas, 4. v. rechts, bei der Preisverleihung land-Pfalz ausgewählt und zu einem mehrtägigen kunstpraktischem Workshop unter der Leitung von 6 Dozenten und Dozentinnen eingeladen. Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur verlieh am 14.5.12 in einer kleinen Feierstunde im Landesmuseum in Mainz den Jugendlichen die Auszeichnung. Sie betonte dabei die hohe Bedeutung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und die Wich- Buchprojekt der 7d Die 7d erarbeitete im vergangenen Halbjahr im Kunstunterricht unter Leitung von Frau Schmitt die Gestaltung eines eigenen Buches zu einem persönlichen Thema. Hierbei experimentierten sie mit verschiedenen Möglichkeiten des Layouts, der Schrift und der Bindung. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Farbenlehre im Zusammenhang mit der Bild-Text-Gestaltung des Buchdeckels und des Buchrückens gelegt. Das Bild zeigt einen Teil der Klasse mit den erarbeiteten Exemplaren. red Fachbereich Kunst AVG journal 1/2013 19 Neu installiert: Pinnwände im Lichthof! Schon lange waren Schulleitung und Freundeskreis des AVG auf der Suche nach einem Ersatz für die Pinnwände im Lichthof, die schon sehr in Mitleidenschaft gezogen waren und viele schadhafte Stellen aufwiesen. Das Material sollte für den schulischen Gebrauch robust sein, die Pinnfläche sollte etwa so groß bleiben und durch einen Rahmen stabilisiert sein. Der Fachbereich Bildende Kunst hatte dafür mehrere Angebote eingeholt und dem Förderkreis vorgelegt. Im Oktober war es dann soweit: die neuen Pinnwände wurden installiert! Zwei Wände im Lichthof sind nun mit Die Schulgemeinschaft dankt dem Ver- je einer Pinnfläche von 5x1,2m bestückt und dienen u.a.der Präsentation von Unterrichtsergebnissen, der Ausstellung von Lernplakaten, Projektergebnissen etc. Qualität hat ihren Preis: 910.- Euro hat der Freundeskreis des AVG dafür bereit gestellt. Die Pinnwände sollen noch lange so schön aussehen wie jetzt, und lange halten - als Schulgemeinschaft sind wir dafür verantwortlich, indem wir pfleglich ein der Freunde und Förderer des AVG und sorgsam damit umgehen - viel für die Anschaffung und Finanzierung Freude dabei! dieser Einrichtung! Fachbereich Bildende Kunst, Liane Deffert Plastische Arbeiten zum Thema „Selbstdarstellung“ „Was mich beschäftigt - wie ich mich sehe“ - mit diesen Gedanken zum Selbstbild beschäftigte sich der Grundkurs Bildende Kunst 12 bk 4 (jetzt Klassenstufe 13) in seiner praktischen Arbeit. Zunächst formten die Schülerinnen und Schüler ihre Gesichter mit Gipsbinden ab; aus der so gewonnenen „Negativform“ wurden nun mit Kleisterpapier nacheinander Positivabzüge hergestellt. Papierne Abbilder des eigenen Gesichts lagen nun in Serie vor, die - in Kombination mit anderen Materialien wie Holz, Stoff, Illustriertenausschnitten- zu plastischen Collagen zusammen gefügt wurden. Die Arbeiten (von oben links im Uhrzeigersinn): Laura Schilling, Kevin Follmann, Lena Wirz, Sandrine Weller, Christoph Görres und Lena Birthel. Fachbereich Bildende Kunst, Liane Deffert Veranstaltungen AVG journal 1/2013 20 All you need is love – Theater-Kino-Abend am AVG aufgeführt wurden. Zudem zeigten die Leistungs- und Grundkurse Kunst der 13. Jahrgangstufe Kurzfilme, die das Thema Liebe zum Inhalt hatten. Den jungen Nachwuchsfilmern war auch der erste Auftritt vergönnt, sie wurden unter tosendem Beifall als Stars auf die Bühne gerufen – eine Persiflage auf das Filmgeschäft, die dem ein oder anderen „Regisseur“ aber durchaus zu gefallen schien! Bereits vorher wurde das Publikum durch die Schulband in Schwung gebracht, die unter anderem den JazzKlassiker „Fly me to the moon“ in bekannt professioneller Art zum Besten gab. Die anschließend gezeigten Filme griffen alle das Leitthema des Abends – Am 02.11.2012 verwandelte sich die Liebe – auf, sie gefielen durch abder eigentlich unspektakuläre Lichthof des Neubaus für einen Abend in die Uferpromenade des Nobelortes Cannes: Gastgeber Jürgen O´Grady-Sommer entführte das zahlreich erschienene Publikum gemeinsam mit seinen Oberstufenschülern für einen Abend an die glamouröse Côtes d´Azur und versprach einen Abend, der ein „großer Spaß“ werden sollte: Hierzu hatten die Kurse „Darstellen- wechslungsreiche Interpretationen und des Spiel“ der 11. und 12. Jahrgang- teilweise sehr kunstvoll gestaltete stufe verschiedene Szenen einstudiert, Schnitt- und Kameraführungsdie vor allem im zweiten Teil des Abends techniken. Besondere Anerkennung erhielt ein Beitrag, der Picassos Verhältnis zu Dora Maar, seiner langjährigen Muse, thematisierte. Die von den DS-Kursen aufgeführten Szenen, Tanzeinlagen und Pantomimestücke beleuchteten das Thema Liebe aus verschiedenen Blickwinkeln, mal überzogen verzerrend, mal leise nachdenklich. Nach äußerst kurzweiligen drei Stunden Programm sangen alle Akteure des Abends gemeinsam mit ihrem Lehrer den Hit „You never walk alone“, tatkräftig unterstützt durch das Publi- kum. In seinem Schlusswort dankte Direktor Bernhard Hügle allen Beteiligten für einen einmaligen Abend, nicht vergessen wurden hierbei natürlich Musiklehrer Christoph Butz am Klavier und Benjamin Günther an der Technik, ohne die der Abend so nicht möglich gewesen wäre. Bleibt abschließend nur noch zu sagen, dass die Präsentationen allen Beteiligten den angekündigten „großen Spaß“ boten, man darf sich schon auf weitere Aufführungen in den kommenden Jahren freuen! Ankündigung:Aufgrund der starken Nachfrage werden am 15. und 16. Februar zwei Zusatzvorstellungen angeboten! red Veranstaltungen AVG journal 1/2013 21 Das Einstein-Mobil am AVG – Physik zum Anschauen und Mitmachen! Erfahrungsbericht des Leistungskurses Physik 13 Im November dieses Jahres kam das Einstein-Mobil zu uns ans Auguste-Viktoria-Gymnasium. Ein ganzer Raum stand zur Verfügung, um mehr über Albert Einstein, den wohl berühmtes- ten Physiker, der je lebte, zu erfahren. Neben dem Anschauen einiger Lehrfilme konnten die Schüler drei kleine Experimente aktiv durchführen, was besonders lobenswert an der Ausstellung war. Zum einen gab es das sogenannte „Einstein-Fahrrad“. Das eigentlich zum Gebrauch als Fitnessgerät gedachte Fahrrad stand vor einer Leinwand, auf der eine Straße mit Geschäften zu sehen war. Trat nun ein Schüler oder eine Schülerin in die Pedale, so hatte man das Gefühl, durch die Straßen zu fahren, allerdings nicht in normaler Geschwindigkeit, sondern bei besonders kräftigem Treten konnte man es bis zur 99-prozentigen Lichtgeschwindigkeit schaffen! Unvorstellbar, da das Licht sich mit circa 300.000.000 Metern pro Sekunde bewegt, doch in diesem virtuellen Experiment war es möglich. Man konnte die Raumkrümmung, die auftritt, wenn ein Objekt mit nahezu Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, beobachten. Um das zu verstehen, muss man die Theorien Albert Einsteins kennen. In seiner Allgemeinen Relativitätstheorie kommt er zu dem Schluss, dass nicht einmal Licht die Raumkrümmung überwinden kann. Es war sehr lustig anzusehen, wie sich mit wachsender Geschwindigkeit die Wände immer mehr über die Straße beugten, bis sie so stark gekrümmt waren, dass die Person auf dem Fahrrad tatsächlich Schwierigkeiten bekam, das Rad auf der Straße zu halten! Schließlich gab es noch eine Funktion, die es ermöglichte, die Farbverschiebung zu erkennen, was mit dem Dopplereffekt zu erklären ist. Farben verändern sich, wenn ein Objekt sich nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegt: Wir rasten auf ein rotes Schild zu und plötzlich wurde es grün! Mit so einem Experiment macht Physik gleich viel mehr Spaß. Noch lustiger als das Einstein-Fahrrad war der Flugsimulator, mit dem man ein Flugzeug steuern konnte. Das war zumindest in unserem Kurs das beliebteste Experiment, mit dem sich alle stundenlang hätten beschäftigen können. Das Flugzeug musste gestartet und gelandet werden, und das mithilfe eines Joysticks (ja, die gibt’s noch!). Kein Problem meint ihr? Dachten wir auch, aber da hatten wir die Rechnung ohne Ein- stein gemacht! Das Flugzeug bewegte sich nämlich auch mit fast Lichtgeschwindigkeit und der Raum krümmte sich manchmal so stark, dass der Himmel nicht mehr von der Erde zu unterscheiden war. Kein Wunder also, dass es niemand schaffte, das Flugzeug sicher zu landen! Und noch ein drittes Experiment stand den Schülern und Schülerinnen zur Verfügung. Es war uns möglich, ein schwarzes Loch mitten im Universum zu bilden. Ein schwarzes Loch ist jedem bekannt, aber nicht jeder kann auch erklären, warum so etwas entstehen kann (vor allem, da es sich nur um eine Vorstellung handelt, die existieren könnte). Einfach beschrieben entsteht es so: Wenn ein Stern seinen „Brennstoff“ aufgebraucht hat, wird sein Innendruck so klein, dass er einfach kollabiert. Seine Dichte wird unendlich hoch, wodurch er den Raum um sich absolut krümmt. Licht und alles andere, was zu nah herankommt, wird quasi geschluckt. Das Experiment beinhaltete verschiedene Bilder aus dem Weltall, wo zum Beispiel ein großer Planet zu sehen war, oder auch viele kleinere und andere leuchtende Objekte. Das schwarze Loch konnte man nur aus diversen Größen aussuchen und über AVG journal 1/2013 Veranstaltungen 22 das ausgewählte Bild schieben. Und es geschah etwas sehr Interessantes: Je näher das Loch an ein Objekt herangeführt wurde, desto mehr verzog dieses sich und wurde immer mehr zu einem Kreis. Der Planet beispielsweise bekam erst eine Delle am Rand, dann krümmte er sich um das schwarze Loch, bis er zu einem Kreis wurde. Das sah grotesk aus, veranschaulichte aber schön, wie sich Objekte in der Nähe eines solchen Schwarzen Lochs verhalten. Um den Schülern noch ein bisschen mehr Spaß zu bereiten, besaß der Computer sogar eine Kamera, die die vor dem Bildschirm sitzenden Personen filmte und dann konnte man sich selbst von einem schwarzen Loch verzerren lassen. Insofern war das Experiment sinnvoll und spaßig, nicht nur für die jüngeren Besucher der Ausstellung! Man merkt also, dass vor allem der interaktive Teil der Ausstellung wirklich gut war, auch wenn die zugehörigen Erklärungen zu den einzelnen Phänomenen etwas dürftig ausfielen. Man braucht einfach ein gewisses Hintergrundwissen, das selbst durch die begleitenden Filme nicht hinreichend gedeckt werden konnte. Alles in allem lohnt es sich, die Ausstellung einmal zu besuchen, wenn man an der Physik und besonders an Albert Einstein und dessen Relativitätstheorie interessiert ist. Mona B. , Angela H. MSS 13 Was Einstein gerne gesehen hätte Der Leistungskurs 11 Physik entdeckt Einsteins Welt. Dies wurde durch das Einsteinmobil mit Hilfe von anschaulichen Computersimulationen ermöglicht. Diese Ausstellung öffnete uns die Augen für die sonderbaren Effekte von Einsteins Relativitätstheorie. Obwohl Einstein einer bekanntesten Physiker ist, waren die von ihm erarbeiteten Theorien für die meisten bisher verschlossen und unverständlich geblieben. Um dies zu ändern, wurde das Einsteinmobil ins Leben gerufen, welches wir als Physik LK eine Woche ausgiebig in Augenschein genommen haben. Die Ausstellung bestand aus mehreren Stationen: einem Flug- und Fahrradsimulator in Lichtgeschwindigkeit und mehreren visuellen Lernstationen. Insgesamt gesehen hat uns das Einsteinmobil in eine Welt entführt, die äußerst seltsam und fremd ist, aber dies auf verständliche Weise. Frederik Vetter & Marc-Aurel Zent MSS 11 Die Schülervertretung (SV) im Schuljahr 2012/2013 v.l.n.r..: Henriette Leicher, Christian Kloss, Jan-Niclas Peters, Lea Blankenburg, Franziska Leicher, Anastasia Vartanyan, Gregor Schleimer, Lea Reiter, Joshua Konrad, Aischa Blömeke-Eiben, Maximilian Stehli; Herr Meyer, Frau Reh (Vertrauenslehrer); es fehlen: Jules Tuscher, Lasse Marz, Meike Theis, Anna Baumann, Vincenz Leicher, Eleonora Angioni, Nils Schwarz, Jan Eiden Veranstaltungen AVG journal 1/2013 23 Eine musikalische Reise durch das barocke Europa Orchester und Solisten des AVG begeistern das Publikum Zu einem Konzert der besonderen Art lud das Orchester des Auguste-Viktoria-Gymnasiums in die stilvoll hergerichtete Aula des historischen Klosterbaus ein. Das Programmheft versprach eine musikalisch-literarische Reise durch das barocke Europa. So verwandelten sich die Zuhörer an diesem Abend in Comtessen, Herzöge und Grafen, die einer höfischen Abendbelustigung beiwohnten. „Zeremonienmeister“ Georg Böse kündigt das Spektakel an, er führte gekonnt und souverän durch den Abend. Allegorien von Frühling, Sommer, Herbst und Winter (Xenia Heilmann, Laura Jochem, Denny Köppchen, Benedikt Schönberger) deklamierten beeindruckend barocke Jahreszeitengedichte. Die fantasievollen Masken (Hubertus Backes) verfehlten ihre Wirkung nicht. Zum Maskenspiel der Allegorien erklangen Ritornelle von Claudio Monteverdi, die wechselweise von den Holzbläsern (Jonas Hoffmann, Hubertus Backes, Sarah Schadeck, Anita Steiger, Rebecca Zirbes, Anne Kratz) und den Blechbläsern (Maximilian Bauer, Simon Hensel, Jan Schmitz, Johannes Dewes, Moritz Weiland) vital und stilsicher intoniert wurden. Sodann führte die Reise nach Venedig, wo man am Ospedale della Pietà ein Konzert des berühmten Mädchenorchesters besuchte. Nach einer kammermusikalisch besetzten Passacaglia von Andrea Falconieri, von Jonas Hoffmann, Hubertus Backes, Anne Kratz, Philipp Papenberg und Antonius Dewes sensibel interpretiert, vernahmen die Gäste ein Konzert für Sopranino, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi, in dem Caiwei Liu durch ihre Virtuosität beeindruckte. Hell und Dunkel, Glanz und Vergänglichkeit prägten die Epoche des Barock und bestimmten auch die Dramaturgie des Abends. Der zweite Teil begann nachdenklichernst. Ehern drang der Choral „O Ewigkeit, du Donnerwort“ von Johann Sebastian Bach durch den Raum (Blechbläser), als zwei in Hell und Dunkel gekleidete Sprecher (Lea Marxen, Moritz Weiland) vortraten und Andreas Gryphius‚ Sonett „Es ist alles eitel“ rezitierten. „Ich bin ein wahres Rabenaas...“, so der Anfang einer deftig-barocken Liedstrophe, tönte sodann beherzt aus dem Munde von Greta Schmitz. In Schloss Sanssouci, dem Lustschloss Friedrichs des Großen, hörte das Publikum nun zarte Flötentöne aus der Feder des Königs (Alina Caspers, Maike Michelberger, Sonja Kurzbach, Verena Rössler). Kontrastierend dazu dann die Fuge fis-Moll aus dem „Wohltemperierten Klavier“ von Johann Sebastian Bach, überzeugend interpretiert von Natascha Lansch. Ein Abstecher führte die Zuhörer an den Hof zu Köthen, wo Johann Sebastian Bach das Amt des Hofkapellmeisters bekleidete. Sein Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo wurde vom Orchester und den Solisten Lea Marxen, Gregor Schleimer, Sophia Schlicker, Sonja Uchlina und Johannes Dewes schwungvoll und präzise musiziert. Von Köthen ging die Reise über den Ärmelkanal an den englischen Hof, wo König Georg mit den Londonern gerade den Frieden von Aachen feierte. Das gesamte Orchester spielte unter der Leitung von Annette Dewes Georg Friedrich Händels zu diesem Anlass entstandene „Feuerwerksmusik“. Ein großartiger Abend, der das Publikum mitriss und verzauberte. Minutenlanger, stehender Beifall! Ehemalige AVG journal 1/2013 24 Eindrücke aus Kolumbien -nach dem Abitur ins AuslandDon Bosco“, eine andere Berufsschule in der Stadt Santander de Quilichao, etwa eine Stunde von Cali entfernt. Meine Hauptaufgabe hier besteht in der Betreuung der etwa 35 „Internos“ genannten Jugendlichen, die im Centro dauerhaft wohnen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn die Internos haben alle eine Vergangenheit bei der Guerilla hinter sich. Trotzdem macht mir die Arbeit mit ihnen hier am allermeisten Spaß. Im Wesentlichen geht es darum, sie zu „begleiten“. Das geht von Essensausgabe über Gitarrenunterricht, Fußball, Hausaufgabenhilfe und Aktionen, die ein bisschen „außer der Reihe“ sind, wie Geburtstagsfeiern o.Ä. bis zum Abendgebet oder einfach-da-sein, was manchmal am wichtigsten ist. Ansonsten habe ich noch in der gation, die überall auf der Welt mit Ju- Grundschule zu tun, wo ich das Fach gendlichen arbeitet und jedes Jahr 50 Musik unterrichte, und gebe GitarrenFreiwilligen die Möglichkeit gibt, in ei- unterricht in Santander. Es hat ein paar Wochen gedauert, mich ner ihrer Einrichtungen im Ausland mitzuarbeiten. Die Entscheidung fiel dann schließlich auf das Centro de Capacitación Don Bosco in Cali; das ist die drittgrößte Stadt Kolumbiens und übrigens weltweit als die „Hauptstadt des Salsa“ bekannt. Aber dazu später mehr. Das Centro de Capacitación ist hauptsächlich eine Berufsschule in Aguablanca, einem etwas problematischen Viertel Calis. Hier gibt es etwa tausend Schüler, die sich unter anderem zum Schreiner, Frisör, KFZ-Mechaniker, Schweißer, Elektriker oder Schneider ausbilden las- einzufinden, denn Kolumbien ist so vollsen. Daran angeschlossen ist eine kommen anders als Deutschland. Das Grundschule und die Zweigstelle „Villa fängt schon damit an, dass es das ganIch heiße Katharina Nilles und habe letztes Jahr am AVG mein Abitur gemacht. Zur Zeit bin ich im Rahmen eines Freiwilligendienstes in Kolumbien unterwegs. Die Idee dazu kam mir erst relativ spät, Anfang der 13, als dann doch irgendwann die Frage anstand: „Was habe ich denn überhaupt nach dem Abi vor?“ Es war mir wichtig, mal rauszukommen, Neues kennenzulernen und vor allem nach 13 Jahren Schulbankdrücken etwas Praktisches zu machen. So stieß ich dann auf die Salesianer Don Boscos, eine katholische Kongre- ze Jahr über total warm ist; dadurch, dass Kolumbien so nahe am Äquator liegt, gibt es kaum Jahreszeiten und Cali ist innerhalb von Kolumbien nochmal besonders heiß. Aber auch sonst gibt es riesige Unterschiede. Wenn sich die Leute hier begrüßen, läuft das in der Regel viel überschwänglicher ab als in Deutschland. Viele geben sich zur Begrüßung Küsschen und generell fragt man den Anderen, wie es ihm denn so geht. Deswegen habe ich eine Weile gebraucht, um zu merken, dass hier wirklich jeder jeden siezt, sogar die Grundschulkinder und die besten Freunde untereinander. Dabei bin ich zuerst ein paar Mal ins Fettnäpfchen getreten, mittlerweile habe ich es aber raus, auch, wenn es anfangs etwas komisch ist, sechsjährige Kinder zu siezen. Generell hat sich noch einiges vom Kolonialspanisch bewahrt; wenn man sich etwa im Geschäft bedankt, erhält man als Antwort „a la orden (zu Befehl)“. Mittlerweile habe ich mich aber an die größten Unterschiede gewöhnt und die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Ich wünsche allen am AVG eine gute Zeit. Mit vielen Grüßen aus Cali Katharina Nilles