1. Ausgabe - Auguste-Viktoria

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1. Ausgabe - Auguste-Viktoria
Nr.1, Juni/2015
AUGUSTE-VIKTORIA-GYMNASIUM TRIER
unesco-projekt-schule
AVG j o u r n a l
Indienreise 2015
Vorwort
Besuch der Projektgebiete in Südindien
Liebe Leserinnen und Leser,
das erste AVG-Journal des Jahres 2015
bietet Ihnen einen Rückblick auf wichtige Ereignisse und Veranstaltungen des
vergangenen Halbjahres. Neben Nachbetrachtungen der Indienreise (Titelthema) und des Unesco-Projekttages
finden Sie wie gewohnt vielfältige Beiträge aus der Schülerschaft und dem
Kollegium. Erfreulich ausgedehnt ist
dieses Mal die Rubrik „Wettbewerbe“
ausgefallen, viele Schüler nutzten die
Möglichkeit, auch außerhalb des
Unterrichtsgeschehens ihr Können unter Beweis zu stellen! Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre,
Dieter Rose
Überblick
Vorwort, Indienreise 2015
Metz-Austausch
Exkursion Völklinger Hütte
London-/Chicago-Austausch
UNESCO-Projekttag
Abiturfeier 2015
Bewerbertraining
AVG - eine intern. Schule?
SchülerInnen im Labor
Jugend forscht /
Schüler experimentieren
Technik-Preis des VDI
Vorlesewettbewerb
FirstLegoLeague 2014
Mathematik-Ehrungen
Rhetorikwettbewerb/JtfO
Schwimmen/ Tischtennis
Bundeswettb. Fremdspr.
Europ. Jugendparlament
Filmwettbewerb Créajeune
Philosophie-Besuch
Molekulargenetisches Praktik.
Projekt Rindertanzplatz
Poetry-Slam
Gelbe Engel vom LK Sport
Rhetorikwochenende
Projekt Denkwelten
Schulverpflegung
S. 01
S. 05
S. 05
S. 06
S. 07
S. 09
S. 11
S. 12
S. 14
„Kulturschock Indien“, so heißt ein
bekanntes Buch von Rainer Krack, das
Indienreisende vorbereiten soll auf ein
Land mit fremden Religionen und Traditionen. Ein Land, das für Jugendliche
vor allem in den sechziger und siebziger
Jahren ein Sehnsuchtsort für ein
zwangfreies und selbstbestimmtes Leben erschien, wobei die öffentlichen
Schlagzeilen von Hunger und Armut
der Menschen in Indien geprägt waren. Ein Land, in dem Kühe überall
herumlaufen und als heilig gelten und
Frauen auf der Straße Angst haben
müssen. Ein Land, in dem es heute die
meisten Milliardäre und Millionäre der
Welt gibt, gleichzeitig jedoch immer
noch ein Drittel der Menschen unterhalb der Armutsgrenze (weniger als 1$
pro Tag) leben und nahezu die Hälfte
der Kinder mangelernährt und stark untergewichtig sind. Ein Land, das als die
größte funktionierende Demokratie der
Welt gilt, das aber im Korruptionsindex
2014 nur auf Platz 85 landet.
Rainer Krack schreibt in seinem Buch:
„Während manche Reisende den Kulturschock und eine oft irrationale, sehr
emotionale Ablehnung des Fremden
erleben, neigen andere zu einer ebenso
irrationalen Romantisierung des Gastlandes.“
Wie würde unsere Gruppe das Land
erleben? Nach monatelanger Vorbereitung war es am 17. März endlich so
weit: für 4 Wochen reisten 14 Schülerinnen und Schüler und Frau Kauffmann,
Herr Wintersinger und Herr Anton
nach Südindien, um das Land, die Menschen und die Kultur selbst zu erleben
und natürlich auch um die Projektgebiete, die durch die Spenden der
Schulgemeinschaft des AVG unterstützt
werden, zu besuchen.
Nach einem langen und ermüdenden
Flug der erste Schock: die Hitze. Der
erste Kulturschock: der Linksverkehr,
ausgerechnet in der Millionenstadt
Bangalore. Die Straßen überfüllt mit
Motorrädern, Autos, Bussen, Motor-
S. 15
S. 16
S. 16
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S. 20
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S. 28
Lehrer und Reisegruppe in Cowdalli
AVG journal 1/2015
Titelthema
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serstraßen, die von
Kokospalmen gesäumt sind, die Reisernte in vollem Gang
war. Wir fuhren durch
die
Berge
der
Westghats mit ihren
Tee- und Kaffeeplantagen und lernten,
wie Pfeffer, Kardamom und viele andere Gewürze kultiviert
werden. Wir besuchHerr Arokiasamy erklärt Struktur
und Arbeit der PMD
ten Strände des indischen Ozeans, wo wir
die Sonne über dem Wasser auf- oder schen Not, aber auch von den Erfoluntergehen sahen, oder wie an der Süd- gen, die sie durch die finanzielle Unspitze des Subkontinents, wo beides an terstützung und die Schulungseinem Tag zu beobachten ist. Unterwegs maßnahmen der PMD erlebt haben.
waren wir immer in öffentlichen Ver- Wir besuchten Schulen, sprachen mit
kehrsmitteln und die Chronologie der Lehrern und Schulleitern und konnten
Reise und unsere ganz persönlichen Ein- uns ein Bild davon machen, wie der
drücke haben wir in unserem Reiseblog Schulalltag in einer kleinen Dorfschuunter http://avg-goes-india.blogspot.de le aussieht. Schulen, in denen z.T. Tische und Bänke fehlen und die Kinder
festgehalten.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln ist auf dem Boden sitzend unterrichtet
es dabei sehr einfach, in Kontakt zu den werden oder in denen es keine ToiletMenschen zu kommen. Die meisten In- ten gibt und die Kinder ihre Notdurft
der sind sehr neugierig und offen, so dass in den Feldern verrichten müssen. Wir
sich zwangsläufig Gespräche über die redeten mit Kindern, die am vom AVG
Herkunft ergeben und Reiseproviant finanzierten Schulabbrecherprogramm
ausgetauscht wird. Durch diese Kon- der PMD teilnehmen und die jetzt die
takte bekam das Reisen eine ganz an- Chance auf einen erfolgreichen Schuldere Qualität. Wir waren nicht nur außen abschluss haben. Wir besuchten Menstehende Beobachter, die sich Land und schen in den Dörfern, in ihren HäuLeute betrachten, wir fühlten uns mit sern. Sie zeigten uns die kleinen Räueinbezogen und nahmen mit Anteil. Des- me, in denen sie mit der ganzen Famihalb war der Besuch bei unserer süd- lie leben, und wo sie auf dem Boden
indischen Partnerorganisation PMD hockend auf offenen Feuer vor dem
auch ein ganz be- Haus kochen. Dank Herrn Arokiasasonderes Highlight. my und seiner Familie lernten wir aus
Herr Arokiasamy, direkter Nähe den Alltag des dörflichen
der Leiter der Lebens kennen und erstaunt konnten
PMD, brachte uns wir auch beobachten, dass die Frauen
mit Mitgliedern von selbstbewusster werden und sich
Frauenselbsthilfe- Stück für Stück immer mehr Freiraum
gruppen zusam- in der männerdominierten Gesellschaft
men, die uns von erobern. Vor ein paar Jahren wäre es
ihrem Leben, ihrer noch unvorstellbar gewesen, dass
Arbeit und den Frauen nach Sonnenuntergang auf der
Schwierigkeiten im Straße gehen und wir konnten miterAlltag berichteten. leben, dass junge Frauen bei einem traSie erzählten uns ditionellen Festauftritt in der ÖffentAbschlussprüfung in einer Dorfschule
von ihrer ökonomi- lichkeit tanzten, was in der Vergangen-
rikschas und Menschen und es gelten
andere Regeln. Alle drängeln, überholen rechts und links und die Hupe ist
ein überaus wichtiges und ausgiebig
genutztes Mittel der Kommunikation
zwischen den Verkehrsteilnehmern.
Der erste erfolgreiche Versuch der
Anpassung: wir lernten unfallfrei die
Straße zu überqueren.
Schritt für Schritt gelang es uns mit der
Zeit immer besser, in das fremde Land
einzutauchen. Der Besuch von gefühlten 1000 Tempeln brachte uns die Religion und die Geschichte ein Stück näher. Wir beobachteten, wie Hindugläubige ihre Opfergaben, meist Kokosnüsse, Bananen und Blumen, in den
Tempel bringen und wie Brahmanen
diese den verschiedenen Gottheiten
übergeben. Gesegnet werden die Gläubigen dann durch einen Farbtupfer auf
der Stirn und meist waren die Priester
so offen und tolerant, dass auch wir als
Nichthindus mit diesem Zeichen versehen wurden. Was uns allerdings verborgen blieb, war das alltägliche Leben
im Kastensystem, denn bis zum Schluss
konnten wir nicht verstehen, wie die
Menschen den Status ihrer Mitmenschen erkennen können und welche
feinen Unterschiede sich daraus für das
Miteinander ergeben.
Wir lernten faszinierende Landschaften kennen. Leuchtend grüne Reisfelder entlang der Flüsse, noch laublose
Trockenwälder, in denen erste blühende Bäume die nahende Regenzeit ankündigten, das Lagunensystem der
Backwaters, in dem zwischen den Was-
Titelthema
AVG journal 1/2015
heit nur den Männern vorbehalten war.
So imponierte uns die PMD nicht nur
durch ihre erfolgreiche, mittlerweile 40
Jahre dauernde Entwicklungsarbeit in
den über 150 Dörfern, die durch Offenheit, religiöse Toleranz und Transparenz gekennzeichnet ist. Sie erscheint
auch als Idealfall der Entwicklung, wenn
sich wie am Beispiel von Herrn
Arokiasamy und seinen Mitstreitern
Menschen aus dem gleichen kulturellen Kontext, die sich durch Bildung,
Fleiß und wohl auch Glück aus den engen Fesseln der geistigen und materiellen Armut befreit haben, für ihre Mitmenschen engagieren und ihr Leben
dem Ziel widmen, dass auch andere
diesen Weg gehen können. Ein Idealfall, weil
nur die Helfer aus dem
gleichen kulturellen Kontext die Nöte, Bedürfnisse und auch Grenzen der
Menschen kennen und
damit umgehen können.
Wieviel gut gemeinte
Entwicklungszusammenarbeit ist gescheitert, weil
Helfer und Hilfsbedürftige zu wenig voneinander wussten, sich überforderten oder ganz einfach aneinander vorbei
gehandelt haben? Auch
wenn bei der PMD sicherlich nicht alles perfekt ist, so hat uns der Besuch
doch tief beeindruckt und wir sind auch
ein bisschen stolz darauf, dass das AVG
die Organisation schon seit so vielen
Jahren unterstützt.
Ein zweites Highlight sollte der Besuch
der St. Anthony’s School in Cowdalli
sein. Und in gewisser Hinsicht war das
sicherlich auch so. Wir wurden von
Schülern und Lehrern wie gute alte
Bekannte begrüßt und uns fiel sofort
die entspannte, muntere Atmosphäre
auf, die die Schule kennzeichnet. Die
Kinder sind weniger scheu, was neben
den jahrelangen Kontakten sicherlich
auch auf die mittlerweile dritte deutsche
Freiwillige zurückzuführen ist, die ein
soziales Jahr in Cowdalli verbringt. Wir
konnten uns davon überzeugen, dass in
der Schule ein angenehmes Lernklima
herrscht. Die Lehrer, die meist als privat Angestellte vergleichsweise wenig
verdienen, sind trotzdem sehr engagiert
und bemühen sich sehr in ihrer Tätigkeit. Dies schlägt sich auch in den Resultaten nieder. In den jährlichen zentralen Abschlussprüfungen erzielt die
Schule seit Jahren sehr gute Ergebnisse und es gibt kaum Kinder, die die Prüfungen nicht bestehen. Im Vergleich zu
anderen Schulen erhalten die Schüler
Computerunterricht und sie sprechen
auch besser Englisch, ein weiteres Indiz dafür, dass die Kinder in Cowdalli
eine unter den gegebenen Umständen
gute Schulbildung erhalten, die ihnen die
Schulkinder in Cowdalli
Möglichkeit gibt, auch einen angemessenen Beruf zu finden. Da die Indienpartnerschaft des AVG fast die kompletten Kosten der Schule trägt, sollte
die soziale und ökonomische Herkunft
auch keine Rolle spielen.
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Versuch, die Situation
der Menschen in Cowdalli zu verstehen, hatte unser Besuch jedoch auch
die Funktion, die finanzielle Zusammenarbeit zu überprüfen. Neben den
Lehrergehältern für 20 privat angestellte Lehrer bezahlt die Indienpartnerschaft des AVG die Uniformen, die
Hefte und das Mittagessen für die Kinder. Außerdem fallen jährlich zusätzliche Kosten für Renovierungsarbeiten
und Anschaffungen an. So wurden im
vergangenen Jahr fünf zusätzliche Com-
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puter finanziert. Im Schuljahr 2014/2015
überwies die Indienpartnerschaft ca.
30.000 Euro nach Cowdalli. Im Interesse aller Paten und Spender ist es daher selbstverständlich, dass während
eines Besuches auch die rechtmäßige
Verwendung dieser Gelder kontrolliert
wird.
Eine Besonderheit ergibt sich dabei bei
der Mittagsverpflegung. So wurde in
den vergangenen Jahren vom südindischen Bundesstaat Karnataka die
staatlich finanzierte und damit kostenlose Mittagsverpflegung eingeführt, erst
nur für die Klassen 1-5, mittlerweile für
die Klassen 1-7. Davon waren in
Cowdalli im vergangenen Schuljahr
etwa 390 Kinder betroffen. Das bedeutet
allerdings, dass die Vorschulkinder und die
Klassen 8-10 kein
staatlich finanziertes
Mittagessen erhalten, in
Cowdalli etwa 300 Kinder. Um diese Ungleichheit zu beheben und allen Kindern ein kostenloses, qualitativ gutes
Mittagessen zu geben,
hat sich die Indienpartnerschaft entschlossen, für diese 300 Kinder weiterhin das Essen
zu bezahlen. Nun mussten wir bei unserem Besuch allerdings feststellen,
dass insgesamt nur etwa 250 Kinder
das Mittagessensangebot in Anspruch
nahmen. Die anderen Kinder aßen entweder nichts oder sie brachten sich von
zu Hause die Mittagsverpflegung mit
zur Schule. Als Grund für die geringe
Inanspruchnahme wurde uns die
schlechte Qualität des Mittagessens
genannt. D.h. allein der Staat bezahlt
Lebensmittel für mehr Kinder, als tatsächlich in der Schule essen.
Dies ist nun der große Wermutstropfen unseres Besuchs in Cowdalli. Der
zuständige Schulleiter, Father
Christopher, der auch der örtliche Pfarrer ist, hat nicht nur zugelassen, dass
die Qualität des Essens schlechter wurde, er hat auch über die vergangenen
Titelthema
AVG journal 1/2015
Übermüdet angekommen in Bangalore
Monate das Geld von der Indienpartnerschaft für die Essensverpflegung angenommen, obwohl er es
offensichtlich nicht für Lebensmittel
ausgegeben hat. Leider konnte uns
Father Christopher nicht zufriedenstellend erklären, was er mit dem Geld
gemacht hat. Aus diesen Gründen haben wir noch vor Ort entschieden, die
Unterstützung für das Mittagessen einzustellen. Da uns aus der Ferne eine
genaue Aufklärung des Sachverhalts
leider nicht möglich ist, sind wir an den
Vorgesetzten von Father Christopher,
den Bischof von Mysore, herangetreten mit der Bitte, den Sachverhalt zu
überprüfen und ggf. die notwendigen
Konsequenzen zu ziehen.
Leider wurde dadurch das Vertrauensverhältnis zu Father Christopher stark
erschüttert, wenn nicht zerstört. Trotzdem ist es wichtig, dass der Schulbetrieb
in Cowdalli so wenig wie möglich
darunter leidet, denn Leidtragende wären die Kinder und die Lehrer, die nur
dank dieser Schule eine Perspektive besitzen. Berücksichtigt man die Tatsache, dass es auch in Cowdalli sehr viele, viel zu dünne Kinder gibt, die zu Hau-
se sicherlich keine ausgewogene Ernährung erhalten, dann ist es sehr,
sehr traurig, dass die Mittagsverpflegung in den vergangenen Monaten nicht mehr funktionierte. Mit
Nachdruck wird die Indienpartnerschaft versuchen, über den
Bischof in Mysore alles aufzuklären und ggf. auf die Versetzung
des Pfarrers drängen.
Cowdalli sollte der 2. Höhepunkt
der Reise sein. Im Kontakt zu den
Schülern und den Lehrern war es dies
sicherlich. In den 17 Jahren unserer
Partnerschaft konnte ein fast familiäres Verhältnis entstehen. Die regelmäßigen Besuche bieten die Möglichkeit zum vertiefenden Kontakt und
wir nehmen wahr, wie sich die Situation vor Ort entwickelt.
Obwohl sich in der Mitte Cowdallis, einer einfachen Straßenkreuzung, Anzeichen von wirtschaftlicher Initiative zeigen, ergibt ein Rundgang durch das
Dorf, dass viele Familien unter ihrer
schlechten ökonomische Situation leiden, da ihnen in den letzten Jahren die
spärlichen Monsunregenfälle schwer
zugesetzt haben. Die meisten Brunnen
des Dorfes sind versiegt und die Wasserversorgung geschieht über Tanklastwagen. Die Qualität dieses Wassers
muss fürchterlich sein. Die Landwirtschaft leidet sehr unter der Trockenheit und das bedeutet, dass die vielen
Tagelöhner in Cowdalli kaum noch Arbeit finden. Es war daher auch ein bedrückender Blick auf die Realität dieses Landes. Dieser Eindruck zeigt uns
aber auch deutlich, dass unsere Bemü-
Milchkuhprojekt am AVG
Liebe Schülerinnen und Schüler,
Kolleginnen und Kollegen;
wieder haben sich viele von euch/Ihnen
an der Unterstützung des PMD-MilchkuhProjektes beteiligt; so ist es uns möglich,
von den gesammelten 764,75 € den
Ankauf von drei Kühen zu finanzieren.
Allen ein herzliches Dankeschön für die
Offenheit und Bereitwilligkeit, auf
diesem Weg arme Familien in Südindien
zu unterstützen.
Monika Klein-Irschfeld
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hungen um eine gerechtere globale Welt
weitergehen müssen – gerade hier in
Cowdalli.
Indien ist kein Traumland. Die meisten
Menschen, die dort leben, müssen sehr
hart arbeiten, um zu überleben, und leiden unter der Korruption. Es gibt Ge-
Father Christopher
walt, Verbrechen, Schmutz und Gestank.Trotzdem ist Indien ein schönes
Land mit herrlichen Landschaften, exotischen spannenden Traditionen und vor
allem sehr offenen, neugierigen Menschen. Wer das Land wirklich kennenlernen möchte, der muss sich allen Facetten stellen.
Uns alle hat das Land auf jeden Fall
fasziniert und die Reise hat uns auch
ein Stück weit verändert. Über diese
persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse möchten wir gerne noch mehr berichten. Deshalb möchten wir Sie/euch
herzlich zu einem unserer Indienabende
am 11. oder 12. Juli 2015 in der Schule
einladen und vielleicht gibt es bis dahin
auch Neuigkeiten aus Cowdalli.
Hermann Anton
Das AVG unterwegs
AVG journal 1/2015
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Metz-Austausch
Gelungener Abschluss des deutsch-französischen Austauschprojekts
Autour de la Moselle – Rund um die Mosel
Am Freitag, den 06. Februar 2015, haben 46 Zehntklässler des Lycée
Georges de la Tour und des AugusteViktoria-Gymnasiums bei einer Rundfahrt auf der Undine II die Ergebnisse
ihrer gemeinsamen Projektarbeit Eltern,
Geschwistern, Schulleitung und Lehrern
präsentiert. Als Vertreterin der Stadt
Trier hat auch dieses Jahr Frau Bürgermeisterin Birk an der Abschlusspräsentation teilgenommen und dadurch
das langjährige Engagement der beiden
Schulen und ihrer Schülerinnen und
Schüler für die Städtepartnerschaft
zwischen Trier und Metz hervorgehoben.
Das Thema des diesjährigen Projekts,
die Mosel, wurde durch die Rundfahrt
zwischen Staustufe und Pfalzel im
wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar.
Die einzelnen Gruppen präsentierten abwechslungsreich ihre Themen. Als das
Schiff die Römerbrücke passierte, wur-
de gerade das Thema
Brücken über die Mosel vorgestellt. Aber
auch verschiedene Aspekte des Tourismus,
die Berufe rund um die
Mosel, der Einfluss der
Mosel auf Kunst und
Poesie und der Ausbau
der
Mosel
zur
Großschifffahrtsstraße
vor 50 Jahren waren
Thema. Zum Abschluss
bedankten sich die
Schülerinnen und Schüler, die souverän in beiden Sprachen durch das Programm geführt hatten, bei den Personen, die im Laufe der Woche ihre Zeit
und ihr Wissen rund um die Mosel mit
ihnen geteilt hatten: Herr Kürten vom
Schifffahrtsbüro in Trier, Herr Wagner
vom Trierer Hafen, Frau Orth und Frau
Sauer vom Museum Simeonstift.
Der letzte Dank ging an die Eltern, die
Schulleitung und die betreuenden Lehrer und Lehrerinnen der beiden Klassen.
Für die Organisation:
Dr. Kirsten Beckmann, Birgit Eiffler,
Corinna Piontke
Erdkunde-Exkursion
Leistungskurs besucht Weltkulturerbe Völklinger Hütte
und die Urban Art Biennale
Am Donnerstag, den 23. April 2015
besuchten wir, der 12er Erdkunde-Leistungskurs mit unserem Kursleiter Herr
Horsch, das Weltkulturerbe Völklinger
Hütte, ein ehemaliges Stahlwerk. Die
Hütte wurde 1872 erbaut, war die
damals modernste und am höchsten
technisierte Stahlanlage der Welt und
gleichzeitig größter Arbeitgeber der
Region. 1986 wurde die Hütte
wieder geschlossen. Grund dafür
war die weltweite Stahlkrise. Tausende von Menschen aus dem Saarland, der Eifel, dem Hunsrück und
von der Mosel verloren ihren Arbeitsplatz.
Die insgesamt sehr interessant und
lehrreich gestaltete Führung brachte uns den Arbeitsalltag der
Beschäftigten im Stahlwerk
mit vielen „Effekten“ näher
und endete mit einer
„Kletterpartie“ in für einige
Schwindel erregende Höhen auf
das „Dach der Hütte“.
Der zweite Teil der Exkursion war
nicht minder interessant. Wir besuchten die Ausstellung Urban Art
Biennale 2015. Die Urban Art ist
eine Kunstbewegung, die Städte
zur „größten Galerie der Welt“ macht.
Künstler sprayen Graffitis an Fassaden, benutzen Schablonen auf Mauern
und bekleben Wandflächen großflächig
mit Papiercollagen. Die Ausstellung
zeigte viele tolle Werke namhafter
Künstler dieser neuen Kunstrichtung.
LK Erdkunde, MSS 12
Das AVG unterwegs
AVG journal 1/2015
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London-Austausch
Sieben kurze und doch sehr schöne Tage
Am Donnerstag, den 07.05.2015 war
es endlich so weit. Unsere Austauschschülerinnen kamen wohlbehalten am
Flughafen in Luxemburg an. Voller
Spannung, sie endlich persönlich
kennenlernen zu dürfen, luden wir sie
und die beiden Lehrerinnen zu einem
Begrüßungskaffee ein. Einige der Austauschpartnerinnen kannten sich schon
von einem ersten Treffen in Koblenz.
Für andere war es jedoch die erste
Begegnung mit den Mädchen aus
London.
Die Schülerinnen erzählten uns, dass
sie bereits das Karl-Marx-Haus besichtigt und einen kleinen Spaziergang
durch Trier gemacht hatten, bevor sie
zu uns kamen. Für sie ist Trier natürlich eine sehr kleine Stadt, im Gegensatz zur Großstadt London, weshalb sie
Trier als ruhig und niedlich beschrieben. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken ging es dann zum ersten Mal
zusammen mit der Partnerin nach Hause in ihre Gastfamilie.
Am Freitag fuhren wir gemeinsam mit
der 9c ins „Haus der Geschichte“ nach
Bonn. Im Museum konnten die Mädchen mithilfe eines englischen
Audioguides etwas über die deutsche
Geschichte lernen und an verschiedenen „Stationen“ ihr Wissen über
Deutschland testen. Nach einer Mittagspause und der Erkundung der Stadt
Bonn in Kleingruppen traten wir die
Rückreise nach Trier an. Um den Tag
ausklingen zu lassen, bot eine Mitschülerin an, dass sich alle Mädchen bei ihr
zu Hause zum gemütlichen Zusammensitzen treffen. Also ging es mit dem
Stadtbus nach Kenn. Beim Pizzaessen
kamen nette Gespräche zustande - Alles in allem ein netter Abend.
Das Wochenende haben die Gastfamilien individuell gestaltet und vor allem versucht, den Mädchen aus London
die Natur in Trier und Umgebung zu
zeigen, da sie aus London eher das hektische Großstadtleben gewöhnt sind.
Am Montagmorgen gingen wir wie gewöhnlich zur Schule, während unsere
Austauschschülerinnen die Stadt Luxemburg erkundeten. Nach Schulschluss trafen wir uns zum gemeinsamen Bowlen.
Unsere ersten beiden Schulstunden am
Dienstagmorgen durften auch die Austauschschülerinnen miterleben (ohne
Chicago-Austausch
Old Trier in New Trier
Vom 14.bis zum 21. Oktober fand ein Austausch mit der
New Trier High School in Chicago statt. 15 Schülerinnen
und Schüler der 10. und 11. Klassen besuchten gemeinsam mit den Lehrerinnen Anne Bläsius und Anne Schaaf
die amerikanische Partnerschule und führten dort ein Projekt rund um das Thema „Deutsch-amerikanische Beziehungen in Kunst und Architektur“ durch. Im Rahmen des
Projektes besuchten die Schüler das „Art Institute of
Chicago“, nahmen an einem Workshop mit der
Northwestern University teil und erkundeten die architektonischen Besonderheiten der Stadt. Wir freuen uns auf
den Gegenbesuch im Juni 2015.
Anne Schaaf, Anne Bläsius
Schuluniform!), um unseren Schulalltag
näher kennenzulernen. Später unternahmen sie dann gemeinsam mit ihren Lehrerinnen eine Stadtrallye durch Trier.
Besondere Höhepunkte dieses Tages
waren für sie die Porta, der Dom und
der Hauptmarkt.
Am letzten Tag besuchten wir zusammen mit unseren Austauschschülerinnen die ersten fünf Unterrichtsstunden. Mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa endete die Woche
mit unseren Partnerinnen leider viel zu
schnell. Jetzt war der Zeitpunkt des
Abschieds gekommen. Mit dem „Eltern-Shuttle“ ging es für die Engländerinnen schon wieder zum Flughafen
nach Luxemburg - auf ein Wiedersehen voller Vorfreude in London. Es war
eine wirklich kurze, aber schöne Zeit
mit den Mädchen, die wir sicherlich so
schnell nicht vergessen werden!
Lara Mathei, 10b
AVG intern
AVG journal 1/2015
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Unesco-Projektschultag 2015
Familien-Sternwanderung zum AVG – Solidaritätsaktion liefert etwa 21.000 €
Auf der ganzen Welt machen sich
Schülerinnen und Schüler jeden Wochentag auf den Weg zur Schule. Das
bedeutet meistens eine mehr oder weniger komfortable Fahrt mit dem Schulbus, aber in vielen Ländern nehmen
Kinder und Jugendliche lange Wege in
Kauf, um zur Schule zu kommen.
Schulkinder im Himalaya überqueren
vereiste Flüsse und steile Pässe, in den
entlegenen Gegenden Patagoniens legen sie bei Wind und Wetter den langen Schulweg mit dem Pferd zurück,
kenianische Schüler eilen stundenlang
im Laufschritt durch die Savanne und
müssen sich dabei vor wilden Tieren in
Acht nehmen und auch in Indien ist der
Schulweg auf den unbefestigten Wegen oft lang und mühsam. Und so wollten wir an diesem Unesco-Projekttag
einmal auch auf den bequemen Transport verzichten und uns zu Fuß auf den
Weg in die Schule machen. Dass dies
an einem Sonntag passierte, war zwar
ungewöhnlich, aber am Ziel wartete
eine festliche Atmosphäre. Und
schließlich durfte an diesem Tag die
ganze Familie mitwandern.
Petrus hat uns, wie wir wissen, an den
Unesco-Projekttagen in den letzten
Jahren nicht verwöhnt. Die Wetteraus-
Zusammenkunft auf dem Schulhof
sichten schienen auch diesmal bescheiden und in einigen Klassen und Kursen wurden schon Alternativen für den
Tag diskutiert. Doch ein Blick zum morgendlichen Himmel genügte um zu sehen: So schlecht kann es doch gar nicht
werden!
Bereits am frühen Morgen herrschte
in der Schule reger Betrieb. Stände für
den Nachmittag wurden gerichtet, Kuchen abgegeben, Wanderrouten nochmals kontrolliert und letzte Vorbereitungen für die mehrstündigen Wanderungen getroffen. Sofern als Treffpunkt
Auch unwegsames Gelände kann das AVG nicht stoppen
nicht der Startort der Wanderung vereinbart wurde, ging es dann für alle
Gruppen kurz nach 9 Uhr los. Mit Bus
oder Bahn wurden die Ziele Ehrang,
Euren, Karthaus, Tarforst oder Zewen
angesteuert und tatsächlich, bei idealem Wanderwetter konnten die jeweils
12km langen Routen zurück zur Schule
gelaufen werden. Für uns alle eine ungewöhnliche Erfahrung, einen solch
langen Schulweg zu Fuß zurücklegen
zu müssen, aber die Stimmung war gut
und in der Schule wartete dann auch
die Belohnung. Fleißige Helfer aus der
Elternschaft hatten bereits das Mittagessen vorbereitet und bei Würstchen,
Suppen, Kuchen und erfrischenden
Getränken konnten sich alle erholen.
Als dann auch noch die Sonne sich an
einem blauen Himmel zeigte, entwickelte sich eine ausgelassene Schulfestatmosphäre, da viele Gruppen sich
die Mühe gemacht hatten, zusätzlich
noch etwas Besonderes anzubieten.
Dosenwerfen, Sackhüpfen, Pflastermalerei, Bobbycar-Rennen und
Schminken luden zu Aktivitäten ein.
Filmvorführungen informierten über
den Indienverein und Teilnehmer der
letzten Indienreise berichteten in Bildern über ihre Erlebnisse auf der vierwöchigen Fahrt. Außerdem wurden
noch selbstgezogene Pflanzen ver-
AVG journal 1/2015
kauft, Waffel- und Muffinstände ver- ge Unterstützung.
breiteten köstliche Düfte, Schokoobst Ein ganz herzliches Dankeschön allen
und frisch bereitete Cocktails verführ- Schülerinnen und Schüler, die sich so
ten zum Schlemmen und Loseverkäufe, eifrig für die Solidaritätsaktion eingeein kleiner Flohmarkt und ein Stand mit setzt und um Spenden geworben haben.
Fair-Trade-Waren boten Gelegenheit, eine schöne Erinnerung an den Tag zu erwerben.
In der ausgelassenen Stimmung kam dann für viele der
Ruf
zur
Abschlussveranstaltung viel zu früh, die
auch noch in dem engen
Lichthof stattfinden musste.
Nach einführenden Klängen
der AVG-Big-Band war es jedoch wichtig, den Bezug zu
der Solidaritätsaktion für die
Schulkinder der St. Anthony’s
Kuchenspenden der Schulgemeinschaft
School in Cowdalli herzustellen. Die Indienreisegruppe hat in einem Ein ganz herzliches Dankeschön aber
Film die morgendliche Assembly der auch an alle Schülerinnen und Schüler,
Schüler in Cowdalli festgehalten und Kolleginnen und Kollegen und Eltern,
führte nun vor, wie in Indien die Schule die in ihren Engagement für die
beginnt: mit lautem Tröten und Trom- Verkaufsstände und Angebote mit zu
meln, mit dem Schullied und dem Sin- diesem fabelhaften Ergebnis beigetragen der indischen Nationalhymne und gen haben.
mit den Neuigkeiten des Tages. An diesem Tag war die
Neuigkeit die Anwesenheit
der Reisegruppe – und hier
am Projekttag begegneten
sich die Schüler der beiden
Schulen noch einmal – wenn
auch über das Medium des
Films. Der regelmäßige, fast
schon familiäre Kontakt, der
über die Jahre entstanden ist,
verbindet mittlerweile unsere
beiden Welten.
Abschlussveranstaltung im Lichthof
Und seit vielen Jahren unterstützt und finanziert die Schulgemeinschaft des AVG, vertreten durch Die Lehrergehälter der mittlerweile 20
den Indienverein, die Schule in dem süd- Lehrer der St. Anthony’s School könindischen Ort durch Patenschaften und nen durch die Patenschaften des
Spenden. Auch unsere diesjährige Indienvereins finanziert werden. Durch
Solidaritätsaktion war ein toller Erfolg: die großartige Unterstützung am
nachdem fast alle Klassen und Kurse Projekttag wird es darüber hinaus auch
ihre Spenden abgegeben haben, kommt im kommenden Schuljahr möglich sein,
bisher die beachtliche Summe von jedem Kind eine kostenlose Schulknapp 21.000 € (Stand 20.05.15) zu- uniform und kostenlos die benötigten
sammen. Ein ganz herzliches Danke- Schreibhefte zur Verfügung zu stellen.
schön an alle Spender für die großzügi- Leider gab es in den vergangenen Mo-
AVG intern
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naten Unklarheiten mit der Essensverpflegung, so dass die Indienpartnerschaft die Unterstützung in diesem Bereich zumindest vorläufig eingestellt hat (zur genaueren Information
siehe Artikel „Indienreise 2015“, Titelthema). Insgesamt ist damit
aber der Schulbetrieb im kommenden Schuljahr für voraussichtlich 700 Schülerinnen und
Schüler gewährleistet, die weitgehend kostenlos diese Schule
besuchen können. So haben
auch die Ärmsten die Chance,
in einer von engagierten Lehrerinnen und Lehrern getragenen Schule und einer für indische Verhältnisse herausragenden Lernatmosphäre zu lernen
und einen qualifizierten Abschluss zu erwerben, der sie befähigt, hoffnungsvoll in die Zukunft blicken zu können. Die Kinder, die Eltern
und auch die Lehrer in Cowdalli wissen um diese Chance und auch in ihrem Namen sei nochmals allen Spendern und Unterstützern ganz herzlich
gedankt.
Das Spendenergebnis ist sogar
so herausragend, dass die
Schulgemeinschaft des AVG
auch den zweiten Projektpartner, die PMD, unterstützen
kann. Bereits in den
vergangenen Jahren hat das
AVG den Bau von Schultoiletten, den Bau von Brunnen
zur Trinkwasserversorgung und
die Ausstattung der Schulen mit
Schulbänken finanziert. In allen diesen Bereichen bestehen
noch großer Bedarf und nach
Absprache mit der PMD soll
das Geld dort verwendet werden, wo
es am dringendsten benötigt wird.
Allen Mitwirkenden, Schülern, Eltern,
Lehrern, nochmals ein aufrichtiges Dankeschön für einen erfolgreichen
Projekttag, an dem nicht nur das unerwartet schöne Wetter dazu beigetragen
hat, dass der Geist einer UnescoProjektschule deutlich wurde.
Hermann Anton
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Festliche Abiturfeier am AVG
102 Abiturientinnen und Abiturienten feierten gemeinsam mit ihren
Familien und Lehrern die bestandene Reifeprüfung in den Räumlichkeiten des Auguste-ViktoriaGymnasiums.
In seiner Begrüßungsrede hob Schulleiter Bernhard Hügle die besonderen
Leistungen des Abiturjahrgangs hervor,
die sich im vielfältigen Engagement in
verschiedenen Projekten zeigten,
beispielsweise im Indienverein der
Schule oder durch die Arbeit in der SV.
Er richtete seinen Blick aber auch auf
außerschulische Themen und betonte
die dringende Notwendigkeit eines
friedlichen Miteinanders in der Zukunft.
Nach diesen einführenden Worten
übernahmen Jan Eiden und Gregor
Schleimer die Moderation und führten
in lässig-souveräner Art durch den bunten Abend. Musikalisch wurde das Programm in gewohnt hervorragender
Qualität durch Orchester und Abi-Chor
unter der Leitung von Anette Dewes
und Dr. Christoph Butz begleitet.
In ihrer Lehrerrede resümierte Leonie
Eiden-Benedum die vergangene
Oberstufenzeit mit literarischen Bezügen, die Zuhörer erlebten einen
Streifzug vom „fabelhaften“ Lessing
bis hin zur feinen Ironie eines Daniel
Kehlmanns. Sie riet abschließend,
auch zukünftig der Literatur auf der
Spur zu bleiben, um durch stetigen Erkenntniszuwachs und Selbstreflexion
eine notwendige Skepsis gegenüber
Schein und medialer Verschleierung
zu bewahren.
Die Zwillinge Piet und Yul Wegner hielten anschließend die mit viel Applaus
bedachte Schülerrede, in der sie die
vergangenen zweieinhalb Jahre in der
Oberstufe reflektierten und den ein
oder anderen ironischen Seitenhieb
verteilten. Am Ende dankten beide ihren Lehrern und der Schulleitung für
deren Engagement und die Vermittlung wichtiger Werte für die Zukunft.
Der Schulelternsprecher Thomas
Mohr und die Vorsitzende des Freundeskreises, Frau Carola Bauer, wei-
teten diesen Dank auf die Eltern aus
und betonten, dass die „AbiTür“ – an
das Motto des diesjährigen Jahrgangs
anknüpfend - nie ganz geschlossen sein
solle, sondern dass immer eine Rückkehr ans AVG willkommen sei, sowohl
zum traditionellen Herbstfest als auch
zu anderen Anlässen.
Im Anschluss an die Reden wurden die
besonderen Ehrungen verliehen. Der
Preis der rheinland-pfälzischen
Bildungsministerin Vera Reiß ging an
Eleonora Angioni. Helena Marx bekam
den Unesco-Projektschulpreis des
Schulleiters, die Auszeichnung des
Freundeskreises für besonderes soziales Engagement ging an Aylin Balmes,
Gregor Schleimer und Jan Eiden. Pascal Hein erhielt neben weiteren Fachpreisen die Auszeichnung des Kollegiums für das beste Abitur mit der Note
1,0.
Weiterhin wurden zahlreiche Preise für
besondere Leistungen in den einzelnen
Fächern verliehen, erworbene Zertifikate (Certilingua und Abschluss des
Bildungsganges Hochbegabtenförderung / Internationale Schule) wurden
überreicht und die Fachschaft Musik
dankte insgesamt 15 (!) Abiturientinnen
und Abiturienten für den engagierten
Einsatz in den verschiedenen Ensembles
der Schule.
Nach dem feierlichen Überreichen der
Zeugnisse durch den Schulleiter und den
MSS-Leiter Andreas Knoche klang der
Abend in Lichthof und Foyer der Schule aus.
red
AVG intern
AVG journal 1/2015
10
Abiturientia 2015
Angioni Eleonora (Trier)
Backes Lennart (Trier)
Ballmann Lara (Hetzerath)
Balmes Aylin (Trier)
Becker Leonie (Trier)
Belles Finn (Gusterath)
Belles Julie (Gusterath)
Berg Marie (Trier)
Blesius Malik (Longkamp)
Bölke Johanna (Trier)
Botmann Jonathan (Trier)
Briel Nils (Trierweiler)
Bühl Diana (Trier)
Burch Angelina (Wittlich-Neuerburg)
Cartus Estella (Trier)
Cartus Pia (Trier)
Chai Zinu (Trier)
Claasen Julia (Klüsserath)
Dahm Julia (Messerich)
Do My Tiên (Trier)
Eiden Hilke (Schweich-Issel)
Eiden Jan (Trier)
Engelbracht Nina (Trier)
Forstner Fabian (Schweich-I.)
Friedrich Melanie (Z.-Rodt)
Frühauf Hanna (Kordel)
Gehrels Tessa (Trier)
Gesellchen Ann-Christin (Trier)
Greinert Anke (Trier)
Hansen Lina (Schweich-Issel)
Heidgen Angelina (Hetzerath)
Hein Pascal (Trier)
Heisig Velia (Welschbillig)
Henn Mara (Osburg)
Hepke Nikolai (Trier)
Herrmann Denise (Trier)
Hoffmann Chiara (Temmels)
Kaganov Isabell (Trier)
Kirsten Louisa (Gusterath)
Klaeser Katharina (Kell am See)
Knoche Carola (Trier)
Konrad Joshua (Trier)
Koster Stefanie (Thomm)
Kratz Anne (Schweich-Issel)
Kunitz Kira (Mertesdorf)
Kurzbach Melanie (Mertesdorf)
Laudor Ken (Newel-Butzweiler)
Lauer Maximilian (Trier)
Lersch Nina (Igel)
Lieser Matthias (Kenn)
Lyhne Larsen Lisa (Wellen)
Marx Helena (Korlingen)
Mertes Kathrin (Föhren)
Michelberger Maike (Trier)
Momcilovic Diana (Waldrach)
Monzel Lena (Bekond)
Morbe Kathrin (Trier)
Morgenroth Moritz (Wittlich)
Müller Marcel (Reinsfeld)
Schlicker Sophia (Trier)
Schmidt Alina (Trier)
Schmidt Anne-Caroline (Mertesdorf)
Schmidt Dominique (Mertesdorf)
Scholz Julia (Föhren)
Schönhofen Marius (Orenhofen)
Schroden Verena (Hetzerath)
Schulz Julia (Trier)
Schuster Philipp (Paschel)
Stapf Jakob (Waldrach)
Steil Lisa (Igel)
Stenzel Sarah (Fell)
Ulbrich Linda (Schweich-Issel)
Uong Bich Tram (Trier)
Vetter Frederik (Igel)
Walle Fabian (Igel)
Müller Thomas (Orenhofen)
Walter Kathrin (Pölich)
Ney Constantin (Zemmer -Schleidw.) Wegner Piet (Trier)
Nilles Magdalena (Föhren)
Wegner Yul (Trier)
Papenberg Philipp (Trier)
Weiland Jule (Trier)
Prinz Laura (Trier)
Wiltschek Vincent (Newel-Beßlich)
Regneri Annika (Schweich-Issel)
Wirtz Tobias (Trier)
Reichert Katharina (Trier)
Wolf Nicolas (Newel-Butzweiler)
Reuter Lea (Mertesdorf)
Wurm Anna (Igel)
Röhlich Anna (Trier)
Zapata Sebastian (Dreis)
Schadeck Sarah (Herforst)
Zawar Malte (Trier)
Schäfer Marie (Hetzerath)
Zent Marc-Aurel (Igel)
Schatto Denice (Hetzerath)
Zimmermann Maike (Trier)
Schieben Tilman (Trier)
Zirbes Rebecca (St. Thomas)
Schleimer Gregor (Trierweiler)
AVG intern
AVG journal 1/2015
11
Bewerbertraining in Januar
Unternehmer besuchen das AVG
Das Bewerbertraining fand auch dieses Jahr wieder mit den 9. Klassen des
Auguste-Viktoria-Gymnasiums statt.
Im Deutschunterricht hatten wir uns
vorher schon mit dem Thema Bewerbungen, Firmen und Berufe auseinandergesetzt und ein Berufsportfolio erarbeitet. In einem Berufsportfolio übt
man, seine eigenen Fähigkeiten einzuschätzen, über für einen persönlich
infrage kommende Berufe nachzudenken und sich bei einer Firma zu bewerben. Außerdem hatten wir alle die Möglichkeit, ein eintägiges Praktikum bei
einem Arbeitgeber zu absolvieren. Der Tagesablauf wurde protokolliert und ebenfalls
ins Portfolio geheftet.
Die Bewerbungen, die wir geschrieben hatten, verschickten wir an verschiedene Firmen aus unterschiedlichen
Bereichen. Die Arbeitgeber
erhielten unsere Bewerbungen und sahen sie sich an, um
gut
gelungene
oder
verbesserungswürdige Punkte zu notieren. Damit wir eine
Rückmeldung über unsere Bewerbungen erhalten konnten, kamen die Arbeitgeber in die Schule, um alles in Ruhe
zu besprechen.
Bei unserem Bewerbertraining unterstützten uns Frau Eiden-Benedum,
Herr Ludwig, Frau Braun-Yousefi,
Frau Nosper, Frau Wimber und folgende Firmen: IT-Haus Föhren, Modehaus
Marx, rdts Mediendesign, Deutsche
Bank, WK-Gruppe Immobilien, effectiv
Trainingscenter und Werner Forst- und
Industriemechanik. Vielen Dank für das
Engagement! Leider fehlte das Team
des Nitteler Hofs und des IT-Works
Kenn am Tag des Trainings.
Generell wird bei einem Vorstellungsgespräch nach Berufserfahrungen gefragt, wie zum Beispiel nach Praktika.
Hier ist es wichtig, dass man von Anfang an selbstbewusst und höflich auftritt. Es ist wichtig, auf seriöse Kleidung
zu achten und auch öfter freundlich zu
lächeln. Bei der Bewerbung wird auf
ein gutes, verständliches Anschreiben,
einen lückenlosen Lebenslauf und korrekte Rechtschreibung geachtet. Natürlich müssen Zeugnisse und Zertifikate beigelegt sowie professionelle
Farbfotos eingefügt werden. Achtung:
Vor jedem Bewerbungsgespräch wird
man gegoogelt. Deswegen unbedingt
darauf achten, welche Fotos man in
sozialen Netzwerken hochlädt!
Nun fragt man sich bestimmt: Wie läuft
so ein Bewerbertraining denn ab?
Beim Training der rdts AG (Medien-
design) mit Thomas Stieren wurden wir
über den Beruf eines Mediengestalters
informiert. Als Mediengestalter gestaltet und programmiert man Webseiten
auf Wunsch des Kunden. Zu Beginn
des Bewerbertrainings schüttelte er
uns allen die Hand und gab uns Tipps,
wie man durch diese kleine Geste
Selbstbewusstsein, Gelassenheit und
Freundlichkeit ausstrahlen kann. Wir
redeten darüber, wie Webseiten aufgebaut sein müssen, damit sie bestimmte Zielgruppen ansprechen. Auch gab
Thomas Stieren uns nähere Informationen zu Beruf und Arbeitsalltag.
Dann begannen wir mit den Vorstellungsgesprächen. Einzeln wurden
wir aufgerufen, aber aus Zeitgründen
konnte er sich leider nur fünf Minuten
Zeit für jeden nehmen. Herr Stieren
schaute sich noch kurz auf seinem
iPad die Notizen an, die er sich für jeden Schüler gemacht hatte. Dann be-
zog er sich individuell auf die Bewerbung. Es war sehr ungewohnt, gesiezt
zu werden. Er sagte Dinge wie: „Es
gefällt uns, dass Sie so viele Fotos und
Grafiken beigelegt haben“ oder „Ihr Anschreiben war sehr gut aufgebaut“.
Aber natürlich fand er auch Kritikpunkte. „Wenn Sie sich ernsthaft bei
uns beworben hätten, hätten wir Sie
nicht zu einem Vorstellungsgespräch
eingeladen, da Sie keinerlei Fotos oder
Malarbeiten beigelegt haben. Woher
sollen wir wissen, ob Sie gut zeichnen
können?“ Er fragte nach Hobbys, besonderen Fähigkeiten und
Freizeitaktivitäten. Auch die
Frage „Was sind deine
Schwächen?“ kam bei vielen
Schülern vor. Etwas erschrocken waren alle bei der Frage. „Wann wurde unser Betrieb gegründet?“ Hier sieht
man, dass es sich lohnen
könnte, einen Blick auf die
Homepage des Unternehmens zu werfen.
Nach jedem Gespräch gab er
dem Schüler die Bewerbungsmappe zurück und erklärte, ob er
ihn/sie als Mitarbeiter eingestellt hätte.
Insgesamt klangen die Vorstellungsgespräche sehr förmlich und man konnte sich gut vorstellen, wie das alles später wohl einmal ablaufen würde. Interessant war die Aussage Thomas
Stierens, dass in seiner Firma bei Bewerbungen nicht auf die Zeugnisnoten
geachtet würde, sondern nur auf die
Note im Fach Bildende Kunst.
Unser Fazit dieser zwei Unterrichtsstunden war positiv. Es war für jeden interessant gewesen, ein ‚echtes’ Vorstellungsgespräch zu führen und sich
schon einmal so langsam mit dem Thema: Was will ich später werden? auseinanderzusetzen. Trotzdem hätten wir
Verbesserungsvorschläge wie eine
noch bessere Absprache zwischen den
verschiedenen Arbeitgebern und somit
ein gleicher Ablauf in allen Gruppen.
Hana Reichert, 9c
Aus den Intensivkursen
AVG journal 1/2015
12
„Das AVG – eine internationale Schule?“
Eine Umfrage des Intensivkurses
Die meisten Schüler unserer Schule
würden diese Frage sicherlich mit „ja“
beantworten. Klar, wir sind eine
UNESCO - Projektschule, aber nur
wenige wissen, was das wirklich bedeutet. Sind wir wirklich so kulturell
vielfältig, wie jeder denkt, oder sind das
nur leere Worte? Welche Sprachen und
Traditionen werden von den Schülern
an unserer Schule fortgeführt, welches
Potenzial bilden die unterschiedlichen
Herkünfte unserer Mitschüler für den
v.l.n.r.: Hanna, Julius, Katrin, David
Schulalltag? Um auf diese Fragestellungen eine Antwort zu erhalten, führten wir, der Intensivkurs der heutigen
Stufe 12, im vergangenen Schuljahr
eine Umfrage in den fünften und
sechsten Klassen durch, die wir Ihnen
und euch im Folgenden präsentieren
möchten.
Bei den ersten Treffen unseres Intensivkurses in der 11. Klasse kamen wir
schnell zu dem Entschluss, entsprechend des Leitbilds unserer Schule die
Themen Integration, Migration und
Multikulturalität im Allgemeinen und
auch speziell am AVG zu untersuchen.
Wir einigten uns darauf, die
Multikulturalität und die ethnische Zusammensetzung der Schülerinnen und
Schüler an unserer Schule näher zu
ergründen und durch eine Umfrage zu
ermitteln, wie multikulturell unsere
Schule wirklich ist.
Wir erkundigten uns bei Herrn Kühnel,
dem Datenbeauftragten des AVG, nach
der generellen Rechtslage und den zu
beachtenden Datenschutzauflagen.
Außerdem setzten wir Herrn Hügle
über unser Vorhaben in Kenntnis, bekamen seine Erlaubnis und arbeiteten
Verbesserungsvorschläge und Ergänzungen ein. Gleichzeitig nahmen wir
Kontakt zu dem Fachbereich „empirische Sozialforschung“ an der Universität Trier auf und vereinbarten ein
Treffen mit Herrn Prof. Dr. Kopp als
professionellen Ratgeber. Dieser begrüßte zwar grundsätzlich unsere Umfrage, warnte aber vor einem zu großen Umfang. Eine schlechte Auswertungsmöglichkeit der Fragen und zu
wenig Durchführende würden zu einem
sehr zeitaufwändigen bis unmöglichen
Vorhaben führen. Da wir trotzdem von
unserem Projekt überzeugt waren, gestalteten wir eine optimierte Umfrage,
bei der wir den Teilnehmerkreis auf die
Unterstufe beschränkten und weniger,
aber dafür besser auswertbare Fragen
stellten. Zudem beachteten wir dabei
die notwendigen Aspekte des Datenschutzes. Dies alles arbeiteten wir in
einen Elternbrief ein, den wir den Erziehungsberechtigten vorab mit einem
Muster der Umfrage zukommen ließen.
Die Fragen mussten so gestellt werden,
dass keine Rückschlüsse
auf die Teilnehmer möglich und die generelle
Rechtslage einer Umfrage erfüllt war, außerdem
durften die Fragen nicht
zu offen gestellt sein, da
die Auswertung sonst zu
schwierig geworden wäre.
Fertig mit den Vorbereitungen gingen wir auf die
Klassenleitungen der
Unterstufe zu, um deren
Erlaubnis für die Umfra-
ge zu erhalten und einen Termin für die
Durchführung festzulegen, bevor wir
mit den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern einverstanden waren, die
Umfragen durchführten.
Wir danken allen Teilnehmern und deren Eltern für ihre Mithilfe und Herrn
Hügle, Herrn Prof. Dr. Kopp und allen
beteiligten Lehrerinnen und Lehrern für
ihr Engagement und das Voranbringen
unseres Projektes. Zu guter Letzt natürlich auch noch ein großes Dankeschön an Herrn Rose, ohne den wir nie
die Idee und die Disziplin zu der Durchführung und Ausarbeitung der Umfrage entwickelt hätten!
Auswertung:
An der Umfrage in den 5. und 6. Klassen des Schuljahres 2013/14 haben von
insgesamt 234 Schülern 168 teilgenommen, dies entspricht einem Anteil von
etwa 72%.
79% der Elternteile stammen aus
Dutschland (siehe M 1, Geburtsländer
der Elten), insgesamt 88% aus Staaten
der heutigen EU. Deutsch gesprochen
wird in 94% der Haushalte, obwohl nur
in 89% der Fälle mindestens ein Elternteil Deutsch als Muttersprache gelernt
hat (vgl. M 2). Dies bedeutet, dass 5%
der Elternpaare Deutsch als Sprache
weitergeben, obwohl es nicht zu ihren
Muttersprachen gehört. Beachtlich ist
auch, dass 6% der Schülerinnen und
Schüler am regulären Unterricht auf
AVG journal 1/2015
Aus den Intensivkursen
Unter der Rubrik kultureller Hintergrund haben wir den Schülerinnen und
Schülern Platz für freie Gedanken geboten, um uns etwas über ihre ganz
persönliche familiäre Kultur zu berichten. Dabei ging es nicht nur um Traditionen wie Weihnachten oder andere
Festtage, sondern generell um eine
Besonderheit ihrer Lebensweise. Natürlich werden hier nicht die jeweiligen
Statements abgedruckt, aber viele der
Antworten auf unsere Fragestellung
lassen sich die Anonymität wahrend
zusammenfassen.
Kinder nicht-deutscher beziehungsweise gemischt deutscher und ausländiM 2: Sprachen
scher Herkunft wachsen oftmals mit
ihren jeweils landestypischen TraditioDeutsch teilnehmen, obwohl sie von nen auf, konkret mit Essen, Festen und
Haus aus gar kein Deutsch sprechen,
was ebenfalls aus den Diagrammen in
M 2 hervorgeht.
Auch hat ein Teil der Eltern, die nicht
in Deutschland geboren wurden, in der
Zwischenzeit die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. In absoluten Zahlen ausgedrückt wurden 73 Elternteile nicht in Deutschland geboren,
davon sind 20 deutsche Staatsbürger
geworden (vgl. M 3).
38 Schüler sprechen eine weitere Sprache neben Deutsch und den in der
Schule erlernten Fremdsprachen. Dies
betrifft somit fast ein Viertel der befragten Kinder.
M 3: Herkunft und Nationalität
Von 168 befragten Schülerinnen und
der Eltern
Schülern sind lediglich 14 außerhalb
Deutschlands geboren, davon sogar nur
4 außerhalb der EU (vgl. M 4). Ver- Bräuchen. Schülerinnen und Schüler
gleicht man also die Geburtsländer der deutscher Herkunft verfolgen jedoch
Eltern mit denen der Kinder (M 1 und nicht, wie man im UmkehrM 4), so fällt auf, dass die meisten Fa- schluss annehmen könnte,
milien in der mindestens zweiten Ge- nur deutsche Sitten, sonneration in Deutschland leben.
dern hier ist eine Faszinati18 Fünft- und Sechstklässler besitzen on für Ausländisches zu beentweder neben der deutschen noch eine obachten. So haben viele
andere oder nur eine andere der Kinder deutscher HerStaatsbürgerschaft (vgl. M 5). Im Ver- kunft beispielsweise angegleich mit den Geburtsländern der Kin- geben, chinesisches Essen
der bedeutet dies zudem, dass vier Kin- gehöre zu ihrem kulturellen
der, die in Deutschland geboren sind, Hintergrund. Das mag auf
zumindest eine andere Staatsbürger- den ersten Blick verwunschaft besitzen.
dern und vielleicht falsch
13
erscheinen, denn das hat doch nichts
mit deutscher Kultur zu tun? Aber bei
erneuter Betrachtung ist das doch ein
positives Zeichen für das multikulturelle Miteinander. Der Besuch im ausländischen Lokal beispielsweise steht auch
für die Akzeptanz der Menschen, die
sogar so weit geht, dass sie ihre eigene
Kultur mit der fremden verknüpfen und
sie als zu ihrem Leben gehörend ansehen.
Auffällig war aber auch bei Kindern
deutscher Eltern, dass Sonn- und Feiertagen im Kreise der Familie reserviert sind, teilweise auch für den gemeinsamen Gottesdienst-Besuch. Das
zeigt, dass traditionell christliche Feste
heute auch noch von vielen Familien
gepflegt werden.
Genauso gilt die Beibehaltung der traditionellen Feste natürlich auch für Kinder ausländischer Herkunft, so kommt
bei italienischen Kindern die Hexe
Befana statt des Christkindes an Weihnachten und Kinder mit asiatischen
Wurzeln feiern eher chinesisches Neujahr verbunden mit dem jeweiligen kulinarischen Erbe. Dabei werden auch
Esstechniken beibehalten wie das Essen mit Händen im indischen Raum.
Jedoch kann man auch eine Vermischung beobachten, so wird Deutsches
mit Ausländischem verbunden, gerade
bei Kindern von Eltern verschiedener
Herkunft.
Am bemerkenswertesten finden wir
allerdings die hohe Anzahl derjenigen,
die die letzte Frage nicht beantwortet
haben, immerhin knapp die Hälfte der
befragten Schülerinnen und Schüler.
Aus den Intensivkursen
AVG journal 1/2015
Diese Zahl könnte man nun als Misserfolg unserer Studie interpretieren,
aber ganz im Gegenteil: Warum haben
die Kinder diese Fläche nicht genutzt?
Vielleicht aus Bequemlichkeit, vielleicht
weil sie sich ihres kulturellen Hintergrundes nicht mehr bewusst sind?
Wie oben schon angeführt handelt es
sich hier um eine offen gestellte Frage
nach Kultur.
Vielleicht haben die Schülerinnen
und Schüler ihre eigentliche Besonderheit auch gar nicht als allzu
besonders wahrgenommen, sondern
eben als bloße Tatsache, die nicht
erwähnenswert ist. Durch den offenen Umgang mit anderen Kulturen am AVG kommt ihnen die eigene Andersartigkeit nicht fremd vor.
Dies würde eben für den Erfolg unserer Internationalen Schule sprechen.
Am AVG wachsen Schülerinnen und
Schüler aus verschiedensten Kulturen
auf, so kommt jedes fünfte Elternteil der
Fünft- und Sechstklässler nicht aus
Deutschland. Beim Lernen und der
schulischen Arbeit profitiert die Schülerschaft von dieser Vielfalt, sodass
ausländische Schülerinnen und Schüler
sich gut integrieren können, ohne dabei
ihre Traditionen und Werte aufzugeben.
Das gilt besonders für die Erhaltung der
elterlichen Sprachen. In 26% der Familien wird generell mindestens eine
andere Sprache als deutsch gesprochen,
84% der nicht oder nicht nur deutschsprachigen Elternpaare haben ihre Muttersprache an ihr Kind weitergegeben.
Durch diese Sprachkompetenz wird
auch die gesamte Schulgemeinschaft
bereichert.
Man kann sagen, das AVG ist Raum
der Toleranz und Offenheit!
Doch so ein positiver und konstruktiver
Umgang mit kultureller Vielfalt wie am
AVG ist keine Selbstverständlichkeit. Es
gilt weiter an diesem Projekt zu feilen,
denn so rosig sieht es in unserer heutigen Zeit nicht überall aus, weder im
Gaza-Streifen, noch in den christlichen
Gemeinden Zentralafrikas, noch in
Deutschland. Den Multikulturalismus,
den sich auch das AVG auf die Fahne
geschrieben hat, bezeichnete unsere
Bundeskanzlerin im Oktober 2010 als
„absolut gescheitert“. Komisch, dass
30% der Deutschen –darunter auch
Anhänger von PEGIDA und Co.- ihre
Heimat überrannt von Einwanderern
sehen, selbst aber nicht auf den Italiener um die Ecke verzichten wollten und
könnten. Gegen Immigration und die
damit verbundene Vermischung verschiedener Kulturen zu sein, heißt auch
gegen das zu sein, was wir ihr verdanken. Natürlich sind die völlige Isolation
mancher Einwanderer und die damit
entstehende kulturelle Barriere nicht
der erstrebenswerte Zustand. Gleichwohl führt ein System der völligen Anpassung nur zu Frust und wieder neuen
noch viel schwieriger zu überwindenden Konflikten. Unsere Schule als Beispiel gelungenen kulturellen Respektes
und wir Schülerinnen und Schüler als
Produkte des Schmelztiegels verschiedenster Hintergründe sind doch das
beste Argument für ein respektvolles
Miteinander. Doch die Beschränkung
auf unseren Schulalltag reicht
angesichts der oben angeführten Reichweite des Problems nicht aus. Wichtig
ist es, diesen Erfolg auch außerhalb
unserer Schulmauern zu kommunizieren, mit Zivilcourage einzustehen für ein
friedliches Miteinander und gegen Diskriminierung, über den Tellerrand zu
schauen und sich einzumischen in der
Welt!
Hanna Dehne, Katrin Brandt,
Julius Milde und David Graf, MSS 12
SchülerInnen im Labor
Klassen des AVG an der Universität Trier
Nachdem die Klassen 6e und 9a bereits im
vergangenen Schuljahr das Schülerlabor besuchten,
absolvierte in diesem Schuljahr die Klasse 8d dort ein
Modul rund um die Stabschrecke. Die Schüler erhielten hier die Chance, am Lebendobjekt forschend-entwickelnd Erkenntnisse hinsichtlich der Morphologie und
der Fortpflanzung von Stabschrecken sowie der unterschiedlichen Entwicklungsweisen von Insekten allgemein zu gewinnen. Ebenso erfuhren sie Wissenswertes über die verschiedenen Tarnmöglichkeiten der
Organismen.
Für alle Beteiligten war dies in jeder Hinsicht ein gelungener Tag mit großem Lernzuwachs und viel Freude.
Die Zusammenarbeit mit dem Schülerlabor soll auch
im kommenden Jahr fortgeführt werden.
Layla Ewaiwi
14
15
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
Sieg beim Landeswettbewerb
Jugend forscht / Schüler experimentieren
Einen tollen Erfolg konnte Jan Armitter
(Klasse 7a) beim diesjährigen Jugend
forscht-Wettbewerb erzielen. In der
Sparte Physik (Schüler experimentieren) setzte er sich mit seinem Thema
„Die magische Kraft der Fineliner“
gegen eine große Zahl anderer
Wettbewerbsteilnehmer aus ganz
Rheinland-Pfalz durch und konnte sowohl den Regionalwettbewerb in
Remagen als auch das Landesfinale in
Ingelheim gewinnen. Neben Urkunden
gab es für ihn Buch- und Geldpreise
sowie einen Kosmos-Experimentierkasten.
Auf das Thema der Arbeit kam Jan
durch einen „Zaubertrick“, den ihm
seine Schwester Cynthia bereits vor
einigen Jahren vorführte. Dazu muss
man sieben Fineliner-Stifte so anordnen, dass sich ein Stift in der Mitte befindet und von den anderen sechs umschlossen wird. Der mittlere Stift wird
ein wenig herausgezogen. Anschließend werden die Stifte auf einen Tisch
aufgeschlagen. Das verblüffende Ergebnis: Die Fineliner haften zusammen!
Mal sind es nur zwei Stifte, manchmal
aber sogar alle sieben.
Diesem Phänomen ging Jan in der Jugend forscht-AG auf den Grund. Er
untersuchte die Abhängigkeit des Effektes von der Temperatur der Stifte
und der Kraft, mit der man diese aufschlägt. Außerdem führte er selbstständig Zugversuche zu Hause durch, um
die Kraft, mit der die Stifte zusammenhaften, zu bestimmen. Die Ergebnisse der Versuche, sowie Aufnahmen mit Mikroskop und Wärmebildkamera, führten Jan zu der Erkenntnis, dass die Stifte durch die beim Aufschlag entstehende Reibungswärme
angeraut werden und miteinander
verkleben.
Bereits beim Regionalwettbewerb in
Remagen, der im Februar stattfand,
wusste Jan durch seine Standgestaltung und den freien Vortrag, den
er vor einer Jury halten durfte, zu
überzeugen. Die Nachfragen der
Jury konnte er souverän beantworten. Verbunden mit diesem Sieg war
die Qualifikation für das Landesfinale
in Ingelheim, das Anfang Mai auf
dem Werksgelände des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim stattfand. In einer eigens errichteten Zeltstadt durften die insgesamt 95 Teilnehmer ihre Stände aufbauen und ihre Arbeiten präsentieren. Für reichhaltige
Verpflegung und bequeme Unterkunft
war ebenfalls gesorgt. Auch in
Ingelheim konnte Jan seine Mitbewerber im Bereich Physik, die in ihren Projekten u.a. den Lotuseffekt nachbildeten oder den optimalen Nussknacker für
jede Nuss suchten, allesamt ausstechen.
In einer festlichen Feierstunde bekam
er seine Urkunden und Preise von der
Landeswettbewerbsleiterin Dr. Ulrike
Dittberner überreicht. Zudem erhielt
Jan präsentiert seinen Stand
Jan den mit Geld dotierten Sonderpreis
der TU Kaiserslautern. Die Jury erkannte auch beim Landesfinale an, dass
Jan sowohl bei der Durchführung und
Auswertung der Experimente als auch
bei der Erarbeitung chemischer Kenntnisse – die normalerweise erst in der
10. Klassenstufe vermittelt werden –
besonderes Engagement und Geschick
bewiesen hat.
Für den kommenden Wettbewerb hat
Jan schon die ein oder andere neue Idee
parat. Lassen wir uns überraschen…
Wir gratulieren Jan für seine tollen Erfolge.
Jan Troubal
Jugend forscht Physik
Am 10.02.2015 fand in Trier an der Fachhochschule der 50. Regionalwettbewerb von Jugend forscht statt. Zwei Schüler aus dem Physik Leistungskurs haben hier sehr erfolgreich teilgenommen. Pascal Hein hat mit
dem Thema „Die Dimensionsanalyse in Theorie und Praxis“ den 2. Preis und
Marc-Aurel Zent mit dem Thema „Polyphasiger Wechselstrom“ den 3. Preis
errungen.
Sie haben in der Jahrgangsstufe 12 eine Facharbeit in Physik geschrieben
und nahmen mit dieser Arbeit ein Jahr später am Wettbewerb teil. Dort haben sie sich noch einmal einer Bewertung unterzogen. Mittlerweile haben
beide sehr erfolgreich ihr Abitur bestanden.
Christiane Wojke
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
16
Schülerinnen und Schüler des AVG
gewinnen Technik-Preis
Schüler des Auguste-Viktoria Gymnasiums haben zweite und dritte Plätze beim Schülerwettbewerb „Faszination Technik“ belegt. Der Wettbewerb wird jährlich vom Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) ausgeschrieben und vom Bildungsministerium Rheinland-Pfalz unterstützt.
Julia Schauer und Hannah Hubertz
erhielten den dritten Platz in der Kategorie Texte. Julian Dinklage und
Hendrik Zils den zweiten Platz in der
Kategorie Modelle und Almira
Matkarim und Julie Henkels den dritten Platz ebenfalls in derselben Kategorie. Bei der Preisverleihung im
Wappensaal des Mainzer Landtags
wurden insgesamt 24 Sechst- und
Siebtklässler aus weiterführenden
Schulen in Rheinland-Pfalz durch
Bildungsministerin Vera Reiß und
Meinolf Gerstkamp, der Vorsitzende
des VDI-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, ausgezeichnet. Ziel des
seit Jahren erfolgreichen Wettbe-
Feierliche Ehrung im Landtag durch die Bildungsministerin Vera Reiß
und den Vorsitzenden des VDI, Meinolf Gerstkamp
werbs ist es, Schüler und Schülerinnen
für technische Themen zu begeistern,
ohne dass mathematische Formeln und
komplizierte Berechnungen erforderlich
sind. Unter dem Titel „Bionik. Was
kannst du von der Natur lernen?“ sollten die Einzel- oder Gruppenarbeiten
dieses Jahr bei ihren Entwicklungen auf
Vorbilder aus der Natur zurückgreifen.
An der 13. Runde des Wettbewerbs
beteiligten sich insgesamt 117 Schüler
und Schülerinnen aus 10 rheinlandpfälzischen Schulen.
TV vom 08.02.2015
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Kurz-Trierer-Schueler-gewinnen-Technik-Preis;art777,4127183
Vorlesewettbewerb 2014/2015
Die Klassensieger v.l.n.r.: Elisabeth Dahm (6b), Eva Krug (6e),
Lea Reutlinger (6d), Turnus Tacke (6a) und Titus Sequeira (6c)
Im Dezember trafen sich die Klassenbesten
aller sechsten Klassen in der Lernlandschaft,
um den Sieger des diesjährigen Vorlesewettbewerbs zu ermitteln. Unter der Leitung von
Frau Fischer-Handzik bewertete die Jury, die
aus den Deutschlehrerinnen und –lehrern der
jeweiligen Klassen bestand, nach Kriterien
wie Textauswahl, Lesetechnik oder Interpretation des Textes. Zuerst wurde ein von den
Schülern ausgewählter Abschnitt aus einem
Jugendbuch vorgelesen, anschließend – in der
zweiten Runde - eine unbekannte Textpassage. In einem äußerst spannenden und
engen Wettkampf setzte sich letztendlich Eva
Krug (6e) gegen ihre Mitschüler durch und
qualifizierte sich für den anschließenden Stadtentscheid. Wir gratulieren!
red
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
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First Lego League 2014
Ein Wettbewerb des Wahlfachs Informatik
Wir, die Schüler des Wahlfachs Informatik der Klasse 10, nahmen dieses
Jahr an einem Informatik-Wettbewerb
teil. Unter der Leitung von Frau Bläsius
haben wir uns Anfang des ersten Halbjahrs bei der First Lego League (kurz:
FLL) angemeldet.
Was ist der FLL Wettbewerb
überhaupt?
Bei dem FLL Wettbewerb geht es
hauptsächlich darum, einen Roboter so
zu programmieren, dass er in einer bestimmten Zeit mehrere Aufgaben auf
einem Spielbrett löst. Allerdings spielen bei der endgültigen Bewertung noch
viele andere Faktoren eine Rolle, wie
zum Beispiel ein kreatives Projekt zu
präsentieren. Am Mittwoch, den
28.1.2015, machten wir uns um 7.00
Uhr morgens auf den Weg nach
Rockenhausen, wo der InformatikWettbewerb stattfinden sollte. Nach
einer etwa zweistündigen Fahrt erreichten wir die Donnersberghalle.
Die zehn Schüler, die für das Team ausgewählt worden waren, gingen mit
Frau Bläsius in die Halle, während die
anderen Schüler des Kurses sich auf
die Tribüne begaben, um dem Wettbewerb zu folgen. Bevor jedoch der praktische Teil des Wettbewerbs stattfand,
musste das Team zu allererst den Forschungsauftrag präsentieren, der neben
den praktischen Aufgaben ein kreativer Bestandteil des Ganzen war. Dieser bestand darin, eine neue Art und
Weise zu finden, die das Lernen vereinfacht und interessanter macht. Wir
stellten die Handy-App
„Element Crush“ vor, die im
Prinzip genauso funktioniert
wie „Candy Crush“. Nur
spielt man hier nicht mit Süßigkeiten, sondern mit verschiedenen Elementen aus
der Chemie.
Die Präsentation lief reibungslos ab und wir hinterließen einen positiven Eindruck bei der Jury. Nachdem diese erste Hürde geschafft war, ging es auch
schon weiter. Denn jetzt kam der praktische Teil. Allerdings musste der Roboter erst noch einmal von den Schülern des Teams und von einer kleinen
Jury überprüft werden, damit auch alles seine Richtigkeit hatte. Am Mittag
startete dann schließlich der spannendste Teil des Wettbewerbs mit drei Vorrunden, einem Halbfinale und einem
Finale. Schon nach einigen Durchläufen in Vorrunde 1 wurde klar: Das würde alles andere als einfach werden. Für
uns lief die erste Runde nicht sehr gut,
da es einige Probleme gab und wir somit kaum Punkte erzielen konnten. Runde 2 und Runde 3 verliefen besser,
brachten uns auch recht viele Punkte
ein. Leider hat unsere Punktanzahl
nicht für ein Weiterkommen gereicht,
da andere Teams durch ihre lange Erfahrung besser waren und einige bereits
schon zum fünften oder sechsten Mal
teilnahmen.
Nichtsdestotrotz haben wir unser Bes-
tes gegeben und bei den Vorbereitungen sowie beim Wettbewerb an sich viel
Spaß gehabt. Und wir alle finden, dass
wir uns für unsere erste Teilnahme an
solch einem schwierigen Wettbewerb
gut geschlagen haben. Schließlich
machten wir uns um circa 15.00 Uhr
auf den Heimweg und kamen müde,
aber recht zufrieden am AVG an.
Einige Tage später, am 3. Februar 2015,
teilte Frau Bläsius uns die Ergebnisse
mit. Es stellte sich heraus, dass wir
insgesamt den 11. Platz von 18 Teilnehmern im Wettbewerb erreicht haben.
In den Einzelteilen haben wir den 6.
Platz im Forschungsauftrag und sogar
den ersten Platz in der Kategorie Teamwork erzielt, was die schlechte Platzierung beim Roboter-Game etwas milderte. Mit diesem Ergebnis hätten wir nicht
gerechnet und haben diesen Anlass mit
ein paar Muffins gefeiert, die Frau
Bläsius uns zur Erholung von dem
Stress gebacken hatte.
Alles in allem war es eine wunderbare
Erfahrung, aus der wir auch viel mitnehmen und lernen konnten!
An dieser Stelle möchten wir uns bei
dem Freundeskreis des AVG bedanken,
der uns freundlicherweise die Busfahrt
gesponsert und so unsere Teilnahme
erst ermöglicht hat! Danke auch an das
Bundesland Rheinland-Pfalz, das uns
beim Wettbewerb sehr stark unterstützt
hat, da es uns drei Roboter sowie die
Anmeldegebühren bezahlt hat.
Ester Herbst (10e) und
Josefine König (10b)
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
Landeswettbewerb Mathematik Rheinland-Pfalz
Schuljahr 2014/15
In der Jahrgangsstufe 8 wird jedes Jahr der Mathematik-Wettbewerb Rheinland-Pfalz durchgeführt. Besonders interessierte und
begabte Schüler(innen) bearbeiten in 90 Minuten fünf Aufgaben.
In diesem Jahr haben 20 Schüler(innen) teilgenommen. Vier Schüler haben einen Preis errungen und sich somit für die 2. Runde im
Schuljahr 2015/2016 qualifiziert. Alle Preisträger erhalten eine Urkunde und dank der Unterstützung des Freundeskreises des AVG
auch einen Buchpreis. Wir gratulieren allen Preisträgern und wünschen viel Spaß beim Lesen.
Christiane Wojke
2.
2.
3.
3.
Preis
Preis
Preis
Preis
Name
Gebhard
Steuer
Reuter
Münnich
Vorname
Bero
Jonathan
Maren
Alexander
Klasse
8b
8b
8b
8d
v.l.n.r.: Bero Gebhard, Alexander Münnich,
Jonathan Steuer, Maren Reuter
Die Sieger des
Wettbewerbs
Mathematik ohne
Grenzen (MOG)
von links nach rechts:
Pascal Hein, Lisa Arenz, Carola Ley, Thomas
Münnich, Alexander Münnich, Bero Gebhard,
Alexander Rauen, Henryk Seibert, Zoe Schneider,
Lehrer Jörg Kühnel
Mitteleuropäische Mathematikolympiade
Ein Bericht des Zweitplatzierten Pascal Hein
Vom 18. bis 24. September 2014 fand in Dresden die 8. Mitteleuropäische
Mathematikolympiade statt. Dabei starteten für zehn Länder jeweils sechs
Kandidaten in einer Einzel- und Teamklausur. Als einer der deutschen Teilnehmer konnte ich im Einzelwettbewerb einen zweiten Platz belegen; im
zweiten Teil, bei dem in Gruppenarbeit acht Aufgaben zu lösen waren, erreichten wir, das deutsche Team, den fünften Platz.
Während die Qualifikation zur nationalen Mathematikolympiade, an der ich
seit dem sechsten Schuljahr teilnehme, in jedem Jahr über vier Wettbewerbsrunden möglich ist, beginnt das Auswahlverfahren für die deutsche Delegation der Mitteleuropäischen Mathematikolympiade bereits ab der siebten
Klasse mit sechs Briefen pro Jahr, die zu bearbeitende Aufgaben enthalten.
Ab der achten Klasse entscheiden zusätzlich zwei Klausuren auf
Wochenendseminaren, welche Schüler im nächsten Jahr weiterhin teilnehmen dürfen. Aus den etwa dreißig Elftklässlern wird zuletzt die Mannschaft
ausgewählt, die Deutschland im Jahr vertritt.
Mehr Informationen und aktuelle Berichte befinden sich auf der Website
der bundesweiten Mathematikwettbewerbe:
http://www.mathe-wettbewerbe.de
Pascal Hein, MSS 13
18
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
19
Rhetorik Wettbewerb des Rotary Club
Schulvertreter schlagen sich gut beim diesjährigen Rhetorik Wettbewerb
Hanna Dehne und Tim Eiden haben unsere Schule gut bei dem 18. Rhetorik
Wettbewerb des Rotary Clubs Trier vertreten. Hannas Rede beschäftigte sich
mit dem Thema „Bereitet das Abitur auf das Leben vor?“ und Tims Rede
„Gehen statt Laufen“ mit gesellschaftlichem Druck und Entschleunigung. Beide
gingen als Schulsieger hervor, nachdem in einem Vorentscheid jeder Deutschleistungskurs der MSS 12 die besten Redner seines Kurses ausgewählt hatte
und diese dann gegeneinander angetreten waren. Dabei deckten die Reden ein
großes Themenspektrum von Musikgeschichte bis zu einem Plädoyer für die
Regenbogenfamilie durch die Einführung eines Adoptionsrechts für homosexuelle Paare ab.
Susanne Hutsch
Jugend trainiert für Olympia
Toller Erfolg für das AVG im Schwimmen
Beim Regionalentscheid des Wettbewerbs „Jugend
trainiert für Olympia“ in Koblenz erkämpften sich
die drei Schwimmmannschaften des AVG zweimal
den ersten Platz sowie einen sehr beachtlichen
zweiten Platz der jüngeren Mädchen (Jg. 20002003). Damit konnten sich die älteren Mädchen
(Jg. 1996-1999) und die Jungenmannschaft (Jg.
1998-2001) für den Landesentscheid in Kaiserslautern qualifizieren. Wir gratulieren!
Anne Schaaf
Tischtennis-Schulmannschaft erspielt
den 4. Platz im Regionalentscheid
Beim Regionalentscheid Jugend Trainiert für Olympia
im Tischtennis belegte die Mannschaft des AugusteViktoria-Gymnasiums einen guten 4. Platz. Im ersten
Gruppenspiel verlor die Mannschaft mit den Spielern
Maximilian Yudashkin, Daniel Emmerich, Samuel
Chung, Daniel Nykytenko, Vincent Gerhard und
Jan Höfer gegen die RS plus Wittlich mit 2:5. Durch
einen 5:1 Sieg im zweiten Spiel gegen das Gymnasium Birkenfeld qualifizierte sich das Team für das „kleine Finale“ um Platz 3. Wie im Vorjahr verlor die Mannschaft gegen die RS plus Konz mit 3:5, wobei die Spiele
sehr knapp verloren gingen. Sieger wurde das Gymnasium an der Heinzenwies Idar-Oberstein
Dr. Robert Horsch
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
20
Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Hana Reichert (9c) beste Teilnehmerin in Rheinland-Pfalz
Haka, hangi und Aotearoa??? - Oder
was wissen Sie über Neuseeland??
Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen 2015 – eine erfolgreiche und bereichernde Erfahrung für einige AVG
Schülerinnen und Schüler:
Das AVG ist eine feste Bank bei der
Preisverleihung des Bundeswettbewerbes Fremdsprachen im Kurfürstlichen Palais – dies zeigt sich auch
darin, dass dieses Jahr Herr Hügle die
Festansprache hielt, wobei er die Unterstützung einiger internationaler
Schülerinnen und Schüler unserer
Schule erbeten hatte, die ihre direkten
Erfahrungen beim Erlernen neuer
Sprachen und Lebenswelten in ihrer
Herkunftssprache und auf Deutsch
mitteilten.
Aber nun zum Wettbewerb: Sowohl im
Einzelwettbewerb als auch im
Gruppenwettbewerb kann sich die
Schulgemeinschaft des AVG über herausragende Ergebnisse freuen. Im
Einzelwettbewerb stellten sich Schülerinnen der 8. und 9. Klassen nach intensiver Vorbereitung im 1. Schulhalbjahr und Abgabe zweier vorbereiteter, mündlicher Prüfungsteile dem
Hana Reichert bei der
Preisverleihung
Thema Neuseeland. So wurden im Januar den Schülerinnen und Schülern die
Bereiche Landeskunde, Hör- und Leseverstehen, Grammatik und kreatives
Schreiben in einer dreistündigen Klausur abverlangt.
Hier die Preisträgerinnen im Solowettbewerb 8/9:
3. Platz: Lara Jakobs (8d)
2. Platz: Elisa Philipps (8c), Lena Arenz
(8d), Katharina Bauer (9d)
1. Platz: Belenda Hesso (8d), Lisa
Arenz (9d), Cathleen Sanner (9d).
Hana Reichert, Klasse 9c, ist die Beste
in ganz Rheinland-Pfalz: Mit 92,5 %
gewinnt sie den Landespreis der Ministerin (250,-Euro) und darf am
dreitägigen Sprachenfest für ganz
Deutschland teilnehmen.
Im Gruppenwettbewerb sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. In kleinen
Gruppen von max. 10 wird ein Film gedreht, ein Hörspiel entwickelt oder ein
Theaterstück auf die Bühne gebracht.
Hier konnten zwei Gruppen der Klasse
7b in Französisch, betreut von Frau
Lellinger, jeweils einen ersten Preis
gewinnen (Zoe Schneider, Talina
Daragmeh, Maria Golovanova, Jannik
Niebling, Niels Zeller, Julia Schauer,
Julian Dinklage, Marie Teusch,
Alexandra Meier, Mara Schneider).
Schülerinnen der Klasse 10d von Frau
Schneider (Annika Krütten, Lea Seul,
Janina Rossler, Nathalie Daum,
Christine Fey, Hannah Simon) haben
sich auf Englisch mit dem Thema „A
Changing Exchange“ befasst und für
ihren Filmbeitrag auch einen 1. Preis
gewonnen.
Allen Preisträgerinnen und Preisträgern
einen herzlichen Glückwunsch und ich
hoffe sehr, dass Ihr alle nächstes Jahr
wieder dabei seid!
Wer Interesse hat, kann sich auf der
Webseite des Bundeswettbewerbes
Fremdsprachen:
http://www.
bundeswettbewerb-fremdsprachen.de
informieren oder sich auch gerne direkt
an mich wenden.
Doris Reuter
Impressum
AVGjournal
Herausgeber:
Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier
Redaktion/Satz: Dieter Rose
Verantwortlich: Bernhard Hügle
Wettbewerbe
AVG journal 1/2015
21
Erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb
des Europäischen Jugendparlament e.V.
Sieben Schülerinnen und Schüler nahmen auch in diesem Jahr erfolgreich
am Schülerwettbewerb des Europäischen Jugendparlaments teil. Ihre
englischsprachige Resolution zum Thema „Jugendarbeitslosigkeit in Europa“
konnte die Jury überzeugen. Somit war
der Weg zur Regionalen Auswahlsitzung in Leverkusen frei. Diese fand
vom 19. bis zum 22. März statt. Dort
arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in internationalen Arbeitsgruppen an
Themen rund um die europäische
Außen- und Sicherheitspolitik. Den
Höhepunkt der viertägigen Veranstaltung bildete eine Vollversammlung mit
Debatten, ganz nach dem Vorbild des
Europaparlaments. Besonders überzeugen konnte Nicolas Tuch, der sich
für die Nationale Auswahlsitzung in samten Delegation des AVG zu ihrem
Passau qualifizieren konnte. Sophia Erfolg und freuen uns auf die nächste
Bohlscheid wurde ausgewählt, um an Runde im kommenden Schuljahr.
einer Auswahlsitzung in der Ukraine
Doris Reuter und Anne Schaaf
teilzunehmen. Wir gratulieren der ge-
Filmwettbewerb Créajeune
Courage-Preis für den Film AVG-Indienprojekt
Mit dem Film AVG-Indienprojekt, der
im Schuljahr 2013/14 entstand, ging
der IKB 13 im Filmwettbewerb
Créajeune an den Start. Créajeune
bietet jungen Filmemachern die Gelegenheit, ihre Filme in Kinos der
Großregion SaarLorLux (Lorraine,
Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Wallonie) zu präsentieren und
beurteilen zu lassen.
Sehr zur Freude der Produzenten erhielt der Film eine Auszeichnung. Er
wurde von der Jugendjury in Metz am
19.12.2014 für den Courage-Preis
ausgewählt. Der Preis wird vom Minister für Bildung und Kultur des
Saarlandes gestiftet und ist mit 250
Euro dotiert. Innerhalb des Filmwettbewerbs Créajeune wurde der
Film bereits dreimal in Kinos ausgestrahlt, am 18. und 19.12.2014 im
Théatre du Saulcy in Metz sowie am
28.01.2015 im Cinématèque de la Ville
de Luxembourg.
Die Filmemacher
v.l.n.r.:
Fabian Forstner,
Malik Blesius,
Katharina Reichert,
Julia Dahm,
Christina Heuser
Wer neugierig geworden ist und sich den prämierten Film ansehen möchte, findet ihn unter dem unten angegebenen Link:
https://www.youtube.com/watch?v=t0Dk41SOJ8o&feature =youtu.be&list=UUksnr61EaL7ovY-y9HXM9HA
Aus den Fachschaften
AVG journal 1/2015
22
Besuch aus der Welt der Philosophie
Im Rahmen des Themas „Philosophie“,
mit dem wir uns im Lateinunterricht beschäftigt hatten, besuchte der Philosoph
Hardy Bouillon uns, die Klasse 9d, am
04. Februar in der Schule, um uns seinen Beruf vorzustellen und unsere Fragen zu beantworten. In einer gemütlichen Atmosphäre mit Kuchen und Tee
wurden wir in die Welt der Philosophie
eingeführt.
Prof. Dr. Bouillon gab uns zunächst einen kurzen Einblick in die Geschichte
der Philosophie und erklärte uns, dass
man zwischen theoretischer Philosophie
(z.B.: Frage der Erkenntnis oder das
Erinnern) und praktischer Philosophie
(z.B.: Haushaltslehre oder Politik) unterscheide. Jeder Philosoph habe sein
eigenes Thema, wie er uns erklärte, und
es komme nicht selten vor, dass sich bei
Treffen Philosophen wegen unterschiedlicher Meinungen verbal bekriegen würden. Der Grundkern dieses
Berufes sei, alte Aussagen zu interpretieren, eigene Ideen und Gedanken zusammenzufassen, Forschungen anzustellen und diese in Büchern niederzuschreiben. Auch Herr Bouillon hat schon
diverse Bücher und Artikel veröffentlicht, die er uns gezeigt hat.
Nach dem theoretischen Teil gab er uns
die Möglichkeit, unsere persönlichen
Fragen zur Sprache zu bringen. Mit viel
Einfühlungsvermögen brachte er uns
seine eigenen Ideale näher, ohne uns
dabei zu sehr zu beeinflussen. Mit viel
Interesse wurden sowohl philosophische
Fragen wie „Warum bevorzugen Menschen verschiedene Farben?“ oder „
Was passiert mit unserer Seele nach
dem Tod?“ als auch Fragen zum Beruf
angesprochen.
Dadurch lernten wir unsere Mitschüler von einer anderen Seite kennen und
hatten gemeinsam eine interessante
Zeit.
Katharina Bauer, Cathleen Sanner,
Chiara Schätzlein, Lilian Schweigstill,
alle 9d
Molekulargenetisches Praktikum
an der Universität Trier
Die DNS, das menschliche Erbgut,
aus allen Zellen des menschlichen
Körpers ergäbe - hintereinander
gelegt - eine Strecke, 4 Millionen
mal um den Äquator oder 1000 mal
bis zur Sonne und zurück. Eine
nicht fassbare Länge, oder?
In der 2. Woche der Herbstferien, vom
27.10. bis zum 31.10.2014, bot die Abteilung Verhaltensgenetik der Universität Trier 15 Schülerinnen und Schülern von AMG, AVG und HGT die Möglichkeit, an einem Molekulargenetischen
Praktikum teilzunehmen.
Wir, vier Schülerinnen und Schüler aus
Klasse 11 und 13, durften an diesem
Praktikum teilnehmen und wollen euch
hier von unseren Erfahrungen berichten.
Ziel der Woche war es, den in der Schule
behandelten Stoff praktisch anzuwenden. Nachdem wir am Montag unser
Erbgut, die DNS, aus Mundschleimhautzellen isoliert hatten, beschäftigten
wir uns in der Folge mit der Erforschung
eines bestimmten Gens. So erlernten
Aus den Fachschaften
AVG journal 1/2015
wir unter anderem Methoden zur Säuberung und Vervielfältigung des CBGGens, welches sich auf die menschliche Stressverarbeitung auswirkt. Unsere Fragestellung war es, in welchen
verschiedenen Varianten dieses Gen in
unserer eigenen DNS vorliegt.
Die Praktikumsleiterin Dr. Andrea
Schote-Frese und ihr dreiköpfiges Team
verstanden es, uns zu motivieren und
uns auch theoretische Inhalte spannend
und anschaulich zu vermitteln.
Nach einer Woche voller neuer Eindrücke und Erfahrungen traten freitags die
Schulteams in einem biologischen
Wissensquiz gegeneinander an, um das
Gelernte noch einmal zu verinnerlichen.
Knapp verpassten wir den Sieg.
Stolz durften wir
danach unsere eigene
DNS als Erinnerung
mit nach Hause nehmen.
Wir sind sehr dankbar,
dass uns dieses Praktikum ermöglicht wurde. Es war eine willkommene Abwechslung zum oft sehr theoretisch belasteten
Schulalltag, wo schlicht die Mittel und
die Zeit fehlen, größere Experimente
durzuführen.
Der Laboralltag sowie die Vertiefung
theoretischen Wissens haben uns gut
gefallen und großen Spaß gemacht.
23
Wir können euch allen nur empfehlen,
solche Angebote der Schule wahrzunehmen. Es hat sich gelohnt, dafür auch
in den Ferien mal etwas früher aufzustehen!
Philipp Papenberg und
Helena Marx, MSS 13
Rindertanzplatz
Projekt des Leistungskurs Geschichte
Auf Anregung des Ortsbeirats TrierMitte/Gartenfeld untersucht und dokumentiert ein AVG-Leistungskurs Geschichte seit Herbst 2013 unter der
Leitung von Frau Studienrätin Claudia
Nosper die Geschichte des Rindertanzplatzes und das Schicksal der
Trierer Juden in der NS-Zeit. In sieben Arbeitsgruppen gingen die Schüler an die Aufgabe heran - in Archiven, mit Besichtigungen, in Interviews,
durch Kontakte mit ehemaligen Betroffenen. Erforscht wurden die Geschichte der Trierer Juden vor und während
der NS-Zeit, die Geschichte des
Rindertanzplatzes und des BischofKorum-Hauses. Dieses in den 1970er
Jahren verschwundene Haus war in
der NS-Zeit eine Sammelstelle für Juden-Deportationen. Andere Gruppen
versuchten, Einzelschicksale aufzuspüren, beleuchteten die Geschichte des
alten Windstraßen-Gefängnisses sowie
des Trierer Gestapo-Sitzes am Balduinsplatz und seine Rolle bei den Deportationen. Und nicht zuletzt wurden
auch Täterbiografien erforscht.
Begleitend dazu haben Studentinnen
und Studenten der Hochschulen in Trier
und Darmstadt sich mit städtebaulichen
Aspekten des Rinderstraßenbereichs
befasst und Entwürfe und Perspektiven für die Zukunft (Städtebau und
Gedenkort) entwickelt.
Bei einer Auftaktveransaltung in der
VHS wurden am Freitag, dem 6. März,
die Ergebnisse und Entwürfe vorgestellt. Nun sollen in Zusammenarbeit
mit dem Ortsbeirat Trier diese Ergebnisse ansprechend präsentiert und ver-
öffentlicht werden. Im Einzelnen sind
dabei vorgesehen:
Wanderausstellung des Projekts des LK
Geschichte am AVG
Publikation der Arbeiten der AVG-Schüler und der Hochschulen Darmstadt und
Trier in Form eines Buches
Touristische Hinweistafel am Rindertanzplatz
red
Aktionen
AVG journal 1/2015
24
3. Poetry-Slam am AVG
Salaam heißt Frieden
Beitrag von Selina Dahler
Eine dicke Träne kullerte meine Wange hinunter. So hatte ich mir eine glückliche Kindheit sicher nicht vorgestellt.
Mein Leben schien nichts weiter als ein
einziger Scherbenhaufen zu sein. Niemand hätte beschreiben können, wie ich
mich in diesem Augenblick fühlte. Ich
war wütend. Wütend auf meine Eltern,
die, ohne einen Ton zu sagen, beschlossen hatten, mich nach Deutschland zu
verschleppen, und wütend auf meine
Mitschüler, die meinen Glauben offenbar als Anlass nahmen, mich als kriminell einzustufen. Egal, was ich auch tat,
es war falsch. Genau genommen war ja alles falsch, was
meine Familie und ich je getan
hatten. Für die anderen gehörte ich nicht hierher.
Unsanft wurde ich von der
strengen Stimme meines neuen
Mathelehrers aus meinen düsteren Gedanken gerissen.
„Zweiter Schultag, und schon
am Schlafen!“, grummelte er
missbilligend. „Was für ein
Spießer!“, murmelte ich. Was
verstand der denn schon von meinen
Problemen? „Die Schnarchnase soll
erstmal richtig Deutsch lernen!“, rief ein
Junge aus der letzten Reihe. Der ja ach
so faire Mathelehrer sagte nichts. Stattdessen tat er, als habe er nichts gehört.
Alles, was den interessierte, waren seine Formeln und unsere Noten.
Man kann sich nicht vorstellen, wie froh
ich war, als die übertrieben schrille
Schulglocke den Unterricht beendete.
Der Schulhof war ziemlich grau und
trostlos, und die aggressiven Blicke der
anderen Kinder trugen nicht gerade zur
Besserung meiner Stimmung bei.
Ich wusste nicht, wie ich den restlichen
Vormittag überstanden hatte, aber zuhause schmiss ich meinen Schulranzen
in die Ecke und warf mich auf mein
Bett. War ich denn so ein schlechter
Mensch? Ich hatte niemandem etwas
getan, und trotzdem wurde ich für et-
was beschuldigt, nur dass ich nicht
wusste, wofür. Und das alles nur, weil
ich eine andere Religion hatte... Dabei
hatte ich mit den Unruhestiftern meines Glaubens nichts zu tun, genauso
wenig wie der Rest meiner Familie. Ich
fand das alles nämlich ebenso schlimm
wie die meisten anderen Menschen
auch. Dabei hatten meine Eltern mir mit
bester Absicht einen Namen gegeben,
der Frieden bedeutet.
Slam in der renovierten Bibliothek
Hause entfernte. Doch nach und nach
schwand meine Euphorie, als das Wetter sich verschlechterte und ich mehr
und mehr müde wurde. Meine Gefühle
waren ein einziges Durcheinander, meine Emotionen änderten sich im
Sekundentakt. Ich hatte immer mehr
Mühe, weiterzugehen, wurde ich mir
doch bewusst, was für einen weiten
Weg ich noch vor mir hatte.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Ich stolperte, spürte einen unbändigen
Schmerz in der Schulter, dann
verlor ich das Bewusstsein.
Als ich meine Augen wieder
aufschlug, blickte ich in die
besorgten Gesichter meiner
Eltern. Sie schienen unendlich
erleichtert. In diesem Moment glaubte ich zu verstehen,
was meine Familie ausmachte, was sie zu dem gemacht
hat, was sie heute ist: die
Hoffnung, die Willenskraft,
nie aufzugeben.
Als ich zwei Wochen später
wieder zur Schule ging,
sprach ich meinen Mitschülern gegenüber offener über das Thema und schilderte der Klasse meinen
Standpunkt. Ich versuchte, ihre Ängste zu verstehen, und so sahen sie über
kurz oder lang ein, dass allein der Charakter einen Menschen ausmacht, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder
Religion. Ich war unendlich froh, diese
Botschaft übermitteln zu können, die
Botschaft des friedlichen Miteinanders
zwischen den Religionen. Vielleicht
hatten meine Eltern mir doch zu Recht
diesen Namen gegeben.
Eine dicke Träne kullerte meine Wange hinunter, doch diesmal waren es Tränen der Freude.
Tag für Tag verging, und immer wieder
aufs Neue war ich froh, wenn ich nach
Hause kam und mich in meinem Zimmer einschließen konnte. Und dann kam
der Tag, an dem ich es nicht mehr aushielt. Zu den vielsagenden Blicken waren Anfeindungen und Hänseleien gekommen, ein Junge aus der neunten
Klasse hatte mich sogar als Terroristin
bezeichnet. Das hatte mir gereicht. Bei
meinen Eltern fand ich kein Mitgefühl,
sie verstanden mich nicht oder vielleicht
wollten sie mich nicht verstehen. Ich
dachte nicht mehr lange nach, ich musste zurück dahin, wo ich akzeptiert wurde, wie ich war. Zurück nach Hause.
Ehe ich es mich versah, befand ich mich
Selina Dahler, 8a
auf dem Weg zum Bahnhof im nächsten Ort. Kurz zweifelte ich an meinem Selina Dahlers Beitrag entstand im
Vorhaben, doch gleichzeitig empfand Verlaufe des Workshops, über den
ich ein tiefes Gefühl der Erleichterung auf der nächsten Seite berichtet wird
und Freiheit, je weiter ich mich von zu
Aktionen
AVG journal 1/2015
25
Poetry-Slam-Workshop
mit dem Autor Dorian Steinhoff
24. Januar 2015. Samstagvormittag.
Schneeflocken sinken nieder und decken die Dächer des Klosterbaus und
die Flanderstraße zu. Wo sonst Schülergruppen und Klassen laufen, reden und
arbeiten, ist es still. Ganz still? Nein, eine
Gruppe von Schülerinnen und Schülern
von der 8. bis zur 12. Jahrgangsstufe
wird den ganzen Tag in der Bibliothek
des Klosterbaus verbringen und schreiben, vorlesen, diskutieren, vortragen.
Der letzte Tag des Workshops mit dem
jungen Autor Dorian Steinhoff ist angebrochen.
Ein Poetry-Slam ist ein Wettbewerb um
den besten Text bzw. den besten Vortrag. Und alle Texte müssen selbst verfasst sein – darum ging es in dem Workshop „Mund weiter auf“ vom 22. bis
zum 24. Januar. Am Donnerstagnachmittag kamen die 16 Teilnehmer des
Workshops in der Bibliothek zusammen,
um in die Geheimnisse des PoetrySlams eingewiesen zu werden und sich
an Vorbildern zu schulen.
Aber dann sollte es kreativ werden, eigene Texte mussten her. Wer je über
einem weißen Blatt gebrütet hat, weiß,
wie schwer das sein kann. In der Gruppe jedoch geht alles leichter. Die Begeisterung steckt alle an und man hilft
sich gegenseitig. Hier vor allem ist der
Workshopleiter Dorian Steinhoff
Impulsgeber und Ansprechpartner. Er
motiviert, kritisiert, macht Mut und Vorschläge – aber die Entscheidung, wie
viel sie davon annehmen und umsetzen
wollen, bleibt den jungen Autoren selbst
überlassen. So kann sich jeder selbst
ausprobieren. Manche finden gleich ihr
Thema und ihren Stil, andere suchen
länger und fangen mehrmals an, bevor
sie ihr Thema und ihren Text für die
Abschlussveranstaltung gefunden haben.-Denn das ist das Ziel: der PoetrySlam am Samstagabend. Deshalb wird
den ganzen Samstag geprobt und gearbeitet und an den Texten gefeilt bis zur
letzten Sekunde. Das ist nicht für alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer neu.
Es sind einige alte Hasen darunter, die
schon am ersten AVG Poetry-Slam vor
drei Jahren teilgenommen hatten. Aber
für alle steigt die Spannung und als die
Zuschauer (Eltern, Lehrer, Schüler,
Freunde) eintreffen, liegen einige Nerven blank. Aber auch für die Zuschauer wird es spannend, denn fünf von ihnen werden als Jury für jeden Vortrag
Punkte vergeben. Nachdem jeweils die
schlechteste und die beste Bewertung
gestrichen wurden, bleibt für jeden Teilnehmer eine Punktzahl als Ergebnis, bis
zu 30 Punkte sind möglich.
Da die Teilnehmergruppe so groß war,
wurde der Poetry-Slam in zwei Gruppen geteilt. Für die Mittelstufe traten
an: Marlene, Sara, Lea, Selina aus der
8a sowie Michael, Annika und
Aleksandra aus der 10e, für die Oberstufe waren dabei: Richard, Irene, Tim,
Celine, Lisa, Nicolas, Cedric, Katharina
und Lea-Katharina. Siegerin der Mittelstufe wurde Aleksandra Zolotukhina
mit einem Text, der unter die Haut ging.
Sieger im Oberstufenwettbewerb war
wie beim ersten Poetry-Slam Cedric
Kunkel mit einem sprachlich ausgereiften und atmosphärisch dichten Text, der
zu Recht zweimal die volle Punktzahl
bekam und mit 29 Punkten insgesamt
die Führung übernahm. Ein spannender und schöner Abend, den alle Zuschauer wie Beteiligte nicht so schnell
vergessen werden.
Vielen Dank an Dorian Steinhoff, der
auch in diesem Workshop die Begeisterung für das kreative Schreiben gefördert hat, an Tim Eiden, der die wichtige Terminabsprache traf und die Werbung übernahm, an Benjamin Günther,
der die Technik bereitstellte, an die
Bibliotheksgruppe, die die Bibliothek
schon so weit eingeräumt und aufgeräumt hat, dass sie als stimmungsvoller
Veranstaltungsraum dienen konnte, und
nicht zuletzt an das Land RheinlandPfalz, das diesen (und hoffentlich auch
den nächsten) Workshop mit seinem
Programm „Jedem Kind seine Kunst“
möglich machte.
Die gelben Engel vom LK- Sport
Am 13. Mai konnten wir Schülerinnen
und Schüler des Leistungskurses Sport
11 unsere sportliche Handlungskompetenz bezüglich unserer Fähigkeiten zur Organisation von Sport erproben. Als „gelbe Engel“ fungierten wir
als Streckenposten abends beim zweiten „0,0% -Bitburger - Firmenlauf“, an
dem über 2000 Läufer und Läuferinnen
teilnahmen. Vom Domfreihof über
Windstraße - Bischof-Stein-Platz –
Dominikanerstraße – Deworastraße
– Sichelstraße - Kochstraße bis zur
Christophstraße sorgten wir für „freie
Bahn“ für die Läufer und Läuferinnen.
Edith Ehmer
Aktionen
AVG journal 1/2015
26
Osterferien einmal anders
Go Future! No Future? -– Rhetorikwoche an
der Europäischen Akademie in Otzenhausen
Vom 07.04 bis zum 10.04 2015 besuchten 16 Schülerinnen und Schüler von
Trierer Gymnasien (AVG, MPG, FSG,
AMG) das von dem Rotary
Club gesponserte, viertägige Rhetorikseminar in
Otzenhausen. Unter dem
Themenaspekt der Nachhaltigkeit wurde zunächst
spielerisch die intragenerationelle Problematik auf
der Welt verdeutlicht. Später stellte die Referentin
Eva Wessela verschiedene
Präsentationstechniken
theoretisch vor, welche wir
Schülerinnen und Schüler
anschließend anhand von
bereitgestellten Informationsquellen praktisch umsetzten. Zudem erhielt jeder von uns ein
individuelles Videofeedback zu einer
mithilfe der zuvor erlernten Techniken
selbstständig erarbeiteten Informationsrede. Am darauffolgenden Tag arbei-
teten wir auf Basis des Feedbacks unsere Reden unter Einbezug eines freigewählten Mediums weiter aus. Unterstützt durch die sinnvolle Verwendung
von Stellwänden, Flipcharts, PowerPoint
oder Prezi konnte man bei allen Im Rhetorikworkshop konnten wir
Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Schülerinnen und Schüler so manche
ausgewogenes Gesamtbild der Vor- neuen Aspekte der Stoffaufbereitung
und –präsentation dazugewinnen. Die Unterkunft
erfolgte in Zwei- bzw.
Dreibettzimmern, die
wirklich super ausgestattet und sauber waren. Bei
dem vielfältigen, abwechslungsreichen
Essensangebot im Restaurant der Europäischen Akademie war für
jeden Geschmack etwas
Passendes dabei. Nach
den Seminarzeiten gab es
Angebote zur Freizeitgestaltung, so standen
beispielsweise eine Kegelbahn und ein Gruppentragsweise feststellen. Bei den Kurzreden zu Themen auf dem Gebiet der raum zur Verfügung, in dem die eine
globalen Nachhaltigkeit arbeiteten die oder andere Runde ´Black Stories´ und
engagierten Seminarteilnehmerinnen ´Werwolf´ gespielt wurde. Der Umund –teilnehmer beispielsweise am Tem- gang in der Gruppe war stets freundpo, am Sprech- und Sprachstil und an lich und man lernte neue, nette Mender Artikulation der Beiträge. Am letz- schen kennen.
ten Seminartag rückte die
Meinungsrede in den Fokus. Zunächst gab es eine
Übung zur Fünfsatzmethode, welche wir später in überzeugenden Beiträgen nach dem Modell
der britischen Debatte erprobten. Im weiteren Verlauf folgte ein Gipfeltreffen. Hierbei wurden in
Kleingruppen auf kreative
Weise Überzeugungsreden aus der Sicht von Hilfsorgani- Abschließend lässt sich festhalten, dass
sationen für Afrika gestaltet. Zum Ab- es absolut empfehlenswert ist, an eischluss des Seminars gab es eine Aus- nem solchen Rhetorikseminar teilzunehwertung, bei der wir Teilnehmerinnen men, weil dies eine angenehme Chanund Teilnehmer Lob und konstruktive ce ist, die man sich nicht entgehen lassen sollte, um die eigenen rhetorischen
Kritik äußerten.
Die Seminarleiterin bewies eine souve- Fähigkeiten weiter auszubauen.
räne Organisationsfähigkeit.
Thao-Van Wu, Michelle Schares
und Johanna Schwab, MSS 12
AVG journal 1/2015
Aktionen
27
Ein nicht alltäglicher Arbeitsplatz
AVG-Schüler besuchen das
Europa-Parlament in Straßburg
Dass das Europäische Parlament in
Straßburg eine bunte Palette interessanter Arbeitsplätze bereithalt, ist den
wenigsten von uns bewusst. Ca. 5000
Frauen und Männer mit Berufen unterschiedlicher Couleur beleben 12 Mal
im Jahr die EU-Gebäude und die Stadt
Straßburg: Politiker Verwaltungsangestellte, Juristen, Ärzte, Lobbyisten,
Techniker, Assistenten, Sicherheits- und
Wachdienste, Praktikanten, Caterer
u.v.m.
Auf Einladung der Europa-Abgeordneten Birgit Collin-Langen (Europäische Volkspartei) besuchten 19
Schülerinnen und Schüler des Denkwelten-Projektunterrichts und ihre
beiden Lehrpersonen im Juli diesen
Jahres das neu gewählte Parlament
in Straßburg in der Woche der ersten konstituierenden Sitzung.
Frau Collin-Langen, selbst ehemalige AVG-Schülerin, stand uns 90 Minuten lang bereitwillig Rede und Antwort: Sie erläuterte ihre alltägliche
Arbeit als Europa-Abgeordnete im
Parlament, in den Ausschüssen und
in ihrem Wahlkreis. Sie skizzierte ihren ganz persönlichen Weg ins
Europa-Parlament und ihre ungebrochene Faszination von der historisch
einmaligen, friedlichen Kooperation
höchst unterschiedlicher Nationen. Sie
beschrieb die ersten Erfahrungen des
neuen Parlaments mit den Abgeordneten der ultrarechten, europa- und teils
frauenfeindlichen Fraktionen (ADL,
Front National, die die Gepflogenheiten des demokratischen Diskurses gezielt sabotieren und die konstruktive
Zusammenarbeit der Parlamentarier
vor neue Herausforderungen stellen.
Sie nahm sachkundig Stellung zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen den USA und den EU-Ländern
(Stichwort Chlorhühnchen) und zur
NSA-Affäre und sie bekannte freimütig, zwar passabel Französisch und Englisch lesen und sprechen zu können, bei
brisanten Detailfragen aber auf die
Verdolmetschung zu vertrauen.
Frau Collin-Lange ermutigte die
Schülerinnen und Schüler, intensiv
Sprachen zu lernen. Weil viele der Jugendlichen sich heutzutage allzu gerne
mit dem Erlernen der englischen Sprache begnügen, sind die DolmetschDienste des Parlaments immer auf der
Suche nach geeignetem Personal.
Denn wenn Menschen aus
(mindestens) 28 unterschiedlichen
Regel lernen sie weitere Sprachen im
Verlauf ihrer Berufstätigkeit hinzu.
Laut EU-Vertrag aus dem Jahr 1992
hat das Parlament einen Sitz
(Straßburg) und zwei Arbeitsorte
(Brüssel, Luxemburg), so dass die Plenarsitzungen in Frankreich, die
Ausschusssitzungen in Belgien und die
Verwaltung in Luxemburg stattfinden,
ein historisches Konstrukt, dass auf die
räumlichen Begebenheiten zurückgeht
und der Vielfalt der nationalen Ansprü-
Sprachen und Kulturen sich auf ein gemeinsames Ziel verständigen wollen, ist
Mehrsprachigkeit ein hilfreicher Wegbereiter. Brisante oder sensible Themen
erfordern nicht nur ausgezeichnete
Kenntnisse der verhandelten Materie,
sondern ebenso viel Fingerspitzengefühl
und ein geschultes Sensorium für die
Nuancen der jeweiligen Sprachen und
die Gestimmtheit ihrer Vertreter, soll der
Gedankenaustausch fruchtbar sein.
Dolmetscher arbeiten immer im Team
zeitlich begrenzt, weil ihre Tätigkeit ihnen extrem hohe Konzentration und
Verantwortung abverlangt. Nicht selten beherrschen erfahrene Dolmetscher sieben und mehr Sprachen, in der
che gerecht zu werden versuchte. Wie
die überwiegende Mehrzahl der im Parlament Tätigen wünscht sich Frau
Collin-Langen wegen der doch erheblichen finanziellen und ökologischen
Kosten ein Ende des Pendelns zu den
Straßburger Sitzungswochen und favorisiert dauerhafte Parlamentssitzungen
in Brüssel, weil dort auch die EU-Kommission und der Ministerrat ansässig
sind. EU-Verträge können allerdings
nur einstimmig geändert werden. Und
noch steht es in Sternen, ob eine Pariser Regierung jemals der Aufgabe des
Straßburger Sitzes zustimmen wird.
Vielleicht überzeugt ja die Idee eines
französischen EU-Abgeordneten, in
Aktionen
AVG journal 1/2015
den Gebäuden des Europa-Parlaments
eine europäische Universität zu etablieren.
„Ihre detaillierten Kenntnisse und ihre
besonnene, aber engagierte Haltung
waren für uns sehr überzeugend“, so
das Fazit der Gesprächsrunde von
Taisiya Bosoy und Dömötor Kozak auf
dem Weg zum obligatorischen Foto vor
den 28 Flaggen der Union, wo muntere Besuchergruppen aus aller Welt auf
ihren Fototermin anstehen. Wie man
sieht, war die Stimmung in unserer
Gruppe ähnlich heiter.
Kleiner Wermutstropfen: Da die Reise von Trier nach Straßburg trotz früher Abfahrt drei Stunden beanspruchte, waren die meisten Sitzungen des
Tages bereits beendet und die meisten
der im Parlament Beschäftigten bereits
auf dem Nachhauseweg zur ihren Wirkungsstätten in Brüssel oder ihren Wahlkreisen. Daher konnte die Gruppe aber
einen Gang durch die Flure des architektonisch imposanten Gebäudekomplexes unternehmen und den Plenarsaal,
die Räume der Ausschusssitzungen, die
Kabinen der Dolmetscher und, bei Interesse, den Büro-Komplexe der Abgeordneten ungestört in Augenschein
nehmen. Ein Highlight nicht nur für unsere Fotografin Ann-Katrin Hofmeister. Nach einer kleinen Getränkepause
in einer der zahlreichen Bars führte, bei
strahlendem Sonnenschein, der Spaziergang entlang der Ill in die Straßburger
Innenstadt zum Bummeln und Sightseeing, Französisch sprechen inbegriffen.
In Zukunft wollen die DeWeler den
Arbeitsplatz Europa-Parlament alle
zwei Jahre beschnuppern. Neben der
selbstverständlich
schnellen
Informationsverarbeitung komplexer
Sachverhalte wird der Mehrzahl der im
Parlament hoch qualifizierten Berufsgruppen ein beachtliches Maß an Ei-
28
geninitiative, Selbstständigkeit und
Selbstmanagement, Kommunikationsund Kooperationsfähigkeit abverlangt.
Dazu braucht es Eigenschaften wie
Neugierde, Motivation, Einsatz, Disziplin, Wille, Wertvorstellungen,
Entscheidungsfreude u.v.m. Der
Denkwelten-Projektunterricht gibt
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe die Möglichkeit der Selbsterprobung auf diesen Feldern.
Denkwelten dankt Frau Collin-Lange
für ihr Engagement, ihrem Assistenten
Herrn Kuehn für die (kurzfristige) Organisation und die freundliche Betreuung vor Ort, der Dolmetscherin
Cordula Werle für den Blick hinter die
Kulissen und dem Förderverein des
Auguste-Viktoria-Gymnasiums für die
großzügige finanzielle Unterstützung
der Exkursion.
Kordula Rose-Werle
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/europaeische-union-europa-parlamentarier-wollen-nur-noch-einparlament-12673144.html
5. Tag der Schulverpflegung
Ernährungsministerin Ulrike Höfken besuchte die Mensa des AVG
Ernährungsministerin Ulrike Höfken
besuchte das Auguste-Viktoria-Gymnasium in Trier, wo die Schülerinnen und
Schüler unter anderem die Ergebnisse
einer Befragung der Mensagäste zum
Thema Lebensmittelverschwendung
präsentierten. Die Ministerin würdigte das Engagement des Auguste-Vik-
toria-Gymnasiums für eine gute Ernährung. So sei die Ganztagsschule
eine von landesweit 19 Schulen, die
sich derzeit in Zusammenarbeit mit
der Vernetzungsstelle Schulverpflegung einem Qualifizierungsprozess für ihr Essensangebot unterziehen.
red
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Foto: Frank Goebel/
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