Mühlennachrichten - Mühlenvereinigung Berlin

Transcription

Mühlennachrichten - Mühlenvereinigung Berlin
MAI 2008
Mühlennachrichten
aus Berlin und Brandenburg
fertiggestellt: Inselmühle in Werder
vorgestellt: Brandenburger Mühlenwerke
unter Schutz gestellt: Dannenwalder Mühle
Inhalt
· Inselmühle in Werder
· Rechenschaftsbericht der MüV 2007
· Brandenburger Mühlenwerke · Protokoll Mitgliederversammlung 19. 4. 08
· Dannenwalder Mühle
· Teilnehmer Deutscher Mühlentag 2008
Neue Mitglieder in der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg
Angela Doetzkies, Christian Harne, Frank Herrmann,
(alle über Mühlenverein Berlin-Marzahn e.V.)
Matthias Kiekbusch (Eigentümer Neue Mühle in Wildau-Wentdorf a. d. Dahme)
Marleen Mirbach, (Eigentümerin Mühle Wahrenbrück an der Kleinen Elster)
Martin Rinast,
Marcel Wendt, (Die Familie Wendt besitzt die Fläming Mühle Niemegk/Großkopfs Mühle, ein Turmholländer am Stadtrand von Niemegk.)
TV-Programmtip
Der rbb wird am 12.Mai (Pfingstmontag) 18.50 Uhr einen halbstündigen
Film zu Windmühlen in Berlin und Brandenburg zeigen. Ein Team des rbb
hat in den vergangenen Monaten an vielen Windmühlen gedreht, so dass der
Film einen interessanten Einblick in die Windmühlenlandschaft der beiden
Bundesländer geben wird. Ein zweiter Film zu Wassermühlen ist geplant.
Impressum
Mühlennachrichten aus Berlin und Brandenburg, Heft 10 – Mai 2008
Herausgeber:
Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V.
Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam, Tel.: 0331/550 68 51, Fax: 0331 / 550 68 53
sanssoucimuehle@freenet.de, www.muehlenvereine-online.de
Bankverbindung:
Konto Nr. 331 85 00, Bank für Sozialwirtschaft Berlin, BLZ 100 205 00
Redaktion:
Peter Strzelczyk, Postfach 21 03 54, 10503 Berlin
Telefon: 030/278 62 22; 0179 / 444 36 56, peter.strzelczyk@hohenlandin.de
Layout/Gestaltung:
Edition Terra, Jana Kotte, Albrechtstr. 18, 10117 Berlin, www.edition-terra.de
Bildernachweis
Dienelt, Gudrun und Gerhard, Cottbus;
Hasenberg, Günther, Berlin;
Nölte, Joachim, Berlin;
Martens, Dres. Ute und Frank, Berlin;
Peters, Jan, Potsdam;
Strzelczyk, Peter, Berlin;
Seiten 6, 7, 9, 10, 11, 12
Seiten 3 und 4 oben
Seite 4 unten, Seite 22
Seiten 42 – 46
Seite 8
Seite 5 Zeichnung (Vorlage Dienelt)
Verantwortlich für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Verfasser.
2
Mühlennachrichten
Werder (Havel)
Fertiggestellt: Die Inselmühle
In den Mühlennachrichten vom Mai
2006 gab ich den letzten Bericht zum
„Stand der Dinge“. Entsprechend
der Angaben vom Dezember 2005
wurde danach weiter gebaut. Am 23.
Juni 2007 konnte innerhalb dreier
schöner Stunden zwischen heftigsten
Gewittern die feierliche Eröffnung bei
herrlichem Sonnenschein mit musikalischer Umrahmung stattfinden.
Nach der beschriebenen Sommerpause ging zum Winter 2006 die Arbeit
wieder los. Starker Frost schien erschwerend zu wirken, dem Mühlenbauer
Dipl.-Ing. Ulrich Blümner gefiel das aber ganz gut: der gefrorene Boden war
eine gute Unterlage für seine Abfangungsstützen beim Anheben des Kastens.
Unter angehobenem Kasten wurde dann der Hausbaum zentriert und
hergerichtet. Räderwerk und Presse wurden überarbeitet oder erneuert (Das
Kammrad erhielt eine neue Stirnfläche aus Eichenleisten für die Presse). Der
vorhandene Mahlgang wurde überholt und restauriert, dsgl. der Askania
Sichter aus dem Bestand, der nicht wieder zuerkennen war und, wie alle
überarbeiteten Holzteile der Maschinerie, herrlich nach Schelllack duftete.
Vor dem Abtragen in Klossa (Kreis Jessen)
Nur noch Bock und Hammer stehen ...
aus Berlin und Brandenburg
3
Neue Kämme und aufgedoppelte
Stirnfläche des Bremsrades
Zusammen mit dem ebenfalls restaurierten Quetschstuhl wird er über
eine, auch aus alten, eingelagerten
Teilen zusammengebaute Transmission angetrieben. Neue Dachdeckung
in Holzschindeln und eine neue
Blitzschutzanlage mit Schleifscheibe
runden den Katalog der durchgeführten Maßnahmen ab.
Mit dieser Maschinerie und den im vorigen Bauabschnitt schon fertig gestellten Jalousieflügeln/Hecht´sches System, konnte anlässlich der Einweihung ein
Schaumahlen stattfinden und zwischenzeitlich einige Zentner Korn vermahlen werden. Dazu hat sich vor dem Hintergrund des fehlenden Müllers seit
Hänschs Weggang der Mühlenbauer bereiterklärt. Eine mehrtägige Einweisung für örtliche Betreuer hat der an der Planung von mir mit herangezogene
Mühlentechniker Rüdiger Hagen dankenswerterweise durchgeführt, so dass
es ohne weitere Hilfe vor Ort möglich ist, die Mühle vorzudrehen und die
Flügel drehen zu lassen. Das kann allerdings auch nur eine Übergangslösung
sein, einen richtig ausgebildeten (Hobby-) Müller sollte es doch noch geben.
Von einer Steigerung des Interesses von Werderaner Bürgern an ihrer Mühle
wurde bei der Verwaltung noch nichts wahrgenommen: Ich frage immer
wieder voller Hoffnung, ob denn nicht eine Mühlenvereinsbildung in Sicht sei,
aber noch tut sich nichts. Wie könnte man so etwas befördern?
Günther Hasenberg, Berlin
Die Silhouette von Werder ist wieder perfekt.
4
Mühlennachrichten
Brandenburg a.d.H.
Brandenburger Mühlenwerke
In der Stadt Brandenburg wird schon seit Jahrhunderten durch
einen Damm die Havel gestaut, um das Wasser zur Betreibung
von zahlreichen Wasserrädern zu nutzen. Am Mühlendamm
befanden sich zwei größere Mühlen, Heidrichs Große Mühle und
die Brandenburger Mühlenwerke (vormals A. Thiede) mit insgesamt sieben Wasserrädern. Die Brandenburger Mühlenwerke
(siehe Schema-Lageplan) waren einst, ausgenommen Berlin,
der größte Mühlenbetrieb im Land Brandenburg. Der Betrieb hat
durch Kriegseinwirkungen 1945 stark gelitten. Teile der einzelnen
Gebäude wurden zerstört.
Als ich vor 50 Jahren (1957) nach Brandenburg kam, waren von den ehemals
vier Mühlen nur noch zwei Verarbeitungslinien im Hauptgebäude der Burgmühle (Nr.4) in Betrieb. Die Verarbeitungskapazität lag 1957 bei 115 t / 24 h,
realisiert mit etwa 90 Beschäftigten. Auf der ersten Verarbeitungslinie konnten 65 t Weizen / 24h vermahlen werden. Sie war ausgerüstet mit Müllereimaschinen der Firma MIAG (Baujahr 1928/30). Die Walzenstühle verfügten
bereits über Servoregelung. Die zweite Linie hatte eine Kapazität von 50 t
1. Domlinden (Mühlendamm) - öffentl. Straße, 2. Grillendamm - öffentl. Straße, 3. Krakauer
Straße – öffentl. Straße, 4. Burgmühle mit 5. Reinigung, 6. Schüttböden für Getreide, 7. Weizenmühle, 8. ehemalige Hartgrießmühle, 9. Mischerei und Absackung, 10. Brücke, 11. Schützenwehr mit Wasserdurchlass, 12. Mehlspeicher, 13. ehemalige Roggenmühle, 14. Werkstatt, 15.
Rieselspeicher, 16. ehemalige Ölmühle, 17. Domspeicher, 18. Wasserspeicher, WR Wasserräder
aus Berlin und Brandenburg
5
Weizen / 24 h, überwiegend ausgestattet mit Maschinen der Firma Schneider
und Jaquet. Letztere war ursprünglich als Hartgrießmühle errichtet, aber
in Folge der Kriegseinwirkungen beschädigt und danach als Weizenmühle
wieder in Betrieb genommen worden. Die Roggenmühle (Nr.13) mit einer
Verarbeitungsmenge von 60 t / 24 h war durch den Krieg vollkommen zerstört und auf den Grundmauern das Sacklager als Flachbau errichtet worden.
Am anderen Ende des Grundstückes (Nr.16) muss neben dem Rieselspeicher
(Nr.15) früher eine Ölmühle gewesen sein. Darüber gab es keine Dokumente
aber eine Anzahl von Hinweisen. So können der Schornstein mit Röstofen,
die Transmissionsteile und im Keller die alten Fliesen, die nach Speiseöl
rochen, nur von einer Ölsaatenverarbeitung stammen.Bedingt durch den
Krieg und die Nachkriegsbesetzung durch die Rote Armee sind alle Pläne
und Unterlagen verloren gegangen. Eine Ausnahme bildete die Weizenmühle.
Alle Gebäude waren unmittelbar an der öffentlichen Straße (Nr.1 und 3), am
Damm zwischen Ober- und Unterhavel in das Wasser gebaut worden. Vom
Gebäude der Burgmühle (Nr.4) erzählte man, dass 100 starke lange Pfähle
benötigt wurden um das Bauwerk zu gründen. Im Hochsommer bei Niedrigwasser kann man die Pfähle sehen. Auf die Pfähle wurden für die Mauern und
Stützen Betonroste betoniert. Der Domspeicher (Nr.17), ein Bodenspeicher,
hatte nur einen Holzrost für die Aufnahme der Ufermauer. Dieser Holzrost
lag öfters im Luft-Wasser-Bereich und ist deshalb weggefault. Der Speicher
musste gesperrt und nachfolgend abgerissen werden. Der Domspeicher hatte
immerhin eine Lagerkapazität von etwa 1000 t Getreide und war mit einer
pneumatischen Schiffsentladeeinrichtung ausgestattet.
Bestimmend für den Bau der Mühlen an diesem Wasserstandort war die
Möglichkeit der Errichtung und Betreibung von fünf Wasserrädern und
der Be- und Entlademöglichkeit von Kähnen der Binnenschifffahrt bis
500 t Ladevermögen unmittelbar an den Mühlen und Speichern.Über die
6
Mühlennachrichten
Nutzung der Wasserkraft habe ich im Fachbuch von Wilhelm Müller „Die
Wasserräder“ nachfolgende Angaben gefunden: Im Jahr 1909 wurde die
Burgmühle neu aufgebaut. Der Verfasser des genannten Buches wurde mit
der Projektierung der beiden Räder beauftragt. Später kamen noch ein Rad
für die Roggenmühle (Nr.13) und zwei für den Rieselspeicher (Nr.15) dazu.
Da das Gefälle zwischen 0,3 und 1,4 m stark schwankte, wurden Zuppinger
– Niedergefälle - Räder mit einem Durchmesser von 6m, einer Breite von 4,7
m und einer Schaufelteilung von 36 eingebaut. Je nach Gefälle wurde je Rad
20 bis 100 PS Leistung erreicht. Die Drehzahl lag bei 4,5 Umdrehungen in der
Minute. Durch Zahnräder, Vorgelegewelle und Riementrieb wurde die Kraft
der Räder auf die Haupttransmission der Weizenmühle (Nr.7) übertragen. Da
zum Antrieb der 65 t Weizenmühle die Energie der beiden Wasserräder nicht
ausreichte, soll noch eine Dampfmaschine mit 205 PS vorhanden gewesen
sein. Die beiden Wasserräder und die Dampfmaschine drehzahlsynchron zu
bekommen war sehr kompliziert. Zu diesem Zweck waren in den Vorgelegewellen der Wasserräder „Kraftmaschinenkupplungen“ eingebaut um das
Schleppen der Räder zu vermeiden. Nach Angaben des Autors soll dies auch
funktioniert haben. Als ich 1957 in die Mühle kam, war dies nicht der Fall.
Die Dampfmaschine war zwischenzeitlich durch einen Elektromotor 200 kW,
5000 V ersetzt worden. Die Kupplungen waren längst verschlissen und ein
Maschinist musste laufend die Riementriebe beobachten. Je nach Durchhang
der Riemen konnte er feststellen, ob das Wasserrad die Mühle zog oder
umgekehrt. 1956 gab es an dem Wasserrad unter der Reinigung (Nr.5) eine
Havarie. Ein größeres Stück Rundholz war genau unter einer Rosette in das
Rad gekommen. An der schwächsten Stelle brach die geschmiedete Stahlwelle
mit einem Durchmesser von etwa 40 cm glatt durch. Nur das Rad unter der
Mehlmischerei (Nr.9) war noch im Betrieb. Dafür gab es noch zwei weitere
Kraftkopplungen. Das Wasserrad der ehemaligen Roggenmühle (Nr.13) trieb
einen Gleichstrommotor mit etwa 80 PS an. Zwischen diesem und der Wei-
aus Berlin und Brandenburg
7
Ansicht 2008
zenmühle (Nr.7) lag ein Kabel mit Anschluss an einen weiteren Gleichstrommotor, der die Energie auf die Haupttransmission übertrug. Etwa die gleiche
Technik befand sich im Rieselspeicher (Nr.15) für die beiden Wasserräder mit
der Energieübertragung auf einen weiteren Gleichstrommotor in der Weizenmühle (Nr.7). Es war also ein technisches Meisterstück vollzogen worden,
die fünf Wasserräder und den 200 kW Motor drehzahlsynchron zu bekommen. Es soll vorgekommen sein, ich habe es nicht erlebt, dass bei günstigen
Wasserverhältnissen der 200 kW-Elektromotor leer mitlief. Das Anfahren der
Mühle mit den vielen Antrieben war recht aufwändig. Viel schlimmer war die
Situation, wenn die Mühle schnell angehalten werden musste. Der Maschinist der Mühle musste losrennen, um die beiden Schützen der Wasserräder
herunter zu drehen. Wurden die beiden Gleichstrommotore abgeschaltet, ging
die Drehzahl der Wasserräder hoch. Das Rad der ehemaligen Roggenmühle
(Nr.13) hatte eine selbständige Regelung. Über ein Fliehkraftpendel wurde
die gewichtsbelastete Schützenwinde ausgelöst und drehte den Schützen herunter. Fingen die Räder im Rieselspeicher an schneller zu laufen, musste der
Maschinist des Speichers den Wasserzulauf per Hand herunterdrehen. Gelang
dies nicht, kam ein großer Tauchsieder in Aktion. Ein Fliehkraftpendel bewirkte das Unterstromsetzen und Eintauchen der aufgeheizten Metallplatten
in ein großes Wasserfass und „vernichtete“ die vorhandene Elektroenergie.
Die Betreibung der fünf Wasserräder war sehr aufwändig. Die Gleitlager der
Hauptwelle mussten in jeder Schicht mehrmals mit Öl versorgt werden. Am
Montag in der Frühschicht war Stehzeit, da mussten die Kammräder abgeschmiert und die Holzkämme kontrolliert werden. Fast jede Woche war ein
Brett der 180 Schaufeln gebrochen oder hatte sich gelöst. Die Befestigungsschrauben waren meist so eingerostet, dass nur durch Abbrennen repariert
werden konnte. Alle fünf Jahre musste jedes Rad eine neue Beschaufelung
bekommen und die Stahlbauteile benötigten eine Entrostung und einen Neuanstrich. Für eine neue Beschaufelung wurden 8 m³ Bretter benötigt. Mehr als
2 m³ waren erforderlich, um die laufenden Ausbesserungsarbeiten ausführen
zu könne n. Die Wasserräder waren 1957 über 40 Jahre in Dauernutzung. Der
Verschleiß an Lagern, Zahnrädern und vor allem den Stahlbauteilen waren
8
Mühlennachrichten
so groß, dass zwischen einem Neuaufbau und einer Stilllegung entschieden
werden musste. Mangels Möglichkeiten eines Neuaufbaues erfolgte die
schrittweise Stilllegung. Mit der Stilllegung der Wasserräder trat kein Anstieg
des Energieverbrauches auf. Die Werte der maximalen Belastung gingen sogar
zurück. Ein Zeichen dafür, dass oft der Elektromotor die Räder gezogen hat.
Die beiden Wasserräder im Rieselspeicher (Nr.15) wurden noch einige Jahre
für die Betreibung des Speichers genutzt. In den Wasserradkammern wurden
Decken eingezogen und als Lagerraum oder Garage genutzt. Die Wasserdurchflüsse blieben bestehen und mussten funktionsfähig erhalten werden.
Technische Ausstattung der 65 t Weizenmühle (Nr.7)
Die Verarbeitungslinie war auf dem Höchststand der damaligen Zeit. Die
Reinigung war mit Aspirateur, Magnet, Trieur, Schälmaschine, Bürstmaschine, Waschmaschine und Konditioneur ausgestattet. Abstehzellen waren
ausreichend vorhanden. Inland- und Auslandweizen wurde getrennt gereinigt
und als Gemisch vermahlen. Das Zeug hatte 19 doppelte Walzenstühle, sieben
Grießputzmaschinen und elf Plansichter. Mit 18 Passagen war es eine recht
„lange Mühle“. Die Ausbeuten waren bestens bei guter Backfähigkeit der
Mehle. Es konnten Speisegrieß und Weizenkeime gezogen werden. Die Müllereimaschinen waren Fabrikat MIAG oder Mühlenbau Dresden. Automatische
Waagen für Getreide und Mehl waren vorhanden.1964 wurden die Mühle und
die Reinigung auf pneumatische Förderung umgestellt. Einige Jahre davor
machte sich die Umstellung der Mühle vom Einzelmotorenantrieb 200 kW
und 5000V auf Gruppenantrieb erforderlich. Die Gründe dafür waren vielfältig. Der offene Schleifringläufermotor entsprach nicht mehr der Schutzart.
Die Kollektoren waren schon ziemlich abgearbeitet und das 5000V–Netz
wurde auf 15000V umgestellt. Folglich musste eine neue Transformatorenstation gebaut werden und es erfolgte die Umstellung auf Gruppenantrieb.
Der Antrieb der einzelnen Maschinen und Förderer auf Flachriemen wurde
Historische Aufnahme der Hartgrießmühle
aus Berlin und Brandenburg
9
beibehalten. Durch die Erhöhung der Drehzahl der Walzenstühle und anderer
geringfügiger Änderungen konnte der Durchsatz der Mühle von 65 auf 100 t
per 24 h erhöht werden.
Technische Ausstattung der 50 t Weizenmühle (Nr.8)
Das Mühlengebäude war auf der Wasserseite um eine Etage höher errichtet
worden, um für Grießputzmaschinen auf zwei Etagen Platz zu haben. Wie
bereits erwähnt, ist die Wasserseite durch Kriegseinwirkung stark beschädigt
worden. Ein Teil der Walzenstühle und Plansichter wurde durch Maschinen
aus der ebenfalls durch Kriegseinwirkung beschädigten Mühle in Großgastroste ersetzt. Das Mahlsystem war weniger gut durchdacht. Walzenstühle
und Plansichter der Firma Schneider und Jaquet waren sehr störanfällig. Der
Konditioneur der Reinigung brachte nicht den gewünschten Effekt. Im Zuge
des Abbaues von Überkapazitäten wurde dieses Mahlsystem Anfang der
sechziger Jahre stillgelegt und verschrottet.
Burgmühle am Oberwasser
Getreidelagerung
Auf Grund der schlechten Bodenverhältnisse hat man sich vor 1910 nicht
getraut, einen Silo in das Wasser mit sumpfigem Untergrund zu bauen. Es
gab also nur Bodenspeicher mit vier Etagen, die mit Rieseleinrichtungen
ausgestattet waren. Die Betreibung dieser Getreidelager war sehr arbeitsaufwändig und staubig. 1957 gab es nur noch eine Schiffsentlademöglichkeit
am Rieselspeicher (Nr.15). In diesem Speicher konnten etwa 2000 t Getreide
gelagert werden. Die ehemaligen Sauganlagen an der Roggenmühle (Nr.13)
und am Domspeicher (Nr.17) waren nicht mehr vorhanden. Mit einer
Leistung von etwa 18 t/h wurden die Kahnladungen gelöscht. Zwischen dem
Rieselspeicher (Nr.15) und den Schüttböden (Nr.6) in der Burgmühle befand
sich eine Getreidesauganlage. Über eine Entfernung von 180 m wurden 8 t/h
10
Mühlennachrichten
Stühle der Weizenmühle
Getreide nach der Mühle gesaugt. Nach 1966 wurden die
Schüttböden der Mühle zum Packholzsilo umgebaut.
In den nachfolgenden Jahren wurde unmittelbar an der
Mühle eine neue Schiffsentladeanlage errichtet.
Mehlmischerei (Nr. 9) und Sackerei
In diesem Gebäudeteil waren drei doppelte Mehlmischmaschinen untergebracht. Auf drei Etagen konnte an Mehlabsackwaagen in Gewebesäcke
abgesackt werden. Das abgesackte Mehl, wenn es nicht gleich von der
Mischerei aus verladen wurde, musste mittels eines Förderbandes, welches
über die Brücke (Nr.10) führte, in den Mehlspeicher (Nr.12) befördert und
dort eingelagert werden. Erst später wurden im Mehlspeicher zwei Mehlmischmaschinen eingebaut und zwei Absackwaagen aufgestellt. Damit entfiel
die Übernahme von Sackware in den Mehlspeicher.Die Kleie wurde im
Mehlspeicher in zwei Mischmaschinen gelagert und auf der obersten Etage
abgesackt. Ab 1962 wurden die Kleie lose per Kahn verladen. Abnehmer war
das Mischfutterwerk in Fürstenberg an der Havel.
Kleinabpackungen
Vor 50 Jahren begann man im Erdgeschoss des Mehlspeichers mit der Handabpackung von Mehl und Grieß. Eine Firma aus Berlin hatte eine Waage für
1 kg Mehl mit elektrischer Auslösung geliefert. Die Funktion war bescheiden,
alles musste nachgewogen werden. Waagen für die Kleinabpackung wurden
in der DDR nicht gebaut. Wir haben lange am Eigenbau von zwei Waagen mit
Erfolg gebastelt. In zwei Schichten haben zehn Frauen 1 kg Kleinpackungen
hergestellt. Eine Frau hat an einem Volumendosierer Grieß zu 500g abgefüllt.
Erst 1972 erhielt die Mühle einen Abpackautomaten für Mehl.
Reissortieranlage
Der freigewordene Raum der wasserseitigen Weizenmühle (8) wurde um
1960 für eine Reissortieranlage genutzt. In Teltow hatte man in einem
Speicher gleich nach 1945 eine Schälmühle eingebaut. Es wurden Hafer und
Gerste geschält und Reis sortiert. Der Schälbetrieb wurde eingestellt, dafür
kam die Herstellung von Mischfutter dazu. Da sich die Produktion von Mischfutter und die Reissortierung nicht vertragen, wurde die Reisanlage nach
Brandenburg verlagert. Aus dem Bestand von Teltow konnten nur wenige
Maschinen übernommen werden. Überwiegend mit eigenen Handwerkern
wurde eine neue Anlage aufgebaut. Der Reis aus China kam überwiegend
auf dem Wasserweg über Hamburg. Für die Entladung der 100 kg schweren
Säcke aus den Kähnen wurde eine Entladeanlage gebaut. Immer sechs Säcke
wurden in ein Seil gelegt, aus dem Kahn per Elektrozug gehoben und in die
aus Berlin und Brandenburg
11
Mühle gefahren. Per Sackelevator wurden die Säcke auf die oberen drei Böden
befördert und dort eingelagert. Der Reis war bereits einwandfrei geschält und
musste nur noch nachgereinigt, nach Größe sortiert und poliert werden. Per
Volumendosierer wurde in zwei Schichten der Reis zu 500 g abgepackt. Der
ausgereinigte und aussortierte Bruchreis wurde auf einem Doppelwalzenstuhl zu Reisgrieß vermahlen. Der in Gewebesäcke abgesackte Reisgrieß kam
an die Export-Bierbrauereien als Rohfrucht zur Auslieferung. Um 1975 wurde
diese Anlage stillgelegt.
Verladung
Die Mühle war früher bemüht, den größten Teil der Fertigprodukte per Kahnladung zu verkaufen. Eine direkte Auslieferung von Mehl an Bäckereien war
nicht ausgeprägt. Die Großabnehmer erhielten das Mehl per Waggonladung.
Da lagebedingt kein Gleisanschluss vorhanden war, musste Mehl und Kleie
per Achse über eine Entfernung von 2,5 km zum Bahnhof gefahren werden.
Mit der Belieferung von Großabnehmern per Tankfahrzeug auf der Straße hat
sich der aufwändige Zwischentransport verringert.
Nebenanlagen
Müllereiwalzen wurden auf einer Schleif- und Riffelbank selbst aufgearbeitet. Wie in allen Großmühlen war eine automatische Feuerlöschanlage
vorhanden. Im Turm der Reinigung (Nr.5) war für die Erstversorgung ein
Wasserbehälter installiert. Als weiterer Wasservorrat diente ein großer
Druckbehälter. Ferner konnte noch Wasser aus der Havel ins Netz gepumpt
werden.Das größte Problem für den Betrieb war der wachsende Verkehr auf
der Strasse vor der Mühle. Der Mühlendamm ist recht eng und gerade noch
zweispurig befahrbar. Eine Spur wurde für die Beladung von Tankfahrzeugen
und die Verladung von gesackten und abgepackten Mehl benötigt. Dies führte
zu Staus und Blockierung des innerstädtischen
Verkehrs.
Der Mühlenbetrieb wurde 1993 stillgelegt
und die vorhandene Technik ausgebaut. 2002
ist durch Brandstiftung das Hauptgebäude
ausgebrannt. Für den Mehlspeicher (Nr.12) ist
eine neue Nutzung in Form von Wohnungen gefunden worden. Ein kleiner japanischer Garten,
in dem Wasser über eine Sackwendelrutsche
plätschert, verweist auf die ehemalige industrielle Nutzung des Speichers. In das Gebäude der
Burgmühle (Nr.4) sollen ebenfalls Wohnungen
eingebaut werden.
Gerhard Dienelt, Cottbus
12
Mühlennachrichten
Rechenschaftsbericht zur Arbeit des Vorstandes der
Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. und
des Gesamtvereines für das Geschäftsjahr 2007
Vereinsleben und Vorstand
Der Beginn des Geschäftsjahres 2007 war gezeichnet vom Ableben des Vorsitzenden
Hans-Hermann Kröger und der damit verbundenen Lähmung der Vorstandsarbeit.
Auf der Mitgliederversammlung erfolgte mittels Nachwahl die Neubesetzung wichtiger
Vorstandsämter, jedoch mit der erklärten Absicht bis zu den nächsten regulären Wahlen
2008 neue aktive Menschen für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Obwohl dazu in
der Mitgliederversammlung, im Protokoll zur Versammlung und in den Mühlennachrichten auf die aktuelle Lage zur Vorstandsarbeit bzw. zum Gesamtverein ausführlich
hingewiesen wurde, gab es von der Mitgliedschaft und z.T. des Vorstandes keine
erkennbaren Aktivitäten zur Änderung der Situation. Es muss festgestellt werden, dass
es im abgelaufenen Geschäftsjahr keine zusammenhängende Vorstandstätigkeit gab.
Ursprünglich wurden im Jahr 6 Sitzungen an unterschiedlichen Orten durchgeführt. Nur
sehr selten war der Vorstand nicht beschlussfähig. Bei den wenigen Treffen in 2007
ist dies leider zur Regel geworden. Dies führte dazu, dass es keine nennenswerten gemeinsam konzipierten Projekte gab und die Außenwahrnehmung der MüV noch weiter
sank. Ähnlich negativ muss die Gesamtsituation des Vereines gesehen werden. Ein
Wir-Gefühl in der Mitgliedschaft zur Zugehörigkeit in der Mühlenvereinigung existiert
kaum. So funktioniert das „Netzwerk“ MüV als Zusammenschluss von Gleichgesinnten
nur in wenigen Ausnahmefällen. Es gibt nur sehr wenige Mitglieder, die ihre regionalen
oder örtlichen Aktivitäten auch als Aktivitäten unter dem Dach der Mühlenvereinigung
sehen. Eher ist zu verzeichnen, dass Erwartungen an eine als imaginär zu bezeichnende
MüV gestellt werden „Was tut die MüV für mich?“, die natürlich niemand erfüllen
kann. Dennoch gab es auch 2007 eine Reihe von Einzelaktivitäten im Sinne der Ziele
der Satzung in der Brandenburgisch/Berliner Mühlenlandschaft.
Geschäftsstelle
Es gibt über den Zweckbetrieb der MüV, der Historischen Mühle in Potsdam, eine
funktionierende Geschäftsstelle. Sie sorgt für ein Mindestmaß an Aktivitäten zur
Aufrechterhaltung der Vereinsstruktur, wie die Mitgliederverwaltung, Finanzverwaltung, Koordination des Mühlentags, Anlaufstelle für verschiedene Anfragen, Pflege
der Homepage, Erweiterung der Mühlendatenbank in der Homepage der DGM,
Korrespondenzen und viele alltägliche Verwaltungsaufgaben.
Die Mitgliederentwicklung ist positiv. Derzeit hat die MüV 216 Mitglieder, darunter
10 Vereine als juristische Person, die sich um eine örtliche Mühle kümmern
(Vergleich: 2006: 209/12). Natürlich gibt es Austritte, aber auch Menschen, die ihr
Interesse an einer Mitgliedschaft bekundeten.
Öffentlichkeitsarbeit / Mühlennachrichten / Mühlentag
Das Mitteilungsblatt der MüV, die Mühlennachrichten, erschien 2007 in 3 Ausgaben.
Ein Dank gilt allen, die sich redaktionell beteiligten. Ein besonderer Dank jedoch gilt
Berlin-Brandenburg e.V.
13
dem Vereinsmitglied Philipp Oppermann, der über viele Jahre hinweg federführend
an den Nachrichten gearbeitet hat. Diese Tätigkeit hat er jedoch wie angekündigt
zum Ende des Jahres 2007 abgegeben, da er seit Juni 2006 aus beruflichen Gründen
(Internationales Mühlenmuseum Gifhorn) wieder nach Niedersachsen gezogen ist.
Sehr unerfreulich verlief die Suche nach einem oder mehreren Nachfolgern für die
Redaktion. Zunächst erklärten sich zwei Vereinsmitglieder verbindlich bereit, die
Redaktion zu übernehmen, was sich später als reine Lippenbekenntnisse herausstellte und der Geschäftsstelle zusätzliche Arbeit bereitete. Nach längerer Suche wurde
mit Peter Strzelczyk ein verantwortlicher Redakteur gefunden, der sich in Zusammenarbeit mit dem Verlag Edition Terra zukünftig um das jährlich zweimalige Erscheinen
kümmert. Die Nachrichten werden in wenigen Tagen mit einem neuen Layout
erscheinen. Alle Mitglieder sind jedoch aufgerufen, sich aktiv durch die Beisteuerung
von Artikeln an dem Vereinsmitteilungsblatt zu beteiligen. Am Mühlentag 2007 nahmen insgesamt 68 angemeldete Mühlen teil. Das Gesamtecho in der Öffentlichkeit
und in den Medien ist weiterhin sehr positiv.
Zweckbetrieb Historische Mühle
Die Arbeit des Zweckbetriebes Historische Mühle in Potsdam verläuft weiterhin sehr
erfolgreich. 2007 konnten die wesentlichen Aktivitäten für die Gesamtdauerausstellung
abgeschlossen werden. Insgesamt besuchten knapp 55.000 BesucherInnen die Mühle,
die von April bis Oktober täglich von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet ist. Dank gilt auch an
dieser Stelle dem Ausstellungsteam der Historischen Mühle und allen, die das Vorhaben unterstützt haben, wie z.B. dem Kultusministerium, dem Bundesverband Windenergie, dem Verband Deutscher Mühlen, dem Mühlenkreis Minden-Lübbecke, dem
Institut für Getreideverarbeitung. Weiterhin unbefriedigend ist die Zusammenarbeit mit
der Stiftung Schlösser und Gärten. Auch 2007 gab es keine Aktivitäten zur Beseitigung
der baulichen Probleme oder für eine touristische Zusammenarbeit. 2007 waren bei
der Mühlenvereinigung im Zweckbetrieb insgesamt 11 Personen beschäftigt, davon 1
Vollzeitstelle (40 h/Wo), 1 Teilzeitstelle (32 h/Wo) und 9 geringfügig Beschäftigte.
Projekte und Aktivitäten an Mühlen
2007 gab es eine Reihe von Einzelaktivitäten zur Erhaltung und Nutzung historischer
Mühlensubstanz, von der an dieser Stelle jedoch nur bruchstückhaft berichtet werden kann, da die Rückkopplung der Mitglieder zu Aktivitäten kaum vorhanden ist.
Beratungstätigkeiten der Geschäftsstelle bzw. von Mitarbeitern der Historischen
Mühle gab es an folgenden Mühlen:
• Motormühle Ketzür zur Umsetzung der Mühlentechnik
• Aufräum- und Reinigungsarbeiten in der Paltrockmühle Langerwisch nach dem
tragischen Unfall
Von Mitglieder- oder anderen Aktivitäten an Mühlen kann folgendes berichtet werden:
• An der Britzer Mühle begann ein neuer Hobbymüllerkurs.
• Mit dem Aufbau der aus Metzelthin stammenden Bockwindmühle in Berlin-Gatow
konnte mit Unterstützung der Knobelsdorff-Schule aus Berlin-Spandau begonnen
werden.
14
Mühlenvereinigung
• In der Motormühle Kränzlin wurden die Arbeiten zur Komplettierung der Mühlen
technik u.a. durch Umsetzung von Technik aus Ketzür fortgesetzt.
• An der Spreewehrmühle Cottbus gründete sich ein Verein, der das Betreiben der
Mühle übernommen hat. Eine Mitgliedschaft in der MüV wurde in Aussicht gestellt.
• Das Museum in Lübben konzipierte eine Ausstellung zu Mühlen in der Spreewaldregion innerhalb des Kulturlandjahres. Diese Ausstellung wurde von Mitgliedern
der MüV inhaltlich und aus dem Haushalt des Vereins finanziell mit 1.000 Euro
unterstützt.
• Der FV Beelitzer Bockwindmühle baute nach Abschluss der Sanierung seine
Aktivitäten zur Nutzung der Mühle weiter aus, so dass es für eine örtliche Bäckerei
regelmäßigen Mahlbetrieb gibt. Der Verein hat mittlerweile rund 80 Mitglieder.
• Die Arbeiten an der Bockwindmühle in Cammer wurden nach jahrelangem Stillstand wieder aufgenommen. Eine Einweihung der Mühle wird zum Mühlentag
2008 erfolgen.
• Die Bockwindmühle Elsterwerda hat mit der Betreibergesellschaft des Miniaturparks einen neuen Betreiber. Eine Zusammenarbeit mit der MüV ist derzeit jedoch
nicht erkennbar.
• Am Mühlenstandort Greiffenberg gibt es weiterhin sehr aktive Bemühungen zur
Wiederentstehung einer Holländermühle. Leider gelang eine Umsetzung der
Mühle in Wehrhain nach Greiffenberg nicht.
• An der Bockwindmühle in Berlin-Marzahn wurde sehr intensiv an der Vorbereitung
des Aufbaus einer Schutzhütte an der Mühle gearbeitet. Erfreulich ist, dass auch
dieser Verein neue Mitglieder zu verzeichnen hat.
• Das Mühlenarchiv wird weiterhin von Jürgen Wolf verwaltet. Bedauerlich ist
jedoch das geringe Interesse am Archiv. Von Seiten der Mitgliedschaft gibt es
zudem leider keine erkennbaren Aktivitäten, Informationen zur Verfügung zu
stellen, so dass mittlerweile die Aktualität und Aussagekraft der vorhandenen
Informationen zu wünschen lässt.
• Als problematisch muss aus der Sicht der Geschäftsstelle der Zustand des Regionalvereins MV Fläming e.V. und des angeschlossen Mühlenteilelagers in Jüterbog eingeschätzt werden.
• Mit Herrn Marcel Wendt hat die MüV ein sehr aktives neues Mitglied gewinnen
können. Seine Familie ist sehr um die Erhaltung der Turmwindmühle in Niemegk
bemüht.
Zusammenfassung und Ausblick
Zusammengefasst lässt sich derzeit nur ein weniger positives Bild zum gegenwärtigen Zustand der MüV zeichnen. Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit für
einen starken Interessenverband und das Interesse von Einzelpersonen an die MüV.
Auf der anderen Seite steht jedoch ein fehlendes Engagement aller Mitglieder
für einen starken Interessenverband. Die anstehende Wahlperiode eines neuen
Vorstandes wird mit darüber entscheiden, inwiefern es eine reale Zukunft für die
Vereinigung als lebendige Interessengemeinschaft für die Erhaltung und Nutzung von
Mühlen gibt.
Berlin-Brandenburg e.V.
15
Protokoll der Mitgliederversammlung
am 19. April 2008 in Niemegk
Ort: Gasthaus „Zum Löwen“ in Niemegk, Landkreis Potsdam-Mittelmark
Beginn: 10.05 Uhr, Ende: 12.45 Uhr, Teilnehmer: siehe Liste
Es werden 31 stimmberechtigte Mitglieder und 5 Gäste festgestellt.
Eine Stimmübertragung liegt vor.
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit
Der Vorsitzende Jürgen Wolf begrüßt die anwesenden Mitglieder und Gäste und
stellt die ordnungsgemäße Ladung sowie die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung fest. Es liegen keine weiteren Anträge vor, die in der Einladung bekannt
gegebene Tagesordnung wird einstimmig angenommen. Jürgen Wolf wird von
der Mitgliederversammlung zum Versammlungsleiter bestimmt. Die Versammlung
überträgt einstimmig die Protokollführung an Philipp Oppermann.
TOP 2: Grußwort der Stadt Niemegk
Die anwesenden Mitglieder und Gäste werden von Niemegks Bürgermeister Eckhard
Zorn begrüßt. Er würdigt die Arbeit der Mühlenfreunde und Mühlenvereine zur
Erhaltung von Mühlen als technische Denkmäler sowie die Bemühungen der Familie
Wendt, die Großkopf-Mühle in Niemegk zu restaurieren und damit der Nachwelt
zu erhalten. Der Bürgermeister wünscht der Versammlung einen guten Verlauf und
einen angenehmen Aufenthalt in Niemegk.
TOP 3: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung
Das Protokoll der Mitgliederversammlung 2007, an alle Mitglieder mit den „Mühlennachrichten“ im Dezember 2007 verschickt, wird ohne Gegenstimmen und bei einer
Enthaltung genehmigt.
TOP 4: Rechenschaftsbericht für das Jahr 2007
Der Vorstandsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 wird von Torsten Rüdinger vorgetragen. Der Bericht ist als Anlage beigefügt und Bestandteil dieses Protokolls.
TOP 5: Kassenbericht für das Jahr 2007
Der Kassenbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 wird durch Torsten
Rüdinger vorgetragen. Der Bericht ist als Anlage beigefügt und Bestandteil dieses
Protokolls.
TOP 6: Vorstellung des Haushalts 2008
Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2008 wird durch Torsten Rüdinger vorgetragen und erläutert. Der Haushaltsplan 2008 wird von den Mitgliedern angenommen
und Bestandteil dieses Protokolls.
16
Mühlenvereinigung
TOP 7: Bericht der Kassenprüfer
Die Kassenprüfer Bernadett Pärsch und Günter Hasenberg haben die Kasse geprüft.
Günter Hasenberg trägt den Bericht der Kassenprüfer vor. Stichprobenartig wurden
Einzelbelege auf Sinn und Zweckmäßigkeit überprüft, alle Stichproben waren fehlerfrei. Es gab keine Beanstandungen. Die Kontenbewegungen des Zweckbetriebes
Historische Mühle Potsdam waren alle ordnungsgemäß gebucht und einwandfrei.
Die Kassenprüfer bescheinigen dem Vorstand und dem Geschäftsstellenleiter eine
einwandfreie Kassenführung und Vermögensverwaltung.
TOP 8: Aussprache zu den Vorstandsberichten
Der Bericht des Vorstandes und der Kassenprüfer wird ohne weitere Diskussion zur
Kenntnis genommen.
TOP 9: Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2007
Günter Hasenberg stellt den Antrag auf Entlastung des Vorstandes für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007.
Die Entlastung des Vorstandes durch die Mitgliederversammlung erfolgt ohne Gegenstimmen bei einer Enthaltung.
TOP 10: Erläuterungen zur Zukunft des Vereins und zu den Vorstandswahlen
Torsten Rüdinger verweist noch einmal auf die im Rechenschaftsbericht dargestellte
Problematik der schwierigen Vorstandsarbeit und der geringen Mitwirkung aus der
Mitgliedschaft der Mühlenvereinigung. Es stellt sich daraus resultierend für ihn die
Frage nach dem Sinn und Zweck der Mühlenvereinigung und ob diese langfristig
noch gehalten werden kann.
Marcel Wendt erläutert seine Vorstellungen von einer Reformierung der Mühlenvereinigung unter stärkerer Einbindung der Mitglieder und einer intensiveren Regionalisierung. Er sieht den Vorstand mit der sehr aktiven Geschäftsstelle in Potsdam
in erster Linie als „Lenkungsgruppe“. Die Präsenz der Mühlenvereinigung in den
einzelnen Regionen sollte zukünftig in stärkerem Maße durch die Beisitzer und zu
benennende Regionalbeauftragte bzw. Kontaktstellen erfolgen, ähnlich dem Modell
der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V. und der Interessengemeinschaft
Bauernhaus (IGB) e.V. Dabei soll die Mühlenvereinigung vor allem durch diese Regionalbeauftragten bzw. Kontaktstellen über Ansprechpartner „vor Ort“ verfügen, die
die Mühlen und Mühlenfreunde einer jeweiligen Region kennen und in bestimmten
Fragen vermitteln und helfen können bzw. in speziellen Fällen an themengebundene
Fachleute oder an die Geschäftsstelle in Potsdam verweisen.
Die Geschäftsstelle soll zukünftig in erster Linie die laufenden Verwaltungsgeschäfte
der Mühlenvereinigung, den Versand von Informationen, Organisation der Öffentlichkeitsarbeit (Deutscher Mühlentag, Homepage, Datenbank) sichern und Kontakte
zu anderen überregionalen Organisationen pflegen bzw. intensivieren. Die Beratung
Berlin-Brandenburg e.V.
17
in speziellen Problemfällen erfolgt in Zusammenarbeit mit den regional tätigen
Mühlenfreunden.
Es wird festgestellt, dass neue Kräfte im Vorstand notwendig sind, um die personellen Verluste der vergangenen Jahre ausgleichen zu können und die Arbeit der
Mühlenvereinigung vielfältig neu zu beleben.
TOP 11: Wahlen zum Vorstand
Die Versammlung bestimmt Gerald Bost zum Wahlleiter.
Er dankt dem bisherigen Vorstand für seine Arbeit.
Es liegen folgende Vorschläge bzw. Kandidaturen für die Vorstandswahl vor:
Vorsitzender: Stephan Theilig (Berlin)
Stellvertretender Vorsitzender: Marcel Wendt (Niemegk)
Beisitzer: Ina-Corinna Hänsch-Goldau (Jüterbog), Thomas Krebs (Berlin), Torsten
Rüdinger (Potsdam), Bernd Thiel (Frankfurt/Oder), Bernd Xenodochius (Bensdorf)
Die Kandidaten stellen sich der Versammlung kurz vor und verweisen auf ihren jeweiligen persönlichen Bezug zum Thema „Mühle“.
Insbesondere die beiden Kandidaten für den Vorsitz sowie dessen Stellvertretung
verdeutlichen ihre Absichten, den Vorstand nicht hierarchisch leiten zu wollen,
sondern insgesamt als Team von Gleichberechtigten zu betrachten und eine bessere
Aufgabenverteilung zu erreichen, um somit auch die Geschäftsstelle in Potsdam zu
entlasten. Die Mitarbeit im Vorstand soll attraktiver gestaltet und die Mitwirkung
der Mitglieder aktiviert werden. Die Mühlenvereinigung soll als Interessenverband
gestärkt und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gefördert werden.
Günter Hasenberg erläutert noch einmal die Wichtigkeit der Mühlenvereinigung,
um die Interessen der Mühlen zu vertreten und die Sachkenntnis über Mühlenkunde
und Mühlenbau zu erhalten und weiter zu geben. Ziel sollte sein, Strukturen neu
aufzubauen und zu verbessern. Er erklärt seine ausdrückliche Unterstützung für den
neuen Vorstand und steht jederzeit beratend zur Verfügung. Er begrüßt insbesondere,
dass sich mit Stephan Theilig und Marcel Wendt zwei junge Mitglieder gefunden
haben, die die Verantwortung für den Vorsitz übernehmen möchten und damit der
Mühlenvereinigung längerfristig eine gute Perspektive geben.
Gerald Bost erklärt ebenfalls seine ausdrückliche Unterstützung für den neu zu
wählenden Vorstand. Er begrüßt die gute Mischung aus jungen Mühlenfreunden und
erfahrenen Mitgliedern mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten.
Für den Wahlablauf liegt der Antrag auf offene Wahl vor.
Es liegt kein Antrag auf geheime Wahl vor.
18
Mühlenvereinigung
Abstimmung:
Bei zwei Enthaltungen beschließt die Mitgliederversammlung eine offene Vorstandswahl. Die Mitgliederversammlung beschließt zudem mehrheitlich, die Vorstandsmitglieder einzeln zu wählen.
Wahlergebnis:
Vorsitzender
Stellvertr. Vorsitzender
Beisitzer
Stephan Theilig: einstimmig, eine Enthaltung
Marcel Wendt: einstimmig
Ina-Corinna Hänsch-Goldau: einstimmig, 10 Enthaltungen
Thomas Krebs: einstimmig
Torsten Rüdinger: einstimmig, eine Enthaltung
Bernd Thiel: einstimmig, eine Enthaltung
Bernd Xenodochius: einstimmig, eine Enthaltung
Alle Kandidaten sind gewählt und erklären einzeln auf Anfrage des Wahlleiters, ihre
Wahl anzunehmen.
Der Wahlleiter wünscht dem neuen Vorstand viel Erfolg bei seiner Arbeit.
TOP 12: Vortrag zu Mühlen in um Niemegk
Rolf Ansorge berichtet in seinem Vortrag über die Geschichten der Mühlenstandorte in Niemegk und im Bereich der Plane. Aus der Versammlung wird der Wunsch
geäußert, diesen Vortrag in einer der nächsten Ausgaben der „Mühlennachrichten
aus Berlin und Brandenburg“ zu veröffentlichen.
TOP 13: Vortrag zur Restaurierung der Bockwindmühle Beelitz
Der ursprünglich vorgesehene Bericht über Probleme bei der fachgerechten Restaurierung historischer Mühlen am Beispiel der Beelitzer Bockwindmühle entfällt, da der
Referent Wolfgang Trebuth aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung
teilnehmen kann. Karl Gedicke vom Beelitzer Mühlenverein berichtet ersatzweise kurz
über den Ablauf der Restaurierungsarbeiten und die Entwicklung des Fördervereins
Beelitzer Bockwindmühle e.V. Probleme gab es vor allem mit ständig notwendigen
Nachbesserungen, da die Arbeiten, vor allem im Technik-Bereich, nicht sachgerecht
ausgeführt worden waren. Der Beelitzer Mühlenverein bemängelt, dass diese Probleme
auftraten, obwohl man für die Bauplanung und Bauleitung sowie für die Durchführung
der Arbeiten Fachleute beauftragt hatte, die über langjährige Erfahrungen im Bereich
Mühlenbau/Mühlenrestaurierung verfügen. Karl Gedicke äußert den Wunsch, dass der
traditionelle Mühlenbau in stärkerem Maße wieder ein eigenständiges Handwerk werden müsse und die Qualität der durchzuführenden Arbeiten von den Firmen verbessert
werden muss. In der anschließenden kurzen Diskussion stimmt die Mitgliederversammlung den kritischen Anmerkungen von Karl Gedicke zu. Evtl. soll in einer der nächsten
Ausgaben der „Mühlennachrichten aus Berlin und Brandenburg“ über die Probleme bei
der Restaurierung der Beelitzer Bockwindmühle ausführlicher berichtet werden.
Berlin-Brandenburg e.V.
19
TOP 14: Projektberichte und Sonstiges
Aus aktuellem Anlass wird kurz über das Unglück an der Britzer Mühle (Berlin)
diskutiert. Dort war am 16. April aus noch nicht geklärten Umständen die Galerie
der Mühle abgestürzt und hatte drei Besucher (darunter ein Kleinkind) sowie den
Hobbymüller Josef Raupach mit in die Tiefe gerissen. Die Besucher erlitten leichte
bis mittelschwere Verletzungen, Josef Raupach wurde schwer verletzt in ein
Krankenhaus eingeliefert. Er befindet sich jedoch auf dem Weg der Besserung. Die
Mitgliederversammlung lässt ihrem Mitglied Josef Raupach ein Schreiben mit Genesungswünschen zukommen und wünscht ihm und dem Britzer Müller Verein, dass
die Ursache für das Unglück schnell und sachlich aufgeklärt wird. Alle Anwesenden
sind sich darin einig, dass Einzelheiten erst dann veröffentlich werden sollen, wenn
sämtliche Umstände einwandfrei geklärt sind. Die bisherige Berichterstattung der
vorangegangen Tage in den Medien (Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen) hat schon zum
Teil zu falschen Darstellungen geführt, die der Sache eher schädlich sind.
Herr Rettig (Planebruch) berichtet über die Restaurierung der Bockwindmühle Cammer. Bereits zu DDR-Zeiten war die Mühle erstmals instand gesetzt worden, 1989
erfolgte die Einweihung und Freigabe für die Öffentlichkeit. In den Folgejahren wurde
mit öffentlichen Geldern eine weitere, sehr umfangreiche Restaurierung durchgeführt, die mit der Einweihungsfeier 1998 abgeschlossen wurde. Leider wurde das
Ziel einer betriebsfähigen Mühle damit nicht erreicht, es waren ständig Nachbesserungen erforderlich. Die Mühle konnte aufgrund zahlreicher Mängel nicht für die
Öffentlichkeit freigegeben werden Nachdem jüngst weitere Arbeiten an der Mühle
erfolgten, ist nun für Pfingsten 2008 eine erneute Einweihung im Rahmen der 675Jahr-Feier von Cammer geplant. Dieses Mühlenfest soll in Kooperation mit dem noch
aktiven Mühlenbetrieb Rosenmüller am anderen Ortsrand Cammers durchgeführt
werden. Die Gemeinde beabsichtigt, die Bockwindmühle nun für den zukünftigen
Betrieb zur Verfügung zu stellen und damit ihren langfristigen Erhalt zu sichern.
Der Vorsitzende schließt die Mitgliederversammlung um 12.45 Uhr. Im Anschluss
werden die Großkopf-Mühle in Niemegk, die Wassermühle Fredersdorf und die
Wassermühle Lüsse besichtigt.
22. April 2008
Jürgen Wolf
- Versammlungsleiter -
Philipp Oppermann
- Protokollführer -
Der neue Vorstand
20
Mühlenvereinigung
Deutscher Mühlentag 2008
Teilnehmende Mühlen in Berlin-Brandenburg
Die Erhaltung von Wind- und Wassermühlen als historische Bauzeugen unserer
technischen und wirtschaftlichen Entwicklung über viele Jahrhunderte erfreut sich
in der Öffentlichkeit eines fortwährend wachsenden Interesses. Dies beweisen die
am Deutschen Mühlentag teilnehmenden Mühlen, deren Zahl sich seit 1994 mehr als
verdoppelt hat.
Sie bieten den interessierten Besuchern eine Vielfalt von Unterhaltung und Akti-vitäten. Zahlreiche Mühlen sind darüber hinaus ganzjährig geöffnet, so die Histo-rische
Mühle Sanssouci in Potsdam, die im letzten Jahr wiederum von annähernd 60.000
Besuchern besichtigt wurde.
Nicht selten finden in geöffneten Mühlen Ausstellungen statt und werden Gegenstände des ehemaligen Müllerhandwerks gezeigt, die einen Einblick in die Mühlentechnik verflossener Jahre vermitteln. Vielfach gehören auch literarisch-musikalische
Veranstaltungen zum Programm geöffneter Mühlen, die neben den zahlreichen
historisch gestalteten Mühlenfesten den Besuch in einer Mühle bereichern und oft zu
einem kulturellen Erlebnis besonderer Art werden lassen. Bekanntlich ranken sich um
Berlin-Brandenburg e.V.
21
Mühlen viele heitere und ernste Geschichten sowie Gedichte und Erzählungen vom
Mahlen und von der Bedeutung von Wind und Wasser.
Jede Mühle hat ihre besondere Geschichte. Nie geht es dabei allein um das Vermahlen von Korn. Im Laufe von Jahrhunderten entwickelte mehr als 160 produktive
Verwendungsmöglichkeiten lassen die Faszination an der Mühlentechnik und ihrer
Geschichte auch heute noch erkennen. Dies gilt für alle Mühlen, wenngleich derzeit
durch bundesweite Gesetzgebungsverfahren die Wasserkraftnutzung und damit der
Bestand an Wassermühlen mehr als bisher gefährdet erscheint.
Weitere Informationen können bei den 14 Landesverbänden der Deutschen Mühlengesellschaft sowie aus den Teilnehmernehmerverzeichnissen im Internet unter
www.muehlen-dgm-ev.de
Text auszugsweise aus der Pressemitteilung der „Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V.“ zum 15. Deutschen Mühlentag
22
Mühlenvereinigung
Deutscher Mühlentag 2008
Teilnehmende Mühlen in Berlin-Brandenburg
Berlin
1. Bockwindmühle Berlin-Marzahn
12685 Berlin, Hinter der Mühle 4, Mühlenberg Landsberger Allee, Ecke Allee
der Kosmonauten, Müller Jürgen Wolf, Müllerhaus Alt-Marzahn 63 12685
Berlin, Tel./Fax: 030/545 89 95, muehlenwolf@gmx.net
Vierte Marzahner Bockwindmühle (Neubau von 1993) mit Jalousieflügeln, Windmahlsystem und elektrisch angetriebener automatischer Rückschüttmühle, (Schrotgang,
Mahlgang, Sechskantsichter, Askaniasichter, Elevatoren, Aspiration, Quetsche)
produzierende Museumsmühle und Bildungsstätte, zusätzlich: „Kindermühle“ mit
Handmühle, Siebe, handbetriebener Reinigung, Elevator und Förderschnecke, neben
der Mühle: Kleinwindkraftwerk als Windmessstation, Außenstelle des Standesamtes
Marzahn-Hellersdorf seit 1997.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Mühle in Betrieb, Brotverkauf, offizielle Eröffnung des „Mühlenkabinetts“ in der Mühlenhütte (das ist die Kindermühle)
Ausstellung über die Marzahner Mühlen.
2. Bohnsdorfer Bockwindmühle im Deutschen Technikmuseum Berlin
10963 Berlin, Trebbiner Str. 9, Reiner Schipporeit, Tel.: 030/90254157, Cord
Dammann, schipporeit@dtmb.de
Bockwindmühle aus Berlin-Bohnsdorf umgesetzt, windgängig mit einem Schrotgang
und Beutelwerk. Türenflügel.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führung
3. Holländermühle Foline im Deutschen Technikmuseum Berlin
10963 Berlin, Trebbiner Straße 9, Reiner Schipporeit, Tel.: 030/90254157, Cord
Dammann, schipporeit@dtmb.de
Aus Ostfriesland umgesetzte Holländermühle, windgängig mit Jalousieflügeln.
Zusätzliche Ausrüstung als kleine Motormühle.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führung
4. Schmiede im Deutschen Technikmuseum Berlin
10963 Berlin, Trebbiner Str. 9, Reiner Schipporeit, Tel. 030/90254157, Cord
Dammann, schipporeit@dtmb.de
Nachgebaute hist. Schlosserei mit Antrieb durch hölzernes unterschlächtiges Wasserrad.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führung
7. Britzer Mühle (Stechan‘sche Mühle)
12349 Berlin, Buckower Damm 130, Josef Raupach, Tel.: 030/6044958, Fax:
030/6041270, bmv@windmill.de
Galerieholländerwindmühle, Bj. 1865, 12-eckig, mit Jalousieflügeln und Windrose,
Berlin-Brandenburg e.V.
23
technische Ausstattung: 2 Mahlgänge, Sichter, Doppelwalzenstuhl, Elevatoren,
Sackaufzug, 5 Böden, Höhe 20 m, windgängig und mahlfähig. Nutzung für Führungen,
Mahlbetrieb, Ausbildungsstätte für HobbymüllerInnen, Backvorführungen, Standesamt.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen (stündlich), Informationen über die
Hobbymüllerausbildung, Verkauf von Mühlenprodukten und Andenken, Bewirtung.
80. Bockwindmühle Gatow
14089 Berlin-Gatow, Buchwaldzeile 48, Windmühlenberg, Ulrich Reinicke,
14089 Berlin, Buchwaldzeile 43, Tel./Fax: 030/3619143, mail@poloclub-gatow.de
Bockwindmühle aus Metzelthin (Prignitz), um 1820 erbaut, sollte nahe Wriezen
aufgebaut werden, 2004 Umsetzung der zerlegten Mühle nach Gatow, derzeit Aufbau
durch Auszubildende der Knobelsdorffschule in Berlin-Spandau.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen ab 12.00 Uhr.
Barnim
75. Papiermuseum Wolfswinkel-Spechthausen i. Gr.
16227 Eberswalde-Finow, Eberswalder Str. 27-29, B 167, ca. 7 km von der Autobahnabfahrt Finowfurt, linkseitig, Einfahrt vom „Autoservice Barnim 1a“
benutzen, Eduard Schallenberg, Ursula Gripekoven, Tel./Fax.: 03334/354943
Die Wurzeln des Papiermuseums liegen in der 1781 gegründeten Papiermanufaktur
und späteren Papierfabrik Spechthausen. 1956 wurden die technischen Einrichtungen der Handschöpferei nach Eberswalde-Finow, zur Papierfabrik Wolfswinkel,
umgesetzt. In einer selbständigen „Bütten-Abteilung“ wurde hier bis 1994, nach
historischer Technologie, handgeschöpftes Büttenpapier hergestellt, u. a. auch
Schreibpapier mit dem Wasserzeichen „Specht am Baum“, dem Logo von Spechthausen. Nach der Stilllegung der Papierfabrik wurde die Büttenabteilung in das Museum
umgestaltet. Es werden historische Maschinen zur Aufbereitung des Faserstoffes,
Schöpfbütten, Schöpfformen mit Wasserzeichen, eine hydraulische Presse, ein Zweiwalzenkalander und alte Papiere gezeigt sowie Informationen zur Papiergeschichte
gegeben. Zu bestimmten Anlässen wird der Herstellungsprozess, von der Stoffaufbereitung über das Schöpfen bis zum Glätten, im aktiven Teil praktisch präsentiert.
Geplante Aktivitäten: Präsentation des passiven und aktiven Teils des Museums.
Praktische Vorführungen der Aufbereitung des Faserstoffes, des Papierschöpfens und
der Fertigstellung des Papiers. Museumsführungen durch Fachpersonal.
129. Wassermühle Hohenfinow
16248 Hohenfinow, OT Struwenberg, Mühlenweg 12, 5 Min. vom Bhf Hohenfinow entf., an der Straße Richtung Karlswerk, Katharina Klatt und Frank Menge, Tel.: 033362/61974, Fax: 033362/61976, info@wassermuehle-hohenfinow.de
Wassermühle, 4-stöckig, Baujahr 1790, jetziges Aussehen von 1935, Mühle und
Speicher mit Schrotgang, Aspirateur, Elevatoren. Nutzung für Veranstaltungen und
Übernachtungen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Bewirtung.
24
Mühlenvereinigung
Cottbus
25. Spreewehrmühle Cottbus
03044 Cottbus, Am Großen Spreewehr 2, Spreewehrmühle Cottbus e.V., Jochen
Rädisch (Vors.), Tel./Fax: 0355/700003, 0170/5973371, info@spreewehrmuehle.com
Bereits 1801 als Gräupchenmühle erbaut, arbeitete sie später auch als Hirse- und
Ölmühle. Am liebsten mahlte sie Weizen und Roggen. An Spitzentagen schaffte sie
eine Getreidemenge von 2,5 Tonnen, vorausgesetzt, die Spree führte genügend Wasser, um den Hammergraben zu bewässern. Die Besitzer wechselten mehrfach und
neben dem Mühlbetrieb wurde eine Schankwirtschaft eingeführt, bald Haupteinnahmequelle der Mühle. Nach dem 2. Weltkrieg war sie im Landkreis die erste Mühle,
welche wieder Mehl produzierte. Später wurde auf Motorenantrieb umgestellt.
Nach der Stilllegung 1960 erklärte die Denkmalpflege Dresden das Bauwerk zu
einem Objekt von technisch-historischem Wert. Nach jahrelangem Verfall wurde die
Rekonstruktion der Anlage mit Unterstützung mehrerer Cottbusser Firmen begonnen.
Am 18. April 1986 konnte die Spreewehrmühle der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung, Führungen, Kulturprogramm.
Elbe-Elster
9. Bockwindmühle Lebusa
04936 Lebusa, Vorwerk, Mühlenverein Lebusa e.V., 04936 Lebusa, Schulstraße 60, Friedhelm Brockel, Tel./Fax: 035364/72016 oder 035364/232
Bockwindmühle, Bj. 1686, älteste funktionsfähige Deutschlands, u.a. ausgestattet
mit einem Mahlgang, zuletzt 1992 restauriert. Nutzung zum Schaumahlen. Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte in der benachbarten Fachwerkscheune.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Bewirtung, kleiner Mühlenmarkt.
12. Paltrockwindmühle Schönewalde
04916 Schönewalde, Straße der Jugend 7, Erich Weber, Tel.: 035362/404, Fax:
035362/74702
Paltrockwindmühle, umfassend restaurierte mit vollständiger Technik zur Getreideverarbeitung, 1939 Umbau zur Paltrockwindmühle. Technische Ausstattung: 1
Schrotgang mit Quetschstuhl, 1 Walzenstuhl 300 x 600 Fa. Wetzig, 1 Walzenstuhl
300 x 500 Fa. Felix Krause, 1 Walzenstuhl 300 x 400 Fa. Wetzig, 1 Quetschstuhl, 1
Schrägsichter Fa. Knieb, 2 Stehende Mischmaschinen, 1 Trieur, 1 Schälmaschine.
Die Mühle besitzt Jalousieflügel und einen zusätzlichen Motorantrieb. Sie wird zum
Schroten und Quetschen von Getreide genutzt.
Geplante Aktivitäten: Besichtig./Führung, Schroten von Getreide, Bewirtung, Musik.
24. Elstermühle Plessa
04928 Plessa, An der Elstermühle 7, Ortsausg. Richt. Lauchhammer rechts, mit
Mühlenstein gekennz., Förderverein „Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft“ e.V., Herr Otto, Tel.: 03533/5206, Fax: 03533/511510, elstermuehle@gmx.de
Berlin-Brandenburg e.V.
25
Wassermühle an der Schwarzen Elster, nach Brand 1711 neu erbaut, seit 1925 3-stöckiges Mühlengebäude, techn. Ausstattung: 2 Walzenstühle, 1 Quetsche, Reinigung
(Aspirateur), 1 Sichter, 1 Schrotgang, 1 liegende Mischmaschine, Zuppinger-Wasserrad, leerlauffähige Schauanlage und Museum, im Nebengebäude kleines Sägewerk.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen.
27. Bockwindmühle Trebbus
03253 Doberlug-Kirchhain, OT Trebbus, am Ortsausgang nach Arenzhain auf
der rechten Seite, Andreas Ritter (ehrenamtl. Bürgermeister), 03253 Doberlug-Kirchhain, OT Trebbus, Dorfstraße 44, Tel.: 035322/51875, ritter.trebbus@
googlemail.com
Bockwindmühle, erbaut 1881 von Baumeister Lange, seit 1954 unter Denkmalschutz,
bis 1957 Getreideverarbeitung mit Windkraft, Durchmesser Flügelkreuz 18 m, 196769 Restaurierung, seit 1969 Mühlenmuseum. Ausstattung: Schrotgang, Mahlgang,
Hirsestampfe, Giebelhöhe 11 m. Ausstellung von Handwerkszeug und Gebrauchsgegenständen des Müllers. Leerlauffähige Schauanlage.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führung, kleines Mühlenfest, Bewirtung
46. Windmühle Lichtena
03253 Lichtena (b. Trebbus), Ausbau Windmühle 1, Mario Zieke,
Tel.:0335/539020, Fax:0335/539021, mariozieke@t-online.de
Bockwindmühle von ca. 1650 (!) mit fast komplett erhaltener Technik für Windantrieb
z.Zt. nicht betriebsfähig.
Geplante Aktivitäten: Besichtigungen / Führungen.
54. Bockwindmühle Altbelgern
Stadt Mühlberg, Gemeinde 04895 Martinskirchen, OT Altbelgern, ab
Ortverbindung Mühlberg - Koßdorf ausgeschildert, Frank Nitzsche, 04895
Martinskirchen, Elbstraße 6, Tel.: 035342/71254, f.nitzsche@freenet.de
Bockwindmühle, Bj. 1834, technische Ausstattung: Mahlgang mit Elevator und
Sechskantsichter mit Elektroantrieb von 1953 gängig. Rutenkreuz mit Hauptwelle im
Leerlauf gängig. 1990-98 umfassend restauriert.
Geplante Aktivitäten: Bewirtung, Führungen, Vorführung der Mehlherstellung,
RÜCK-Blick: Interessantes aus der Chronik von Altbelgern, Schauspiel am Nachmittag.
72. Paltrockmühle Oppelhain
03238 Rückersdorf, OT Oppelhain, Gem. Rückersdorf, Hauptstr. 27, Wilfried
Büchner (Bürgermeister), Tel.: 035325/212, Museum Paltrockmühle: Herr
Feller, Hauptstr. 57, Tel.: 0173/4643235, wilfried.buechner@arbeitsagentur.de
1934 zur Paltrockmühle umgebaut, ursprünglich eine Bockwindmühle, die 1832 vom
pommerschen Königsberg nach Grassau umgesetzt wurde, 1922 Kauf der Mühle von
A. Neumann, nach Sturmschäden 1941 größere Reparaturen, bis um 1970 zum Futterschroten genutzt, 1997 Kauf der Mühle durch die Gemeinde Oppelhain und 1998
Umsetzung von Grassau nach Oppelhain, Wiederaufbau ab 1999/2000, Abschluss der
26
Mühlenvereinigung
Arbeiten im Mai 2001; techn. Ausstattung: Walzenstuhl, Quetsche, 2 Schrotgänge, 1
Mahlgang und 1 Sechskantsichter; Jalousieflügel mit Vorbrettern aber ohne Klappen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, ab 10.00 Uhr bäuerliches Markttreiben an der Mühle, 10.20 Uhr Eröffnung einer Ausstellung von Herrn Tosch in der
Kirche (mit Unterstützung des Förderkreises Alte Kirchen in Berlin-Brandenburg e.V.),
10.45 Uhr Eröffnung einer Ausstellung von Frau Möellorke in der Mühle, ab 10.45 Uhr
musikalische Programmpunkte, Angebote für Kinder, naturkundliche Führungen durch
den Kräutergarten, Besuch des Barfußpfades möglich, Bewirtung an der Mühle.
74. Bockwindmühle Elsterwerda
04910 Elsterwerda, Furtbrückwiese, am Gewerbegebiet Ost, Erlebnis- und
Miniaturpark Elsterwerda gGmbH, Furtbrückwiese 1, 04910 Elsterwerda, Tel:
03533/487797, Fax: 03533/607744, miniaturpark-elsterwerda@googlemail.de
2003/04 Umgesetzte und rekonstruierte windgängige Bockwindmühle, 2 Gänge,
Sichter, Flügel mit Federjalousie ausgerüstet. Nutzung als Schauanlage.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Vorführung der Mühlentechnik.
97. Mühle Wahrenbrück
04924 Uebigau-Wahrenbrück, Am Park 1, Eingang zum „Kleinen Spreewald,
800 m von der B 101 in Richtung Ortslage Wahrenbrück links gelegen, am
Ufer der Kleinen Elster, Marleen Mirbach, Am Park 1, 04924 Uebigau-Wahrenbrück, Tel./Fax: 035341/94120, info@muehle-wahrenbrueck.de
Ehemalige Wassermühle an der Kleinen Elster, Ersterwähnung vermutlich 1248 als
Mahlmühle, 1320 Eisenhammer, 1696 - 1858 Papiermühle, bis etwa 1920 Antrieb
mittels Wasserkraft, danach Elektromotor, dreistöckiges Mühlengebäude, technische
Ausstattung: 2 Walzenstühle, Aspirateur, Quetsche, 1 Schrotgang, 2 stehende Mischmaschinen, ruhende Schauanlage.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Ausstellung / Bildergalerie einer
ortsansässigen Hobbymalerin, Papierschöpfen, Präsentation von altem Handwerk
(Glaser, Seiler), Bewirtung.
Havelland
66. Bockwindmühle Paretz
14669 Ketzin, OT Paretz, An der Mühle 6, Wilfried Schwetzke, 14469
Potsdam, Birkenstr. 7, Tel.: 0331/2805391, Mobil: 0162/4623628 bzw. Freunde
der Paretzer Mühle e.V., An der Mühle 6, 14669 Ketzin, OT Paretz, verein@
muehle-paretz.de
Umbaute Bockwindmühle mit Müllerwohnung, erbaut 1872, bis 1948 Mühlenbetrieb
mittels Windkraft, 1958 Einstellung des Mahlbetriebs. Techn. Ausstatt.: großes Kammrad, Stockgetriebe, Mahlgang, Sackaufzug, Steinkran, Segelgatterflügel. Nutzung als
Wochenendhaus/Mühlenvereinsheim. Neben der Mühle Eisenbahnwagon von 1900.
Geplante Aktivitäten: Ab 12.00 Uhr Führungen durch die Mühle, Suppe, Brot und
Kuchen aus dem Backofen, irische Livemusik.
Berlin-Brandenburg e.V.
27
Landkreis Dahme-Spreewald
11. Kanow-Mühle Sagritz
15938 Golßen, OT Sagritz, Kanowmühle 1, Christina Behrendt, Tel.:
035452/507, Fax.: 035452/15672, jcc-behrendt@t-online.de
Wassermühle, 2-stöckig, Ersterwähnung im 14. Jh., auch „Wuschack-Mühle“ genannt, techn. Ausstattung: Francisturbine mit stehender Welle (Bj. 1925), Ein-Zylinder
2-Takt/18 PS Schiffsdiesel (Bj. 1935), 1953 Inbetriebnahme eines 18 kW Elektromotors nach Anschluss der Mühle an das Energienetz, hydraulische Ölmühle (Bj. 1911),
1 Schrotgang, 2 Walzenstühle, 1 Quetsche, 1 Plansichter. Herstellung von Speiseölen
als gewerblicher Mühlenbetrieb.
Geplante Aktivitäten: Führungen durch die Mühle, Verkauf von Leinöl, anderen
Naturölen und Ölprodukten.
65. Bockwindmühle Fürstlich Drehna
15926 Luckau, OT Fürstlich Drehna, am Ortsrand auf dem ehem. Tagebaugel.,
Kultur- und Heimatverein Fürstlich Drehna, Wilfried Pilz, 15926 Luckau OT
Fürstlich Drehna, Crinitzer Str. 25a Tel.: 035324/38163, wilfriedpilz@web.de
Beschreibung: Bockwindmühle, Bj. 1788, aus Schiebsdorf nach Fürstlich Drehna
umgesetzt und restauriert, technische Ausstattung: 1 Schrotgang, Hirsestampfe mit
3 Stampfen und ein Grubenstock, teilweise instand gesetzt. Nach Sturmschaden
Neubau des Flügelkreuzes. Windgängig.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, traditioneller Feldgottesdienst mit
Posaunengruppe am Standort Wüste Kirche, auf dem Mühlengelände, gemeinsam
mit der Freiwilligen Feuerwehr im 95. Gründungsjahr, Mühlenfest mit musikalischem
Frühschoppen, kulturellen Darbietungen im Festzelt, Tombola und regionaler Bewirtung. Das Heimatbier der ortsansässigen Schlossbrauerei wird gezapft!
77. Historische Mühle Schlepzig
15910 Schlepzig, Dorfstraße 52, Dr. T. Römer, Tel.: 035472/662-0, Fax:
035472/473, roemer@spreewaldbrauerei.de
Getreidewassermühle, nach einem Brand 1771 als Mahl-, Öl- und Schneidemühle
neu errichtet, Mahlbetrieb bis in die 1980er Jahre, 2000 rekonstruiert und mit
umgesetzter Mühlentechnik ausgestattet, Reinigung (Schäl- und Bürstmaschine),
2 Walzenstühle Bj. 1938, Plansichter. Die Mühle hatte zwei Wasserturbinen (nicht
erhalten) Antrieb über Elektromotor. Nutzung als Mühlenmuseum mit Mühlenladen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Verkauf von Mühlenprodukten und
Produkten aus der Brennerei.
127. Kleine Mühle
15938 Drahnsdorf, OT Krossen, Kleine Mühle 2, gelegen im Wald von Richtung
Krossen zwischen Drahnsdorf und Wildau-Wentdorf, Heike Lemcke, Gerd-Reno Feller,
Tel.: 035453/67630, Fax: 035453/67631, feller-immobilien@t-online.de
Ehemalige Getreidemühle, ca. 200 Jahre alt, in der in kleinen Mengen gemahlen
28
Mühlenvereinigung
wurde und von dort zum Bahnhof nach Drahnsdorf über die Kleinbahnschienen befördert. Schmalspurschienen der einstigen Feldbahn vom Gut Zieckau über Kümmritz
nach Drahnsdorf liegen noch heute am Grundstück. Im Jahre 1945 fiel die Mühle unter die Bodenreform und wurde an 2 Familien je zur Hälfte verkauft. Das Wasserrad
war zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr vorhanden. Im Juni 2002 wurde der rechte
Teil des Anwesens von Heike Lemcke erworben.
Geplante Aktivitäten: Bewirtung und „Kurzweil“ in der kleinen „Idylle“ an der
Dahme, Besichtigung der Außenanlagen.
135. Hohenbrücker Mühle
15913 Märkische Heide, OT Hohenbrück, Zur Mühle 11, vor Ortsschild rechts Biolandhof, Eckart und Reglinde Kindel, 12207 Berlin, Goerzallee 78A, Tel./Fax:
030/8177874, Mobil: 0171/6321522 bzw. 0160/3501861, eckart.kindel@web.de
Bockwindmühle, Baujahr 1753, technische Ausstattung: Flügelkreuz mit Türenzeug
(1997 erneuert), ursprünglich 2 Mahlgänge und 2 Kammräder, nur größerer Mahlgang
mit Mahlsteinen vorhanden, Nutzung als Wohnmühle.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen
Landkreis Oder-Spree
63. Schwerzkoer Mühle
15898 Neuzelle, OT Schwerzko, Schwerzkoer Str. 41, im Dorchetal, Sieghard
Lang, Tel.: 033655/59866, Fax: 033655/59866, Mobil: 0172/3448956, schwerzkoer.muehle@web.de
Wassermühle an der Dorche, Sägewerk mit Horizontalgatter Bj. um 1900) und
Antrieb durch oberschlächtiges Wasserrad oder E-Motor, 1420 erstmals urkundlich
erwähnt, Mahlbetrieb bis um 1920, Nutzung des elektrisch betriebenen Sägewerks
nebengewerblich in die 1980er Jahre. Umfangreicher Restaurierung bis 1999, u.a.
Neubau des oberschlächtigen Wasserrades, Restaurierung des Sägewerks und des
Horizontalgatters. Im Mühlengebäude kleines Mühlenmuseum und Ausflugsgaststätte, Mühlenladen.
Geplante Aktivitäten: Schausägen mit Mühlenführung 11.00 und 14.00 Uhr,
Mühlenladen und Mühlenklause geöffnet, im Angebot z.B. ofenfrisches Mühlenbrot,
Blechkuchen aus dem Steinbackofen.
102. Ragower Mühle
15890 Siehdichum, OT Schernsdorf, außerhalb des Ortes im Schlaubetal,
über Mixdorf Asphaltstraße und Radwanderweg von Müllrose - Kaisermühl,
Baldur Börner, Tel.: 033655/721, Fax: 033655/59610, ingrid.boerner1@gmx.de
Wassermühle an der Schlaube, 2-stöckiges Mühlengebäude, Baujahr um 1810, Ersterwähnung um 1600, seit 1743 auch Schneidemühle und später Rohrmühle (beide
nicht mehr erhalten), bis 1968 Mühlenbetrieb, techn. Ausst. um 1920: 1 Mahlgang, 1
Quetsche, 1 Plansichter, Reinigung (Aspirateur, Trieur, Schälmaschine), 1 Mischmaschine, 1 Sechskantsichter, 1 Auflöser, Fahrstuhl, Antrieb über Francisturbine mit
Berlin-Brandenburg e.V.
29
stehender Welle (2006 restauriert), Nutzung als leerlauffähige Schauanlage geplant.
Geplante Aktivitäten: Führungen durch die Mühle und Erläuterungen zur Wasserkraftnutzung 10.00 und 15.00 Uhr und ggf. nach weiterer Anfrage, Bewirtung.
116. Schlaubemühle
15898 Neuzelle, OT Treppeln, an Landstr. von Treppeln nach Groß Muckrow,
Naturschutz-Zentrum Schlaubemühle e.V., Tel./Fax.: 033673-5952, Vorsitzender: Uwe Gnausch, Tunnelstr. 48, Frankfurt/Oder, Vertretungsberechtigter
Vorstand: Peter Birkner (stellv. Vorsitzender), Briesener Landstraße 8, OT
Dubrow, 15299 Müllrose, Tel.: 033606/77624, schlaubemuehle@t-online.de
Die Schlaubemühle war die erste Mühle, die an der Schlaube errichtet wurde. Erste
Erwähnung 1420 als „dy mole zu Werchenow“. Bauern aus den umliegenden Dörfern
brachten bis Ende des 2. Weltkrieges ihr Korn in die Mühle. Der letzte Müller wurde
nicht weit vom Haus bestattet. Sein Grab ist mit einem Gedenkstein gekennzeichnet,
so dass man es noch heute finden kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die
Schlaubemühle als Gasthaus, bis es in den 70er Jahren in Staatsbesitz überging.
Im Jahr 1993 wurde auf dem Gelände ein Naturschutz- und Informationszentrum
des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eröffnet. Heute wird
es vom Verein Naturschutz-Zentrum Schlaubemühle e.V. betrieben und dient dem
naturinteressierten Besucher des Schlaubetals als Anlaufstelle. (Quelle: Homepage)
Geplante Aktivitäten: Mühlenfest, Markttreiben mit Handwerkern, Bewirtung.
Märkisch-Oderland
15. Bockwindmühle Wilhelmsaue
15324 Letschin, OT Wilhelmsaue, Dorfstr., Detlef Sommerfeldt, Tel.:
033475/50291, Mobil: 0162/6318478
Bockwindmühle mit Türenflügel, Bj. 1880, techn. Ausst.: Walzenstuhl, Schrotgang,
Quetsche, Sechskantsichter, Reinigung, Spitzgang. Als betriebsfähige Schauanlage
genutzt, mit der gelegentlich geschrotet wird. Mühle gehört zum Museum Altranft.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Mahlbetrieb, Mühlenfest.
52. Wassermühle Worin
15306 Worin, Lösnitzstraße 20, Frau Nawrod (Vereinsvorsitzende), Tel.:
033477/4268, Doris Krause, Straße des Friedens 51 15306 Vierlinden/OT
Worin, Tel.: 033477/4356, oder (abends) 033477/4268, Fax: 033477/5252, seifert-worin@t-online.de
Kleine dörfliche Mühle (Ersterwähnung 1398), dreigeschossiger Bau von 1825, u.a.
Schrot- und Mahlgänge, Walzenstühle, Reinigung, Mischmaschine (Technik um
1890) mit musealer Nutzung. Bis 1960 Herstellung von Mehl, bis 1972 Schrotproduktion, von 1993 - 2001 Restaurierung. Ausstellungen u.a. in Müllerwohnung und
Gesellenkammer.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Mühlenführungen, Mühlenfest für die gesamte
Familie, Musik, Bewirtung.
30
Mühlenvereinigung
Oberhavel
73. Mönchmühle
16567 Mühlenbecker Land, OT Mühlenbeck, Mönchmühlenallee 3, Frau
Hartmann, Büro Informationszentrum, Tel.: 033056/434216, Moenchmuehle.
info@t-online.de
Wassermühle, Mühlenstandort seit 1224, betrieben seit 1234, technische
Ausstattung: Mahlgang, Elevatoren, Sichter, Silo, Aspirateur, Trogschnecken, Filter,
Aufzug, Transmissionen, Mühle ehemals turbinengetrieben. Derzeit Sicherungsmaßnahmen und Aufarbeitung der technischen Ausrüstungen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Infos zur Geschichte der Mühle,
kleines Kulturprogramm, Bewirtung, Brotbacken, Kinderprogramm, Basar.
Oberspreewald-Lausitz
131. Ehemalige Bockwindmühle Zwietow
03229 Luckaitztal, OT Gosda, Mühlenstr. 3, gelegen an Hauptstr. zw. Gosda
und Zwietow in der Calauer Schweiz, Alfred u. Lotte Weise, Tel.: 03541/802754
Ehemalige Bockwindmühle, 1860 erbaut, 1937 Umbau zur Motormühle, technische
Ausstattung: 1 Schrotgang, 3 Walzenstühle, ruhende Schauanlage, derzeitige
Nutzung als Museum ländlicher Alltagskultur mit kleinbäuerlichen Gerätschaften und
hauswirtschaftlichen Gegenständen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen
115. Alte Mühle Zwietow
03229 Luckaitztal, OT Zwietow, Ausbauten 2 „Alte Mühle“, Konrad Seidel,
Tel.: 03541/807 301
Die „Alte Mühle“ in Zwietow ist eine Buchweizen-, Getreide- und Schneidemühle.
1403 erstmals urkundlich erwähnt, seit 1850 im Besitz der Familie Seidel, 1876 nach
Hochwasserschaden neu aufgebaut. Bis 1960 wurden das Mahl- und Schneidewerk
von je einem Wasserrad angetrieben. Derzeitige techn. Ausstattung: 1 Schrotgang, 1
Mahlgang, 1 Spitzgang zum Buchweizenschälen, 1 Quetsche, Sichter, Trockenanlage
für Buchweizen, Antrieb über E-Motor. Leerlauffähige Schauanlage, gelegentlich
Verarbeitung von Buchweizen zu Buchweizenmehl und Buchweizengrütze.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Vorführung der Anlage zum Buchweizenschälen, Bewirtung, Verkauf von Buchweizenprodukten.
Ostprignitz-Ruppin
59. Mühlenmuseum Dorf Zechlin
16837 Dorf Zechlin, Bernd-Dieter Krüger, 16837 Dorf Zechlin, Am Kunkelberg
14, Tel.: 033923/70267, Fax: 033923/71267, krueger@muehlenhof-zechlin.de
Dörfliche Wassermühle, technische Ausstattung: Walzenstuhl, Schrotgang,
Hammermühle, Mischmaschine, Reinigung, Fahrstuhl, Plansichter, Wasserrad. Bis
Berlin-Brandenburg e.V.
31
1989 Mühlenbetrieb, Nutzung seit 1993 als museale Schauanlage und Gaststätte.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen von 12.00 - 19.00 Uhr
122. Motormühle Hans Friese
16818 Kränzlin, Dorfstr. 41, Sven Thiede, Tel.: 03391/504700
Motormühle, 2-stöckig, stillgelegt, Bj. 1937, errichtet unter Verwendung von Teilen
einer 1937 abgebrochenen Bockwindmühle (Bj. 1817). Bis 1961 Lohn- und Handelsmüllerei, danach Futtermittelproduktion für LPG bis ca. 1980, Teile der Technik, wie z.B. 2
Walzenstühle der Fa. Wetzig, Schrotgang (Steindurchmesser 1,40 m), Steinkran, Teile
der Mischmaschine, Reinigung, Quetsche, Elevatoren, Absackung u.a. erhalten. Derzeit
Restaurierung als leerlauffähige Schauanlage, u.a. 2006 Erneuerung von Dach und
Fenstern. Ergänzung durch umgesetzte Mühlentechnik aus einer Motormühle in Ketzür.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung
126. Motormühle auf dem Hof Michael Lentz
16818 Walsleben, Dorfstr. 10, Michael Lentz, Tel.: 033920/69216
Kleine Motormühlenanlage auf einem Bauernhof mit Steinmahlgang MM 700 K und
Mehlsiebmaschine SM 3, Fabrikat Häussler, Durchmesser Mühlsteine 700 mm. Herstellung von Mehlen, u.a. Vollkornmehle, Grieß, Flocken, Direktvermarktung ab Hof.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Vorführung der Anlage, Brotbacken
im Steinbackofen, Bewirtung.
130. Klostermühle Lindow (Mark)
16835 Lindow (Mark), Am Wutzsee 2, Ortsmitte, in der Nähe des ehemaligen
Kloster, Klaus Wiese, Müllermeister, Tel.: 033933/70271 oder 90397
2-stöckiges Mühlengebäude v. 1848, techn. Ausst. ca. 1950, vormals Wassermühle
mit Turbine, technische Ausstattung: Reinigung, Quetsche, Walzenstuhl, Ausmahlmaschine, zweiteiliger stehender Plansichter, stehende Mischmaschine, Fahrstuhl,
Speicher. Nutzung als Landhandel, quetschen von Getreide, Mühle als Schauanlage.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Vorführungen, Bewirtung.
140. Obermühle Freyenstein
16918 Freyenstein, Wittstocker Straße 29, auf dem Schlosshof, Adelheit
u. Ronald Franckowiak, Tel./Fax: 033967/50979, MuehlenstuebchenFreyenstein@online.de
Wassermühle mit unterschlächtigem Wasserrad, Ersterwähnung um 1580, ohne
Mühlentechnik. Geplante Aktivitäten: Fest zum Mühlentag mit vielen Angeboten.
Potsdam
16. Historische Mühle im Park von Sanssouci
14469 Potsdam, Maulbeerallee 5, am Schloss Sanssouci, Torsten Rüdinger,
Frederic Schüler, Tel.: 0331/5506851, Fax.: 0331/5506853, sanssoucimuehle@
freenet.de
32
Mühlenvereinigung
Galerieholländer (Neubau von 1983/93) mit Sterz und Segelflügeln (Stahlruten,
Durchmesser des Flügelkreuzes: 24 m), windgängig, techn. Ausstattung: Gang mit
zweistufigem Askaniasichter, stehende Mischmaschine, Quetsche mit Flockenzylinder, Steinkran. Bereich der Mühlentechnik befindet sich auf dem 4. bis 6. Boden. Der
gemauerte Turm wird für Ausstellungen genutzt: die handwerkliche Windmühle des
18. und 19. Jh. (1. Boden), Geschichte der Historischen Mühle (2. Boden) und Mühlen
in der Gegenwart (3. Boden) genutzt. Standort einer Mühle seit 1738 (Bockwindmühle), seit 1787/91 Galerieholländer, bis 1858 Mühlenbetrieb mit 3 Gängen, 2 Beutelkisten, 1 Sechskantsichter, Gang zur Graupenherstellung mit Sortierzylinder. Seit 1861
Denkmal, am 27.04.1945 Zerstörung durch Feuer/Kriegseinwirkung.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung der Mühle (Ausstellungen und Technik),
Führungen, Bewirtung, Verkauf von Mühlenprodukten.
Potsdam-Mittelmark
6. Bockwindmühle Cammer
14822 Planebruch, OT Cammer, Paul Hänsch, Vorstadt Neumarkt 10, 14913
Jüterbog, Tel.: 03372/443566 bzw. Gerhard Rettig, Im Park 3, 14822 Planebruch, OT Cammer, Tel.: 033835/41594, g.rettig@amt-brueck.de
Umfassend restaurierte Bockwindmühle mit Jalousieflügeln und Vermahlungstechnik,
wie Schrotgang, Motormahlsystem mit Walzenstuhl und Wurfsichter, Quetsche. Die
Mühle ist windgängig.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Mühlenfest ab 10.00 Uhr, Einweihung und Vorführung der Mühle und historischer Erntetechnik, mobiler Backofen, Brot
und Kuchenverkauf, Bewirtung, diverse Auftritte, wie Chor und Kindergartengruppe.
8. Paltrockwindmühle Langerwisch
14552 Michendorf, OT Langerwisch, Bergholzer Straße 20, Jörg-Peter Melior, Tel.: 033205/45486, Fax.: 033205/20478, piet.melior@t-online.de
Paltrockwindmühle, 1879 Bockwindmühle, 1930 Umbau zum Paltrock, windgängig
(Volljalousie), technische Ausstattung: Reinigung, 1 Mahlgang, 1 Walzenstuhl, 1
Mahlgang, 2 Askaniasichter, Aspiration, 2 stehende Mischmaschinen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen.
109. Kleine Bockwindmühle Langerwisch
14552 Michendorf, OT Langerwisch, Bergholzer Str. 20, Jörg-Peter Melior,
Tel.: 033205/45486, Fax: 033205/20478, piet.melior@t-online.de
Bockwindmühle im Maßstab 1:4, Jalousieflügel, Schrotgang, windgängig.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen.
29. Bockwindmühle Borne
14806 Belzig, OT Borne, Mühlenverein „Bockwindmühle Borne 2001 e.V.“,
Werner Sternberg, 14806 Belzig, OT Borne, Wiesenburger Str. 31, Tel.:
033841/32602 Fax: 033841/32228
Berlin-Brandenburg e.V.
33
Bockwindmühle, erbaut 1802, 1948-1958 Nutzung zum Schroten, 1958/59 vollständige Stilllegung, Restaurierung von 1994-97, technische Ausstattung: Walzenstuhl,
Schrotgang, Sichter.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führung, großes Mühlenfest u.a. mit Musik,
Bewirtung.
32. Wassermühle Golzow (Hennigs Mühle)
14778 Golzow , Mühlendamm, Ina Hänsch-Goldau, Tel.: 03372/443566, inacorinna@web.de
Mühle ohne Wasserrad, erhaltene Technik (3 Steingänge, Walzenstuhl, Sichtung
etc.), Antrieb durch Elektromotor.
Geplante Aktivitäten: Besicht./Führung, Vorführen der alten Mühlentechnik, Mahlbetrieb, Angebote für Kinder zum Thema Getreide/Mehl, Verkauf von Müllereiprodukten.
33. Inselmühle Werder
14542 Werder (Havel), Kirchstr. 6-7, Inselstadt, Stadtverw. Werder bzw. Tourismusbüro, Tel.: 03327/783374, Fax: 03327/783322, tourismus@werder-havel.de
Bockwindmühle, mit Hechtschen Federjalousieflügeln (Neubau 2005) und div. technischen Inventar (Schrotgang, Wurfsichter), windgängig und mahlfähig. Als Ersatz für
die im Dezember 1973 abgebrannte Inselmühle wurde im November 1985 die jetzige
Mühle aus Klossa nach Werder versetzt und ab September 1987 neu aufgebaut.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen von 13.00 - 17.00 Uhr.
36. Wassermühle Fredersdorf
14806 Belzig OT Fredersdorf, Baitzer Str. 22, Walter Siebert, Tel.:
033846/41163, Fax: 033846/41166, heidi.walter@web.de
Gut erhaltene Wassermühle mit Turbinenantrieb für zwei Walzenstühle, Mahl- und
Schrotgang, Plansichter, Quetsche, stehende Mischmaschine (vollständige MIAGAnlage). Mühle stillgelegt und vollständig erhalten.
Geplante Aktivitäten: Mühlenführungen 10.00, 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr.
64. Bockwindmühle Ketzür
14778 Ketzür, Mühlenberg, Förderverein zur Erhaltung der Bockwindmühle
Ketzür e.V., 14778 Ketzür, Unter den Linden 11, Tel.: 033836/40650 oder 20986,
Fax: 033836/20986, belket@gmx.de
Bockwindmühle, 1861 von Potsdam-Bornim nach Ketzür umgesetzt, Mühlenbetrieb bis
1955. Techn. Ausst.: 2 Mahlgänge, windgetrieben, 1 Walzenstuhl, 1 Ascaniasichter,
Jalousieflügel, Restaurierung der Mühle als betriebsfähige Schauanlage 2004 - 07.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung, Führungen, Mühlenfest.
67. Eulenmühle
14793 Ziesar, OT Glienecke, Eulenmühle, Otto Schmücker, Tel.: 033830/61155,
Fax: 033830/12112, post@eulenmuehle-ziesar.de
Wassermühle an der Buckau, Ersterwähnung 1408, Baujahr des heutigen Mühlenge34
Mühlenvereinigung
bäudes 1884. 1999 Neubau eines Zuppinger-Wasserrades mit einem Durchmesser
von 6,50 m, einer Breite von 1,30 m und 40 Schaufeln, Leistung P = 18 kW, Nutzung
zur netzgekoppelten Stromerzeugung. In den 1980er Jahren Umbau und betriebsfähige Restaurierung der Sägemühle, ausgestattet mit einem elektrisch betriebenen
Sägegatter der Firma „Goede“ aus dem frühen 20. Jahrhundert. Zeitweilige Nutzung
des Sägewerks zum Zuschneiden von Bäumen.
Geplante Aktivitäten: Vorführung der Sägemühle, Musik, Bewirtung.
79. Bockwindmühle Beelitz
14547 Beelitz, Trebbiner Str. 79, Mühlenhof an der Kreuzung B 246/B 2,
Förderverein Beelitzer Bockwindmühle e.V., Karl Gedicke, 14547 Beelitz,
Brücker Str. 61, Tel.: 033204/33160, Karl Steffens, Tel./Fax: 033204/35304,
Mobil: 0176/48035304, steffens35304@aol.com
Sanierte Bockwindmühle mit Jalousieklappenflügeln, vormals Motormühle; Baujahr
1792, Sanierung 2006. Technische Ausstattung: Mahlgang, Walzenstuhl, Quetsche,
Askaniasichter, Sechskantsichter, Antrieb über E-Motor oder Windkraft. Nutzung als
funktionsfähiges Mühlenmuseum mit gelegentlichem Mahlbetrieb.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führung, Mahlbetrieb, Bewirtung, Musik.
86. Mühle Rosenmüller
14822 Planebruch, OT Cammer, Hauptstraße 38, Eberhard Rosenmüller, Tel.:
033835/361, Fax: 01212 5 101 93 112, mrosenmueller@web.de
Kleiner gewerblicher Mühlenbetrieb in ehemaliger Turmwindmühle von 1890/1891
mit Anbau, 6 t Rückschüttmühle, 2 Walzenstühlen (500-er und 600-er), Pneumatik, 4-teiliger Plansichter, ein 600-er Walzenstuhl zum Schroten und Quetschen,
Reinigung: Happler, Präsident, Schäl- und Bürstmaschine, Netzschnecke, Rundkorntrieur, Quetsche, Sechskanter Doppelstühle, Plansichter, Reinigung, Antrieb über
Elektromotor. Nutzung als gewerblicher Mühlenbetrieb, Herstellung von Roggenmehl
und Roggenbackschrot, Mehlhandel, Verkauf von Futtermitteln.
Geplante Aktivitäten: Mühlenführung, Mühlstein schärfen, Schautafeln: Mühlenhistorie und das Leben der Müller, Ausstellung alter Mühlentechnik, buntes Treiben auf
dem Mühlenhof, alte Spiele und Geschichtenlesen für Kinder.
112. Lüsser Mühle
14806 Belzig, OT Lüsse, Lüsse 1, Ortsein- bzw. Ausgang, Meike & Martin
Eitel, Tel.: 033841/38322, mueller@muehle-luesse.de
Wassermühle, umgebaut um 1850, teilweise aber älter, mit umfangreich erhaltener
Mühlentechnik, innen liegendes Wasserrad, 3 Mahlgänge, 2 Walzenstühle, Steinkran, Elevatoren. Das Mühlengebäude wird derzeit saniert.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung, Programm mit Märchenerzählerin, Bewirtung.
134. Fläming Mühle (Großkopfs Mühle)
14823 Niemegk, Wittenberger Str. 23, Von der A9 kommend an Anschlussstelle Niemegk abfahren. Rechts halten und den Ort Niemegk durchfahren. Der
Berlin-Brandenburg e.V.
35
Wittenberger Str. am Ortsschild Niemegk Richtung Wittenberg folgen, Andreas und Sabine Wendt, 14823 Niemegk, Mittelstr. 17, Tel.: 033843/51050; Frank
u. Viola Großkopf, 14823 Niemegk, Poststr. 4, flaeming.muehle@yahoo.de
Turmwindmühle, ohne Flügel, erbaut 1906, ursprünglich Jalousieflügel, 1930er Jahre
- Einbau eines Dieselmotors Fa. Deutz als Hilfsantrieb, im 2. Weltkrieg Zerstörung
des Windantriebs, bis 1974 Mehlproduktion, komplettes Mahlsystem mit Reinigung,
2 Walzenstühle (1 x Bühler u. 1 x Wetzig), Plansichter, Elevatoren, die Mühle wird
seit 2005 wieder mit dem historischen Dieselmotor betrieben.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Mühlenführungen und Schaumalen, Besichtigung und Vorführ. des Mühlenantriebes Deutz MIH 332 Bj. 1934, Musik, Bewirtung.
Prignitz
21. Holländermühle Weisen
19322 Weisen, Stephan Effenberger, Tel./Fax.: 03877/67697
1885 von Wittenberge nach Weisen translozierte Holländermühle. Die Grundfläche
der Mühle bildet einen Oktaeder mit einer Seitenlänge von 4 m, Gesamthöhe 14,5
m, 4 Böden, durch Vernachlässigung der Flügel endgültiger Verlust nach 1945,
Inbetriebnahme eines Sauggasmotors, danach Benzol- und Dieselmotor bis 1985,
vollständige Technik zur Getreideverarbeitung mit Antrieb durch Elektromotor (Stand
1930er Jahre).
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen.
22. Kathfelder Mühle
16928 Pritzwalk, gelegen an der Schönhagener Strasse, am Ortsausgang
von Pritzwalk auf der rechten Seite, Andreas Plagemann
Große 4-stöckige frühindustrielle Wassermühle aus dem Jahr 1898, erweitert
1937/38 mit vollständiger Technik: 7 Walzenstühle, 1 Schrotgang, 2 Plansichter, 1
stehende Mischmaschine, Grießputzmaschine, doppelt regulierte Kaplanturbine zur
Gewinnung von Elektroenergie. Nutzung als Außenstelle des Stadt- und Brauereimuseums Pritzwalk mit einer Dauerausstellung.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen.
30. Bekemühle Dannenwalde
16866 Gumtow, OT Dannenwalde, Kolreper Damm 14, Frau Berger,
Tel.: 033975/50292, Fax: 033975/50546; Dr. Ute Martens (Inhaberin), Tel.:
030/7033403, bekemuehle@t-online.de
Wassermühle, Ersterwähnung 1438, mit teilweise erhaltener und restaurierter
Technik, zu denen u.a. Getriebe, Mahlgang, Steinkran, Walzenstuhl, Wurfsichter und
Elevator gehören. Ein Teil der Maschinengruppen kann mittels eines Elektromotors
im Leerlauf betrieben werden. 2001 erfolgte die Erneuerung des Wasserrads, das
einen Generator antreibt. Die Mühle wird als Hotel und für Tagungen genutzt. Nach
Absprache ist auch eine Bewirtung möglich.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung, Mühlenführungen, Gewinnspiel, Bewirtung.
36
Mühlenvereinigung
Spree-Neiße
49. Holländermühle Turnow
03185 Turnow-Preilack, OT Turnow, Ausbau-Windmühle 5, Standort: Von
Peitz kommend in Richtung Lieberose auf der B 168 am Ortseingang Turnow
links abbiegen (Wegweiser) ca. 1 km. Von Lieberose kommend auf B168
Richtung Peitz nach Ortsdurchfahrt Turnow rechts abbiegen (Wegweiser)
ca. 1km, Ernst und Steffen Dubrau, Dorfstr. 12, 03185 Turnow-Preilack, OT
Turnow, Tel.: 035601/31670, Mobil: 0173/5666260, ernst.dubrau@gmx.net
Zur Motormühle umgebaute ehem. Turmwindmühle, vormals Bockwindmühle,
dann Holländerwindmühle aus Holz, 1854 als massive Holländerwindmühle mit
Windantrieb und später mit Wind- und Dampfantrieb errichtet. Seit 1936 elektrisch
betrieben. Komplette Mühleneinrichtung aus den 1930er Jahren mit angebautem 60t
Getreidesilo, Reinigung, 1 Quetsche, 1 doppelter Walzenstuhl, 1 einfacher Walzenstuhl (Fa. Hipkow), 1 einteiliger Plansichter, 1 Mahlgang, 6 stehende Mischmaschinen, 1 Hochleistungsschrotmühle HSM55 (Bj. 1962) zum Schroten von Futtergetreide,
1 Aufzug (Bj.1893), Antrieb über Schleifringläufermotor.
Geplante Aktivitäten: Mühle geöffnet am 11.5. und 12.5.08 von 10.00-17.00 Uhr
mit stündlich sachkundigen Führungen durch den Müller. Gastronomische Bewirtung
auf dem Mühlenvorplatz und in der neu errichteten Mühlenhütte. Mühlenpfannkuchen, Plinse, Korbflechter u.a. Überraschungen. Spielgeräte für Kinder vorhanden.
50. Alte Mühle Proschim
03130 Proschim, Mühlenweg, am Ortsausgang, Manfred Fentrohs, 03119
Welzow, Liesker Weg 7, Tel.: 035751/12445, bzw. Traditionelle Landtechnik
und bäuerliche Lebensart Proschim e.V., Frau Anna Lehmann, Vereinsvors.,
Tel.: 035751/12159
Motormühle mit Resten der Mühlentechnik aus den 1920 - 30er Jahren, u.a.
Getreidereinigung, Hammermühle, Elevatoren, Aufzug, diverse weitere Ausstellungsstücke, wie Schrotmühlen und Mühlenmodelle. Nutzung als ländliches Museum zu
den Themen: Geschichte der Mühle, Landwirtschaft, ländliches Handwerk, ländliche
Alltagskultur. Von 1800 - 1924 Bockwindmühle. Ursprüngliche Ausstattung der
Motormühle Heinrich Rauch bis 1958 als 5t halbautomatische Roggen- und Weizenmühle, u.a. Reinigung, Quetsche, 2 Walzenstühle 300/800, Plansichter, liegende
Mischmaschine, Elevatoren. Nach 1958 weitgehende Demontage der Technik und
Mühle von der LPG zum Schroten genutzt.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung
Teltow-Fläming
10. Friedensmühle Petkus
15837 Baruth/Mark, OT Petkus, Petkuser Hauptstraße 36a, Ortsausgang
nach Wahlsdorf, Familie Behrendt, 15837 Baruth/Mark, OT Petkus, Petkuser
Hauptstraße 25, Tel.: 033745/50201, friedensmuehle@web.de
Berlin-Brandenburg e.V.
37
Paltrockmühle mit Jalousieflügeln, erbaut 1837 als Bockwindmühle, Stilllegung 1940,
1950 zur Paltrockmühle umgebaut, 1977 Einstellung des Mahlbetriebs, ab 1991 umfangreiche Restaurierungen, technische Ausstattung: Reinigung, 1 Schälmaschine, 1
Schrotgang, 3 Walzenstühle, Plansichter, 2 stehende Mischmaschinen.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung, Bewirtung.
20. Dammühle Wildau-Wentdorf
15936 Dahmetal, OT Wildau-Wentdorf, Ortsausgang Richtung Drahnsdorf
rechts, Heinrich Kahlbaum Tel.: 035453/69983, Fax: 035453/69072, heinrich_
kahlbaum@web.de
Wassermühle, erbaut 1905, Restaurierung und Umbau 1995-1998, mit Zuppinger-Wasserrad zur Erzeugung von Elektroenergie. Teile eines Stationärmotors im
Erdgeschoss erhalten, seitlich zur Mühle ehemalige Francisturbine der Mühle als
Schauobjekt. Nutzung für Wohnzwecke, Büro, Übernachtung nach Anfrage.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führung der Stromerzeugung, Bewirtung.
34. Holländermühle Schöna-Kolpien
04936 Schöna-Kolpien, Dahmer Str., Knut Krause, 04936 Schöna-Kolpien,
Dahmer Str. 29, Tel.: 035364/72880, Fax: 035364/72881, Mobil: 0170/2719873,
knut.krause@t-online.de
Kleine Erdholländermühle, Baujahr 1840 mit Jalousieflügeln (Volljalousie) und div.
Müllereimaschinen, ursprünglich auch mit Sägegatter im Untergeschoss. 2006
Erneuerung der Außenhaut mit Lärchenschindeln.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Mühlenführungen, Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte (Bulldogs usw.) und Vorführung, Bewirtung.
35. Schubertsche Scheunenwindmühle
15838 Am Mellensee, Dorfaue Saalow 19, Arbeitsgruppe Bürgerhaus
Saalow e.V., 15838 Am Mellensee, Dorfaue Saalow 2, Tel.: 03377/303031 oder
302260, Fax: 03377/303032, Marianne Frey, scheunenwindmuehle@web.de
Aus Podemus bei Dresden auf Initiative von Bernd Maywald 1992/93 nach Saalow
umgesetzte einzigartige Mühle von 1866. Technische Ausstattung: 2 Windräder
hinter Scheunentoren. Das große Windrad mit zwei Kammrädern, das vordere
Kammrad trieb Schrotgang im Obergeschoss an, am hinteren Kammrad Bremse. Das
kleine Windrad wurde zum Antrieb des Sackaufzugs genutzt. Nutzung der Mühle als
leerlauffähige Schauanlage und kleines Museum.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Saalower Mühlenfest mit
Handwerks- und Marktständen auf der Dorfaue vor der Mühle. Angebote für Kinder,
Musik, Bewirtung.
37. Obermühle Gottsdorf
14947 Gottsdorf, An der Obermühle 12, Martin und Markus Röthel, Tel.:
033732/40314, Fax: 033732/50954, markus.roethel@obermuehle-gottsdorf.de
Wassermühle am Pfefferfließ, Ersterwähnung 1285 mit technischer Ausstattung
38
Mühlenvereinigung
von 1920 - 1950, dreistöckiges Mühlengebäude mit 2 Walzenstühlen, 1 Quetsche, 1
Plansichter, Reinigung (Trieur, Aspirateur, Windsichter, Steinausleser), 1 Schrotgang,
1 Mischmaschine, Fahrstuhl, Antrieb über ein rückschlächtiges Wasserrad, welches
sich im Mühlengebäude befindet, Kraftübertragung durch Transmissionen sehr
sehenswert. Die Mühle ist ein voll produzierender Handwerksbetrieb, der unter
Denkmalschutz steht.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Mühlenführungen, Bewirtung mit Produkten
aus biologischen, hofeigenen Produkten, Hofbesichtigung.
41. Haidemühle
15936 Dahmetal, OT Wildau-Wentdorf 30, 2 km außerhalb des Ortes in der
Nähe der Bahnstrecke Berlin - Dresden, Kerstin Becker, Tel.: 035453/314,
Fax: 035453/679220, kunstatelierkb@aol.com
Ehemalige Wassermühle, vierstöckig, an der Dahme, Baujahr 1890, ohne technisches
Inventar. Vormals Wasserrad der Fa. Wetzig von 1902, 1910 Erweiterung zur Dampfmühle, 1929 Neubeantragung der Staurechte. Nutzung als Kunstatelier, für Malerei,
Plastik, Keramik u.a.
Geplante Aktivitäten: Führungen durch das Kunstatelier, Bewirtung.
43. Bockwindmühle Mellnsdorf
14913 Blönsdorf, OT Mellnsdorf, Dorfstr. 1a, Gerd Kehling, 14913 Jüterbog,
Friedrich-Ebert- Str. 40, Tel./Fax: 03372/443489, Mobil: 0173/6330535, friedtv@
gmx.de
Bockwindmühle mit Jalousieflügeln. Um 1810 errichtet, später an den jetzigen Standort umgesetzt, Neubau unter Verwendung von Altteilen nach einem Sturmschaden
um 1900, bis um 1950 mit Windkraft betrieben, später Antrieb mit Dieselmotor, 1996
Flügelneubau. Maschinentechnik (Mahl-, Schrot- und Quetschtechnik) mit Windkraft
betriebsfähig.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Bewirtung, Mahlbetrieb, Verkauf
von Mühlenprodukten, Verkaufsausstellung des Malers Werner Lehmann, Mineralienausstellung aus Fundstellen der Region. Angebote für Kinder, Eselreiten.
81. Bachmühle Görsdorf
15936 Dahmetal, OT Görsdorf, Bachmühle 41, Frank Zelmer, Tel.:
035451/187019, Mobil: 0174/3505563, f-zelmer@arcor.de
Wassermühle, ehemals mit einer stehenden und einer liegenden Francisturbine, seit
1945 ohne Technik, Haferquetsche vorhanden. Wiederhergerichteter Mühlenteich,
Aufbau eines Wasserrades und Umsetzung alter Mühlentechnik geplant. Das Mühlen- und Wohngebäude ist saniert und wird zum Wohnen und als Pension genutzt.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung, Vortrag zur Geschichte der Mühle 11.00, 13.00
und 17.00 Uhr, anschließend Lesung der Krabat - Sage, Nachwuchsmusiker (genannt
„Die Strohbande“) aus der Musikschule Jüterbog (4 junge Talente) mit klassischer
und moderner Musik ab 14.00 Uhr, Bewirtung.
Berlin-Brandenburg e.V.
39
143. Neue Mühle Wildau-Wentdorf
15936 Dahmetal, Wildau-Wentdorf 31, Ortsausgang Richtung Kümmritz/Luckau auf linker Seite, Christina Berger & Matthias Kiekbusch Wildau-Wentdorf 31, 15936 Dahmetal, Tel: 035453/679300, berger.kiekbusch@freenet.de
Wassermühle an der Dahme mit innen liegendem mittelschlächtigen Wasserrad aus
Stahl im Radhaus und Generator, ohne weitere Mühlentechnik, vormals Getreideund Sägemühle, im 18. Jh. erste Erwähnungen des Standortes.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Bewirtung, Angebote für Kinder,
wie z.B. Puppentheater, Ponyreiten.
Uckermark
5. Klostermühle Boitzenburg
17268 Boitzenburger Land, OT Boitzenburg, Mühlenweg 5a, Hans Benthin,
Tel.: 039889/236, Fax: 039889/61458, boitzenburger-land@t-online.de
Wassermühle mit Turbinenantrieb (technisches Denkmal), Museum und Wirtshaus in
unmittelbarer Nähe der Ruine des Zisterzienserklosters, Ersterwähnung 1271. Nach
der Säkularisation aus Klosterbesitz an die Familie von Arnim. Im Dreißigjährigen
Krieg 1627 teilweise zerstört, Wiederaufbau 1640. Im rechten Teil des Fachwerktraufenhaus ein voll funktionsfähiges Mahlwerk. 1978 Einstellung des Mahlbetriebs, bis
dahin noch für die Produktion von Schrot genutzt. 1919 Einbau einer Francis-Turbine
(40 PS), Antrieb u.a. von Aufzug und Gleichstromdynamo. Technische Ausstattung: 1
Mahlgang und 3 Diagonalwalzenstühle, Plansichter, Aufzug, unterschlächtiges Wasserrad, Turbine. Einstellung der Mehlherstellung 1959, ab 1960 bis 1978 Herstellung
von 5 t/d Mischfutter. Erste Restaurierungen unter dem Müller Willi Witte 1971. Die
Mühle wird als technisches Denkmal museal genutzt.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung/Mühlenführungen mit laufender Mühle,
Vorstellung historischen Handwerks, Markt, Bewirtung, u.a. Mühlenbrot aus dem
Steinofen der Mühle.
23. Salvey Mühle 3
16307 Gartz/Oder, OT Geesow, Gerd Hampel, Tel.: 033333/30335, Fax:
033333/31899, GHsalv@aol.com
Wassermühle am Salveybach, Ersterwähnung 1248, mit funktionsfähig restauriertes
Sägegatter (Bj. 1912), teilweise erhaltener leerlauffähiger Getreidemühlentechnik
um 1930, z.B. Motorschrotgang, Behälter, Elevatoren, Transmissionen, stehende
Mischmaschine, da der Großteil der Maschinen in den 1960er Jahren in die Passower Mühle umgesetzt wurden. Ab dieser Zeit nur noch Herstellung von Futterschrot.
Um 1970 Verfüllung des Turbinenschachts, Antrieb der Mühle über E-Motor bis 1992.
Teile der Räume werden für Ausstellungen zu regenerativen Energiequellen und zur
Mühlengeschichte genutzt.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen im Rahmen eines Mühlenfestes,
Vorführungen am Sägegatter, Unterhaltung, Bewirtung.
40
Mühlenvereinigung
70. Wassermühle Gollmitz
17291 Nord-Westuckermark, OT Gollmitz, Mühlenberg 12, Kai Rogozinski,
17291 Gollmitz, Mühlenberg 12 Tel.: 039852/49141 oder 030/56301334, Mobil:
0177/2151609, Kai.Rogo@arcor.de
Wassermühle (Bj. 1724-1745) mit neu erbauten (Ende 2005) Zuppinger-Wasserrad
(6 m) am Strom, technische Ausstattung: 1 Mahlgang, 2 Walzenstühle, 1 Quetsche,
1 Schälmaschine, 1 Grießputzmaschine, Wasserrad zur Stromerzeugung, vormals
Turbinenantrieb. Nutzung als produzierende Schauanlage.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen, Mahlbetrieb, Bewirtung, kleines
Mühlenfest und Musik.
128. Standort der ehemaligen Erdholländermühle Greiffenberg
16278 Angermünde, OT Greiffenberg, Ortsausgang rechts Richtung Willmersdorf, Horst Fichtmüller, Schönermarker Str. 21, 16278 Angermünde, OT
Frauenhagen, Tel./Fax: 033335/41354, frauenhagen@web.de
Ehemalige Erdholländerwindmühle am Ortsrand von Greifenberg, erbaut 1838,
ehemals mit Jalousieflügeln und Außenkrühwerk ausgestattet. Der Standort wurde
einstmals von Peter Joseph Lenné bestimmt. Ruine nach Blitzschlag und Brand 2006
zusammengefallen. Wiederaufbau bzw. Restaurierung unter der Leitung des Vereins
zur Förderung von Landwirtschaft, Handwerk und Kultur im Bereich Oder-Welse e.V.
geplant.
Geplante Aktivitäten: 14.00 Uhr Eröffnung auf dem Mühlenberg mit Posaunen.
Präsentation historischer Reibeplatten und Mahltröge, kleine Kunst- und Trödelauktion zugunsten des Wiederaufbauprojekts, Bewirtung. 17.00 Uhr Theaterspiel der
Kita-Eltern in der Pfarrscheune für den Mühlenaufbau.
Wittenberg, Sachsen-Anhalt
76. Turmholländerwindmühle Naundorf
06918 Naundorf, Dorfstr. 13, bei Seyda, 300 m vor dem östl. Ortsausgang,
Hannelore Hilse (Bürgermeisterin), 06918 Naundorf, Dorfstr. 38, Mobil:
0173/4091685; Klaus Bolze, ehem. Eigentümer, Tel: 035387/42468, Mobil:
0160/96520742
Turmholländermühle, Bj. 1911, bis 1969 als Motormühle betrieben, technische
Ausstattung (von 1955): Reinigung, Quetsche, Schrotgang, Walzenstuhl, Plansichter,
stehende Mischmaschine, Sackaufzug, z.Zt. ohne Flügel. 2001 äußerlich saniert.
Technischer Umbau auf Stand um 1911 mit windgängiger Technik geplant.
Geplante Aktivitäten: Besichtigung / Führungen. Im Ort Blaskonzert.
Alle Mühlen, die am Deutschen Mühlentag 2008 teilnehmen, sind LVM-haftpflichtversichert.
Berlin-Brandenburg e.V.
41
Dannenwalde
Die Dannenwalder Mühle
In der landschaftlich reizvollen Prignitz
liegt das Dorf Dannenwalde. Heute gehört
es zur Großgemeinde Gumtow. Im Jahre
1990 beschloss die damalige Gemeinde
Dannenwalde, die im Ort liegende, ziemlich verfallene Wassermühle zu verkaufen,
da eigene Mittel zur Sanierung nicht zur Verfügung standen. In
diesem Zuge wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt
und die künftigen Eigentümer mussten Restaurierungsauflagen
beachten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde im Rahmen der
Bodenreform die vorher zum Gut gehörende Mühle in Volkseigentum umgewandelt. Als Pächter führte Müller Zädow nach
Entlassung aus der Französischen Kriegsgefangenschaft den
Mahlbetrieb weiter. Da das hölzerne Mühlrad inzwischen jedoch
zerstört war, wurde nur noch elektrisch gemahlen. Mit Müllermeister Zädow endete der Mahlbetrieb. Von seinen drei Kindern,
1 Mädchen und 2 Jungen, hat keiner mehr das Müllerhandwerk
erlernt. Seine Frau verließ 1985 nach dem Tod ihres Mannes
das baufällige Mühlengebäude schweren Herzens, nachdem ein
Kellergewölbe eingestürzt war.
Die ältere Geschichte...
Die Wassermühle an dieser Stelle wird erstmals 1438 urkundlich in einem
Historische Ansicht der Mühle mit Wasserzulauf
42
Mühlennachrichten
Lehnbrief des Markgrafen Friedrich des Jüngeren an Meynicke Crusemarcke
erwähnt. In einem älteren Lehnbrief Friedrichs des Jüngeren an Cuno
Crusemarke 1415 wird jedoch bereits Dannenwalde mit der Mühle daselbst
erwähnt und der Tod Cuno Crusemarkes 1437 legt nahe, dass die Mühle an
der Beke bereits vorher bestanden hat. Die Geschichte der verschiedenen
Müller wurde überwiegend aus Kirchenbüchern der Pfarrgemeinde Dannenwalde rekonstruiert.
Müller der Mühle in Dannenwalde seit 1770
Müller Friedrich Leu
1770
Otto Georg v. Rohr neuer Gutsbesitzer
1784
Müller Leue wird Erbpächter
1806 vermutlich Linde gepflanzt
Leues Nachkommen bis 1854 Müllermeister daselbst, 1846 Inschrift C Leue
am Schweinestall
Müller Robert Gutke
*1824 † 1859
Müller Hermann Jürgens
1854 – 1859
Müller Reinhold Bendix
1881 – 1884
Müller Otto Karper
1889 – 1897
Gutsherr Otto Albrecht von Rohr †
1908
August Wilhelm Zädow wird Müller
1908
Er motorisiert auch die Mühle (ca. 1924) 1910 – 1936
Sohn August Arnold Zädow wird Müller 1936
Die neuere Geschichte...
Wir erwarben 1991 das Ensemble aus gemeinsamem Mühlen- und Wohnhaus, einem früher als Schweinestall genutzten steinernem Gartenhäuschen
und einer völlig verfallenen Fachwerkscheune. Ziel der künftigen Nutzung
war ein Restaurant, um die noch vorhandene Mühlentechnik Besuchern zugänglich zu machen. Der Siebboden und die Etage des Mahlstocks erschienen
Nuni 2001: Einbau des Wasserrades
aus Berlin und Brandenburg
43
für Veranstaltungen aller Art wie Seminare aber auch Familienfeiern geeignet.
Der ehemalige Wohnteil des Gebäudes wurde mit sechs Doppelzimmern in
ein kleines Hotel umgewandelt. Wenngleich wir eine grobe Vorstellung hatten,
wie es werden sollte, fehlte doch der Sachverstand für die mühlenspezifischen
Gerätschaften. Dabei kam uns die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg
zu Hilfe. Insbesondere Jürgen Wolf, damals schon Müller der Windmühle in
Berlin-Marzahn und heute Vorsitzender der Mühlenvereinigung, hat uns mit
Rat und Tat unterstützt, soviel wie möglich von den historischen Mühlengeräten zu erhalten. Durch Vermittlung der Mühlenvereinigung konnten wir einen
überzähligen Wurfsichter an das Museum für Verkehr und Technik in Berlin
abgeben. Diese stellten wiederum einer Leipziger Mühle dort fehlende Teile
zur Verfügung und wir erhielten von der Leipziger Mühle ein Mahlsteinpaar
mit Bütte und Rüttelschuh. Deren fachmännischen Einbau hat Jürgen Wolf
vorgenommen.
Auch unser Architekt Peter Münzing, der zugleich Tischler war, bewies viel
Geschick, historische Substanz so zu erhalten, dass eine anderweitige Nutzung nicht behindert wird. Das Gebäude musste innen völlig entkernt werden,
da die alten Lehmwände nicht mehr zu erhalten
waren und auch einige Balken schadhaft waren.
Durch die Entfernung von Ständerkonstruktionen und Einzug eines Überzugbalkens und der
Wegnahme des zweiten Wurfsichters entstand
auf dem Siebboden deutlich mehr Bewegungsfläche. Der noch vorhandene Wurfsichter und
der zugehörige Elevator wurden nach Reparatur
der Transmissionen durch den ortsansässigen
Sattler mit Hilfe eines Elektromotors aus
Schrottbeständen der Sagomühle Kyritz zu
Schauzwecken wieder in Bewegung gebracht.
Um die zahlreichen Holzteile im Mühlen- und
im Wohnteil von Schädlingen zu befreien,
wurde nach Einbau der über 80 Fenster und Fertigstellung des Schieferdaches
eine Hitzebehandlung des Hauses durchgeführt. Anschließend wurden alle
Holzteile mit schädlingsabweisender Borsäurelösung und danach mit Innenraumlasur gestrichen. Als schließlich auch der Trockenausbau beendet war,
konnte nach etwa fünf Jahren Bauzeit die BekeMühle (d.h. die Mühle an der
Beke – mittelniederdeutsche für Bach) als Hotel und Restaurant im Juli 1995
eröffnet werden.
Der Wassermühle fehlte aber noch das sich drehende Wasserrad. Das alte
Rad existierte nur noch in Fragmenten, aus denen sich die einstige Größe
von 3,20 m Durchmesser ermitteln ließ. Ältere Dorfbewohner erinnerten
sich noch genau, dass das Wasser immer von oben auf das Rad geflossen war.
44
Mühlennachrichten
Funktion gesamt: die fehlenden Teile sind hell dargestellt
Messungen durch den Wasserbauingenieur Manfred Jarchow ergaben, dass
der Wasserspiegel des der Mühle gegenüberliegenden Sees jedoch deutlich
niedriger lag, als es zum Betrieb eines Wasserrades des alten Durchmessers
nötig gewesen wäre. Der frühere Mühlteich lag auf höherem Niveau neben
dem heutigen Dorfteich. Sein Wasserzufluss kreuzte im Wäldchen über eine
Wasserbrücke den Zufluss des Dorfteiches. Im Rahmen kulturtechnischer
Maßnahmen war der Mühlteich jedoch 1974 beseitigt worden. Der Zuflusskanal auf Mühlenseite war noch vorhanden, das unter der Straße verlaufende
Gewölbe war jedoch teilweise zugemauert worden. Ein neues Gewölbe mit
einer tieferen Sohle zu bauen, wurde aus Kostengründen verworfen. Das
Wasser zum Betrieb des Mühlrades mit Pumpenkraft um etwa einen halben
Meter zu heben schien uns ebenfalls nicht praktikabel. So wurde letztlich die
Idee umgesetzt, das Wasser des vorhandenen Sees über ein neues Rohr unter
der Strasse hindurch zu einem etwas kleineren Wasserrad zu leiten, das mittelschlächtig betrieben wird. Von der Idee bis zur Umsetzung waren wieder
verschiedene Behörden zuständig. Zunächst musste das Wasserrecht für die
Mühle wieder hergestellt werden. Dann gab es reichlich Diskussionen und
einige Ortstermine mit dem Wasser- und Bodenverband, wie viel Wasser wohl
pro Zeiteinheit aus dem See entnommen werden dürfe, ohne die Flora, die
sich in den vergangenen Jahrzehnten ohne intaktes Wasserrad bei einem entsprechenden Wasserstand entwickelt hatte, zu gefährden. Im Ergebnis wurde
als Auflage ein den Abfluss begrenzendes Bauwerk im Verlauf des Rohres
eingebaut, das erst ab einem festgelegten Mindestniveau des Sees überhaupt
Wasser fließen lässt. Als der Wasserzufluss gesichert schien, ergab sich am
Mühlentag im Jahr 2000 der Kontakt zum Tischler Vogel aus Barenthin, der
aus Berlin und Brandenburg
45
sich nach Studium älterer Spezialliteratur an den Bau eines hölzernen Wasserrades wagen wollte. Planung, Konstruktion und Aufbau der von uns favorisierten Stahlachse und deren Lager wurde von Dr. Ing. G. Treiber, Leiter einer
Wasserbaufirma in Thüringen, vorgenommen. Auf dieser Achse sind zwei
quadratische Metallkästen mittels Spannsätzen zur Aufnahme der hölzernen
Radkonstruktion montiert. Im Juni 2001 erfolgten der Einbau der über 5
Meter langen Stahlachse und des Wasserrades. Während des Einbaues musste
ein Kran aufgestellt werden, der die Breite der gesamten Strasse einnahm, was
möglicherweise zum längsten Verkehrsstau in Dannenwalde geführt hatte. Da
sich das Wasserrad anfänglich unüblich schnell drehte, ließen wir als Bremse
einen Elektrogenerator anbauen. Der erzeugte Strom wird zur Vorwärmung
des im Hotel benötigten Warmwassers verwendet.
Von 1995 bis 2005 wurde das Anwesen mit drei Mitarbeiterinnen als
Hotel und Restaurant bewirtschaftet. Da die abgelegene Lage der Zahl der
Restaurantgäste nicht förderlich war, wird seither die BekeMühle nur noch
als Hotel garni betrieben. Gruppen können sich auch das ganze Haus mit
Garten für Feierlichkeiten o.ä. mieten. Seit diesem Jahr kann die Mühle auch
für standesamtliche Trauungen (Standesamt der Gemeinde Gumtow) genutzt
werden. Der Garten der Mühle mit großer Streuobstwiese wurde parkähnlich
angelegt. Über dessen Wege erreicht man den von der Beke durchflossenen
Auenwald, der Stück für Stück zugänglich gemacht wird. An allen Mühlentagen seit 1995 haben wir teilgenommen und meist ein Ratespiel rund ums
Mühlenwesen für unsere Besucher veranstaltet.
Passend zu den Grundmauern des Mühlengebäudes aus behauenen Feldsteinen legt der Heimat- und Kulturverein gegenwärtig einen Findlingspark an,
der am Mühlentag 2008 offiziell eröffnet werden soll.
Dr. Frank und Dr. Ute Martens, www.bekemuehle.de, bekemuehle@t-online.de
46
Mühlennachrichten
Buch gegen Spende
Druckfrisch und wie neu. Nur noch 9 Exemplare !
Erschienen 1983 im Medusa Verlag.
Geschichte(n) der Mühlen in Berlin. Insbesondere Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg,
Friedrichshain, Wedding, Charlottenburg, der historische Mühlenwanderweg
von Wilmersdorf über Schöneberg nach Kreuzberg, weiterhin über Mahlsdorf,
Rixdorf, Buckow, Rudow, Britz, Bohnsdorf, Mariendorf, Zehlendorf, Dahlem,
Potsdam. Abbildungen auch der Mühlen in Schönefeld, Niederschönhausen,
Marienfelde, Gatow, Lichtenberg, Lichtenrade, Drewitz, Wassermühle Tegel.
Insgesamt 117 Seiten.
Versand gegen Spende von mindestens 10,- plus 2,20 Versandkosten.
Stiftung HohenLandin
Spendenkonto: 422 713 6330 , Berliner Bank , BLZ: 100 200 00
Verwendungszweck: „Mühlenbuch“
Versandanschrift und Adresse für den Empfänger
der Spendenquittung nicht vergessen!!
aus Berlin und Brandenburg
47
Das zerbrochene Ringlein
In einem kühlen Grunde
Da geht ein Mühlenrad,
Meine Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.
Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein‘n Ring dabei,
Sie hat die Treu gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.
Ich möcht als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen,
Und gehn von Haus zu Haus.
Ich möcht als Reiter fliegen
Wohl in die blutge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.
Hör ich das Mühlrad gehen:
Ich weiß nicht, was ich will –
Ich möcht am liebsten sterben,
Da wärs auf einmal still!