Reha-Phasen-Modell in der Neurologischen Rehabilitation Tiefe

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Reha-Phasen-Modell in der Neurologischen Rehabilitation Tiefe
Ausgabe November
Nr. 4 / 2013
SYNAPSE
Magazin der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz
Reha-Phasen-Modell in der
Neurologischen Rehabilitation
Tiefe Hirnstimulation in
Neurologie und Psychiatrie
Architektur und Psychiatrie
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SYNAPSE November
Inhalt
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Editorial: Neue Impulse
SYNAPSE November
Editorial
Bezirk
4
Abschied und Neubeginn im Bezirkstag der Oberpfalz
6 Bezirk Oberpfalz vergibt erstmals Denkmalpreis
Psychiatrie
8
Deutschlandweit erstes stationäres Programm
für Insomnie-Schwerfälle
10 Primary Nursing
12 Maßgeschneiderte Medizin für ältere Patienten
15 10. Deutscher Reha-Tag
16 Winterblues – Die saisonale Depression
18 Psychiatrische Ambulanzen in Regensburg
20 Die Rolle der Psychotherapie in der Behandlung
psychiatrischer Erkrankungen
22 Kann Architektur Heilungsprozesse unterstützen?
24 Die Apotheke auf der Blumenwiese
26 Tiefe Hirnstimulation in der Psychiatrie
Neurologie
28 Tiefe Hirnstimulation in der Neurologie
35 Schlaganfall-Selbsthilfegruppe am Bezirksklinikum Regensburg
Neurologische Rehabilitation
30 Reha-Phasen-Modell in der Neurologischen Rehabilitation
32 Die Pflege von Wachkomapatienten
34 Klinikclowns
KJP
36 Ich mal anders! – Kunst im therapeutischen Einsatz
37 Eltern-Kind-Arbeit an der KJP-Tagesklinik in Cham
38 Gesundheitstag Amberg 2013
Forensik
39 Bewerben, aber richtig!
medbo
40 Windows 7 Rollout in der medbo
41 Noro – der „perfekte“ Erreger
42 Betriebsfest 2013
44 In den Katakomben des Bezirksklinikums Regensburg
45 Erwachsene Probanden für Tinnituszentrum gesucht
Personal
47 Run4Fun
48 Examensfeier der Krankenpflegeschule Regensburg
49 Konzept der Kinder-Betreuung am Bezirksklinikum Regensburg
50 Bezuschusste Ferienbetreuung an allen medbo-Standorten
51 Personalabrechnung via ELStAM
52 Schutzimpfungen
53Personalia
47 medbo-logisch! Kreuzworträtsel
54 Veranstaltungshinweise
U3 Impressum
Das SYNAPSE-Titelbild zeigt das nördliche Zugangsportal zur
Kloster-Anlage Prüll am Bezirksklinikum Regensburg.
Neue Impulse
Es ist wieder soweit: Die letzte
SYNAPSE des Jahres 2013 liegt
vor Ihnen!
B
lättert man die vorherigen Ausgaben durch, so gab es in diesem Jahr sehr viele Beiträge zum
Unternehmen medbo selbst zu lesen: Die zahlreichen Baumaßnahmen, die wir entweder gerade abgeschlossen oder begonnen haben; die Zusammenführung der
medbo GmbH und der Sonderkrankenhäuser mit der darauf folgenden Umwandlung in ein Kommunal­
unternehmen; neue, strategisch
wichtige Impulse wie der Ausbau
der Außenstandorte in Cham und
Amberg, oder die neue Jugendforensik in Regensburg.
Um aber nicht den Eindruck
zu erwecken, die medbo sei etwa
ein Bauunternehmen oder ein sonstiges Wirtschaftsunternehmen, das
auf Wachstum setzt, wollen wir künftig den Fokus verstärkt auf die so
vielfältigen
und
spannenden
Kernthemen der medbo lenken: Auf
unsere Kompetenzen im medizinischen und therapeutischen Bereich,
auf klinische und pflegerische Fach­
themen.
Sie finden Beiträge zu neurologischen und psychiatrischen Therapieverfahren – passend zur kommenden dunklen Jahreszeit zum
Beispiel über den „Winterblues“. Wir
beschreiben Symptome und Krankheitsbilder und zeigen Behandlungsmöglichkeiten auf. Wir erklären professionelle Methoden – in diesem
Heft widmen wir uns dem HighTech-Thema „Tiefe Hirnstimulation“,
das Neurologen und Psychiater derzeit gleichermaßen beschäftigt.
Unseren
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern möchten wir einen
Blick über ihren jeweiligen medbointernen Arbeitsbereich hinaus eröffnen: Raus aus dem Mikrokosmos
der eigenen Abteilung, der eigenen
Klinik oder der Verwaltung. Unseren
Patienten, ihren Angehörigen, aber
auch grundsätzlich allen an Themen
der seelischen und neurologischen
Gesundheit Interessierten wollen wir
grundlegende Informationen auf
neuestem Stand bieten: Mit Beiträgen aus erster Hand von unseren
medizinischen, therapeutischen und
pflegerischen Experten.
Ich wünsche Ihnen und Ihren
Familien einen harmonischen Jahresausklang und freue mich gemeinsam mit Ihnen auf ein hoffentlich gutes und spannendes Neues Jahr!
Kurt Häupl,
medbo Vorstand
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SYNAPSE November
Bezirk
SYNAPSE November
Bezirk
Abschied und Neubeginn
im Bezirkstag der Oberpfalz
Martina Hirmer
Nach einer Bezirkswahl heißt es
stets Abschied und Neubeginn:
Abschied nehmen mussten diejenigen Mitglieder des Bezirkstags der Oberpfalz, die in der
neuen Wahlperiode dem Gremium nicht mehr angehören. Und
Neubeginn war es heuer für fünf
neu gewählte Bezirksräte.
E
nde September verabschiedete
Bezirkstagspräsident
Franz
Löffler sechs, zum Teil langjährige
Bezirksräte im festlichen Rahmen
von Schloss Wörth a. d. Donau: Mit
Peter Braun, Ingeborg Hubert, Gabriele Opitz, Brigitte Scharf, Herbert
Schötz und Alois Seegerer fehlten
dem Bezirkstag künftig 50 Jahre Erfahrung, hob Löffler hervor. Er lobte
die gute und über Parteigrenzen
hinweg vorbildliche Zusammenarbeit im Bezirkstag, die sich am Wohl
der Menschen orientiert habe, und
fasste sein Empfinden in kurzen
Worten zusammen: „Es hat Spaß
gemacht!“
BTP Löffler mit den ausgeschiedenen
Bezirksräten (v.l.n.r.): Herbert Schötz,
Gabriel Opitz, Peter Braun,
Ingeborg Hubert und Alois Seegerer
(Brigitte Scharf war verhindert).
Alle Bezirksräte könnten
stolz sein auf das Erreichte, hob der
Bezirkstagspräsident in seinem
Rückblick hervor. „Wir haben nicht
nur verwaltet, sondern auch gestaltet“, so Löffler. In den vergangenen
fünf Jahren wurde insbesondere im
Gesundheitsbereich mehr als je zuvor investiert: Neue Klinikgebäude
für Psychiatrie in Regensburg und
Wöllershof sind entstanden, in
Cham wurde der Bau einer Erwachsenenpsychiatrie mit 50 stationären
Betten begonnen. Mit einer Institutsambulanz und einer Tagesklinik in
Amberg konnte eine Versorgungslücke in der westlichen Oberpfalz
geschlossen werden. Insgesamt
habe man die Psychiatrie „in die
Fläche“ gebracht. In Regensburg
entstehen die bayernweit erste Jugendforensik und ein Lehrstuhl für
Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die
Schaffung eines Kommunalunternehmens im Gesundheitsbereich
sei eine „gute Entscheidung“ gewesen, urteilte Löffler.
Der neue Bezirkstag der Oberpfalz mit
BTP Löffler (9.v.l.) und
Regierungspräsidentin Brigitta Brunner (5.v.r.).
Der neue Bezirkstag
Der neue Bezirkstag der Oberpfalz
ist bunter geworden. Vertreter von
sechs verschiedenen Parteien sind
nun im Gremium vertreten, darunter
erstmals die ödp; die Bayernpartei
stellte bereits in den 1960er Jahren
einmal Mitglieder im Bezirkstag. Am
8. Oktober konstituierte sich der 15.
Bezirkstag der Oberpfalz, und im
Mittelpunkt der ersten Sitzung stand
die Wahl des Bezirkstagspräsidenten. Einstimmig wählten die Bezirksräte den bisherigen Amtsinhaber Franz Löffler für weitere fünf
Jahre zum Bezirkstagspräsidenten.
Ebenfalls einstimmig wurden seine
bisherigen Stellvertreter Lothar Höher (CSU) und Norbert Hartl (SPD)
in ihren Ämtern bestätigt. Referent
für Gesundheits- und Kurwesen
bleibt Dr. Thomas Brandl (CSU),
Behindertenbeauftragter ist wie bisher Johann Renter (CSU). Neuer
Kulturreferent ist Thomas Gabler
(CSU) und neuer Fischereibeauftragter Volker Liedtke (SPD).
Bezirkstagspräsident Löffler
hieß die fünf neuen Mitglieder Gab-
riele Bayer (Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Gabler (CSU), Joachim Graf (ödp), Martin Preuß
(CSU) und Werner Suttner (Bayernpartei) herzlich willkommen und lud
sie ebenso wie die bisherigen Bezirksräte dazu ein, sich bestmöglich
miteinzubringen und die Gestaltungsspielräume zum Wohle der
Menschen in der Oberpfalz – wie
schon in der vergangenen Wahlperiode – zu nutzen. So setze man bei
der psychiatrischen Versorgung
weiterhin auf Wohnortnähe, und in
der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung gelte es, im
Sinne der Inklusion weitere Akzente
zu setzen. Die demographische
Entwicklung verlange nach richtigen Weichenstellungen im Bereich
der Hilfe zur Pflege. Für Löffler ist
eine Zusammenführung der bisher
aufgeteilten Zuständigkeiten in diesem Bereich „unabdingbar“. Auch
die Kulturarbeit dürfe nicht vernachlässigt werden; hier leiste der Bezirk einen wesentlichen Beitrag zu
Identität der Oberpfalz. Der Bezirkstagspräsident möchte die Aufgaben und Leistungen des Bezirks in
Zukunft noch deutlicher ins Be-
wusstsein der Öffentlichkeit rücken.
„Ich wünsche mir, dass die Menschen den Bezirk als kompetenten
Partner erleben“, schloss Löffler.
Der neue Verwaltungsrat
der medbo
Mit den Bezirkswahlen
einher geht auch die
Neubesetzung des
Verwaltungs­rates der medbo:
Vorsitzender des
Verwaltungsrates:
Bezirkstagspräsident
Franz Löffler
Verwaltungsräte:
Bezirkstags-Vizepräsident
Lothar Höher
Bezirkstags-Vizepräsident
Norbert Hartl
Bezirksrat Dr. Thomas Brandl
Bezirksrätin Karin Bucher
Bezirksrat Toni Dutz
Bezirksrat Richard Gaßner
Bezirksrat Joachim Graf
Bezirksrat Martin Preuß
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SYNAPSE November
Bezirk
SYNAPSE November
Bezirk
Bezirk Oberpfalz vergibt erstmals Denkmalpreis
Oberpfalz reich an Kultur
Martina Hirmer
Wie facettenreich die Oberpfälzer
Kulturszene ist, erlebten die Gäste auch dieses Jahr wieder bei
der Verleihung des Kultur- und
des Jugend-Kulturförderpreises
des Bezirks Oberpfalz sowie
erstmals bei der Verleihung des
neu geschaffenen Denkmalpreises.
S
o wie Kulturschaffende von der
Region, in der sie leben und arbeiten, geprägt werden, so prägen
die Kultur und die Künstler auch die
Region. Und die Oberpfalz ist reich
an Kultur.“ Mit diesen Worten beschrieb Bezirkstagspräsident Franz
Löffler die Wirkung der diesjährigen
Träger des Kulturpreises. Wie jedes
Jahr seit 2000 wurde dieser in drei
unterschiedlichen Sparten vergeben,
diesmal an den Amberger Schriftsteller Friedrich Brandl (Kategorie Literatur), an das Orchester am Singrün
(Kategorie Orchester) und an Erwin
Otte (Kategorie Bildhauerei).
Friedrich Brandl, der in seinen Werken von Hochsprache in
Oberpfälzer Dialekt wechselt, überzeugte die Jury „mit klarer, schöner
und unterhaltsamer Sprache sowie
prägnanter Wortwahl“. Das Orchester am Singrün aus Regensburg
tourt durch die gesamte Oberpfalz
und bringt bekannte und weniger
bekannte sowie moderne Stücke
auf höchstem Niveau zu den Menschen. Der Bildhauer Erwin Otte
aus Reuth bei Erbendorf (Kreis Tir-
schenreuth) verwendet ausschließlich heimische Materialien wie Granit, Glas und Metall und „durchdringt
damit die Grundthemen des Lebens
und der Natur“, erklärte Löffler. Der
auch international gefragte Künstler,
der in der Oberpfalz seinen Lebensund Arbeitsmittelpunkt hat, blieb
trotz seines Erfolges bodenständig
und bescheiden.
Zum ersten Mal wurde ein
eigener Denkmalpreis verliehen,
der von nun an jährlich das Engagement von Menschen im Denkmalschutz würdigen wird. Dazu war
eigens „Bayerns oberster Denkmal-
schützer“, Generalkonservator Prof.
Dr. Egon Johannes Greipl vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege angereist, der die Laudatio
auf den ersten Preisträger, die
Berchinger Altstadtfreunde, hielt.
Die über 100 Vereinsmitglieder haben ein ehemaliges Ackerbürgerhaus in der Innenstadt von Berching
(Kreis Neumarkt i.d.Opf.) vorbildlich
saniert und freuten sich über den
mit 5.000 Euro dotierten Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz.
Dass auch die Jugend den
Erwachsenen in Punkto Kunst und
Kultur nicht nachsteht, zeigten
Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz 2013:
Berchinger Altstadtfreunde e. V.
Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz 2013:
Sparte Literatur: Friedrich Brandl (Amberg)
Sparte Orchester: Orchester am Singrün (Regensburg)
Sparte Bildhauerei: Erwin Otte (Reuth bei Erbendorf)
Die Berchinger Altstadtfreunde, erste Preisträger des
Denkmalpreises des Bezirks Oberpfalz, zusammen
mit Generalkonservator Egon J. Greipl (ganz links),
Bezirkstagspräsident Franz Löffler (2.v.li.)
und Bezirksheimatpfleger Tobias Appl (re).
Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz 2013:
Naabtal-Realschule Nabburg
Staatliche Realschule Vohenstrauß
Gustav-von-Schlör-Schule Weiden
Schülerinnen und Schüler von drei
Schularten bei der Verleihung des
Jugend-Kulturförderpreises 2013.
Da haben sich Schüler der Naabtal-Realschule Nabburg mit dem
Umgang mit Lebensmitteln beschäftigt und ein „Restekochbuch“
herausgegeben. Die Staatliche Realschule Vohenstrauß machte mit
dem Projekt „Dialekteckerl“ den
Oberpfälzer Dialekt mit Hilfe des Internets weltweit hörbar. Ein Buch
über die eigene Familiengeschichte und eine CD über das Adelsgeschlecht der Lobkowicz ergänzen
das Werk. Die Schüler der Gustavvon-Schlör Schule in Weiden wiederum überzeugten mit ihrer Theaterarbeit. Für ihre Inszenierungen
klassischer und moderner Stücke
stellen sie selbst die Requisiten her
und kümmern sich um Bühnenund Lichttechnik.
Der scheidende Kulturreferent des Bezirks, Peter Braun, bat
die Lehrkräfte, welche die kreative
Arbeit ihrer Schüler tatkräftig unterstützen und fördern: „Bitte lassen
Sie nicht nach, junge Menschen in
der Oberpfalz zu solchen Kulturleistungen zu begleiten!“
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SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
Neuer Weg am Regensburger Bezirksklinikum
Deutschlandweit erstes stationäres Programm
für Insomnie-Schwerfälle
Dr. Tatjana Crönlein
„Ich habe bereits alles versucht,
nichts hilft, ich kann nicht schlafen“, sagt Herr K. und legt einen
Stapel mit Befunden auf den Tisch.
Er habe sich von verschiedenen
Fachärzten „durchchecken“ lassen und sei sogar schon in einem
Schlaflabor gewesen. Mittlerweile
ist er durch seine Schlafstörungen
so erschöpft, dass er krankgeschrieben ist. Er ist nun auf eigene
Initiative in die Spezialsprechstunde für Ein- und Durchschlafstörungen gekommen.
H
err K. hat eine schwierige Zeit
hinter sich, Scheidung, Tod seiner Eltern. Mittlerweile haben sich
die Probleme gelegt; was geblieben
ist, sind die Schlafstörungen. Nachdem unterschiedliche Medikamente
und auch ambulante Psychotherapien nicht mehr gewirkt haben, nehme
er nun Zolpidem. Hiermit könne er
wenigstens bis zu vier Stunden
schlafen. Aus Angst vor Abhängigkeit
versuche er, es jedoch nicht täglich
zu nehmen. Herr K. ist ein typischer
Fall einer chronisch verlaufenden Insomnie, und steht für eine Patientengruppe, die zum großen Teil unterversorgt ist.
Die Kriterien einer klinisch relevanten Insomnie erfüllen etwa zehn
Prozent und die einer schweren Insomnie etwa vier Prozent der deutschen Bevölkerung. Das Problematische ist, dass Insomnien zunächst
meist unauffällig verlaufen. Die Betroffenen können die Folgen des
schlechten Schlafes in der Regel lange kompensieren und halten sich mit
Schlafmitteln oder komplementärmedizinischen Verfahren „über Wasser“.
Studien zeigen, dass unbehandelte
Insomnien jedoch einen erheblichen
wirtschaftlichen Schaden anrichten
(Krankheitstage, müdigkeitsbedingte
Unfälle) können, auch das Entstehen
einer Depression durch eine unbehandelte Insomnie wird diskutiert.
Die Patienten werden in der Regel
mit Antidepressiva oder mit Hypnotika behandelt. Trotz nachgewiesener
positiver Effekte empfindet ein Teil
der Patienten die chronische Medikamenteneinnahme als belastend
und schläft weiterhin schlecht.
Hoffnung für Insomnie-Schwerfälle: Stationäres Therapieprogramm
in Regensburg
Dabei gibt es eine speziell auf die Insomnie zugeschnittene ursachenorientierte Therapie, deren Effektivität
in zahlreichen Meta-Analysen gezeigt wurde. Die Therapieform wird in
der Regel in Gruppen ambulant angeboten und als kognitive Verhaltenstherapie der Insomnie (englisch
„Cognitive-Behaviour-Therapy for Insomnia“, CBT-I) bezeichnet. Sie beruht auf wissenschaftlichen Erkennt-
nissen über die Chronobiologie des
Schlafes und nutzt spezielle Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie. Allerdings zeigen neuere Studien auch hier, dass es therapieresistente Patienten gibt. Herr K. hat an
einer solchen Behandlung teilgenommen, scheiterte jedoch an der
Durchführung in der häuslichen Umgebung und an seinen ausgeprägten
Ängsten, das Schlafmittel abzusetzen. Er steht somit für eine kleine
Gruppe von therapiemotivierten Insomnie-Patienten, die an dem ambulanten Setting scheitern.
Um diese Versorgungslücke
zu schließen, wird auf der Station
21b und im Schlaflabor am Bezirks­
klinikum Regensburg das deutschlandweit erste stationäre Programm
für therapierefraktäre schwere Insomnien angeboten. Bei dieser Therapieform werden die Patienten in
geschlossenen Gruppen von acht
Personen aufgenommen. Sie durchlaufen ein etwa zweiwöchiges standardisiertes
störungsspezifisches
Programm, welches auf den Basismodulen der CBT-I beruht. Es wurde
speziell für den klinischen stationären Bereich entwickelt und liegt nun
auch als Manual vor (Primäre Insomnie, Hogrefe, 2013). Kann man in so
kurzer Zeit eine schwere Insomnie
heilen? Langzeituntersuchungen von
über 200 Patienten, die bereits an
dem Programm teilgenommen haben, zeigen, dass die Therapie einen
langanhaltenden positiven Effekt hat.
Erfreulicherweise können die meisten Patienten auch 18 Monate danach auf ihre Schlafmittel verzichten
(Somnologie, 2013).
Störungsspezifische Therapieprogramme haben gegenüber gemischten Stationsangeboten den
Vorteil, dass in kurzer Zeit mit geschultem Personal ökonomisch effektiv auf die Bedürfnisse von bestimmten Patientengruppen eingegangen werden kann. Herr K. ist
überrascht und sehr erleichtert, dass
es solche Programme für Insomnie-Patienten gibt. Er fühlt sich durch
das Angebot spontan angesprochen
und setzt hohe Hoffnungen auf den
Aufenthalt. Bis zur stationären Aufnahme darf er sein Schlafmittel noch
weiter einnehmen, mit dem Wissen,
dass ihm professionell beim Absetzen geholfen wird.
Dr. Tatjana Crönlein ist
Psychologische Psychotherapeutin
am Schlaflabor des Zentrums für
Allgemeinpsychiatrie I und
Psychosomatik am Bezirksklinikum
Regensburg und Leiterin der
Arbeitsgruppe Insomnie der
Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin
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SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
Zentrum für Altersmedizin am
Bezirksklinikum Regensburg
Primary Nursing
Franz Alt
Primary Nursing ist ein pflegerisches Versorgungssystem, das
die Beziehung zwischen Patient
und Pflegefachkraft von der Aufnahme bis zur Entlassung regelt.
P
flegesysteme unterscheiden sich
im Wesentlichen durch die Art,
wie die Verantwortung für einen Patienten aufgeteilt wird. So ist bei der
Funktionspflege die tätigkeitsbezogene Verantwortung parallel auf
mehrere Pflegefachkräfte verteilt. In
der Bereichspflege verteilt sich die
Verantwortung unregelmäßig auf
alle Pflegefachkräfte eines Bereichs;
die Zuständigkeit endet mit der
Schicht. Bei der Bezugspflege ist die
Verantwortung an mehrere Pflegefachkräfte gebunden, wechselt aber
von Schicht zu Schicht. Die Zuständigkeit verteilt sich bei der Bezugspflege also sequentiell auf wenige
Personen.
Bezugspflege kommt damit
dem Primary Nursing am nächsten
und wird in Deutschland oft damit
gleichgesetzt. Bei Primary Nursing
im eigentlichen Sinn ist die Verantwortung für den einzelnen Patienten
ununterbrochen an eine pflegende
Person, die „Primary Nurse“ (PN),
gebunden. Das Konzept beinhaltet
vier Kernelemente: Verantwortung,
Kontinuität, direkte Kommunikation
und die Maßgabe, dass der Pflegeplanende gleichzeitig auch Pflegedurchführender ist.
Verantwortung
Das Element „Verantwortung“ basiert auf drei Pfeilern. Zum einen
muss die PN alle notwendigen Informationen über einen Patienten haben, um diese zu filtern und entsprechend weiterzugeben. Zweitens obliegt ihr die Verantwortung wie die
Pflege durchgeführt werden soll; das
heißt die Gestaltung, Planung und
Evaluation der Pflege. Die dritte wesentliche Verantwortung liegt in der
Planung der Entlassung, unabhän-
Die Primary Nurses des Zentrums für
Altersmedizin (v.l.n.r.): Manuela Brandl,
Judit Bach, Stefan Dachs, Franz Alt,
Manfred Spindler (nicht im Bild: Michael Stangl)
gig davon, ob der Patient nach Hause entlassen oder in eine andere
Einrichtung verlegt wird. Die PN
trägt die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf durch Kontakt-
Primary Nursing: Stimmen aus dem multiprofessionellen Team des Zentrums für Altersmedizin
Simone Weinfurtner, Stationsleiterin: Am Anfang
war es schwer, mich aus der bekannten Rolle der
Stationsleiterin herauszunehmen, aber im Laufe der
Zeit wurde dies immer einfacher. Ich kann mich jetzt
deutlich entspannter meinen Führungsaufgaben
widmen, meine Mitarbeitergespräche forcieren und
ich habe deutlich mehr Zeit, mich um weitere
Projekte der Station sowie die Teamentwicklung zu
kümmern. Natürlich bin ich auch weiterhin im
Pflegealltag der Station eingebunden, kann mich
aber gut aus dem Aufnahme– und Entlassungsmanagement herausnehmen, da dies den zuständigen
PNs zufällt. Diese Arbeitsteilung funktioniert und ist
für alle Beteiligten sehr wertvoll.
Dr. Florian Grum, Stationsarzt: Diese Organisation
der Pflege war neu für mich. Ich musste mich erst
orientieren. Ich kannte noch die Stationsleitung als
Ansprechpartner. Das Organisationssystem finde ich
angenehm, vor allem da die Informationen direkt
ankommen und sinnvoll umgesetzt werden. Man hat
sofort den richtigen Ansprechpartner, primär bei
Aufnahmen und Entlassungen, welche auf dieser
Station einen großen Raum einnehmen.
Alexandra Weitzer, Sozialdienst: Sehr angenehm!
Die Zusammenarbeit beziehungsweise das PN-System erlebe ich als sehr vorteilhaft. Insbesondere da
die Informationswege kürzer sind und somit ein
effektiveres Arbeiten – gerade im Hinblick auf die
poststationäre Versorgung - gegeben ist. Zusammenfassend gestaltet PN Arbeitsabläufe einfacher
und effizienter, was schlussendlich dem Patienten
sowie dessen Angehörigen zugutekommt.
aufnahme und Informationsvermittlung, sowohl schriftlich (Überleitungsbogen) als auch mündlich (Telefonat, persönlicher Kontakt) an die
entsprechenden Institutionen.
Weise nicht gefiltert, sie degenerieren nicht und gehen nicht verloren:
denn die mit der Versorgung des Patienten Betrauten reden immer direkt
miteinander.
Kontinuität
Planung und Durchführung
der Pflege
Die PN führt während ihrer Dienstzeit die Pflege persönlich aus und
steht eng im Kontakt mit dem Patienten und allen Beteiligten im Versorgungsprozess. Bei Abwesenheit
(wie im Urlaub und außerhalb der
Dienstzeit) wird sie durch ein Mitglied des Teams vertreten. Die Pflege-Planung wird aber auch dann wie
von der PN festgelegt fortgeführt.
Direkte Kommunikation
Im Primary Nursing erfolgt die Kommunikation zwischen den einzelnen
Teammitgliedern, von der Pflegekraft zum Patienten, zum Arzt, zur
Physiotherapie, zum Sozialdienst
und so weiter immer direkt. Wichtige
Informationen werden auf diese
Die PN ist Pflegeplaner und Pflegedurchführender zugleich und kann
somit über die Angemessenheit der
Pflegeplanung urteilen. Als Mitbeteiligte an der Pflege kann sie sich ein
direktes Bild über den Zustand des
Patienten machen. Im Team können
hierdurch Veränderungen direkt bearbeitet und Planungen angepasst
werden.
Im Zentrum für Altersmedizin
wird nach einer modifizierten Form
des Pflegesystems Primary Nursing
gearbeitet. Auf den Stationen 23a
und 23b gibt es jeweils drei Pflegeteams, für die wiederum fachlich jeweils eine PN verantwortlich ist. In
den PN-Teams erfolgen Fallbespre-
chungen, Pflegevisiten und es werden Pflegediagnosen erstellt und
evaluiert. Die Stationsleitungen gestalten den Dienstplan unter Berücksichtigung dieser Pflegeteams. Es
wird darauf geachtet, dass ständig
Pflegende aus den einzelnen PNTeams vor Ort sind, um die Konti­
nuität in der Interaktion mit Patienten
und den übrigen Beteiligten im Behandlungsprozess zu wahren. Das
ist nicht immer einfach und fordert
viel Geschick in der Dienstplangestaltung. Die Stationsleitung ist hier
weniger intensiv in die Pflegeprozesse eingebunden. Die Führungskräfte können sich damit forcierter
dem Stationsmanagement, der Organisation und der Mitarbeiterentwicklung widmen.
Franz Alt ist Krankenpfleger für
Psychiatrie, Praxisanleiter, Dozent
und Primary Nurse auf Station 23b
im Zentrum für Altersmedizin am
Bezirksklinikum Regensburg
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SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
Akutgeriatrie am Bezirksklinikum Regensburg
Maßgeschneiderte Medizin
für ältere Patienten
PD Dr. Stephan Schiekofer, Konrad Wagner
Mit der Einrichtung einer akutgeriatrischen Behandlungseinheit
am Zentrum für Altersmedizin
des Bezirksklinikums Regensburg und seinem umfassenden
geriatrischen Konzept gehört die
medbo zu den Vorreitern in der
Versorgung älterer Patienten in
der Region.
D
ie Prozesse und Strukturen
werden rund um den Patienten
und seine Bedürfnisse organisiert
und seine Versorgung dadurch optimiert. Krankheit ist im Alter oft durch
eine Vielzahl gleichzeitig vorliegender Beschwerden gekennzeichnet,
die sich gegenseitig beeinflussen
können und eine Therapie komplexer gestalten. Geriatrische Spezialisten koordinieren eine umfassendere Versorgung dieser „multimorbiden“ Patienten, die zum Beispiel
wegen neurologischer oder psychiatrischer Beschwerden behandelt
werden. Hinzu kommen häufig somatische Probleme. Die Betroffenen werden daher gezielt und umfassend diagnostiziert und entsprechend individuell therapiert.
Grundlage der akutgeriatrischen
Behandlung
Aufgenommen werden akut krankenhausbehandlungsbedürftige
Patienten mit psychiatrischer und
neurologischer Hauptdiagnose in
höherem Lebensalter (üblicherweise 65 Jahre oder mehr) mit mehrfachen Erkrankungen beziehungsweise Funktionsstörungen im Sinne Geriatrie-typischer Multimorbidität. Typischer Weise bestehen bei
ihnen als führende Störung neben
der psychiatrischen oder neurologischen Hauptdiagnose Geriatrie-typische Syndrome, eine reduzierte
Mobilität und die Notwendigkeit von
Hilfestellungen im Alltag.
Geriatrietypische und häufige psychiatrische
und neurologische Hauptdiagnosen:
• Delirante Syndrome u.a. mit dementieller Entwicklung und Bewusstseinstrübungen/Verwirrtheitszustände anderer Genese (Synkopen,
epileptische Anfälle, Stoffwechselentgleisungen) inklusive organischer affektiver Störungen und organischer Wahnsyndrome
• Akut dekompensierende dementielle Erkrankungen
(inkl. vaskulärer Demenzen, Mischformen)
• Dekompensierende Parkinsonsyndrome
• Störungen des Gleichgewichts, rezidivierende Stürze
• Schwindelzustände und Gangstörungen
• Arzneimittelintoxikationen oder –nebenwirkungen bei
Multimedikation
• Affektive Erkrankungen mit Beeinträchtigung der Alltagsfunktionen
und kognitiven Einschränkungen (z.B. depressive Pseudodemenz)
Geriatrisches Screening und
Assessment bei Aufnahme
Die Patienten der psychiatrischen
und neurologischen Notaufnahme
des Bezirksklinikums Regensburg
werden mittels einer Checkliste (Geriatrisches Screening bei Klinikaufnahme gemäß dem Bayerischen
Fachprogramm Akutgeriatrie) einem
geriatrischen Screening unterzogen.
Hier werden Patienten mit geria­
trischem Behandlungsbedarf identi­
fiziert. Im Zweifelsfall erfolgt in der
Notaufnahme ein geriatrisches Konsil. Dieses steht auch allen anderen
Abteilungen jederzeit zur Verfügung.
In einigen Fällen geht der
akutgeriatrischen Behandlung eine
diagnostische Klärungsphase in der
Neurologischen Klinik voran. Bei
Aufnahme auf die akutgeriatrische
Behandlungseinheit erfolgt ein ausführliches interdisziplinäres standardisiertes geriatrisches Assessment,
das von Ärzten, Psychologen, Pflege, Sozialdienst, Ergo-, Physio- und
Sprachtherapeuten im jeweiligen
Zuständigkeitsbereich durchgeführt
wird.
Therapie auf Station
Die Therapie erfolgt unter fachärztlich-geriatrischer Leitung interdisziplinär durch das Stationsteam. Die
Behandlungsplanung bezieht die
Zielvorstellungen des Patienten
und seiner Angehörigen mit ein.
Die Therapieziele richten sich auf
die Behandlung der Grunderkrankungen, die Beseitigung oder Besserung der wesentlichen Funktionsstörungen, die Wiederherstel-
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SYNAPSE November
Psychiatrie
lung, den Erhalt oder die Verbesserung der Alltagsselbstständigkeit
beziehungsweise die weitest mögliche Verbesserung der Möglichkeiten
zur Teilhabe im gewohnten oder in
einem geeigneten sozialen Umfeld.
Die therapeutischen Möglichkeiten umfassen alle Formen psychiatrischer und psychosomatischer
Therapie, orientiert an einem biopsychosozialen Krankheitsmodell sowie
alle neurologischen und sonstigen
medizinischen Behandlungsverfahren, soweit diese auf einer Normalstation erbracht werden können (gegebenenfalls konsiliarisch). Gerontopsychiatrische, neurologische und
internistische Kompetenz steht
durch die entsprechenden Fachärzte innerhalb des Teams ständig zur
Verfügung. Weitere Fachärzte können im Rahmen regelmäßiger Konsiliardienste ebenfalls in Anspruch
genommen werden. Milieutherapeutische Verfahren, Validation, Rea­
litätsorientierungstraining sowie Biographiearbeit gehören zur Behandlung auf Station. An übenden
Ver­
fahren werden kognitives Training, Ergotherapie, Physiotherapie,
Sprach-, Sprech- und Schlucktherapie und verhaltenstherapeutische
Verfahren angeboten. Hinzu kommen physikalische Therapie, Diät­
beratung und Musiktherapie mit biographischem Bezug.
Bei entsprechendem Bedarf
soll eine geriatrische Frührehabilita­
SYNAPSE November
Psychiatrie
tion stattfinden. Frührehabilitationsmaßnahmen (Ergotherapie, Physiotherapie, Sprachtherapie) werden
zusätzlich angewandt, wenn der akut
behandelte, geriatrische Patient zwar
rehabilitationsbedürftig, aber in einem frühen Stadium der Genesung
noch nicht wirklich rehabilitations­
fähig ist. Dies kann der Fall sein,
wenn zum Beispiel ein instabiler
Kreislauf, eine herabgesetzte allgemeine Belastbarkeit oder eine
schwere Depression eine kontinuierliche aktive Teilnahme an den
Reha-Maßnahmen verhindern. Ziel
ist es in jedem Fall, die Patienten
möglichst schnell wieder zu aktivieren und zu mobilisieren und somit die
Erhaltung oder Wiedererlangung von
Selbstständigkeit und Lebensqualität
zu ermöglichen.
Diagnostisch-apparative
Ausstattung
Die erforderliche Diagnostik wird teilweise direkt auf Station sowie in den
diagnostischen Funktionsabteilungen der Psychiatrischen und Neurologischen Klinik, der Klinik für Neurologische Rehabilitation und im Institut für Neuroradiologie vorgehalten.
Entlassung, Überleitung
und sektorenübergreifende
Versorgung
Die Entlassung eines Patienten wird
interdisziplinär im geriatrischen Team
vorbereitet. Sie erfolgt in enger Ko-
Akutgeriatrisches Versorgungsangebot im Überblick:
• Umfassendes geriatrisches Assessment
• Fachärztliche Behandlung für Geriatrie, bei Bedarf Funktions­
diagnostik und Konsiliarbetreuung für alle angrenzenden Fächer
• Therapeutisch-aktivierende Pflege, Bezugspflege, Hilfe zur Selbsthilfe, Beratung und Training von pflegenden Angehörigen durch
Fachpersonal.
• Physiotherapie zum Aufbau von Beweglichkeit, Kraft und Geschicklichkeit durch sämtliche Behandlungen der Krankengymnastik
• Schwerpunkt der Ergotherapie liegt im Erarbeiten, Erhalten und
Trainieren von Alltagskompetenzen
•Logopädie/Sprachtherapie
• Neuropsychologie: Diagnostik und Therapie von Defiziten und
Einschränkungen in bestimmten Lebensbereichen
• Therapie und Schulung bei ernährungsabhängigen Erkrankungen
wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck sowie Betreuung bei
Mangelernährung und Übergewicht
• Sozialberatung von bedürftigen Patienten und Angehörigen zu
weiterführenden Hilfsangeboten nach dem Krankenhausaufenthalt,
(zum Beispiel Vermittlung ambulanter Pflegedienste oder Senioren­
einrichtungen, Beantragung von Pflegeeinstufungen, etcetera.
•Seelsorge
operation mit dem Patienten selbst,
seinen Angehörigen/Betreuer und
dem Hausarzt, bei Bedarf in Absprache mit niedergelassenen Nervenärzten, ambulanten Pflegediensten und anderen ambulanten Anbietern. Das vorrangige Entlassungsziel
besteht in der Reintegration im gewohnten Umfeld, nach Möglichkeit in
der eigenen Wohnung, nur ersatzweise im Rahmen stationärer Pflege.
In jedem Fall erfolgt eine detaillierte
Überleitungsplanung. Sie dient der
Sicherung der erreichten Behandlungsergebnisse. Bei Bedarf wird vor
Entlassung ein diagnostischer Hausbesuch durch ein Mitglied des geria­
trischen Teams durchgeführt. Zudem
besteht die Möglichkeit, Patienten
durch die aufsuchende Pflege des
Zentrums für Altersmedizin nachbetreuen zulassen.
Das Zentrum für Altersmedizin ist der Überzeugung, dass geriatrische Patienten dann besonders erfolgreich gesunden, wenn der Übergang zwischen Klinikbehandlung
und sozialem Umfeld beziehungsweise poststationärer Versorgung
gelingt. Neben den umfassenden
kurativen Maßnahmen gelten die Bemühungen der Prävention und der
Entlassungsvorbereitung in den individuellen Alltag, wobei häufig Angehörigenschulungen erforderlich sind.
Hauptsächliches Therapieziel für Patienten und deren Angehörige ist die
Verbesserung der Lebensqualität.
Um eine bestmögliche Überleitung und dauerhafte Versorgung
zu gewährleisten, ist die Akutgeriatrische Behandlungseinheit sektorenübergreifend vernetzt. Eine intensive
Vernetzung besteht traditionell aufgrund langjähriger Kooperationen
mit den meisten niedergelassenen
Haus- und Fachärzten, ambulanten
Pflegediensten, Pflegeheimen, sonstigen Hilfsdiensten, Selbsthilfegruppen und dem Hospizverein. Dieses
Netzwerk wird auch von der Akutgeriatrie genutzt und ausgebaut.
PD Dr. Stephan Schiekofer ist
Leitender Arzt (Chefarzt) des
Zentrums für Altersmedizin
Konrad Wagner ist Leiter
Patienten- und Pflegemanagement
am Zentrum für Altersmedizin am
Bezirksklinikum Regensburg
10. Deutscher Reha-Tag am 27. September
Rehabilitation verbindet
Dr. Elke Hellwig
Der Deutsche Reha-Tag findet
bundesweit jedes Jahr im September statt. HAUS 19, die stationäre medizinische Rehabilitation
(Alkohol/Medikamente) des Bezirksklinikums Wöllershof, hat
sich auch 2013 wieder mit einer
Aktion beteiligt: Auf Einladung
der Raiffeisenbank Neustadt/Vohenstrauß präsentierte sich HAUS
19 in den Räumen des Bankhauses der Öffentlichkeit.
Raiffeisenbank Vorstand
Robert Stahl (links) und RaiffeisenGeschäftsstellenleiter Neustadt
Hans Hart (rechts) mit dem
Stand-Team von HAUS 19
keit angelegt ist, dass die Rehabilitation viele Berufsgruppen in der Arbeit verbindet und viele Verbündete
außerhalb der Behandlungsstelle
zum Behandlungserfolg beitragen.
iel der gemeinsamen Aktion war,
Berührungsängste der Öffentlichkeit mit der Behandlungsstelle
abbauen zu helfen und für die Verbesserung des Images alkoholabhängiger Menschen zu sorgen.
das besondere „Bonbon“ dar handgefertigte Lichthalter aus Holz
lockten als Preise. Ein alkoholfreier
Cocktail („HAUS 19 Spezial“) stand
zur Verkostung bereit. Ein ehemaliger Patient begleitete die Veranstaltung und stand als Gesprächspartner zur Verfügung. Nicht wenige Bankkunden nutzten die Möglichkeit,
die
sogenannte
Rauschbrille auszuprobieren: Mit
ihr wird simuliert, was ein Promillewert von bis zu 1,5 für die Wahrnehmung und die Fähigkeit, gerade
zu laufen oder einfache Handlungen durchzuführen, bedeutet. Jederzeit konnte auch mit dem Alkomaten die tatsächliche Nüchternheit durch Pusten überprüft werden.
Unter Anleitung entwickelten
Mitarbeiter und Patienten gemeinsam ein Aktions-Konzept für den
Reha-Tag. Ein Quiz zum Thema Alkohol und Rehabilitation stellte für
die Besucher und Kunden der Bank
Mit Schautafeln und Fotos
zeigte HAUS 19 die inhaltlichen Angebote der Rehabilitation und speziell der Sucht-Rehabilitation. Es sollte
vermittelt werden, wie komplex die
Behandlung einer Alkoholabhängig-
Dr. Elke Hellwig ist
Sozialtherapeutin in HAUS 19
am Bezirksklinikum Wöllershof
Z
Im Vorfeld wiesen ein Video-Clip zur Rehabilitation in HAUS
19, der über einen Bildschirm in der
Bank präsentiert wurde, und die
Bankautomaten auf den Aktionstag
hin. Die Raiffeisenbank warb über
ein professionelles Plakat für die
Veranstaltung und sorgte auch für
die Medienarbeit. Eine wunderbare
Zusammenarbeit, für die sich das
Team von HAUS 19 bei der Raiffeisenbank
Neustadt/Vohenstrauß
herzlich bedankt!
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16
SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
Die saisonale Depression
Winterblues
Dr. Volker Busch
Unter der saisonalen Depression
(„Winterdepression“)
versteht
man eine jahreszeitlich verlaufende Gemütsschwankung. Meist beginnt die Symptomatik in den
Herbstmonaten: Typische Symptome sind Schwermut, Lust-/Interessenlosigkeit, Kraft- und Energielosigkeit. Die Beschwerden
ähneln somit der klassischen Depression.
Z
usätzlich jedoch sind sogenannte „atypische“ Symptome charakteristisch, wie etwa ein starker Appetit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis.
Die Saisonale Atypische Depression
(SAD) ist seltener als die „klassische“ Depression. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
Als unumstrittener pathophysiologischer Faktor gilt der Mangel
an natürlichem Tageslicht beziehungsweise eine insgesamt geringere Lichtausbeute in den dunklen
Wintermonaten. Der geringere Lichteinfall in der dunklen Jahreszeit führt
zu einer Erhöhung der Melatonin-Ausschüttung im Gehirn. Das
Hormon steuert die Rhythmik wichtiger Körperfunktionen. Als Folge die-
ser Erhöhung fühlen sich Betroffene
erschöpft, schläfrig und lustlos.
Dunkelheit ist aber wahrscheinlich nicht alleine schuld. Auch
eine konstitutionelle Neigung zur
SAD wird daher vermutet (Störung
der Serotoninbildung oder -bindung). Der häufig zu beobachtende
Heißhunger stellt übrigens möglicherweise einen Versuch des Gehirns dar, den Mangel an Serotonin
auszugleichen, denn eine kohlenhydratreiche Kost führt zu einer höheren Verfügbarkeit von Serotonin im
Gehirn. Leider kann das Vertilgen
größerer Mengen Lebkuchen zur
Weihnachtszeit regelmäßiges Tageslicht nicht ersetzen.
Die Prognose der Winterdepression ist gut. In der Regel kommt
es im Frühling zu einer Besserung
der Beschwerden. Eine Behandlung
während der dunklen Jahreszeiten
ist jedoch dennoch meistens angezeigt. Vor Beginn der Therapie ist
wichtig, andere mögliche Gründe für
die depressive Stimmung auszuschließen (beispielsweise ein Vitaminmangel oder eine Schilddrüsenunterfunktion). Vor allem drei Verfah-
ren sind etabliert: Lichttherapie, Medikation und verhaltensorientierte
Psychotherapie.
Es werde Licht!
Lichttherapie gilt als Therapie der
Wahl bei Patienten mit Winterdepression. Bei dieser Form der Behandlung sitzt der Patient für eine
bestimmte Zeit am Morgen (vorzugsweise vor dem Sonnenaufgang!) vor
einer künstlichen Lichtquelle. Durch
die Behandlung wird der Tag künstlich verlängert. Das Auge nimmt
mehr Licht auf, Melatonin wird abgebaut. Die Beleuchtungsstärken variieren zwischen 2.500 und 10.000
Lux (zum Vergleich: eine Mittagspause auf der Wiese des Klinikgeländes während eines Sommertags
verwöhnt mit 100.000 Lux, das Dek­
kenlicht im Büro während der Arbeit
am Computer an einem Novembernachmittag geizt mit nur 500 Lux).
Diese morgendliche Behandlung sollte jeweils 30-60 Minuten
dauern und mindestens zwei bis drei
Wochen täglich durchgeführt werden. Eine Besserung ist frühestens
nach vier bis fünf Tagen zu erwarten.
Ungefähr 80% der so behandelten
Patienten geben eine klinische BesWinterdepression oder
Winterblues?
Leichte Formen der Stimmungsverschlechterung in den dunklen
Herbst- und Wintermonaten
nennt man „Winterblues“.
Bei dieser weniger intensiven
Variante der Winterdepression
geben Betroffene eine allgemeine Lustlosigkeit, schlechte
Laune, gegebenenfalls Reizbarkeit oder Antriebsmangel an.
Selten sind die Beschwerden
behandlungsbedürftig und
sistieren nach wenigen Wochen
spontan und ohne Behandlung.
serung der Beschwerden an. Die
Lichttherapie ist sehr gut verträglich,
Nebenwirkungen in Form von Kopfschmerzen oder Augenbrennen sind
selten und klingen meist rasch ab.
Medikamentöse Behandlung
Die Gabe von antidepressiven Medikamenten kann bei schwereren Verläufen der SAD sinnvoll sein. Im
Großen und Ganzen ähnelt die Vorgehensweise dabei den Behandlungsregimen der klassischen Depression. Eingesetzt werden verschiedene sogenannte serotonerge
und/oder noradrenerge Wiederaufnahmehemmer, die die Verfügbarkeit der jeweiligen Neurotransmitter
im Gehirn erhöhen. Auch die Vorläuferaminosäure L-Tryptophan (aus
der im Gehirn Serotonin aufgebaut
wird) wurde als wirksam beschrieben. Es gibt einige Autoren, die die
Gabe von Beta-Blockern (Blutdruck-
senker) favorisieren, da sie die Melatonin-Ausschüttung
reduzieren.
Kontrollierte Studien zeigten jedoch
letztlich nur bescheidene Erfolge. In
der Regel werden die genannten
Präparate nur für die Dauer der Winterdepression gegeben. Bei schweren und sich häufig wiederholenden
Verläufen kann auch eine längerfristige Therapie nötig sein.
Positiv Denken
Eine verhaltensorientierte Psychotherapie kann zusätzlich hilfreich
sein. Hier kann mit dem Patienten
eine Korrektur negativer Gedanken
und Glaubenssätze erfolgen oder
der Umgang mit Schuld- oder Insuffizienzgefühlen bearbeitet werden.
Nicht zuletzt werden auch Maßnahmen für ein besseres Schlafver­
halten besprochen und trainiert
(„Schlafhygiene“). Aus wissenschaftlicher Sicht muss jedoch erwähnt
Wie kann man selbst einer Winterdepression vorbeugen?
• Spaziergang am Morgen nach dem Aufstehen
• mit dem Rad zur Arbeit fahren
• Sport nach Möglichkeit im Freien betreiben
• eine strenge (kohlenhydratarme) Diät in den Wintermonaten vermeiden
• auf genügend Tryptophan in der täglichen Ernährung achten
• Tagesablauf gut strukturieren
Ein weihnachtlicher Tipp…
„Advent, ein Lichtlein brennt“ …
reicht leider nicht. Wer seinen
Weihnachtsbaum für lichttherapeutische Zwecke nutzen
möchte, müsste diesen mit 4.000
Kerzen schmücken, sich im
Abstand von zwei Metern
davorsetzen und zehn Stunden
hineinschauen. Rückt man einen
Meter näher heran, dann reichen
bereits fünf Stunden. Wem das
zu weihnachtlich ist, oder Angst
hat sich zu verbrennen, sollte
lieber jeden Tag eine Stunde an
die frische Luft rausgehen.
Selbst ein wolkenbehangener
Himmel zur Adventszeit strahlt
immer noch mit einer Lichtstärke
von etwa 1.000 Lux.
werden, dass der unumstößliche
Nachweis der Wirksamkeit einer (kognitiven) Verhaltenstherapie bei der
SAD noch aussteht.
Priv. Doz. Dr. med. habil. Volker
Busch ist Facharzt im Zentrum für
Allgemeinpsychiatrie I und
Psychosomatik der Klinik und
Poliklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie der Universität
Regensburg am Bezirksklinikum
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18
SYNAPSE November
Psychiatrie
Ambulante Angebote der Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität
Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg
Als zentrale Anlaufstelle für alle ambulanten Angebote dient die
Psychiatrische Institutsambulanz (PIA): Telefon +49 (0)941/941-1200,
Montag – Freitag 9.00 – 17.00 Uhr.
PD Dr. Berthold Langguth im Interview
Psychiatrische Ambulanzen in Regensburg
Wer bei der medbo behandelt
wird, ist nicht unbedingt in einer
Tagesklinik oder vollstationär untergebracht. Bei vielen Krankheitsbildern ist es auch möglich,
dass Patienten ambulant behandelt werden, also nur zu speziellen Terminen kommen.
P
D Dr. Berthold Langguth, Leitender Arzt (Chefarzt) der Zentralen
Aufnahme und Psychiatrischen Institutsambulanz am Bezirksklinikum
Regensburg erklärt, wie die ambulante Behandlung bei der medbo
funktioniert und bei wem diese möglich ist.
S.: Dr. Langguth, wie kommen Patienten zu einer ambulanten Behandlung bei der medbo?
Langguth: In der Regel erfolgt die
Erstvorstellung in der Psychiatrischen Institutsambulanz nach telefonischer Terminvereinbarung. Bei einer akuten Krise können sich auch
Patienten notfallmäßig und ohne
Termin bei uns vorstellen. In solchen
Fällen wird in einem Beratungsgespräch entschieden, ob eine ambulante oder eine stationäre Behandlung sinnvoll ist. Ist eine ambulante
Behandlung angezeigt, werden wir
einen individuellen ambulanten Behandlungsplan für diesen Patienten
ausarbeiten. Hier muss man wissen,
dass die Bezirkskliniken ambulant
erst dann tätig werden dürfen, wenn
die Versorgung durch niedergelas-
sene Ärzte nicht mehr greift. Das ist
beispielsweise der Fall, wenn aufgrund der Art oder Schwere der Erkrankung eine sehr intensive Behandlung notwendig ist, die durch
niedergelassene Ärzte nicht gewährleistet werden kann, oder wenn besondere Therapiemaßnahmen wie
zum Beispiel die aufsuchende Pflege indiziert sind.
Die andere Variante ist, dass
Patienten nach einem stationären
oder teilstationären Aufenthalt bei
uns ambulant weiterbetreut werden.
Hier kann die Weiterbehandlung
auch durch das stationäre Behandlungsteam erfolgen. In speziellen Situationen bietet die Institutsambulanz der medbo auch die sogenannte „aufsuchende Tätigkeit“ an. Das
bedeutet, dass die Patienten von
Therapeuten Zuhause behandelt
werden. Vor allem in der Altersmedizin spielt das eine große Rolle, da
die Patienten in der Regel immobil
sind. Durch die aufsuchende Pflege
können Patienten in ihrem häuslichen Umfeld behandelt werden.
Dies spielt zum Beispiel eine Rolle
bei Angsterkrankungen, die ein Verlassen des Hauses für Patienten unmöglich machen.
S.: Wann ist eine ambulante Behandlung sinnvoll – und wann eher
eine stationäre?
Langguth: Der Vorteil einer ambulanten Behandlung ist, dass sie bei
chronischen Erkrankungen auch
langfristig über mehrere Monate
oder auch Jahre fortgeführt werden
kann. Bei ambulanter Behandlung
kann der Patient in seinem gewohnten sozialen Umfeld bleiben, was gerade bei chronischen Erkrankungen
oft sinnvoll ist. In anderen Situationen hingegen ist gerade der Abstand
zur häuslichen Situation ein wichtiger Faktor für die Behandlung und
Genesung. In diesem Fall ist eher
eine stationäre Unterbringung angesagt. Auch in Fällen von akuter
Selbst- und Fremdgefährdung ist ein
stationärer Aufenthalt notwendig.
Und natürlich ist auch die Schwere
der Erkrankung ausschlaggebend:
stationär ist eine intensivere Therapie möglich.
Zudem können lange Anfahrtszeiten zur Therapie oder der
Kontakt zu Mitpatienten für eine
stationäre Aufnahme sprechen.
Der gesamte Bereich der Sozialpsychiatrie findet mittlerweile
weitgehend ambulant statt. Unter
Sozialpsychiatrie fallen beispielsweise die Heranführung von Patienten
an den Alltag und das Arbeitsleben
oder die zunehmende Bewältigung
von Angst- und Belastungssituationen.
S.: Sie sind Leitender Arzt der Institutsambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie: welche spe-
ziellen ambulanten Angebote gibt es
an dieser Klinik?
Langguth: Wir bilden das komplette
therapeutische Spektrum der Klinik
auch ambulant ab, und das ist eine
ganze Menge. Eine Besonderheit in
der Region sind außerdem unsere
speziellen Angebote für Patienten
mit Autismus, Tinnitus und Traumafolgestörungen. Durch eine enge
Vernetzung mit anderen Kliniken
und komplementären Angeboten
versuchen wir allen betroffenen Patientengruppen gerecht zu werden.
So betreuen wir in Zusammenarbeit
mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie gemeinsam Eltern und Kinder mit
psychischen Krankheiten, oder in
Zusammenarbeit mit der Klinik St.
Hedwig Frauen mit psychischen Störungen in der Schwangerschaft und
nach der Geburt. Es besteht eine
enge Zusammenarbeit mit den Sozialpsychiatrischen Diensten und mit
der Integrationsfirma retex. Wir haben zudem zahlreiche psychotherapeutische Gruppenangebote und
eben auch unser aufsuchendes Pflegeangebot. Unsere Fachärzte sprechen zahlreiche Sprachen, neben
Englisch und Französisch auch Spanisch, Russisch, Tschechisch, Serbisch und Kroatisch. Gerade für Patienten mit ausländischer Muttersprache kann das von großer Bedeutung sein. Und vor allem: Wir
bemühen uns, immer dann zur Verfügung zu stehen, wenn andere Angebote an ihre Grenzen kommen.
(SPR)
• Adipositas bei psychiatrischen Erkrankungen
• Alkoholismus (über Suchtambulanz)
• Angststörungen
• Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS)
im Erwachsenenalter
• Aufsuchende Pflege
• Autismus
• Gedächtnisambulanz
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-1221
• Gehirnstimulationsverfahren
(Transkranielle Magnet- und Gleichstromstimulation)
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-1256
• Geriatrische Ambulanz
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-1221
• Gruppentherapie
Ambulante gruppentherapeutische Angebote bestehen in
verschiedenen Indikationsbereichen:
• Angststörung
• Tinnitus
• Übergewicht
• Schwierigkeiten in der sozialen Kompetenz
• Suchterkrankungen
• koordinierte Behandlung von psychisch kranken Eltern
und Kindern
(in Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
am Bezirksklinikum Regensburg)
• Krisenintervention bei akuten psychischen Krisen
• Methadon (über Suchtambulanz)
• Persönlichkeitsstörungen
• Psychische Störungen und geistige Behinderung
• Psychische Erkrankungen in der Schwangerschaft und nach der
Geburt
(in Kooperation mit der Klinik St. Hedwig, Regensburg)
• Schizophrenie
• Schlafambulanz
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-2843
• Suchtambulanz
Bezirksklinikum Regensburg, HAUS 19, Erdgeschoss,
Räume 0.32 bis 0.34 sowie 0.38.
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-2471
• Substitutionsambulanz
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-2556
• Tinnituszentrum
(in Zusammenarbeit mit der HNO-Klinik des Universitätsklinikums
Regensburg)
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-9410
• Traumafolgestörungen & Persönlichkeitsstörungen
Anmeldung: Telefon +49 (0)941/941-9410
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SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
4 Fragen an PD Dr. Monika Sommer
Die Rolle der Psychotherapie in der
Behandlung psychiatrischer Erkrankungen
Psychotherapie ist heutzutage
ein fester Bestandteil der Therapie psychiatrischer Erkrankungen. In den psychiatrischen Einrichtungen des Bezirksklinikums
Regensburg ist der Psychologische Dienst für die psychotherapeutische Versorgung der Patienten zuständig. Unterstützt wird er
dabei von den Fachärzten für
Psychiatrie und Psychotherapie
sowie von psychotherapeutisch
geschultem Pflegepersonal.
Dennoch spielte in der Psychiatrie die Psychotherapie lange
Zeit eine untergeordnete Rolle: Die
medikamentöse Behandlung psychiatrischer Erkrankungen stand im
Vordergrund. Bei vielen psychiatrischen Krankheiten ist die Gabe von
Medikamenten tatsächlich unerlässlich. Doch für die langfristige Besserung und im besten Falle die Überwindung von psychiatrischen Krankheiten ist die Psychotherapie eine
wichtige Komponente.
Sommer: Derzeit sind etwa zwei
Dutzend Psychologen für den Psychologischen Dienst der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie,
sprich den vier Zentren der Klinik
und der Institutsambulanz tätig, von
denen die Hälfte psychologische
Psychotherapeuten mit den Schwerpunkten „Verhaltenstherapie“ und/
oder „Tiefenpsychologie“ sind. Dazu
kommen noch mehrere PiAs (Psychologen in Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten).
L
SYNAPSE sprach mit PD Dr.
Monika Sommer, Leiterin des Psychologischen Diensts der Klinik und
Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg über die Rolle der Psychotherapie in der Klinik.
S: Welche Bedeutung hat die Psychotherapie bei der Behandlung
unterschiedlicher psychischer Erkrankungen? Und was kann sie bewirken?
Sommer: Generell kann man sagen,
dass Psychotherapie bei der Behandlung aller psychischen Erkrankungen einen hohen Stellenwert hat.
Unabdingbar ist sie bei der Krisenintervention, der Trauma-Therapie, bei
assen Sie mich also fürs erste
daran mahnen, dass die Psychotherapie kein modernes Heilverfahren ist. Im Gegenteil, sie ist die älteste Therapie, deren sich die Medizin bedient hat.“, schrieb 1905 Sigmund Freud, der bekannte Mediziner
und Begründer der Psychoanalyse
in seinem Aufsatz „Über Psychotherapie“.
S: Wie viele Psychotherapeuten sind
derzeit an der Klinik tätig?
Doch auch bei der Behandlung von Schizophrenie oder bipolaren Störungen weiß man heutzutage
um die Bedeutung von Psychotherapie. Bei diesen Erkrankungen kann
die Psychotherapie beispielsweise
bei der Akzeptanz der Krankheit,
dem Umgang mit dieser – dazu gehört auch die regelmäßige Medikamenteneinnahme – und beim Erlernen durch die Krankheit verlernter
sozialer Fähigkeiten helfen.
Sommer: Nach der Diagnostik und
Stabilisation erhalten unsere Patienten je nach Krankheitsbild Gruppen- und/oder Einzeltherapie. Ich
sage „nach der Stabilisation“, da in
einer akuten Krankheitsphase Psychotherapie oft nicht sinnvoll ist,
weil der Patient zu beschäftigt mit
seinen akuten Symptomen ist. Zu
unserer Arbeit gehören aber zum
Beispiel auch Angehörigenge­
spräche. Aufgrund des großen Zustroms an Patienten können wir
zum derzeitigen Zeitpunkt nicht für
alle Patienten standardmäßig Einzeltherapiegespräche mit Therapeuten oder Fachärzten anbieten.
Unser Team leistet sehr viel, aber
wir sind auf die Arbeit der niedergelassenen Psychotherapeuten angewiesen.
S: Bekommt man als Patient der Klinik automatisch einen Psychotherapeuten zugewiesen?
S: Patienten der Klinik sind in der
Regel nur einige Wochen hier, eine
Psychotherapie hingegen dauert ja
Suchterkrankungen und natürlich
bei Depressionen, Angst- oder
Zwangserkrankungen. Hier stehen
oft die Aufarbeitung zurückliegender
Traumatisierungen, der Umgang mit
krankheitsauslösenden Situationen
und das Erlernen und Üben neuer
Verhaltensweisen im Vordergrund.
oft Monate oder Jahre. Was kann
der Psychologische Dienst in der
verhältnismäßig kurzen Aufenthaltsdauer eines Patienten leisten?
Sommer: Unser wichtigstes Ziel ist
es, den Patienten ein Bewusstsein
dafür zurückzugeben, dass sie
selbst aktiv etwas gegen ihre Krankheit unternehmen können, dass sie
selbst die Möglichkeit zur Veränderung in ihrem Leben haben. Wir können so die Grundlagen für eine weiterführende Psychotherapie beispielsweise bei einem niedergelassenen Therapeuten schaffen. Über
unsere Tagesklinik oder über die
ambulante Nachsorge besteht zudem die Möglichkeit, dass Patienten
auch über einen längeren Zeitraum
regelmäßige Gesprächstermine mit
ihrem Klinik-Therapeuten fortführen.
Vielen gibt auch schon das Wissen
Sicherheit, dass sie in einer akuten
Krise einfach bei uns anrufen und
mit uns sprechen können. (SPR)
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SYNAPSE November
Psychiatrie
Synapse Oktober
Psychiatrie
Architektur und Psychiatrie
Kann Architektur
Heilungsprozesse unterstützen?
Dr. Heribert Fleischmann
Am Bezirksklinikum Wöllershof
wird seit März 2012 das neue
HAUS 14 für die psychiatrische
Versorgung genutzt. Dieser Klinikneubau muss sich mit dem
1911 in Pavillonbauweise erbauten Ensemble messen.
bildet den Rahmen für andere Therapieformen. Sie ermöglicht die Teilnahme der Patienten an täglichen
Aktivitäten, fördert und verbessert
soziale Fertigkeiten und Kompetenzen und führt zu mehr Selbstverantwortung und Selbstständigkeit.
D
Der Alltagsbetrieb zeigt: Der
Klinikneubau in Wöllershof setzt diese milieutherapeutischen Prinzipien
gut um. Er ermöglicht den Ausgleich
zwischen individuellen Patienteninteressen und den Vorteilen eines sozialen Gemeinwesens.
ie architektonische Gliederung
Anfang des 20. Jahrhunderts un­
terstützte die sozialpsychiatrische
Be­
handlung der meist unheilbaren
Kranken: sie fanden dort Heimat,
menschenwürdige Unterkünfte, Freiraum und soziale Bezugspunkte; sie
nahmen mittels Arbeitstherapie am
Leben teil. Heilende Umgebungsfaktoren wie Licht, Grünanlagen, Ruhe
und gute Luft unterstützten die Behandlung.
An die Stelle der dezentral
angeordneten Pavillons trat nun ein
zentraler kompakter Neubau mit
zwei Flügeln um je einen Innenhof
sowie einem Mitteltrakt mit den Zugängen und zentralen Stützpunkten.
Im Erdgeschoß sind die Institutsambulanz und ein großes Foyer untergebracht; sie bilden den öffentlichsten Raum der Klinik.
Architektur als Grundlage
von Milieutherapie
Das ökologische Milieu ist für den
Therapieerfolg unverändert wichtig.
Milieutherapie trägt damals wie heute zur Gestaltung einer therapeutisch wirksamen Atmosphäre bei und
Lebensqualität durch
„Normalisierung“
Moderne Zimmer mit Nasszelle erhöhen den Wohnkomfort entscheidend: dies trägt zur Normalisierung
des Umgangs mit psychisch Kranken bei, drückt Wertschätzung aus
und wirkt Stigmatisierungsprozessen entgegen. Die Patientenräume
sind in einem Kranz um die Gebäudeflügel angelegt und blicken in die
verkehrsberuhigten Grünanlagen.
Da­
durch werden wie früher die
Standortvorteile Wöllershofs genutzt: Licht, Luft und Landschaft.
Moderne Menschen bewerten
Individualität höher. Daher bietet
HAUS 14 relativ viele Einzelzimmer:
aus Sicht der ökologischen Psychologie unterstützt dies die Besetzung
und Aneignung von Territorien, die
Umweltkontrolle, die Privatheit, die
Merkmale positiv wirksamer Milieus:
• Wohnliche Gestaltung der Stationsumgebung
• Mitgestaltung des stationären Umfelds durch Patienten
• Behandlungsfördernde Gruppen- und Stationsgrößen
• Überschaubare diagnostische und therapeutische Abläufe
• Förderung der Kommunikation und Interaktion zwischen
Behandler und Patient
• Anreize für Aktivierung und Teilhabe
• Inkludierung der Patienten in therapeutische Abläufe
• Unterstützung von Autonomie und Unabhängigkeit
Regelung von interpersonellen Distanzen, das Vermeiden von Beengungsstress beziehungsweise Crowding. Die Patienten steuern Temperatur, Luftzufuhr, Lichteinfall. Es wird
ein Maximum an individueller Gestaltungsfreiheit erreicht, Fremdbestimmtheit wird auf das Notwendigste beschränkt. Privatheit gestattet
das Ausleben von Gefühlen ohne
Beschämung, entlastet emotional,
stärkt die Ich-Identität und Individualität, fördert Autonomie und Selbstbestimmung und dämmt unerwünschte
Formen des Personalisierens ein.
Atmosphäre und Milieu tragen zudem zur Suizidprophylaxe bei.
Die Balance von Individualität
und Gemeinschaftssinn
Private und öffentliche Räume sind
in HAUS 14 strikt getrennt und liegen leicht erreichbar nebeneinander. Diese Anordnung ermöglicht
dem Patienten Rückzug, Unbeobachtet-Sein und nach eigenen Bedürfnissen dosierte Öffentlichkeit;
dies ist gerade bei Patienten wichtig, die im Vorfeld körperliche und
seelische Übergriffe oder Traumatisierungen erlebt haben. „Gestufte“
Öffentlichkeit fördert eine gesunde
Nähe-/Distanzregulation: adäquate
Abstände können eingeübt und Unsicherheiten beim Setzen von klaren Grenzen bearbeitet werden. So
wird Schutz und Geborgenheit vermittelt und gleichzeitig Kommunikation und Gemeinschaftssinn ermöglicht.
Die Gliederung in therapeutisch
wirksame Einheiten
Eine überschaubare Gruppengröße
von acht Patienten ist eine therapeutisch wirksame Organisationseinheit. Zwei Gruppen werden zu
einer Station zusammengefasst und
von einem Team betreut. Dadurch
wird Transparenz gewährleistet und
eine hohe Beziehungskonstanz erreicht. Zwei Stationen à 16 Patienten bilden einen diagnostisch-therapeutischen Schwerpunkt mit einem
Doppelteam unter gemeinsamer
ärztlich-pflegerischer Leitung. In
den zwei Gebäudeflügeln können
so um einen zentralen Innenhof mit
zwei Doppelstützpunkten auf zwei
Ebenen vier therapeutische Schwerpunkte untergebracht werden: Eine
ökonomische Art der Betriebsführung mit kurzen Wegen. Jeder
Schwerpunkt verfügt über eine Intensiveinheit für die Krisenbehandlung; über große Sichtfenster können Patienten mit dem Team jederzeit Kontakt aufnehmen.
Ein spezieller Trakt für tagesklinische Patienten ermöglicht
die Abstufung der therapeutischen
Intensität einschließlich der ambulanten Übergangsbehandlung. In jeden Schwerpunkt ist ein Ergotherapieraum integriert. Alle Behandlungszimmer, die Gruppentherapieräume und die Funktionsräume
sind um den Innenhof herum angelegt. Die Stationen können in Abschnitte untergliedert und zum Teil in
der Größe variiert werden.
Integration von Diagnostik,
Therapie und Lebensraum
Therapeutische Funktion und „Hotelfunktion“ greifen aufgrund der Raumplanung ineinander. Die Stationen
selber stellen ein diagnostisches
und therapeutisches Wirkprinzip dar.
Die Diagnostik wird durch zwanglose Verhaltensbeobachtung unterstützt, das Ambiente trägt zur Symptomreduktion bei. Die Behandlungsverantwortung ist klar zugeordnet.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Architektur die Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie auf dem Boden eines
biopsychosozialen Krankheitskonzepts durch die Integration von Diagnostik und Therapie in den Lebensraum unterstützt und zur Heilung
beiträgt.
Dr. Heribert Fleischmann
ist Ärztlicher Direktor des
Bezirksklinikums Wöllershof
23
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SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
Die Apotheke auf der Blumenwiese
Dr. Dr. Helmut Hausner
Die Behandlung der meisten psychosomatischen Leiden beruht auf den drei Säulen Psychotherapie, Soziotherapie und der Gabe geeigneter Medikamente. Gerade die medikamentöse Therapie bereitet aber vielen
Betroffenen und ihren Angehörigen Sorgen und es wird immer wieder nach pflanzlichen Alternativen gefragt.
Lavendel: Die aromatische Heilpflanze
Die violetten Lavendelblüten sind nicht nur in der Parfümerie geschätzt, sondern werden auch seit dem Mittelalter als Heilpflanze eingesetzt. Bei psychosomatischen
Beschwerdebildern kann Lavendel in zwei verschiedenen
Zubereitungsarten hilfreich sein: Der aus getrockneten Lavendelblüten zubereitete Lavendelblütentee wirkt bei
ängstlichen Unruhezuständen ausgleichend. Hat es einem vor lauter Sorgen den Appetit verschlagen, kann eine
Tasse Lavendelblütentee – eine halbe Stunde vor der
Mahlzeit getrunken – hilfreich sein. Liegt einem angstgeplagten Patienten buchstäblich jeder Bissen schwer im
Magen, so wird empfohlen, den Lavendelblütentee nach
dem Essen zu sich zu nehmen. Eine ganz andere Wirkung
hat das ätherische Lavendelöl. Bei manchen Schlafstörungen können ein bis zwei Tropfen Lavendelöl auf einem
Wattebausch neben dem Kopfkissen einen angenehm
schlaffördernden Effekt entwickeln. Besonders gut geeignet ist Lavendelöl, wenn zwar das Einschlafen gelingt,
aber das Durchschlafen aufgrund von Sorgen und Unruhe
beeinträchtigt ist. So manche Schlaftablette lässt sich
durch wenige Tropfen Lavendelöl ersetzen.
Johanniskraut: Wirksam, aber nicht
ungefährlich
Das beste Beispiel dafür, dass auch in der
Pflanzenheilkunde Wirkungen nicht ohne Nebenwirkungen zu erzielen sind, ist das beliebte
Johanniskraut. Die Pflanze mit den kleinen
goldgelben Blüten ist ein wirksames Antidepressivum. Bei leichten bis mittelgradigen Depressionen lassen sich mit Johanniskraut gute
Behandlungserfolge erzielen. Allerdings ist unbedingt zu beachten, dass Johanniskraut den
Leberstoffwechsel beeinflusst und sich mit
zahlreichen anderen Medikamenten nicht verträgt. Auch erhöht es die Lichtempfindlichkeit,
sodass bei Einnahme auf guten Sonnenschutz
zu achten ist. Wegen der Wirkstärke und den
potentiellen Nebenwirkungen sollte Johanniskraut möglichst nur nach einer ärztlichen Beratung eingenommen werden.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Behandlung mit modernen Psychopharmaka zuverlässig, sicher und meist
nebenwirkungsarm funktioniert. Gerade bei akuten Krankheitsverläufen gibt es oft keine gleichwertige Alternative zur
gezielten und ausbalancierten Psychopharmaka-Therapie. Bei leichteren Beschwerden kann dennoch manchmal der
Weg in den Kräutergarten den Gang zur Apotheke ersetzen. Und selbst wenn eine intensive stationäre Behandlung
erforderlich ist, können ergänzende naturheilkundliche Verfahren zur Linderung der Symptome beitragen.
Dr. Dr. Helmut Hausner ist
Leitender Arzt (Chefarzt) des Zentrums für Psychiatrie Cham
Passionsblume: Die Heilpflanze der Indios
Die Heimat der Passionsblume ist Südamerika, wo sie in der Volksmedizin große Bedeutung erlangte. Mittlerweile hat die Passionsblume
auch bei uns Karriere gemacht und aus der früheren Zierpflanze wurde
im Jahr 2011 sogar die Arzneipflanze des Jahres. Passionsblumentee
hat eine beruhigende und angstlösende Wirkung. Er wird als Einschlafhilfe empfohlen, wenn ängstliche Unruhe den ersten Nachtschlaf stört.
In diesem Anwendungsbereich wird die Passionsblume gerne auch mit
Baldrian und Hopfen kombiniert. Eine besondere Wirksamkeit wird
dem Passionsblumentee auch bei sogenannten „Herzneurosen“ nachgesagt, also bei Angsterkrankungen, die mit Herzklopfen und entsprechenden Sorgen wegen einer möglichen Herzerkrankung einhergehen.
Bevor hier allerdings ein Behandlungsversuch mit den Wirkstoffen der
Passionsblume gestartet wird, ist unbedingt eine gründliche ärztliche
Abklärung erforderlich.
Kamille: Tut nicht nur dem Magen gut
Wir alle kennen Kamillentee als bewährtes
Hausmittel bei einem empfindlichen Magen.
Die Kamille kann aber mehr! Bei gesteigerter
Reizbarkeit und einer mürrischen Stimmungslage wirkt eine Kanne Kamillentee oft lindernd,
vor allem wenn die körperliche Empfindung hinzutritt, als liege uns ein Problem „schwer im Magen“. Wer seinen Nachmittagskaffee durch eine
Tasse Kamillentee ersetzt, verspürt oftmals
schon nach wenigen Tagen eine Verringerung
der Nervosität und erreicht buchstäblich ein
besseres „Bauchgefühl“.
Melisse: Das medizinische Gold des Paracelsus
Schon im 16. Jahrhundert wurde die Melisse von Paracelsus als das Gold der Medizin geadelt. Neben den weithin bekannten krampflösenden, antibakteriellen und beruhigenden Wirkungen der Melisse hat sie auch positive
Auswirkungen auf eine gedrückte Stimmungslage und
anhaltende Erschöpfungszustände. Gerade auch bei älteren und dementen Patienten mit gedämpfter Stimmung
soll die Melisse ihre aufhellende Wirkung entfalten.
Ringelblume: Gibt’s nicht nur als Salbe
Die Ringelblume ist am bekanntesten als Bestandteil der beliebten Ringelblumen-Salbe, die das Abheilen oberflächlicher
Hautveränderungen unterstützt. Unterschätzt wird aber oft die
Wirksamkeit der Ringelblume als Tee. Bei Spannungskopfschmerzen oder analgetikainduzierten Kopfschmerzen (also
solchen, die durch die Einnahme von Schmerzmitteln überhaupt erst ausgelöst werden) stellt Ringelblumentee eine Behandlungsalternative dar. Die schmerzstillende Wirkung – die
man auch von der Behandlung bei Menstruationsbeschwerden
kennt – macht oftmals die Einnahme von Schmerzmitteln überflüssig. Wichtig ist aber immer daran zu denken, dass es auch
bei Heilpflanzen keine Wirkung ohne Nebenwirkungen gibt. So
treten beim Ringelblumentee gelegentlich allergische Reaktionen auf, sodass zunächst mit wenigen Schlucken die Verträglichkeit geprüft werden sollte.
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SYNAPSE November
Psychiatrie
SYNAPSE November
Psychiatrie
Therapie der Zukunft
Tiefe Hirnstimulation
in der Psychiatrie
PD Dr. Berthold Langguth, Renate Neuhierl
Das Verfahren stammt aus der
Neurologie: Die Reizung von bestimmten Hirnregionen durch
Strom hat zum Beispiel bei Parkinson-Patienten in den letzten
Jahren große Erfolge gefeiert.
Seit einiger Zeit beschäftigt sich
auch die Psychiatrie mit der neuen Methode Tiefe Hirnstimulation.
D
as Gehirn des Menschen ist ein
elektro-chemisches Organ: Die
Informationsübertragung zwischen
den Nervenzellen basiert auf der
Ausschüttung chemischer Botenstoffe an den Nervenenden, den Synapsen. Ob die einzelne Nervenzelle Botenstoffe produziert, wird innerhalb dieser Zelle durch Erregungszustände gesteuert, bei denen
– vereinfacht gesagt – Strom fließt:
Aktionspotenziale werden gefeuert,
die Nervenenden reagieren mit der
Ausschüttung von Stoffen wie Serotonin. Bei der adressierten Synapse
der benachbarten Nervenzelle löst
der chemische Botenstoff wiederum
elektrische Impulse aus.
Bislang machte sich die Medizin zur Behandlung von Nervenerkrankungen vor allen Dingen die Beeinflussung der Botenstoffe zu nutze. Es werden den Patienten Medikamente verabreicht, etwa in Form
von Tabletten oder Injektionen, die
über die Blutbahn zum „Einsatzort“
transportiert werden. Der Nachteil
dieser Methode: Die verabreichten
Medikamente wirken nicht nur am
Einsatzort, sondern im ganzen Körper und auch im gesamten Gehirn.
Schrittmacher im Gehirn
Der Einsatz elektrischer Ströme
scheiterte lange Zeit an einer einfachen Hürde: Dem menschlichen
Schädel. Dieser stellte sowohl einen
nicht zu unterschätzenden elektrischen Widerstand dar; aber vor al-
lem machte er die dauerhafte, punktgenaue Platzierung von Strom-Impulsen im Gehirn unmöglich. Mit
dem Verfahren der Tiefen Hirnstimulation (THS) gelingt genau dies mittels feiner Elektroden – auch in tieferen Hirnregionen.
eine wesentliche Voraussetzung für
die THS gegeben: Es gibt gesichertes Wissen, welche Gehirnregionen
für die Störung maßgeblich sind.
Die Schädeldecke wird dazu
durchbohrt und die Elektrode wird
präzise am Einsatzort platziert. Eine
im Bauchraum implantierte Steuereinheit ist durch ein unter der Haut
verlaufendes Kabel mit der Elektrode im Gehirn verbunden. Über eine
Fernsteuerung wird Stärke, Frequenz, Impulslänge und -häufigkeit
der Stromimpulse am Elektroden­
kopf bestimmt.
Weltweit wurden bislang etwa 200
Patienten mit Zwangsstörungen mittels THS therapiert. In enger Kooperation mit der Neurochirurgie des
Universitätsklinikums Regensburg
wird in der Psychiatrie am Bezirksklinikum Regensburg seit
Frühjahr 2013 eine erste Patientin erfolgreich behandelt. Eine wichtige Voraussetzung für den
Einsatz von THS bei
Zwangsstörungen
ist dabei die genaue neuroradiologische Untersuch­
ung: Es muss bei jedem Patienten exakt
ermittelt werden, wo die Elek­
trode platziert werden soll.
Wichtig ist auch, dass es
sich um eine reine Zwangserkrankung ohne Nebendia­
gnosen handelt. Nicht zuletzt
muss gesichert sein, dass andere Therapiemethoden erfolglos blieben.
THS bei neuro-psychiatrischen
Erkrankungen
In der Neurologie ist THS als Therapieverfahren schon relativ etabliert.
Der Einsatz der THS ist aber auch
bei psychiatrischen Erkrankungen
denkbar, die eine neurologische Ursache haben und die im „Netzwerk
Gehirn“ mittels bildgebender Verfahren gut und eindeutig verortet werden können. Am intensivsten wird
THS seit einigen Jahren bei Zwangsstörungen beforscht.
Die Zwangsstörung ist eine
relativ häufige psychiatrische Erkrankung. Zwangsgedanken oder
Zwangshandlungen (zum Beispiel
Waschzwang) können die Lebensqualität der Patienten massiv einschränken. In den meisten Fällen
können Zwänge durch konservative
Behandlungsmethoden (Verhaltenstherapie in Kombination mit Medikamenten) sehr gut therapiert werden.
Ursache von Zwängen sind
Störungen in den Regelkreisläufen
zwischen Großhirnrinde, Thalamus
und den Basalganglien. Damit ist
THS in der
Psychiatrie Regensburg
Nach der Implantation der
Elektrode und der Steuereinheit
muss die Dosierung der Ströme
in der Folge feinjustiert werden.
Etwa alle vier bis fünf Wochen
wird dazu die Einstellung erneut
variiert. Auf diese Weise konnte bei
der Regensburger Patientin bislang
eine Verbesserung von etwa 50%
erreicht werden.
PD Dr. Berthold Langguth
ist Chefarzt der Zentralen
Aufnahme und Psychiatrischen
Institutsambulanz am
Bezirksklinikum Regensburg
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SYNAPSE November
Neurologie
Synapse November
Neurologie
Tiefe Hirnstimulation
in der Neurologie
Dr. Annette Janzen, Dr. Eva Rothenfußer, Dr. Michael Schröder
In der Neurologie ist die Tiefe
Hirnstimulation (THS) als Therapieverfahren schon seit Mitte der
90er Jahre etabliert. Bis zu 100.000
THS-Eingriffe wurden bisher weltweit durchgeführt. Bei vier Indikationen ist das Verfahren bis dato
zugelassen: Morbus Parkinson,
Essentieller Tremor, Dystonie und
Epilepsie.
F
ür die THS wird mit Hilfe einer
stereotaktischen Operation je
eine Elektrode beidseits in einem
bestimmten Kerngebiet des Gehirns
platziert. Der Stimulationsort richtet
sich nach der zu behandelnden Erkrankung. Die Elektroden werden
über unter der Haut verlaufende Kabel mit einem ebenfalls unter der
Haut implantierten sogenannten Impulsgenerator verbunden. Über den
Impulsgenerator wird mit Hilfe eines
Steuergerätes Stärke, Frequenz und
Länge der Stromimpulse an den
Elektroden bestimmt. Der Patient erhält ein Patientensteuergerät, mit
dem die Batterie des Schrittmachers
überprüft und der Schrittmacher einund ausgeschaltet werden kann.
80 Patienten hat das Zentrum
für Tiefe Hirnstimulation des Universitätsklinikums Regensburg, bestehend aus der Klinik für Neurologie
der Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg, der Klinik
für Neurochirurgie und der Klinik für
Anästhesie des Universitätsklinikums Regensburg, bereits erfolgreich
operiert. Die Auswahl der Patienten
mit den notwendigen Voruntersuchungen, die Einstellung des Schrittmachers nach der Operation und die
Nachbetreuung finden in Regensburg durch Neuropsychologen und
Neurologen der Klinik für Neurologie
am Bezirksklinikum statt. Für die stereotaktische Operation ist ein interdisziplinäres Team aus Neurochirurgen, Anästhesisten und Neurologen
erforderlich. Bei Patienten mit Morbus Parkinson und Essentiellem Tremor erfolgt der Eingriff als Wach-Ope-
ration, da der Patient während des
Eingriffs aktiv mitarbeiten muss. Die
Mitarbeit ermöglicht, den optimalen
Stimulationsort zu finden und Neben-
THS bei Epilepsie
Die Tiefe Hirnstimulation als Therapieoption bei
Epilepsiepatienten ist seit 2010 in Deutschland
zugelassen. In Frage kommt die Methode bei Patienten mit einer pharmakoresistenten Epilepsie, also einer
Epilepsie, bei welcher auch durch eine optimierte
medikamentöse Therapie keine Anfallsfreiheit zu
erzielen ist. Voraussetzung ist auch, dass ein klassisches, epilepsiechirurgisches Verfahren (die Entfernung der anfallsauslösenden Hirnstrukturen durch eine
Operation) nicht zur Anwendung kommen kann, weil
der Anfallsursprung in einem eloquenten Hirnareal
liegt, es durch eine Resektion zu einer Schädigung von
Motorik, Sprache oder Gedächtnis kommen würde,
oder ein beidseitiger Anfallsursprung vorliegt.
Die Stimulation erfolgt beidseits im vorderen Thalamus-Kern, der eng mit den anfallsauslösenden
Strukturen im Temporallappen verschaltet ist. Im
Gegensatz zum Morbus Parkinson erfolgt die Implantation der Elektroden in Vollnarkose. Bisherige Studien
zeigen, dass nach zweijähriger Anwendung 54 Prozent
aller Patienten eine Abnahme der Anfallshäufigkeit um
mindestens 50 Prozent aufweisen und sieben Prozent
der Patienten anfallsfrei wurden. Ebenso nahmen die
Anfallsschwere ab und die Lebensqualität zu.
In Deutschland sind die Zentren, die eine THS bei
Epilepsie anwenden, im Arbeitskreis Tiefe Hirnstimulation der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie
organisiert. In bisher zehn Zentren wurden bis heute
39 Patienten im vorderen Thalamus-Kern implantiert.
In der hiesigen Neurologie wurde erstmals im Oktober
2012 eine Implantation bei einer 25jährigen Patientin
vorgenommen. Regensburg ist damit das erste
bayrische Zentrum im Arbeitskreis THS. Nach der
Operation wird eine „Feineinstellung“ der Stimulationsparameter in der Epilepsieambulanz vorgenommen.
Bei der Regensburger Patientin ist es bisher zu einer
Halbierung der Anfallshäufigkeit auf durchschnittlich
sechs Anfälle pro Monat gekommen. Dieses Ergebnis
konnte bei ihr bisher durch keine Intensivierung der
medikamentösen Therapie erreicht werden. Das
Behandler-Team ist zuversichtlich, dass sich durch
eine weitere Optimierung der Stimulatiosparameter die
Anfallshäufigkeit der Patientin noch weiter senken
lässt. Die bisherige medikamentöse Mehrfachtherapie
konnte von drei auf ein Antiepileptikum reduziert
werden.
Bei zwei weiteren Patienten wird zurzeit geprüft, ob
diese für eine THS in Frage kommen.
wirkungen wie Sprachstörungen
oder Doppelbilder bereits während
der Operation auszuschließen. Die
Regensburger Besonderheit ist eine
intensive Betreuung durch speziell
geschulte Anästhesisten während
der Wach-Operation.
Die Voruntersuchungen beinhalten immer eine Kernspintomographie des Kopfes und eine neuropsychologische Testung. In Abhängigkeit
der zu behandelnden Grunderkrankung sind weitere Untersuchungen
erforderlich.
Dr. med. Anette Janzen ist
Funktionsoberärztin an der Klinik
und Poliklinik für Neurologie der
Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg und leitet
zusammen mit Dr. med. Eva
Rothenfußer die Spezialambulanz
für Bewegungsstörungen.
Dr. med. Michael Schröder ist
Oberarzt an der Klinik und
Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg am Bezirks­
klinikum Regensburg und Leiter
des Bereichs Epileptologie
Weitere Informationen: http://www.
uniklinikum-regensburg.de/zentren/
tiefe-hirnstimulation
THS bei Morbus Parkinson
Infrage kommt das Verfahren bei Patienten mit Morbus Parkinson, die
trotz einer optimierten Medikamenten-Therapie unter sogenannten
Wirkungsschwankungen oder einem ausgeprägten Zittern leiden.
Unter Wirkungsschwankungen versteht man mehrmals täglich wechselnde Phasen mit guter und schlechter Beweglichkeit beziehungsweise Überbewegungen.
Die Patienten sollten in der Regel jünger als 75 Jahre sein, da die
Anpassungsfähigkeit an das „neue Leben“ gerade für ältere Parkin­
son-Patienten oft schwierig ist. Wenn in der neuropsychologischen
Untersuchung erhebliche kognitive Einschränkungen festgestellt
werden, ist vom Einsatz der Methode abzuraten.
In der Nachsorgephase verbleibt der Patient etwa zwei Wochen
stationär in der neurologischen Klinik, um die Stimulationsparameter
des Schrittmachers festzulegen und die Medikamente neu einzustellen. Die ersten Monate nach dem Eingriff wird die Schrittmachereinstellung ambulant optimiert. Im weiteren Verlauf erfolgt dann eine
Nachkontrolle mindestens zweimal im Jahr in der Spezialambulanz für
Bewegungsstörungen in der neurologischen Klinik.
Ziel der Operation ist das Erreichen einer gleichmäßigen Beweglichkeit über den Tag hinweg. Patienten können damit rechnen, dass sie
etwa fünf Stunden mehr pro Tag gewinnen, in denen sie gut beweglich
sind. Die Überbewegungen, die viele Patienten mit fortgeschrittenem
Morbus Parkinson aufweisen, reduzieren sich um etwa 70 Prozent.
Ein zusätzlicher Nutzen: Nach der Operation können die Patienten
durchschnittlich die Hälfte der Medikamente einsparen: Ein großer
Zugewinn an Lebensqualität!
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SYNAPSE November
Neuro-Reha
Neurologische Rehabilitation
Das Reha-Phasen-Modell
Die Klinik für Neurologische Rehabilitation (Neuro-Reha) am Bezirksklinikum Regensburg behandelt schwerpunktmäßig Menschen mit Erkrankungen wie
Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Verletzungen oder mit zerebralen Hypoxien, einer Mangeldurchblutung des Gehirns. Alle Patienten
mit Erkrankungen des Zentralen
und Peripheren Nervensystems
werden in jeder Phase der Krankheit und Genesung von der Klinik
für Neuro-Reha betreut. Bei der
Betreuung dieser Patienten orientiert sich die Klinik am Reha-Phasen-Modell. Worum es sich dabei
handelt, wollte SYNAPSE von Dr.
Gerhard Weber, dem Ärztlichen
Direktor der Klinik, wissen.
S.: Dr. Weber, welche Reha-Phasen
gibt es?
Weber: Insgesamt gibt es sieben
Reha-Phasen, beginnend bei der
Phase A, der Akutversorgung, die in
aller Regel in der „Stroke Unit“ oder
einer neurologischen Klinik erfolgt.
In Phase B, der Frührehabilitation,
befindet sich der immer noch höchst
gefährdete Patient schon in unserer
Klinik. In diesen beiden ersten Phasen dominiert die medizinische Betreuung.
Aber bereits in Phase C sind
vor allem die Therapeuten gefragt.
Hier kann der Patient in der Therapie
schon aktiv mitarbeiten, muss aber
noch mit hohem pflegerischem Aufwand betreut werden. In Phase D
kann sich der Patient beispielsweise
bereits wieder selbst waschen. Der
Barthel-Index als Assessment-In­
strument erfasst hier systematisch
den Grad an Selbstständigkeit beziehungsweise Pflegebedürftigkeit.
In der Phase E werden Maßnahmen
zur Wiedereingliederung in das Berufsleben oder eventuelle Umschulungsmaßnahmen durchgeführt.
Die Phase F ist die zustands­
erhaltende Pflege von Patienten mit
großen
Bewusstseinsbeeinträch­
tigungen und mit fehlender Rückbildungstendenz wie beispielsweise
Wachkomapatienten. Das Neurologische Pflegeheim HAUS 15 am Bezirksklinikum Regensburg pflegt Patienten der Phase F. Die neue Phase
G – abgebildet in unserem Neurologischen Nachsorgezentrum – hat
den Hintergrund der „Hilfe zur
Selbsthilfe“ und zielt auf ein selbstbestimmtes, am Alltag orientiertes
Leben der Patienten ab. Diese Patienten – eigentlich jetzt Besucher –
haben die Reha zwar voll durchlaufen, sind aber immer noch schwer
betroffen – dabei aber zu fit für ein
Pflegeheim.
S.: Welche weiteren Einrichtungen
gibt es noch an der Klinik für Neurologische Rehabilitation?
Weber: In Regensburg ist das
Reha-Phasen-Modell in idealtypischer Weise umgesetzt. Es dürfte
die einzige Klink in Deutschland
sein, die alle Phasen unter einem
Dach hat. Viele Kliniken besitzen nur
eine Akutneurologie und sehr häufig
sind die Phasen B und C vorherrschend. Wenige Kliniken haben die
drei Phasen B, C und D unter einem
Dach. Und prinzipiell gibt es fast kei-
Akutversorgung
Phase A
Frührehabilitation
(Intensivbehandlung)
Phase B
ne, die eine Tagesklinik hat. Am Bezirksklinikum Regensburg befindet
sich die einzige Tagesklinik in Bayern mit den Phasen B, C und D.
Zudem gibt es die „Mobile
Reha“: Im Gegensatz zur „Komm“Struktur der Tagesklinik wird der Patient von einem interdisziplinären
Therapeutenteam zu Hause besucht. Oft sind es Patienten mit mul-
Weiterführende
Rehabiltiation
Phase C
Anschlussheilbehandlung
Phase D
Tagesklinik
Phase B,C,D
Neurologisches
Nachsorgezentrum
Aktivierende Pflege
Phase F
Berufliche Rehabilitation
Schulische Rehabiltation
Übergang
Lebenserprobung
Langzeitpflege
(ambul. Nachsorge,
„Phase G“)
Soziale
Wiedereingliederung
Neurorehabilitative
Ambulanz
Behandlungsnetz Neuro-Reha
Quelle: Klinik für Neurologische Rehabilitation am Bezirksklinikum Regensburg
Kleine Geschichte des Reha-Phasen-Modells:
Als die Klinik für Neurologische Rehabilitation 1995 in Regensburg
gegründet wurde, gab es noch kein Reha-Phasen-Modell. Alle Oberpfälzer Patienten mit schweren Erkrankungen wie Schlaganfällen oder
Schädel-Hirn-Verletzungen wurden in weit entfernte Kliniken verlegt.
Deswegen hat zunächst die moderne Rettungs- und Intensivmedizin
einen wesentlichen Beitrag zum Reha-Phasen-Modell geleistet: Sie
erhöht die Chance, dass die Patienten überhaupt am Leben bleiben.
Bereits vorher versuchte man in der neurologischen Akutklinik des
Bezirksklinikums Regensburg rehabilitative Mittel anzuwenden. Der
damalige Chefarzt Dr. Schmidt van der Heijden baute bewusst rehabilitative Elemente in die Therapie akutneurologischer Patienten mit ein.
Beispielsweise zog er erstmals auch Therapeuten in das Behandlungsteam mit ein: Krankengymnasten, Physiotherapeuten, Sprachtherapeuten und Logopäden. Im Grunde bereitete er den Durchbruch der Neurologischen Rehabilitation vor.
Ein weiterer Schritt in Richtung des Reha-Phasen-Modells ist der
Initiative eines Angehörigen zu verdanken: Der Vater einer 17jährigen
Wachkoma-Patientin entwarf mit Unterstützung von Ärzten und
Angehörigen ein Rehabilitationskonzept für Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen. Er gründete eine Fachklinik in Burgau für die
intensive Frühbehandlung solcher Patienten. Dieses Konzept stellte die
Neurologische Rehabilitation auf völlig neue Füße. In ihm konnte man
alle einzelnen Phasen der neurologischen Rehabilitation nachlesen.
Die Wiege des weltweit einmaligen und wegweisenden Reha-PhasenModells ist Bayern, und in besonderem Maße die Oberpfalz.
Ganz Deutschland hat dieses Modell übernommen.
tiresistenten Keimen. Da sie isolierpflichtig sind, können sie nicht in die
Tagesklinik kommen. Die Therapeuten kommen nicht von extern, sondern es sind Therapeuten unseres
Hauses, die im Team zusammenarbeiten und Rehabilitationsziele aufeinander abstimmen, über den
Reha-Verlauf sprechen und Patientenkonferenzen abhalten – all dies
ist bei externen Therapeuten gewöhnlich nicht gegeben.
S.: Welchen Vorteil hat die tagesklinische Behandlung?
Weber: Grundlegend gilt: „Ambulant
vor stationär“. Sobald der Patient
nach
einer
schweren
Schädel-Hirn-Verletzung oder einem
Schlaganfall wieder weitestgehend
genesen ist, sollte man ihn nicht stationär behandeln. Die ambulante Behandlung hat bei gleicher therapeutischer Qualität einen großen psychologischen Vorteil für die Betroffenen:
Zu Hause werden viel eher alltägliche Probleme bemerkbar, die dann
in der Tagesklinik angesprochen und
rehabilitiert werden können. Stationär ist der Patient in einer geschützten Umgebung ohne Barrieren. Zu
Hause ist er „ausgewildert“ und
muss sich dem sozialen Umfeld und
den Hürden des Alltags aussetzen.
(VKO)
32
SYNAPSE November
Neuro-Reha
SYNAPSE November
Neuro-Reha
Spezialpflegeheim der Phase F - HAUS 15
Die Pflege von Wachkomapatienten
Das neurologische Pflegeheim
HAUS 15 am Bezirksklinikum Regensburg bildet die sogenannte
Phase F in der Betreuung schwer
hirngeschädigter Patienten ab.
Unter ihnen sind viele Wachkomapatienten. Stationsleiterin Paula
Thusbaß erklärt die Besonderheiten in der Pflege dieser Menschen.
S.: Frau Thusbaß, was kann man
sich unter „Wachkoma“ vorstellen?
Thusbaß: Das Wachkoma ist ein
Krankheitsbild in der Neurologie, das
durch schwerste Schädigungen des
Gehirns hervorgerufen wird. Es gibt
verschiedene Ursachen: eine schwere Schädel-Hirn-Verletzung infolge
eines Unfalls, eine Hirnblutung oder
zum Beispiel eine Sauerstoffunterversorgung nach einer Reanimation.
Beim Wachkoma sind die Vitalfunktionen erhalten und der gewöhnliche
Schlaf- und Wachrhythmus ist vorhanden. Wenn der Patient wach ist,
sind die Augen offen, aber sein Blick
ist leer. Zudem reagieren die Patienten meist nicht auf Berührungen oder
Ansprache von außen. Es sind oft
keine zielgerichteten Bewegungen
oder Versuche der Kontaktaufnahme
sichtbar. Dieser Zustand kann sich
zurückbilden, aber auch lebenslang
bestehen bleiben.
S.: Wie viele Wachkomapatienten
werden in HAUS 15 gepflegt?
Thusbaß: Bei uns gibt es 20 vollstationäre Pflegeplätze für erwachsene
Menschen mit einer schweren erworbenen Hirnschädigung der Phase F.
Das sind meist Personen im Wachkoma oder im minimal-bewussten Zustand (MCS = Minimal Conscious
State), einem Dämmerzustand, der
dem Wachkoma ähnelt, aber zu unterscheiden ist. Die Phase F im
Reha-Phasen-Modell ist auf Langzeitrehabilitation angelegt: Unsere
Pa­tienten bezeichnen wir daher als
Bewohner, denn sie sind hier zu Hause. In Phase F ist es wichtig, dass
Sekundär- und Tertiärschäden vermieden werden. Um sie zu verhindern, erfasst man Rückbildungs- oder
Verschlechterungstendenzen
und
wirkt ihnen durch zustandserhaltende, aktivierende Dauerpflege mit therapeutischer Behandlung entgegen.
S.: Welche fachlichen Anforderungen gibt es an die Pflege?
Thusbaß: In unserem Heim liegt die
Pflegekraftquote bei 80%. Alle Mitarbeiter verfügen über die Basisqualifikationen in basaler Stimulation, im
Bobath Konzept, bei FOTT (Facio-Orale-Trakt-Therapie) und Kinästhetik. Bei der Pflege von Wachkoma- und MCS-Patienten ist nicht nur
ein hohes fachliches Wissen vorausgesetzt; im Grunde ist die hohe soziale Kompetenz, Empathie und ein
intuitives Begreifen des Bewohners
wesentlich. Jeder Bewohner im Spezialpflegeheim wird von einer festen
Bezugspflegekraft betreut. Diese
versucht zum Beispiel auch, etwa
anhand der Biografie des Patienten
frühere Gewohnheiten, Vorlieben
und Bedürfnisse in die Pflege zu integrieren. In einem Turnus von vier
Monaten wird die Bezugsperson gewechselt. Das ist wichtig, um immer
wieder neu auf den Betroffenen eingehen zu können und neue Blickwinkel auf den Bewohner zu eröffnen.
Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
haben spezielle Qualifikationen, wie
Fachkrankenschwester für Rehabilitation, Pflegeexperte/Pflegeexpertin
für Menschen im Wachkoma, Wachkomatherapeuten und -therapeutinnen, Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, Experten für Palliativpflege,
Wundtherapeuten und -therapeutinnen und Pain Nurse Plus (Schmerzmanagement in der Pflege und besonderen Situationen).
S.: Wie kommunizieren Sie mit
Wachkomapatienten?
Thusbaß: Pflegeexperten lernen, mit
den eigenen Sinnen die Spannung
oder Entspannung eines Bewohners
zu spüren. Erfahrene Pfleger können sehen und spüren, wenn der
Mensch im Wachkoma sich etwa unter Schmerz-, Kälte- oder Geräuscheinwirkung zurückzieht, ob sich
seine Mimik bewegt oder sich sein
Körper entspannt, wenn man sanft
mit ihm spricht. Unsere Experten
sind nicht zuletzt darauf spezialisiert,
mit dem Bewohner nach Möglichkeit
auch non-verbale Kommunikationswege zu trainieren. Beispielsweise
können Bewohner durch Augen-Öffnen und -Schließen oder durch die
Bildung einer Faust, „Ja“ und „Nein“
ausdrücken lernen.
S.: Werden die Angehörigen mit in
die Betreuung eingebunden?
Thusbaß: Die Zusammenarbeit mit
Angehörigen ist eine wesentliche Aufgabe unserer Pflegefachpersonen.
Für die Angehörigen ist es anfangs
schwer, sich mit der Krankheitssitua­
tion auseinanderzusetzen. In dieser
Zeit sind unsere Pflegefachpersonen
für sie da und unterstützen sie bei der
Neuorganisation und Strukturierung
des weiteren Lebens. Wichtig ist,
dass die Angehörigen wieder lernen,
sich nach der Krisensituation Freiräume zu schaffen, und dass sie annehmen, dass trotz schwerster Behinderung des Betroffenen ein Leben und
eine gemeinsame Teilhabe am Leben
möglich sind. In unserem Heim gibt es
Angehörigengruppen, in denen der
Austausch untereinander erfolgen
kann. Eine Sozialpädagogin im Haus
ist für die psychosoziale Betreuung
und Beratung von Angehörigen zuständig. Sie hilft zum Beispiel auch
bei rechtlichen Angelegenheiten.
S.: Gab es für Sie einen besonders
bewegenden Wachkoma-Fall?
Thusbaß: Trotz meiner langen Erfahrung in der Neurologischen Rehabilitation gibt es nicht nur einen
Fall, der mich bewegt hat. Ich freue
mich jeden Tag über noch so kleine
Fortschritte bei unseren Bewohnern.
Ein Beispiel: Ein Bewohner, der anfangs körperlich völlig steif und kaum
kommunikativ war, bekam Musik­
therapie. In deren Verlauf lockerte
und löste sich der ganze Mensch,
sein Muskeltonus entspannte sich
und er hatte einen zufriedenen Gesichtsausdruck. (VKO)
33
34
SYNAPSE Oktober
Neuro-Reha
SYNAPSE November
Neurologie
Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe am Bezirksklinikum Regensburg
Jeder muss lernen, sein Schicksal anzunehmen
Matthias Kunz
Die Regensburger Schlaganfall-Selbsthilfegruppe ist Anlaufpunkt für Schlaganfall-Betroffene und deren Angehörige und
hat mittlerweile über 40 Mitglieder. Die Selbsthilfegruppe profitiert zudem durch ihre Anbindung an den Verein „Schlaganfall-Initiative-Regensburg e.V.“,
der von Prof. Dr. Ulrich Bogdahn
(Ärztlicher Direktor der Klinik
und Poliklinik für Neurologie der
Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg) geleitet wird.
I
m Rahmen dieser Treffen haben
die Mitglieder die Möglichkeit, von
ihren Sorgen zu erzählen, Fragen
Lachen als Therapie
Klinikclowns für das medbo Pflegeheim HAUS 15
Susanna Pröbstl
Lachen ist die beste Medizin. Darum besuchen ab jetzt regelmäßig Klinikclowns das neurologische Spezialpflegeheim HAUS
15 am medbo Bezirksklinikum
Regensburg.
E
s sind schwere Schicksale, mit
denen die Bewohner des medbo
Pflegeheims HAUS 15 kämpfen:
Denn HAUS 15 am Bezirksklinikum
Regensburg ist eine Sondereinrichtung für Menschen mit einer schweren erworbenen Hirnschädigung
(Phase F), die sich selbst nicht mehr
versorgen können. Umso berührender ist die Freude, die sich bei den
Besuchen der Klinikclowns auf den
Gesichtern der Schwerkranken abzeichnet. Darum hat die medbo
beschlossen, dass die Besuche der
Klinikclowns des Vereins KlinikClowns Bayern e. V. künftig eine
feste Institution im Pflegeheim
HAUS 15 werden.
„Speziell bei Bewohnern mit
erworbener Schädel-Hirn-Verletzung
steht nicht nur die reine medizinische Versorgung im Mittelpunkt.
Besonders wichtig ist auch das
Zwischenmenschliche zur Zurückgewinnung von sozialen Kompetenzen für die Genesung und Verbesserung des Krankheitszustandes. Bei Menschen, die plötzlich
mitten aus dem Leben gerissen
werden, zeigen sich große Erfolge
durch die Klinikclowns und ihre
spezielle Beziehungsarbeit – vor
allem durch den Humor, den sie
mitbringen“, erklärt Heimleiterin
Nora Dreyling. „Die Klinikclowns
bringen Medizin, die es nicht auf
Rezept gibt: Lachen ist gesund und
befreit, Lachen ist heilsam und
lässt uns für einen Moment alles
vergessen.“
Das neurologische Spezialpflegeheim HAUS 15 am Bezirkskli-
nikum Regensburg bietet Menschen ein neues Zuhause, die sich
beispielsweise aufgrund von Schädel-Hirn-Traumata,
cerebralen
Durchblutungsstörungen nach einem Schlaganfall oder aufgrund
von Hirntumoren nicht mehr selbst
versorgen können. Auch Wachkomapatienten und beatmete Patienten der Phase F können hier betreut werden (Spezialpflegeheim
der Phase F für erwachsene Heimbewohner nach den Leistungsvereinbarungen im Bereich der vollstationären Pflege nach § 75, Abs. 3
Nr. 1, SGB XII und § 84, Abs. 5,
SGB X). Das Pflegeheim kooperiert
eng mit der medbo Klinik für Neurologische Rehabilitation am Bezirksklinikum Regensburg.
Weitere Informationen zu den
KlinikClowns Bayern unter
www.klinikclowns.de
zu stellen und diese mit den anderen Mitgliedern zu erörtern. Der Informationsaustausch innerhalb der
Gruppe ist ein wichtiger Bestandteil
der Treffen.
Darüber hinaus finden regelmäßig Fachvorträge zu verschiedenen Themen „rund um die Diagnose Schlaganfall“ statt. Experten
zu den jeweiligen Bereichen werden zu den Treffen eingeladen, informieren die Gruppe und sind offen für die Fragen der Mitglieder.
Die Geselligkeit darf bei den Treffen ebenfalls nicht zu kurz kommen
- man soll sich wohlfühlen und gerne zu den Treffen kommen. So gehört die jährliche Weihnachtsfeier
genauso in das Jahresprogramm,
wie ein Ausflug mit der Gruppe. Der
diesjährige Ausflug der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe führte die
Teilnehmer in die Benediktiner-Abtei nach Weltenburg.
Kontakt:
Matthias Kunz,
Leiter der Selbsthilfegruppe:
Tel. +49 (0) 941/942-19025.
Die Treffen finden immer am
letzten Freitag eines Monats in
der Regel in der Klinik für
Neurologie am Bezirksklinikum
Regensburg statt.
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36
SYNAPSE November
KJP
SYNAPSE November
KJP
Kunst im therapeutischen Einsatz in der
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Eltern-Kind-Arbeit an der KJP-Tagesklinik in Cham
Dr. Bettina Hallermann, Sabine Kies
Ich mal anders!
Die Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) erfordert
immer eine Multiprofessionalität
wie auch ein multimodales Vorgehen. Da die Patienten in der
Regel noch nicht volljährig sind,
müssen die sorgeberechtigten
Eltern mit der Untersuchung und
Therapie einverstanden sein. Im
Miteinander mit den Eltern unterstützen die Behandler im therapeutischen wie auch im pädagogischen Dienst die Familien bei
der Suche nach jeweils individuellen Lösungswegen aus den –
zur Vorstellung führenden – Krisensituationen.
Stefanie Schrödinger
D
azu erheben sie in der Anamnese die biographischen und
die Entwicklungsdaten des Kindes,
holen aber auch Informationen
über das familiäre, schulische und
weitere Umfeld der jungen Patienten ein. Verhaltensbeobachtungen
des Kindes/Jugendlichen während
der Diagnostik und Therapie gehören ebenso zum Aufgabengebiet
der Kinder- und Jugendpsychiatrie
wie die Beobachtungen von Eltern-Kind-Interaktionen.
Kinder und Jugendliche können
im künstlerischen Ausdruck eine
Plattform finden, ihre Befindlichkeit und ihre Sehnsüchte auszudrücken und zu gestalten. Mit
der Betonung auf Freude und
Spaß kann es möglich werden,
sich der Welt aus einem anderen
und völlig neuen Blickwinkel zu
nähern. Kunst kann paradoxe
Lösungen herausfordern und erlauben, die Grenzen des Alltäglichen zu überschreiten.
G
roße Leinwände, herrlichste
Farbe und eine reichliche Auswahl an Malwerkzeug – so startete
ein dreitägiges Projekt mit sieben
jungen Patienten der Kinderstation
der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirksklinikum Regensburg. Unter dem Titel „Ich-malanders“ hatte das Thema durchaus
zwei Seiten. Zum einen bot es den
Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich einmal anders zu se-
hen und zum anderen anders zu
malen. Die erste Vorgabe war, die
Leinwände in den Lieblingsfarben
zu gestalten. Doch bevor die Farbe
trocknete, sollte experimentiert
werden: Wie kann man mit Strukturpaste die Oberfläche verändern?
Was passiert, wenn Salz in die nasse Farbe gestreut wird? Es muss
nicht immer ein Pinsel sein! Was
kommt raus, wenn Tupfer, Rolle
oder auch Zahnstocher zum Einsatz gebracht werden? Bereits in
dieser Phase kam es zu phantastischen Ergebnissen.
Doch der Höhepunkt des
Projekts sollte ein Ausflug in die
Welt von Banksy sein. Banksy ist
ein britischer Street-Art-Künstler,
der vor allem durch seine Schablonengraffitis in aller Welt bekannt
wurde. In mühevoller Kleinstarbeit,
mit viel Fingerspitzen- und Feingefühl entstanden Portraitschablonen
jedes einzelnen Projektteilneh-
mers. Teamwork war ständig und
jederzeit gefragt. Alle Kunstmaler
wurden fotografiert und die geeigneten Aufnahmen bekamen nach
viel Diskussion den Zuschlag.
Schattierungen wurden auf Folien
übertragen und letztlich aufwendig
mit einem Cutter herausgeschnitten. Erst dann konnten die Schablonen auf die Leinwände übertragen werden.
Und die fertigen Ergebnisse
können sich echt sehen lassen! Die
Bilder wurden im Anschluss im Eingangsbereich der Klinik und im
Rahmen einer öffentlichen Ausstellung im Foyer des Instituts für Bildung und Personalentwicklung präsentiert.
Stefanie Schrödinger ist Erzieherin
an der KJP in Regensburg und
derzeit in Ausbildung zur
Kulturpädagogin mit dem
Schwerpunkt Bildhauerei-Malerei
Letztere führt das KJP-Team
im teilstationären Setting in Form
von Hospitationen eines oder beider Elternteile in der Tagesklinik
durch, zumeist in spezifischen Situ-
ationen (zum Beispiel Hausaufgaben, Mahlzeiten), welche im häuslichen Umfeld wiederholt zu Spannungen führen. Therapeutisch wird
das Medium der videogestützten
Eltern-Kind-Interaktions-Beobachtung genutzt. Die Beobachtungen
werden nach Auswertung der Aufnahmen in einem weiteren Termin
mit den Eltern und gegebenenfalls
dem Jugendlichen besprochen.
Eltern-Kind-Projekt:
Gartenarbeit der anderen Art
Um den Focus nicht immer rein auf
eine einzelne Familie zu legen, gestaltet das KJP-Team sogenannte
Eltern-Kind-Interaktionen, die einerseits das Miteinander der Eltern mit
ihren Kindern fördern, andererseits
zu einem gewissen Zusammenhalt
der Eltern untereinander führen.
„Wir verschönern unseren
Garten der Tagesklinik“ – zu diesem Motto fanden sich zum Beginn
der Sommerferien die Kinder und
Jugendlichen der Chamer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie deren Eltern zu einer gemeinsamen Interaktion ein.
Im Mittelpunkt dieser Aktion
stand die Stärkung der Beziehung
zwischen Kind und Eltern durch gemeinsame Aktivitäten, hier in Form
der Gestaltung eines gemeinsamen Kunstwerkes und der geteilten
Freude am Tun. Die Eltern nahmen
sich für die Kinder intensiv Zeit und
lernten so den momentanen therapeutisch-pädagogischen Lebensraum der Kinder und Jugendlichen
näher kennen.
Mit Bleistift, Pinsel und Malkittel ausgestattet, gestaltete jedes
Team - Kind mit Mama und/oder
Papa - zu Beginn der Aktion kreative Kunstwerke aus Holz. Es entstanden Katzen, Fische, Drachen,
Zwerge oder Häuser: der Phantasie wurden keine Grenzen gesetzt.
Nach einer kleinen, gemeinsamen
Stärkung war jeder mit Spaß bei
den Gruppenspielen dabei, dort
wurden Kräfte gemessen und der
Zusammenhalt gestärkt. Als Erinnerung an die gemeinsam erlebte
Aktion konnte jedes Team ein kleines, selbstgestaltetes Andenken
aus Holz mit Nachhause nehmen.
Der kunterbunte Zaun des Chamer
KJP-Gartens ist nun ein echter
Blickfang!
Dr. Bettina Hallermann leitet die
KJP-Tagesklinik Cham,
Sabine Kies ist Stations­leiterin
der KJP-Tagesklinik Cham
37
38
SYNAPSE November
KJP
SYNAPSE November
Forensik
Es gehört zur Firmenkultur des
amerikanischen
Werkzeugherstellers Kennametal, dass Mitarbeiter im Rahmen eines sogenannten „volunteer days“ Einrichtungen durch soziale Projekte
unterstützen. Drei Mitarbeiter der
Personalabteilung aus den Werken Nabburg und Vohenstrauß
standen Mitte September für 28
Patienten der Kliniken Parsberg II
und III für Bewerbungstrainings
zur Verfügung.
D
en Patienten sollte möglichst realitätsnah vermittelt werden,
was Arbeitgeber von Bewerbern erwarten und wie sich diese gut vorbereiten können. Es wurden viele Fragen beantwortet: Wie gehe ich mit
Lükken im Lebenslauf um? Wie kleide ich mich beim Bewerbungsgespräch? Was muss in die Bewerbungsmappe? Was passiert im Bewerbungsgespräch und was wird da
gefragt? Wie sieht das perfekte Bewerberfoto aus? Im Rahmen eines
Rollenspiels wurde die Bewerbungssituation hautnah erlebbar gemacht.
Vermittelt wurde vor allem die Sichtweise der Arbeitgeberseite und wie
die Patienten trotz der schwierigen
Vorbedingungen, die ein Aufenthalt
im Maßregelvollzug mit sich bringt,
dennoch überzeugend sein können.
Dr. Franz Hench (l.)
und sein Team der KJP Amberg
Gesundheitstag Amberg 2013
KJP und Psychiatrie Hand in Hand
Verena Kobras
Mitte September veranstaltete
das Landratsamt Amberg-Sulzbach unter der Schirmherrschaft
von Landrat Richard Reisinger
zum wiederholten Mal den Gesundheitstag Amberg. 2.500 Besucher informierten sich bei den
insgesamt 45 Ausstellern und
Fachleuten – auch am Stand der
medbo war viel los.
D
ie medbo war durch das Bezirksklinikum Wöllershof und
die Institutsambulanz der Amberger Kinder- und Jugendpsychiatrie
vertreten. Die medbo-Experten aus
Medizin, Therapie und Pflege beantworteten sechs Stunden lang
grundlegende Fragen: Was ist die
medbo genau? Welche Kliniken
umfasst sie? An welchen Standorten kann ich bestimmte Leistungsangebote beanspruchen?
Das Bezirksklinikum Wöllershof stellte die medizinischen
Schwerpunkte der neuen Klinik
HAUS 14 vor: Suchttherapie, Gerontopsychiatrie, Allgemeinpsychiatrie und Depressionsbehandlung
im stationären, teilstationären und
ambulanten Kontext. Besonderes
Augenmerk erfuhr der Bereich Psychosomatik sowie die Möglichkeit
der psychosomatischen und schlafmedizinischen Behandlung unter
einem Dach.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) Amberg präsentierte
neben den spezifischen medizinisch-therapeutischen Angeboten
die Einbindung der KJP in das regionale Versorger-Netzwerk. Und
selbstverständlich wurde auch die
Arbeit der erst im Juli 2013 eröffneten Tagesklinik vorgestellt.
Besonders deutlich wurde
beim Gesundheitstag auch in diesem Jahr wieder die Bedeutung der
multiprofessionellen und vernetzten Arbeit im Gesundheitswesen:
Berufsgruppen wie Fachpflege, Sozialdienste und Ärzte waren in einem Rahmen vereint.
Insgesamt habe das Bewerbungstraining durch Experten aus
der Wirtschaft den Teilnehmern Mut
gemacht: Sie konnten erfahren,
dass sie - richtig angepackt - realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt
haben. Die Mitarbeiter der Firma
Kennametal lobten das Engagement
und das Interesse der Patienten und
wirkten angenehm überrascht von
der konstruktiven und konzentrierten
Arbeitsatmosphäre.
Dr. Christian Schlögl ist
kommissarischer Ärztlicher
Direktor am Bezirkskrankenhaus
Parsberg II und III
v.l.n.r: Michael Landgraf (Kennametal),
Dr. Christian Schlögl (kommissarischer Ärztlicher Direktor),
Tilo Preißer und Alexander Woelky (Kennametal)
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SYNAPSE November
medbo
SYNAPSE November
medbo
Das medbo Hygiene-Team informiert
Seit langem schon ist bekannt:
Am 8. April 2014 beendet Microsoft den Support für das Betriebssystem Windows XP. In der Praxis
heißt das: Es werden ab diesem
Datum keine Sicherheitspatche
mehr zur Verfügung gestellt.
Noro – der „perfekte“ Erreger
Noroviren sind äußerst geschickt
darin, sich möglichst weit zu verbreiten. So entwickelt der Magen-Darm-Erreger auch ständig
neue Varianten. Jetzt kommt sein
Abkömmling „Sydney 2012“ nach
Deutschland. Experten prophezeien „Sydney 2012“ eine steile
Karriere – noch in diesem Winter.
D
a der Schutz der Daten in der
medbo oberstes Gebot ist, begann die IT schon früh mit den Vorbereitungen für einen Wechsel auf
eine neuere Betriebssystem-Generation. Erste Testinstallationen gab es
bereits 2010. Im Jahr 2011 begann
dann der offizielle Rollout. Vorreiter
waren damals die Forensiken und es
folgten sukzessive die anderen Kliniken, so dass heute nur noch wenige
Systeme mit XP verbleiben. Diese
werden in den kommenden Wochen
noch umgestellt, auf dass es in Kürze
heißen wird: „Ade, Windows XP!“.
Zu­sammen mit der Einführung von
Windows 7 hat die medbo-IT die
Chance gleich genutzt, zwei wichtige
Komponenten des typischen Computerarbeitsplatzes zu erneuern beziehungsweise neu einzuführen: Office 2010 und App-V. Während die
Office-Anwendungen schon vielen
Benutzern bekannt sein dürften –
nicht zuletzt wegen des „Home Use
Programms“, welches medbo-Mitarbeitern erlaubt eine Office Lizenz zur
privaten Nutzung zu erwerben – so
dürfte der Begriff App-V den meisten
Benutzern noch nicht so vertraut
sein.
App-V ist eine Technologie,
die das bekannte Citrix ablösen soll.
Während sich bei einem Citrix-Server mehrere Dutzend Benutzer die
Leistung eines einzigen Servers teilen müssen, läuft eine App-V Anwendung direkt auf dem Rechner des
Benutzers – die gesamte Rechenleistung steht also dem Benutzer des
entsprechenden Computers zur Verfügung. Aus der Sicht des Benutzers
sollten Anwendungen unter App-V
dadurch deutlich schneller laufen
und einfacher zu nutzen sein als die
bisherigen Anwendungen unter
Citrix. Die IT arbeitet hier mit Hochdruck daran, möglichst viele Anwendungen per App-V zur Verfügung
stellen zu können. Bald hoffentlich
auch das KIS-System Nexus Medicare, das allerdings erst noch auf
diese neue Technik angepasst werden muss.
Michael Raith ist stellvertretender
Sachgebietsleiter Rechenzentrum in
der Abteilung Informations- und
Kommunikationstechnologie
E
s handelt sich um eine virologische Variante, die auch geübte
Immunsysteme noch nicht kennen,
denn ihr Erbgut unterscheidet sich
an einigen Stellen von den bisher
zirkulierenden Erregern. Die Anzahl
von Ausbrüchen hat sich in den letzten sechs Jahren um das 20-fache
erhöht und liegt mittlerweile bei über
200.000 Erkrankungen jährlich.
Der Mensch ist der einzig bekannte Träger des Erregers. Erkrankte Menschen scheiden das Noro-Virus mit dem Stuhl (1 Gramm
Stuhl enthalten 10 Millionen Virus­
partikel) oder Erbrochenem (besonders dem hierbei entstehenden Aerosol) aus. Wer je erkrankt war,
weiß, wie explosionsartig diese Entleerungen passieren und wie leicht
damit Erreger auf Hände, Sanitäreinrichtungen und Kleidung gelangen können. Dort können sie noch
nach Tagen die Krankheit übertragen. Bis zu zwei Wochen kann der
Erreger auf Oberflächen überdauern
und nur 10 bis 100 Viruspartikel­
teilchen reichen aus, um einen
Menschen zu infizieren. Hinzu
kommt die enorme Umweltresistenz: Temperaturen zwischen minus 20 Grad und plus 60 Grad
übersteht das Virus problemlos.
Windows 7 Rollout in der medbo
Michael Raith
Noro-Viren sind also hoch
ansteckend. Es gibt keine Prophylaxe im Sinne von Impfungen
und keine Therapie. Nach etwa
72 Stunden klingen die Symptome von selbst wieder ab. Alte
Menschen, kleine Kinder und immungeschwächte Patienten können aber im Erkrankungsfall
ernsthaft gefährdet sein. Flüssigkeitsverlust und Elektrolyt­
verschiebungen sind dann
das Problem. Für das Jahr
2011 etwa verzeichnet das
Robert-Koch-Institut bei
gut 116.000 Betroffenen
43 Todesfälle.
Noro in der Klinik
Auf Grund dieser Fakten wird klar,
wie wichtig es ist, bereits im Verdachtsfall entsprechende Hygienemaßnahmen in den Klinikalltag zu
integrieren. Je früher die Unterbrechung der Infektionskette erfolgt
umso geringer wird auch das Ausmaß der Verbreitung sein.
Sobald es zu Erkrankungen
kommt ist die Klinikhygiene zu informieren. Sind mehrere Personen erkrankt, ist dies namentlich an das
Gesundheitsamt zu melden. Dies ist
Aufgabe des behandelnden Arztes.
Im Falle eines Ausbruchs (zwei oder
mehr Erkrankungen) ist die Zusammenarbeit aller Stellen von zentraler
Bedeutung. Alle Berufsgruppen sind
dann mehr oder weniger von der
Situation betroffen und es bedarf einer guten Organisation und verbind­
licher Absprachen um das Geschehen unter Kontrolle zu halten.
Informationen zu Noro im
medbo Hygieneplan:
• Verzeichnis 05 Infektionskrankheiten „Noroviren“
(S.30)
• Verzeichnis 06 Infektionsschutz „Organisation bei
Ausbrüchen“
• Verzeichnis 11 Formulare
„Meldeliste Norovirus“,
„Meldeliste Gesundheitsamt“
41
3
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Betr
44
SYNAPSE November
medbo
SYNAPSE November
medbo
Mein medbo-Tag in der Abteilung Organisation,
Gebäude- und Raummanagement
In den Katakomben des Bezirksklinikums Regensburg
Simone Graßler
Technik, wohin man blickt
Zwei Meter hoch, zwei Meter breit.
Und sagenhafte drei Kilometer
lang. Die Rede ist von dem Versorgungskanal, der sich unterirdisch über weite Teile des Geländes der medbo in Regensburg erstreckt. Von einer unscheinbaren
Tür im Verwaltungsgebäude gelangt man so zum Beispiel bis zur
Klinik für Neurologische Rehabilitation am anderen Ende des Geländes. Ohne auch nur einen Fuß
nach draußen setzen zu müssen.
I
n die Tiefen der medbo vordringen
– diese Möglichkeit haben nicht
viele Mitarbeiter des Unternehmens.
Zwei Männer, die für die Versorgung
mitverantwortlich sind, sind Markus
Kapfenberger,
Sachgebietsleiter
Raummanagement, und Robert Lorenz, Leiter der Werkstätten, hingegen schon. Mit ihnen durfte ich einen
Tag verbringen und so allerlei Verborgenes entdecken.
Markus Kapfenberger und
Robert Lorenz haben es mit den alltäglichen Dingen rund um Instandhaltung und Technik an den medbo-Standorten zu tun. Sie sind zum
Beispiel dafür zuständig, dass die
Heizungen beziehungsweise Klima-
und Lüftungsanlagen funktionieren
und in den Arbeitsräumen und Büros
die richtige Temperatur herrscht.
Auch Umbauten, meist im laufenden
Betrieb, werden von den beiden betreut. Die Führung der betriebsinternen Handwerkerschaft sowie Planung, Ausschreibung und Betreuung
von Bau- und Umbaumaßnahmen
wie zum Beispiel die Erneuerung der
Dachkonstruktion der Mehrzweckhalle mit neuer Glasfassade gehören zu ihrem Tagesgeschäft.
Auf Station 23c am Bezirksklinikum
Regensburg wird gerade ein Patientenzimmer mit Sauerstoff- und
Druckluftanschlüssen versorgt. Dorthin begleite ich Robert Lorenz, der
nach dem Rechten sieht und mit den
Handwerkern, die von einer externen Firma kommen, den weiteren
Ablauf abspricht. Anschließend findet in der Klinik für Neurologie eine
Besprechung statt. Markus Kapfenberger bespricht hier direkt vor Ort
mit dem beauftragten Unternehmen
die notwendigen Vorleistungen zur
Montage einer Schiebetüre. Solche
Arbeiten erledigen die Handwerker
der hauseigenen Handwerksbetriebe der medbo. Nur wenn größere
Baumaßnahmen anfallen werden
externe Rahmenvertragsfirmen hinzugezogen.
Weil auf dem Rückweg noch
etwas Zeit bleibt, führt mich Robert
Lorenz in einige der Technikräume,
die es in jedem Haus des Bezirksklinikums Regensburg gibt. Besonders
faszinierend ist die zentrale Heizungsanlage. Bereits im Vorraum
weiß ich gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll. „Hier hat es fast immer
über 30 Grad“, erklärt mir Robert
Lorenz. Im Winter ist das bestimmt
kuschelig warm, aber im Sommer ist
es doch eher unangenehm, sich hier
länger als nötig aufzuhalten. Als Heizungsbaumeister und Techniker ist
das natürlich genau Lorenz‘ Gebiet.
„Es ist schon ein Vorteil, dass ich
diesen Beruf gelernt und mich weitergebildet habe, da ich mich so besser mit den Handwerkern verständigen und auch fachlich mitreden
kann“, sagt er.
Ein eingespieltes Team
„Aufgrund unterschiedlicher beruflicher Ausbildungsrichtungen ergänzen wir uns fachlich innerhalb unserer recht großen Abteilung perfekt“,
erzählt Markus Kapfenberger, der
vor seinem Eintritt bei der medbo als
Bauingenieur tätig war. In der Abteilung hat man mit vielen unterschiedlichen Berufs- und Personengrup-
pen zu tun. „Wir schätzen es sehr,
mit Mitarbeitern aus allen Bereichen
zusammenzuarbeiten. Das ist immer wieder abwechslungsreich und
spannend“, sind sich der Ingenieur
und der Handwerker einig.
Auch der Aufgabenbereich ist
vielfältig. „Von der Elektrizität über
Wasser und Abwasser bis hin zur
EDV: Man kommt mit allem in Berührung“, sagt Robert Lorenz. Zu
den Kernaufgaben zählen so zum
Beispiel die Einweisung und Überwachung externer Dienstleister oder
auch die Begleitung von TÜV- und
Sachverständigenprüfungen.
Am
Standort Regensburg gibt es zirka
40 Aufzüge, die monatlich gewartet
und einmal jährlich vom TÜV geprüft
werden müssen. Markus Kapfenberger bereitet deshalb gerade eine
Ausschreibung vor, damit die War-
tung in Zukunft über eine Firma erfolgen kann. Die Mitarbeiter in der
Abteilung Organisation, Gebäudeund Raummanagement fungieren
deshalb auch als Schnittstelle zwischen klinikinternen Nutzern und externen Projektpartnern. Außerdem
sind sie für die Koordination von regelmäßig notwendigen Prüfungen
und Wartungen aller technischen
und medizinischen Anlagen zuständig. Koordination, technisches Verständnis und Kommunikation: Am
Ende des Tages staune ich wie vielfältig dieser Aufgabenbereich doch
ist. Und ein bisschen stolz bin ich
auch. Schließlich habe ich das Geheimnis gelüftet, wie man im Winter
im T-Shirt von einem Ende des Geländes zum anderen gelangen kann,
ohne zu frieren – ich sage nur: Drei
Kilometer unterirdischer Versorgungskanal …
45
46
SYNAPSE November
medbo
SYNAPSE November
Personal
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Run4Fun
D
ie erst seit August 2013 bestehende Laufsportgruppe Run4Fun
am Bezirksklinikum Regensburg hat
ihre Feuertaufe bestanden. Insgesamt elf Run4Fun-Läuferinnen und
-Läufer starteten – unterstützt durch
einige „alte Hasen“ – erfolgreich
beim diesjährigen Leukämielauf. Dabei wagten sich viele bereits an die
10km-Distanz, was die beiden anwesenden Trainer besonders stolz
machte.
Erwachsene
Probanden
für Tinnituszentrum
gesucht
Run4Fun ist offen für alle Interessierten, Laufbegeisterten und
jene, die es noch werden wollen. Ziel
ist es, am BKR einfach wieder zu laufen, miteinander Spaß zu haben und
sich auch gerne an dem ein oder anderen externen Lauf zu beteiligen.
Um den unterschiedlichen Wünschen gerecht zu werden, gibt es
zwei Angebote. Einsteiger, die bisher
noch keinerlei Lauferfahrung haben
oder schon lange nicht mehr gelaufen sind, treffen sich donnerstags,
Ehrgeizige und Fortgeschrittene
dienstags um 18.00 Uhr am Eingang
des Regensburger Westbades.
Ansprechpartner Run4Fun:
Einsteigertraining:
Sabrina Lang: Sabsi.Lang@web.de
Fortgeschrittenengruppe:
Franz Alt: Franz.Alt@medbo.de Uwe Detter:Uwe.Detter@medbo.de
medbo-logisch!
D
as gemeinsame Tinnituszentrum der medbo und der Universität Regenburg ist bestrebt, die
Ursachen des Tinnitus besser zu
verstehen und dessen Therapie zu
verbessern. Dazu ist der Vergleich
mit gesunden Personen wichtig.
Derzeit sucht das Tinnituszentrum gesunde Erwachsene im
Alter von 30 bis 65 Jahren als Kontrollpersonen für Studien, in denen
verschiedene Funktionen des Gehirns untersucht werden, etwa
durch
Kernspinuntersuchungen
oder Hirnstrommessungen. Gesucht werden ausschließlich Personen, die keinen Tinnitus haben.
Die Teilnehmer bekommen eine
entsprechende Aufwandsentschädigung. Personen, die in psychologischer oder psychiatrischer Betreuung waren oder sind oder psychiatrische Medikamente einnehmen, können nicht teilnehmen.
Falls Sie Interesse haben,
senden Sie eine Email mit Ihrem
Namen und Ihrer Telefonnummer
an das Tinnituszentrum (info@tinnituszentrum-regensburg.de).
Auflösung Umschlagseite 3
Kleiner Tipp zum Lösungswort:
Gründer des Klosters Prüll
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48
SYNAPSE November
Personal
SYNAPSE November
Personal
Examensfeier der Krankenpflegeschule Regensburg
In Feierlaune
Susanna Pröbstl
zu bleiben und uns als Fachkraft zu
unterstützen.“
Schulleiter Rupert Brenninger bedankte sich bei seinen Absolventinnen und Absolventen für die
gemeinsame Zeit. Zudem hob er
auch die beachtlichen Leistungen
der zahlreichen Einser-Schülerinnen
und Schüler hervor: Bei neun Schülerinnen und Schülern steht eine
eins vor dem Komma im Examensbeziehungsweise Fachabiturzeugnis. Drei weitere erreichten sogar
eine glatte 1,0.
Alle examinierten Gesundheits- und
Krankenpflegerinnen und -pfleger 2013.
Die medbo Berufsfachschule
für Krankenpflege ist mit über 160
Ausbildungsplätzen eine der größten Krankenpflegeschulen in der
Oberpfalz. Die Berufsfachschule bildet am Standort Bezirksklinikum Regensburg sowohl für die medbo, als
auch für das Klinikum der Universität
Regensburg und die Fachklinik Donaustauf aus.
Nach den anstrengenden Wochen
des Endspurts Richtung Examen
konnten die insgesamt 42 frisch
examinierten Gesundheits- und
Krankenpflegerinnen und -pfleger
der Krankenpflegeschule Regensburg am 12. September festhalten: Es hat sich gelohnt! In einem feierlichen Festakt in der
Krankenpflegeschule
Regensburg nahmen die jungen Gesundheits- und Krankenpfleger ihre
Examenszeugnisse entgegen.
Neben dem Erwerb der Fachhochschulreife bietet die Berufsfachschule für Krankenpflege seit vielen
Jahren den dualen Studiengang
„Pflege” mit dem Abschluss „Bachelor of Science” an, seit dem Schuljahr 2012/2013 erstmals in Kooperation mit der Technischen Hochschule Regensburg. Unter anderem bietet die Schule die Möglichkeit zu
mehrwöchigen
Auslandspraktika.
Die Schule wurde mit dem Innovationspreis i.s.i. der Stiftung Bildungspaket Bayern ausgezeichnet.
Studiengang „Pflege“ (BSc Pflege)
zu belegen.
Horst Meisinger, medbo Direktor des Geschäftsbereichs Personal, freute sich im Namen der
gesamten medbo in seiner Rede
mit den Schülerinnen und Schülern: „Wir gratulieren Ihnen von
Herzen für Ihre Leistung! Und wir
freuen uns sehr, dass sich nicht
wenige von Ihnen entschieden haben, auch weiterhin bei der medbo
D
ie 33 Absolventinnen und neun
Absolventen standen bis zur
letzten Sekunde unter Spannung.
So fanden noch am Vormittag die
letzten mündlichen Prüfungen statt,
erst am Nachmittag durfte dann endlich gefeiert werden. Neben den Examenszeugnissen gab es für einige
Schüler auch gleich das Fachabiturzeugnis: Denn an der medbo Berufsfachschule für Krankenpflege
steht den Schülern die Möglichkeit
offen, parallel zur Ausbildung das
Fachabitur zu erwerben. Neun
Schüler nutzten auch die Chance,
berufsbegleitend zur Ausbildung den
Zum Konzept der Kinder-Betreuung am Bezirksklinikum Regensburg
Auf den Punkt gebracht
Dr. Kerstin Geserer
Eine der wesentlichsten Fragen
für berufstätige Eltern ist die Betreuung ihrer Kinder. Es gibt mittlerweile viele Betreuungsangebote, die sich allerdings mit ihren
eingeschränkten Öffnungszeiten
nicht an den Arbeitszeiten des Klinikalltags orientieren. Zudem
bleibt offen: Was tun Mama und
Papa mit den Kids an Feiertagen?
Was passiert in den Ferien? Die
medbo hat am Bezirksklinikum
Regensburg eine weitere pragmatische Antwort auch auf diese
Frage.
A
Die drei Besten: Simone Pfeilschifter,
Tobias Huebner, Gloria Lehrer (v.l.)
b Frühjahr 2014 dürfen die ganz
kleinen Kinder der medbo-Mitarbeiter die Räume der neuen Kinderkrippe gleich neben der bereits
bestehenden Kindertagesstätte unsicher machen. Die Einrichtung wurde vom Planungsteam mit viel Liebe
zum kinderfreundlichen Detail ausgesucht. Der an die beiden Gruppenräume angeschlossene Garten
lässt viel Platz zum Spielen und Toben. Platz gibt es für 24 Kinder zwischen 0 und 3 Jahren, und mit den
Johannitern hat die medbo einen
erfahrenen Partner als Träger ausgesucht. Vor 25 Jahren wurde in Re-
gensburg die erste Johanniter-Kinderkrippe eröffnet, mittlerweile betreibt der Träger über 13 Krippen in
der Oberpfalz, allein sechs in Regensburg. „Wir nehmen Kinder als
einzigartige Persönlichkeiten an, die
ihre individuellen Bedürfnisse und
Fähigkeiten in die Gemeinschaft einbringen. Wir verpflichten uns dem
besonderen Schutz der uns anvertrauten Kinder“ ist dabei ein Aspekt
des Leitbildes der Johanniter. Inklusion ist selbstverständlich: gerade
auch Kinder mit besonderen Ansprüchen – wie zum Beispiel Down-Syndrom oder Entwicklungsverzögerungen – sollen in einer angenehmen,
familienähnlichen Atmosphäre einen
Platz zum Spielen, Lernen, Sichentwickeln und -entfalten finden“, so
Johanniter-Regionalvorstand Martin
Steinkirchner.
Wenn Not am Mann ist:
Flexible Betreuung
„Jedes Kind ist uns wichtig, deshalb
richten wir unsere Arbeit an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Eltern aus“, so Horst Meisinger, Personal-Direktor bei der medbo. Die Öffnungs- und Schließzeiten werden
sich an den Bedürfnissen der Eltern
orientieren.
Der Neubau stellt aber nicht
nur im Erdgeschoss Weichen für
mehr Betreuungsplätze auf dem medbo-Gelände, sondern birgt auch
Platz im Untergeschoss für mehr Angebote. So soll zum Beispiel ab
Sommer 2014 in den Räumen eine
hausinterne Ferienbetreuung angeboten werden. Horst Meisinger: „Der
Bedarf ist da, wir werden sehr
schnell die Kapazitäten ausreizen“.
Dr. Kerstin Geserer ist Projektleiterin „Beruf und Familie“ im Bereich
Personalentwicklung der medbo
Kinderkrippe am medbo
Bezirksklinikum Regensburg:
medbo-Mitarbeiter/-innen
können bereits jetzt ihr Interesse per E-Mail oder Hauspost an
Dr. Kerstin Geserer, Projektleiterin „Beruf und Familie“ im
Bereich Personalentwicklung,
mitteilen.
49
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SYNAPSE November
Personal
SYNAPSE November
Personal
Beruf und Familie
Bezuschusste Ferienbetreuung
an allen medbo-Standorten
Dr. Kerstin Geserer
Was noch 2012 undenkbar schien
ist nun geschafft: die medbo
bietet ihren Mitarbeitern für die
Sommerferienbetreuung an allen
Standorten Kooperationen mit
Veranstaltern vor Ort an.
I
n der nördlichen Oberpfalz profitieren die Standorte Amberg, Weiden und Wöllershof von dem Angebot des erfahrenen „LearningCampus“-Teams des VEZ e.V. (Verein
für Erlebnispädagogik und zukunftsorientierter Jugend- und Sozialarbeit). In Eschenbach wurde
im August den Kindern ein abwechslungsreiches Programm vom
Indianerlager über Theater, Musik
und Tanz, bis hin zum Erbauen einer Stadt geboten.
Die Chamer medbo-Kinder
konnten sich im Rahmen der Ferienfreizeit des ASV Cham beziehungsweise der KiSS (KinderSportSchule) Cham austoben.
Während in der ersten Woche Kino,
Kunst, Allianz-Arena und „Sport
mal anders“ auf dem Programm
stand, ging es in der zweiten Woche beim ASV-Fußballcamp
hoch her. Abgerundet wurde die
Ferienbetreuung durch die dritte Woche, in der sich Ausflüge
(etwa eine Wanderung auf die
Luitpoldhöhe), kulturelle
Veranstaltungen (wie
über die Geschichte
des
Buchdrucks)
und sportliche Herausforderungen (etwa der
Balltriathlon) abwechselten.
Regensburger medboEltern hatten in diesen
Sommerferien die Wahl
zwischen zwei Kooperationsangeboten. Während
die Betreuung im August
wie bereits im vergangenen Jahr durch die Aktion „Sommerkinder“ der
gfi gGmbH abgedeckt
werden konnte, stand
in der ersten Septem-
berwoche der Samainhof mit seinen vielfältigen Angeboten wie Naturerforschen, im Tipi am Lagerfeuer sitzen und Zeit mit den Hoftieren
(Islandpferde, Hochlandrinder, Ziegen, Kaninchen, Hühner, Katzen
und Hund) verbringen auf dem
Plan. Dieses umfangreiche Ferienangebot stand natürlich auch den
Parsberger medbo-Kindern zur
Verfügung, allerdings während der
ganzen Ferienzeit.
Bei der bezuschussten Ferienbetreuung in den Sommerferien
soll es aber nicht bleiben. Sobald
der Bedarf an den jeweiligen
Standorten dafür gegeben ist,
strebt die medbo die Ausweitung
dieser Unterstützung auch auf die
anderen Ferien an.
Interessantes aus dem Sachgebiet Personalcontrolling/-abrechnung
Dr. Kerstin Geserer ist Projektleiterin „Beruf und Familie“ im Bereich
Personalentwicklung
der medbo
Markus Schaffer
Personalabrechnung via ELStAM
(Elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale)
Mit der Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte werden
nach der Papierlohnsteuerkarte
jetzt auch die bisherigen Papier-Lohnsteuerbescheinigungen
durch ein elektronisches Verfahren ersetzt. Bei der medbo erfolgte die entsprechende Umsetzung
im August 2013.
D
er Arbeitgeber erhält bei Neueinstellungen anhand der eindeutigen
Steueridentifikationsnummer
nach Anmeldung einer Person am
ZDL Datenserver (Zentrale Datenstelle der Landesfinanzminister) innerhalb von fünf Werktagen die aktuell gültigen lohnsteuerrelevanten Daten dieser Person per elektronischem
Verfahren zurückgemeldet. Anschließend werden die Daten in das Gehaltsabrechnungsprogramm übernommen und bilden somit wie bisher
auch die lohnsteuerliche Grundlage
für die monatliche Gehaltsabrechnung.
Sollten sich künftig Änderungen bezüglich der Lohnsteuermerkmale ergeben, so sind diese unverändert beim zuständigen Finanzamt
vom Arbeitnehmer zu beantragen. Ihr
Arbeitgeber erhält die Änderungen
automatisch per Datenaustausch.
Eine Papierbescheinigung muss ihm
nicht mehr vorgelegt werden.
Was passiert, wenn die Steuer­
identifikationsnummer fehlt?
Legt der Arbeitnehmer bei Beschäftigungsbeginn keine Ersatzbescheinigung vor, zum Beispiel weil die Vergabe der Identifikationsnummer gerade erst angestoßen wurde, hat der
Arbeitgeber die Lohnbesteuerung für
einen Übergangszeitraum von bis zu
drei Monaten nach den ihm bekannten Familienverhältnissen des Arbeitnehmers vorzunehmen. Dies gilt, solange den Arbeitnehmer nachweislich
kein Verschulden an der Nichtvorlage
der Ersatzbescheinigung trifft (§39c
Absatz 1 und 2 EStG). Nach Vorlage
der Ersatzbescheinigung ist der
Lohnsteuerabzug vom Arbeitgeber
gegebenenfalls zu korrigieren.
Was ist der Unterschied
von Hauptarbeitgeber und
Nebenarbeitgeber?
ab­ge­prüft. Dabei wird nach Hauptarbeitgeber und Nebenarbeitgeber unterschieden. Es gibt immer nur einen
Hauptarbeitgeber, dieser versteuert
das Einkommen im Normalfall nach
den Lohnsteuerklassen von I bis V.
Ein Nebenarbeitgeber hingegen versteuert das Einkommen immer nach
Lohnsteuerklasse VI. Konkurrieren
mehrere Arbeitgeber in Bezug auf
das Hauptarbeitgebermerkmal, so
muss der Arbeitnehmer den Sachverhalt kurzfristig mit seinen Arbeitgebern klären.
Was passiert mit den
Lohnsteuerunterlagen in Papier?
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die
Lohnsteuerkarten in Papierform bis
Ende 2014 aufzubewahren. Bei einem Arbeitgeberwechsel noch in
2013 erhalten Beschäftigte ihre
Lohnsteuerunterlagen in Papierform
vom Personalmanagement zurück.
Markus Schaffer ist Mitarbeiter
im Sachgebiet
Personalcontrolling/-abrechnung
Durch das elektronische Verfahren
werden Mehrfachbeschäftigungen
AKTUELL • AKTUELL • AKTUELL • AKTUELL • AKTUELL • AKTUELL • AKTUELL
Betriebliches Gesundheits­management: Weight Watchers at Work – Information
Der Weight Watchers at Work-Kursbeginn am Bezirksklinikum Regensburg wird verschoben auf Ende Januar
2014. Spätentschlossene können sich dafür gerne noch im IBP anmelden.
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SYNAPSE November
Personal
SYNAPSE November
Personalia
Der Betriebsärztliche Dienst und das
Gesundheitsmanagement informieren
Pfarrer Karl Lingl
verlässt die medbo
Schutzimpfungen
Dr. Ema Loncarek
Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich
und Nebenwirkungen werden nur
in seltenen Fällen beobachtet.
S
ämtliche beruflich indizierte Impfungen werden vom arbeitsmedizinischen Dienst angeboten. Er führt
nach telefonischer Voranmeldung
auch gerne eine komplette Impfberatung zu allen notwendigen Impfungen durch. Impfbuch nicht vergessen! Zwei Impfungen sind aktuell
besonders wichtig.
Masern –
sprunghafter Anstieg in Bayern
2013 ist es bis September zu einem
sprunghaften Anstieg von Masernerkrankungen gekommen. Dabei ist
Bayern am stärksten von allen Bundesländern betroffen. Insgesamt wurden bisher über 700 Erkrankungen
gemeldet. Im Vergleich dazu waren
es 2012 ungefähr 70 Fälle. Somit ist
hier ein zehnfacher Anstieg zu verzeichnen, wobei jährliche Schwankungen nicht ungewöhnlich sind. In
den letzten Monaten war immer wieder von Masernepidemien speziell in
Berlin, ab April dann auch in München in den Medien berichtet worden.
Insbesondere im Erwachsenenalter kann diese Erkrankung mit
schweren Komplikationen verlaufen.
Laut STIKO (ständige Impfkommission) ist für alle nach
1970 Geborenen eine Masern-Impfung
empfohlen,
wenn nur eine Impfung oder
keine Impfung im Kindesalter durchgeführt wurde. Diese Masern-Impfung sollte
am besten mit einem sogenannten dreifachen Impfstoff (MMR) durchgeführt
werden, um gleichzeitig einen Schutz gegen Mumps
und Röteln zu erreichen. Einzelimpfstoffe werden in Zukunft nicht
mehr auf dem Markt sein, da kein
Unterschied in der Verträglichkeit
vorhanden ist und auch ein Schutz
gegen die anderen oben genannten
Erkrankungen erzielt werden soll.
Aufgrund der besseren Impfquoten konnten die Masern bereits
auf dem amerikanischen Kontinent
sowie in den skandinavischen Ländern eliminiert werden.
Grippe – „alle Jahre wieder“
Der arbeitsmedizinische Dienst bietet wie in jedem Jahr die kostenlose
Grippeschutzimpfung an. Das Grippevirus (Influenzavirus), ist ein echter Verwandlungskünstler. Es stellt
damit in jedem Jahr nicht nur das
menschliche Immunsystem, sondern auch die Hersteller von wirksamen Impfstoffen vor eine besondere
Herausforderung. Auf der Grundlage
eines jährlichen und weltweiten Monitoring der zirkulierenden Viren
empfiehlt die WHO für die Nordhalbkugel bereits jeweils im Februar jeden Jahres die am besten geeigneten Impfstämme. Die Grippeerkrankung darf nicht mit einem banalen
grippalen Infekt verwechselt werden.
Vor diesen Infekten kann die Impfung nicht schützen.
Grippewellen
verursachen
laut BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) jährlich
sieben Millionen zusätzliche Arztkonsultationen. Schätzungsweise
infizieren sich fünf bis 20% der Bevölkerung, aber nicht jeder Infizierte
erkrankt. In Deutschland sterben
10.000 Menschen in einer Grip-
Aus gesundheitlichen Gründen
wird Pfarrer Karl Lingl versetzt.
Diakon Harald Wieder betreut
auch weiterhin die katholische
Seelsorge am Bezirksklinikum
Regensburg.
Pfarrer Karl Lingl wurde zum 1. September 2013 versetzt und wird im
Mitarbeiter im Gesundheitsdienst sind jedoch besonders infektionsgefährdet und damit auch mögliche Überträger. Durch hohe Impfquoten beim Klinikpersonal werden
Patienten besser geschützt. Da Influenzaviren etwa zur Hälfte durch
die Atemluft, zur anderen Hälfte
durch die Hände übertragen werden,
kommt der konsequenten Händehygiene während der Grippezeit ein
besonders hoher Stellenwert zu.
Beste Zeit für die Impfung ist
Oktober bis Dezember. Zehn bis 14
Tage nach der Impfung ist von einer
entsprechenden Reaktion des Immunsystems auszugehen. Die aktuell verfügbaren Impfstoffe sind in der
Regel gut verträglich. Sogar für
Schwangere und für das Ungeborene konnte die Sicherheit der Impfstoffe bestätigt werden.
Rahmen seiner gesundheitlichen
Möglichkeiten eine neue Aufgabe in
der Pfarrei St. Wolfgang in Regensburg übernehmen.
Bis auf weiteres wird Diakon
Harald Wieder die katholische Klinikseelsorge alleine übernehmen.
Unterstützt wird er jedoch durch den
nebenamtlichen Pfarrvikar Andreas
Ring, der auch die Eucharistiefeiern
halten wird und für priesterliche
Dienste in den Kliniken und Einrichtungen am Standort Regensburg
(wie Beichte, Krankensalbung) –
auch zusammen mit Krankenhauspfarrern anderer Kliniken – zur Verfügung steht.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der medbo, allen voran der
Vorstand und die Direktoren, danken
Pfarrer Lingl für die Zeit bei der medbo gerade auch im Namen der vielen Patienten und Angehörigen.
pesaison (BzgA). Natürlich handelt
es sich hierbei überwiegend um bereits vorerkrankte, ältere Patienten.
Alles Gute, Herr Pfarrer, und
viel Gesundheit und Erfüllung in der
neuen Aufgabe!
Erster Handwerk-Azubi
bei der medbo
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich eine qualitative
Personalfindung auch im Handwerk als sehr schwierig darstellt,
was nicht zuletzt auch der Demographie geschuldet ist.
Bisher war aber im Handwerkerbereich bei der medbo noch keine
Ausbildung möglich. Das hat sich
jetzt geändert: die medbo geht jetzt
Voranmeldung zur Impfung
Sekretariat des Betriebsärzt­lichen
Dienstes am Bezirks­klinikum
Regensburg:
Ellen Kämpf
Fon +49 (0)941/941-1951
Email: Ellen.Kaempf@medbo.de
erstmalig den Weg, ihren handwerklichen Nachwuchs selbst auszubilden.
Zu Beginn des Ausbildungsjahrs im September 2013 hat Christian Schönberger seine Ausbildung
als Anlagenmechaniker Heizung/
Sanitär bei der medbo begonnen.
Christian Schönberger hat bereits
eine Lehre als Schreiner mit Gesellenbrief abgeschlossen. Er hat sich
trotz einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre entschlossen, nochmals eine Ausbildung als Anlagenmechaniker anzuschließen, da er
hier für sich bessere Chancen für
die Zukunft sieht.
Als Ausbildungsleiter fungiert Werkstätten-Leiter Robert Lorenz, und speziell im Bereich Heizung-Sanitär der Leiter des Teams
Spenglerei/Heizung Mario Zattler.
„Wir sind guter Dinge, hier den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Es ist uns wichtig, jungen
Menschen die Möglichkeit zu geben, im Handwerk eine Ausbildung
zu machen“, so Werkstättenleiter
Robert Lorenz.
Sprechzeiten: Dienstag bis
Donnerstag 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr
und 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Bitte Impfbuch mitbringen.
Christian Schönberger
und Robert Lorenz
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Christine Kick und Ludwig Biller
Christine Kick
schließt Studium des
Gesundheits- und
Sozialmanagements
erfolgreich ab
Seit 1989 ist Christine Kick am Bezirksklinikum Wöllershof als Krankenschwester tätig. Mitte der
1990iger Jahre entschloss sie sich
den Weg als Führungskraft in der
Pflege einzuschlagen. Zunächst
als stellvertretende Stationsleitung
auf der Depressionsstation und
Psychosomatischen
Abteilung.
Nach ihrer Weiterbildung zur Stationsleitung am Universitätsklinikum
Regensburg 2005/06 übertrug ihr
Ludwig Biller, Leiter Patienten- und
Pflegemanagement in Wöllershof,
die verantwortungsvolle Aufgabe
einer Stationsleitung, die sie bis
heute bekleidet.
Im Rahmen der medbo Personalentwicklung nutzte Christine
Kick 2009 die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Bachelor-Studiums an der Hamburger-Fernhochschule im Bachelorstudiengang
Gesundheits- und Sozialmanagement. In ihrer Bachelorarbeit widmete sie sich dem Thema „Wissensmanagement in der psychiatrischen Pflege“. Nach sieben Semestern hat Christine Kick ihr
Studium erfolgreich mit der Gesamtnote von 1,9 abeschlossen.
Bildungswerk Irsee
SYNAPSE November
Personalia / Veranstaltungen
Synapse August
Bezirk
Der medbo-Vorstand dankt allen
Jubilaren für ihre langjährige Treue und Unterstützung!
55
www.bildungswerk-irsee.de
40-jähriges Jubiläum
Eleonore Schießl
Anna Pielot
Michael Lell
Gertraud Höß
Eva-Maria Hacker
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Stv. Stationsleiterin
Abteilungsleiter
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Leiterin Patienten- und Pflegemanagement
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Neue Impulse für 2014
Mit einem erweiterten Angebot praxisorientierter und wissenschaftlich fundierter
Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen bietet das Bildungswerk Irsee umfassende Möglichkeiten zur beruflichen Qualifikation und persönlichen Kompetenzerweiterung. Neben Grundlagenkursen, Aufbauseminaren und Workshops zur
Pflegebildung sind vor allem die Psychiatrie und Neurologie, aber auch der Bereich
Führung & Management mit einem breit gefächerten Themenspektrum vertreten.
25-jähriges Jubiläum
Sabrina Rothmayr
Anneliese Deutsch
Heidemarie Kollmer-Liebl
Susanne Stumpf-Rödl
Luise Weingartner
Gisela Lochner
Elisabeth Kugler
Manuela Hofmeier
Dieter-Armin Doll
Judith Beck
Johannes Kiefl
Dorothea Hacker
Helga Ferstl
Manfred Braun
Gertraud Maier
Isabella Landgraf
Sibylle Neugirg
Rita Heimann
Dagmar Prasch
Sonja Hahn
Ina Wodarz-Gmeiner
Birgit Bayer-Grundler
Esther Greifenstein
Karin Kramhöller
Robert Stadtherr
Helmut Feuerer
Irmgard Schütz
Hermann Kleber
Astrid Schwarzmann
Nicole Stöckl
Michael Pludra
Christine Weitzer
Hans Behringer
Dieter Gleißner
Tanja Knopf
Fachpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Ärztliche Schreibkraft
Altenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Stationsleiter
Altenpflegerin
Oberarzt
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Teamassistentin
Elektriker
Teamassistentin
Altenpflegerin
Altenpflegerin
Altenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Fachpflegerin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Erzieherin
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpfleger
Gesundheits- und Krankenpfleger
Fachpflegerin
Stv. Stationsleiter
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Personalreferentin
Leistungssachbearbeiter
Personalabrechnerin
Gesundheits- und Krankenpfleger
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Weiden
Regensburg
Regensburg
Wöllershof
Regensburg
Wöllershof
Wöllershof
Wöllershof
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Wöllershof
Regensburg
Regensburg
Parsberg
Parsberg
Regensburg
Veranstaltungshinweise
12. Dezember 2013, Regensburg, IBP
20. Januar 2014, Wöllershof, Kuppelsaal
Visite-Vortrag Prof. Dr. Robert Weißert,
Klinik und Poliklinik für Neurologie
der Universität Regensburg am
Bezirksklinikum:
„Mein Körper lässt mich im Stich:
Multiple Sklerose“
vhs Weiden/medbo-Vortragsreihe
„Psychische Gesundheit“:
Dr. Heribert Fleischmann,
Bezirksklinikum Wöllershof:
„Gesundes Altern – psychisch gesehen“
Bildungswerk des
Bayerischen Bezirketags
Klosterring 4, D-87660 Irsee
Fordern Sie noch heute unser breit gefächertes Programm „impulse 2014“
an oder besuchen Sie unsere Homepage.
Telefon 08341 906-604, -606, -608
Telefax 08341 906-605
E-Mail info@bildungswerk-irsee.de
www.bildungswerk-irsee.de
Bildungswerk des
Bayerischen Bezirketags
Impressum
Herausgeber: Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz KU (Anstalt des öffentlichen Rechts), Vorstand
Universitätsstraße 84 | 93053 Regensburg | Tel +49 (0) 941/941-0 | www.medbo.de
Redaktion: Renate Neuhierl, Susanna Pröbstl, pressestelle@medbo.de
Rätselauflösung von Seite 47
Lösungswort: Benediktiner
Autoren:
Günter Bonack, Pressestelle Bezirk Oberpfalz
Verena Kobras (VKO), Praktikantin PR & Öffentlichkeitsarbeit medbo
Martina Hirmer, Pressestelle Bezirk Oberpfalz
Renate Neuhierl (RNE), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit medbo
Susanna Pröbstl (SPR), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit medbo
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S53u medbo; S54/55 a_korn - Fotolia.com
Das SYNAPSE-Titelbild zeigt das nördliche Zugangsportal zur Kloster-Anlage Prüll
am Bezirksklinikum Regensburg.
Konzeption und Leitung: Renate Neuhierl
Grafische Gestaltung: Creativbuero Jürgen Mayer
Auflage: 5.000 Stück | Erscheinungsweise: vierteljährig | Vertrieb: B 07930 S
Gender-Erklärung: Um die Lesbarkeit zu vereinfachen wird in der SYNAPSE meist auf die zusätzliche
Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass die ausschließliche
Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.
1V05-1310-00133
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MULTIPLE SKLEROSE:
Mein Körper lässt
mich im Stich
Prof. Dr. Robert Weißert
Klinik und Poliklinik für Neurologie der
Universität Regensburg am Bezirksklinikum
Donnerstag, 12. Dezember 2013
19:00 Uhr
medbo Bezirksklinikum | Hörsaal IBP
Universitätsstr. 84 | 93053 Regensburg
visite: Ärzte, Forscher und Experten unserer
Kliniken und Einrichtungen informieren
Sie zu wichtigen Themen der seelischen
und neurologischen Gesundheit
Der Eintritt ist kostenfrei.
Kostenloses Parken auf dem Besucherpark­platz hinter der Haupteinfahrt zum Bezirksklinikum Regensburg, Universitätsstraße 84.
Sie erreichen das Bezirksklinikum mit den
Buslinien 6 und 11 ab Regensburg-Hauptbahnhof – Haltestelle „Universität/Bezirks­
klinikum“ bzw. „Uni-Mensa“.