Jubiläumsbroschüre

Transcription

Jubiläumsbroschüre
50 Jahre allstar
Qualität seit 1964
50 Years allstar
Quality since 1964
allstar Fecht-Center GmbH & Co.KG
Carl-Zeiss-Str. 61 | D-72770 Reutlingen
Tel.: +49 (0)7121/9500-0 | Fax: +49 (0)7121/9500-99
info@allstar.de | www.allstar.de
Grußwort
der FIE
Greetings
of the FIE
When somebody turns 50 – that‘s a good reason to
celebrate. And when a company turns 50, that‘s even
more remarkable nowadays and therefore has to be
celebrated appropriately.
allstar in Reutlingen definitely deserves to be celebrated. I, the President of the European Fencing Federation
and a former fencer, feel honoured to contribute a few
sentences on the occasion of this anniversary.
I remember the time when the company with its former
Manager Fred Maier first appeared at German competitions with a small stall, selling fencing equipment
alongside the competitors from Laupheim.
The official fencing magazine Fechtsport published in
1965 for the first time an advertisement of the company
H. Messemer supplying fencing clothes. The following
year allstar already offered the then very popular
Dralon epee suits and a few months later for the first
time PUMA fencing shoes.
I cannot remember when it was decided to choose the
company name ‚allstar Fecht Center’, however its advertisements helped to finance the official magazine of
the German Fencing Federation being a reliable partner.
Wenn jemand 50 Jahre alt wird, ist das ein Grund zum Feiern. Aber
wenn eine Firma 50 Jahre alt wird, ist das in der heutigen Zeit ein
bemerkenswertes Ereignis – und muss gebührend gefeiert werden.
Innovation war für das Haus allstar immer das Leitmotiv seines Wirkens. Frau Hanne Messemer sen., Roland Messemer und Frau und
später Frank Messemer machten das Unternehmen zu dem, was es
heute darstellt: allstar International, Partner vieler internationaler
Fechtverbände, Partner der FIE und anderer Konföderationen wie der
EFC/CEE. Eine Weltmeisterschaft ohne allstar und sein Expertenteam
kann man sich heute kaum noch vorstellen, auch wenn sich international viel Konkurrenz etabliert hat. Ein guter Schachzug war auch,
die im Jahre 1987 zum Verkauf anstehende Firma Uhlmann FechtSport zu übernehmen und so die beiden deutschen Vorzeigefirmen
in Sachen Fechten noch schlagkräftiger gegen die stärker werdende
Konkurrenz, vor allem aus Asien, zu machen.
allstar Reutlingen hat diese Feier verdient – und es ist für mich als
Generalsekretär des Europäischen Fechtverbandes und auch
als ehemaligen Fechter eine Ehre, zu diesem Jubiläum für diese
Broschüre ein paar Sätze zu schreiben, die keineswegs den Anspruch
auf Vollständigkeit erheben.
Ich erinnere mich an die Zeit, als auf deutschen Turnieren erstmals
die Firma mit dem damaligen Initiator Fred Maier in Erscheinung
trat und neben der Konkurrenz aus Laupheim ein kleiner Stand mit Fechtausrüstung erschien.
In unserem amtlichen Organ „Fechtsport“ erschien im März 1965
erstmals eine Anzeige der Firma H. Messemer, die Fechtkleidung
über den Fachhandel anbot. Ein Jahr später bereits bot allstar-Fechtbekleidung die seinerzeit beliebten Dralon-Degenanzüge an und nur einige Monate später als Neuheit PUMA-Fechtschuhe.
Wann man sich für den Namen „allstar FECHT-CENTER“ entschloss
kann ich in meinem Archiv nicht mehr feststellen, aber die Anzeigen
halfen dem Deutschen Fechter-Bund als verlässlichem Partner,
sein amtliches Organ zu finanzieren.
Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich dem Hause allstar weiterhin
gesundes Wachstum, zufriedene Kunden und erfolgreiche Fechter.
Und zum Schluss auch ein aufrichtiges Dankeschön für die immer
kompetente und entgegenkommende Zusammenarbeit.
The guiding principle for the allstar company was always
innovation. Mrs. Hanne Messemer senior, Roland
Messemer and his wife and later Frank Messemer turned
the company into what it is today: allstar International,
partner of numerous international Fencing Federations,
partner of the FIE and other Confederations such as
the EFC/CEE. World championships without allstar and
its team of experts can hardly be imagined – although
over time a number of international competitors established themselves in the market. It was a another smart
move to take over Uhlmann Fechtsport 1987 in order to
make the two German flagship fencing companies more
efficient against the constantly growing competition,
mainly from Asia.
For the next 50 years, I wish allstar further healthy
growth, happy customers and successful fencers. And
finally I would also like to express my gratitude for the
always competent and helpful cooperation.
Max Geuter
Max Geuter
1987
erster Universalmelder für alle drei Waffen
first three-weapon signaling unit
erste waschbare E-Westen aus Inoxmaterial
first wahable lamés made from stainless material
1981
Kevlar-Unterziehplastron
1965
erster elastischer Fechtanzug
Kevlar Underplastron
erstes mikroprozessorgesteuertes Meldegerät
first full-stretch fencing uniform
1986
erster 800NFechtanzug
first 800N
fencing uniform
1989
erste Rollbag
first rollbag
1992
Lieferant der Fechtanlagen
für die Olympischen Spiele
2012
erster Melder mit
Touchscreendisplay
signaling equipment
to the Olympic Games
first signaling unit with
touchscreen
first signalling unit controlled
by a microprocessor
1964
1974
1984
1994
2004
2014
Vielen Dank
für die gute Zusammenarbeit
Viel ist geschehen in den vergangenen 50 Jahren. Aus leichten Baumwollfechtanzügen wurden Sicherheitsfechtanzüge aus High-TechMaterialien, die auch für schusssichere Westen verwendet werden.
Aus einfachen Federstahlklingen wurden Klingen aus Maraging, einer
Legierung, die für die Weltraumfahrt entwickelt wurde. Aus simplen
Relaismeldern wurden multifunktionale Fechtgeräte mit Touchscreen.
Und last but not least wurden aus ursprünglich reinen Geschäftsbeziehungen mit Fechtern, Trainern, Technikern, Offiziellen, Lieferanten
und Händlern echte Freundschaften.
Frank Messemer – Geschäftsführer von allstar
Frank Messemer – Managing Director of allstar
Gerade der Kontakt zu der internationalen Fechtgemeinde war und
ist uns ein wichtiges Anliegen. Der ständige Dialog mit Ihnen,
den Fechtern, Trainern und Betreuern lieferte uns in der Vergangenheit häufig die Anregungen, um die genannten Entwicklungen zu
initiieren oder voranzutreiben. Dafür möchten wir uns bei Ihnen
allen recht herzlich bedanken und hoffen auch für die Zukunft auf
eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.
Frank Messemer
Many thanks
for the excellent cooperation
A lot happened in the last 50 years. Security fencing
suits of high-tech fibres which are also used for
bulletproof vests, replaced light cotton suits. Maraging
blades – an alloy developed for space travel – instead
of simple steel blades. Multifunctional signalling units
with touch screen, replaced simple relay units.
And last but not least, long-lasting friendships with
fencers, coaches, technicians, officials and suppliers
replaced the original business relations.
This excellent connection to the international fencing
community was and is our main concern. The continuous dialogue with you – the fencers, trainers and
coaches provided us in the past with valuable suggestions to initiate and foster the mentioned developments.
We would like to express our greatest thanks to all
of you and are looking forward to further successful
cooperation.
Frank Messemer
Interview
mit allstar
Interview
with allstar
Fencing – the ability to concentrate, speed, flexibility,
endurance and precision – a fascinating sport. Since
1896, the first Olympic Games of the modern era,
fencing was always included. Fencing is both highly
traditional and innovative – due to improved opportunities with new materials and electronics – the sport
improved permanently. The main source of innovation
in the fencing sport is allstar in Reutlingen – as it has
been for the last 50 years.
The interview with allstar founder Roland Messemer
and his son and allstar Managing Director Frank Messemer explains how allstar, the world market leader,
became established during the last 5 centuries as the
benchmark for innovative fencing equipment.
For many decades you have been at Fencing World
Championships. How does your involvement exactly
look, taking for example the last fencing WC in
Budapest?
Frank Messemer: We‘re usually have a large stand of
approx. 175 m2, selling our equipment and of course
also offering extensive service to the fencers. We repair
epees, foils and print names and national logos on the
fencing jackets and vests. This generates a considerable
amount of work with our staff having to work 14 to 15
hour days.
Fechten – Konzentrationsfähigkeit, Schnelligkeit, Beweglichkeit,
Ausdauer und Präzision, eine faszinierende Sportart. Fechten gehört
seit 1896 mit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit zum
Programm der Spiele. Entsprechend traditionsreich ist Fechten,
aber ebenso innovationsbewusst, denn durch immer bessere Möglichkeiten mit neuen Materialien und der Elektronik entwickelt
sich die Sportart permanent weiter. Der Hauptinnovationsgeber im
Fechtsport ist die Firma allstar aus Reutlingen, und das seit nunmehr
50 Jahren.
Da setzt eine überwiegende Mehrheit dieser Hochleistungssportler
auf Sie, um mit Ihrem Equipment Topleistungen abzurufen. Worauf
begründet sich Ihr herausragendes Renommee?
Frank Messemer: Die Gründe dafür sind sicherlich, dass wir über
Jahrzehnte hinweg einen guten Service erbracht haben. Wir haben
Fechten und den Turniersport richtiggehend gelebt und tun dies
auch heute noch. Außerdem bieten wir immer wieder herausragende
Neuerungen, die überzeugen. Das hat sich im Markt entsprechend
durchgesetzt.
Im Interview mit Firmengründer Roland Messemer und seinem Sohn
und allstar-Geschäftsführer Frank Messemer wird deutlich, wie sich
allstar als Weltmarktführer in den vergangenen fünf Jahrzehnten zum
Maßstab für modernes Fechtsport-Equipment entwickelt hat.
Sie gelten als weltweiter Innovationsgeber im Fechtsport. Steht man
dabei – wie die Sportler vielleicht auch – nicht jedes Jahr unter
besonderem Druck, unbedingt eine neue Entwicklung auf den Markt
bringen zu müssen und damit immer die beste Leistung zu erbringen?
Frank Messemer: Das war und ist mit Sicherheit der Fall. Es war
in der Vergangenheit aber auch so, dass der Internationale Fechtverband mit seinem Reglement immer höhere Maßstäbe an die Sicherheitsstandards im Fechtsport gesetzt hat. Davon haben wir nachhaltig profitiert, weil wir diese Maßstäbe nicht nur erfüllen konnten,
sondern auch zum Teil selber gesetzt haben.
Die Standards sind nun mittlerweile auf einem derart hohen Niveau,
dass die Entwicklung ziemlich ausgereizt ist, wenngleich es uns
immer wieder gelingt, kleine Details zu verbessern.
Seit vielen Jahrzehnten sind Sie bei Fecht-Weltmeisterschaften vor
Ort. Wie sieht Ihr Auftritt konkret aus, wenn wir zum Beispiel die
letzte Fecht-WM nehmen?
Frank Messemer: Wir treten meist mit einem großen Stand von rund
175 Quadratmetern auf, verkaufen dort unsere Produkte und bieten
natürlich auch einen umfangreichen Service für die Fechter an.
Zum Beispiel reparieren wir Degen oder Florette oder drucken auf
Jacken und Fechtwesten die Namen und Logos der Nationen auf.
Das bedeutet jedesmal einen großen Aufwand und einen 14- bis 15Stunden-Tag vor Ort.
Wie viele Nationen und Fechter unterstützen Sie dabei konkret?
Frank Messemer: Es waren in den vergangenen Jahren bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen
immer um die 70 bis 80 Prozent der Athleten, die wir unterstützt
haben. Von diesen weltweiten Topathleten können wir auch
sagen, dass sie von unseren Leistungen und unserem Equipment
so überzeugt sind, dass sie sich diese kaufen.
A vast majority of high-performance fencers rely on
your equipment to achieve top performance. Can you
explain the reason for this outstanding reputation?
Frank Messemer: One of the reasons is without any
doubt that we have been able to supply a preeminent
service in the course of the last few decades. Fencing
and fencing competitions are our passion. We continuously bring new and sophisticated innovation to the
market and therefore have won over many clients.
You are regarded as worldwide innovation provider.
Does this put pressure on you, having to bring new
developments to the market year after year, constantly
having to deliver the best performance – comparable to
the fencer?
Frank Messemer: This was and is definitely the case.
However, in the past the International Fencing Federation with its regulations made increasingly higher
demands on security standards. We benefited sustainably because we not only fulfilled these standards but
also set them for ourselves.
However, by now an extremely high level has been
achieved, which means there is not much room for
improvement – albeit we still manage to enhance little
details.
What does this mean in terms of fencing clothing?
Frank Messemer: I have to point out that the fencing
suits in general should always be lighter, more elastic
and thinner. But that is not always possible, because
at the moment there are no new fabrics on the market
that meet the required security standards.
Was heißt das beispielsweise für die Fechtbekleidung?
Frank Messemer: Bei der Fechtkleidung gilt generell festzuhalten,
dass sie immer noch leichter, noch elastischer und noch dünner sein
sollte. Aber das geht kaum noch, weil es keine neuen Materialien
auf dem Markt gibt, die denselben Sicherheitsstandard wie bisher
gewährleisten können.
How many nations and fencers do you support
precisely?
Frank Messemer: In the previous years we always
supported about 70 to 80 per cent of the athletes at EC,
WC and Olympic Games. These worldwide top athletes
are so convinced of the quality of our products and
our services, they can therefore also be counted among
our customers.
allstar: Service, Reparaturen und
Bedruckungen vor Ort
allstar: Service, repairs and printing on-site.
Der umfangreiche Stand bei der Heimweltmeisterschaft 1978 in Hamburg
The enormous stand at the World Championships 1978 in Hamburg
Wir waren immer ein revolutionierendes Element
in der Entwicklung des Fechtsports in den vergangenen 50 Jahren.
Over the last 50 years, we were always revolutionary developing fencing.
Wenn wir zu Beginn der Firmengeschichte zurückgehen, dann hat
sich seitdem der Fechtsport doch kolossal entwickelt, oder?
Roland Messemer: Das ist sicherlich so. Wir waren dabei aber auch –
und das dürfen wir sicherlich bei aller Bescheidenheit sagen – immer
ein revolutionierendes Element in der Entwicklung des Fechtsports
in den vergangenen 50 Jahren.
Currently the main innovations take place in the area
of the signalling units which consist mainly of electronics. Due to the digitalisation there is more room for
innovation.
You offer for example, cableless signalling units with
blue tooth technology. Does this represent the technology of the future?
Frank Messemer: We indeed provide this technology
in cooperation with our Ukrainian partner. However,
it so far has only been employed for the K.O. encounters
of the final 32 fencers at World Championships. The
technology sounds spectacular, however it is extremely
difficult to realize and therefore commercially insignificant. The reason is that it remains extraordinarily
difficult to identify scores because there is no closed
circuit involved – as opposed to the metal vests.
Your latest development – a signalling unit with touch
screen – is becoming more and more popular at fencing
competitions. Are you satisfied with its significance
on the market?
Frank Messemer: This new signalling unit is actually a
great novelty because now the names and even pictures
of the fencers can be displayed without any problem,
whereas before it was only possible to show the fencing
time and number of scores. A range of additional information can be retrieved and even a live ticker can be
posted simultaneously to the internet, making fencing
even more transparent to its fans.
Johanna Messemer, Frank Messemer und Roland Messemer
(von links nach rechts)
Johanna Messemer, Frank Messemer and Roland Messemer
(from left to right)
Die großen Innovationen gibt es derzeit vielmehr im Anzeigenbereich, bei den Fechtmeldegeräten. Das Meldesystem besteht vor
allem aus Elektronik, da hat man aufgrund der Digitalisierung mehr
Möglichkeiten für Innovationen.
Sie haben zum Beispiel Meldegeräte im Angebot, die ganz ohne Kabel auskommen können und über Bluetooth funktionieren. Ist dies
die Technik der Zukunft?
Frank Messemer: Wir vertreiben tatsächlich mit einem ukrainischen
Partner zusammen diese Technik. Sie wird aber bislang nur bei
Weltmeisterschaften eingesetzt und auch nur für die K.o.-Gefechte
der letzten 32 Teilnehmer. Die Technik klingt spektakulär, ist aber
schwierig umzusetzen und deshalb kommerziell nicht sehr bedeutsam. Das hat seine Gründe: Mit dieser Technik ist und bleibt es
außerordentlich schwierig, Treffer zu erkennen, weil diese – anders
als bei kabelgebundener Meldertechnik – keine geschlossenen
Stromkreise hat.
Auf den Fechturnieren ist dafür immer mehr Ihre neueste Entwicklung
mit einem Meldesystem mit Touchscreen zu sehen. Sind Sie mit der
Bedeutung auf dem Markt zufrieden?
Frank Messemer: Das ist tatsächlich eine gute Erfindung, weil wir
jetzt ohne Probleme die Namen und sogar die Fotos der Fechter
anzeigen können. Früher war da nur die Gefechtszeit und die Anzahl
der Treffer abzulesen. Jetzt können wir viele weitere Zusatzinformationen abrufen und sogar zeitgleich für einen Live-Ticker ins Internet
stellen. Damit wird der Fechtsport noch transparenter und in jeder
Sekunde des Turniers für die Anhänger des Sports verfügbar.
Wie kam es dazu, schlug Ihr Herz immer schon für den Fechtsport?
Roland Messemer: Das war anfangs etwas kurios. Meine Eltern
führten eine gut gehende Maßschneiderei in der Katharinenstraße
in Reutlingen. Nach meiner Meisterprüfung im Schneiderhandwerk
absolvierte ich in Düsseldorf einen eineinhalbjährigen Lehrgang
als Modellmacher und Schnittzeichner bandreifer Modelle für die
Bekleidungsindustrie. Nach Beendigung meiner Ausbildung übernahmen wir, meine Mutter und ich, im Oktober 1964 die Firma Sport
Wehrstein in Reutlingen mit 7 Mitarbeitern. Die Firma produzierte
Sporthosen, Anoraks, Karateanzüge und nur in einem ganz kleinen
Bereich Fechtanzüge. Die Besitzerin war eine gute Kundin in unserer
Maßschneiderei, Sie bot uns ihre Sportfirma zum Verkauf an. Nach
Übernahme der Firma entschieden wir uns für die Weiterentwicklung
und Verbesserung der Fechtanzüge in Schnitttechnik, Passform,
Beweglichkeit und vor allem für ein problemloses Öffnen der Jacken
nach dem Fechten. Diese Merkmale waren bei den damals schweren
Segeltuch-Fechtjacken nicht gegeben.
Wie kamen Sie darauf, die Jacken zu verbessern?
Roland Messemer: Der Sportwart der Fechtabteilung der TSG Reutlingen gab uns die Adresse des Fechtwarts des Deutschen Fechterbundes Kurt Noe in Ludwigshafen. Sein Stiefsohn Jürgen Brecht,
Bronzemedaillen-Gewinner 1964 im Herrenflorett, war bei den
Gesprächen im Haus Noe dabei und konnte uns wertvolle Tipps
geben, wie man die Fechtkleidung verbessern sollte. Es war ein sehr
aufschlussreicher Tag für unsere Weiterentwicklung. Wir erhielten
von Herrn Noe eine Einladung zur Deutschen Meisterschaft der
Aktiven nach Bad Dürkheim im Fechten in allen drei Waffen: Florett,
Degen und Säbel. So bekamen wir die Chance, erste Kontakte mit
den Fechtern persönlich aufzunehmen.
Looking back to the early stages of the company history
– fencing seems to have developed enormously.
Frank Messemer: This is certainly true. We can take some
pride that over the last 50 years we were always revolutionary when developing fencing.
How did that come about? Have you always had a weak
spot for fencing/Have you always felt passionate about
fencing?
Roland Messemer: My parents owned a well established
custom tailor in Reutlingen. After having obtained
my master certificate as a custom tailor, I completed the
training as a pattern maker for the clothing industry.
In October 1964 my mother and I took over ‚Sport Wehrstein‘ in Reutlingen with 7 employees. This company
produced sports trousers, anoraks, karate suits and
a very small range of fencing suits. We decided to refine
and improve the fencing suits in terms of cut, flexibility
and mainly the effortless undoing of the jackets after
fencing. The then heavy canvas jackets missed all these
features.
What inspired you to make these changes?
Roland Messemer: The coach of the Reutlingen fencing
club provided us with the contact address of Kurt Noe,
the responsible official of the German Fencing Federation. His stepson Jürgen Brecht, men´s foil Bronze medal
winner of 1964, attended the discussions and was able
to contribute important tips, how to improve fencing
clothing. This was a key experience for the development
of our company. Mr. Noe invited us to the German
Fencing Championships in Bad Dürkheim for epee and
sabre. It was there we made the first contact with
the fencers.
allstar begeistert durch seine Innovationen
Inspiring allstar innovations
Maßnehmen für den persönlichen Fechtanzug
Taking measures for a tailor-made uniform
Begeisterung über die neuen,
leichten Fechtanzüge
Fechtgala mit farbigen allstar Fechtanzügen
Fencing gala with coloured allstar uniforms
Verkaufsstand in den 60er Jahren
allstar stand in the sixties
Enthusiasm about the new,
light-weight uniforms
Das Werbeplakat auf dem Dachständer war so lang wie das Auto.
The placard on the roof rack was as long as the car itself.
What were they made of?
Roland Messemer: Back then fibre Dralon entered the
market and luckily also the Velcro fastener. We made
the first tests with these new products. The patterns for
the fencing suits were newly designed, offering more
flexibility and a better fit. The easy undoing of the fencing jacket was solved with a Velcro fastener.
How did you introduce your development?
Roland Messemer: We drove to the German Championships at Bad Dürkheim in our Borgward Isabella. The
placard on the roof rack was as long as the car itself and
introduced our newly designed lighter fencing suit with
all the improved features. All the German top fencers
were on-site and we were the centre of the attention.
We took measurements for 35 fencing suits for the entire
national team consisting of fencers such as Gnaier,
Rompza, Theuerkauf, Zimmermann, Jung, Mehl, Allisat,
Bohnen und Geuter.
What does this mean in practice – ‚taking measurements‘?
Roland Messemer: At this time we did not have any
cutting patterns for the 76 different sizes like we have
today. The first fencing suits were all made to measure.
Wie war diese Jacke denn beschaffen?
Roland Messemer: Zur dieser Zeit kam die Faser Dralon auf den
Markt, glücklicherweise auch der Klettverschluss. Wir konnten unsere
ersten Versuche mit einem Dralon-Gewebe und einem Klettverschluss
zum problemlosen Öffnen der Jacke beginnen. Die Schnitte für
den Fechtanzug wurden neu erstellt und dafür gesorgt, dass Beweglichkeit und gute Passform gegeben sind. Die schnelle Öffnung der
Fechtjacke wurde mit einem Klettverschluss gelöst. Das ist nötig,
damit der Fechter seine Jacke nach dem Gefecht öffnen kann. Dies
war mit dem schweren Segeltuchmodell der Firma Sport Wehrstein,
das mit Nickelknöpfen versehen war, nicht möglich.
Wie haben Sie denn Ihre Neuheit präsentiert?
Roland Messemer: Wir nahmen die Einladung von Herrn Noe gerne
an und fuhren zu den deutschen Meisterschaften nach Bad Dürkheim
mit unserem Borgward Isabella. Das Werbeplakat auf dem Dachständer war so lang wie das Auto. Wir kamen nicht mit leeren Händen,
sondern hatten unseren neu konzipierten leichten Fechtanzug dabei,
mit allen verbesserten Möglichkeiten versehen. Alle deutschen
Spitzenfechter waren vor Ort und standen natürlich mit unserer
neu gestalteten Fechtjacke und Hose im Mittelpunkt. Das bedeutet,
wir haben bei dieser Meisterschaft sage und schreibe 35 Fechtanzüge angemessen. Darunter war die ganze Nationalmannschaft mit
Sportlern wie die Herren Gnaier, Rompza, Theuerkauf, Zimmermann,
Jung, Mehl, Allisat, Bohnen und Geuter.
Wie hat man sich das vorzustellen: „ Sie haben angemessen“?
Roland Messemer: Nun, ich hatte zur dieser Zeit noch kein Muster,
keine Schnitte und Schablonen in allen 76 verschiedenen Größen
angefertigt, wie wir es heute haben. Die ersten Fechtanzüge mussten
alle angemessen werden und wurden nach Maß gefertigt.
Wie ging es dann weiter?
Roland Messemer: Die deutsche Nationalmannschaft befand sich
zu der Zeit, als wir die Fechtanzüge produzierten, in Freiburg auf
einem Lehrgang. Wir nutzten die Gelegenheit, fuhren dorthin und
probierten jeden einzelnen Fechtanzug an und konnten damit jedem
seine persönlichen Wünsche erfüllen. Durch dieses Vorgehen konnten wir alle Fechtanzüge in unserer Firma fertig stellen und jedem
einzelnen Fechter viel Erfolg mit seiner neuen Ausrüstung wünschen.
Wie war die Resonanz der Fechter?
Roland Messemer: Die deutschen Fechter waren natürlich begeistert,
Sie haben sich mit Ihren extrem leichten Fechtanzügen auf Internationalen Turnieren gezeigt. Die Resonanz war außergewöhnlich,
unsere deutschen Fechter mussten schon auf die nächsten Turniere
neue Fechtanzüge mitbringen. In kurzer Zeit sind wir in der Fechtszene weltweit bekannt geworden.
Wann waren dann die ersten Weltmeisterschaften und Olympischen
Spiele, bei denen Sie mit von der Partie waren?
Roland Messemer: Bei der WM in Montreal 1967, bei den Olympischen
Spielen in Mexico 1968 wurden unsere Fechtanzüge schon getragen,
danach waren wir jedes Jahr bei der WM und bei den Olympischen
Spielen mit unseren Fechtanzügen vertreten. Einen richtigen
großen Verkaufsstand von ca. 20 m Länge hatten wir bei der Heimweltmeisterschaft 1978 in Hamburg. Von 24 Finalisten trugen
23 allstar-Fechtbekleidung im Finale, das konnten wir bis heute nicht
mehr toppen.
What happened then?
Roland Messemer: We went to Freiburg where the German National Team was at a training camp and provided
the fencers with our new made to measure fencing
suits, which took into consideration all the personal
requirements.
What was the feedback?
Roland Messemer: The German fencers were enthusiastic. They wore their new extremely light fencing suits
at international competitions and the feedback was
overwhelming.
When were the first World Championships and Olympic
Games in which you were involved?
Roland Messemer: The World Championships in Montreal 1967 and the Olympic Games in Mexico, where 1968
fencers were already wearing our fencing suits.
Thereafter, we were represented with our fencing suits
at every World Championships and Olympic Games.
I especially remember the World Championships in
Hamburg 1978 and our involvement with an extremely
grand stall of 20m in length. 23 of the 24 finalists wore
our allstar fencing suits – unsurpassed until today!
Wie kam der Sohn in den Betrieb?
Roland Messemer: Mein Sohn Frank präsentierte schon mit
6 Jahren den ersten elastischen Fechtanzug der Welt mit MonsantoGarantie beim Coup d‘Europe in Heidenheim. Der Anzug wurde
ersetzt, wenn er innerhalb eines Jahres mit einem Loch durchstoßen
wurde. Auch das war revolutionierend im Fechtsport. Das Fernsehen
wurde aufmerksam und ließ Frank die Fechter im Finale an die
Kabelrolle anschließen. So wurde unser neuer elastischer Fechtanzug
weltbekannt. Mit 8 Jahren begann er mit dem Fechten, er wurde in
den folgenden Jahren Württembergischer, Süddeutscher Meister und
deutscher Schülermeister im Degen in Tauberbischofsheim.
Er besuchte das Wirtschaftsgymnasium in Reutlingen, wo er erfolgreich sein Abitur 1980 abschloss. Dann kam er zum Militär, seine
Grundausbildung war in Philipsburg. Anschließend ging er zur Sportfördergruppe zum Fechten nach Tauberbischofsheim. In München
begann er sein BWL-Studium 1982, er schloss es erfolgreich als
Diplomkaufmann ab. Somit war für ihn klar, dass er in den elterlichen
Betrieb eintrat.
oben: Frank Messemer mit dem ersten
elastischen Fechtanzug der Welt
above: Frank Messemer wearing the world’s first
stretch uniform
unten: Einstieg ins Meldergeschäft
Woraus bestand der neue Elastikfechtanzug?
Roland Messemer: Er wurde aus den neuartigen Fasern Polyamid
und Polyester gestrickt, er war vollelastisch, daher außergewöhnlich
bequem. Dieses Material konnte eng am Körper getragen werden.
Durch die Monsanto-Garantie wurde der elastische Fechtanzug ein
Verkaufsschlager.
below: Entry into the business with signaling equipment
How did your son get involved?
Roland Messemer: At the age of 6 my son Frank already
presented the world‘s first elastic fencing suit with
Monsanto guarantee at the Coup d‘Europe in Heidenheim. We promised a replacement, should the fencing
suit be penetrated within the first year after purchase.
This was revolutionary in our field of business. Television learned about our company and Frank was asked to
connect the fencers to the cable reels in the Final.
This made our new elastic fencing suit world famous.
At the age of 8 Frank started fencing, becoming very
successful in the following years, winning the BadenWuerttemberg Championships, South German
Championships and the Tauberbischofsheim Student
Championships. He completed his A-levels in 1980,
military service in Philipsburg followed. Before starting
his Business Studies in Munich 1982 he then joined
the fencing support program in Tauberbischofsheim.
After the successful conclusion of his studies he was
ready to join the company.
What was the new elastic fencing suit made of?
Roland Messemer: The fabric consisted of the new
fibres Polyamide and Polyester, it was fully elastic,
extremely comfortable and could be worn close to
the body. Due to the Monsantoguarantee, this elastic
fencing suit became a bestseller.
Das Fernsehen wurde aufmerksam
und ließ Frank die Fechter im Finale
an die Kabelrolle anschließen.
Television learned about our company
and Frank was asked to connect the fencers
to the cable reels in the Final.
What was the further development? Your company name
used to be M-Sport – when did you change it to ‚allstar‘?
Roland Messemer: The reason was our involvement in
the production of athletics trousers. We designed sports
trousers with a wide split at the side of the legs which
guaranteed more freedom of movement and presented
them in Augsburg 1968 at the match? Germany vs. US,
shortly after the Olympic Games. We planned to apply
for a patent for these innovative trousers on Monday,
however this was not possible as they had already been
worn the day before in the competition. Having already
been introduced to the public, a product cannot be
patented anymore. Soon afterwards these new sports
trousers became very popular and a number of manufacturers produced them and we eventually backed out
of this line of business.
I´m telling you this because due to the production of
these trousers we changed our name. Our main competitor in this line of business was called ‚Allround‘.
We decided to also adopt a more international name
and finally decided on ‚allstar‘.
Wie war die weitere Entwicklung? Zuerst hießen Sie doch M-Sport.
Wann wurden Sie zu allstar?
Roland Messemer: Das hatte mit der Leichtathletik zu tun, weniger
mit dem Fechtsport. Wir hatten eine Sporthose mit einem breiten
Schlitz an der Seite entwickelt, die für mehr Freiheit im Beinbereich
sorgte. Diese hatten wir beim Länderkampf USA gegen Deutschland
in Augsburg 1968 kurz nach den Olympischen Spielen präsentiert.
Damals war übrigens bei diesem Länderkampf Bob Beamon mit
dabei, der zuvor bei Olympia in Mexiko den fantastischen Weitsprung-Weltrekord gesprungen hatte. Und ich entsinne mich noch
genau: Montags wollten wir diese neuartige Hose beim Patentamt
anmelden, doch das ging nicht mehr, weil die Athleten am Sonntag
damit gelaufen waren. Und wenn ein Produkt schon in der Öffentlichkeit bekannt ist, kann man es nicht mehr zum Patent oder
Gebrauchsmuster anmelden. Bald sind alle in diesen neuen Sporthosen gelaufen, und viele Firmen haben sie hergestellt.
Die Produktion von Sporthosen haben wir später eingestellt. Aber
warum ich die Geschichte erzähle, hat folgenden Grund: Durch die
Produktion der Hosen haben wir unseren Namen geändert, denn
unser Hauptkonkurrent in der Hosenproduktion hieß damals
Allround. Und da haben wir uns bei einem gemütlichen Zusammensitzen abends dazu entschlossen, einen etwas internationaleren
Namen zu wählen und sind auf allstar als Firmenname gekommen.
oben: Das anfängliche Sortiment
der Firma allstar 1968
above: allstar’s initial product range
unten: allstar als Kompettausstatter des “Weißen
Bären von Berlin“ (Deutschlandhalle, 80er-Jahre)
below: „Weißer Bär von Berlin“ fully equipped
by allstar in the 80ies.
Als wir die ersten Rollbags vorstellten, haben alle nur gelacht ...
... später wurden sie zum großen Erfolg.
When we introduced our Rollbag, people laughed at us ...
... later it became a big success.
Das neuste allstar Rollbag „Premium“
The latest allstar rollbag „Premium“
Discussions and new requirements seem to have led to
innovations. Was it always like that?
Roland Messemer: This is actually true. Based on
reports and my own conclusions I tried to work out
improvements. I for example attached elastic elements
to our fencing trousers in the knee and back area
in order to provide more freedom of move for lunges.
We were always revolutionary over the course of the
last 50 years.
Who came up with the idea for the rollbag?
Frank Messemer: I got the idea when visiting the ISPO
Sports fair in Munich walking past golf trolleys. I have
always been looking for a solution to transport the
heavy fencing equipment. We called our new product
Rollbag and never changed the name.
Fechtsäcke Ende der Siebziger
Fencing bags in the late 70ies
Über Gespräche und Anforderungen sind Sie offenbar zu Innovationen gekommen. War das immer so?
Roland Messemer: Ja, das war eigentlich schon immer so. Ich habe
mir aufgrund von Erzählungen und eigenen Anschauungen überlegt,
was man wo und wie verbessern kann. Auch beispielsweise bei
Fechthosen, wenn wir übers Knie oder am Rücken ein elastisches
Element eingefügt haben, sodass der Fechter besser einen Ausfallschritt machen konnte, waren wir immer revolutionierend, über
die gesamten 50 Jahre hinweg.
Wer kam auf die Idee mit dem Rollbag?
Frank Messemer: Das war ich. Ich hatte damals die ISPO in München
besucht und bin bei den Golf-Caddies vorbeigekommen, und dann
hat es klick gemacht. Die Golfer ziehen ja ganz bequem ihre Golftaschen hinter sich her, wieso tragen wir Fechter mühsam unser
Equipment? Wir haben unser Produkt Rollbag genannt, das hat sich
auch bis heute so gehalten.
Fechttaschen heute
Fencing bags today
Dann waren wir Ende der 1980er Jahre damit auf einem internationalen Turnier in Berlin. Da haben wir unseren Rollbag vorgestellt, und
alle haben zunächst nur gelacht. Gut, man muss dazu sagen, dass
das erste Modell noch eine handwerklich sehr schlichte Variante war,
einfach mit hingeschraubten Rollen.
Wie hartnäckig muss man dann bei solchen Innovationen sein?
Frank Messemer: Wir haben es einfach ins Sortiment aufgenommen.
Der eine oder andere Fechter hat es dann gekauft. Nach und nach
wurden es immer mehr. Die Rollbags wurden ständig weiterentwickelt. Heutzutage verkaufen wir fast nichts anderes mehr,
um Fechtausrüstung zu transportieren.
Roland Messemer: Unser neues Rollbag wurde ein großer Erfolg.
Wir machten uns Gedanken, das Rollbag attraktiver zu gestalten.
Wir teilten die Innentasche in zwei Hälften, somit konnte man Fechtwaffen von der Bekleidung trennen. Eine weitere Idee war, eine
zusätzliche Obertasche mit Reißverschluss abnehmbar zu fertigen,
um dem Fechter die Möglichkeit zu geben, das obere Teil mit
ins Hotel zu nehmen, um seinen nass geschwitzten Fechtanzug im
Zimmer zu trocknen.
At the end of the 1980s we introduced our Rollbag
at an international tournament in Berlin. At first, people
laughed at us – admittedly, the first model was still
a very simple design with wheels just screwed to it.
How persistent does one have to be in view of such
innovations?
Frank Messemer: We just added the Rollbag to our
range of products. Now and again somebody bought
one and then sales increased gradually. In the course
of time, the rollbags were refined and today it is our
best-selling bag.
Roland Messemer: Our new rollbag was a big success.
In order to make it even more functional, we divided the
inside into two compartments to separate the fencing
weapons from the clothes and attached an additional
removable top compartment.
Unsere neue Meldeanlage ist ein dermaßen großer Quantensprung,
dass man im Prinzip an ihm nicht vorbeikommt.
Our new signalling units are a quantum leap.
Which new development did you enjoy most?
Roland Messemer: The most exceptional was the
invention of the fencing clothes made of very light fabric
and the Velcro fastener as it represents the origin of
the successful development of our company. It was
revolutionary at the time and people were so excited –
that was very special!
Your headquarter in Reutlingen is decorated all over
with pennants. What is this all about?
Roland Messemer: These pennants make us very proud.
We received them from grateful customers all over the
world.
Where do you see your company in the future considering your immense potential for development?
Frank Messemer: We would be pleased being able to
supply the Olympic Games in Brazil with our installations – like we did in Barcelona 1992 where we were the
official supplier of the fencing competitions. We have
been supplying most of the World Championships –
since the 1996 Olympics a General Supplier has been
nominated for all score and time measuring units.
However, the fact that our new signalling units are revolutionary and actually a quantum leap forward, makes
us very confident regarding Rio 2016.
Welche Innovation hat Ihnen denn am meisten Spaß gemacht?
Roland Messemer: Die Entwicklung der Kleidungsstücke mit dem
sehr leichten Material, mit Klettverschluss, also der Ursprung für
unsere erfolgreiche Firmenentwicklung, das war schon herausragend,
weil alle so begeistert von der Neuentwicklung waren, da sie ja nun
eine viel leichtere Fechtbekleidung zur Verfügung hatten. Das war
schon toll.
Wie sehen Sie überhaupt die Entwicklung der nächsten Jahre im
Fechtsport für Ihr Unternehmen?
Frank Messemer: Was sicherlich immer wichtiger wird, ist der
Service, sind die Dienstleistungen vor Ort, beispielsweise der Park
an Leihmaterial für Turniere. Dadurch schafft man sich auch die
Verbundenheit mit den Turnieren, national wie international, und
man hat dadurch immer das Ohr direkt an den Trends in der Sportart.
Und für die Fechtbekleidung gilt der Wunsch nach immer leichteren,
komfortableren Materialien, aber da sind wir natürlich an die
Entwicklungen der großen Industrie gebunden, die – anders als wir
das können – umfangreiche Materialforschungen betreiben.
Wir haben natürlich immer unser Ohr am Puls der Zeit und arbeiten
mit großen Textilern zusammen, die sich auf Sicherheitsstoffe
spezialisiert und konzentriert haben und zum Beispiel Materialien
entwickeln, die eine höhere Reißfestigkeit bei geringerem Gewicht
erreichen. Das haben wir in der Vergangenheit so gemacht, und
das wird auch in der Zukunft so sein. Das hat auch einen konkreten
Hintergrund: Zu jedem der Olympischen Spiele will der Fechtverband
dem Internationalen Olympischen Komitee und der Öffentlichkeit
eine große Neuerung präsentieren. Das wissen wir, und deshalb
bemühen wir uns. Vielleicht klappt es ja für uns schon für Rio 2016?
How do you generally assess the development in
fencing for your company over the next few years?
Frank Messemer: Services will definitively get more and
more important, especially service on-site like providing
equipment for fencing competitions. This generates
bonds – nationally and internationally – and enables
us to closely monitor the market.
In terms of fencing clothing we always wish for lighter
and more comfortable security weaves with greater tear
resistance. However, in this field we of course depend
on the developments of the industry which conducts
extensive materials research. With every Olympic
Games, the Fencing Federation endeavours to present
a major innovation to the Olympic Committee and
the public. This means to us both commitment and
incentive!
Wenn man die Dankbarkeit an den Wimpeln festmacht, die in
Ihrer Firmenzentrale hängen, dann muss sie schon sehr groß sein?
Roland Messemer: Das ist richtig. Überall und weltweit haben wir
von verschiedenen Nationen die Wimpel erhalten. Es ist ein schönes
Aushängeschild für die Firma allstar und ein wunderschönes Dankeschön von unseren Kunden.
Wo sehen Sie sich künftig mit ihrem großen Entwicklungspotenzial?
Frank Messemer: Wir hoffen natürlich, dass wir bei den Olympischen
Spielen 2016 in Rio wieder mit Fechtanlagen dabei sind, vielleicht
so wie 1992 in Barcelona, denn dort waren wir der offizielle Ausstatter
des Fechtwettbewerbs der Olympischen Spiele.
Wir statten zwar fast alle Weltmeisterschaften aus, aber seit 1996
keine Olympischen Spiele mehr, weil hier ein Generalunternehmer
für alle Punkte- und Zeitmessungen den Zuschlag erhielt.
Aber mal schauen, was sich für die kommenden Spiele entwickelt,
denn unsere neue Meldeanlage ist ein dermaßen großer Quantensprung, dass man im Prinzip an ihm nicht vorbeikommt.
Erste Generation:
der erste allstar
Fechtmelder
First generation: the first
allstar signaling unit
allstar als Ausstatter der Olympischen Spiele
in Barcelona 1992
allstar supplying the Olympic Games in Barcelona 1992
Die neueste Generation: allstar Fechtanlage
mit Touchscreen
the latest generation: allstar signaling unit with touchscreen
Peter Joppich (GER) holt bei der Fecht-WM
in Turin 2006 die Goldmedaille
Peter Joppich winning gold in Torino 2006
Die ehemalige Weltmeisterin Anja Fichtel ist eine
der erfolgreichsten Fechterinnen weltweit
The former world champion Anja Fichtel is one of the most
successful foil fencers in the world.
Pavel Kolobkov (RUS,
links) bei der WM
in Leipzig 2005
Pavel Kolobkov (RUS, left)
at the World Championships
2005 in Leipzig
Eric Srecki (FRA) gewinnt bei den Olympischen
Spielen 1992 in Barcelona die Goldmedaille
im Degenfechten
Eric Srecki (FRA) won the gold medal at the Olympic Games
1992 in Barcelona in epee
Aldo Montano (ITA) in Belfast 2008
Aldo Montano (ITA) in Belfast 2008