licht | architektur | technik 2 | 2015
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licht | architektur | technik 2 | 2015
LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2015 Licht und Verkauf Ansprechend inszenieren Licht und Präsentation Von Museen lernen Licht und Wandel Einfach intelligent steuern 02 | 03 EDITORIAL 3lux:letters 2 x | 2014 2015 06 08 Liebe Leserinnen und Leser, Licht in Verkaufsräumen hat grundsätzlich zwei Aufgaben: Zum einen muss es dem Kunden schnelle und einfache Orientierung bieten, zum anderen Waren ansprechend inszenieren und den Aufenthalt angenehm gestalten. Gut geplante Beleuchtung kann den Verkaufserfolg fördern, indem sie die Qualität der Produkte betont, das Image einer Marke unterstützt oder positive Emotionen weckt. Dabei lenkt gekonnt gesetzte Akzentbeleuchtung gezielt den Blick der Kunden, dynamische Lichtinszenierungen können Verkaufsräume zusätzlich beleben. Im Leitartikel „Von Museen lernen“ schaut Carla Wilkins über den Tellerrand und zeigt auf, welche Aspekte sich auf die Beleuchtung von Shops übertragen lassen (Seite 10). Wie Lichtplaner und Architekten mit Kunst- und Tageslicht sowie dem Einfluss des Corporate Designs auf die Planung umgehen, schildern Mona Khmais (JK Lighting Design, Büttelborn, DE), Guido Trampitsch (Söhne & Partner Architekten, Wien, AT) sowie Katja Winkelmann (Licht 01 Lighting Design, Hamburg, DE) in unserem Interview (Seite 18). Realisierte Projekte zeigen, wie unterschiedliche Warengruppen von Mode über Lebensmittel bis zu Sportartikeln richtig beleuchtet und inszeniert werden können: das Kaufhaus Breuninger in Düsseldorf, DE (Seite 22), der Food Market des Jelmoli in Zürich, CH (Seite 28) sowie das Sport- und Outdoorgeschäft Intersport Leffers in Wilhelmshaven, DE (Seite 32). Auch im Zeitalter der LEDs gibt es keine Universalleuchte. Welche Kriterien für die Lichtplanung in den Bereichen Produktion, Logistik, Großmarkt und Verkauf besonders wichtig sind, beantworten wir in unserer Planerfrage (Seite 38). Außerdem gehen wir genauer auf die Möglichkeiten intelligenter Lichtsteuerung ein und stellen Ihnen unser neues Lichtmanagementsystem LiveLink vor (Seite 40). Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe der 3lux:letters! Ihr Thomas Kretzer, Geschäftsführer TRILUX Vertrieb GmbH 16 22 28 43 LICHT UND HANDEL 04 BLICKE Neue Leuchten sowie aktuelle Installationen, Architektur und Veranstaltungen rund ums Licht aus aller Welt GESCHICHTE Trend zur Miniaturisierung 07 STATEMENT (Mit) Licht inszenieren – Stephan Renkes 09 LESEN Drei Buchempfehlungen der Redaktion 10 PUNKT Von Museen lernen – Carla Wilkins 14 IMPRESSION Großhandel oder Handelsgröße 18 REFLEXION Mona Khmais (JK Lighting Design), Guido Trampitsch (Söhne & Partner Architekten), Katja Winkelmann (Licht 01 Lighting Design) 22 ARCHITEKTUR Kaufhaus Breuninger in Düsseldorf/DE, Food Market im Warenhaus Jelmoli in Zürich/CH, Sportgeschäft Leffers in Wilhelmshaven/DE 38 SERVICE Von der Produktion zum Endverbraucher: LED – Universallösung im Spannungsfeld unterschiedlicher Anwendungsbereiche? 40 42 TRILUX KUNST LiveLink: Intelligentes Lichtmanagementsystem Light is a vector – Arnout Meijer, Neon Muzeum in Warschau/PL, Kunst am Bau – Elisabeth Brockmann, Kronach leuchtet 46 KURIOSUM Verpuppt: mycoocoon 47 QUELLE Blaulicht Impressum Titelseite: Warenhaus Jelmoli in Zürich, CH, Foto: Daniel Horn, Berlin, DE BLICKE 3lux:letters 2 | 2015 Schichtarbeit Alles schimmert golden bei der Fresnel-Pendelleuchte des niederländischen Designers Dirk Vander Kooij. Die in der Namensgebung assoziierte Verwandtschaft mit der Fresnel-Linse besteht in der ähnlichen Wirkung der Schicht für Schicht aufgebauten Leuchte sowie den ringförmig angeordneten Linsen. Durch unzählige Lagen dieses „Lampenschirms“ dringt das warme, angenehme Licht von 360 LEDs und verbreitet eine besondere Aura. Die Vorstellung, dass geschredderte Kunststoffteile ausrangierter Kühlschränke dieses Wohlbefinden erzeugen, verwirrt im ersten Augenblick. Doch kreiert der preisgekrönte Künstler schon seit Jahren mit einem ausrangierten Roboter, den er zu einem 3D-Drucker umgebaut hat, Möbel und Leuchten aus recyceltem Plastik – nachhaltig und mit eigener Ästhetik. www.dirkvanderkooij.nl Fotos: Studio Dirk Vander Kooij GESCHICHTE Der Trend zur Miniaturisierung In der Vergangenheit basierten die für den Retail-Markt erstellten Konzepte bereits in der Grundbeleuchtung auf hohen Beleuchtungsstärken. Nicht selten lag das mittlere Niveau bei circa 2 000 Lux und einer Anschlussleistung von mehr als 45 W/m². Die wichtige Akzentuierung der Ware sowie der Blickachse gelang nur über leistungsstarke Beleuchtungssysteme: Viele Konzepte verlangten eine Lampenbestückung von HIT 70 W. Der alten Technik geschuldet, mussten die Strahlersysteme entsprechend groß dimensioniert werden. Oft bestanden die AufbauStromschienenstrahler aus zwei sichtbaren Bauelementen: dem Technikgehäuse und dem eigentlichen Strahlerkopf, bestückt mit der Lampen- und Reflektortechnik. Innovative Beleuchtungskonzepte der Gegenwart folgen dagegen dem energetischen Grundgedanken und Leistungsstärke und Effizienz vereint im elegant designten, kleinen Modell Canilo (links), wofür der Vorgänger Scenic Flat (rechts) deutlich mehr Platz benötigte. realisieren trotz deutlich reduzierten Anschlussleistungen von weniger als 20 W/m² eine wichtige verkaufsfördernde Warenpräsentation. Die Konzepte sind meist sehr kontrastreich: Bei geringer Grundbeleuchtung von etwa 600 bis 1 000 Lux erfolgt die Kundenführung durch starke Akzentuierung der Ware sowie der Rückwände oder der Dekopunkte, die Verkaufsfläche wird somit zur Bühne. Mit der aktuellen LED-Technik gelingt es dem Produktentwickler, Beleuchtungssysteme in kleinen Baugrößen umzusetzen. So überzeugt die neue Strahlergeneration Canilo durch eine miniaturisierte, zylindrische Bauform mit einem Durchmesser von nur 105 Millimetern. Das auf die integrierte LED-Technik abgestimmte Thermomanagement und die wechselbaren Optiken aus dem hochreflektierenden Material Miro Silver, mit einem Reflektionsgrad bis zu 98 Prozent, ermöglichen eine Lichtausbeute von bis zu 2 830 Lumen. Das entspricht 91,3 lm/W bei einer Systemleistung von nur 31 Watt. Alle wichtigen Lichtfarben von 2 700 bis 4 000 Kelvin bei einer Farbwiedergabe bis CRI 95 sind standardmäßig erhältlich. Fotos: Oktalite 04 | 05 Taschenlampenkonzerte Fotos: Uwe Hauth Terminauswahl 04.08. Zingst, Am Kurhaus 08.08. Boltenhagen, Freilichtbühne 29.08. Bonn, Poppelsdorfer Schloss 04.09. Dresden, Großer Garten 12.09. Berlin, Waldbühne 18.09. Frankfurt, Weseler Werft 02.10. Leipzig, GeyserHaus 03.10. Zwickau, Freilichtbühne 04.10. Gütersloh, Mohns Park 09.10. Storkow, Burg Storkow Fotos: Yasuko Furukawa Aus einer einfachen Idee im Jahr 1998 und einem Konzert mit nur wenigen Zuschauern hat sich inzwischen eine jährlich stattfindende bundesweite Tournee entwickelt. Bei ihren Taschenlampenkonzerten unterhält die Berliner Künstlergruppe Rumpelstil die ganze Familie mit eigenen Musik- sowie Theaterstücken und animiert das Publikum mit einer Mischung aus swingender, rockender Musik zum Mitsingen und -tanzen. Die Konzerte beginnen immer im Hellen und enden bei Dunkelheit in einem Meer aus 1000 kleinen Taschenlampenlichtern. Dabei trägt jeder Einzelne zum Gelingen dieses funkelnden Erlebnisses bei, das bis Anfang Oktober aktiv mitgestaltet werden kann, besonders jüngere Konzertbesucher verwandeln mit Begeisterung die Tribüne in ein Lichtermeer. www.rumpelstil.de/taschenlampenkonzert Raffiniert gefaltet Naoki Ono, der Architekt, und Yuki Yamamoto, der Industriedesigner, gründeten 2011 in Tokio das japanische Designstudio Yoy. Seither haben sie in vielen Ausstellungen, in Tokio, Moskau, Mailand und Singapur, für Aufsehen gesorgt und so manchen Preis erhalten. Mit der Poster-Leuchte gelang ihnen ein weiterer Coup. Verblüffend einfach, minimalistisch sind die Formensprache sowie der Aufbau der Leuchte. Geliefert als platzsparendes gefaltetes DIN-A2-Poster, einfarbig, gemustert oder auf Wunsch mit dem persönlichen Lieblingsmotiv bedruckt, wird sie mit Posterstrips, Pins oder Klebeband an der Wand befestigt. Sie kann opulent, dominant, aber auch zurückhaltend, nahezu aufgelöst wirken. Die Lichtquelle ist eine kleine LEDLeuchte – was sonst? Eine clevere Idee. www.yoy-idea.jp BLICKE 06 | 07 3lux:letters 2 | 2015 Das MUHC (McGill University Health Centre) in Montreal ist eines der bekanntesten Gesundheitszentren Kanadas. Für den Hauptplatz des Komplexes entwickelte Linda Covit die Skulptur „Havre“. Fast 16 Meter im Durchmesser und 13 Meter hoch ist das lotosblütenartige Objekt aus Aluminiumrohren, das ein Zeichen des Willkommens, für Schutz und Geborgenheit symbolisieren soll. Tagsüber ist die begehbare Skulptur ein sich nach Jahres- und Tageszeit veränderndes Licht- und Schattenspiel. Abends und nachts wird das Kunstwerk in 30-minütigen Intervallen in verschiedene Blau- und Grüntöne getaucht, Farben, die an die Elemente Luft und Wasser erinnern. Mit relativ geringem technischen Aufwand – programmierten LED-Projektoren – entstand so eine leuchtende Oase. www.sculpture.org/lindacovit Fotos: Marc Cramer Skulpturale Umarmung Foto: Bolichwerke Leuchtstoffröhre neu definiert Mit seiner unkonventionellen Interpretation gewann Jungdesigner Jakob Frank den Leuchtendesignwettbewerb der Firma Bolichwerke. Er überzeugte die Jury mit einer neuartigen Kombination aus Handwerkskunst und Innovation. „Konzept 6“ verbindet die Tradition des Blechdrückens mit der eher ungewöhnlichen vertikalen Hängung einer Leuchtstoffröhre. Die Herausforderung an die Wettbewerbsteilnehmer war es, unter Berücksichtigung der Aspekte Design, Komfort, Technologie und Innovation „einen Klassiker zu entwerfen“. Wie viele große Klassiker ist auch Franks Entwurf die konsequente Umsetzung einer einfachen Konstruktionsidee. Die Leuchte soll in Zusammenarbeit mit dem Hersteller optimiert und schon bald in Serie produziert werden. www.bolichwerke.de Foto: FSU Jena/Kasper Lichtstadt Jena Im Internationalen Jahr des Lichts spielt Jena eine ganz besondere Rolle. Während auf der ganzen Welt unzählige Sonderveranstaltungen stattfinden, muss sich die Stadt Jena nur auf sich selbst besinnen und kann strahlen. Innovative, lichtbasierte Technologien prägen schon seit mehr als 150 Jahren die Wissenschaftsstadt: die Geistesblitze des Erfindertrios Carl Zeiss, Ernst Abbe und Otto Schott sowie die Forschungseinrichtungen und die weltbekannten Hochtechnologiefirmen. Im Rahmen diverser Ausstellungen und Veranstaltungen, etwa im optischen Museum oder auf Lichtspaziergängen, können Besucher das gesamte Jahr über die leuchtende Erfolgsgeschichte der zweitgrößten Stadt Thüringens entdecken. Dabei symbolisiert Licht immer sowohl Werkzeug als auch Forschungsobjekt. www.lichtstadt-jena.de STATEMENT (Mit) Licht inszenieren serungspotenzial schnell erkennen. Erst dann folgt die Auswahl des Produkts, bei dem sich der Händler aufgrund des hohen Qualitätsstandards bei Oktalite auf eine lange Lebensdauer verlassen kann. Für zusätzliche Absicherung sorgen fünfjährige Garantiezeiten, die individuell angepasst werden können. Bei der Konzeptplanung erhält jede Leuchte eine definierte Aufgabe. Das kann die Ausleuchtung der Ware, der Exponate oder der Architektur sein. Mitunter sind Strahler und Leuchten nach der Installation jedoch nicht optimal ausgerichtet und erfüllen ihre Aufgabe nur unzureichend. Ein kompetenter Partner wie Oktalite – Member of TRILUX Simplify Your Light – hilft auch bei diesem letzten Schliff. Denn jeder Retailbereich hat eigene Anforderungen und benötigt einen bedürfnisorientierten Service. Foto: Oktalite Im Retail spielt Licht eine zentrale Rolle: Es kann Farben zum Leuchten bringen, starke Kontraste setzen, beleben oder beruhigen sowie Ware inszenieren und in den Mittelpunkt stellen. Die Voraussetzung für ein gelungenes Beleuchtungskonzept ist eine enge Abstimmung zwischen Kunde und Lichtplaner. Dafür stellen unsere Berater in einer individuellen Analyse die Zielgruppe fest, untersuchen die Unternehmensidentität und die Architektur der Verkaufsräume. Nur so kann der Planer ein maßgeschneidertes Konzept entwickeln, bei dem das Licht für die richtige Atmosphäre sorgt und das Markenimage optimal betont. Bei unserer ganzheitlichen Beratung prüfen wir sowohl Effizienz, Farbwiedergabe und Lichtverteilung als auch Kundenführung und Lichterlebnis; so können wir ein Verbes- Stephan Renkes Leiter Forschung & Entwicklung Oktalite Lichttechnik GmbH, Köln BLICKE 08 | 09 3lux:letters 2 | 2015 Verlockende Lichtschaukeln Foto: John Horner Photography Eric Höweler und J. Meejin Yoon, Gründer von Höweler + Yoon Architecture / MY Studio, legen Wert darauf, bei jeder Aufgabe soziale, künstlerische und ökologische Aspekte in den Planungsprozess mit einzubeziehen. Bei ihrem Projekt in Bostons Süden beschäftigte sie die Frage, wie der Außenraum des anonym wirkenden Wohnquartiers an Attraktivität gewinnen und Aufenthaltsqualität erhalten kann. Die Antwort ist Swing Time, eine interaktive Spiellandschaft mit 20 leuchtenden, unterschiedlich großen, ringförmigen Schaukeln. Ein Micro-Controller steuert das LED-Licht der Ringe: Im Ruhezustand leuchten diese weich und weiß, in Bewegung versetzt wechselt es zu blau bis violett. So entsteht ein buntes Lichtermeer mit kommunikativem Charakter und großem Spaßfaktor. www.hyarchitecture.com Fotos: American Museum of Natural History, New York Leuchtende Lebewesen Die Sonderausstellung der experimenta Heilbronn greift das Anliegen der UNESCO auf, die Bedeutung des Lichts für das Leben auf der Erde, für Wissenschaft, Technik und Kultur hervorzuheben. Besucher können noch bis zum 2. August 2015 die Schau „Creatures of Light“ des American Museum of Natural History, New York, erleben - und im Dunkeln mit Licht und Klang inszenierte Lebensräume entdecken. Zahlreiche geheimnisvoll leuchtende Lebewesen verraten hier Zweck und Entstehung der Biolumineszenz. Zudem werden der aktuelle Stand der Wissenschaft sowie spannende Forscherporträts präsentiert. Reale Präparate, detailreiche Modelle, zum Teil überlebensgroß, Filme und interaktive Installationen öffnen die Augen für den faszinierenden Kosmos der leuchtenden Organismen. www.experimenta-heilbronn.de LESEN Der zur Einzelausstellung in der Kunsthalle Bern erschienene Katalog stellt den in der Tradition der Arte Povera stehenden griechischen Künstler umfassend vor. Zu sehen sind sowohl frühe als auch aktuelle Arbeiten, Bilder, Fotoinstallationen und Objekte aus Stein, Metall, Stoff, Asphalt, Blei, Glüh- und Neonlampen von Nakis Panayotidis. Immer wieder befasst sich der Künstler mit Licht und Vergänglichkeit, Mythos und Alltäglichkeit, Wirklichkeit und Illusion; das Beiläufige fasziniert ihn ebenso wie das Flüchtige, darum seine Vorliebe für Licht und Wasserdampf. Interessierte können seine Werke noch bis zum September 2015 im Museo d`Arte Contemporaneo in Rom sehen. Nakis Panayotidis – Das Unsichtbare sehen Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern (Hrsg.) Matthias Frehner und Regula Berger Erschienen 2014 im Verlag Scheidegger & Spiess 312 Seiten, 141 farbige Abbildungen 24 x 24 cm, broschiert Deutsch, Englisch € 48,00 ISBN 978-3-85881-444-9 www.scheidegger-spiess.ch Retail Architecture S–XXL Jons Messedat Erschienen 2015 im Verlag avedition 224 Seiten, 284 Abbildungen 24 x 28 cm, gebunden Deutsch, Englisch € 59,00 ISBN 978-3-89986-213-3 www.avedition.de Brockmann – Glück Alice Arnold-Becker Hans-Jürgen Buderer Erschienen 2014 Herausgegeben von der Stadt Friedberg 103 Seiten, 60 Abbildungen 19,5 x 26 cm, gebunden Deutsch € 19,80 ISBN 978-3-00-047978-6 www.kunst-am-bau.net Im Zeitalter virtueller Handelsplattformen steigen die Ansprüche der Kunden an reale Verkaufsstätten. Wie die aktuellen Entwicklungen die internationale Retail-Architektur beeinflussen, zeigt dieses Buch. Neben historischen Beiträgen zum Handel bietet der theoretische Teil einen Ausblick auf das Zukunftsmodell des Mixed Use, das verschiedene Funktionen wie Wohnen, Arbeiten und Freizeit unter einem Dach bündelt. Ebenso behandelt werden die Wichtigkeit von Material, Farben und Licht für die Gestaltung von Räumen und deren Wirkung. Ein ausführlicher Praxisteil präsentiert realisierte Projekte, vom Berliner Supermarkt „Unverpackt“ auf 70 Quadratmeter Fläche bis hin zum EmporiaEinkaufszentrum im Malmö auf insgesamt 207 000 Quadratmetern. „Glück“ lautete der Titel der Arbeit, für die Elisabeth Brockmann zum 750. Jubiläum der bayrischen Stadt Friedberg hinterleuchtete Ikonenporträts an acht Stationen im Ort in Szene setzte. Inspiration waren ihr die zwar vom Lauf der Zeit gezeichneten, aber immer noch ausdrucksstarken Antlitze der „Ikonen der Stadt“. In Überlebensgröße bannte die Künstlerin entrückte, leidende oder schicksalsergebene Mienen der Heiligen auf hinterleuchtete Platten. In Form und Format passend zu den sorgfältig ausgewählten historischen Fassaden gerahmt, konfrontieren sie den Passanten mit dem Pathos einer anderen Zeit. Die Veröffentlichung gleichen Titels dient vor allem der Dokumentation der zeitlich begrenzten Installation, doch erläutert sie auch deren Entstehungsgeschichte. PUNKT 3lux:letters 2 | 2015 VON MUSEEN LERNEN Eine Ausstellung wird zum Schaufenster, ein Schaufenster zur Inszenierung, eine Inszenierung zur Ausstellung. Auf den ersten Blick so unterschiedliche Gebäudetypen wie Museum und Shop haben nicht nur lichttechnisch einige Gemeinsamkeiten. Carla Wilkins Verkaufen ist präsentieren. Präsentieren ist das Wesen eines Museums. Das Ziel eines Museums ist, das Produkt „Kulturgut“ in seinen unterschiedlichen Ausformungen zu bewahren und im Kontext fachgerecht zu präsentieren sowie den Betrachter zu informieren und es im kunsthistorischen Zusammenhang darzustellen. Licht spielt hierbei eine wesentliche Rolle. An die Beleuchtung werden höchste Anforderungen gestellt, weit über die Farbwiedergabe und Beleuchtungsstärken hinaus. Die Präsentation der Objekte kann in unterschiedlicher Deklination erfolgen, von dokumentarisch bis inszenierend. Im Kunstgewerbemuseum Berlin etwa kreierten die Architekten Kühn Malvezzi eine schaufensterähnliche Ausstellung. In der Verkaufswelt geht es um die optimale Präsentation des Produkts: Die Aufmerksamkeit des Betrachters und potenziellen Käufers soll eingefangen werden. Der erste Schritt dabei ist, die visuelle Aufmerksamkeit und Fokussierung des Betrachters auf den Artikel zu lenken. Dabei stehen Materialität, Volumen und Qualität im Vordergrund. Die Assoziationen des Kunden bei der Betrachtung des Produkts lösen in den ersten Sekunden Gefühle und Erinnerungen aus und ermöglichen im nächsten Schritt ein weitergehendes Interesse. Die Erlebniswelt um die Ware soll hier eine vermittelnde Rolle übernehmen. Im Projekt Leica Camera in Wetzlar übertrugen die Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg die Ästhetik der Marke Leica auf Architektur und erlebbare Raumabfolgen. Die Leitmotive von Leica – Fokussierung auf das Wesentliche, die Liebe zum Detail, zur Präzision und zum Design – werden spürbar. Der Betrachter kann sich den Zugang zum Produkt in seinem eigenen Rhythmus erschließen. Lichtplaner wissen um die Komponenten für eine gute Illuminierung von Räumen und Objekten, um die exakte Proportion von Lichtniveau und Lichtqualität im Wechselspiel mit den Volumen und Materialien. Im Retail wird die Präsentation von Waren durch die Ästhetik der Marke und das Lebensgefühl bestimmt, das sie vermitteln möchte. Die Beleuchtung interpretiert diese Parameter und wird zum Handwerkszeug, um die angemessene Atmosphäre zu schaffen. Foto: Lichtvision 10 | 11 Ausstellung oder Shop? Ein Museum mit Schaufenstercharakter. Die perfekte Präsentation weckt Erinnerungen und den Kaufwunsch beziehungsweise den Wunsch, mehr über das Produkt zu erfahren. Diese klassische Herangehensweise wird durch die Möglichkeiten der digitalen Einkaufswelt hinterfragt. Hier werden die visuellen Reize, die das Licht produziert und unterstützt, durch eine sehr gute Produktfotografie inszeniert, der Kunde kauft und lässt sich von der Netzgemeinschaft beraten. Dagegen genießt die reale Einkaufswelt den Vorzug, dass der Kunde eine direkte Rückkopplung zu seinen eigenen Werten und Qualitätsstandards erhalten kann. Das jedoch genügt nicht mehr. Die Innengestaltung der Verkaufsräume erlaubt es, die Geschichte der Marke zu erzählen, die Beleuchtung lenkt die Wahrnehmung. Es geht um ein Produkt oder eine Produktgruppe und darum, ein Lebensgefühl zu vermitteln. Diese Impulse auf den Kunden sollen gesteuert werden. Dabei gewinnt die Ökonomie der Aufmerksamkeit mehr und mehr an Bedeutung. Die Reiz- und Informationsüberflutung der visuellen Eindrücke müssen kuratorisch gelenkt werden. Das reale Kauferlebnis in Läden muss also, neben der Haptik, einen zusätzlichen Mehrwert aufweisen. Zukünftig gilt es, eine personalisierte Schnittstelle zwischen der digitalen und analogen Kauferlebniswelt zu kreieren. Hier bietet der Fortschritt in der Beleuchtungstechnik große Möglichkeiten, die LEDs haben sich etabliert. In den vergangenen Jahren setzten Lichtplaner und Leuchtenindustrie gemeinsam wichtige Schwerpunkte: Die Lebensdauer der LED-Leuchtmittel hat sich nach anfänglicher Euphorie auf belastbare Werte etabliert, neue Techniken erlauben ein Monitoring der Leistung, um projektspezifische und erhöhte Lebensdauern mit Garantien abzubilden. Derzeit sind die Vorschaltgeräte der kritische Punkt, doch das Thema ist bekannt und wird von der Industrie verfolgt und verbessert. Die Leistungsstärke und die verfügbaren Lumenpakete ermöglichen den Einsatz in den meisten Anwendungen, auch der Ausstrahlwinkel insbesondere in den Bereichen unter 10 Grad wird aktuell immer realistischer. Ein Entwicklungspotenzial ist aber noch vorhanden. PUNKT 3lux:letters 2 | 2015 Handel oder Museum? Der neue Firmensitz der Leica Camera AG in Wetzlar bietet sowohl Ausstellungsflächen als auch einen Flagshipstore. Foto: Ulrich Schwarz, Berlin 12 | 13 Mit der ständigen Verbesserung der LED-Module kann auch die Größe des Kühlkörpers neu bewertet werden; eine intelligente Konstellation erlaubt eine weitere Miniaturisierung des Technikblocks. Diese Komponente hat einen wesentlichen Einfluss auf das Volumen und die Gestaltung der Leuchten. Die Bedeutung des Qualitätsstandards eines sehr guten Farbwiedergabeindex (Ra) größer 90 ist nicht weiter nur ein Nischenprodukt, sondern bildet sich bei der Leuchtenindustrie in vielen Portfolien ab. Hier geht die Tendenz zu einer Detailbetrachtung der einzelnen Referenzfarben. Weg von dem klassischen Mittelwert über die 14 Referenzfarben, entwickelt sich die Anforderung der Lichtplaner, dass jeder Einzelwert einen Farbwiedergabeindex von größer 90 aufweisen muss. Die Diskussion um die Toleranzen wird immer wichtiger. Nur so kann das vergleichende Auge des Betrachters Toleranzen im Licht, das auf Materialien trifft, erfassen und bewerten, denn unterschiedliche LED-Leuchten unterschiedlicher Hersteller mit der definierten Farbtemperatur von beispielsweise 3000 K können leicht variieren. Der Einfluss auf das visuelle Ergebnis kann den Betrachter irritieren und den Gesamteindruck der Präsentation negativ beeinflussen. Deshalb muss die Problematik thematisiert und zukünftig in den Toleranzen enger gefasst werden. Der Stand der LED-Technik erlaubt die Platzierung unterschiedlicher Lichtfarben auf einem Chip, RGBW-Module bieten eine Möglichkeit, die gezielte Anwendung von Farben und Farbnuancen in den Konzeptionen zu berücksichtigen. Die Lichttechnik muss diese Einzelkriterien vorantreiben und für die Lichtmodule bündeln. Wichtig dabei ist, dass in der Praxis eine große Flexibilität gefordert ist, jedoch die Handhabung weiterhin dem Motto „keep it simple“ folgen muss. Die Leuchtenkörper sind nur ein Bestandteil der Lichtkonzeption. Einen immer größeren Stellenwert wird die Beleuchtungssteuerung im Verkaufsraum einnehmen. Sie erlaubt nicht nur eine azimuthabhängige Lichtszene im Innenraum als Anbindung an unsere tägliche Wahrnehmung des Wechselspiels, das das Tageslicht durchläuft, sondern auch eine dynamische Gestaltung von Lichtfarben wie im Einkaufszentrum A10 Center in Wildau. Die Zukunft liegt im Kreieren interaktiver Möglichkeiten, beispielsweise, den Kunden in den Umkleidekabinen unterschiedliche Lichtatmosphären anbieten zu können, die verschiedene Alltagsszenarien lichttechnisch abbilden. Darüber hinaus gibt es weitere Bereiche, etwa Schaufenster, die mit einer lichttechnischen Dynamik einen Mehrwert erhalten. Die Einbindung des Kunden mittels einer interaktiven Steuerung ermöglicht zusätzliche neue Gestaltungsszenarien. Lichtplaner kuratieren die lichttechnischen Optionen, bewerten und priorisieren sie für den Raum sowie die Raumabfolgen. Im Team mit Architekten und Innenarchitekten muss dann der angemessene lichtinszenatorische Rhythmus für die Einkaufserlebniswelt planerisch erarbeitet werden. Dabei sollte die wirtschaftliche und verantwortungsvolle Planung mit Energie- und Materialressourcen eine Selbstverständlichkeit sein. Ziel ist, für und mit dem Produkt einen Ort zu schaffen, der die Marke stärkt und in positiver Erinnerung bleibt - damit das Produkt seinen Käufer findet und vice versa. Carla Wilkins studierte Architektur und ist seit 1989 in der Lichtplanung tätig. Nach Stationen in New York, Köln und Berlin wurde sie Gründungspartnerin des international agierenden Planungsbüros Lichtvision Design & Engineering GmbH. Hier verantwortet sie vor allem den Konzept- und Entwurfsbereich. Sie ist Mitglied im Werkbund Berlin sowie dem internationalen Lichtplanerverband IALD (International Association of Lighting Designers) und hält regelmäßig Vorträge zum Thema Lichtdesign. www.lichtvision.com 14 | 15 IMPRESSION 3lux:letters 2 | 2015 GROSSHANDEL Containerschiff im Hafen, Asien, Foto: © iStockphoto.com/TERADAT SANTIVIVUT „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 –1888), deutscher Sozialreformer 16 | 17 IMPRESSION 3lux:letters 2 | 2015 HANDELSGRÖSSE Schwimmender Markt, Mekong, Vietnam, Foto: © iStockphoto.com/Bartosz Hadyniak „Alles Große wird durch die Einwirkung eines Einzelnen vollbracht.“ Thukydides (um 455–396 v. Chr.), griechischer Flottenkommandant und Historiker REFLEXION 3lux:letters 2 | 2015 NACHGEFRAGT 3lux:letters stellt drei Lichtexperten drei Fragen zu Licht und Handel. Mona Khmais Lichtdesignerin, Architektin JK Lighting Design GbR, Büttelborn, DE Wie integrieren Sie Tages- und Kunstlicht generell in Ihren Entwürfen? Mona Khmais: Das ist selbstverständlich abhängig vom Projekt, denn Licht ist nicht gleich Licht. Licht ist dynamisch, abwechslungsreich und stimmungsvoll. Wenn Tages- und Kunstlicht sich sinnvoll ergänzen, steigt die Aufenthaltsqualität spürbar. Der visuelle Bezug nach draußen – der Auskunft über Lichtrichtung, Lichthelligkeit und Lichtintensität gibt – ist ein wichtiger Taktgeber für den menschlichen Organismus und damit für seine biologische Uhr. Ausgewählte Leuchtentypen und deren sinnvolle Anordnung, die eventuelle Integration von Verschattungsmöglichkeiten sowie die folgerichtige Anwendung einer intelligenten Lichtsteuerung tragen dazu bei. Auch ökonomisch zahlt sich das in Form von gesteigerter Produktivität und gesunkenen Betriebskosten aus. Foto: JKLD 18| 19 Bürogebäude im ehemaligen Lokschuppen in Bad Homburg, Deutschland Katja Winkelmann Lichtplanerin Licht 01 Lighting Design, Hamburg, DE Guido Trampitsch: Architektur und Licht sind ganz eng mitein- Katja Winkelmann: Wirkung und Einfluss von Tageslicht müssen ander verbunden. Hier fällt mir ein Zitat von Bruno Zevi ein: „light bei jedem Projekt bewertet und geplant werden. In Shopping- is an architectural form“. Die Plastizität eines Raumes und sei- malls beispielsweise ist es wichtig, den Tageslichtanteil zu ner Struktur hängt stark von der Beleuchtung ab. Wir sind stän- bedenken. In Bereichen mit großem Tageslichtbezug muss der dig auf der Suche nach vielschichtigen Lichtstimmungen, sowohl Lichteintrag kontrolliert werden, um eine zu starke Blendung, zu im Tages- als auch im Kunstlicht. Räume brauchen Überlage- hohe Leuchtdichten und zu hohe Beleuchtungsstärken zu ver- rungen, die Einteilung in Zonen – und diese entstehen oft durch meiden. Die Shops in einer Mall müssen sich optimal darstellen das Spiel mit Licht. Dieses Spiel weckt Neugierde, kreiert Über- können, also sollte das Beleuchtungsniveau in den Schaufenstern raschungsmomente und ist eine Aufforderung, die Architektur über dem der Mall liegen. Auch die Farbtemperatur des des Raumes zu entdecken. Wir integrieren Licht auch, um die Kunstlichts ist wichtig. Diese wird ebenso wie das Beleuchtungs- unterschiedlichen Dimensionen eines Raumes zu unterstreichen niveau an die jeweilige Tageslichtsituation angepasst: Am Tag, oder zu verändern. Gleichzeitig werden damit die Wertigkeiten wenn das natürliche Licht eine sehr hohe, kalte Farbtemperatur der einzelnen Objekte und Formen im Raum verstärkt. Jede Art und ein hohes Beleuchtungsstärkeniveau hat, wird das Kunstlicht von Licht – sei es nun Tages- oder Kunstlicht – hat seine eigene im Innenbereich ebenso gesteuert. In der Dämmerung, mit nied- Orientierung, Intensität, Farbe, Wärme oder Kälte – alle diese riger Außenbeleuchtungsstärke und wärmerer Farbtemperatur, Faktoren gilt es bei der Planung zu berücksichtigen. wird das Licht innen entsprechend nachgeführt. Hotel Caldor in Münchendorf bei Wien, Österreich Foto: Pepe Liedloff Foto: Severin Wurnig Guido Trampitsch Architekt Söhne & Partner Architekten, Wien, AT Liedloff Store in Hamburg, Deutschland REFLEXION 3lux:letters 2 | 2015 Inwieweit beeinflusst das Corporate Design oder das Image einer Marke die Lichtplanung des Verkaufsraums und des gesamten Gebäudes? Mona Khmais: Die Beeinflussung ist erheblich, denn es gilt Erlebnisräume zu entwickeln, die den Besucher unterhalten und dabei Botschaften vermitteln. Licht wird eingesetzt, um Emotionen zu wecken und damit verbunden Markenidentitäten zu schaffen. Intelligent geplantes Licht kann Verkaufsimpulse setzen und den Absatz fördern. Je nach Unternehmen und Produkt gibt es ganz klare Richtlinien hinsichtlich Leuchtmittel, Farbtemperatur, Farbwiedergabe und Beleuchtungsstärken. Die Gestaltungsfreiheiten hinsichtlich der Auswahl der Leuchtentypen und deren Positionierung bleiben natürlich erhalten. Doch auch lebendige Lichtszenarien mit abwechslungsreichen Sequenzen sind Teil der Vorgaben und zeigen, dass Lichtkonzept und Lichtsteuerung als eine Einheit erkannt und behandelt werden müssen. Foto: JKLD 20 | 21 Flagshipstore von BMW Mini in Frankfurt/Main, Deutschland Wie wird sich die Lichtplanung in den Bereichen Shop und Retail Ihrer Meinung nach entwickeln? Mona Khmais: Die revolutionäre Entwicklung der LED hat der Inszenierung des Verkaufsraums mittels Beleuchtung neue lichttechnische Möglichkeiten eröffnet: Die Regulierung von Helligkeit und Lichtfarbe und die unterschiedlichen optischen Eigenschaften der LED geben der Kreativität in der Lichtplanung mehr Gestaltungsraum. Fassade, Schaufenster und Ausstellungsbereich werden als Markenbotschafter genutzt. Sie sprechen den Passanten an, wecken Begehrlichkeiten, laden ein und lösen Kauflust aus. Durch gezielt gesetzte Lichtfarben, Akzentuierungen und Dynamiken wird die Aufmerksamkeit gebündelt und verwandelt das Einkaufen in ein Erlebnis. Mona Khmais 1968 in Kairo geboren, studierte in Valencia und Hannover Architektur. Nach Stationen in der Kommunikationsagentur Atelier Verfürth in Hannover sowie bei einem Leuchtenhersteller gründete sie 2007 gemeinsam mit Dirk Justus das Lichtplanungsbüro JKLD – JK Lighting Design – im hessischen Büttelborn. www.jkld.de Katja Winkelmann: Die Corporate Identity (CI) einer Marke der Raum selbst. Besonders das Licht ist als Verstärker des beeinflusst die Lichtplanung immens: Die Marke selbst, das Images einer Marke besonders wichtig. Lichtfarbe und Effekte zugehörige Interior Design sowie das Branding müssen bei der eignen sich hervorragend, um eine Marke zu akzentuieren. In Planung von vornherein bedacht werden, denn unterschiedli- hochwertigen Verkaufsflächen wird ein intimeres und edleres che Marken haben unterschiedliche Einrichtungs- und Ver- Ambiente durch die herrschende Lichtstimmung kreiert. Auch kaufskonzepte. Es ist ein extremer Unterschied im Erschei- beim Kaufverhalten der Kunden spielt Licht eine wichtige Rolle. nungsbild, ob es eine gleichmäßige helle Grundbeleuchtung Dabei ist es allerdings fast zwingend, dass die Lichtstimmung gibt oder eine sehr akzentuierte Beleuchtung, die nur auf mit dem Image der Marke abgestimmt ist und dieses zusätzlich Waren oder Displays ausgerichtet ist. Wichtig ist aber auch, verstärkt. Das Licht, der Raum, die Oberflächen und die techni- dass die Farben des Raumes und der Waren den Raumeindruck schen Raffinessen müssen zu einem stimmigen Ganzen zusam- stark beeinflussen. Licht mit der bewusst geplanten Wirkung menfließen und ein angenehmes, ansprechendes Gesamtbild überhöht den gewünschten Effekt und präsentiert die Waren erzeugen, das zum Kauf anregt und das Corporate Design der optimal. Kommt in der CI eine bestimmte Farbe vor, kann das Marke unterstützt und weiterführt. Licht darauf ebenfalls Bezug nehmen. Foto: Juan Rivera Foto: Markus Kaiser Guido Trampitsch: Wie schon erwähnt ist Architektur nie nur Restaurant Comida y Luz in Wien, Österreich Showroom Olympus in Hamburg, Deutschland Guido Trampitsch: Ich kann mir vorstellen, dass es zu einer Katja Winkelmann: Viele Shops wurden flächendeckend mit Vereinfachung kommen wird. Konkret denke ich an eine Redu- extrem hohen Beleuchtungsstärken geplant, nicht nur im zierung der Lichtspiele und der Lichtsteuerungen. Zentrales Schaufensterbereich, sondern auch im Ladenbereich. Gänge und Thema ist hier sicher die einfache Bedienung, das Licht an sich Verkehrsflächen waren nahezu so hell wie die Waren, sodass für wird mehr in den Mittelpunkt rücken. Gleichzeitig wird die die Akzentuierung noch mehr Licht benötigt wurde. Nach „je Interaktivität gesteigert. Vielleicht ändert sich in der Umkleide- heller, desto besser“ hat sich zum Glück ein Wandel eingestellt: kabine die Lichtfarbe passend zum gerade anprobierten Shops werden akzentuierter und differenzierter beleuchtet, Kleidungsstück? Ganz nach dem Motto „Freizeitkleidung – wodurch unterschiedliche Szenarien und Atmosphären entste- Tageslichtstimmung, Abendkleid – elegante Abendstimmung“. hen. Unglücklicherweise werden nun viele Shops „irgendwie“ auf Das ist nur ein Beispiel, aber es zeigt, dass neue Retailkonzepte LED umgestellt, sodass oftmals schlechte Lichtqualität und durchaus mit Lichtstimmungen umsetzbar wären. Integrierte Farbwiedergabe mit hoher Blendung einhergehen und sich die Chips in der Kleidung und interaktive Spiegel könnten diese Lichtqualität – und damit auch die Atmosphäre – in den Shops Szenarien ermöglichen. Als weitere Tendenz sehe ich, Effekt- extrem verschlechtern. Ich hoffe, dass Ladenbesitzer und leuchten stärker von der „wirklichen“ Beleuchtung zu trennen Einrichter verstehen, wie wichtig eine qualitative Lichtplanung und als reine Gestaltungselemente zu verwenden. ist, besonders bei der Verwendung von LED-Lichtquellen. Guido Trampitsch Katja Winkelmann 1970 in Zweinitz, Österreich geboren, studierte Architektur an der Jahrgang 1970, arbeitete in verschiedenen Büros für Lichtplanung TU Graz, in Sydney und New York. 2003 gründete er zusammen mit und Innenarchitektur. Parallel zu ihrer anschließenden Tätigkeit als Thomas Bärtl und Michael Prodinger das Büro Söhne & Partner in freie Lichtplanerin studierte sie Architektur an der HAW in Hamburg. Wien; sein Schwerpunkt liegt auf Hotel-, Büro- und öffentlichen Seit 2001 leitet sie ihr eigenes Büro Licht 01 Lighting Design in Gebäuden sowie Innenraumgestaltung. Hamburg und ist Mitglied der IALD. www.soehnepartner.com www.licht01.de 22 | 23 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2015 ERFREULICH(T) Mit dem Shoppingareal Kö-Bogen stellte die Stadt Düsseldorf erfolgreich die Weichen für die weitere Entwicklung der Innenstadt. Das Studio Daniel Libeskind reaktivierte hier die historische Verbindung zwischen Königsallee und Hofgarten und schuf zwei Häuser mit beschwingter Geometrie. Das Kaufhaus Breuninger, das Ende 2013 die neuen Räumlichkeiten an der Kö bezog, fügt sich in die Riege prominenter Mieter ein. Lasse Ole Hempel 24 | 25 ARCHITEKTUR Bei der Grundbeleuchtung verzichteten die Lichtplaner auf Downlights und setzten dafür auf markante visuelle Akzente. 3lux:letters 2 | 2015 Um auf den Warentischen die Illusion von Sonnenauren zu erzeugen, ordneten die Lichtplaner die Strahler der Baureihe Cardan zu Dreiecken an. Die vom Architekturbüro Daniel Libeskind entworfene Einkaufswelt Kö-Bogen ist Teil einer Neuausrichtung des Areals rund um die berühmte Königsallee, befreite sie doch das angrenzende Ensemble von Dreischeibenhaus und Schauspielhaus aus seiner Isolation und stellte die historische Verbindung zum Hofgarten wieder her. Die neu entstandene Shoppingwelt mit begrünten Dächern, exzentrischen und sich rhythmisch abwechselnden Fassaden fand seit ihrer Eröffnung im Februar 2014 nicht nur Anklang bei den Düsseldorfern, sondern überzeugte auch Fachjurys: Das Kö-Bogen-Projekt gewann den MIPIM-Award in der Rubrik Stadtentwicklung und erhielt die vom Green Building Council vergebene LEED-Zertifizierung. Der Ausbau der Ladenlokale erfolgte in Absprache mit den jeweiligen Mietern, die ausnahmslos dem Ruf der Kö als Luxusmeile entsprechen. Das Kaufhaus Breuninger machte den Anfang, als es Ende 2013 neue Räumlichkeiten im ShoppingAreal bezog. Auf mehr als 15 000 Quadratmetern, verteilt auf fünf Etagen, bietet das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen hier exklusive Designermarken sowie die größte Schuhabteilung Nordrhein-Westfalens. Gestaltet wurden die Räume von den Stuttgarter Innenarchitekten Liganova. Mit geschwungenen, farblich abgesetzten Deckenbögen begleiten sie die Laufwege der Besucher und schaffen insgesamt eine freundliche Atmosphäre, die die Orientierung in den Etagen optimiert. Das von rühle.lichtplan erarbeitete Lichtkonzept verstärkt die Herangehensweise der Innenarchitekten und organisiert die Leuchten in Gruppen, die für visuelle Akzente sorgen. Für die Grundbeleuchtung verzichteten sie auf Downlights, stattdessen entschieden sie sich für die Strahler Cardan Solo von Oktalite. In Dreiecken angeordnet, erwecken sie auf den Warentischen den Eindruck einer Sonnenaura. Für die Randzonen wählten die Planer die Sistema im modularen Aufbau. Bei dieser Leuchte lassen sich die Module und Lichttechnik werkzeuglos austauschen, während der Rahmen bleibt. So kann der Nutzer die Einbauleuchte nach Bedarf variieren und sogar unkompliziert in einen Strahler verwandeln. 26 | 27 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2015 Unterschiedlich geformte Elemente mit integrierter Beleuchtung beleben die Decken, sowohl organisch geschwungen (oben) als auch rechtwinklig und raumgreifend (rechts). Die puristisch designten Außenleuchten ConStela LED von TRILUX zeichnen den prägnanten Wasserlauf der Düssel nach. Standort Düsseldorf, DE Bauherr Breuninger GmbH & Co. Stuttgart, DE Lichtplaner rühle.lichtplan, Immenstaad, DE Leuchten Oktalite – Member of TRILUX Simplify Your Light: Sistema, Cardan Solo Fotos Uwe Spoering, Köln, DE TRILUX, Arnsberg, DE TECHNIK Sistema Als modulares Einbausystem bietet Sistema gerade für den Shopbereich vielfältige Kombinationsmöglichkeiten und Flexibilität. Es stehen nicht nur ein-, zwei- und dreizellige Rahmen sowie kardanische Einbaustrahler zur Verfügung, die komplett werkzeuglose Montage vom Rahmen bis zum Lichtmodul garantiert auch eine problemlose Handhabung. So sind der Austausch sowie die Kombination der Module und Lichttechniken extrem leicht und auch nach der Installation problemlos möglich – bis hin zum einfachen Wechsel von HIT auf LED. Zusätzlich steht das Modul Scenic Plus Mini zur Wahl. Der um 90 Grad schwenkbare Leuchtenkopf des Aufbaustrahlers kann Licht punktgenau verteilen und so Waren ideal in Szene setzen. Lichtstärkeverteilung 28 | 29 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2015 APPETITLICH(T) Nur fünf Gehminuten vom Züricher Bahnhof entfernt liegt das Jelmoli, das größte Premium-Kaufhaus der Stadt. Nach einer kurzen Umbaupause präsentiert sich hier die Gourmetabteilung des Warenhauses neu – und im besten Licht. Auf einer Fläche von mehr als 2 000 Quadratmetern offeriert der umgestaltete Food Market im Untergeschoss eine erlesene Wein- und Lebensmittelauswahl aus aller Welt. Nathalie Martin Die Beleuchtung unterstreicht die natürliche Farbe und Brillanz der Auslagen, das Eis sorgt für spannende Lichtreflexe. Ursprünglich 1833 von Johann Peter Jelmoli-Ciolina als Modegeschäft gegründet, wandelte es sich später zum Warenhaus. 1898 am heutigen Standort in der Seidengasse neu als „Glaspalast“, nach Vorbildern aus Paris und London, errichtet, wurde das historische Gebäude 2010 komplett saniert. Heute präsentiert die Shop-in-Shop-Gallery unter dem Slogan „House of Brands“ ein breit gefächertes Markenangebot, von Mode über Interieur bis hin zu hochwertigen Lebensmitteln. Eingebettet in eine moderne Interpretation einer Markthalle, machen hier sowohl nationale als auch internationale Leckerbissen Appetit. Ein besonderes Highlight ist der erste Käse-Humidor der Schweiz: ein begehbarer Käsekeller mit mehr als 250 Sorten aus der Region Zürich, Frankreich und Italien, die Kunden auch direkt als Fondue oder Raclette verkosten können. Die Kombination aus Kulinarik zum Mitnehmen und Genießen vor Ort in einladendem Ambiente wertet den Food Market auf, weg vom bloßen Konsum hin zu einem Ort mit Aufenthaltsqualität. Innenarchitektonisch ansprechend gestaltet, verbindet eine einheitliche Farb- und Formensprache die unterschiedlichen Bereiche wie Mediterrane Welt, Sushibar, Steakpoint oder Espressobar: Mobiliar wie Regale und Verkaufstheken, durchgängig in Schwarz und Weiß gehalten, kombinierten die Planer von Interstore Design mit warmem Holz und kühlem Glas. Um die notwendige Haustechnik zu kaschieren, ließen sie die 30 | 31 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2015 Kanäle für Lüftung und Technik ebenso wie die Decken schwarz lackieren. Dass die Räume trotzdem nicht beengt wirken, verdanken sie den hellen Böden und Wänden – und den geschickt geschaffenen Lichträumen. Die schwarzen Strahler Taro und Stratus VS 155 von Oktalite integrieren sich diskret ins Deckenbild und inszenieren nur die Ware, nicht aber sich selbst. Neben einer hohen natürlichen Farbwiedergabe punkten die verwendeten LED-Leuchten auch mit einer guten Energieeffizienz: Sie benötigen nur 13,9 Watt pro Quadratmeter. Zudem eignen sich die LEDs aufgrund ihrer minimalen UV-Strahlung besonders gut für die Beleuchtung empfindlicher Waren. Im neu gestalteten Weinkeller lag die Herausforderung in der niedrigen Deckenhöhe von 2,60 Metern. In dem insgesamt 200 Quadratmeter großen Bereich ließen die Designer eine Spiegeldecke montieren, um so trotz geringer Höhe einen angenehm offenen Raumeindruck zu vermitteln. Hier setzen die integrierten Richtstrahler Taro, Taro Mini und Quira Highlights in dem breit gefächerten Wein- und Spirituosenangebot. Eine Mischung aus Akzent- und Grundbeleuchtung sorgt für Spannung im Raum (oben). Im Weinkeller vermittelt die Spiegeldecke mit integrierter Beleuchtung Großzügigkeit (unten). Standort Zürich, CH Bauherr Jelmoli AG, Zürich, CH Lichtplaner Interstore Design, Zürich, CH Leuchten Oktalite – Member of TRILUX Simplify Your Light: Taro, Taro Mini, Quira, Stratus VS 155 Fotos Daniel Horn, Berlin, DE TECHNIK Taro Zwei Baugrößen und fünf Varianten erlauben unzählige Einsatzbereiche. Die Taro-Produktfamilie umfasst Aufbau- und Einbaustrahler sowie eine elegante Pendelleuchte für LED- und HIT-Technologie. Die LED-Lösungen zeigen mit verschiedenen Weißlichtfarben sowie speziellen Lichtspektren für den Foodbereich größte Flexibilität. Die bewährte Wechselreflektortechnik bietet drei Ausstrahlwinkel vom eng strahlenden Spot bis zum weich fließenden Flood. So können mit Taro unterschiedliche Lichtszenarien bei einheitlichem Deckenbild umgesetzt werden. Zudem verfügen alle LED-Strahler über Segmentreflektoren aus Miro-Silver® und garantieren so die höchstmögliche Lichtausbeute. Lichtstärkeverteilung 32 | 33 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2015 SPORTLICH(T) Für alle Beleuchtungsaufgaben gilt: Gutes Licht ist keine Frage von Glück oder Zufall, sondern von Erfahrung und tauglichen Lichtwerkzeugen. Eine überzeugende Lösung jedoch für einen weitläufigen Verkaufsraum mit einem unglaublich vielfältigen und bunten Warenangebot zu finden, ist schon eine besondere Herausforderung. Für Intersport Leffers in Wilhelmshaven wurde diese komplexe Aufgabe vorbildlich gelöst. Ulrich Büttner 34 | 35 ARCHITEKTUR Punktgenau ausgerichtete LEDStrahler rücken einzelne Produkte in den Mittelpunkt. 3lux:letters 2 | 2015 Die zurückhaltende Gestaltung von Decken und Boden konkurriert nicht mit den farbenfrohen Sportund Outdoorartikeln. Mit der Eröffnung von Intersport Leffers bietet das traditionsreiche Modehaus nun in einem Neubau auf rund 1 200 Quadratmetern Sport- und Outdoorausstattung an. Inhaber Curt Leffers war sich mit dem Architekten, Ulrich Bierwirth, und dem Lichtplanungsbüro Vedder.Lichtmanagement schnell darin einig, dass es angesichts des zu erwartenden Farben-Feuerwerkes darauf ankommen würde, die einzelnen Produktgruppen vor einem einheitlichen und neutralen Hintergrund zu präsentieren. Die Wahl fiel auf Schwarz als die dominierende Farbe für Decken und Warenträger, der Bodenbelag bietet eine graubraune Steinoptik, und lediglich die quadratischen Stützen der Primärkonstruktion sind weiß. Damit war der Rahmen für ein effektives, akzentuierendes und insgesamt förderliches Beleuchtungskonzept gegeben. Für die benötigten sehr unterschiedlichen Lichtqualitäten sollte kein Riesensortiment verschiedener Strahler und anderer Leuchten installiert werden. „So einheitlich wie möglich“, lautete auch hier die Maxime. Die Wahl der Lichtspezialisten fiel schließlich auf den LED-Stromschienenstrahler Fano von Oktalite, ein Unternehmen der TRILUX-Gruppe. Mit einer Farbtemperatur von 3 000 K erweist er sich einmal mehr als die ideale Lösung für einen komplex strukturierten und großen Verkaufsraum und überzeugt bezüglich Effizienz, Farbwiedergabe, Lichtabbildung und Lichtfarbe. Modespezialist Curt Leffers gab seine anfänglichen Vorbehalte gegen LED-Licht schnell auf: Die Brillanz der Produktfarben konnte die Erwartungen sogar übertreffen, und die im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln zu erzielende Reduzierung der Betriebskosten ist immer ein wichtiges Argument. Die Vielseitigkeit von Fano bot noch weitere Vorteile. So ließen sich der Bademoden- und Umkleidebereich mit Fano 2 700 K ausstatten. Dieser wärmere Farbton hüllt die Haut in ein angenehmes Licht, die Atmosphäre wirkt intimer und der Mensch fühlt sich wohl. Ein wichtiger Aspekt, da erfahrungsgemäß im Umkleidebereich die Kaufentscheidung gefällt wird. Eine von der Warenpräsentation im Hauptraum völlig verschiedene Situation. Dort und vor allem in den Schaufenstern braucht man eher inszenierendes, bühnenartig gerichtetes Licht. All das ließ sich mit dem kleinen kubischen Strahler Fano umsetzen. 36 | 37 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2015 In den Verkaufsräumen schaffen die Stromschienenstrahler Fano Lichtinseln (linke Seite), in den Schaufenstern setzen sie theatralische Effekte (oben). Standort Wilhelmshaven, DE Bauherr Leffers GmbH, Wilhelmshaven, DE Lichtplaner Vedder.Lichtmanagement, München, DE Leuchten Oktalite – Member of TRILUX Simplify Your Light: Fano Fotos Boris Golz, Arnsberg, DE TECHNIK Fano Der LED-Stromschienenstrahler Fano überzeugt in formaler wie in lichttechnischer Hinsicht. Das kubische Äußere verbirgt die notwendigen Kühlrippen und verleiht dem Strahler eine fast vollständige Geschlossenheit. Gleichzeitig besitzt die Produktfamilie eine hohe Leistungsfähigkeit von 4 000 Lumen bei Lichtfarben von 2 700, 3 000, 3 500 und 4 000 K sowie Oktalite® Best Colour. Außerdem stehen verschiedene Wechseloptiken für Abstrahlwinkel von Spot bis Very Wide Flood zur Verfügung. Dabei misst der Leuchtenkopf elegante 126 x 126 Millimeter bei einer Höhe von 120 Millimetern. Der kleine Bruder, Fano Mini, misst sogar nur 98 x 98 Millimeter und ist 90 Millimeter hoch. Er leistet 3 000 Lumen bei gleichen Farbtemperaturen sowie Abstrahlwinkeln. Lichtstärkeverteilung 38 | 39 SERVICE 3lux:letters 2 | 2015 PLANER FRAGEN, HERSTELLER ANTWORTEN Von der Produktion zum Endverbraucher: LED – Universallösung im Spannungsfeld unterschiedlicher Anwendungsbereiche? Thomas Kretzer Geschäftsführer TRILUX Vertrieb GmbH Auch im Zeitalter der LED gibt es keine Universalleuchte. Jede Anwendung hat andere lichttechnische Anforderungen und Schwerpunkte, die herausgearbeitet und individuell umgesetzt werden müssen. Deutlich wird das anhand eines Warenflusses von der Produktion bis zum Verkauf, der zeigt, welche Kriterien LEDs in den einzelnen Bereichen erfüllen müssen. Produktion: Human Centric Lighting und Energieeffizienz Logistik: Effizienz In der Produktion gewinnt neben einer energieeffizienten Beleuchtung das Thema Human Centric Lighting (HCL) - eine an den menschlichen Biorhythmus angepasste Beleuchtung - zunehmend an Bedeutung. Vor allem im Dreischichtbetrieb unterstützen circadiane Beleuchtungssysteme die innere Uhr und können so nicht nur die Konzentrationsfähigkeit und die Produktivität steigern, sondern auch das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Damit fördern sie die Gesundheit. Dagegen richtet sich das Hauptaugenmerk im Bereich Transport, Lagerung und Umschlag von Gütern allein auf die Effizienz. Das gilt nicht nur für die verkehrstechnische Anbindung sowie die architektonische Planung mit kurzen Wegen und maximaler Ausnutzung der Räume, sondern auch für die Beleuchtung. Hier liegt der Schwerpunkt auf einem möglichst niedrigen Energiebedarf, was zum einen durch mit LED bestückte Lichtbänder erreicht wird, zum anderen durch Präsenzmelder: Das Steuerungssystem garantiert die Beleuchtung allein der genutzten Hallenbereiche zum jeweils benötigten Zeitraum. Effizienz Lichtfarbe Farbwiedergabe HCL Produktion Logistik Großmarkt Verkaufsraum Anwendung und Kriterien der Lichtplanung Großmarkt: Farbwiedergabe Verkaufsraum: Lichtfarbe Wo Licht nicht einem einzelnen Produkt gerecht werden muss, sondern einer kompletten Produktpalette, bedarf es einer Beleuchtung mit einem optimalen Farbwiedergabewert. Durch die Kombination verschiedener LED-Lichtfarben kann eine farbtreue Wiedergabe erzielt werden. Sie gewährleistet, dass beispielsweise die Einkäufer in Großmarkthallen sämtliche Lebensmittel, von Obst bis Fisch, in tageslichtähnlichem Verhältnis wahrnehmen. In Verkaufsräumen werden einzelne Waren inszeniert. Sowohl die (innen-)architektonische Gestaltung als auch das Beleuchtungskonzept beeinflussen die Aufenthaltsdauer der Kunden. Eine gezielte Wahl von Lichtfarben (wie tageslicht-, warm- oder neutralweiß), der Lichtrichtung und der Ausstrahlwinkel von eng bis weit schafft unterschiedliche (Licht-)Räume und generiert damit Aufenthaltsqualität. Auf ein Produkt fokussiertes Licht suggeriert eine höhere Wertigkeit und verstärkt den Kaufanreiz. Bedingt durch die minimale UV-Strahlung eignen sich LED-Leuchten besonders zur Illumination empfindlicher Produkte wie beispielsweise Bekleidung oder Lebensmittel. Haben auch Sie eine Frage an die Experten von TRILUX? Dann mailen Sie an: 3luxletters@trilux.de 40 | 41 TRILUX 3lux:letters 2 | 2015 INTELLIGENTES LICHT Eine komfortable Installation, eine schnelle Inbetriebnahme und vor allem eine einfache Planung und Bedienung, so lauten die Wünsche am Bau Beteiligter sowie der Nutzer für das Lichtmanagementsystem der Zukunft. Darauf reagiert TRILUX in Kooperation mit Steinel mit LiveLink, einem völlig neuen System zur Lichtsteuerung. Generell übernehmen Lichtmanagementsysteme die Aufgabe, die Beleuchtung entweder an die aktuellen Umweltbedingungen anzupassen oder eine vorher festgelegte Szene ablaufen zu lassen. Was LiveLink von den existierenden Systemen unterscheidet, ist zum einen die einfache Planung, Inbetriebnahme und Installation sowie die intuitive Bedienung, zum anderen die nachträgliche Anpassungsmöglichkeit der erstellten Szenen. Genau aufeinander abgestimmte Software und Apps ermöglichen eine nutzerfreundliche Bedienung. Vorinstallierte „Use Cases“ (vorkonfigurierte Anwendungsbeispiele) gewährleisten das optimale Zusammenspiel von Leuchten, Sensoren und Tastern und decken derzeit 80 Prozent der Anwendungen von Büro über Schulen und Kliniken bis zur Industrie ab. Von LiveLink können nicht nur die Nutzer aufgrund der einfachen Steuerung des „intelligenten Lichts“ profitieren, sondern auch die Planer. Sie können schon im Entwurfsprozess Funktionen und Einstellungen in den vorkonfigurierten Use Cases festlegen – oder gemeinsam mit TRILUX eine individuelle Lösung entwickeln – und damit Planungszeit sparen sowie den bisher komplexen Inbetriebnahmeprozess reduzieren. So gibt es Voreinstellungen, wie die verschiedenen Leuchten(gruppen) angesteuert werden: voll- oder teilautomatisch, per Präsenzmelder, per Taster, mit oder ohne Konstantlichtregelung. Die Konfiguration und Inbetriebnahme erfolgen – passwortgeschützt – mittels Tablet und dauern nur wenige Minuten: Per WLAN verbindet sich das Endgerät mit dem LiveLink Controller und führt zunächst einen DALI Busscan durch. Hier werden alle im System befindlichen Leuchten, Sensoren und Taster vollautomatisch angemeldet und adressiert. Anschließend kann der Installateur die Leuchten per Drag and Drop den Leuchtengruppen in Use Cases zuweisen. Im letzten Schritt können weitere Szenen definiert und den Tastern zugeordnet werden. Ändern sich die Anforderungen Foto: TRILUX Intuitiv bedienbar und anwenderfreundlich: Die LiveLink-App ermöglicht eine einfache und unproblematische Inbetriebnahme sowie Steuerung von Beleuchtungsanlagen. später, beispielsweise durch eine Umnutzung des Raums, können die Einstellungen einfach per App modifiziert werden. Durch zusätzliche Software kann zudem eine mit Dialux oder AutoCAD erstellte Lichtplanung eingelesen und so individuell auf Bedürfnisse und an den Raum angepasst werden. Die Bedienung von LiveLink erfolgt entweder vollautomatisch mittels Präsenzmelder oder ebenfalls (passwortgesichert) über Tablets oder Smartphones; auch eine direkte Steuerung über Taster ist möglich: So kann der Anwender für Klassenzimmer oder Konferenzräume ein Präsentations-Szenario wählen, das die entsprechend programmierten Leuchten bis zum Ende der Veranstaltung dimmt. Diese Funktion ist nur eines der vordefinierten Use Cases, die TRILUX konstant an die Nutzerbedürfnisse anpasst und ergänzt. LiveLink kann auch in Bestandsgebäuden angewendet werden: Grundvoraussetzung dafür sind zwei vorhandene oder neu installierte DALI-Leitungen sowie DALI-dimmbare Leuchten. KUNST 3lux:letters 2 | 2015 LICHTPHÄNOMENE ... und wie wir sie erleben, animierten den Künstler Arnout Meijer dazu, sich intensiv mit der räumlichen Wirkung von Licht in Verbindung mit der menschlichen Wahrnehmung zu beschäftigen. „Light is a vector projecting a line” – schon der Titel der Arbeit, die Arnout Meijer zur Ausstellung „Cohesion“ des Künstlerkollektivs Dutch Invertuals beisteuerte, verrät einiges über den inhaltlichen Hintergrund. Ausgangspunkt seines Beitrags sind Lichtstrahlen als essenzieller Bestandteil des räumlichen Sehens sowie die zugrundeliegenden physikalischen Gesetze. Der Niederländer will mit seiner Installation die Sehgewohnheiten der Rezipienten herausfordern sowie das Verständnis für Licht und seine dreidimensionale Wirkung vertiefen. Im Inneren der transparenten Stele angeordnete LEDs erzeugen bei frontaler Betrachtung ein leuchtendes, geometrisches Muster aus Punkten, die sich zu den Rändern des Blickfelds hin verdichten und überlagern. Bewegt sich der Betrachter um das Objekt herum, nehmen die Überlagerungen zu und das Bild gewinnt an Tiefe. Ähnlich einem Hologramm entsteht der Eindruck von dreidimensionalen, körperhaft im Raum schwebenden Vektorstrahlen. Für Arnout Meijer ist die Installation kein fertiges Werk, sondern Teil einer andauernden Forschungsarbeit über die Wirkung und Wahrnehmung des Lichts. www.arnoutmeijer.nl Foto: Neon Muzeum Naturschauspiele wie Regenbögen und Luftspiegelungen inspirierten den Künstler zu seiner Arbeit mit vektorisierten Lichtstrahlen. Fotos: Pim Top 42 | 43 MUSEUMSREIF Die schönen Röhren mit dem bunten Neongas haben das Museumsalter erreicht. In der polnischen Hauptstadt erfahren sie als Kunstobjekte die ihnen gebührende Wertschätzung. Eingebettet in ein avantgardistisches, lebendiges Umfeld aus Kunst und Kultur haben die ausgedienten Lichtobjekte in einer Backsteinhalle auf dem früheren Industriegelände der Soho Factory ein neues Zuhause gefunden. Die Initialzündung zum Neon Muzeum in Warschau lieferte die Fotodokumentation „Polish Neon“, die Ilona Karwinska bereits im Jahr 2005 ausgearbeitet hatte. Sieben Jahre später konnte sie gemeinsam mit David Hill endlich ihre Idee verwirklichen, den großen künstlerischen Wert ausgemusterter Neonreklame aus der Zeit des Kalten Krieges hervorzuheben. So waren die meisten Arbeiten von bekannten Grafikern, Künstlern oder Architekten gestaltet worden. Im sozialistischen Polen waren Neonlichter nicht als pure Werbung entstanden, sie hatten informieren sollen, die Stadt verschönern oder einfach nur beleuchten. Die Ergebnisse dieser Entwürfe (überwiegend aus den 1960er- und 1970erJahren) zu bewundern, ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein Erkenntnisgewinn. Besucher erfahren fast beiläufig, wie die gebogenen Glasröhren funktionieren und wieso sie in verschiedenen Farben leuchten. www.neonmuzeum.org 44 | 45 KUNST 3lux:letters 2 | 2015 AUGENBLICK Kunst und Architektur sind das Spielfeld, auf dem sich Elisabeth Brockmann bewegt. Mit ihren Bildern reflektiert die Düsseldorferin das Gebaute und abstrahiert es über den puren Nutzen hinaus. Zu Beginn waren es Kinogrößen wie Humphrey Bogart, James Dean oder Marlon Brando, die die Künstlerin faszinierten. Sie fotografierte, vergrößerte, montierte Bilder von sich selbst in der Pose der Idole und vergrößerte sie erneut auf das Format von Filmplakaten. Später interessierte sich die Gerhard Richter-Schülerin für Leuchtkästen, die Ikonen der Werbewelt, und hinterleuchtete bedrucktes Acrylglas sowie Spezialplanen. Beeinflusst von der natürlichen Lichtstimmung, wirken ihre Installationen zu jeder Tageszeit anders und entfalten besonders in der blauen Stunde eine besondere Leuchtkraft. So auch ihr Œuvre „Lux“ im Museum Zeughaus (Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim). Das fotografierte Augenpaar einer Schaufensterpuppe zerlegte und verschob Elisabeth Brockmann so lange, bis sie den gewünschten optischen Effekt erreichte: Es scheint, als folgen die Augen den Bewegungen des Betrachters. Doch der Eindruck täuscht: Die 50 bedruckten transluzenten Acrylglasplatten sind in die Fensterlaibungen eingehängt, die Lichtmodule, bestückt mit Leuchtstofflampen, fest verschraubt. www.kunst-am-bau.net Am Lichtpunkt 22 gestaltete Daniela Faber die Installation „Grow“ (rechts). Foto: Stephan Amm Foto: Alexander Heckmann Foto: Alexander Vejnovic Max Frank Pressig und Jung 4 entwickelten „in Bewegung“ am Lichtpunkt 3 (unten). JUBILÄUM 2015 feierte die Veranstaltung „Kronach leuchtet“ ihr zehnjähriges Bestehen. Jedes Jahr prägen mehr als eine Woche lang Lichtkunst-Objekte das Straßenbild der oberfränkischen Cranach-Stadt. Die Besonderheit des Kronacher Konzepts sind die international besetzten studentischen Workshops, aus denen binnen sechs Tagen reale Lichtobjekte hervorgehen. Unter der Anleitung erfahrener Planer entwickelten diesmal Studenten aus Kairo, Turin, Wismar und Leipzig Ideen, um Gebäude, Straßenzüge und Plätze in Märchen- oder Horrorwelten zu verwandeln. Neben wechselnden Lichtkünstlern, wie Daniela Faber mit dem Outdoor-Kunstwerk „Grow“ oder Paul Göschel mit seiner Hommage an die Glühbirne, ist die Hochschule Coburg seit der Gründung mit eigenen Projekten vertreten: Studierende setzten mit ihren Illuminationen an einigen der knapp 40 Lichtpunkte immer wieder neue Details der bestehenden lokalen Architektur in Szene. Eine einmalige Verbindung zur diesjährigen Veranstaltung bildete der 500. Geburtstag des Renaissance-Malers Lucas Cranach: Einige seiner Werke wurden auf Hausfassaden projiziert. So war Lucas, aus dem Griechischen übersetzt „der Lichtbringende“, omnipräsent. Im kommenden Jahr wird das Lichtfest vom 29. April bis 8. Mai stattfinden. www.kronachleuchtet.com KURIOSUM 3lux:letters 2 | 2015 Foto: Davide Farabegoli 46 | 47 VERPUPPT Den traditionellen Ansatz, Licht und Farbe als Stimmungsaufheller oder zur Gesundheitsförderung zu verwenden, haben Valérie Corcias und Dominique Kelly zeitgemäß interpretiert. Unter dem Namen mycoocoon hat das Duo ein chromotherapeutisches Raumgebilde geschaffen, in das sich ein Mensch zurückziehen und, je nach Farbwahl, Ruhe oder Energie tanken kann. Ein luftiger, schwebender Schirm verhüllt ein bequemes Sofa, auf dem Interessierte liegend oder sitzend mittels Tablet und Kopfhörer ihre individuell gewählte Farb-Licht-Duft-MusikReise antreten können. Aufgestellt beispielsweise im Hotel oder am Flughafen, können Reisende sich ein Anti-Jetlag-Programm zusammenstellen, das ein Computer in indirektes, bioverträgliches Licht und entspannende Klänge überträgt. Die Farbpalette deckt alle Töne des Regenbogens ab, das Stimmungsspektrum reicht von entspannend bis anregend. www.mycoocoon.com Foto: Markus Beck/fotolia QUELLE BLAULICHT … war ursprünglich Rotlicht beziehungsweise gar kein Licht. Das erste optische Signal für Polizeifahrzeuge aus dem Jahr 1925 ähnelte dem späteren Polizeianhaltestab und wurde auf der Motorhaube in einer Steckhülse befestigt. Die Wahrnehmung dieses Kennzeichens war allerdings schlecht, weshalb 1928 zunächst auf eine Fanfare als akustisches Signal gesetzt wurde. Scheinwerfer mit einem zwar abgeblendeten, aber auffälligen strahlenartigen roten Licht, wie sie die Feuerwehr in den Folgejahren verwendete, scheiterten 1935 an den Verdunkelungsvorschriften: Lichtquellen im Freien waren so abzublenden, dass diese aus 500 Meter Höhe nicht mehr wahrzunehmen waren. In der Folge erhielten die Scheinwerfer einen Glaseinsatz in der „Verdunkelungsfarbe Kobaltblau massiv“. Hintergrund dafür war die Annahme, dass blaues Licht die höchste Streuung in der Atmosphäre besitze und deshalb für Bomber in großen Flughöhen nicht mehr sichtbar sei. Dem widerspricht jedoch der schon 1825 von Johannes Evangelista Ritter von Purkinje beschrie- bene Effekt beim Farbensehen: Die empfundene Helligkeit verschiedener Farben verschiebt sich bei der Dunkeladaption des Auges: Das bedeutet, im Sonnenlicht erscheinen Rot und Blau gleich hell, im Zwielicht wirkt Blau heller. Dennoch erfolgte 1938 ein Erlass, Dienstfahrzeuge der Polizei und Feuerlöschpolizei einheitlich mit akustischen Warnzeichen und blauem Kennlicht auszustatten. Allerdings blinkte es damals noch nicht: Erst 1956 wurde das Blaulicht, wie wir es heute kennen, eingeführt. In der Ausführung als Drehspiegel- leuchte rotiert ein halbrunder Parabolreflektor um eine Lichtquelle; in der Blitzleuchten-Variante sind Stroboskopelemente verbaut, die in regelmäßigen Abständen kurz hintereinander aufblitzen. Kombiniert mit dem „Martinshorn“, wird die blaue Rundumkennleuchte als Sondersignal bezeichnet und markiert Einsatzfahrzeuge. Unverwechselbar, darf blaues Licht im Gegensatz zu anderen Farben weder in der Ampel noch in der Straßen- oder Baustellenbeleuchtung vorkommen und nimmt damit eine Sonderrolle ein. IMPRESSUM Kontakte für Architekten Herausgeber Die Zeitschrift und alle in ihr TRILUX GmbH + Co. KG enthaltenen Beiträge und Abbil- Heidestraße dungen sind urheberrechtlich Sabine Madaus Richard Holt Hetty Rümke-de Gier D–59759 Arnsberg geschützt. Für unverlangt ein- Deutschland Nord Großbritannien Niederlande www.trilux.eu gesandte Bilder und Manu- Tel. +49 (0) 151.17 11 02 12 Tel. +44 (0) 12 45.46 34 63 Tel. +31 (0) 33.4 50 71 12 skripte übernehmen Verlag und s.madaus@trilux.de r.holt@trilux.co.uk hetty.ruemke@trilux.nl Redaktion Redaktion keinerlei Gewähr. Vivian Hollmann (TRILUX) Farb- und Dimensionsabwei- Martin Rohde Chris Skinner Pavel Boucek Anika Wagner (TRILUX) chungen entsprechen den Deutschland Süd Großbritannien Tschechien Thomas Kretzer (TRILUX) üblichen Toleranzen. Farb- und Tel. +49 (0) 151.17 11 02 72 Tel. +44 (0) 12 45.23 63 16 Tel. +420 (0) 235.52 45 80 Nathalie Martin (GKT) Modelländerungen vorbehalten. m.rohde@trilux.de c.skinner@trilux.co.uk pavel.boucek@trilux.cz Cornelia Krause (GKT, Leitung) Für die Adressdatenverarbeitung Olivia Lauffer Lorenzo Clerici Schweiz Italien Tel. +41 (0) 56.419 66 66 Tel. +39 02.36 63 42 59 info.ch@trilux.com l.clerici@trilux.it verantwortlich: der Verlag. Verlag Gesellschaft für Knowhow-Transfer Printed in Germany in Architektur und Bauwesen mbH Fasanenweg 18 Kostenloses Abonnement D-70771 Leinfelden-Echterdingen Schreiben Sie bitte eine kurze Verlagsleitung: Kristina Bacht E-Mail mit Ihrer Postadresse www.gkt-publishing.de an: 3luxletters@trilux.de