Ergänzungsneubau St.
Transcription
Ergänzungsneubau St.
S KLI N I KUM 125 Jahre Ergänzungsneubau St. Josefskrankenhaus Freiburg L KLI N I KUM B KLI N I KUM 2 3 Festschrift Einweihung des Ergänzungsneubaus 125 Jahre St. Josefskrankenhaus 26. Oktober 2012 4 Ganz „Das St. Josefskrankenhaus ist eine Institution in der Stadt Freiburg.“ Dr. Bernd Uhl Dr. Bernd Uhl Weihbischof 5 im Sinne unseres Glaubens D as St. Josefskrankenhaus ist eine Institution in der Stadt Freiburg. Durch seine zentrale Lage ist es ein Anlaufpunkt für unzählige Verletzte und Kranke, die auf Heilung und Genesung hoffen. Ich gratuliere dem Haus zu seinem 125-jährigen Be stehen. Die nun vorgenommen Investitionen im Rahmen einer Gesamtplanung im RKK werden der in der Bevölkerung sehr geschätzten Einrichtung eine weitere Zu kunft sichern. Heilen und Pflegen sind in der heutigen Zeit ein hoch professionelles und auch teures Unternehmen geworden. Ein Krankenhausträger wie der RKK ist hier auf das Höchste gefordert, diesen Vorgaben zu entsprechen und gleichzeitig seine christliche Motivation lebendig zu erhalten. Mit der Mitarbeiterschaft und allen Patienten freue ich mich über die modernen OP-Säle und Krankenzimmer. Im Auftrag von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch danke ich den Verantwortlichen des RKK und dem Orden der Vinzentinerinnen für ihren unternehmerischen Weitblick. Nicht nur in Freiburg ist die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul mit großen Einrichtungen vertreten und trägt die Caritasarbeit in der Erzdiözese Freiburg in herausragender Weise mit. Sie hat auch immer erhebliche Eigenmittel in ihre Unternehmen eingebracht und dadurch einen hohen ärztlichen, pflegerischen und baulichen Standard gesichert. Auch wenn die Zahl der Ordensschwestern zurückgeht, bleibt ihr Werk gesichert und kommt Menschen in zahlreichen Notlagen zugute. Ich wünsche allen, die im St. Josefskrankenhaus arbeiten und Heilung suchen, Gottes Segen. 6 „Der Ergänzungsneubau mit den neuen OPSälen, einem modernen Entbindungsbereich, einer auf dem neuesten Stand der Medizintechnik ausgestatteten Intensivpflege, mehreren Ver- und Entsorgungsbereichen und modernen Krankenzimmern wird die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit des St. Josefskrankenhauses Freiburg wesentlich verbessern.“ Katrin Altpeter Highlight Katrin Altpeter Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg 7 unseres sozialen Netzwerks J ahre des Planens und des Bauens finden mit der Inbetriebnahme des Ergänzungsneubaus am St. Josefskrankenhaus Freiburg ihren Abschluss. Hierzu darf ich dem Krankenhaus, dem Regionalverbund Kirchlicher Krankenhäuser gGmbH und den beteiligten Ordensgemeinschaften herzlich gratulieren und die besten Grüße der Landesregierung übermitteln. Mit dem heutigen Tag hat das Krankenhaus einen Meilenstein in seiner über 125jährigen Geschichte erreicht. Der Ergänzungsneubau mit den neuen OP-Sälen, einem modernen Entbindungsbereich, einer auf dem neuesten Stand der Medizintechnik ausgestatteten Intensivpflege, mehreren Ver- und Entsorgungsbereichen und modernen Krankenzimmern wird die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit des St. Josefskrankenhauses Freiburg wesentlich verbessern. Neben den Patienten profitieren auch die Beschäftigten durch bessere Arbeitsbedingungen. Auch in Zukunft wird die Landesregierung die Krankenhausträger dabei unterstützen, die Bevölkerung bedarfsgerecht zu versorgen. Hierbei ist uns der Erhalt der Trägervielfalt wichtig. Gerade die freigemeinnützigen und kirchlichen Krankenhausträger leisten für die stationäre Versorgung der Bevölkerung in BadenWürttemberg einen wichtigen Beitrag. Das Land hat den Ergänzungsneubau mit 31 Mio. Euro gefördert. Mit der Krankenhausinvestitionsförderung bringt die Landesregierung ihre Bereitschaft zum Ausdruck, die Krankenhäuser in BadenWürttemberg bestmöglich zu unterstützen. Das Krankenhauswesen befindet sich in einem massiven Strukturwandel. Kooperationen bis hin zur Bildung einheitlicher Krankenhäuser garantieren einen wirtschaftlichen und für die Patienten medizinisch optimalen Betrieb der Kliniken. Der Regionalverbund Kirchlicher Krankenhäuser Freiburg & Waldkirch hat mit seinem bereits im Jahr 2000 erfolgten Zusammenschluss verschiedener Krankenhäuser frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. In diesem Sinne wünsche ich dem St. Josefskrankenhaus Freiburg für die Zukunft alles Gute. Katrin Altpeter MdL Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren BadenWürttemberg 8 „Das St. Josefskrankenhaus wird auf der Grundlage der mit dem Neubau erreichten modernen baulichen Voraussetzungen verbunden mit dem in der Trägerschaft solide verankerten christlichen Ethos seine bereits erreichte hervorragende Position in der Kliniklandschaft weiter ausbauen können.“ Bärbel Schäfer Krankenhaus Bärbel Schäfer Regierungspräsidentin 9 der Zukunft I n diesem Jahr treffen zwei für den Orden der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul wichtige Ereignisse zusammen, zum einen die Einweihung des Ergänzungsneubaues am St. Josefskrankenhaus und zum anderen die Einweihung des ebenfalls neu errichteten und mit neuem Pflegekonzept versehenen St. Carolushauses als Zentrum für die stationäre Pflege. Dies wäre für sich genommen eigentlich schon Anlass genug für große Feierlichkeiten, aber beide Häuser nutzen die Gelegenheit, bei der gemeinsamen Einweihungsfeier in der Mutterhauskirche zusätzlich noch ihre jeweiligen Jubiläen offiziell nachzufeiern. So verzeichnete das St. Josefskrankenhaus im vergangenen Jahr sein 125jähriges Bestehen, während das St. Carolushaus auf 50 Jahre seit dem Wiederaufbau zurückblicken kann. Das St. Josefskrankenhaus wurde 1884 – 1886 vom Orden der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul gegründet. Seit dieser Zeit hat die im Volksmund „Stadtkrankenhaus“ genannte Einrichtung eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach der Zerstörung durch einen Bombenangriff am 27. November 1944 und dem Wiederaufbau folgten drei Erweiterungsbauten. Mit dem Ergänzungsneubau, der eine lange Vorgeschichte hat, erhält das St. Josefskrankenhaus nun den vierten Erweiterungsbau, der mit dazu beitragen soll, dass sich das Krankenhaus innerhalb des Regionalverbunds kirchlicher Krankenhäuser (RKK) zu einem Zentrum für alle akuten Behandlungsfälle entwickelt. Im Hinblick auf die Gründung des RKK, die zum 01.01.2000 erfolgte, musste die bereits 1997 genehmigte Zielplanung für das St. Josefskrankenhaus noch einmal überarbeitet und an die im Verbund beschlossene Neustrukturierung der kirchlichen Krankenhäuser angepasst werden. Der Kerngedanke dieser Neuordnung, die unterschiedlichen Fachdisziplinen an jeweils einem Standort zu konzentrieren, ist aus krankenhausplanerischer Sicht nur zu begrüßen. Dementsprechend hat das Land Baden-Württemberg auch einen erheblichen finanziellen Beitrag zu der sinnvollen Weiterentwicklung des Behandlungsangebots geleistet, das mit dem Neubauprojekt des St. Josefskrankenhauses verbunden ist. Im Jahr 2006 bewilligte das Regierungspräsidium Freiburg für den Ergänzungsneubau sowie für die Umbauarbeiten im Hedwigshaus Fördermittel in Höhe von insgesamt 31 Mio. EUR. Die Gesamtkosten werden mit 61,5 Mio. EUR veranschlagt. Mit der Inbetriebnahme des Ergänzungsneubaus wird der bedeutendste Pfeiler in der Neustrukturierung der Kliniken des RKK errichtet. Das St. Josefskrankenhaus wird auf der Grundlage der mit dem Neubau erreichten modernen baulichen Voraussetzungen verbunden mit dem in der Trägerschaft solide verankerten christlichen Ethos seine bereits erreichte hervorragende Position in der Kliniklandschaft weiter ausbauen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Ergänzungsneubau ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem „Krankenhaus der Zukunft“ ist, und wünsche dem St. Josefskrankenhaus und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass die Errungenschaften aus der 125jährigen Erfolgsgeschichte des „Stadtkrankenhauses“ auch auf Dauer erhalten bleiben. Bärbel Schäfer 10 … eine „Als größtes Krankenhaus nach dem Universitätsklinikum nimmt das St. Josefskrankenhaus deshalb eine besondere Rolle unter den Freiburger Kliniken ein.“ Dr. Dieter Salomon Dr. Dieter Salomon Oberbürgermeister der Stadt Freiburg im Breisgau besondere Rolle … S eit dem Gründungsjahr 1886 ist das St. Josefskrankenhaus mit einer medizinischen Rundum-Versorgung auf hohem Niveau für Generationen von Freiburgerinnen und Freiburger das Stadtkrankenhaus. Vor allem aber haben Generationen von Patientinnen und Patienten in diesem traditionsreichen Haus die besondere Atmosphäre individueller Zuwendung im Geiste christlicher Nächstenliebe erfahren. Als größtes Krankenhaus nach dem Universitätsklinikum nimmt das St. Josefskrankenhaus deshalb eine besondere Rolle unter den Freiburger Kliniken ein. Mit der jetzt fertiggestellten Erweiterung setzt der Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RKK) einen Schlusspunkt in dem ehrgeizigen Programm der Erneuerung und Kapazitätsausweitung. Der markante Gebäudetrakt an der Sautierstraße setzt nicht nur in medizinischen Standards und der Ausstattung mit Patientenzimmern Maßstäbe. Er optimiert gleichzeitig die Möglichkeiten stationärer und ambulanter Behandlung, schafft neue Synergien und verbessert organisatorische und technische Abläufe, wie sie heute für einen zeitgemäßen und leistungsfähigen Klinikbetrieb unerlässlich sind. Damit und mit dem vor einigen Jahren geschaffenen Notarztzentrum stärkt das St. Josefskrankenhaus die Kapazitäten der Notfallversorgung und als Kindernotfallpraxis. Auch die Integration des Elisabeth-Krankenhauses wird damit erfolgreich abgeschlossen. Respekt und Anerkennung gilt vor allem dem Regionalverbund Kirchlicher Krankenhäuser, der mit diesem Projekt ein Finanzvolumen von rund 60 Millionen Euro bewegt. Damit gehört die Erweiterung des St. Josefskrankenhauses zu den aktuell größten Freiburger Investitionsvorhaben. Es schafft für das Haus, seine Beschäftigten und für den Träger eine gute Basis für eine gute Arbeit. Im Namen der Stadt und der Freiburger Bürgerschaft übermittele ich dem St. Josefskrankenhaus zu diesem Anlass und im 126. Jahr seines Bestehens herzliche Grüße und wünsche dem Haus eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung zum Wohl der vielen tausend Patientinnen und Patienten! Dr. Dieter Salomon Oberbürgermeister 11 12 Die „Das Erbe des Hl. Vinzenz von Paul – die Sorge für Kranke und Sterbende – ist auch heute notwendig und unerlässlich.“ Schwester Birgitta Stritt Schwester Birgitta Stritt Generaloberin der Vinzentinerinnen 13 Wurzeln 125 Jahre St. Josefskrankenhaus, Freiburg, in langjähriger Trägerschaft des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, und Einweihung des Ergänzungsneubaus des Krankenhauses sind Grund zu Freude und Dank. Ebenso ist dies Anlass, einen kurzen Blick zurück auf die Wurzeln und die Gründung des Ordens sowie auf die Anfänge des Krankenhauses zu richten, denn die Geschichte des Krankenhauses ist eng mit der Geschichte des Ordens verbunden. Die Sorge um kranke Menschen gehörte von Anfang an zum vinzentinischen Auftrag. Darum hatte der Freiburger Erzbischof, Hermann von Vicari, schon am 27. Dezember 1846 besonderen Grund, Gott zu danken, als die ersten sechs Barmherzigen Schwestern von Straßburg nach Freiburg kamen, um im Klinischen Hospital den Kranken und Armen zu dienen, sie zu pflegen und zu versorgen. Die Schwestern wurden feierlich vom Erzbischof im Freiburger Münster eingeführt, in das Klinische Hospital in der Albertstraße begleitet und dort von den Professoren der Medizinischen Fakultät begrüßt und in Empfang genommen. Die sechs Schwestern gehörten zur Gemeinschaft der „Sœurs de la Charité“ von Straßburg, die 1734 vom damaligen Bischof von Straßburg gegründet wurden. Begeistert und überzeugt vom Leben und Wirken des Hl. Vinzenz von Paul, wussten sich die Schwestern seinem Geist und Auftrag an den notleidenden Menschen besonders verpflichtet. Erzbischof Hermann von Vicari hatte das Anliegen seines Vorgängers übernommen, Schwestern von Straßburg für seine Freiburger Erzdiözese zu gewinnen. Er wusste um das segensreiche Wirken dieser Gemeinschaft. Endlich, nach langen und schwierigen, ja zähen Verhandlungen mit dem Badischen Staat, war es ihm gelungen. Die Unterschrift des Großherzogs erfolgte am 13. März 1845. Dadurch wurden die Statuten rechtskräftig, die mit dem Satz begannen: „Der Orden der barmherzigen Schwestern des heiligen Vincenz von Paulo ist in dem Großherzogthum Baden aufgenommen und eingeführt.“ Der Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Freiburg ist der erste Pflegeorden in der badischen Geschichte und erhielt staatlicherseits die Stellung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die spirituellen Wurzeln des Dienstes der Schwestern an den Menschen gründen im Erbe des Hl. Vinzenz von Paul (15811660). Er wirkte in und um Paris und teilte sein Leben mit den Armen und Hilfsbedürftigen, den Kranken und Schwachen, weil er von einem Gott der Liebe und des Erbarmens angesteckt und durchdrungen war. Sein Gottesbild brachte er auf einen kurzen Nenner, in dem deutlich wird, was er vom Wesen Gottes erfahren und begriffen hatte: „Erbarmen ist das innerste Geheimnis Gottes.“ Mit nüchternem Realismus, großer Kreativität und unerschütterlichem Gottvertrauen packte Vinzenz von Paul sein Werk an und verschrieb sich mit Leib und Seele seinem Vorbild Jesus Christus, dessen Liebe ihn drängte. Die vinzentinische Spiritualität wurde zu einer Spiritualität der Tat: „Liebe handelt!“ 14 Gemäß den genehmigten Ordensstatuten war die Gründung eines Mutterhauses als Zentrale des Ordens verpflichtend. Der Orden entschloss sich zum Bau des Mutterhauses und konnte in der Nachbarschaft des Klinischen Hospitals ein Grundstück erwerben, das auch für spätere Ausdehnung genügend Raum bot. Der offizielle Einzug in das neue Mutterhaus fand im Mai 1853 statt. Nun konnten Postulantinnen und Novizinnen im Freiburger Mutterhaus in das Ordensleben eingeführt werden und mussten nicht mehr nach Straßburg. Auch Pensionäre fanden im Mutterhaus Aufnahme. 1880/81 wurde als geistliche Mitte des Mutterhauses die Mutterhauskirche erbaut. Nach und nach breitete sich der Orden, die Schwesterngemeinschaft, mit verschiedenen Niederlassungen, Schwesternstationen und Einrichtungen in der ganzen Erzdiözese aus. Schon 1872 konnte Professor und Hofrat Dr. A. Schinzinger in den unteren Räumen des Mutterhauses eine Chirurgische Privatklinik einrichten. In einem weiteren Teil des Hauses vertrauten auch Professoren anderer Medizinischer Fakultäten Kranke der guten Pflege der Schwestern an. Der Raumbedarf weitete sich aus und die Entwicklung im Krankenhauswesen seit den 1880er Jahren forderte den Bau von neuen Krankenhäusern anstelle der bisherigen alten Spitäler. Dem vinzentinischen Auftrag – der Sorge um die Kranken - verpflichtet, und diese Herausforderung annehmend, entschloss sich der Orden zur Planung und zum Bau des ersten ordenseigenen Krankenhauses auf dem Mutterhausareal. Ein weiterer Anlass, das Krankenhaus zu bauen und zu betreiben, war auch das Bestreben, den Novizinnen eine gute Ausbildung zu geben, besonders in allen Bereichen der Krankenpflege. Der Krankenkurs wurde nach eigenen Vorstellungen und unter eigener Regie gestaltet. Von 1884 bis 1886 wurde das Krankenhaus erbaut, im Februar 1886 eröffnet und als Josefskrankenhaus eingeweiht und unter den Schutz des Hl. Josef gestellt. Mit diesem Gründungsjahr – 1886 – beginnt die 125jährige Geschichte des St. Josefskrankenhauses in der Trägerschaft des Ordens und in der unmittelbaren Nachbarschaft des Mutterhauses. In den ersten Jahren beherbergte das neue Krankenhaus eine Chirurgische Privatklinik, eine Gynäkologische Abteilung mit Geburtshilfe. In den Jahren 1912 und 1913 erfolgte die Fertigstellung eines Erweiterungsbaus, in dem u.a. die nun ergänzte Abteilung für Innere Medizin, ein Operationssaal, die Röntgeneinrichtung und Ambulanzen untergebracht wurden. Aus dem vorstehend erwähnten Krankenkurs entwickelte sich die Krankenpflegeschule. Die leitenden Ärzte des Josefskrankenhauses waren oft Dozenten an der Universität und gewährleisteten dadurch eine medizinische Ausbildung auf dem neuesten Stand. Die jungen Schwestern erhielten einen Teil der praktischen Ausbildung auch in den Universitätskliniken. Schon 1920 wurde die Krankenpflegeschule staatlich anerkannt. Im 1. Weltkrieg musste das Krankenhaus als Lazarett zur Verfügung gestellt werden. 1919 wurde eine Augenabteilung und 1939 eine HNO-Belegabteilung zugefügt. Während des 2. Weltkriegs konnte die Zivilbevölkerung versorgt werden, obwohl Freiburg Lazarettstadt geworden war. Der Tag des Angriffs auf Freiburg, der 27. November 1944, bleibt unvergessen. Der nächtliche, 20minütige Bombenhagel beschädigte die Gebäude auf dem Mutterhausareal - Mutterhaus mit Mutterhauskirche, St. Josefskrankenhaus und St. Carolushaus (1903 erbaut) - zum Teil schwer, zum Teil wurden sie ganz zerstört. Ein einziges Trümmerfeld blieb übrig. Der materielle Verlust dieser Häuser brachte die Gemeinschaft in Existenznöte. Doch der Glaube und das Vertrauen auf Gott und der Gemeinschaftssinn stärkten den Zukunftsweg. Die Oberen sahen eine der wichtigsten Aufgaben nach dem Krieg darin, das Mutterhausareal wieder aufzubauen. Die Zeit der Währungsreform war eine kritische Phase. Größte Sparsamkeit war notwendig, denn Geldmittel standen kaum zur Verfügung. Erst als Kredite in Anspruch genommen werden konnten, stellte sich der Orden tatkräftig den herausfordernden Aufgaben des Wiederaufbaus. Ein Gebäude nach dem andern entstand, angefangen mit dem zerstörten Teil des St. Josefskrankenhauses (1949), dem Mutterhaus und der neuen Mutterhauskirche (bis 1957) und dem St. Carolushaus (1961). Die Ordensleitung war immer darauf bedacht, im ordenseigenen Krankenhaus den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden, die Kranken medizinisch und pflegerisch gut zu versorgen und die wirtschaftliche Zukunft des Hauses zu sichern. Darum blieb die notwendige bauliche, organisatorische und medizinische Weiterentwicklung des St. Josefskrankenhauses bis in die Gegenwart eine stete Herausforderung. Dazu der nächste Beitrag der Festschrift. Kranke Menschen treffen heute im St Josefskrankenhaus auf ein qualitativ hochwertiges vielfältiges Angebot. Was wesentlich von Anfang an mit dazu beigetragen hat, das St. Josefskrankenhaus zu prägen und zu dem werden zu lassen, was es heute ist, war das Dasein und Wirken unserer Schwestern im vinzentinischen Geist und Tun: „Liebe handelt!“ Diesem Auftrag haben sich die vielen Schwestern mit Hand und Herz verschrieben, die in den 125 Jahren im Krankenhaus in den verschiedensten Bereichen tätig waren und sind. So prägten sie die menschliche Atmosphäre des Hauses, und durch sie kam den Kranken und Sterbenden der menschenfreundliche und barmherzige Gott nahe. Ihren jahrelangen, alltäglichen Dienst am Menschen taten die Schwestern aus der Kraft ihres Glaubens und in der Sendung ihrer Berufung und wollten den Kranken das geben, was sie an Leib und Seele nötig haben. Die Realität unserer Gemeinschaft ist die Überalterung, junge Schwestern fehlen. Deshalb ist die Gruppe der Schwestern im St. Josefskrankenhaus klein geworden. Einige Schwestern tragen den Dienst am Menschen aktiv mit, einige Schwester tragen durch kleine Dienste dazu bei. Schon seit Jahren haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Aufgaben der Schwestern übernommen und versuchen auf ihre Weise, den vinzentinischen Auftrag in die Zukunft weiter zu tragen. Das Erbe des Hl. Vinzenz von Paul – die Sorge für Kranke und Sterbende – ist auch heute notwendig und unerlässlich. Das Vinzenzwort: „Wie oft haben die Armen überhaupt kein Gesicht, und ohne aufrichtige Wertschätzung des Bedürftigen und Kranken, kann man ihm keine wirksame Hilfe leisten“, ist aktuell. Der zentrale Inhalt, Wert und Würde jedes Menschen, ist wesentlich im Umgang mit dem Kranken. 15 Ich freue mich und bin dankbar dafür, dass wir das 125jährige Bestehen des St. Josefskrankenhauses feiern und gleichzeitig den Ergänzungsneubau einweihen. Allen, die zur Planung und Erstellung des Baues beigetragen haben, meinen herzlichen Dank. Der Geschäftsführung, den Ärzten, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedensten Bereichen des Krankenhauses, unseren Schwestern danke ich sehr herzlich für Ihren engagierten Einsatz zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen allen Gottes Schutz und Segen – dem St. Josefskrankenhaus und allen Einrichtungen im Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser Gelingen und Bestand zum Wohl der Kranken. Ihre Schwester Birgitta Stritt 16 125 Jahre „So ist im Bewusstsein der Menschen unserer Region seit dieser Zeit das St. Josefskrankenhaus das Stadtkrankenhaus in Freiburg“ Helmut Schillinger 17 St. Josefskrankenhaus 18 Die Geschichte des St. Josefskrankenhauses D ie Geschichte des St. Josefskrankenhauses beginnt bereits vor dessen Erbauung – eine Besonderheit, die aufzeigt, wie der Ordern der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul ihren ersten Krankenhausbetrieb begannen und welch hohen Stellenwert die Pflege der anvertrauten Patientinnen und Patienten einnahm und bis zum heutigen Tag einnimmt. Bereits zum 1. Januar 1872 wurde im Mutterhaus eine Privatklinik erst für den Bereich der Chirurgie später dann auch für Augenheilkunde und Gynäkologie eingerichtet. Renommierte Universitätsprofessoren behandelten vorzugsweise ihre Privatpatientinnen und Patienten in dieser Privatklinik und: „Meldeten sich auswärtige Kranke bei diesen Professoren, so wiesen diese sie am liebsten in das Mutterhaus ein, das dazumal die erste Anstalt für die Aufnahme auswärtiger Kranker war“. Der Zuspruch war so groß, dass in der Starkenstraße 1 ein Haus angemietet und eine Filiale mit dem Namen „St. Josef“ eröffnet wurde. Bald jedoch reichte auch diese Kapazitätserweiterung nicht mehr aus. Auch die Apothekentradition des St. Josefskrankenhauses ist älter als das St. Josefskrankenhaus selbst. Im Rahmen des Betriebs der Privatklinik wurde bereits 1875 die „Verteilung von Arzneimitteln aus seinem eigenen Dispensarium“ erlaubt. Mit Urkunde vom 2. November 1885 wurde die „Erlaubnis zur Errichtung einer kleinen Haus- und Handapotheke“ erteilt und unter dem Namen „Marien-Apotheke“ im neu erbauten St. Josefskrankenhaus eingerichtet. Nachdem der Orden darüber hinaus mehr als 10 Jahre sein eigenes Krankehausprofil entwickelt hatte, entschloss man sich zum Neubau eines größeren Allgemeinkrankenhauses, dem St. Josefskrankenhaus. Nun konnten die Ordensschwestern ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen, den Visionen des heiligen Vinzenz entsprechend „Armen und Kranken menschgewordene Gottesgüte zu sein und Gottes Stelle an ihnen zu vertreten“. Der Bau des St. Josefskrankenhaus (1884 – 1886) I Sehr aufschlussreich und vor dem seinerzeitigen Zeitgeist auch amüsant zu lesen, ist der nachfolgende Artikel „Das neue Krankenhaus beim Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Freiburg im Breisgau“ aus dem „Sonntagskalender“: 19 n den Jahren 1884 – 86 wurde dann, auf dem Areal des Mutterhauses, das St. Josefskrankenhaus erbaut. Es war ein sehr modernes, technisch sehr fortschrittliches und auf hohem Niveau ausgestattetes Haus mit 42 Betten, das nach wie vor von Universitätsprofessoren geleitet wurde. Anlässlich der Einweihung berichtete des „Sonntagskalenders“ seinen Lesern: „Die Mehrzahl der 3,9 m hohen, sehr geräumigen Zimmer schmücken stilvolle Tapeten, gemalte Plafonds und prachtvolle, altdeutsche Kachelöfen, gewiss die gesündeste Heizung von Krankenzimmern“. Aber auch damals mussten bereits die Baukosten begrenzt werden. Zeitungszitat: „Von einem über dem Portal sich aufbauenden Erker mit Hauskapelle wurde bald abgesehen und die Architektur des Äußeren auf ein Minimum der Einfachheit reduziert, der spätgotische Stil der Privatgebäude Freiburgs jedoch beibehalten“. Fortsetzung auf Seite 20 20 Gerade diese bauliche Verwandtschaft mit den Freiburger Privathäusern und die zentrale Lage des St. Josefskrankenhauses in der Stadt, die kompetente medizinische Behandlung und die fürsorgliche pflegerische Betreuung ‚rund um die Uhr‘ über mehr als 125 Jahre hinweg begründen die langjährige Tradition und die Verbundenheit der Menschen zum St. Josefskrankenhaus. So ist im Bewusstsein der Menschen unserer Region seit dieser Zeit das St. Josefskrankenhaus das „Stadtkrankenhaus in Freiburg“. Die Erweiterung des St. Josefskrankenhauses (1912/1913) und die Zeit bis zur Zerstörung am 27. November 1944 I m Jahre 1912 standen im St. Josefskrankenhaus zur Patientenversorgung 44 Betten zur Verfügung. Schon bald wurde eine Erweiterung des Krankenhauses notwendig. Es musste das alte, nach Süden ausgerichtete Krankenhaus mit einem Neubau gekoppelt werden, der seine Orientierung zur heutigen Hermann-Herder-Straße hatte. Man entschloss sich daher, den Neubau mit zwei Flügeln auszuführen, die durch einen niedrigen Mittelbau verbunden wurden. Dieser Mittelbau sollte das alte Krankenhaus, das weiter im Garten stand, etwas verdecken und die neue, moderne Fassade des Neubaus, das neue Entree des St. Josefskrankenhauses bilden. In der Zeit von 1910 bis 1912 entstand – an der neu benannten Hermann Herder Straße – auf der gegenüberliegenden Straßenseite auch der neoklassizistische Herdersche Neubau, was insgesamt zu einem imposanten, städtebaulich neugestalteten Gesamtareal führte. Die erste große Erweiterung erfolgte in der Zeit von 1912 – 1913. Am 1. Januar 1914 ging das neue Krankenhaus mit 111 Betten in Betrieb. Der Neubau wurde wieder sehr gut ausgestattet und war technisch auf hohem Niveau. Es wurden für die Chirurgie ein septischer und ein aseptischer OP-Saal gebaut, eine Röntgeneinrichtung installiert, zwei „Schwerkrankenzimmer“ und eine Isolierstation mit zwei Zimmern eingerichtet. Insgesamt standen im Neu- und Altbau vier Operationssäle zur Verfügung. Während des 1. Weltkrieges wurde das St. Josefskrankenhaus als Lazarett genutzt. 21 22 Das 1912 – 1913 von Architekt Hugo Geis erbaute und am 1. Januar 1914 in Betrieb genommene St. Josefskrankenhaus von Norden aus gesehen. 23 Die Ansicht des 1912/1913 gebauten St. Josefskrankenhauses vom Garten aus. Das alte Krankenhaus (1884/86) ist mit dem Neubau durch zwei hier nicht sichtbare Querbauten verbunden worden. Der Zugang zum Krankenhaus erfolgte nun von der Hermann-Herder-Straße aus. 24 Anders als im 1. Weltkrieg stand das St. Josefskrankenhaus während des 2. Weltkrieges für die zivile Versorgung frei zur Verfügung. Der 27. November 1944 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Stadt und des St. Josefskrankenhauses. Im Verlauf der Bombennacht wurde es nahezu zerstört, lediglich der grün geflieste Eingang blieb erhalten (und ist bis heute unverändert). Herr Professor Küpferle, 2 Patientinnen im St. Josefskrankenhaus und eine Schwester im Mutterhaus mussten ihr Leben lassen. Das brennende St. Josefskrankenhaus (links) in der Nacht am 27. November 1944 nach dem Bombenangriff, bei dem innerhalb von 20 Minuten neun Zehntel des alten historischen Stadtkerns, Teile des Stühlingers, der Wiehre und von Herdern vernichtet wurden. Unten die Ruine des St. Josefskrankenhauses. Wiederaufbau des St. Josefskrankenhauses und die Zeit bis zum 31. Dezember 1999 Die Mezsche Villa, Karlstraße 34, in die Betten des zerstörten St. Josefskrankenhauses von 1945 bis 1949 ausgelagert waren. N ach seiner Zerstörung existierte das St. Josefskrankenhaus als ausgelagerte Bettenstation mit ca. 20 Betten in der sogenannten MEZ-Villa an der Karlstraße 34 weiter. Der mühsame Wiederaufbau begann unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. 1949 konnte nur ein Teil (Westflügel mit ca. 50 Betten) wieder benützt werden; 1951 dann der Ostflügel. Insgesamt standen mit der Inbetriebnahme des Ostflügels 101 Betten zur Verfügung. 1955 wurde mit dem sogenannten „Ergänzungsneubau Gartentrakt“ (Arkadenbau) erweitert und die Bettenzahl um 60 erhöht. Das Haus verfügte seinerzeit über ca. 200 Betten. Dem allgemeinen Trend entsprechend wurden nach und nach die seinerzeit noch üblichen großen Mehrbettzimmern (4 bis 5-Bettzimmer) in 2 bis 3-Bettzimmer mit Sanitäreinheiten und dem Zeitgeist entsprechend kleine Stationen mit 16 bis 20 Betten geschaffen. Der Wiederaufbau des Krankenhauses. Blick vom Garten aus. Die Ruine des alten 1884 – 1886 erbauten Krankenhauses ist noch zu sehen. Zustand des St. Josefskrankenhaues nach Beendigung der Bauarbeiten. Die zwei Querverbindungen zum ehemaligen alten Haus (1884/86) stoßen in den Garten hinein und warten darauf, dass hier später ein Anbau erfolgt. 25 26 Die Weiterentwicklung der Medizin und die hohe Inanspruchnahme des Hauses führten dazu, dass 1978 ein hochmoderner Funktionstrakt angegliedert wurde und Umbaumaßnahmen im Bestand erfolgten. Es entstanden 4 neue hochmoderne Operationssäle, eine neue Intensivstation mit 7 Betten, eine neue Pflegestation mit 24 Betten und moderne Sanitärbereiche. Blick auf den Funktionsbau von der Sautierstraße aus. Im dargestellten Trakt sind im Kellergeschoss die Apotheke und im Anschluss daran die Ambulanz der Inneren Abteilung untergebracht. Die Apotheke besitzt eine eigene Anfahrtsmöglichkeit. Darüber befinden sich die Operationsräume und der Sterilisationstrakt sowie über der Ambulanz der Inneren Abteilung die Intensivabteilung. Der obere Stock beherbert Krankenzimmer. Nachdem bereits 1980 die Trägerschaft des Kinderkrankenhauses St. Hedwig von den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul übernommen wurde, entstand am St. Josefskrankenhaus ein Ergänzungsneubau mit 69 Betten – davon 48 Betten für den Bereich der Pädiatrie mit einer Neugeborenenstation (8 Betten). Dieser Neubau wurde Ende 1988 bezogen. Großzügig gestaltete Funktionsräume und moderne Patientenzimmer mit Unterbringung von Begleitpersonen wurden geschaffen. Im 1. Untergeschoss entstand eine neue Liegendanfahrt mit Notfallaufnahme. Die Apotheke wurde integriert und eine Cafeteria im Dachgeschoss eingerichtet, wo auch für die Ordensschwestern ein neues Reflektorium entstand. Auch eine Tiefgagarge mit 109 Stellplätzen wurde erstellt. 27 28 Mit der Einrichtung eines Linksherzkathetermessplatzes 1996 konnte die Innere Abteilung wesentlich ergänzt werden. Die Ausweisung eines entsprechenden Großgerätestandortes war seinerzeit eine krankenhausplanerische Maßnahme. Durch die ambulant-stationär vernetzte Kooperation mit einem niedergelassenen Kardiologen konnte das Diagnostik- und Therapieangebot wesentlich erweitert werden. 1997 wurde mit Einführung der sogenannten „kleinen Neurochirurgie“ inklusive Schmerztherapie mit vollstationärem und tagesklinischem Angebot das Indikationsspektrum wieder erweitert. Im Krankenhausplan waren 282 Betten ausgewiesen. Mitte der 90er Jahre hat nicht zuletzt aufgrund der von der Politik eingeforderten Erbringung einer 30%-igen Rationalisierungsreserve in den Krankenhäusern die Dynamik im Gesundheitsmarkt zugenommen. Die Vernetzung ambulant-stationärer Strukturen kam in den Fokus der Politik und in das Bewusstsein der Verantwortlichen in den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. 1996 wurde das ehemalige Lehrlingsheim des Herder-Verlages angemietet, und für assoziierte Arztpraxen umgebaut. Die kooperierenden niedergelassenen Ärzte der neu geschaffenen Neurochirurgie und die über den Linksherzkathetermessplatz kooperierenden Kardiologen bezogen das erste Ärztehaus in der Region. Auch Psychotherapeuten zogen ein und das Druckkammerzentrum für Hyperbare Sauerstofftherapie wurde installiert. Das zum Ärztehaus umgebaute Lehrlingsheim des Herder-Verlages 29 Das St. Josefskrankenhaus 1989 nach der Fertigstellung des Ergänzungsneubaus St. Hedwig. 30 Das St. Josefskrankenhauses im RKK I m Laufe das Jahres 1999 führten die Gespräche zwischen dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, der St. Josefsschwestern vom Kloster St. Trudpert, der Kongregation der Franziskanerinnen Erlenbad e.V. und der Schwesternschaft St. Elisabeth zum Ergebnis, ihre Anstrengungen in der stationären Patientenversorgung in einer gemeinsam zu gründenden Gesellschaft zu bündeln. Zum historischen Datum, dem 1. Januar 2000, wurde der Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RKK) gGmbH – als Träger ihrer Krankenhäuser in Freiburg (St. Elisabeth-Krankenhaus, Loretto-Krankenhaus, St. Josefskrankenhaus) und in Waldkirch (Bruder-KlausKrankenhaus) mit insgesamt 623 Betten gegründet. Zum damaligen Zeitpunkt war es noch nicht üblich, Krankenhäuser in der Form einer GmbH zu führen. Diese Gesellschaftsform war seinerzeit nach Meinung vieler „der Wirtschaft“ vorbehalten. Regionalverbund Kirchlicher Krankenhäuser (RKK) gGmbH In dieser strategischen Allianz wurden die vier seit vielen Jahrzehnten im regionalen Markt sehr erfolgreichen – und untereinander im Wettbewerb stehenden – Häuser zusammengeführt. Diese mutige und sehr zukunftsweisende Entscheidung hatte zum Ziel, in einem gemeinsamen regionalen Versorgungskonzept die Krankenhausinteressen zu bündeln, die Zukunft der kirchlichen Krankenhäuser nachhaltig zu sichern, eigene Rationalisierungspotenziale zu erschließen und gleichzeitig Qualität und Kompetenz für die Patientinnen und Patienten zu steigern. Aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten neue Chancen und weitere Perspektiven für ihre berufliche Weiterentwicklung eröffnet werden. Ein besonderes Anliegen der Gesellschafter war, die Unternehmensphilosophie weiterhin an christlicher Werteorientierung auszurichten, was auch im neu zu gestaltenden Logo zum Ausdruck kommen sollte: Das Kreuz als beherrschende Form im Kern des Zeichens bindet zwei Initialen. Sie stehen für den Begriff Kirchlicher Krankenhäuser ebenso wie für den Plural mehrerer Einheiten und ihrer auf ein Zentrum ausgerichteten Symmetrie. Die Konturlinien beschreiben einen Weg, der vom Kreuz ausgeht und durch die schwingende Strichstärke die Ausstrahlung des Kreuzes spüren lässt. Dieses Leichterwerden der Konturlinie vermittelt die Anmutung von Behutsamkeit, Pflege, Mitgefühl, darüber hinaus den Eindruck einer spirituellen Ethik. Leitbild des RKK Wir haben uns entsprechend unserer freigemeinnützigen Zielsetzung zur Aufgabe gemacht, mit differenziertem medizinischem Wissen und einfühlsamer liebevoller Pflege für unsere Patienten da zu sein. Gemeinsam mit ihnen wollen wir Diagnostik und Therapie gestalten. Dabei ist uns eine ganzheitliche, dem Patienten gerecht werdende, am christlichen Menschenbild orientierte Sicht ein besonderes Anliegen 31 32 LorettoKrankenhaus Freiburg St. Josefskrankenhaus Freiburg Bruder-KlausKrankenhaus Waldkirch Bruder-KlausKrankenhaus Waldkirch 33 St. ElisabethKrankenhaus Freiburg 34 Zielplanung – organisatorische und bauliche Umsetzung D ie Gesellschafter haben frühzeitig erkannt, dass die traditionsreichen Einzelkrankenhäuser nur gemeinsam die Zukunft mit den bereits abzusehenden enormen gesellschaftlichen und krankenhausplanerischen Veränderungen würden bewältigen können. Die durch die Fusion entstandenen Synergiepotenziale ermöglichen uns daher aus eigener Kraft heraus die Konzentration und Spezialisierung der medizinischen Fachbereiche, der Verwaltung, der Technik, der Ver- und Entsorgung usw. Die bewährten Spezifika in den Häusern führten zu einem sehr breitgefächerten und komplementären Leistungsangebot in der Region. Es ergaben sich auch zahlreiche neue Optionen in der Fort- und Weiterentwicklung der Leistungsmöglichkeiten. Neben den obligatorischen Fächern der Grundversorgung (Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde) stehen uns darüber hinaus als Hauptabteilungen die Fachbereiche Orthopädie, Urologie, Neurochirurgie mit Schmerztherapie und Pädiatrie mit Neonatologie zur Verfügung. Diese strategischen Überlegungen fanden in der Zielplanung für den RKK ihren Niederschlag. Die Planung wurde mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg 2001 abgestimmt, über die Jahre immer wieder den aktuellen Erfordernissen angepasst und mündete letztendlich in ein 100 Mio. Euro umfassendes Gesamtprojekt. Die Zielplanung führte zu einer Neugliederung der Fachabteilungen in den Freiburger Häusern. Das oberste Ordnungskriterium war die Konzentration der medizinischen Fachabteilungen und die Schwerpunktbildung ‚Notfall- bzw. Elektiv‘. Die Belegabteilungen des St. Elisabeth-Krankenhauses sollten in das St. Josefskrankenhaus integriert werden. Mit der Genehmigung der Zielplanung wurde die Bettenzahl insgesamt reduziert. Das St. Josefskrankenhaus hat nun 317 Planbetten (Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Neurochirurgie) und das Loretto-Krankenhaus 158 Planbetten ([HNO], Urologie, Orthopädie, [Innere Medizin]). Das Bruder-Klaus-Krankenhaus mit 101 Planbetten in Waldkirch übernimmt die internistische und chirurgische wohnortnahe Grundversorgung der Menschen im Elztal und bildet gleichzeitig für die Freiburger Häuser des RKK die Portalfunktion. Die Patientinnen und Patienten im Elztal haben somit ein durchgängiges, gestuftes situationsadäquates und weitgefächertes Behandlungsangebot auf sehr hohem Niveau in Waldkirch und Freiburg. Die Umsetzung der Zielplanung untergliedert sich in Teilprojekte, die nur nach und nach umgesetzt werden können. Die Herausforderung bestand darin, so frühzeitig wie möglich die Einzelschritte des medizinischen, betrieblichen und baulichen Gesamtprojektes umzusetzen, die Teilschritte zielorientiert zu fokussieren und den sich im Laufe der Zeit ergebenden Veränderungen anzupassen. Nicht immer können organisatorische Veränderungen und bauliche Maßnahmen synchronisiert werden. Oft sind es „vorweggenommene“ organisatorische Teillösungen, die aber auch mit Interimsbauten einhergehen können. Anders als bei einem kompletten Neubau müssen daher Kompromisse beim Bauen im „laufenden Betrieb“ gefunden bzw. Interimsflächen zur Verfügung gestellt werden. Bereits zum Start der RKK am 1. Januar 2000 ist die sogenannte „Driving Doctor“Lösung für den Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie etabliert worden. Das bedeutet, dass die fachgleichen Abteilungen in allen Häusern auch unter gleicher Leitung stehen und die Spezialisten unseren Patientinnen und Patienten, je nach Erfordernis, „über die Hausgrenzen hinweg“ zur Verfügung stehen. Zunächst nur für das St. Josefskrankenhaus und das Bruder-Klaus-Krankenhaus praktiziert, wurde 2005 auch die Allgemein- und Viszeralchirurgie des LorettoKrankenhauses in das Konzept integriert. 2001 wurde der Zugang zum St. Josefskrankenhaus von der Hermann-Herder Straße in die Sautierstraße durch Inbetriebnahme des neuen Eingangs verlegt. Der sogenannte „alte“ Eingang wurde im Rahmen des Erweiterungsbaus in den Jahren 1912/1913 erstellt und blieb als einziger Teilbereich beim Bombenangriff am 27. November 1944 unversehrt. Dieser Zugang zum St. Josefskrankenhaus wurde also 87 Jahre genutzt. Geplant waren seinerzeit 1.000 stationäre Patienten mit einer Verweildauer von 34 Tagen. 2001 haben wir 11.300 Patienten mit einer Verweildauer von 7,3 Tagen und 2011 14.700 mit 5,7 Verweildauer Tagen behandelt. Am 28. September 2001 konnte das einzige stationäre Hospiz der Region eingeweiht werden. Die Familie Karl Leibinger, die 1,5 Mio. DM spendete und die RKK gGmbH sind mit jeweils 50 % am Hospiz Karl Josef beteiligt. Ein wichtiges Ziel ist es, sterbende Menschen einfühlsam zu begleiten und eine würdige letzte Phase ihres Lebens zu gestalten sowie die Angehörigen auch aktiv mit einzubeziehen. Das Hospiz Karl Josef ist ein Ort des Lebens. In freundlicher und familiärer Umgebung erfahren Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine ganzheitliche Betreuung. 35 Er war über viele Jahre hinweg mit seiner imposanten Eichentüre das „Gesicht des St. Josefskrankenhauses“. Es bestand jedoch schon lange der Wunsch, den Zugang zu den Bettenstationen über die seinerzeit realisierten „Halbtreppen“ funktionaler zu gestalten, da insbesondere Rollstuhlfahrer, gehbehinderte oder ältere Menschen einen barrierefreien Zugang benötigen. Aber auch die organisatorische und bauliche Umgestaltung vom „Pfortenbetrieb“ (mit Sichtfenster anno 1914) zu einem Entree mit Empfangscharakter, wo die Patientinnen und Patienten in offener Atmosphäre empfangen werden können, sollte realisiert werden. 36 Nach 22-monatiger Umbauzeit konnten wir im Oktober 2010 die neu gestaltete Abteilung für Diagnostische Radiologie, Kinderradiologie und Interventionelle Radiologie mit einer Nutzfläche von ca. 900 m² einweihen. Es entstand im Innenhof ein Neubauteil von ca. 140 m² zusätzlich. Für ca. 11,5 Mio. Euro wurde das radiologische Areal neu gegliedert und umgestaltet. Die technische Ausstattung konnten wir auf den neuesten Stand bringen und moderne Großgeräte wie DSA, MRT, digitales Röntgen und CT neu installieren. Außerdem wurden ein Radiologie-Informations- und ein digitales Bildspeichersystem in Betrieb genommen. Die gesamte hochmoderne Ausstattung der Abteilung und die räumliche Neugliederung ermöglichen ein sehr effektives und effizientes Arbeiten. Professor Peter Schmieg beschreibt in seinem Bericht ab Seite 40 alle Projekte des RKK. Hier werden nur die wichtigsten Baumaßnahmen des St. Josefskrankenhauses beschrieben. Eine wesentliche Vorabmassnahme in der Umsetzung der Zielplanung war die 2003 durchgeführte Konzentration der geburtshilflichen Abteilungen des RKK im St. Josefskrankenhaus. Die beiden belegärztlich geführten geburtshilflichen Abteilungen im Bruder-Klaus-Krankenhaus und im St. Elisabeth-Krankenhaus in Freiburg haben wir aus unterschiedlichen Gründen heraus in das St. Josefskrankenhaus verlegt. Mit über 1.200 Geburten im Jahr können wir so unser Perinatalzentrum II trotz Verschärfung der Richtlinien stärken. Durch die Anbindung eines weiteren Kreißsaales in Modulbauweise entstand ein gutes Interim. Der organisatorischen Zusammenführung im Jahre 2003 folgt nun 2012 im Ergänzungsneubau die räumliche Konzentration in vorbildlicher Funktionsintegration, wo die Entbindungsstation, der Kreißsaalbereich und die Kinderintensivstation auf einer Etage eine räumliche Einheit bilden. 37 Mit Inbetriebnahme des Ergänzungsneubaus werden die Abteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie des LorettoKrankenhaues und des St. Josefskrankenhaus auch räumlich zusammengeführt. Die neu eingerichtete Intermediate Care-Station wird auch als zentrale Notaufnahmestation genutzt. So wird das in der Stadtmitte gelegene St. Josefskrankenhaus seiner Funktion als zentrales Notfallkrankenhaus noch besser gerecht. Der bauliche Einstieg in diese Strategie war bereits der Bau des Freiburger Notarztturms mit dem Kompetenzzentrum Notfallmedizin 2007 und der seit 1. Oktober 1983 bestehende Auftrag zur Notärztlichen Versorgung des Stadtgebietes Freiburg und seiner Umgebung. Die Marke RKK-Klinikum 38 Zum 1. Januar 2013 werden auch die Gynäkologische Abteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses als Belegabteilung in das St. Josefskrankenhaus eingegliedert und der Bereich der Phlebologie als Belegabteilung in das Loretto-Krankenhaus integriert. Mit der Fertigstellung des Ergänzungsneubaus ist das größte Teilprojekt der Zielplanung mit 61,5 Mio. Euro realisiert. Von den geplanten 100 Mio. Euro Gesamtprojekt sind bis heute ca. 88 Mio. Euro in bereits abgeschlossene Projekte geflossen. Als nächstes Teilprojekt steht die Neustrukturierung und der Umbau der Zentralen Notaufnahme im St. Josefskrankenhaus mit einem Gesamtvolumen von 15 Mio. Euro an. Erst dann kann die komplette UmzugsRochade zwischen dem St. Josefskrankenhaus und dem Loretto-Krankenhaus abgeschlossen werden (Innere Abteilung vom Loretto-Krankenhaus in das St. Josefskrankenhaus und die HNO-Abteilung vom St. Josefskrankenhaus in das Loretto-Krankenhaus). Die Sanierung der Pflegebereiche im Loretto-Krankenhauses und im St. Josefskrankenhauses werden in den nächsten Jahren weitere Bau- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen. Das Bruder-Klaus-Krankenhaus in Waldkirch ist vollumfänglich saniert und war Bestandteil des 100 Mio. Euro-Gesamtprojektes. Der Regionalverbund Kirchlicher Krankenhäuser besteht seit dem 1. Januar 2000. Die mit der Zielplanung verbundene Strategie, das betriebliche, organisatorische und bauliche Konzept auf einander abzustimmen, wurde in Teilschritten durch Konzentration und Spezialisierung der medizinischen Fachabteilungen erfolgreich umgesetzt. Auch in den Bereichen Ver- und Entsorgung, Technik und Administration wurden vorhandene Synergiepotenziale ausgeschöpft. Die hausübergreifende Bündelung der medizinischen und pflegerischen Kompetenzen erlaubte es dem RKK im Laufe der Jahre ein erweitertes spezialisiertes Leistungsangebot zu entwickeln und so die Vorteile eines großen Klinikums mit der besonderen Atmosphäre eines Ordenskrankenhauses zu vereinen. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ – der von Aristoteles stammenden Erkenntnis folgend wird diese Entwicklung mit der Inbetriebnahme des Ergänzungsneubaus am St. Josefskrankenhaus auch im Markenauftritt nachvollzogen. Die traditionsreichen Häuser des RKKVerbundes haben sich im Laufe von vielen Jahrzehnten zu starken Klinikmarken entwickelt. Zusätzlich ist durch die erfolgreiche Entwicklung des RKK eine übergreifende starke Gesamtmarke entstanden. Das neue Markenzeichen vollzieht diese Entwicklung nach. Der neue Name ist kurz, eingängig und merkfähig. Bild- und Wortmarke bilden in Zukunft ein schnell erfassbare Einheit – wobei die Einzelhäuser namentlich als Markenbestandteil weiterhin in Erscheinung treten. Dabei wird soviel Kontinuität wie möglich gewahrt. Die inhaltliche Aussage des neuen wie bisherigen Markenzeichens besteht in der christlichen Werteorientierung als gemeinsame Grundlage der zusammengeschlossenen Einrichtungen. So behält das Kreuz seine Basisfunktion als Ausgangspunkt für die Gesamtform. Das Christliche und das Ethische, das Medizinische und das Moderne bestimmen den Gesamteindruck. Name und Markenzeichen bilden eine schlüssige Einheit. Der neue Markenauftritt liefert ein Versprechen, vor allem aber wörtlich durch die Zeile „Ihr Vertrauen wert”, die als neue Markenaussage für das RKK-Klinikum eingeführt wird. 39 | St. Josefskrankenhaus, Freiburg | Loretto-Krankenhaus, Freiburg | St. Elisabeth-Krankenhaus, Freiburg | Bruder-Klaus-Krankenhaus, Waldkirch RKK-Klinikum Helmut Schillinger Geschäftsführer Sautierstraße 1 79104 Freiburg Telefon0761 2711-2001 Telefax 0761 2711-2002 helmut.schillinger@rkk-klinikum.de www.rkk-klinikum.de 40 Zielkonzeption „Durch den gezielten Einsatz von Form, Material und Farbe muss auch die Architektur versuchen, einen Therapiebeitrag zu leisten.“ Prof. Dr.-Ing. Peter Schmieg 41 und Realisierungsschritte 42 I n den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich in der Krankenhausplanung der Begriff „Zielplanung“ entwickelt; man findet ihn in keiner Norm und dennoch ist mittlerweile die Erstellung von gesamtheitlichen, medizinischen, betrieblichen und baulichen Zielkonzeptionen zu einem unverzichtbaren Managementinstrumentarium geworden. So wurde bereits vor der Gründung des Regionalverbundes kirchlicher Krankenhäuser (RKK) für das St. Josefskrankenhaus eine solche umfassende Zielplanung vorgenommen, die 1997 vom Sozialministerium genehmigt wurde. Teile, wie zum Beispiel der Umbau des Personalspeisesaales, die Verlegung der Kinderkrankenpflegeschule in das Noviziatsgebäude sowie die Einrichtung einer Interimsküche waren bereits umgesetzt, als durch die Gründung des Regionalverbundes eine neue Gesamtkonzeption erforderlich wurde. Zwischenzeitlich hatten sich die Parameter im Gesundheitswesen umfangreich und schnellwechselnd verändert. Noch wichtiger wurden daher die Anforderungen an den Bau und die technische und medizinische Gebäudeausstattung, insbesondere im Hinblick auf wirtschaftliche Betriebsabläufe und auf die dazu notwendige Flexibilität, sowohl im Mikro- als auch im Makrobereich. 43 In die intensiven Überlegungen wurde neben vielen interdisziplinär geführten Diskussionsrunden bereits im August 2001 das Sozialministerium einbezogen. Eine Neubaulösung für das LorettoKrankenhaus und das St. Josefskrankenhaus auf der „grünen Wiese“ wurde noch einmal geprüft, aber aus verschiedenen Gründen endgültig wieder verworfen. Das oberste Ordnungskriterium war bei der Modellentwicklung die Sortierung nach den Schwerpunktbereichen „elektiv“ und „akut“ bzw. „notfallorientiert“. Dem Loretto-Krankenhaus werden somit Disziplinen mit geringerem Notfallpotential zugewiesen. Die Urologie und die Orthopädie, die nicht zuletzt aus historischen Gründen im Loretto-Krankenhaus fest verankert sind, werden auch weiterhin dort gesehen. Wesentliche neue bzw. neu zu ordnende Elemente im St. Josefskrankenhaus waren und sind die Zentrale Notaufnahme mit der unmittelbar angrenzenden Abteilung für bildgebende Systeme und des allgemeinen Untersuchungs- und Behandlungsbereiches der Fachdisziplinen, eine leistungsfähige Zentral-OP-Abteilung, die unmittelbare geschossgleiche Verbindung zwischen Entbindung, Neonatale Intensivstation und Wöchnerinnenstation sowie der Aufbau einer zukunftsorientierten Intensivmedizin, bestehend aus Behandlungs- und Intermediate Care-Plätzen. Alle diese Funktionsstellen sollen auf kurzem Weg miteinander verbunden werden und sollen ebenfalls auf schnellem Weg über die Zentrale Notfallaufnahme, den Liegendkrankeneingang und den Hubschrauberlandeplatz zu erreichen sein. Sie dienen so der Sicherstellung des angestrebten Workflows. Die Neuordnung der Pflegebereiche ist natürlich ebenfalls Bestandteil der Gesamtzielplanung. 44 Zentral sollen darüber hinaus künftig am St. Josefskrankenhaus Einrichtungen der Ver- und Entsorgung (Speisenversorgung / Zentrallager / Medikamentenversorgung / Zentralsterilisation) für alle Häuser des Verbundes vorgehalten werden. Wo notwendig, entstehen vor Ort entsprechende Ver- und Entsorgungsstützpunkte bzw. Relaisküchen. Am 24. Februar 2003 wurde diese modifizierte Zielplanung im Sozialministerium in Stuttgart ausführlich besprochen und im Dezember 2009 wurde das 100 Mio. Paket zur Genehmigung eingereicht. In einem ersten Schritt wurde die Planung für einen Ergänzungsneubau auf dem Areal des St. Josefskrankenhauses freigegeben. Dieses Neubauvolumen hat sich bereits in einem sehr frühen Stadium als sinnvolle Entwicklungsmöglichkeit entlang der Sautierstraße, angebunden an den Bestand und abgewinkelt in den Park in Richtung Mutterhauskirche, herausgestellt. 45 Vorbereitende Maßnahmen Das vorgesehene Baugelände stand leider nicht uneingeschränkt zur Verfügung, umfangreiche Vorarbeiten mussten geleistet werden. Der Abbruch des Gebäudes „Haus Nazareth“ aus den 60er Jahren, welches unter anderem die Räume der notärztlichen Versorgung des Stadtgebietes Freiburg und seiner Umgebung enthielt sowie deren Umsetzung in den sogenannten „roten Turm“ an der Ecke Hermann-HerderStraße – Sautierstraße war ein erster wesentlicher Schritt. Der bereits 2001 verlegte Haupteingang von der Hermann-Herder-Straße in die Sautierstraße war eine sinnvolle Voraussetzung für ein solches Konzept. Die nun U-förmig ausgebildete Gesamtanlage hat wieder eine Mitte bekommen. Das heißt, der 6-geschossige Neubau (2 Untergeschosse / 4 Obergeschosse) nimmt an der Sautierstraße die Gebäudeflucht des Bestandes auf und ist aufgrund der Typologie des Hedwigsbaus als 3-bündige Anlage angebaut. Durch die beschriebene Abwinkelung entsteht ein maßstabsgerechter Innenhof, auch wenn die Schwestern des Ordens und die Bewohner des Carolushauses die dafür notwendige Teilaufgabe des Parks mit seiner sehr schönen Bepflanzung bedauert haben. 46 Sehr belastend für die Patienten und das Personal war der Abbruch des Treppenhauses am Hedwigsbau im laufenden Bestand. Dieser wurde für die künftige, ebenengleiche Anbindung des Neubaus an den Altbau notwendig. Damit verbunden waren auch der Teilabbruch der bestehenden Tiefgarage sowie die Schaffung eines provisorischen Parkdecks mit 21 Plätzen. Ein sich anschließender Aushub – eng vom Kampfmittelräumdienst begleitet – schloss sich mit einer Tiefe von ca. 10 m an. Die Idee 47 Durch den gezielten Einsatz von Form, Material und Farbe muss auch die Architektur versuchen, einen Therapiebeitrag zu leisten. Tageslichtbezug und Orientierung bilden dabei ein wesentliches Kriterium. Tief herabgezogene Brüstungen erlauben auch aus dem Bett einen Ausblick ins Freie. Ebenso soll für Patienten, Mitarbeiter und Besucher eine maßstäbliche Anlage entstehen. Die geschickte Verbindung von alt und neu entlang der Sautierstraße war dabei eine städtebauliche Herausforderung. Konstruktion 48 Die Umsetzung Die fußläufige Erschließung erfolgt über die Sautierstraße – dem bestehenden Haupteingang – an ein neues, im Anschluss an dem Hedwigsbau errichtetes, zentrales Vertikalerschließungselement mit Treppenhaus und drei Aufzügen. Im Untergeschoss verbindet ein sogenannter „Bypass“ den Neubau mit dem Bestand. Bis zur endgültigen Sanierung des Bestandes ist dies die Hauptverbindung für liegendkranke Patienten sowie für die gesamt Ver- und Entsorgung. Später werden hier Archivflächen angeordnet. Die Erschließung der vorhandenen Tiefgarage mit jetzt 72 Plätzen sowie des neuen Ver- und Entsorgungszentrums mit Wirtschaftshof erfolgt ebenfalls über die Sautierstraße. Durch die Ausbildung und Gliederung der Fassaden wird das Neubauvolumen reduziert und es entsteht gegenüber dem Bestand ein maßstäblicher Baukörper. Das Gebäude wurde in Stahlbetonmassivbauweise errichtet. Die Gründung, ca. 10 m unter Oberkante Gelände, ist wirtschaftlich als Flachgründung ausgeführt. Um größtmögliche Geschosshöhen zu erreichen und eine flexible technische Installation zu ermöglichen, wurden die Geschossdecken als punktgestützte Platten ausgeführt. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die im 3-Bund vorhandenen Stahlbetoninnenwände sowie in Längs- und Querrichtung über die durchgehenden Stahlbetonaußenwände sowie die durchlaufenden Stahlbetonkerne (Treppenhaus-, Aufzugsund Installationskerne). Das rückspringende Dachgeschoss der Technikzentrale wurde in Massivbauweise errichtet um flexibel in der Befestigung der technischen Installation zu sein. Der Ergänzungsneubau wurde nach der Energieeinsparverordnung EneV 2007 ausgeführt. Die Außenwände sind mit einem Wärmedämmsystem d = 16 cm verkleidet. Die Wände in den unterirdischen Geschossen wurden außen mit einer Perimeterdämmung versehen. Die Dachgeschossdecken / Terrassen erhielten eine Gefälledämmung mit in Teilen extensiver Begrünung bzw. Bekiesung. Die Untergeschosse sowie das Erdgeschoss bilden zum Garten hin einen seiner Nutzung entsprechend funktionsfähigen „Breitfuß“ für Nutzungen des Zentrallagers, der Haustechnikzentralen, der Zentralsterilisation sowie für die Küche und die OP-Abteilung. Auf das Beleuchtungskonzept und die Decken- und Farbgestaltung wurde hier besonderer Wert gelegt. Die Pflegegeschosse im 1. bis 3. Obergeschoss sind demgegenüber eingerückt, so dass sich im 1. Obergeschoss nutzbare Dachterrassen ergeben. Die Fassaden nach Westen und Süden erhielten ihrer Nutzung entsprechend gegliederte Fensterbänder. Die Fassaden der Pflegebereiche nach Norden und Osten, dem ruhigen Innenhof, weisen bodentiefe Verglasungen gegliedert durch farbige Glasschwerter auf. Die Nutzungsverteilung im Neubau stellt sich wie folgt dar: Im 2. Untergeschoss befinden sich Technikzentralen und das Zentrallager. Im 1. Untergeschoss die Zentralsterilisation und die Zentralküche. Diese Bereiche werden aufgrund der Geländemodulation natürlich belichtet und beleuchtet. Im Erdgeschoss sind die OP-Abteilung mit 6 hochmodernen, dem neuesten Hygienestandard entsprechenden Sälen, zentralen Einleitzonen und sonstigen Funktionsräumen sowie der Aufwachraum angeordnet. Sämtliche OP’s haben Tageslichtbezug. Ein multifunktional zu nutzender, in drei Teile gegliederter Aufwachraum (Holding area usw.) ist über zwei Fassadenseiten natürlich belichtet. 49 50 Die Entbindungsabteilung mit 4 Kreißsälen befindet sich im 1. Obergeschoss. Auch hier spielen Farb- und Materialkonzepte eine besondere Rolle, um eine angenehme, warme Atmosphäre zu vermitteln. Gerade hier ist neben der medizinischpflegerischen Versorgung auch die räumliche Ausbildung von besonderer Bedeutung, da die Entbindungsabteilungen werden von den künftigen Müttern nach solchen Kriterien ausgewählt werden. Die angeschlossene Wöchnerinnenstation mit 26 Betten bietet durch die Möglichkeit des direkten Ausgangs der Zimmer auf die gestalteten und begrünten Terrassen im Norden und Süden ein besonderes Flair. Die Intensivpflege im 2. Obergeschoss mit 12 – 16 Betten orientiert sich nach Westen. Die Einzel- und Doppelzimmer besitzen niedrige Brüstungen um den Patienten die Möglichkeit des Außenbezugs zu geben. Die anschließende IMC-Pflege mit 25 Betten orientiert sich wie die anderen Pflegebereiche auch zum ruhigen Innenhof. Sämtliche Zimmer sind bodentief verglast und mit Bädern ausgestattet. 51 Das 3. Obergeschoss ist den 46 Betten der Wahlleistungsstation vorbehalten. Diese ist nach Norden, Süden, Osten und Westen orientiert. Durch das bauliche Konzept ergeben sich unterschiedliche Zimmerbausteine, die es neben der 2-Bettstellung nebeneinander auch ermöglichen, die Betten gegenüber aufzustellen, um den Patienten die Möglichkeit der individuellen Zonierung zu bieten. In allen Pflegegeschossen befindet sich am Umlenkpunkt Nord-Ost – im Gelenk des Gebäudes – der Dienstplatz als zentraler Anlaufpunkt für Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Die Außenanlagen entlang der Sautierstraße und des Patientengartens im geschützten Innenhof bleiben weiterhin – allerdings neu gestaltet – erhalten. Hinzu kommen begrünte Terrassen der Wöchnerinnenstation im 1. Obergeschoss sowie extensiv begrünte Dachflächen des Ver- und Entsorgungszentrums und des Technikgeschosses. Das Anlieferungsgebäude steht separat neben dem Neubau, dazwischen verläuft die neue Zufahrt zur Tiefgarage. Unterirdisch ist dieses Ver- und Entsorgungszentrum mit den Geschossen U 1 und U 2 des Neubaus direkt verbunden. Über den Wirtschaftshof läuft die Sauerstoffversorgung, die Mülltrennung und die Entsorgung. 52 Die Flure sind durch segmentförmige Wandelemente gegliedert, die die Zugänge zu den Zimmern definieren. An den Flurenden befinden sich Patientenaufenthaltsbereiche mit Blickbezug zum Garten und zur Mutterhauskirche. Bei der Gestaltung des Neubaus wurde in sämtlichen Nutzungsbereichen besonderer Wert auf Tageslichtbezug zur Unterstützung der Orientierung gelegt sowie auf helle, freundliche Materialien und ein durchgängiges Farbkonzept. Mit der Einweihung des Ergänzungsneubaues ist die Fördermaßnahme jedoch noch nicht abgeschlossen. Bis Ende 2013 stehen noch Umbauarbeiten im Hedwigsbau an. So wird im Erdgeschoss im Anschluss an die neue OP-Abteilung eine Einrichtung für Kurzzeitchirurgie einzubauen sein, dieses stellt den 7. OP dar. Auf allen Ebenen finden verbindende Anschlussarbeiten statt und in Fortsetzung der Entbindungsabteilung im Neubau schließt sich ebenengleich im Bestand der gynäkologische Untersuchungs- und Behandlungsbereich mit Eingriffsräumen an. Im Untergeschoss entstehen zentrale Personalumkleiden. Parallelmaßnahmen Auch wenn diese Festschrift der Einweihung des Ergänzungsneubaues vorbehalten ist, gab es dennoch parallel zu dessen Bauzeit zwei weitere große Maßnahmen in den Häusern, die hier kurz erwähnt werden sollen: 53 Vier moderne OP-Säle neben den notwendigen Funktionsräumen konnten bei laufendem Betrieb der alten OP-Abteilung darunter, aufgestockt und mit dem Bestand verbunden werden. Ein vorgezogener Baustein, der sich jedoch nahtlos in die Gesamtkonzeption eingereiht hat. Bruder-Klaus-Krankenhaus Waldkirch Aufstockung Loretto-Krankenhaus Im Rahmen des Konjunkturprogrammes II war es dem Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser möglich, innerhalb eines Jahres parallel zum Ergänzungsneubau am St. Josefskrankenhaus den Funktionsbau im Loretto-Krankenhaus aufzustocken. Im Bruder-Klaus-Krankenhaus in Waldkirch wurde der dritte und letzte Bauabschnitt mit der Umwandlung einer früheren Zentralküche in eine Relaisküche abgeschlossen. Auch dies dient den Vorbereitungen für die zentrale Versorgung aus der künftigen Zentralküche des Neubaus am St. Josefskrankenhaus. 54 Schlusswort Mit diesem Ersatzneubau und den beschriebenen Verbindungen an den Bestand über den Hedwigsbau ist die größte Baumaßnahme der Nachkriegszeit im St. Josefskrankenhaus abgeschlossen und auch ein wesentlicher Punkt der Zielplanung ausgeführt. Offen bleiben Maßnahmen in den Altbauten sowohl im St. Josefskrankenhaus als auch im LorettoKrankenhaus. Nach deren Umsetzungen wird die angesprochene Schwerpunktbildung möglich sein. Wir hoffen, dass die Architektur durch den gezielten Einsatz von Form, Material und Farbe ebenfalls einen Therapiebeitrag leisten kann und die Zielrichtung – den Menschen in den Mittelpunkt der Planung zu stellen – ebenso umgesetzt werden konnte wie die Absicht, dem Haus wirtschaftliche Betriebsabläufe zu ermöglichen. Prof. Dr.-Ing. Peter Schmieg Dipl.-Ing. Rainer Diekmann Planungsgesellschaft für Einrichtungen des Gesundheitswesens mbH Prof. Dr.-Ing. Peter Schmieg Blücherstraße 17c 76185 Karlsruhe Telefon 0721 83198 - 0 Telefax 0721 83198 - 49 mail@peg-architekten.de www.peg-architekten.de Lageplan 55 Herma nn - Herde r - S traß e Sautierstraße Nord Mutterhaus Mutterhauskirche Ergänzungsneubau Ab- + Auffahrt Tiefgarage Ver- + Entsorgung A l b e r ts tr a ß e Habsburger Straße Haupteingang 56 Wir 57 haben das gebaut! 58 Firmenliste Rohbauarbeiten Moser GmbH & Co. KG 79249 Merzhausen/Freiburg Rohbauarbeiten, Kernbohrungen, Schürfungen, Baustellenabsperrung Bautek Bauwerkerhaltung GmbH 79576 Weil-Ötlingen Erschließungsarbeiten Früh Ingenieurbau GmbH & Co. KG 77855 Achern Gerüstbauarbeiten Paul Becker GmbH 79211 Denzlingen Dachabdichtungsarbeiten Werder Bedachungen GmbH 02794 Leutersdorf Dachabdichtungs- + Dachverblechungsarbeiten Schelzel-Bedachungs GmbH 01157 Dresden Fassadenelemente + Sonnenschutz Walther-Technik GmbH 08451 Crimmitschau Wärmedämmverbundsystem Fritz Wiedemann u. Sohn GmbH 65189 Wiesbaden Fassade (VHF) Rathberger GmbH 79588 Efringen-Kirchen Schlosserarbeiten (Stahltreppen, Gitterroste, Stahlblechzargen) Gebr. Burger Metallbau GmbH 79106 Freiburg Schlosserarbeiten (Ganzglasgeländer) Schlosserei Schneider GmbH 79254 Oberried Schlosserarbeiten (Stahlblechtüren + Stahlklappen) H. Hüther GmbH 34346 Hedemünden Schlosserarbeiten (Treppengeländer) Erich Mächler GmbH 76571 Gaggenau-Bad Rotenfels Schlosserarbeiten (Lamellenfassaden, Stahlblechabdeckungen, Zaunabtrennung) Claus Peuckert Hufbeschlag, Metall- und Stahlbau 01737 Kurort Hartha Innenputzarbeiten Hepper GmbH & Co. KG Gipser- und Stukkateurbetrieb 79111 Freiburg Malerarbeiten Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG 79427 Eschbach R + S Raum und Schrift GmbH 09126 Chemnitz Trockenbauarbeiten / Innenüren Jaeger Ausbau GmbH & Co. KG Dresden 01159 Dresden Estricharbeiten SPOMA Parkett und Ausbau GmbH 81241 München Estrich- + Bodenbeschichtungs- arbeiten IBR GmbH Bau/Estrich/Putz 65599 Dornburg-Frickhofen Fliesenarbeiten Gebhardt + Weiterer GmbH 37351 Silberhausen Betonwerksteinarbeiten Stein-Wegener GmbH 04683 Belgershain / Köhra Metallbauarbeiten (Rohrrahmentüren) AFFT GmbH 36404 Vacha-Oberzella Tischlerarbeiten (Fensterbänke) Kiefer & Sohn GmbH 79211 Denzlingen Bodenbelagsarbeiten meyer lies Fußbodenbau Biesenrode GmbH 06343 Biesenrode Wandschutz Wandschutzsysteme Nielsen 07356 Bad Lobenstein Tischlerarbeiten (Handläufe) Jaeger Ausbau GmbH & Co. KG Dresden 01159 Dresden Tischlerarbeiten (Einbaumöbel Dienststellen, Teeküchen, Patientenzimmer, Medizintechnik) Jaeger Möbel Plus GmbH & Co. KG Leipzig 04442 Zwenkau Bautrocknung Dölco Bautro Ltd. & Co. KG 79112 Freiburg Baureinigung Keifert GmbH Gebäudereinigung 79227 Schallstadt Disch Gebäudereinigungsservice GmbH 76187 Karlsruhe Gas-, Wasser- + Entwässerungsanlagen Haus Technik GmbH Installation 99867 Gotha Heizungsanlagen / Dampfversorgung IAC Chemnitz GmbH 09116 Chemnitz WTI Wassertechnik International Rohrleitungsbau UG 57627 Hachenburg Elektroarbeiten Stark- + Schwachstrom (Fernmeldeanlage) Imtech Deutschland GmbH Co. KG 79249 Merzhausen Blitzschutzanlagen Blitzableiterbau Karlheinz Heim GmbH 79591 Eimeldingen Aufzugsanlagen Aufzugtechnik Süd GmbH 79114 Freiburg Medizinische Gasversorgung Dräger Medical Ansy GmbH 90449 Nürnberg Raumlufttechnische Anlagen Imtech Deutschland GmbH Co. KG 79249 Merzhausen Dämmung an technischen Anlagen Lauer Industrieservice GmbH 64342 Seeheim-Jugenheim Bauheizung Arzner Wärme & Abgastechnik 79737 Herrischried Dölco Bautro Ltd. & Co. KG 79112 Freiburg Kühlräume Dämmung + Ausbau R&M Kühllagerbau Mannheim GmbH 68169 Mannheim Kleinkälteanlagen Kälte-Müller 79110 Freiburg Rauch- und Wärmeabzugsanlagen JET Steinbrecher GmbH 79199 Kirchzarten Küchentechnische Einrichtung + Speiseverteileinrichtungen ES Dienstleistungen rund um die Gewerbeküche, Inh. Stefan Erlemann 79232 March - Buchheim Zentralsterilisation Belimed Deutschland GmbH 84453 Mühldorf am Inn 59 60 Kompaktdampfumformer Steamtec gesmbh A-2512 Oeynhausen Leuchten + Deckenversorgungseinheiten OP Admeco AG CH-6280 Hochdorf OP-Tische Maquet Vertrieb und Service Deutschland GmbH 76437 Rastatt Steckbeckenspülgeräte Meiko Maschinenbau GmbH & Co. KG 77652 Offenburg Deckenversorgungseinheiten Intensivstation Dräger Medical Ansy GmbH 90449 Nürnberg Untersuchungs- + Behandlungs-Leuchten Roeser Medical GmbH 70771 Leinfelden-Echterdingen Medizinische Versorgungseinheiten (Kreißsäle) + Geräteschienen Modul Technik GmbH 56410 Montabaur Patienten-Monitoring für OP, Intensiv- + IMC-Station Stoss Media Medzintechnik GmbH 66125 Saarbrücken Moduleinbauten ZARGES GmbH Zargesstraße 7 82362 Weilheim Beschilderung YOUR WAY Wegeleitsysteme Arnold Bühler 79367 Weisweil Infusionstechnik CareFusion Germany GmbH 97204 Höchberg Netzwerkinfrastruktur + IT Bechtle GmbH 79100 Freiburg Endoskopietechnik Karl Storz GmbH & Co. KG 78532 Tuttlingen Patientenmultimedia + Telefonie xevIT net works 76275 Ettlingen Wärmetherapietechnik Weyer GmbH 51515 Kürten-Herweg Asphaltarbeiten Regio-Asphalt GmbH 79108 Freiburg Medizinische Einbaumöbel + Packtische ZSVA Metallwarenfabrik Walter H. Becker GmbH 84371 Triftern Landschaftsbauarbeiten Grafmüller GmbH 79348 Freiamt Moduleinbauten ZARGES GmbH 82362 Weilheim Patientenbetten + Nachttische Völker GmbH 58454 Witten Entbindungsbetten PARENTIS Entbindungsbetten 37124 Rosdorf / Göttingen Lose Möbelierung B&O Büro und Objekt GmbH 79108 Freiburg Trinkbrunnensystem ENVIRON GmbH 79427 Eschbach Sicherheitsdienstleistungen Securitas GmbH Mobil 79115 Freiburg Planungsbeteiligte Ausführungsplanung, Ausschreibung + Bauleitung Georgi Planungsgesellschaft mbH, Habsburgerstraße 33, 79104 Freiburg Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator DEKRA Industrial GmbH, Im Mittelfeld 1, 76135 Karlsruhe Tragwerksplanung Künstlin Ingenieure GmbH & Co. KG, Hirschstraße 11a, 76133 Karlsruhe Sachverständige Bauphysik / Schallschutz Büro für Bauphysik Christian Brand GmbH, Neureuter Hauptstraße 299, 76149 Karlsruhe Prüfstatik Ingenieurgruppe Bauen, Dr.-Ing. Ralf Egner Burkheimer Straße 3, 79111 Freiburg Bauherr Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RKK) gGmbH, Sautierstraße 1, 79104 Freiburg Zielplanung, Raumprogramm, Entwurf, Förderantrag, Projektkoordination Planungsgesellschaft für Einrichtungen des Gesundheitswesens mbH (PEG mbH), Prof. Dr.-Ing. Peter Schmieg, Habsburgerstraße 33, 79104 Freiburg Koordinationsgruppe RKK Helmut Schillinger, Geschäftsführer Dipl.-Ing. Thorsten Stolpe Dipl.-Ing. Arch. Marco Nolde Dipl.- Vw. Heike Richthammer Prof. Dr. med. Johannes Forster, ärztl. Direktor Gerhard Lampp, Verwaltungsleiter Michael Schreck, Pflegedirektor Schw. Maria Ernestina, Oberin Planung + Bauleitung Technische Gebäudeausrüstung Planungsbüro Sütterlin + Partner GbR, Christaweg 8, 79114 Freiburg in Zusammenarbeit mit Jürgensen + Baumgartner Ingenieurbüro für Versorgungstechnik GmbH, Jusistraße 2, 72124 Pliezhausen Medizin- + Labortechnikplanung Planungsgesellschaft für Einrichtungen des Gesundheitswesens mbH (PEG mbH), Habsburgerstraße 33, 79104 Freiburg Für die Zentralsterilisation – in Zusammenarbeit mit BiPiG GmbH Schlackenwerther Straße 13, 76437 Rastatt Küchenplanung Ingenieurbüro Brunnenkant GbR, Panoramastraße 6, 69168 Wiesloch Planung + Bauleitung Außenanlagen kokenge.ritter GmbH, Werner-Hartmann-Straße 1, 01099 Dresden Ingenieurbüro für Bauwesen Kubena, Schlehenweg 5, 76275 Ettlingen Sachverständiger Brandschutz S & P Schuster & Partner, Ingenieurbüro für Brandschutz, Schloßstraße 32, 75045 Walzbachtal Sachverständiger Brandschutz / Lüftungsanlagen Hornung Sachverständigenbüro Schafhof 17, 76461 Muggensturm Vermessungsbüro Bugglin Ingenieure GmbH, Gesellschaft für Vermessung und Geoinformatik, Bannwaldallee 46, 76185 Karlsruhe Bodengutachten GHJ Ingenieurgesellschaft für Geo- und Umwelttechnik mbH & Co. KG, Am Hubengut 4, 76149 Karlsruhe 61 62 Planungsdaten Planungswerte: Nutzfläche (NF): Verkehrsfläche (VF): Nettogrundfläche (NGF): Bruttogrundfläche (BGFa): Bruttorauminhalt (BRIa): Gesamtbaukosten: Förderung: ca. 6.710 m² ca. 4.117 m² ca. 12.922 m² ca. 14.828 m² ca. 62.870 m³ 61,5 Mio. € 31,0 Mio. € Funktionen / Betten: OP-Abteilung mit 6 Sälen, Aufwachraum; Intensivstation + Intermediate Care (12 + 25 Betten); Entbindungsbereich; Wöchnerinnenstation (26 Betten); Normalpflege (46 Betten); Zentralsterilisation; Zentralküche; Zentrallager und Warenanlieferung Vorbereitende Maßnahmen: bis Mitte 2007 Verlegung Warenanlieferung (Alte Küche) Januar 2008 Notarztturm Einweihung bis März 2008 Abbruch Haus Nazareth Fertigstellung Februar 2009 Parkdeck (Interimsparken) bis Mai 2009 Abbruch Treppenhaus Hedwigshaus 09.2008 Bauantrag 19.09.2008Spatenstich 03.2009Baugenehmigung Zeitschiene: 08.1997 genehmigte Zielplanung / Förderbescheid; nicht vollständig umgesetzt 08.2009 01.01.2000 Gründung Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RKK) gGmbH 4. Quartal 2012 Umzug / Inbetriebnahme 08.2001 überarbeitete Zielplanung eingereicht 12.2003 Raum- und Funktions- programm eingereicht 03.2004 Abstimmung Sozialministerium 05.2004 Förderantrag eingereicht 11.2004 Bauvoranfrage 12.2005 Bescheid Bauvoranfrage 12.2006 Förderbescheid Baubeginn Verbau / Rohbau 02.2011Richtfest 26.10.2012Einweihung Haupteingang Hedwigshaus Bestand Grundriss Erdgeschoss Schacht WC D Einleitung / Nachsorge Aufzug WC H Flur Flur Anästhesie Warten Treppenhaus Nord Schacht Schacht Prämedikation Vorb. Sep. OP 1 OP - Abteilung Aufzug Aufzug Arztdienst Geräte Vorraum Aufzüge Warten (Betten) Aufzug Sterilflur Flur Schacht Arztdienst Sterilflur Sterilflur Schacht Umkleide EDV ZSV Lager Sterilgut Flur OP 5 Flur Einleitung 2 Einleitung 3 Einleitung 4 Diktat WC Treppenhaus Süd Flur Treppenh. Aufzug Aufzug Anlieferung Aufzug Vorraum Treppenhaus Ost Pers.Aufenthalt WC Arztdienst Arb. unrein Arb. unrein Schacht Lager Anästhesie Dusche Flur Einleitung 1 OP 6 Geräte Umkleide OP-Pers. Aufzug Büro Anlieferung Ver- + Entsorgung Schleuse Schleuse Entsorgung Geräteprüfraum Aufwachraum Ab- + Auffahrt Tiefgarage Kaltvergaser Reanimation Neugeborene Dienstzimmer / Stützpunkt Aufwachraum Sautierstraße Arb. unrein WC Lager Lager OP 4 Flur Umbettschleuse Aufzug Geräte OP 3 OP 2 Aufb. OP-Platten Umbettschleuse Schleuse Umkl. Angeh. Dusche Arztdienst Geräte Geräte Geräte Versorgung Flur Flur 63 Grundriss 1. OG Hedwigshaus Bestand 64 Schacht Bad WC D Flur Familien / Wehen WC H Aufzug Dienstz. Leitung Heb. + Gyn. Treppenhaus Nord Schacht Flur Bad Wöchnerinnenstation Aufzug Aufzug Entbindung 1 Bad Vorraum Aufzug Ents. / Arb. unrein Entbindungsbereich Schacht Pat.-Zimmer Geräte WC Pat.-Zimmer Dienstzimmer Arb. rein Flur Schacht Schacht Spielfläche Dachterrasse Frühstückszimmer Pers.-Aufenth. Versorgung Bad WC EDV Entbindung 2 Pflanzbeet Flur Bes. WC D WC D Bes. WC H Putzr. Pat.-Zimmer Arb. rein Pat.-Zimmer Neugeborenenzimmer Flur Bad Bad Bad Pers.-Aufenth. Flur Aufzug Treppenh. Putzr. Geräte Entbindung 4 Päd. U+B Maschinenraum Aufzüge Büro Luftraum Anlieferung Ver- + Entsorgung Treppenhaus Süd Bad Flur Stillzimmer Pat.-Zimmer Dachterrasse U+B Bad Arb. unrein Bad Flur Bereitschaft Bad Bad Flur WC Bad Flur Ents. / Arb. unrein Bettenaufbereitung Bad Pflanzbeet Rampe Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Bad Flur Entbindung 3 Bad Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Dienstzimmer / Stützpunkt WC Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Geräte Bad Schacht Reanimation Versorgung Bad Pat.-Zimmer Treppenhaus Ost Hedwigshaus Bestand Grundriss 2. OG Schacht WC D Pat.-Zimmer WC H Aufzug Flur Pat.-Zimmer Arztdienst Treppenhaus Nord Schacht Schacht Flur Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Schleuse Bad Intermediate Care-Station (IMC) Aufzug Aufzug Schleuse Entsorgung Bad Intensivstation Stützpunkt ITS Flur Pat.-Zimmer Pers.-Aufenthalt Schacht Schacht WC Pers. Arbeitsraum rein WC Pers. Versorgung Stationsleitung Arztdienst Flur Lager Arb. rein Erstversorgung Flur Arztdienst Pat.-Zimmer WC EDV Bad Lager Pat.-Zimmer Flur Geräte / Lager Aufzug Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Bad Bad Bad Pat.-Zimmer Bad Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Bad Bad Bad Flur Arb. unrein Ents. Versorgung Flur Arb. unrein Pat.-Zimmer Arztdienst Versorgung Bad Pat.-Zimmer Geräte Bad Bad Pat.-Zimmer Flur Treppenhaus Süd Arztdienst Pat.-Zimmer Bad Flur Putzr. Flur Bad Teeküche WC Pers. Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Flur Arb. unrein Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Dienstzimmer / Stützpunkt IMC Schacht Pat.-Zimmer Treppenhaus Ost 65 Grundriss 3. OG Hedwigshaus Bestand 66 Dachterrasse Hedwigshaus Dachterrasse Hedwigshaus Arztdienst WC D WC H Aufzug Flur Stationsleitung Treppenhaus Nord Bad Schacht Pers.-Aufenthalt Schacht Flur Pat.-Zimmer Bad Pat.-Zimmer Aufzug Pflegestation Aufzug Bad Pat.-Zimmer Entsorgung / Arb. unrein Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Bad Schacht Schacht Bad Geräte Bad EDV Pat.-Zimmer Flur Pat.-Zimmer Arb. rein Versorgung Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Flur Bad Pat.-Zimmer Dienstzimmer / Stützpunkt WC D Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad WC H Flur Flur Flur Teeküche Pat.-Zimmer Bad Flur Bettenaufbereitung Bad Aufzug Treppenhaus Süd PatientenAufenthalt Pat.Zimmer Arb. unrein Bad Bad Pat.-Zimmer Flur Pat.-Zimmer Pat.-Zimmer Flur Pat.Zimmer Arztdienst / U+B Bad Bad Flur Arb. unrein Ents. Lager Schacht Pat.-Zimmer Versorgung Pflegestation Bad Pat.-Zimmer Treppenhaus Ost Impressum 67 Gesetzt in Garamond ITC T und The Sans RKK-Klinikum Sautierstraße 1 79104 Freiburg Telefon0761 2711-1 Telefax 0761 2711-2302 info@rkk-klinikum.de www.rkk-klinikum.de Fotos u.a.: wikipedia.de (Hl. Vinzenz von Paul), Michael Spiegelhalter, Merdingen und fotolia.de, Thomas Ott Fotografie und PEG mbH © 2012 Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH Printed in Germany Druckerei Rudolf Heizler GmbH, Freiburg Redaktionelle Bearbeitung: Thilo Jakob Health Care To Market Bad Krozingen Umschlaggestaltung: identis design-gruppe joseph pölzelbauer Konzeption / DTP-Reinzeichnung: Johannes Klatt TypoGrafik Bad Krozingen|Tunsel | St. Josefskrankenhaus, Freiburg | Loretto-Krankenhaus, Freiburg | St. Elisabeth-Krankenhaus, Freiburg | Bruder-Klaus-Krankenhaus, Waldkirch