60 Jahre 1954 - 2014

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60 Jahre 1954 - 2014
1954
1954 - 2014
1964
1974
1984
1994
2004
2014
Festschrift
60 Jahre
Medieninhaber und Herausgeber: Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR), A-1200 Wien, Dresdner Straße 89/19
Redaktion, Layout und Satzherstellung: Dipl-Ing. Lukas Kalcher
Druck: Hammerer GmbH, A-4910 Ried im Innkreis
Redaktionsschluss: Wien, am 26. Mai 2014
60 Jahre im Dienst der
heimischen Rinderzüchter
Die topografischen Voraussetzungen und der hohe Anteil an Grünland prädestinieren Österreich
„60
Jahre – und kein bißchen weise…“ sang Curd Jürgens. Was auf manchen Zeitge-
Rind und der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen und Lebensgrundlagen. Unabhän-
nossen wohl zutreffen mag, trifft wohl nicht für die Zentrale Arbeitsgemeinschaft
gig der gehaltenen Rasse und der Produktionssparte erwarten 25.000 Rinderzüchter stabile
wie kaum eine andere europäische Region zur Haltung von Rindern. Genauso unterschiedlich
wie die Landschaft Österreichs, die damit verbundenen Produktionsgrundlagen und Betriebsformen sind auch die Interessen der heimischen Rinderhalter. Letztendlich eint sie die Liebe zum
österreichischer Rinderzüchter zu. Aus der Notwendigkeit der koordinierten österreichweiten
Rahmenbedingungen, ein existenzsicherndes Einkommen und die entsprechende Wertschät-
Seuchenbekämpfung 1954 geschaffen, hat sich die ZAR zu einem modernen innovationsstarken
zung von Politik und Gesellschaft. In der ZAR helfen wir zusammen, dass dies auch in Zukunft
Dienstleister für die heimischen Rinderbauern entwickelt. Für Außenstehende oft nicht erkenn-
gesichert ist.
bar hat sich die Rinderwirtschaft in dieser Zeit enorm weiterentwickelt. Galt die Grundausrichtung nach den Kriegswirren in der Besatzungszeit ursprünglich der Versorgungssicherung der
Bevölkerung mit Lebensmitteln und lag der Fokus daher auf der Leistungssteigerung und
Lebenserhaltung der Tiere, so hat sich darauf aufbauend das Aufgabenbild deutlich erweitert.
Heute steht die ZAR für Kompetenz in der Datenerfassung, Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung, umgesetzt durch die Landeskontrollverbände und Zuchtverbände an der Basis und
koordiniert durch die ZAR-Tochter ZuchtData. Der Forschungsbereich wurde im letzten Jahrzehnt verstärkt als wichtiges Aufgabenfeld integriert – mit dem Effekt, dass die österreichische
Rinderzucht in vielen Bereichen europäischer Innovationsführer geworden ist. Forschungsprojekte wie Gesundheitsmonitoring Rind, ELGA-Rind oder Efficient Cow dienen vielen Partnerländern in der Rinderzucht als Vorbild. Im Jahr 2008 wurde der Bildungsbereich als integrativer
Bestandteil aufgenommen und ist heute nicht mehr wegzudenken. Zielgruppen sind dabei die
arrivierten Funktionäre und die breite Züchterschaft, aber vor allem auch die Jungzüchter und
die TierzuchtlehrerInnen in den landwirtschaftlichen Fach- und Mittelschulen. Das hervorragende duale Bildungssystem als Grundlage, begleitet von bedarfsorientierten Weiterbildungsmaßnahmen wie dem Jungzüchterprofi, ermöglicht der ZAR als Einhand-Organisation die
rasche Umsetzung von Forschungsergebnissen in die tägliche Arbeit am Betrieb. Die Betreuung
Foto: ZAR
Vorstand der ZAR
Juni 2014
und das koordinierte Marketing von heimischem Zuchtvieh hat für viele Rinderhalter ein drittes
Einkommensstandbein geschaffen und hat einen stabilisierenden Effekt in der Preisbildung auf
den heimischen Zuchtviehmärkten.
60 Jahre
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1954 - 2014
60 Jahre
1954 - 2014
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60 Jahre
1954 - 2014
Eine
Erfolgsgeschichte
von
Lukas Kalcher
1980: Messeauftritt der österreichischen Rinderzucht in
Verona, Italien
Foto: ZAR
6
7
1951
A
1950: Die neuerrichtete Tierzuchthalle Zwettl mit einem
Stall für 200 Großrinder und dem Auktionsringgebäude
Quelle: Pichler
nfang der 50er Jahre setzt sich aufgrund von Gegebenheiten in der Zucht,
Leistungskontrolle und Vermarktung immer mehr die Überzeugung durch,
dass nur ein gemeinsames und gebündeltes Vorgehen für die Rinderzucht
Zukunft hat. Diese weit über die Landes-, Verbands- und Rassengrenzen
hinausgehenden Bestrebungen führen schlussendlich zur entscheidenden
Sitzung am 11. Dezember 1951 in Salzburg, wo die Gründung einer Dachorganisation beschlossen wird.
A
1952
m 6. Februar findet im Hause des Milchwirtschaftsfonds in Wien, Wipplinger Straße 30, die erste Versammlung statt. Insgesamt sind 38 Personen
anwesend. Die Einladung ergeht an
nachfolgende Verbände:
1954: 7.105 Kontrollkühe werden noch zur Arbeitsleistung eingesetzt. Bis ca. 1950 werden fast alle österreichischen Rinderrassen als Zugtiere verwendet.
Foto: Litzlbauer
Einladungsschreiben zur Gründungsversammlung der Dachorganisation der österreichischen Rinderzuchtverbände am 6.
Februar 1952 in Wien
Quelle: ZAR
8
Braunviehzuchtverband Vorarlberg,
Braunviehzuchtverband Oberösterreich, Braunviehzuchtverband
Niederösterreich, Braunviehzuchtverband Steiermark, Braunviehzuchtverband Kärnten, Verband der
Waldviertler Blondviehzüchter,
Blondviehverband Kärnten, Tiroler
Braunviehzuchtverband, Tiroler
Grauviehzuchtverband, Arbeitsgemeinschaft der Fleckviehzüchter,
Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer
Rinderzuchtverbände, Arbeitsgemeinschaft der Murbodner Zucht-
verbände. Zum ersten Obmann wird
der Braunviehzüchter Ök.-Rat Franz
Thoma, aus Gröbming in der Steiermark und von 1952 bis 1959 Landwirtschaftsminister, gewählt. Erster
Werbung für die Milchleistungskontrolle der LandwirtGeschäftsführer wird Dozent Dr.
schaftskammer Niederösterreich und Wien aus dieser Zeit
Quelle: Pichler
Peter. Bundesminister Thoma
nimmt damals die Wahl nur unter der Bedingung an, dass ihm ein geschäftsführender Obmann beigestellt wird. Für diese Stelle qualifiziert sich Staatsbeauftragter Ök.-Rat Johann Blöchl aus Lasberg, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Fleckviehzüchter. In diesem Jahr werden noch
zwei Sitzungen des sogenannten „Exekutivkomitees“ in Klachau im steirischen
Tauplitz und in Wien sowie eine Vorstandssitzung in St. Johann in Tirol abgehalten. In Klachau befinden sich der Stieraufzuchthof und die Besamungsstation Thomahof. Das Exekutivkomitee besteht aus dem Obmann, dem Geschäftsführer und je einem Vertreter der vier Arbeitsgemeinschaften. Die wesentlichen
Themen sind die Bekämpfung der Tuberkulose sowie der Maul- und Klauenseuche. Nach dem Tod von Dozent Dr. Peter führt Tierzuchtdirektor Ing. Koch
interimistisch die Geschäfte weiter.
A
Landwirtschaftsminister Ök.-Rat Franz Thoma, Stmk.,
Gründungsobmann im Jahre 1954
Foto: ZAR
1953
m 15. Juli wird Dr. Wilhelm Müller, Leiter der Tierzuchtabteilung im
Landwirtschaftsministerium, bei der Hauptversammlung zum Geschäftsführer bestellt. In
diesem Jahr kann
erstmals in der
österreichischen
Milchleistungskontrolle die DurchQuelle: Pichler
schnittsleistung
Landesrat Johann Blöchl, OÖ., geschäftsführender
Obmann von 1954 - 1956
Foto: ZAR
9
aller Kontrollkühe von 3.000 kg Milch überschritten werden. Es stehen nur 13%
der insgesamt 1,153.087 österreichischen Milchkühe unter Leistungskontrolle.
Um diese zu etablieren, werden bei der Tagung der Vertreter der Landwirtschaftskammern und Landeskontrollverbände am 16. Oktober im Bundesministerium für Land- und Fortwirtschaft die Bestimmungen für die Durchführung
der Milchleistungsprüfung in Österreich festgelegt.
Dr. Wilhelm Müller, Geschäftsführer von 1954 - 1965
Foto: ZAR
D
1954
er Beschluss der Satzungen und die Gründung des Vereines mit dem
Namen „Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter“
(ZAR) erfolgen in der Mitgliederversammlung am 17. März 1954 in Wien. Der
Bescheid der Vereinsbehörde über die Nichtuntersagung trägt das Datum vom
19. Mai 1954 und kann somit als offizielles „Geburtsdatum“ der ZAR gelten. Der
erste ZAR-Obmann ist kein geringerer als der Landwirtschaftsminister selbst,
nämlich Ök.-Rat Franz Thoma . Der Präsident der Landwirtschaftskammer
Oberösterreich und Fleckviehzüchter Landesrat Johann Blöchl aus Lasberg wird
zum geschäftsführenden Obmann gewählt. Zum ersten Geschäftsführer wird
1954: Die österreichweite Kontrolldichte beträgt zu
dieser Zeit 15%. Die höchsten Kontrolldichten weisen die
Bundesländer Vorarlberg mit 43,1% und Tirol mit 27,6%
auf.
Quelle: ZAR
1954: Rassenverteilung Kontrollkühe in Österreich
Quelle: ZAR
10
1954: Verteilung der österreichischen Rinderrassen im Gründungsjahr der ZAR
Quelle: ZAR
Sekt. Rat Dr. Wilhelm Müller bestellt.
Der Sitz des Vereines ist in Wien,
Stubenring 1.
Die Abwicklung der Geschäftstätigkeit erfolgt im Rahmen der Aufgaben der Tierzuchtabteilung des
Landwirtschaftsministeriums,
sodass zunächst kein eigenes Büro
und Personal erforderlich sind. Bis
31. Oktober 1993 ist der jeweilige
Leiter der Tierzuchtabteilung auch
immer der Geschäftsführer der ZAR.
Ziele und Aufgaben des Vereines
laut damaliger Satzungen:
„…Die ZAR bezweckt die Interes19. Mai 1954: Nach dem positiven Bescheid der Vereinsbehörde
steht der Gründung der ZAR nichts mehr im Wege.
Quelle: ZAR
sensvertretung der österreichischen
Rinderzüchter und die Förderung aller Bestrebungen, welche auf die Verbesserung der heimischen Rinderzucht und deren Geltung im In- und Ausland
hinzielen. Der Zweck wird erreicht durch Bestrebungen auf Fassung und
Verwirklichung einheitlicher Beschlüsse in Bezug auf die Festlegung von
allgemein gültigen Richtlinien in züchterischen, organisatorischen und absatztechnischen Fragen sowie durch fachliche Publikationen und Veranstaltungen...“
Wenn sich auch die grundsätzlichen Zielsetzungen bis heute nicht geändert
haben, so hat es natürlich im Laufe der Zeit, je nach äußeren Rahmenbedingungen, verschiedene Arbeitsschwerpunkte gegeben. In den 50er Jahren ist
dies unter anderem die TBC-Bekämpfung, die sowohl erhebliche finanzielle
Mittel erfordern als auch teilweise zu starken Schwankungen der Kontrollkuhzahlen in den Betrieben führen. Das Auftreten von weiteren Seuchen wie Brucellose (seuchenhaftes Verkalben durch Bazillus Bang), MKS, IBR-IPV, Leukose und
zuletzt BSE, ist für die Züchter und die Rinderzuchtorganisationen immer mit
großen Belastungen verbunden.
1954: „Mehr und mehr führen Polyäthylen-Rohrleitungen die Milch von der Alpe direkt und einfach zu
Tal.“
Foto: ZAR
1955: Landwirtschaftsmesse in Verona, Italien Foto: ZAR
11
Ök.-Rat Anton Huber, OÖ, geschäftsführender Obmann
ab 1956, Obmann von 1965 - 1966
Foto: ZAR
Als eine der Hauptaufgaben der neu gegründeten
Organisation werden die Vereinheitlichung und Standardisierung der Leistungskontrolle gesehen. Im
Vorwort des geschäftsführenden Obmannes Landesrat
Blöchl zum Bericht über die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung in Österreich 1953 heißt es unter andeDer ICAR-Sonderstempel
rem: „Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft darf es wohl als
gutes Omen für ihre weiteren wichtigen Vorhaben
bezeichnen, dass eine ihrer ersten Bemühungen, die Leistungskontrolle in den
österreichischen Ländern auf einen Nenner zu bringen, die auch internationalen Anforderungen gerecht wird, von Erfolg begleitet war.“ In diesem Vorwort
findet sich auch die offenbar noch heute aktuelle Aussage: „Die Leistungskontrolle hat sich als eine der erfolgreichsten Förderungsmaßnahmen bewährt,
obwohl sie gerade in Österreich mit größten technischen und finanziellen
Schwierigkeiten verbunden bleibt und nicht überall das notwendige Verständnis findet.“
Der Anteil der einzelnen Rassen am Kontrollkuhbestand hat sich in den vergangenen sechzig Jahren stark verändert:
Rasse
Fleckvieh
1954
E
1955
nde Juni wird auf der Tagung des Europäischen Milchkontrollkomitees
(heute ICAR) in London der ZAR, als Vertreterin der österreichischen Landeskontrollverbände, der vom Komitee geschaffene Sonderstempel als fünfter
Mitgliedsorganisation verliehen. Dies ist das Zeugnis dafür, dass die Leistungsprüfungen in Österreich nach den genauen Richtlinien dieses Komitees erfolgen
und die Ergebnisse daher international anerkannt sind.
Foto: Rinderzucht Tirol
A
1956
ls weiteres Zeichen der internationalen Anerkennung wird auch der
Beschluss gewertet, die nächste Jahrestagung im September 1956 in Wien
abzuhalten. Die Mitarbeit in dieser zunächst europäischen und später internationalen (ICAR – International Committee of Animal Recording) Organisation ist
immer eine gute Gelegenheit, sowohl weltweite Kontakte zu knüpfen und zu
2013
Stk.
Anteil %
Stk.
Anteil %
922.412
40,0
1,488.524
76,0
Braunvieh
305.813
13,3
135.047
6,9
Pinzgauer
361.648
15,7
39.083
2,0
Schwarzbunte/Holstein Friesian
18.619
0,8
97.352
5,0
Grauvieh
41.065
1,8
17.728
0,9
Murbodner
270.099
11,7
16.043
0,8
Kärntner und Waldviertler Blondvieh
261.113
11,3
6.147
0,3
Sonstige
124.268
5,4
158.358
8,1
SUMME
2,305.037
100,0%
1,958.282
100,0
1956: Jubiläumsschau 50 Jahre Tiroler Fleckviehzuchtverband in Rotholz, Tirol. Die ZAR ist zu diesem
Zeitpunkt gerade einmal 2 Jahre jung.
1956: „In den kleinbäuerlichen Berggebieten müssen
immer noch Kalbin und Kuh die Zugarbeit leisten.“
Foto: Risch-Lau
Quelle: BMLFUW, Rinderrassenzählung 2013
1956: Österreichisches Braunvieh auf der Kölner Messe in
Deutschland
Foto: ZAR
12
1956: Übersicht über die Rassenverteilung an Herdebuchkühen, Mitgliedsbetrieben und Kontrollkuhbestand sowie
Kontrolldichte in Österreich
Quelle: „Die Rinderzucht in Österreich“ (1957)
1956: „Grenzland“-Versteigerungshalle des oststeirischen Fleckviehzuchtverbandes in Feldbach, Steiermark
Foto: Pohl
13
1957: Jubiläumsausstellung „50 Jahre Tiroler Braunviehzuchtverband“ in Imst, Tirol
Quelle: „Tiroler Braunvieh“ 2007 (Partl)
vertiefen als auch an der Festlegung von Regeln und Richtlinien gestaltend
mitzuwirken. Unter der Initiative der ZAR, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft und unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammern und Rinderzuchtverbände, erscheint das Buch „Die Rinderzucht in Österreich“, verfasst von Dr. Wilhelm Müller. In seinem Vorwort schreibt
er über die „…aktuelle Hochkonjunktur, die an den Grundfesten der bäuerlichen Wirtschaft rüttelt. Dieses Buch möge Orientierung und zugleich Besinnung auf härtere Zeiten sowie den österreichischen Bauern und Züchtern
Rückhalt und Kraft für einen ehrenvollen Weiterbestand geben…“
Am 14. April folgt Ök.-Rat Anton Huber dem mittlerweile zum oberösterreichischen Landeshauptmann Stellvertreter gewählten Ök.-Rat Johann Blöchl als
geschäftsführender Obmann der ZAR nach. In diesem Jahr erfolgt die Gründung der noch heute aktiven Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter mit dem Ziel, über die Grenzen der Bundesländer hinweg die Förderung
und Weiterentwicklung der Fleckviehzucht in organisatorischer und
züchterischer Hinsicht voranzutreiben.
1957: Grauviehtiere auf der Messe in Verona, Italien.
Foto: ZAR
D
1958
as Marktordnungsgesetz für Vieh und Fleisch, Milch und Getreide wird
erlassen, das insbesondere für die tierische Produktion Preis- und Absatzsicherheit schafft und mit vielen Novellierungen bis zum EU-Beitritt im Jahre
1995 seine Gültigkeit hat.
I
1958: Pinzgauer Zuchtstiere vom Herbststiermarkt in
Maishofen für den Export in die damalige ČSSR (Tschechoslowakei).
Foto: Schnitzhofer
14
1960
m Zuge der Leistungsprüfung werden zahlreiche Daten erhoben. Daher ist
dieser Bereich von Anfang an für den Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung prädestiniert. Es wird damit begonnen, dieses, für die damalige Zeit
absolut neue technische Hilfsmittel, für die Auswertung der Leistungsdaten zu
nutzen. Für die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung im Bereich
1956: „Hochleistungskühe“ müssen nicht nur viel
Milch, sondern auch viel Heu liefern.
Foto: Löbl
15
Dr. Franz Ebenbauer, Geschäftsführer von 1965 - 1979
Foto: ZAR
Leistungskontrolle und Zuchtwertschätzung
kann Dipl. Ing. Dr. Otto Hartmann gewonnen
werden. Als Leiter der Tierzuchtabteilung im
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft
hat er in diesem Tätigkeitsbereich entscheidende
Initiativen gesetzt. 1960 einigen sich ÖVP und
SPÖ mit dem damaligen Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Dipl.-Ing. Eduard
Die ZAR-Medaillen werden seit der
Hartmann, auf die Beschlussfassung des LandGründung der ZAR an die österreichischen Züchterinnen und Züchter für
wirtschaftsgesetzes mit dem Grünen Plan (heute:
außergewöhnliche Leistungen verliehen.
Quelle: ZAR
Maßnahmen gemäß Paragraf 9 LWG). Die
Förderung der tierischen Produktion insbesondere für die Rinder- und Milchwirtschaft wurde dadurch auf neue Grundlagen gestellt. Die Ziele im Landwirtschaftsgesetz (LWG) entsprechen auch 35 Jahre später jenen der europäischen
Agrarpolitik und werden daher 1995 in den EU-Rechtsbestand übernommen
und haben bis heute Geltung.
B
1962
is 1959 werden die Jahresleistungen der Kontrollkühe ermittelt. Danach
erfolgt die Berechnung von Standardlaktationen, die für züchterische
Vergleiche notwendig sind. Für die betriebswirtschaftlich bedeutsamen Betriebsdurchschnitte müssen allerdings nach wie vor zusätzlich die Jahresleistungen ermittelt werden.
E
1963: Datenblatt für die weitere Datenspeicherung auf
Lochkarten. Eine Lochkarte mit 45 Spalten entspricht 45
Zeichen zu je 12 Bit. Das ergibt eine Speicherkapazität
Quelle: ZAR
von rund 68 Bytes.
16
1963
inführung der Zuchtwertschätzung für die Milchleistung (Töchterpopulationsvergleich). In der ZAR wird eine Lochkartenstelle zur Erfassung der fertig
berechneten Laktationen eingerichtet. Bei diesem System muss die aufwendige
Berechnung der Laktationsleistungen aus den Einzelkontrollen vom Kontrollpersonal selbst vorgenommen werden.
E
1964
ine neue Technologie in der künstlichen Besamung wird eingeführt. Der FIH
stellt als erster österreichischer Zuchtverband von Glasröhrchen auf Kunststoffpailletten um. Ein spezieller Drucker vermerkt auf der Paillette Name, Stierund Herdebuchnummer des Stieres und das Datum der Samengewinnung.
A
1965
m 26. November wird Dr. Franz Ebenbauer, Leiter der Tierzuchtabteilung
im Landwirtschaftsministerium, zum Geschäftsführer bestellt. In der
Hauptversammlung vom 7. Juni wird Ök.-Rat Anton Huber zum Obmann
gewählt, Ök.-Rat Franz Thoma, bereits Bundesminister a.D, erhält die EhrenObmannschaft der ZAR. Österreichweit liegt die Besamungsdichte knapp über
30% (2014: 95,2%).
A
Ök.-Rat Florian Mandorfer, OÖ, Obmann von 1966 - 1980
Foto: ZAR
1966
m 16. März folgt nach dem Tod von Ök.-Rat Anton Huber Ök.-Rat Florian
Mandorfer aus Oberösterreich als Obmann. Es erscheint der erste Jahresbericht der österreichischen Rinderzucht. In diesem
Jahr wird in der künstlichen Besamung das Tiefgefrierverfahren eingeführt mit dem wesentlichen
Vorteil, die Pailletten praktisch unbegrenzt lagerfähig
zu erhalten. Nach Versuchen mit der KohlensäureeisKühlung (bis -80 °C) revolutioniert die Konservierung
in flüssigem Stickstoff (-196 °C) die Rinderzucht. „Wir
hoffen, dass das züchterische Risiko kleiner wird,
dabei aber die Erfolge der harten Züchterarbeit
größer werden“, schreibt Dr. Otmar Föger zur EinfühErstausgabe des ZAR-Jahresberichtes
rung des Tiefgefrierverfahrens.
Die Lochkartenstelle in der ZAR mit dem Laktationsmeldeblatt dient zur Erfassung der von den Kontrollassistenten berechneten Laktationen.
Foto: ZAR
17
E
1966: Versorgung eines Stickstoffcontainers mit
flüssigem Stickstoff in der Besamungsstation in Ried im
Innkreis, OÖ, ab der Einführung des Tiefgefrierverfahrens.
Foto: ZAR
ine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der EDV ist – auf
Initiative der ZAR – die Schaffung und Einführung einer Lebensnummer für
die österreichweite eindeutige Identifikation der Tiere. Diese muss zwei Anforderungen erfüllen: Jede Nummer begleitet das Tier von Geburt bis zu dessen
Tod („Lebensnummer“) bzw. von Beginn der Leistungskontrolle bis zum Ausscheiden. Zweitens darf jede Nummer in Österreich nur einmal vorkommen. Die
Lebensnummer besteht aus neun Ziffern und inhaltlich aus drei Teilen: der
Gebietszahl (zweistellige Zahl am Ende), der laufenden Nummer (ersten sechs
Stellen) sowie der Prüfziffer (drittletzte Stelle). Zur Kennzeichnung der Rinder
entscheiden sich damals alle Kontrollverbände für Messingohrmarken sowie
einem Schutzzeichen. Dieses besteht aus einem „Ö“ mit einem Rinderkopf in der
Mitte, dem damaligen Logo der ZAR. Dieses Zeichen darf ausschließlich auf den
Marken der österreichischen Kontrollverbände verwendet werden. Einige
Kontrollverbände verwenden zusätzlich eine Tätowierung. Die Marken waren
im rechten Ohr einzuziehen. Mit 1. Oktober erfolgt in Oberösterreich die
Umstellung auf die elektronische Erfassung und Verarbeitung der Monatskontrollen (erste Version der so genannten RZ-Programme – RinderZuchtprogramme von IBM). Als Rückmeldung an die Betriebe wird nach jeder Kontrolle
ein Monatsbericht mit dem aktuellen Kuhbestand und den aufgerechneten
Leistungen ausgedruckt. Für die Zuchtverbände werden die fertigen Laktationen zur Ergänzung der Herdebücher auf Klebeetiketten angedruckt.
D
1966: Verbandsausstellung bei der Wiener Herbstmesse
Quelle: Pichler
18
1967
1968
as Land- und Forstwirtschaftliche Rechenzentrum (LFRZ) unter dem
damaligen Landwirtschaftsminister Dr. Karl Schleinzer wird gegründet.
Die ZAR ist von Beginn bis zur Umorganisation im Jahre 2013 Vereinsmitglied.
Österreich richtet den Kongress der Europäischen Fleckviehzüchter aus.
„TGN2-Konservierung“ in der Besamungsstation
in Ried i. I., OÖ
Foto: Lichtbildstelle
19
1969
E
Sommer 1968: Kühe auf der Maschentalalm-Hochleger,
Gemeinde Fügenberg, Tirol
Foto: Kniely
in weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der ZAR ist
stets die Sicherung des Zuchtviehabsatzes und
die Mitwirkung an der Erschließung neuer Absatzmärkte. Zur Koordinierung und Abwicklung aller
Maßnahmen im Bereich der Vermarktung gibt es
den sogenannten Werbefonds (jetzt MarketingKoordinationsausschuss „MAKOS“). Für die Organisation, Durchführung und Betreuung der italienischen Messen ist ausschließlich die ZAR
zuständig. Dazu wird ein eigener Werbefachmann
eingestellt. Um die restlichen Länder kümmert sich
Das langgediente Logo der ZAR. Es
die Firma AUSTROVIEH, die Teil der österreichibestand aus einem „Ö“ mit einem
Rinderkopf in der Mitte und diente den
schen Viehverwertung ist.
damaligen Messingohrmarken als
Schutzzeichen.
Quelle: ZAR
Bis zum Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bzw. zur EU ist der Zuchtviehexport
nach Italien immer wieder mit neuen (hausgemachten und fremdverschuldeten) Problemen verbunden. Es müssen einheitliche, fälschungssichere
Abstammungs- und Leistungsnachweisformulare geschaffen werden (Wasserzeichenpapier, Druck nur von der Österreichischen Staatsdruckerei). Häufig
geänderte „Collaudo“ (Anerkennungs)-Bestimmungen Italiens, die ihren
Niederschlag in den verschiedenen „Circolari“ finden, führen oftmals zu Unstimmigkeiten.
M
1969: Braunvieh bei der Verladung nach Bahrein,
Persischer Golf
Foto: Schwab
20
1970
it Beginn des Jahres werden sämtliche EDV-Aktivitäten der ZAR in das
neu geschaffene Land- und Forstwirtschaftliche Rechenzentrum (LFRZ)
übertragen. Die Aufgaben des LFRZ sind im Wesentlichen die Datenerfassung
mittels Lochkarten und dem Markierungsbelegleser IBM 1232.
Nach der Entwicklung von entsprechenden Programmen wird begonnen,
laufend die einzelnen Kontrollen zu
erfassen und die Laktationen und
Betriebsleistungen zu berechnen. Die
Umstellung erfolgt bundesländerweise.
Für die laufende Erfassung der anfallenden Daten wie Zu- und Abgänge,
Belegungen, Abkalbungen und vor allem
die monatlichen Kontrollergebnisse wird
die optische Beleglesung eingesetzt.
Zunächst in Form von Markierungsbelegen, auf denen die Ziffern an den vorgesehenen Stellen mit Strichen markiert
und dann maschinell gelesen werden.
Die Rückmeldung der laufend aufgerechneten Leistungen an die Kontrollbetriebe
1971: Die Klarschriftbelege (5 verschiedene Belege)
lösen die Markierungsbelege ab. Nun können handerfolgt über die Monatsberichte. Die
schriftliche oder vorgedruckte Ziffern und einige
wenige andere Zeichen optisch gelesen werden. Um
Zuchtverbände erhalten für die Aktualigute Ergebnisse zu erzielen, mussten die Kontrollorgane zu „Übungszwecken“ Testbelege ausfüllen.
sierung der Herdebuchkartei mehrmals
Quelle: ZAR
im Jahr die abgeschlossenen Laktationen
zunächst auf Klebeetiketten. Später werden auch die Karteiblätter zentral
gedruckt und den Verbänden übermittelt. In weiterer Folge entschließen sich
einige Zuchtverbände, für die Herdebuchführung die Mikrofilmtechnik einzusetzen.
Dazu werden in regelmäßigen Abständen die entsprechenden Daten auf
Mikrofiche (Mikroplanfilm) ausgegeben. Mit entsprechenden Lesegeräten ist
ein rascher Zugriff auf die Daten möglich (diese Technik wird u.a. auch von den
Banken für die Kontoführung eingesetzt).
1970: Kälbermarkt in Amstetten, NÖ
Foto: ZAR
1969: Die österreichischen Ausstellungstiere in Verona,
Italien
Foto: ZAR
1970: Grauviehexporte nach Albanien
Foto: Petyrek
21
1971
N
1971: Fleckviehexporte nach Irland, per Luftfracht
Foto: ZAR
1972: Das neue ZAR-Büro in der Lassallestraße im 2.
Wiener Gemeindebezirk. In diesem Jahr übernimmt Frau
Evelin Beer das Sekretariat.
Foto: ZAR
ach umfangreichen Tests mit Handschriftbelegen erfolgt die Einführung
der sogenannten Klarschriftbelege anstelle der Markierungsbelege. Die Kontrollorgane müssen bestimmte Regeln für das
Schreiben der optisch lesbaren Ziffern
einhalten. Auf Basis der von Dr. Alois Essl
und Doz. Dr. Alfred Haiger an der Universität für Bodenkultur entwickelten Methode
werden die Jahresabschlussprogramme
neu erstellt und die Zuchtwertschätzung
für Stiere und Kühe neu programmiert.
Das beinhaltet auch einen Vergleich der
Das Zuchtbuch: früher die wichtigste Unterlage für die
tägliche Zuchtarbeit, heute zentrale Sicherung im Rinumwelt- und alterskorrigierten Leistungen
derdatenverbund RDV.
Quelle: „Tiroler Braunvieh“ 2007 (Partl)
innerhalb der Herden mit Berücksichtigung des Verbandsniveaus. Am 9. Juni erfolgt in der Ramsau am Dachstein,
Steiermark, die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holsteinzüchter.
D
1972: Das neue Büro misst gerade einmal 29 m2.
Dipl.-Ing. Peter Höller ist von 1969 - 1979 verantwortlich
für das Marketing in der ZAR.
Foto: ZAR
22
1972
ie Veterinärverwaltung wird vom Landwirtschaftsministerium in das neu
gegründete Ministerium für Gesundheit und Umweltschutz übersiedelt
(Gesetz vom 21. Jänner, BGBl Nr. 10/72). Da die Geschäftsabwicklung der ZAR
in der Tierzuchtabteilung des BMLF nicht mehr weiter möglich und auch eine
eigene Sekretärin notwendig ist, erfolgt im Jänner gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Schweinezuchtverbände die Anmietung
eines Büros in der Lassallestraße im 2. Wiener Gemeindebezirk. Am 17. Jänner
wird Frau Evelin Beer als Sekretärin eingestellt.
Ein ZAR-Protokoll berichtet folgendes
über die Leistungskontrolle: „Die
Milchleistungskontrolle kommt in
Österreich in immer größere Schwierigkeiten. Die Bundesmittel erhöhen
sich nicht, sodass die erhöhten Löhne
nur durch eine Steigerung der Eigenleistung der Züchter abgedeckt
werden können. Eine Vorsprache beim
Herrn Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft bezüglich Erhöhung
der öffentlichen Beiträge war nicht
von Erfolg begleitet.“ Auch dieses
Thema ist im Jubiläumsjahr 2014
aktueller denn je.
1971: Vorschreibung der Beiträge der MitgliedsorganiNach zwölfjähriger Unterbrechung
sationen der ZAR
Quelle: ZAR
wird im Rahmen der Internationalen
Landwirtschaftsmesse in Wels vom 1. bis 5. September eine Bundesrinderschau
durchgeführt. 214 Aussteller mit 117 Fleckvieh-, 81 Braunvieh-, 37 Pinzgauer-,
10 Grauvieh- und 11 Schwarzbuntrindern sind vertreten. Einem Protokoll
zufolge wird in diesem Jahr an der Vereinheitlichung der Versteigerungsbestimmungen gearbeitet. Letztendlich ist es aber nicht möglich, eine einheitliche
Auffassung zu erreichen und somit wird das Thema von der Tagesordnung
genommen. Die Zahl der Rinder haltenden Betriebe geht in diesem Jahr um
8.000 auf 227.889 zurück, der Rinderbestand hingegen ist erstmalig auf 2,5 Mio.
Tiere angewachsen. Nach jahrelangen Bemühungen ist es gelungen, einheitliche Beurteilungsklassen für Zuchtrinder über die Bundesländergrenzen
hinweg zu schaffen. Auch die Definition „Zuchtrind“ wird auf einen einheitlichen Nenner gebracht. Seitdem ist der Zuchtrinderbestand der gesamte
kontrollierte Rinderbestand in Österreich.
1972: Nach zwölfjähriger Unterbrechung findet in Wels
vom 1. bis 5. September eine Bundesrinderschau statt.
Foto: ZAR
1973: Grauviehkalbinnen überqueren die Pitztaler Ache
in Tirol auf 2.000 m Seehöhe.
Foto: Schweisgut
1973: Eröffnung der 24. Jahrestagung der Europäischen
Vereinigung für Tierzucht (EVT) in Wien mit mehr als 600
TeilnehmerInnen. Foto: Fotozentrum am Schwarzenbergplatz
23
1973
A
1975: Ein Waldviertler Blondviehgespann. Zu dieser Zeit
gibt es nur mehr wenige Tiere, die aus der Landeszucht
stammen. Ab dem Jahre 1960 wird im Waldviertel eine
große Rassenumstellungsaktion, finanziert von Bund,
Land und Landwirtschaftskammer, von Waldviertler
Blondvieh auf das Fleckvieh durchgeführt. Der Bestand
stabilisiert sich erst wieder mit der Gründung der
ÖNGENE am 1. Juli 1982.
Foto: Pichler
1977: Verbandsschau in Dornbirn, Vorarlberg
24
Foto: ZAR
m 1. Jänner folgt die Einführung der
Mehrwertsteuer mit erheblichen Problemen
für den Zuchtviehverkauf. Die österreichische
Rinderzucht hat sich zu einem Nettopreissystem
entschieden. Erstmals wird die 4.000 kg-Grenze
mit 4.030 kg Durchschnittsleistung bei allen
Kontrollkühen in Österreich überschritten. In
26.777 Kontrollbetrieben stehen 266.284 Kühe,
das sind 25,3% des österreichischen Kuhbe1973: Mit dem neuen Logo und dem „A“
als Wiedererkennung für AUSTRIA wird ab
standes, unter Leistungskontrolle. Vom 23. - 29.
sofort im Ausland für österreichischen
Zuchttiere geworben.
Quelle: ZAR
September tagt die Europäische Vereinigung für
Tierzucht in Wien. Das Zuchtviehmarketing
gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Beiträge des sogenannten Werbefonds
stammen aus dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, der
Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, der Exporteure sowie der Zuchtverbände. Die Verwendung dieser Mittel besteht in der Herausgabe von Broschüren, der Einladung von italienischen Delegationen, der Betreuung von
Messen in Italien sowie der Erschließung neuer Absatzmärkte. Die Maßnahmen
zeigen jedenfalls Wirkung. In diesem Jahr können
37.364 Zuchtrinder, davon 1.963 nach Osteuropa,
3.326 in sonstige Staaten sowie der Rest in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der zu
diesem Zeitpunkt bereits neun Staaten angehören,
exportiert werden. Im Oktober schlägt die Ölkrise
auch für das stark Zuchtvieh exportorientierte
Österreich durch. In diesem Jahr wird die Kapazität
des EDV-Systems im LFRZ auf 192 Kilobyte (KB)
erweitert. Der wohl bekannteste letzte magnetische
Der ZAR-Jahresbericht, seit der
Ausgabe 1975 im neuen Layout
Quelle: ZAR
Datenträger, die schon relativ kleine 3,5 Zoll-Diskette,
fasst immerhin 1.440 KB.
Die harte Zuchtarbeit
wird belohnt. Der
Züchter nagelt die
verdienten Auszeichnungen auf seine
Stalltüre.
Foto: Löbl
25
Ö
1974
1976: Verbandsrinderschau in Maishofen, Salzburg
sterreich ist maßgeblich unter der Leitung von Dr. Otmar Föger bei der
Gründung der Welt-Simmental-Fleckviehvereinigung in Zagreb, Kroatien,
beteiligt.
1977: Verladung von Exportkalbinnen per Luftfracht
nach Tunesien, Nordafrika
Quelle: ZAR
ls Leitbild für die zukünftige Gestaltung der heimischen Rinderzucht wird
am 30. Mai vom Vorstand das von einem Expertenteam (Vertreter der
Wissenschaft, der Landwirtschaftskammern und der Rinderzuchtverbände)
erarbeitete „Österreichische Rinderzuchtkonzept“ veröffentlicht. Es beschreibt
die Produktion von Milch, Fleisch und Zuchtvieh, den Bereich Zucht mit den
verschiedenen Nutzungsrichtungen und Zuchtmethoden, die Organisation der
österreichischen Rinderzucht, die Leistungsprüfung sowie die Tierzuchtgesetze.
Für den vielfältigen Bereich der Datenverarbeitung in der Rinderzucht und
Leistungskontrolle wird mit 1. Juli eine ZAR-eigene EDV-Arbeitsgruppe eingerichtet. Somit steht fachlich kompetentes Personal zur Verfügung.
Parallel dazu erfolgt die Übersiedlung vom Büro in der Lassallestraße in das
Gebäude der Wiener Landwirtschaftskammer in Wien 6, Gumpendorferstraße 15.
Die zunächst nur zwei Personen umfassende EDV-Gruppe hat vorerst die
Aufgabe, die Betreuung, Wartung und Weiterentwicklung der Programme vom
LFRZ zu übernehmen sowie die laufenden Arbeitsprozesse zu überwachen. Am
18. Dezember erfolgt der Beschluss über die Ausstellung von Abstammungsund Leistungsnachweisen für Zuchtrinder mit den wesentlichen Mindestkriterien: Die Abstammung muss mindestens durch die Eltern nachgewiesen
werden, die Leistung der Mutter, bei Kühen auch die Eigenleistung, muss im
Durchschnitt jeweils mindestens 100 kg Fett betragen (bei Erstlingsleistungen
und Alpung um je 10 kg weniger). Ebenso wird die Definition Elitekühe als
Herdebuchkühe, die zum Zweck der gezielten Paarung nach relativen Maßstäben ausgewählt und einer speziellen Bewertung unterzogen werden (potentielle Stiermütter), beschlossen.
Quelle: ZAR
A
26
1975
F
1977
ür den Zuchtviehexport nach Italien müssen zusätzlich zu den einheitlichen, fälschungssicheren Abstammungs- und Leistungsnachweisen auch
Angaben über Eiweißleistungen angeführt werden. Um diese Anforderung
erfüllen zu können, schaffen die Landeskontrollverbände bzw. die Milchuntersuchungsstellen neue Analysegeräte, die sogenannten IRMA-Geräte, an.
I
1978
n Österreich wird aufgrund einer zunehmenden Überschussproduktion mit
hohen Vermarktungsbeiträgen (Milchgroschen) die Kontingentierung der
Milchproduktion eingeführt, die in den Folgejahren dazu beiträgt, Angebot und
Nachfrage bei Preissicherheit für die Konsumenten und Produzenten besser
aufeinander abzustimmen. Am 12. April wird die Einführung der Kälbertätowierung auf Drängen Italiens im gesamten Bundesgebiet nach einheitlichen
Richtlinien beschlossen. Alle Kälber, die ab 1. Juli 1978 in Kontrollbetrieben
geboren und gekennzeichnet werden, sind neben der bisher erforderlichen
Lebensmarke zusätzlich mit einer Tätowierung zu versehen. Diese hat im selben
Ohr wie die Ohrmarke (rechts) zu erfolgen und umfasst die letzten 5 Stellen (2.
bis 6. Stelle) der laufenden Lebensnummer. Des Weiteren wird die Änderung der
Bewertungsklassen für Zuchtrinder beschlossen. Bei der Beurteilung der Rinder
nach Typ, Form und Euter ist seit 1. Juli ein 5-Punkte-System anzuwenden,
wobei 1 Punkt die schlechteste und 5 Punkte die beste Bewertung darstellen.
1975: Übersiedlung in die Gumpendorfer Straße
Quelle: ZAR
1978: 25. internationale Landwirtschaftsmesse in
Foggia, Italien, Min.-Rat Dr. Franz Ebenbauer (BMLF)
erhält eine hohe staatliche Auszeichnung, Gustavo De
Meo (Messepräsident) überreicht Frau Evelin Beer (ZAR)
die „Goldene Medaille“ der Messe Foggia als
Anerkennung für die jahrelange und gute Zusammenarbeit.
Foto: ZAR
1977: Chinesische Einkaufskommission in Österreich
Foto: Pohl
Ministerialrat Dr. Otto Hartmann, Geschäftsführer von
1979 - 1993
Foto: ZAR
27
Für die Zuchtwertklassen und Preisklassen bei Versteigerungen wird das bisherige Klassensystem beibehalten. Der Hauptspeicher der Zentraleinheit im
LFRZ wird auf 1 Megabyte (MB) aufgestockt.
D
1979
ipl.-Ing. Dr. Otto Hartmann, Leiter der Abteilung Tierzucht im Landwirtschaftsministerium, der schon seit vielen Jahren mit der ZAR im Kontakt
steht, löst Dipl.-Ing. Dr. Franz Ebenbauer als Geschäftsführer der ZAR ab.
Ök.-Rat Christian Pollhammer, Stmk., Obmann von
1980 - 1987
Foto: ZAR
F
Dipl.-Ing. Ambros Morbitzer,
Obmann im Jahre 1980
28
geschäftsführender
Foto: ZAR
1980
ür sieben Monate ist Dipl.-Ing. Ambros Morbitzer geschäftsführender
Obmann, ehe er die Obmannschaft an Ök.-Rat Christian Pollhammer,
Steiermark, übergibt.
Erst nach einer Konsolidierungsphase und der Einstellung eines weiteren
Programmierers können neue Bereiche, wie z. B. die Herdebuchführung bei den
Zuchtverbänden, auf dezentrale EDV-Anlagen umgestellt werden. Für die
Speicherung und Übermittlung der Daten sind anfangs nur 8 Zoll Disketten mit
einer Speicherkapazität von 180 KB verfügbar. Erst der Einsatz
von Personalcomputern und Datenleitungen bringt entscheidende Vorteile für
die Aktualität und
Handhabung der
Datenverarbeitung bei
1980: Die monatlichen Kontrollberichte werden in dieser Form an die Züchter
den Zuchtverbänden.
versendet.
Quelle: ZAR
1978: 29. internationale Landwirtschaftsmesse in
Foggia: Evelin Beer (ZAR) führt den italienischen Landwirtschaftsminister Giovanni Marcora (Minister von
1974 - 1980) durch die österreichische Tierhalle. Foto: ZAR
29
Im November verursacht ein schweres Erdbeben in Süditalien große Schäden
bei den dort ansässigen Bauern. ZAR-Obmann Ök.-Rat Christian Pollhammer
übergibt kurz darauf insgesamt 85 Stk. Zuchtrinder an die am härtesten getroffenen Bauern in den Provinzen Avelino, Salerno und Potenza. Die gespendeten
Gelder stammen von den Rinderzuchtverbänden, Landwirtschaftskammern
und Rinderexporteuren sowie ein wesentlicher Teil aus Bundesmitteln.
D
1984
ie EU-Milchquotenregelung auf Basis der Milchanlieferungsmengen des
Milchwirtschaftsjahres (1. April 1983 bis 31. März 1984) wird etabliert.
Sie läuft Ende März 2015 endgültig aus. Die 1. österreichische Bundes-Schwarzbuntschau wird in Wels, Oberösterreich, eröffnet.
1985: Immer mehr Verbände führen ein elektronisches
Herdebuch. Das Foto zeigt den Mitarbeiter des
Verbandes der Waldviertler Fleckviehzüchter, Herrn Leo
Kolm, bei der Arbeit auf einem SIRIUS-Computer.
Foto: Kaltenberger
Melkbarkeitsprüfung mit der Viertelgemelksmaschine
am Pinzgauer Zuchtbetrieb Scharfetter im Flachgau,
Salzburg, als wichtiger Bestandteil der Milchleistungskontrolle und vor allem Voraussetzung für einen
Quelle: ZAR
möglichen Einsatz als Stiermutter.
1982
A
m 1. Juli 1982 findet im Parlamentsgebäude in Wien die Gründung der
ÖNGENE (Österreichische Nationalvereinigung für Genreserven) statt, um
einzelne Rassen in ihrem Bestand zu sichern. Die ZAR ist seit der Gründung
Mitglied. Ein Jahr später werden erste Bestandszahlen veröffentlicht:
*
Bestandszahlen
1983*
2013**
Stück
Stück
Original Pinzgauer Rind
~ 4.000
4.657
Tiroler Grauvieh
~ 4.000
3.785
Original Braunvieh
~ 1.000
832
Murbodner Rind
~ 500
3.980
Kärntner Blondvieh
~ 100
987
Waldviertler Blondvieh
~ 40
946
Tux-Zillertaler Rind
~ 40
922
Ennstaler Bergschecken
~ 20
220
Pustertaler Sprinzen (Italien - Südtirol)
~ 300
336
Erhebung übers BMLFUW
**ÖPUL-geförderte Tiere in Österreich
E
inen großen Fortschritt stellt 1985 die Einführung des BLUP-Vatermodells
dar, bei dem Kuh-Zuchtwerte näherungsweise bestimmt werden. Dieses
neue Verfahren erfordert auch die Anstellung eines Experten auf diesem
Fachgebiet. Die Zunahme der Aufgaben für die Programmiergruppe mündet in
eine weitere Personalaufstockung. Österreich ist Veranstalter der 16. Generalversammlung und Jahrestagung der Europäsichen Vereinigung der Fleckviehzüchter (EVF) mit ca. 500 Teilnehmern. In diesem Jahr findet die 1. Österreichische Bundesschwarzbuntschau in Wels, Oberösterreich, statt.
I
30
1986
1983, Messe Foggia: Evelin Beer (ZAR) verführt den italienischen Landwirtschaftsminister Filippo Maria Pandolfi
sowie Messepräsident Gustavo De Meo und Messedirektor Dr. Francesco Vitulli mit Schwedenbomben der
österreichischen Traditionsmarke Niemetz, vorne links:
Foto: ZAR
Dipl.-Ing. Helmut Eder (ZAR).
m September erfolgt ein Beschluss über die Durchführungsbestimmungen für
Leistungsprüfungen bei Rindern in Österreich. Die neue Vermarktungsanlage
in Zwettl wird eröffnet.
A
Abg.z.NR Ök.-Rat Rudolf Gurtner, Oberösterreich,
Obmann von 1987 - 1994
Foto: ZAR
1985
1987
bg.z.NR Ök.-Rat Rudolf Gurtner, Oberösterreich, wird zum Obmann der
ZAR gewählt. Im August erfolgt der Beschluss über die Richtlinien der
Zuchtwertschätzung von Stieren. So werden von allen Stieren die anfallenden
Töchterleistungen, unabhängig von deren Anzahl, gesammelt und der Durch-
1987: Österreichische Holsteins auf dem Weg nach
Spanien
Foto: Bene
31
1989: Landwirtschaftsmesse in Barcelona, Spanien, v.l.:
Min.-Rat Dipl.-Ing. Rudolf Pleschiutschnig, Ök.-Rat
Heinrich Steinlechner (Obmann Tiroler Fleckviehzuchtverband), ZAR-Geschäftsführer Dr. Otto Hartmann,
ZAR-Obmann Ök.-Rat Rudolf Gurtner.
Foto: Pohl
1989: Messung des Tagesgemelks und gleichzeitige
Probenahme durch das Kontrollorgan
Foto: Pichler
schnitt der absoluten Leistungen ermittelt und ausgegeben. Von der Mindesttöchterzahl, das ist bei Fleckvieh und
Braunvieh 40 Töchter, Pinzgauer und Schwarzbunte 20
Töchter und Grauvieh 15
Töchter, wird ein Zuchtwert
ermittelt und ausgegeben in
den Abweichungen für Milchmenge, Fettgehalt, FettmenDatenblatt für die Betriebsmeldung
Quelle: ZAR
ge, Eiweißgehalt, Eiweißmenge sowie der relative Zuchtwert (aus Fettmenge) und der Reifetyp.
D
1988
r. Otmar Föger wird bis 1992 zum Präsidenten der Welt-Simmental-Fleckviehvereinigung gewählt.
M
1990: Jungkuh-Verbandsrinderschau der Waldviertler
Fleckviehzüchter mit tschechischer Beteiligung, daher
die tschechische Flagge im Vordergrund. Die Schau
findet kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im
Jahre 1989 statt.
Foto: Pichler
32
D
D
ie konsequente Weiterentwicklung der Zuchtwertschätzung resultiert in
der Einführung des BLUP-Tiermodells. Diese Methode wird seither bei allen
Merkmalen (außer Nutzungsdauer) eingesetzt. Erstmals wird auch für ein
Fitnessmerkmal, die Persistenz, eine Zuchtwertschätzung durchgeführt. Die
5.000 kg Milch-Grenze im Durchschnitt aller Kontrollkühe Österreichs wird
überschritten (5.047 kg). 315.088 Kontrollkühe stehen auf 31.810 Kontrollbetrieben unter Leistungsprüfung, das sind 37,4 Prozent aller Milchkühe.
Zur Vorbereitung auf den EU-Beitritt Österreichs wird die Agrarmarkt Austria
(AMA), als Körperschaft des öffentlichen Rechts, mit den Aufgaben der Förderungsabwicklung und Kontrolle sowie eines zukunftsorientierten Marketings
landwirtschaftlicher Produkte geschaffen. Im Mai erfolgt der Beschluss über die
Reihung von Einzelleistungen von Kühen oder Kuhgruppen. Hier ist die Summe
der Fett-kg plus Eiweiß-kg in der Standardlaktation heranzuziehen. Im Oktober
werden die Richtlinien für die Ausstellung von österreichischen Zuchtrindern im
Ausland beschlossen. Dies ist ein wichtiger Schritt im Sinne der Wahrung des
Rufes Österreichs als Land mit hochstehender Rinderzucht, der Unterstützung
der Werbung für das österreichische Zuchtrind und der Sicherung der Qualität
der auf ausländischen Messen ausgestellten Tiere.
1989
it dem Fall des Eisernen Vorhangs erfolgt die Verlagerung des österreichischen Zuchtviehmarketings in neue Absatzländer.
1991
ie ZAR organisiert ZAR in Zusammenarbeit mit Ministerialrat Dr. Norbert
Ratheiser von der Abteilung Tierzucht vom Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft die ICAR-Jahrestagung in Neustift im Stubaital.
1992
M
1993
Dr. Ernst Potucek, Geschäftsführer von 1993 - 2003
Foto: ZAR
1993: Verladung von Zuchttieren nach Russland
Foto: Pichler
inisterialrat Dr. Otto Hartmann, von 1966 bis 1970 Vizepräsident und
von 1970 bis 1974 Präsident von ICAR, tritt in den Ruhestand. Es folgt ihm
Dr. Norbert Ratheiser als Leiter der Abteilung Tierzucht im Landwirtschaftsministerium. Für die Leitung der ZAR wird erstmals eine zusätzliche Person eingestellt. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Potucek übernimmt die ZAR-Geschäftsführung.
1993: ZAR-Geschäftsführer Dr. Otto Hartmann mit
ZAR-Obmann Ök.-Rat Rudolf Gurtner und Dr. Bruno
Laber (Tierzuchtdirektor NÖ) besuchen die Jungkuhschau in Zwettl, Niederösterreich.
Foto: Pichler
33
A
1994
m 27. Oktober wird Nationalrat Ök.-Rat Willibald Sauer, Niederösterreich,
zum Obmann der ZAR gewählt. Österreich richtet den 10. Fleckviehkongress der Welt-Simmental-Fleckviehvereinigung aus.
1995
I
Abg. z.NR Ök.-Rat Willibald Sauer, NÖ, Obmann von
1994 - 2003
Foto: ZAR
1994: Obmannwechsel in der ZAR, die Funktionäre der
ZAR nach der Wahl, v.l.: Ök.-Rat Heinrich Steinlechner,
Abg. z.NR Willi Sauer, Ök.-Rat Rudolf Gurtner,
Ök.-Rat Otto Keller, Ök.-Rat Josef Jörl, Dr. Ernst Potucek,
Min.-Rat Dr. Norbert Ratheiser.
Foto: Pichler
34
m Jänner tritt Österreich gemeinsam mit
Schweden und Finnland der Europäischen
Union bei. Es folgt das erste Ländliche Entwicklungsprogramm, das auch für die Bergbauern
und Milchwirtschaftsbetriebe neue Perspektiven
(ÖPUL, Ausgleichszulage) schafft. Zur Abfederung der sinkenden Zuchtviehpreise durch den Beitritt zur Europäischen Union
werden degressive Zuchtrinderprämien eingeführt. Die aus der Personalaufstockung resultierende Raumknappheit führt Ende August zur Übersiedlung von
der Wiener Landwirtschaftskammer in der Gumpendorfer Straße (6. Wiener
Gemeindebezirk) in die Universumstraße (20. Wiener Gemeindebezirk) in das
Gebäude der Agrarmarkt Austria (AMA). Auch das LFRZ übersiedelt an diesen
Standort. In dieser Zeit entsteht das ZAR-Logo. Ein einheitliches Design für alle
Publikationen wird geschaffen. Am 8. März erfolgt die Gründung der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleischrinderzüchter.
Die Zuchtwertschätzungen für die Merkmale
Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf und
Fleisch werden eingeführt. Österreich ist damit
weltweit das erste Land, das eine Zuchtwertschätzung für funktionale Nutzungsdauer hat.
Im Oktober wird beschlossen, dass zukünftig alle
anfallenden Kälber der kontrollierten Kühe und
1995: Das alte Logo wird durch den
Schriftzug ZAR abgelöst.
Foto: ZAR
alle neuzugehenden Rinder in Kontrollbetrieben
durch eine Lebensnummer zu identifizieren sind. Statt den Messingohrmarken
werden die gelben Plastikohrmarken eingeführt, die im linken Ohr einzuziehen
sind.
A
1996
m 14. März erfolgt der Startschuss für das seither jährlich stattfindende
Seminar des ZAR-Ausschusses für Genetik. Das ZAR-Seminar soll aktuelle
Themen möglichst praxisnah für Berater und Lehrer vermitteln. Beim ersten
Seminar in Salzburg wird die Zuchtwertschätzung beim Rind ausführlich
präsentiert.
Die erste Generation mobiler Datenerfassung der österreichischen Landeskontrollverbände erfolgt mit dem System ELKE auf Notebooks.
S
1997: Bundesrinderschau der ZAR in Ried i. I., OÖ.
Obmann NR Ök.-Rat Willi Sauer eröffnet diese Schau
unter Beisein von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil,
Landwirtschaftsminister Mag. Willhelm Molterer, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann
Stv. Dr. Christoph Leitl und Agrarlandesrat Ök.-Rat
Leopold Hofinger.
Foto: Pichler
1997
tart zur Entwicklung des neuen Rinderdatenverbundes (RDV) gemeinsam
mit Bayern. Nach mehr als zweijähriger Vorbereitungszeit wird von der ZAR
in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium im August die
Jahrestagung der Europäischen Vereinigung für Tierproduktion (EVT) in Wien
mit rund 1.000 TeilnehmerInnen aus über 50 Ländern organisiert und der
aktuelle Stand der österreichischen Tierzucht präsentiert. In Ried findet – mit
der ZAR als Veranstalter – wieder eine Bundesrinderschau statt. Die Rinderzuchtverbände FIH (Erzeugergemeinschaft Fleckviehzuchtverband Inn- und
Hausruckviertel) und RZO (Rinderzuchtverband und Erzeugergemeinschaft
Oberösterreich) gründen die Oberösterreichische Besamungsstation GmbH.
1997: In Ried findet mit der ZAR als Veranstalter wieder
Foto: Pichler
eine Bundesrinderschau statt.
35
D
1999: Alle Tiere eines Betriebs, die nach dem 31.
Dezember 1997 geboren sind oder nach diesem Datum
für den innergemeinschaftlichen Handel bestimmt
worden sind, müssen EU-weit von der jeweiligen
zuständigen nationalen Behörde mit zugelassenen
Ohrmarken an beiden Ohren gekennzeichnet werden.
Foto: ZAR
1998
ie Einführung des ökonomischen Gesamtzuchtwertes sowie der Zuchtwertschätzungen für die Merkmale Zellzahl und Totgeburtenrate stellen
einen weiteren wichtigen Schritt in der Geschichte der Zuchtwertschätzung dar.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse zu den wirtschaftlichen Gewichten der
einzelnen Merkmale (Dissertation von Dr. Josef Miesenberger) werden direkt in
die Praxis umgesetzt. Das hohe Gewicht für die Fitnessmerkmale (bei allen
Rassen über 45%) ist zukunftsweisend für die österreichische Rinderzucht.
Seit dem 1. Jänner werden alle Rinder in Österreich nach der neuen EU-weit
einheitlichen Tierkennzeichnungsverordnung 820/97 mit zwei Kunststoffohrmarken in beiden Ohren gekennzeichnet. Mit der Umsetzung dieser Verordnung wird die Agrarmarkt Austria beauftragt. Weiters fällt in dieses Jahr der
Neubau der Oberösterreichischen Besamungsstation in Hohenzell sowie die
Gründung des Austrian Agricultural Clusters mit Nationalrat Willi Sauer als
Obmann. Agrarpolitisch sind die Jahre dominiert durch die AGENDA 2000-Verhandlungen. In der Generalversammlung erfolgt einstimmig eine Resolution
mit der Forderung nach einer Zuchtviehprämie.
1999
1999: Die ZAR-Homepage www.zar.at geht in Betrieb.
Quelle: LFRZ/Monovic
A
1999: Der Rinderdatenverbund geht in Betrieb. Die Abbildung zeigt die „Hauptmaske Tier“ aus dem „Modul
Tier“ im Rinderdatenverbund RDV.
Quelle: ZuchtData
36
1999: Neuerliche Anpassung
des Layouts
Quelle : ZAR
m 11. November geht erstmals der neue Rinderdatenverbund RDV – nicht ganz problemlos –
ans Netz. Heute ist dieser Datenverbund international
erfolgreich und bereits der Größte innerhalb der
europäischen Rinderzucht. Die wichtigsten internationalen Partner in Zusammenhang mit der Entwicklung und Inbetriebnahme des RDVs sind damals der
Vorsitzende Josef Kreilinger und Dr. Erwin Zierer aus
Bayern. Mit der Einführung des RDVs startet die zweite
Generation der mobilen Datenerfassung. Nach
Nicht ganz ungefährlicher Almabtrieb von der Eng-Alm quer durchs
Karwendelgebirge, Gemeinde Vomp, Tirol.
Foto: Rinderzucht Tirol
37
langen Diskussionen erfolgt der Beschluss des Tiergesundheitsgesetzes. Im
Dezember geht die Homepage www.zar.at mit der Rinderrunde in Betrieb.
B
2000: Dipl.-Ing. Martin Hofinger (ZAR) mit Dr. Franz
Fischler (EU-Kommissar für Landwirtschaft) auf der
Landwirtschaftsesse in Verona, Italien
Foto: ZAR
eginn der gemeinsamen Zuchtwertschätzung mit Deutschland für Exterieur beim Fleckvieh und Einführung der Zuchtwertschätzung Melkbarkeit.
Im Jänner erfolgt der Beschluss der Definition eines Zuchtbetriebes. Dieser ist
ein Betrieb, der mit allen seinen Tieren unter Leistungskontrolle steht und
Mitglied bei einer anerkannten Zuchtorganisation ist. Die Definition ist notwendig für eine Verwaltungsvereinfachung zur Gewährung der in diesem Jahr
politisch beschlossenen Zuchtkalbinnenprämie. In Niederösterreich kommt es
zum Zusammenschluss der beiden Zuchtverbände „Verband der niederösterreichischen Rinderzüchter“ und „Verband der Waldviertler Fleckviehzüchter“ zum
NÖ Genetik Rinderzuchtverband. Die ZAR erwirbt die Nutzungsberechtigung
eines in Tirol entwickelten Versteigerungs-Durchführungsprogrammes namens
MUT. Dieses steht nun jedem Zuchtverband zur
Verfügung. Ziel ist die Weiterentwicklungs- und
Wartungskompetenz in einer Hand zu konzentrieren. Die Österreichische Jungzüchtervereinigung
ÖJV wird gegründet. Ein weiteres Service auf der
ZAR-Homepage wird geschaffen, die „Zuchtwert2000: Gründung der Österreichischen
datenbank“. Die Datenbank ist die mit Abstand am
Jungzüchtervereinigung ÖJV. Das entsprechende Logo dazu folgt sechs Jahre
meisten genützte Rubrik, gefolgt von der ZARspäter.
Quelle: ÖJV
Rinderrunde.
D
38
2000
2001
ie Entscheidungsfindung im Zuge des Rinderdatenverbundes wird zunehmend zum begrenzenden Faktor. Dieser Umstand führt zur Auslagerung
der EDV-Gruppe einschließlich der Zuchtwertschätzung in eine 100%-Tochter der ZAR. Zur
schnellen Beschlussfähigkeit wird die RechtsMit der Gründung der ZuchtData entsteht
form der GmbH gewählt. Am 24. April wird die
auch das neue Logo.
Quelle: ZuchtData
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH
etabliert. Ing. Martin Mayerhofer wird zu deren Geschäftsführer bestellt. In
Österreich tritt erstmals ein BSE-Fall auf. Österreichs Kontrollkühe überschreiten
die 6.000 kg Milch-Marke (6.101 kg). 29.179 Kontrollbetriebe halten 387.258
Kontrollkühe, dies entspricht einer Kontrolldichte von 64,2 Prozent. Eine
Arbeitsgruppe zur strategischen Neuausrichtung der ZAR wird eingerichtet. In
diesem sowie im darauf folgenden Jahr suchen die Landeskontrollverbände um
Mitgliedschaft bei der ZAR an und werden letztendlich als ordentliche Mitglieder aufgenommen. Am 11. Oktober wird Ing. Richard Pichler, der in seiner
Tätigkeit als Geschäftsführer der ARGE Fleckvieh in sämtlichen Ausschüssen der
ZAR vertreten ist und auch sehr gerne als „Außenminister der österreichischen
Rinderzucht“ bezeichnet wird, zum Vizepräsidenten der Europäischen Vereinigung der Fleckviehzüchter gewählt. Das neugebaute Vermarktungszentrum in
Oberwart, Burgenland, wird eröffnet.
I
Ing. Martin Mayerhofer, zuvor Geschäftsführer des
Burgenländischen Rinderzuchtverbandes, wechselt im
November 2000 in die ZAR und ist seit 24. April 2001
Geschäftsführer der von der ZAR ausgelagerten und neugegründeten ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH.
Foto: RDV GmbH
2002
m November wird die Entwicklung der gemeinsamen Zuchtwertschätzung
mit Deutschland mit der Einführung der Testtagsmodell-Zuchtwertschätzung
abgeschlossen. Seither werden die Zuchtwerte für alle Rassen und Merkmale
gemeinsam geschätzt. Die Zuchtwertschätzung für Holstein Friesian wird seit
diesem Jahr vom „Vereinigten Informationssystemen Tierhaltung w.V.“ (VIT) in
Verden durchgeführt.
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in der Verantwortung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft und des Gesundheitsressorts wird errichtet und ist im Bereich der Tierseuchenbekämpfung für
die Rinderzucht von großer Bedeutung.
1999: Trächtige Braunviehkalbinnen am Agrarsalon in
Paris, Frankreich
Foto: Austrovieh
39
Im März erfolgt der Beschluss über die Durchführungsbestimmungen zur
Überprüfung von anerkannten Milchmengenmessgeräten. Der Österreichische
Tiergesundheitsdienst ÖTG wird eingerichtet. Die Genetic AUSTRIA GmbH mit
Firmensitz im oberösterreichischen Hohenzell wird gegründet. Die Gesellschafter sind die Oberösterreichische Besamungsstation GmbH, die NÖ Genetik
Rinderbesamungs GmbH, die Rinderzucht Steiermark Besamungs GmbH sowie
die Besamungsanstalt der Landwirtschaftskammer Salzburg. Der erste Dairy
Grand Prix geht in Maishofen erfolgreich über die Bühne. Im November findet
die feierliche Eröffnung der Zollfeldhalle in St. Donat, Kärnten, statt.
Ök.-Rat Rudolf Pumberger, OÖ, Obmann von 2003 - 2005
Foto: ZAR
D
Ing. Mag. Franz Sturmlechner, Geschäftsführer seit 2003
Foto: ZAR
40
2003
ie Fusion des steirischen Fleckvieh-, Braunvieh- und Fleischrinderzuchtverbandes mündet per 1. Jänner 2003 in die Rinderzucht Steiermark, etwas
später folgt der steirische Holsteinzuchtverband. Die ZAR wird organisatorisch
wesentlich weiterentwickelt, um den Anforderungen einer modernen Interessensvertretung auch in Zukunft gerecht werden zu können. So werden neue
Satzungen, neue Stimmrechtsverteilungen und neue Geschäftsordnungen
ausgearbeitet. Der neue Vorstand wird von 20 auf 7 Personen reduziert. Somit
können Entscheidungen entsprechend schneller getroffen werden. Der Landeskontrollverband (LKV) Baden-Württemberg wird am 2. April nach dem LKV
Bayern e.V. und der ZuchtData in Österreich der dritte Partner im Rinderdatenverbund RDV. Als gemeinsame organisatorische Plattform wird am selben Tag
die RDV-EDV-Entwicklungs- und Vertriebs-GesmbH mit Sitz in München,
Deutschland, ins Firmenbuch eingetragen. Die ZuchtData übernimmt die
Betreuung der Herdebuch-Datenbank für Schafe und Ziegen. Des Weiteren
startet der Datenbankbetrieb für den Arbeitskreis Milch. Ministerialrat Dr.
Norbert Ratheiser tritt nach über 30 Jahren Zusammenarbeit mit der ZAR – er
war Mitautor von 20 ZAR-Jahresberichten – in den Ruhestand. Als Abteilungsleiter folgt Dipl.-Ing. Dr. Konrad Blaas.
Ök.-Rat Rudolf Pumberger, Oberösterreich, löst am 29. April Ök.-Rat Willibald
Sauer als Obmann der ZAR ab. Am 1. September wird Mag. Franz Sturmlechner
zum Geschäftsführer der ZAR bestellt. Am 7. September wird Ing. Richard
Pichler für die nachfolgenden vier Jahre zum Präsidenten der Europäischen
Vereinigung der Fleckviehzüchter gewählt.
A
2004: Umzug – gemeinsam mit dem LFRZ – in den
Bürokomplex „BigBiz“ in der Dresdner Straße 89/19. Das
Haus der Tierzucht wird Realität.
Foto: ZAR
2004
m 18. Februar werden die sechs Besamungsstationen Österreichs als
ordentliche Mitglieder in der ZAR aufgenommen. Dies sind die Stationen
Wieselburg, die Oberösterreichische Besamungsstation GmbH, die Rinderzucht
Steiermark Besamungs GmbH, die Rindersamengewinnungsanstalt Perkohof,
die Besamungsstation Birkenberg und die Besamung Kleßheim. Aus organisatorischen Gründen werden auch die Rassenarbeitsgemeinschaften als ordentliche Mitglieder in die ZAR integriert. Damit kann dieser Tag als Start der neuen,
schlanken ZAR auf breiter Basis angesehen werden.
Zeitgleich wird eine enge Zusammenarbeit mit der Genetic AUSTRIA beschlossen. Im Zuge einer außerordentlichen Generalversammlung am 27. Februar
erfolgen weitreichende Beschlüsse zur Stimmrechtsverteilung, den Satzungen
und Geschäftsordnungen sowie zu einem neuen Finanzierungsmodell. So
werden ab sofort transparente Dienstleistungsentgelte anstatt pauschaler
Mitgliedsbeiträge eingehoben.
Am 26. April übersiedelt die
ZAR mit der ZuchtData GmbH
gemeinsam mit dem LFRZ in
den Bürokomplex BIGBIZ in die
Dresdner Straße 89 (20. Wiener
Gemeindebezirk). Mit dem
Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter, die
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, der Verband der ÖsterreiVerband österreichischer
chischen Schweinebauern, der Bundesverband für Schafe und Ziegen,
die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen GeflügelSchweinebauern (VÖS) und
wirtschaft und die Biene Österreich sind die neue Bürogemeinschaft im
„Haus der Tierzucht“.
dem Österreichischen Bundes-
Die feierliche Büroeröffnung des Hauses der Tierzucht
sowie die Jubiläumsfeier "50 Jahre ZAR" am 1. Juni 2004
Foto: ZAR
Die Mitarbeiter der ZAR und ZuchtData im Jubiläumsjahr
2004, v.l.: Franz Iwanschitz, Ing. Mag. Franz
Sturmlechner, Dr. Christa Egger-Danner, Evelin Beer,
Dr. Christian Fürst, Ines Bogner (damals Neckam),
Ing. Martin Mayerhofer, Anton Winter, Christian Rain.
Foto: ZAR
41
Ök.-Rat Anton Wagner, NÖ, Obmann seit 2005
verband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) wird unter dem Namen „Haus der
Tierzucht“ eine Bürogemeinschaft gegründet. Kurze Zeit später im August folgt
die Biene Österreich. Durch die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur können
entsprechende Synergien genutzt werden. Die unmittelbare Nachbarschaft
zum LFRZ – Tür an Tür – eröffnet weitere organisatorische Potenziale. Ök.-Rat
Hans Mair wird bis 2008 zum Braunvieh-Weltpräsidenten gewählt. Die Mehrzweckgebäude am FIH-Gelände in Ried im Innkreis, Oberösterreich, unter
anderem mit einem Exportstall, werden fertiggestellt. Die ZuchtData betreut ab
sofort auch die Datenbank über die Milchleistungskontrolle bei Schafe und
Ziegen.
Foto: ZAR
I
2005: Messeauftritt der österreichischen Rinderzucht in
Novi Sad, Serbien, mit dem damaligen Sektionsleiter im
BMLFUW, Herrn Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter, und
AGÖF-Geschäftsführer Ing. Richard Pichler.
Foto: ZAR
2005: Das Layout der ZAR-Homepage www.zar.at
wird grundlegend erneuert.
Quelle: ZAR
42
2005
m März zieht auch die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG)
ins Haus der Tierzucht ein. Ök.-Rat Anton Wagner
wird in der Generalversammlung am 10. November in
Wien einstimmig zum ZAR-Obmann gewählt. Er folgt
damit Ök.-Rat Rudolf Pumberger. In den Jahren 2007,
2010 und 2013 wird Wagner jeweils für weitere drei
Jahre als ZAR-Obmann bestätigt.
Die 26. Generalversammlung der Europäischen
2005: Erscheinung des ZARVereinigung der Fleckviehzüchter wird in Baden
Jahresberichtes im neuen Layout.
Quelle : ZAR
bei Wien und in Ried im Innkreis abgehalten. Am
13. November findet die feierliche Eröffnung des
steirischen Vermarktungszentrums „Greinbachhalle“ in Greinbach statt.
A
2006
m 27. März erscheint die Erstausgabe des ZAR-Newsletters, der vorerst
ausschließlich an die ZAR-Mitgliedsorganisationen und agrarischen
Kälber auf der Engalm im Karwendelgebirge in der Marktgemeinde
Vomp, Tirol
Foto: Rinderzucht Tirol/Leitner
43
Entscheidungsträger versandt wird. Im August wird das Projekt Gesundheitsmonitoring Rind gestartet. Die Blauzungenkrankheit tritt zum ersten Mal
nördlich des 50. Breitengrades auf.
S
2006: Am 27. März wird die Erstausgabe des ZARQuelle: ZAR
Newsletters versandt.
2007: Die Online-Fotodatenbank http://bilder.
zar.at der ZAR geht mit rund 4.000 Fotos in
Betrieb.
Quelle: ZAR
44
2007
eit Jahresbeginn 2007 werden österreichischen
Züchterinnen und Züchtern als Anerkennung für
besondere Verdienste um die österreichische Rinderzucht die ZAR-Medaillen im neuen Design überreicht.
Die drei Verbände “Tiroler Fleckviehzuchtverband“,
„Holstein Tirol Rinderzuchtverband“ und „Tiroler
Fleischrinderzuchtverband“ fusionieren zum Rinder2007: Neuauflage und optische Überarbeitung der ZARzuchtverband Tirol. Die Termine für die internationale
Medaillen
Quelle: ZAR
Zuchtwertschätzung werden von vier auf drei Termine
pro Jahr (heute April, August, Dezember) reduziert. Die ZAR wird Mitglied beim
Förderverein für Biotechnologieforschung, FBF. Das drohende Patent zum
„Verwaltungsverfahren von Rinderherden“, oft auch als Testtagsmodell-Patent
bezeichnet, bleibt in Europa unwirksam. Der Rinderbestand in Österreich
unterschreitet erstmals die Zwei-Millionen-Marke. Der Besamungsverein
Neustadt/Aisch (Deutschland), die Landwirtschaftskammer Kärnten, der
Rinderzuchtverband Tirol und die OÖ Besamungsstation GmbH unterzeichnen
eine Kooperationsvereinbarung zur zukünftigen Zusammenarbeit in der
künstlichen Besamung bei Fleckvieh (EUROgenetik). Die Online-Fotodatenbank
http://bilder.zar.at geht in Betrieb. Des Weiteren gibt es einen Beschluss zur
Zusammenarbeit des NÖ Genetik Rinderzuchtverbandes und der Rinderzucht
Steiermark bei Zuchtprogramm und gemeinsamem Prüfstierankauf. Die
ZuchtData startet mit der Zuchtwertdatenbank für Bienen im Auftrag der Biene
Österreich.
A
2008
m 19. Juni tritt der LKV Schleswig-Holstein dem Rinderdatenverbund bei.
Durch diese Erweiterung sind im RDV zu diesem Zeitpunkt sämtliche
Daten von 1,9 Mio. lebenden Kühen und mehr als 65.000 Betrieben gespeichert.
Die Bildung wird ein neues Aufgabengebiet der ZAR, für das ein eigner Projektleiter angestellt wird. Am 29. November findet die erste Auftaktveranstaltung
des „Jungzüchterprofis“ in Freistadt, Oberösterreich, statt. Das Bildungsprojekt
LKV-Herdenmanagement wird ebenso gestartet wie das Projekt „Rinderzucht
zur Verbesserung des Anteiles an gezielten Paarungen in der Zuchtpopulation“.
Am 5. November teilt das Gesundheitsministerium mit, dass im Bezirk Schärding in Oberösterreich bei einem Rind erstmals die Blauzungenkrankheit (BTV)
diagnostiziert wurde. Die Summe der Kontrollkühe in der Milch- und Fleischleistungsprüfung überschreitet mehr als 400.000 Kontrollkühe (406.471).
Mag. Hans Scharfetter, Bad Hofgastein, Salzburg, wird im August zum Weltpräsident der Pinzgauer Züchter gewählt. Er löst anlässlich des Pinzgauer
Kongresses in der Slowakei den interimistischen Präsidenten Günther Heim
aus Bruck an der Glocknerstraße, Salzburg, ab.
Österreich ist in diesem Jahr auch Austragungsort des Weltkongresses der
Braunviehzüchter in Mayrhofen und der Braunvieh-Europaschau in Rotholz,
Tirol.
Weltkongress der Braunviehzüchter und Braunvieh-Europaschau in Tirol
Foto: BRAUNVIEH AUSTRIA/Gruber
2009
F
Die österreichischen Landeskontrollverbände sind ab sofort berechtigt, das ICARGütesiegel zu führen.
Quelle: ICAR
ür die Blauzungenkrankheit besteht ab
sofort Impfpflicht. Bis 31. März müssen alle
Rinder, Schafe und Ziegen gemäß der BT-Bekämpfungsverordnung geimpft sein. Das neue
Vermarktungs- und Rinderkompetenzzentrum
in Freistadt, Oberösterreich, wird eröffnet. Die
Tierzuchtgesetze der Bundesländer Salzburg
und Tirol veranlassen die Europäische Union,
2008: Offizieller Projektstart des Jungzüchterprofis mit
der Auftaktveranstaltung in der LFS Freistadt, OÖ., v.l.:
Dipl.-Ing. Franz Paller (BMLFUW), Johannes Penz
(Obmann ÖJV), Anton Wagner (Obmann ZAR) und
Dipl.-Ing. Markus Gahleitner (Projektleiter).
Foto: "Fortschrittlicher Landwirt"/Großpötzl
45
2009: Jungzüchterprofi-Jubiläum: Michaela Maislinger aus Lochen, OÖ, wird stellvertretend für alle Jungzüchterprofis als erfolgreiche 200. Teilnehmerin von
Landwirtschaftsminister Dipl.-Ing. Niki Berlakovich
persönlich geehrt. Mit dabei, v.l.: Projektleiter Dipl-Ing.
Markus Gahleitner, ZAR-Obmann Ök.-Rat Anton
Wagner, ÖJV-Obmann Christian Friedl.
Foto: BMLFUW/Kern
ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich zu starten. Dies wird zum
Anlass genommen, die Tierzuchtgesetzgebung in Österreich grundlegend und
in allen Bundesländern zu überarbeiten. Am 1. Juli erfolgt die feierliche Unterzeichnung der Gründung zur GENOSTAR Rinderbesamung GmbH in der
Landwirtschaftskammer Österreich mit den Eigentümern NÖ Genetik Rinderbesamung GmbH und der Rinderzucht Steiermark Besamungs GmbH mit Sitz in
Wieselburg. Am 2. September findet der Spatenstich für die Modernisierung des
Vermarktungszentrums Rotholz statt. Österreichweit nehmen Ende des Jahres
13.100 Betriebe am Projekt Gesundheitsmonitoring Rind teil. Ca. 62% der
teilnehmenden Betriebe liefern bereits Diagnosedaten. Frau Evelin Beer geht
nach 37 Dienstjahren in der ZAR in den Ruhestand. Personalzugänge erfolgen
für die fachliche Hotline und die Zuchtwertschätzung in der ZuchtData.
ZAR-Obmann Anton Wagner erhält den Berufstitel „Ökonomierat“. Das Erfolgsprojekt Rinderdatenverbund mit insgesamt 10 Mio. Rindern wird im
November zehn Jahre alt. Der Marketingausschuss der ZAR führt erstmals in
der ZAR-Geschichte eine beschlussfassende Sitzung virtuell mit spezieller
Software durch.
I
2009: Erstellung und Produktion von 30.000 Stück
Züchterhandbücher und deren Verteilung an alle
Rinderzüchter im Rahmen des Bildungsprojektes der
Quelle: ZAR
LE 2007 - 2013.
46
2010
m Rahmen der ICAR-Jahrestagung in Riga, Lettland, verleiht das Internationale Komitee für Leistungsprüfungen in der Tierzucht (ICAR) Ende Mai den
Genetik
in 3 Minuten Kontrollverbänden das Qualitätszertifikat für die Leistungsösterreichischen
prüfung bei Milch- und Fleischrin... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
dern. Mit dem ZAR-Newsletter
... AACTTCGGATAGCCTGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
Ausgabe 7/2010 am 2. Juni erfolgt
... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
der Versand erstmals an alle
... AACTTCGGATAGCCTGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
Kontrollbetriebe, die den Tagesbe... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ...
richt via E-Mail erhalten. Das sind
insgesamt 10.000 Abonnenten. Im
Singlenucleotide
nucleotidepolymorphism
polymorphism(SNP),
(SNP)die genomische
2010: Single
Juni schließen sich der Tiroler
Selektion hält Einzug in die österreichische Rinderzucht.
Erstmalige Veröffentlichung von genomischen Zuchtwerten.
Grafik: Universität Göttingen/König
Braunviehzuchtverband und die
Rinderbesamungs-Genossenschaft
Memmingen zu einer deutschösterreichischen Kooperation im
Bereich der Spermaproduktion von
Braunvieh mit dem Namen „Alpengenetik eG“ zusammen.
Im August wird das sogenannte
„Fünf-Punkte-Programm“ der
RINDERZUCHT AUSTRIA zur klaren
Positionierung der bäuerlichen
Rinderzucht erstellt und an politische Entscheidungsträger versendet. In der außerordentlichen
2011: Beispiel eines Kontrollberichtes (Jahresbericht) über die
Generalversammlung des Austrian
Durchschnittsleistungen der Herde binnen eines Kontrolljahres
Quelle: ZuchtData
(Oktober - September)
Agricultural Clusters (AAC) am 1.
Juli wird Ök.-Rat Anton Wagner zum Obmann gewählt. Nach 18 Monaten
erfolgreicher gemeinsamer Entwicklungsarbeit vom LKV Baden-Württemberg,
der ZuchtData und der österreichischen Landeskontrollverbände startet der
LKV-Niederösterreich als erster Verband Anfang Oktober mit der mobilen
Datenerfassung über das Handheld-Gerät Psion. Die dritte Generation der
mobilen Datenerfassung der Leistungsprüfung wird damit eingeläutet.
Nach langwierigen Verhandlungen können für Zuchtvieh und Rindfleisch
Exportzertifikate für die Türkei abgeschlossen werden, es folgen erste Zuchttierexporte. Am 3. Oktober findet die feierliche Einweihung des Vermarktungszentrums „Agrarzentrum WEST“ in Imst statt. Erstmalig werden Gesundheitszuchtwerte beim Fleckvieh für Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten und
Milchfieber veröffentlicht. Genomische Zuchtwerte für die Rasse Holstein
werden publiziert.
2010: Nach 18 Monaten erfolgreicher gemeinsamer Entwicklungsarbeit der ZuchtData, der österreichischen
Landeskontrollverbände und des Landeskontrollverbandes Baden-Württemberg starten Anfang Oktober
die Landeskontrollverbände in Nieder- und in Oberösterreich sowie in der Steiermark mit der mobilen Datenerfassung. Foto: LKV-NÖ/visualemotion.com/René van Bakel
2010: Einstimmige Wiederwahl des ZAR-Vorstandes,
v.l.: Dipl.-Ing. Erwin Brunner (Tierzuchtdirektor Kärnten),
Ing. Mag. Franz Sturmlechner (Geschäftsführer ZAR),
Ök.-Rat Anton Wagner (Obmann ZAR), Hermann Gruber
(Obmann HOLSTEIN AUSTRIA), Dipl.-Ing. Rudolf Hußl
(Tierzuchtdirektor Tirol), Josef Mair (Obmann LfL-OÖ),
Johann Hosner (Obmann FIH), Ök.-Rat Willibald
Rechberger (Obmann FLECKVIEH AUSTRIA und
Rinderzucht Steiermark).
Foto: ZAR
47
Der Außenauftritt der ZAR wird komplett überarbeitet
und das Firmendesign aus 2005 abgelöst.
Foto: ZAR
ie ZAR-Plattform für Tiergesundheit wird eingerichtet, um unter anderem
das nach vierjähriger Projektlaufzeit beendete Programm Gesundheitsmonitoring Rind weiter zu entwickeln und die Zusammenarbeit mit der Tierärzteschaft zu etablieren. Mit dem TGD-Programm Gesundheitsmonitoring wird es
nun auch im Tiergesundheitsdienst verankert. In diesem Jahr erfolgt der
Beschluss der Zuchtorganisationen, dass die Erfassung von Gesundheitsdaten
fixer Bestandteil im Zuchtprogramm wird. Das Online-Rationsprogramm wird
ab Jänner allen Mitgliedsbetrieben der Landeskontrollverbände (LKVs) zur
Verfügung gestellt. Durch die direkte Anbindung an die Datenbank des Rinderdatenverbundes stehen sowohl der Tierbestand als auch die Leistungsdaten
unmittelbar zur Optimierung der Fütterung ohne weitere Eingriffe durch den
Anwender bereit.
Im März erreicht Österreich wieder den Status „Frei von Blauzungenkrankheit“.
Im März wird vom ZAR-Vorstand die Vergabe von Auszeichnungen für die
Lebensleistung von Fleischrindern beschlossen. Folgende Mindestkriterien sind
dafür Voraussetzung: Zwischenkalbezeit von weniger als 400 Tagen, ein
Erstkalbealter unter 36 Monaten sowie ein Mindestalter von 16 Lebensjahren.
RINDERZUCHT AUSTRIA
EFFICIENT COW
Für Milchkühe, die eine LebensleiWelche Vorteile ergeben
sich für meinen Betrieb?
stung von mehr als
100.000 Kilo- Ansprechpartner
gramm Milch erreichen, werden
schon seit langem Ehrendiplome
vergeben. Nach langen Verhandlungen startet das neue AMA-Gütesiegel Modul „Einzeltier QS-Milch“. Am
3. Oktober erhält die ZAR als Bildungsträger das Zertifikat nach der
ISO-Norm 29990:2010 und ist zu
Die ZAR erhält das ISO-Zertifikat für den Bereich Lerndienstdieser Zeit das erst zweite Unternehleistungen konzipieren, planen und durchführen. Dadurch
können Bildungsprojekte der Ländlichen Entwicklung auf
men Österreichs, welches die Zertifieiner international anerkannten Basis abgehalten werden.
Quelle: Systemcert
zierung als Lerndienstleister nach
Das Projekt soll Antworten auf die Frage
liefern, mit welchen Kühen am effizientesten
Milch produziert werden kann.
Die intensive Auseinandersetzung mit den
Kühen der eigenen Herde liefert für den
zukunftsorientierten Betriebsleiter wichtige
Orientierungs- und Entscheidungshilfen.
Gemeinsam mit LKV und Zuchtverband werden
im Kalenderjahr 2014 Daten gesammelt und für
spezielle Auswertungen bereitgestellt.
Vorteile für den teilnehmenden Betrieb:
▶ beste Datengrundlage über die eigene
Herde für eine optimale Ausrichtung des
Betriebs
▶ vier kostenlose Futtermittelanalysen und
regelmäßige Rations-Checks
▶ Besprechung der erhobenen Daten
mit speziell geschulten Beratern und
LKV-Mitarbeitern
▶ Darstellung der Gewichtsentwicklung
jeder Kuh im Verlauf der Laktation
▶ Kennenlernen zusätzlicher Methoden des
Herdenmanagements
▶ Ketontest
▶ Lahmheitsscoring
▶ BCS (Body Condition Scoring)
Burgenland
Ing. Hannes Lang
hannes.lang@lk-bgld.at
Tel.: 03352 32512 12
Salzburg
DI Monika Schipflinger
m.schipflinger@lkv-sbg.at
Tel.: 06542 68229 21
Kärnten
DI Erwin Brunner
erwin.brunner@lk-kaernten.at
Tel.: 0463 5850 1500
Steiermark
Franz Reith
franz.reith@lk-stmk.at
Tel.: 03112 2231 7740
Niederösterreich
DI Karl Zottl
karl.zottl@lkv-service.at
Tel.: 05 0259 491 51
Tirol
Ing. Otto Hausegger
otto.hausegger@lk-tirol.at
Tel.: 05 9292 1840
Oberösterreich
DI Markus Koblmüller
markus.koblmueller@lk-ooe.at
Tel.: 0732 6902 1346
Vorarlberg
Dr. Thomas Jutz
thomas.jutz@lk-vbg.at
Tel.: 05574 400 300
Mit finanzieller Unterstützung des Lebensministeriums
und der Bund-Bundesländer-Forschungskooperation (BBK).
Projektträger: Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR)
Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos.
Layout, Konzept und Satz: ZAR/ZuchtData 07/2013
Fotos: Baumann, Fankhauser, Keleki, Wagner
Das Team zur Erarbeitung des Online-Programmes
Futterrationsberechnung
Foto: ZAR
48
dieser internationalen Norm tragen darf. Die Modernisierungsarbeiten
am AUSTRIA
RINDERZUCHT
Vermarktungszentrum Rotholz werden abgeschlossen. Der 27. November steht
im Zeichen der Eröffnung der Berglandhalle, dem neuen Vermarktungszentrum
sowie dem neuen Sitz des NÖ Genetik Rinderzuchtverbandes. Das Projekt
OptiGene zur Optimierung von Zuchtzielen und Zuchtprogrammen startet im
Dezember. Ein Meilenstein ist die Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung bei Fleckvieh und Braunvieh. Mit August erreicht die genomische Zuchtwertschätzung beim Fleckvieh offiziellen Status, im Dezember erfolgt selbiges
für das Braunvieh. Durch die ZuchtData erfolgt die Entwicklung und seither
routinemäßige Durchführung einer Zuchtwertschätzung für Exterieur- und
Zentrale
Arbeitsgemeinschaft
Leistungsmerkmale der Noriker Pferde. Ing. Thomas Schweigl wird
Vizepräsiösterreichischer Rinderzüchter
dent der europäischen Braunviehzüchter.
2012
D
A- 1200 Wien, Dresdner Straße 89/19
Tel.: +43 (0) 1-334 17 21-0, Fax: +43 (0) 1-334 17 13
E-mail: info@zar.at
www.zar.at
Fotodatenbank auf http://bilder.zar.at
ie erfolgreich abgeschlossenen Bildungsprojekte LKV-Herdenmanagement mit Gesundheitsmonitoring sowie die Bildungsoffensive Rinderzucht
werden in der Broschüre „Blickpunkt Rinderzucht“
RINDERZUCHT AUSTRIA
aufbereitet und allen ZüchterInnen Anfang Jänner zur
Verfügung gestellt. Am 1. Jänner kann das EU-kofinanzierte Forschungsprojekt „Next Generation European
System of cattle improvement and management“, kurz
„Gene2Farm“, gestartet werden. An dem Projekt sind
außer der ZuchtData insgesamt 17 Partnerorganisationen aus zehn EU-Ländern beteiligt. Im Rahmen der
Wintertagung 2012 wird am 15. Februar erstmals ein
Die richtige Kuh
für meinen Betrieb
eigener Fachtag für Rinderwirtschaft im Lehr- und
Forschungszentrum Francisco-Josephinum in WieselEin Projekt für die Landwirte der
burg abgehalten. Im März melden im Rahmen des
RINDERZUCHT AUSTRIA
Gesundheitsmonitoring Rind bereits 12.300 Betriebe
Das Projekt „Efficient Cow“
Diagnosedaten. Die Daten werden entweder elektrostartet.
Quelle: ZuchtData
RINDERZUCHT AUSTRIA
Foto: Baumann
© ZAR im Dezember 2011, Redaktionsschluss: Wien, am 30. Dezember 2011
D
2011
BLICKPUNKT RINDERZUCHT
Tradition und Innovation
2012: Produktion und Versand von 30.000 Stk.
„Blickpunkt Rinderzucht“ aufgrund des erfolgreichen
Abschluss der Bildungsprojekte der ZAR im Rahmen der
LE 2007 - 2013.
Quelle: ZAR
Efficient
Cow
2012: Die Referenten des erstmaligen eigenen Fachtages
für Rinderwirtschaft im Francisco-Josephinum in
Wieselburg, NÖ, im Rahmen der Wintertagung des Ökosozialen Forums
Foto: ZAR
49
Zugangsportal zum RDV4M, dem Rinderdatenverbund
für Mitglieder, der ständig weiterentwickelt und um neue
Programmteile erweitert wird.
Quelle: ZuchtData
Messeteam der RINDERZUCHT AUSTRIA bei der
EUROTIER in Hannover 2012 Foto: BRAUNVIEH AUSTRIA
450.000
400.000
350.000
61,9%
70,7%
74,1%
77,8%
49,2%
Anzahl Kühe
300.000
250.000
MLP
nicht MLP
200.000
150.000
100.000
50.000
0
1995
2000
2005
Jahre
2010
2013
2013: Erstmals über 400.000 Kühe unter Milchleistungskontrolle
Grafik: ZAR
nisch direkt vom Tierarzt übermittelt oder im Rahmen
der Leistungskontrolle von den Kontrollorganen
erfasst. Der Anpaarungsplaner OptiBull steht ab sofort
als eigener Programmteil im Rinderdatenverbund für
Mitglieder (RDV4M) zur Verfügung. Der Anpaarungsplaner hat eine direkte Verbindung zum Rinderdatenverbund RDV und ist daher hinsichtlich der Zuchtwerte und sonstiger Daten immer am aktuellsten
Stand. Im April wird der Rinderdatenverbund RDV in
2012: Neuerliche und bisher letzte
Layoutanpassung der ZAR
Schleswig-Holstein installiert. Damit wächst der RDV
Quelle : ZAR
mit rund zwei Millionen lebenden Kühen zum größten
Datenverbund Europas. In Lienz wird am 28. April nach einjähriger Bauzeit das
neue RGO|Viehmarktzentrum eröffnet. Seit Juni ist es für Landwirte, die Mitglied
eines Zuchtverbandes (ZVB) sind, möglich, Tiere online zu einer Vermarktungsveranstaltung anzumelden. Am 28. Juni erfolgt die erste Auszahlung der Förderung für das Qualitätsmodul „Einzeltier QS-Milch“. 13.233 Betriebe nehmen
im Jahr 2011 daran teil und bekommen 3 Mio. € an Kontrollkosten rückerstattet. Anfang September wird erstmals in österreichischen Tierbeständen das
Schmallenberg-Virus nachgewiesen. Seit 19. Oktober ist die Wort-/Bildmarke
OptiBull beim österreichischen Patentamt registriert und somit geschützt. Erstmals umfasst die Milchleistungsprüfung über 400.000 Kontrollkühe (401.263),
die Leistungsgrenze von 7.000 kg (7.148 kg) wird überschritten.
Mit 21. November treten die Schauregeln der RINDERZUCHT AUSTRIA für die
Aufstallung und Präsentation von Rindern bei Veranstaltungen und Ausstellungen in Kraft. Im Dezember startet die ZAR in
Zusammenarbeit mit den Landeskontrollverbänden, FLECKVIEH AUSTRIA, BRAUNVIEH
AUSTRIA, HOLSTEIN AUSTRIA, dem LFZ Raumberg-Gumpenstein, der BOKU und der VetMedUni Wien das Projekt „Efficient Cow“. In dessen
Rahmen soll die Produktionseffizienz und die
Der Anpaarungsplaner OptiBull geht in BeUmweltwirkung in der österreichischen Rindertrieb.
Logo: ZAR
Holstein, Braunvieh und Fleckvieh auf der Stofferalm auf 1495 Meter Seehöhe am nordöstlichen
Fuße des Warschenecks, Gemeinde Roßleithen, Oberösterreich.
Foto: Rinderzuchtverband Oberösterreich/Wagner
50
51
wirtschaft analysiert und optimiert werden. Seit 31. Dezember wird die genomische Zuchtwertschätzung für Holstein Friesian-Tiere gemeinsam mit
Deutschland im VIT-Verden durchgeführt. Im Dezember startet die Samendepotstelle Rotholz eGen mit dem Neubau ihre Tätigkeit als Nachfolgeorganisation der Besamungsstation Birkenberg.
Filmausschnitt einer Braunviehherde im Lesachtal,
Kärnten, im Rahmen der Aufnahmen für den neuen
Imagefilm der RINDERZUCHT AUSTRIA Foto: INTERMEDIA
I
Das neue ZAR-Vorstandsteam, v.l.: Ing. Thomas Schweigl
(Obmann BRAUNVIEH AUSTRIA, Tiroler Braunviehzuchtverband), Ing. Sebastian Auernig (Obmann
kärntnerrind, FLECKVIEH AUSTRIA), Josef Mair (Obmann
Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung in Oberösterreich, LfL), Ök.-Rat Anton Wagner
(Obmann ZAR), Dipl.-Ing. Johann Bischof (Tierzuchtdirektor Steiermark), Dr. Friedrich Führer (Geschäftsführer GENOSTAR Rinderbesamung GmbH), Hermann
Gruber (Obmann HOLSTEIN AUSTRIA), Ing. Mag. Franz
Sturmlechner (Geschäftsführer)
Foto: ZAR
52
2013
n diesem Jahr wird die Herdebuch-Einstufung der Zuchtrinder an die neuen
gesetzlichen Bestimmungen und die neu genehmigten Zuchtbuchordnungen
angepasst. Der Online-Futterrationsberechner wird nun auch an der BOKU
verwendet. Mit Ende Juni wird der Kontrollkostenzuschuss für das Qualitätsprogramm QS Milch des Jahres 2012 an die teilnehmenden Milchviehbetriebe
ausbezahlt. Österreichweit nehmen in diesem Jahr bei diesem Modul des AMA
Gütesiegels rund 15.000 Betriebe mit 320.000 Kühen teil, dies entspricht etwa
70% der gemolkenen Milch in Österreich. Mit 1. Juli wird im RDV4M das Nachrichtenmodul (Postfach) eingerichtet. In diesem sind in erster Linie die aktuellen
Berichte aus der Leistungsprüfung chronologisch zwei Jahre lang abgespeichert.
Im Juni wird das neue Produktionsgebäude von GENOSTAR am Standort
Gleisdorf eröffnet. Die EU löst sich nach einem nicht mehrheitlichen Beschluss
der Mitgliedstaaten im Verwaltungsausschuss am 25. Juli vollständig von den
Exporterstattungen. Mit der neuen Agrarreform (GAP 2014 bis 2020) sollen die
Ausfuhrhilfen nur noch im Krisenfall eingesetzt werden. Im August werden –
nach Fleckvieh – nun auch für das Braunvieh Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale veröffentlicht. Außerdem werden die neuen Indices Fruchtbarkeitswert
und Eutergesundheitswert eingeführt und in den Gesamtzuchtwert bei Fleckvieh und Braunvieh inkludiert. Damit sind erstmals direkte Gesundheitsmerkmale im Gesamtzuchtwert enthalten. Für die Speicherung der SNP-Daten und
der Daten aus der genomischen ZWS wird eine Genom-Datenbank mit Schnitt-
stellen zu den Labors erstellt. Des Weiteren werden die genomischen Daten aus
der Zuchtwertschätzung und zusätzliche Sequenzdaten genutzt, um ein
Monitoring von genetischen Besonderheiten und Erbfehlern zu etablieren.
Entsprechend wird auch der Anpaarungsplaner OptiBull um die Erbfehlerrisikoanalyse erweitert.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union, die Landwirtschaftsminister, die Brüsseler Kommission und das Europäische Parlament einigen sich
mit einem Übergangsjahr 2014 auf die Finanzperiode 2014 - 2020 und auf die
neue Gemeinsame Agrarpolitik. Das Erfolgsprojekt Jungzüchterprofi feiert sein
fünftes Bestandsjubiläum. 170 JungzüchterInnen haben diese Ausbildung
erfolgreich abgeschlossen. Seit 20. Juni informiert die ZAR den Vorstand in
regelmäßigen Abständen via SMS über aktuellste Ereignisse rund um die
österreichische Rinderzucht. In einigen Bundesländern wird der Landwirt via
SMS informiert, sobald der Tagesbericht zur Verfügung steht.
Im September erfolgt die routinemäßige Überprüfung der praktischen Durchführung der Milch- und der Fleischleistungsprüfung durch ein internationales
ICAR-Komitee. Die österreichischen Kontrollverbände erhalten ein Monat
später das ICAR-Gütesiegel für die kommenden drei Jahre zuerkannt. Mit
August steht allen österreichischen Züchtern, die ein Smartphone mit den
Betriebssystemen iOS oder Android besitzen, die neue RDV-Mobil App zur
Verfügung. Am 12. Dezember erfolgt die feierliche Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages der Firma LKV-Austria Qualitätsmanagement GmbH, die
Anfang 2014 ihre Arbeit aufnimmt und im „Haus der Tierzucht“ integriert wird.
Zum Geschäftsführer dieser neu gegründeten Dachorganisation wird Ing.
MMag. Hans Stefan Augustin bestellt. In diesem Kontrolljahr gibt es auch einen
neuen Rekord: Man zählt 711 Herdebuchkühe, die mehr als 100.000 kg Milch
produzieren, davon gehören 351 der Rasse Fleckvieh, 184 der Rasse Holstein
und Red Holstein sowie 170 der Rasse Braunvieh an. Die ZuchtData startet im
Rahmen eines Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit der BOKU mit der
Entwicklung einer Zuchtwertschätzung für Schafe und Ziegen.
Einmal pro Jahr treffen sich die Gesellschafter der RDV
GmbH mit den vier Gesellschaftern: LKV Bayern (48%),
ZuchtData (29%), LKV Baden Württemberg (15%) und
LKV Schleswig Holstein (8%).
Foto: ZAR
Mit Stolz präsentieren die Jungzüchterprofis die
verdienten Abschlusszertifikate. 57 JungzüchterInnen
schlossen diese Ausbildung im Jahre 2013 erfolgreich ab.
Das Foto zeigt die AbsolventInnen der Abschlussveranstaltung in Greinbach, Steiermark.
Foto: ZAR
Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages der Firma
LKV-Austria Qualitätsmanagement GmbH
Foto: ZAR
53
I
Leistungs- und Herdenmanagementdaten können
direkt online im Stall eingegeben bzw. abgerufen
werden.
Foto: LfL OÖ
Der neue Webauftritt von
www.zuchtdata.at per Juni 2014
54
www.zar.at
und
Quelle: ZAR
2014
n diesem Jahr erfolgt die praktische Umsetzung
des Projekts „Efficient Cow“. Die Android-App
„Zuchtverband mobil“ ist direkt mit dem RDV
verbunden und steht MitarbeiterInnen des Zuchtverbandes für die Lineare Beschreibung und die ExteriDie Firma LKV-Austria Qualitätsmanagement GmbH nimmt ihren
eurbewertung zur Verfügung. Bei den Fleischrindern
Logo: ZAR
Betrieb auf.
ist die Realisierung der Zuchtwertschätzung für
mehrere Merkmale geplant. Der RDV für Veterinäre ist derzeit im Testbetrieb.
Mit Hilfe von übersichtlichen Listen und Auswertungen soll diese Applikation
als Basis für eine erfolgreiche Bestandsbetreuung die tägliche Arbeit für Tierärzte erleichtern.
Am 10. April erhält ein Konsortium unter zentraler Beteiligung der RINDERZUCHT AUSTRIA den Zuschlag zu einem Förderprojekt in der COMET-Schiene –
finanziert vom Wirtschafts- und Infrastrukturministerium. Das Projekt mit dem
Namen ADDA (Advancement of Dairying in Austria) umfasst zahlreiche Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen entlang der Wertschöpfungskette Milch und bildet eine Weichenstellung in der Zusammenarbeit.
Am 19. Mai wird die ZAR 60 Jahre alt. Der festliche Rahmen dazu findet im
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft am 4. Juni statt. Zu diesem Zeitpunkt geht die völlig neu überarbeitete
Website von www.zar.at bzw. www.zuchtdata.at online.
In den sechzig Jahren seit der Gründung
der ZAR haben die jeweiligen Obmänner
und Geschäftsführer im Wege der zuständigen Tierzuchtabteilung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (ab
2002 Bundesministerium für Land- und
2014: Die permanente Weiterentwicklung des Rinderdatenverbundes für Mitglieder (RDV4M) ist notwendig,
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtum den technischen Anforderungen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen Schritt halten zu
schaft) mit nachfolgenden Landwirtkönnen.
Quelle: ZuchtData
schaftsministern zusammengearbeitet:
Landwirtschaftsminister
Name
Partei
Antritt
Josef Kraus
ÖVP
1945
Franz Thoma
ÖVP
1952
Eduard Hartmann
ÖVP
1959
Karl Schleinzer
ÖVP
1964
Oskar Weihs
SPÖ
1970
Günter Haiden
SPÖ
1976
Erich Schmidt
SPÖ
1986
Josef Riegler
ÖVP
1987
Franz Fischler
ÖVP
1989
Wilhelm Molterer
ÖVP
1994
Josef Pröll
ÖVP
2003
Nikolaus Berlakovich
ÖVP
2008
Andrä Rupprechter
ÖVP
2013
Überblick über alle bisherigen Obmänner, geschäftsführenden Obmänner,
Geschäftsführer und Mitarbeiter:
ZAR-Obmänner
Name
2005: Erinnerungen an das Kriegsende - 50 Jahre
Staatsvertrag. Die russische Besatzungsmacht versorgte
sich 1945 mit frischer Milch von niederösterreichischen
Kühen in ihrem Quartier im Belvedere. Landwirtschaftsminister Josef Pröll weist mit Kühen der LFS Pyhra auf die
Bedeutung der Ernährungssicherheit hin. Foto: BMLFUW
Antritt
Ök.-Rat Franz Thoma
1954
Ök.-Rat Anton Huber
1965
Ök.-Rat Florian Mandorfer
1966
Ök.-Rat Christian Pollhammer
1980
Ök.-Rat Rudolf Gurtner
1987
Ök.-Rat Willibald Sauer
1994
Ök.-Rat Rudolf Pumberger
2003
Ök.-Rat Anton Wagner
2005
ZAR-geschäftsführende Obmänner
Name
Antritt
Johann Blöchl
1954
Ök.-Rat Anton Huber
1956
Dipl.-Ing. Ambros Morbitzer
1980
2010: Die Obmänner der Tierzucht-Dachverbände – sie
vertreten knapp 100.000 Mitglieder – unterzeichnen den
Tierzuchtpakt mit Bundesminister Dipl.-Ing. Niki
Berlakovich.
Foto: BMLFUW
55
ZAR-Geschäftsführer
Name
Aufgaben
von
bis
Firma
Dr. Wilhelm Müller
1954
Ines Bogner
EDV
1995
-
ZuchtData
Dr. Franz Ebenbauer
1965
Dipl.-Ing. Dr. Christian Fürst
Zuchtwertschätzung
1996
-
ZuchtData
Dr. Otto Hartmann
1979
Bianca Diem
Marketing-Assistenz
1997
1999
ZAR
Dr. Ernst Potucek
1993
Dipl.-Ing. Manfred Bauernnebel
EDV
1997
1998
ZAR
Ing. Mag. Franz Sturmlechner
2003
Sabine Ruprecht
Marketing-Assistenz
1999
2001
ZAR
Franz Iwanschitz
Buchhaltung, Lohnverrechnung
2000
-
ZAR
Ing. Martin Mayerhofer
EDV, Geschäftsführung
2000
-
ZuchtData
Dipl.-Ing. Dr. Christa Egger-Danner
Zuchtwertschätzung
2001
-
ZuchtData
Ing. Mag. Franz Sturmlechner
Geschäftsführung
2003
-
ZAR
Mag. Katharina Zoufaly
Marketing
2004
2005
ZAR
Dipl.-Ing. Dr. Birgit Gredler
Projekte
2004
2008
ZuchtData
Dipl.-Ing. Lukas Kalcher
Marketing
2006
-
ZAR
Dipl.-Ing. Markus Gahleitner
Projekte
2008
2012
ZAR
Dipl.-Ing. Christian Rehling
EDV
2009
-
ZuchtData
Dipl.-Ing. Dr. Hermann Schwarzenbacher Zuchtwertschätzung
2009
-
ZuchtData
Dr. Roswitha Eder
Sekretariat
2009
-
ZAR
Dipl.-Ing. Franz Steininger
Projekte
2012
-
ZuchtData
Dipl.-Ing. Martin Unterweger
Projekte
2012
-
ZAR
Martina Gauser-Hengst
Sekretariat
2013
-
ZAR
Dipl.-Ing. Astrid Köck
Projekte
2014
-
ZuchtData
Name
1983, Foggia, v.l.: Dipl.-Ing. Andrea Sciuchetti (Schweizer
Braunviehzuchtverband), Evelin Beer (ZAR), Min.-Rat Dr.
Norbert Ratheiser (BMLF)
Foto: ZAR
Antritt
ZuchtData-Geschäftsführer
Name
Antritt
Ing. Martin Mayerhofer
2001
Mitarbeiter der ZAR und ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH
1981: V.l.: Dipl.-Ing. Heinz Kriesche (Tierzuchtdirektor
Steiermark), ZAR-Obmann Ök.-Rat Christian Pollhammer, Giovanni Cattaneo, Dipl.-Ing. Ernst Zimmerl (ZAR),
Heinz Schnetz (Geschäftsführer BESTALPINA)
Foto: ZAR
56
Name
Aufgaben
von
bis
Firma
Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Müller
Geschäftsführung
1954
1965
ZAR
Dipl.-Ing. Dr. Franz Ebenbauer
Geschäftsführung
1965
1979
ZAR
Dipl.-Ing. Peter Höller
Marketing
1969
1979
ZAR
Evelin Beer
Sekretariat
1972
2009
ZAR
Dipl.-Ing. Franz Steger
Zuchtwertschätzung
1975
2000
ZAR
Peter Rauch
EDV
1975
1983
ZAR
Prof. Mag. Johann Preißl
EDV
1976
1988
ZAR
Dipl.-Ing. Dr. Otto Hartmann
Geschäftsführung
1979
1993
ZAR
Dipl.-Ing. Ernst Zimmerl
Marketing
1980
1982
ZAR
Wolfgang Lichtenberger
Operator
1980
1986
ZAR
Inge Kristina Schletter
Buchhaltung, Lohnverrechnung
1982
2001
ZAR
Dipl.-Ing. Helmut Eder
Marketing
1982
1987
ZAR
Dr. Willibald Fuchs
EDV
1984
1986
ZAR
Frau Evelyne Spitzer
Bedienerin
1984
1988
ZAR
Dipl.-Ing. Paul Herger
EDV
1987
1999
ZAR
Anton Winter
EDV
1987
-
ZuchtData
Dipl.-Ing. Josef Wiesböck
EDV
1987
1987
ZAR
Thomas Schardax
Marketing
1988
1993
ZAR
Dipl.-Ing. Dr. Ernst Potucek
ZWS, Geschäftsführung
1990
2003
ZAR
Christian Rain
EDV
1992
-
ZuchtData
Sabrina Gründlinger
EDV
1992
1997
ZAR
Dipl.-Ing. Martin Hofinger
Marketing
1993
2001
ZAR
1988: Die wohlverdiente Kaffeepause, v.l.: Elisabeth
Mihatsch (LK-Wien), Dipl.-Ing. Franz Steger (ZAR), Anton
Winter (ZAR), Dipl.-Ing. Paul Herger (ZAR)
Foto: Beer
Dank an die zahlreichen Informanten und Fotolieferanten für Wissenswertes aus früheren Zeiten,
Evelin Beer, Dipl.-Ing. Dr. Josef Miesenberger, Ing. Christian Moser, Ing. Richard Pichler,
Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Poschacher, Dipl.-Ing. Dr. Norbert Ratheiser,
Dipl.-Ing. Franz Steger, Dipl.-Ing. Josef Wiesböck, Dipl.-Ing. Karl Zottl
und weiteren Fotolieferanten, deren Urheberschaft nicht geklärt werden konnte.
57
60 Jahre
1954 - 2014
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
der ZAR und
ZuchtData
58
59
Name: Ines Bogner, geb. Neckam
Name: Christa Egger-Danner
In der ZAR/ZuchtData seit: Dezember 1995
In der ZAR/ZuchtData seit: März 2001
Aufgaben: EDV-Support
Aufgaben: Projektmanagement, Zuchtprogramme, Zuchtwertschätzung
Herkunft: Hörersdorf, Bezirk Mistelbach, Niederösterreich
Herkunft: Hollenstein an der Ybbs, Niederösterreich
Meine Freizeit verbringe ich mit... meinem Mann und mit den Kindern.
Meine Freizeit verbringe ich mit... Familie, Sport (Schifahren, Laufen, ...)
und ehrenamtlichem Engagement im Rahmen der NÖ Dorferneuerung.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Da ich selbst aus der Landwirtschaft
komme, ist es mir eine Ehre, in der Dachorganisation mit tollen Kollegen
und immer neuen Ideen in einem starken Team zu arbeiten.
Name: Roswitha Eder
Name: Christian Fürst
In der ZAR/ZuchtData seit: August 2009
In der ZAR/ZuchtData seit: Dezember 1996
Aufgaben: Assistenz Geschäftsführung ZAR
Aufgaben: Zuchtwertschätzung, Zuchtprogrammanalysen
Herkunft: Klosterneuburg, Niederösterreich
Herkunft: Lasberg, Oberösterreich
Meine Freizeit verbringe ich mit... Sightseeing, Museumsbesuchen,
Kellergassenwanderungen und journalistischer Tätigkeit.
Meine Freizeit verbringe ich mit... meiner Familie, Laufen und Reisen.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Ich arbeite gerne für eine
Interessenvertretung, da die Verbandstätigkeit immer sehr persönlich,
abwechslungsreich und spannend ist.
Als Greißlertochter mit Studium Publizistik und Geschichte und jahrelanger
Berufstätigkeit im Medien- und Kulturbereich habe ich hier in der
Landwirtschaft meinen Traumjob gefunden.
60 Jahre
60
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Ich arbeite sehr gerne im ambitionierten
Team der ZAR/ZuchtData in einem von freundschaftlichen Miteinander und
Freiraum geprägtem Arbeitsumfeld. Es macht Spaß aktiver Teil von
Weiterentwicklungen sein zu dürfen. Zudem motiviert es zu erleben, dass
wir in Österreich auch Motor für Weiterentwicklungen auf internationaler
Ebene sein können. Motto: Gemeinsam kann man sehr viel mehr erreichen.
1954 - 2014
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: die Möglichkeit meine erbliche
Vorbelastung zur Rinderzucht, wenn schon nicht im richtigen Leben, dann
zumindest am Computer auszuleben.
60 Jahre
1954 - 2014
61
Name: Martina Gauser-Hengst
Name: Lukas Kalcher
In der ZAR/ZuchtData seit: Juni 2013
In der ZAR/ZuchtData seit: Februar 2006
Aufgaben: Empfangssekretariat ZAR/Haus der Tierzucht
Aufgaben: Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen
Herkunft: Fahndorf, Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich
Herkunft: St. Blasen, Steiermark, derzeit wohnhaft in Wien
Meine Freizeit verbringe ich mit... meiner Familie in der Natur, bei der
Gartenarbeit und bei der Mithilfe in der Landwirtschaft.
Meine Freizeit verbringe ich mit... Kühe fotografieren sowie Entspannung
und Arbeit auf dem Grundstück in Rekawinkel, Niederösterreich.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Als Empfangssekretärin bin ich oft die
erste Ansprechperson für unsere Gäste. Meine sehr abwechslungsreiche
Tätigkeit am Vormittag mit sehr netten Kollegen bereitet mir viel Freude.
Ich lerne ständig Neues dazu, meine Arbeit bei der ZAR bereichert mein
Leben sehr.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: ein tolles Team, in dem ich viel Spielraum
für Kreativität und Abwechslung in meinem Arbeitsbereich habe. Als
Mitarbeiter einer Dachorganisation ergibt sich sowohl österreichweit als
auch international eine spannende Zusammenarbeit mit vielen
interessanten Menschen.
Name: Franz Iwanschitz
Name: Martin Mayerhofer
In der ZAR/ZuchtData seit: Oktober 2000
In der ZAR/ZuchtData seit: November 2000
Aufgaben: Rechnungswesen, Lohnverrechnung
Aufgaben: Geschäftsführung ZuchtData
Herkunft: Wulkaprodersdorf, Burgenland
Herkunft: Neustift an der Lafnitz, Burgenland
Meine Freizeit verbringe ich mit... Familie, Haus und Garten.
Meine Freizeit verbringe ich mit... Arbeiten in der Landwirtschaft,
Radfahren und Wandern.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Kollegialität, Abwechslung,
Eigenständigkeit – Schlagworte, die mir beim Arbeiten in dieser
Organisation Freude bereiten.
60 Jahre
62
1954 - 2014
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Ich schätze es, die innovativen Ideen und
Konzepte der Landeskontrollverbände und Zuchtverbände im Rahmen von
Forschungsprojekten und Softwareentwicklung in praktische Anwendungen
für den Landwirt und für die Rinderzuchtorganisationen umzusetzen. Ich
freue mich, in einem so motivierten und kompetenten Team arbeiten zu
können.
60 Jahre
1954 - 2014
63
Name: Christian Rain
Name: Hermann Schwarzenbacher
In der ZAR/ZuchtData seit: Jänner 1992
In der ZAR/ZuchtData seit: September 2009
Aufgaben: Technische Hotline, Schnittstellen, Auswertungen
Aufgaben: genomische Zuchtwertschätzung, Erbfehler, Projekte
Herkunft: Zellerndorf (Weinviertel), Niederösterreich
Herkunft: Bruck an der Glocknerstraße, Salzburg
Meine Freizeit verbringe ich... sehr gerne mit meiner Familie, gartle gerne
herum, liebe Städtereisen, Tennispielen und Mountainbiken und helfe
meinem Schwager auf seinem Weingut.
Meine Freizeit verbringe ich mit... meiner Partnerin, Familie und Freunden –
meistens irgendwo in der Bergen bzw. beim Herumbasteln am Häusel im
Pinzgau.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Die ideale Voraussetzung als Enkel eines
Bauern mein Interesse an der Landwirtschaft und meine Freude und
Leidenschaft EDV zu vereinen.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Eine spannende und dynamische
Arbeitsumgebung. Als eine unserer größten Stärken schätze ich das tolle
Teamwork mit den Kollegen und anderen nationalen und internationalen
Partnern ein.
Name: Christian Rehling
Name: Franz Steininger
In der ZAR/ZuchtData seit: März 2009
In der ZAR/ZuchtData seit: Februar 2012
Aufgaben: Fachliche Hotline, Sachbearbeitung
Aufgaben: Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Projekte OptiGene und
Efficient Cow
Herkunft: Bad Tatzmannsdorf, Burgenland, derzeit wohnhaft in Wien
Meine Freizeit verbringe ich... am liebsten nicht vor dem Computer.
Für mich ist die ZAR/Zuchtdata: Ein interessanter Arbeitsplatz mit immer
wieder neuen Herausforderungen.
60 Jahre
64
1954 - 2014
Herkunft: Langschlag, Niederösterreich
Meine Freizeit verbringe ich mit... Musik, Tanz und Fotografie auf meinem
kleinen Bauernhof im Waldviertel.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Meine Arbeit bei der ZuchtData
ermöglicht mir meine Fähigkeiten und Wissen für eine produzierende
Landwirtschaft und somit die Weiterentwicklung des ländlichen Raums
einzusetzen.
60 Jahre
1954 - 2014
65
Name: Franz Sturmlechner
Name: Anton Winter
In der ZAR/ZuchtData seit: September 2003
In der ZAR/ZuchtData seit: März 1987
Aufgaben: Geschäftsführung ZAR
Aufgaben: Technischer Support und Produktionssteuerung
Herkunft: Ruprechtshofen, wohnhaft in Krems/Donau, Niederösterreich
Herkunft: Wien, derzeit wohnhaft in Wien
Meine Freizeit verbringe ich... mit meiner Tochter im neuen Haus, beim
Sport in der Natur der Wachau und im Mostviertel.
Meine Freizeit verbringe ich mit... Wandern, Radfahren und Modellbau.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Die Rinderzucht ist mir ein persönliches
Anliegen. Dafür stehe ich ein und engagiere mich mit all meinen Fähigkeiten. Die Dachorganisation der Rinderzucht ist ein gelungenes Beispiel,
wie man unterschiedliche Interessen bündeln und einen traditionellen
Sektor innovativ und modern weiterentwickeln kann. Die Vielfalt an unterschiedlichen Aufgaben macht die Arbeit sehr spannend, oft auch fordernd.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Arbeitsstätte inmitten großartiger
Kolleginnen und Kollegen, in der ich die Kraft finde, den täglichen
Herausforderungen im Bereich der Rinderzucht, die sich mit riesen Schritten
weiterentwickelt, stand zu halten.
Name: Martin Unterweger
In der ZAR/ZuchtData seit: Dezember 2011
Aufgaben: Leitung Bildungsprojekte
Herkunft: Assling, Osttirol, derzeit wohnhaft in Wien
Meine Freizeit verbringe ich... mit Schitourengehen, Laufen und Wandern –
soweit wie möglich in den Tiroler Bergen – und bei der Mithilfe am
landwirtschaftlichen Betrieb des Bruders in Osttirol.
Für mich ist die ZAR/ZuchtData: mein Arbeitsplatz, wo ich mit vielen
verschiedenen Menschen aus der Rinderbranche, der Agrarpolitik, vor allem
aber mit den JungzüchterInnen Österreichs, zusammenarbeiten kann. Es ist
eine Freude mitanzusehen – und auch einen kleinen Teil dazu beizutragen –
dass die JungzüchterInnen die Betriebe zu Hause mit viel Engagement und
Begeisterung übernehmen.
60 Jahre
66
1954 - 2014
60 Jahre
1954 - 2014
67
60 Jahre
1954 - 2014
Fachlicher
Bericht über die
Durchführung
des Arbeitsprogramms im
Jahr 2013
von
Christian Fürst
Martin Mayerhofer
Franz Sturmlechner
Foto: Kalcher
68
69
A
ls Beispiel für das breite Betätigungsfeld der gemeinsamen Dachorganisation der österreichischen Rinderzucht ZAR wird hier der fachliche Bericht aus dem Jahr 2013 dargestellt. Er diente ursprünglich als Tätigkeitsnachweis der ZAR an das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und
wird hier ungekürzt dargestellt:
Die Aufgaben der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) sind in den Statuten festgeschrieben, zielen auf eine Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung der Rinderproduktion und beziehen sich
auf folgende Aufgabengebiete:
1. Betreuung der Mitglieder
2. Zentrale Verarbeitung und Auswertung der Daten der Leistungsprüfung
3. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Zuchtwertschätzung
4. Umsetzung des Rinderdatenverbundes
5. Interessenvertretung
6. Zuchtviehmarketing
7. Forschung im Rinderbereich
8.Bildung
Der alleinige Gesellschafter ist der Verein ZAR, vertreten durch den Obmann Ök.-Rat Anton Wagner. Dieser GmbH
wurden jene Agenden übertragen, die mit der elektronischen Datenverarbeitung zu tun haben, im Wesentlichen
sind das jene Aufgaben, die unter Punkt 2 bis 4 und 7 genannt werden.
Die Arbeitsteilung wurde derart organisiert, dass von Seiten der ZAR die Anforderungen und Wünsche an ihre
Tochter GmbH herangetragen werden, die ein Anbot dafür erarbeitet, welches dann von der ZAR in Auftrag
gegeben werden kann.
Die ZAR tritt umgekehrt gegenüber ihrer Tochter als Dienstleister derart auf, dass möglichst wenig allgemeiner
Verwaltungsaufwand von der ZuchtData selbst durchgeführt werden muss.
60 Jahre
1954 - 2014
1. Betreuung der Mitglieder
Eine Hauptaufgabe der ZAR bleibt es nach wie vor, eine innerösterreichische Akkordierung derart vorzunehmen,
dass eindeutige und von einer deutlichen Mehrheit der Mitgliedsorganisationen mitgetragene Aufträge umgesetzt
werden können.
Die Erarbeitung dieser Vorschläge geschieht nach wie vor in den Fachausschüssen der ZAR in enger Kooperation
mit den Betroffenen. Folgende Ausschüsse wurden als permanente Gremien installiert: der Ausschuss für Genetik,
der Ausschuss für Leistungskontrolle, der Ausschuss für Allgemeine Rinderwirtschaft, der Marketing-Koordinationsausschuss (MAKOS), der Ausschuss für Besamung / Biotechnologie, der Ausschuss der Zuchtverbände und der
Kontrollausschuss. Neu in die Wege geleitet wurde eine Plattform Tiergesundheit. Sie wurde im Jahr 2011, nach
Ablauf des Projektes Gesundheitsmonitoring Rind, installiert, um die ausgezeichnete Gesprächsbasis zur Tierärzteschaft aufrecht zu erhalten und vornehmlich tiergesundheitsrelevante züchterische Agenden zu behandeln. Das
neu gewählte Präsidium in der österreichischen Tierärztekammer erforderte eine neue Form der Zusammenarbeit.
Vertrauensbildende Maßnahmen stehen im Vordergrund. Fachlich-inhaltliche Diskussionen wurden von standespolitischen Diskussionen überschattet.
Der Kern dieser Aufgaben wurde seit Gründung der ZAR von ihr selbst bzw. von Beauftragten der ZAR durchgeführt. Aufbauend auf den Erfahrungen von fast fünf Jahrzehnten wurde im April 2001 beschlossen, eine Dienstleistungs-GmbH als 100%-Tochter der ZAR (ZuchtData), rückwirkend mit 1. Jänner 2001, zu gründen.
70
2. Betrieb und Verwaltung eines EDV-gestützten Datenverbundes
Für den Betrieb des Rinderdatenverbundes wird im Land- und forstwirtschaftlichen Rechenzentrum (LFRZ) eine
Rechnerarchitektur betrieben, die im Wesentlichen aus zwei UNIX-Rechnern besteht (Onlinedatenbank und
Auswertedatenbank). Für die Produktion der Berichte ist ein eigener Rechner installiert. Für den Onlineabruf der
Berichte und Stammscheine und die Onlineabfrage von vorgefertigten Auswertungen durch die Zuchtverbände
und LKV’s ist ein weiterer Rechner zuständig. Die Rechner für die Onlinedatenbank und Auswertedatenbank sowie
das Speichersystem wurden im Jahr 2008 erneuert.
Die gedruckten Berichte werden seit November 2005 über die Raiffeisen Informatik GmbH abgefertigt. Im Jahr
2009 wurden diese Arbeiten von der Raiffeisen Informatik GmbH an ihre Tochterfirma D2D GmbH abgegeben.
Der Zugriff der Benutzer auf die Onlinedatenbank erfolgt einerseits über das Landwirtschaftskammernetzwerk
oder über eine durch Verschlüsselung gesicherten Zugang aus dem freien Internet. Seit Mai 2005 ist es auch für die
Mitgliedsbetriebe der LKV’s und Zuchtverbände möglich über das Internet auf die eigenen Betriebs- und Tierdaten
im Rinderdatenverbund zuzugreifen.
60 Jahre
1954 - 2014
71
Alle LKV’s und Zuchtverbände erledigen die tägliche Arbeit direkt im RDV.
Seit dem Jahr 1999 ist der Rinderdatenverbund in Österreich in Betrieb und wird ständig an die neuesten Anforderungen angepasst. Der Rinderdatenverbund wird gemeinsam mit Bayern und seit 2003 auch mit Baden-Württemberg weiterentwickelt. Im Juni 2008 wurde auch der LKV Schleswig Holstein in die gemeinsame Weiterentwicklung
eingebunden.
Im Jahr 2013 wurden folgende Arbeiten durchgeführt:
1. Weitere Verbesserung der Benutzeroberfläche (Masken) nach den Anforderungen von LKVs und ZVBs
2. Anpassung der Herdebuch-Einstufung der Zuchtrinder an die neuen gesetzlichen Bestimmungen
3. Erweiterung der RDV-Berichte um geburtsnahe Beobachtungen
4. SMS-Benachrichtigung bei Versenden eines Tagesberichtes
5. Dezentrale Auswertemöglichkeiten für die Organisationen (Discoverer)
- Laufende Erweiterung der Auswertungen
6. Verbesserung der AMA-Schnittstelle
7. Internet
- Futterrationsberechnung wird an der BOKU verwendet
- ÖAG Futtermittel wurden in die Futtermitteldatenbank eingepflegt
- Anpaarungsplaner OptiBull um Erbfehlerrisikoanalyse erweitert
- Inbetriebnahme Nachrichtenmodul
- RDV-Veterinär für Tierärzte im Feldtest
8. Mobile Datenerfassung
- Fachkonzept für Erweiterung lkv_mobil erstellt
- RDV-Mobil (Android und IOS-App) für Landwirte in Betrieb genommen
- Zvb_mobil als Ersatz für palm_ZVB in Auftrag gegeben
60 Jahre
72
1954 - 2014
Die Rinderwirtschaft im Allgemeinen und die Rinderzucht im
Besonderen sind zweifelsohne das Rückgrat der österreichischen Landwirtschaft und müssen seitens der Politik entsprechend honoriert werden.
Foto: Rinderzucht Tirol
60 Jahre
1954 - 2014
73
3. Zentrale Verarbeitung und Auswertung der österreichischen und
internationalen Leistungskontrolldaten
Die Verarbeitung der Monatskontrolldaten der Landeskontrollverbände erfolgt für das gesamte Bundesgebiet im
Rinderdatenverbund. Sowohl die Erhebung der Daten als auch deren Verarbeitung erfolgt nach den Bestimmungen des ICAR und den speziellen Beschlüssen der ZAR.
Die Daten werden online oder über Schnittstellen in das System eingeführt (LKV, Labor, Besamungsstationen, AMA,
ZV). Die ZuchtData führt im Rinderdatenverbund zentrale Herdebücher für alle reinrassigen Zuchtrinder. Die
HB-Einstufung der Zuchtrinder wurde im Jahr 2013 an die neuen gesetzlichen Bestimmungen und die neu genehmigten Zuchtbuchordnungen angepasst.
Statistiken und Zuchtwertschätzergebnisse werden den Zuchtverbänden, Landwirtschaftskammern und Besamungsanstalten zur Verfügung gestellt. Weiters steht der gesamte Datenbestand zur Selektion für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung.
Jeder Kontrollbetrieb erhält umgehend nach der Leistungskontrolle einen Tagesbericht. Dieser kann auch per Fax
oder Email zugestellt werden. So ist es nun durchaus möglich, dass die Ergebnisse der Kontrolle bereits einen Tag
später beim Landwirt eintreffen. Im Jahr 2013 wurde das Nachrichtenmodul (Postfach) in Betrieb genommen, wo
alle Tages- und Jahresberichte des Betriebes abgelegt werden und 2 Jahre lang online zur Verfügung stehen. Für
Tiere, die seit der letzten Kontrolle gekalbt haben, werden Zuchtbuchauszüge ausgestellt. Im Jahr 2008 wurde ein
spezieller Tagesbericht für Betriebe, die alle Tiere gealpt haben, erstellt, damit der Heimbetrieb über die Leistungen
seiner Tiere auf der Alm informiert ist. Im Jahr 2011 wurde der Tagesbericht an die Erfordernisse von QS-Milch
angepasst. Im Jahr 2013 wurde die Erhebung der kalbnahen Beobachtungen ergänzt. Außerdem erhält der
Landwirt nach jeder Zuchtwertschätzung (dreimal jährlich) einen Zwischenbericht und die Tierliste (Überblick über
den Tierbestand). Am Betriebsjahresende wird ein Jahresbericht erstellt. Dieser enthält auch einen horizontalen
Betriebsvergleich (Betrieb, Gemeinde, Bezirk, Land). Dieser horizontale Betriebsvergleich wurde im Jahr 2013 um
die wichtigsten Gesundheitsmerkmale erweitert. Für Betriebe mit Gesundheitsmonitoring wird ein eigener Jahresbericht Gesundheitsmonitoring erstellt.
Der Landwirt kann seine Betriebs- und Tierdaten auch über Internet abrufen. Diese Betriebs- und Tierdaten wurden
im Jahr 2010 um umfangreiche Aktionslisten für das Betriebsmanagement erweitert. 2011 wurde für dieses
Programm ein neues Internetlayout mit einer flexibleren Programmieroberfläche geschaffen. Im Jahr 2012 wurde
der neue Anpaarungsplaner OptiBull in Betrieb genommen. Im Jahr 2013 wurde bei OptiBull eine Erbfehlerrisiko60 Jahre
74
1954 - 2014
analyse implementiert. Die Futterrationsberechnung wurde im Jahr 2013 um die ÖAG Futtermittel erweitert. Für
die Anmeldung von Tieren zur Vermarktung wurde eine Onlinevermarktungsanmeldung in Betrieb genommen. Im
Jahr 2013 wurde eine RDV-Mobil-App für Android und iOS Betriebssysteme für den breiten Einsatz bereitgestellt.
Mit diesem Mobilprogramm kann der Landwirt die im Stall anfallenden Beobachtungen und Aktionen direkt in
den Rinderdatenverbund eingeben.
Im Jahr 2010 wurde in den LKVs Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark ein Mobilprogramm in Betrieb
genommen. Dadurch wird es möglich, die schriftlichen Kontrolllisten, die im Zuge der Milch- und Fleischleistungskontrolle geführt wurden, zu ersetzen und die Daten über ein Mobilgerät zu erfassen. Sofort nach der Leistungskontrolle werden die erfassten Daten direkt an den Rinderdatenverbund gesendet. Im Jahr 2011 wurden die letzten
Kontrollorgane mit diesen Geräten ausgestattet. Im Jahr 2013 wurde ein Fachkonzept für die nächste Erweiterungsrunde erstellt.
Zur besseren Zusammenarbeit mit den Tierärzten wurde im Jahr 2013 ein eigenes Internetmodul RDV-Veterinär im
Feldtest in Betrieb genommen. In diesem Modul erhält der Tierarzt einen genauen Überblick über den Betrieb und
über die Tiere in den Bereichen Eutergesundheit und Fruchtbarkeit.
4. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Zuchtwertschätzung
Gemäß Landestierzuchtgesetzen sind die Landwirtschaftskammern für die geforderte Zuchtwertschätzung
verantwortlich. Der ZAR wurde die Aufgabe der zentralen Zuchtwertschätzung für alle Rassen und Merkmale von
den Landwirtschaftskammern übertragen. Die ZuchtData führt die Zuchtwertschätzung im Auftrage der ZAR
durch.
Die Zuchtwertschätzung wird für alle Rassen und Merkmale gemeinsam mit Deutschland durchgeführt. Die
Merkmale werden dabei auf die Rechenzentren aufgeteilt, wobei Bayern (LfL Grub) für die Merkmale Milch, Exterieur, Zellzahl, Melkbarkeit und Persistenz, Baden-Württemberg (LFL Stuttgart) für den Bereich Fleisch und Österreich (ZAR/ZuchtData) für die Merkmale Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf, Totgeburtenrate, die Gesundheitsmerkmale und den Gesamtzuchtwert zuständig ist. Die Holstein-Zuchtwertschätzung wird vom VIT
Verden durchgeführt. Die Zuchtwertschätzung umfasst die Rassen Fleckvieh, Braunvieh, Holstein, Pinzgauer und
Grauvieh. Dazu kommen verschiedene Fleischrassen, die in der Gebrauchskreuzung eingesetzt werden. Die
konventionelle Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich mit den Veröffentlichungsterminen April, August und
Dezember. Zusätzlich werden monatlich (Fleckvieh und Braunvieh ohne Jänner) genomische Zuchtwertschätzungen durchgeführt. Für die Veröffentlichung der Zuchtwerte in Österreich ist die ZuchtData verantwortlich.
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Zuchtwerte für folgende Merkmale werden veröffentlicht:
Milch Milch, Fett und Eiweiß kg, Fett% und Eiweiß%, Milchwert
Fleisch Nettozunahme, Ausschlachtung, EUROP-Handelsklasse, Fleischwert
Fitness
Nutzungsdauer, Persistenz, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf, Totgeburtenrate, Zellzahl, Melkbarkeit,
Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten, Milchfieber, Fitnesswert
Exterieur
Rahmen, Bemuskelung, Fundament/Form, Euter und weitere Einzelmerkmale, Exterieurwert
(Braunvieh und Holstein)
Die Zuchtwertschätzung für Gesundheitsmerkmale wurde seit 2010 nur für Fleckvieh durchgeführt, im Jahr 2013
wurde diese auch für Braunvieh umgesetzt. Außerdem wurden die Eutergesundheits- (EGW) und Fruchtbarkeitswerte (FRW) entwickelt und auf diese Weise die direkten Gesundheitsmerkmale erstmals in den Gesamtzuchtwert
einbezogen. Im Rahmen des Projektes OptiGene wird aktuell an der Optimierung der Berechnung des Gesamtzuchtwertes gearbeitet.
Österreich nimmt an der internationalen Zuchtwertschätzung (INTERBULL) für die Milchleistungsmerkmale teil
und je nach Rasse auch an den Interbull-Schätzungen für Exterieur, Zellzahl, Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit und
Kalbeverlauf. Bei den Rassen Fleckvieh, Braunvieh und Holstein ist die genomische Zuchtwertschätzung mit
monatlichen Veröffentlichungsterminen bereits seit mehreren Jahren im Routineeinsatz. Die genomischen ZWSModelle wurden in den Jahren 2010 bzw. 2011 von ICAR/ Interbull erfolgreich validiert. Für die Speicherung der
SNP-Daten und der Daten aus der genomischen ZWS wurde eine Genom-Datenbank mit Schnittstellen zu den
Labors erstellt.
Neben der sehr engen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Routine-Zuchtwertschätzung mit den genannten
Rechenzentren in Deutschland besteht eine enge Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien.
5. Interessenvertretung
Die ZAR wirkte auch an der Koordinierung der Zuchtprogramme der Rassen-Arbeitsgemeinschaften mit, und
betreute die internationalen fachlichen Kontakte auf mehreren Ebenen (ICAR, EAAP, im Auftrag der Landwirtschaftskammer Österreich auch bei COPA/COGECA bzw. an der „Europäischen Exportplattform für Zuchtvieh“).
Die innerösterreichische Interessensvertretung passiert vorwiegend in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Österreich. Aus den oben genannten Gründen (Verwaltungsvereinfachung), hat die ZAR neben der
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Finanzierung der Marketingaktivitäten im Ausland auch die Unterstützung der Finanzierung der Zuchtprogramme
der Rassenarbeitsgemeinschaften als Einhandorganisation übernommen.
Besonders das Lobbying in Brüssel (COPA „breeding cattle“ und Exportplattform) hat sich als unverzichtbar
herausgestellt, wie die Entwicklung der Höhe der Drittlandserstattung sowie die Gewährung der Drittlandserstattung an die Einhaltung aller tierschutzrelevanter Tierschutzvorschriften zeigen. Gerade die Mitarbeit in der
Exportplattform, die sich um die speziellen Interessen der bedeutendsten Zuchtvieh exportierenden Länder
annimmt, hat sich in der letzten Zeit als immer wichtiger herausgestellt. Das Thema Schmallenberg-Virus wurde
intensiv diskutiert.
Tierschutzrelevante Aspekte und der Schutz der Tiere beim Transport sind Bereiche, die künftig auf europäischer
Ebene verstärkt eingebracht und diskutiert werden. Die Themen Klonen und gentechnisch veränderte Organismen
werden auch weiterhin im öffentlichen Focus stehen. Technisch werden sich durch die auf europäischer Ebene
diskutierte elektronische Tierkennzeichnung auch für Österreich neue Herausforderungen ergeben.
Ein besonderes Anliegen ist uns die Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen im Rinderbereich. Die aktuell
strukturellen Schwächen bei der Kommunikation und im Entscheidungsablauf zwischen den Mitgliedergruppen
sollen sukzessive bearbeitet und entflochten werden.
Auf nationaler Ebene stand die Beeinflussung der nationalen Spielräume zur Umsetzung der GAP im Interesse der
heimischen Rinderhalter im Vordergrund. Die Weiterentwicklung des Tiergesundheitsdienstes und die vollständige
Integration des Gesundheitsmonitoring Rind als Basis für aufbauende Spezialprogramme wird uns auch kommendes Jahr noch beschäftigen.
Aufbauend auf einem „Visionstag der Rinderzucht“ im Dezember 2011 und der Evaluierung der ZAR und der
ZuchtData 2012 wurden acht strategische Ziele formuliert, die es abzuarbeiten gilt. Dabei sollen auch die künftigen Strukturen in der Dachorganisation dermaßen überarbeitet werden, dass die künftigen Herausforderungen
bestmöglich erfüllt werden können. Unter anderem soll die bestehende Innovationskraft in der RINDERZUCHT
AUSTRIA auch organisatorisch abgesichert werden. Langfristiges Ziel ist die Etablierung eines Cattle-CompetenceCenters in der ZAR. Des Weiteren soll die ZAR in einem Branchenverband nach dem EU-Milchpaket eine zentrale
Rolle einnehmen.
Im Zuge der 60. Wintertagung 2013 wurde ein gemeinsamer Auftritt der RINDERZUCHT AUSTRIA mit dem LFZRaumberg-Gumpenstein in Aigen/Ennstal organisiert.
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6. Zuchtviehmarketing
Die ZAR hat im Jahr 2013 folgende Viehausstellungen und Messen im Ausland koordiniert: Italien (Bergamo,
Castelnovo ne Monti, Ragusa, Frabosa Soprana, Cremona, Luserna San Giovanni, Bozen, Saluzzo), Frankreich
(Epinal), Deutschland (Oldenburg), Kroatien (Bjelovar), Rumänien (Arad), Serbien (Novi Sad), Russland (Moskau),
Slowenien (Gornja Radgona), Algerien (Algier), Marokko (Meknes) und Schweiz (St. Gallen, Freiburg).
Neben den Messeflyern wurden zur Information über die österreichische Rinderzucht bzw. zur Vermarktung
österreichischer Zuchtrinder folgende Publikationen erstellt: Jahresbericht „Die österreichische Rinderzucht“,
Versteigerungskalender, Bildwandkalender mit aktuellen Tierbildern, Mehrrassenprospekte in 12 verschiedenen
Sprachen, Züchterhandbuch in drei Sprachen, Fortdruck Broschüre „Rinderreiches Österreich“.
Die bewährte DVD, welche einen Imagefilm der ZAR und der sechs Rassenarbeitsgemeinschaften aus 2004 enthält,
ist inzwischen in die Jahre gekommen. 2013 wurden Drehbücher für einen neuen ZAR-Film in modularer Aufbauweise erstellt. Die endgültige Umsetzung erfolgt 2014.
Bei allen Medien und Drucksorten, sowie bei den Messeauftritten wurde der Slogan RINDERZUCHT AUSTRIA als
Dachmarke in den Vordergrund gestellt. Das bekannte Corporate Identity der RINDERZUCHT AUSTRIA wurde
2011/2012 leicht adaptiert und weiterentwickelt. Als Basis dafür wurde unter den Mitgliedern im Spätsommer 2010
eine Befragung über die Marke und den Außenauftritt durchgeführt.
Im Bereich Marketing wird versucht, mit möglichst effizientem Mitteleinsatz die gesamtösterreichische Rinderzucht
im Ausland zu vertreten und Kontakte zu knüpfen und für nachfolgende Geschäfte den Boden zu bereiten.
Im Rahmen von Projekten und Projektmaßnahmen werden viele Aktivitäten in den mittel- und osteuropäischen
Ländern unterstützt, mit dem Ziel, langfristige Kontakte und Exportchancen aufzubauen und zu erhalten. Die
Projektpartner sind dabei in erster Linie die Rassenarbeitsgemeinschaften, die Exportfirmen sowie die Genetic
Austria.
Hervorzuheben ist die Mitarbeit im Austrian Agricultural Cluster (AAC), die unter anderem zum Ziel hat, gemeinsam mit den anderen Mitgliedsbranchen und Organisationen Konzeptlösungen anzubieten, die über den kleinen
und speziellen Rinderzuchtsektor hinausgehen. Seit 2010 ist Obmann Wagner auch Obmann des AAC, wodurch
sich die Zusammenarbeit hier noch intensiviert hat.
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7. Forschung & Entwicklung
Vor allem im Bereich Forschung ist die österreichische Rinderwirtschaft in den vergangenen Jahren sehr aktiv
geworden. Forschung und deren Ergebnisse müssen unserer Meinung nach in Bauernhand bleiben. Mit dem
Projekt „Gesundheitsmonitoring-Rind“ hat man jedenfalls eine Vorreiterrolle in Mitteleuropa eingenommen. Die
genomische Selektion beeinflusst jetzt und in den kommenden Jahren die Rinderzucht maßgeblich. Hier ist es Ziel
der ZAR an vorderster Front dabei zu sein.
Zur Überarbeitung und Neugestaltung der Zuchtprogramme wurde das Forschungsprojekt OptiGene im Herbst
2011 gestartet. Erste Ergebnisse liegen vor und die Zuchtprogramme werden sukzessive neu aufgestellt.
Im Jahr 2013 stellte die Suche und züchterische Berücksichtigung von Erbfehlern und genetischen Besonderheiten
einen besonderen Schwerpunkt dar. Mit den aus der genomischen Zuchtwertschätzung zur Verfügung stehenden
SNP-Daten und vorliegenden Sequenzdaten konnten in Zusammenarbeit von ZuchtData und TU München
mehrere Erbfehler identifiziert werden. Zwergwuchs, Minderwuchs, Thrombopathie, Zinkdefizienz-like Syndrom
und Braunvieh-Haplotyp 2 konnten auf diese Weise erkannt und veröffentlicht werden. Durch entsprechende
züchterische Berücksichtigung ist es damit möglich, Tierleid zu verringern, Fitness und Gesundheit zu verbessern
und einen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Rinderhaltung zu leisten.
Im Mai 2011 wurde auf Initiative der ZAR ein sog. „Klimaschutztag – Energieeffizienz in der Rinderhaltung“ einberufen. Zusammen mit Experten aus dem In- und Ausland wurde der Themenkomplex von verschiedenen Seiten
beleuchtet. Als eines der Ergebnisse wurde das Projekt Energieeffizienz in der Rinderhaltung beim Lebensministerium eingereicht und zu Jahresende 2012 genehmigt. Mit dem Projekt will man hier frühzeitig die züchterischen
Möglichkeiten festmachen und verstärkt die Energieeffizienz und Grundfutterverwertung der Tiere in die Zuchtarbeit einfließen lassen. Der diesbezügliche Projektvorlauf ist abgeschlossen.
Beim Bundesministerium für Gesundheit wurde ein Projekt zum Aufbau eines elektronischen Stallbuchs Rind eingereicht und inzwischen genehmigt. Als Vorbild dafür dienen Modelle aus Skandinavien bzw. aus dem Geflügelbereich in Österreich.
In Zusammenarbeit mit der VetMedUni-Wien, der BOKU und verschiedenen Industriepartnern entlang der
Produktionskette Milch wurde ein sogenanntes K-Projekt in der COMET-Schiene (Competence Centers for Excellent
Technologies) beim FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft)eingereicht. Die ZAR/ZuchtData ist
hier federführend involviert. Die Vorbereitungsarbeiten haben auch über weite Strecken des Jahres 2013
angedauert.
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Die ZAR ist auch Mitglied beim Förderverein Biotechnologieforschung (FBF). Mit verhältnismäßig geringen
Beiträgen kann man große Forschungssummen mitgestalten und mitentscheiden.
Datenbereitstellung für wissenschaftliche Projekte:
Die ZAR führt auch die Datenbereitstellung für verschiedene wissenschaftliche Projekte durch. Übermittelt werden
die Daten dabei durch die ZuchtData. Im Jahr 2013 wurden Daten für folgende Projekte zur Verfügung gestellt:
> Genetische Beziehungen zwischen Stoffwechseldiagnosen und verschiedenen Merkmalen aus der
Leistungsprüfung und Nachzuchtbeschreibung für die Rasse Fleckvieh (Fürst-Waltl, BOKU)
> Analyse der genetischen Distanz zwischen Schweizer Simmental und österreichischem Fleckvieh (Seefried,
Qualitas Schweiz)
> Gründeranalyse beim Pinzgauer Rind auf Basis von SNP-Daten (Single Nucleotide Polymorphism)
(Fürst-Waltl, BOKU)
> Untersuchungen zur Genetik der Farbvererbung beim Pinzgauer Rind (Fürst-Waltl, BOKU)
> Genomic inbreeding levels in Taurine and Zebuine cattle: Patterns of runs of homozygosity in different
breeds (Sölkner, BOKU)
8. Bildung
Ein neues Geschäftsfeld für die Dachorganisation der österreichischen Rinderzucht hat sich 2008 im Bildungsbereich aufgetan. Gefördert durch Gelder der Ländlichen Entwicklung 07-13 konnten 2008 drei Bildungsprojekte
gestartet werden: Jungzüchterprofi, LKV-Herdenmanagement mit GMON, Projekt RINDERZUCHT. Die diesbezüglichen Erwartungen beim Jungzüchterprofi und beim LKV-Projekt wurden übertroffen. Nicht nur die Qualität der
Veranstaltungen, auch der Zulauf zu diesen Projekten lag über den Planzahlen. 2011 wurden die Projekte erfolgreich abgeschlossen. Durch die Zertifizierung der ZAR als Bildungsträger unter der Norm ISO 29990 konnte sichergestellt werden, dass die RINDERZUCHT AUSTRIA weiterhin als Projektträger im Bildungsbereich fungieren kann.
Dies ermöglichte bereits im Oktober 2011 den Jungzüchterprofi nahtlos in ein Anschlussprojekt überzuführen. Mit
2012 wurden die beiden Bildungsprojekte Rinderzucht und LKV-Herdenmanagement in ein gemeinsames Projekt
mit dem Namen „Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Rinderzucht“ zusammengeführt und beide
Projekte 2013 erfolgreich angeboten.
Zusammenfassend wird festgestellt, dass alle genannten Aktivitäten einerseits der Verbesserung der Qualität des
Rinderbestandes dienen und gleichzeitig Maßnahmen einer Strukturreform darstellen, die es gestatten soll,
effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden.
> Genetic analysis of the contagium eye lid disorder in Fleckvieh cattle (Sölkner, BOKU)
> Optimum contribution Selektion beim Murbodner Rind (Sölkner, BOKU)
> lnfektionsepidemiologie des Schmallenbergvirus im Jahr 2012 in Österreich; Auswirkung des SBV auf
Reproduktion, Milchleistung, Milchqualität und Tiergesundheit österreichischer Rinder (Franz, AGES)
> Quantitative genetic analysis of coat colour in Fleckvieh cattle (Sölkner, BOKU)
> SNP-Daten von HD-chips (High Density) beim österreichischen Braunvieh (Moll, Qualitas Schweiz)
> Forschungsprojekte Erstkalbealter und Körpermaße (Gruber, LFZ Raumberg-Gumpenstein)
> Analyse von möglichen letalen Haplotypen beim Braunvieh (Seefried, Qualitas Schweiz)
> Verlauf der Einzelgemelkszellzahl nach akuten Euterentzündungen bei Milchrindern – Einfluss der
Entzündungserreger (Obritzhauser, LFZ Raumberg-Gumpenstein)
> Genetische Parameter für Trächtigkeitsdauer, Totgeburtenrate, Kalbeverlauf und geburtsnahe
Fruchtbarkeitsstörungen beim Fleckvieh (Sölkner, BOKU)
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Ausblick
von
Franz Sturmlechner
Ein Ausblick, der sich auch für die Braunviehkalbinnen
auf über 2.500 Meter Seehöhe am Fuße des Hippold im
Wattental, Gemeinde Wattens, Tirol, lohnt.
Foto: Tiroler Braunviehzuchtverband/Fankhauser
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A
usgehend von der Zusammenarbeit bei der Seuchenbekämpfung, über die Vereinheitlichung und Standardisierung der Leistungskontrolle und deren Datenverarbeitung bis zur gemeinsamen Zuchtwertschätzung weit
über die Bundesgrenzen hinweg, hat sich das Aufgabengebiet der ZAR und deren Tochtergesellschaft ZuchtData in
den vergangenen sechs Jahrzehnten ständig weiterentwickelt.
Heute ist die ZAR die Drehscheibe im Bereich der österreichischen Rinderzucht mit einem breit gefächerten Aufgabengebiet und sowohl national als auch international stark vernetzten Strukturen.
Ob Interbull, ICAR, die Export-Plattform, die Europäische Interessensvertretung der Landwirtschaftlichen Genossenschaften und Bauern – COPA-COGECA, der Rinderdatenverbund, die Europäische Vereinigung für Tierproduktion, der Förderverein für Biotechnologieforschung, der Beratende Ausschuss für Zuchtwertschätzung mit Bayern,
Baden-Württemberg und Tschechien, etc., die ZAR ist auf breiter Front tätig und wirkt strukturgebend mit.
Intensiver denn je ist auf nationaler Ebene die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, dem Bundesministerium für Gesundheit, der Landwirtschaftskammer Österreich, der Agrarmarkt Austria, der Universität für Bodenkultur, der VetMedUni Wien, dem
Land- und forstwirtschaftlichen Rechenzentrum (LFRZ), der Österreichischen Nationalvereinigung für Genreserven
landwirtschaftlicher Nutztiere (ÖNGENE), der Wirtschaftskammer Österreich, dem Austrian Agricultural Cluster,
dem Internationalen Kompetenzzentrum für Rinderzucht und Milchviehhaltung in Pyhra (IK-Pyhra), dem Verein
Donau Soja, dem Österreichischen Bauernbund sowie dem Ökosozialen Forum Österreich und weiteren bedeutenden Einrichtungen.
Die Anforderungen an die Dachorganisation steigen nicht nur von wissenschaftlicher und technischer Seite im
Bereich Rinderzucht und Datenverarbeitung. Eine moderne Interessensvertretung ist zunehmend auch damit
konfrontiert, zu den unterschiedlichsten Fachthemen im Bereich Rinderzucht und Entwicklung des bäuerlichen
Sektors Stellung zu beziehen, Gesetzesvorlagen zu beurteilen und Initiativen zu setzen. Dies geschieht auf Landes-,
Bundes- und auf europäischer Ebene. Heute hat die ZAR insgesamt 45 Mitgliedsorganisationen. Die Interessen der
Mitgliedsorganisationen werden im ZAR-Vorstand, der aus sieben Personen besteht, vertreten. Die Erarbeitung der
Vorschläge erfolgt in den Fachausschüssen der ZAR, wovon es derzeit sieben gibt:
> Ausschuss für allgemeine Rinderwirtschaft
> Ausschuss Zuchtverbände
> Ausschuss für Besamung/Biotechnologie > Ausschuss für Leistungskontrolle
> Ausschuss für Genetik
> Marketing-Koordinationsausschuss
Zusätzlich dient die “Plattform Tiergesundheit“ als Diskussions- und Beratungsforum zwischen Landwirten und
Tierärzten auf wissenschaftlicher Ebene.
Die Aufbereitung von Exportmärkten samt Zuchtviehmarketing und die Koordination der Veterinärbedingungen
zu wichtigen Zielländern werden ebenfalls im gemeinsamen Dach unter der Marke RINDERZUCHT AUSTRIA gebündelt. Allein im Jubiläumsjahr ist die Beschickung von 15 Ausstellermessen im Ausland geplant. Bei zahlreichen
Projekten ist die ZAR Drehscheibe zu Projektpartnern im In- und Ausland.
Auf internationaler Ebene macht sich die ZAR besonders für funktionierende Zuchtrinderexporte stark. Der Herdenaufbau in Zielländern wird dabei auch gezielt durch Begleitmaßnahmen zur Sicherung der Tiergesundheit unterstützt. Tierschutzrelevante Themen und der Schutz der Tiere beim Transport sind ebenso Bereiche, die auf europäischer Ebene intensiv diskutiert werden. Das Klonen, gentechnisch veränderte Organismen sowie die auf
europäischer Ebene diskutierte elektronische Tierkennzeichnung sind weitere Aspekte, die den Rinderzüchter direkt
betreffen.
Auf österreichischer Ebene stand in den letzten Monaten die nationale Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) im Interesse der heimischen Rinderhalter. Im April dieses Jahres legte der neue Landwirtschaftsminister
Andrä Rupprechter der Brüsseler Kommission das zwischen Ressort und den bäuerlichen Interessensvertretungen
einvernehmlich festgelegte Programm für die LE 2014 - 2020 zur Genehmigung vor. Die Weiterentwicklung des
Tiergesundheitsdienstes und die vollständige Integration des Gesundheitsmonitoring Rind als Basis für aufbauende Spezialprogramme sind derzeit ebenfalls wichtige Bestandteile der Arbeit der ZAR. Die ZAR-Homepage ist in die
Jahre gekommen und auch um der technischen Weiterentwicklung gerecht zu werden, wird im Jubiläumsjahr die
ZAR-Homepage von Grund auf erneuert. Neue Inhalte im modernen Design gehen am 4. Juni online.
Verstärktes Engagement seitens der ZAR gibt es an der Umsetzung eines neuen Branchenverbandes für die Milchproduktion, um die Interessen der Züchterinnen und Züchter, die für 87% der in Österreich produzierten Milch
verantwortlich sind, stark und gebündelt vertreten zu können.
Das Ende der Milchquoten ab April 2015 wird für viele Bauern Herausforderung und Chance zugleich.
Die ZAR hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Vieles wurde aufgebaut und umgesetzt, manches
wieder verworfen und neue Aufgaben übernommen. Im Fokus der ZAR standen immer das Wohl und die Interessen
der österreichischen Rinderzüchterinnen und Rinderzüchter. Das wird auch in Zukunft so bleiben!
> Kontrollausschuss
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Foto: Kalcher