60 Jahre 1954 - 2014
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60 Jahre 1954 - 2014
1954 1954 - 2014 1964 1974 1984 1994 2004 2014 Festschrift 60 Jahre Medieninhaber und Herausgeber: Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR), A-1200 Wien, Dresdner Straße 89/19 Redaktion, Layout und Satzherstellung: Dipl-Ing. Lukas Kalcher Druck: Hammerer GmbH, A-4910 Ried im Innkreis Redaktionsschluss: Wien, am 26. Mai 2014 60 Jahre im Dienst der heimischen Rinderzüchter Die topografischen Voraussetzungen und der hohe Anteil an Grünland prädestinieren Österreich „60 Jahre – und kein bißchen weise…“ sang Curd Jürgens. Was auf manchen Zeitge- Rind und der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen und Lebensgrundlagen. Unabhän- nossen wohl zutreffen mag, trifft wohl nicht für die Zentrale Arbeitsgemeinschaft gig der gehaltenen Rasse und der Produktionssparte erwarten 25.000 Rinderzüchter stabile wie kaum eine andere europäische Region zur Haltung von Rindern. Genauso unterschiedlich wie die Landschaft Österreichs, die damit verbundenen Produktionsgrundlagen und Betriebsformen sind auch die Interessen der heimischen Rinderhalter. Letztendlich eint sie die Liebe zum österreichischer Rinderzüchter zu. Aus der Notwendigkeit der koordinierten österreichweiten Rahmenbedingungen, ein existenzsicherndes Einkommen und die entsprechende Wertschät- Seuchenbekämpfung 1954 geschaffen, hat sich die ZAR zu einem modernen innovationsstarken zung von Politik und Gesellschaft. In der ZAR helfen wir zusammen, dass dies auch in Zukunft Dienstleister für die heimischen Rinderbauern entwickelt. Für Außenstehende oft nicht erkenn- gesichert ist. bar hat sich die Rinderwirtschaft in dieser Zeit enorm weiterentwickelt. Galt die Grundausrichtung nach den Kriegswirren in der Besatzungszeit ursprünglich der Versorgungssicherung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und lag der Fokus daher auf der Leistungssteigerung und Lebenserhaltung der Tiere, so hat sich darauf aufbauend das Aufgabenbild deutlich erweitert. Heute steht die ZAR für Kompetenz in der Datenerfassung, Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung, umgesetzt durch die Landeskontrollverbände und Zuchtverbände an der Basis und koordiniert durch die ZAR-Tochter ZuchtData. Der Forschungsbereich wurde im letzten Jahrzehnt verstärkt als wichtiges Aufgabenfeld integriert – mit dem Effekt, dass die österreichische Rinderzucht in vielen Bereichen europäischer Innovationsführer geworden ist. Forschungsprojekte wie Gesundheitsmonitoring Rind, ELGA-Rind oder Efficient Cow dienen vielen Partnerländern in der Rinderzucht als Vorbild. Im Jahr 2008 wurde der Bildungsbereich als integrativer Bestandteil aufgenommen und ist heute nicht mehr wegzudenken. Zielgruppen sind dabei die arrivierten Funktionäre und die breite Züchterschaft, aber vor allem auch die Jungzüchter und die TierzuchtlehrerInnen in den landwirtschaftlichen Fach- und Mittelschulen. Das hervorragende duale Bildungssystem als Grundlage, begleitet von bedarfsorientierten Weiterbildungsmaßnahmen wie dem Jungzüchterprofi, ermöglicht der ZAR als Einhand-Organisation die rasche Umsetzung von Forschungsergebnissen in die tägliche Arbeit am Betrieb. Die Betreuung Foto: ZAR Vorstand der ZAR Juni 2014 und das koordinierte Marketing von heimischem Zuchtvieh hat für viele Rinderhalter ein drittes Einkommensstandbein geschaffen und hat einen stabilisierenden Effekt in der Preisbildung auf den heimischen Zuchtviehmärkten. 60 Jahre 4 1954 - 2014 60 Jahre 1954 - 2014 5 60 Jahre 1954 - 2014 Eine Erfolgsgeschichte von Lukas Kalcher 1980: Messeauftritt der österreichischen Rinderzucht in Verona, Italien Foto: ZAR 6 7 1951 A 1950: Die neuerrichtete Tierzuchthalle Zwettl mit einem Stall für 200 Großrinder und dem Auktionsringgebäude Quelle: Pichler nfang der 50er Jahre setzt sich aufgrund von Gegebenheiten in der Zucht, Leistungskontrolle und Vermarktung immer mehr die Überzeugung durch, dass nur ein gemeinsames und gebündeltes Vorgehen für die Rinderzucht Zukunft hat. Diese weit über die Landes-, Verbands- und Rassengrenzen hinausgehenden Bestrebungen führen schlussendlich zur entscheidenden Sitzung am 11. Dezember 1951 in Salzburg, wo die Gründung einer Dachorganisation beschlossen wird. A 1952 m 6. Februar findet im Hause des Milchwirtschaftsfonds in Wien, Wipplinger Straße 30, die erste Versammlung statt. Insgesamt sind 38 Personen anwesend. Die Einladung ergeht an nachfolgende Verbände: 1954: 7.105 Kontrollkühe werden noch zur Arbeitsleistung eingesetzt. Bis ca. 1950 werden fast alle österreichischen Rinderrassen als Zugtiere verwendet. Foto: Litzlbauer Einladungsschreiben zur Gründungsversammlung der Dachorganisation der österreichischen Rinderzuchtverbände am 6. Februar 1952 in Wien Quelle: ZAR 8 Braunviehzuchtverband Vorarlberg, Braunviehzuchtverband Oberösterreich, Braunviehzuchtverband Niederösterreich, Braunviehzuchtverband Steiermark, Braunviehzuchtverband Kärnten, Verband der Waldviertler Blondviehzüchter, Blondviehverband Kärnten, Tiroler Braunviehzuchtverband, Tiroler Grauviehzuchtverband, Arbeitsgemeinschaft der Fleckviehzüchter, Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer Rinderzuchtverbände, Arbeitsgemeinschaft der Murbodner Zucht- verbände. Zum ersten Obmann wird der Braunviehzüchter Ök.-Rat Franz Thoma, aus Gröbming in der Steiermark und von 1952 bis 1959 Landwirtschaftsminister, gewählt. Erster Werbung für die Milchleistungskontrolle der LandwirtGeschäftsführer wird Dozent Dr. schaftskammer Niederösterreich und Wien aus dieser Zeit Quelle: Pichler Peter. Bundesminister Thoma nimmt damals die Wahl nur unter der Bedingung an, dass ihm ein geschäftsführender Obmann beigestellt wird. Für diese Stelle qualifiziert sich Staatsbeauftragter Ök.-Rat Johann Blöchl aus Lasberg, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Fleckviehzüchter. In diesem Jahr werden noch zwei Sitzungen des sogenannten „Exekutivkomitees“ in Klachau im steirischen Tauplitz und in Wien sowie eine Vorstandssitzung in St. Johann in Tirol abgehalten. In Klachau befinden sich der Stieraufzuchthof und die Besamungsstation Thomahof. Das Exekutivkomitee besteht aus dem Obmann, dem Geschäftsführer und je einem Vertreter der vier Arbeitsgemeinschaften. Die wesentlichen Themen sind die Bekämpfung der Tuberkulose sowie der Maul- und Klauenseuche. Nach dem Tod von Dozent Dr. Peter führt Tierzuchtdirektor Ing. Koch interimistisch die Geschäfte weiter. A Landwirtschaftsminister Ök.-Rat Franz Thoma, Stmk., Gründungsobmann im Jahre 1954 Foto: ZAR 1953 m 15. Juli wird Dr. Wilhelm Müller, Leiter der Tierzuchtabteilung im Landwirtschaftsministerium, bei der Hauptversammlung zum Geschäftsführer bestellt. In diesem Jahr kann erstmals in der österreichischen Milchleistungskontrolle die DurchQuelle: Pichler schnittsleistung Landesrat Johann Blöchl, OÖ., geschäftsführender Obmann von 1954 - 1956 Foto: ZAR 9 aller Kontrollkühe von 3.000 kg Milch überschritten werden. Es stehen nur 13% der insgesamt 1,153.087 österreichischen Milchkühe unter Leistungskontrolle. Um diese zu etablieren, werden bei der Tagung der Vertreter der Landwirtschaftskammern und Landeskontrollverbände am 16. Oktober im Bundesministerium für Land- und Fortwirtschaft die Bestimmungen für die Durchführung der Milchleistungsprüfung in Österreich festgelegt. Dr. Wilhelm Müller, Geschäftsführer von 1954 - 1965 Foto: ZAR D 1954 er Beschluss der Satzungen und die Gründung des Vereines mit dem Namen „Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter“ (ZAR) erfolgen in der Mitgliederversammlung am 17. März 1954 in Wien. Der Bescheid der Vereinsbehörde über die Nichtuntersagung trägt das Datum vom 19. Mai 1954 und kann somit als offizielles „Geburtsdatum“ der ZAR gelten. Der erste ZAR-Obmann ist kein geringerer als der Landwirtschaftsminister selbst, nämlich Ök.-Rat Franz Thoma . Der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Fleckviehzüchter Landesrat Johann Blöchl aus Lasberg wird zum geschäftsführenden Obmann gewählt. Zum ersten Geschäftsführer wird 1954: Die österreichweite Kontrolldichte beträgt zu dieser Zeit 15%. Die höchsten Kontrolldichten weisen die Bundesländer Vorarlberg mit 43,1% und Tirol mit 27,6% auf. Quelle: ZAR 1954: Rassenverteilung Kontrollkühe in Österreich Quelle: ZAR 10 1954: Verteilung der österreichischen Rinderrassen im Gründungsjahr der ZAR Quelle: ZAR Sekt. Rat Dr. Wilhelm Müller bestellt. Der Sitz des Vereines ist in Wien, Stubenring 1. Die Abwicklung der Geschäftstätigkeit erfolgt im Rahmen der Aufgaben der Tierzuchtabteilung des Landwirtschaftsministeriums, sodass zunächst kein eigenes Büro und Personal erforderlich sind. Bis 31. Oktober 1993 ist der jeweilige Leiter der Tierzuchtabteilung auch immer der Geschäftsführer der ZAR. Ziele und Aufgaben des Vereines laut damaliger Satzungen: „…Die ZAR bezweckt die Interes19. Mai 1954: Nach dem positiven Bescheid der Vereinsbehörde steht der Gründung der ZAR nichts mehr im Wege. Quelle: ZAR sensvertretung der österreichischen Rinderzüchter und die Förderung aller Bestrebungen, welche auf die Verbesserung der heimischen Rinderzucht und deren Geltung im In- und Ausland hinzielen. Der Zweck wird erreicht durch Bestrebungen auf Fassung und Verwirklichung einheitlicher Beschlüsse in Bezug auf die Festlegung von allgemein gültigen Richtlinien in züchterischen, organisatorischen und absatztechnischen Fragen sowie durch fachliche Publikationen und Veranstaltungen...“ Wenn sich auch die grundsätzlichen Zielsetzungen bis heute nicht geändert haben, so hat es natürlich im Laufe der Zeit, je nach äußeren Rahmenbedingungen, verschiedene Arbeitsschwerpunkte gegeben. In den 50er Jahren ist dies unter anderem die TBC-Bekämpfung, die sowohl erhebliche finanzielle Mittel erfordern als auch teilweise zu starken Schwankungen der Kontrollkuhzahlen in den Betrieben führen. Das Auftreten von weiteren Seuchen wie Brucellose (seuchenhaftes Verkalben durch Bazillus Bang), MKS, IBR-IPV, Leukose und zuletzt BSE, ist für die Züchter und die Rinderzuchtorganisationen immer mit großen Belastungen verbunden. 1954: „Mehr und mehr führen Polyäthylen-Rohrleitungen die Milch von der Alpe direkt und einfach zu Tal.“ Foto: ZAR 1955: Landwirtschaftsmesse in Verona, Italien Foto: ZAR 11 Ök.-Rat Anton Huber, OÖ, geschäftsführender Obmann ab 1956, Obmann von 1965 - 1966 Foto: ZAR Als eine der Hauptaufgaben der neu gegründeten Organisation werden die Vereinheitlichung und Standardisierung der Leistungskontrolle gesehen. Im Vorwort des geschäftsführenden Obmannes Landesrat Blöchl zum Bericht über die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung in Österreich 1953 heißt es unter andeDer ICAR-Sonderstempel rem: „Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft darf es wohl als gutes Omen für ihre weiteren wichtigen Vorhaben bezeichnen, dass eine ihrer ersten Bemühungen, die Leistungskontrolle in den österreichischen Ländern auf einen Nenner zu bringen, die auch internationalen Anforderungen gerecht wird, von Erfolg begleitet war.“ In diesem Vorwort findet sich auch die offenbar noch heute aktuelle Aussage: „Die Leistungskontrolle hat sich als eine der erfolgreichsten Förderungsmaßnahmen bewährt, obwohl sie gerade in Österreich mit größten technischen und finanziellen Schwierigkeiten verbunden bleibt und nicht überall das notwendige Verständnis findet.“ Der Anteil der einzelnen Rassen am Kontrollkuhbestand hat sich in den vergangenen sechzig Jahren stark verändert: Rasse Fleckvieh 1954 E 1955 nde Juni wird auf der Tagung des Europäischen Milchkontrollkomitees (heute ICAR) in London der ZAR, als Vertreterin der österreichischen Landeskontrollverbände, der vom Komitee geschaffene Sonderstempel als fünfter Mitgliedsorganisation verliehen. Dies ist das Zeugnis dafür, dass die Leistungsprüfungen in Österreich nach den genauen Richtlinien dieses Komitees erfolgen und die Ergebnisse daher international anerkannt sind. Foto: Rinderzucht Tirol A 1956 ls weiteres Zeichen der internationalen Anerkennung wird auch der Beschluss gewertet, die nächste Jahrestagung im September 1956 in Wien abzuhalten. Die Mitarbeit in dieser zunächst europäischen und später internationalen (ICAR – International Committee of Animal Recording) Organisation ist immer eine gute Gelegenheit, sowohl weltweite Kontakte zu knüpfen und zu 2013 Stk. Anteil % Stk. Anteil % 922.412 40,0 1,488.524 76,0 Braunvieh 305.813 13,3 135.047 6,9 Pinzgauer 361.648 15,7 39.083 2,0 Schwarzbunte/Holstein Friesian 18.619 0,8 97.352 5,0 Grauvieh 41.065 1,8 17.728 0,9 Murbodner 270.099 11,7 16.043 0,8 Kärntner und Waldviertler Blondvieh 261.113 11,3 6.147 0,3 Sonstige 124.268 5,4 158.358 8,1 SUMME 2,305.037 100,0% 1,958.282 100,0 1956: Jubiläumsschau 50 Jahre Tiroler Fleckviehzuchtverband in Rotholz, Tirol. Die ZAR ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 2 Jahre jung. 1956: „In den kleinbäuerlichen Berggebieten müssen immer noch Kalbin und Kuh die Zugarbeit leisten.“ Foto: Risch-Lau Quelle: BMLFUW, Rinderrassenzählung 2013 1956: Österreichisches Braunvieh auf der Kölner Messe in Deutschland Foto: ZAR 12 1956: Übersicht über die Rassenverteilung an Herdebuchkühen, Mitgliedsbetrieben und Kontrollkuhbestand sowie Kontrolldichte in Österreich Quelle: „Die Rinderzucht in Österreich“ (1957) 1956: „Grenzland“-Versteigerungshalle des oststeirischen Fleckviehzuchtverbandes in Feldbach, Steiermark Foto: Pohl 13 1957: Jubiläumsausstellung „50 Jahre Tiroler Braunviehzuchtverband“ in Imst, Tirol Quelle: „Tiroler Braunvieh“ 2007 (Partl) vertiefen als auch an der Festlegung von Regeln und Richtlinien gestaltend mitzuwirken. Unter der Initiative der ZAR, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft und unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammern und Rinderzuchtverbände, erscheint das Buch „Die Rinderzucht in Österreich“, verfasst von Dr. Wilhelm Müller. In seinem Vorwort schreibt er über die „…aktuelle Hochkonjunktur, die an den Grundfesten der bäuerlichen Wirtschaft rüttelt. Dieses Buch möge Orientierung und zugleich Besinnung auf härtere Zeiten sowie den österreichischen Bauern und Züchtern Rückhalt und Kraft für einen ehrenvollen Weiterbestand geben…“ Am 14. April folgt Ök.-Rat Anton Huber dem mittlerweile zum oberösterreichischen Landeshauptmann Stellvertreter gewählten Ök.-Rat Johann Blöchl als geschäftsführender Obmann der ZAR nach. In diesem Jahr erfolgt die Gründung der noch heute aktiven Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter mit dem Ziel, über die Grenzen der Bundesländer hinweg die Förderung und Weiterentwicklung der Fleckviehzucht in organisatorischer und züchterischer Hinsicht voranzutreiben. 1957: Grauviehtiere auf der Messe in Verona, Italien. Foto: ZAR D 1958 as Marktordnungsgesetz für Vieh und Fleisch, Milch und Getreide wird erlassen, das insbesondere für die tierische Produktion Preis- und Absatzsicherheit schafft und mit vielen Novellierungen bis zum EU-Beitritt im Jahre 1995 seine Gültigkeit hat. I 1958: Pinzgauer Zuchtstiere vom Herbststiermarkt in Maishofen für den Export in die damalige ČSSR (Tschechoslowakei). Foto: Schnitzhofer 14 1960 m Zuge der Leistungsprüfung werden zahlreiche Daten erhoben. Daher ist dieser Bereich von Anfang an für den Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung prädestiniert. Es wird damit begonnen, dieses, für die damalige Zeit absolut neue technische Hilfsmittel, für die Auswertung der Leistungsdaten zu nutzen. Für die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung im Bereich 1956: „Hochleistungskühe“ müssen nicht nur viel Milch, sondern auch viel Heu liefern. Foto: Löbl 15 Dr. Franz Ebenbauer, Geschäftsführer von 1965 - 1979 Foto: ZAR Leistungskontrolle und Zuchtwertschätzung kann Dipl. Ing. Dr. Otto Hartmann gewonnen werden. Als Leiter der Tierzuchtabteilung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft hat er in diesem Tätigkeitsbereich entscheidende Initiativen gesetzt. 1960 einigen sich ÖVP und SPÖ mit dem damaligen Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Dipl.-Ing. Eduard Die ZAR-Medaillen werden seit der Hartmann, auf die Beschlussfassung des LandGründung der ZAR an die österreichischen Züchterinnen und Züchter für wirtschaftsgesetzes mit dem Grünen Plan (heute: außergewöhnliche Leistungen verliehen. Quelle: ZAR Maßnahmen gemäß Paragraf 9 LWG). Die Förderung der tierischen Produktion insbesondere für die Rinder- und Milchwirtschaft wurde dadurch auf neue Grundlagen gestellt. Die Ziele im Landwirtschaftsgesetz (LWG) entsprechen auch 35 Jahre später jenen der europäischen Agrarpolitik und werden daher 1995 in den EU-Rechtsbestand übernommen und haben bis heute Geltung. B 1962 is 1959 werden die Jahresleistungen der Kontrollkühe ermittelt. Danach erfolgt die Berechnung von Standardlaktationen, die für züchterische Vergleiche notwendig sind. Für die betriebswirtschaftlich bedeutsamen Betriebsdurchschnitte müssen allerdings nach wie vor zusätzlich die Jahresleistungen ermittelt werden. E 1963: Datenblatt für die weitere Datenspeicherung auf Lochkarten. Eine Lochkarte mit 45 Spalten entspricht 45 Zeichen zu je 12 Bit. Das ergibt eine Speicherkapazität Quelle: ZAR von rund 68 Bytes. 16 1963 inführung der Zuchtwertschätzung für die Milchleistung (Töchterpopulationsvergleich). In der ZAR wird eine Lochkartenstelle zur Erfassung der fertig berechneten Laktationen eingerichtet. Bei diesem System muss die aufwendige Berechnung der Laktationsleistungen aus den Einzelkontrollen vom Kontrollpersonal selbst vorgenommen werden. E 1964 ine neue Technologie in der künstlichen Besamung wird eingeführt. Der FIH stellt als erster österreichischer Zuchtverband von Glasröhrchen auf Kunststoffpailletten um. Ein spezieller Drucker vermerkt auf der Paillette Name, Stierund Herdebuchnummer des Stieres und das Datum der Samengewinnung. A 1965 m 26. November wird Dr. Franz Ebenbauer, Leiter der Tierzuchtabteilung im Landwirtschaftsministerium, zum Geschäftsführer bestellt. In der Hauptversammlung vom 7. Juni wird Ök.-Rat Anton Huber zum Obmann gewählt, Ök.-Rat Franz Thoma, bereits Bundesminister a.D, erhält die EhrenObmannschaft der ZAR. Österreichweit liegt die Besamungsdichte knapp über 30% (2014: 95,2%). A Ök.-Rat Florian Mandorfer, OÖ, Obmann von 1966 - 1980 Foto: ZAR 1966 m 16. März folgt nach dem Tod von Ök.-Rat Anton Huber Ök.-Rat Florian Mandorfer aus Oberösterreich als Obmann. Es erscheint der erste Jahresbericht der österreichischen Rinderzucht. In diesem Jahr wird in der künstlichen Besamung das Tiefgefrierverfahren eingeführt mit dem wesentlichen Vorteil, die Pailletten praktisch unbegrenzt lagerfähig zu erhalten. Nach Versuchen mit der KohlensäureeisKühlung (bis -80 °C) revolutioniert die Konservierung in flüssigem Stickstoff (-196 °C) die Rinderzucht. „Wir hoffen, dass das züchterische Risiko kleiner wird, dabei aber die Erfolge der harten Züchterarbeit größer werden“, schreibt Dr. Otmar Föger zur EinfühErstausgabe des ZAR-Jahresberichtes rung des Tiefgefrierverfahrens. Die Lochkartenstelle in der ZAR mit dem Laktationsmeldeblatt dient zur Erfassung der von den Kontrollassistenten berechneten Laktationen. Foto: ZAR 17 E 1966: Versorgung eines Stickstoffcontainers mit flüssigem Stickstoff in der Besamungsstation in Ried im Innkreis, OÖ, ab der Einführung des Tiefgefrierverfahrens. Foto: ZAR ine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der EDV ist – auf Initiative der ZAR – die Schaffung und Einführung einer Lebensnummer für die österreichweite eindeutige Identifikation der Tiere. Diese muss zwei Anforderungen erfüllen: Jede Nummer begleitet das Tier von Geburt bis zu dessen Tod („Lebensnummer“) bzw. von Beginn der Leistungskontrolle bis zum Ausscheiden. Zweitens darf jede Nummer in Österreich nur einmal vorkommen. Die Lebensnummer besteht aus neun Ziffern und inhaltlich aus drei Teilen: der Gebietszahl (zweistellige Zahl am Ende), der laufenden Nummer (ersten sechs Stellen) sowie der Prüfziffer (drittletzte Stelle). Zur Kennzeichnung der Rinder entscheiden sich damals alle Kontrollverbände für Messingohrmarken sowie einem Schutzzeichen. Dieses besteht aus einem „Ö“ mit einem Rinderkopf in der Mitte, dem damaligen Logo der ZAR. Dieses Zeichen darf ausschließlich auf den Marken der österreichischen Kontrollverbände verwendet werden. Einige Kontrollverbände verwenden zusätzlich eine Tätowierung. Die Marken waren im rechten Ohr einzuziehen. Mit 1. Oktober erfolgt in Oberösterreich die Umstellung auf die elektronische Erfassung und Verarbeitung der Monatskontrollen (erste Version der so genannten RZ-Programme – RinderZuchtprogramme von IBM). Als Rückmeldung an die Betriebe wird nach jeder Kontrolle ein Monatsbericht mit dem aktuellen Kuhbestand und den aufgerechneten Leistungen ausgedruckt. Für die Zuchtverbände werden die fertigen Laktationen zur Ergänzung der Herdebücher auf Klebeetiketten angedruckt. D 1966: Verbandsausstellung bei der Wiener Herbstmesse Quelle: Pichler 18 1967 1968 as Land- und Forstwirtschaftliche Rechenzentrum (LFRZ) unter dem damaligen Landwirtschaftsminister Dr. Karl Schleinzer wird gegründet. Die ZAR ist von Beginn bis zur Umorganisation im Jahre 2013 Vereinsmitglied. Österreich richtet den Kongress der Europäischen Fleckviehzüchter aus. „TGN2-Konservierung“ in der Besamungsstation in Ried i. I., OÖ Foto: Lichtbildstelle 19 1969 E Sommer 1968: Kühe auf der Maschentalalm-Hochleger, Gemeinde Fügenberg, Tirol Foto: Kniely in weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der ZAR ist stets die Sicherung des Zuchtviehabsatzes und die Mitwirkung an der Erschließung neuer Absatzmärkte. Zur Koordinierung und Abwicklung aller Maßnahmen im Bereich der Vermarktung gibt es den sogenannten Werbefonds (jetzt MarketingKoordinationsausschuss „MAKOS“). Für die Organisation, Durchführung und Betreuung der italienischen Messen ist ausschließlich die ZAR zuständig. Dazu wird ein eigener Werbefachmann eingestellt. Um die restlichen Länder kümmert sich Das langgediente Logo der ZAR. Es die Firma AUSTROVIEH, die Teil der österreichibestand aus einem „Ö“ mit einem Rinderkopf in der Mitte und diente den schen Viehverwertung ist. damaligen Messingohrmarken als Schutzzeichen. Quelle: ZAR Bis zum Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bzw. zur EU ist der Zuchtviehexport nach Italien immer wieder mit neuen (hausgemachten und fremdverschuldeten) Problemen verbunden. Es müssen einheitliche, fälschungssichere Abstammungs- und Leistungsnachweisformulare geschaffen werden (Wasserzeichenpapier, Druck nur von der Österreichischen Staatsdruckerei). Häufig geänderte „Collaudo“ (Anerkennungs)-Bestimmungen Italiens, die ihren Niederschlag in den verschiedenen „Circolari“ finden, führen oftmals zu Unstimmigkeiten. M 1969: Braunvieh bei der Verladung nach Bahrein, Persischer Golf Foto: Schwab 20 1970 it Beginn des Jahres werden sämtliche EDV-Aktivitäten der ZAR in das neu geschaffene Land- und Forstwirtschaftliche Rechenzentrum (LFRZ) übertragen. Die Aufgaben des LFRZ sind im Wesentlichen die Datenerfassung mittels Lochkarten und dem Markierungsbelegleser IBM 1232. Nach der Entwicklung von entsprechenden Programmen wird begonnen, laufend die einzelnen Kontrollen zu erfassen und die Laktationen und Betriebsleistungen zu berechnen. Die Umstellung erfolgt bundesländerweise. Für die laufende Erfassung der anfallenden Daten wie Zu- und Abgänge, Belegungen, Abkalbungen und vor allem die monatlichen Kontrollergebnisse wird die optische Beleglesung eingesetzt. Zunächst in Form von Markierungsbelegen, auf denen die Ziffern an den vorgesehenen Stellen mit Strichen markiert und dann maschinell gelesen werden. Die Rückmeldung der laufend aufgerechneten Leistungen an die Kontrollbetriebe 1971: Die Klarschriftbelege (5 verschiedene Belege) lösen die Markierungsbelege ab. Nun können handerfolgt über die Monatsberichte. Die schriftliche oder vorgedruckte Ziffern und einige wenige andere Zeichen optisch gelesen werden. Um Zuchtverbände erhalten für die Aktualigute Ergebnisse zu erzielen, mussten die Kontrollorgane zu „Übungszwecken“ Testbelege ausfüllen. sierung der Herdebuchkartei mehrmals Quelle: ZAR im Jahr die abgeschlossenen Laktationen zunächst auf Klebeetiketten. Später werden auch die Karteiblätter zentral gedruckt und den Verbänden übermittelt. In weiterer Folge entschließen sich einige Zuchtverbände, für die Herdebuchführung die Mikrofilmtechnik einzusetzen. Dazu werden in regelmäßigen Abständen die entsprechenden Daten auf Mikrofiche (Mikroplanfilm) ausgegeben. Mit entsprechenden Lesegeräten ist ein rascher Zugriff auf die Daten möglich (diese Technik wird u.a. auch von den Banken für die Kontoführung eingesetzt). 1970: Kälbermarkt in Amstetten, NÖ Foto: ZAR 1969: Die österreichischen Ausstellungstiere in Verona, Italien Foto: ZAR 1970: Grauviehexporte nach Albanien Foto: Petyrek 21 1971 N 1971: Fleckviehexporte nach Irland, per Luftfracht Foto: ZAR 1972: Das neue ZAR-Büro in der Lassallestraße im 2. Wiener Gemeindebezirk. In diesem Jahr übernimmt Frau Evelin Beer das Sekretariat. Foto: ZAR ach umfangreichen Tests mit Handschriftbelegen erfolgt die Einführung der sogenannten Klarschriftbelege anstelle der Markierungsbelege. Die Kontrollorgane müssen bestimmte Regeln für das Schreiben der optisch lesbaren Ziffern einhalten. Auf Basis der von Dr. Alois Essl und Doz. Dr. Alfred Haiger an der Universität für Bodenkultur entwickelten Methode werden die Jahresabschlussprogramme neu erstellt und die Zuchtwertschätzung für Stiere und Kühe neu programmiert. Das beinhaltet auch einen Vergleich der Das Zuchtbuch: früher die wichtigste Unterlage für die tägliche Zuchtarbeit, heute zentrale Sicherung im Rinumwelt- und alterskorrigierten Leistungen derdatenverbund RDV. Quelle: „Tiroler Braunvieh“ 2007 (Partl) innerhalb der Herden mit Berücksichtigung des Verbandsniveaus. Am 9. Juni erfolgt in der Ramsau am Dachstein, Steiermark, die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holsteinzüchter. D 1972: Das neue Büro misst gerade einmal 29 m2. Dipl.-Ing. Peter Höller ist von 1969 - 1979 verantwortlich für das Marketing in der ZAR. Foto: ZAR 22 1972 ie Veterinärverwaltung wird vom Landwirtschaftsministerium in das neu gegründete Ministerium für Gesundheit und Umweltschutz übersiedelt (Gesetz vom 21. Jänner, BGBl Nr. 10/72). Da die Geschäftsabwicklung der ZAR in der Tierzuchtabteilung des BMLF nicht mehr weiter möglich und auch eine eigene Sekretärin notwendig ist, erfolgt im Jänner gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Schweinezuchtverbände die Anmietung eines Büros in der Lassallestraße im 2. Wiener Gemeindebezirk. Am 17. Jänner wird Frau Evelin Beer als Sekretärin eingestellt. Ein ZAR-Protokoll berichtet folgendes über die Leistungskontrolle: „Die Milchleistungskontrolle kommt in Österreich in immer größere Schwierigkeiten. Die Bundesmittel erhöhen sich nicht, sodass die erhöhten Löhne nur durch eine Steigerung der Eigenleistung der Züchter abgedeckt werden können. Eine Vorsprache beim Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft bezüglich Erhöhung der öffentlichen Beiträge war nicht von Erfolg begleitet.“ Auch dieses Thema ist im Jubiläumsjahr 2014 aktueller denn je. 1971: Vorschreibung der Beiträge der MitgliedsorganiNach zwölfjähriger Unterbrechung sationen der ZAR Quelle: ZAR wird im Rahmen der Internationalen Landwirtschaftsmesse in Wels vom 1. bis 5. September eine Bundesrinderschau durchgeführt. 214 Aussteller mit 117 Fleckvieh-, 81 Braunvieh-, 37 Pinzgauer-, 10 Grauvieh- und 11 Schwarzbuntrindern sind vertreten. Einem Protokoll zufolge wird in diesem Jahr an der Vereinheitlichung der Versteigerungsbestimmungen gearbeitet. Letztendlich ist es aber nicht möglich, eine einheitliche Auffassung zu erreichen und somit wird das Thema von der Tagesordnung genommen. Die Zahl der Rinder haltenden Betriebe geht in diesem Jahr um 8.000 auf 227.889 zurück, der Rinderbestand hingegen ist erstmalig auf 2,5 Mio. Tiere angewachsen. Nach jahrelangen Bemühungen ist es gelungen, einheitliche Beurteilungsklassen für Zuchtrinder über die Bundesländergrenzen hinweg zu schaffen. Auch die Definition „Zuchtrind“ wird auf einen einheitlichen Nenner gebracht. Seitdem ist der Zuchtrinderbestand der gesamte kontrollierte Rinderbestand in Österreich. 1972: Nach zwölfjähriger Unterbrechung findet in Wels vom 1. bis 5. September eine Bundesrinderschau statt. Foto: ZAR 1973: Grauviehkalbinnen überqueren die Pitztaler Ache in Tirol auf 2.000 m Seehöhe. Foto: Schweisgut 1973: Eröffnung der 24. Jahrestagung der Europäischen Vereinigung für Tierzucht (EVT) in Wien mit mehr als 600 TeilnehmerInnen. Foto: Fotozentrum am Schwarzenbergplatz 23 1973 A 1975: Ein Waldviertler Blondviehgespann. Zu dieser Zeit gibt es nur mehr wenige Tiere, die aus der Landeszucht stammen. Ab dem Jahre 1960 wird im Waldviertel eine große Rassenumstellungsaktion, finanziert von Bund, Land und Landwirtschaftskammer, von Waldviertler Blondvieh auf das Fleckvieh durchgeführt. Der Bestand stabilisiert sich erst wieder mit der Gründung der ÖNGENE am 1. Juli 1982. Foto: Pichler 1977: Verbandsschau in Dornbirn, Vorarlberg 24 Foto: ZAR m 1. Jänner folgt die Einführung der Mehrwertsteuer mit erheblichen Problemen für den Zuchtviehverkauf. Die österreichische Rinderzucht hat sich zu einem Nettopreissystem entschieden. Erstmals wird die 4.000 kg-Grenze mit 4.030 kg Durchschnittsleistung bei allen Kontrollkühen in Österreich überschritten. In 26.777 Kontrollbetrieben stehen 266.284 Kühe, das sind 25,3% des österreichischen Kuhbe1973: Mit dem neuen Logo und dem „A“ als Wiedererkennung für AUSTRIA wird ab standes, unter Leistungskontrolle. Vom 23. - 29. sofort im Ausland für österreichischen Zuchttiere geworben. Quelle: ZAR September tagt die Europäische Vereinigung für Tierzucht in Wien. Das Zuchtviehmarketing gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Beiträge des sogenannten Werbefonds stammen aus dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, der Exporteure sowie der Zuchtverbände. Die Verwendung dieser Mittel besteht in der Herausgabe von Broschüren, der Einladung von italienischen Delegationen, der Betreuung von Messen in Italien sowie der Erschließung neuer Absatzmärkte. Die Maßnahmen zeigen jedenfalls Wirkung. In diesem Jahr können 37.364 Zuchtrinder, davon 1.963 nach Osteuropa, 3.326 in sonstige Staaten sowie der Rest in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der zu diesem Zeitpunkt bereits neun Staaten angehören, exportiert werden. Im Oktober schlägt die Ölkrise auch für das stark Zuchtvieh exportorientierte Österreich durch. In diesem Jahr wird die Kapazität des EDV-Systems im LFRZ auf 192 Kilobyte (KB) erweitert. Der wohl bekannteste letzte magnetische Der ZAR-Jahresbericht, seit der Ausgabe 1975 im neuen Layout Quelle: ZAR Datenträger, die schon relativ kleine 3,5 Zoll-Diskette, fasst immerhin 1.440 KB. Die harte Zuchtarbeit wird belohnt. Der Züchter nagelt die verdienten Auszeichnungen auf seine Stalltüre. Foto: Löbl 25 Ö 1974 1976: Verbandsrinderschau in Maishofen, Salzburg sterreich ist maßgeblich unter der Leitung von Dr. Otmar Föger bei der Gründung der Welt-Simmental-Fleckviehvereinigung in Zagreb, Kroatien, beteiligt. 1977: Verladung von Exportkalbinnen per Luftfracht nach Tunesien, Nordafrika Quelle: ZAR ls Leitbild für die zukünftige Gestaltung der heimischen Rinderzucht wird am 30. Mai vom Vorstand das von einem Expertenteam (Vertreter der Wissenschaft, der Landwirtschaftskammern und der Rinderzuchtverbände) erarbeitete „Österreichische Rinderzuchtkonzept“ veröffentlicht. Es beschreibt die Produktion von Milch, Fleisch und Zuchtvieh, den Bereich Zucht mit den verschiedenen Nutzungsrichtungen und Zuchtmethoden, die Organisation der österreichischen Rinderzucht, die Leistungsprüfung sowie die Tierzuchtgesetze. Für den vielfältigen Bereich der Datenverarbeitung in der Rinderzucht und Leistungskontrolle wird mit 1. Juli eine ZAR-eigene EDV-Arbeitsgruppe eingerichtet. Somit steht fachlich kompetentes Personal zur Verfügung. Parallel dazu erfolgt die Übersiedlung vom Büro in der Lassallestraße in das Gebäude der Wiener Landwirtschaftskammer in Wien 6, Gumpendorferstraße 15. Die zunächst nur zwei Personen umfassende EDV-Gruppe hat vorerst die Aufgabe, die Betreuung, Wartung und Weiterentwicklung der Programme vom LFRZ zu übernehmen sowie die laufenden Arbeitsprozesse zu überwachen. Am 18. Dezember erfolgt der Beschluss über die Ausstellung von Abstammungsund Leistungsnachweisen für Zuchtrinder mit den wesentlichen Mindestkriterien: Die Abstammung muss mindestens durch die Eltern nachgewiesen werden, die Leistung der Mutter, bei Kühen auch die Eigenleistung, muss im Durchschnitt jeweils mindestens 100 kg Fett betragen (bei Erstlingsleistungen und Alpung um je 10 kg weniger). Ebenso wird die Definition Elitekühe als Herdebuchkühe, die zum Zweck der gezielten Paarung nach relativen Maßstäben ausgewählt und einer speziellen Bewertung unterzogen werden (potentielle Stiermütter), beschlossen. Quelle: ZAR A 26 1975 F 1977 ür den Zuchtviehexport nach Italien müssen zusätzlich zu den einheitlichen, fälschungssicheren Abstammungs- und Leistungsnachweisen auch Angaben über Eiweißleistungen angeführt werden. Um diese Anforderung erfüllen zu können, schaffen die Landeskontrollverbände bzw. die Milchuntersuchungsstellen neue Analysegeräte, die sogenannten IRMA-Geräte, an. I 1978 n Österreich wird aufgrund einer zunehmenden Überschussproduktion mit hohen Vermarktungsbeiträgen (Milchgroschen) die Kontingentierung der Milchproduktion eingeführt, die in den Folgejahren dazu beiträgt, Angebot und Nachfrage bei Preissicherheit für die Konsumenten und Produzenten besser aufeinander abzustimmen. Am 12. April wird die Einführung der Kälbertätowierung auf Drängen Italiens im gesamten Bundesgebiet nach einheitlichen Richtlinien beschlossen. Alle Kälber, die ab 1. Juli 1978 in Kontrollbetrieben geboren und gekennzeichnet werden, sind neben der bisher erforderlichen Lebensmarke zusätzlich mit einer Tätowierung zu versehen. Diese hat im selben Ohr wie die Ohrmarke (rechts) zu erfolgen und umfasst die letzten 5 Stellen (2. bis 6. Stelle) der laufenden Lebensnummer. Des Weiteren wird die Änderung der Bewertungsklassen für Zuchtrinder beschlossen. Bei der Beurteilung der Rinder nach Typ, Form und Euter ist seit 1. Juli ein 5-Punkte-System anzuwenden, wobei 1 Punkt die schlechteste und 5 Punkte die beste Bewertung darstellen. 1975: Übersiedlung in die Gumpendorfer Straße Quelle: ZAR 1978: 25. internationale Landwirtschaftsmesse in Foggia, Italien, Min.-Rat Dr. Franz Ebenbauer (BMLF) erhält eine hohe staatliche Auszeichnung, Gustavo De Meo (Messepräsident) überreicht Frau Evelin Beer (ZAR) die „Goldene Medaille“ der Messe Foggia als Anerkennung für die jahrelange und gute Zusammenarbeit. Foto: ZAR 1977: Chinesische Einkaufskommission in Österreich Foto: Pohl Ministerialrat Dr. Otto Hartmann, Geschäftsführer von 1979 - 1993 Foto: ZAR 27 Für die Zuchtwertklassen und Preisklassen bei Versteigerungen wird das bisherige Klassensystem beibehalten. Der Hauptspeicher der Zentraleinheit im LFRZ wird auf 1 Megabyte (MB) aufgestockt. D 1979 ipl.-Ing. Dr. Otto Hartmann, Leiter der Abteilung Tierzucht im Landwirtschaftsministerium, der schon seit vielen Jahren mit der ZAR im Kontakt steht, löst Dipl.-Ing. Dr. Franz Ebenbauer als Geschäftsführer der ZAR ab. Ök.-Rat Christian Pollhammer, Stmk., Obmann von 1980 - 1987 Foto: ZAR F Dipl.-Ing. Ambros Morbitzer, Obmann im Jahre 1980 28 geschäftsführender Foto: ZAR 1980 ür sieben Monate ist Dipl.-Ing. Ambros Morbitzer geschäftsführender Obmann, ehe er die Obmannschaft an Ök.-Rat Christian Pollhammer, Steiermark, übergibt. Erst nach einer Konsolidierungsphase und der Einstellung eines weiteren Programmierers können neue Bereiche, wie z. B. die Herdebuchführung bei den Zuchtverbänden, auf dezentrale EDV-Anlagen umgestellt werden. Für die Speicherung und Übermittlung der Daten sind anfangs nur 8 Zoll Disketten mit einer Speicherkapazität von 180 KB verfügbar. Erst der Einsatz von Personalcomputern und Datenleitungen bringt entscheidende Vorteile für die Aktualität und Handhabung der Datenverarbeitung bei 1980: Die monatlichen Kontrollberichte werden in dieser Form an die Züchter den Zuchtverbänden. versendet. Quelle: ZAR 1978: 29. internationale Landwirtschaftsmesse in Foggia: Evelin Beer (ZAR) führt den italienischen Landwirtschaftsminister Giovanni Marcora (Minister von 1974 - 1980) durch die österreichische Tierhalle. Foto: ZAR 29 Im November verursacht ein schweres Erdbeben in Süditalien große Schäden bei den dort ansässigen Bauern. ZAR-Obmann Ök.-Rat Christian Pollhammer übergibt kurz darauf insgesamt 85 Stk. Zuchtrinder an die am härtesten getroffenen Bauern in den Provinzen Avelino, Salerno und Potenza. Die gespendeten Gelder stammen von den Rinderzuchtverbänden, Landwirtschaftskammern und Rinderexporteuren sowie ein wesentlicher Teil aus Bundesmitteln. D 1984 ie EU-Milchquotenregelung auf Basis der Milchanlieferungsmengen des Milchwirtschaftsjahres (1. April 1983 bis 31. März 1984) wird etabliert. Sie läuft Ende März 2015 endgültig aus. Die 1. österreichische Bundes-Schwarzbuntschau wird in Wels, Oberösterreich, eröffnet. 1985: Immer mehr Verbände führen ein elektronisches Herdebuch. Das Foto zeigt den Mitarbeiter des Verbandes der Waldviertler Fleckviehzüchter, Herrn Leo Kolm, bei der Arbeit auf einem SIRIUS-Computer. Foto: Kaltenberger Melkbarkeitsprüfung mit der Viertelgemelksmaschine am Pinzgauer Zuchtbetrieb Scharfetter im Flachgau, Salzburg, als wichtiger Bestandteil der Milchleistungskontrolle und vor allem Voraussetzung für einen Quelle: ZAR möglichen Einsatz als Stiermutter. 1982 A m 1. Juli 1982 findet im Parlamentsgebäude in Wien die Gründung der ÖNGENE (Österreichische Nationalvereinigung für Genreserven) statt, um einzelne Rassen in ihrem Bestand zu sichern. Die ZAR ist seit der Gründung Mitglied. Ein Jahr später werden erste Bestandszahlen veröffentlicht: * Bestandszahlen 1983* 2013** Stück Stück Original Pinzgauer Rind ~ 4.000 4.657 Tiroler Grauvieh ~ 4.000 3.785 Original Braunvieh ~ 1.000 832 Murbodner Rind ~ 500 3.980 Kärntner Blondvieh ~ 100 987 Waldviertler Blondvieh ~ 40 946 Tux-Zillertaler Rind ~ 40 922 Ennstaler Bergschecken ~ 20 220 Pustertaler Sprinzen (Italien - Südtirol) ~ 300 336 Erhebung übers BMLFUW **ÖPUL-geförderte Tiere in Österreich E inen großen Fortschritt stellt 1985 die Einführung des BLUP-Vatermodells dar, bei dem Kuh-Zuchtwerte näherungsweise bestimmt werden. Dieses neue Verfahren erfordert auch die Anstellung eines Experten auf diesem Fachgebiet. Die Zunahme der Aufgaben für die Programmiergruppe mündet in eine weitere Personalaufstockung. Österreich ist Veranstalter der 16. Generalversammlung und Jahrestagung der Europäsichen Vereinigung der Fleckviehzüchter (EVF) mit ca. 500 Teilnehmern. In diesem Jahr findet die 1. Österreichische Bundesschwarzbuntschau in Wels, Oberösterreich, statt. I 30 1986 1983, Messe Foggia: Evelin Beer (ZAR) verführt den italienischen Landwirtschaftsminister Filippo Maria Pandolfi sowie Messepräsident Gustavo De Meo und Messedirektor Dr. Francesco Vitulli mit Schwedenbomben der österreichischen Traditionsmarke Niemetz, vorne links: Foto: ZAR Dipl.-Ing. Helmut Eder (ZAR). m September erfolgt ein Beschluss über die Durchführungsbestimmungen für Leistungsprüfungen bei Rindern in Österreich. Die neue Vermarktungsanlage in Zwettl wird eröffnet. A Abg.z.NR Ök.-Rat Rudolf Gurtner, Oberösterreich, Obmann von 1987 - 1994 Foto: ZAR 1985 1987 bg.z.NR Ök.-Rat Rudolf Gurtner, Oberösterreich, wird zum Obmann der ZAR gewählt. Im August erfolgt der Beschluss über die Richtlinien der Zuchtwertschätzung von Stieren. So werden von allen Stieren die anfallenden Töchterleistungen, unabhängig von deren Anzahl, gesammelt und der Durch- 1987: Österreichische Holsteins auf dem Weg nach Spanien Foto: Bene 31 1989: Landwirtschaftsmesse in Barcelona, Spanien, v.l.: Min.-Rat Dipl.-Ing. Rudolf Pleschiutschnig, Ök.-Rat Heinrich Steinlechner (Obmann Tiroler Fleckviehzuchtverband), ZAR-Geschäftsführer Dr. Otto Hartmann, ZAR-Obmann Ök.-Rat Rudolf Gurtner. Foto: Pohl 1989: Messung des Tagesgemelks und gleichzeitige Probenahme durch das Kontrollorgan Foto: Pichler schnitt der absoluten Leistungen ermittelt und ausgegeben. Von der Mindesttöchterzahl, das ist bei Fleckvieh und Braunvieh 40 Töchter, Pinzgauer und Schwarzbunte 20 Töchter und Grauvieh 15 Töchter, wird ein Zuchtwert ermittelt und ausgegeben in den Abweichungen für Milchmenge, Fettgehalt, FettmenDatenblatt für die Betriebsmeldung Quelle: ZAR ge, Eiweißgehalt, Eiweißmenge sowie der relative Zuchtwert (aus Fettmenge) und der Reifetyp. D 1988 r. Otmar Föger wird bis 1992 zum Präsidenten der Welt-Simmental-Fleckviehvereinigung gewählt. M 1990: Jungkuh-Verbandsrinderschau der Waldviertler Fleckviehzüchter mit tschechischer Beteiligung, daher die tschechische Flagge im Vordergrund. Die Schau findet kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahre 1989 statt. Foto: Pichler 32 D D ie konsequente Weiterentwicklung der Zuchtwertschätzung resultiert in der Einführung des BLUP-Tiermodells. Diese Methode wird seither bei allen Merkmalen (außer Nutzungsdauer) eingesetzt. Erstmals wird auch für ein Fitnessmerkmal, die Persistenz, eine Zuchtwertschätzung durchgeführt. Die 5.000 kg Milch-Grenze im Durchschnitt aller Kontrollkühe Österreichs wird überschritten (5.047 kg). 315.088 Kontrollkühe stehen auf 31.810 Kontrollbetrieben unter Leistungsprüfung, das sind 37,4 Prozent aller Milchkühe. Zur Vorbereitung auf den EU-Beitritt Österreichs wird die Agrarmarkt Austria (AMA), als Körperschaft des öffentlichen Rechts, mit den Aufgaben der Förderungsabwicklung und Kontrolle sowie eines zukunftsorientierten Marketings landwirtschaftlicher Produkte geschaffen. Im Mai erfolgt der Beschluss über die Reihung von Einzelleistungen von Kühen oder Kuhgruppen. Hier ist die Summe der Fett-kg plus Eiweiß-kg in der Standardlaktation heranzuziehen. Im Oktober werden die Richtlinien für die Ausstellung von österreichischen Zuchtrindern im Ausland beschlossen. Dies ist ein wichtiger Schritt im Sinne der Wahrung des Rufes Österreichs als Land mit hochstehender Rinderzucht, der Unterstützung der Werbung für das österreichische Zuchtrind und der Sicherung der Qualität der auf ausländischen Messen ausgestellten Tiere. 1989 it dem Fall des Eisernen Vorhangs erfolgt die Verlagerung des österreichischen Zuchtviehmarketings in neue Absatzländer. 1991 ie ZAR organisiert ZAR in Zusammenarbeit mit Ministerialrat Dr. Norbert Ratheiser von der Abteilung Tierzucht vom Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft die ICAR-Jahrestagung in Neustift im Stubaital. 1992 M 1993 Dr. Ernst Potucek, Geschäftsführer von 1993 - 2003 Foto: ZAR 1993: Verladung von Zuchttieren nach Russland Foto: Pichler inisterialrat Dr. Otto Hartmann, von 1966 bis 1970 Vizepräsident und von 1970 bis 1974 Präsident von ICAR, tritt in den Ruhestand. Es folgt ihm Dr. Norbert Ratheiser als Leiter der Abteilung Tierzucht im Landwirtschaftsministerium. Für die Leitung der ZAR wird erstmals eine zusätzliche Person eingestellt. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Potucek übernimmt die ZAR-Geschäftsführung. 1993: ZAR-Geschäftsführer Dr. Otto Hartmann mit ZAR-Obmann Ök.-Rat Rudolf Gurtner und Dr. Bruno Laber (Tierzuchtdirektor NÖ) besuchen die Jungkuhschau in Zwettl, Niederösterreich. Foto: Pichler 33 A 1994 m 27. Oktober wird Nationalrat Ök.-Rat Willibald Sauer, Niederösterreich, zum Obmann der ZAR gewählt. Österreich richtet den 10. Fleckviehkongress der Welt-Simmental-Fleckviehvereinigung aus. 1995 I Abg. z.NR Ök.-Rat Willibald Sauer, NÖ, Obmann von 1994 - 2003 Foto: ZAR 1994: Obmannwechsel in der ZAR, die Funktionäre der ZAR nach der Wahl, v.l.: Ök.-Rat Heinrich Steinlechner, Abg. z.NR Willi Sauer, Ök.-Rat Rudolf Gurtner, Ök.-Rat Otto Keller, Ök.-Rat Josef Jörl, Dr. Ernst Potucek, Min.-Rat Dr. Norbert Ratheiser. Foto: Pichler 34 m Jänner tritt Österreich gemeinsam mit Schweden und Finnland der Europäischen Union bei. Es folgt das erste Ländliche Entwicklungsprogramm, das auch für die Bergbauern und Milchwirtschaftsbetriebe neue Perspektiven (ÖPUL, Ausgleichszulage) schafft. Zur Abfederung der sinkenden Zuchtviehpreise durch den Beitritt zur Europäischen Union werden degressive Zuchtrinderprämien eingeführt. Die aus der Personalaufstockung resultierende Raumknappheit führt Ende August zur Übersiedlung von der Wiener Landwirtschaftskammer in der Gumpendorfer Straße (6. Wiener Gemeindebezirk) in die Universumstraße (20. Wiener Gemeindebezirk) in das Gebäude der Agrarmarkt Austria (AMA). Auch das LFRZ übersiedelt an diesen Standort. In dieser Zeit entsteht das ZAR-Logo. Ein einheitliches Design für alle Publikationen wird geschaffen. Am 8. März erfolgt die Gründung der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleischrinderzüchter. Die Zuchtwertschätzungen für die Merkmale Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf und Fleisch werden eingeführt. Österreich ist damit weltweit das erste Land, das eine Zuchtwertschätzung für funktionale Nutzungsdauer hat. Im Oktober wird beschlossen, dass zukünftig alle anfallenden Kälber der kontrollierten Kühe und 1995: Das alte Logo wird durch den Schriftzug ZAR abgelöst. Foto: ZAR alle neuzugehenden Rinder in Kontrollbetrieben durch eine Lebensnummer zu identifizieren sind. Statt den Messingohrmarken werden die gelben Plastikohrmarken eingeführt, die im linken Ohr einzuziehen sind. A 1996 m 14. März erfolgt der Startschuss für das seither jährlich stattfindende Seminar des ZAR-Ausschusses für Genetik. Das ZAR-Seminar soll aktuelle Themen möglichst praxisnah für Berater und Lehrer vermitteln. Beim ersten Seminar in Salzburg wird die Zuchtwertschätzung beim Rind ausführlich präsentiert. Die erste Generation mobiler Datenerfassung der österreichischen Landeskontrollverbände erfolgt mit dem System ELKE auf Notebooks. S 1997: Bundesrinderschau der ZAR in Ried i. I., OÖ. Obmann NR Ök.-Rat Willi Sauer eröffnet diese Schau unter Beisein von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, Landwirtschaftsminister Mag. Willhelm Molterer, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann Stv. Dr. Christoph Leitl und Agrarlandesrat Ök.-Rat Leopold Hofinger. Foto: Pichler 1997 tart zur Entwicklung des neuen Rinderdatenverbundes (RDV) gemeinsam mit Bayern. Nach mehr als zweijähriger Vorbereitungszeit wird von der ZAR in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium im August die Jahrestagung der Europäischen Vereinigung für Tierproduktion (EVT) in Wien mit rund 1.000 TeilnehmerInnen aus über 50 Ländern organisiert und der aktuelle Stand der österreichischen Tierzucht präsentiert. In Ried findet – mit der ZAR als Veranstalter – wieder eine Bundesrinderschau statt. Die Rinderzuchtverbände FIH (Erzeugergemeinschaft Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel) und RZO (Rinderzuchtverband und Erzeugergemeinschaft Oberösterreich) gründen die Oberösterreichische Besamungsstation GmbH. 1997: In Ried findet mit der ZAR als Veranstalter wieder Foto: Pichler eine Bundesrinderschau statt. 35 D 1999: Alle Tiere eines Betriebs, die nach dem 31. Dezember 1997 geboren sind oder nach diesem Datum für den innergemeinschaftlichen Handel bestimmt worden sind, müssen EU-weit von der jeweiligen zuständigen nationalen Behörde mit zugelassenen Ohrmarken an beiden Ohren gekennzeichnet werden. Foto: ZAR 1998 ie Einführung des ökonomischen Gesamtzuchtwertes sowie der Zuchtwertschätzungen für die Merkmale Zellzahl und Totgeburtenrate stellen einen weiteren wichtigen Schritt in der Geschichte der Zuchtwertschätzung dar. Die wissenschaftlichen Ergebnisse zu den wirtschaftlichen Gewichten der einzelnen Merkmale (Dissertation von Dr. Josef Miesenberger) werden direkt in die Praxis umgesetzt. Das hohe Gewicht für die Fitnessmerkmale (bei allen Rassen über 45%) ist zukunftsweisend für die österreichische Rinderzucht. Seit dem 1. Jänner werden alle Rinder in Österreich nach der neuen EU-weit einheitlichen Tierkennzeichnungsverordnung 820/97 mit zwei Kunststoffohrmarken in beiden Ohren gekennzeichnet. Mit der Umsetzung dieser Verordnung wird die Agrarmarkt Austria beauftragt. Weiters fällt in dieses Jahr der Neubau der Oberösterreichischen Besamungsstation in Hohenzell sowie die Gründung des Austrian Agricultural Clusters mit Nationalrat Willi Sauer als Obmann. Agrarpolitisch sind die Jahre dominiert durch die AGENDA 2000-Verhandlungen. In der Generalversammlung erfolgt einstimmig eine Resolution mit der Forderung nach einer Zuchtviehprämie. 1999 1999: Die ZAR-Homepage www.zar.at geht in Betrieb. Quelle: LFRZ/Monovic A 1999: Der Rinderdatenverbund geht in Betrieb. Die Abbildung zeigt die „Hauptmaske Tier“ aus dem „Modul Tier“ im Rinderdatenverbund RDV. Quelle: ZuchtData 36 1999: Neuerliche Anpassung des Layouts Quelle : ZAR m 11. November geht erstmals der neue Rinderdatenverbund RDV – nicht ganz problemlos – ans Netz. Heute ist dieser Datenverbund international erfolgreich und bereits der Größte innerhalb der europäischen Rinderzucht. Die wichtigsten internationalen Partner in Zusammenhang mit der Entwicklung und Inbetriebnahme des RDVs sind damals der Vorsitzende Josef Kreilinger und Dr. Erwin Zierer aus Bayern. Mit der Einführung des RDVs startet die zweite Generation der mobilen Datenerfassung. Nach Nicht ganz ungefährlicher Almabtrieb von der Eng-Alm quer durchs Karwendelgebirge, Gemeinde Vomp, Tirol. Foto: Rinderzucht Tirol 37 langen Diskussionen erfolgt der Beschluss des Tiergesundheitsgesetzes. Im Dezember geht die Homepage www.zar.at mit der Rinderrunde in Betrieb. B 2000: Dipl.-Ing. Martin Hofinger (ZAR) mit Dr. Franz Fischler (EU-Kommissar für Landwirtschaft) auf der Landwirtschaftsesse in Verona, Italien Foto: ZAR eginn der gemeinsamen Zuchtwertschätzung mit Deutschland für Exterieur beim Fleckvieh und Einführung der Zuchtwertschätzung Melkbarkeit. Im Jänner erfolgt der Beschluss der Definition eines Zuchtbetriebes. Dieser ist ein Betrieb, der mit allen seinen Tieren unter Leistungskontrolle steht und Mitglied bei einer anerkannten Zuchtorganisation ist. Die Definition ist notwendig für eine Verwaltungsvereinfachung zur Gewährung der in diesem Jahr politisch beschlossenen Zuchtkalbinnenprämie. In Niederösterreich kommt es zum Zusammenschluss der beiden Zuchtverbände „Verband der niederösterreichischen Rinderzüchter“ und „Verband der Waldviertler Fleckviehzüchter“ zum NÖ Genetik Rinderzuchtverband. Die ZAR erwirbt die Nutzungsberechtigung eines in Tirol entwickelten Versteigerungs-Durchführungsprogrammes namens MUT. Dieses steht nun jedem Zuchtverband zur Verfügung. Ziel ist die Weiterentwicklungs- und Wartungskompetenz in einer Hand zu konzentrieren. Die Österreichische Jungzüchtervereinigung ÖJV wird gegründet. Ein weiteres Service auf der ZAR-Homepage wird geschaffen, die „Zuchtwert2000: Gründung der Österreichischen datenbank“. Die Datenbank ist die mit Abstand am Jungzüchtervereinigung ÖJV. Das entsprechende Logo dazu folgt sechs Jahre meisten genützte Rubrik, gefolgt von der ZARspäter. Quelle: ÖJV Rinderrunde. D 38 2000 2001 ie Entscheidungsfindung im Zuge des Rinderdatenverbundes wird zunehmend zum begrenzenden Faktor. Dieser Umstand führt zur Auslagerung der EDV-Gruppe einschließlich der Zuchtwertschätzung in eine 100%-Tochter der ZAR. Zur schnellen Beschlussfähigkeit wird die RechtsMit der Gründung der ZuchtData entsteht form der GmbH gewählt. Am 24. April wird die auch das neue Logo. Quelle: ZuchtData ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH etabliert. Ing. Martin Mayerhofer wird zu deren Geschäftsführer bestellt. In Österreich tritt erstmals ein BSE-Fall auf. Österreichs Kontrollkühe überschreiten die 6.000 kg Milch-Marke (6.101 kg). 29.179 Kontrollbetriebe halten 387.258 Kontrollkühe, dies entspricht einer Kontrolldichte von 64,2 Prozent. Eine Arbeitsgruppe zur strategischen Neuausrichtung der ZAR wird eingerichtet. In diesem sowie im darauf folgenden Jahr suchen die Landeskontrollverbände um Mitgliedschaft bei der ZAR an und werden letztendlich als ordentliche Mitglieder aufgenommen. Am 11. Oktober wird Ing. Richard Pichler, der in seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der ARGE Fleckvieh in sämtlichen Ausschüssen der ZAR vertreten ist und auch sehr gerne als „Außenminister der österreichischen Rinderzucht“ bezeichnet wird, zum Vizepräsidenten der Europäischen Vereinigung der Fleckviehzüchter gewählt. Das neugebaute Vermarktungszentrum in Oberwart, Burgenland, wird eröffnet. I Ing. Martin Mayerhofer, zuvor Geschäftsführer des Burgenländischen Rinderzuchtverbandes, wechselt im November 2000 in die ZAR und ist seit 24. April 2001 Geschäftsführer der von der ZAR ausgelagerten und neugegründeten ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH. Foto: RDV GmbH 2002 m November wird die Entwicklung der gemeinsamen Zuchtwertschätzung mit Deutschland mit der Einführung der Testtagsmodell-Zuchtwertschätzung abgeschlossen. Seither werden die Zuchtwerte für alle Rassen und Merkmale gemeinsam geschätzt. Die Zuchtwertschätzung für Holstein Friesian wird seit diesem Jahr vom „Vereinigten Informationssystemen Tierhaltung w.V.“ (VIT) in Verden durchgeführt. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in der Verantwortung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft und des Gesundheitsressorts wird errichtet und ist im Bereich der Tierseuchenbekämpfung für die Rinderzucht von großer Bedeutung. 1999: Trächtige Braunviehkalbinnen am Agrarsalon in Paris, Frankreich Foto: Austrovieh 39 Im März erfolgt der Beschluss über die Durchführungsbestimmungen zur Überprüfung von anerkannten Milchmengenmessgeräten. Der Österreichische Tiergesundheitsdienst ÖTG wird eingerichtet. Die Genetic AUSTRIA GmbH mit Firmensitz im oberösterreichischen Hohenzell wird gegründet. Die Gesellschafter sind die Oberösterreichische Besamungsstation GmbH, die NÖ Genetik Rinderbesamungs GmbH, die Rinderzucht Steiermark Besamungs GmbH sowie die Besamungsanstalt der Landwirtschaftskammer Salzburg. Der erste Dairy Grand Prix geht in Maishofen erfolgreich über die Bühne. Im November findet die feierliche Eröffnung der Zollfeldhalle in St. Donat, Kärnten, statt. Ök.-Rat Rudolf Pumberger, OÖ, Obmann von 2003 - 2005 Foto: ZAR D Ing. Mag. Franz Sturmlechner, Geschäftsführer seit 2003 Foto: ZAR 40 2003 ie Fusion des steirischen Fleckvieh-, Braunvieh- und Fleischrinderzuchtverbandes mündet per 1. Jänner 2003 in die Rinderzucht Steiermark, etwas später folgt der steirische Holsteinzuchtverband. Die ZAR wird organisatorisch wesentlich weiterentwickelt, um den Anforderungen einer modernen Interessensvertretung auch in Zukunft gerecht werden zu können. So werden neue Satzungen, neue Stimmrechtsverteilungen und neue Geschäftsordnungen ausgearbeitet. Der neue Vorstand wird von 20 auf 7 Personen reduziert. Somit können Entscheidungen entsprechend schneller getroffen werden. Der Landeskontrollverband (LKV) Baden-Württemberg wird am 2. April nach dem LKV Bayern e.V. und der ZuchtData in Österreich der dritte Partner im Rinderdatenverbund RDV. Als gemeinsame organisatorische Plattform wird am selben Tag die RDV-EDV-Entwicklungs- und Vertriebs-GesmbH mit Sitz in München, Deutschland, ins Firmenbuch eingetragen. Die ZuchtData übernimmt die Betreuung der Herdebuch-Datenbank für Schafe und Ziegen. Des Weiteren startet der Datenbankbetrieb für den Arbeitskreis Milch. Ministerialrat Dr. Norbert Ratheiser tritt nach über 30 Jahren Zusammenarbeit mit der ZAR – er war Mitautor von 20 ZAR-Jahresberichten – in den Ruhestand. Als Abteilungsleiter folgt Dipl.-Ing. Dr. Konrad Blaas. Ök.-Rat Rudolf Pumberger, Oberösterreich, löst am 29. April Ök.-Rat Willibald Sauer als Obmann der ZAR ab. Am 1. September wird Mag. Franz Sturmlechner zum Geschäftsführer der ZAR bestellt. Am 7. September wird Ing. Richard Pichler für die nachfolgenden vier Jahre zum Präsidenten der Europäischen Vereinigung der Fleckviehzüchter gewählt. A 2004: Umzug – gemeinsam mit dem LFRZ – in den Bürokomplex „BigBiz“ in der Dresdner Straße 89/19. Das Haus der Tierzucht wird Realität. Foto: ZAR 2004 m 18. Februar werden die sechs Besamungsstationen Österreichs als ordentliche Mitglieder in der ZAR aufgenommen. Dies sind die Stationen Wieselburg, die Oberösterreichische Besamungsstation GmbH, die Rinderzucht Steiermark Besamungs GmbH, die Rindersamengewinnungsanstalt Perkohof, die Besamungsstation Birkenberg und die Besamung Kleßheim. Aus organisatorischen Gründen werden auch die Rassenarbeitsgemeinschaften als ordentliche Mitglieder in die ZAR integriert. Damit kann dieser Tag als Start der neuen, schlanken ZAR auf breiter Basis angesehen werden. Zeitgleich wird eine enge Zusammenarbeit mit der Genetic AUSTRIA beschlossen. Im Zuge einer außerordentlichen Generalversammlung am 27. Februar erfolgen weitreichende Beschlüsse zur Stimmrechtsverteilung, den Satzungen und Geschäftsordnungen sowie zu einem neuen Finanzierungsmodell. So werden ab sofort transparente Dienstleistungsentgelte anstatt pauschaler Mitgliedsbeiträge eingehoben. Am 26. April übersiedelt die ZAR mit der ZuchtData GmbH gemeinsam mit dem LFRZ in den Bürokomplex BIGBIZ in die Dresdner Straße 89 (20. Wiener Gemeindebezirk). Mit dem Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter, die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, der Verband der ÖsterreiVerband österreichischer chischen Schweinebauern, der Bundesverband für Schafe und Ziegen, die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen GeflügelSchweinebauern (VÖS) und wirtschaft und die Biene Österreich sind die neue Bürogemeinschaft im „Haus der Tierzucht“. dem Österreichischen Bundes- Die feierliche Büroeröffnung des Hauses der Tierzucht sowie die Jubiläumsfeier "50 Jahre ZAR" am 1. Juni 2004 Foto: ZAR Die Mitarbeiter der ZAR und ZuchtData im Jubiläumsjahr 2004, v.l.: Franz Iwanschitz, Ing. Mag. Franz Sturmlechner, Dr. Christa Egger-Danner, Evelin Beer, Dr. Christian Fürst, Ines Bogner (damals Neckam), Ing. Martin Mayerhofer, Anton Winter, Christian Rain. Foto: ZAR 41 Ök.-Rat Anton Wagner, NÖ, Obmann seit 2005 verband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) wird unter dem Namen „Haus der Tierzucht“ eine Bürogemeinschaft gegründet. Kurze Zeit später im August folgt die Biene Österreich. Durch die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur können entsprechende Synergien genutzt werden. Die unmittelbare Nachbarschaft zum LFRZ – Tür an Tür – eröffnet weitere organisatorische Potenziale. Ök.-Rat Hans Mair wird bis 2008 zum Braunvieh-Weltpräsidenten gewählt. Die Mehrzweckgebäude am FIH-Gelände in Ried im Innkreis, Oberösterreich, unter anderem mit einem Exportstall, werden fertiggestellt. Die ZuchtData betreut ab sofort auch die Datenbank über die Milchleistungskontrolle bei Schafe und Ziegen. Foto: ZAR I 2005: Messeauftritt der österreichischen Rinderzucht in Novi Sad, Serbien, mit dem damaligen Sektionsleiter im BMLFUW, Herrn Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter, und AGÖF-Geschäftsführer Ing. Richard Pichler. Foto: ZAR 2005: Das Layout der ZAR-Homepage www.zar.at wird grundlegend erneuert. Quelle: ZAR 42 2005 m März zieht auch die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) ins Haus der Tierzucht ein. Ök.-Rat Anton Wagner wird in der Generalversammlung am 10. November in Wien einstimmig zum ZAR-Obmann gewählt. Er folgt damit Ök.-Rat Rudolf Pumberger. In den Jahren 2007, 2010 und 2013 wird Wagner jeweils für weitere drei Jahre als ZAR-Obmann bestätigt. Die 26. Generalversammlung der Europäischen 2005: Erscheinung des ZARVereinigung der Fleckviehzüchter wird in Baden Jahresberichtes im neuen Layout. Quelle : ZAR bei Wien und in Ried im Innkreis abgehalten. Am 13. November findet die feierliche Eröffnung des steirischen Vermarktungszentrums „Greinbachhalle“ in Greinbach statt. A 2006 m 27. März erscheint die Erstausgabe des ZAR-Newsletters, der vorerst ausschließlich an die ZAR-Mitgliedsorganisationen und agrarischen Kälber auf der Engalm im Karwendelgebirge in der Marktgemeinde Vomp, Tirol Foto: Rinderzucht Tirol/Leitner 43 Entscheidungsträger versandt wird. Im August wird das Projekt Gesundheitsmonitoring Rind gestartet. Die Blauzungenkrankheit tritt zum ersten Mal nördlich des 50. Breitengrades auf. S 2006: Am 27. März wird die Erstausgabe des ZARQuelle: ZAR Newsletters versandt. 2007: Die Online-Fotodatenbank http://bilder. zar.at der ZAR geht mit rund 4.000 Fotos in Betrieb. Quelle: ZAR 44 2007 eit Jahresbeginn 2007 werden österreichischen Züchterinnen und Züchtern als Anerkennung für besondere Verdienste um die österreichische Rinderzucht die ZAR-Medaillen im neuen Design überreicht. Die drei Verbände “Tiroler Fleckviehzuchtverband“, „Holstein Tirol Rinderzuchtverband“ und „Tiroler Fleischrinderzuchtverband“ fusionieren zum Rinder2007: Neuauflage und optische Überarbeitung der ZARzuchtverband Tirol. Die Termine für die internationale Medaillen Quelle: ZAR Zuchtwertschätzung werden von vier auf drei Termine pro Jahr (heute April, August, Dezember) reduziert. Die ZAR wird Mitglied beim Förderverein für Biotechnologieforschung, FBF. Das drohende Patent zum „Verwaltungsverfahren von Rinderherden“, oft auch als Testtagsmodell-Patent bezeichnet, bleibt in Europa unwirksam. Der Rinderbestand in Österreich unterschreitet erstmals die Zwei-Millionen-Marke. Der Besamungsverein Neustadt/Aisch (Deutschland), die Landwirtschaftskammer Kärnten, der Rinderzuchtverband Tirol und die OÖ Besamungsstation GmbH unterzeichnen eine Kooperationsvereinbarung zur zukünftigen Zusammenarbeit in der künstlichen Besamung bei Fleckvieh (EUROgenetik). Die Online-Fotodatenbank http://bilder.zar.at geht in Betrieb. Des Weiteren gibt es einen Beschluss zur Zusammenarbeit des NÖ Genetik Rinderzuchtverbandes und der Rinderzucht Steiermark bei Zuchtprogramm und gemeinsamem Prüfstierankauf. Die ZuchtData startet mit der Zuchtwertdatenbank für Bienen im Auftrag der Biene Österreich. A 2008 m 19. Juni tritt der LKV Schleswig-Holstein dem Rinderdatenverbund bei. Durch diese Erweiterung sind im RDV zu diesem Zeitpunkt sämtliche Daten von 1,9 Mio. lebenden Kühen und mehr als 65.000 Betrieben gespeichert. Die Bildung wird ein neues Aufgabengebiet der ZAR, für das ein eigner Projektleiter angestellt wird. Am 29. November findet die erste Auftaktveranstaltung des „Jungzüchterprofis“ in Freistadt, Oberösterreich, statt. Das Bildungsprojekt LKV-Herdenmanagement wird ebenso gestartet wie das Projekt „Rinderzucht zur Verbesserung des Anteiles an gezielten Paarungen in der Zuchtpopulation“. Am 5. November teilt das Gesundheitsministerium mit, dass im Bezirk Schärding in Oberösterreich bei einem Rind erstmals die Blauzungenkrankheit (BTV) diagnostiziert wurde. Die Summe der Kontrollkühe in der Milch- und Fleischleistungsprüfung überschreitet mehr als 400.000 Kontrollkühe (406.471). Mag. Hans Scharfetter, Bad Hofgastein, Salzburg, wird im August zum Weltpräsident der Pinzgauer Züchter gewählt. Er löst anlässlich des Pinzgauer Kongresses in der Slowakei den interimistischen Präsidenten Günther Heim aus Bruck an der Glocknerstraße, Salzburg, ab. Österreich ist in diesem Jahr auch Austragungsort des Weltkongresses der Braunviehzüchter in Mayrhofen und der Braunvieh-Europaschau in Rotholz, Tirol. Weltkongress der Braunviehzüchter und Braunvieh-Europaschau in Tirol Foto: BRAUNVIEH AUSTRIA/Gruber 2009 F Die österreichischen Landeskontrollverbände sind ab sofort berechtigt, das ICARGütesiegel zu führen. Quelle: ICAR ür die Blauzungenkrankheit besteht ab sofort Impfpflicht. Bis 31. März müssen alle Rinder, Schafe und Ziegen gemäß der BT-Bekämpfungsverordnung geimpft sein. Das neue Vermarktungs- und Rinderkompetenzzentrum in Freistadt, Oberösterreich, wird eröffnet. Die Tierzuchtgesetze der Bundesländer Salzburg und Tirol veranlassen die Europäische Union, 2008: Offizieller Projektstart des Jungzüchterprofis mit der Auftaktveranstaltung in der LFS Freistadt, OÖ., v.l.: Dipl.-Ing. Franz Paller (BMLFUW), Johannes Penz (Obmann ÖJV), Anton Wagner (Obmann ZAR) und Dipl.-Ing. Markus Gahleitner (Projektleiter). Foto: "Fortschrittlicher Landwirt"/Großpötzl 45 2009: Jungzüchterprofi-Jubiläum: Michaela Maislinger aus Lochen, OÖ, wird stellvertretend für alle Jungzüchterprofis als erfolgreiche 200. Teilnehmerin von Landwirtschaftsminister Dipl.-Ing. Niki Berlakovich persönlich geehrt. Mit dabei, v.l.: Projektleiter Dipl-Ing. Markus Gahleitner, ZAR-Obmann Ök.-Rat Anton Wagner, ÖJV-Obmann Christian Friedl. Foto: BMLFUW/Kern ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich zu starten. Dies wird zum Anlass genommen, die Tierzuchtgesetzgebung in Österreich grundlegend und in allen Bundesländern zu überarbeiten. Am 1. Juli erfolgt die feierliche Unterzeichnung der Gründung zur GENOSTAR Rinderbesamung GmbH in der Landwirtschaftskammer Österreich mit den Eigentümern NÖ Genetik Rinderbesamung GmbH und der Rinderzucht Steiermark Besamungs GmbH mit Sitz in Wieselburg. Am 2. September findet der Spatenstich für die Modernisierung des Vermarktungszentrums Rotholz statt. Österreichweit nehmen Ende des Jahres 13.100 Betriebe am Projekt Gesundheitsmonitoring Rind teil. Ca. 62% der teilnehmenden Betriebe liefern bereits Diagnosedaten. Frau Evelin Beer geht nach 37 Dienstjahren in der ZAR in den Ruhestand. Personalzugänge erfolgen für die fachliche Hotline und die Zuchtwertschätzung in der ZuchtData. ZAR-Obmann Anton Wagner erhält den Berufstitel „Ökonomierat“. Das Erfolgsprojekt Rinderdatenverbund mit insgesamt 10 Mio. Rindern wird im November zehn Jahre alt. Der Marketingausschuss der ZAR führt erstmals in der ZAR-Geschichte eine beschlussfassende Sitzung virtuell mit spezieller Software durch. I 2009: Erstellung und Produktion von 30.000 Stück Züchterhandbücher und deren Verteilung an alle Rinderzüchter im Rahmen des Bildungsprojektes der Quelle: ZAR LE 2007 - 2013. 46 2010 m Rahmen der ICAR-Jahrestagung in Riga, Lettland, verleiht das Internationale Komitee für Leistungsprüfungen in der Tierzucht (ICAR) Ende Mai den Genetik in 3 Minuten Kontrollverbänden das Qualitätszertifikat für die Leistungsösterreichischen prüfung bei Milch- und Fleischrin... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... ... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... dern. Mit dem ZAR-Newsletter ... AACTTCGGATAGCCTGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... Ausgabe 7/2010 am 2. Juni erfolgt ... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... ... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... der Versand erstmals an alle ... AACTTCGGATAGCCTGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... Kontrollbetriebe, die den Tagesbe... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... ... AACTTCGGATAGCCGGATAGTTATGCCTTTCAGTAA ... richt via E-Mail erhalten. Das sind insgesamt 10.000 Abonnenten. Im Singlenucleotide nucleotidepolymorphism polymorphism(SNP), (SNP)die genomische 2010: Single Juni schließen sich der Tiroler Selektion hält Einzug in die österreichische Rinderzucht. Erstmalige Veröffentlichung von genomischen Zuchtwerten. Grafik: Universität Göttingen/König Braunviehzuchtverband und die Rinderbesamungs-Genossenschaft Memmingen zu einer deutschösterreichischen Kooperation im Bereich der Spermaproduktion von Braunvieh mit dem Namen „Alpengenetik eG“ zusammen. Im August wird das sogenannte „Fünf-Punkte-Programm“ der RINDERZUCHT AUSTRIA zur klaren Positionierung der bäuerlichen Rinderzucht erstellt und an politische Entscheidungsträger versendet. In der außerordentlichen 2011: Beispiel eines Kontrollberichtes (Jahresbericht) über die Generalversammlung des Austrian Durchschnittsleistungen der Herde binnen eines Kontrolljahres Quelle: ZuchtData (Oktober - September) Agricultural Clusters (AAC) am 1. Juli wird Ök.-Rat Anton Wagner zum Obmann gewählt. Nach 18 Monaten erfolgreicher gemeinsamer Entwicklungsarbeit vom LKV Baden-Württemberg, der ZuchtData und der österreichischen Landeskontrollverbände startet der LKV-Niederösterreich als erster Verband Anfang Oktober mit der mobilen Datenerfassung über das Handheld-Gerät Psion. Die dritte Generation der mobilen Datenerfassung der Leistungsprüfung wird damit eingeläutet. Nach langwierigen Verhandlungen können für Zuchtvieh und Rindfleisch Exportzertifikate für die Türkei abgeschlossen werden, es folgen erste Zuchttierexporte. Am 3. Oktober findet die feierliche Einweihung des Vermarktungszentrums „Agrarzentrum WEST“ in Imst statt. Erstmalig werden Gesundheitszuchtwerte beim Fleckvieh für Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten und Milchfieber veröffentlicht. Genomische Zuchtwerte für die Rasse Holstein werden publiziert. 2010: Nach 18 Monaten erfolgreicher gemeinsamer Entwicklungsarbeit der ZuchtData, der österreichischen Landeskontrollverbände und des Landeskontrollverbandes Baden-Württemberg starten Anfang Oktober die Landeskontrollverbände in Nieder- und in Oberösterreich sowie in der Steiermark mit der mobilen Datenerfassung. Foto: LKV-NÖ/visualemotion.com/René van Bakel 2010: Einstimmige Wiederwahl des ZAR-Vorstandes, v.l.: Dipl.-Ing. Erwin Brunner (Tierzuchtdirektor Kärnten), Ing. Mag. Franz Sturmlechner (Geschäftsführer ZAR), Ök.-Rat Anton Wagner (Obmann ZAR), Hermann Gruber (Obmann HOLSTEIN AUSTRIA), Dipl.-Ing. Rudolf Hußl (Tierzuchtdirektor Tirol), Josef Mair (Obmann LfL-OÖ), Johann Hosner (Obmann FIH), Ök.-Rat Willibald Rechberger (Obmann FLECKVIEH AUSTRIA und Rinderzucht Steiermark). Foto: ZAR 47 Der Außenauftritt der ZAR wird komplett überarbeitet und das Firmendesign aus 2005 abgelöst. Foto: ZAR ie ZAR-Plattform für Tiergesundheit wird eingerichtet, um unter anderem das nach vierjähriger Projektlaufzeit beendete Programm Gesundheitsmonitoring Rind weiter zu entwickeln und die Zusammenarbeit mit der Tierärzteschaft zu etablieren. Mit dem TGD-Programm Gesundheitsmonitoring wird es nun auch im Tiergesundheitsdienst verankert. In diesem Jahr erfolgt der Beschluss der Zuchtorganisationen, dass die Erfassung von Gesundheitsdaten fixer Bestandteil im Zuchtprogramm wird. Das Online-Rationsprogramm wird ab Jänner allen Mitgliedsbetrieben der Landeskontrollverbände (LKVs) zur Verfügung gestellt. Durch die direkte Anbindung an die Datenbank des Rinderdatenverbundes stehen sowohl der Tierbestand als auch die Leistungsdaten unmittelbar zur Optimierung der Fütterung ohne weitere Eingriffe durch den Anwender bereit. Im März erreicht Österreich wieder den Status „Frei von Blauzungenkrankheit“. Im März wird vom ZAR-Vorstand die Vergabe von Auszeichnungen für die Lebensleistung von Fleischrindern beschlossen. Folgende Mindestkriterien sind dafür Voraussetzung: Zwischenkalbezeit von weniger als 400 Tagen, ein Erstkalbealter unter 36 Monaten sowie ein Mindestalter von 16 Lebensjahren. RINDERZUCHT AUSTRIA EFFICIENT COW Für Milchkühe, die eine LebensleiWelche Vorteile ergeben sich für meinen Betrieb? stung von mehr als 100.000 Kilo- Ansprechpartner gramm Milch erreichen, werden schon seit langem Ehrendiplome vergeben. Nach langen Verhandlungen startet das neue AMA-Gütesiegel Modul „Einzeltier QS-Milch“. Am 3. Oktober erhält die ZAR als Bildungsträger das Zertifikat nach der ISO-Norm 29990:2010 und ist zu Die ZAR erhält das ISO-Zertifikat für den Bereich Lerndienstdieser Zeit das erst zweite Unternehleistungen konzipieren, planen und durchführen. Dadurch können Bildungsprojekte der Ländlichen Entwicklung auf men Österreichs, welches die Zertifieiner international anerkannten Basis abgehalten werden. Quelle: Systemcert zierung als Lerndienstleister nach Das Projekt soll Antworten auf die Frage liefern, mit welchen Kühen am effizientesten Milch produziert werden kann. Die intensive Auseinandersetzung mit den Kühen der eigenen Herde liefert für den zukunftsorientierten Betriebsleiter wichtige Orientierungs- und Entscheidungshilfen. Gemeinsam mit LKV und Zuchtverband werden im Kalenderjahr 2014 Daten gesammelt und für spezielle Auswertungen bereitgestellt. Vorteile für den teilnehmenden Betrieb: ▶ beste Datengrundlage über die eigene Herde für eine optimale Ausrichtung des Betriebs ▶ vier kostenlose Futtermittelanalysen und regelmäßige Rations-Checks ▶ Besprechung der erhobenen Daten mit speziell geschulten Beratern und LKV-Mitarbeitern ▶ Darstellung der Gewichtsentwicklung jeder Kuh im Verlauf der Laktation ▶ Kennenlernen zusätzlicher Methoden des Herdenmanagements ▶ Ketontest ▶ Lahmheitsscoring ▶ BCS (Body Condition Scoring) Burgenland Ing. Hannes Lang hannes.lang@lk-bgld.at Tel.: 03352 32512 12 Salzburg DI Monika Schipflinger m.schipflinger@lkv-sbg.at Tel.: 06542 68229 21 Kärnten DI Erwin Brunner erwin.brunner@lk-kaernten.at Tel.: 0463 5850 1500 Steiermark Franz Reith franz.reith@lk-stmk.at Tel.: 03112 2231 7740 Niederösterreich DI Karl Zottl karl.zottl@lkv-service.at Tel.: 05 0259 491 51 Tirol Ing. Otto Hausegger otto.hausegger@lk-tirol.at Tel.: 05 9292 1840 Oberösterreich DI Markus Koblmüller markus.koblmueller@lk-ooe.at Tel.: 0732 6902 1346 Vorarlberg Dr. Thomas Jutz thomas.jutz@lk-vbg.at Tel.: 05574 400 300 Mit finanzieller Unterstützung des Lebensministeriums und der Bund-Bundesländer-Forschungskooperation (BBK). Projektträger: Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos. Layout, Konzept und Satz: ZAR/ZuchtData 07/2013 Fotos: Baumann, Fankhauser, Keleki, Wagner Das Team zur Erarbeitung des Online-Programmes Futterrationsberechnung Foto: ZAR 48 dieser internationalen Norm tragen darf. Die Modernisierungsarbeiten am AUSTRIA RINDERZUCHT Vermarktungszentrum Rotholz werden abgeschlossen. Der 27. November steht im Zeichen der Eröffnung der Berglandhalle, dem neuen Vermarktungszentrum sowie dem neuen Sitz des NÖ Genetik Rinderzuchtverbandes. Das Projekt OptiGene zur Optimierung von Zuchtzielen und Zuchtprogrammen startet im Dezember. Ein Meilenstein ist die Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung bei Fleckvieh und Braunvieh. Mit August erreicht die genomische Zuchtwertschätzung beim Fleckvieh offiziellen Status, im Dezember erfolgt selbiges für das Braunvieh. Durch die ZuchtData erfolgt die Entwicklung und seither routinemäßige Durchführung einer Zuchtwertschätzung für Exterieur- und Zentrale Arbeitsgemeinschaft Leistungsmerkmale der Noriker Pferde. Ing. Thomas Schweigl wird Vizepräsiösterreichischer Rinderzüchter dent der europäischen Braunviehzüchter. 2012 D A- 1200 Wien, Dresdner Straße 89/19 Tel.: +43 (0) 1-334 17 21-0, Fax: +43 (0) 1-334 17 13 E-mail: info@zar.at www.zar.at Fotodatenbank auf http://bilder.zar.at ie erfolgreich abgeschlossenen Bildungsprojekte LKV-Herdenmanagement mit Gesundheitsmonitoring sowie die Bildungsoffensive Rinderzucht werden in der Broschüre „Blickpunkt Rinderzucht“ RINDERZUCHT AUSTRIA aufbereitet und allen ZüchterInnen Anfang Jänner zur Verfügung gestellt. Am 1. Jänner kann das EU-kofinanzierte Forschungsprojekt „Next Generation European System of cattle improvement and management“, kurz „Gene2Farm“, gestartet werden. An dem Projekt sind außer der ZuchtData insgesamt 17 Partnerorganisationen aus zehn EU-Ländern beteiligt. Im Rahmen der Wintertagung 2012 wird am 15. Februar erstmals ein Die richtige Kuh für meinen Betrieb eigener Fachtag für Rinderwirtschaft im Lehr- und Forschungszentrum Francisco-Josephinum in WieselEin Projekt für die Landwirte der burg abgehalten. Im März melden im Rahmen des RINDERZUCHT AUSTRIA Gesundheitsmonitoring Rind bereits 12.300 Betriebe Das Projekt „Efficient Cow“ Diagnosedaten. Die Daten werden entweder elektrostartet. Quelle: ZuchtData RINDERZUCHT AUSTRIA Foto: Baumann © ZAR im Dezember 2011, Redaktionsschluss: Wien, am 30. Dezember 2011 D 2011 BLICKPUNKT RINDERZUCHT Tradition und Innovation 2012: Produktion und Versand von 30.000 Stk. „Blickpunkt Rinderzucht“ aufgrund des erfolgreichen Abschluss der Bildungsprojekte der ZAR im Rahmen der LE 2007 - 2013. Quelle: ZAR Efficient Cow 2012: Die Referenten des erstmaligen eigenen Fachtages für Rinderwirtschaft im Francisco-Josephinum in Wieselburg, NÖ, im Rahmen der Wintertagung des Ökosozialen Forums Foto: ZAR 49 Zugangsportal zum RDV4M, dem Rinderdatenverbund für Mitglieder, der ständig weiterentwickelt und um neue Programmteile erweitert wird. Quelle: ZuchtData Messeteam der RINDERZUCHT AUSTRIA bei der EUROTIER in Hannover 2012 Foto: BRAUNVIEH AUSTRIA 450.000 400.000 350.000 61,9% 70,7% 74,1% 77,8% 49,2% Anzahl Kühe 300.000 250.000 MLP nicht MLP 200.000 150.000 100.000 50.000 0 1995 2000 2005 Jahre 2010 2013 2013: Erstmals über 400.000 Kühe unter Milchleistungskontrolle Grafik: ZAR nisch direkt vom Tierarzt übermittelt oder im Rahmen der Leistungskontrolle von den Kontrollorganen erfasst. Der Anpaarungsplaner OptiBull steht ab sofort als eigener Programmteil im Rinderdatenverbund für Mitglieder (RDV4M) zur Verfügung. Der Anpaarungsplaner hat eine direkte Verbindung zum Rinderdatenverbund RDV und ist daher hinsichtlich der Zuchtwerte und sonstiger Daten immer am aktuellsten Stand. Im April wird der Rinderdatenverbund RDV in 2012: Neuerliche und bisher letzte Layoutanpassung der ZAR Schleswig-Holstein installiert. Damit wächst der RDV Quelle : ZAR mit rund zwei Millionen lebenden Kühen zum größten Datenverbund Europas. In Lienz wird am 28. April nach einjähriger Bauzeit das neue RGO|Viehmarktzentrum eröffnet. Seit Juni ist es für Landwirte, die Mitglied eines Zuchtverbandes (ZVB) sind, möglich, Tiere online zu einer Vermarktungsveranstaltung anzumelden. Am 28. Juni erfolgt die erste Auszahlung der Förderung für das Qualitätsmodul „Einzeltier QS-Milch“. 13.233 Betriebe nehmen im Jahr 2011 daran teil und bekommen 3 Mio. € an Kontrollkosten rückerstattet. Anfang September wird erstmals in österreichischen Tierbeständen das Schmallenberg-Virus nachgewiesen. Seit 19. Oktober ist die Wort-/Bildmarke OptiBull beim österreichischen Patentamt registriert und somit geschützt. Erstmals umfasst die Milchleistungsprüfung über 400.000 Kontrollkühe (401.263), die Leistungsgrenze von 7.000 kg (7.148 kg) wird überschritten. Mit 21. November treten die Schauregeln der RINDERZUCHT AUSTRIA für die Aufstallung und Präsentation von Rindern bei Veranstaltungen und Ausstellungen in Kraft. Im Dezember startet die ZAR in Zusammenarbeit mit den Landeskontrollverbänden, FLECKVIEH AUSTRIA, BRAUNVIEH AUSTRIA, HOLSTEIN AUSTRIA, dem LFZ Raumberg-Gumpenstein, der BOKU und der VetMedUni Wien das Projekt „Efficient Cow“. In dessen Rahmen soll die Produktionseffizienz und die Der Anpaarungsplaner OptiBull geht in BeUmweltwirkung in der österreichischen Rindertrieb. Logo: ZAR Holstein, Braunvieh und Fleckvieh auf der Stofferalm auf 1495 Meter Seehöhe am nordöstlichen Fuße des Warschenecks, Gemeinde Roßleithen, Oberösterreich. Foto: Rinderzuchtverband Oberösterreich/Wagner 50 51 wirtschaft analysiert und optimiert werden. Seit 31. Dezember wird die genomische Zuchtwertschätzung für Holstein Friesian-Tiere gemeinsam mit Deutschland im VIT-Verden durchgeführt. Im Dezember startet die Samendepotstelle Rotholz eGen mit dem Neubau ihre Tätigkeit als Nachfolgeorganisation der Besamungsstation Birkenberg. Filmausschnitt einer Braunviehherde im Lesachtal, Kärnten, im Rahmen der Aufnahmen für den neuen Imagefilm der RINDERZUCHT AUSTRIA Foto: INTERMEDIA I Das neue ZAR-Vorstandsteam, v.l.: Ing. Thomas Schweigl (Obmann BRAUNVIEH AUSTRIA, Tiroler Braunviehzuchtverband), Ing. Sebastian Auernig (Obmann kärntnerrind, FLECKVIEH AUSTRIA), Josef Mair (Obmann Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung in Oberösterreich, LfL), Ök.-Rat Anton Wagner (Obmann ZAR), Dipl.-Ing. Johann Bischof (Tierzuchtdirektor Steiermark), Dr. Friedrich Führer (Geschäftsführer GENOSTAR Rinderbesamung GmbH), Hermann Gruber (Obmann HOLSTEIN AUSTRIA), Ing. Mag. Franz Sturmlechner (Geschäftsführer) Foto: ZAR 52 2013 n diesem Jahr wird die Herdebuch-Einstufung der Zuchtrinder an die neuen gesetzlichen Bestimmungen und die neu genehmigten Zuchtbuchordnungen angepasst. Der Online-Futterrationsberechner wird nun auch an der BOKU verwendet. Mit Ende Juni wird der Kontrollkostenzuschuss für das Qualitätsprogramm QS Milch des Jahres 2012 an die teilnehmenden Milchviehbetriebe ausbezahlt. Österreichweit nehmen in diesem Jahr bei diesem Modul des AMA Gütesiegels rund 15.000 Betriebe mit 320.000 Kühen teil, dies entspricht etwa 70% der gemolkenen Milch in Österreich. Mit 1. Juli wird im RDV4M das Nachrichtenmodul (Postfach) eingerichtet. In diesem sind in erster Linie die aktuellen Berichte aus der Leistungsprüfung chronologisch zwei Jahre lang abgespeichert. Im Juni wird das neue Produktionsgebäude von GENOSTAR am Standort Gleisdorf eröffnet. Die EU löst sich nach einem nicht mehrheitlichen Beschluss der Mitgliedstaaten im Verwaltungsausschuss am 25. Juli vollständig von den Exporterstattungen. Mit der neuen Agrarreform (GAP 2014 bis 2020) sollen die Ausfuhrhilfen nur noch im Krisenfall eingesetzt werden. Im August werden – nach Fleckvieh – nun auch für das Braunvieh Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale veröffentlicht. Außerdem werden die neuen Indices Fruchtbarkeitswert und Eutergesundheitswert eingeführt und in den Gesamtzuchtwert bei Fleckvieh und Braunvieh inkludiert. Damit sind erstmals direkte Gesundheitsmerkmale im Gesamtzuchtwert enthalten. Für die Speicherung der SNP-Daten und der Daten aus der genomischen ZWS wird eine Genom-Datenbank mit Schnitt- stellen zu den Labors erstellt. Des Weiteren werden die genomischen Daten aus der Zuchtwertschätzung und zusätzliche Sequenzdaten genutzt, um ein Monitoring von genetischen Besonderheiten und Erbfehlern zu etablieren. Entsprechend wird auch der Anpaarungsplaner OptiBull um die Erbfehlerrisikoanalyse erweitert. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union, die Landwirtschaftsminister, die Brüsseler Kommission und das Europäische Parlament einigen sich mit einem Übergangsjahr 2014 auf die Finanzperiode 2014 - 2020 und auf die neue Gemeinsame Agrarpolitik. Das Erfolgsprojekt Jungzüchterprofi feiert sein fünftes Bestandsjubiläum. 170 JungzüchterInnen haben diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Seit 20. Juni informiert die ZAR den Vorstand in regelmäßigen Abständen via SMS über aktuellste Ereignisse rund um die österreichische Rinderzucht. In einigen Bundesländern wird der Landwirt via SMS informiert, sobald der Tagesbericht zur Verfügung steht. Im September erfolgt die routinemäßige Überprüfung der praktischen Durchführung der Milch- und der Fleischleistungsprüfung durch ein internationales ICAR-Komitee. Die österreichischen Kontrollverbände erhalten ein Monat später das ICAR-Gütesiegel für die kommenden drei Jahre zuerkannt. Mit August steht allen österreichischen Züchtern, die ein Smartphone mit den Betriebssystemen iOS oder Android besitzen, die neue RDV-Mobil App zur Verfügung. Am 12. Dezember erfolgt die feierliche Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages der Firma LKV-Austria Qualitätsmanagement GmbH, die Anfang 2014 ihre Arbeit aufnimmt und im „Haus der Tierzucht“ integriert wird. Zum Geschäftsführer dieser neu gegründeten Dachorganisation wird Ing. MMag. Hans Stefan Augustin bestellt. In diesem Kontrolljahr gibt es auch einen neuen Rekord: Man zählt 711 Herdebuchkühe, die mehr als 100.000 kg Milch produzieren, davon gehören 351 der Rasse Fleckvieh, 184 der Rasse Holstein und Red Holstein sowie 170 der Rasse Braunvieh an. Die ZuchtData startet im Rahmen eines Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit der BOKU mit der Entwicklung einer Zuchtwertschätzung für Schafe und Ziegen. Einmal pro Jahr treffen sich die Gesellschafter der RDV GmbH mit den vier Gesellschaftern: LKV Bayern (48%), ZuchtData (29%), LKV Baden Württemberg (15%) und LKV Schleswig Holstein (8%). Foto: ZAR Mit Stolz präsentieren die Jungzüchterprofis die verdienten Abschlusszertifikate. 57 JungzüchterInnen schlossen diese Ausbildung im Jahre 2013 erfolgreich ab. Das Foto zeigt die AbsolventInnen der Abschlussveranstaltung in Greinbach, Steiermark. Foto: ZAR Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages der Firma LKV-Austria Qualitätsmanagement GmbH Foto: ZAR 53 I Leistungs- und Herdenmanagementdaten können direkt online im Stall eingegeben bzw. abgerufen werden. Foto: LfL OÖ Der neue Webauftritt von www.zuchtdata.at per Juni 2014 54 www.zar.at und Quelle: ZAR 2014 n diesem Jahr erfolgt die praktische Umsetzung des Projekts „Efficient Cow“. Die Android-App „Zuchtverband mobil“ ist direkt mit dem RDV verbunden und steht MitarbeiterInnen des Zuchtverbandes für die Lineare Beschreibung und die ExteriDie Firma LKV-Austria Qualitätsmanagement GmbH nimmt ihren eurbewertung zur Verfügung. Bei den Fleischrindern Logo: ZAR Betrieb auf. ist die Realisierung der Zuchtwertschätzung für mehrere Merkmale geplant. Der RDV für Veterinäre ist derzeit im Testbetrieb. Mit Hilfe von übersichtlichen Listen und Auswertungen soll diese Applikation als Basis für eine erfolgreiche Bestandsbetreuung die tägliche Arbeit für Tierärzte erleichtern. Am 10. April erhält ein Konsortium unter zentraler Beteiligung der RINDERZUCHT AUSTRIA den Zuschlag zu einem Förderprojekt in der COMET-Schiene – finanziert vom Wirtschafts- und Infrastrukturministerium. Das Projekt mit dem Namen ADDA (Advancement of Dairying in Austria) umfasst zahlreiche Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen entlang der Wertschöpfungskette Milch und bildet eine Weichenstellung in der Zusammenarbeit. Am 19. Mai wird die ZAR 60 Jahre alt. Der festliche Rahmen dazu findet im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft am 4. Juni statt. Zu diesem Zeitpunkt geht die völlig neu überarbeitete Website von www.zar.at bzw. www.zuchtdata.at online. In den sechzig Jahren seit der Gründung der ZAR haben die jeweiligen Obmänner und Geschäftsführer im Wege der zuständigen Tierzuchtabteilung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (ab 2002 Bundesministerium für Land- und 2014: Die permanente Weiterentwicklung des Rinderdatenverbundes für Mitglieder (RDV4M) ist notwendig, Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtum den technischen Anforderungen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen Schritt halten zu schaft) mit nachfolgenden Landwirtkönnen. Quelle: ZuchtData schaftsministern zusammengearbeitet: Landwirtschaftsminister Name Partei Antritt Josef Kraus ÖVP 1945 Franz Thoma ÖVP 1952 Eduard Hartmann ÖVP 1959 Karl Schleinzer ÖVP 1964 Oskar Weihs SPÖ 1970 Günter Haiden SPÖ 1976 Erich Schmidt SPÖ 1986 Josef Riegler ÖVP 1987 Franz Fischler ÖVP 1989 Wilhelm Molterer ÖVP 1994 Josef Pröll ÖVP 2003 Nikolaus Berlakovich ÖVP 2008 Andrä Rupprechter ÖVP 2013 Überblick über alle bisherigen Obmänner, geschäftsführenden Obmänner, Geschäftsführer und Mitarbeiter: ZAR-Obmänner Name 2005: Erinnerungen an das Kriegsende - 50 Jahre Staatsvertrag. Die russische Besatzungsmacht versorgte sich 1945 mit frischer Milch von niederösterreichischen Kühen in ihrem Quartier im Belvedere. Landwirtschaftsminister Josef Pröll weist mit Kühen der LFS Pyhra auf die Bedeutung der Ernährungssicherheit hin. Foto: BMLFUW Antritt Ök.-Rat Franz Thoma 1954 Ök.-Rat Anton Huber 1965 Ök.-Rat Florian Mandorfer 1966 Ök.-Rat Christian Pollhammer 1980 Ök.-Rat Rudolf Gurtner 1987 Ök.-Rat Willibald Sauer 1994 Ök.-Rat Rudolf Pumberger 2003 Ök.-Rat Anton Wagner 2005 ZAR-geschäftsführende Obmänner Name Antritt Johann Blöchl 1954 Ök.-Rat Anton Huber 1956 Dipl.-Ing. Ambros Morbitzer 1980 2010: Die Obmänner der Tierzucht-Dachverbände – sie vertreten knapp 100.000 Mitglieder – unterzeichnen den Tierzuchtpakt mit Bundesminister Dipl.-Ing. Niki Berlakovich. Foto: BMLFUW 55 ZAR-Geschäftsführer Name Aufgaben von bis Firma Dr. Wilhelm Müller 1954 Ines Bogner EDV 1995 - ZuchtData Dr. Franz Ebenbauer 1965 Dipl.-Ing. Dr. Christian Fürst Zuchtwertschätzung 1996 - ZuchtData Dr. Otto Hartmann 1979 Bianca Diem Marketing-Assistenz 1997 1999 ZAR Dr. Ernst Potucek 1993 Dipl.-Ing. Manfred Bauernnebel EDV 1997 1998 ZAR Ing. Mag. Franz Sturmlechner 2003 Sabine Ruprecht Marketing-Assistenz 1999 2001 ZAR Franz Iwanschitz Buchhaltung, Lohnverrechnung 2000 - ZAR Ing. Martin Mayerhofer EDV, Geschäftsführung 2000 - ZuchtData Dipl.-Ing. Dr. Christa Egger-Danner Zuchtwertschätzung 2001 - ZuchtData Ing. Mag. Franz Sturmlechner Geschäftsführung 2003 - ZAR Mag. Katharina Zoufaly Marketing 2004 2005 ZAR Dipl.-Ing. Dr. Birgit Gredler Projekte 2004 2008 ZuchtData Dipl.-Ing. Lukas Kalcher Marketing 2006 - ZAR Dipl.-Ing. Markus Gahleitner Projekte 2008 2012 ZAR Dipl.-Ing. Christian Rehling EDV 2009 - ZuchtData Dipl.-Ing. Dr. Hermann Schwarzenbacher Zuchtwertschätzung 2009 - ZuchtData Dr. Roswitha Eder Sekretariat 2009 - ZAR Dipl.-Ing. Franz Steininger Projekte 2012 - ZuchtData Dipl.-Ing. Martin Unterweger Projekte 2012 - ZAR Martina Gauser-Hengst Sekretariat 2013 - ZAR Dipl.-Ing. Astrid Köck Projekte 2014 - ZuchtData Name 1983, Foggia, v.l.: Dipl.-Ing. Andrea Sciuchetti (Schweizer Braunviehzuchtverband), Evelin Beer (ZAR), Min.-Rat Dr. Norbert Ratheiser (BMLF) Foto: ZAR Antritt ZuchtData-Geschäftsführer Name Antritt Ing. Martin Mayerhofer 2001 Mitarbeiter der ZAR und ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH 1981: V.l.: Dipl.-Ing. Heinz Kriesche (Tierzuchtdirektor Steiermark), ZAR-Obmann Ök.-Rat Christian Pollhammer, Giovanni Cattaneo, Dipl.-Ing. Ernst Zimmerl (ZAR), Heinz Schnetz (Geschäftsführer BESTALPINA) Foto: ZAR 56 Name Aufgaben von bis Firma Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Müller Geschäftsführung 1954 1965 ZAR Dipl.-Ing. Dr. Franz Ebenbauer Geschäftsführung 1965 1979 ZAR Dipl.-Ing. Peter Höller Marketing 1969 1979 ZAR Evelin Beer Sekretariat 1972 2009 ZAR Dipl.-Ing. Franz Steger Zuchtwertschätzung 1975 2000 ZAR Peter Rauch EDV 1975 1983 ZAR Prof. Mag. Johann Preißl EDV 1976 1988 ZAR Dipl.-Ing. Dr. Otto Hartmann Geschäftsführung 1979 1993 ZAR Dipl.-Ing. Ernst Zimmerl Marketing 1980 1982 ZAR Wolfgang Lichtenberger Operator 1980 1986 ZAR Inge Kristina Schletter Buchhaltung, Lohnverrechnung 1982 2001 ZAR Dipl.-Ing. Helmut Eder Marketing 1982 1987 ZAR Dr. Willibald Fuchs EDV 1984 1986 ZAR Frau Evelyne Spitzer Bedienerin 1984 1988 ZAR Dipl.-Ing. Paul Herger EDV 1987 1999 ZAR Anton Winter EDV 1987 - ZuchtData Dipl.-Ing. Josef Wiesböck EDV 1987 1987 ZAR Thomas Schardax Marketing 1988 1993 ZAR Dipl.-Ing. Dr. Ernst Potucek ZWS, Geschäftsführung 1990 2003 ZAR Christian Rain EDV 1992 - ZuchtData Sabrina Gründlinger EDV 1992 1997 ZAR Dipl.-Ing. Martin Hofinger Marketing 1993 2001 ZAR 1988: Die wohlverdiente Kaffeepause, v.l.: Elisabeth Mihatsch (LK-Wien), Dipl.-Ing. Franz Steger (ZAR), Anton Winter (ZAR), Dipl.-Ing. Paul Herger (ZAR) Foto: Beer Dank an die zahlreichen Informanten und Fotolieferanten für Wissenswertes aus früheren Zeiten, Evelin Beer, Dipl.-Ing. Dr. Josef Miesenberger, Ing. Christian Moser, Ing. Richard Pichler, Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Poschacher, Dipl.-Ing. Dr. Norbert Ratheiser, Dipl.-Ing. Franz Steger, Dipl.-Ing. Josef Wiesböck, Dipl.-Ing. Karl Zottl und weiteren Fotolieferanten, deren Urheberschaft nicht geklärt werden konnte. 57 60 Jahre 1954 - 2014 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZAR und ZuchtData 58 59 Name: Ines Bogner, geb. Neckam Name: Christa Egger-Danner In der ZAR/ZuchtData seit: Dezember 1995 In der ZAR/ZuchtData seit: März 2001 Aufgaben: EDV-Support Aufgaben: Projektmanagement, Zuchtprogramme, Zuchtwertschätzung Herkunft: Hörersdorf, Bezirk Mistelbach, Niederösterreich Herkunft: Hollenstein an der Ybbs, Niederösterreich Meine Freizeit verbringe ich mit... meinem Mann und mit den Kindern. Meine Freizeit verbringe ich mit... Familie, Sport (Schifahren, Laufen, ...) und ehrenamtlichem Engagement im Rahmen der NÖ Dorferneuerung. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Da ich selbst aus der Landwirtschaft komme, ist es mir eine Ehre, in der Dachorganisation mit tollen Kollegen und immer neuen Ideen in einem starken Team zu arbeiten. Name: Roswitha Eder Name: Christian Fürst In der ZAR/ZuchtData seit: August 2009 In der ZAR/ZuchtData seit: Dezember 1996 Aufgaben: Assistenz Geschäftsführung ZAR Aufgaben: Zuchtwertschätzung, Zuchtprogrammanalysen Herkunft: Klosterneuburg, Niederösterreich Herkunft: Lasberg, Oberösterreich Meine Freizeit verbringe ich mit... Sightseeing, Museumsbesuchen, Kellergassenwanderungen und journalistischer Tätigkeit. Meine Freizeit verbringe ich mit... meiner Familie, Laufen und Reisen. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Ich arbeite gerne für eine Interessenvertretung, da die Verbandstätigkeit immer sehr persönlich, abwechslungsreich und spannend ist. Als Greißlertochter mit Studium Publizistik und Geschichte und jahrelanger Berufstätigkeit im Medien- und Kulturbereich habe ich hier in der Landwirtschaft meinen Traumjob gefunden. 60 Jahre 60 Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Ich arbeite sehr gerne im ambitionierten Team der ZAR/ZuchtData in einem von freundschaftlichen Miteinander und Freiraum geprägtem Arbeitsumfeld. Es macht Spaß aktiver Teil von Weiterentwicklungen sein zu dürfen. Zudem motiviert es zu erleben, dass wir in Österreich auch Motor für Weiterentwicklungen auf internationaler Ebene sein können. Motto: Gemeinsam kann man sehr viel mehr erreichen. 1954 - 2014 Für mich ist die ZAR/ZuchtData: die Möglichkeit meine erbliche Vorbelastung zur Rinderzucht, wenn schon nicht im richtigen Leben, dann zumindest am Computer auszuleben. 60 Jahre 1954 - 2014 61 Name: Martina Gauser-Hengst Name: Lukas Kalcher In der ZAR/ZuchtData seit: Juni 2013 In der ZAR/ZuchtData seit: Februar 2006 Aufgaben: Empfangssekretariat ZAR/Haus der Tierzucht Aufgaben: Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen Herkunft: Fahndorf, Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich Herkunft: St. Blasen, Steiermark, derzeit wohnhaft in Wien Meine Freizeit verbringe ich mit... meiner Familie in der Natur, bei der Gartenarbeit und bei der Mithilfe in der Landwirtschaft. Meine Freizeit verbringe ich mit... Kühe fotografieren sowie Entspannung und Arbeit auf dem Grundstück in Rekawinkel, Niederösterreich. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Als Empfangssekretärin bin ich oft die erste Ansprechperson für unsere Gäste. Meine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit am Vormittag mit sehr netten Kollegen bereitet mir viel Freude. Ich lerne ständig Neues dazu, meine Arbeit bei der ZAR bereichert mein Leben sehr. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: ein tolles Team, in dem ich viel Spielraum für Kreativität und Abwechslung in meinem Arbeitsbereich habe. Als Mitarbeiter einer Dachorganisation ergibt sich sowohl österreichweit als auch international eine spannende Zusammenarbeit mit vielen interessanten Menschen. Name: Franz Iwanschitz Name: Martin Mayerhofer In der ZAR/ZuchtData seit: Oktober 2000 In der ZAR/ZuchtData seit: November 2000 Aufgaben: Rechnungswesen, Lohnverrechnung Aufgaben: Geschäftsführung ZuchtData Herkunft: Wulkaprodersdorf, Burgenland Herkunft: Neustift an der Lafnitz, Burgenland Meine Freizeit verbringe ich mit... Familie, Haus und Garten. Meine Freizeit verbringe ich mit... Arbeiten in der Landwirtschaft, Radfahren und Wandern. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Kollegialität, Abwechslung, Eigenständigkeit – Schlagworte, die mir beim Arbeiten in dieser Organisation Freude bereiten. 60 Jahre 62 1954 - 2014 Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Ich schätze es, die innovativen Ideen und Konzepte der Landeskontrollverbände und Zuchtverbände im Rahmen von Forschungsprojekten und Softwareentwicklung in praktische Anwendungen für den Landwirt und für die Rinderzuchtorganisationen umzusetzen. Ich freue mich, in einem so motivierten und kompetenten Team arbeiten zu können. 60 Jahre 1954 - 2014 63 Name: Christian Rain Name: Hermann Schwarzenbacher In der ZAR/ZuchtData seit: Jänner 1992 In der ZAR/ZuchtData seit: September 2009 Aufgaben: Technische Hotline, Schnittstellen, Auswertungen Aufgaben: genomische Zuchtwertschätzung, Erbfehler, Projekte Herkunft: Zellerndorf (Weinviertel), Niederösterreich Herkunft: Bruck an der Glocknerstraße, Salzburg Meine Freizeit verbringe ich... sehr gerne mit meiner Familie, gartle gerne herum, liebe Städtereisen, Tennispielen und Mountainbiken und helfe meinem Schwager auf seinem Weingut. Meine Freizeit verbringe ich mit... meiner Partnerin, Familie und Freunden – meistens irgendwo in der Bergen bzw. beim Herumbasteln am Häusel im Pinzgau. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Die ideale Voraussetzung als Enkel eines Bauern mein Interesse an der Landwirtschaft und meine Freude und Leidenschaft EDV zu vereinen. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Eine spannende und dynamische Arbeitsumgebung. Als eine unserer größten Stärken schätze ich das tolle Teamwork mit den Kollegen und anderen nationalen und internationalen Partnern ein. Name: Christian Rehling Name: Franz Steininger In der ZAR/ZuchtData seit: März 2009 In der ZAR/ZuchtData seit: Februar 2012 Aufgaben: Fachliche Hotline, Sachbearbeitung Aufgaben: Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Projekte OptiGene und Efficient Cow Herkunft: Bad Tatzmannsdorf, Burgenland, derzeit wohnhaft in Wien Meine Freizeit verbringe ich... am liebsten nicht vor dem Computer. Für mich ist die ZAR/Zuchtdata: Ein interessanter Arbeitsplatz mit immer wieder neuen Herausforderungen. 60 Jahre 64 1954 - 2014 Herkunft: Langschlag, Niederösterreich Meine Freizeit verbringe ich mit... Musik, Tanz und Fotografie auf meinem kleinen Bauernhof im Waldviertel. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Meine Arbeit bei der ZuchtData ermöglicht mir meine Fähigkeiten und Wissen für eine produzierende Landwirtschaft und somit die Weiterentwicklung des ländlichen Raums einzusetzen. 60 Jahre 1954 - 2014 65 Name: Franz Sturmlechner Name: Anton Winter In der ZAR/ZuchtData seit: September 2003 In der ZAR/ZuchtData seit: März 1987 Aufgaben: Geschäftsführung ZAR Aufgaben: Technischer Support und Produktionssteuerung Herkunft: Ruprechtshofen, wohnhaft in Krems/Donau, Niederösterreich Herkunft: Wien, derzeit wohnhaft in Wien Meine Freizeit verbringe ich... mit meiner Tochter im neuen Haus, beim Sport in der Natur der Wachau und im Mostviertel. Meine Freizeit verbringe ich mit... Wandern, Radfahren und Modellbau. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Die Rinderzucht ist mir ein persönliches Anliegen. Dafür stehe ich ein und engagiere mich mit all meinen Fähigkeiten. Die Dachorganisation der Rinderzucht ist ein gelungenes Beispiel, wie man unterschiedliche Interessen bündeln und einen traditionellen Sektor innovativ und modern weiterentwickeln kann. Die Vielfalt an unterschiedlichen Aufgaben macht die Arbeit sehr spannend, oft auch fordernd. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: Arbeitsstätte inmitten großartiger Kolleginnen und Kollegen, in der ich die Kraft finde, den täglichen Herausforderungen im Bereich der Rinderzucht, die sich mit riesen Schritten weiterentwickelt, stand zu halten. Name: Martin Unterweger In der ZAR/ZuchtData seit: Dezember 2011 Aufgaben: Leitung Bildungsprojekte Herkunft: Assling, Osttirol, derzeit wohnhaft in Wien Meine Freizeit verbringe ich... mit Schitourengehen, Laufen und Wandern – soweit wie möglich in den Tiroler Bergen – und bei der Mithilfe am landwirtschaftlichen Betrieb des Bruders in Osttirol. Für mich ist die ZAR/ZuchtData: mein Arbeitsplatz, wo ich mit vielen verschiedenen Menschen aus der Rinderbranche, der Agrarpolitik, vor allem aber mit den JungzüchterInnen Österreichs, zusammenarbeiten kann. Es ist eine Freude mitanzusehen – und auch einen kleinen Teil dazu beizutragen – dass die JungzüchterInnen die Betriebe zu Hause mit viel Engagement und Begeisterung übernehmen. 60 Jahre 66 1954 - 2014 60 Jahre 1954 - 2014 67 60 Jahre 1954 - 2014 Fachlicher Bericht über die Durchführung des Arbeitsprogramms im Jahr 2013 von Christian Fürst Martin Mayerhofer Franz Sturmlechner Foto: Kalcher 68 69 A ls Beispiel für das breite Betätigungsfeld der gemeinsamen Dachorganisation der österreichischen Rinderzucht ZAR wird hier der fachliche Bericht aus dem Jahr 2013 dargestellt. Er diente ursprünglich als Tätigkeitsnachweis der ZAR an das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und wird hier ungekürzt dargestellt: Die Aufgaben der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) sind in den Statuten festgeschrieben, zielen auf eine Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung der Rinderproduktion und beziehen sich auf folgende Aufgabengebiete: 1. Betreuung der Mitglieder 2. Zentrale Verarbeitung und Auswertung der Daten der Leistungsprüfung 3. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Zuchtwertschätzung 4. Umsetzung des Rinderdatenverbundes 5. Interessenvertretung 6. Zuchtviehmarketing 7. Forschung im Rinderbereich 8.Bildung Der alleinige Gesellschafter ist der Verein ZAR, vertreten durch den Obmann Ök.-Rat Anton Wagner. Dieser GmbH wurden jene Agenden übertragen, die mit der elektronischen Datenverarbeitung zu tun haben, im Wesentlichen sind das jene Aufgaben, die unter Punkt 2 bis 4 und 7 genannt werden. Die Arbeitsteilung wurde derart organisiert, dass von Seiten der ZAR die Anforderungen und Wünsche an ihre Tochter GmbH herangetragen werden, die ein Anbot dafür erarbeitet, welches dann von der ZAR in Auftrag gegeben werden kann. Die ZAR tritt umgekehrt gegenüber ihrer Tochter als Dienstleister derart auf, dass möglichst wenig allgemeiner Verwaltungsaufwand von der ZuchtData selbst durchgeführt werden muss. 60 Jahre 1954 - 2014 1. Betreuung der Mitglieder Eine Hauptaufgabe der ZAR bleibt es nach wie vor, eine innerösterreichische Akkordierung derart vorzunehmen, dass eindeutige und von einer deutlichen Mehrheit der Mitgliedsorganisationen mitgetragene Aufträge umgesetzt werden können. Die Erarbeitung dieser Vorschläge geschieht nach wie vor in den Fachausschüssen der ZAR in enger Kooperation mit den Betroffenen. Folgende Ausschüsse wurden als permanente Gremien installiert: der Ausschuss für Genetik, der Ausschuss für Leistungskontrolle, der Ausschuss für Allgemeine Rinderwirtschaft, der Marketing-Koordinationsausschuss (MAKOS), der Ausschuss für Besamung / Biotechnologie, der Ausschuss der Zuchtverbände und der Kontrollausschuss. Neu in die Wege geleitet wurde eine Plattform Tiergesundheit. Sie wurde im Jahr 2011, nach Ablauf des Projektes Gesundheitsmonitoring Rind, installiert, um die ausgezeichnete Gesprächsbasis zur Tierärzteschaft aufrecht zu erhalten und vornehmlich tiergesundheitsrelevante züchterische Agenden zu behandeln. Das neu gewählte Präsidium in der österreichischen Tierärztekammer erforderte eine neue Form der Zusammenarbeit. Vertrauensbildende Maßnahmen stehen im Vordergrund. Fachlich-inhaltliche Diskussionen wurden von standespolitischen Diskussionen überschattet. Der Kern dieser Aufgaben wurde seit Gründung der ZAR von ihr selbst bzw. von Beauftragten der ZAR durchgeführt. Aufbauend auf den Erfahrungen von fast fünf Jahrzehnten wurde im April 2001 beschlossen, eine Dienstleistungs-GmbH als 100%-Tochter der ZAR (ZuchtData), rückwirkend mit 1. Jänner 2001, zu gründen. 70 2. Betrieb und Verwaltung eines EDV-gestützten Datenverbundes Für den Betrieb des Rinderdatenverbundes wird im Land- und forstwirtschaftlichen Rechenzentrum (LFRZ) eine Rechnerarchitektur betrieben, die im Wesentlichen aus zwei UNIX-Rechnern besteht (Onlinedatenbank und Auswertedatenbank). Für die Produktion der Berichte ist ein eigener Rechner installiert. Für den Onlineabruf der Berichte und Stammscheine und die Onlineabfrage von vorgefertigten Auswertungen durch die Zuchtverbände und LKV’s ist ein weiterer Rechner zuständig. Die Rechner für die Onlinedatenbank und Auswertedatenbank sowie das Speichersystem wurden im Jahr 2008 erneuert. Die gedruckten Berichte werden seit November 2005 über die Raiffeisen Informatik GmbH abgefertigt. Im Jahr 2009 wurden diese Arbeiten von der Raiffeisen Informatik GmbH an ihre Tochterfirma D2D GmbH abgegeben. Der Zugriff der Benutzer auf die Onlinedatenbank erfolgt einerseits über das Landwirtschaftskammernetzwerk oder über eine durch Verschlüsselung gesicherten Zugang aus dem freien Internet. Seit Mai 2005 ist es auch für die Mitgliedsbetriebe der LKV’s und Zuchtverbände möglich über das Internet auf die eigenen Betriebs- und Tierdaten im Rinderdatenverbund zuzugreifen. 60 Jahre 1954 - 2014 71 Alle LKV’s und Zuchtverbände erledigen die tägliche Arbeit direkt im RDV. Seit dem Jahr 1999 ist der Rinderdatenverbund in Österreich in Betrieb und wird ständig an die neuesten Anforderungen angepasst. Der Rinderdatenverbund wird gemeinsam mit Bayern und seit 2003 auch mit Baden-Württemberg weiterentwickelt. Im Juni 2008 wurde auch der LKV Schleswig Holstein in die gemeinsame Weiterentwicklung eingebunden. Im Jahr 2013 wurden folgende Arbeiten durchgeführt: 1. Weitere Verbesserung der Benutzeroberfläche (Masken) nach den Anforderungen von LKVs und ZVBs 2. Anpassung der Herdebuch-Einstufung der Zuchtrinder an die neuen gesetzlichen Bestimmungen 3. Erweiterung der RDV-Berichte um geburtsnahe Beobachtungen 4. SMS-Benachrichtigung bei Versenden eines Tagesberichtes 5. Dezentrale Auswertemöglichkeiten für die Organisationen (Discoverer) - Laufende Erweiterung der Auswertungen 6. Verbesserung der AMA-Schnittstelle 7. Internet - Futterrationsberechnung wird an der BOKU verwendet - ÖAG Futtermittel wurden in die Futtermitteldatenbank eingepflegt - Anpaarungsplaner OptiBull um Erbfehlerrisikoanalyse erweitert - Inbetriebnahme Nachrichtenmodul - RDV-Veterinär für Tierärzte im Feldtest 8. Mobile Datenerfassung - Fachkonzept für Erweiterung lkv_mobil erstellt - RDV-Mobil (Android und IOS-App) für Landwirte in Betrieb genommen - Zvb_mobil als Ersatz für palm_ZVB in Auftrag gegeben 60 Jahre 72 1954 - 2014 Die Rinderwirtschaft im Allgemeinen und die Rinderzucht im Besonderen sind zweifelsohne das Rückgrat der österreichischen Landwirtschaft und müssen seitens der Politik entsprechend honoriert werden. Foto: Rinderzucht Tirol 60 Jahre 1954 - 2014 73 3. Zentrale Verarbeitung und Auswertung der österreichischen und internationalen Leistungskontrolldaten Die Verarbeitung der Monatskontrolldaten der Landeskontrollverbände erfolgt für das gesamte Bundesgebiet im Rinderdatenverbund. Sowohl die Erhebung der Daten als auch deren Verarbeitung erfolgt nach den Bestimmungen des ICAR und den speziellen Beschlüssen der ZAR. Die Daten werden online oder über Schnittstellen in das System eingeführt (LKV, Labor, Besamungsstationen, AMA, ZV). Die ZuchtData führt im Rinderdatenverbund zentrale Herdebücher für alle reinrassigen Zuchtrinder. Die HB-Einstufung der Zuchtrinder wurde im Jahr 2013 an die neuen gesetzlichen Bestimmungen und die neu genehmigten Zuchtbuchordnungen angepasst. Statistiken und Zuchtwertschätzergebnisse werden den Zuchtverbänden, Landwirtschaftskammern und Besamungsanstalten zur Verfügung gestellt. Weiters steht der gesamte Datenbestand zur Selektion für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung. Jeder Kontrollbetrieb erhält umgehend nach der Leistungskontrolle einen Tagesbericht. Dieser kann auch per Fax oder Email zugestellt werden. So ist es nun durchaus möglich, dass die Ergebnisse der Kontrolle bereits einen Tag später beim Landwirt eintreffen. Im Jahr 2013 wurde das Nachrichtenmodul (Postfach) in Betrieb genommen, wo alle Tages- und Jahresberichte des Betriebes abgelegt werden und 2 Jahre lang online zur Verfügung stehen. Für Tiere, die seit der letzten Kontrolle gekalbt haben, werden Zuchtbuchauszüge ausgestellt. Im Jahr 2008 wurde ein spezieller Tagesbericht für Betriebe, die alle Tiere gealpt haben, erstellt, damit der Heimbetrieb über die Leistungen seiner Tiere auf der Alm informiert ist. Im Jahr 2011 wurde der Tagesbericht an die Erfordernisse von QS-Milch angepasst. Im Jahr 2013 wurde die Erhebung der kalbnahen Beobachtungen ergänzt. Außerdem erhält der Landwirt nach jeder Zuchtwertschätzung (dreimal jährlich) einen Zwischenbericht und die Tierliste (Überblick über den Tierbestand). Am Betriebsjahresende wird ein Jahresbericht erstellt. Dieser enthält auch einen horizontalen Betriebsvergleich (Betrieb, Gemeinde, Bezirk, Land). Dieser horizontale Betriebsvergleich wurde im Jahr 2013 um die wichtigsten Gesundheitsmerkmale erweitert. Für Betriebe mit Gesundheitsmonitoring wird ein eigener Jahresbericht Gesundheitsmonitoring erstellt. Der Landwirt kann seine Betriebs- und Tierdaten auch über Internet abrufen. Diese Betriebs- und Tierdaten wurden im Jahr 2010 um umfangreiche Aktionslisten für das Betriebsmanagement erweitert. 2011 wurde für dieses Programm ein neues Internetlayout mit einer flexibleren Programmieroberfläche geschaffen. Im Jahr 2012 wurde der neue Anpaarungsplaner OptiBull in Betrieb genommen. Im Jahr 2013 wurde bei OptiBull eine Erbfehlerrisiko60 Jahre 74 1954 - 2014 analyse implementiert. Die Futterrationsberechnung wurde im Jahr 2013 um die ÖAG Futtermittel erweitert. Für die Anmeldung von Tieren zur Vermarktung wurde eine Onlinevermarktungsanmeldung in Betrieb genommen. Im Jahr 2013 wurde eine RDV-Mobil-App für Android und iOS Betriebssysteme für den breiten Einsatz bereitgestellt. Mit diesem Mobilprogramm kann der Landwirt die im Stall anfallenden Beobachtungen und Aktionen direkt in den Rinderdatenverbund eingeben. Im Jahr 2010 wurde in den LKVs Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark ein Mobilprogramm in Betrieb genommen. Dadurch wird es möglich, die schriftlichen Kontrolllisten, die im Zuge der Milch- und Fleischleistungskontrolle geführt wurden, zu ersetzen und die Daten über ein Mobilgerät zu erfassen. Sofort nach der Leistungskontrolle werden die erfassten Daten direkt an den Rinderdatenverbund gesendet. Im Jahr 2011 wurden die letzten Kontrollorgane mit diesen Geräten ausgestattet. Im Jahr 2013 wurde ein Fachkonzept für die nächste Erweiterungsrunde erstellt. Zur besseren Zusammenarbeit mit den Tierärzten wurde im Jahr 2013 ein eigenes Internetmodul RDV-Veterinär im Feldtest in Betrieb genommen. In diesem Modul erhält der Tierarzt einen genauen Überblick über den Betrieb und über die Tiere in den Bereichen Eutergesundheit und Fruchtbarkeit. 4. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Zuchtwertschätzung Gemäß Landestierzuchtgesetzen sind die Landwirtschaftskammern für die geforderte Zuchtwertschätzung verantwortlich. Der ZAR wurde die Aufgabe der zentralen Zuchtwertschätzung für alle Rassen und Merkmale von den Landwirtschaftskammern übertragen. Die ZuchtData führt die Zuchtwertschätzung im Auftrage der ZAR durch. Die Zuchtwertschätzung wird für alle Rassen und Merkmale gemeinsam mit Deutschland durchgeführt. Die Merkmale werden dabei auf die Rechenzentren aufgeteilt, wobei Bayern (LfL Grub) für die Merkmale Milch, Exterieur, Zellzahl, Melkbarkeit und Persistenz, Baden-Württemberg (LFL Stuttgart) für den Bereich Fleisch und Österreich (ZAR/ZuchtData) für die Merkmale Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf, Totgeburtenrate, die Gesundheitsmerkmale und den Gesamtzuchtwert zuständig ist. Die Holstein-Zuchtwertschätzung wird vom VIT Verden durchgeführt. Die Zuchtwertschätzung umfasst die Rassen Fleckvieh, Braunvieh, Holstein, Pinzgauer und Grauvieh. Dazu kommen verschiedene Fleischrassen, die in der Gebrauchskreuzung eingesetzt werden. Die konventionelle Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich mit den Veröffentlichungsterminen April, August und Dezember. Zusätzlich werden monatlich (Fleckvieh und Braunvieh ohne Jänner) genomische Zuchtwertschätzungen durchgeführt. Für die Veröffentlichung der Zuchtwerte in Österreich ist die ZuchtData verantwortlich. 60 Jahre 1954 - 2014 75 Zuchtwerte für folgende Merkmale werden veröffentlicht: Milch Milch, Fett und Eiweiß kg, Fett% und Eiweiß%, Milchwert Fleisch Nettozunahme, Ausschlachtung, EUROP-Handelsklasse, Fleischwert Fitness Nutzungsdauer, Persistenz, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf, Totgeburtenrate, Zellzahl, Melkbarkeit, Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten, Milchfieber, Fitnesswert Exterieur Rahmen, Bemuskelung, Fundament/Form, Euter und weitere Einzelmerkmale, Exterieurwert (Braunvieh und Holstein) Die Zuchtwertschätzung für Gesundheitsmerkmale wurde seit 2010 nur für Fleckvieh durchgeführt, im Jahr 2013 wurde diese auch für Braunvieh umgesetzt. Außerdem wurden die Eutergesundheits- (EGW) und Fruchtbarkeitswerte (FRW) entwickelt und auf diese Weise die direkten Gesundheitsmerkmale erstmals in den Gesamtzuchtwert einbezogen. Im Rahmen des Projektes OptiGene wird aktuell an der Optimierung der Berechnung des Gesamtzuchtwertes gearbeitet. Österreich nimmt an der internationalen Zuchtwertschätzung (INTERBULL) für die Milchleistungsmerkmale teil und je nach Rasse auch an den Interbull-Schätzungen für Exterieur, Zellzahl, Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit und Kalbeverlauf. Bei den Rassen Fleckvieh, Braunvieh und Holstein ist die genomische Zuchtwertschätzung mit monatlichen Veröffentlichungsterminen bereits seit mehreren Jahren im Routineeinsatz. Die genomischen ZWSModelle wurden in den Jahren 2010 bzw. 2011 von ICAR/ Interbull erfolgreich validiert. Für die Speicherung der SNP-Daten und der Daten aus der genomischen ZWS wurde eine Genom-Datenbank mit Schnittstellen zu den Labors erstellt. Neben der sehr engen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Routine-Zuchtwertschätzung mit den genannten Rechenzentren in Deutschland besteht eine enge Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien. 5. Interessenvertretung Die ZAR wirkte auch an der Koordinierung der Zuchtprogramme der Rassen-Arbeitsgemeinschaften mit, und betreute die internationalen fachlichen Kontakte auf mehreren Ebenen (ICAR, EAAP, im Auftrag der Landwirtschaftskammer Österreich auch bei COPA/COGECA bzw. an der „Europäischen Exportplattform für Zuchtvieh“). Die innerösterreichische Interessensvertretung passiert vorwiegend in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Österreich. Aus den oben genannten Gründen (Verwaltungsvereinfachung), hat die ZAR neben der 60 Jahre 76 1954 - 2014 Finanzierung der Marketingaktivitäten im Ausland auch die Unterstützung der Finanzierung der Zuchtprogramme der Rassenarbeitsgemeinschaften als Einhandorganisation übernommen. Besonders das Lobbying in Brüssel (COPA „breeding cattle“ und Exportplattform) hat sich als unverzichtbar herausgestellt, wie die Entwicklung der Höhe der Drittlandserstattung sowie die Gewährung der Drittlandserstattung an die Einhaltung aller tierschutzrelevanter Tierschutzvorschriften zeigen. Gerade die Mitarbeit in der Exportplattform, die sich um die speziellen Interessen der bedeutendsten Zuchtvieh exportierenden Länder annimmt, hat sich in der letzten Zeit als immer wichtiger herausgestellt. Das Thema Schmallenberg-Virus wurde intensiv diskutiert. Tierschutzrelevante Aspekte und der Schutz der Tiere beim Transport sind Bereiche, die künftig auf europäischer Ebene verstärkt eingebracht und diskutiert werden. Die Themen Klonen und gentechnisch veränderte Organismen werden auch weiterhin im öffentlichen Focus stehen. Technisch werden sich durch die auf europäischer Ebene diskutierte elektronische Tierkennzeichnung auch für Österreich neue Herausforderungen ergeben. Ein besonderes Anliegen ist uns die Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen im Rinderbereich. Die aktuell strukturellen Schwächen bei der Kommunikation und im Entscheidungsablauf zwischen den Mitgliedergruppen sollen sukzessive bearbeitet und entflochten werden. Auf nationaler Ebene stand die Beeinflussung der nationalen Spielräume zur Umsetzung der GAP im Interesse der heimischen Rinderhalter im Vordergrund. Die Weiterentwicklung des Tiergesundheitsdienstes und die vollständige Integration des Gesundheitsmonitoring Rind als Basis für aufbauende Spezialprogramme wird uns auch kommendes Jahr noch beschäftigen. Aufbauend auf einem „Visionstag der Rinderzucht“ im Dezember 2011 und der Evaluierung der ZAR und der ZuchtData 2012 wurden acht strategische Ziele formuliert, die es abzuarbeiten gilt. Dabei sollen auch die künftigen Strukturen in der Dachorganisation dermaßen überarbeitet werden, dass die künftigen Herausforderungen bestmöglich erfüllt werden können. Unter anderem soll die bestehende Innovationskraft in der RINDERZUCHT AUSTRIA auch organisatorisch abgesichert werden. Langfristiges Ziel ist die Etablierung eines Cattle-CompetenceCenters in der ZAR. Des Weiteren soll die ZAR in einem Branchenverband nach dem EU-Milchpaket eine zentrale Rolle einnehmen. Im Zuge der 60. Wintertagung 2013 wurde ein gemeinsamer Auftritt der RINDERZUCHT AUSTRIA mit dem LFZRaumberg-Gumpenstein in Aigen/Ennstal organisiert. 60 Jahre 1954 - 2014 77 6. Zuchtviehmarketing Die ZAR hat im Jahr 2013 folgende Viehausstellungen und Messen im Ausland koordiniert: Italien (Bergamo, Castelnovo ne Monti, Ragusa, Frabosa Soprana, Cremona, Luserna San Giovanni, Bozen, Saluzzo), Frankreich (Epinal), Deutschland (Oldenburg), Kroatien (Bjelovar), Rumänien (Arad), Serbien (Novi Sad), Russland (Moskau), Slowenien (Gornja Radgona), Algerien (Algier), Marokko (Meknes) und Schweiz (St. Gallen, Freiburg). Neben den Messeflyern wurden zur Information über die österreichische Rinderzucht bzw. zur Vermarktung österreichischer Zuchtrinder folgende Publikationen erstellt: Jahresbericht „Die österreichische Rinderzucht“, Versteigerungskalender, Bildwandkalender mit aktuellen Tierbildern, Mehrrassenprospekte in 12 verschiedenen Sprachen, Züchterhandbuch in drei Sprachen, Fortdruck Broschüre „Rinderreiches Österreich“. Die bewährte DVD, welche einen Imagefilm der ZAR und der sechs Rassenarbeitsgemeinschaften aus 2004 enthält, ist inzwischen in die Jahre gekommen. 2013 wurden Drehbücher für einen neuen ZAR-Film in modularer Aufbauweise erstellt. Die endgültige Umsetzung erfolgt 2014. Bei allen Medien und Drucksorten, sowie bei den Messeauftritten wurde der Slogan RINDERZUCHT AUSTRIA als Dachmarke in den Vordergrund gestellt. Das bekannte Corporate Identity der RINDERZUCHT AUSTRIA wurde 2011/2012 leicht adaptiert und weiterentwickelt. Als Basis dafür wurde unter den Mitgliedern im Spätsommer 2010 eine Befragung über die Marke und den Außenauftritt durchgeführt. Im Bereich Marketing wird versucht, mit möglichst effizientem Mitteleinsatz die gesamtösterreichische Rinderzucht im Ausland zu vertreten und Kontakte zu knüpfen und für nachfolgende Geschäfte den Boden zu bereiten. Im Rahmen von Projekten und Projektmaßnahmen werden viele Aktivitäten in den mittel- und osteuropäischen Ländern unterstützt, mit dem Ziel, langfristige Kontakte und Exportchancen aufzubauen und zu erhalten. Die Projektpartner sind dabei in erster Linie die Rassenarbeitsgemeinschaften, die Exportfirmen sowie die Genetic Austria. Hervorzuheben ist die Mitarbeit im Austrian Agricultural Cluster (AAC), die unter anderem zum Ziel hat, gemeinsam mit den anderen Mitgliedsbranchen und Organisationen Konzeptlösungen anzubieten, die über den kleinen und speziellen Rinderzuchtsektor hinausgehen. Seit 2010 ist Obmann Wagner auch Obmann des AAC, wodurch sich die Zusammenarbeit hier noch intensiviert hat. 60 Jahre 78 1954 - 2014 7. Forschung & Entwicklung Vor allem im Bereich Forschung ist die österreichische Rinderwirtschaft in den vergangenen Jahren sehr aktiv geworden. Forschung und deren Ergebnisse müssen unserer Meinung nach in Bauernhand bleiben. Mit dem Projekt „Gesundheitsmonitoring-Rind“ hat man jedenfalls eine Vorreiterrolle in Mitteleuropa eingenommen. Die genomische Selektion beeinflusst jetzt und in den kommenden Jahren die Rinderzucht maßgeblich. Hier ist es Ziel der ZAR an vorderster Front dabei zu sein. Zur Überarbeitung und Neugestaltung der Zuchtprogramme wurde das Forschungsprojekt OptiGene im Herbst 2011 gestartet. Erste Ergebnisse liegen vor und die Zuchtprogramme werden sukzessive neu aufgestellt. Im Jahr 2013 stellte die Suche und züchterische Berücksichtigung von Erbfehlern und genetischen Besonderheiten einen besonderen Schwerpunkt dar. Mit den aus der genomischen Zuchtwertschätzung zur Verfügung stehenden SNP-Daten und vorliegenden Sequenzdaten konnten in Zusammenarbeit von ZuchtData und TU München mehrere Erbfehler identifiziert werden. Zwergwuchs, Minderwuchs, Thrombopathie, Zinkdefizienz-like Syndrom und Braunvieh-Haplotyp 2 konnten auf diese Weise erkannt und veröffentlicht werden. Durch entsprechende züchterische Berücksichtigung ist es damit möglich, Tierleid zu verringern, Fitness und Gesundheit zu verbessern und einen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Rinderhaltung zu leisten. Im Mai 2011 wurde auf Initiative der ZAR ein sog. „Klimaschutztag – Energieeffizienz in der Rinderhaltung“ einberufen. Zusammen mit Experten aus dem In- und Ausland wurde der Themenkomplex von verschiedenen Seiten beleuchtet. Als eines der Ergebnisse wurde das Projekt Energieeffizienz in der Rinderhaltung beim Lebensministerium eingereicht und zu Jahresende 2012 genehmigt. Mit dem Projekt will man hier frühzeitig die züchterischen Möglichkeiten festmachen und verstärkt die Energieeffizienz und Grundfutterverwertung der Tiere in die Zuchtarbeit einfließen lassen. Der diesbezügliche Projektvorlauf ist abgeschlossen. Beim Bundesministerium für Gesundheit wurde ein Projekt zum Aufbau eines elektronischen Stallbuchs Rind eingereicht und inzwischen genehmigt. Als Vorbild dafür dienen Modelle aus Skandinavien bzw. aus dem Geflügelbereich in Österreich. In Zusammenarbeit mit der VetMedUni-Wien, der BOKU und verschiedenen Industriepartnern entlang der Produktionskette Milch wurde ein sogenanntes K-Projekt in der COMET-Schiene (Competence Centers for Excellent Technologies) beim FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft)eingereicht. Die ZAR/ZuchtData ist hier federführend involviert. Die Vorbereitungsarbeiten haben auch über weite Strecken des Jahres 2013 angedauert. 60 Jahre 1954 - 2014 79 Die ZAR ist auch Mitglied beim Förderverein Biotechnologieforschung (FBF). Mit verhältnismäßig geringen Beiträgen kann man große Forschungssummen mitgestalten und mitentscheiden. Datenbereitstellung für wissenschaftliche Projekte: Die ZAR führt auch die Datenbereitstellung für verschiedene wissenschaftliche Projekte durch. Übermittelt werden die Daten dabei durch die ZuchtData. Im Jahr 2013 wurden Daten für folgende Projekte zur Verfügung gestellt: > Genetische Beziehungen zwischen Stoffwechseldiagnosen und verschiedenen Merkmalen aus der Leistungsprüfung und Nachzuchtbeschreibung für die Rasse Fleckvieh (Fürst-Waltl, BOKU) > Analyse der genetischen Distanz zwischen Schweizer Simmental und österreichischem Fleckvieh (Seefried, Qualitas Schweiz) > Gründeranalyse beim Pinzgauer Rind auf Basis von SNP-Daten (Single Nucleotide Polymorphism) (Fürst-Waltl, BOKU) > Untersuchungen zur Genetik der Farbvererbung beim Pinzgauer Rind (Fürst-Waltl, BOKU) > Genomic inbreeding levels in Taurine and Zebuine cattle: Patterns of runs of homozygosity in different breeds (Sölkner, BOKU) 8. Bildung Ein neues Geschäftsfeld für die Dachorganisation der österreichischen Rinderzucht hat sich 2008 im Bildungsbereich aufgetan. Gefördert durch Gelder der Ländlichen Entwicklung 07-13 konnten 2008 drei Bildungsprojekte gestartet werden: Jungzüchterprofi, LKV-Herdenmanagement mit GMON, Projekt RINDERZUCHT. Die diesbezüglichen Erwartungen beim Jungzüchterprofi und beim LKV-Projekt wurden übertroffen. Nicht nur die Qualität der Veranstaltungen, auch der Zulauf zu diesen Projekten lag über den Planzahlen. 2011 wurden die Projekte erfolgreich abgeschlossen. Durch die Zertifizierung der ZAR als Bildungsträger unter der Norm ISO 29990 konnte sichergestellt werden, dass die RINDERZUCHT AUSTRIA weiterhin als Projektträger im Bildungsbereich fungieren kann. Dies ermöglichte bereits im Oktober 2011 den Jungzüchterprofi nahtlos in ein Anschlussprojekt überzuführen. Mit 2012 wurden die beiden Bildungsprojekte Rinderzucht und LKV-Herdenmanagement in ein gemeinsames Projekt mit dem Namen „Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Rinderzucht“ zusammengeführt und beide Projekte 2013 erfolgreich angeboten. Zusammenfassend wird festgestellt, dass alle genannten Aktivitäten einerseits der Verbesserung der Qualität des Rinderbestandes dienen und gleichzeitig Maßnahmen einer Strukturreform darstellen, die es gestatten soll, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden. > Genetic analysis of the contagium eye lid disorder in Fleckvieh cattle (Sölkner, BOKU) > Optimum contribution Selektion beim Murbodner Rind (Sölkner, BOKU) > lnfektionsepidemiologie des Schmallenbergvirus im Jahr 2012 in Österreich; Auswirkung des SBV auf Reproduktion, Milchleistung, Milchqualität und Tiergesundheit österreichischer Rinder (Franz, AGES) > Quantitative genetic analysis of coat colour in Fleckvieh cattle (Sölkner, BOKU) > SNP-Daten von HD-chips (High Density) beim österreichischen Braunvieh (Moll, Qualitas Schweiz) > Forschungsprojekte Erstkalbealter und Körpermaße (Gruber, LFZ Raumberg-Gumpenstein) > Analyse von möglichen letalen Haplotypen beim Braunvieh (Seefried, Qualitas Schweiz) > Verlauf der Einzelgemelkszellzahl nach akuten Euterentzündungen bei Milchrindern – Einfluss der Entzündungserreger (Obritzhauser, LFZ Raumberg-Gumpenstein) > Genetische Parameter für Trächtigkeitsdauer, Totgeburtenrate, Kalbeverlauf und geburtsnahe Fruchtbarkeitsstörungen beim Fleckvieh (Sölkner, BOKU) 60 Jahre 80 1954 - 2014 60 Jahre 1954 - 2014 81 60 Jahre 1954 - 2014 Ausblick von Franz Sturmlechner Ein Ausblick, der sich auch für die Braunviehkalbinnen auf über 2.500 Meter Seehöhe am Fuße des Hippold im Wattental, Gemeinde Wattens, Tirol, lohnt. Foto: Tiroler Braunviehzuchtverband/Fankhauser 82 83 A usgehend von der Zusammenarbeit bei der Seuchenbekämpfung, über die Vereinheitlichung und Standardisierung der Leistungskontrolle und deren Datenverarbeitung bis zur gemeinsamen Zuchtwertschätzung weit über die Bundesgrenzen hinweg, hat sich das Aufgabengebiet der ZAR und deren Tochtergesellschaft ZuchtData in den vergangenen sechs Jahrzehnten ständig weiterentwickelt. Heute ist die ZAR die Drehscheibe im Bereich der österreichischen Rinderzucht mit einem breit gefächerten Aufgabengebiet und sowohl national als auch international stark vernetzten Strukturen. Ob Interbull, ICAR, die Export-Plattform, die Europäische Interessensvertretung der Landwirtschaftlichen Genossenschaften und Bauern – COPA-COGECA, der Rinderdatenverbund, die Europäische Vereinigung für Tierproduktion, der Förderverein für Biotechnologieforschung, der Beratende Ausschuss für Zuchtwertschätzung mit Bayern, Baden-Württemberg und Tschechien, etc., die ZAR ist auf breiter Front tätig und wirkt strukturgebend mit. Intensiver denn je ist auf nationaler Ebene die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, dem Bundesministerium für Gesundheit, der Landwirtschaftskammer Österreich, der Agrarmarkt Austria, der Universität für Bodenkultur, der VetMedUni Wien, dem Land- und forstwirtschaftlichen Rechenzentrum (LFRZ), der Österreichischen Nationalvereinigung für Genreserven landwirtschaftlicher Nutztiere (ÖNGENE), der Wirtschaftskammer Österreich, dem Austrian Agricultural Cluster, dem Internationalen Kompetenzzentrum für Rinderzucht und Milchviehhaltung in Pyhra (IK-Pyhra), dem Verein Donau Soja, dem Österreichischen Bauernbund sowie dem Ökosozialen Forum Österreich und weiteren bedeutenden Einrichtungen. Die Anforderungen an die Dachorganisation steigen nicht nur von wissenschaftlicher und technischer Seite im Bereich Rinderzucht und Datenverarbeitung. Eine moderne Interessensvertretung ist zunehmend auch damit konfrontiert, zu den unterschiedlichsten Fachthemen im Bereich Rinderzucht und Entwicklung des bäuerlichen Sektors Stellung zu beziehen, Gesetzesvorlagen zu beurteilen und Initiativen zu setzen. Dies geschieht auf Landes-, Bundes- und auf europäischer Ebene. Heute hat die ZAR insgesamt 45 Mitgliedsorganisationen. Die Interessen der Mitgliedsorganisationen werden im ZAR-Vorstand, der aus sieben Personen besteht, vertreten. Die Erarbeitung der Vorschläge erfolgt in den Fachausschüssen der ZAR, wovon es derzeit sieben gibt: > Ausschuss für allgemeine Rinderwirtschaft > Ausschuss Zuchtverbände > Ausschuss für Besamung/Biotechnologie > Ausschuss für Leistungskontrolle > Ausschuss für Genetik > Marketing-Koordinationsausschuss Zusätzlich dient die “Plattform Tiergesundheit“ als Diskussions- und Beratungsforum zwischen Landwirten und Tierärzten auf wissenschaftlicher Ebene. Die Aufbereitung von Exportmärkten samt Zuchtviehmarketing und die Koordination der Veterinärbedingungen zu wichtigen Zielländern werden ebenfalls im gemeinsamen Dach unter der Marke RINDERZUCHT AUSTRIA gebündelt. Allein im Jubiläumsjahr ist die Beschickung von 15 Ausstellermessen im Ausland geplant. Bei zahlreichen Projekten ist die ZAR Drehscheibe zu Projektpartnern im In- und Ausland. Auf internationaler Ebene macht sich die ZAR besonders für funktionierende Zuchtrinderexporte stark. Der Herdenaufbau in Zielländern wird dabei auch gezielt durch Begleitmaßnahmen zur Sicherung der Tiergesundheit unterstützt. Tierschutzrelevante Themen und der Schutz der Tiere beim Transport sind ebenso Bereiche, die auf europäischer Ebene intensiv diskutiert werden. Das Klonen, gentechnisch veränderte Organismen sowie die auf europäischer Ebene diskutierte elektronische Tierkennzeichnung sind weitere Aspekte, die den Rinderzüchter direkt betreffen. Auf österreichischer Ebene stand in den letzten Monaten die nationale Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im Interesse der heimischen Rinderhalter. Im April dieses Jahres legte der neue Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter der Brüsseler Kommission das zwischen Ressort und den bäuerlichen Interessensvertretungen einvernehmlich festgelegte Programm für die LE 2014 - 2020 zur Genehmigung vor. Die Weiterentwicklung des Tiergesundheitsdienstes und die vollständige Integration des Gesundheitsmonitoring Rind als Basis für aufbauende Spezialprogramme sind derzeit ebenfalls wichtige Bestandteile der Arbeit der ZAR. Die ZAR-Homepage ist in die Jahre gekommen und auch um der technischen Weiterentwicklung gerecht zu werden, wird im Jubiläumsjahr die ZAR-Homepage von Grund auf erneuert. Neue Inhalte im modernen Design gehen am 4. Juni online. Verstärktes Engagement seitens der ZAR gibt es an der Umsetzung eines neuen Branchenverbandes für die Milchproduktion, um die Interessen der Züchterinnen und Züchter, die für 87% der in Österreich produzierten Milch verantwortlich sind, stark und gebündelt vertreten zu können. Das Ende der Milchquoten ab April 2015 wird für viele Bauern Herausforderung und Chance zugleich. Die ZAR hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Vieles wurde aufgebaut und umgesetzt, manches wieder verworfen und neue Aufgaben übernommen. Im Fokus der ZAR standen immer das Wohl und die Interessen der österreichischen Rinderzüchterinnen und Rinderzüchter. Das wird auch in Zukunft so bleiben! > Kontrollausschuss 60 Jahre 84 1954 - 2014 60 Jahre 1954 - 2014 85 Foto: Kalcher