Milchwelt 07/2016 als pdf herunterladen
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Group MILCHWELT 07/2016 DAS MAGAZI N FÜ R U NSERE MI LCH ERZEUGER Für eine starke Genossenschaft MELDUNG Generationswechsel Ingo Müller folgt auf Dr. Josef Schwaiger und wird neuer CEO bei DMK GROUP |> S. 2 LANDWIRTSCHAFT Vertreterversammlung Anteilseigner stehen hinter der Genossenschaft |> S. 4-7 Seit mehr als 30 Jahren setzt sich Otto Lattwesen in Gremien für eine starke Genossenschaft ein. Dafür ist er nun mit der höchsten Ehrung des Deutschen Raiffeisenverbandes, der Raiffeisen-Medaille, ausgezeichnet worden. Eine Bestätigung erhielt der Genossenschaftsgedanke auch auf der Vertreterversammlung in Hannover, auf der sich die Anteilseigner für mehr Solidarität und Zusammenhalt stark gemacht haben. Otto Lattwesen, der zum Jahresende aus Altersgründen aus dem Amt scheidet: „Die Ehrung ist kein Abschied. Das letzte halbe Jahr stehen bei mir wettbewerbsfähige Strukturen bei DMK zu 100 Prozent im Fokus.“ | > Seite 3-7, 12 MELDUNG Group Generationswechsel beim Deutschen Milchkontor Otto Lattwesen scheidet als Aufsichtsratsvorsitzender aus und Ingo Müller wird neuer Sprecher der Geschäftsführung Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates beim Deutschen Milchkontor (DMK): Otto Lattwesen scheidet zum Jahresende als Vorsitzender aus. Die genossenschaftlichen Gremien werden einen Nachfolger wählen. Auch die Geschäftsführung stellt sich neu auf: Nach neun Jahren erfolgreicher Arbeit an der DMK-Spitze wird Dr. Josef Schwaiger (62) die Position des Sprechers der Geschäftsführung in der zweiten Jahreshälfte übergeben. Sein Nachfolger wird Ingo Müller (44). Er ist aktuell Geschäftsführer Ingredients, Landwirtschaft und Rohstoff. Damit leitet Deutschlands größte Molkerei einen Generationenwechsel ein. „Josef Schwaiger hat unsere Genossenschaft über viele Jahre erfolgreich geführt und wird unserem Unternehmen auch weiterhin beratend zur Seite stehen. Er ist einer der anerkannten Molkereiexperten Europas. Man kann schon sagen: Milch und Milchprodukte sind seine Leidenschaft“, erklärt Otto Lattwesen, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Er freue sich, in Ingo Müller einen ebenbürtigen Nachfolger gefunden zu haben, der für die Zukunftsgeneration von DMK steht: „In einer für unsere Branche herausfordernden Zeit haben wir mit Ingo Müller einen neuen Sprecher der Geschäftsführung gewonnen, der die Anliegen der Landwirte kennt, ein ausgewiesener Molkereifachmann ist und die DMK GROUP glaubwürdig gegenüber Politik und Öffentlichkeit vertritt. Ich bin mir sicher, dass er die Wettbewerbsfähigkeit von DMK im Sinne unserer genossenschaftlichen Anteilseigner und Mitarbeiter gewährleisten wird.“ Dr. Josef Schwaiger Unter der Leitung von Dr. Josef Schwaiger fusionierten Nordmilch und Humana in den Jahren 2010/2011 zum Deutschen Milchkontor (DMK), der größten Molkereigenossenschaft Deutschlands. Die Fusion war der Anfang einer umfangreichen Restrukturierung der Unternehmensstrukturen: 26 Standorte der DMK GROUP wurden modernisiert, insgesamt 500 Millionen Euro in die Zukunft investiert. Schwaiger stammt aus Österreich, wo seine Eltern eine Molkerei betrieben. Er zeichnet verantwortlich für Gründung und Aufbau der Berglandmilch zur bis heute größten Molkerei Österreichs. 2003 kam Dr. Schwaiger zur norddeutschen Molkereigenossenschaft – erst als Strategie-Berater für Molkereiwirtschaft, später als Vorstandsvorsitzender der Nordmilch AG. Am 1. Juli 2010 wurde er Sprecher der DMKGeschäftsführung. Ingo Müller Der 44-Jährige ist Diplom-Ingenieur für Milch- und Molkereiwirtschaft, des Weiteren hat er das Advanced Management Program (AMP) der Harvard Business School absolviert. Seit 2015 ist Ingo Müller verantwortlich für die Neuausrichtung der Unternehmensorganisation der DMK GROUP. Im Jahr 2011 übernahm er die Geschäftsführung für das Zentrale Qualitätsmanagement, den Bereich Ingredients sowie Forschung und Entwicklung. Er verantwortete damit einen Umsatz von jährlich mehr als einer Milliarde Euro. Zuvor war er Direktor Landwirtschaft und Geschäftsführer der Nordmilch eG (2009 - 2011). Müller ist verheiratet und hat zwei Kinder. ◼ 2 MILCHWELT 07 | 2016 INHALTE & EDITORIAL Grußwort Impressum 3 3 MELDUNG 2 Group Generationswechsel beim Deutschen Milchkontor Otto Lattwesen scheidet als Aufsichtsratsvorsitzender aus und Ingo Müller wird neuer Sprecher der Geschäftsführung 2 Vertreter mit klarem Votum für Genossenschaft Wechsel in der Führungsspitze bei DMK GROUP. MARKT 4 Vertreterversammlung in Hannover Strategische Ausrichtung und Effizienzprogramm werden fortgesetzt, Milcherzeuger bestätigen Kurs der DMK GROUP 4 Rund 73 Prozent der Vertreter waren nach Hannover gekommen. LANDWIRTSCHAFT Demokratisch und zukunftsfähig 6 Genossenschaftsmodell von großer Mehrheit bestätigt 6 Abstimmungen über die Genossenschaft: Jede Stimme zählt. Ersatzmitglieder für den Aufsichtsrat der Deutsches Milchkontor eG gewählt 7 Vier Prozent Dividende 7 „Cow Signals“ Tierbeobachtung als Management-Baustein 8 DMK-Ausbildungsoffensive Industriekaufmann m/w 9 Plattdütsches Eck 9 Die Fütterung im Milkmaster-Bonus 10 ZU GUTER LETZT 12 Raiffeisen-Medaille für Otto Lattwesen. Frage des Monats 12 Ehrung für Otto Lattwesen DRV-Präsident Manfred Nüssel überreicht Raiffeisen-Medaille 12 Nachhaltigkeitsleistung der DMK GROUP anerkannt Auszeichnung von EcoVadis und Unilever 12 Ansprechpartner 12 Sehr geehrte Berufskollegen, liebe Leser, es liegt eine außergewöhnliche Vertreterversammlung hinter uns. Ohne die sonst üblichen Vorversammlungen und ohne Gäste haben wir bis nach 18 Uhr diskutiert und Entscheidungen getroffen. Das war zum Teil recht emotional, nicht zuletzt deshalb, weil ein Generationswechsel bei DMK GROUP eingeleitet wurde. Nach neun erfolgreichen Jahren an der Spitze übergibt Dr. Josef Schwaiger den Staffelstab an Ingo Müller. An dieser Stelle möchte ich Dr. Schwaiger noch einmal meinen Dank aussprechen. Er hat das Ruder in einer schwierigen Phase übernommen, und er hat es geschafft, das Unternehmen auf ein solides Fundament zu stellen. Mit Dr. Schwaiger sind wir gewachsen und haben für die Zukunft die richtigen Weichen gestellt. Ich freue mich, dass er uns weiterhin mit seiner Expertise beratend zur Seite steht, und ich wünsche seinem Nachfolger Ingo Müller alles Gute für die neue Herausforderung. Mein Dank gilt ebenso den Vertreterinnen und Vertretern, die in Hannover gezeigt haben, wie Demokratie gelebt wird, die mitdiskutiert und den Genossenschaftsgedanken mit Leben erfüllt haben. Sie sind bis zum Ende engagiert dabei geblieben, um im Sinne ihrer Berufskollegen die besten Entscheidungen zu treffen. Konkret ging es um drei Abstimmungen zu Satzungsänderungen, die wir aufgrund zuvor gestellter Anträge durchgeführt haben (mehr dazu auf den Seiten 6-7). Das Ergebnis in Kürze: Als Anteilseigner haben sie den Unternehmenskurs eindrucksvoll bestätigt. Gleichzeitig bleiben wir weiterhin im Dialog zur Weiterentwicklung unserer Genossenschaft. Ihr Otto Lattwesen Aufsichtsratsvorsitzender IMPRESSUM Hrsg.: DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Industriestraße 27, 27404 Zeven Tel.: 04281 / 72-0 Fax: 04281 / 72-58297 E-Mail: milchwelt@dmk.de Web: www.webmelker.de Redaktion und verantwortlich für den Inhalt: Hermann H. Cordes Redaktion: Christiane Meyerdierks, Wilfried Nunnenkamp Mitarbeit an dieser Ausgabe: Katrin Poppe, Willi Feldkämper Red. Konzeption: Christiane Bußhoff, Kathrin Heckmann (medienstatt GmbH) Grafik/Layout: Denise von Koenigsmarck (medienstatt GmbH, www.medienstatt.de) Fotos: DMK GmbH, Andreas Dittmer, NORMI Druck: Rosebrock GmbH, 27367 Sottrum www.dmk.de www.webmelker.de 3 MARKT Vertreterversammlung in Hannover Strategische Ausrichtung und Effizienzprogramm werden fortgesetzt, Milcherzeuger bestätigen Kurs der DMK GROUP Rund 73% der gewählten Vertreter sind am 22. Juni ins Congress Centrum nach Hannover gereist, um vor Ort mit Haupt- und Ehrenamt Entscheidungen über die Zukunft von DMK GROUP zu treffen. Bis in den Abend hinein wurde intensiv diskutiert. Dr. Josef Schwaiger und Volkmar Taucher berichteten über Unternehmensstrategie und Finanzkennzahlen, Otto Lattwesen führte durch die Versammlung Aufgrund der europaweit niedrigen Marktpreise für Milch und Milchprodukte verzeichnet DMK einen Umsatzrückgang auf 4,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,3 Mrd. Euro). Mit dem Ziel, jeden möglichen Cent auf die Höfe der Milcherzeuger zu bringen, hatte das Unternehmen bereits im Verlauf des Vorjahres 30 Mio. Euro Ergebnis über das Milchgeld an seine Landwirte ausgezahlt. Dennoch blieb der durchschnittliche Milchpreis mit 27,6 ct/kg unbefriedigend. Im ersten Halbjahr 2016 sind die Preise europaweit noch einmal drastisch eingebrochen. Ebenfalls 2015 hat die DMK GROUP ein unternehmensweites Kostensenkungsprogramm beschlossen, das bis Ende 2016 bis zu 60 Mio. Euro freisetzen soll. „Das krisenhafte Jahr 2015 hat gezeigt, dass die langfristige Strategie der DMK GROUP richtig ist. Richtig ist auch, dass zur Zeit mehr denn je jeder mögliche Cent auf die Höfe gehen muss und auch geht“, so Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung. Die Schwerpunkte der Strategie liegen weiterhin konsequent auf der Stärkung des Markengeschäfts, der Entwicklung und Einführung von Innovationen neben dem Inlandsgeschäft und auf Internationalisierung. 4 In zahlreichen Abstimmungen stellten die Vertreter auf der Vertreterversammlung in Hannover wichtige Zukunftsweichen für ihre Genossenschaft. Milchverarbeitung sichern „Die stabile Eigenkapitalquote von rund 37 Prozent zeigt, dass die DMK GROUP für die Zukunft auf sicherem Boden steht und auch vor dem Hintergrund extremer Marktschwankungen ein verlässlicher Partner und Milchvermarkter für die Landwirte ist“, so Volkmar Taucher, Geschäftsführer Finanzen/Administration. Bei einer verarbeiteten Milchmenge von 6,7 Mrd. Kilogramm Rohmilch (Vorjahr: 6,8 Mrd. Kilogramm) konnte die DMK GROUP ihren rund 8.300 genossenschaftlich organisierten Milcherzeugern einen Milchpreis von durchschnittlich 27,57 Cent/kg auszahlen (im Vorjahr waren es 36,86 Cent/kg). Wettbewerbsfähigkeit steigern: Fusion mit DOC Kaas Zum 1. April wurde die Fusion mit dem zweitgrößten Käsehersteller der Niederlande, DOC Kaas, umgesetzt. Das Ziel: Ohne hohe Investitionen Synergien heben, den internationalen Marktzugang ausbauen und mit neuen Produkten die Wertschöpfung erhöhen. Das ebenfalls genossenschaftlich organisierte Unternehmen DOC Kaas beschäftigte 2015 rund 230 Mitarbeiter und verarbeitete 1 Mrd. Kilogramm Rohmilch von seinen rund 1.050 Milcherzeugern zu Käse. Vom Zusammenschluss profitieren die deutschen und holländischen Milcherzeuger gleichermaßen aufgrund von SynergieEffekten in der Produktion und im Vertrieb. Effiziente Unternehmensorganisation Alle 26 Standorte waren in den vergangenen Jahren im Rahmen des Wekstrukturkonzepts technisch und logistisch entwickelt worden. Das zweite Halbjahr 2016 steht daher ganz im Zeichen einer Anpassung der Unternehmensorganisation an aktuelle und künftige Marktanforderungen. Dr. Josef Schwaiger dazu: „Neben dem laufenden Sparprogramm für mehr Liquidität auf den Höfen, brauchen wir die strukturellen Veränderungen für eine sichere Zukunft der genossenschaftlichen Anteilseigner und Mitarbeiter. " MILCHWELT 07 | 2016 „Wir bedanken uns bei allen, die sich ehrenamtlich für unsere Genossenschaft und unser Unternehmen einsetzen. Ein Dank an alle, die den Dialog auch in solch schwierigen Jahren führen, das gilt auch für das Hauptamt“, so Otto Lattwesen, der in diesem Jahr zum letzten Mal als Aufsichtsratsvorsitzender durch die Vertreterversammlung führte. Zum Jahresende legt er altersbedingt sein Amt nieder. Milchmarkt 2016 im Überblick • • • • • • • Aktuell rückläufiges Milchmengenwachstum ersichtlich Zahlreiche Faktoren sprechen vorsichtig für eine sich abzeichnende, allmähliche Erholung der extrem angespannten Marktlage – und damit auch für einen möglichen Anstieg der Milchpreise. Kuhschlachtungen nehmen zu EU-Export steigend (Butter, Käse) Käse-Export wieder auf Niveau von 2014 Milchpulverbestände in Intervention entlasten den Markt Preise beginnen, sich zu erholen Ölpreissteigerung verbessert Kaufkraft wichtiger Milch-Importländer Emotional... … wurde es am Ende der Veranstaltung, als das Ausscheiden von Dr. Josef Schwaiger bekannt gegeben wurde. Überwältigend die Würdigung seiner Verdienste um das Unternehmen: Alle anwesenden Vertreter erhoben sich und sprachen ihren Dank durch einen langanhaltenden Applaus aus. Als dieser verklungen war, fuhr Otto Lattwesen fort: „Und dann geht noch einer, und das bin ich.“ Sichtlich gerührt nahm er die Anerkennung durch Thomas Stürtz entgegen, um dann zu betonen: „Das letzte halbe Jahr stehen bei mir wettbewerbsfähige Strukturen bei DMK zu 100 Prozent im Fokus.“ DMK beteiligt sich in Russland Als Reaktion auf das anhaltende Russland-Embargo beteiligt sich DMK GROUP an einem russischen Molkereiunternehmen. So erhält DMK GROUP Optionen in Vertrieb, Distribution und Produktion vor Ort und stärkt gleichzeitig den direkten Marktzugang, wenn das Embargo gelockert wird, erklärt Dr. Schwaiger in seiner Rede. ◼ www.dmk.de www.webmelker.de 5 LANDWIRTSCHAFT Viele nachdenkliche Gesichter in Hannover, nicht nur bei den Ausführungen von Dr. Reinhard Vogel-Lackenberg (unten), sondern auch bei der bewegenden Rede von Milchkönigin Cornelia Flatten (kleines Bild rechts). Demokratisch und zukunftsfähig Genossenschaftsmodell von großer Mehrheit bestätigt Drei Anträge auf Satzungsänderungen hatten Vertreter im Vorfeld der Vertreterversammlung gestellt. Alle drei wurden in den Abstimmungen mehrheitlich abgelehnt. Das Votum über die Bezahlung der Rohmilch nach Inhaltsstoffen wurde vertagt. Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutsches Milchkontor eG, Thomas Stürtz, hat sich in den Abstimmungen über die Satzungsänderungen das Genossenschaftsmodell bestätigt: „Der Prozess hat gezeigt: Jeder hat hier die Möglichkeit, seine Meinung zu sagen und sich einzubringen. Am Ende wird demokratisch entschieden.“ Verkürzung der Kündigungsfrist Die Diskussion über eine Verkürzung der Kündigungsfrist haben die Milcherzeuger bereits im November 2015 auf den DMK vor Ort-Versammlungen begonnen. Auf der außerordentlichen Vertreterversammlung im Februar 2016 wurde die Aufnahme einer entsprechenden Satzungsänderung in die Tagesordnung der ordentlichen Vertreterversammlung mehrheitlich abgelehnt. Trotzdem haben 54 Vertreter im Nachgang der außerordentlichen Versammlung einen Antrag gestellt, um auf der Vertreterversammlung über eine kürzere Kündigungsfrist abzustimmen. Thomas Stürtz: „Die satzungsgemäßen Voraussetzungen sind erfüllt und der Vorstand ist dem Antrag selbstverständlich gefolgt.“ Im Anschluss an die Antragstellung haben sämtliche Gremien die Vorteile und Risiken 6 einer Verkürzung der Kündigungsfrist herausgearbeitet und intensiv beraten. Eine Übersicht über diese Arbeitsergebnisse hatten die Vertreter im Vorfeld der Versammlung erhalten. „Wenn wir uns die Vorteile und Risiken anschauen, fällt auf, dass die Vorteile bei den Kündigern liegen, während die Risiken bei den aktiven Genossenschaftsmitgliedern bleiben“, fasste Thomas Stürtz zusammen. Andienungspflicht und Abnahmegarantie In den Erläuterungen zur Andienungspflicht und Abnahmegarantie betonte Thomas Stürtz, beides gehöre zusammen und funktioniere nur in Kombination. Und weiter: „Gerade in schwierigen Marktlagen ist die Abnahmegarantie für jeden genossenschaftlichen Milcherzeuger individuell und zugleich für eine stabile genossenschaftliche Gemeinschaft eine große Sicherheit.“ Ausschuss, Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat hätten sich mit sehr großen Mehrheiten für das grundsätzliche Festhalten an Andienungspflicht und Abnahmegarantie ausgesprochen. Der Ausschuss habe sich auch mit der Möglichkeit befasst, dass Milcherzeuger, die kündigen, auf Antrag bereits nach zwölf Monaten von Anlieferungspflicht und Abnahmegarantie befreit werden können. Die Beiräte hatten sich am 2. Juni mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, einen solchen Vorschlag nicht in diesem Jahr zur Abstimmung zu stellen. Nach der Beiratsklausurtagung sind dann jedoch von 46 Vertretern Anträge auf Ergänzung der Tagesordnung der Vertreterversammlung um eben jenes Thema eingegangen. Mengensteuerungsinstrumente In einem weiteren Antrag wurde der Vorstand aufgefordert, ein Vertragsmodell zur aktiven Mengensteuerung (A und B PreisModell) wertfrei vorzustellen und ein Stimmungsbild der Vertreter zu diesem Thema abzufragen. Nach ausführlicher Prüfung Heinz Korte, der vom Beirat als Nachfolger für Dr. Bernd Nix in den Aufsichtsrat der Deutsches Milchkontor eG vorgeschlagenen und gerichtlich bestellt worden war, stellte sich in Hannover dem Votum der Vertreter: „Ich möchte die Versammlung heute nutzen, um ein direktes Meinungsbild einzuholen, ob ich für dieses Amt Ihre Unterstützung und Ihren Rückhalt habe.“ In der darauffolgenden Abstimmung wurde Heinz Korte mit überwältigender Mehrheit bei 2 Gegenstimmen und keiner Enthaltung als Aufsichtsratsmitglied bestätigt. MILCHWELT 07 | 2016 Viele Fragen gab es im Themenblock über die Satzungsänderungen. Thomas Stürtz (unten) stellte die umfangreichen Ergebnisse für Mitgliederbeziehungen vor. und Beratung hier der Tenor: Nach aktueller Verwertungssituation überwiegen für die Milcherzeuger bei DMK die Nachteile eines Zwei-Preis-Modells. Zukunftsfähige Genossenschaft Zu allen Anträgen gab es einen anregenden Meinungsaustausch, in dem die Vorteile und Risiken der jeweiligen Entscheidungen abgewogen wurden. Alle drei Anträge wurden mit deutlichen Mehrheiten abgelehnt. Otto Lattwesen begrüßte den Ausgang: „Wir sind eine Solidargemeinschaft und müssen in dieser Gemeinschaft diejenigen schützen, die für Solidarität eintreten. Sonst wird die Stabilität des Gesamtsystems tangiert.“ Und Thomas Stürtz betonte: „Alle Gremien arbeiten ungeachtet der jetzigen Beschlüsse kontinuierlich an Verbesserungen, denn wir wollen uns im Sinne der Genossenschaft immer weiterentwickeln.“ Die Themen Bezahlung der Rohmilch nach Inhaltsstoffen sowie Milchpreisabsicherung über die Wa- renterminbörse werden auf die Tagesordnung der DMK vor Ort-Versammlungen im Herbst genommen, wo die Hintergründe erklärt und diskutiert werden, um ein Meinungsbild der Mitglieder zu erhalten. ■ Ersatzmitglieder für den Aufsichtsrat der Deutsches Milchkontor eG gewählt Gemäß § 28 Abs. 2 der Satzung hat der Beirat Kandidaten als Ersatzmitglieder für den Aufsichtsrat der Deutsches Milchkontor eG vorgeschlagen. Alle Kandidaten hatten sich zuvor einem aufwendigen, extern begleiteten Auswahlverfahren gestellt. Philipp Kowolik, Dr. Mechthild Frentrup und Weert Baack wurden mit großer Mehrheit gewählt. Für Philipp Kowolik, der im Januar 2017 für Otto Lattwesen in den Aufsichtsrat nachrückt, wurde Dirk Feldhaus (Herten) als Ersatzmitglied gewählt. In einer geheimen Abstimmung wurden die Ersatzmitglieder für den Aufsichtsrat der Deutsches Milchkontor eG gewählt. Vier Prozent Dividende Statement Dirk Tramsen, Vertreterversammlung 2016 in Hannover: „Über die eingereichten Anträge auf Satzungsänderungen haben wir in Hannover lange, hart und fair diskutiert – die Vor- und Nachteile abgewogen. Die Abstimmungsergebnisse zeigen: Eine deutliche Mehrheit der Vertreter hat sich für die Solidargemeinschaft in der Genossenschaft ausgesprochen. Als Vertreter wünsche ich mir, dass wir dieses demokratisch beschlossene Votum gemeinsam tragen." www.dmk.de www.webmelker.de Mit großer Mehrheit folgten die Vertreter dem Vorschlag, für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende auszuschütten und diese den Mitgliedern der Deutsches Milchkontor eG in voller Höhe auszuzahlen. Die Dividende beläuft sich auf 4 Prozent des eingezahlten Geschäftsguthabens. Vertreter beschließen: Vier Prozent Dividende auf das eingezahlte Geschäftsguthaben – direkt auf die Höfe. ■ 7 LANDWIRTSCHAFT „Cow Signals“ Tierbeobachtung als Management-Baustein Welche Rückschlüsse lassen sich aus dem Verhalten eines Kalbs, seiner Körpersprache und anderen äußeren Zeichen auf Wohlbefinden, Gesundheitsstatus und Entwicklung ziehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des DMK-Innovationskreises Nachzuchtmanagement, der sich am 16. Juni im DMK-Werk Zeven getroffen hat. Wie schon bei früheren Veranstaltungen zum Thema BodyCondition-Scoring und zur Anwendung von Homöopathie zu erleben war, ist Tierbeobachtung insbesondere bei Kälbern und Jungvieh ein wichtiger Management-Baustein. Referent Bertjan Westerlaan von der Cow Signals Training Company aus den Niederlanden führte durch den Praxisteil am Nachmittag. Anhand einer Checkliste sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Signale der Kälber lesen und bewerten. Werden diese besonderen Signale frühzeitig erkannt, können Betriebe ebenso frühzeitig gegensteuern – für eine gesündere Herde. ◼ DMK INNOVATIONSKREIS Nachzuchtmanagement Am Vormittag führte Referent Bertjan Westerlaan im Zevener Verarbeitungswerk ins Thema ein. Später folgte die praktische Umsetzung auf dem Betrieb von DMK-Milcherzeuger Willem Müller in Ottersberg (Landkreis Verden). Auf dem Betrieb verteilte Bertjan Westerlaan (Mitte mit blauem Overall) Checklisten an die Innovationskreis-Mitglieder. Sie dienten als Leitfaden für das Lesen der Kälbersignale. Die erfahrenen Landwirtinnen und Landwirte waren überrascht, was sie anhand der Checkliste und nur durch Beobachtung über den Gesundheitszustand der Kälber ablesen konnten. 8 Zum Abschluss sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Beobachtungsergebnisse aus dem Stall auf einer Pinnwand. MILCHWELT 07 | 2016 NEIDEN AUSSCH N N EN EINSCA SAGEN! WEITER Group „Regelmäßige Abteilungswechsel bringen Einblicke in alle wirtschaftlichen Bereiche von DMK – spannend und herausfordernd.“ Walda Bargenda, 2. Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau, Standort Bremen Industriekaufmann m/w Ausbildungsdauer und -vergütung 3 Jahre; tarifgebundene Bezahlung Ausbildungsstandorte Aktuelle Angaben findest Du auf unserer Internetseite. Durch regelmäßige Abteilungswechsel bekommt man einen Eindruck aus allen wirtschaftlichen Bereichen des Unternehmens. Somit bleibt es abwechslungsreich und spannend. Zusätzlich erreicht die Ausbildung durch die Fachkompetenz der Mitarbeiter eine überdurchschnittlich hohe Qualität – da entsteht die Motivation von ganz alleine! ✂ Voraussetzungen • • • • • • Abitur, Fachhochschulreife oder Höhere Handelsschule Gute Deutsch-/Mathematikkenntnisse Ausgeprägtes analytisches Denkvermögen Teamfähigkeit und ein Interesse an Fremdsprachen PC-Kenntnisse wünschenswert Führerschein Kurzbeschreibung Während der Ausbildung zum Industriekaufmann erhält man einen Einblick in die wichtigen betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereiche der Material-, Produktions-, Personal- und Absatzwirtschaft sowie des Rechnungswesens. Die Aufgabenstellungen sind sehr vielfältig und durch die Mitarbeit beim Tagesgeschäft oder durch Projektarbeit erhält der Industriekaufmann einen großen Einblick in alle Bereiche eines Industrieunternehmens. ◼ SEIEN SI E BOTS CHAFTER! DMK-Ausbildungsoffice: Qualifizierte und engagierte Nachwuchskräfte sind das Fundament für langfristigen unternehmerischen Erfolg. DMK ist es deshalb wichtig, den eigenen Nachwuchs selber auszubilden und so das Niveau an fachlich versierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf hohem Stand zu halten. Kontakt/Informationen DMK GROUP, Personalentwicklung Sabina Wieczorek Tel.: 0421 243-2403 Sabina.Wieczorek@dmk.de www.dmk.de/karriere/ Plattdütsches Eck Himmel wurd heller De Welt bruukt good Narichten. Nadem in`t Melkmarkt in disse Maand`n nix los is und all grau utsüht, kemen mien Swegerdochter un mien Söhn vergahn Week mit`n tollen Naricht: Geburgis und Jan worn Öllern. Juchhe, endlich Grootöllern un villicht`n Tokunft för uns Bedriev. Gerda un ick harn Traan in`n Ogen un kunn`n uns Kinner kann nich lang genoog in`t Arm nehmen. Gerburgis lüttje Buuk spann sück all beten www.dmk.de www.webmelker.de un in`t Winter sünd se denn to dart. Man, wu sall dat Kind denn heten un wor sall dat Kind upwassen? Mien Gerda stell natürlich gliek de richtige Fragen: In Thüringen wor se ogenblicklich arbeiden, in Westfalen wor Geburgis upwussen is oder bi uns in`t Noorden? Egal, de jung Lü hebbt noch keen Plaan, söllt sück aber woll in de nächst Maand`n entscheden moten. Ick bün up jeden Fall eerst eenmal an`t´Telefon un hebb mien Co-Opa in Westfalen graleert. Uns överregionale Aß hollt. Ha, de Himmel is wer heller. Jo Johann Janssen 9 LANDWIRTSCHAFT Bonus-Bereich Kuhkomfort Tiergesundheit Futteranbau Fütterung Milchqualität Die Fütterung im Milkmaster-Bonus Im fünften und damit letzten Teil unserer Serie zum Milkmaster-Bonus stellen wir den Bereich „Fütterung“ vor. Den Schwerpunkt legen wir hier auf die vier Kennzahlen Futteranalysen, Rationsberechnung, Futterlagerung und ausgewogene Fütterung. Der Bereich Fütterung hat mit 17 Fragen im Milkmaster-Report einen zahlenmäßig geringen, aber dennoch bedeutenden Anteil unter den fünf Bereichen. Für den Milkmaster-Bonus wurden letztendlich drei Kennzahlen herausgestellt. Diese Fragen sind für die Beurteilung der Fütterung besonders wichtig und in großen Teilen über vorliegende Zahlen und Vordrucke eindeutig auszuwerten Die Kennzahlen im Detail 1: Futteranalysen / Rationsberechnung Futteranalysen und Rationsberechnungen gehören heute zur handwerklichen Grundausstattung aller Milchviehbetriebe. Nur wer seine Futtermittel und besonders das Grundfutter genau kennt, kann es optimal einsetzen. Eine falsch ausgesteuerte Fütterung ist für den Milcherzeuger teuer, für die Kühe nicht förderlich, für die Ge- 10 Unterlagen nicht verschicken! Für die erfolgreiche Bonusbewertung im Bereich Fütterung brauchen Sie keine Berechnungen beispielsweise zur Rationsberechnung, zu vorliegenden Baugenehmigungen oder MLP-Zahlen zum Harnstoffbericht zu verschicken. Alle Unterlagen bleiben beim Milcherzeuger und werden beim routinemäßigen QM-Milch/ Milkmaster-Audit gesichtet. Die Angaben zum Bonusjahr 2016 (1.1.-30.9.) werden nach dem Abschluss des Bonusjahres verbindlich mit den Audits ab November 2016 geprüft. sundheit und für die Umwelt belastend. Lassen Sie daher alle für die Milchkühe eingesetzten Grundfuttermittel in Untersuchungslaboren untersuchen. Eine ausschließliche Ermittlung der Trockensubstanz reicht hier nicht. Dies gilt für alle Schnitte der Grassilage und für die Maissilage. Wichtig ist zudem, dass für die aktuell gefütterte Ration jeweils eine Berechnung vor- liegt. Sollte die Ration verändert werden, z.B. durch den Wechsel der Grassilage, so sollte neu berechnet werden. Eigene, wie auch Berechnungen von Beratern werden anerkannt. 2. Fachgerechte Futterlagerung Die fachgerechte Futterlagerung wird unter den Milcherzeugern derzeit intensiv diskutiert. Mit der neuen AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen), welche seit 2010 in Vorbereitung ist, soll erstmals eine Bundesverordnung geschaffen werden, die die bestehenden 14 Länderverordnungen ersetzt. Die AwSV soll mit dem anstehenden Düngegesetz und der Düngeverordnung parlamentarisch bis Ende 2016 verabschiedet werden. Generell soll gelten, dass alles Wasser, das mit Silage, Silageresten, Gärsaft, Sickersaft in Berührung kommt, als verschmutzt gilt und damit wassergefährdend ist. Dieses Wasser müsste dann aufgefangen werden können. Aufgrund der nicht einheitlichen gesetzlichen Grundlage in den Bundesländern gilt daher für die Bonuspunkte in Milkmaster (4.7.1 und 4.8.1), dass alle Futter- Das Milkmaster-Bonussystem sieht für den „Bereich: Fütterung“ drei Punkteniveaus vor: 5 PUNKTE • Futteranalysen • Rationsberechnung 10 PUNKTE • Futteranalysen • Rationsberechnung • Fachgerechte Futterlagerung 20 PUNKTE • Futteranalysen • Rationsberechnung • Fachgerechte Futterlagerung • Ausgewogene Futterration Das Erreichen der nächst höheren Punktzahl setzt voraus, dass die vorangegangenen Anforderungen erfüllt wurden. MILCHWELT 07 | 2016 Für den Milkmaster-Bonus im Bereich „Fütterung“ sind aktuelle Futteranalysen und Rationsberechnungen notwendig. Milcherzeuger und Berater besprechen die Ergebnisse. Diesen Hinweis kennen Sie aus dem MLP-Bericht: „Das Mittel gibt keinen Hinweis auf eine unausgewogene Fütterung.“ Nach intensiven Diskussionen mit Fachleuten rechnete DMK die MLP-Rohdaten für die Bonus-Abschlagszahlung um und schiebt zukünftig die Diskussion um neue Bewertungskriterien an. Siehe dazu das Statement von Dr. Losand unten. Mit der geplanten neuen bundesweiten Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) wird Wasser, das mit Futterresten in Berührung kommt, kritisch gesehen. Saubere Rangierflächen an den Silos sind daher sehr wichtig. mittel auf befestigen Flächen liegen sollten und evtl. austretende Sickersäfte aufgefangen werden können. Wenn ein Milcherzeuger glaubhaft, z.B. über Futteranalysen, versichert, dass aus seinen Silagen keine Sickersäfte austreten, dann ist dieser Punkt erfüllt. Ein generelles Auffangen von Oberflächenwasser ist für die Bonuspunkte in Milkmaster nicht notwendig. Fragen zur Flüssigkeitsundurchlässigkeit der Bodenplatte und zur Lagermöglichkeit dieses Wassers werden bei Milkmaster nicht berücksichtigt. 3. Ausgewogene Fütterung Im Milkmaster-Bonus ist die Beurteilung der Tiergesundheit über den Eiweiß- und den Harnstoffgehalt in Abhängigkeit vom Laktationsstand aus den Daten der Milchleistungsprüfung (MLP) von grundsätzlicher Bedeutung. Hier können Fütterungs- und Managementfehler schnell erkannt werden. Aufgrund umfangreicher Diskussionen mit Fütterungsberatern und neuerer Erkenntnisse rechnete DMK für die geleistete Abschlagszahlung des Milkmaster-Bonus am 15.6. die MLP-Rohdaten, abweichend zu den Auswertungen aus der Ihnen vorliegenden 9-Felder-Tafel, um. Die Fütterung gilt als ausge- www.dmk.de www.webmelker.de wogen, wenn zusätzlich die folgenden Grenzwerte eingehalten werden (s. Tabelle unten): Eiweißgehalt (%) 1 – 100 Melktage: ab 3,00 101 – 200 Melktage: ab 3,10 über 200 Melktage: ab 3,20 Mit dieser DMK-internen Auswertung werden niedrigere Eiweiß- und Harnstoffgehalte und der Fett-Eiweiß-Quotient berücksichtigt. Besonders Be- triebe mit hohen Milchleistungen und gleichzeitig niedrigen Harnstoffgehalten können hier, oft unterschiedlich zu den Harnstoff (mg/L) 100 – 300 100 – 300 100 – 300 werden wir diese für die Bewertung einer ausgewogenen Fütterung übernehmen. ◼ Fett/Eiweiß-Quotient 1,0 – 1,5 1,0 – 1,5 1,0 – 1,5 MLP-Auswertungen, von dem Bonus profitieren. Sobald die Landeskontrollverbände unter dem Dach der DLQ neue Bewertungskriterien festgelegt haben, Über den Milkmaster-Bonus macht die DMK aufbereitete Daten aus der monatlichen Milchkontrolle zur ausgewogenen Fütterung Dr. Bernd Losand bezahlungsrelevant. Grundsätzlich erwarten wir die intensivere LFA MV Nutzung der auf diesem Wege zur Verfügung gestellten InformaInstitut für Tierproduktion Dummerstorf tionen über die Versorgungslage der Kühe. Daher begrüßen wir, dass sich die DMK hinsichtlich ihrer Bemühungen um die Förderung von mehr Tierwohl auch über die Fütterung darauf stützt. Nur sollten in den nächsten Jahren Veränderungen in den Datenauswertungen vorgenommen werden. Als Institut haben wir aus den Daten des LKV MecklenburgVorpommern mögliche Alternativen zum derzeitigen 9-Felder-Bewertungsschema gerechnet. Das neue Schema sollte auf sechs Felder je nach Versorgungszustand mit Futterenergie und -protein reduziert und anstatt des Eiweißgehaltes primär der Fett-Eiweiß-Quotient verwendet werden. Dabei fallen die ketoseverdächtigen Kühe und die Kühe mit Verfettungsgefahr stärker als im 9-FelderSchema auf. Die Darstellung der Versorgungssituation mit Futterprotein anhand des Milchharnstoffgehaltes wird mit dem neuen Schema im Hinblick auf eine Überversorgung verschärft. Dabei ist ein Milchharnstoffgehalt > 250 mg/Liter bereits bedarfsüberschreitend. Diesen Weg werden wir in den nächsten Monaten bundesweit in verschiedenen Gremien diskutieren. 11 Group ERGEBNISSE DES VORMONATS Führen die anhaltenden Regenfälle im Juni zu Ertrags- oder Qualitätseinbußen im Futteranbau für Ihre Milchkühe? Welcher Themenbereich ist auf der Vertreterversammlung 2016 am wichtigsten? (Mehrfachnennungen waren möglich.) Ja, die Nässe führte zu überfluteten Flächen und damit zu Mindererträgen. Die aktuelle weltweite Milchmarktkrise und Milchpreisentwicklung. [25%] Nein, wir sehen derzeit keine Ertragseinbußen bei Menge und Qualität. Entwicklung des DMK-Milchpreises im Vergleich zum Wettbewerb. [73%] Im Gegenteil, durch die höheren Niederschlagsmengen erwarte ich einen höheren Ertrag als im Vorjahr. Mögliche Änderungen der genossenschaftlichen Mitgliederbeziehung. [24%] Zur Abstimmung: Loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten auf ein. Die Frage des Monats finden Sie oben auf der Startseite. Klicken Sie einfach auf die gewünschte Antwortmöglichkeit. Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Mit 75 Prozent war die Entwicklung des Milchpreises für die Umfrageteilnehmer mit Abstand wichtigstes Thema auf der Vertreterversammlung. ? MONATS DES Ehrung für Otto Lattwesen DRV-Präsident Manfred Nüssel überreicht Raiffeisen-Medaille Auf der Jahresversammlung der DMK Deutsches Milchkontor GmbH am 21. Juni wurde Aufsichtsratsvorsitzender Otto Lattwesen mit der Raiffeisen-Medaille ausgezeichnet. Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, Manfred Nüssel, lobte in seiner Laudatio Lattwesens herausragendes genossenschaftliches Engagement, sein unternehmerisches Handeln im Sinne der Landwirte sowie seine Verdienste rund um die Weiterbildung der ehrenamtlichen Aufsichtsräte, Vorstände und Beiräte. Die Raiffeisen-Medaille ist die höchste Ehrung, die der Deutsche Raiffeisenverband zu vergeben hat. Otto Lattwesen (65) ist seit mehr als 30 Jahren in Gremien genossenschaftlicher Molkereiunternehmen tätig. Ab 1999 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Nordmilch AG. Seit der Fusion mit Humana ist er Aufsichtsratsvorsitzender der DMK Deutsches Milchkontor GmbH sowie der Deutsches Milchkontor eG. ◼ Gemeinsam mit seiner Frau Helene nahm Otto Lattwesen die Ehrung durch Manfred Nüssel (rechts) entgegen. Nachhaltigkeitsleistung der DMK GROUP anerkannt Auszeichnung von EcoVadis und Unilever ANSPRECHPARTNER EcoVadis betreibt eine anerkannte internationale Plattform, die Nachhaltigkeitsbewertungen für globale Lieferketten bereitstellt und von Herstellern und Weiterverarbeitern weltweit genutzt wird. Im Frühjahr 2016 wurden die Leistungen der DMK GROUP auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit von EcoVadis geprüft, analysiert und bewertet – mit einem sehr guten Ergebnis auch im Benchmark. In allen fünf untersuchten Bereichen und insgesamt liegt DMK über dem Durchschnitt der von EcoVadis bewerteten Unternehmen. Die überdurchschnittlichen Leistungen von DMK wurden mit einer Silber-Auszeichnung anerkannt. Unilever, weltweit einer der größten Hersteller von Konsumgütern, attestiert den Nachhaltigkeitsleistungen der DMK GROUP ebenfalls ein sehr hohes Niveau: Seit Juni 2016 ist DMK anerkannt „nachhaltiger Lieferant“ – ein wichtiges Kriterium für dauerhaft gesicherte Lieferbeziehungen mit dem niederländisch-britischen Großkonzern. Thomas Stürtz, Vorstandsvorsitzender der Deutsches Milchkontor eG: „Das zeigt die Wertschätzung und Anerkennung unserer Nachhaltigkeitsstrategie DMK 2020 sowie von Milkmaster, dem Programm für eine verantwortungsvolle Milcherzeugung bei DMK.“ ◼ 12 Schleswig-Holstein Helmut Enewaldsen Tel.: 04639 / 9506-52320 helmut.enewaldsen@dmk.de Elbe-Weser Achim Stein Tel.: 04281 / 72-57 754 achim.stein@dmk.de Thüringen/Sachsen-Anhalt Marion Klatt Tel.: 0361 / 5977-16285 marion.klatt@dmk.de Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg Jens Ruge Tel.: 03991 / 154-41211 jens.ruge@dmk.de Süd-Niedersachsen/Hessen Friedrich Lange Tel.: 05551 / 9083964 friedrich.lange@dmk.de Westfalen Heinz Kleinetigges Tel.: 02582 / 77-60123 heinz.kleinetigges@dmk.de Weser-Ems Clemens Niederwestberg Tel.: 05401 / 854-59132 clemens.niederwestberg@dmk.de MILCHWELT 07 | 2016