Sonneberg
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Einzelhandelsmonitoring Südwestthüringen - Sonneberg - Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH Ludwigsburg | Büros in Dresden, Hamburg, Köln, München www.gma.biz 166 Einwohnerentwicklung in Sonneberg 2002 - 2012 Einwohnerprognose 2012 - 2030 26.000 25.000 24.728 24.431 24.176 24.000 23.928 23.681 Einwohner 23.362 23.069 23.000 22.646 22.444 22.198 22.000 22.120 21.373 21.000 20.599 19.908 20.000 Bevölkerungsentwicklung 2002 - 2012: -2.608 EW bzw. -10,5 % 19.000 19.304 Prognose 2012 - 2030: -2.816 EW bzw. -12,7 % 18.000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Zeitraum 2002-2012: Thüringer Landesamt für Statistik, Stand jeweils 30.06; Prognosewerte: Thüringer Landesamt für Statistik; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV); GMA-Darstellung 2013 167 Demographischer Wandel in Sonneberg im Vergleich Deutschland Sonneberg 100% 100% 24,9 Anteil in % 80% 70% 60% 50% 40% 61,1 55,0 30% 20,6 23,3 61,2 59,6 18,2 17,0 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 20% 10% 90% 29,5 Anteil in % 90% 15,5 14,0 10% 0% 0% 2011 bis 19 Jahre Jahr 20 bis 64 Jahre 2020 65 Jahre und älter Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV); GMA-Darstellung 2013 2011 bis 19 Jahre Jahr 20 bis 64 Jahre 2020 65 Jahre und älter Quelle: Statistisches Bundesamt; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV), Variante 1-W1; GMA-Darstellung 2013 168 Fazit: Demographische Rahmendaten • Die Bevölkerungsentwicklung Sonnebergs war in den vergangenen Jahren von einem kontinuierlichen Rückgang gekennzeichnet. Insgesamt hat die Stadt zwischen 2002 und 2012 2.608 Einwohner verloren, was einem jährlichen Rückgang um ca. 261 Personen bzw. ca. 1,1 % entspricht. • Unter Zugrundelegung der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV) des Thüringer Landesamtes für Statistik wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Demnach werden in Sonneberg im Jahr 2030 nur noch 19.304 Personen leben. Dies entspricht, im Vergleich zum Jahr 2012 einer Abnahme um ca. 2.816 Einwohner bzw. ca. 12,7 %. • Die Prognosen des Statistischen Bundesamtes zur Veränderung der Altersstruktur in Deutschland gehen im Jahr 2020 von einem Anteil der Senioren (65 Jahre und älter) an der Gesamtbevölkerung von 23,3 % aus. In der aktuellen Betrachtung von Sonneberg wird dieser Wert bereits heute um 1,6 %-Punkte überschritten. Bis zum Jahr 2020 wird sich der Alterungsprozess weiter fortsetzen, wobei der Anteil der Senioren dann rund 6 %-Punkte über dem Bundesdurchschnitt liegen wird. Gleichzeitig ist der Anteil junger Menschen bis 19 Jahre in Sonneberg sowohl heute als auch 2020 niedriger als im bundesdeutschen Durchschnitt. • Die dargestellten demographischen Prozesse (rückläufige Bevölkerungsentwicklung, wachsender Anteil an Senioren) bleiben nicht ohne Folgen für den Einzelhandelsstandort Sonneberg (Stichwort: sinkendes Kaufkraftvolumen, seniorengerechter Einzelhandel). 169 Einzelhandel und Ladenhandwerk in Sonneberg Daten Betriebe1 Verkaufsfläche in m² Nahrungs- und Genussmittel 75 18.675 Gesundheit, Körperpflege 14 2.975 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 15 1.520 Bücher, PBS*, Spielwaren 16 2.175 Bekleidung, Schuhe, Sport 39 8.120 Elektrowaren 22 1.625 Hausrat, Einrichtung, Möbel 29 19.140 Sonstiger Einzelhandel 44 14.325 Nichtlebensmittel insg. 179 49.880 Einzelhandel insg. 254 68.555 Warengruppen Zuordnung nach Verkaufsflächenschwerpunkt; Mehrbranchenunternehmen nach Hauptwarengruppen aufgeteilt * PBS = Papierwaren, Bürobedarf, Schreibwaren Quelle: GMA-Erhebung 2012, ca.-Werte gerundet 1 VK-Durchschnitt je Betrieb von ca. 270 m² / Vergleichswert Deutschland ca. 240 m² 170 Einzelhandelsbestand in Sonneberg nach Betriebsgrößen 70% 66% 60% 52% Anteil 50% 40% 29% 30% 20% 20% 13% 10% 9% 6% 4% 0% unter 50 m² 50 - 199 m² 200 - 799 m² 800 m² und größer Verkaufsflächen-Größenklassen Anteil Betriebe Anteil Verkaufsfläche Quelle: GMA-Erhebungen 2012 171 Einzelhandelsbestand in Sonneberg nach Betriebstypen Betriebe Betriebstypen Anzahl Verkaufsfläche in % in m² in % Nahrungs- und Genussmittel1 Fachgeschäft 53 71 1.330 6 Supermarkt / Großer Supermarkt 5 7 8.530 36 Lebensmitteldiscounter 6 8 4.710 20 SB-Warenhaus 1 1 5.990 26 sonst. Betriebstypen (inkl. FM) 10 13 2.895 12 Nahrungs- und Genussmittel insg. 75 100 23.455 100 Nichtlebensmittel Fachgeschäft 129 72 11.055 25 Fachmarkt 16 9 32.195 71 Kaufhaus / Textilkaufhaus --- --- --- --- sonst. Betriebstypen 34 19 1.850 4 179 100 45.100 100 Nichtlebensmittel insg. 1 VK-Angabe inkl. Nonfood-Randsortimente Quelle: GMA-Erhebung 2012; ca.-Werte, gerundet 172 Fazit: Analyse des Einzelhandelsbestands • Die Analyse des Einzelhandelsbestands in Sonneberg zeigt zunächst, dass alle Warengruppen im Stadtgebiet vertreten sind. Der höchste Verkaufsflächenanteil wird in der Warengruppe Hausrat / Einrichtung / Möbel erreicht und ist in erster Linie auf die flächenintensiven Möbelanbieter (Sonneberger Möbelzentrum / SB Möbel Boss) zurückzuführen. Der besonders innenstadtrelevante Sortimentsbereich Bekleidung / Schuhe / Sport rangiert nur an vierter Stelle. • In Ergänzung der absoluten Angaben zum Einzelhandelsbestand ermöglichen auf Einwohner bezogene Ausstattungskennziffern eine weiterführende Beurteilung der Sonneberger Einzelhandelsstruktur. Die im Stadtgebiet ermittelte Verkaufsfläche von ca. 68.555 m² entspricht einer Verkaufsflächenausstattung von ca. 3.100 m² je 1.000 EW. Im Vergleich zur GMA-Kennziffer für Städte mit 20.000 – 30.000 Einwohnern (Vergleichsbasis: 52 Städte der gleichen Ortsgrößenklasse), die bei 2.010 m² / 1.000 EW liegt, ist der Wert als weit überdurchschnittlich einzustufen. Allerdings kommt darin auch die Versorgungsfunktion des Sonneberger Einzelhandels für das überwiegend ländlich strukturierte Umland zum Ausdruck. • Die rechnerische Durchschnittsgröße der Geschäfte liegt bei 270 m² je Betrieb und übersteigt den Bundesdurchschnitt (240 m²). Charakteristisch ist dennoch eine überwiegend kleinteilige Einzelhandelsstruktur. So verfügen rund 52 % der Sonneberger Geschäfte über Verkaufsflächen von weniger als 50 m². Sie repräsentieren allerdings nur einen geringen Verkaufsflächenanteil am Gesamtbestand von 4 %. Demgegenüber weisen 6 % der Betriebe Verkaufsflächen von 800 m² und mehr auf. Ihr Verkaufsflächenanteil liegt bei 66 %. Insgesamt sind in Sonneberg 16 großflächige Betriebe ansässig. • Mit Bezug auf die Betriebstypenstruktur ist festzuhalten, dass Sonneberg über einen hohen Anteil an Fachgeschäften verfügt (72 %), welcher als Beleg für die Individualität des Einkaufsstandortes zu interpretieren ist. Allerdings befindet sich gerade dieser Betriebstyp bundesweit auf dem Rückzug (u. a. Nachfolgeproblematik). Innerhalb des Nahrungsund Genussmittelsektors sind in Sonneberg alle Betriebstypen vorhanden. Die Stadt weist zudem ein ausgewogenes Verhältnis von Supermärkten und Lebensmitteldiscountern auf. Im Nichtlebensmittelsektor wird das Angebot von kleinteiligen Fachgeschäften und Fachmärkten dominiert. Der Betriebstyp Kaufhaus / Textilkaufhaus ist in Sonneberg nicht vorhanden. 173 Strukturprägende Einzelhandelsbetriebe in Sonneberg (≥ 400 m² VK) Legende: Einkaufsinnenstadt1 Betriebe des Lebensmitteleinzelhandels (ohne Getränkemärkte) „Am Isaak“ Betriebe des Nichtlebensmitteleinzelhandels Kaufland 1 „City-Center“ Quelle: erstellt mit RegioGraph Planung; GMA-Darstellung 2013 Diska Penny Wahl-Mode Fachhaus Heublein Abgrenzung gemäß Einzelhandelskonzept Sonneberg 2009 Drogerie Müller Edeka Weber FußbodenEdeka technik Aldi Netto Lidl kik Sonderpreis Baumarkt Norma „Bert-BrechtStraße“ Edeka Sonneberger Teppich Frick Möbelzentrum toom Möbel AWG Boss Marktkauf Pfennigpfeiffer Deichmann Dänisches Bettenlager Takko Rewe „FriedrichLudwig-JahnStraße“ „Hönbach“ 174 Einkaufsinnenstadt Sonneberg „City-Center“ (u. a. Diska, WahlMode) Einkaufszentrum „City-Center“ Fachhaus Heublein Fußgängerzone Bahnhofstraße Legende: Einkaufsinnenstadt1 Hauptgeschäftslage 1 Abgrenzung gemäß Einzelhandelskonzept Sonneberg 2009 Quelle: erstellt mit RegioGraph Planung, GMA-Darstellung 2013 175 Einzelhandel in Sonneberg nach Standortlagen Standortlagen Einkaufsinnenstadt restliches Stadtgebiet Betriebe1 VK in m² Betriebe1 10 1.170 65 Gesundheit, Körperpflege 5 750 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 1 Bücher, PBS*, Spielwaren Bekleidung, Schuhe, Sport Sonneberg insgesamt Betriebe1 VK in m² 17.505 75 18.675 9 2.225 14 2.975 70 14 1.450 15 1.520 6 995 10 1.180 16 2.175 20 2.660 19 5.460 39 8.120 5 425 17 1.200 22 1.625 Hausrat, Einrichtung, Möbel 12 1.765 17 17.375 29 19.140 Sonstiger Einzelhandel 11 505 33 13.820 44 14.325 Nichtlebensmittel insg. 60 7.170 119 42.710 179 49.880 Einzelhandel insg. 70 8.340 184 60.215 254 68.555 Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel Elektrowaren VK in m² Zuordnung nach Verkaufsflächenschwerpunkt; Mehrbranchenunternehmen nach Hauptwarengruppen aufgeteilt * PBS = Papierwaren, Bürobedarf, Schreibwaren Quelle: GMA-Erhebung 2012; ca.-Werte gerundet 1 geringer VK-Durchschnitt je Betrieb in der Einkaufsinnenstadt von ca. 119 m² VK-Anteil Einkaufsinnenstadt ca. 12 % 176 Verkaufsflächenanteile der Sonneberger Einkaufsinnenstadt nach Branchen Nahrungs- und Genussmittel 6% 94% Gesundheit, Körperpflege 25% 75% Blumen, zool. Bedarf 5% 95% Bücher, Schreib- / Spielwaren 46% Bekleidung, Schuhe, Sport 54% 33% Elektrowaren, Medien, Foto 67% 26% Hausrat, Einrichtung, Möbel 74% 9% 91% Bau-, Heimwerker-, Gartenbedarf 100% Optik / Uhren, Schmuck 50% 50% Sonstige Sortimente 81% 19% Einzelhandel insg. 88% 12% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Anteil Verkaufsfläche innerstädtische Lagen übriges Stadtgebiet Quelle: GMA-Erhebungen 2012 177 Fazit: Analyse der räumlichen Einzelhandelsstruktur • Mit Bezug auf die räumliche Einzelhandelsstruktur ist festzuhalten, dass das Gros der Einzelhandelsbetriebe in der Sonneberger Kernstadt sowie im Ortsteil Hönbach etabliert ist. In der Einkaufsinnenstadt sind sowohl Betriebe aus dem Nahrungs- und Genussmittelbereich als auch aus dem Nichtlebensmittelsektor vorhanden. Der im Einkaufszentrum „City-Center“ ansässige Diska Lebensmitteldiscounter sorgt für eine tägliche Grundfrequenz an Kunden. Darüber hinaus sind weitere Kundenmagnetbetriebe aus dem mittelfristigen Bedarfsbereich in der Einkaufsinnenstadt etabliert (Drogerie Müller, Wahl Mode). • Außerhalb der Einkaufsinnenstadt bildet die im Ortsteil Hönbach etablierte Fachmarktagglomeration (u. a. Marktkauf, AWG, Deichmann, Dänisches Bettenlager, Sonneberger Möbelzentrum, SB Möbel Boss, Pfennigpfeiffer, Teppich Frick, toom) den Einkaufsschwerpunkt. Für die überörtliche Anziehungskraft des Einzelhandelsstandortes Sonneberg (Stichwort: Zentralität) kommt dieser Standortlage die herausragende Bedeutung zu. • Durch eine günstige Verteilung von Lebensmitteldiscountern und Supermärkten ist die Nahversorgung in weiten Teilen des Stadtgebietes gesichert. Ein großer Stellenwert kommt in diesem Zusammenhang auch den multifunktionalen Nahversorgungszentren an der „Bert-Brecht-Straße“ und der „Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße“ zu. Sie sind neben der Einkaufsinnenstadt als zentrale Versorgungsbereiche klassifiziert. • Die innerstädtische Hauptgeschäftslage erstreckt sich entlang der Bahnhofstraße im Bereich zwischen der Bernhardstraße im Norden und der Köppelsdorfer Straße im Süden sowie entlang der Köppelsdorfer Straße. Mit dem „City-Center“ verfügt Sonneberg über ein kleines innerstädtisches Einkaufszentrum, in dem zwei Kundenmagnetbetriebe (Diska, Wahl-Mode) sowie weitere kleinteilige Geschäfte etabliert sind. Das Einkaufszentrum wird von Kunden ordentlich frequentiert, wenngleich aus gutachterlicher Sicht zum Erhalt der Attraktivität dieses Standortes Modernisierungsmaßnahmen erforderlich sind. 178 Fazit: Analyse der räumlichen Einzelhandelsstruktur • Der Einzelhandel in der Einkaufsinnenstadt nimmt mit 70 Betrieben (28 % des Gesamtbestandes) quantitativ eine nachgeordnete Position ein. Dies wird auch durch den äußerst geringen Verkaufsflächenanteil von ca. 12 % (ca. 8.340 m²) dokumentiert. Die innerstädtische Einzelhandelsstruktur ist zudem durch einen hohen Anteil kleinteiliger Betriebe gekennzeichnet. Die Durchschnittsgröße der Geschäfte liegt hier lediglich bei 119 m², während im übrigen Stadtgebiet ein Wert von 327 m² erreicht wird. • Speziell die Sortimentsbereiche Bücher / Schreib- / Spielwaren, Bekleidung / Schuhe / Sport und Optik / Uhren / Schmuck bestimmen die Attraktivität der Einkaufsinnenstadt. In diesen Branchen weist die Sonneberger Einkaufsinnenstadt aber durchweg recht geringe Verkaufsflächenanteile auf. Zur Steigerung der Attraktivität der Sonneberger Einkaufsinnenstadt ist eine Erhöhung der Verkaufsflächenanteile in diesen Warengruppen notwendig. 179 Einzugsgebiet des Sonneberger Einzelhandels Legende: Zone I (Sonneberg) Zone II Quelle: erstellt mit RegioGraph Planung; GMA-Darstellung 2013 Sonneberg Neustadt b. Coburg 180 Einwohner im Einzugsgebiet des Sonneberger Einzelhandels Zonen des Einzugsgebietes Einwohner Anteil in % Zone I Sonneberg 22.120 42 Zone II Teile des Landkreises Sonneberg 30.040 58 Zonen I – II insgesamt 52.160 100 Quelle: Statistisches Thüringer Landesamt für Statistik; Stand 30.06.2012; ca.-Werte gerundet 181 Kaufkraft im Einzugsgebiet des Sonneberger Einzelhandels Kaufkraft in Mio. € Zonen Warengruppen Zone I Zone II Zonen I - II Nahrungs- und Genussmittel 36,7 49,2 85,9 Gesundheit, Körperpflege 13,1 17,5 30,6 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 2,4 3,2 5,6 Bücher, PBS*, Spielwaren 5,3 7,1 12,4 Bekleidung, Schuhe, Sport 14,0 18,7 32,7 Elektrowaren 10,0 13,5 23,5 Hausrat, Einrichtung, Möbel 10,6 14,2 24,8 Sonstiger Einzelhandel 16,5 22,1 38,6 Nichtlebensmittel insg. 71,9 96,3 168,2 108,6 145,5 254,1 Einzelhandel insg. * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Berechnungen, ca.-Werte gerundet Kaufkraftniveau im Vergleich zum Bundesgebiet (= 100,0) • Zone I: 91,7 (Sonneberg) • Zone II: 86,1 (Lauscha) - 92,9 (Neuhaus-Schiernitz) 182 Einwohner im Einzugsgebiet des Sonneberger Einzelhandels bis 2020 Zonen des Einzugsgebietes Einwohner Zone I Sonneberg 20.600 Zone II Teile des Landkreises Sonneberg 26.590 Zonen I – II insgesamt 47.190 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV); GMA-Berechnungen 2013; ca.-Werte grundet. Bevölkerungsrückgang im Einzugsgebiet 2012 bis 2020 um 4.970 Personen bzw. ca. 9,5 % 183 Kaufkraft im Einzugsgebiet des Sonneberger Einzelhandels 2020 Kaufkraft in Mio. € Zonen Warengruppen Zone I Zone II Zonen I - II Nahrungs- und Genussmittel 34,6 44,1 78,7 Gesundheit, Körperpflege 13,4 17,0 30,4 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 2,4 3,0 5,4 Bücher, PBS*, Spielwaren 5,1 6,5 11,6 Bekleidung, Schuhe, Sport 13,3 16,9 30,2 9,8 12,4 22,2 Hausrat, Einrichtung, Möbel 10,1 12,8 22,9 Sonstiger Einzelhandel 15,8 20,1 35,9 Nichtlebensmittel insg. 69,9 88,7 158,6 104,5 132,8 237,3 Elektrowaren Einzelhandel insg. * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Berechnungen, ca.-Werte gerundet Kaufkraftrückgang im Einzugsgebiet 2012 bis 2020 um ca. 16,8 Mio. € bzw. ca. 6,6 % 184 Umsatz des Sonneberger Einzelhandels 2012 Zonen / Daten Zone I Zone II Kaufkraft in Mio. € Marktanteil in % Umsatz in Mio. € Kaufkraft in Mio. € Marktanteil in % Nahrungs- und Genussmittel 36,7 94 34,5 49,2 65 32,0 11,7 78,2 Gesundheit, Körperpflege 13,1 72 9,4 17,5 27 4,7 0,4 14,5 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 2,4 73 1,8 3,2 49 1,6 0,1 3,5 Bücher, PBS*, Spielwaren 5,3 53 2,8 7,1 33 2,3 0,2 5,3 Bekleidung, Schuhe, Sport 14,0 56 7,8 18,7 47 8,8 1,8 18,4 Elektrowaren 10,0 38 3,8 13,5 20 2,7 0,5 7,0 Hausrat, Einrichtung, Möbel 10,6 65 6,9 14,2 45 6,4 7,2 20,5 Sonstiger Einzelhandel 16,5 71 11,7 22,1 54 12,0 2,1 25,8 Nichtlebensmittel insgesamt 71,9 61 44,2 96,3 40 38,5 12,3 95,0 108,6 72 78,7 145,5 48 70,5 24,0 173,2 Warengruppen Einzelhandel insgesamt Umsatz in Mio. € Streuumsatz in Mio. € Umsatz insg. in Mio. € * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Berechnungen 2013, ca.-Werte gerundet Einzelhandelszentralität: 159 185 Verkaufsflächenproduktivitäten des Sonneberger Einzelhandels • Nahrungs- und Genussmittel 4.190 €/m² Æ i. O. • Gesundheit und Körperpflege 4.870 €/m² Æ i. O. • Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 2.300 €/m² Æ i. O. • Bücher, PBS*, Spielwaren 2.440 €/m² Æ i. O. • Bekleidung, Schuhe, Sport 2.270 €/m² Æ i. O. • Elektrowaren 4.310 €/m² Æ i. O. • Hausrat, Einrichtung, Möbel 1.070 €/m² Æ niedrig • Sonstiger Einzelhandel 1.800 €/m² Æ i. O. * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren i. O. = in Ordnung / durchschnittlich Quelle: GMA 2013; ca.-Werte gerundet 186 Umsatzanteil der Sonneberger Einkaufsinnenstadt am Gesamtumsatz Branche Umsatz in Sonneberg insg. in Mio. € Umsatz in der Einkaufsinnenstadt in Mio. € Umsatzanteil Einkaufsinnenstadt in % Nahrungs-. und Genussmittel 78,2 8,6 11 Gesundheit, Körperpflege 14,5 4,4 30 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 3,5 0,4 11 Bücher, PBS*, Spielwaren 5,3 3,0 57 Bekleidung, Schuhe, Sport 18,4 7,9 43 7,0 2,2 31 Hausrat, Einrichtung, Möbel 20,5 3,6 18 Sonstiger Einzelhandel 25,8 3,1 12 Elektrowaren * Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Berechnungen 2013, ca.-Werte, gerundet 187 Umsatz des Sonneberger Einzelhandels 2020 Zonen / Daten Zone I Zone II Kaufkraft in Mio. € Marktanteil in % Umsatz in Mio. € Kaufkraft in Mio. € Marktanteil in % Nahrungs- und Genussmittel 34,6 94 32,5 44,1 65 28,7 10,8 72,0 Gesundheit, Körperpflege 13,4 72 9,6 17,0 27 4,6 0,4 14,6 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 2,4 73 1,8 3,0 49 1,5 0,1 3,4 Bücher, PBS*, Spielwaren 5,1 53 2,7 6,5 33 2,1 0,1 4,9 Bekleidung, Schuhe, Sport 13,3 56 7,4 16,9 47 7,9 1,7 17,0 9,8 38 3,7 12,4 20 2,5 0,5 6,7 Hausrat, Einrichtung, Möbel 10,1 65 6,6 12,8 45 5,8 6,7 19,1 Sonstiger Einzelhandel 15,8 71 11,2 20,1 54 10,8 2,1 24,1 Nichtlebensmittel insgesamt 69,9 62 43,0 88,7 40 35,2 11,6 89,8 104,5 72 75,5 132,8 48 63,9 22,4 161,8 Warengruppen Elektrowaren Einzelhandel insgesamt Umsatz in Mio. € Streuumsatz in Mio. € Umsatz insg. in Mio. € * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Berechnungen 2013, ca.-Werte gerundet Umsatzrückgang im Einzugsgebiet 2012 bis 2020 um ca. 11,4 Mio. € bzw. ca. 6,6 % 188 Entwicklungsspielräume des Sonneberger Einzelhandels bis 2020 Entwicklungsspielraum in m² VK Umsatz 2012 in Mio. € Umsatz 2020 in Mio. € Umsatzdifferenz in Mio. € Produktivität in €/m² VK Nahrungs- und Genussmittel 78,2 72,0 -6,2 4.000 --- Gesundheit, Körperpflege 14,5 14,6 0,1 4.500 --- Blumen, Pflanzen, zoolog. Bedarf 3,5 3,4 -0,1 2.500 --- Bücher, PBS*, Spielwaren 5,3 4,9 -0,4 3.500 --- Bekleidung, Schuhe, Sport 18,4 17,0 -1,4 2.500 --- 7,0 6,7 -0,3 4.500 --- Hausrat, Einrichtung, Möbel 20,5 19,1 -1,4 1.500 --- Sonstiger Einzelhandel 25,8 24,1 -1,7 2.000 --- Daten Warengruppen Elektrowaren * PBS = Papier, Bürobedarf, Schreibwaren Quelle: GMA-Prognose, ca.-Werte gerundet 189 Fazit: Umsatzvolumen und Umsatzentwicklung • Die Kalkulation der Umsatzleistung des Sonneberger Einzelhandels 2012 erfolgte methodisch auf Basis des „Marktanteilkonzeptes“. Die Ergebnisse wurden in einem mehrstufigen Verfahren auf ihre Plausibilität geprüft (Flächenproduktivitäten, Umsatzangaben der Firmen GfK und MB Research). • Ein hoher Marktanteil wird im Nahrungs- und Genussmittelbereich erzielt. Dies hängt mit dem Vorhandensein aller üblichen Betriebstypen (inkl. SB-Warenhaus) zusammen. Deutlich niedriger fallen die Marktanteile im Nichtlebensmittelbereich aus. Besonders geringe Werte werden in den Warengruppen Bücher / PBS1 / Spielwaren, Bekleidung / Schuhe / Sport und Elektrowaren erreicht. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Fehlen von Betriebstypen (Kaufhaus, Textilkaufhaus), leistungsfähigen Magnetbetrieben und dem Vorhandensein leistungsstarker Großbetriebe in den umliegenden Städten, insbesondere im Oberzentrum Coburg und entlang der Staatsstraße 2202. • Die Einzelhandelszentralität ist mit einem Wert von 159 dennoch ausgeprägt und verdeutlicht die von Sonneberg wahrgenommene Versorgungsfunktion für das Umland. Wichtigster Zentralitätsfaktor ist der Nahrungs- und Genussmittelsektor (Marktkauf). In abgeschwächter Form gilt dies auch für den Sonstigen Einzelhandel (toom). • Die Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Sonneberger Einzelhandels anhand von Verkaufsflächenproduktivitäten zeigt ein überwiegend positives Bild. Eine auffallend niedrige Flächenproduktivität wird lediglich in der Warengruppe Hausrat / Einrichtung / Möbel erzielt. • Die Umsatzverteilung entspricht in ihrer Struktur der Verkaufsflächenverteilung zwischen der Einkaufsinnenstadt und der Reststadt. Allerdings sind die etwas höheren Umsatzanteile in der Einkaufsinnenstadt Beleg für eine erhöhte Produktivität der dort etablierten Geschäfte. 1 PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren 190 Fazit: Umsatzvolumen und Umsatzentwicklung • Die Prognose des Umsatzes bis 2020 basiert auf der Annahme stabiler Marktanteile im Stadtgebiet und im überörtlichen Einzugsgebiet. Die rückläufige Einwohnerzahl und Kaufkraft führt dabei zu einer verringerten Umsatzleistung im weiteren Zeitablauf. In Sonneberg wird die Umsatzleistung zwischen 2012 und 2020 um ca. 11,4 Mio. € bzw. ca. 6,6 % zurückgehen. • Im Abgleich der Umsatzleistungen 2012 / 2020 ergeben sich nahezu durchgängig negative Werte, sodass für den Sonneberger Einzelhandel keine nennenswerten quantitativen Entwicklungsspielräume bestehen. In einigen Warengruppen ist der Umsatzrückgang so groß, dass mit hinlänglicher Sicherheit Geschäftsaufgaben die Folge sein werden. Diese Feststellung betrifft insbesondere den Nahrungs- und Genussmittelsektor (- 6,2 Mio. €) und die Warengruppen Bekleidung / Schuhe / Sport (- 1,4 Mio. €), Hausrat / Einrichtung / Möbel (- 1,4 Mio. €) und Sonstiger Einzelhandel (- 1,7 Mio. €). 191 Schlussfolgerungen / Empfehlungen für den Einzelhandelsstandort Sonneberg • Stark rückläufige Einwohnerzahl zwischen 2002 und 2012 im Stadtgebiet / abnehmende Tendenz • Deutlich erhöhter Anteil älterer Personen ab 65 Jahren / Prognosewert 2020 wird bereits heute überschritten / der Einzelhandel aber auch der Städtebau und der ÖPNV müssen sich auf die besonderen Bedürfnisse von Senioren einstellen (Sortiment, Produktpräsentation, Barrierefreiheit, Service, Querungshilfen, Bordsteinabsenkungen, ÖPNVNetz bzw. Vertaktung etc.) • Einwohnerzahl im Einzugsgebiet (ca. 50.000) schränkt Möglichkeiten zur Ansiedlung (innerstädtischer) Kundenmagneten ein (kein Kaufhaus, kein Textikaufhaus, kein großer Elektrofachmarkt) • Einwohner im Einzugsgebiet gehen bis 2020 um ca. 10 % zurück / Kaufkraftverlust liegt bei ca. 7 % • Verkaufsflächenausstattung von Sonneberg liegt ca. 54 %-Punkte über dem Vergleichswert der GMA-Kennziffernstudie (Vergleichsbasis: 52 Städte der gleichen Ortsgrößenklasse) • Großflächige Betriebe dominieren die Einzelhandelsstruktur / überragende Bedeutung besitzt die Einzelhandelsagglomeration „Marktkauf“ im südlichen Stadtgebiet (Verkaufsflächenanteil ca. 52 %) / Maßnahmen zur Leitung von Besuchern dieses Fachmarktzentrums in die Einkaufsinnenstadt sind empfehlenswert • Verkaufsflächenanteil der Einkaufsinnenstadt liegt mit 12 % sehr niedrig / in den innenstadtrelevanten Warengruppen (z. B. Bekleidung / Schuhe / Sport) werden durchweg weniger als 40 % VK-Anteil erreicht • Wichtigster Kundenmagnet in der Einkaufsinnenstadt ist das Einkaufszentrum „City-Center“ / ohne das „City-Center“ wäre die Sonneberger Einkaufsinnenstadt nicht funktionsfähig, insofern sind alle bauplanungsrechtlichen Mittel zum Schutz dieser Einrichtung einzusetzen 192 Schlussfolgerungen / Empfehlungen für den Einzelhandelsstandort Sonneberg • Zwischen 2012 und 2020 ist der Umsatz in nahezu allen Branchen rückläufig / insbesondere in den Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel, Bekleidung / Schuhe / Sport und Sonstiger Einzelhandel ist mit Geschäftsaufgaben zu rechnen / ein quantitativer Verkaufsflächenzusatzbedarf besteht nicht, allerdings sollten Chancen zur Qualifizierung des (innerstädtischen) Einzelhandels genutzt werden (z. B. Ansiedlung von Markenshops, als Ersatz für die rückläufige Zahl an Fachgeschäften) / der sich abzeichnende Konzentrationsprozess des Einzelhandels muss im Interesse des Erhalts der Einkaufsinnenstadt stadtplanerisch gesteuert werden. • Eine Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes mit einer Überprüfung der zentralen Versorgungsbereiche ist empfehlenswert 193