Kunst soll den Limes erlebbar machen - Altmühl-Jura
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Kunst soll den Limes erlebbar machen - Altmühl-Jura
LOKALES BEILNGRIES Seite 19, DK Nr. 61, Dienstag, 13. März 2012 Kunst soll den Limes erlebbar machen Viel bestaunte Wanderausstellung zeigt in Kinding Ideen von Künstlern und Arbeitsgemeinschaften Von Anton Patzelt der Kirche, hier der Kirche in Schafhausen. Dies ist die Gewährung von Schutzraum nach innen sowie Abgrenzung von Feindlichem, Bösem, Barbarischem nach außen“, erläuterte der Kindinger Künstler Victor Kraus seinen Bilderband durch das kleine Schafhausener Gotteshaus. Kinding (DK) Die Wanderausstellung „KunstamBandamLimes“ ist am Sonntag in Kinding auf großes Besucherinteresse gestoßen. Alles dreht sich dabei um das Unesco-Weltkulturerbe. Auch ein Künstler aus Kinding ist mit seinen Ideen vertreten. Die Spuren, die der Limes und die mit ihm verbundenen Bauten wie Kastelle oder Wachtürme in der Landschaft hinterlassen haben, sind oft nicht mehr sichtbar. Mit ihren Ideen und Skizzen haben 16 namhafte Künstler und Arbeitsgemeinschaften für die Gemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting, Walting und Neustadt an der Donau Skulpturen und Aktionskunst geschaffen. Im Rahmen des Tags der offenen Tür eröffneten die Kindinger Bürgermeisterin Rita Böhm und die Produktmanagerin von Altmühl-Jura, Sabine Lund, im Foyer der Grundschule die Wanderausstellung KunstamBandamLimes. „Der Limes ist das größte archäologische Bodendenkmal Europas und trägt seit 2005 den Status des Welterbes der Unesco. Auch in den Landkreisen Eichstätt und Kelheim sind noch Spuren des Limes in der Landschaft sichtbar. Sie erinnern an eine frühe Besiedelung in dieser Region und an die Wurzeln unserer Geschichte und Kultur“, erläuterte Lund. Mit dem Projekt „KunstamBandamLimes“ wollen die sieben Gemeinden das UnescoWelterbe ObergermanischRaetischer Limes für Einheimische und Gäste sichtbar und erlebbar machen. Böhm freute sich über den guten Besuch und betonte: „Da es sich beim Weltkulturerbe um ein Bodendenkmal handelt, ist oft nicht mehr allzu viel zu erkennen. Die Kunst macht jedoch so einiges sichtbar.“ Römische Litfaßsäule Einige Künstler nahmen an der Eröffnung selbst teil und gaben bereitwillig Erläuterungen zu ihren Objekten. Die Skulptur von Matthias Braun aus Würzburg sieht einen Meilenstein auf dem Wettbewerbsareal in Pfünz vor. Mit einer „römischen Litfaßsäule“, die mit drei Metern Höhe an die Höhe der raetischen Mauer erinnern soll, möchte Hans Dollinger aus Wolnzach den Limes erlebbar machen. In Monheim wurde der Steinmetzmeister Rupert Fieger geboren. Er ist Bildhauer in Eichstätt und Lehrbeauftragter für Kunst am Kreative Interpretationen KunstamBandamLimes: Der Kindinger Künstler Victor Kraus stellte den Besuchern der Ausstellung seinen Bilderband für die Kirche im Kindinger Ortsteil Schafhausen vor (oben). Eine hohe symbolische Ausdruckskraft haben Hände für den in Eichstätt geborenen Diplombildhauer Konrad Risch (links). Mit einem „Kaiserbrunnen“ macht der Nürnberger Künstler Kurt Keller auf sich aufmerksam (rechts). Fotos: Patzelt Gabrieli-Gymnasium. Sein Kunstwerk trägt den Titel „No Limit“. „Wegzeichen am Limes“ setzt die in Peru geborene und in Gaimersheim freischaffende Künstlerin Hanni Goldhardt. Sie hat ein Konzept für alle sieben Orte entwickelt, wobei sie in jeder Gemeinde eine andere Aktion zum Thema Limes mit Schülern erarbeiten möchte. Die wie Augen wirkenden Objekte des Bildhauers Raphael Graf aus Eichstätt unter dem Titel „Linia Oculorum“ sollen den Limesverlauf sichtbar machen. Und aus hügelig modelliertem Rasen erheben sich die Steinreliefs von Richard Gruber aus Schrobenhausen, die im Gesamtbild an Mauern, Ge- bäude und einen Turm erinnern. Einen „Kaiserbrunnen“ mit Porträt und Münzen sieht Kurt Keller aus Nürnberg für eine der Gemeinden vor. „Es gibt eine verbindende Gemeinsamkeit des Limes und „Historisches Erbe verbindet“ Wie Produktmanagerin Sabine Lund die Wanderausstellung sieht Kinding (DK) Unter dem Dach von Altmühl-Jura organisierte Sabine Lund aus Haunstetten die Durchführung des Wettbewerbs „KunstamBandamLimes“. Unser Mitarbeiter Anton Patzelt sprach mit der Produktmanagerin. Frau Lund, was bedeutet die Bezeichnung „KunstamBandamLimes“ genau? Sabine Lund: Der Limes mit seinen verbundenen Bauten zieht sich wie ein Band durch die Landkreise Eichstätt und Kelheim über eine Strecke von 51 Kilometern. Dieses historische Erbe verbindet die Limesgemeinden sowie Neu- stadt an der Donau. Um auf den Lauf des Limes aufmerksam zu machen, werden an diesen Orten Kunstwerke nach und nach realisiert. Welchen Zweck verfolgt die Wanderausstellung? Lund: In den Ausstellungen können sich die Bürger jetzt selbst ein Bild von „KunstamBandamLimes“ machen. Insbesondere interessiert uns, welche Kunstwerke bei den Bürgern ankommen. Produktmanagerin: Sabine Lund hat die Wanderausstellung zusammengestellt. Foto: Patzelt Wo wurde die Ausstellung bisher bereits gezeigt? Lund: Die Arbeiten der Künstler wurden Ende Okto- ber erstmals in Titting präsentiert. Weitere Stationen waren bislang Altmannstein, Denkendorf, Kipfenberg und Walting. Ende April ist die Ausstellung dann in Neustadt an der Donau zu sehen. Welche Preise gab es für die Sieger? Lund: Die Künstler, die zur Ausarbeitung ihrer Ideen ausgewählt wurden, erhielten alle einen Geldpreis. Der von der Regionalmanagement-Initiative Altmühl-Jura durchgeführte Wettbewerb ist auch durch Fördermittel der Europäischen Union finanziert worden. Fortsetzung soll „Mütter am Krisenherd“ heißen Buchautorin Monika Bittl liest in ihrer Heimatstadt und verrät dem Publikum einiges über ihre Pläne Von Regine Adam Beilngries (DK) Wie kann man sich so ein Schriftstellerleben eigentlich vorstellen? Lange schlafen und entspannen, bis einen die Muse küsst, dann seine Gedanken niedertippen – und schon wieder relaxen? Monika Bittl, gebürtige Beilngrieserin, Autorin mehrerer Bücher und Filmdrehbücher, muss bei dieser Vorstellung lachen. „Das Schreiben ist harte Arbeit. Mein Tag ist klar durchstrukturiert mit Arbeits- und Freizeiten.“ Und in diesen knappen Freizeiten hat die erfolgreiche Autorin dieselben Pflichten und Aufgaben wie alle berufstätigen Mütter: Familie, Haushalt, Kind. Genau davon handelt das neue Buch von Bittl, das sie gemeinsam mit der Autorin Silke Neumayer geschrieben hat: „Alleinerziehend mit Mann“. Zu einer Autorenlesung kam sie in den Buchladen Barbara Duft und verriet dem Publikum: „Für mich immer wieder ein besonderes aufregendes Erlebnis, in Beilngries zu lesen, gerade weil die eigenen Eltern und viele Freunde im Publikum sitzen.“ Von der Anspannung der charmanten Autorin war nichts zu spüren, als sie einzelne Szenen ihres Buches vortrug. Das Publikum, in dem auch einige Männer saßen, quittierte die Erzählungen über die Aufgabenverteilung von Mann und Frau im Haushalt, die unterschiedlichen Einstellungen zur Hobbypflege der Kinder oder die Träume einer Frau von „langen Geschäftsreisen, die so viel erholsamer sind als Haushalt und Kind“ mit Schmunzeln und Nicken. Nach der Lesung durften Fragen gestellt werden. Bittl erzählte dabei beispielsweise, dass ganz bewusst viele kurze Geschichten in dem Buch gesammelt wurden, „weil Mütter nicht lange an einem Buch lesen können. Es soll sie zwi- „Alleinerziehend mit Mann“: Monika Bittl las in Beilngries aus dem neuen Buch, das sie gemeinsam mit der Autorin Silke Neumayer geschrieben hat. Foto: Adam schendurch einfach kurz zum Lachen bringen“. Eine Anklage an die Väterwelt soll das Buch ganz und gar nicht sein, eher ein wenig zum Nachdenken anregen, Gesprächsgrundlage bieten. „Männer helfen doch heutzutage eh schon viel mehr als früher“, war dann auch vom Publikum zu hören, und ein junger werdender Vater unter den Zuhörern nickte. „Wir planen auf alle Fälle, gemeinsam uns um das Kind zu kümmern, ich möchte mich ganz aktiv beteiligen, Elternzeit nehmen“, versicherte er. Seine Frau nickte lächelnd – und abwartend. Derzeit arbeitet Bittl an einer Fortsetzung von „Alleinerziehend mit Mann“, der unter dem Titel „Mütter am Krisenherd“ erscheinen soll, wie der DONAUKURIER von ihr erfuhr. Dazu schreibt sie auch am Drehbuch für den ersten Band, der verfilmt werden soll, und an einem neuen historischen Roman. Die in Hohenstadt/Mähren geborene Künstlerin Ursula Merker möchte mit ihrem “Gläsernen Wachturm” an der Ortseinfahrt Pfünz auf das historische Kastell aufmerksam machen. Nach dem Motto „Was so im Laufe der Geschichte auf beiden Seiten der Grenze liegen gelassen wurde“ fertigte der Münchener Thomas Neumaier sein Kunstobjekt. In der Auseinandersetzung mit dem Thema Hand soll, laut Konrad Risch aus München, eine große Holzskulptur entstehen, die die Symbolkraft der Hand im Zusammenhang mit dem Grenzraum Limes verdeutlicht. Brigitte Schuster aus Schrobenhausen zeigt ihr „Gläsernes Schutzschild“, die Denkendorfer Architektin Regina von Wernitz-Keibel fünf Lärchenholzstelen im Denkendorfer Kreisel. Und die am Gymnasium Beilngries tätige Oberstudienrätin Barbara Werthner befasst sich mit „Lebendiger Limes – Menschen, Sprache und Licht“. Der Betrachter wird auf einem silbernen Edelstahlband, das zwischen zwei weißen Betonsteinen der beiden Künstler Markus Wurmer und Herbert Karl aus dem Kelheimer Bereich gespannt ist, zum Balancieren eingeladen. Ein akustisches Kennzeichnungssystem, das den Limesverlauf für Passanten, Fußgänger und Radfahrer erfahrbar macht, haben Daniela Schiebel aus Gaimersheim und Eva Zenetti aus Andechs entwickelt. Die Besucher der interessanten Ausstellung konnten anschließend wählen, welches Objekt sie besonders beeindruckt. So erfolgt neben dem Jury-Preis des Fachbeirates auch die Vergabe eines Publikumspreises. ANZEIGE Beilngries − Stadtgraben 12 + 0 84 61/ 70 02 54 Greding − Marktplatz 4 + 0 84 63 / 6 03 47 55 Meldungen für Einführungsklasse Beilngries (DK) Die Schulleitung des Gymnasiums Beilngries teilt mit, dass Meldungen für den Besuch einer Einführungsklasse an der Schule, die gegenwärtig besucht wird, nur noch bis Donnerstag möglich sind. Das Angebot richtet sich an begabte Schüler von Mittelund Realschulen, die am Ende dieses Schuljahres die Mittlere Reife erwerben werden sowie im Anschluss daran ans Gymnasium übertreten und dort die Allgemeine Hochschulreife erwerben wollen. Anmeldeformulare gibt es an der zurzeit besuchten Schule. VHS bietet Computerkurs Beilngries (DK) Die Volkshochschule Beilngries plant ab 17. März den Computerkurs „Wie und wo speichere ich Fotos im PC“ an zwei Samstagen unter der Leitung von Johann Nusko. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Anmeldungen sind noch bis morgen unter Telefon (0 84 61) 2 66 möglich.