Music Man John Petrucci - MM-Musik-Media

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Music Man John Petrucci - MM-Musik-Media
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Königlich
Music Man John Petrucci Majesty
Einer der innovativsten Gitarrenhersteller ist sicherlich
Music Man. Gerade in jüngster Zeit haben deren
Entwickler dies nicht nur mit dem Game Changer System
der Reflex bewiesen, welches auf digitalem Wege
ungeahnte Möglichkeiten der Pickup-Konfiguration bietet
(siehe Ausgabe 07/2012), sondern auch mit der
beeindruckenden Armada (G&B 02/2014). Die neue John
Petrucci Signature namens „Majesty“ setzt dem Music
Man Portfolio förmlich die Krone auf ...
TEXT MICHAEL DOMMERS | FOTOS DIETER STORK
k o n s t r u k t i o n
Ganze drei Jahre haben sich MM und John
Petrucci Zeit genommen, in der sowohl die
Gitarrenbauer als auch Techniker unendliche Geduld bewiesen haben, wurden doch
bis zur Serienreife über 50 Prototypen angefertigt. Der Name Majesty führt zurück auf
den Gründungsnamen von Petruccis Band
Dream Theater.
8458
Her Majesty besitzt einen durchgehenden
Hals aus Honduras-Mahagoni, der im Korpus etwa die Ausmaße des wappenförmigen Mittelteils besitzt. Drumherum besteht
der Body aus Linde, getoppt von einer
Ahorndecke. Um der Oberfläche des Mittelstücks die Struktur von Karbonfiber zu verleihen, hat man sie mit Laser bearbeitet und
graubraun eingefärbt. Lackiert wurde das 6saitige Topmodell dieser Reihe in seidenmattem Arctic Dream (Flip-Flop-Metallic),
das je nach Lichtfall zwischen Grün und Violett wechselt. Laut John Petrucci hat man
sich beim Design an einem deutschen Autohersteller orientiert. Wie auch immer, mehr
Ergonomie geht meines Erachtens nicht.
Auf der Korpusrückseite gibt es vier Kammern, drei davon – Elektrik, Mode-Schalter
und Vibratofedern – werden von schwarz
strukturierten, aufgeschraubten Alublechen
abgedeckt. Innen schirmt Graphit-AcrylLack die Kammern ab, zusätzlich hat man
die drei Potis an einem Alublech montiert,
das ebenfalls als Abschirmung dient. Im EFachdeckel gewähren vier Bohrungen direkten Zugang zu den Trimmern von Pickup
Boost Gain, Magnetic/Piezo Mix, Piezo Treble EQ und Piezo Bass EQ. In einem separa-
ten Schnellwechselfach hausen die Batterien der Elektronik (3× 1,5 Volt AA). In dessen Rahmen steckt eine LED, die ein oder
zwei Mal blau blinkt wenn ein Stecker in die
zargenseitige Rohrklinkenbuchse eingeführt wurde. Damit informiert sie über die
aktuelle Output-Konfiguration (Mono/Stereo), die mit Hilfe des im Piezo-Volume-Poti
integrierten Tasters vorgenommen wird.
Dieselbe LED gibt durch oranges Leuchten
Auskunft über den Batteriezustand. Der
durchgehende Hals trägt ein poliertes Ebenholzgriffbrett, dessen Lagen verspiegelte
wappenförmige JP-Custom-Majesty-Inlays
und weiße Sidedots markieren. Im ersten
Bund thront das Dream-Theater-Logo. Auf
dem Spielfeld verteilen sich 24 vorbildlich
abgerichtete und polierte Edelstahlbünde,
von denen sich dank des fließenden Halsübergangs und der weit geschnittenen Cutaways auch die letzten völlig ungehindert
bespielen lassen. Der Music-Man-Kunststoffsattel besitzt kompensierte Kerben, die
präzise aus- und optimal abgerichtet wurden. In gewohnter 4/2-Formation finden tadellos arbeitende Schaller-Locking-Tuner
auf der um 13° geneigten Kopfplatte Platz.
Wie bei Music Man üblich, nimmt man die
Justierung der Halskrümmung mit Hilfe der
07.14 gitarre & bass
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Prall gefüllt mit Highend-Bauteilen.
zwischen Griffbrett und Hals-Pickup komfortabel zugänglichen Scheibe vor.
Eine weitere MM-Neuheit ist das CustomJP-Floating-Vibrato mit Piezo-Edelstahlreitern, dessen Steckhebel wackelfrei in seiner
justierbaren Führung sitzt. Die stark verrundeten Kanten der Abdeckung bieten der
Hand eine komfortable Auflage und gestatten ungehindertes Palm Muten. Die beiden
DiMarzio-Illuminator-Humbucker hat man
in ihren Fräsungen fest montiert, sodass
eine Höhenjustierung nur an den Polschrauben oder durch Tausch der Abstandhalter
vorgenommen werden kann. Während der
Mode Switch im oberen Cutaway-Horn zwischen Piezo, Piezo + Magnet-Pickups und
Magnet-Pickups wählt, aktiviert der untere
Dreiwegschalter die Humbucker auf traditionelle Weise. Von Gummiringen umgeben, lassen sich die Reglerknöpfe butterweich und präzise drehen. Drückt man auf
Master-Volume, hebt sich der Knopf und aktiviert den Onboard-Booster. Master-Tone
lässt auf die gleiche Weise die äußeren, also
die Polschraubenspulen der Humbucker
verstummen, jedoch nur dann, wenn beide
Pickups simultan in Betrieb sind. Die einzelnen Humbucker sind somit nicht splitbar.
Sämtliche Schaltvorgänge werden nach
Music Mans Game-Changer-Prinzip digital
ausgeführt, während alle Audiosignale analog bleiben. Das dritte Poti, dessen Tastfunktion die Mono/Stereokonfiguration der
Klinkenbuchse vornimmt, kontrolliert den
Ausgangspegel der Piezos.
p r a x i s
Lange habe ich nicht mehr eine derart ergonomische und damit komfortable Gitarre in
Händen und vor dem Bauch gehabt. Extrem
leicht, am Gurt und auf dem Bein perfekt
ausgewogen und mit ungehindertem Zugang bis zum 24. Bund – sofern der eigene
Körper nicht im Weg ist. Die Handhabung
der Regler und Schalter ist ebenso traumhaft wie die des Vibratos, hinzu kommt
noch dessen achtbare Stimmstabilität. Obgleich der Hals sehr schlank ist, liegt er angenehm in der Hand, da John Petrucci das
ovale C- einem flachen D-Profil vorgezogen
hat, das seidenmatte Finish komfortablen
Grip bietet und die verrundeten Bünde fließende Lagenwechsel gestatten. Perfekt!
Von Kopf bis Fuß und deutlich spürbar, gibt
sich ihre Majestät extrem schwingfreudig
und besitzt ein nicht allzu kraftvolles dafür
aber sehr ausgewogenes, seidig warmes
Klangbild mit beachtlichem Obertongehalt.
Mode-Schalter für Humbucker oder/und
Piezo-Bridge
Aus ihrer direkten Ansprache und flinken
Tonentfaltung entwickelt sie eine atemberaubende Dynamik, die von intensivem,
langsam und kontinuierlich abklingendem
Sustain unterstützt wird. Offensichtlich
greifen hier alle schwingungsrelevanten
Komponenten perfekt ineinander.
Die DiMarzio-Illuminator-Humbucker besitzen Keramikmagnete, die von Haus aus
mehr Output liefern als Alnicos. Am cleanen
Amp zeigt der Hals-Pickup reichlich Headroom und bietet ein breites Klangspektrum
mit kraftvollen Mitten, klaren glockigen
Höhen und uneingeschränktem Obertonangebot. Obgleich seine
Bässe voll und rund klingen,
bleiben sie stets frei von
Mulm und Dröhn, was sicherlich auch der 24-BundPosition zu verdanken ist.
Am high-gain zerrenden
Verstärker behält der HalsHumbucker seine Wärme
und lässt dabei nur wenig
von seiner Transparenz und
Dynamik auf der Strecke. Ak-
Fließender Halsübergang
Übersicht
Fabrikat: Music Man
Modell: John Petrucci Majesty Arctic
Dream JP13
Typ: Solidbody E-Gitarre mit Piezo
Bridge, digitale PU-Umschaltung per
Game Changer
Herkunftsland: USA
Mechaniken: Schaller M6-IND
Locking, gekapselt, 16:1
Hals: Honduras-Mahagoni,
durchgehend, Kopfplattenwinkel 13°
Sattel: Music Man Compensated,
Kunststoff
Griffbrett: Ebenholz, poliert,
Wappen-Inlays, verspiegelt, Dream
Theater Inlay 1.Bund
Radius: 17"
Halsform: C, oval
Halsbreite: Sattel 42,65 mm; XII.
52,54 mm
Halsdicke: I. 18,72 mm; V. 19,53 mm;
XII. 20,72 mm
Bünde: 24, Edelstahl, Medium Jumbo
(2,76 × 1,22 mm)
Mensur: 648 mm
Korpus: Lindenflügel, Ahorndecke
(gelaserter Mittelteil in Spatenform)
Oberflächen: Arctic Dream (Flip Flop,
metallic grün/violett wechselnd),
seidenmatt, Polyester
Schlagbrett: –
Tonabnehmer: 2× DiMarzio
Illuminator Humbucker,
Keramikmagnete (Hals 10,50 kOhm,
Steg 10,56 kOhm), 1 × Fishman Piezo
Bridge, aktiv
Bedienfeld: 1× Master-Volume
(Push/Push Gain Boost), 1 × MasterTone (Push/Push Coil Split), 1 × Piezo
Volume, 1 × Dreiweg-Pickup-Schalter
(digitales Schalten), 1 ×
Dreiwegschalter
(Magnetic/Both/Piezo), 1 × Taster
(Output Konfiguration Mono/Stereo);
Rückseite: 1 × Magnetic Boost Gain,
1 × Mag/Piezo Mix, Piezo 2-Band EQ
Spannungsversorgung: 3× 1,5 Volt
AA-Batterien, blaue/orange
Output/Battery-LED im
Batteriefachrahmen
Steg: Custom Music Man JP Piezo
Floating Vibrato Hardware:
verchromt
Saitenlage: E-1st 1,40 mm; E-6th
1,90 mm
Gewicht: 3,12 kg
Lefthand-Option: nein
Vertrieb: Musik Meyer GmbH
35041 Marburg-Wehrda
www.musik-meyer.de
www.musicman.de
Zubehör: Majesty Case,
Justierschlüssel, 1 Vibratofeder,
Manual
Preis: ca. € 4208
7-String ca. € 4418
korde bleiben klar, definiert und lebendig,
Leadsounds, deren Biss mit steigender
Anschlagsintensität zunimmt, werden vom
Sustain getragen. Damit sich der Steg-
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Kopfplattenwinkel
und Locking-Tuner
Pick it up and sing.
Asyla is all about playing.
Purely. For the fun of it.
For the sound.
For the memories.
For friends. For yourself.
From the heart.
Just like it used to be.
Just like it always should be.
ließe sich damit eine A-Gitarre ersetzen. Zumindest nicht, wenn beide Klangquellen
von einem E-Gitarrenverstärker übertragen
werden. Klar, im Band-Kontext geht das
völlig in Ordnung und verleiht dem Gesamtklangbild eine zusätzliche Farbe. Mit
Hilfe des aktiven 2-Band-EQs lässt diese sich
jedoch wirkungsvoll variieren und den Anteil per Piezo-Volume und/oder dem Trimmer Mag/Piezo-Mix den DiMarzios zumischen. Verstärkt man allerdings das Piezosystem per Stereo-Output separat über
Breitbandlautsprecher, kommen die typischen zisselnden Höhen und die brillante
Attack einer Akustik-Gitarre deutlich zur
Geltung. Für solche Zwecke ist ein adäquater Acoustic-Amp oder die PA unumgänglich.
r e s ü m e e
Dass Music Man ein extrem kreatives Design- und Technik-Team beschäftigt, dürfte
sich inzwischen herumgesprochen haben.
Speziell in den letzten drei Jahren hat selbiges einige echte Kracher hervorgebracht,
von denen unsere Probandin für mich das
absolute Highlight darstellt. Zunächst hat
mich die überaus ansprechende geschmeidige Optik der Majesty in ihren Bann gezogen, dann deren Haptik in Form von ergonomischer, fließender Formgebung, geringem Gewicht, seidenmatten Oberflächen
und überhaupt der gesamten Handhabung
und Bespielbarkeit. Die Gitarre präsentiert
sich nicht nur höchst schwingfreudig, sondern liefert auch phantastische, vielfältige
Sounds für nahezu jede zeitgenössische
Musikrichtung. Klar, die Gitarre ist teuer,
aber jeden Cent wert und in den „strahlenden“ Standard-Finishes Schwarz, Weiß, Rot
und Blau rund € 400 günstiger. n
Das neue Custom JP Piezo Floating
Vibrato
Plus
sodass sich dieser bei Leadsounds eher
durch leichtes Anfetten des Klangs bemerkbar macht. Beide Potis arbeiten vorbildlich
gleichmäßig, und beim Zurücknehmen des
Master-Volumes sind nur vernachlässigbare
Höhenverluste festzustellen.
Die Acoustic-Sounds der Piezo-Bridge klingen spritzig, vital und transparent und zeigen treffliche Balance und Dynamik. Jedoch
sollte man nicht der Illusion erliegen, es
• Konzept & Design
• Sounds & Klangvielfalt
• Dynamik & Sustain
• Qualität Hölzer &
Hardware
• Ausstattung,
Edelstahlbünde
• Spielbarkeit &
Handhabung
• geringes Gewicht
• Verarbeitung
Plus
THANK YOU
FOR THE MEMORIES
klanglich noch mehr vom Hals-Pickup
unterscheidet, haben John Petrucci und DiMarzio ihn dahingehend abgestimmt, dass
er verstärkten Mitten-Punch liefert, die
Höhen etwas anschiebt und die Bässe
strafft. So tönt der Humbucker bei Cleansounds kraftvoll, klar, luftig und ausgewogen, während zerrende Rhythmussounds
druckvoll, kompakt und definiert, Leadsounds ausdrucksstark, transparent, lebendig und dynamisch ans Ohr dringen. Insgesamt klingen die DiMarzios recht fett, zeichnen sich aber durch ihre klaren Höhen und
definierten Bässe aus, die für strammes
Durchsetzungsvermögen sorgen. Sind
beide Humbucker gleichzeitig aktiv, entfalten sich kraftvolle, glockig perlende, transparente Arpeggien und Rhythmusklänge,
die sich auch bestens für cleanes wie verzerrtes Solospiel anbieten. Obgleich der
Coil-Split diese Klangvariante noch einmal
geschmackvoll „verschlankt“, finde ich
schade, dass die Sounds der beiden Einzelspulen unterschlagen werden. Der stufenlos variable Onboard-Booster (derselbe wie
bei der Luke III) hebt das Ausgangssignal
um bis zu 12 dB an. Am cleanen Amp bewirkt das bei Vollaussteuerung einen schon
fast erschreckend hohen Pegelsprung, der
den Headroom des Verstärkers mächtig in
Bedrängnis bringt. Erwartungsgemäß
nimmt der vernehmbare Pegelschub mit
zunehmender Amp-Verzerrung deutlich ab,
07.14 gitarre & bass