RKW Magazin: Die Industrie der Zukunft

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RKW Magazin: Die Industrie der Zukunft
ISSN — 1619-7372 — www.rkw-magazin.de
4 l2013
Schwerpunkt: Die Zukunft der Industrie
RKW Magazin Editorial
Das RKW Kompetenzzentrum
mit der RG-Bau auf der bautec 2014
Liebe Leserin, lieber Leser,
stellen Sie sich vor: Es ist Heiligabend, Sie verlassen die abendliche Christmesse und kündigen mit Ihrem Smartphone Ihrem Eigenheim die nahende Ankunft
In der Zeit vom 18. bis 21. Februar 2014 ist es wieder so weit – Das Jahr startet
an. Ihr Haus sorgt daraufhin – abhängig von der Außentemperatur – für woh-
mit dem Messeauftritt der RG-Bau auf der bautec 2014 Internationale Fachmesse
lige Wärme, schaltet die weihnachtliche Beleuchtung im Vorgarten ein und
für Bauen und Gebäudetechnik.
musik, doch die Technik gibt es schon. Technikaffine Menschen verbinden da-
empfängt Sie mit weihnachtlichen Klängen. Klingt ein bisschen wie Zukunftsmit Verbesserungen, andere sehen die Herausforderungen, die die oft komplexen Neuerungen mit sich bringen. Zu Industrie 4.0 ist es von hier nur noch ein
vermeintlich kleiner Schritt. Es ist die immer konkreter werdende Vision von
selbstständig miteinander und mit dem Produkt kommunizierenden Produktionseinheiten. Für manche mag das an moderne Science-Fiction erinnern, die oft
in der Auseinandersetzung zwischen Mensch und Maschine endet. Die Folgen
dieser technologischen Entwicklung für Arbeit und Produktion sind noch nicht
abzuschätzen. Wie weit sich die Arbeitswelt verändert, wird auch von der Durchdringung des Konzepts im Mittelstand abhängen. Viele Branchen im vorgelagerten Bereich werden sich einer vernetzten Produktion nicht entziehen können.
Besuchen Sie uns in Halle 22 an unserem Stand 109!
Sie birgt Chancen und Herausforderungen. Das RKW, das Wissenschaft, Sozialpartner und Politik in seiner Organisation vereint und über ein breites Netzwerk
Oder Sie melden sich zu einer unserer Veranstaltungen an:
Datum: 18. bis 21. 02. 2014
Mittwoch, 19. Februar 2014:
Ort: Messegelände Berlin
10:30 – 13:30 Uhr
in den Bundesländern verfügt, ist die ideale Plattform, beides breit zu diskutieren, Vorbehalte und Hemmnisse im Dialog abzubauen und den Mittelstand
kompetent vorzubereiten.
Digitales Planen, Bauen und Betreiben – Neue Ideen umsetzen und Erfolg sichern
Themenschwerpunkte:
(Fachveranstaltung)
→ Energieeffizienz
Bauwirtschaft innovativ – Von neuen Ideen profitieren und Zukunft gestalten
→ demografischer Wandel
Preisverleihung im Wettbewerb Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft
→ Ressourcenschonung
Ort: Marshall Haus
Mit diesem Heft wollen wir Ihnen einen ersten Überblick über den Stand der
Entwicklung und verschiedene Sichtweisen auf das Thema bieten. Ich hoffe, Sie
haben Freude an der Lektüre! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein frohes
Weihnachtsfest und dass Ihr Erfolg 2014 ganz unabhängig von Industrie 4.0
keine Science-Fiction bleibt.
Ansprechpartner: Günter Blochmann, blochmann@rkw.de
Mit herzlichen Grüßen
Donnerstag, 20. Februar 2014:
11:00 – 13:30 Uhr
Energiewende als Bauaufgabe – Mit Innovationen nachhaltig bauen
(Fachveranstaltung)
Ort: Raum Sydney im Großen Stern
Ansprechpartnerin: Ute Juschkus, juschkus@rkw.de
Ihr W. Axel Zehrfeld
www.rkw-kompetenzzentrum.de/veranstaltungen
www.bautec.com
www.rkw-magazin.de
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RKW Magazin Inhalt
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News
Mitarbeitende und Kunden im Fokus – Erster PROMIDIS-Workshop 2013
Das RKW Kompetenzzentrum erstmals auf der Innovation 2013
Mit Employer Branding Fachkräfte finden und binden –
das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung hilft weiter
IPQ e. V. – Institut für Produktivität und Qualität
Creative Business Cup: Deutsches Startup gehört zu den Gewinnern
Erfolgreiche Gründerwoche Deutschland 2013
Jahressitzung des RKW Kuratoriums in Berlin
Das EMA und EANPC Symposium 2013 in Eschborn
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Titel
Die Industrie der Zukunft – Was mit dem Smartphone beginnt und in Industrie 4.0 mündet …
Von Industrie 4.0 und Innovation 4.0
Welche Auswirkungen hat die Zukunftsindustrie auf die Beschäftigten? –
Interview mit Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen
Die Smart Factory der Zukunft – Wie die vierte industrielle Revolution die Prozesse in der
Produktion verändert
Faktor Sicherheit – Innovative Technologien als (k)ein Sicherheitsrisiko
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Fokus
Impressum
Erscheinungsweise: 4 x jährlich; Auflage: 6.000
RKW Magazin
Chefredakteurin: Redaktion: Artdirektion/Layout: Rabena Ahluwalia (V.i.S.d.P.)
Bruno Pusch, Angela Friedrich, Christel Lehn
Claudia Weinhold
Bildnachweise: Photocase: Gordon Bussiek (S.24), hydra (S. 28-31), Charlotte V. (S. 34-37),
inkje (S. 40), lichtsicht (S.46)
Druck: H. Reuffurth GmbH
digital media & print
Philipp-Reis-Straße 6
63165 Mühlheim am Main
Fotolia: artant (S. 1, 44)
Herausgeber:
W. Axel Zehrfeld, Geschäftsführer
RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der
Deutschen Wirtschaft e. V.
RKW Kompetenzzentrum
Düsseldorfer Straße 40 A, 65760 Eschborn, Telefon: 06196-495 33 33
www.rkw-kompetenzzentrum.de
iStockphoto: Jkitan (S. 16-19)
Sonstige: RKW (S. 2, 6, 8, 10, 11), Kinematics GmbH (S. 7), BMWi: Andreas Mertens
(S. 8, 9), EANPC (S. 10, 11), pi4_robotics GmbH (S. 38)
Wir haben nachgefragt …
Erste Ansätze von Industrie 4.0 in der Praxis
workerbot – Die Entwicklung eines humanoiden Roboters der pi4_robotics GmbH
Smart Homes und Altersgerechte Assistenzsysteme – Wie können der Baumittelstand und
das Bauhandwerk profitieren?
RKW-Kolumne: Terminatörchen 4.0 und Matrix re-reloaded
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Service
Das RKW ist nicht verantwortlich für die hier abgedruckten
Meinungen in namentlich gekennzeichneten Artikeln und für Inhalte
externer Internetseiten.
Unterstützungsleistungen des RKW-Netzwerks Terminkalender: Januar bis März 2013
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Kontakt zur Redaktion:
magazin@rkw.de, Telefon: 06196-495 28 16, www.rkw-magazin.de
Zur besseren Lesbarkeit wird im gesamten RKW Magazin das
generische Maskulinum verwendet. Das heißt, die Angaben beziehen
sich auf beide Geschlechter, sofern nicht ausdrücklich auf ein Geschlecht
Bezug genommen wird.
Besuchen Sie uns auch im Web 2.0 unter: twitter: @RKW_Experten . YouTube: RKW Experten
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RKW Magazin News
NEWS – NEWS – NEWS – NEWS – NEWS – NEWS – NEWS –
IPQ e. V. – Institut für Produktivität und Qualität
Mitarbeitende und Kunden im Fokus
PROMIDIS-REIHE:
Produktivitätsmanagement für
industrielle Dienstleistungen stärken
Ein Projekt für kleine und mittlere Unternehmen – Teil 1: Einführung
NEWS – NEWS – NEWS – NEWS – NEWS – NEWS – NEWS –
Der erste PROMIDIS-Workshop Mitte
daher bei der Entwicklung profitabler Angebote unbedingt
Ab dem nächsten Jahr wird das RKW Kompetenzzentrum
Seit seiner Gründung im Jahre 1990 versteht sich das IPQ
November 2013 im RKW Kompetenz-
einbezogen werden. Der Aufbau erweiterter Kompetenzen
Aufgaben rund um das Institut für Produktivität und Quali-
als Plattform für den offenen Austausch von Ideen und
zentrum beleuchtete die Herausforde-
und Qualifikationen im Unternehmen ist notwendig. Dirk
tät (IPQ) wahrnehmen. Dr. Bernd Drapp, Leiter des Fachbe-
Erfahrungen zwischen Unternehmern und Managern, bei-
rungen für produzierende Unterneh-
Molthan, Geschäftsführender Gesellschafter der mittel-
reichs Innovation im RKW Kompetenzzentrum, übernimmt
spielsweise in Form von Dialogforen und weiteren Veran-
men auf dem Weg zum industriellen
ständischen Wilh. LAMBRECHT GmbH und PROMIDIS-
ab Januar 2014 zusätzlich den Posten als Geschäftsführer
staltungsformaten.
Dienstleister.
Partner, ist überzeugt: „Wir brauchen ein neues Unterneh-
des IPQ e. V. W. Axel Zehrfeld, der Geschäftsführer des RKW,
mensleitbild“.
zählt ab dem kommenden Jahr zu den Mitgliedern des IPQ-
Weitere Informationen: www.ipq-ev.de
Vorstandes. „Wir möchten mit unserem Engagement die
Kunden und Mitarbeiter, da waren sich die Teilnehmer
und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Unterneh-
Projektbegleitend veröffentlicht das RKW Kompetenzzen-
Aktivitäten des IPQ vorantreiben und die Umsetzung seiner
menspraxis einig, bilden den Dreh- und Angelpunkt, wenn
trum eine Reihe von Fachinformationen. Teil 1 steht zum
Ziele unterstützen“, so Zehrfeld.
es um Serviceleistungen geht. Die Ermittlung der Kunden-
Download bereit oder ist als Broschüre kostenlos per E-Mail
bedarfe ist wichtig. Mitarbeiter mit Kundenkontakt sollten
zu beziehen: schlink@rkw.de. www.rkw.de/promidis
Creative Business Cup: Deutsches Startup gehört zu den Gewinnern
Das Leipziger Startup-Unternehmen Kinematics gewann bei der Global Award
Das RKW Kompetenzzentrum erstmals auf der Innovation 2013
Show des Creative Business Cup am 20.11.2013 in Kopenhagen den zweiten
Am 5. und 6. November fand die 15. Management-Circle-Jahrestagung „Innovation 2013“ im Herzen
Platz und wurde als eines der weltweit besten Kreativunternehmen ausge-
der Stadt München statt. Hochkarätige Referenten aus Praxis und Wissenschaft diskutierten aktuelle
zeichnet. Kinematics hat ein Baukastensystem entwickelt, mit dem Kinder
Trends und Strategien für ein zukunftsfähiges Innovationsmanagement mit einem Schwerpunkt auf
ohne komplizierte Anleitung bewegungsfähige Roboter bauen können.
den zunehmenden asiatischen Wettbewerb. Das RKW bot an seinem Messestand aktuelle Informationen zu dem diesjährigen Schwerpunktthema „Ressourceneffizienz als Innovationstreiber“. Der nationale Host des Wettbewerbs in Deutschland, das RKW Kompetenzzentrum als bundesweite Koordinierungsstelle
Weitere Informationen: Dr. Andreas Blaeser-Benfer, blaeser@rkw.de
der Gründerwoche Deutschland, gratuliert dem Gewinner Kinematics. www.creativebusinesscup.com/winner2013
Mit Employer Branding Fachkräfte finden und binden – Erfolgreiche
das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung hilft weiter
Gründerwoche Deutschland 2013
Unternehmen rollen den roten Teppich für begehrte Fach-
Das Koordinierungsteam der Gründerwoche Deutschland im RKW
kräfte aus: Employer Branding kann dafür durchaus erfolgreich
Kompetenzzentrum konnte dieses Jahr über 920 Aktionspartner ge-
sein. Im Kampf um die besten Fachkräfte müssen Unterneh-
winnen, die Existenzgründern mehr als 1.820 kostenlose Veranstal-
men aktiv und kreativ werden. Sie müssen sich gut und authen-
tungen anbieten. Das sind etwa 10 Prozent Veranstaltungen mehr als
tisch positionieren und dann nach innen und außen darüber
im vergangenen Jahr.
reden. Wie das gehen kann, zeigt das Kompetenzzentrum Fach-
6 News
kräftesicherung. Es hilft Ihnen bei Ihren Fragen rund um das The-
Die bundesweite Aktionswoche vom 18. bis 24.11.2013 rund um Gründergeist und berufliche Selbstständigkeit in Deutsch-
ma „Employer Branding“ gerne weiter. Besuchen Sie uns auch auf:
land ist Teil der Initiative Gründerland Deutschland des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der
www.kompetenzzentrum-fachkräftesicherung.de
deutsche Beitrag zur Global Entrepreneurship Week. www.gruenderwoche.de
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RKW Magazin News
Jahressitzung des RKW Kuratoriums in Berlin 2013
Dr. Ingrid Voigt geht in den Ruhestand
„Ressourceneffizienz – Der Innovationstreiber von morgen!“ – das war das Thema der diesjährigen Sitzung des
Nach über zehn Jahren verlässt Dr. Ingrid Voigt das RKW Kompetenzzentrum,
RKW Kuratoriums. Auf Einladung des Vorsitzenden Dr. Otmar Franz trafen sich hochrangige Vertreter aus Unternehmen,
um sich in den wohlverdienten Ruhestand zu begeben.
Wissenschaft, Gewerkschaften und Politik am 26. November 2013 im Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie in Berlin.
Der Hausherr, Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler,
sprach Prof. Dr. Werner Meißner über die Rolle der Märkte
Die gebürtige Erfurterin kam am 1. November 2001 in
Dr. Voigt war Jurymitglied bei TOP100 und Mitglied der
begrüßte die Gäste und unterstrich gleich zu Beginn die
und einer regulierenden Politik beim Umgang mit begrenz-
das RKW als stellvertretende Geschäftsführerin der RKW
„Kommission Mittelstand“ beim DIN. Mit zahlreichen Ver-
Bedeutung, die sein Haus dem RKW bei der Bewältigung
ten Ressourcen. Dr. Jochen Ruetz, Finanzvorstand der GFT
Bundesgeschäftsstelle. Mit der Umfirmierung zum RKW
öffentlichungen in RKW- und externen Medien beteiligte
von Zukunftsfragen des deutschen Mittelstands beimesse.
Technologies, legte in seinem Statement den Schwerpunkt
Kompetenzzentrum im Frühjahr 2006 wurde sie zudem
sie sich stetig am wissenschaftlichen Diskurs – hier ist ins-
In seinen Ausführungen machte er deutlich, dass der be-
auf die Knappheit von Fachkräften und die daraus ver-
Fachbereichsleiterin des damaligen Fachbereichs Innova-
besondere die Herausgeberschaft und fachliche Verant-
wusste Umgang mit Ressourcen ein entscheidender Wett-
schärfte Notwendigkeit zu globaler Zusammenarbeit und
tionspotenzial, den sie maßgeblich neu aufbaute und der
wortung für den zweiten Band der Reihe „Mittelstand im
bewerbsfaktor sei. Innovative technologische Lösungen
Arbeitsteilung. Im Anschluss an die einleitenden Vorträge
noch heute als Fachbereich Innovation Bestand hat.
Fokus“ zur Ressourceneffizienz zu nennen. 2013 gab sie die
gerade auf diesem Feld seien darüber hinaus Exportschla-
diskutierten die Mitglieder des Kuratoriums sowohl die
ger. Ressourceneffizienz und die Sicherung der Rohstoffver-
Ursachen und Chancen sich immer weiter verkürzender
Ihre vorrangigen Themenfelder waren „flexible Produktion“
aufgaben der Geschäftsführung betraut. Das RKW Kompe-
sorgung sind deshalb Schwerpunkte der Wirtschaftspolitik
Innovationszyklen als auch die vielfältigen Aspekte der
und „Innovationsförderung“: Dr. Ingrid Voigt intensivierte
tenzzentrum mit all seinen Mitarbeitern wünscht Dr. Ingrid
der Bundesregierung. Er verwies in diesem Zusammenhang
Sicherung des Fachkräftebedarfs.
beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem Bundesmini-
Voigt alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt und be-
sterium für Wirtschaft und Technologie mit den Projekt-
dankt sich für zwölf Jahre exzellenter Zusammenarbeit.
unter anderem auf die Auslobung des Rohstoff-Effizienz-
Fachbereichsleitung ab und war bis heute noch mit Sonder-
Die einzelnen Beiträge werden in einem Buch zusammen-
förderprogrammen. Aber auch Drittmittelprojekte wie die
gefasst, das im Herbst 2014 erscheint. Der Kuratoriums-
„Energieeffizienz Impulsgespräche“ oder das „Kompetenz-
Eine vertiefende Einführung in das Thema übernahm
band 2013, der zur diesjährigen Sitzung herausgegeben
zentrum Kultur- und Kreativwirtschaft“ stieß sie feder-
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Rektor der HHL – Leipzig
wurde, beschäftigt sich mit dem Thema „Existenzgründung
führend an und gab Impulse, die sich in den heute erfolg-
Graduate School of Management und ehemaliger Inno-
und Existenzsicherung in Deutschland und international“.
reichen Projekten bezahlt machen.
vationsminister Nordrhein-Westfalens. Er verwies auf die
Das Buch kann beim Verlag „Wissenschaft und Praxis“
ungeheuren Möglichkeiten, die Innovationen in Ressour-
bestellt werden.
preises durch sein Haus.
ceneffizienz böten – auf einzelbetrieblicher Ebene ebenso
wie zur Lösung globaler Herausforderungen. Im Anschluss
8 News: Jahressitzung des RKW Kuratoriums in Berlin 2013
Weitere Informationen auf: www.verlagwp.de
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RKW Magazin News
Mehr Produktivität und
besseres Management für Europas
Mittelstand – Das EMA und EANPC
Symposium 2013 in Eschborn
„Damit Europas Firmen und gleichzeitig unsere Gesellschaf-
Finanzmärkten. Ebenso leidenschaft-
wurde
Gemein-
Auch sollen künftige Veranstaltungen
ten ihre Wertschöpfung nachhaltig verbessern, müssen
lich appellierte er auch an die Eigentü-
samkeiten mit der deutschen Mit-
offen für die Mitglieder des RKW und
wir einsehen, dass es drei elementare Einsatzstoffe gibt“,
mer kleinerer Betriebe, sich schneller
telstandsförderung bestehen. Vom
die Mitglieder der europäischen Part-
sagte der Präsident der European Management Association
neuen Herausforderungen zu stellen
RKW
waren
nerorganisationen sein. Wir werden
(EMA), Konstantinos Lambrinopoulos, in seiner Eröffnungs-
und auch die Mitarbeiter darin zu be-
die Fachbereichsleitungen für die
die Veranstaltung dann rechtzeitig auf
rede. Die Rede ist von „Unternehmergeist, Innovation und
stärken, statt zu lange an vermeint-
Schwerpunkte Fachkräfte (Dr. Mandy
www.rkw.de ankündigen.
Produktivität“. Zustimmung erhielt er von den Teilnehmern
lich Bewährtem festzuhalten und die
Pastohr),
des Symposiums „Europas KMU voranbringen – Erfolgsge-
Weiterbildung der Belegschaft nur als
Funke) und Innovation (Dr. Bernd
Weitere Informationen:
schichten und Herausforderungen“, das am 6. November
Kostenfaktor zu betrachten.
Drapp) jeweils mit Präsentationen ver-
www.europeanmanagement.org
treten.
www.eanpc.org
2013 im RKW Kompetenzzentrum in Eschborn stattfand.
deutlich,
welche
Kompetenzzentrum
Gründung
(Dr.
Thomas
Das RKW mittendrin
Einigkeit bestand darin, dass bei vielen Analysen der Zu-
Erstmals waren auf Initiative des
Ein Unternehmensbesuch
kunft Europas und ebenso bei den aufsetzenden Maßnah-
RKW und auf Einladung des RKW-
als Abschluss
men – im Fall des Symposiums ging es um Mittelstands-
Vorstandsvorsitzenden, Dr. Peter M.
Das Symposium fand mit einem ein-
förderung – auf allen Ebenen „zu klein“, zu fragmentiert
Rudhart, die Mitglieder von EMA und
stündigen Firmenbesuch beim Depo-
gedacht und gehandelt würde. So würden immer wieder
EANPC zusammengekommen, um die
niepark Wicker in Flörsheim am Main
die Kernelemente der Zukunftsfähigkeit aus dem Blick ge-
aktuelle Situation des Mittelstands in
seinen Abschluss. Bei strömendem
raten und die Wechselwirkungen unterschätzt, beispiels-
einzelnen europäischen Ländern zu
Regen, aber mit vielen Fragen und
weise zwischen dem Ausbildungsstand von Berufseinstei-
analysieren und sich über gut funk-
großem Interesse folgten die Symposi-
gern und der Produktivität in den Betrieben oder zwischen
tionierende Förderinstrumente aus-
umsteilnehmer den Erläuterungen des
der Bereitschaft zur Selbstständigkeit und der Innovations-
zutauschen. Sehr anregend berichte-
Geschäftsführers Markus Töpfer, der
kraft eines Landes.
te etwa Ondrej Landa, Gründer und
durch den Deponiepark führte.
Leiter der Czech Society for Strategic
John Heap, Präsident der European Association of Natio-
Management, Innovation & Entrepre-
Blick in die Zukunft
Stefanie Bechert ist Leiterin
nal Productivity Centers (EANPC), plädierte in seiner Eröff-
neurship, über die wirtschaftlichen
Die Präsidenten und Mitgliedsorgani-
der Strategischen Programmplanung
nungsrede dafür, dass alle Marktakteure ihr Handeln daran
Effekte einer Open-Innovation-Initia-
sationen von EMA und EANPC – das
im RKW Kompetenzzentrum und vertritt
ausrichten sollten, eine länderübergreifende, produktivi-
tive in der tschechischen Region Zilin.
RKW ist Mitglied in beiden europä-
gemeinsam mit dem RKW-Vorstandsvorsitzenden,
tätsförderliche Infrastruktur voranzutreiben. Doch ohne
Bei dem Vortrag von Monika Elsik
ischen Vereinigungen – beschlossen,
Dr. Peter M. Rudhart, das RKW in der
falsche Rücksicht zum Beispiel auf politisch-administra-
vom
voraussichtlich schon im nächsten
European Management Association (EMA).
tive Einzelbelange oder auf mächtige Strukturen auf den
der
Jahr wieder gemeinsam zu tagen.
bechert@rkw.de
Teilnehmer des Symposiums 2013
10 News: Das EMA und EANPC Symposium 2013 in Eschborn
Wirtschaftsförderungsinstitut
Wirtschaftskammer
Österreich
RKW-Vorstandsvorsitzender Dr. Peter M. Rudhart
Autorin:
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Unternehmensbesuch im Deponiepark Wicker
Präsident der EMA, Konstantinos
Lambrinopoulos, und Präsident der EANPC,
John Heap
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RKW Magazin Titel
DIE INDUSTRIE DER ZUKUNFT –
WAS MIT DEM SMARTPHONE BEGINNT
UND IN INDUSTRIE 4.0 MÜNDET ...
Informatisierung schreitet voran
Mit dem Smartphone kann man heute nicht nur E-Mails schreiben, man kann
auch damit den Rollladen oder die Heizung zu Hause steuern. Sogenannte
Ambient-Assistance-Living-Systeme, die sich derzeit in der Erprobung befinden,
werden die Befehle über das Smartphone allerdings künftig nicht mehr brauchen. Das Haus weiß selbst, ob jemand anwesend ist oder gerade mit Einkaufstüten beladen nach Hause kommt. Das Haus erkennt den Bewohner, öffnet die
Tür und schaltet gegebenenfalls das Licht ein. Das Haus der Zukunft muss also
in irgendeiner Form das Nutzerverhalten erlernen und auf dem Laufenden sein.
Es ist klar, dass es dazu einer ganzen Reihe von Sensorik und vernetzter Informationsverarbeitung bedarf.
Das hat jetzt auf den ersten Blick nicht sofort etwas mit der Industrie der Zukunft zu tun – aber die Informatisierung verändert zunehmend unser Leben und
auch unseren beruflichen Alltag (weitere Beispiele dazu im Beitrag ab Seite 34).
Von industrieller Massenfertigung …
Als vor ungefähr 30 Jahren der Computer in die industrielle Massenfertigung
Einzug hielt, wurde versucht, alle Eventualitäten einer komplexen Teilefertigung
Haben Sie es auch schon bemerkt?
in einer Software abzubilden. Selbst komplexe Produktionsprozesse mit mehreren hintereinander geschalteten Anlagen wurden in der Software abgebildet
Es ist ruhiger geworden in den Zugabteilen.
Und das liegt nicht nur an der Vorweihnachtszeit.
Es wird nicht mehr so viel telefoniert.
Dafür wird mehr getippt und gewischt.
Die Smartphones haben mittlerweile unser Leben verändert.
und damit gesteuert. Es entstanden hochautomatisierte Produktionsstraßen.
Die noch verbliebenen Mitarbeiter haben vorwiegend haptische und sensorische Lücken im Produktionsablauf geschlossen. Hat man einen stabilen Herstellprozess, arbeitet eine solch hochautomatisierte Fertigungsstraße sehr wirtschaftlich. Schwierig oder sogar fast unmöglich wird es, eine Maschine aus der
Fertigungsstraße gegen eine moderne Version auszutauschen, die effizienter ist.
Ebenso schwierig wird es, den Fertigungsprozess abzuändern, damit ein ähnliches, aber weiter entwickeltes Produkt gefertigt werden kann.
… bis zur Industrie 4.0
Vor diesem Hintergrund eröffnet der Ansatz von Industrie 4.0 neue Möglichkeiten der Optimierung und Flexibilisierung. Die einzelnen Maschinen werden
sich nämlich künftig selbstständig organisieren. Eine neue Maschine wird dann
ähnlich dem „Plug and Play“-Verfahren einfach zum bestehenden System dazugeschaltet. So werden sich auf einfache Weise Maschinen austauschen oder
neue Maschinen hinzufügen lassen, ohne dass das gesamte Steuerungssystem
neu programmiert werden muss. Schon heute bestehen moderne Produktionsanlagen aus einem hochstrukturierten Konzert mit flexiblen Einzelplatzlösungen. So schafft man es, Produkte mit einer hohen Variantenvielfalt und
12 Titel: Die Industrie der Zukunft
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www.rkw-magazin.de
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RKW Magazin Titel
geringer Losgröße wirtschaftlich herzustellen. Industrie 4.0 wird hier noch wei-
Relevanz für kleinere Unternehmen
tere Beiträge zur Produktivität leisten können. Augmentierte Assistenzsysteme
Die Übertragung von der virtuellen zurück zur realen Welt klingt zunächst nach
eröffnen hier neue effiziente Konzepte zur Verbesserung der Mensch-Maschine-
Schnittstellen- und Sicherheitsproblemen (mehr dazu im Beitrag ab Seite 28),
Interaktion. Dies wird umso wichtiger, je flexibler die Teileproduktion in Zukunft
langwierigen Veränderungen und Investitionskosten, die nur große Unterneh-
wird. Denn eine sich selbst organisierende Fabrik ohne Mitarbeiter wird es mit
men meistern können. Doch gerade durch die Prozesssteuerung über Unterneh-
Industrie 4.0 nicht geben.
mensgrenzen hinweg werden sich besonders kleine und mittlere Unternehmen
als Lieferanten der großen Unternehmen dem Wandel stellen müssen. Was sich
Software-Lösung als erster Ansatz
nach Herausforderung anhört, bietet aber gerade für mittelständische Unter-
Die Planung und Verwaltung der Unternehmensressourcen wird schon heute
nehmen ungeahnte Möglichkeiten – das Konzept von Industrie 4.0 wird nicht
vielerorts durch eine Software unterstützt. Moderne ERP-Systeme (Enterpri-
nur innovative smarte Fabriken hervorbringen, es werden auch neue Geschäfts-
se Ressource Planning) erfassen und verarbeiten Maschinenlaufzeiten, Aus-
modelle entstehen. So ist denkbar, dass gerade kleine Unternehmen sich vernet-
lastungen, Auftragseingänge und Lagerbestände. Sie kontrollieren und ko-
zen und so als horizontale Wertschöpfungsgemeinschaft global agieren können.
ordinieren in weiten Teilen auch den Herstellungsprozess selbstständig. Der
Datenzugriff auf sämtliche unternehmensrelevante Daten von verschiedenen
Die Informatisierung wird unseren Berufsalltag verändern – keine Frage. Die Art
Unternehmenseinheiten wie Produktion, Beschaffung, Vertrieb, Finanz- und
der Tätigkeiten, die Komplexität der Aufgaben wird sich auch für die Beschäf-
Rechnungswesen, Personalwesen und weitere zum Betrieb gehörende Einheiten
tigten ändern (mehr dazu im Beitrag ab Seite 20). Neue Kommunikationspartner
ist heute in vielen Unternehmen schon Alltag. Darüber hinaus lässt sich bei den
und -formen entwickeln sich und müssen gelernt werden. Bislang haben sich die
ERP-Systemen ein Trend zu immer mehr webbasierten Lösungen beobachten.
Fertigungsmitarbeiter mit den Kollegen aus der Instandhaltung über den War-
Der Datenabruf erfolgt dezentral via Internet. In einige ERP-Systeme lassen sich
tungsplan unterhalten. Künftig werden auch Gespräche mit Systemadministra-
auch firmenübergreifend Daten von Lieferanten einbeziehen.
toren oder CPS-Managern hinzukommen. Die beteiligten Personen werden eine
neue gemeinsame Sichtweise auf den Produktionsprozess entwickeln müssen.
Der Einsatz von ERP-Systemen ist ein Schritt in Richtung Industrie 4.0 und der
smarten Fabrik, die sich selbst organisiert. Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt
Das RKW Kompetenzzentrum ist mit seinen drei Fachbereichen Innovation,
allerdings den grundlegenden Paradigmenwechsel von einer derzeit noch zen-
Fachkräfte und Gründung und seinen Forschungsaktivitäten zum Thema
tralen zu einer künftig dezentralen Steuerung. Das Konzert der Anlagen unter
Mensch-Technik-Interaktion für den Wandel, den Industrie 4.0 mit sich bringt,
Industrie 4.0 hat also keinen Dirigenten mehr und klingt trotzdem – oder gerade
gut aufgestellt. Auch künftig werden wir Unternehmen, Sozialpartner, Ver-
deswegen – harmonisch. Das Spannende daran ist, dass die dezentrale Archi-
bände, Politik und Wissenschaft in unsere Arbeit einbeziehen, sodass auch
tektur von Industrie 4.0 auch die Ad-hoc-Optimierung einer Prozesskette über
weiterhin praxisnahe, ausgewogene und qualitativ hochwertige Beiträge für
Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht (mehr dazu im Beitrag ab Seite 24).
kleinere und mittlere Betriebe entstehen können.
Von der realen in die virtuelle Welt und wieder zurück
Die Unternehmen werden künftig in der realen Welt durch ihre Wertschöpfungsketten und Materialflüsse miteinander verbunden. Damit dies reibungslos
gelingt, müssen die Anlagen und Materialien miteinander verknüpft werden. Bei
Industrie 4.0 soll dies mit Hilfe einer Repräsentanz der Anlagen und Materialien
in einer virtuellen Umgebung geschehen. In der virtuellen Welt finden dann alle
Abstimmungs- und Optimierungsschritte statt. Die Schnittstelle zwischen der
realen und der virtuellen Welt bildet das sogenannte cyber-physische System
(CPS), über das die Ergebnisse aus der virtuellen Welt in die reale Welt übertragen werden. Das CPS muss dabei in der Lage sein, mit den verschiedensten,
in den Produktionsanlagen eingebauten Steuerungsrechnern kommunizieren
Autor: Dr. Bernd Drapp ist Leiter des Fachbereichs Innovation im RKW Kompetenzzentrum.
zu können.
drapp@rkw.de
14 Titel: Die Industrie der Zukunft
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RKW Magazin Titel
Die Vision
Unter der Überschrift „Industrie der Zukunft“ werden viele, schwer durchschaubare Stichworte und Konzepte gehandelt – Industrie 4.0, Smart Factory,
cyber-physische Systeme, Internet der Dinge – um nur einige zu nennen. Das
Gemeinsame und Neuartige in all diesen Ansätzen liegt in der Betonung der
stark zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung der industriellen Wertschöpfung. Diese sogenannte vierte industrielle Revolution ist bereits in vollem
Gange. Die vorausgegangenen Entwicklungsphasen bestanden demgegenüber in der Einführung mechanischer Produktionsanlagen, der arbeitsteiligen
Massenproduktion und schließlich der Automatisierung durch den Einsatz von
Elektronik und Informationstechnologie.
Die Idee einer immer stärker integrierten Industrie ist dabei nicht gänzlich neu.
Schon in den 80er Jahren wurde im Zuge der Computer-Integrated-Manufacturing-Euphorie die Verbindung zwischen Fabrikautomation, Produktionsplanung
und -steuerung propagiert. Die Umsetzung scheiterte an fehlenden technischen
Grundlagen. Dies hat sich zwischenzeitlich geändert, und schon heute gibt es
Modellfabriken, die dem Ideal nahe kommen. So ist beispielsweise die Siemens
Electronic Works Facility in Amberg in der Lage, auftragsorientiert (Built-to-Order) zu produzieren und dabei über 50.000 Produktvarianten mit 1,6 Milliarden
Die „Industrie der Zukunft“ ist für Deutsch-
verschiedenen Komponenten von 250 Lieferanten zu beherrschen.
land, das seinen Wohlstand zu wesentlichen
Teilen industrieller Wertschöpfung verdankt,
Treiber und Herausforderungen
von immenser Bedeutung. Doch was verbirgt
Die Industrie der Zukunft wird vom Bedarf nach immer flexibleren Wertschöp-
sich hinter diesem Schlagwort und welche
fungsstrukturen getrieben. Entscheidende Wettbewerbsvorteile ergeben sich
Herausforderungen sind zu meistern, damit
künftig für diejenigen Unternehmen,
die Industrie und der Produktionsstandort
Deutschland auch künftig ihre Wettbewerbs-
◼◼
die kundenspezifische Kleinserien wirtschaftlich und in kurzer Zeit fertigen
können,
fähigkeit bewahren?
◼◼
die in der Lage sind, in immer kürzeren zeitlichen Abständen innovative
Produkte auf den Markt zu bringen und
◼◼
die gleichzeitig nachhaltig und ressourceneffizient wirtschaften.
Arbeitskosten und die Auslastung von Anlagen spielen hingegen schon heute
eine abnehmende Rolle.
16 Titel: Von Industrie 4.o und Innovation 4.0
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RKW Magazin Titel
Dies erfordert in der Produktion intelligente Maschinen, Lagersysteme und
Aspekt der systematischen Innovation über Unternehmensgrenzen hinweg. Dies
Betriebsmittel, die untereinander Informationen austauschen und Prozesse aus-
wird durch Kooperationen mit Wissenschaft, Lieferanten, Kunden, aber auch
lösen. Diese sogenannten cyber-physischen Systeme sind nicht nur innerhalb
potenziellen Wettbewerbern ermöglicht.
eines Betriebes vernetzt, sondern sind auch mit in Echtzeit steuerbaren Wertschöpfungsnetzwerken verknüpft. Gleichzeitig ermöglicht und verlangt dies ein
Innovation 4.0 beinhaltet schließlich zusätzlich zu den oben genannten Konzep-
durchgehendes Engineering über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.
ten Prozesse, die notwendig sind, um sich auf internationalen Märkten zu etablieren. Dazu gehören nicht nur Absatzmärkte, sondern auch Märkte für Wissen
Viele dafür benötigte technische Grundlagen in der Sensorik, Datenverarbei-
und Vorleistungen. Fragen, mit denen sich das Fraunhofer MOEZ dabei beschäf-
tung, Kommunikation und Steuerung sind heute schon geschaffen. Um die
tigt, sind die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle in neuen Märkten, das
Vision über einzelne Vorzeigefabriken hinaus auch im großen Stil umzusetzen,
Management von Diversität bei Mitarbeitern und Ideen, das erfolgreiche Koo-
fehlen jedoch Standards für Infrastruktur, Schnittstellen und Informationsträger.
perieren in großen, internationalen Verbünden, der Schutz geistigen Eigentums
Software und Sicherheit sind ebenfalls ein zentrales Handlungsfeld für die Rea-
oder die Rolle der Standardisierung als Innovationstreiber. Dies bedingt in letzter
lisierung der Industrie 4.0. Neben technischen Fragen sind weitere strukturelle
Konsequenz neben allen technischen Aspekten die immer stärkere Ausrichtung
Voraussetzungen zu schaffen wie die operative Ausgestaltung von Prozessen
der Arbeitswelt an den Faktor Mensch.
oder die Mitarbeiterqualifikation. Alles zusammen wird sich in einem evolutionären Prozess vollziehen. „Es ist keinesfalls damit zu rechnen, dass bei beste-
Das erweiterte Innovationsverständnis fügt sich sehr gut in das integrative und
henden Produktionsanlagen der Stecker gezogen wird, um ihn bei neu errich-
ganzheitliche Konzept der Industrie 4.0 ein. Beides weiter zu entwickeln und mit
teten Industrie-4.0-Fabriken wieder einzustecken“ (sinngemäß nach Dr. Volker
Leben zu erfüllen ist der Anspruch für die Zukunft.
Denner, Robert Bosch GmbH).
Steigende Anforderungen an Innovationsprozesse
Spiegelbildlich zum Produktionsumfeld vollzieht sich ein Wandel in der Komplexität und den Anforderungen an Innovationsprozesse, wie Prof. Posselt
(Fraunhofer MOEZ) und Markus Garn (F.A.Z-Institut) beispielsweise bei einem
Vortrag zum „Innovation Unternehmergipfel“ in Frankfurt a. M. im Juni 2013
deutlich machten:
Das Innovationsverständnis der Zukunft lässt sich in Analogie zur industriellen
Entwicklung danach als Innovation 4.0 bezeichnen. Es beinhaltet das klassische
Innovationskonzept (Innovation 1.0), welches Innovationen als Ergebnis um-
Autoren:
triebiger Pionierunternehmer und gezielter Forschungs- und Entwicklungsauf-
Prof. Dr. rer. pol. Thorsten Posselt ist Leiter des Fraunhofer MOEZ
wendungen beschreibt. Dieses wird mit dem Innovationkonzept 2.0 um eine
und Professor für Innovationsmanagement und Innovationsökonomik an der Universität Leipzig.
prozessuale Sicht erweitert, wonach Innovationspotenziale durch effiziente
thorsten.posselt@moez.fraunhofer.de
Ausgestaltung der Prozesse innerhalb von Unternehmen erschlossen werden.
Dr. Harald Lehmann ist stellvertretender Leiter der Abteilung Innovationssysteme, Wertschöpfung
Der Open-Innovation-Ansatz (Innovation 3.0) wiederum erweitert um den
und internationale Verflechtung des Fraunhofer MOEZ. harald.lehmann@moez.fraunhofer.de
18 Titel: Von Industrie 4.o und Innovation 4.0
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
19
RKW Magazin Titel
Welche Auswirkungen hat die
Zukunftsindustrie auf die Beschäftigten?
→→
RKW Magazin: Die Verknüpfung von IT- und Internettechnologien
mit Produktionstechnologien wird seit einiger Zeit unter dem Label Industrie 4.0
diskutiert. Welche Aspekte sind neu bei diesem Begriff?
Dr. Hirsch-Kreinsen: Zum einen ist es ein Public-Relations-Kunstgriff. Dieses
Kürzel 4.0 macht die Leute sehr aufmerksam und verweist auf neue informationstechnologische Entwicklungen, die für die Industrie in irgendeiner Form
relevant sein sollen. Im nächsten Schritt kommt dann die Assoziation dieser Entwicklung mit der „vierten industriellen Revolution“: Nach der Dampfmaschine,
der Elektrotechnik und den mikroelektronisch fest verdrahteten Systemen sollen
nun die autonom-aktionsfähigen technologischen Systeme folgen. Diese Vision
eines handlungs- und strategiefähigen Agenten, der durchaus dem menschlichen Handeln und Denken ebenbürtig ist, ist der dritte Aspekt.
Das intelligente,
→→
cyber-physische System
in dieser vierten industriellen Revolution tatsächlich?
klingt nach Mensch gegen
Ich weiß nicht, ob das momentan überhaupt jemand beurteilen kann. Fest steht
Maschine und menschenleeren
allerdings, dass sich erstens im Vergleich zu den 90er Jahren die Technologie
Fabrikhallen. Im Interview
massiv weiterentwickelt hat, man denke zum Beispiel an Big Data. Zweitens ist
mit Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen,
die Technologie auch billiger geworden, und die Nutzungsgeräte wie Smart-
Professor für Wirtschafts-
phones sind weit verbreitet. Drittens ist der Druck zur Automatisierung unver-
und Industriesoziologie an
mindert da. Potenzial ist also vorhanden.
Sie sprechen von einer Vision. Was meinen Sie, welches Potenzial steckt
der TU Dortmund, wagten wir
einen Blick in die Zukunft, um
→→
Fragen bezüglich Industrie 4.0
„Lean Production“ und „computer-integrated manufacturing“, also CIM ab?
und dem Wandel der Arbeit
Das Konzept der „Lean Production“ war organisationsbezogen. Technologie
zu klären.
spielte eine nachgeordnete Rolle. Verschiedentlich wurde in der Lean-Debatte
Wie grenzt sich der Begriff „Industrie 4.0“ von Begriffen wie
sogar diskutiert, die Finger von der Automatisierung zu lassen, da die Rationalisierungspotenziale in der Organisation lägen. CIM hatte in der Tat eine ähnliche
Vision wie heute die Industrie 4.0: Es basierte auf der Idee, einzelne Poduktionstechnologien über eine zentrale Datenbank zu verbinden. Ich denke, CIM scheiterte in den 80er Jahren an einer inflexiblen Technologie, zu hohen Kosten und
ausschließlich technikzentrierten Ansätzen, die Fragen von Qualifikation und
Organisation völlig vernachlässigten.
20 Welche Auswirkungen hat die Zukunftsindustrie auf die Beschäftigten?
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
21
RKW Magazin Titel
„Mit dem Argument vom Arbeitsplatzverlust
wäre ich also vorsichtig.“
→→
Wie hat sich die Akzeptanz neuer Technologien
→→
Was ist mit der Angst vor Verlust des
durch deutsche Industrieunternehmen in den vergangenen
Arbeitsplatzes?
Jahrzehnten gewandelt?
Das ist momentan schwer zu entscheiden. Die Automati-
In den 80er Jahren war man sicherlich skeptischer, denn
sierung kann durchaus im ganz konkreten Fall zu einem
man wurde damals mit einer wirklich neuen Technolo-
Abbau von Arbeitsplätzen führen. Ich denke aber, dass un-
gie konfrontiert. Aber mittlerweile sind Vernetzung und
term Strich, gerade bei diesen komplexen neuen Systemen,
Internet ja zu Alltagstechnologien geworden. Die Umgangs-
es aufwendige Entwicklungs- und Einführungsphasen
und Akzeptanzsituation ist daher eine grundsätzlich
braucht und somit neue Funktionen für Arbeitnehmer ent-
andere. Zudem sind Technologien anwendungsfreund-
stehen. Mit dem Argument vom Arbeitsplatzverlust wäre
licher und günstiger geworden. Ich würde sagen, dass seit
ich also vorsichtig.
ungefähr 15 Jahren die Vernetzung in Unternehmen so
läuft, wie man es sich in den 80er Jahren vorstellte, sei es
→→
PPS, CAD oder CAM.
und seine Arbeit?
Wie betrifft Industrie 4.0 den Menschen
Über die Frage, wie sich Arbeit wandelt, kann man lange
→→
Welche Vorbehalte erwarten Sie im Hinblick
spekulieren. Der neu gebildete Mainstreamgedanke besagt,
auf die zunehmende Vernetzung und IT-basierte Steuerung
dass die neuen komplexen Systeme qualifiziertes Personal
von Produktionsprozessen?
auf allen Ebenen erfordern. Ich sehe das allerdings differen-
Ich habe vor einiger Zeit die Gelegenheit gehabt, mit einer
zierter. Man muss das Systemkonzept betrachten, das im
Geschäftsführerin eines kleinen Automobilzulieferers zu
Hintergrund steht: Läuft es auf reine Automatisierung hi-
sprechen. Als wir auf das Thema Industrie 4.0 kamen, sagte
naus? Dann würde der Mensch eine Lückenbüßerfunktion
sie fast wörtlich: „Ach, lassen Sie das doch. Wir haben an-
einnehmen. Ist es alternativ aber ein System, das sich auf
dere Sorgen.“ Das verweist auf Vorbehalte vor allen Dingen
Komplementarität von technologischer und menschlicher
bei kleineren Unternehmen. Denn hier fehlt es oft an den
Handlungsfähigkeit konzentriert oder das qualifikations-
entsprechenden Kompetenzen; man ist skeptisch, dass es
und personalorientiert ausgelegt wird, dann ergeben sich
zu viel kostet und zu komplex ist und man sich „Automati-
neue Möglichkeiten für die Gestaltung der Arbeit und dann
sierungsruinen“ ins Haus holt, die dann letztlich nichts tau-
ist auch der Mainstreamgedanke gar nicht so unwahr-
gen. Auf Seiten der Mitarbeiter muss differenziert werden.
scheinlich.
lifizierten Piloten total überfordern, weil der Mensch nicht
→→
in der Lage ist, die Gesamtsituation einzuschätzen, weil das
Industrie-4.0-Ansatz der Produktionsstandort Deutschland
System selbst widersprüchliche Informationen liefert und
gestärkt werden kann?
weil die Situation eigentlich nicht trainiert ist. Hier stellt
Industrie 4.0 wird die globalisierte Arbeitsverteilung mit
sich also der große Nachteil der Beherrschbarkeit von Son-
ihren Verlagerungstendenzen nicht bremsen können. Al-
dersituationen ein.
lerdings könnte dieses Konzept schon einen Beitrag leisten,
um den Produktionsstandort zu stärken – bei ausgesuchten
→→
Und die Chancen?
Betrieben. Ich denke hier an den technologieintensiven Mit-
Es gibt eine Masse von Chancen. Man könnte neue Arbeits-
telstand, die sogenannten Hidden Champions. Ich glaube
formen an solchen Systemen realisieren. Diese könnten of-
aber nicht, dass Industrie 4.0 eine flächendeckende Rolle
fener und netzwerkförmiger sein und auf hoher Autonomie
spielen wird.
der Mitarbeiter basieren. Die Mitarbeiter könnten mehr
Informationen bezüglich der Prozesse, in die sie eingebun-
→→
den sind, erhalten. Dies könnte durchaus zur Steigerung der
für kleinere Unternehmen?
Arbeitsmotivation und Loyalität der Beschäftigten führen,
KMU, so wie ich sie kenne, die nicht besonders technolo-
denn das Verständnis für den betrieblichen Ablauf steigt.
gieintensiv sind, ökonomisch aber durchaus erfolgreich,
Ob diese Entwicklung tatsächlich eintritt, hängt aber von
zum Beispiel Automobilzulieferer, Metallverarbeitungsbe-
den Einführungs- und Gestaltungsstrategien der Unterneh-
triebe, Möbelhersteller oder Ernährungsgewerbe, sind skep-
men ab.
tisch gegenüber dieser Vision. Es ist eben teuer und man
Wie zukunftsträchtig ist das Thema, insbesondere
fragt sich auch, was man davon hat. Muss man zwangsläu→→
Was kann ein Unternehmen für seine
fig automatisieren, schließlich funktioniert die Produktion
Mitarbeiter tun, damit diese von der zunehmenden
doch auch so? Industrie 4.0 ist definitiv ein zukunftsträch-
Digitalisierung profitieren können?
tiges Thema, aber man muss es differenziert bewerten.
Eine ausschließliche Technikorientierung vermeiden. Plus
die Argumente, die wir alle kennen: Die Mitarbeiter syste-
→→
matisch qualifizieren und einbinden, den Betriebsrat mit-
das interessante Gespräch!
Herr Dr. Hirsch-Kreinsen, vielen Dank für
nehmen und so weiter.
Bei technisch versierten Leuten kann die Offenheit groß
sein. Bei weniger technikaffinen Mitarbeitern, die eher an
→→
routinierte Tätigkeiten gewohnt sind, kann es zu Wider-
In der Automatisierungstheorie wird auf das Awareness-
ständen und Unwillen über neue Arbeitsformen kommen.
Problem bei komplexen autonom-agierenden Systemen
Welche Nachteile entstehen für Beschäftigte?
Das Interview mit Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen,
verwiesen, die sogenannten Ironien der Automation nach
TU Dortmund, hartmut.hirsch-kreinsen@tu-dortmund.de , führten
Bainbridge. Man kann das am Beispiel eines Piloten er-
Dr. Matthias Wallisch, Projektleiter im RKW Kompetenzzentrum,
klären: Hochqualifiziertes Personal sitzt an Systemen, die
wallisch@rkw.de
tendenziell autonom handlungsfähig sind. Sie fliegen und
Angela Friedrich, studentische Mitarbeiterin der Redaktion,
fliegen, alles funktioniert wunderbar, eine Routinesituati-
friedrich@rkw.de
on. Plötzlich tauchen jedoch Probleme auf, die die hochqua-
22 Welche Auswirkungen hat die Zukunftsindustrie auf die Beschäftigten?
Glauben Sie, dass mit dem
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
23
RKW Magazin Titel
Ob wir nun das Thema Industrie 4.0 als kontinuierliche Fortentwicklung
oder tatsächlich als vierte industrielle Revolution in der Produktion bezeichnen: Was mit cyber-physischen Systemen (CPS) als Treiber möglich
wird, verändert unsere Produktion so grundlegend, dass wir von einem
Paradigmenwechsel sprechen. Das Ziel dieses Wechsels ist aber nicht –
wie im vergangenen Jahrhundert – Personalkosten und Maschinenauslastung zu optimieren. Das Ziel der Industrie 4.0 muss Nachhaltigkeit
heißen und hat die Ressourceneffizienz als Treiber. Die Dimension des
ökologischen Fußabdrucks kommt als grundlegendes Zielelement der
Produktion hinzu. Insofern ist es vielleicht doch nicht zu hoch gegriffen,
von einer industriellen Revolution zu sprechen. Was wird sich verändern?
Renaissance der Ressourcensicht
Entwicklungen und Trends in Produktion und IT
Eine ganzheitliche Ressourceneffizienz wird weltweit
Nur eine dezentrale Intelligenz kann als Lösungsansatz
unsere Zukunft in der Produktion bestimmen. Sie basiert
diese Komplexität beherrschen: Die IT macht es möglich.
auf flexiblen und hochqualifizierten Mitarbeitern, die
Das hat die intelligente Vernetzung von dezentralen In-
intelligente automatisierte Prozesse bedienen. Der Fokus
formationsträgern und Informationserzeugern zur Folge.
auf Ressourceneffizienz bedeutet: Immer niedrigere Auto-
Das digitale Produkt-Lebenszyklus-Management, der digi-
matisierungskosten und höhere Automatisierungsflexibili-
tale Fabrikbetrieb, verbunden mit einer Orientierung hin
tät verhelfen Hochlohnländern zu steigender Produktivität
zu Dienstleistungen, Daten-Clouds und Produktions-Apps,
und schließlich sinkenden Arbeitskosten – ein Kreislauf, der
werden unter dem Begriff „Industrie 4.0“ zusammenge-
sich immer weiter verstärkt, je komplexer die Produktion
fasst, dem Aktionsraum der cyber-physischen Systeme
wird.
(siehe Abbildung 1).
Produktions-IT
Digital Product Lifecycle Management
Computer-
Digitale Fabrik
Integrated
Manufacturing
Digitaler Fabrikbetrieb
Embedded Systems IT
→ cyber-physische Systeme
Service-Orientierung
World Wide Web
„Internet of Things“
Web-
Orientierung
1990
Industrie 4.0
Die Smart Factory der Zukunft –
Wie die vierte industrielle Revolution die
Prozesse in der Produktion verändert
2000
Web 2.0
„Cloud“-Orientierung
„App“-Orientierung
2012
Zeit
Abbildung 1: Durch Produktions-IT vom Eingebetteten zum cyber-physischen System
24 Titel: Die Smart Factory der Zukunft
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
25
RKW Magazin Titel
Künftige Software-Designs werden in kürzester Zeit ein-
Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, können die Fabrik der
satzfähig sein. Sie sind stufenlos skalierbar und flexibel
Zukunft optimieren.
Explosion
Prozessmodul
Prozessmodul
Prozessmodul
Intelligente Roboter als
der Variantenvielfalt
erweiterbar. Damit kann man sie auch flexibel funktionell
universelle Betriebsmittel
integrieren, und sie erfordern keinen signifikanten Investi-
Die Fabrik der Zukunft organisiert sich selbst
tionsaufwand mehr. Anders als bisher, werden sie nämlich
Cyber-physische Systeme wie Maschinen und Anlagen ha-
künftig als Nutzungs-Lizenzpakete vertrieben, also verleast
ben eine Identität. Sie kommunizieren miteinander und mit
großserienfähiger
und nicht mehr verkauft.
der Umgebung. Sie konfigurieren sich selbst und speichern
Leichtbau
Prozessmodul
Prozessmodul
Prozessmodul
Prozessmodul
Informationen. Am Ende organisieren sie sich dezentral
Die Smart Factory als Fabrik der Zukunft bedient sich dieser
selbst.
Prozessmodul
neuen Systeme als Knoten eines Netzwerks. Eingebettete
Systeme werden IP-fähig und ermöglichen so eine Vernet-
Für die IT- und Steuerungslandschaften in Unternehmen
zung der realen Produktionswelt und Produktions-IT mit
bedeutet das eine weitergehende Service-Orientierung,
Web-Technologien, veranschaulicht in der Idee vom welt-
eine De-Hierarchisierung, ein „App-isierung“ und die Not-
weiten „Internet der Dinge, Daten und Dienste“.
wendigkeit für offene Standards. Die weitergehende Service-Orientierung (XaaS) in allen Bereichen des Lebens (use
Für die Produktion bedeutet dies, dass smarte Objekte
it but do not own it) wird also auch vor der digitalen Fa-
dezentrale Intelligenz in ein Netzwerk einbringen. Damit
brik nicht Halt machen. Service-orientierte IT-Architekturen
werden strikt horizontale und hierarchische Steuerungs-
werden in allen Bereichen der industriellen Produktion Ein-
architekturen abgelöst. Neue Fabrikplanungsmethoden
zug halten. Eine hierarchische Gliederung in verschiedene
auf Basis digitaler Modelle ermöglichen eine energie-
Ebenen wird sich auflösen, denn neue Funktionen und
und ressourcenoptimierte Produktion – das Kernziel von
Applikationen basieren auf Services aus verschiedenen Be-
Industrie 4.0.
reichen und Ebenen.
Modulare, schlanke
Betriebsmittel, Logistik
Produzieren
◼◼ Zaunlose Fabrik
◼◼ Mensch-Roboter-Kooperation
◼◼ „Lean“, geringer Footprint
◼◼ FTF, selbtfahrende Autos,
Verzicht auf Fördertechnik
◼◼ Modular, skalierbar, universell,
mobil
in turbulentem Umfeld
Prozessmodul
Prozessmodul
Modulare, kompatibel
Rekonfigurierbare
Produktionssysteme
vernetzte Steuerung
1
3
◼◼ Semantische Integration
◼◼ Plug&Produce
2
Abbildung 2: Entkoppelte, vollflexible und hochintegrierte Produktionssysteme [Quelle Fraunhofer IPA]
sehr robustes System, das schnell auf Änderungen reagie-
der Kunden in den Produktionsprozess. Unsere Stärke ist die
ren kann.
große Erfahrung bei den mechatronischen Systemen, auch
Die dezentrale Datennutzung und -verarbeitung in Clouds
Das Ende von Band und Takt
wird die „Fraktale Fabrik“ zur „Smarten Fabrik“ fortentwi-
Die neue Produktion wird selbstverständlich auch enorme
ckeln. Physikalische Daten werden mit Sensoren unmit-
Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben. Während
Das Auto fährt also autonom als CPS durch die Prozess-
sind eine Ausweitung unseres Mechatronik-Verständnisses
telbar erfasst und weltweiten Diensten zur Verfügung
heute die Herstellung des Automobils am Band getaktet
module des Montageraums. Die Module arbeiten mit un-
mit den Möglichkeiten des Internets. Dadurch, dass wir in
gestellt. Resultate dieser Auswertungen können direkt
ist, wird es morgen entkoppelte, vollflexible und hochinte-
terschiedlichen Takten. Damit werden individualisierende
Deutschland Disziplinen zusammenbringen und entspre-
zurückgespielt werden und mittels smarter Aktoren so die
grierte Produktionssysteme geben (siehe Abbildung 2).
Fertigungsschritte in die Montage integriert, deren Aufga-
chend institutionenübergreifend arbeiten, sind heutige
beninhalte skalierbar sind. Die Vision der zaunlosen Fabrik
Produktionen sehr gut aufgestellt beim Thema Industrie
In einem solchen Konzept sind die Montagestationen nicht
wird demnächst Realität sein, denn die sichere Mensch-Ma-
4.0.; hier entstehen systemisch Innovationen mit hoher
Die Vernetzung über digitale Kommunikationstechnolo-
miteinander verkettet und neben Montageoperationen
schine-Kooperation wird in großen Forschungsprojekten,
Marktbedeutung.
gien (drahtlos/drahtgebunden, lokal/global) ermöglicht
auch für individualisierte Bearbeitungsumfänge zuständig,
zum Beispiel am Fraunhofer IPA, intensiv vorangetrieben.
also das Einwirken auf die physikalische Welt. Dazu werden
zum Beispiel die Lackierung. Deshalb verwenden wir den
multimodale Mensch-Maschine-Schnittstellen verwendet,
Begriff Prozessmodule für definierte Fertigungs- und Mon-
Die Smart Factory der Zukunft – ein Fazit
das können unter anderem Touchdisplays, Sprachsteue-
tageoperationen. Durch das Nebeneinander einer Vielzahl
Bei der vierten industriellen Revolution steht aus Produk-
rung oder Gestensteuerung sein.
solcher Prozessmodule lassen sich alle notwendigen Einzel-
tionssicht die Smart Factory im Mittelpunkt. Dort werden
technologien für den Fahrzeugbau vorhalten. Produktseitig
Technologien verschmolzen, die aus der Informations- und
Die Entwicklung der cyber-physischen Systeme ging vom
wird das Auto bereits früh auf die Räder gestellt und mit
Kommunikationstechnik sowie aus dem Maschinen- und
passiven RFID (engl. radio-frequency identification) über
entsprechender Steuerungs- und Kommunikationstechnik
Anlagenbau kommen. Wir sind in Deutschland die Spezi-
Autor:
aktive Sensoren und Aktoren und netzwerkfähige intelli-
ausgestattet. Ohne dafür Fördertechnik oder Leitrechner zu
alisten für die variantenreiche Serienproduktion. Mit dem
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für
gente Komponenten. Aber erst die „Systems of Systems“,
benötigen, bewegt sich ein solch rollendes Chassis selbst
Konzept Industrie 4.0 gehen wir den nächsten Schritt zu
Produktionstechnik und Automatisierung IPA und Leiter des Instituts für
die Zusammenstellung von cyber-physischen Systemen,
zu den einzelnen Stationen und gibt dort den Impuls zum
noch mehr Varianz bei extremer Produktivität und noch
Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart.
die ihre Einzelfähigkeiten intelligent kombinieren, um neue
jeweils weiteren Aufbau. So erhalten wir ein dezentrales,
kleineren Stückzahlen mit einer noch höheren Einbindung
Thomas.Bauernhansl@ipa.fraunhofer.de
Fabrik in Echtzeit optimieren.
26 Titel: Die Smart Factory der Zukunft
RKW Magazin 4 | 2013
bei den Embedded Systems. Die cyber-physischen Systeme
www.rkw-magazin.de
27
RKW Magazin Titel
Neue Technologien gehen zunächst immer mit einem Risiko einher. Schon die ersten Nutzer des Feuers und
die Erfinder des Rads haben vermutlich negative Erfahrungen gesammelt, bevor alles reibungslos klappte. Die
Geschichte des Menschen ist aber auch eine Geschichte der Vernetzung – und je mehr Personen oder Dinge an
einer Kette hängen, desto mehr Schaden kann ein Problem entlang dieser Kette anrichten. Ein unkontrolliertes
Feuer im Lager einiger vorzeitlicher Jäger und Sammler war zwar sicherlich tragisch, aber weniger dramatisch als
ein Brand in einer dicht besiedelten mittelalterlichen Stadt.
FAKTOR
SICHERHEIT
Innovative Technologien als (k)ein Sicherheitsrisiko
Vernetzung als Angriffspunkt
Dieser natürliche Trend zur Vernetzung befindet sich zurzeit auf der Schwelle zu einer ganz neuen Qualität. Es
braucht nicht mehr den Menschen als Bindeglied – diese Funktion übernimmt immer öfter die Informationsund Kommunikationstechnologie. Bestand die Verbindung bis jetzt meist noch aus „Mensch zu Mensch“ oder
„Mensch zu Maschine“, werden wir es in Zukunft sehr häufig mit dem Modell „Maschine zu Maschine“ zu tun
haben, oft „Internet der Dinge“ genannt. Am Ende kann alles irgendwie mit allem vernetzt werden – mit dem
Resultat, dass auch alles ein möglicher Angriffspunkt für alles ist.
Diese Entwicklung betrifft ganz besonders die Wirtschaft. Die Vorteile der Vernetzung sind zu groß, um darauf
zu verzichten; das hat die Geschichte der Menschheit bereits über Jahrtausende belegt. Wer sich abkoppelt,
verliert. Gleichzeitig bedeutet die Verknüpfung von Menschen, Maschinen und Prozessen über Unternehmensgrenzen hinweg auch ein existenzielles Risiko, das auf intelligente Weise minimiert werden muss. Am
besten kann dies gelingen, wenn das Thema Sicherheit so früh wie möglich einbezogen wird, also spätestens
jetzt.
Safety und Security
Dafür ist es zunächst wichtig, Sicherheit zu definieren. Leider fehlt es dem Land der Dichter und Denker
manchmal an treffenden Wörtern, wenn es um neue Technologien geht. Wer sich mit dem Thema Sicherheit
befasst, kommt daher schneller voran, wenn er es in zwei englische Begriffe gliedert: Safety und Security.
Safety steht dabei für den Schutz eines Systems vor Ausfällen, beispielsweise durch Programmierfehler oder
Unterbrechungen der Stromversorgung. Security steht dagegen in der Regel für den Schutz vor Angriffen von
außen, sei es durch Hacker, Viren oder andere unerwünschte Eindringlinge. Bis jetzt kümmert sich die Industrie weit überwiegend um den Bereich Safety. Wer sich vernetzt, muss sich jedoch dringend auch stärker mit
dem Bereich Security befassen.
28 Titel: Faktor Sicherheit – Innovative Technologien als (k)ein Sicherheitsrisiko
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
29
RKW Magazin Titel
Ein weiterer Begriff, der in diesem Zusammenhang massiv an Bedeutung ge-
Lösungen für die Zukunft
winnen wird, ist „Industrie 4.0“. Gemeint ist die sogenannte „vierte industriel-
Die wenigsten dieser Lösungen müssen noch erfunden werden. Teilweise
le Revolution“: Nach der Dampfmaschine, dem Fließband und der Computer-
genügt es, bewährte Sicherheitskonzepte aus der Informationstechnologie
technologie kommt nun die Smart Factory, also die Fabrik, in der die Prozesse
in das verarbeitende Gewerbe zu übertragen. Dies beinhaltet zum einen na-
intelligent miteinander verknüpft sind, um ohne Eingriff des Menschen kluge
türlich technische Sicherungen, die boshafte Eindringlinge fernhalten. Spä-
Entscheidungen treffen zu können. Das technologische Rückgrat sind dabei
testens der Stuxnet-Virus, der die iranischen Atomanlagen lahmgelegt hat
die Sensortechnik und die darauf aufbauenden cyber-physischen Systeme –
und jetzt noch immer als eine Art Bastelanleitung durch die Schattenwelt
also kleinere Verbünde an Dingen, die elektronisch miteinander kommuni-
des Internets geistert, hat die Gefahr verdeutlicht. Zum anderen gilt es aber
zieren.
auch, die menschliche Komponente zu berücksichtigen. Mitarbeiter müssen
eingebunden und geschult, aber nicht überfordert werden. Wenn man einen
Solche vernetzten Systeme sind immer nur so sicher wie ihre schwächste
Menschen zwingt, jede Woche sein Passwort zu ändern, schreibt er es auf
Stelle. Wenn zum Beispiel ein Wartungstechniker einen Zugang erhält, um
einen Zettel und pinnt es an den Bildschirm – wo das Reinigungspersonal es
mit dem Handy von Zuhause aus eine potenzielle Störung beheben zu kön-
bequem ablesen kann. Wichtig ist darüber hinaus, sich externes Know-how
nen, stellt das eine spürbare Schwächung des kompletten betroffenen Pro-
ins Unternehmen zu holen, am besten in Form eines Security Audits.
duktionsprozesses dar. Mobile Endgeräte, besonders aus dem privaten UmBis jetzt haben viele Betriebe gedacht, das ganze Thema betreffe sie nicht,
feld, zählen zu den größten Sicherheitsrisiken für Informationssysteme.
weil sie zu unbedeutend sind und sich niemand für sie interessiert. InzwiBis jetzt ist die Industrie 4.0 noch weitgehend Zukunftsmusik, aber die Welt
schen kann aber ein einziger gelangweilter Student, der irgendwo auf der
wird sich schon in den kommenden Jahren zügig in diese Richtung entwickeln.
Welt sitzt, im schlimmsten Fall ein ganzes Unternehmen mit zahlreichen Mit-
In Teilbereichen ist das auch bereits geschehen. Die Automobilindustrie zählt
arbeitern an die Wand fahren lassen. Die destruktive Energie dafür existiert
beispielsweise meist zu den ersten, die in neue Technologien investieren,
zweifellos. Produktionsanlagen können zum Stillstand gebracht werden, oder
wenn sich Potenziale für die Effizienzsteigerung erschließen lassen. Auch die
es werden – noch perfider – Fehler in die Waren eingebaut, die sich vielleicht
Logistik setzt schon häufig auf vernetzte Systeme, etwa beim sogenannten
erst deutlich später zeigen. Daher ist es empfehlenswert, Security jetzt als ei-
„Tracking and Tracing“, also der Verfolgung von Sendungen. Einer der nächs-
nen Teil des Qualitätsmanagements zu verstehen. Und nicht erst, wenn der
ten Schritte wird sein, die Warenströme auch innerhalb der Unternehmen
Schaden bereits entstanden ist.
genauer zu verfolgen und automatisch zu steuern.
In Zukunft arbeiten Betriebe also in Verbünden aus Systemen, die sich durch
den eigenen Betrieb und die gesamte weitere Supply Chain ziehen. Der alte
Ansatz, lauter abgeschottete Systeme als Insellösungen zu betreiben, lässt
sich nicht mehr halten. Daher müssen Lösungen her, um die Sicherheit in der
Autor:
neuen Wirtschaftsrealität zu gewährleisten.
Matthias Brucke leitet mit Kollegen den FuE-Bereich Verkehr beim OFFIS Institut für Informatik und
ist dort für das Business Development zuständig. Er ist Vorstandsmitglied des BITKOM Arbeitskreises
Cyber Physical Systems. brucke@offis.de, www.offis.de
30 Titel: Faktor Sicherheit – Innovative Technologien als (k)ein Sicherheitsrisiko
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
31
RKW Magazin Fokus
Thomas Merten ist Geschäftsführender Gesellschafter der Trifolium – Beratungsgesellschaft mbH und
des Faktor 10 – Instituts für nachhaltiges Wirtschaften gemeinnützige GmbH. Er forscht und berät seit mehr als
15 Jahren zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften.
WIR HABEN NACHGEFRAGT ...
Vier Unternehmen hat die RKW Magazin-Redaktion
das Jahr hindurch begleiten dürfen und durch die zahlreichen
Antworten einen guten Einblick in die betriebliche Praxis
erhalten. Wir sagen: Herzlichen Dank & alles Gute für
Ihre Zukunft!
thomas.merten@trifolium.org, www.nachhaltigkeit.de, www.f10-institut.org
Was ist für Sie die Technologie der Zukunft?
dungen nutzen wir Digitalisierung und Vernetzung vor
Ich würde hier nicht von DER Technologie, sondern lieber
allem für unternehmensübergreifendes Arbeiten in Pro-
von DEM Technologiefeld der Zukunft sprechen: Ressour-
jekten mit anderen Institutionen. Hier entstehen, neben
ceneffizienz. Dieses Themenfeld ist ein wichtiger Schlüssel
dem internen Server- und Wissensmanagement, erhöhte
zur Lösung drängender globaler Probleme und zur Siche-
Anforderungen an die Nutzer: Datensicherheit, Umgang
rung des industriellen Standorts Deutschland, weist aber
mit Datenflut, gezielte Informationen und Verabredungen
weit über Technologie im engeren Sinne hinaus: Die res-
von zu verwendenden Standards.
sourcenleichte Wirtschaft wird unser Arbeiten und unser
Leben ähnlich stark verändern wie die Digitale Revolution.
Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu. Wie werden Sie es –
Letztendlich spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle
unternehmerisch gesehen – in Erinnerung behalten? Was
bei der notwendigen Senkung des Ressourcenverbrauchs.
erwarten Sie für Ihren Betrieb in der Zukunft?
2013 war für uns ein ereignis-, arbeits- und erfolgreiches
Herbert Klein ist Werkleiter der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH im Werk Peißenberg. Dort produzieren
etwa 280 Mitarbeiter medizinische Geräte in allen Varianten. herbert.klein1@agfa.com, www.agfahealthcare.com
Wie weit ist die Digitalisierung und/oder Vernetzung
Jahr. Ich erwarte für die Zukunft, dass das Thema Nachhal-
in Ihrem Unternehmen schon fortgeschritten?
tigkeit in den Unternehmen immer selbstverständlicher
Neben den üblichen und unverzichtbaren Office-Anwen-
wird.
Johannes Wiese ist Geschäftsführender Gesellschafter der BlueLineProductions GbR aus Erfurt. Die
Was ist für Sie die Technologie der Zukunft? Kommunikationsagentur besteht aus zwölf Mitarbeitern und beschäftigt sich mit der Positionierung von Marken
Hier sehe ich deutlich den Bereich des Abfallrecyclings.
abläufe ferngesteuert initiiert und geprüft. In unserem
Produzierte Güter werden nach Gebrauchsende einfach
Produktionswerk für Medizingeräte werden die Ferti-
verschrottet. Jedoch birgt jedes Gerät unzählige Stoffe,
gungsmaschinen direkt auf Basis der CAD-Daten aus der
die wiederverwendet werden können. Hierzu müssen effi-
Entwicklung programmiert. Die Fehlerbehebung während
Was ist für Sie die Technologie der Zukunft?
Arbeitsalltag ist auf die digitale Kommunikation ausge-
ziente Verfahren entwickelt werden, um diese Ressourcen
der mannlosen Schichten in der automatisierten Blech-
Nach wie vor das Internet, dessen Potenzial wir noch nicht
richtet. Da kommen Facebook, Twitter, Email, Clouds oder
wirtschaftlich nutzbar zu machen. Als wichtigen Baustein
teileherstellung funktioniert via Kommunikation von
ansatzweise ausgeschöpft haben. Den mobilen Datenaus-
Skype regelmäßig abwechselnd oder parallel zum Einsatz.
dazu sehe ich auch die globale Informationstechnologie.
Maschine zum Smartphone der Rufbereitschaft. Somit ist
tausch, simultanes Arbeiten an Projekten von unterschied-
Mobiles Internet wird immer wichtiger, um Daten jederzeit
Für unsere Medizintechnikgeräte gibt es schon seit vielen
Industrie 4.0 bei uns schon lange angekommen!
lichen Orten aus, nutzen heute noch sehr wenige Firmen.
parat zu haben.
bei verschiedenen Zielgruppen. johannes.wiese@blueline-productions.de, www.blueline-productions.de
Sobald sich Kosten reduzieren und eine Nutzung für KMU
Jahren einen Recyclingpass, in dem beschrieben wird, was
in welcher Form wiederverwertet werden kann. Dies sollte
Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu. Wie werden Sie
wirtschaftlich wird, werden wir hier erneut einen enormen
Wo sehen Sie bei der fortschreitenden digitalen Vernetzung
von jedem Wirtschaftsgut erstellt werden und weltweit
es – unternehmerisch gesehen – in Erinnerung behalten?
Schub an Innovationen erleben. Deshalb ist der Vorstoß
Probleme für Ihr oder auch für andere Unternehmen?
verfügbar sein.
Was erwarten Sie für Ihren Betrieb in der Zukunft? einiger Netzanbieter zur Teuerung bei größerem Daten-
Die Nutzung vieler unterschiedlicher Systeme bedarf eines
Wir sind überaus zufrieden mit diesem Jahr 2013. Die
transfer rückwärtsgewandt. Probleme bei der Refinan-
strikten Plans, dem alle folgen. Persönliche Absprachen
bereits sehr offensiv angesetzten Budgetwerte für den
zierung des Netzausbaus müssen stattdessen politisch
bleiben daher unabdingbar, um Struktur und Überblick zu
gelöst werden.
bewahren. Je größer ein Unternehmen jedoch ist, umso
Wie weit ist die Digitalisierung und/oder Vernetzung in
Ihrem Unternehmen schon fortgeschritten? Umsatz wurden real noch getoppt. Zudem wurden
Wir als Agfa HealthCare bieten Krankenhäusern alle not-
einige wichtige strategische Entscheidungen seitens des
wendige Hard- und Software für Medizingeräte an, um
Managements getroffen, um für die nächsten fünf bis
Wie weit ist die Digitalisierung und/oder Vernetzung in
reagieren. Der Bedarf an Schulungen für den Bereich Me-
volldigital die Prozesse in der Klinik steuern, überwachen
zehn Jahre die Aktivitäten des Werks zu stärken und aus-
Ihrem Unternehmen schon fortgeschritten? dienkompetenz wird drastisch steigen, denn auch so ge-
und speichern zu können. Bei Montage und Inbetrieb-
zubauen. Für 2014 erwarten wir ein erneut sehr gutes
Im Prinzip sind wir ohne Internet handlungsunfähig.
nannte „Digital Natives“ werden im späteren Berufsleben
nahme der Medizinprodukte werden Dauer- und Test-
Jahr hinsichtlich Umsatz und Ergebnis.
Es klingt vielleicht bescheiden, aber unser gänzlicher
nur mühevoll Schritt halten können.
32 Fokus: Wir haben nachgefragt ...
RKW Magazin 4 | 2013
schwieriger lässt sich auf Neuerungen im digitalen Bereich
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33
RKW Magazin Fokus
Die sogenannte vierte industrielle Revolution be-
Auch unsere Mobilität wird zunehmend smar-
trifft nicht nur die oft erwähnten Veränderungen
ter. Die Verkehrsmittelwahl wird in Abhängig-
im Produktionsprozess oder der Logistik, man
keit von der Verkehrssituation getroffen. Autos
findet sie in fast jedem Bereich: bei Dienstlei-
vernetzen sich mit anderen Autos, anderen Ver-
stungen, im Handel, in der Medizin und vielem
kehrsanbietern sowie der Infrastruktur, was es
mehr. Individualisierte Produkte können zu Kos-
ermöglicht, Unfälle und Verzögerungen zu ver-
ten eines Massenherstellers realisiert werden.
meiden und effizienter das Ziel zu erreichen. Au-
Intelligente Produkte unterstützen aktiv den Pro-
tos können beispielsweise erkennen, wann eine
duktionsprozess. Das sind keine Fantasien eines
Ampel auf Grün oder Rot schaltet und aufgrund
Science-Fiction-Romanautors, sondern bereits
dieser Information die perfekte Geschwindigkeit
beginnende Realität. Dabei sind die Verände-
fahren. Dieses simple Beispiel eröffnet enorme
rungen in Richtung Industrie 4.0 ein stetiger Pro-
Einsparpotenziale für den Kraftstoffverbrauch,
zess, so dass die bestehende Infrastruktur Schritt
kommt der Umwelt zugute und optimiert den
für Schritt nachgerüstet werden kann, ohne dass
Verkehrsfluss.
die eigentliche Produktion oder Leistung davon
beeinträchtigt wird.
Mit dem eigenen Autoschlüssel oder Smartphone ist es möglich, im Auto über das Navigati-
Die Zukunft wird smart
onsgerät eine Karte für eine Zugfahrt zu kaufen,
Die klassische Produktion mit einer zentralen
diese zu speichern und vom Zug wieder in einen
Steuerung verwandelt sich zunehmend zu einer
Mietwagen zu steigen, der sich mit dem gleichen
dezentralen Selbstorganisation. Das Produkt
Schlüssel öffnen lässt. Eine solche vernetzte, ver-
kommuniziert mit den Produktionsanlagen und
kehrsmittelübergreifende Mobilität ist technisch
das System steuert und überwacht sich selbst.
bereits machbar, wird jedoch durch unterschied-
Dieser Vorgang ist auf Gebäude übertragbar:
liche Zugangsvoraussetzungen einzelner Ver-
sogenannte Smart Buildings, in denen die Haus-
kehrsmittelanbieter erschwert.
technik oder auch Haushaltsgeräte miteinander
Fast im Alltag angekommen
Erste Ansätze von Industrie 4.0 in der Praxis
kommunizieren. Lichter oder Geräte sind vernetzt und können Daten speichern sowie nach
einer eigenen Logik arbeiten. So fahren je nach
Lichteinfall die Jalousien herauf oder herunter,
oder die Heizung wird per Smartphone ferngesteuert.
34 Fokus: Fast im Alltag angekommen – Erste Ansätze von Industrie 4.0 in der Praxis
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
35
RKW Magazin Fokus
Ansatz im Handel: RFID-Technologie
Einige bekannte Kleidermarken wie Levi’s und Gerry Web-
Inzwischen sind die einfachen 3D-Drucker schon unter
Realisierbar wird das Ganze unter anderem durch die RFID-
ber nähen bereits einen RFID-Chip in die Kleidung ein. RFID-
1.000 Euro erhältlich, womit sich auch Möglichkeiten
Technologie. RFID (Radio Frequency Identification) ist ein
Funk-Chips benötigen für das Aussenden ihrer Speicher-
für kleinere Unternehmen und Startups eröffnen. Sogar
elektronisches Identifikationssystem zur berührungslosen
information keine Batterie. Den nötigen Strom liefern die
Privathaushalte sind damit in der Lage, kleine kaputte
Übertragung von Daten über Radiowellen, ohne dass Sicht-
Lesegeräte drahtlos als elektromagnetischen Impuls oder
Gegenstände wie Türknaufe bei Bedarf selbst zu drucken.
kontakt notwendig ist. Dabei erlaubt das Verfahren, dass
hochfrequente Radiowelle. Die Antenne, über die der Chip
Es existieren bereits Plattformen im Internet, von denen
die Daten über wenige Meter hinweg gelesen werden kön-
auch den Strom bezieht, ist so klein, dass sie problemlos
Anleitungen und Vorlagen heruntergeladen werden kön-
nen.
in einem Waschzettel Platz findet. Chip und Antenne sind
nen. Zwar sind die wirklich leistungsstarken 3D-Drucker
robust und können viele Waschgänge überstehen.
für den Normalverbraucher noch unerschwinglich; das-
Durch RFID-Etiketten an Kleidung oder Lebensmitteln kann
selbe galt jedoch früher auch für die 2D-Laserdrucker, wel-
die gesamte Wertschöpfungskette zurückverfolgt und
Natürlich ist dieses Vorgehen auch umstritten, da es Infor-
transparent gemacht werden. Auch Temperaturschwan-
mationen über den Kunden preisgibt und eine Nachverfol-
kungen in der Kühlkette – bei empfindlichen Lebensmitteln
gung möglich macht. Allerdings kann der RFID-Code nur
Derzeit wird viel zu diesem Thema geforscht, da die
besonders bedenklich – können genauestens kontrolliert
mit einem erheblichen Aufwand und nur in direkter Nähe
Struktur der Gegenstände noch eher grob und gerade bei
und auf diese Art vermieden werden. Das Produkt ist sogar
durch Dritte ausgelesen werden. Im Regelfall werden die
günstigen Druckern keine höhere Auflösung möglich ist.
in der Lage, selbstständig anzuzeigen, ob die Kühlkette un-
Sender von den gekauften Produkten beim Verlassen des
Die Erwartungen sind in jedem Fall groß.
terbrochen wurde. Gerade bei Medizinartikeln eine manch-
Ladens ohnehin entfernt oder deaktiviert.
mal lebensrettende Funktion, da dies bisher nicht immer
che heutzutage in fast jedem Haushalt zu finden sind.
Fazit
verlässlich überprüfbar ist. Über RFID ist das Produkt bereits
Ansatz in der Produktion: der 3D-Druck
Industrie 4.0 ist ein Prozess, der noch in den Anfängen
Autoren:
während des Transports in der Lage, zu erkennen, ob die er-
Der 3D-Druck ermöglicht die Herstellung von individua-
steckt, jedoch erstaunliche Entwicklungen mit sich bringt
Elisabeth Trilling ist wissenschaftliche
forderliche Temperatur eingehalten wird, und kann die In-
lisierten Produkten in kürzester Zeit. Ein Ersatzteil kann
und die Wirtschaft grundlegend verändern wird. Ähnlich
Mitarbeiterin im Fachbereich Inno-
formation direkt an die Steuerung weitergeben.
direkt vor Ort gedruckt werden. Transportprozesse und
wie beim Internet wird es einige Zeit dauern, bis die be-
vation im RKW Kompetenzzentrum.
Wartezeiten entfallen, und das Produkt wird so hergestellt,
schriebenen Technologien für jeden und im Alltag ver-
trillig@rkw.de
Im Einzelhandel bietet RFID viele Möglichkeiten und wird
wie es in diesem Fall benötigt wird. In der Medizin wird die
fügbar sind und sich das ganze Ausmaß ihrer Möglich-
von großen Konzernen, wie zum Beispiel der Metro Group,
Technik zum Beispiel bei Kieferprothesen bereits seit Jah-
keiten erschließt. Natürlich müssen auch die negativen
Tim Vollborth arbeitet als Projektleiter
bereits ausgiebig getestet. In Testsupermärkten wird jedes
ren eingesetzt. Auch in der Automobilindustrie werden seit
Seiten beachtet werden. So werden beispielsweise die
im Fachbereich Innovation im
Produkt mit einem RFID-Code versehen. Der Kunde hat so-
geraumer Zeit Stoßstangen und Einzelteile 3D-gedruckt.
Speicherung von Kaufgewohnheiten und der Handel mit
RKW Kompetenzzentrum.
mit über eine digitale Anzeige im Einkaufswagen immer
Zudem eröffnen sich gänzlich neue Geschäftsmodelle, wie
Kundendaten möglich. Für einige dürfte der Gedanke an
vollborth@rkw.de
die Übersicht, was und wie viel sich darin befindet. Er muss
zum Beispiel Reparaturdienstleistungen aus der Ferne. Geht
einen gläsernen Kunden beängstigend sein, die meisten
am Ende seines Einkaufes nur durch eine entsprechende
ein Teil in einer Maschine kaputt, kann das Problem durch
geben aber schon jetzt bereitwillig über Kundenkarten ihr
Schranke fahren und kann direkt kontaktlos bezahlen. La-
das Gerät selbst an den Techniker weitergegeben werden.
Einkaufsverhalten preis. Eine ernstzunehmende Bedro-
dendiebstahl wird unmöglich, da der RFID-Code, im Gegen-
Dieser konstruiert das passende Ersatzteil und sendet die
hung stellt die Möglichkeit der eindeutigen Identifikation
satz zum herkömmlichen Barcode, auch erfasst werden
Daten an einen 3D-Drucker vor Ort. Der einfache Verkauf
von Objekten, die massenhafte Zusammenführung von
kann, wenn er verdeckt ist.
von Maschinen und Produkten wandelt sich zu Service-Ge-
Daten oder die Personenverfolgung und Erstellung von Pro-
schäftsmodellen.
filen dar. Der Schutz von Daten auf privater, aber auch auf
öffentlicher Ebene verlangt daher eine Anpassung der
Gesetzeslage an die fortschreitende digitale Vernetzung.
36 Fokus: Fast im Alltag angekommen – Erste Ansätze von Industrie 4.0 in der Praxis
RKW Magazin 4 | 2013
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37
RKW Magazin Fokus
workerbot
Die Entwicklung eines humanoiden Roboters der pi4_robotics GmbH
Kompetenzen. Das ursprüngliche Ent-
bewerbsvorteil herausgestellt. Wirt-
duktionsprozessen benötigen, bietet
wicklungsziel rückt somit in greifbare
schaft und Politik sind nun daran in-
sich die Option zum Leasing an. Hier-
Nähe. Auch das „Zentrale Innovations-
teressiert, das produzierende Gewerbe
durch wird der workerbot wie ein Zeit-
programm Mittelstand“ stellt für pi4
in Deutschland zu halten. Durch eine
arbeiter flexibel einsetzbar.
robotics eine wichtige Unterstützung
flexible und effiziente Gestaltung von
dar, mit Hilfe dessen der Einstieg in
Produktionsprozessen besteht sogar
Die digitale Fabrik für KMU
die Photovoltaikindustrie erfolgreich
die Möglichkeit, ins Ausland verlagerte
In den Szenarien für zukünftige Pro-
gelingt.
Industrieaktivitäten wieder zurückzu-
duktionssysteme
holen. Vor diesem Hintergrund leiten
eine dezentrale Vernetzung aller rele-
Der voll funktionsfähige humanoide
sich
Automatisierungstechno-
vanten Komponenten und Informatio-
Roboter mit dem Namen workerbot
logien vielversprechende Absatzchan-
nen über Webserver heraus. Die Reali-
wird schließlich erstmals 2010 auf der
cen ab.
sierung einer digitalen Fabrik setzt den
für
Fachmesse für Automation und Me-
kristallisiert
sich
Umstieg auf neue Technologien vo-
chatronik AUTOMATICA in München
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
raus, die für Unternehmen mit hohen
präsentiert. Die Resonanz ist gewaltig:
durch innovative Technologien
Investitionen einhergehen. Insbeson-
Mehrfache Auszeichnungen und eine
Durch den Einsatz von humanoiden
dere bei vielen kleinen und mittleren
hohe Medienaufmerksamkeit schei-
Robotern wie den pi4 workerbot kön-
Unternehmen (KMU) ist die techno-
nen den Entwicklungsaufwand von
nen starre Fertigungslinien aufgebro-
logische Basis noch nicht vorhanden
mehreren Millionen Euro zu rechtfer-
chen werden. Der Roboter besitzt zwei
und notwenige Aufwendungen sind
tigen. Doch kurioserweise bleibt der
Arme mit einer Länge von jeweils 1,3 m
kurz- bis mittelfristig kaum zu stem-
kommerzielle Erfolg zunächst aus,
und einer Nutzlast von 10 kg pro Arm.
men. Hier ist eine Strategie gefragt,
obwohl Effizienz und Flexibilität das
Durch eine zusätzliche Drehachse in
die
globale industrielle Paradigma be-
der Taille wird das selbstständige Be-
nacheinander automatisiert und ver-
stimmen.
und Entladen seines Arbeitsplatzes
netzt. Der Aufbau von effizienten Pro-
ermöglicht. Eine hochflexible Fabrik-
duktionsmodulen mithilfe innovativer
Markteinführung mit Hürden
automation ist somit einfacher als bis-
Robotertechnologien scheint für KMU
Die Vorbehalte gegenüber der neuen
her realisierbar. Es besteht ein breites
zunächst eine praktikable Lösung dar-
einzelne
Produktionsaufgaben
Technologie sind so groß, dass eine
Spektrum an Einsatzbereichen: Verpa-
zustellen. Im Anschluss kann dann eine
Unternehmensgründung im
er keinen passenden Job. Also grün-
Konstrukteur wird eine neue Büroge-
Vermarktung (noch) nicht möglich ist.
ckung von Kunststoffteilen, Montage
schrittweise Vernetzung erfolgen, bis
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld
det er sein eigenes Unternehmen. Mit
meinschaft gegründet und das Ange-
Betriebsräte von Unternehmen treten
und Inspektion, Laserbeschriftung und
das gesamte System integriert ist.
Wir schreiben das Jahr 1994. Die an-
den verbleibenden 2.000 DM kauft er
botsportfolio erweitert.
auf den Plan, Stichworte wie „Jobkiller“
komplexe Vereinzelungsaufgaben.
fängliche Euphorie der Wiederverei-
einen Computer und bietet Program-
nigung ist verflogen. Unternehmen
mierleistungen an. Krinkes unterneh-
Aufbau von technologischer
tanz durch potenzielle Nutzer ist nicht
Eine grundlegende Technologie für die
sind vorsichtig bei der Einstellung von
merische Vision ist für die damalige
Kompetenz durch Förderprogramme
in Sichtweite. Nach den technischen
Realisierung der Aufgaben ist die in-
Mitarbeitern. Insbesondere die Be-
Zeit mehr als kühn: Die Entwicklung
Um die Vision eines humanoiden Ro-
Erfolgen ein herber Rückschlag für
tegrierte Bildverarbeitung. Hierdurch
rufsgruppe der Ingenieure hat einen
eines humanoiden Roboters.
boters entscheidend voranzubringen,
Matthias Krinke und sein Team. Jedoch
kann die Lage der zu bearbeitenden
fehlen jedoch weiterhin notwendige
kein Grund, die Weiterentwicklung
Teile – zum Beispiel auf einem Fließ-
schweren Stand. Aus heutiger Sicht
machen die Runde. Eine breite Akzep-
kaum mehr vorstellbar. Auch Matthias
Die erste Phase des Unternehmens ist
Entwicklungskapazitäten.
Matthias
und Verbesserung des workerbot auf-
band – erkannt werden. Die senso-
Krinke – damals Hochschulabsolvent
typisch für ein Startup. Die Etablierung
Krinke entschließt sich erstmals für
zugeben. Und das zu Recht, wie sich
rische Erfassung der Kräfte ermögli-
der TU München im Bereich Elektro-
am Markt verlangt Durchhaltevermö-
die Beantragung öffentlicher Förder-
drei Jahre später herausstellt. Im Zuge
cht außerdem die Handhabung von
Autor:
technik – ist von der schwierigen Ar-
gen. Zu Beginn des neuen Millenni-
mittel. Durch die Partizipation am
der Finanz- und Eurokrise hat sich die
empfindlichen Bauteilen. Aus Sicht
Dr. Matthias Wallisch ist Projektleiter
beitsmarktlage betroffen. Nach der
ums erfolgt eine erste Vergrößerung
EU-Projekt PiSA erfolgt ein Hinzuge-
hohe industrielle Wertschöpfung in
von Unternehmen, die nur temporäre
im Fachbereich Innovation im RKW Kompetenz-
Rückkehr von einer Weltreise findet
der Firma. Mit einem befreundeten
winn wesentlicher technologischer
Deutschland als dynamischer Wett-
Unterstützung im Rahmen von Pro-
zentrum. wallisch@rkw.de
38 Praxisbeispiel: Die Entwicklung eines humanoiden Roboters der pi4_robotics GmbH
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
39
RKW Magazin Fokus
Lebensalter und die Lebensqualität der
henden Umsatzpotenzial. Das Ange-
war, hinsichtlich der Realisierung von
Anwender.
bot der Assistenzsysteme richtet sich
AAL-Lösungen angemessen beraten
dabei vor allem an Pflegebedürftige,
zu können. Aus diesem Grund waren
Diese assistierenden Systeme gehen
chronisch Kranke und Menschen mit
nicht nur AAL-Technologien, Barriere-
also weit über das barrierefreie Bauen
Einschränkungen. Durch die Zunah-
freiheit, Gesundheit und Unterstüt-
hinaus. Vielmehr werden intelligente
me der Ein- bis Zweipersonenhaus-
zungsbedarf Inhalte der Schulung,
(Wohn-)Umgebungen geschaffen, die
halte ist aber davon auszugehen, dass
vielmehr wurden auch rechtliche Rah-
das Leben in den eigenen vier Wänden
die Nachfrage nach altersgerechten
menbedingungen, geeignete Finanzie-
in erster Linie den Bewohnern, aber
Assistenzsystemen insbesondere im
rungsmöglichkeiten und verschiedene
auch Angehörigen oder Pflegenden
Wohnumfeld in den nächsten Jahren
Geschäftsmodelle vermittelt.
erleichtern sollen. Mittels spezieller
steigen wird.
Funktionen kann Hilfe – beispielswei-
Smart Homes und Altersgerechte Assistenzsysteme
Wie können der Baumittelstand und das Bauhandwerk
profitieren?
Die Erfahrungen und Ergebnisse aus
se bei einem Sturz – angefordert wer-
Natürlich wird auch dieses Angebot
diesem und anderen Forschungsvor-
den. Auch können alltägliche Dinge
nicht ohne Einschränkungen von den
haben zeigen die Möglichkeiten dieses
gesteuert werden, wie das Schließen
Nutzern angenommen werden, denn
Wachstumsmarkts besonders für klei-
und Öffnen von Fenstern, die auto-
neben der Frage der Finanzierung ist
ne Unternehmen deutlich auf. Durch
matische Regulierung der Raumtem-
bei älteren Menschen oft die „Angst“
Netzwerke und Kooperationen zwi-
peratur, das Abrufen von Fahrplänen
vor neuen Technologien deutlich zu
schen Handwerkern, Industrie, Bau-
im ÖPNV oder sogar eine Erinnerung
spüren. Darum ist hier Aufklärungsar-
herren, Architekten und Fachplanern
an die Einnahme von Medikamenten
beit gefragt; die Systeme sollen eine
bestehen also große Chancen, einen
oder (Arzt-)Termine.
Erleichterung des Alltags darstellen
Betrieb neu zu positionieren und neue
und somit auch leicht anzuwenden
Kundenkreise zu gewinnen.
Doch nicht nur das Wohnumfeld kann
sein.
mit AAL-Systemen als Smart Home
Das RKW Kompetenzzentrum, RG-
ausgestattet werden, sondern auch
Wie können Bauunternehmen und
Bau, wird sich ab dem kommen-
Hightech-Arbeitsplätze oder im Be-
Bauhandwerk an diesem Zukunfts-
den Jahr vermehrt mit den Themen
Was in der Produktion Industrie 4.0
hier im Bereich der Altersgerechten
Was ist eigentlich AAL?
reich Mobilität/Verkehr, beim Lernen
markt teilhaben?
Altersgerechtes
Bauen
und
AAL
und Smart Factorys sind, findet sich
Assistenzsysteme.
AAL beschreibt die Vernetzung von
und in der Freizeit können assistieren-
Generell kann damit gerechnet wer-
befassen
insbesondere
die
Konzepten, Produkten und Dienstleis-
de Lösungen ältere und eingeschränk-
den, dass sich insbesondere für Woh-
Geschäftschancen für kleine und mittlere Unternehmen der Bauwirtschaft
auch im Gebäudebereich wieder. So
und
werden bereits in verschiedenen For-
Vor allem Dienstleister, Softwareent-
tungen mit Alltagsgegenständen im
te Menschen unterstützen und ihnen
nungsbauunternehmen,
men Smart Homes realisiert. Diese
wickler, Apparatebauer oder Netz-
sozialen Umfeld der Anwender, um
so mehr Freiheiten erlauben.
nehmen und Handwerker, die bereits
intelligenten Häuser zeichnen sich
betreiber wittern in diesem Bereich
diesen eine Unterstützung im alltäg-
durch die Vernetzung bestimmter Da-
große Geschäftschancen. Aber welche
lichen Leben bieten zu können. Diese
Das wirtschaftliche Potenzial der
freies Bauen und Umbauen und/oder
ten aus, die wichtige Steuerungsfunk-
Potenziale erschließen sich den klas-
betreffen überwiegend Gesundheit
altersgerechten Assistenzsysteme
beim Bauen im Bestand haben und
tionen übernehmen. Das beginnt be-
sischen Bauunternehmen und dem
und Pflege, Haushalt und Versorgung,
In einer im März 2012 veröffentlich-
den Umgang mit den Nutzern von be-
reits bei der Unterhaltungselektronik,
Bauhandwerk? Können Sie ebenfalls
Sicherheit und Privatsphäre sowie
ten Studie wurden die ökonomischen
wohnten Immobilien gewohnt sind,
geht über die Steuerung der Fenster,
an diesem Zukunftsmarkt teilhaben?
Kommunikation und soziales Umfeld.
Potenziale von AAL untersucht. Die
dieses Marktfeld besonders anbietet.
die mit der Energieversorgung des
Ohne Frage sind die Entwicklungs-
Die Systeme sind auf die speziellen An-
Ergebnisse zeigen die wirtschaftli-
Hauses vernetzt sind, bis hin zu umge-
möglichkeiten im Bereich der alters-
forderungen der Nutzer ausgelegt und
chen Chancen anhand der möglichen
Beispielsweise wurden in einem vom
bungsgestützten Systemen. Ein wich-
gerechten Assistenzsysteme, kurz AAL
können dementsprechend angepasst
Nachfrage durch die Zahlungsfähig-
Bundesministerium für Bildung und
Autorin:
tiger und sicherlich zukünftig noch an
für Ambient Assisted Living, enorm
werden. Diese Möglichkeiten erhöhen
keit beziehungsweise die Zahlungsbe-
Forschung (BMBF) geförderten Projekt
Christina Hoffmann ist Projektleiterin im
Bedeutung gewinnender Markt liegt
groß.
damit den Nutzungskontext in jedem
reitschaft in der Bevölkerung und dem
(geniAAL weiterbilden) erste Pilotschu-
RKW Kompetenzzentrum, RG-Bau.
hierdurch
lungen durchgeführt, deren Ziel es
c.hoffmann@rkw.de
40 Fokus: Smart Homes und Altersgerechte Assistenzsysteme
RKW Magazin 4 | 2013
Bauunter-
fokussieren.
Kompetenzen im Bereich Barriere-
möglicherweise
www.rkw-magazin.de
entste-
41
KO L U M N E
RKW Magazin Kolumne
Terminatörchen 4.0
und Matrix re-reloaded
Industrie 4.0 – das Internet der Dinge
mit der Zeit erfasst? Der Auserwähl-
¡Hasta la vista, Baby!
welt brauchen wir nicht diskutieren,
Es ist ein roter Faden, der sich durch
Ahnenreihe bekommen, die Jalousien
– Smart Building – der pi4-workerbot
te Neo muss all die verrückten Dinge
Da rede ich von einer ganzen Welt, die
höchstens über den vergleichbaren
die
zieht:
werden sich automatisch der Sonnen-
des Kollegen Wallisch … ein wenig
auf sich nehmen (Superman spielen,
geprägt ist von Utopien mechanischer
Grad der Intelligenz … aber das ist ein
Viele Menschen sind Neuem gegen-
einstrahlung anpassen, Ihr Auto gibt
klingt das ja schon nach Science Ficti-
gegen ein und dieselbe Visage immer
Allmacht, ehe ich von den einzelnen
anderes Thema … fest steht jedoch, an
über skeptisch, ängstlich, abwartend.
dem Herd Bescheid, wann er sich an-
on, nicht wahr? Grundsätzlich neigen
aufs Neue kämpfen usw.), nur weil
Individuen spreche (kann ich bei
humanoiden Geschöpfen mit künst-
Neues wird irgendwie als bedrohlich
schalten soll, um das Spaghettiwasser
wir Menschen dazu, skeptisch gegen-
ein paar Maschinen mit künstlicher
Androiden mit künstlicher Intelligenz
licher Intelligenz mangelt es nicht
wahrgenommen. Veränderungen sind
zum Kochen zu bringen, und in der Pro-
über „Neumodischem“ zu sein – oder
Intelligenz mal eben einen Krieg ge-
eigentlich von einem Individuum
auf der Leinwand. Ihre Rolle divergiert
gefürchtet. Dass die heutzutage soge-
duktion finden die einzelnen Teile der
gar etwas reserviert und ängstlich. Der
gen ihre Schöpfer gewonnen und zur
sprechen oder ist diese künstliche In-
hingegen sehr: Vom Freund und Be-
nannte Vergnügungsindustrie erfolg-
Fertigung wie von Zauberhand zusam-
Gedanke, dass es unter anderem eine
Kontrolle der überlebenden, ins Koma
telligenz, wenn sie denn mal irgend-
schützer über einen arbeitswütigen
reicher damit fährt, Visionen in Grau
men, weil sie sich quasi untereinan-
gewisse Art von mechanischer/künst-
versetzten Menschen ein Computer-
wann realistisch ist, an sich noch nicht
brillanten Kollegen hin zum diabo-
und Schwarz zu zeichnen, liegt auch
der austauschen. Und wenn es dann
licher und auch vernetzter Intelligenz
programm geschrieben haben, da sie
wesensbildend genug dafür? Hm,
lischen Hightech-Attentäter ist alles
daran, dass Menschen offener sind für
wirklich so weit ist, dass Agent Smith
geben könnte – vielleicht sogar in
auf deren Biomasse angewiesen sind,
noch eine Frage für die Philosophen).
vertreten. Schauen wir mal, was aus
derlei Szenarien und damit auch berei-
zum Hausbutler konfiguriert ist, dann
menschlicher Gestalt – fasziniert und
da wiederum die Menschen vorher
Nun ja, die Rede ist zumindest von
unserem guten Freund pi4-Workerbot
ter, dafür ihr Portemonnaie zu öffnen.
nutzen Sie doch am besten die ge-
verängstigt die Menschen jedoch seit
den Himmel verdunkelt haben, um
humanoiden Robotern, wie es etwa
noch wird – mit der richtigen Erzie-
Es liegt wohl in der Natur des Men-
wonnene Zeit, um sich vermehrt den
Jahrhunderten gleichermaßen. Schau-
die auf Sonnenlicht gründende Ener-
der pi4-workerbot ist, wenn er mal
hung, oder wie immer wir das auch
schen verankert, dass das Unheim-
düsteren Szenarien der Kinoleinwand
en wir uns doch mal um in der schau-
giezufuhr der Maschinen zu unterbin-
groß wird. Und wie sehen seine
nennen wollen. ☺
liche, Böse, Bedrohliche eine stärkere
zuzuwenden, während hh3-Doggybot
rig-schönen Welt der Sci-Fi-Cineastik …
den: Matrix (langer Satz: Luftholen).
persönlichen Idole in der großen,
Faszination auf uns ausübt und als
den Hund ausführt. Wir Menschen
brauchen das nämlich – Fantasie.
Menschheitsgeschichte
Das Internet der Dinge wiederum soll
fantastischen Welt des Kinos aus?
Die Industrie der Zukunft
unterhaltsamer empfunden wird als
Im Netz (gefangen?)
ja intelligente Gegenstände schaffen,
Wie lauten die großen Droiden und
Kommen wir zum Showdown und der
das Leben auf dem Ponyhof oder gar in
Ich gebe zu, von definitorischer wie
um den Computer mehr und mehr
Cyborgs, Androiden und Roboter der
Frage, ob diese Filmkolumne ein Hap-
der Realität. Aber genau da sind wir in-
wissenschaftlicher Exaktheit und Rea-
abzulösen und das Leben noch leich-
Kinoleinwand? Ich wette, unter den
pyend (und einen Sinn) haben wird?
zwischen: In der deutschen Wirtschaft
lität distanziere ich mich ein gehöriges
ter zu machen – hm, vertauschte Ma-
Top 5 befinden sich sicherlich C-3PO
Nein, natürlich nicht, schließlich ist es
und mit Industrie 4.0 öffnen sich auch
Maß, aber gehörig groß ist auch die
trixwelt, oder? Böse, böse Maschinen
aus StarWars, Data aus StarTrek und
eine Kolumne und der Verfasser zu-
dem deutschen Mittelstand neue Tü-
Idee, die hinter dieser erfolgreichen
… und der Mensch ist schuld. Warum
die für den Lauf der Weltgeschichte
dem phasenweise süffisant (im Mit-
ren und Tore, neue Wege können be-
Filmtrilogie steckt: Sie erinnern sich?
allerdings Bücher wie Filme Themen
ungefährlichere Variante von „Arnie“
telalter wäre ich wohl Hofnarr gewor-
schritten und neue Ziele gesetzt wer-
Schwarze Mäntel in Superzeitlupe mit
immer zu negativen Visionen verarbei-
Arnold Schwarzenegger: Terminator
den), aber Gott sei Dank noch immer
den.
Kampfeinlagen, die selbst Jacky Chan
ten müssen und der Mensch auch nur
T-800. Ach, Arnie, Du bist ein Teil der
anonym. Nichtsdestotrotz und aus-
in seinen jungen Jahren nicht hätte
das lesen/sehen will, bleibt wohl ein
Zukunft und irgendwo unter den Top
nahmsweise sollen ein paar „ernste“
Es ist der Anfang von etwas Neuem,
umsetzen können, und eine nebulöse
Rätsel, das Pfarrer, Philosophen oder
5 weltweit, wusstest Du das …? Über
Worte den Abschluss bilden.
aber auch etwas Gutem. Sie werden
Hintergrundgeschichte
Hirnforscher noch Kopfzerbrechen be-
die Zweckmäßigkeit des Workerbots
sehen: pi4-workerbot wird Brüder,
reiten wird.
in der realen wie des T-800 in der Film-
Schwestern, Nachwuchs und eine
in
düsterer
Atmosphäre, die der Zuschauer erst
42 Kolumne: Terminatörchen 4.0 und Matrix re-reloaded
RKW Magazin 4 | 2013
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Ihr RK-3-Wler
43
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durch Konsortien
→→ Arbeitskreis Kompetenznetz Motorsport,
INDUSTRIE DER ZUKUNFT
Technologien und Lösungen für den Einsatz im
Motorsport
→→ RKW Thüringen
→→ Beratung im Bereich neuer Technologien
→→ Beratung innovative Gründung
→→ Projekt KMU-kreativ
→→ Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft
44 Service: Unterstützungsleistungen vor Ort
RKW Magazin 4 | 2013
www.rkw-magazin.de
45
Terminkalender: Januar bis März 2014
RKW Magazin Service
Aktuelle Informationen finden Sie unter www.rkw.de/veranstaltungen
Januar
März
→ 8. Januar 2014
→ 20. Januar 2014
→ 30. Januar 2014
→ 3. bis 28. März 2014
Seminar „Personalgespräche erfolgreich führen“
Unternehmenswerkstatt „Employer Branding“, Solingen
Impulskonferenz Kultur-und Kreativwirtschaft
Lehrgang „Qualitätsbeauftragter – QB“
Kontakt: RKW Sachsen GmbH, Dienstleistungen und Beratung,
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
Rheinland-Pfalz, Trier
Kontakt: RKW Sachsen GmbH,
Ramona Laudel, Kerstin Wolfgramm, Tel. 0351 8322-331/337,
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
Kontakt: Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des
Dienstleistungen und Beratung,
Bundes, Sonja Alt, Tel. 06196 495-3255, E-Mail: alt@rkw-kreativ.de
Ramona Laudel, Kerstin Wolfgramm,
E-Mail: wbildung@rkw-sachsen.de
→ 21. Januar 2014
Tel. 0351 8322-331/337,
→ 9. Januar 2014
Unternehmenswerkstatt „Gute Mitarbeiterführung –
E-Mail: wbildung@rkw-sachsen.de
Seminar „Praktische Erfahrungen im Umgang mit den
gute Mitarbeiterbindung“, Amberg
INCOTERMS® 2010 im Export und Import“
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
Kontakt: RKW Sachsen GmbH, Dienstleistungen und Beratung,
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
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→ 17. März 2014
Workshop/Beratung EcoStep Konvoi – Start, Bremen
Ramona Laudel, Kerstin Wolfgramm, Tel. 0351 8322-331/337,
→ 19. Februar 2014
Kontakt: Koordinierungsstelle EcoStep, Mareike Westhäuser,
→ 22. Januar 2014
Infoveranstaltung „Wunscharbeitgeber werden:
Tel. 0421 323 464 28, E-Mail: westhaeuser@rkw-bremen.de
Unternehmenswerkstatt „Gute Mitarbeiterführung –
Fachkräfte finden und halten“, Leipzig
→ 14. Januar 2014
gute Mitarbeiterbindung“, Amberg
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum,
→ 17. bis 20. März 2014
Unternehmenswerkstatt „Employer Branding“, Solingen
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
Ulrike Heitzer-Priem, Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
Lehrgang „Der betriebliche Datenschutzbeauftragte mit
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
E-Mail: wbildung@rkw-sachsen.de
Praxiseinführung und Prüfung“
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
→ 19. Februar 2014
Kontakt: RKW Sachsen GmbH, Dienstleistungen und Beratung,
→ 23. Januar 2014
Fachveranstaltung „Digitales Planen, Bauen und Betreiben –
Ramona Laudel, Kerstin Wolfgramm, Tel. 0351 8322-331/337,
→ 14. Januar 2014
Unternehmenswerkstatt „Attraktiv für Frauen –
Neue Ideen umsetzen und Erfolg sichern“, Preisverleihung des
E-Mail: wbildung@rkw-sachsen.de
Seminar „In Führung gehen – damit aus Mitarbeitern nicht
weibliche Karrieren fördern“, Regensburg
Wettbewerbs „Auf IT gebaut“, bautec 2014, Messe Berlin
Gegenarbeiter werden“
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Günter Blochmann,
→ 17. bis 20. März 2014
Kontakt: RKW Thüringen GmbH, Nicol Ungelenk,
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
Tel. 06196 495-3502, E-Mail: blochmann@rkw.de
Global Entrepreneurship Congress, Workshop zum Thema
Tel. 0361/5514314, E-Mail: ungelenk@rkw-thueringen.de
„Experimental and iterative learning“, Moskau, Russland
→ 24. bis 26. Januar 2014
→ 20. Februar 2014
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Dr. Thomas Funke,
→ 15. Januar 2014
KarriereStart 2014 – Die Bildungs-, Job- und Gründermesse in
Fachveranstaltung „Energiewende als Bauaufgabe –
Tel. 06196 495-3240, E-Mail: funke@rkw.de
Seminar „Gelassen und sicher durch den Arbeitstag“
Sachsen
Mit Innovation nachhaltig bauen“, bautec 2014, Messe Berlin
Kontakt: RKW Thüringen GmbH, Nicol Ungelenk, Tel. 0361/5514314,
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Dr. Julia Wolff von der Sahl,
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ute Juschkus,
→ 27. März 2014
E-Mail: ungelenk@rkw-thueringen.de
Tel. 06196 495-3210, E-Mail: wolffvondersahl@rkw.de
Tel. 06196 495-3505, E-Mail: juschkus@rkw.de
Unternehmenswerkstatt „Employer Branding“, Aachen
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
→ 16. Januar 2014
→ 27. Januar 2014
→ 27. Februar 2014
Seminar „Führung und Motivation mit Stil“
Infonachmittag EcoStep, Bremen
Unternehmenswerkstatt „Ungenutzte
Kontakt: RKW Thüringen GmbH, Nicol Ungelenk, Tel. 0361/5514314,
Kontakt: Koordinierungsstelle EcoStep, Mareike Westhäuser,
Fachkräftepotenziale“, Regensburg
E-Mail: ungelenk@rkw-thueringen.de
Tel. 0421 323 464 28, E-Mail: westhaeuser@rkw-bremen.de
Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Ulrike Heitzer-Priem,
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
Tel. 06196 495-2810, E-Mail: heitzer@rkw.de
46 Service: Terminkalender Januar bis März 2014
RKW Magazin 4 | 2013
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