Lagerhalle im Krug-Logistikzentrum Ehemaliges Kaliwerk

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Lagerhalle im Krug-Logistikzentrum Ehemaliges Kaliwerk
Gezähekiste
Heft 11 Ausgabe: 01/2013
Zeitschrift des Hessischen Landesverbandes e. V. im Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V.
3. Hessischer Bergmannstag,
Bergparade in Neuhof
Ehemaliges Kaliwerk Volkenroda
Lagerhalle im Krug-Logistikzentrum
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40 Jahre Hessischer Landesverband
Das Werk Neuhof-Ellers gratuliert
Das Kaliwerk Neuhof-Ellers besteht seit mehr als 100 Jahren und gehört
mit ca. 700 Mitarbeitern zu den bedeutendsten industriellen Arbeitgebern
in der Region Fulda. Dieser traditionsreiche Bergwerksstandort gratuliert
dem Hessischen Landesverband e.V. im Bund deutscher Bergmanns-,
Hütten- und Knappenverein e.V. zum 40-jährigen Bestehen.
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Werk Neuhof-Ellers
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Ein Unternehmen der K+S Gruppe
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Editorial
Angesprochen ……
Inhaltsverzeichnis
Verehrte Leser!
Inhaltsverzeichnis
Termine
Impressum
„Angesprochen ...“ (Editorial)
Aktivitäten des Hessischen Landesverbandes
150 Jahre Kalibergbau in Deutschland (Teil 2)
Logistikzentrum der Fa. Krug
Entwicklung der Hessischen Bergbehörde (Teil 2)
Porträt letzter Hessischer Berghauptmann Dr. Schade
40 Jahre Hessischer Landesverband
In der aktuellen Ausgabe erscheint der
zweite Teil zur Entwicklung der Hessischen
Bergbehörde. Da die Bergaufsicht in Hessen vor Jahren neu geordnet wurde, hat
sich die Redaktion entschlossen, in dieser
Ausgabe über unseren letzten Berghauptmann Dr. Schade ein Porträt zu veröffentlichen. Der zweite Teil „150 Jahre KalibergFoto: Brigitte Striehn
bau“ von Prof. Dr. Slotta ist in dieser Ausgabe nachzulesen. Das neu erstellte Logistikzentrum der Firma Krug
in Bebra wird in einem Artikel vorgestellt. Seit der Gründung unseres Hessischen Landesverbandes sind nun 40 Jahre vergangen.
Unser erster Vorsitzender und Gründungsmitglied, Kamerad Horst
Bannert, berichtet in einem Artikel von der Idee, der Gründung
und den Anfangsjahren unseres Zusammenschlusses. Im Bericht
„Aktivitäten des Hessischen Landesverbandes“ sieht man ansatzweise das Wirken des Vorstandes und unserer Mitgliedsvereine.
Der Landesvorstand hatte satzungsgemäß zu seiner Landesdelegiertenversammlung nach Neuhof eingeladen. Ich konnte die angereisten Delegierten, Vorstandsmitglieder, Beiratsmitglieder und
unsere Ehrenmitglieder begrüßen. Nach den Grußworten berichtete unser Geschäftsführer über unsere Aktivitäten und unser Wirken. Unser Kassierer konnte über eine gesicherte Kassenlage informieren. In diesem Jahr wurde der geschäftsführende Vorstand neu
gewählt. Für mich war es erfreulich, dass sich der gesamte Vorstand
zur Wiederwahl gestellt hat. Dem Wahlvorstand mit den Beiratsmitgliedern Dieter Friedrich und Fredy Nothhelfer und als Vorsitzenden Kamerad Adolf Geis gilt mein Dank für die Leitung des
Wahlvorganges. Ich möchte mich bei den Delegierten, auch im Namen meine Vorstandskameraden, für das durch die Wahl ausgesprochene Vertrauen bedanken! Die Landesdelegiertenversammlung endete mit unserem Bergmannslied. Die nächsten Wochen
und Monate sind reichlich mit Terminen bestückt. Im Juni wird
unser Landesverband mit einigen Mitgliedsvereinen am 15. Europäischen Knappentag im Slowakischen Kosice teilnehmen. Wir
freuen uns darauf und in der nächsten Ausgabe wird darüber zu
lesen sein. Zu lesen sein wird in der nächsten Ausgabe auch über
das Jubiläum der Bergkapelle Neuhof, sie feiert in diesem Jahr ihr
35-jähriges Bestehen. Der Vorstand des Hessischen Landesverbandes würde sich über eine starke Beteiligung am Jubiläum unseres Mitgliedsvereins freuen! Ich wünsche uns allen viel Erfolg bei
der Tätigkeit für unseren Landesverband und Freude beim Lesen
dieser Ausgabe.
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Erläuterung zum Titel dieser Zeitschrift: Die Gezähekiste ist die Werkzeugkiste des Bergmanns.
Unser Titelmotiv: Schachtgerüst der ehemaligen Braunkohlengrube Stolzenbach im Borkener Kohlerevier.
Das Schachtgerüst wurde als Erinnerung an das tragische Grubenunglück des Jahres 1988 in die Kernstadt
Borken versetzt und fachgerecht aufgearbeitet; heute steht es direkt am Gebäude des Hessischen Braunkohle
Bergbaumuseums in der Borkener Altstadt. Die Museumsbesucher passieren es auf ihrem Weg vom Museumsgebäude in den Besucherstollen. Aufnahme: Ingo Sielaff
Termine
6. Juli 2013
13. - 14. Juli 2013
13. - 14. Juli 2013
6. Oktober 2013
30. November 2013
30. November 2013
6. Dezember 2013
7. Dezember 2013
14. Dezember 2013
31. Dezember 2013
9. Februar 2014
35 Jahre Bergmannskapelle Neuhof - Hattenhof
450 Jahre Caisse des Mineurs D`Echery
(Saint-Marie-aux-Mines) Frankreich-Elsass
20 Jahre Landesverband Sachsen –
Anhalt in Sangerhausen
Bergmannsandacht in Neuhof
Barbarafeier Knappenverein Sontra
Barbarafeier Bergmannsverein Neuhof
Barbarafeier Bergbaumuseum Nentershausen
Barbarafeier Bergmannsverein Borken
Barbarafeier Knappenverein Hirschberg
Abschlussgottesdienst in Borken
20. Kirchschicht in Heringen
Weitere Termine und Veranstaltungen sind bei den Mitgliedsvereinen zu erfragen
(siehe auch www.bergbau-hessen.de).
Impressum
Herausgeber:
Hessischer Landesverband e.V. im Bund Deutscher Bergmanns-,
Hütten- und Knappenvereine e.V. (www.bergbau-hessen.de)
Vorsitzender:
Dieter Guderjahn, Bodenweg 8
36266 Heringen (Werra)
(0 66 24) 13 84
dieter.guderjahn@onlinehome.de
Redaktionsteam „Gezähekiste“
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H A B E K O S T , Burg 1, 36341 Lauterbach
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Die „Gezähekiste“ erscheint zwei Mal im Kalenderjahr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos,
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bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung der Autoren oder der Redaktion/des Herausgebers.
Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung von Beiträgen in enger Abstimmung mit den Autoren vor.
Mit herzlichem Glückauf
Dieter Guderjahn, Vorsitzender des HLV
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Aktivitäten des Hessischen Landesverbandes
Dr. Dagmar Mehnert-Vöcking
Kirchschicht / u. a.
Die letzten Monate waren von vielen Feierlichkeiten geprägt. So war es eine Ehre für
die Mitglieder des Hessischen Landesverbandes, während der Adventszeit 2012 an
den traditionellen Barbarafeiern in Sontra,
Nentershausen, Borken und Hirschberg sowie an der Barbarafeier und den Festlichkeiten zur 105. Jahrfeier des Bergmannvereins Neuhof teilzunehmen. Am 22.12.2012
waren sowohl die Vertreter des Landesverbandes als auch die Bergmannskapelle und
der Bergmannsverein Wintershall Teilnehmer der sächsischen Bergparade in Leipzig.
Das alte Jahr wurde feierlich im Abschlussgottesdienst in Borken verabschiedet.
Der Einladung des Bergmannsvereins
„Glückauf“ Wintershall (Heringen/Werra)
zu seiner 19. Kirchschicht folgten am 10.
Februar 2013 über 400 Bergleute aus dem
gesamten Bundesgebiet. Der ökumenische
Bergdankgottesdienst thematisierte den
Konflikt zwischen Bergbau und Umwelt, der
in neuerer Zeit diese Grundstoffindustrie
belastet. Höhepunkt des Gottesdienstes war
die Weihe der neuen Vereinsfahne des Bergmannsvereins, bevor der Tag beim Tzscherperfrühstück im Heringer Bürgerhaus ausklang.
Im Hessischen Landesverband sind derzeit
24 Vereine mit mehr als 2500 Mitgliedern
verbunden. Am 23. März trafen sich 96 Delegierte dieser Vereine in Neuhof (Kreis Fulda), um für die nächsten vier Jahre einen
Gesamtvorstand zu wählen sowie über Zukunftsperspektiven zu beraten. Der bisherige Gesamtvorstand wurde für weitere vier
Jahre im Amt bestätigt: Vorsitzender Dieter
Guderjahn, Stellv. Vorsitzender Holger
Schmidt, Geschäftsführer Bernd Stahl, Kassierer Bernhard Kottusch, Stellv. Kassierer
Norbert Deisenroth, Protokollführer Axel
Hartmann und Justiziar Meinhard Goldmann.
Geehrte Kameraden in Neuhof v. links Helmut Spahn, Walter Kress, Gerold Ihrig
Ehrungen bei der Barbarafeier in Borken
Zum Abschluss der Delegiertenversammlung teilte Dieter Guderjahn mit, dass der
Landesverband mit einer großen Abordnung an dem europäischen Bergmannsund Knappentag im slowakischen Košice
teilnehmen wird. Zudem lud er zum 35-jährigen Jubiläum des Musikvereins „Eintracht“
Hattenhof 1912 e.V., der als Bergmannskapelle für das Werk Neuhof tätig ist, am 6.
und 7. Juli ein. Hattenhof richtet an seinem
Jubiläum das 63. Bundesmusikfest aus.
Der Landesverband fördert nicht nur Traditionsbewusstsein, sondern ist auch dafür zuständig, mit der Zeit zu gehen, so ist er seit
dem 18.4. im Internet auch unter facebook.de
zu finden.
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Fahnenweihe bei der Heringer Kirchschicht
Delegierte mit Vorstand bei
der Delegiertenversammlung in Neuhof
150 Jahre Kalibergbau
Prof. Dr Rainer Slotta, bis Mitte 2012 Direktor
des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum:
150 Jahre Kaliproduktion in Deutschland - Teil 2
auf der Scholle von Calvörde bauend, am
Anfang der 1970er-Jahre in Produktion
ging und die Fördermengenbilanz der mitteldeutschen Standorte nachhaltig anhob.
Bild 12: Bandanlage im Grubenbetrieb
Im Bereich der Bundesrepublik existierten
10 Kaliwerke im Revier Hannover (Bergmannssegen-Hugo, Friedrichshall, Hansa,
Hope, Niedersachsen-Riedel, Ronnenberg,
Salzdetfurth, Siegfried-Giesen, Sigmundshall und Hildesia-Mathildenhall), drei
Werke im Werra-Fulda-Gebiet (Hattorf,
Neuhof-Ellers und Wintershall) und das
Kaliwerk Buggingen im Markgräflerland.
Die technische und personelle Ausstattung
der Werke in Ost und West sowie ihre Produktivität waren anfangs noch ähnlich.
1949, im Jahr der Gründung der Bundesrepublik und der DDR, förderten im
hessischen Teil des Werra-Reviers 3.677
Mitarbeiter rd. 3,45 Mio t Rohsalz, im thüringischen Teil des Reviers 6.054 Mitarbeiter etwa 5,15 Mio t. Bis in die frühen
1960er-Jahre bauten die Kaliwerke beiderseits der Grenze die Belegschaften aus und
steigerten die Förderungen. Während die
ostdeutschen Betriebe diesen Weg unbeirrt weitergingen, stellte sich die westdeutsche Kaliindustrie auf die stärker werdende
Konkurrenz auf dem Weltmarkt ein und
passte ihre Strukturen der neuen Entwicklung an. 1970 legten die Wintershall AG
und die Salzdetfurth AG ihre Kali- und
Steinsalzaktivitäten zusammen; es kam
zur Gründung der Kali und Salz GmbH in
Kassel, ab 1971 Kali und Salz AG.
Inzwischen hatten sich die Weltmärkte
verändert: Von 1944, als Deutschland noch
mit 53 % an der Weltkaliproduktion beteiligt gewesen war, bis zum Jahre 1989
wuchs die Weltproduktion um das Zehnfache an. Der Anteil der Bundesrepublik
stieg zwar bis zum Jahre 1980 absolut, fiel
aber relativ auf unter 10 %, während der
Anteil der DDR sich bis zur Wiedervereinigung von 26 % im Jahre 1950 auf Grund
der gravierenden Substanzverluste auf
unter 11 % verringert hat. Erstmals im
Jahre 1954 konnten die bundesdeutschen
Kaliwerke mehr produzieren als die DDRWerke, von 1967 an aber übertrafen die
DDR-Werke wieder die westdeutschen,
weil Kali für die DDR eines der wenigen
Exportgüter war, das gegen harte Devisen
gehandelt werden konnte. Unabhängig von
der Lage am Weltmarkt und ohne Rücksicht auf die Lagerstättenverhältnisse steigerte das volkseigene Kalikombinat seine
Fördermenge, gleichzeitig wurde an Investitionen und Instandhaltung gespart und
„von der Substanz“ gelebt. Hervorgehoben
werden muss an dieser Stelle der Aufbau
des Kaliwerks Zielitz bei Magdeburg, das,
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Die technische Entwicklung der Kaliwirtschaft verlief nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges in ihren Grundzügen wie folgt:
Die oben erwähnte schnelle Produktionsausweitung zwischen 1945 und 1955 erfolgte zunächst noch mit der Technik der
Vorkriegsjahre. Von 1956 bis 1965 konnte
die Produktion gesteigert werden, diesmal
jedoch durch Innovationen im technischen
Bereich: Erste Sprenglochbohrwagen, bewegliche Ladefahrzeuge und Pendelwagen
ersetzten die Schrapper, die in den USA
entwickelte Gewinnungs- und Fördertechnik fand Eingang z. B. in den hessischen
Werken, das „Room-and-Pillar“-System
ersetzte dort den Örterbau mit Langpfeilern als Abbauverfahren. In der Streckenförderung wurden Seilbahnen, Kettenbahnen und Lokomotivförderung durch
Bandanlagen ersetzt (Abb 12). Zwischen
1966 und 1977 wurde unter zunehmendem Konkurrenzdruck sowohl auf den
west- als auch auf den mitteldeutschen
Standorten die LHD-Technik eingeführt;
die erhofften Rationalisierungserfolge
stellten sich ein, doch fanden zumindest in
der westdeutschen Kaliindustrie auch
erste Werksstilllegungen statt, weil jetzt
mit der UdSSR und Kanada neue Anbieter
auf dem Weltmarkt auftraten. Ein Überangebot an Kali auf dem Weltmarkt war die
Folge und der Preisverfall des Dollars von
3,56 DM im Jahre 1970 auf 1,81 DM im
Jahre 1980 wirkte sich negativ auf die Ertragslage der Werke aus, die vor allem für
den Export produzierten.
Bild 14: Kaliwerk Neuhof-Ellers Mitte der 70er Jahre
Ende 1989 besaßen die WerraWerke in der Bundesrepublik noch
eine Belegschaft
von 3.352 Mitarbeitern: Dies bedeutete eine Reduzierung gegenüber
Ende 1944 mit
noch 4.900 Mitarbeitern um 35 % !
Eine ganz besondere Leistung der
westdeutschen
Kaliindustrie betrifft die Aufbereitung von Rohsalzen mit Hilfe des
trockenen und
energiesparenden
elektrostatischen
Trennverfahrens
(ESTA). Nach der
Bild 13: Einlagerungsraum für Abfälle
Feinstmahlung des
in der Untertage-Deponie Herfa-Neurode
Rohsalzes werden
Die letzte Phase der westdeutschen Kalidie elektrischen Eigenschaften der verproduktion vor der Wende in den Jahren
schiedenen Minerale des Rohsalzes so bezwischen 1978 und 1989 ist dann charakeinflusst, dass sie sich unterschiedlich aufterisiert durch einen stagnierenden Absatz, laden und bei
eine Weiterentwicklung der Technik und
einem freien Fall
die Konzentration auf einige starke Produrch ein elektriduktionsstandorte. So gingen schon im
sches HochspanJahre 1979 die Grubenbetriebe Hattorf
nungsfeld getrennt
und Wintershall an der Werra einen Föraufgefangen werderverbund ein, um eine optimale und
den können. Die
flexible Rohstoffversorgung der beiden
erste derartige
Kalifabriken zu ermöglichen. Der stagnie- ESTA-Großanlage
rende Absatz führte zu Überlegungen, wie zur trockenen
man die bestehenden untertägigen HohlGewinnung von
räume nutzen könnte: Daraufhin wurden
Kieserit konnte im
die Schachtanlage Herfa-Neurode im Jahre Jahr 1974 auf dem
1972 zur Untertage-Deponie Herfa-NeuWerk Neuhof-Ellers
rode (Abb. 13) ausgebaut und das Werk
(Abb. 14) in Betrieb
Hattorf Anfang der 90er Jahre um eine
genommen werden,
untertägige Reststoffverwertung erweitert. 1977 erfolgte die
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Betriebsaufnahme der ESTA-Anlage auf
dem Werk Wintershall (Abb. 15) mit einem
Durchsatz von zunächst 300 t/h, der bis
1981 auf rd. 900 t/h gesteigert werden
konnte. Seit Dezember 1982 verfügt auch
das Kaliwerk Hattorf über eine ESTAAnlage. Derartige Aufbereitungsanlagen
bedürfen zwar erheblicher Investitionen,
doch lässt sich die Anwendung des ökologisch problematischen Heißlöseverfahrens
dadurch auf wenige Produktionsbereiche
beschränken. Vor allem unter Umweltaspekten stellt das ESTA-Verfahren eine
bedeutende Verbesserung der ehemals
bestehenden Situation dar, auf technischem Gebiet aber ist diese Art der Rohsalzaufbereitung eine Ingenieur-Meisterleistung allerersten Ranges.
Die Entwicklung nach
der „Wende“
Die Wende brachte den Deutschen nicht
nur die staatliche Einheit wieder, sondern
führte schließlich auch die deutsche Kaliindustrie Ende 1993 wieder unter einem
Dach zusammen. Im Zuge der deutschen
Wiedervereinigung wurde im Jahre 1990
die Mitteldeutsche Kali AG gegründet, die
die Nachfolge des mitteldeutschen VEB
Kombinats Kali antrat. Auf Grund gerin-
Bild 15: Blick in Esta-Anlage Wintershall
fungierte als Muttergesellschaft der Kali
und Salz GmbH. Im Jahre 1999 wurde die
Kali und Salz Beteiligungs AG in K+S
Aktiengesellschaft umbenannt, schließlich
wurde im Jahre 2002 der Geschäftsbereich
Kalium- und Magnesiumprodukte aus der
Kali und Salz GmbH ausgegliedert und in
die neu gegründete K+S KALI GmbH,
einer 100 %igen Tochter der K+S Aktiengesellschaft, übernommen. Auch die
übrigen Aktivitäten der Kali und Salz
GmbH wurden auf andere Tochtergesellschaften übertragen, die Kali und Salz
GmbH wurde auf die K+S Aktiengesellschaft verschmolzen.
Bild 16: Standort Hattorf des Werkes Werra
gerer Absatzmärkte in Osteuropa (Kali
musste nun in harter DM bezahlt werden),
niedriger Weltmarktpreise und ineffizienten Strukturen wurde die mitteldeutsche
Kaliindustrie rationalisiert: Von den zehn
im Jahre 1989 noch in Betrieb stehenden
Kaliwerken förderten seit Anfang 1994 nur
noch zwei – die Werke Zielitz bei Magdeburg und Unterbreizbach an der Werra.
Alle anderen Standorte wurden in die
bundeseigene GVV (Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten
Bergwerksbetrieben) überführt und befan-
den sich danach – z. T. auch heute noch –
im Verwahrungsprozess. Auf den mitteldeutschen Standorten waren davon mehrere Tausend Beschäftigte betroffen. In
diesem Zusammenhang steht auch der
Streik der Kalikumpel von Bischofferode.
Ende 1993 wurden die Kali- und Steinsalzaktivitäten der Kali und Salz AG und der
Mitteldeutschen Kali AG in die neu gegründete Kali und Salz GmbH eingebracht.
Die Kali und Salz AG firmierte gleichzeitig
in Kali und Salz Beteiligungs AG um und
Bild 17: Das Kaliwerk Zielitz nördlich von Magdeburg
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Im Zuge eines straffen Restrukturierungsprogramms wurde im Gebiet der alten
Bundesländer die Förderung zwischen
1987 und 1996 an vier von acht Standorten
eingestellt. Nach dem im Jahre 1997 erfolgten Zusammenschluss weiterer drei
Standorte zum Verbundwerk Werra
fördern derzeit noch vier Kaliwerke mit
insgesamt sechs Bergwerken in Deutschland – dies sind die Werke Werra – mit
den Standorten Hattorf (Abb. 16), Unterbreizbach und Wintershall – sowie Zielitz
(bei Magdeburg, Abb. 17), Sigmundshall
(bei Hannover, Abb. 18) und Neuhof-Ellers
(bei Fulda, Abb. 14). Die erwähnten vier
Kaliwerke verarbeiten das geförderte Rohsalz gegenwärtig – bei Vollauslastung – zu
bis zu 7,5 Mio t kali- und magnesiumhaltigen Produkten und beschäftigen knapp
8.000 Mitarbeiter. Die Steinsalzbergwerke
Bernburg (südlich von Magdeburg),
Braunschweig-Lüneburg (bei Helmstedt)
und Borth (bei Wesel am Rhein) sind heute Standorte der esco – european salt company GmbH & Co. KG – ,einer 100-prozentigen Tochter der K+S Aktiengesellschaft
in Kassel. esco ist aus einem Joint-Venture
von K+S und der belgischen Solvay hervorgegangen.
Zusammenfassend muss man feststellen:
Die Fusion der Kaliwerke in Mittel- und
Westdeutschland verlangte den Belegschaften auf beiden Seiten Opfer ab: Mehr
als 1.700 Mitarbeiter mussten jeweils in
Ost und West ausscheiden, aber mehr als
3.000 Arbeitsplätze wurden auf den mitteldeutschen Werken gesichert. Aber es wurde
das Ziel erreicht, dem deutschen Kalibergbau gegen harte internationale Konkurrenz wieder eine wirtschaftliche Zukunft
zu geben. Die Produktionskapazitäten
wurden auf den absehbaren Bedarf ausgerichtet und auf die Standorte mit den
günstigsten Strukturen konzentriert. Mit
hohem finanziellen Aufwand wurden die
Werke in Ostdeutschland modernisiert,
um neue Produktlinien erweitert und den
Anforderungen des Umweltschutzes angepasst.
Die Position der deutschen Kaliindustrie in der Welt – Versuch einer
Bestandsaufnahme und Zukunftsaussichten
Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war
Deutschland quasi der einzige Kaliproduzent, danach stießen Frankreich und die
USA dazu, später Spanien und die UdSSR.
Anfang der 1930er-Jahre begann auch in
Palästina die Gewinnung von Kali aus dem
Toten Meer, die vom 1948 gegründeten
Staat Israel übernommen wurde. Nach
dem Zweiten Weltkrieg waren die Länder
in Zentral- und Westeuropa sowie die USA
die führenden Produzenten, in den 1960erJahren wuchs die sowjetische Kaliindustrie
stark an und die UdSSR wurde weltweit
der führende Kaliproduzent. Ebenfalls in
den 1960er-Jahren nahm das erste Kaliwerk im kanadischen Saskatchewan den
Betrieb auf, nach einigen Jahren waren
dort mehrere große Kaliwerke in Betrieb
und Kanada wurde der zweitgrößte Kaliproduzent nach der Sowjetunion. Italien
und der Kongo mussten ihren Kalibergbau
Ende der 1970er-Jahre wieder einstellen,
Bild 18: Kaliwerk Sigmundshall bei Wunstorf
in den 1970er- und 1980er-Jahren kamen
aber noch Großbritannien, Jordanien und
Brasilien als Kali produzierende Länder
hinzu. Nach der bislang höchsten Jahresproduktion im Jahre 1988 sank diese wieder, was im Wesentlichen durch den Nachfragerückgang in der ehemaligen Sowjetunion und in Osteuropa, in einigen Entwicklungsländern sowie teilweise auch in
Westeuropa und in Nordamerika verursacht worden ist. In den 1990er-Jahren
entwickelten sich kleinere Kaliproduktionen in China und Chile, gleichzeitig setzte
ein Konzentrationsprozess ein, um unwirtschaftliche Kapazitätsüberhänge abzubauen und die globale Wettbewerbsfähigkeit
zu erhöhen. Neben dem Wandel in den
GUS-Staaten und in Osteuropa belasteten
auch eine ganze Reihe weiterer Faktoren
den Kalimarkt, z.B. die Reformen der EUAgrarpolitik am Anfang der 1990er-Jahre,
die niedrigen Agrarpreise in Nordamerika
und die Liberalisierung der Wirtschaftspolitik großer Verbraucherländer wie Indien, China und Brasilien. Erst seit einigen
Jahren belebt sich die Nachfrage wieder,
vor allem durch den auf Grund der Bevölkerungsexplosion stark ansteigenden Kalibedarf in Asien und Lateinamerika. In
Ost- und Mitteleuropa ist eine Stabilisie8
rung, wenn auch auf recht niedrigem
Niveau, erreicht, die russischen und weißrussischen Produzenten sind dabei mit
einem Anteil von rd. 32 % die weltweit
größten Kaliproduzenten, gefolgt von der
nordamerikanischen Canpotex mit rund
31 % und Deutschland (mit knapp 10 %).
Ein Blick zurück: Der landwirtschaftliche
Bedarf der ehemaligen COMECON-Länder
wurde vollständig von der UdSSR und der
DDR gedeckt. In Westeuropa wurde der
Markt nahezu ausschließlich durch westeuropäische Produzenten beliefert. In
Nordamerika bestimmten kanadische
und US-amerikanische Produzenten den
Markt. Kanada hatte wie Europa und Jordanien gute Exportmöglichkeiten nach
Asien. Der lateinamerikanische Markt
wurde hauptsächlich von kanadischen
Produzenten sowie aus der DDR und der
UdSSR beliefert. In den beiden letzten
Jahrzehnten haben die politischen und
ökonomischen Veränderungen im ehemaligen Ostblock, die Wiedervereinigung
Deutschlands, der Kurs des Dollars und
unternehmerische Übernahmen von Kaliproduzenten im globalen Rahmen zu Veränderungen geführt. Hier muss u. a. der
Erwerb des kanadischen Kali-Unterneh-
mens Potash One im Jahr 2011 durch die
K+S Aktiengesellschaft erwähnt werden,
eine konsequente Fortsetzung der Akquisitionsaktivitäten der K+S Gruppe, die bereits im Jahr 2006 den chilenischen Steinsalz-Produzenten Sociedad Punta de Lobos (Abb. 19) sowie im Jahr 2009 die nordamerikanische Morton Salt erworben hatte.
Die zukünftige Entwicklung der Kaliexporte wird stark durch die Importe von
Staaten in Asien und Lateinamerika beeinflusst. In China, das als größter Agrarproduzent der Welt mit 1,2 Mrd. Menschen
einen gewaltigen Bedarf an Kalidüngemitteln hat, werden weniger als 10 % des benötigten Kalis im Inland selbst erzeugt.
Indien als zweitgrößter Kaliverbraucher in
Asien verfügt über keine eigenen Lagerstätten. Bedeutendster Kaliabnehmer in
Lateinamerika ist Brasilien.
Insgesamt ist die Welt-Kalinachfrage in
Westeuropa, in Nordamerika sowie in den
Ländern der früheren Sowjetunion weitgehend stabil, in Lateinamerika, Indien und
China steigend. Der Verbrauch in Afrika
hingegen bleibt deutlich hinter dem notwendigen Nährstoffbedarf zurück. Für die
Zukunft rechnet man mit einem Wachstum der Weltkaliproduktion und des Weltkaliabsatzes (ab 2011) zwischen 3 und
5 %. Mittelfristig ist davon auszugehen,
dass der steigende Nahrungsmittelbedarf
der wachsenden Weltbevölkerung dazu
führen wird, dass eine zunehmende Agrarproduktion bei gleichzeitig tendenziell
rückläufiger Agrarfläche nur durch eine
Steigerung der Intensität und damit durch
einen erhöhten und gezielten Einsatz u.a.
von Kali-Düngemitteln erreicht werden
kann.
Bild 19: Tagebau der chilenischen SPL - einer K+S Tochter in der Atacama-Wüste
eingesetzten Kali handelt es sich größtenteils um das Standardprodukt Kaliumchlorid. Bei der K+S Gruppe mit ihren
speziellen Lagerstätten entfallen mittlerweile mehr als 50 % der produzierten Ware
auf Düngemittelspezialitäten und Industrieprodukte. Bei den kaliumsulfat- und magnesiumhaltigen Spezialprodukten (Düngemittel und Industrieprodukte) hat die
K+S Gruppe die „Nase“ vorn, ist mit ihrer
Tochtergesellschaft K+S KALI GmbH weltweit der führende Anbieter: Liefert diese
doch – bis auf wenige kleinere Lager-
Von der Weltkaliproduktion findet der
überwiegende Anteil als Düngemittel Verwendung. Zudem findet Kali mit steigender Tendenz Anwendung in industriellen Prozessen. Bei dem als Düngemittel
stättenteile in den USA – allein ein Rohsalz mit in der Spitze über 20 % Magnesiumsulfat. Die Kalifabriken im Werra-FuldaRevier können gesuchte und begehrte
Kalium-Magnesium-Produkte anbieten
und liefern.
Sollte man ein Fazit ziehen, dann wird
man feststellen müssen, dass die deutsche
Kaliindustrie für die Zukunft gut aufgestellt ist – sowohl konzeptionell als auch in
technischer Hinsicht (Abb. 20 und 21). Die
produzierenden Werke sind hoch effektiv,
Bild 20: Ausbildung am Bohrwagen-Simulationsstand
9
die Lagerstättenvorräte reichen noch für
Jahrzehnte aus, um „normale“ und spezielle Düngemittel herstellen zu können. Für
den hohen Exportanteil stehen im Hamburger Hafen leistungsfähige Verladeanlagen am sog. Kalikai (Abb. 22) zur Verfügung, die von einer 100 %-Tochter der
K+S Aktiengesellschaft, der K+S Transport GmbH, betrieben werden. Die Ausweitung der Kali- und Salz-Aktivitäten auf
außereuropäische Lagerstätten in Amerika
hat erfolgreich eingesetzt – damit werden
geographisch näher gelegene potentielle
Kaliabnehmer kostengünstiger beliefert
werden können. Die K+S Gruppe hat klar
erkannt, dass die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung das wichtigste zu
lösende Problem der Zukunft ist. Auf diesem Feld muss gehandelt werden, wenn
nicht bereits heute unübersehbare Konflikte mit dramatischen Folgen wissentlich
in Kauf genommen werden sollen. Deshalb
ist verantwortliches Handeln gefragt. Die
deutsche Kaliindustrie hat dieses Problem
erkannt und arbeitet an dessen Lösung.
Bild 21: Flacher Lader für niedrige Abbaubereiche
Die deutsche Kaliindustrie kann mit
berechtigtem Stolz auf ihr 150-jähriges
Bestehen zurückblicken. Die Entwicklung
– so wird man ohne Einschränkungen
sagen müssen – ist eine Erfolgsgeschichte.
Vom ungeliebten, auf Halde geworfenen
bunten, bitteren Salz hin zu einem hoch
begehrten Produkt, ohne das die Welt und
seine Bevölkerung nicht auskommen
kann. Diese einzigartige Entwicklung hat
in einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt eingesetzt. Heute ist Kali ein Produkt, das die
Entwicklung unserer Welt mitbestimmt
und unverzichtbar ist. Die Geschichte der
Kaliproduktion hat in Deutschland begonnen, sorgen wir also dafür, dass diese Entwicklung noch möglichst lange verantwortungsvoll und erfolgreich in Deutschland
zum Wohl der Menschheit fortgesetzt wird.
Bild 22: Kali-Verladekai im Hafen Hamburg
10
Kooperation K+S KALI GmbH / Fa. Krug
Geschäftsführer Ulrich Till, Fa. Krug:
Abfüllung von Mineraldüngern in Bebra
und wird – gesteuert durch die eigenen Logistikabteilungen – an die
Kunden in aller
Welt transportiert.
Der Anteil, der in
verpackter Form
von den Kunden
nachgefragt wird,
hat in den letzten
Jahren erheblich an
Bedeutung gewonnen. Dies geht einher mit einem erhöhten Qualitätsanspruch an die
Verpackung, die
Ladungssicherung,
Kennzeichnung etc.
Diese Aufgabe wird
für einen Teil des
Produktspektrums,
zum Beispiel für
Siloturm in der Produktabfüllanlage hochreine Anwendungen, an den K+S
Seit Anfang 2011 werden Mineraldünger
KALI GmbH - Standorten und in Eigenreder K+S KALI GmbH vom nordhessischen gie erledigt.
Bebra in alle Welt versandt. Täglich gehen
Aber in speziellen Fällen, z.B. wenn eine
von hier ca. 40 LKW-Ladungen bzw. ConVielzahl von unterschiedlichen Artikeln
tainer mit palettierten Säcken oder in Big
aus unterschiedlichen Werken verpackt
Bags der unterschiedlichsten Größen auf
werden müssen, macht die Übertragung
die Reise in alle Welt. Wie kam es dazu?
auf externe Dienstleister durchaus Sinn.
Wie kommt das Kali nach Bebra? Gibt es
So kam es, dass bei der Neukonzipierung
einen neuen K+S - Standort?
der Verpackung für Magnesiumsulfat,
Aber der Reihe nach….
Patentkali, Kornkali etc. die Fa. Krug mit
In den Werken der K+S KALI GmbH wer- ihrem Hauptsitz in Alheim ins Spiel kam.
den große Mengen von unterschiedlichen
Die Geschäftsbeziehung zwischen beiden
Produkten für den Einsatz als DüngemitFirmen besteht schon seit Jahrzehnten und
tel, aber auch für diverse industrielle Einkonzentrierte sich bisher überwiegend im
satzzwecke, produziert. Der überwiegende Bereich des Transportgeschäftes – und
Anteil verlässt die Werke in „loser Schütdort sehr stark im Bereich der Entsorgung
tung“ per Bahn, Schiff oder im Container
von toxischen Abfällen.
11
Aber Krug verfügte im nordhessischen
Bebra auch über die notwendige Infrastruktur, Grundstücke und Fähigkeiten,
eine derartige neue Aufgabe anzugehen.
Bebra ist bekannt als Eisenbahnknotenpunkt – und somit sind mehrere LogistikStandorte des Unternehmens Krug sehr
gut per Bahn und LKW erreichbar. Die
Nähe zu den K+S – Werken im Kalirevier
an Werra und Fulda sowie die zentrale
Lage stellt auch für die weiter entfernt
liegenden Kali-Standorte die Grundlage
für eine sehr gute Erreichbarkeit dar.
So war es naheliegend, eine Erweiterung
der Zusammenarbeit zu wagen.
Es wurde ein anspruchsvolles Pflichtenheft
erstellt, in dem die Erfahrungen der Vergangenheit, die veränderten gesetzlichen
Grundlagen, ein erhöhter Anspruch an die
Verpackungsqualität und erweiterte Anforderungen wie Rückverfolgbarkeit sowie
Vermeidung von Kreuzkontaminationen in
den Abfüllanlagen Berücksichtigung fanden.
Das Konzept von Krug war schnell entwickelt und wurde in den Fachabteilungen
der K+S vorgestellt und für gut befunden.
Der Auftrag wurde erteilt – und in nur 8
Monaten Bauzeit entstanden ein neues
Gebäude, eine neue Abfüllanlage, ein neuer
Gleisanschluss und vieles mehr, welche
mit Beginn des Jahres 2011 unter dem
Namen „Krug Logistikzentrum Bebra“ in
Betrieb gingen. Die alten Hallen von früheren Betrieben auf dem Gelände mussten
weichen, Neues entstand und neue Arbeitsplätze wurden geschaffen.
Seitdem werden täglich ca. 16 Schüttgutwaggons in die Krug-eigene Gleisanlage
bereit gestellt, die am nächsten Tag das
Betriebsgelände wieder verlassen. Die Koordination der Produktherstellung, der
Verladung in den Werken und der Transport per Bahn nach Bebra erfolgen durch
wahl des richtigen
Silos, die Nutzung
des besten Materialtransportweges
zentral bestimmt.
Die Materialförderung endet in 2
Verpackungslinien.
In der vollautomatischen FFS-Abfüllmaschine (FFS =
Form, Fill and Seal)
werden aus Folienrollen Kunststoffsäcke hergestellt, mit
25 bzw. 50 kg Material befüllt und verschlossen. Die fertigen Säcke werden
vollautomatisch
auf Palletten unterschiedlicher Größe
und Qualität im
Lagenverbund auf2 Wegefahrzeug beim Rangieren von Tds-Waggon gestapelt und die
gesamte Einheit
die Spezialisten der K+S in Kassel.
mit einer Stretchhaube versehen.
Mit dem eigenen 2-Wege-Fahrzeug werden Hier sind alle gängigen Standardmaße –
die Tds-Waggons in die geschlossene Ent- vom klassischen EURO-Palettenmaß
ladehalle rangiert. Je nach Produktgüte
80 x 120 cm bis hin zu Paletten mit
erfolgt die Entleerung der Waggons über
120 x 120 cm Größe einsetzbar.
pneumatische Förderung oder über BeParallel dazu werden Big Bags in Größen
cherwerke in 3 Silos. Evtl. Verklumpungen von 500 kg bis zu 1 t halbautomatisch bewerden durch Siebe abgetrennt. Aus den
füllt, etikettiert und auf Paletten in das
Silos werden 2 Verpackungslinien mit Ma- Lager befördert. Hier stehen für beide Verterial versorgt. Bis hierhin erfolgt der gepackungslinien Lagerflächen von 7.200 qm
samte Förderprozess in geschlossenen
zur Verfügung – und wenn es eng wird,
Rohrleitungen bzw. Anlagen. Der gesamte
lässt sich die Lagerfläche durch die beMaterialdurchlauf wird von einer hochefnachbarten eigenen Läger schnell auf das
fektiven Entstaubungsanlage begleitet, die Doppelte erweitern.
für eine Minimierung der Staubbelastung
Die Anlagentechnik ist so konzipiert, dass
der Mitarbeiter und der Umwelt sorgt.
eine breite Palette unterschiedlicher MateGleichzeitig wird das Einbringen von
rialien verarbeitet werden kann. Diese geht
Fremdstoffen vermieden. Die Anlagenvon sehr feinen und staubförmigen Prosteuerung erfolgt durch den Schichtdukten über kristalline Formen bis hin zu
meister, der über die visualisierte Software granulatförmigen Strukturen. Darüber
die notwendigen Einstellungen, die Aushinaus werden weitere Spezialprodukte,
12
z.B. in Futtermittelqualität, über Silo-LKW
angeliefert. Alternativ können auch Kipper-LKW angenommen werden. Somit
gibt es eine große Variabilität, die besonders dann zum Tragen kommt, wenn es
Störungen oder Probleme in den vorgesehenen Transportabläufen bei der Zulieferung geben sollte.
Alle Maschinen-Zustände, die Anzeige
welcher Artikel, welcher Auftrag abgewickelt wird und wie viele Paletten für diesen Auftrag schon produziert wurden, lassen sich webbasiert von den Verantwortlichen überwachen.
Neben der Errichtung des Neubaus, der
Erneuerung der Gleisanlage und der Konzipierung der Abfüllanlagen wurde parallel
ein IT-Integrationsprojekt gestartet. Zusammen mit den Spezialisten der K+S IT
Services GmbH (Kassel) wurde die Einbindung der Prozesse am Standort in Bebra in die SAP-Welt der K+S integriert. Im
Online-Zugriff werden kundenspezifische
Etikettierungen vorgenommen, automatisch generierte Materialbuchungen
durchgeführt, Arbeitsschritte und Statusmeldung bis hin zur Transportabwicklung
mit Scannern so gestaltet, dass eine Realtime-Verarbeitung der Prozessschritte gegeben ist. Somit ist jederzeit die Rückverfolgbarkeit für jede in Bebra abgefüllte
bzw. verladene Palette mit K+S Produkten
sichergestellt. Und das gilt inzwischen
auch für Artikel, die zur Ergänzung der
Produktpalette von anderen Standorten
fertig verpackt zugeliefert werden. Die Arbeitsschritte sind so gestaltet, dass eine
große Sicherheit gegeben ist, dass Fehler
soweit wie möglich vermieden werden.
Dies gilt im gleichen Maße für die Abfüllaktivitäten wie für die Verladungen – nach
menschlichem Ermessen ist es nahezu
ausgeschlossen, dass es zu Fehlverladungen oder fehlerhafter Produktion
kommt.
Fahrzeug das neue
Werk innerhalb
von max. 2 Stunden wieder verlassen kann. Selbstverständlich können die Fahrer eine
evtl. Wartezeit
kostenlos zum Duschen nutzen oder
sich preiswert mit
Getränken versorgen, aber auch mit
evtl. notwendigen
Gerätschaften zur
Ladungssicherung
eindecken oder
Gefahrgutausrüstungen beschaffen. Eigentlich eine
Selbstverständlichkeit – trotzdem
findet man dies
nicht an allen LaAbfüllen von Bigbags auf Palette destellen in gleicher Weise vor.
Der hohe Qualitätsstandard wird durch
Das Logistikzentrum ist nunmehr seit
diverse Zertifizierungen, wie ISO 9001,
über 2 Jahren in Betrieb – die unvermeidHACCP und GMP+, ständig überwacht
lichen Kinderkrankheiten sind abgestellt
und durch das Krug-eigene QM, das K+S- und die Abläufe auf allen Hierarchieeigene QM und durch externe Zertifizierungsgesellschaften regelmäßig auditiert
und überprüft. Damit wird sichergestellt,
dass die vorgegebenen Abläufe und die
Einhaltung der Vorschriften dauerhaft in
der erforderlichen Qualität erfolgen.
Selbstverständlich gehört zu einer partnerschaftlichen Kooperation, dass auch
kontinuierliche Verbesserungen, Abstimmung auf Veränderungen der Absatzmärkte
und aus evtl. auftretenden Fehlern die
richtigen Maßnahmen besprochen, vereinbart und umgesetzt werden.
Für die Beladung der LKW steht arbeitstäglich ein Zeitfenster von 14 h zur Verfügung – bei der Anmeldung über das Internet ist somit sichergestellt, dass jedes
13
ebenen so eingespielt, dass die Aufgaben
routiniert erledigt werden.
Im 2-Schicht Betrieb werden derzeit ca.
100.000 t pro Jahr abgefüllt. Der Absatz
von Düngemitteln ist sehr stark jahreszeitabhängig – wobei sich durch die nationalen und internationalen Absatzmärkte
die Spitzen auf mehrere Monate verteilen.
Als Logistiker ist Krug auf eine flexible
Anpassung der Kapazitäten vorbereitet.
Mit der Vollauslastung eines 3-Schicht-Betriebes können bis zu 170.000 t pro Jahr
verarbeitet werden – auch die kurzfristigen Bedarfsspitzen können mit nur geringem Vorlauf abgedeckt werden.
Die offene und partnerschaftliche Zusammenarbeit, zielgerichtete und sachliche
Problemlösungsstrategien, Mut und Engagement, auch neue Wege zu gehen und der
Wille zu einer langfristigen erfolgreichen
Zusammenarbeit haben eine neue Anlage
entstehen lassen, die sehenswert ist. Kunden aus Europa und Übersee haben sich
schon einen Eindruck machen können,
was sie bei ihren Einkäufen in Nordhessen
erwarten können: ein besonderes Produkt
– in einer dazu passenden Verpackung!
Einlagern von Produkten in der Lagerhalle
Entwicklung der Hessischen Bergbehörde
Berghauptmann a.D. Dr.-Ing. Hartmut Schade, Wiesbaden:
Die Hessische Bergbehörde – gestern und heute - Teil 2
heim und wurde
1898 aufgehoben.
Die nun als untere
Bergbehörde für
das ganze Land
zuständige Bergmeisterei Darmstadt und die Obere
Bergbehörde in
Darmstadt haben
ihre Aufgaben nach
dem Hessischen
Berggesetz auch
über den Wechsel
vom Großherzogtum zum Volksstaat Hessen in
1918 hinaus bis
1942 erfüllt.
2.6 Die Zeit von
1943
bis heute in
Hessen
Bild 2: Bergverwaltungs – Einteilung 1953 – 1964 Mit Wirkung vom
1.4.1943 wurden
2.5 Die Zeit von 1876 bis 1942
in ganz Deutschland anstelle der bisher
in Hessen-Darmstadt
zuständigen Landesbergbehörden der
1876 erließ der Großherzog von HessenReichswirtschaftsminister oberste, die
Darmstadt nach preußischem Vorbild ein
Oberbergämter obere und die Bergämter
Hessisches Berggesetz. Die Funktion der
untere Reichsbergbehörden. Kurz vorher
obersten Bergbehörde lag beim Innenmiwaren durch die Reichsverordnung über
nisterium, später beim Arbeits- und Wirt- die Aufsuchung und Gewinnung mineraschaftsministerium in Darmstadt. Nach
lischer Bodenschätze feuer- und säurevorübergehender Funktion der Oberforst- fester und keramischer Ton, Bleicherde
und Domänendirektion als oberer Bergbe- und Bentonit, Kaolin, Feldspat und Pegmahörde wurde 1879 die selbständige Obere
titsand, Glimmer, zur Herstellung von feuBergbehörde in Darmstadt errichtet. Als
erfesten Erzeugnissen oder Ferrosilizium
untere Bergbehörden gab es nur noch zwei geeigneter Quarzit und Quarz, Magnesit,
Bergmeistereien in Darmstadt für die süd- Bauxit, Flussspat, Schwerspat, Talkum,
lichen und in Gießen für die nördlichen
Speckstein und Kieselgur zu grundeigenen
Landesteile. Die Bergmeisterei Gießen war Bodenschätzen im Sinne des Bergrechts
1890 bis 1892 vorübergehend in Bad Nau- geworden, soweit nicht regional verliehen
14
oder verleihbar. Damit kamen nach den
1933 unter Bergaufsicht gestellten Untertagebetrieben auch Tagebaubetriebe solcher
Steine und Erden unter die Aufsicht der
Bergbehörde.
Mit dem Zusammenbruch des Deutschen
Reiches 1945 und der Errichtung von Ländern durch die Besatzungsmächte entstand am 19.9.1945 auch das Land Hessen
in seinen heutigen Grenzen. Durch Zusammenfügen der 1944 durch Teilung der
Provinz Hessen-Nassau entstandenen,
Waldeck einschließenden Preußischen
Provinz Kurhessen, des südlichen Teils der
Preußischen Provinz Nassau und des
rechts-rheinischen Teils des Volksstaates
Hessen unterstanden der nun aufzubauenden neuen Hessischen Bergbehörde Gebiete mit unterschiedlicher Bergrechts- und
Bergbehördenentwicklung. Schon im
Oktober 1945 wurde das Hessische Wirtschaftsministerium oberste Bergbehörde
des neuen Landes Hessen und erhielt
einen Berghauptmann als Abteilungsleiter
Bergbau zur Wahrnehmung dieser Aufgabe. Die zuletzt von den Oberbergämtern
als Reichsbergbehörden wahrgenommenen Aufgaben wurden 1946 durch Verordnung ebenfalls dem Hessischen Wirtschaftsminister übertragen. Anstelle der
innerhalb der neuen Landesgrenzen bis
1945 zuständigen 8 Bergämter wurden die
Bergämter Kassel, Dillenburg, Weilburg
und Darmstadt zu Bergämtern des neuen
Landes Hessen. Da Schmalkalden in der
sowjetischen Besatzungszone lag, wurden
die hessischen Landkreise des bisherigen
Bergamtsbezirks Schmalkalden mit dem
Kalisalzbergbau an Werra und Fulda dem
Bergamt Kassel zugeordnet. Die zunächst
recht ungleichen Bergamtsbezirke wurden
1953 zwecks gleichmäßiger Arbeitsvertei-
lung neu abgegrenzt (Abb.2). Dabei kam
der Landkreis Fulda mit dem vor der Wiedereröffnung stehenden Kaliwerk NeuhofEllers zum Bergamtsbezirk Darmstadt.
Nachdem im Mai 1949 das Grundgesetz in
Kraft getreten und die Bundesrepublik
Deutschland mit zunächst nur den westlichen Bundesländern entstanden war,
errichtete das Bundesland Hessen im Juni
1949 das Hessische Oberbergamt in Wiesbaden. Dadurch erhielt Hessen wieder eine
dreistufige Bergbehörde mit einem für den
Bergbau zuständigen Fachreferat im Hessischen Wirtschaftsministerium als oberste Landesbergbehörde, dem nun vom
Berghauptmann geleiteten Hessischen
Oberbergamt mit mehreren Fachdezernaten als obere Bergbehörde und den 4 Bergämtern als untere Bergbehörden. Um der
unterschiedlichen Bergbauentwicklung
und damit auch Aufgabenverteilung Rechnung zu tragen, wurde Hessen ab 1965
unter Aufhebung der Bergämter Darmstadt und Dillenburg und Neugründung
des Bergamts Bad Hersfeld in nur noch 3
Bergamtsbezirke aufgeteilt. Die Bezirke
des Bergamts Kassel mit Schwerpunkt
Braunkohlenbergbau, des Bergamts Bad
Hersfeld mit Schwerpunkt Kalisalzbergbau
und des Bergamts Weilburg mit Braunkohlen-, Eisenerz-, Steine und Erden- sowie Erdöl- und Erdgasbergbau wurden
1977 noch einmal verändert und blieben
so bis 1997 (Abb.3). 1985 gingen die Aufgaben der obersten Bergbehörde vom
Wirtschaftsministerium auf das Hessische
Umweltministerium in Wiesbaden über.
setzt, dazu im ehemaligen Volksstaat Hessen auch das Gesetz über die Beaufsichtigung der unterirdischen Mineralgewinnungsbetriebe und Tiefbohrungen von
1933, Erdölgesetz und -verordnung von
1934 und das Phosphoritgesetz von 1934.
Das ABG für das Land Hessen wurde 1969
modernisiert. Nun konnte die Betriebsplanzulassung mit Beschränkungen, Bedingungen und Auflagen verbunden und
dabei eine Sicherheitsleistung verlangt
werden. Die Beteiligung anderer Behörden,
deren Belange durch Betriebsmaßnahmen
berührt waren, wurde vorgeschrieben. Der
Bergwerksunternehmer hatte die Verantwortung für die Sicherheit im Betrieb und
dafür fachkundige und zuverlässige Personen mit lückenloser Abgrenzung ihrer
Aufgaben und Befugnisse und geordneter
Zusammenarbeit zu bestellen. Aus der
Bergpolizei wurde die Bergaufsicht. Statt
der bisherigen Bergpolizeiverordnung
wurden nun Bergverordnungen zur
Durchführung der berggesetzlichen Vorschriften vom Hessischen Oberbergamt
erlassen.
Das als Grundlage für die hoheitliche
Tätigkeit der Bergbehörde in Hessen geltende Bergrecht wurde erst 1952 durch
Gesetz vereinheitlicht. Das Hessische Berggesetz von 1876 und ergänzende hessische
Rechtsvorschriften wurden außer Kraft
gesetzt und das Preußische Allgemeine
Berggesetz (ABG) von 1865 mit einigen
Änderungen in ganz Hessen in Kraft geBild 3: Bergverwaltungs – Einteilung 1977 – 1997
15
1982 trat das Bundesberggesetz (BBergG)
in Kraft und ersetzte das gleichzeitig außer
Kraft tretende ABG für das Land Hessen.
Seitdem gibt es keinen Staatsvorbehalt
mehr, sondern nur noch bergfreie und
grundeigene Bodenschätze. Ihr Katalog
wurde den heutigen Erfordernissen entsprechend erweitert. Zu den bergfreien
Bodenschätzen kam insbesondere die Erdwärme und zu den grundeigenen Bodenschätzen Basaltlava mit Ausnahme des
Säulenbasalts hinzu. Anstelle des Schürfens und Mutens ist die Erlaubnis zur Aufsuchung bergfreier Bodenschätze getreten.
Zu ihrer Gewinnung bedarf es einer Bewilligung oder der Verleihung von Bergwerkseigentum durch die Bergbehörde. Das
Betriebsplanverfahren wurde mit Haupt-,
Sonder-Rahmen- und Abschlussbetriebsplänen differenziert. 1990 wurde für
größere bergbauliche Vorhaben, die einer
Umweltverträglichkeitsprüfung bedürfen,
durch Gesetzesänderung ein bergrechtliches Planfeststellungsverfahren eingeführt. Die damit verbundene umfangreiche eigentliche Tätigkeit der Bergbehörde wird vermehrt durch die Genehmigung
und Beaufsichtigung der Abfallverwertung
und -beseitigung in Bergbaubetrieben
unter- und übertage und der Besucherbergwerke und -höhlen. Die Aufsicht über
unterirdische Hohlraumbauten über 8 qm
Querschnitt aufgrund des §130 BBergG
betraf zahlreiche unterirdische Verkehrsbauten, endete aber 1986 durch Aufhebung
dieser Vorschrift.
1997 wurde das Hessische Oberbergamt in
Wiesbaden mit den drei nachgeordneten
Bergämtern Kassel, Bad Hersfeld und
Weilburg durch ein Gesetz zur Neuorganisation der Umweltverwaltung aufgelöst.
Ihre Aufgaben und ihr Fachpersonal wurden den drei hessischen Regierungspräsidien in Kassel, Gießen und Darmstadt zugeordnet. Seit dem 1.10.1997 gibt es in
jedem Regierungspräsidium ein Dezernat
Bergaufsicht, das als obere Bergbehörde
die Bergamtsbefugnisse im Regierungsbezirk hat. Das für den Regierungsbezirk
Kassel zuständige Bergaufsichtsdezernat
in Bad Hersfeld, das für den Regierungsbezirk Gießen zuständige Bergaufsichtsdezernat in Gießen und das für den Regierungsbezirk Darmstadt zuständige Bergaufsichtsdezernat in Wiesbaden sind dem
Hessischen Umweltministerium in Wiesbaden als oberster Bergbehörde fachlich
nachgeordnet. In der damit nur noch zweistufigen Hessischen Bergbehörde nimmt
das Bergaufsichtsdezernat in Wiesbaden
neben den Bergamtsaufgaben im Regierungsbezirk Darmstadt für das Land Hessen insgesamt die Aufgaben des Berechtsamswesens mit der Verwaltung und Fortschreibung der umfangreichen zugehörigen Akten und Grubenrisse und die Aufsicht über die das Risswerk der unter
Bergaufsicht stehenden Betriebe führenden Personen unter Leitung eines staatlichen Markscheiders wahr.
3. Rückblick und Ausblick
Die seit über 700 Jahren bestehende Hessische Bergbehörde hat unter wechselnden
politischen und wirtschaftlichen Randbedingungen in von der jeweiligen Landesregierung bestimmten unterschiedlichen
Organisationsformen die ihr aufgrund des
Bergregals und von Bergordnungen, später
von Berggesetzen und -verordnungen gestellten Aufgaben bis heute erfüllt. War diese Tätigkeit bis weit ins 19. Jahrhundert
vom Direktionsprinzip bestimmt, so ist
seitdem das Inspektionsprinzip für die
hoheitlich-sicherheitliche Aufsicht der
Bergbehörde über alle Bergbaubetriebe
und sonstigen ihr unterliegenden Anlagen
maßgebend. Neben den Arbeits- und Gesundheitsschutz ist der Umweltschutz als
wichtige Aufgabe getreten. Entsprechend
der bergbaulichen Entwicklung standen
dabei in den ersten Jahrhunderten Erzbergbau und Salinenbetrieb im Vordergrund, später kamen Braunkohlenberg16
bau, Kali- und Steinsalzbergbau, Erdölund Erdgasbergbau, Steine und ErdenBergbau und schließlich Erdwärmeaufsuchung und -gewinnung neben Sonderaufgaben als Arbeitsschwerpunkte hinzu.
Nachdem Erz-, Braunkohlen-, Erdöl- und
Erdgasbergbau in Hessen zu Ende gegangen sind, haben der Kali- und Steinsalzbergbau und die Gewinnung von Steinen
und Erden unter Bergaufsicht zugenommen, so dass der Umfang des Gesamtbergbaus und die mit ihm verbundenen bergbehördlichen Aufgaben sich nicht vermindert haben. Für die genannten Sonderaufgaben gilt das Gleiche. Der Bergaufsicht in
Hessen unterstehen z.Z. 287 Betriebe, die
eine jährliche Rohförderung von über 20
Mio. t Kali- und Steinsalz und von über 25
Mio. t Steine und Erden, also mindestens
45 Mio. jato insgesamt erbringen. Die Hessische Bergbehörde wird ihren berggesetzlichen Auftrag, zur Sicherung der Rohstoffversorgung das Aufsuchen, Gewinnen und
Aufbereiten von Bodenschätzen unter Berücksichtigung der Standortgebundenheit
und des Lagerstättenschutzes bei sparsamem Umgang mit Grund und Boden zu
ordnen und zu fördern, die Sicherheit der
Betriebe und der Beschäftigten des Bergbaus zu gewährleisten sowie die Vorsorge
gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und
Sachgütern Dritter aus bergbaulicher
Tätigkeit zu verstärken und den Ausgleich
vermeidbarer Schäden zu verbessern (§1
BBergG), trotz erschwerter Bedingungen
durch Verlust der bergbehördlichen Selbständigkeit und Personaleinsparungen auch
künftig bestmöglich zu erfüllen suchen.
Ende der eigenständigen Bergverwaltung in Hessen
Portrait Dr. Ing. Hartmut Schade
Letzter Hessischer Berghauptmann
Seit dem Jahr 1543
hatte Hessen eine
zentrale Bergverwaltung und seit 1559
einen Berghauptmann. Über die Entwicklung der hessischen Bergbehörde
hat der letzte Hessische BerghauptBerghauptmann a. D. mann, Herr Dr. Ing.
Dr. Hartmut Schade 2012
Hartmut Schade, in
der Gezähekiste Nr. 10 und in dieser Ausgabe
Nr. 11 umfassend berichtet. Dies ist Anlass,
den letzten Hessischen Berghauptmann in
einem Porträt zu würdigen.
Herr Dr. Schade wurde am 27. Mai 1932 in
Deutsch-Krone (Grenzmark Posen-Westpreussen) geboren. Nach berufsbedingtem Umzug
der Familie 1937 nach Berlin ging er dort und
nach Bombenschaden 1943 in Rastenburg
(Ostpreußen) und 1944 in Naumburg/Saale,
nach dem Krieg in Hofgeismar zur Schule, wo
er 1950 Abitur machte. Als der Vater einen
Lehrstuhl an einer Universität in Kolumbien
erhielt und die Familie dorthin umzog, begann
er 1951 ein ingenieurwissenschaftliches Studium an der Bergbauhochschule in Medellin, das
er nach der im Juni 1952 auf dem Kaliwerk
Wintershall begonnenen praktischen Ausbildung als Bergbaubeflissener 1953 an der Bergakademie Clausthal in den Fächern Bergbau
und Geologie fortsetzte.
An das Diplomexamen 1958 in Clausthal schloss
sich die Bergreferendarausbildung mit zahlreichen Stationen in verschiedenen Bergbauzweigen und bei verschiedenen Bergbehörden
an und wurde mit der 2. Staatsprüfung für den
höheren Staatsdienst im Bergfach 1961 abgeschlossen. Der Einstellung als Bergassessor am
Bergamt Kassel folgte 1965 die Versetzung an
das neue Bergamt Bad Hersfeld zu dessen Aufbau.
In 1966 kam die Berufung an das Hessische
Oberbergamt als Dezernent mit Beförderung
zum Oberbergrat. Parallel zum Dienst promovierte jetzt Herr Dr. Schade an der TU Clausthal
mit dem bergmännisch-geologischen Thema
„Der Kulm in dem nordöstlich der Lahn gelegenen Teil der Dill-Mulde“. Über weitere Stufen
der Karriereleiter (1972 Oberbergamtsdirektor,
1976 Leitender Bergdirektor und stellvertretender Leiter des Oberbergamts) folgte in 1990
die Ernennung zum Berghauptmann und damit Leiter der Hessischen Bergbehörde.
Im Alter von 65 Jahren endete im Mai 1997 die
bergbehördliche Berufslaufbahn mit Übergang
in den Ruhestand. 4 Monate später erlosch nach
fast 440 Jahren die eigenständige Hessische
Bergverwaltung mit deren Auflösung und Integration in die Umweltämter der 3 Regierungspräsidien. Dies entsprach sicher nicht der
Wunschvorstellung von Herrn Dr. Schade, aber
die politischen Gegebenheiten wollten dies so.
Die 39 Jahre Tätigkeit in der Hessischen Bergverwaltung waren geprägt von einer Fülle an
Veränderungen und neuen Situationen im
Bergbau. Von den zahlreichen Eisenerzgruben
im Lahn-Dill-Gebiet blieb nur ein Besucherbergwerk übrig. Gleiches gilt für die Braunkohlengruben in Nord- und Mittelhessen. Dafür
expandierten die 3 Kaliwerke kräftig bis auf
eine Förderung von ca. 75 000 t/Tag. In einer
sich zunehmend verändernden Bergbaulandschaft kamen zahlreiche Betriebe der Steine
und Erden Gewinnung unter Bergaufsicht,
zeitweise auch Tunnelbauten insbesondere der
Schnellbahnstrecken sowie Abfalldeponien
unter und über Tage. Das 1980 erlassene Bundesberggesetz und zunehmend auch europäische Vorschriften waren umzusetzen, und
damit entstanden im Bergbau und für die
Bergaufsicht neue Schwerpunkte, indem neben
dem Aufsuchen, Gewinnen und Aufbereiten
der Bodenschätze zur Sicherung der Rohstoffversorgung, der Sicherheit der Betriebe und
dem Arbeits- und Gesundheitsschutz der Umweltschutz immer stärkeres Gewicht erhielt.
Auch nach Übernahme der Gesamtverantwortung für die Hessische Bergbehörde brachte
Herr Dr. Schade seine Bergamts- und Oberbergamtserfahrungen in eine Fülle von speziellen Sachgebieten ein. So hat er sich einen Ruf
als anerkannter Fachmann auf den Gebieten
des Sprengwesens, der Abfallvermeidung, -verwertung und -beseitigung im Bergbau, der
17
Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes
sowie der Tagebaurekultivierung erworben.
Dies wurde dokumentiert durch sein Engagement und die Mitarbeit in vielen Fachgremien,
z.T. als deren Vorsitzender. So war er z.B. stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses für den höheren Staatsdienst im
Bergfach, Vorsitzender des Arbeitskreises
„Bergbauliche Hohlräume und Abfallentsorgung“, er vertrat die Deutschen Bergbehörden
des Nichtsteinkohlenbergbaus in der Konferenz der Sprengstoffreferenten des Bundes und
der Länder. Diese Liste an Beispielen ließe sich
noch umfangreich fortsetzen. Als Berater hat
er nach der Wende beim Aufbau der Thüringischen Bergbehörde mitgewirkt.
Herrn Dr. Schades profundes Wissen und seine
von hoher Sorgfalt gekennzeichnete behördliche Arbeit war begleitet von Verständnis für
die Belange der Grundstoffindustrie Bergbau.
So erlangte er höchste Wertschätzung in der
Bergbauindustrie. Am Ende seines Berufsweges ließ ein schmerzlicher Reformprozess
seinen Wunsch nach Erhaltung der Selbständigkeit der Hessischen Bergbehörde nicht
Wirklichkeit werden. Dafür hatte er sich mit
unermüdlicher sachlicher Argumentation und
ganz persönlichem Einsatz vehement eingesetzt. Auch im Ruhestand ist Herr Dr. Schade
noch als bergbaulicher Sachverständiger tätig
und ist Mitglied in diversen Fachausschüssen.
Norbert Deisenroth
Hessisches Oberbergamt in Wiesbaden 1997
Geschichte des Hessischen Landesverbandes
Horst Bannert, Neuhof:
40 Jahre Hessischer Landesverband
Wie es begann
Angefangen hat alles schon 1965. Das Kaliwerk Neuhof-Ellers erhielt eine Einladung
vom Bund Nordrhein-Westfälischer Knappenvereine zu einem 1. Deutschen Bergmannstag, der in Essen und Duisburg
stattfinden sollte, mit der Bitte, eine Delegation des Neuhofer Bergmannsvereins zu
entsenden. Die Werksleitung beauftragte
den Vorstand des Vereins, eine Gruppe von
vier Vorstandsmitgliedern zu benennen,
die der Einladung Folge leisten sollten.
Benannt wurde neben mir Willi Leitsch,
August Gutberlet und Josef Knoll. Willi
Leitsch und ich nahmen in der Mercatorhalle in Duisburg an einem Gespräch der
Vertreter aller anwesenden Bergmannsund Knappenvereine aus den Bergbau treibenden Bundesländern teil. Thema dieses
sehr regen Gespräches war die Gründung
eines deutschen Bundes der Bergmanns-,
Knappen- und Hüttenvereine. Da Einigkeit
über einen solchen Zusammenschluss bestand, wurde ein Arbeitskreis zur Vorbereitung einer Gründungsversammlung beschlossen. Als hessischer Vertreter wurde
ich in den Arbeitskreis berufen.
Nach Erarbeitung eines Satzungsentwurfes
wurde 1966 die Satzung gebende Gründungsversammlung nach Bochum einberufen mit der Vorgabe, dass von den
Bundesländern, in denen es noch keinen
Landesverband gab, jeweils vier Vertreter
stimmberechtigt waren. Vier Delegierte
des Bergmannsvereins Neuhof vertraten
hier also das Land Hessen. Nach Annahme
der Satzung wurde der Bundesvorstand
gewählt, dem ich als Schriftführer angehörte.
In den Bundesländern Bayern, Niedersachsen, NRW und Saarland bestanden bereits
Zusammenschlüsse. Der Neuhofer Berg-
Bild 1: 3. Hessischer Bergmannstag 1977 in Neuhof, Gottesdienst
mannsverein bemühte sich durch Teilnahme an den Hessentagen Aufmerksamkeit
für einen künftigen Hessischen Landesverband zu erregen, leider ohne Erfolg. Aus
Anlass unseres 60-jährigen Vereinsjubiläums veranstalteten wir den I. Hessischen
Bergmannstag in Neuhof, an dem über
150 Bergleute aus den bereits bestehenden
Landesverbänden teilnahmen, die wir alle
in Privatquartieren unterbringen konnten.
Das ist heute kaum noch denkbar. Doch
leider war dabei kein weiterer hessischer
Bergmannsverein. Erst eine Fragebogenaktion 1971, die sich an die Bergbau treibenden Gesellschaften in Hessen und an
die ehemaligen und aktiven Bergbaugemeinden richtete, brachte einen Erfolg.
Wir erhielten Reaktionen von fünf Bergmannsvereinen. Es waren dies die BV
Adorf, Borken, Frielendorf, Giershagen
und Hoher Meissner. Obwohl Giershagen
in Nordrhein- Westfalen liegt, orientierte
sich dieser Verein mehr nach Hessen wegen der Bindung an Adorf. Die Vorstände
der genannten BV luden wir zu einem Gespräch über die Gründung eines Hessi-
18
schen Landesverbandes nach Neuhof ein.
Das Gespräch fand am 31. März 1973 statt
und alle eingeladenen Vorstände nahmen
daran teil. Ebenso folgte der damalige
Bundesvorsitzende Hugo Biesewinkel mit
seinem Schatzmeister Otto Datt der Einladung. Somit waren 23 hessische Vereinsvertreter und zwei Bundsvorstandsmitglieder bei diesem Gespräch anwesend.
Der Bundesvorsitzende stellte in einem
kurzen Abriss den Deutschen Bund vor
und danach erläuterte ich, als einladender
Vorsitzender, unser Vorhaben, einen Hessischen Landesverband zu gründen. Dabei
betonte ich, dass die Selbstständigkeit der
einzelnen Vereine nicht angetastet würde.
Bei der Aussprache zeigte sich die Bereitschaft aller Vereinsvertreter zur Gründung
eines Landesverbandes. Die Vorbereitung
einer Satzung gebenden Gründungsversammlung wurde in die Hände des Neuhofer Bergmannsvereins gelegt. Nach Erarbeitung eines Satzungsvorschlages luden
wir die Hessischen Bergmannsvereine zu
einer Gründungsversammlung nach Neuhof am 8. September 1973 ein.
Unserer Einladung folgten:
Knappenverein Adorf mit 4 Kameraden,
Bergmannsverein Borken mit 3 Kameraden, Bergmannsverein Frielendorf mit 4
Kameraden, Knappenverein Giershagen
mit 3 Kameraden und Bergmannsverein
Neuhof mit 8 Kameraden. Es wurde festgelegt, dass jeder Verein mit vier Stimmen
votieren konnte.
Wichtigster und aufwendigster Tagesordnungspunkt war die Beratung und
Beschlussfassung zu einer Satzung. Um
fast jeden Paragraphen wurde eifrig diskutiert, ja gerungen. Über jeden Paragraphen
wurde nach eingehender Diskussion abgestimmt. Während einer Mittagspause
konnte nun die beschlossene Satzung „ins
Reine“ geschrieben werden und jedem
Mitgliedsverein überreicht werden, nachdem alle anwesenden Kameraden sie mit
ihrer Unterschrift bestätigt hatten.
Der Satzung entsprechend wurde ein
Wahlausschuss mit den Kameraden Kaufmann (Adorf), Schnurr (Borken) und
Wehmüller (Neuhof) gebildet und die
Wahl des Landesvorstandes vorgenommen.
Gewählt wurden:
Landesvorsitzender:
Horst Bannert, Neuhof
Stellv. Landesvorsitzender:
Karl Baum, Borken
Geschäftsführer:
Dieter Herbst, Neuhof
Kassierer:
Willi Leitsch, Neuhof
Protokollfiihrer:
Helmut Stansler, Neuhof
Rechnungsprüfer:
Gerhard Cziescyna, Adorf
und Heinrich Erb, Frielendorf.
Satzungsgemäß bildeten die Kameraden
Bannert, Herbst und Leitsch den geschäftsführenden Landesvorstand.
Zur Finanzierung des Landesverbandes
wurde ein Beitrag der Mitgliedsvereine in
Höhe von 0,05 DM/Vereinsmitglied beschlossen. Nach sechsstündiger Dauer en-
Bild 2: 4. Hessischer Bergmannstag, Festakt
Bild 3: 4. Hessischer Bergmannstag
1987 in Neuhof, Knappenchor Borken
dete die Satzung gebende Landesdelegiertenversammlung.
Somit ist der 8. September 1973
der Geburtstag des Hessischen
Landesverbandes.
Der beschlossenen Satzung entsprechend
hat der Landesverband einen Beirat zu
bilden, der aus mindestens sechs Persönlichkeiten der hessischen Ministerien und
Behörden, aus der Bergbauwirtschaft, den
berufständischen Organisationen und den
Bürgermeistern der Bergbaugemeinden
bestehen soll.
Zum 13. Dezember 1975 lud dann der
geschäftsführende Landesvorstand die
Persönlichkeiten, die sich für den Beirat
bereitgefunden hatten, zu einer konstituierenden Sitzung nach Neuhof ein.
Es nahmen teil: Staatssekretär Adolf Philippi,
Hessisches Sozialministerium
Min.-Rat Wolfgang Blasig,
Hessisches Wirtschaftsministerium
Bergw.-Dir. Klaus Friedrich,
Hessische Braunkohle
Bergw.-Dir. Dr. Ernst Messer,
Hessische Kaliindustrie
Bürgermeister G. Kniest, Borken
Bürgermeister K. Heimüller, Neuhof.
Leider konnte kein Vertreter der Gewerkschaft gewonnen werden.
Berghauptmann E.-A. Einecke, Hessisches
Oberbergamt, konnte nicht teilnehmen, erklärte aber seine Bereitschaft zur Mitarbeit.
Ebenso nahm der geschäftsführende Landesvorstand teil.
Alle anwesenden Persönlichkeiten waren
bereit, im Beirat mitzuarbeiten und schlugen vor, Herrn Berghauptmann Einecke
das Amt des Beiratssprechers anzutragen.
Herr Min.-Rat Blasig sollte Herrn Einecke
darüber informieren.
Die Konsolidierung des Hessischen Landesverbandes ging nicht reibungslos vonstatten. Sie war belastet durch die Unstimmigkeiten zwischen den Vereinen Giershagen
und Adorf, die schließlich 1985 zum Austritt des Bergmannsvereins Adorf führten.
Der Bergmannsverein „Hoher Meißner“
hatte um sein Bestehen zu kämpfen, da
seine Mitglieder verstarben. Daher teilte
uns sein Vorsitzender Heinrich Apel 1978
die Auflösung des Vereins mit.
Auch der Bergmannsverein Frielendorf
überlegte, sich aufzulösen, nachdem der
Vorsitzende Heinrich Guthardt verstorben
war. In einer gemeinsamen Sitzung der
Vereinsmitglieder mit dem geschäftsführenden Landesvorstand und dem Vorstand
Borken wurde erreicht, dass mit Hilfe der
Borkener Kameraden der Verein weiter
bestehen blieb. Dazu fand sich auch ein
neuer Vorsitzender in Hans-Georg Kleimann, der den Bergmannsverein Frielendorf zu einer neuen Blüte führen konnte.
In der Folgezeit konnten weitere neue Vereine gewonnen werden, sodass der Hessische Landesverband heute 24 Mitgliedsvereine hat.
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