2007 - BKH Günzburg

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2007 - BKH Günzburg
1
Bezirkskrankenhaus Günzburg
Klinik für Neurologie und
Neurologische Rehabilitation
Ärztl. Direktor: Prof. Dr. Dr. B. Widder
2007 Jahresbericht
2
Inhalt
Seite
Vorwort
3
Informationen zur Klinik
1.
Patientenbefragung 2007 ......................................................................... 4
2.
Leistungsstatistik der Klinik ....................................................................... 6
3.
Leistungsstatistik TESS-Projekt .............................................................. 16
4.
Ambulanter Bereich ................................................................................ 19
Informationen zu den verschiedenen Bereichen
5.
Ärztlicher Dienst .....................................................................................
6.
Pflegedienst ............................................................................................
7.
Funktionsdiagnostik ................................................................................
8.
Neurologische Therapien .......................................................................
20
23
26
28
Informationen zu den klinischen Schwerpunkten
9.
Schlaganfallzentrum / Stroke Unit .......................................................... 34
10. Interdisziplinäres Schmerzzentrum ......................................................... 38
Sonstige Aktivitäten
11. Veranstaltungen der Klinik ......................................................................
12. Ärztliches Fortbildungsprogramm ...........................................................
13. Auswärtige Vorträge und Posters ...........................................................
14. Publikationen ...........................................................................................
15. Berufsfachschule für Physiotherapie ......................................................
41
43
44
45
47
3
Bezirkskrankenhaus Günzburg
Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation
Kurzüberblick
Die Klinik verfügt über insgesamt 60 Betten und Behandlungsplätze auf 3 Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Klinik ist
• Regionalklinik für Mittelschwaben zur Diagnostik und Therapie aller Erkrankungen und Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems,
• Überregionales Schlaganfallzentrum („Stroke Unit“) mit eigener Frührehabilitation für die Landkreise Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm, außerdem besteht eine telemedizinisch-konsiliarische Mitversorgung von Kliniken im Allgäu und Donau-Ries (TESS),
• Interdisziplinäres Schmerzzentrum in Kooperation mit den Kliniken für
Neurochirurgie und Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
• Fachklinik mit den Schwerpunkten Anfallsleiden, Multiple Sklerose und
Parkinsonerkrankungen.
Die wichtigsten Telefonnummern
Aufnahmearzt (NeuroHotline 24 Stunden)
0177 / 896-2288
Sekretariat Professor Widder
Fax
08221 / 96-2282
08221 / 96-2288
Intensivstation und Stroke Unit
Fax
08221 / 96-2285
08221 / 96-28154
Haus 21 Erdgeschoss
Haus 21 Obergeschoss
Fax
08221 / 96-2768
08221 / 96-2769
08221 / 96-28148
Anmeldung Interdisziplinäres Schmerzzentrum
Fax
08221 / 96-2494
08221 / 96-28148
Anmeldung ambulanter Patienten
(Ultraschalldiagnostik der Hirngefäße,
Multiple Sklerose, Botulinumtoxin)
08221 / 96-2282
Die Klinik im Internet
E-Mail
Schmerzzentrum
Internet
neurologie@bkh-guenzburg.de
schmerzzentrum@bkh-guenzburg.de
www.bkh-guenzburg.de
4
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Jahr 2007 setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort, wonach der Anteil notfallmäßig - insbesondere auch nachts und an Wochenenden - aufgenommener Patienten kontinuierlich ansteigt und inzwischen mehr als zwei Drittel
aller Patienten umfasst. So hat sich die Zahl der auf der Stroke Unit aufgenommenen Patienten in den letzten 5 Jahren mehr als verdoppelt. Im Umkehrschluss bedeutet dies leider, dass wir „regulär“ angemeldete Patienten in zunehmend geringerem Umfang versorgen konnten, da aufgrund des von der Politik „gedeckelten“ Budgets mit dem vorhandenen Personal nicht mehr Patienten
behandelt werden können. Dies betrifft insbesondere das Schmerzzentrum,
dessen Aufnahmekapazität weiterhin beschränkt werden musste. Aus diesem
Grund haben wir auch im Herbst 2007 unser Schlaflabor geschlossen.
Angesichts dieser zunehmend schwierigen äußeren Rahmenbedingungen nahmen wir mit Freude die Ergebnisse unserer Patientenbefragung zur Kenntnis,
die uns eine gute und vor allem auch menschliche Behandlung attestierten.
Dass dabei die Qualität nicht zu kurz kam, belegen die statistischen Zahlen.
Obwohl der Anteil maschinell beatmungspflichtiger, schwerkranker Patienten
anstieg, nahm gleichzeitig die Zahl der auf der Intensivstation und Stroke Unit
krankheitsbedingt verstorbenen Patienten weiter ab. Auch konnte mehr als die
Hälfte unserer Schlaganfallpatienten nach der Akutversorgung und Frührehabilitation unmittelbar wieder in das häusliche Umfeld entlassen werden. Ich darf
dies zum Anlass nehmen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik für
ihr hervorragendes Engagement zu danken.
Im Herbst 2007 kam es durch das zeitgleiche Ausscheiden einiger Ärzte zu einem Engpass im ärztlichen Team der Klinik. Während bis vor kurzem in derartigen Fällen eine schnelle Nachbesetzung problemlos möglich war, ist aufgrund
der sinkenden Attraktivität des Arztberufes in Deutschland im europäischen
Vergleich die Aquisition erfahrener und motivierter Ärzte inzwischen schwierig
geworden. Ich möchte daher in besonderem Maße den Kolleginnen und Kollegen danken, die bis zum Start und zur Einarbeitung der neuen Ärzte durch eine
große Zahl von Nacht- und Wochenenddiensten den Betrieb der Klinik aufrecht
erhielten.
Unseren zuweisenden Ärzten und den Rettungsdiensten der Region darf ich für
die gute Kooperation im vergangenen Jahr herzlich danken. Ein besonderer
Dank gilt den Kollegen der Anästhesie, Neurochirurgie und Psychiatrie im Haus
sowie der benachbarten Kreisklinik für die zuverlässige und stets kollegiale Zusammenarbeit.
Günzburg, im März 2008
Prof. Dr. Dr. B. Widder
5
1. Patientenbefragung 2007
Im Herbst 2007 wurde über einen Zeitraum von 3 Monaten an alle in Haus 21
aufgenommenen Patienten ein Fragebogen zur Zufriedenheit mit dem stationären Aufenthalt ausgegeben. Insgesamt 108 anonymisierte Fragebögen konnten
ausgewertet werden. Erwartungsgemaß kamen Rückmeldungen überwiegend
von den im Obergeschoss behandelten, weitgehend selbständigen Patienten,
während wir nur von 7 Patienten aus dem Erdgeschoss einen ausgefüllten Fragebogen erhielten.
Die meisten Rückmeldungen erhielten wir von Patienten im Alter unter 60 Jahren (71 %). Jeweils etwa die Hälfte der Patienten kam im Rahmen geplanter
Aufnahmen (52 %) bzw. über die Notaufnahme (48 %) in die Klinik. Die Einzelergebnisse für die Merkmale gut / zufriedenstellend / schlecht sind im Folgenden aufgeschlüsselt.
Aufnahme/Sekretariat
gut
zufrieden
Die Sekretärinnen waren freundlich und hilfsbereit
97 %
3%
Sie erklärten alle wichtigen Dinge verständlich
95 %
4%
Die Wartezeiten waren akzeptabel
94 %
7%
gut
zufrieden
Das Pflegepersonal war freundlich, hilfsbereit und
zuvorkommend
99 %
1%
Die Informationen über pflegerische Maßnahmen
waren ausreichend und verständlich
95 %
5%
Meine Privatsphäre wurde respektiert
95 %
5%
Das Pflegepersonal hatte ausreichend Zeit für mich
und kam zeitnah
94 %
7%
Pflegerische Betreuung
Ärztliche Betreuung
gut
zufrieden
Die Wartezeit auf den Arzt bei der Aufnahme war
akzeptabel
87 %
13 %
Der Arzt hatte ausreichend Zeit für mich
90 %
9%
Der behandelnde Arzt unterhielt sich mit mir von
Mensch zu Mensch und respektierte meine Wünsche
91 %
9%
Die Informationen über anstehende Untersuchungen und Behandlungen waren verständlich
90 %
11 %
Die erforderlichen Informationen wurden mir rechtzeitig gegeben
90 %
10 %
schlecht
1%
schlecht
schlecht
1%
6
Therapien
gut
zufrieden
schlecht
Die Therapeuten waren freundlich und zuvorkommend
100 %
Die Therapiemaßnahmen wurden verständlich erklärt
97 %
3%
Die Therapiepläne waren zeitlich ausreichend abgestimmt
93 %
7%
gut
zufrieden
Die Mitarbeiterinnen waren freundlich und zuvorkommend
93 %
7%
Die anstehenden Maßnahmen wurden mir verständlich erklärt
92 %
9%
Wie Wartezeiten waren akzeptabel
94 %
6%
gut
zufrieden
Die Sozialarbeiterin war freundlich und zuvorkommend
97 %
3%
Die erforderlichen Informationen waren ausreichend
und verständlich
92 %
6%
3%
gut
zufrieden
schlecht
Diagnostik
Sozialdienst
Unterkunft/Verpflegung
schlecht
schlecht
Die Atmosphäre war freundlich und familiär
100 %
Die Klinik machte einen sauberen Eindruck
100 %
Die Ausstattung der Zimmer entsprach meinen Erwartungen
91 %
7%
3%
Das Essen war schmackhaft, abwechslungsreich
und ausreichend
81 %
16 %
4%
Besonders freute uns das
Ergebnis, dass 98 % unserer Patienten unsere Klinik
ohne Einschränkungen weiter empfehlen würden. Ergänzend erhielten wir auf
den Fragebögen zahlreiche
Anregungen, die uns dazu
ermuntern, unsere Behandlungsqualität weiter zu verbessern.
Waltraud Majer
Pflegedienstleiterin
Sonnenterrasse Haus 21
7
2. Leistungsstatistik der Klinik
Im Rahmen des seit vielen Jahren bei uns bewährten Konzepts der „Akutversorgung und Rehabilitation unter einem Dach“ verfügt die Klinik in enger Verzahnung über 2 Leistungsbereiche:
• Einen Akutbereich, der nach diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) vergütet wird, und
• einen Rehabilitationsbereich im Sinne einer sog. „besonderen Einrichtung“
nach § 17b KHG, der nach tagesgleichen Pflegesätzen berechnet wird.
Damit ist bei schwer betroffenen Patienten unmittelbar nach der Akutversorgung
eine Frührehabilitation zur Wiedererlangung von Alltagsfähigkeiten durch das
dem Patienten bereits bekannte Behandlungsteam möglich.
2.1
Patientenstatistik
Im Jahr 2007 wurden insgesamt 1.750 Patienten (Akut- und Rehabilitationsbereich kumuliert) stationär versorgt, entsprechend einer leichten Zunahme zum
Vorjahr. Über den Zeitraum 1997-2007 ist eine Steigerung der Patientenzahl um
45 % zu verzeichnen (Durchschnitt BRD ca. 10 %). Das mittlere Alter lag mit
60,3 Jahren (Range 16 - 96 Jahre) um rund 5 Jahre höher als noch vor 10 Jahren. Dies entspricht dem allgemeinen Trend, jüngere Patienten mit leichteren
Krankheiten vorwiegend ambulant zu behandeln.
Fallzahl (Akut- und Rehabilitationsbereich kumuliert)
2000
1750
1500
1250
1000
750
500
1997 1998 1999
2000 2001
2002 2003 2004
2005 2006 2007
8
DRG-Bereich
Insgesamt 1.491 Patienten wurden innerhalb der Neurologie im DRG-Bereich
(abschließend) stationär behandelt – in die Neurochirurgie verlegte Patienten (s.
S. 9) sind aufgrund des anderen Abrechnungsmodus hier nicht aufgeführt. Der
sog. Case Mix-Index (CMI) als Maß für den Schweregrad der Erkrankung bei
den versorgten Patienten betrug 1,058 (0,991 im Jahr 2005, 1,029 im Jahr
2006). Die zugehörige Base Rate als Maß für die Höhe der Vergütung durch die
Kostenträger lag mit EUR 2.521,26 deutlich unter dem für Bayern ausgewiesenen Wert von EUR 2.737,07. Die Verweildauer liegt seit mehreren Jahren konstant bei 6,8 Tagen (1997 noch 11,5 Tage).
DRG-Bereich
Frührehabilitation
Fallzahl
Verweildauer
Berechnungstage
CMI
1.491
6,77
-
1,058
234
26,33
6.175
-
Frührehabilitation
Im Bereich der Frührehabilitation wurden 234 Patienten bei einem vereinbarten
tagesgleichen Pflegesatz von EUR 312,23 pro Tag versorgt, die durchschnittliche Verweildauer lag bei 26,3 Tagen. Die Zuweisungen in den Rehabilitationsbereich erfolgten zu 2/3 aus dem eigenen Akutbereich, zu 1/3 von anderen
Krankenhäusern.
Gegenüber anderen Frührehabilitationskliniken liegt der Pflegesatz in unserem
Rehabilitationsbereich deutlich niedriger, was durch das „gemischte Klientel“
bedingt ist. Mit den Kostenträgern vereinbart ist ein Anteil intensiv behandlungsbedürftiger Patienten (OPS 8-552) von 50 %, wobei Patienten im Verlauf ihres
Aufenthaltes in Abhängigkeit des Schweregrades ihrer Beeinträchtigungen und
der Intensität der erforderlichen (bzw. möglichen) Therapie ggf. innerhalb der
Bereiche wechseln.
Tatsächlicher Anteil der verschiedenen Rehabilitationsformen („Reha-Mix“) im Jahr 2007
OPS
Definition
Mix
8-552 Neurologische Frührehabilitation
Einsatz von Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie, Logopädie und therapeutischer Pflege mit mindestens 300 Minuten täglich
55 %
8-559 Andere Frührehabilitation
Einsatz von 3-4 Therapiebereichen mit mindestens 15-20 Therapieeinheiten à 30 Minuten pro Woche (ohne Berücksichtigung der therapeutischen Pflege)
20 %
8-550 Geriatrische Frührehabilitation
Einsatz von 2 Therapiebereichen mit mindestens 10 Therapieeinheiten à 30 Minuten pro Woche (ohne Berücksichtigung der therapeutischen Pflege)
25 %
9
Zuweiser
Der Anteil der notfallmäßig über die Rettungsdienste eingewiesenen Patienten
stieg weiterhin an, während die von Neurologen und Nervenärzten zugewiesenen Patienten mit 12 % nur noch eine untergeordnete Größe darstellen. Dies
entspricht dem in allen Neurologien in Deutschland erkennbaren Trend, wonach
Patienten mit „leichten“ neurologischen Krankheiten überwiegend ambulant bleiben, und lediglich therapieresistente und/oder schwere Krankheitsbilder stationär behandelt werden.
Zuweiser stationärer Einweisungen 2007
34 %
Rettungsdienste
464
138
27 %
Fachärzte anderer Gebiete
472
18 %
Anderes Krankenhaus
62
42
40
39
28
27
16
14
8
5
5
29
12 %
Neurologen/Nervenärzte
204
4%
Interne Verlegungen im BKH 51
26
5%
Selbsteinweisung
Notarzt
Nothilfe KKH Günzburg
KKH Günzburg
Klinikum Donauwörth (TESS)
Stiftungs-KH Nördlingen (TESS)
KKH Dillingen
KKH Krumbach
Stiftungs-KH Weißenhorn
Klinikum Kempten (TESS)
Universitätsklinikum Ulm
Donauklinik Neu-Ulm
Klinikum Memmingen (TESS)
KH Oettingen (TESS)
andere
Neurochirurgie
Psychiatrie/Psychosomatik
80
Kostenträger
Versicherung
N
Anteil
AOK Bayern
702
40 %
andere AOK
117
7%
BKK
219
13 %
PKV
166
9%
DAK
139
8%
BEK
93
5%
LKK
79
5%
TKK
84
5%
IKK
52
3%
Sonstige
99
6
Der Anteil der bei der AOK versicherten Patienten sank zum ersten Mal
seit vielen Jahren wieder unter 50 %,
während gleichzeitig die Zahl der bei
Betriebskrankenkassen (BKK) versicherten Patienten anstieg. Ein leichter Anstieg war auch bei der Zahl der
privat krankenversicherten Patienten
(PKV) zu verzeichnen, hier vor allem
bedingt durch entsprechende Zusatzversicherungen.
10
Weiterversorgung
Erfreulicherweise konnten 70 % unserer Patienten nach der stationären Versorgung wieder nach Hause (bzw. in eine Anschlussheilbehandlung vor Wiederaufnahme ihrer Arbeitstätigkeit) entlassen werden. Rund 16 % wurden in andere
Kliniken des Bezirks- und Kreiskrankenhauses Günzburg verlegt.
Weiterversorgung nach Klinikentlassung
70 %
Entlassung nach Hause
1.224
13 %
Verlegung in anderes Krankenhaus
115
23
15
11
9
8
39
KKH Günzburg
KKH Dillingen
KKH Krumbach
Universitätsklinikum Ulm
Klinikum Donauwörth
Rehabilitations-KH Ulm
andere Krankenhäuser
9%
Verlegung innerhalb des BKH Günzburg
94
64
Psychiatrie BKH Günzburg
Neurochrurgie BKH Günzburg
4%
Entlassung in Pflegeheim
76
2%
Verlegung in andere Frührehabilitation
17
9
15
2%
Verstorben
31
Fachklinik Ichenhausen
Therapiezentrum Burgau
andere Rehabilitationskliniken
Wohnortverteilung
PLZ
Ort / Region
893
Günzburg
894
Dillingen/Lauingen
892
Neu-Ulm
866
Donauwörth
864
Thannhausen
867
Nördlingen/Oettingen
891
Alb-Donau-Kreis
874..6
Kempten/Oberallgäu
863
Krumbach
877
Memmingen
895
Heidenheim
890
Ulm Stadt
865
Ursberg
88..
Friedrichshafen
868
Bad Wörishofen
861
Augsburg Stadt
Übriges Baden-Württemberg
Übriges Bayern
Andere Regionen
N
681
266
208
87
82
55
55
49
46
38
30
29
27
14
8
7
42
10
16
Bzgl. der Wohnorte der stationär
versorgten Patienten besteht
seit Jahren eine bemerkenswert
konstante Situation. Gegenüber
2006 sank lediglich der Anteil
der aus dem Landkreis Neu-Ulm
in die Klinik aufgenommenen
Patienten, während der Anteil
aus der PLZ-Region Krumbach/
Thannhausen sowie aus dem
Oberallgäu deutlich zunahm.
11
2.2
Diagnosestatistik
ICD-Diagnosen
Die Entlassdiagnosen nach ICD-10 zeigten 2007 gegenüber den Vorjahren nur
in wenigen Bereichen Veränderungen. So ergab sich eine Steigerung bei Anfallsleiden, entzündlichen Erkrankungen und im Bereich psychosomatischer Diagnosen, während die Zahl der Patienten mit unkomplizierten Rückenbeschwerden weiter abnahm.
ICD-10-Diagnosestatistik der stationären Akutaufnahmen 2007 (4 Fälle und mehr)
ICD-10
Diagnose
N
A69.2
Lyme-Krankheit (Neuro-Borreliose)
6
A81 - B02
Virale Meninigiten und Enzephalitiden
15
C71 - C79
Bösartige Neubildungen des Zentralnervensystems
8
D32 - D43
Gutartige Neubildungen des Zentralnervensystems
4
F00 - F03
Dementielle Prozesse
6
F05 - F19
Organische Psychosyndrome
25 (↑)
F32 - F34
F40 - F41
Affektive Störungen
Angst- und Panikstörungen
F43
F44
F44 - 45
Anpassungsstörungen
Dissoziative Störungen
Somatoforme Störungen
G00 - G05
G12
G20 - G25
G30
G35 - G37
G40
Bakterielle Meningitiden und Meningoenzephalitiden
Motoneuronerkrankungen
Parkinsonsyndrome und sonstige Bewegungsstörungen
Alzheimer Erkrankung
Multiple Sklerose und andere demyelinisierende Erkrankungen
Zerebrale Anfallsleiden
G41
G43 - G44
Status epilepticus
Kopfschmerzen einschl. Migräne
G45
G47
Transitorisch ischämische Attacken
Schlafstörungen einschl. Schlaf-Apnoe-Syndrom
G50
G51
Trigeminusneuralgien und atypische Gesichtsschmerzen
Fazialisparesen
G54
G56 - G58
G61
Plexusläsionen
Mononeuropathien
Guillain-Barré-Syndrome / Polyneuritiden
G62 - G63
Sonstige Polyneuropathien
G70 - G72
G82
G91
G93
Myasthenia gravis und andere Myopathien
Paraplegien und Tetraplegien
(Normaldruck)Hydrocephalus
Zerebrale Hypoxien und Enzephalopathien
6
14 (↑)
8
28
45 (↑)
20
8
31
4
70
204 (↑)
24
46 (↓)
105
24 (↓)
5
14 (↑)
4
8
18 (↑)
17 (↑)
5
6
7
6
12
H46
H49
H81 - H82
I60
I61 - I62
I63
I67 - I69
M47
M48
Neuritis nervi optici
Hirnnervenläsionen
Schwindelsyndrome
Subarachnoidalblutungen
Intrazerebrale Blutungen
Hirninfarkte
Sonstige zerebrovaskuläre Erkrankungen
Spondylosen mit Myelo- oder Radikulopathien
Spinalstenosen
M50
M51
Zervikale Myelo- und Radikulopathien
Lumbale Radikulopathien
M53
M54
Zervikobrachialgien
Gemischte Lumboischialgien
R20
R40
R42
R51
Sensibilitätsstörungen
Somnolenz, Sopor, Koma
Schwindel, nicht näher bezeichnet
Kopfschmerzen
R52
R55
S06 - S31
T88
Chronische Schmerzen
Synkopen
Hirntraumen
Nebenwirkungen von Medikamenten und Drogen
4
5
34
4
52
309
7
7
18 (↓)
9
55 (↓)
6
54 (↓)
12
7
10
9 (↓)
5
25
7
5
Im Bereich der neurologischen Frührehabilitation litten 76 % (178/234) der versorgten Patienten an den Folgen eines Schlaganfalls. Weitere Diagnosen waren
nur in untergeordnetem Umfang vertreten.
Top 10 DRG
Bezogen auf die für die Abrechnung mit den Kostenträgern verwendeten „Diagnosis Related Groups“ (DRG) ergibt sich folgende „Hitliste“ der 10 häufigsten
DRG-Diagnosen (54 % aller stationär versorgten Patienten):
DRG
Diagnose
B70C
Apoplexie ohne intrakranielle Blutung, bis 72 Stunden
153
B76H
Zerebrale Krampfanfälle, 1 Belegungstag oder ohne CC
148
B70B
Apoplexie > 72 Stunden oder mit Lyse oder mit kompl. Blutung
114
B69D
Transitorisch ischämische Attacke bis 72 Stunden
83
B68C
Multiple Sklerose, 1 Belegungstag oder ohne schwere CC
57
B77Z
Kopfschmerzen
53
I68C
Nicht operativ beh. Erkrankungen im Wirbelsäulenbereich, > 55 Jahre
52
B76F
Zerebrale Krampfanfälle > 1 Belegungstag mit schweren CC
52
I68D
Nicht operativ beh. Erkrankungen im Wirbelsäulenbereich, < 56 Jahre
48
U64Z
Angststörungen oder andere affektive u. somatoforme Störungen
44
Anmerkung: CC ist die Abkürzung für „Cormorbidity or Complication“
N
13
Todesfälle
Insgesamt 31 unserer Patienten (1,8 %) verstarben im Jahr 2007 nach einem
durchschnittlichen stationären Aufenthalt von 8,0 Tagen (Range 0-36 Tage). 19
Patienten (61 %) verstarben innerhalb der ersten Woche nach Aufnahme, 4
nach einem Aufenthalt von mehr als 14 Tagen.
Im Rahmen des Klinikaufenthaltes verstorbene Patienten
Diagnose
Anzahl
Alter
Tage
Hirninfarkte
13
81 (69-96)
10,5
Intrazerebrale Blutungen
9
73 (54-84)
4,9
Generalisiertes Hirnödem bei Glioblastom
1
30
15
Generalisiertes Hirnödem bei malignem Lymphom
1
63
5
Status epilepticus nach rezidivierenden Hirninfarkten
1
76
10
Pneumonie bei Status epilepticus
1
83
12
Kardiale Dekompensation bei symptomat. Epilepsie
1
69
2
Varizellen-Enzephalitis
1
80
11
Leberversagen bei alkoholtoxischer Leberzirrhose
1
69
6
Ateminsuffizienz bei amyotropher Lateralsklerose
1
67
1
9 Patienten hatten einen schweren Hirninfarkt erlitten, bei denen sich das Team
der Station in Absprache mit den Angehörigen für eine palliative Therapie entschied. 4 Patienten mit Hirninfarkten verstarben an sekundären Komplikationen
nach 11-36 Tagen. Bei 9 Patienten lag bereits bei Aufnahme eine primär infauste Hirnblutung mit Hirndruckzeichen vor, von denen 7 bei palliativem Therapieansatz innerhalb von 3 Tagen verstarben.
2 Patienten verstarben an den Folgen bösartiger Hirnerkrankungen mit infauster
Prognose. Bei 3 Patienten kam es zu einem epileptischen Anfallsstatus auf dem
Boden vorbestehender Hirnerkrankungen. In einem Fall erwies sich der Anfallsstatus als therapierefraktär, in den beiden anderen Fällen verstarben die multimorbiden Patienten an den Folgen von Begleiterkrankungen (Lungenentzündung, kardiale Dekompensation). Gleichermaßen an seinen Begleiterkrankungen verstarb ein 80jähriger Patient mit einer virusbedingten Hirnentzündung
(Varizellen-Enzephalitis).
Bei einem Patienten mit Bewusstseinsstörung im Rahmen einer alkoholtoxischen Leberzirrhose war die Grunderkrankung bereits zu weit fortgeschritten.
Einen weiteren Patienten konnten wir in seinen letzten Stunden bei einer generalisierten Lähmung im Rahmen einer fortgeschrittenen amyotrophen Lateralsklerose begleiten.
14
2.3
Stationsstatistik
Belegungsstatistik Haus 22c
Die in dieser Form seit 2004 bestehende Intensiv- und Überwachungsstation
beinhaltet die neurologische Notaufnahme sowie 13 mit zentral überwachten
Monitoren ausgestattette Betten. Die Station umfasst
• 4 Betten Intensivbereich mit der Möglichkeit zur maschinellen Beatmung bei
schwerstkranken Patienten,
• 4 Betten „Stroke Unit“ (von der Deutschen Schlaganfallstiftung zertifziert) zur
kompetenten Versorgung von Schlaganfallpatienten, sowie
• 5 Betten „Intermediate Care Unit“ zur Behandlung schwerkranker, engmaschig überwachungspflichtiger Patienten.
Außerdem erfolgt von hier aus die teleneurologische Versorgung der Partnerkliniken im Allgäu und Donau-Ries.
Insgesamt wurden in Haus 22c im vergangenen Jahr 1.187 Patienten stationär
betreut. Dies entspricht im Schnitt 3,3 Notaufnahmen pro Tag. Bei 40 % der Fälle lag die Aufnahmediagnose eines Schlaganfalls vor. Die durchschnittliche Belegung lag bei 72 %, die durchschnittliche Verweildauer bei 2,83 Tagen. Die
durchschnittliche Zahl beatmungspflichtiger Patienten betrug 2,38. Der Anteil
der auf der Intensiv- und Überwachungsstation verstorbenen Patienten lag erfreulicherweise bei nur 1,9 % (23 Patienten).
Patientenzahlen Haus 22 c
2004
2005
2006
2007
neu
951
1.082
1.187
Durchschnittliche Anzahl beatmungspflichtiger Patienten (einschl. CPAP) und Prozentsatz
krankheitsbedingt verstorbener Patienten auf der Intensiv- und Überwachungsstation
8
7
beatmungspflichtige Patienten
6
verstorbene Patienten in %
5
4
3
2
1
0
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
15
Belegungsstatistik Haus 21
Das 2004 nach Generalsanierung neu bezogene Haus 21 beinhaltet zwei Stationen, die fast alle mit behindertengerechten Nasszellen ausgestattet sind. Im
Erdgeschoss (22 Betten) steht die neurologische Frührehabilitation von Patienten nach erlittenem Schlaganfall im Vordergrund, die durch ein eingespieltes
therapeutisches Team (ärztlicher und pflegerischer Dienst, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Neuropsychologie, Sozialdienst) erfolgt. Aber auch
schwerer beeinträchtigte Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen
werden hier versorgt.
Schwerpunkte im Obergeschoss (21 Betten) sind akute und chronische
Schmerzsyndrome, Patienten mit Multipler Sklerose sowie psychosomatische Störungen, die im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes behandelt
werden. Außerdem finden sich in Haus 21 die gesamten Therapieräume einschließlich Therapieküche und angegliedertem Therapiegarten.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.171 Patienten in Haus
21 behandelt, 71 Patienten weniger als im Jahr 2006. Entsprechend den unterschiedlichen
Schwerpunkten der beiden Stationen lag die mittlere Verweildauer
der Patienten im Erdgeschoss meist nach Abschluss der vorherigen Schlaganfall-Akutbehandlung - deutlich höher als im Obergeschoss.
Innenhof Haus 21
Haus 21
Gesamt-Aufnahmen bzw. Zuverlegungen
Erdgeschoss
Obergeschoss
344
827
Durchschnittliche Verweildauer (Tage)
19.9
6,9
Belegungstage
6.856
5.721
Durchschnittliche Bettenbelegung
85 %
75 %
16
2.4
Notaufnahme
Von den insgesamt 3.373 stationären
und ambulanten Neuzugängen der Neurologischen Klinik wurden 961 im Rahmen der Notaufnahme während des Bereitschaftsdienstes von 17-8 Uhr bzw. an
Wochenenden und Feiertagen versorgt,
was einer Zunahme um rund 10 % gegenüber den Vorjahren entspricht.
Stationäre und ambulante Zugänge außerhalb der regulären Dienstzeiten
(nachts und am Wochenende kumuliert)
1000
900
800
700
600
500
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Aufnahmen außerhalb der regulären Dienstzeiten
Samstag, Sonntag, Feiertage (8 - 17 Uhr)
256
Bereitschaftsdienst 17 - 24 Uhr
570
Bereitschaftsdienst 0 - 8 Uhr
135
17
3. Leistungsstatistik TESS-Projekt
Als erste Stroke Unit in Deutschland führten wir 2002 mit Unterstützung des
Freistaats Bayern eine teleneurologische Schlaganfallversorgung in 5 Krankenhäusern im Allgäu und Donau-Ries ein, die über keine eigene Neurologie verfügen und mehr als 30 Minuten Fahrtzeit von einer Stroke Unit entfernt liegen (TElemedizin in der Schlaganfallversorgung in Schwaben, TESS). Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase konnte in einem zweiten Schritt mit Unterstützung der Krankenkassen Schwabens im Jahr 2004 „TESS II“ initiiert werden.
Dieses basiert auf 4 Säulen:
• Neurologischer Präsenzdienst an 2-5 Tagen/Woche durch einen erfahrenen
Facharzt unserer Klinik in den Partnerkrankenhäusern.
• Teleneurologische Versorgung außerhalb der Präsenzzeiten durch Ärzte
der Stroke Unit Günzburg.
• Stationäre neurologische Weiterversorgung der Patienten aus den Partnerkrankenhäusern im Schlaganfallzentrum Günzburg bei Erforderlichkeit.
• Kontinuierliche Fortbildung des ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Personals der Partnerkliniken.
Im TESS-Projekt zusammengeschlossene Kliniken
Im Herbst 2007 meldeten drei weitere Kliniken in der näheren Umgebung (Stiftungskliniken Weissenhorn mit den Standorten Donauklinik Neu-Ulm, Weissenhorn und Illertissen) ihr Interesse an einer Teilnahme an TESS an. Zunächst
wurde ein regelmäßiger Konsiliardienst für die Donauklinik Neu-Ulm eingerichtet, der zweimal pro Woche Patienten in Neu-Ulm untersucht.
18
Darüber hinaus war das Jahr 2007 von Konstanz und Kontinuität geprägt: In
den Kliniken Kempten und Memmingen sind mit Frau Dr. Malessa und Herrn Dr.
Meudt ständige Konsiliare eingesetzt. Die Kliniken Donauwörth, Nördlingen und
Oettingen wurden weiterhin im Wechsel von Oberärzten der Neurologischen
Klinik Günzburg konsiliarisch betreut. In Zukunft wird auch hier zunehmend
mehr Konstanz angestrebt und Herr Dr. Kimm wird ab 2008 vorwiegend für den
Konsiliardienst im Donau-Ries verantwortlich sein.
VITIS im Kompetenznetz Schlaganfall
TESS ist Mitglied der Gruppe Telemedizin in dem vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
geförderten Kompetenznetz Schlaganfall. Es erfolgt ein
reger Austausch mit anderen Zentren der telemedizinischen Schlaganfallversorgung (www.kompetenznetzschlaganfall.de).
Im Rahmen der Projektförderung wurde 2007
mit der Hochschule Ulm das Projekt „Videobasiertes Telemedizin-Informations-System“ (VITIS) erfolgreich zu Ende geführt. Wir sind nun
in der Lage, durch mobile Telemedizin Videokonsile schneller als bisher von jedem Ort mit
UMTS-Mobilfunk-Abdeckung anzubieten. Damit ist gewährleistet, noch rascher und unmittelbarer auf die Anfrage aus den Partnerkrankenhäusern reagieren zu können. Ziel ist es
VITIS - Mobiler Telekonsilkoffer
dabei, die Zeit bis zur Entscheidung über eine
Therapie des Schlaganfalls (z.B. Thrombolyse)
weiter zu verkürzen und dadurch die Chancen einer Wirksamkeit der Therapie
zu erhöhen. Das mobile Videokonferenzsystem soll in den hinzukommenden
Kliniken installiert werden.
Ergebnisse TESS-Kliniken
Die Zahl der durchgeführten neurologischen Konsile in den Partnerkliniken hat
sich 2007 weiter nach oben entwickelt. So wurden innerhalb des Jahres insgesamt 5.631 Untersuchungen bei 5.090 Patienten durchgeführt. Dies bedeutet
eine Steigerung gegenüber 2006 um 12,5 bzw. 16 %. Ende November 2007 erfolgte im Rahmen von TESS das fünfzehntausendste Konsil.
Die Versorgung innerhalb des TESS-Projektes umfasst inzwischen nicht nur
Schlaganfälle, sondern das gesamte Spektrum der Neurologie. So waren unter
den 5.631 Konsilen im Jahr 2007 nurmehr 1.634 (29 %) Schlaganfallpatienten.
Die Partnerkliniken nehmen dabei an Qualitätssicherungsmaßnahmen des Bayerischen Arbeitskreises Qualitätssicherung (BAQ) teil.
Bezogen auf die Gesamtzahl der involvierten Arztstellen erfolgten in den Partnerkliniken pro Arbeitstag 8-11 neurologische Konsile. Zu den weiteren Aufgaben der Konsiliarärzte vor Ort gehörten regelmäßige Visiten auf den Stationen,
auf denen die Schlaganfallpatienten behandelt werden, die Sicherung einer zu-
19
verlässigen Dokumentation der Schlaganfallpatienten im Rahmen der BAQQualitätssicherung sowie regelmäßige Fortbildungen für Ärzte, Pflegepersonal,
Krankengymnasten, Logopäden und Ergotherapeuten.
Anzahl Konsile insgesamt pro Monat
600
500
400
300
200
100
0
4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
2004
2005
2006
2007
Arztstellen*
Konsile
vor Ort
Gesamt
Patienten
Schlaganfälle
Telekonsile
„Telelysen“
Kempten
0,75
1.359
1.079
472
(35 %)
66
8
Memmingen
1,0
2.166
2.071
344
(17 %)
6
1
Donau-Ries
0,8
2.106
1.940
709
(37 %)
130
8
- Donauwörth
0,4
1.065
963
336
13
2
- Nördlingen
0,2
668
614
241
111
4
- Oettingen
0,2
373
363
132
6
2
GESAMT
3,0
5.631
5.090
1.374
202
17
* Arztpräsenz in Anteilen einer Ganztagestätigkeit zzgl. Vertretung in Urlaubs- und Krankheitszeiten
Betrachtet man die außerhalb der Präsenzzeiten der Ärzte sowie nachts und am
Wochenende durchgeführten Telekonsile, so wächst deren Zahl beständig, im
Jahr 2007 um 22-36 %. Dabei ergeben sich allerdings zwischen den Partnerkliniken erhebliche Unterschiede. So erfolgten im Klinikum Memmingen, trotz letztlich vergleichbarer Größe und vergleichbarem Versorgungsgebiet wie Kempten,
nur sehr wenige telekonsiliarischen Vorstellungen von Schlaganfallpatienten
nachts und an den Wochenenden. Entsprechend überrascht auch nicht, dass
wenige Lysebehandlungen während dieser Zeiten („Telelysen“) vermerkt sind.
Insgesamt war aber die Zahl der Telelysen konstant.
Dr. A. Schleyer
Oberarzt TESS
20
4. Ambulanter Bereich
Der ambulante Bereich zeigte mit 1.585 Patienten im Jahr 2007 gegenüber den
Vorjahren ein weiteres Absinken um 6 %. Dies betrifft insbesondere die kassenärztliche Ermächtigungsambulanz (-27 %) mit den Unterbereichen Gefäßambulanz (147 Patienten), Multiple Sklerose-Ambulanz (13 Patienten) und BotulinumAmbulanz (64 Patienten), während die anderen Bereiche kaum veränderte Zahlen gegenüber dem Vorjahr erkennen lassen.
Aufschlüsselung ambulanter Untersuchungen 2007
N
Privatambulanz
364
Ermächtigungsambulanz
224
Notfallambulanz
138
Konsile für das BKH Günzburg
Neurochirurgie
Psychiatrie
95
105
Konsile für das KKH Günzburg und andere Krankenhäuser
303
Wissenschaftlich begründete Gutachten überwiegend für Gerichte
158
Vorstationäre Patienten
146
Nachstationäre Patienten
11
Untersuchungen für Berufsgenossenschaften
41
Entwicklung der ambulanten Patientenversorgung 1997-2007
900
Ermächtigungsambulanz
800
Notfallambulanz
700
600
500
400
300
200
100
0
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
21
5. Ärztlicher Dienst
Im Jahre 2007 verließen unsere Klinik Herr Dr. T. Maucher zum 31.5.2007, Herr
Dr. M. Sawires zum 15.09.2007 sowie Frau Dr. Anja Biebl zum 30.9.2007, um
ihre psychiatrische Weiterbildung anderen Orts aufzunehmen. Herr Dr. B. Kramer schied zum 31.08.2007 aus, um in einer anderen neurologischen Klinik eine
Oberarztstelle zu übernehmen.
Neu hinzu kamen zur Aufnahme ihrer neurologischen Weiterbildung Frau M.
Heinrich zum Januar, Frau D. Krien und Herr S. Tütüncü zum September, Frau
D. Isildak zum Oktober sowie Frau Dr. L. Huber zum Dezember 2007. Frau B.
Nowak wechselte im Februar 2007 in die psychiatrische Weiterbildung in unserem Hause, während Herr Dr. Dr. S. Weinmann ab Februar 2007 und Frau Dr.
M. Danner ab Juni 2007 zur neurologischen Weiterbildung in unsere Klinik kamen.
Fachärzte (Stand 31.12.2007)
Prof. Dr. Dr. Dipl.-Ing. Bernhard Widder
Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Rehabilitationswesen,
Sozialmedizin, Klinische Geriatrie und Med. Informatik.
Ärztlicher Direktor der Klinik und Leitender Ärztlicher Direktor
des Bezirkskrankenhauses Günzburg
Dr. Wolfgang Aurnhammer
Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Physikalische und Rehabilitative Medizin sowie Spezielle Neurologische Intensivmedizin. Leitender Oberarzt und Weiterbilder für Spezielle Neurologische Intensivmedizin. Strahlenschutzbeauftragter der
Neurologie, Ärztliche Leitung neurologische Therapien
Dr. Stephan A. L. Frisch
Arzt für Neurologie, Spezielle Schmerztherapie.
Oberarzt und Leiter des interdisziplinären Schmerzzentrums
des BKH Günzburg. EDV-Beauftragter der Neurologie
Dr. Reinhard Kimm
Arzt für Neurologie und Psychiatrie. EMG-Zertifikat der
DGKN. Oberarzt TESS Donau-Ries. Verantwortlich für Elektrophysiologie
22
Dr. Susanne Malessa
Ärztin für Neurologie.
Oberärztin TESS Kempten
Dr. Oliver Meudt
Arzt für Neurologie. EMG-Zertifikat der DGKN.
Oberarzt TESS Memmingen
Dr. Elisabeth Oertle
Ärztin für Neurologie. Spezielle Neurolog. Intensivmedizin.
Oberärztin. Verantwortlich für den Bereich Epileptologie. Stv.
Oberärztin Intensivstation, DRG-Beauftragte der Klinik
Dr. Dörthe Schiess
Ärztin für Neurologie, Spezielle Neurologische Intensivmedizin. Oberärztin und Leiterin des Bereichs Intensivmedizin und
Schlaganfalltherapie
Dr. Andrèj Schleyer
Arzt für Neurologie. Oberarzt und Leiter des Bereichs Partnerkliniken Allgäu-Donau-Ries (TESS)
Dr. Burkhard Alber
Arzt für Neurologie.
Verantwortlich für neurodegenerative Erkrankungen
23
Ärzte in Weiterbildung / Sonstige Ärzte
Maria Heinrich
Dr. Lea Huber
Dursune Isildak
Doris Krien
Bettina Nowak
Dr. Birgit
Ostermann
Serdar Tütüncü
Dr. Hanne
Heiß-Kimm
Akupunktur /
Komplementäre
Schmerztherapie
Chefarztsekretariat
Gabriele Agerer
Gerda Richard
Stationssekretariate
Alexandra Vera-Skieweit (Haus 21)
Carmen Kral (Haus 21)
Brigitte Reidinger (Haus 21)
Bärbel Riedl (Intensiv- und
Überwachungsstation)
24
6. Pflegedienst
Allgemein
Der Pflegedienst der Neurologie umfasste 2007 insgesamt 65 MitarbeiterInnen,
davon 96 % examinierte Pflegekräfte, 4 % waren ohne Ausbildung, 8,5 % verfügten über spezielle Fachweiterbildungen.
Fortbildungen
Mehrere MitarbeiterInnen der Pflege nahmen 2007 an internen und externen
Fortbildungen teil. Das dort gewonnene Wissen wurde in Teambesprechungen
und in der Praxis an die MitarbeiterInnen der Stationen weiter gegeben.
Zusatzqualifikationen
Die Zusatzqualifikation zur Expertin/Experte für Wundversorgung haben folgende Mitarbeiter erfolgreich abgeschlossen: Frau Angelika Enke, Frau Lilly Mausele und Frau Brigitte Brucker.
Interne pflegerische Fortbildungen
10.-14.01.2007
26.02.2007
05.032007
18.06.2007
Herr Sonderegger: Wahrnehmungsbeeinträchtigte Patienten
- Therapie angelehnt an Affolter
Herr Nothdurft: Unterweisung Perfusor, Ernährungspumpen,
Infusomaten
Herr Zeller: Einweisung Perfusoren, Infusomaten, Ernährungspumpen, Dokumentation
Frau Dr. Schiess: Neurologische Komplexbehandlung des
akuten Schlaganfalls
Vorträge - Kurse - Seminare - Wokshops im BKH und extern
Peter Zeller
Peter Zeller
Peter Zeller
Peter Zeller
Peter Zeller
Therapeutische Lagerung und Mobilisation
Konzepte der Therapeutischen
Pflege
Diagnostik und Therapie bei
Dysphagie
Diagnostik und Therapie bei
Dysphagie
Das Schmerzkonzept in der Pflege
Krankenpflegeschule
Günzburg
Altenpflegeschule
Aalen
BKH Günzburg
Ernst-Ott-Zentrum
Ichenhausen
Pflegetag Günzburg
25
Arbeitsgruppen
Regelmäßig fanden Qualitätszirkel statt, in denen Arbeitsabläufe, Informationsfluss, Qualitätsstandards etc. hinterfragt und optimiert wurden.
Hospitationen aus externen Krankenhäusern
Im Rahmen des TESS-Programmes haben 12 KollegenInnen aus dem Stiftungskrankenhaus Neresheim vom 23.7. bis 3.8.2007 bei uns sowohl auf der Intensivstation als auch im Haus 21 EG hospitiert.
Waltraud Majer
Pflegedienstleiterin
Haus 21
Zu Beginn des Jahres besuchten sechs Mitarbeiter der Pflege gemeinsam mit
Kollegen anderer Berufsgruppen ein Seminar bei Herrn Sonderegger. Ziel war,
der immer größeren Anzahl von schwerst wahrnehmungsgestörten Patienten
künftig ein noch kompetenteres Therapieangebot bieten zu können.
Im Jahr 2007 verliessen uns die Mitarbeiterinnen Frau Eberle, Frau Hägele und
Frau Baur, außerdem im Rahmen der Schließung des Schlaflabors die Teilzeitkräfte Frau Kempter, Frau Lattus, Frau Becker, Frau Volkwein sowie Frau Bresnjak-Kellermann. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz. Neu hinzu kam
Frau Lachenmayer, die wir herzlich willkommen heißen. Im Gefolge dieser Umstrukturierung wurden Arbeitsabläufe neu strukturiert und gestrafft sowie die
Dokumentation den heutigen Anforderungen angepasst.
Peter Zeller
Stationsleitung
Intensivstation / Stroke Unit
In der Intensivstation und Stroke Unit wurden zahlreiche Neustrukturierungen in
den Tages- und Arbeitsabläufen etabliert. Ein großer Teil davon betraf die zunehmende Dokumentation bzgl. der „pflegerelevanten“ DRG`s. Hierfür erfolgten
zusätzliche Schulungen für das Personal.
Nach umfangreichen Vorbereitungen konnte das neu ausgearbeitete Handbuch
der Station, das Leitpfade für alle wichtigen Abläufe enthält, fertiggestellt werden. Es sorgt für mehr Stabilität in der Patientenversorgung und optimiert die
Abläufe. Um das Handbuch immer auf dem neuesten Stand zu halten, sollen
sich die beteiligten Gruppen (Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten) regelmäßig zu gemeinsamen Besprechungen treffen.
26
Die bereits 2006 zu verzeichnende Steigerung der stationären Aufnahmen setzte sich auch 2007 fort, indem nochmals 105 Patienten mehr die Intensivstation
und Stroke Unit erreichten. Damit ergibt sich eine durchschnittliche Aufnahmehäufigkeit von 3,25 Patienten pro Tag. Ebenfalls nahm der Anteil beatmungspflichtiger Patienten um fast 50 % zu. Gleichermaßen steigerten sich die ambulanten Notfälle, die von unserer Station mitversorgt wurden, um 13 %.
Im Januar wurde eine einwöchige Fortbildung mit praktischen Übungen über
wahrnehmungsbeeinträchtigte Patienten von Herrn Sonderegger abgehalten.
Weiterhin wurden, über das Jahr verteilt, mehrere intensivmedizinische Fortbildungen besucht sowie innerbetriebliche Fortbildungen wahrgenommen. Ein Mitarbeiter der Station begann im Januar die 2-jährige Fachweiterbildung für Intensiv- und Anäthesiepflege.
Im Rahmen des Telemedizinprojekts zur Schlaganfallversorgung (TESS) fand
weiterhin ein reger Informationsaustausch mit den beteiligten Kliniken statt.
Pflegekonzepte
Die aktuellen Pflegekonzepte unserer Station, vor allem die Basale Stimulation
und das Weaning-Konzept, wurden ständig ausgebaut und ergänzt. Unter einer modernen, professionellen Pflege auf der Intensiv- und Überwachungsstation verstehen wir
- die besondere Berücksichtigung der Bedürfnisse und Ressourcen jedes einzelnen unserer Patienten innerhalb des Pflegeprozesses,
- die Einbeziehung unserer Patienten in die pflegerische Versorgung,
- die fachliche kompetente Umsetzung moderner Pflegetechniken in der Intensivpflege,
- die sachgerechte Umsetzung eines Einarbeitungskonzeptes für neue Mitarbeiter, und
- den wirtschaftlichen Einsatz von Material und Arbeitskraft.
Gerhard Jordan u. Willi Bergsträßer
Stationsleitungen
27
7. Funktionsdiagnostik
7.1
Neurophysiologisches Labor
Das Aufgabenspektrum der Neurophysiologie umfasst folgende Tätigkeiten und
Untersuchungsmethoden:
• Elektroencephalographie (EEG) einschl. verschiedener Provokationsmethoden wie Hyperventilation, Photostimulation und Schlafentzug, als Basismethode in der Epilepsiediagnostik
• Evozierte Potenziale (EP) einschl. Magnetstimulation (MEP) zur Lokalisation
von Schädigungen im Nervensystem (visuell, akustisch, somatossensibel
und motorisch evozierte Potentiale)
• Elektrokardiographie (EKG) zur Prüfung der Herzfunktion
• Langzeitblutdruckmessung zur Erfassung von Bluthochdruck und Blutdruckschwankungen
• Schellongtests und Herzratenvarianzmessungen (HRV) zur Abklärung von
Schädigungen des autonomen Nervensystems
• Vorbereitung der Schlaflaborpatienten, einschließlich Initialisierung und Datenarchivierung (bis Sommer 2007)
• Unterstützung des Sekretariats in administrativen Tätigkeiten.
Leistungen der neurophysiologischen Labors 2007
Summe
Neurologie
Neurochirurgie
Psychiatrie
1.782
688
7
1.087
EEG verlängert
485
270
2
213
Schlaflabor (bis Sommer)
37
37
-
-
VEP
134
134
-
-
AEP
146
146
8
1
SEP Standard
699
696
-
3
SEP fraktioniert
461
435
20
6
MEP
274
274
-
-
EKG
EEG normal
5.010
968
1.401
2.641
Langzeit-Blutdruckmessung
24
24
-
-
Schellongtest
29
29
-
-
Herzratenvarianz
9
9
-
-
28
Der neurophysiologischen Funktionsdiagnostik standen wie in den Vorjahren 3,3
Stellen zur Verfügung (1 Vollzeit-, 1 80%- sowie 3 50%-Stellen). Bedingt durch
einen langen Krankheitsausfall war der Bereich seit September mit lediglich 2,3
Stellen besetzt, allerdings wurde bereits im Sommer das von der Funktionsdiagnostik betreute Schlaflabor geschlossen.
Wie in den Jahren zuvor bildeten die EEG-Ableitungen für die Psychiatrie und
die EP für die Neurologie den Hauptbestandteil unserer Tätigkeit. Im Gegensatz
zum Vorjahr gab es bei den EP insgesamt eine Steigerung um 24 % (allein die
Steigerung der MEP betrug 50 %) und die EKG der Psychiatrie nahmen um 10
% zu. Im Gegensatz hierzu verringerte sich die Zahl der versorgten Schlaflaborpatienten, bedingt durch die Umstrukturierung im Schlaflabor und dessen
Schließung im Sommer.
Andrea Högel, Ltd. MTA
7.2
Sonstige Untersuchungen
Bildgebende und sonstige neurophysiologische Untersuchungen 2007
Computertomographie (CT)
davon Schädel-CT
davon spinale CT
Magnetresonanztomographie (MRT)
N
1.347
1.309
38
288 *
Nativ-Röntgenuntersuchungen
(ohne Thorax-Untersuchungen auf der Intensivstation)
817
Farbkodierte Duplexsonographie der hirnversorgenden Gefäße
940
Elektromyographie (soweit für DRG-Abrechnung erfasst)
262
Elektroneurographie (soweit für DRG-Abrechnung erfasst)
330
* Betrifft nur stationäre Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung. Stationäre Patienten mit Wahlleistungen sowie ambulante Patienten sind nicht erfasst, da diese anderweitig abgerechnet werden und keine diesbezüglichen Daten vorliegen.
29
8. Neurologische Therapien
8.1
Physiotherapie
Zum Aufgabengebiet der Physiotherapie gehören die differenzierten Behandlungstechniken der Krankengymnastik (z.B. Behandlungen nach Bobath oder
McKenzie, jedoch auch die Laufband- und Trainingstherapie), sowie die physikalische Therapie mit ihrem breiten Angebot, die Wärme- und Kältetherapie,
verschiedene Massagetechniken einschl. Fußreflexzonentherapie, Lymphdrainage, Reizstromtherapie, Stanger- und Vierzellenbad sowie die Magnetfeldtherapie. Entsprechend der Ausrichtung der Klinik gliedert sich die Abteilung Physiotherapie in die zwei Kompetenzbereiche „Zentralnervensystem“ und
„Schmerz“. Die Mitarbeiter/innen der Abteilung sind in allen Kliniken im Standort
Günzburg tätig.
Das erste Halbjahr verlief erfreulicherweise ruhig. Im zweiten Halbjahr ergaben
sich mehrere personelle Veränderungen. Zum 1.8.2007 konnten wir Martina
Soukop als Mitarbeiterin gewinnen, welche bei uns bereits als Ergotherapieschülerin im Hause war. Am 1.9.2007 kam Toni Rausch als Physiotherapeut mit
einer ¾ Stelle in unser Team. Zum 31.11.2007 verließ uns Davorka Parag, zum
31.12.2007 Sonja Reinhardt.
Trainingstherapie Haus 21 OG
Vier Praktikanten zum Masseur/Medizinischer Bademeister absolvierten in unserer Abteilung ihr 6-monatiges Anerkennungspraktikum. Jeweils 2
Schüler der Ausbildungsstätte
für Masseure und med. Bademeister aus Ulm unterstützten vormittags unsere physikalische Therapie. Unsere 10-12 Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie kamen auf allen Stationen zum Einsatz.
Zur Berufsorientierung „schnupperten“ Schüler und Schülerinnen für jeweils eine
Woche in den Beruf des Physiotherapeuten hinein. Weiterhin besuchten Schülerinnen aus der hausinternen Krankenpflegeschule im 4-wöchigen Turnus unsere
Abteilung, um die verschiedenen Bereiche kennen zu lernen.
Interne Fortbildungen
Vom 10.01. – 14.01.2007 fand in unserem Hause ein interdisziplinäres Sonderegger-Seminar („Lernen im Alltag“) statt.
30
Externe Veranstaltungen und Fortbildungen
Unsere Therapeuten nahmen 2007 an folgenden Fortbildungen teil:
- je 3 Mitarbeiter-/innen
- je 2 Mitarbeiter-/innen
- je 1 Mitarbeiter-/innen
Tagung Neurorehabilibation / Intensivmedizin, Bad
Neustadt an der Saale
Symposium Wirbel, Wissenschaft der Wirklichkeit,
Tübingen
Spiraldynamik, Ortho Bionomy weiterführend und
Abschluss, Yoga Kursleiterin, Physiotherapiestudium, Lagerung in Neutral Nullstellung, Kinästhetik
Grundkurs, Therapie nach McKenzie Teil A, Bewegungsanalyse, Behandungsansätze für die Hand
bei neurologischen Patienten, KBT ganzjährig.
Leistungen der Physiotherapie 2007
Leistungen der Physiotherapie 2007
DKG-NT
Leistungslegende
9101
KG-Behandlung, einzeln
9103
KG auf neurophysiologischer Basis, einzeln
9103
NL
NC/PSY
SUMME
2006
2
1.470
3
18.885
1.298
2.768
2.215
5.732
24.617
25.22
4
Schlucktherapie
3
826
152
978
961
9104
KG in Gruppen
9107
Manuelle Therapie
2
2.017
216
2.233
1.965
2
307
0
307
585
9202
9203
Heiße Rolle
2
143
39
182
344
Wärmepackung
2
779
108
887
1.178
9205
Fango
2
2.046
1.570
3.616
4.874
9206
Kälteanwendungen
1
278
35
313
649
9301
Reizstromtherapie
2
156
300
456
652
9301A
Magnetfeldtherapie
1
1.835
68
1.903
2.391
9303
Ultraschall/Iontophorese
1
513
90
603
361
9401
Massage
2
5.038
1.952
6.990
7.837
9402
Lymphdrainage
3
1.859
323
2.182
1.500
9406
Vollbad/Güsse
2
48
0
48
60
9409
Stangerbad
2
117
0
117
126
9410
Vierzellenbad
3
282
42
324
235
* ZE: Zeiteinheiten zu je 10 Minuten
U. Winterhalter
für das Team der Physiotherapie
ZE*
31
8.2
Ergotherapie
Die Ergotherapie hilft krankheitsbedingt verlorene oder eingeschränkte Alltagsfertigkeiten wieder zu erlernen. Hierzu gehört z.B. Anzieh- und Haushaltstraining
in der Therapieküche. Darüber hinaus helfen die Mitarbeiter der Ergotherapie
bei der Versorgung mit geeigneten Hilfsmitteln (z.B. Gehhilfen) und beraten die
Patienten und deren Angehörige bei der behindertengerechten Gestaltung der
Wohnung.
In Jahr 2007 lagen die ergotherapeutischen Behandlungsschwerpunkte im sensomotorisch-funktionellen Bereich, Wasch- und Anziehtraining, Essens- und
Haushaltstraining sowie in der Hilfsmittelversorgung. Die jeweiligen Behandlungen erfolgten nach den Behandlungskonzepten von Bobath, Sonderegger, Perfetti, Coombes und Schweizer.
Im Sommer bestand eine Berufsfachschülerin der Berufsfachschule für Ergotherapie mit Erfolg die praktische Prüfung, und ein Berufsfachschüler absolvierte
ein 11-wöchiges Praktikum in unserer Abteilung. Zusätzlich hospitierten ein Berufsorientierungsschüler sowie Pflegeschülerinnen in unserer Abteilung.
Innerhalb der gesamten Abteilung fanden dieses Jahr vielfältige interne Fortbildungen statt:
• eine mehrtägige Fortbildung durch Herrn Sonderegger
• Spiegeltherapie
• Hygiene
• Arbeitssicherheit und Brandschutz
Frau Nisch besuchte die externe Fortbildung „Behandlungsansätze für die Hand
bei neurologischen Patienten“.
Personell brachte das Jahr 2007 folgende Veränderungen mit sich: Frau Däubler ging Ende Juni in Mutterschutz und Frau Parag wechselte aus privaten
Gründen Ende November die Arbeitsstelle. Seit Anfang August bekamen wir
Verstärkung durch Frau Soukup.
Leistungen der Ergotherapie 2007
Therapie
Schlaganfälle
Sonstige
Inteniv
Stroke Unit
Haus 21 EG
Haus 21 OG
489
3.342
229
Gruppentherapie
0
287
2
Einzeltherapie
49
256
189
Einzeltherapie
Gruppentherapie
GESAMT
0
2
0
538
3.387
420
S.Nisch, E.Mendle, M. Soukup , J.Zimmermann
32
8.3
Logopädie
Die Logopädie dient dazu, krankheitsbedingte Störungen der Sprache, des
Sprechens und des Schluckens zu erkennen und durch individuell angepasste
Therapie und Rehabilitation zu verbessern. Im Einzelnen werden folgende logopädische Leistungen erbracht:
• Diagnostik und Therapie von Patienten mit Aphasien, Dysarthrophonien, buccofacialen und Sprechapraxien, Schluck-, Stimm- und Redeflussstörungen
• Intensive Betreuung und Beratung von Angehörigen in Form von Einzelgesprächen
• Ausführliche Berichte und ggf. Weitervermittlung der Patienten an ambulante
Logopädie-Praxen
• Regelmäßig stattfindende Gruppentherapien
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 305 Patienten logopädisch behandelt.
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 9 %. Im gleichen
Zeitraum erhöhte sich die Anzahl der erbrachten Therapieeinheiten gegenüber
2006 um 7 % auf 2.728. Die Patienten stammten überwiegend aus der Neurologie (284 Patienten), aber auch aus der Neurochirurgie (12) und Psychiatrie (9).
Im August hat eine Schülerin aus der Berufsfachschule für Logopädie in Ingolstadt ein vierwöchiges Praktikum in der Logopädie absolviert.
Frau Cassel unterrichtete im Herbst die Unterrichtseinheit „Aphasie“ an der
Krankenpflegeschule Günzburg.
Folgende Fortbildungen haben die Logopäden besucht: Frau Cassel und Herr
Fischer nahmen im Januar am Seminar „Lernbegleitung im Alltag“ von Hans
Sonderegger teil und besuchten im Februar die Würzburger Aphasie-Tagung.
Um neue Anregungen für die diagnostische Arbeit mit unseren Patienten zu gewinnen, nahmen beide Logopäden im September an der Fortbildung „Fiberendoskopie in der Dysphagie-Diagnostik“ im RKU Ulm teil.
Dr. W. Fischer
L. Cassel
Benennen von Bildern
in der Logopädie
33
8.4
Neuropsychologie /
Schmerzpsychotherapie
Neuropsychologie
Die Hauptaufgaben der klinischen Neuropsychologie bestehen in der Diagnostik und Therapie von Funktionsausfällen, die durch angeborene oder erworbene
zerebrale Läsionen hervorgerufen wurden und zu neuropsychologischen Störungsbildern wie zum Beispiel Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen führen. Neben spezifischen Trainingsverfahren, die zu einer Verbesserung beeinträchtigter Funktionen beitragen sollen, kommen in der Therapie auch psychotherapeutische Interventionen zur Anwendung, wie beispielsweise in der Förderung der Krankheitsbewältigung.
Schmerzpsychotherapie
Das Ziel psychologischer Interventionen bei chronischen Schmerzen besteht
darin, in den Prozess der Verarbeitung von Schmerz einzugreifen. Die Hauptaufgaben der Schmerzpsychotherapie liegen in psychotherapeutischen Gesprächen, der Vermittlung von Informationen zu chronischen Schmerzen, der Erarbeitung von optimalen Bewältigungsstrategien, der Verbesserung der Lebensqualität sowie der Einübung von Entspannungsverfahren. Die o.g. Ziele werden
in Einzelgesprächen sowie Gruppentherapien verfolgt.
Innerhalb der Psychologie bestehen weiterhin zwei Aufgabenbereiche: Frau
Kalkan ist überwiegend für die neuropsychologische Diagnostik und Therapie
auf der Rehabilitationsstation verantwortlich, während Frau Goebel im Obergeschoss vor allem innerhalb des interdisziplinären Schmerzteams tätig ist.
Um neue Anregungen für die therapeutische Arbeit mit unseren Patienten zu
gewinnen und besser über die eigene Arbeitsweise reflektieren zu können, erhält Frau Goebel seit Ende 2006 eine fachliche Supervision durch eine
Schmerzpsychotherapeutin. Darüber hinaus nimmt sie an der hausinternen
Fortbildung zur Hypnotherapie teil.
Frau Kalkan nahm an folgenden Fortbildungen teil: „Sonderegger“ (Lernen im
Alltag ) sowie an einem Fortbildungsseminar zum Thema „Rehabilitation zerebraler Raumwahrnehmungsstörungen und des Multimodalen Neglects“.
Im Rahmen der interdisziplinären Schmerztherapie fanden auch 2007 in Zusammenarbeit mit Frau Frank (Ergotherapie), Herrn Nuber (Physikalische Therapie) und Herrn Winterhalter (Physiotherapie) Entspannungsgruppen (PMR)
statt.
Auch im Jahr 2007 wurden Praktikanten der Logopädie-Schule Augsburg durch
die Neuropsychologie mitbetreut.
Dipl.-Psych. Rana Kalkan
Dipl.-Psych. Kamilla Goebel
34
8.5
Sozialdienst
Der Sozialdienst ist Ansprechpartner für Patienten, Angehörige und Ärzte in allen Fragen der Entlass- und Perspektiveplanung. Den Patienten und deren Angehörigen werden fundierte Hilfsangebote für die weitere Lebensplanung angeboten. Dadurch sollen die Betroffenen befähigt werden, sich Dienste und soziale
Netzwerke zu erschließen und zu nutzen, um eine bessere Lebensqualität zu
erreichen.
Die Tätigkeit des Sozialdienstes zeichnet sich durch ein vielfältiges Aufgabenspektrum aus und wird einzelfallabhängig individuell geleistet. Im Jahr 2007
wurden folgende Leistungen erbracht:
• Beantragung, Organisation und Vermittlung von Anschlussheilbehandlungen,
Frührehabilitationen Phase C, geriatrischen sowie psychosomatischen Rehabilitationen bei den Kostenträgern und den aufnehmenden Einrichtungen,
• Unterstützung bei Behördenkontakten (Rentenversicherungsträger, Krankenkasse, Arbeitsamt, Sozialhilfeträger u.a.),
• Anträge auf Sozialleistungen (Wiedereingliederung am Arbeitsplatz, Rente,
Sozialhilfe, Grundsicherung, Schwerbehinderung u.ä.),
• Beratung und Unterstützung bei der Organisation häuslicher Pflege (Pflegestufenbeantragung, Einbinden ambulanter Hilfsangebote),
• Beratung und Vermittlung von Kurzzeit- und vollstationären Pflegeheimen.
Insgesamt wurden 2007 vom Sozialdienst 105 Anträge auf diverse Rehabilitationen gestellt. Die Kostenträger bewilligten den Patienten weitere nachklinische
Maßnahmen aufgrund der Wohnortnähe hauptsächlich in der Fachklinik Ichenhausen, aber auch in anderen Einrichtungen, z.B. in der Fachklinik Enzensberg.
45 Patienten wurden zur Kurzzeit- bzw. dauerhaften Pflege in Pflegeheime vermittelt, jedoch konnte der Großteil der Patienten in das häusliche Umfeld, zum
Teil mit Einbinden ambulanter Angebote, zurückkehren.
Der Sozialdienst wird seit 1.1.07 von der Sozialpädagogin Frau Simone Schneider in Teilzeit (50%) in Zusammenarbeit mit dem multiprofessionellen Team geleistet.
S. Schneider
Dipl.Sozialpädagogin (FH)
35
9. Schlaganfallzentrum / Stroke Unit
Seit 1997 verfügt die Neurologische Klinik in Günzburg über eine sogenannte
„überregionale Stroke Unit“, die von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe
zertifiziert ist und sich an qualitätssichernden Maßnahmen der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung (BAQ) beteiligt. Gemäß Krankenhausbedarfsplan des Freistaats Bayern ist die Stroke Unit Günzburg für die Schlaganfallversorgung in den Landkreisen Günzburg, Dillingen und Neu-Ulm verantwortlich. Wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre konnten nachweisen, dass die Versorgung von Schlaganfallpatienten in derartigen Spezialeinrichtungen sowohl mit einer geringeren Todesfallrate (Letalität) in der Akutphase
als auch mit einem besseren Langzeitergebnis hinsichtlich bleibender Behinderungen einhergeht.
9.1
Allgemeine Daten der Stroke Unit
Die Gesamtzahl der mit zerebrovaskulären Erkrankungen in der Stroke Unit
Günzburg ambulant und stationär versorgten Patienten stieg 2007 im Vergleich
zum Vorjahr nochmals um 10 % auf nunmehr 813 Patienten an. Die durchschnittliche Verweildauer lag für nicht intensivpflichtige Patienten bei 3,5 Tagen.
Das Durchschnittsalter unserer Schlaganfallpatienten ist mit 61,2 Jahren deutlich niedriger als in anderen Stroke Units in Bayern (69,9 Jahre; Daten BAQ).
In der Stroke Unit Günzburg 2007 versorgte Patienten mit (Verdacht auf)
akuten Schlaganfall (ICD 10-Aufnahmediagnosen I6 und G45)
Stationäre Aufnahme auf der Intensiv- und Überwachungsstation
656
Notfallambulanz mit Entlassung oder Einweisung in andere Klinik
15
Konsiliarische Vorstellung von Patienten anderer Krankenhäuser
142
Leider erreichen nach wie vor lediglich rund ein Drittel unserer Patienten trotz
umfangreicher Aufklärungsmaßnahmen der Bevölkerung die Klinik innerhalb
des „Zeitfensters“ für eine mögliche intravenöse Lysebehandlung von 3 Stunden, weitere 24 % innerhalb von 3-6 Stunden. Entsprechend erfolgte 2007 bei
lediglich 8 % der Patienten mit nachgewiesenen Hirninfarkten (35/436) eine Lysetherapie.
36
Stationäre Patienten in der Stroke Unit Günzburg 1997-2007 mit der Zuweisungsdiagnose
Schlaganfall (I6) oder transitorisch ischämische Attacke (G45)
700
600
500
400
300
200
100
0
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Von den insgesamt 585 Patienten mit manifesten Schlaganfällen war der Anteil
zerebraler Blutungen mit 12 % erneut etwas geringer als in den Vorjahren. Die
Gesamtletalität auf der Stroke Unit lag 2007 bei 3,2 % (durchschnittliche Letalität des Schlaganfalls in Kliniken mit Stroke Units in Bayern 6,0 % laut BAQ).
8/72 Patienten mit Hirnblutungen (11 %) sowie 11/513 Patienten mit Hirninfarkten (2,1 %) verstarben während der Versorgung auf der Stroke Unit.
Letalität auf der Stroke Unit in Abhängigkeit der Schlaganfallursache
%
35
Blutungen
30
Ischämien
25
20
15
10
5
0
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
37
9.2
Kurzzeit-Ergebnisqualität
der Schlaganfall-Frührehabiliation
Im Jahr 2007 wurden 178 Schlaganfall-Patienten in unserer Klinik frührehabilitativ behandelt, 10 Patienten mehr als 2006. Im Vergleich zum Vorjahr etwa unverändert lagen das Durchschnittsalter (71,8 Jahre) und die Anzahl der Patienten, die über 65 Jahre alt waren (81 %). Wir verwendeten weiterhin für die Erfassung des funktionellen Status und des Verlaufes den Früh-Reha-BarthelIndex (FRB-Index) nach Schönle (Messskala von -225 bis + 100).
Die Anzahl der schwer betroffenen Patienten mit einem initialen FRB-Index ≤ 30
stieg gegenüber 2005 (69 %) und 2006 (84,5 %) auf 87,6 % an. Die mittlere
Verweildauer des Rehabilitationsaufenthaltes aller Schlaganfallpatienten betrug
27,3 ± 18,1 Tage Standardabweichung, bei Patienten unter einem FRB-Index ≤
30 lag sie bei 29,2 ± 18,4 Tagen. Bei 62 Patienten (35 %) betrug die Behandlungsdauer mehr als 30 Tage, die längste Verweildauer erstreckte sich auf 124
Tage. Die 156 schwer betroffenen Patienten lagen zu Beginn bei einem durchschnittlichen FRB-Index von - 67,5 ± 66,1; sie erreichten zum Ende der Behandlung einen Wert von – 5, 4 ± 74,0, was erneut als sehr gutes Rehabilitationsergebnis anzusehen ist. Bei den übrigen Patienten mit einem durchschnittlichen
Anfangs-FRB-Index von 57,5 ± 17,4 Standardabweichung fiel die Verbesserung
bei Abschluss der Therapie erwartungsgemäß geringer aus (73,4 ± 14,2).
Insgesamt konnten 52,2 % der Patienten nach Hause entlassen werden, 18 %
mussten in ein Pflegeheim verlegt werden, etwas weniger als im Vorjahr.
Kurzzeit-Ergebnisqualität der Frührehabilitation bei Schlaganfallpatienten 2007
FRB-Index
100
80
60
FRB > 30
40
20
0
-20
-40
FRB bis 30
-60
-80
Therapiebeginn
Therapieende
38
Weiterversorgung der frührehabilitativ behandelten Schlaganfallpatienten
2%
18%
52%
häusliche Versorgung
anderes Krankenhaus
weiterführende Rehabilitation
Pflegeheim
Tod
N = 178
11%
17%
Dr. med. W. Aurnhammer
Ltd. Oberarzt / Leiter Frührehabilitation
9.3
Langzeit-Ergebnisqualität
der Schlaganfallversorgung
Nach Abschluss unserer Langzeit-Ergebnisstudie 2005 mit der Erfassung von
998 auf der Stroke Unit mit einem Schlaganfall aufgenommenen Patienten erfolgte 2007 aufgrund des großen logistischen Aufwands einer derartigen Analyse keine erneute Befragung der Patienten. Es darf daher weiterhin auf die dort
erhobenen Daten verwiesen werden. Demnach waren 19 % der nach einem
Jahr nachbefragten Patienten verstorben, davon 15 % während der ersten 3
Monate nach dem Schlaganfall, 2,5 % erlitten einen weiteren Schlaganfall. 71 %
waren wieder selbständig, 19 % blieben bei allen Verrichtungen hilfebedürftig.
Nur 6 % der überlebenden Schlaganfallpatienten lebten nach einem Jahr im
Pflegeheim, alle übrigen zuhause.
1 Jahres-Ergebnisse der stationär behandelten Schlaganfallpatienten 2002-2004
Weitgehend selbständig
19%
Teilweise selbständig
71%
10%
Unselbständig
39
10.
Im interdisziplinären Schmerzzentrum werden - unter Leitung der Neurologie als Schwerpunkt chronische Schmerzsyndrome, bedingt durch Schädigung des
Nervensystems, sowie Schmerzsyndrome aus dem neurologisch-psychosomatischen Grenzbereich diagnostiziert und behandelt. Auch ein ggf. erforderlicher Medikamentenentzug mit Neueinstellung auf andere Medikamente wird
angeboten.
Anmeldeverfahren
Es wird eine telefonische bzw. schriftliche Anmeldung des Patienten durch den
behandelnden Arzt gewünscht. Anschließend wird zunächst der Deutsche
Schmerzfragebogen an den Patienten versandt. Nach Rücksendung des ausgefüllten Schmerzfragebogens wird dieser ausgewertet und es erfolgt eine Triage
bezüglich einer Untersuchung in der Ambulanz des Schmerzzentrums Günzburg oder eine Aufnahme des Patienten auf der Anmeldeliste für eine stationäre
interdisziplinäre multimodale Therapie.
Schmerzambulanz
Zur neurologisch-schmerztherapeutischen Behandlung und Abklärung der Indikation für eine stationäre Schmerztherapie besteht die Möglichkeit einer vorstationären oder privatärztlichen Vorstellung von Patienten. Im Jahr 2007 wurden
insgesamt 79 Patienten ambulant untersucht und behandelt.
Schmerzambulanz 2007 - Diagnosegruppen
Somatoforme Schmerzstörung
16
20 %
Kopfschmerzen/Migräne/Gesichtsschmerzen
19
24 %
Neuropathische Schmerzen (periphere Nervenläsion)
8
10 %
Neuropathische Schmerzen (zentraler Deafferenzierungsschmerz)
8
10 %
Muskuloskeletale Schmerzsyndrome einschl. Radikulopathien
24
30 %
Komplex-regionale Schmerzsyndrome (CRPS I + II)
3
4%
Sonstige
1
1%
40
Interdisziplinäres Team
Das interdisziplinäre Schmerzzentrum Günzburg besteht aus:
• Oberarzt Dr. Stephan A.L. Frisch (Neurologie; Leitung)
• Frau Christa Hegele-Mack (Physiotherapie)
• Oberarzt Dr. Peter Merz (Psychiatrie / Psychotherapie)
• Oberarzt Dr. Klaus Mohr (Neurochirurgie)
• Frau Dr. Hanne Heiss-Kimm (komplement. Verfahren der Schmerztherapie)
• Frau Diplom-Psychologin Kamilla Goebel (Schmerzpsychotherapie)
• Weitere Fachkollegen des Klinikzentrums Günzburg (Anästhesie, Chirurgie,
Innere Medizin, Orthopädie) werden bei Bedarf hinzugezogen.
Interdisziplinäre Therapie
Das Behandlungskonzept umfasst v.a. aktivierende Physiotherapie, medizinische Trainingstherapie, Schmerzpsychotherapie (Einzel- und Gruppentherapie),
Entspannungsverfahren (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson), medikamentöse Therapie, transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), interventionelle Behandlungen (z. B. Nerven- und Wurzelblockaden), sämtliche Verfahren der operativen Schmerzbehandlung sowie komplementärmedizinische
Verfahren (Akupunktur und Hypnose).
Ein Kernelement der interdisziplinären Therapie ist die wöchentliche interdisziplinäre Teamsitzung. An dieser nehmen sämtliche an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen teil, auch die Pflegekräfte, die häufig erster Ansprechpartner
für die Patienten sind und ebenfalls eine Gruppe leiten. Häufig klärt sich die diagnostische Einschätzung erst im Verlauf der Behandlung, in der Sitzung werden
neben der Rückkopplung für die einzelnen Therapeuten auch psychodynamische Aspekte und soziale Zusammenhänge beleuchtet. Die etwa 2-3-wöchige
Behandlung stellt für die Patienten meist eine wichtige aktivierende Erfahrung
dar, ist aber andererseits nur ein kurzer Abschnitt in ihrer Krankheitsgeschichte.
Insofern kommt auch dem differenzierten Weiterbehandlungsvorschlag des
Teams eine wichtige Bedeutung zu.
Die psychiatrische Mitbeurteilung und Behandlung hat im Therapiekonzept
einen hohen Stellenwert, da bei den chronischen Schmerzpatienten eine hohe
psychische Komorbidität, insbesondere im Sinne von depressiven und somatoformen Syndromen, vorliegt. Neben der diagnostischen Einschätzung, der Beurteilung der psychodynamischen Aspekte und der Beratung bei der antidepressiven Medikation kommt der aus psychiatrischer Sicht erforderlichen Weiterbehandlungsempfehlung eine wichtige Rolle zu. Bei einigen Patienten findet sich
eine anhaltende psychische Symptomatik, bei anderen werden durch die intensive interdisziplinäre Therapie innere Prozesse mobilisiert, die eine weitere, oft
psychotherapeutische Behandlung, erforderlich machen. Bei einem relativ großen Anteil der Patienten wird eine psychiatrische, psychosomatische oder psychotherapeutische Weiterbehandlung empfohlen, die z. T. auch direkt im Anschluss in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im
Haus erfolgt.
41
Patienten
Im Jahr 2007 wurden 77 Patienten mit diesem Konzept im interdisziplinären
Schmerzzentrum mit einer Dauer von durchschnittlich 17,8 Tagen behandelt
(Range 8-26 Tage). Dabei zeigte sich im Vergleich zum Jahr 2006 eine deutliche Steigerung des Anteils der Schmerzpatienten, bei denen als Hauptdiagnose
eine somatoforme Schmerzstörung vorlag (38 % vs. 13 % im Jahr 2006). Dies
entspricht einem der klinischen Schwerpunkte des Interdisziplinären Schmerzzentrums Günzburg.
Multimodale interdisziplinäre stationäre Schmerztherapie 2007
8-918.0
Multimodale Schmerztherapie: min. 7 bis max. 13 Behandlungstage
15
8-918.1
Multimodale Schmerztherapie: min. 14 bis max. 20 Behandlungstage
36
8-918.2
Multimodale Schmerztherapie: min. 21 Behandlungstage
26
Hauptdiagnosen interdisziplinär behandelter stationärer Schmerzpatienten 2007
Somatoforme Schmerzstörung (bzw. Somatisierungsstörung)
38 %
Kopfschmerzen/Migräne/Gesichtsschmerzen
10 %
Neuropathische Schmerzen
10 %
Muskuloskeletale Schmerzsyndrome einschl. Radikulopathien
42 %
Über diese genannten Hauptdiagnosen hinaus zeigte sich im Rahmen der psychiatrischen Mitbeurteilung ein hoher Grad an psychiatrischer Komorbidität.
Weit über die Hälfte der Patienten wiesen depressive Störungen auf.
Eine multimodale, konservative Therapie wurde darüber hinaus bei weiteren
100 Patienten mit überwiegend radikulären Schmerzsyndromen bei Spinalkanalstenose (ICD M48) oder Bandscheibenprolaps (ICD M51) durchgeführt.
Ausblick
Im Jahr 2008 ist eine weitere Intensivierung der stationären Schmerztherapie
bei chronischen, komplexen Schmerzsyndromen vorgesehen. Insbesondere soll
die Motivation der Patienten mit somatoformer Schmerzstörung zur Durchführung einer psychiatrisch-psychosomatischen Weiterbehandlung einschließlich
des Überganges in die Betreuung durch die Nachbarklinik weiterentwickelt werden.
Dr. S. Frisch
Oberarzt Neurologie /
Leiter Schmerzzentrum
Dr. med. P.Merz
Oberarzt Psychiatrie /
Schmerzzentrum
42
11. Veranstaltungen der Klinik
Seminare auf Schloss Reisensburg
Wissenschaftszentrum
Schloss Reisensburg
der Universität Ulm
8. Seminar Neurologische Begutachtung 4./5.5.2007
An dem nunmehr schon traditionellen Gutachterseminar im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg in Günzburg, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Neurologische Begutachtung e.V. (ANB) der Deutschen Gesellschaft stattfindet, nahmen wieder mehr als 90 Neurologen und Nervenärzte aus
Klinik und Praxis teil. In dem Seminar wurden die Inhalte von Teil 3 des ANBGutachtercurriculums behandelt. Externe Referenten waren Dr.P.Gaidzik, Lehrbeauftragter für Medizinrecht der Universität Witten/Herdecke, sowie Prof.Dr.P.
Marx, emer. Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Benjamin Franklin, Berlin.
8. Gutachterseminar Schloss Reisensburg
Begutachtung in der Kranken- und Pflegeversicherung
Grenzgebiete der neurologischen Begutachtung (Geschäfts- und Testierfähigkeit, Betreuung, Unterbringung)
Grundlagen der Arzthaftung
Berufskrankheit BK 1317
HWS-Beschleunigungsverletzungen
Psychoreaktive Störungen nach Unfallereignissen
B.Widder
B.Widder
P.W.Gaidzik
B.Widder
P. Marx
B.Widder
10. Seminar Neurologische Ultraschalldiagnostik
Im prall gefüllten Vortragssaal von Schloss Reisensburg trafen sich Ärztinnen
und Ärzte überwiegend aus süddeutschen Kliniken am 23./24.11.2007 zum 10.
sonographischen „Jubiläumsseminar“. Fünf langjährig erfahrene Referenten
präsentierten ein breites, das gesamte Gebiet der neurologischen Ultraschalldiagnostik umfassendes Programm. An auswärtigen Referenten nahmen
Prof.Dr.C.Arning, Ltd. Arzt der Abteilung Neurologie, Allgemeines Krankenhaus
Hamburg-Wandsbek, PD Dr.M.Görtler, Neurologische Universitätsklinik Magdeburg, Prof.Dr.G.M.von Reutern, Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik
43
Bad Salzhausen, Nidda, sowie Dr.H.Stiegler, Chefarzt der Abteilung Internistische Angiologie am Krankenhaus München-Schwabing, teil.
10. Ultraschallseminar Schloss Reisensburg
Geschichte der sonographischen Gefäßdiagnostik
Ultraschall bei speziellen Gefäßerkrankungen
- Dissektionen der Hirngefäße - eine generalisierte Erkrankung
- Extrakranielle Gefäßerkrankungen bei Kindern
- Intrakranielle Gefäßstenosen - Ultraschall vs. MRA und CTA
Sonographische Befunde an den Karotiden
- Fallstricke der Diagnostik von Karotisverschlüssen
- Filiforme Karotisstenosen mit poststenotischer Engstellung
- Differenzialdiagnose bei fibromuskulärer Dysplasie
Besondere Fälle
- Was tun bei flottierendem Karotisthrombus?
- Was tun bei flottierender Karotisplaque?
- Diagnostik bei pulssynchronem Ohrgeräusch
- Dissektion oder spontaner Vasospasmus?
Vertebrobasiläre und zervikale Gefäße
- Vertebrobasiläre Insuffizienz - ein Phantom?
- Vertebralisverschlüsse - Differenzialdiagnose und Konsequenzen
- Zervikale AV-Fisteln
Therapische Eingriffe an der A. carotis
- Rezidivstenosen nach Karotis-Stent
- Rezidivstenose nach Karotis-TEA
- Notfallintervention bei akutem Karotisverschluss
- Risikostratefizierung bei asymptomatischen Karotisstenosen
B. Widder
B. Widder
H. Stiegler
M. Görtler
G.M. v. Reutern
H. Stiegler
Ch. Arning
Ch. Arning
H. Stiegler
Ch. Arning
Ch. Arning
B. Widder
G.M. v. Reutern
Ch. Arning
M. Görtler
M. Görtler
M. Görtler
B. Widder
Neurologischer Qualitätszirkel Günzburg
Der seit Frühjahr 1998 bestehende neurologische Qualitätszirkel von niedergelassenen und Klinikärzten traf sich auch im vergangenen Jahr wieder. Er ist im
Rahmen des Fortbildungsprogramms der Bayerischen Landesärztekammer mit
3 Punkten zertifiziert. Regelmäßig nahmen rund 10 Neurologen bzw. Nervenärzte aus Mittelschwaben und Ulm an den Sitzungen teil.
Schwerpunktthemen des Qualitätszirkels 2007
17.01.2007
Erfordernisse in der Diagnostik peripherer Nervenläsionen
(Referent Dr. W. Mütterlein, Mindelheim)
18.04.2007
Interessante und unklare Kasuistiken
(Referenten Dr. S. Frisch, Dr. Aurnhammer, Günzburg)
25.07.2007
Alternative Heilverfahren: Grundlagen und Bedeutung für den Neurologen (Referent Prof. Dr. Dr. B. Widder, Günzburg)
19.09.2007
Update Epilepsie: Einsatz von Generika, Kombinationstherapien, „neue“
vs. „alte“ Antiepileptika (Referentin Dr. E. Oertle, Günzburg)
44
12. Ärztliches Fortbildungsprogramm
Bei insgesamt 25 internen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen wurden folgende Themen behandelt:
14.02.2007 OÄ Dr. E. Oertle et al.: Bericht von der ANIM (24. Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft für Neurologische Intensiv- und Notfallmedizin, 1/2007, Chemnitz)
07.03.2007 Dr. B. Alber: Neuroanatomie des Gehirns
21.03.2007 OA Dr. R. Kimm: Seltenere elektrophysiologische Ableitungen
28.03.2007 OÄ Dr. E. Oertle: Reanimation – Teil I
04.04.2007 OA Dr. S. A. L. Frisch: Myofasziale Schmerzsyndrome
11.04.2007 Ltd. OA Dr. W. Aurnhammer, Dipl.-Psych. R. Kalkan: Einführung in
die klinische Neuropsychologie - Aufgaben, Methoden und Störungsbilder
25.04.2007 OA Dr. A. Schleyer: Missmatch-Diagnostik bei Hirninfarkten
22.05.2007 OÄ Dr. D. Schiess: Säure-Basen-Haushalt
29.05.2007 Prof. Dr. Dr. B. Widder: Gefäßdissektionen in der Ultraschalldiagnostik
05.06.2007 OÄ Dr. E. Oertle: Reanimation – Teil II
14.06.2007 Prof. Dr. Dr. T. R. Tölle, Neurologische Klinik, TU München:
Diagnostik neuropathischer Schmerzen in der täglichen Praxis
19.06.2007 Dr. H. Heiss-Kimm: Akupunktur – Grundlagen und Indikationen
26.06.2007 Dr. H. Heiss-Kimm: Akupunktur – Anwendungen bei Erkrankungen
des Bewegungsapparates
03.07.2007 Dr. B. Kramer: Differenzialdiagnose der Parkinson-Syndrome
10.07.2007 Prof. Dr. Dr. B. Widder: Geräteeinstellungen in der Ultraschalldiagnostik
24.07.2007 Ltd. OA Dr. W. Aurnhammer, Dipl.-Psych. R. Kalkan: Klinische
Neuropsychologie - Störungen der visuellen Raumwahrnehmung
und Neglect
31.07.2007 Dr. B. W. Tauchmann, Anästhesieabteilung Kreisklinik Krumbach:
Reanimation Teil III - praktische Übungen
28.08.2007 Dr. B. Kramer: Aktuelle medikamentöse Parkinsontherapie
04.09.2007 Prof. Dr. Dr. B. Widder: Arzthaftung
25.09.2007 Ltd. OA Dr. W. Aurnhammer: Grundlagen/Befundung/Befunde in
der kranialen Computertomographie
13.11.2007 Ltd. OA Dr. W. Aurnhammer: Strahlenschutz
45
20.11.2007 OÄ Dr. D. Schiess: Update Schlaganfalltherapie
27.11.2007 OÄ Dr. E. Oertle: DRG-Grundlagen
04.12.2007 Prof. Dr. Dr. B. Widder: Grundlagen der Doppler- und Duplexuntersuchung hirnversorgender Gefäße
11.12.2007 Ltd. OA Dr. W. Aurnhammer: Strahlenschutz
13. Auswärtige Vorträge
19.01.2007
Alber B, Bux C, Oertle E, Schiess D, Widder B: Unklare Bewusstseinstörung mit Hypothermie, arterieller Hypotonie, Bradykardie, Hyporeflexie und Ödemen. 24. Arbeitstagung für Neurologische Intensiv- und Notfallmedizin, Chemnitz
06.02.2007
Widder B: Management neurologischer Notfälle. Qualitätszirkel
Notärzte, Dillingen
28.02.2007
Widder B: Schlaganfall - Akutbehandlung und Einweisungskriterien in eine Stroke Unit. Qualitätszirkel Notärzte, Kreisklinik
Krumbach
09./10.03.2007 Widder B: Grundlagen private Unfallversicherung, Soziales Entschädigungsrecht, Begutachtung nach Schädel-Hirn-Traumen.
Gutachterseminar Universitätskliniken Bergmannsheil, Bochum
24.03.2007
Widder B: Differenzialdiagnose intrakranieller Strömungsbeschleunigungen. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Klinische Neurophysiologie (DGKN), München
26.03.2007
Widder B: Schlaganfall - wie schnell muss ich reagieren?
Volkshochschule Nördlingen
30.03.2007
Widder B: Möglichkeiten und Grenzen der Ultraschalldiagnostik
beim akuten Schlaganfall. Fortbildung Klinikum Esslingen
21.4.2007
Schleyer A: Schlaganfall Akuttherapie. 1. Allgäuer NeurologieSymposium, Kaufbeuren
23.04.2007
Frisch SAL: Schmerz - Kopf- und Rückenschmerzen wirkungsvoll behandeln. Gesundheitsforum Nördlingen / Stiftungskrankenhaus Nördlingen
14.5.2007
Schleyer A: Diabetische Neuropathie. Diabetes Selbsthilfegruppe Nördlingen
19.05.2007
Widder B: Kriterien der kausalen Begutachtung psychoreaktiver
Unfallfolgen. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Neurologische Begutachtung (ANB), Potsdam
46
18.07.2007
Widder B: Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls. Fortbildungsveranstaltung Notfall Schlaganfall, Klinikum Kempten
01.09.2007
Widder B: Therapieentscheidungen bei Karotisstenosen und verschlüssen. 2. Hamburger Neuro-Ultraschall-Tage
13.09.2007
Widder B: Iatrogen verursachte und unterhaltene Schmerzsyndrome. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Berlin
15.09.2007
Widder B: Begutachtung psychoreaktiver Störungen nach Unfällen. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Berlin
15.09.2007
Widder B: Arzthaftung in der Klinik. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Berlin
11.10.2007
Widder B: Teleneurologie - Fachübergreifende Notfallversorgung und neurologischer Expertisetransfer im Telenetz. 6. Forschungskongress der psychiatrischen und neurologischen
Fachkrankenhäuser in Bayern, Irsee
21.10.2007
Malessa S: Carotisstenose aus neurologischer Sicht, Prävention des Schlaganfalls. Deutscher Gefäßtag, Klinikum Kempten
23.10.2007
Widder B: Update Schlaganfall - Verbesserung des Managements des ischämischen Schlaganfalls. Ärztlicher Qualitätszirkel Donauwörth
08.11.2007
Meudt O: Aktuelles bei der Diagnostik und Therapie des
Schlaganfalls. Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Benningen /
Memmingen
20.11.2007
Schleyer A: Prozessoptimierung in der Schlaganfalltherapie mittels mobiler Telemedizin. Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart
24.11.2007
Klose C: Der mediale Kollaps: Ein Fallbeispiel. XIV Ulmer Großfortbildung, Zentrum für Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm
27.11.2007
Widder B: Diabetesbedingte Schäden am Nervensystem. Diabetes Selbsthilfegruppe und AOK Günzburg
14. Publikationen
Zeitschriftenartikel
Audebert HJ, Haberl RL, Hacke W, Handschu R, Schenkel J, Scibor M, Schleyer AM, Siebler M, Vatankhah B, Wiborg A, Widder B: Telemedizin in der akuten
Schlaganfallversorgung - Eine Standortbestimmung. Dtsch med Wschr 2007;
132: 431-436
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Linnebank M, Malessa S, Moskau S, Semmler A, Pels H, Klockgether T, Schlegel U: Acute methotrexate-induced encephalopathy--causal relation to homozygous allelic state for MTR c.2756A>G (D919G)? J Chemother 2007; 19: 455-7
Schleyer AM, Ruf D, Nowak B, Derr F, Widder B: Shortening „door-to-telemedicine” time in a rural telemedicine network through wireless teleconsultation –
videobased telemedicine information system (VITIS). Cerebrovascular diseases
2007; 23 (Suppl 2)
Widder B: ASS-Monotherapie bleibt „First Line“ - Wieviel Thrombozytenaggregationshemmer braucht der Schlaganfallpatient? Info Neurologie Psychiatrie
2007; 9: 52-53
Widder B, Dertwinkel R, Egle UT, Foerster K, Schiltenwolf: Leitlinie für die Begutachtung von Schmerzen. Psychotherapeut 2007; 52: 334-336
Widder B, Dertwinkel R, Egle UT, Foerster K, Schiltenwolf: Begutachtung von
Patienten mit chronischen Schmerzen. Med Sach 2007; 103: 132-137
Bücher und Buchbeiträge
Widder B, Gaidzik PW (Hrsg.) Begutachtung in der Neurologie. Thieme, Stuttgart, 2007
Widder B: Iatrogen verursachte und unterhaltene Schmerzsyndrome. In Einhäupl KM, Weiller C, Diener HC, Busch EW (Hrsg.) Neurologie 2007. Thieme,
Stuttgart 2007, pp. 329-334
Widder B: Arzthaftung in der Klinik. In Einhäupl KM, Weiller C, Diener HC,
Busch EW (Hrsg.) Neurologie 2007. Thieme, Stuttgart 2007, pp. 657-661
Widder B: Begutachtung psychoreaktiver Störungen nach Unfällen. In Einhäupl
KM, Weiller C, Diener HC, Busch EW (Hrsg.) Neurologie 2007. Thieme, Stuttgart 2007, pp. 703-708
Widder B: Allgemeinmedizinische und neurologische Befunderhebung. In Möller
HJ, Laux G, Kapfhammer HP (Hrsg.): Psychiatrie und Psychotherapie. Springer,
Heidelberg, 2007, pp. 419-433
Poster
Biebl A, Heinrich M, Oertle E, Frisch S, Widder B: Erstdiagnose eines systemischen Lupus erythematodes bei ausgedehnter longitudinaler Myelitis. Kongress
der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) Berlin, 2007
Schleyer AM, Ruf D, Nowak B, Derr F, Widder B: Shortening „door-to-telemedicine” time in a rural telemedicine network through wireless teleconsultation –
videobased telemedicine information system (VITIS). European Stroke Conference, Glasgow, 2007
Schleyer A, Ruf D, Nowak B, Derr F, Widder B: Vereinfachung des neurologischen Hintergrunddienstes durch mobile Telemedizin. ANIM-Jahrestagung
Chemnitz, 2007
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15. Berufsfachschule für Physiotherapie
Ende Januar 2007 endete die Bewerbungsfrist für den Ausbildungsbeginn im
Herbst 2007. Insgesamt gingen 273 Bewerbungen für die 22 Kursplätze ein.
Davon kamen 114 Bewerbungen aus Schwaben. Nach einer ersten Auswahl
anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen wurden im April 105 Einladungen verschickt und an mehreren Tagen die Teilnehmer eingehend theoretisch
und praktisch auf ihre Eignung als Physiotherapeut geprüft. Schließlich wurden
22 Bewerber als geeignet befunden. Sie haben am 1.10.2007 als Kurs 16 die
Ausbildung zum Physiotherapeuten begonnen.
Das Jahr 2007 war ein sehr lebhaftes Schuljahr. Wieder haben zahlreiche Aktivitäten in und außerhalb der Schule stattgefunden. Dazu gehörte der außerschulische Unterricht von Kurs 15 in Babenhausen, der von K 14 im Allgäu, der
Skitag und das von den Schülern organisierte Sommerfest der Schule.
Kurs 14 bekam die Gelegenheit zum Besuch der Anatomie der Universität Ulm.
Dort wurde der Anatomieunterricht am Präparat vertieft. Im September erfolgte
das Staatsexamen des 13. Ausbildungskurses. Einundzwanzig Schüler konnten
mit sehr gutem Erfolg ihre Prüfung zum Physiotherapeuten ablegen.
Nach bestandenem Examen: 13. Kurs mit Prüfungskommission und Lehrpersonal
Im Dezember haben wir wieder eine Projektarbeit durchgeführt. Im Rahmen eines Journal-Clubs arbeiteten die Schüler in klassenübergreifenden Gruppen.
Sie wählten eine wissenschaftliche Studie aus, lasen und beurteilten sie ent-
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sprechend allgemein gültiger Gütekriterien. Den Inhalt der Studien und ihre Bewertung stellten sie dann abschließend in einer Posterpräsentation dar. Herrn
Dipl.-Sportwissenschaftler Claus Beyerlein PT/MT konnten wir als erfahrenen
Kollegen und Moderator für die Präsentation gewinnen. Souverän stellten die
einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vor und beantworteten gekonnt die Fragen
aus dem Auditorium. Die besten Poster wurden ausgezeichnet und in den
Schulräumen ausgestellt.
Vorstellung der Posters
im Journal-Club
2007 waren eine Sekretärin, sechs hauptamtliche und vierundzwanzig nebenamtliche Lehrkräfte mit der Ausbildung von fünfundsechzig Schülern beschäftigt.
Das berufliche Engagement der Lehrer geht jedoch über die Schule weit hinaus.
So leitet z.B. Frau Klose die Arbeitsgemeinschaft der Lehrer an Physiotherapieschulen des Landesverbandes Bayern und ist Mitglied beim Arbeitskreis ICF.
Sie ist Mitglied der Lehrplankommission und erarbeitet am Staatsinstitut für
Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB) den neuen Lernfeldorientierten Lehrplan für Physiotherapeuten.
Unsere neu überarbeitete, ausführliche Website konnte im Sommer in Betrieb
gehen. Interessierte können nun unter www.bkh-guenzburg.de alle Fragen zur
Physiotherapie-Ausbildung beantwortet bekommen.
Auch im vergangenen Jahr waren die Schüler und Schülerinnen wieder in zahlreichen Kliniken und Institutionen im Rahmen ihres Praktikumseinsatzes tätig.
Für die gute Zusammenarbeit danken wir dem Bezirkskrankenhaus Günzburg,
der Fachklinik Ichenhausen, dem Josefinum in Augsburg, dem Krankenhaus St.
Elisabeth in Dillingen, den Krankenhäusern Günzburg, Krumbach und Wertingen, dem Therapiezentrum Burgau sowie der Pistoriusschule in Herbrechtingen.
Barbara Aigner
Schulleitung