ihr dachstein:cult
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ihr dachstein:cult
LIVING CULTURE ist frei/unabhängig/überparteilich | LESERBRIEFE & ABOSERVICE AN redaktion@living-culture.at | www.living-culture.at | Ausgabe V/ 12/2008 | € 1,90 Europas steilstes Kulturmagazin — zweisprachige Ausgabe La rivista culturale più ripida d’Europa — Edizione bilingue IHR DACHSTEIN:CULT LODENWALKER 09 LITERATURKALENDER Noch wenige Exemplare, handnummeriert, mit Texten von Franzobel und Monika Wogrolly. Jetzt im guten Buchhandel LIVING LADYPOWER Voten Sie mit & machen Ihre Favoritin zu unserer Titelheldin 2009! Die ersten 10 Votings an redaktion@living-culture.at erhalten eine Jahresfreikarte für den Tierpark Herberstein Hermann Nitsch Schüttet er 2009 auf dem Dachstein? ABENDS IM SACHER… Der neue Sacher-Graz-Chef René Leitgeb tischt auf… NEU! Original Powerplates im Atrium Graz Bischof Egon Kapellari Hans Hass wird 90 Michael Krüger IM LIVING CULTURE TALK ÜBER NITSCH, GOTT & DIE WELT HANSER-VERLAGSCHEF HANSER VERLAGSCHEF & LITERAT ZU GAST IN GRAZ „MEINE MEINE BEGEGNUNG MIT DEM M WEISSEN HAI!“ In questo numero: Hermann Nitsch Hans Hass Calendario letterario Nel 2009 lo vedremo sul Dachstein a ‚ versare‘ le sue figurazioni? Il documentarista cinematografico del mare: „Sono innamorato degli squali“ Sono disponibili ancora pochi esemplari! · EDITORIALE 25 LIVING ITALY: KUNSTWETTBEWERB IM NOVO HOTEL IMPERO, TRIEST Titelfoto: Elfi Hasenhüttl, Model: Daniela Mitterberger 02| EDITORIAL 1 Jahr Living Culture STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-POWERLADY KUNZFELD-MUHR 20-21 H HERMANN NITSCH TEIL II TE Erlesen Sie Kultur! LIVING LADYPOWER AWARD ORIGINAL POWERPLATES S Z IM ATRIUM GRAZ INHALT 04.........MYSTERIUM NITSCH Zu Gast in Schloss Prinzendorf Teil II unserer Serie IL MISTERO NITSCH Ospiti nel Castello di Prinzendorf Parte 2a. della nostra serie 14.........DACHSTEIN:CULTLodenwalkerLiteratur-Kalender 09 16.........LIVING LITERATURE Michael Krüger zu Gast in Graz 06.........ABENDS IM SACHER Was gibt es Neues, Herr Leitgeb? Al Sacher di sera: che cosa c‘è di nuovo, Signor Leitgeb? 07.........LIVING OPERA Grazer Oper 08.........LIVING LIFE Original Powerplates im Atrium Graz Geschäftsführer Holger Lutter im Gespräch 10.........LIVING ADVENTURE Hans Hass und der weiße Hai Il documentarista cinematografico del mare: „Sono innamorato degli squali“ 12.........DACHSTEIN:CULT Direttore della Casa Editrice Hanser Michael Krueger ed Autore, ospite di Graz 18.........LIVING SPIRIT Bischof Kapellari über Gott und die Welt S.E.il Vescovo Kapellari a colloquio con Living-Culture sul tema Dio ed il mondo 20.........LIVING CULTURE LADYPOWER Runde 3: Die nominierten Powerladys terzo turno: Le nuove powerladys 24.........LIVING ITALY Barcolana in Triest Carmela Cipriani: Dichiarazione d´amore a Venezia HERBSTATELIER 3 Künstler allein auf fast 3000 Metern Tre artisti soli, nella neve, a quasi 3000 metri di altitudine 30......... LIVING PEOPLE Anna Badora, wie führt Frau Regie? Sie halten die 5. Ausgabe von Living Culture in Händen. Gleich einmal eine Überraschung für Sie: Auf Grund zahlreicher Leserbriefe und angesichts des zunehmenden Angebotes von teils unerquicklichen Gratiszeitungen, die sich mit Kultur nur etikettieren, bemühen wir uns, für Sie von nun an öfter als bisher zu erscheinen. Wir reden nicht von Kultur, wir liefern sie Ihnen. Neulich fragte mich mein Schulkollege, nachdem er nach ewigen Zeiten bei Fellnermedia jüngst Freiberufler wurde, was denn eigentlich der zentrale Gedanke hinter der Kulturzeitung Living Culture sei. Der Gedanke ist klar: Kultur so zu präsentieren, wie es sich heute gebührt, nicht als etwas Absonderliches für Außenseiter, Freaks oder „pseudoelitäre Snobs“. Kultur ist anders, Kultur ist wie die Luft zum Atmen, sie ist wichtig und notwendig, aber nicht immer schwerlastig, Kultur kann auch schlicht und einfach sein, einen Berg zu besteigen oder abends ins Sacher zu gehen. Kultur ist aber auch, Künstler bei ihrem Schaffen zu beobachten und die eigene Kreativität wieder zu entdecken. Kultur sind die Grazer Oper, das Schauspielhaus ebenso wie Dachstein:Cult, wo im Herbstatelier 2008 die polnische Allrounderin Bianka Rolando auf fast 3000 Meter im Künstleratelier von ihrem Kollegen, dem Schmuckkünstler Peter Skubic, bei ihrer Erkältung rührend mit Karamelltee aufgepäppelt wurde. Kultur ist aber natürlich auch die „hohe Kunst“, Literatur, Drama, Komposition und Malerei, was auch immer das Herz begehrt. Kultur ist unser Exklusivinterview mit Nitsch, ebenso wie das mit Michsael Krüger. In dieser Ausgabe gibt es jede Menge kultureller Gegensätze und spannungsreicher Themen, bis hin zu den von Hannes Kartnig empfohlenen Powerplates: So talkten wir mit jenem Kirchenmann, der Claudia Haider in ihrer ersten Trauerphase beistand, über Gott und die Welt und besuchten das Businessforum in der Seifenfabrik. Schon gewusst: Hermann Nitsch war ein Schulkollege von Hannes Androsch – wie mir jener neulich verriet. Außerdem lesen Sie über den Dachstein:Cult-LodenwalkerLiteraturkalender 2009, der im September im Casineum Graz präsentiert wurde. Die ersten 10 Votings der Living Ladypower-Challenge erhalten einen Gutschein für einen Jahreseintritt im Tierpark Herberstein. Ich kann nur sagen: Er-lesen und er-leben Sie Kultur mit Living Culture! Mit kreativen Grüßen, Dr. Monika Wogrolly monika.wogrolly@living-culture.at Chefredakteurin Graz – Wien – Triest – Ramsau a. Dachstein To be connected to Living and Culture Permeatevi di cultura ! Vi è appena arrivata la 5a. Edizione di Living Culture. Ed eccovi subito una sorpresa: a seguito delle numerose lettere ricevute dai lettori e considerata la sempre crescente offerta di giornaletti gratuiti, per lo più non proprio apprezzabili, che si danno un‘apparente impronta culturale, noi ci adoperiamo per poter pubblicare d‘ora in poi la nostra rivista con maggior frequenza di quanto fatto sinora. Noi non ‘parliamo‘ di cultura: noi la mettiamo a vostra disposizione. Di recente un mio compagno di scuola, fratello della Consigliera della Stiria, divenuto recentemente libero professionista dopo un lunghissimo periodo di attività con la ‘Fellner Media‘ mi chiedeva quale fosse l‘idea di base della rivista culturale Living Culture. L‘idea è chiara: presentare la cultura nel migliore dei modi e non come cosa intesa per profani, freaks o pseudoelitari snobs. La cultura è altra cosa, la cultura è come l‘aria che si respira, è necessaria ma non sempre pesante. Cultura può anche consistere nello scalare una montagna o andare la sera al Sacher. Ma cultura è anche osservare gli artisti nella loro fase creativa e riscoprire la propria stessa creatività. Cultura è il teatro dell‘Opera di Graz, cultura è il teatro di prosa allo stesso modo di Dachstein:Cult, dove, nell‘,‘atelier‘‘ d‘autunno 2008, a quasi 3000 metri di altitudine, la poliedrica creatrice polacca Bianka Rolando è stata curata in maniera commovente della sua infreddatura e nutrita con thè caramellato dai suoi colleghi e dall‘ultrasettantenne artista orafo Peter Skubic. Ma la cultura è natural- mente anche ‘arte di alto livello‘, letteratura, drammi, composizione, pittura e molto altro. La cultura è Nitsch così come lo è Egon Capellari. In questa edizione vi è una quantità di contrasti culturali e di temi eccitanti fino alla pedana vibrante consigliata da Hannes Kartnig: abbiamo anche parlato con quell‘uomo di Chiesa che è stato vicino alla famiglia Haider nella fase più acuta del loro lutto parlando di Dio e del mondo e siamo intervenuti alla manifestazione organizzata da Kartnig con la partecipazione di Jazz Gitti che ha cantato all‘ ‚‘Atrium‘‘, recentemente inaugurato . Inoltre potrete leggere in merito all‘attività dell‘ ‚‘atelier‘‘ d‘autunno di Dachstein:Cult e del Calendario letterario 2009 di Dachstein:CultLodenwalker. Alle prime 10 ordinazioni verrà riservato, in omaggio, un biglietto di ingresso nel parco zoologico di Herberstein. Posso solo dirvi questo: permeatevi di cultura e vivetela con Living-Culture e compenetratevi nella 2a. parte della nostra intervista con l‘attraente Hermann Nitsch nel suo meraviglioso castello di Prinzendorf. E‘ ben noto: egli era un compagno di scuola di Hannes Androsch, come mi è stato da questi recentemente rivelato al Businessforum Werner Groebl. Un saluto creativo. Dr. Monika Wogrolly LIVING OPERA www.living-culture.at |03 nnn%jkmg%Xk 8L=;<D N<@JJ$ >I|E<E N<> @E;@< QLBLE=K =ilejJk\`i\i`ee\ele[Jk\`i\i <`e\i]fc^i\`Z_\j E\l\jAX_i ?<ID8EE J:?|KQ<E?{=<I ;<IN<@JJ$>I|E<N<>1;<IN<>#;<I;@<JK<@<ID8IBQLIC<9<EJN<IK<JK<ELE;@EEFM8K@MJK<EI<>@FE<LIFG8JD8:?K% DACHSTEIN:CULT MYSTERIUM NITSCH Zu Gast in Schloss Prinzendorf Teil II unserer Serie Der Meister des OrgienMysterien-Theaters wurde heuer siebzig. Und ist kein bisschen leise. Kürzlich wurde ein Nitsch-Museum in Neapel eröffnet, Nitsch sprüht vor Plänen und Visionen. Für 2009/10 hat sich der Mann, dem die Farbe Rot viel bedeutet, der aber selbst in Schwarz gekleidet ist, für einen Besuch auf dem Dachstein angesagt – bei Europas höchstem Kulturstützpunkt Dachstein:Cult – vorausgesetzt, so Nitsch wörtlich, eine Seilbahn fahre ihn hoch. Monika Wogrolly, Peter Hatzenbichler und Jan Zischka (Fotos) waren für Sie zu Gast beim „Prinzen von Prinzendorf“. ...ich wäre gerne Kaiser des Weinviertels... ler von staatlichen Institutionen gefördert werden… Also, sobald ich da jetzt ein Museum kriege, sowohl Herr Nitsch, wo tanken Sie Kraft? Gibt’s hier hier als auch in Italien, werde ich eigentlich nicht von staatlichen Institutionen gefördert. Ich geb` ja irgendwo einen Gymnastikraum? Also Gymnastikraum gibt es hier keinen. (lacht, denen das ganze Material und so, und da gab es Anm.) Ich liebe Sport nicht sehr. Ich finde, dass auch solche Dinge wie „Ich bin ein Staatskünstler“ das auch irrsinnig übertrieben wird, so dass man – das ist überhaupt nicht wahr. Ich möchte auch nichts anderes mehr im Hirn hat als ‚Gewinn’ kein Staatskünstler sein. Wenn, dann bin ich ein Lokalpatriot – das Weinviertel, und ‚Kalorienverlust’. Diese das liebe ich. Ich wäre gerne fürchterlichen Marterge- NITSCH ÜBER SPORT: Kaiser des Weinviertels. räte, die es da gibt auf der Ich liebe Sport nicht sehr. Prinz sind Sie zumindest. ganzen Welt mittlerweile. Diese fürchterlichen Mar- Prinz ja, sagen wir, Prinz. Also, das vermag mich nicht zu interessieren. Das sind tergeräte der Fitnesscenter er- Die Gegend hier, die lieFolterkammern, wobei die zeugen mir Unbehagen, die es ben Sie? Leute gar nicht wissen, dass da gibt auf der ganzen Welt mitt- Ja, jetzt haben sie es halt mit diesen blöden Windradln … sie sich selbst foltern. Ich lerweile. Also, das vermag haben sie es versaut – die tanke Kraft beim Spazier- mich nicht zu interessieren. Gegend. gehen, einem ordentlichen Rausch, bei einem gescheiten Essen. (Nitschs Assi- Wieso schauen Sie so? Hat das wer gelobt, weil stent kommt herein und lässt den Meister ein Bild sie jetzt so …? (lacht) Ich…ich glaub’ ich muss hier raus! signieren, Anm.) Ich mach am Dachstein ein Projekt, da kom- Wieso? Das macht doch nichts. Oder kennen Sie einen Windradl-Besitzer? men Künstler auf 2700 m… Als wir hierher gefahren sind, habe ich zu Ist das nicht ungesund? Im Gegenteil. Durch den Höhenaufenthalt meinen Kollegen gesagt, dass diese Weite vermehren sich die roten Blutkörperchen – auch etwas Beengendes, Bedrückendes für das ist ein natürliches Doping, weshalb so mich hat, wenn die Windräder nicht eine geviele Spitzensportler Höhentraining machen. wisse Dynamik hätten… Jetzt auch seit Dachstein:Cult Künstler! Wür- (Kopf schüttelnd) Na geh, hör auf! Das war schon den Sie einmal hinauf kommen, Herr Nitsch, eine Schnapsidee… aber ohne Schnaps. Vom Weinviertel kommen wir zum Wein. Der das wäre das Höchste? Ja, wenn ich rauf fahren kann. (Die Pfauen in Nit- Wein bringt einen ja auch Ekstase, nicht? Transzendenz, über das Seiende hinausgehend. schs Schlosshof schweigen; Anm.) Ist Österreich Ihrer Meinung nach ein guter Ja, ja, ja. Ich meine, die Existenzphilosophie predigt, man soll hier sein, man soll da sein, und der Nährboden für junge Künstler? Ich hab mich nie geschert um Österreich. Ich bin Zustand ist eigentlich das Wichtigste. Das sagt kein Patriot. Und das ist mir bei der Fußball Welt- sogar Wittgenstein, obwohl er einer ganz andemeisterschaft immer so auf die Nerven gegan- ren Richtung angehört. Nicht wie die Welt ist, ist gen. Und da hab ich mich ertappt, ich hab mir das Mystische, sondern dass sie ist. Und diese so gewünscht, dass die Österreicher mit Bomben ganze Trinkerei und die ganzen Drogen sind der und Granaten hinaus fliegen – wie´s jetzt auch Versuch diesem „dass“ näher zu kommen und der Fall war. …Und dann hab ich doch zu ihnen das tatsächlich zu erleben. Und es ist ja so, dass gehalten. Aber ich habe für Patriotismus nichts musische Menschen meistens gerne trinken, weil sie die intensiven Zustände lieben. übrig. Ich bin auf der ganzen Welt zu Hause. Aber trotzdem funktioniert es so, dass Künst- Sie haben eine sehr innige Beziehung zur Sprache, Herr Nitsch, und gleichzeitig aber habe ich auf ihrer Webseite gelesen, dass Sie bestrebt seien, von der Sprache wegzukommen, sie zu überwinden. Sprache als Ausdrucksmittel. Nach zwei Weltkriegen, würde ich sagen, singen die Vögel heute lauter, weil so viel Lärm ist. Sie müssen den Lärm übertönen. Ich konnte mit der Sprache kein Auslangen mehr finden damals. Ich wollte mit meiner Kunst zum direkten Ereignis, zum direkten Weiss wie Schnee, rot wie Blut kommt Hermann Nitsch 2009 auf den Dachstein? Rosso come il sangue - potremo dare gia' nel 2009 il benvenuto sul Dachstein a Hermann Nitsch? NITSCHS ÜBER HEIMATLIEBE Ich hab mich nie geschert um Österreich. Ich bin kein Patriot. sinnlichen Empfinden durchstoßen. Der Oswald Wiener hat die Sprache in irgendeiner Form überwinden wollen. Die Happening-Künstler auf der ganzen Welt. Wir wollten ja nur mehr eine performative Kunst ohne Sprache. Und von daher ist es auch heute noch meine Bestrebung, sprachlose Kunst zu machen. Zum Beispiel im Burgtheater. Das Burgtheater ist eigentlich das Institut, wo man sagt, es sei das wichtigste Institut deutscher Sprache. Und da NITSCH ÜBER DROGEN: war es mir sehr wichtig, dass auch das sprachlose Theater in Diese ganze Trinkerei und diesem Institut aufgeführt wird. die ganzen Drogen sind Ich habe natürlich mein ganzes der Versuch diesem „dass“ näLeben schon geschrieben… her zu kommen und das Die Regieanweisungen in meitatsächlich zu erleben. ner Theorie und die Beschäftigung mit der Sprachsubstanz lassen mich nie ganz los. Aber meine Arbeit war es (Pfauenschrei ganz laut; Anm. d. Red.) großes Theater zu entwickeln. (kurze Pause; Anm.) Naja, dann werd´ ich Sie jetzt durch das Haus führen lassen. Danke. Text: Monika Wogrolly Foto: Jan Zischka MYSTERIUM NITSCH www.living-culture.at |05 Nitsch sagt: „...ich liebe Sport nicht sehr...“ „...Non amo molto lo sport...“ IL MISTERO NITSCH Ospiti nel Castello di Prinzendorf Parte 2a. della nostra serie Il Maestro del “Teatro dell'orgia e del mistero“ ha festeggiato da poco il suo 70° compleanno. Ma non per questo ha abbassato minimamente i toni. Recentemente è stato inaugurato a Napoli un Museo a lui dedicato e Nitsch continua a sprizzare programmi e visioni fantasiose. Il Maestro, il quale ha una partico- gente non si rende conto assolutamente di autolare predilezione per il rosso - men- torturarsi. Traggo energia dal passeggiare, da un tre lui stesso veste di nero - ha annunciato rumore discreto, da un pasto gradevolmente mouna sua visita al Dachstein, al centro più derato. (un assistente di Nitsch entra e fa firmare elevato d'Europa di tutela della cultura: il al Maestro un quadro, ndr.) Dachstein:Cult a condizione - così si è espresso il L'OPINIONE DI NITSCH Sto elaborando un proMaestro Nitsch - che una SULLO SPORT: getto sul Dachstein, a funivia lo porti su. 2.700 m.: molti Artisti ci Non amo molto lo sport. verranno... Questi orribili strumenti di Ma non è malsano, non è Monika Wogrolly, Peter Hatzenbichler e Jan martirio dei 'fitnesscenter' mi caus- pericoloso? Zischka per le fotografie ano un malessere fisico: ve ne sono Al contrario: la permanenza hanno fatto visita per voi in tutto il mondo al giorno d'oggi. ad alta quota fa aumentare alla residenza del Maes- Tutto ciò non potrebbe intei globuli rossi - è una specie tro nel Castello di Prin- ressarmi di meno di doping naturale: è per zendorf. questo motivo che tanti atleti di rilievo si allenano ad alta quota. Per di più Maestro Nitsch, da dove trae la sua energia? ora esiste anche Dachstein:Cult Artisti! Verrebbe Esiste qui da qualche parte una sala di gin- una volta su, Maestro Nitsch? Sarebbe il massimo nastica? !. No, qui non c'è nessuna sala di ginnastica.(ride, Beh, se ci posso venire con un mezzo....(I pavondr). Non amo molto lo sport. Trovo che tutto ni nel parco del Castello di Nitsch non si fanno ciò sia assurdamente esagerato talché la gente sentire,n.d.r.) non ha altro per la testa che 'vincere' e 'perdere calorie'. Secondo la sua opinione, l'Austria è un terreQuesti orribili strumenti di martirio, che si trova- no fertile per giovani artisti? no ormai in tutto il mondo, non potrebbero in- Non ho mai avuto un particolare interesse per teressarmi di meno. Sono camere di tortura e la l'Austria. Non sono un patriota. E ciò mi ha dato particolarmente ai nervi durante i Mondiali di Calcio. E me ne sono sorpreso. Avrei tanto desiderato che gli austriaci venissero buttati fuori con le bombe... come poi è avvenuto...Ma alla fine ho tifato lo stesso per loro. Ma per quanto riguarda il patriottismo non ho altre pulsioni. Mi sento a casa mia in tutto il mondo. Tuttavia abitualmente gli Artisti vengono supportati da Istituzioni statali. Non appena dispongo di un un museo sia esso in Austria o in Italia non verrò per la verità supportato da Istituzioni di Stato. Passerò a loro tutto il materiale: e poi correva anche voce che io fossi un 'Artista di Stato' il che non è affatto vero. Non desidero proprio essere un Artista di Stato: Se lo fossi, diventerei un patriota locale. E' la Regione del Vino che io amo. Vorrei tanto diventare l'imperatore di questa Regione. Principe lo è comunque, per lo meno. Principe si, diciamo Principe. essere presenti e la propria condizione è la cosa più importante. Lo dice addirittura Wittgenstein, sebbene egli appartenga ad un'altra tendenza. L'elemento mistico non è tanto il fatto del 'come' esiste il mondo quanto piuttosto il fatto stesso che il mondo esiste. E tutto questo bere e drogarsi sono il tentativo di avvicinarsi all'elemento mistico e di fare in tempo a viverlo effettivamente. In effetti è noto che gli amanti dell'Arte per lo più bevono volentieri perché amano le sensazioni intense. Lei ha una relazione molto intima con la parola, Maestro Nitsch, ma nel contempo ho letto nel suo sito WEB che lei si sforza di allontanarsi dalla parola, di superarla. Parola come mezzo di espressione. Direi che dopo due guerre mondiali, oggi gli uccelli cantano più forte perchè c'è tanto rumore. Sono costretti a soverchiare il rumore. Allora non mi riusciva di trovare più alcuna soddisfazione nella parola. Con la mia arte volevo arrivare direttamente all'evento, alla Questo territorio, dove L'AMOR DI PATRIA PER NITSCH sensualità. Era...tutti noi lei vive, lei lo ama? abbiamo....Oswald Wiener Già, ora lei si riferisce a Non ho mai avuto un par- ha voluto superare la parola questa stramba ruota a ticolare interesse per vento....l'hanno rovinato, in qualche modo. Ed anche l'Austria. Non sono un patriota il posto (guarda stupito in tutti gli artisti 'happening' giro, ndr) Perché guarda in tutto il mondo. Volevacosì? Qualcuno ha apprezzato questo posto, mo soltanto un'arte 'performante' ma senza la dato che lei ora... parola.. E da ciò deriva ancora oggi il mio sforzo (ride) Io...io credo che devo andarmene da qui! di fare arte senza parola. Per esempio nel Burgtheater. Il Burgtheater è, a Perché? Non fa nulla. Oppure lei conosce quanto si dice, l'istituzione più importante per la qualcuno che possiede una ruota a vento? lingua tedesca. Ed è stato molto importante per Quando siamo venuti qui ho detto ai miei col- me che il Teatro senza parola sia andato in scena leghi che questo grande spazio ha per me anche in quella istituzione. Naturalmente durante tutqualcosa di soffocante, di opprimente, se non ta la mia vita ho scritto molto...le indicazioni per fosse per le ruote a vento che danno un certo la regia secondo la mia teoria e non smetto mai senso di dinamicità... del tutto di occuparmi dell'essenza della lingua. (Scuotendo la testa, ndr) Ma via, finiamola! Era Ma il mio lavoro è stato (si ode un forte grido di un'idea con i fumi della grappa...ma senza grap- pavone,ndr) di sviluppare un grande Teatro.(brepa. ve pausa, ndr.). Beh, ora vi farò accompagnare a vistare la casa. Partiamo dalla regione del vino per arrivare al vino. Il vino in fondo produce anche ebb- Grazie. rezza, no? Trascendenza, fino a superare ciò che esiste. Si, si, certo. Voglio dire la filosofia dell'esistenza Testo: Monika Wogrolly predica che bisogna essere presenti, occorre Foto: Jan Zischka 06| LIVING SPIRIT OF TRADITION im Sacher ABENDS „WAS GIBT‘S NEUES, HERR LEITGEB?“ Mit René Leitgeb ist seit 1. Oktober ein neuer Geschäftsführer und Küchenchef im Café Sacher in Graz. Nun werden die Grazer Gäste auch abends mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Traditionshaus Sacher verwöhnt. Herr Leitgeb, können Sie uns sagen, welche Akzente Sie „als neuer Mann“ im Hause Sacher in Graz setzen? Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem neuen Abendrestaurant. Es war der Wunsch von Frau Diplomkaufmann Gürtler, dass wir das Abendgeschäft ausbauen und mit der schönen Galerie hier im Inneren ein Abendrestaurant einrichten. Zentral ist dabei, dass wir hochwertige Qualität anbieten, zum Teil auch kreativ von der Küchenlinie her arbeiten, trotzdem aber auch als den Kontrapunkt die klassische Wiener Küche anbieten, für die das Sacher berühmt ist. Wie lange ist dann geöffnet? Abends bis 22 Uhr gibt es die Küche, und bis 23 Uhr haben wir geöffnet. Sie sind Geschäftsführer und auch Küchenchef. Wie ist es in dieser Doppelrolle, ist das nicht schwierig zu managen? Zum einen habe ich im Service einen sehr guten Mann, der mich schon seit Jahren begleitet, und auch in der Küche ein tolles Team. Aber die Doppelaufgabe hat mich immer gereizt und fasziniert – ich habe das die letzten Jahre immer schon so gehabt. Ich finde das auch total wichtig, denn das größte Qualitätsmerkmal liegt in der Küche, und wenn die Person in der Küche das im Ich weiß aus Erfahrung, Blut hat, ist es etwas ganz dass unsere italienischen anderes, als wenn ein GeGäste die traditionelle Wiener schäftsführer da ist, der nur Küche sehr zu schätzen wissen. administrativ tätig ist. Das heißt, Tradition und Experimentierfreudigkeit prägen Ihr kulinarisches Spektrum? Es ist so, dass natürlich das eine das andere nicht aus- Wobei ich sagen muss, dass schließt – es soll für jeden mein Küchenstil für den moder- Da wir auch in Italien was dabei sein. Unser Unvertreten sind, gibt es nen Part sehr mediterran ternehmen ist naturgemäß etwas, das Sie unseren geprägt ist. traditionell, aber trotzdem italienischen Gästen naauch sehr modern orienhelegen würden, wenn tiert. Und ich glaube, das spricht auch für das sie hier nach Graz ins Café Sacher zu Besuch Sacher. kommen? Ich weiß aus Erfahrung, dass unsere italienischen Abendrestaurant heißt jetzt, ab 19 Uhr? Gäste die traditionelle Wiener Küche sehr zu Es ist so, dass wir ab 18 Uhr alles für das Abendre- schätzen wissen. Wobei ich sagen muss, dass staurant gedeckt haben, im speziellen Ambiente mein Küchenstil für den modernen Part sehr der Galerie. Die Karte gibt es natürlich auch zu mediterran geprägt ist. Ich verwende natürlich Mittag, da sind wir flexibel und möchten nie- regional österreichische Produkte, das ist meine manden ausschließen, der hier zu Mittag essen Philosophie, aber von der Zubereitung und Verwill. arbeitung habe ich von meiner Mittelmeer-Vergangenheit sehr viel mitgenommen. Ladypower aus Wien am Eröffnungsabend: Leitgeb (Bildmitte) zwischen Dkfm. Gürtler (re. im Bild) und Angelika Hager (li. im Bild) Wo haben Sie da Erfahrung gesammelt? Ich habe 2 Jahre in Spanien gearbeitet, und von der Leichtigkeit der Gerichte sehr viel mitgenommen. Also, dass man zum Beispiel versucht, sehr viel mit Olivenöl zu kochen. René Leitgeb Der neue Küchenchef René Leitgeb (Bild oben) schwingt den kreativen Kochlöffel im Grazer Sacher. Und zeichnet für die Gesamtkomposition aus Café und Restaurant verantwortlich. Jetzt auch für Genießer im Abendrestaurant... Was ist Ihr Neujahrsvorsatz für 2009? Mein Wunsch wäre, dass wir die Gäste hier begeistern, das ist mir absolut das Wichtigste. Ein Schlusswort oder eine weitere Empfehlung für Ihre Gäste? Mein Tipp an die Gäste: In der Weinbar einen Aperitif zu sich zu nehmen, sich mit Fingerfood verwöhnen zu lassen und dann in den gediegenen Rahmen des Abendrestaurants zu gehen, um unsere Spezialitäten zu genießen. Für den perfekten Abend ist gesorgt! René Leitgeb, nuovo ‚chef‘ del ristorante e dalla cucina dell‘Hotel Sacher di Graz: ‚‘ So per esperienza, che i nostri tradizionali ospiti italiani apprezzano molto la cucina tradizionale viennese; devo dire peraltro che, per quanto concerne l‘aspetto moderno della nostra offerta, il mio stile culinario ha un‘impronta decisamente mediterranea ‚‘ Text: Monika Wogrolly Foto: Max Anelli-Monti 6 FujiFilm 7 FujiFilm 8 FujiFilm 10 FujiFilm FujiFilm 5 9 FujiFilm 6 7A 7 8A 8 9A 10 6A 10A 5 9 5A 20. BERGFILM- Robert Schauer (Bild rechts) ist passionierter Extrembergsteiger, Starfilmer und Initiator des Bergund Abenteuerfilmfestivals und wurde im November 2008 mit einem Josef Krainer-Heimatpreis für seine Leistungen um das Land Steiermark ausgezeichnet. Robert Schauer, appassionato di alpinismo estremo,attore cinematografico e promotore del Festival del Cinema dell‘alpinismo e dell‘avventura è stato conferito nel novembre 2008 il premio Patria intitolato a Josef Krainer per il suo fattivo contributo a favore del Land Stiria FESTIVAL Messners Passion for limits Robert Schauer Initiator des Bergfilmfestivals Das Internationale Berg+Abenteuer Filmfestival, initiiert von Robert Schauer, fand im November zum 20. Mal statt. Robert Schauer war der erste Österreicher am Gipfel des Mount Everest 1978. Insgesamt bestieg er 5 Achttausender und nahm an zahlreichen Expeditionen teil. Mit Reinhold Messner verbinden ihn gemeinsame Expeditionen auf den Mount Everest. Messner stellte plastisch die Faszination des Menschen für Extremsituationen dar. Einer von Messners Beweggründen, am Limit zu sein: „Das Leben besteht nicht darin, dass wir es verschlafen oder aus Angst versäumen.“ Er strich aber auch die Symbiose Berg-Mensch-Natur hervor und betonte den völkerverbindenden Charakter des Bergsteigens und der Möglichkeit, neue Kulturen kennenzulernen. Messners Resumée: Das Leben ist das wertvollste. Von sich selbst gibt er zu: „Ich bin und bleibe ein Eroberer des Nutzlosen.“ LIVING OPERA www.living-culture.at |07 AUFTAKT des Neuen Jahres in der Grazer Oper GRAZER OPER PRÄSENTIERT Das Grazer Philharmonische Orchester wird auch das Jahr 2009 wieder mit einem Neujahrkonzert begrüßen. Ganz ohne Wiener Walzer wird dieser Abend ein musikalisches Verwöhnprogramm, mit italienischen Arien aus Puccinis „Edgar“, „Tosca“ und „La Rondine“, aus Francesco Cileas „L’Arlesiane“ sowie aus Franz Lehárs Operetten „Der Zarewitsch“, „Paganini“ und „Das Land des Lächelns“, kombiniert mit orchestralen Höhepunkten wie der Ouverture zu Ermanno Wolf-Ferraris Opernspaß „Susannas Geheimnis“, dem Zwischenspiel aus Puccinis Frühwerk „Le Villi“, der funkelnden Overture zu Emil von Rezničeks „Donna Diana“, dem „Tanz der Stunden“ aus Amilcare Ponchiellis „La Gioconda“ und schließlich Lehárs „Gold und Silber“. Und mit Lehárs Concertino für Violine, der „Médidation” aus Jules Massenets „Thais” sowie “La Campanella” von Niccolò Paganini wird der junge Geiger Stefan Tarara sein großes Talent unter Beweis stellen. Chefdirigent Johannes Fritzsch hat diesmal Publikumsliebling Margareta Klobučar und den jungen französischen Tenor Jean-François Borras, dem Grazer Opernpublikum aus der vergangenen Saison als Edgardo in „Lucia di Lammermoor“ als Ausnahmetalent bekannt, eingeladen, den Abend zu einem genussvollen und vergnüglichen Ersten Abend des Jahres zu machen. Jörg Koßdorff inszeniert Nabucco Nabucco Das Musical-Großereignis W rung zum Gott der Hebräer geheilt wird, wieder zu Verstand kommt und den Israeliten die Freiheit schenkt. Ein Werk, das durch die Kombination von groß dimensionierten Chorszenen - allen voran der berühmte Gefangenenchor -, und Szenen von eindringlicher Bildhaftigkeit bis heute ungebrochene Anziehungskraft ausstrahlt. Chefdirigent Johannes Fritzsch wird das Grazer Philharmonische Orchester leiten, und es singen u.a.: Mark Rucker, Taylan Memioglu, Stefan Kocán, Mlada Khudoley und Katerina Jalovková. Premiere: illiam Shakespeares Drama um Romeo und Julia holte Leonard Bernstein aus dem mittelalterlichen Verona ins New York der 50er Jahre. Er schuf mit seiner Musical-Version der Geschichte um unglückliche Liebe, Gewalt und Tod ein Meisterwerk, das ganz neue Maßstäbe für die Gattung Musical setzte. „Tonight, Tonight“, „America“, „I feel pretty“ oder „Maria“ sind bereits Klassiker und das spätestens seit 1961, als das Werk verfilmt wurde und 10 Oscars erhielt. Sehr nahe an der Adaptation und der Ausstattung des Filmes orientiert - also sozusagen „realistisch“- ist auch die Inszenierung am Grazer Opernhaus. Das äußerst erfolgreiche Leading-Team Josef Ernst Köpplinger (Regie) und Ricarda Ludigkeit (Choreographie), die seit ihren Publikumssensationen „Jesus Christ Superstar“ oder zuletzt „Les Miserables“ als die MusicalMacher schlechthin gelten, erarbeiten an der Grazer Oper nun diesen Meilenstein der Musical-Literatur: Den tödlichen ethnischen Konflikt zwischen zwei sich bekriegenden Gangs in New York. Eine innige Liebesbeziehung, die über diese Kluft hinweg erblüht. Und am Ende bleibt die Hoffnung, dass der tragische Tod Tonys die Feindseligkeiten beenden wird. Die Besetzung mit großartigen Darstellern, unter ihnen Publikumsliebling Daniel Prohaska als Tony, Katja Reichert als Maria, und die aus „Musicals - Die Show“ weithin bekannte und beliebte Nazide Aylin in der Rolle der Anita, sowie das gesamte Ensemble mit tanzenden Sängern und singenden Tänzern (die Mitglieder des Balletts zeigen ungeahnte Talente!) versprechen eine virtuose Performance. Das Grazer Philharmonische Orchester mit dem Shooting-Star Dirk Kaftan am Pult sorgt für musikalische Höhepunkte. Somit sollte dem nächsten Musical-Erfolg an der Grazer Oper nichts im Wege stehen. Toi-Toi-Toi! Premiere: Samstag, 13. Dezember 2008, 19.30 Uhr Samstag, 24. Jänner 2009, 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen: Weitere Vorstellungen: Jörg Koßdorff WEST SIDE STORY ab 13. Dezember in der Grazer Oper. BÜHNENBILDNER, INTENDANT, REGISSEUR: „Nabucco“ erzählt die alttestamentarische Geschichte des Babylonierkönigs Nebukadnezar, der nach der Eroberung Jerusalems und Gefangennahme des Volkes Israel sich selbst zum Gott machen will, daraufhin mit Wahnsinn geschlagen, und erst durch seine Bekeh- Daniel Prohaska Donnerstag, 1. Jänner 2009, 19.30 Uhr Johannes Fritzsch und das Grazer Philharmonische Orchester In seiner letzten Saison ist der Intendant der Grazer Oper, Jörg Koßdorff, in seiner beruflichen Vielfalt noch lange nicht am Höhepunkt angelangt. Seine „Bühnenkarriere“ begann er als Statist neben seinem Architekturstudium. In der Zeit als langjähriger technischer Direktor der ehemals Vereinigten Bühnen Graz war und ist er bis heute ein höchst anerkannter Bühnenbildner zahlreicher Produktionen. Nun, am Ende seiner fünfjährigen Intendanz an der Grazer Oper, wird Jörg Koßdorff Verdis große Erfolgsoper selbst inszenieren und dabei sein eigener Bühnenbildner sein. Er macht damit dem Opernpublikum und auch sich selbst ein „Abschiedsgeschenk“ besonderer Güte. Katja Reichert 28.1., 4.2., 8.2. (15.00 Uhr), 12.2., 27.2., 7.3., 13.3., 22.3. (18.00 Uhr), 17.4., 24.4., 10.5. (18.00 Uhr), 20.5., 26.5., 4.6., 14.6. (18.00 Uhr) und 17.6. 17.12., 20.12., 26.12. (18.00 Uhr), 27.12., 30.12., 7.1., 8.1., 17.1., 18.1. (18.00 Uhr), 23.1., 5.2., 7.2., 13.2., 28.2., 5.3., 15.3. (15.00 Uhr), 24.3., 3.4., 8.4., 11.4., 12.4. (18.00 Uhr), 16.4., 9.5., 16.5., 22.5., 23.5., 12.6. und 19.6. Beginn jeweils 19.30 Uhr, sofern nicht anders angegeben. Beginn jeweils 19:30 Uhr, sofern nicht anders angegeben. www.buehnen-graz.com/oper www.buehnen-graz.com/oper 08| LIVING LIFE ORIGINAL POWERPLATES IM GRAZER ATRIUM: Das schnelle GEHEIMNIS vollkommener FITNESS Wir sondierten mit Geschäftsführer Holger Lutter das Geheimnis der Powerplates. Und kamen in eine Oase des Alltags, das jüngst eröffnete Atrium am Grazer Eggenbergürtel. Herr Lutter, es gibt ja inzwischen viele dieser sogenannten „Power Plates“ unter anderem Namen als Imitate zu kaufen. Was halten Sie davon? Es gibt mittlerweile über fünfzig Mitbewerber, aber es gibt keinen einzigen, bei dem die Plate das gleiche Schwingungsverhalten hätte wie bei der Power Plate. Die meisten, wahrscheinlich neunzig Prozent dieser Platten, machen nichts anderes als hin und her zu wackeln beziehungsweise rauf und runter. Die Power Plate bewegt sich in alle denkbaren Bewegungsrichtungen, das ganze wird mikroprozessorgesteuert. Es ist auch ganz egal, wo man steht, man hat immer den gleichen Trainingseffekt. Woher kommt die Idee der Power Plate? Die Technologie kommt aus Russland; sie wurde für die Raumfahrt entwickelt, um dem durch die Schwerelosigkeit im All bedingten Muskel- und Knochenschwund entgegenzuwirken. Darauf wurde der holländische Fußballtrainer Guus van der Meer aufmerksam, hat die Wirkweise studiert, sein eigenes Modell gebaut und hat sich diese Technologie patentieren lassen. Die Geräte sind nicht nur technisch ausgefeilt, sondern auch nach Feng-Shui Kriterien gestaltet. Zuerst wurde die Power Plate nur im Reha-Bereich eingesetzt, für Sportler nach Verletzungen, da man auf der Plate trainieren kann, ohne dass man den Gelenkwinkel verändern muss. Das heißt, ich kann Muskeln aufbauen, ohne die Gelenke zu belasten. Seit ungefähr sechs, sieben Jahren wird die Power Plate auch im Fitnessbereich und im Leistungssport eingesetzt, sowie im Beauty-Bereich. Die Plate stimuliert den Stoffwechsel und wird daher auch bei Übergewicht eingesetzt. Wie sieht das erste Training aus, wenn man hier im Atrium Perfect Body anfängt? Zuerst mal wird mit dem Kunden besprochen, was er mitbringt: was sind seine Ziele, was hat er schon alles gemacht – da gibt es welche, die schon einen langen Leidensweg hinter sich haben, beim Thema Übergewicht zum Beispiel: etliche Diäten, oder Wirbelsäulenschäden und, und, und. Ein Fitnesscheck erfolgt, dann wird geschaut, was wir für den Kunden tun können: Das Probetraining nach dem Gespräch läuft so ab, dass man als Trainer drei, vier Übungen auswählt, von denen man glaubt, dass der Kunde einen Soforteffekt hat. Auch wenn er sich nicht für eine Mitgliedschaft entscheidet, soll es trotzdem gut für ihn gewesen sein. Soforteffekt – das heißt, man merkt es unmittelbar nach dem Training? Man merkt es sofort! Da geht es um Beweglichkeitsverbesserung schon nach dreißig Sekunden, es geht darum, den Stoffwechsel anzukurbeln. Eine Aufwärmübung, für die man im Fitnesscenter dreißig Minuten auf dem Laufband trainieren muss, kann ich hier in dreißig Sekunden machen. Gibt es gewisse Mindestvoraussetzungen, auch körperliche, die man mitbringen muss? Nein, nur 18 muss man sein. Die Powerplates im Grazer Atrium warten darauf, von anspruchsvollen Powerladys und Powerjungs getestet zu werden (Holger Lutter links im Bild) All‘ ‚Atrium‘ di Graz, le ‚Powerplates‘ aspettano di essere testate da voi. Text: Peter Hatzenbichler; Foto: Atrium Dinner& Casino Täglich kulinarischer Genuss bis 01 Uhr morgens! Casino Restaurant + 43 (316) 82 13 80 www.living-culture.at Das Eröffnungsfest der KSG vereinte Menschen, Kulturen und Künste Angelika VautiScheucher im Gespräch August Schmölzer ist überzeugt dass KULTUR MENSCH MACHT Kulturlandesrat Dr. Kurt Flecker freute sich beim Eröffnungsfest über die neue Lage und offene Positionierung der KSG Kultur Service Gesellschaft Die Kultur Service Gesellschaft (KSG) präsentiert sich jetzt in neuer Umgebung mit einem erweiterten Angebot und noch mehr Öffnung zur Kulturszene und zum interessierten Publikum. Der kulturSERVICEpoint und die kleine, aber feine Galerie G69 wollen neue Akzente in Graz setzen. „Wir haben jetzt auch ein multimediales Rechts- und Steuerberatung „Künstler haSchaufenster in Zusammenarbeit mit der ben Recht“, die zweimal im Monat stattFH Joanneum, das auf eine breite Palette findet und auf spezielle Problemstellungen von Künstlerinnen und Künstlern aufmerk- im künstlerischen Bereich eingeht und die sam macht – wir stellen Kunst und Kultur Förderung von internationalen Kooperatiins Schaufenster, wir kommunizieren“, so onen. KSG-Geschäftsführerin Angelika Vauti- Die Initiative KULTUR MACHT MENSCH Scheucher. der Kultur Steiermark wird von der KSG Kommunikation ist das unterstützt. Das Motto Schlagwort, das die AusKulturlandesrat Kurt Fle- ist bewusst provokant richtung der KSG in becker: „Straßenlokale wie gewählt und möchte sonderem Maße prägt. dieses sind sehr niederschwellig, zu einer Diskussion auf Das Hauptaugenmerk und das ist gut für jene, die be- breiter Ebene anregen. liegt auf dem Dialog mit wusst Service suchen, aber auch Ziel ist es, den Stellenallen Kunst- und Kulwert von Kunst und Kulfür alle Leute, die so hereinschauturschaffenden in der tur im gesellschaftlichen en. Die Lage kann besser nicht Steiermark und in der Bewusstsein zu erhösein – nach dem Kaiser Josef-Platz hen. War die Botschaft Vermittlerfunktion zwischen Kultur und „Kon- kann man da einfach hebisher besonders stark sumenten“. Nicht zuletzt reinschauen.“ im öffentlichen Raum aus diesem Grund stellt präsent, so gibt es jetzt die Mediaplanung einen wesentlichen Be- auch Leseabende in Zusammenarbeit mit standteil der Arbeit dar. In enger Zusam- den „Lichtungen“ zu diesem Thema in den menarbeit mit den steirischen Kunstschaf- Räumen der KSG am Glacis. fenden wird ein maßgeschneiderter Mix für ihre Öffentlichkeitsarbeit erstellt, der auch Foto: Heimo Binder, Max Anelli-Monti den „Werbepool“ umfasst, der besonders günstige Außenwerbung ermöglicht. Das Spektrum der KSG ist allerdings viel weiter gefasst: kostengünstige Fortbildung, Medienkooperationen, NEWSletter zum steirischen Kulturgeschehen, umfangreiche Information im Internet. Exemplarisch seien hier nur das Kalendarium und die Präsentation steirischer Künstlerinnen und Künstler („ARTfaces“) angeführt. Zudem betreibt Glacisstraße 69, die KSG im „Rondo“ in Graz 12 Ateliers des 8010 Graz Landes Steiermark, wo heimische und interTelefon: (0316) 877 / 2446, nationale KünstlerInnen auf Initiative von Fax-DW: 2477 Landeshauptmannstellvertreter Kurt office@kulturservice.steiermark.at Flecker ideale Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten vorfinden. Weitere Aufgaben der www.kulturservice.steiermark.at KSG sind die Organisation der kostenlosen 10| LIVING ADVENTURE TROTZ SEINER BEGEGNUNG MIT EINEM WEISSEN HAI SAGT PROFESSOR HANS HASS: Unterwasserfilmpionier Hans Hass: „Haie sind schön. Sie sind elegant. Ich bin verliebt in Haie.“ ‚‘ Gli squali sono belli. Sono eleganti. Sono innamorato degli squali.‘‘ „ICH BIN VERLIEBT IN HAIE“ Der Pionier der Tiefseeforschung und weltweit erste Unterwasserfilmer feiert nach seiner Frau und Forschungspartnerin Lotte, die heuer 80 wurde, im Jänner einen runden Geburtstag. Lotte Hass gebührt der größte Respekt für ihre Leistungen als erste Tiefseefotografin, Tauchpionierin und „Mädchen auf dem Meeresgrund“, so der Buchtitel ihres autobiografischen Werkes, und ihr Gatte Hans Hass ist u.a. für seine einzigartigen Unterwasseraufnahmen und Errungenschaften im Forschungsbereich der Energon-Theorie zu würdigen. (Teil 1 der Serie: 2 Menschen auf dem Meeresgrund) Herr Professor, Sie haben für Fotound Filmaufnahmen bewusst Haie angelockt. Hatten Sie keine Angst? Ich hatte zunächst keine Angst, aber eines Tages begegnete mir ein fast vier, fünf Meter langer Hai, der schwamm um das Riff herum und kam auf mich zu. Ich bin mit meiner Unterwasserkamera dem Hai sofort entgegen geschwommen, um eine schöne Nahaufnahme von ihm zu machen, und er kam auf mich zu, und ich kam auf ihn zu. Und auf einmal ist er erschrocken und schnell davon geschwommen. Da stellten wir also fest, dass man Haie erschrecken kann, indem man auf sie los schwimmt. Die Haie hatten noch nie einen Menschen gesehen. Sie haben dafür auch kein angeborenes Beuteschema. Daher zeigen sie sich scheu, und es ist sehr schwierig überhaupt an Haie heran zu kommen. Das haben heute viele Taucher in aller Welt gesehen. Die möchten alle an Haie herankommen und finden nirgends Haie. machten wir in Griechenland, wo man uns erzählte, wenn Sie Haie sehen wollen, müssen Sie dorthin gehen, wo Raubfischer sind, man nennt das Dynamitfischer. Das war natürlich streng verboten und ist es heute noch, aber da gibt es Fischer, die eben Bomben werfen, und dann ist das Meer voll von toten Fischen, die da herum zucken. In der Nacht kommen die Fischer dann wieder, und dann sind die großen Fische da, die diese toten Fische fressen. Und auf die haben es die Fischer abgesehen. Dann haben wir in Santorin Haie zu sehen bekommen, die bei einer Dynamitexplosion sehr schnell herbei schwimmen. Da konnten wir für diesen ersten Film sehr schöne Aufnahmen mit etwa fünfzehn Haien rings um uns machen. Aber die Haie waren an uns völlig uninteressiert. Die waren nur an den toten Fischen interessiert. Jetzt gibt es bereits für Touristen ein geführtes „Shark Feeding“ – das habe ich auf Bora-Bora miterlebt. Bora-Bora ist eine wunderbare Gegend. Sind Sie auch mit dem Tauchgerät unter Wasser gegangen? Waren Sie in den 30er Jahren schon auf Tauchgang oder schnorcheln? Nur schnorcheln. Wir konnten nicht mehr als 18 oder 20 m tauchen, sind immer rauf und immer run- HASS ÜBER SEINE BEGEGNUNG ter. Als ich zurückkam, fuhr MIT EINEM 4 METER LANGEN ich nach Lübeck zum Trä- WEISSEN HAI: gerwerk und schilderte denen die Situation. Und die „Aber ich konnte den Stock sagten, na, wir können Ihnicht einsetzen, der Hai war nen natürlich auch Pressluft- schon so nah. Jetzt habe ich mir flaschen machen, oder aber überlegt, was tu ich. Gar nicht ein Tauchgerät mit reinem schnell schwamm er langsam Sauerstoff. Das war unser näher, in der offensichtlichen erstes Tauchgerät 1941. Haie sind mir auch begegnet. Weißflossenhaie? Die man aus dem Kino kennt. Die halt überall in den Korallenriffen sind. Riffhaie. (nachdenklich; Anm. d. Red.) Haie sind schön. Sie sind elegant. Ich bin verliebt in Haie. Wie ich gesehen habe, dass Haie auftauchen, bin ich sofort hin Absicht, ein Stück von mir weg zu beißen.“ Mit 23 Jahren machten Sie den Film „Menschen unter Haien“. Bereits in Curaçao 1939 drehte ich meinen allerersten Film „Pirsch unter Wasser“. Einen Film Nein, nur schnorcheln. Das ist auch meist genug. Vor allem in den Korallenriffen ist es bis 10, 15 m Tiefe am allerschönsten. geschwommen. Angst habe ich nicht gehabt, aber ich hatte schon gehört, dass die Leute gesagt haben, dass Haie Menschenfresser sind. Auch die großen Haie sind wie gesagt, gar nicht gefährlich. Nur eine Haiart gibt es, die wirklich gefährlich ist, das sind die weißen Haie. Der weiße Hai lebt draußen in der Weite des Ozeans, im offenen Meer, wo es fast keine Nahrung gibt. Und deswegen schwimmt er auch hinter Schiffen nach und wartet auf das, was die Leute an Abfällen ins Meer werfen. Sind Sie je dem gefürchteten weißen Hai begegnet? Ich bin nur einmal einem großen weißen Hai begegnet. Und zwar im roten Meer, wir haben andere Haie angelockt mit toten Fischen, und plötzlich spüre ich was und dreh mich – in einem senkrechten Korallenriff, ich saß dort und hab dort gefilmt - und plötzlich dreh ich mich um und sehe, dass dieser große weiße Hai von 4 Metern - die werden auch größer - langsam herbeikam. Er war schon ganz nah, ich hab normaler Weise immer einen Stock mit an der Schulter, das ist die beste Waffe. Aber ich konnte den Stock nicht einsetzen, der Hai war schon so nah. Gar nicht schnell schwamm er langsam näher, in der offensichtlichen Absicht, ein Stück von mir weg zu beißen. Und da hab ich mir dann gesagt, ich kann ihm nicht in die Schnauze schlagen, weil er dann das Maul öffnet, und ich bin mit der Hand drin. Also musste ich warten, bis er mir so nahe kam, dass ich ihm hinter das Maul schlagen konnte. Das hat ihm nicht wehgetan, aber er war erstaunt und ist einen großen Bogen geschwommen und kam dann wieder. Die eigentliche Gefahr war, dass die anderen Haie, die ich vorher fotografiert hatte und die ganz harmlos waren, als sie sahen, dass der große weiße Hai mich angreift, plötzlich ganz anders in ihrem Verhalten waren. Sie sind auf mich zu geschwommen, und ich bin an der senkrechten Wand hinauf; meine Frau war oben, mit einem Mitarbeiter, und sie hatten das Ganze von oben beobachtet. So bin ich rauf, bin noch gegen die paar Korallen gestoßen, und kam direkt nach oben, und die Haie hinter mir nach, und wir hatten das Glück, dass es dort dann ziemlich seicht war, das Wasser war höchstens einen Meter tief. Und wir sind alle in das seichte Wasser, und die sind da aufgeweckt auf und abgeschwommen und dann sind sie weg geschwommen. Es war eine unangenehme Situation. Fortsetzung folgt. Text: Monika Wogrolly Fotos: Arnold Pöschl; Pixelio / Jürgen Hansohm IL PROFESSOR HANS HASS, DOCUMENTARISTA CINEMATOGRAFICO DEL MARE: „ SONO INNAMORATO DEGLI SQUALI“ Il pioniere della ricerca nelle profondità marine e primo documentarista subacqueo conosciuto in tutto il mondo, festeggerà nel gennaio 2009 un particolare compleanno, dopo sua moglie e compagna di ricerche Signora Lotte che quest‘anno ha compiuto 80 anni. Lotte Hass merita il massimo rispetto per le sue imprese quale prima donna e ‚‘Ragazza sul fondo del Mare‘‘, dal titolo della sua opera autobiografica, e suo marito Hans Mass non sarà mai abbastanza apprezzato per le sue riprese subacquee (MIT ZWEI ‚e‘) e per le sue conquiste nel campo della ricerca della teoria ‚Energon‘ (Parte 1a. della serie: Due esseri umani sul fondo del mare)* Per le sue riprese fotografiche e cinematografiche Lei attirava coscientemente gli squali: Non aveva paura? In linea di massima non avevo paura ma un giorno mi ha incrociato uno squalo di quattro, cinque metri che nuotava attorno alla barriera ed è venuto contro di me. Immeditamente ho nuotato con la mia macchina fotografica subacquea contro lo squalo per poterne fare una bella ripresa ed esso continuava a venirmi contro. Ma ad un certo momento si è spaventato ed è fuggito. In questo modo abbiamo potuto constatare che è possibile spaventare gli squali a condizione che si nuoti loro incontro. Non ci sono abituati. Per di più quegli squali non avevano mai veduto un essere umano. Non ne hanno l‘innata immagine di una preda. E‘ per questo motivo che si mostrano timidi ed è addirittura difficile avvicinarsi agli squali.Oggigiorno questo fenomeno è stato constatato da molti ‚sub‘ in tutto il mondo. Essi vorrebbero tutti avvicinarsi agli squali ma non ne trovano da nessuna parte. Avevamo anche predisposto la macchina fotografica in superfice e da sott‘acqua dovevamo soltanto premere un tasto. In seguito siamo riusciti a regolare con l‘aggiunta di una leva la velocità dell‘otturatore e la distan- LIVING TOPICS www.living-culture.at za. Allora era tutto ancora molto primitivo e difficile ma già nel 1938 (?) ho fatto delle bellissime riprese subacquee in Dalmazia. Essendo rimasti per tanti mesi in quella zona ho potuto scattare centinaia di riprese di pesci nel loro ambiente naturale. Erano tempi di grandi successi. Lei ha praticato immersioni con attrezzatura da immersione o col sitema ‚schnorcheln‘? Solo col sistema ‚schnorcheln‘. Non potevamo immergerci a più di 18-20 meri , era un continuo su e giù. Quando ritornai, andai a Lubecca alla fabbrica Traeger (?) e gli ho spegato la situazione.Mi dissero, beh, naturalmente siamo in grado di predisporle delle bombole d‘aria compressa ma anche un apparechiatura di immersione ad ossigeno puro. E questo fu il nostro primo equipaggiamento di immersione nel 1941. A 23 anni Lei ha girato il film ‚‘Uomini sotto gli squali‘‘. Già a Curacao ho girato il mio primissimo film ‚‘ Caccia sottacqua‘‘. L‘altro film l‘abbiamo girato in Grecia : se volete vedere squali, ci avevano detto, dovete andarci perchè la ci sono i pescatori di frodo, che chiamano ‚pescatori con la dinamite‘. Natutalmente la cosa era severamente proibita tuttavia ci sono pescatori che gettano in mare bombe e naturalmente il mare è pieno di pesci morti che galleggiano qua e la. Di notte arrivano i pescatori una o due volte e vi trovano anche i grossi pesci che divorano quelli morti. Ma i pescatori rinunciavano ai pesci grossi. In seguito abbiamo potuto vedere gli squali a Santorini: dopo un esplosione di dinamite arrivavano molto presto. E così abbiamo potuto fare delle bellissime riprese per il nostro primo film con circa 15 squali tutto intorno a noi.Ma quelli non erano per nulla interessati a noi. Erano interessati soltanto ai pesci morti. Ma la prima volta , come Lei ha ricordato, quando uno squalo le è venuto contro, Lei non poteva sapere che lo squalo può anche spaventarsi. E‘*accadduto a Curacau: Squali di 3-4 metri si vedono di rado. Di solito hanno 2-3 metri di lun ghezza. Ma nemmeno i grossi squali sono pericolosi come si diceva,. Esiste solo un tipo di squalo che è veramente pericoloso ed è lo squalo bianco. Lo squalo bianco vive DICHIARAZIONE DI HASS IN al largo, nell‘immensità MERITO AL SUO INCONTRO No, solo con lo ‚schnordell‘oceano dove non c‘è CON UNO SQUALO BIANCO DI cheln‘* quasi alcun nutrimento. QUATTRO METRI: Ma basta anche questo: Ed è perciò che nuota bisogna pensare che sulle dietro le navi ed aspetta “Ma io non potevo infilz- di cibarsi degli scarti barriere coralline il più bello spettacolo si ha a 10-15 me- arlo, lo squalo era già troppo che vengono gettati in vicino. Ho pensato: ed ora che mare. Ho incontrato soltri di profondità. faccio? Niente affatto veloce, nu- tanto una volta un grosHo incontrato anche gli otò lentamenhte vicino a me con so squalo bianco: in Mar la chiara intenzione di strappare Rosso. Avevamo attratto squali. Squali bianchi ? atri squali con pesci morcon un morso un pezzo del ti in una barriera coralmio corpo.” Quelli che si vedono al cilina verticale ero seduto nema. li e filmavo: improvvisamente sentii qualcoSono poi quelli che si vedono dappertutto sulle sa, mi volsi e vidi un grosso squalo bianco barriere coralline. Squali del ‚Riff‘ . Gli squali sono di quattro metri -- possono diventare anche belli. Sono eleganti. Sono innamorato degli squa- più grossi -- che mi si avvicinava. Era ormai li. Non appena vedevo che gli squali affioravano vicinissimo: di solito ho sempre un bastone mi mettevo subito a nuotare nella loro direzione. legato sulle spalle, è l‘arma migliore. Ma non Non ho mai avuto paura, ma avevo già sentito mi riusciva di usare il bastone: lo squalo era dire che gli squali sono divoratori di uomini. ormai troppo vicino. Ed ho pensato: ed ora che faccio? Oggigiorno, per i turisti, c‘è un programma guidato, denominato ‚Pastura degli squali‘io ho avuto modo di vederlo a Bora-Bora. Bora-Bora è bello:è un paesaggio meraviglioso. Ha anche fatto immersioni con la muta e le bombole? |11 Molto lentamente nuotò più vicino a me che l‘apparente intenzione di strappare un pezzo del mio corpo. E poi mi sono detto, non posso colpirlo sul muso perchè allora apre le fauci e la mia mano resta dentro. Così ho dovuto aspettare finchè fu così vicino che ho potuto colpirlo dietro la bocca. La cosa non gli ha fatto male ma è rimasto sorpreso ed ha fatto un grande giro ed è ritornato verso di me. Il pericolo in quel momento era che gli altri squali che io prima avevo ripreso e che erano del tutto innoqui, vedendo che il grosso squalo mi attaccava non cambiassero improvvisamente atteggiamento. Anch‘essi mi si erano avvicinati ed io ho cominciato a salire lungo la parete verticale: mia moglie era più sopra con un collaboratore, con Leo ed essi osservavano il tutto dall‘alto. Ho notato che non potevo difendermi da entrambi i lati perchè occorreva tempo prima che potessi arrivare in alto e nel frattempo lo squalo mi avrebbe raggiunto. Perciò sono salito, ho sbattuto contro alcuni coralli e sono arrivato su e gli squali dietro a me. Abbiamo avuto la fortuna che l‘acqua era poco profonda. Circa un metro. E tutti noi ci siamo spostati nell‘acqua bassa. Quelli si sono tutti agitati nuotavano su e giù ma ad un tratto si sono allontanati: il pericolo era cessato ma è stata una situazione poco piacevole Testo: Monika Wogrolly Foto: Arnold Pöschl; Pixelio / Jürgen Hansohm „FACING NATIONS“ – eine grenzüberschreitende humanitäre Aktion in Graz Rowena Wogrolly, hier mit Vizebgm. Lisa Rücker und Bundespräsident Heinz Fischer. Rowena Wogrolly kommt von den Philippinen und lebt seit vielen Jahren in Graz. HuBÄRts Tipp: H HERBERSTEINER Der romantische ADVENT tagen tafeln tanzen Adventmarkt in Herber- 29.11. – 24.12.2008 stein verzaubert mit und Genießen ein! Präsentiert werden weihnachtliches Kunsthandwerk und unheimischem Kunst- zählige Geschenksideen! Der Duft von frischer Weihnachtsbäckerei handwerk, stimmungs- und heißem Punsch hüllt den Markt in ein Ambiente ein, bei dem die Besucher die vollem Rahmen- und stillste Zeit im Jahr genießen können. unterhaltsamem Programm: Kinderprogramm! 21.Dezember, 14 Uhr: Greifvogelschau Ramsauer Verkehrsbetriebe GmbH www.rvb.at 8972 Ramsau am Dachstein info@rvb.at INFO HOTLINE +43 (0) 36 87/ 81 870 Wenn der Winter anklopft und die Weihnachtszeit näher rückt, dann öffnet der Herbersteiner Advent wieder seine Pforten und erzeugt romantische Weihnachtsstimmung inmitten der winterlichen Tierweltkulisse. Nach einem Besuch in der Tierwelt und im Schloss lädt das Adventdorf mit Ausstellern aus der Region zum Verweilen 24. Dezember, ab 10 Uhr: Warten auf das Christkind Herbersteiner Advent: An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen geöffnet! Infos: www.tierwelt-herberstein.at oder Tel. 03176 80777 12| DACHSTEIN:CULT DACHSTEIN:CULT08 r e i l e t a t s b Her „KUNST MIT TIEFGANG“: Der Schmuckkünstler Peter Skubic (re. im Bild) am Ankunftstag mit seinen Mitbewohnern Bianka Rolando (Mitte) und Herbert C. Stöger auf dem Skywalk Kreativer „Big Brother“ auf 2700 Metern 28.09.-11.10.2008 Zum 7. Mal bewohnten Künstler die wohl höchste WG Europas bei den Dachstein:CultGastateliers: Diesmal lebten und arbeiteten auf fast 3000 Metern Freiheit der Burgenländer Peter Skubic, Bianka Rolando aus Warschau und der Linzer Herbert Christian Stöger. Die kreativen Gipfelstürmer genossen das Privileg, rund um die Uhr die Spiritualität des Dachsteingletschers als Inspirationsquelle für ihre künstlerische Arbeit zu nutzen. Besucher sahen erste Ergebnisse des kreativen Höhenflugs der Künstlerquarantäne am Tag der offenen Tür. Dieser fand am 10.10.2008 statt. Da der Dachstein über Kultur und Kunst Gegensätze verbindet, gab es für angemeldete Besucher ein Glas Gletscherbellini von Dachstein:Cult-Fan Arrigo Cipriani aus Venedig’s Harry’s Bar. www.dachsteincult.co.at Kunst hautnah erlebbar war am Tag der Offenen Tür in der Bergstation der Dachstein Seilbahn (Bild unten) „ABGEHOBEN“: Die Dachstein-Bergstation auf 2700 m bietet seit 2005 2 x jährlich internationalen Künstlern für mehrere Wochen ein Schwindel erregendes Zuhause Bianka Rolando, Herbert Christian Stöger Peter Skubic „MUTIGE GRENZGÄNGERIN“ „SCHWEIGSAMER EINZELGÄNGER“ „KREATIVER BIG DADDY“ 1979 wurde die junge Bildende Künstlerin und Literatin in Warschau als Kind einer polnisch-italienischen Familie geboren. Sie besuchte das Warschauer Liceum Plastyczne und studierte Grafik und Skulptur an der Akademia Sztuk Pieknych in Posen. Seit 2006 ist sie Assistentin im Institut der Medienkunst and der Warschauer Akademia Sztuk Pieknych. Zeitgleich führt sie Unterrichtsreihen im Bereich „Gender Studies“ der Warschauer Universität. Seit 2008 nimmt sie an der Entwicklung des Bereichs „Gender Studies“ an der Adam Mickiewicz Universität in Posen teil. Ihre visuellen Arbeiten sind eng mit dem poetischen Text, der in die fotografischen Bilder oder Zeichnungen eingeschrieben wird, verbunden. Stöger absolvierte die Hbla für Kunstgewerbe, nach der Matura die Kunstuniversität Linz und die Universität der Künste in Berlin. Und hatte Ausstellungen im In- und Ausland seit 1996. Er wurde mit dem Talentförderungspreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet, 1999 für Literatur, 2002 für Bildende Kunst, erhielt Kunstförderungsstipendien 1999 der Stadt Linz für Bildende Kunst und Literatur. den Special Prize, International contest of »Visual Arts Onufri«, Tirana, Albanien, 2006 u. v. a. m. Geboren 1935 in Gornji-Milanovac, Jugoslawien, absolvierte er die Fachschule für Metallkunstgewerbe in Steyr und die Akademie für Angewandte Kunst in Wien. 1969 startete er mit ersten freien Arbeiten den Beginn einer gigantischen Ausstellungstätigkeit. 1979 erfolgte seine Berufung an die Fachhochschule Köln, Fachbereich Kunst, als Professor für das Fach „Schmuckgestalten“. 1983, 1984 und 1996 war er Professor an der Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg. Viele Einzelausstellungen und Beteiligungen, Ankäufe von Museen weltweit, Teilnehmer an verschiedensten Symposien. An Dachstein-Cult interessiert ihn die Höhe, hatte er doch selbst als künstlerische Aktion 1987 in Köln den Mt. Everest bestiegen. In einer zu eruierenden Form wolle er den „Geist des Ortes“ in seine Arbeit einbeziehen, so Skubic im O-Ton. Weil er nicht wissen könne, was ihn erwarte, werde er vorgefertigte Edelstahlbleche mitnehmen, diese bemalen und zu einem „Wandstück“ zusammen bauen. In der Tat konnte der international renommierte Künstler seine Kreativität voll entfalten. Erst plagte den mit über siebzig bislang ältesten Teilnehmer sein in der Höhe schneller schlagendes Herz und fühlte er sich im wahrsten Sinn des Wortes „abgehoben“, dann aber war Skubic der bestakklimatisierteste Künstler der Gruppe. Und ließ sich von der Muse küssen: Peter Skubic begann literarisch zu schreiben... Warschau Un creativo ‘ Grande Fratello‘ a 2.700 metri di altitudine* 28.09 -11.10.2008 Per la settima volta un gruppo di artisti è vissuto in quella che certamente è la comunità abitativa esistente alla più elevata altitudine in Europa, il Dachstein:Cult-Atelier per Ospiti: In questa occasione hanno lavorato in libertà a quasi 3,000 metri Peter Skubic del Burgenland, Bianka Rolando da Varsavia e Herbert Christian Stoeger di Linz. I creativi dominatori delle vette hanno goduto del privilegio di poter beneficiare 24 ore su 24 della spiritualità del ghiacciaio del Dachstein come fonte d‘ispirazione. I visitatori hanno avuto modo di osservare i primi risultati del ‘creativo volo ad alta quota‘ nella giornata di libero accesso, il 10.10.2008 dalle 12 alle 16. Poiché il Dachstein compendia i contrasti tra cultura ed arte, gli ospiti annunciati hanno avuto modo di gustare un bicchiere di ‘Glacier Bellini‘, gentilmente offerto da Arrigo Cipriani del Harry‘s Bar di Venezia, ‘Fan‘ del Dachstein:Cult. * www.dachsteincult.co.at BIANKA & DACHSTEIN:CULT Bianka Rolando freute sich wohl am meisten auf ihre Teilnahme bei Europas höchster Künstler-WG. Und ließ sich von den beiden „kreativen Schneemännern“ Herbert Stöger und Peter Skubic (siehe Infokasten rechts) wegen ihrer Erkältung mit Karamelltee verwöhnen. So wurde sie rasch ihren „Höhenhusten“ los - in mittleren Höhenlagen ist die Luft trocken, und empfindliche Schleimhäute reagieren mit Reizhusten. Besonders Peter Skubic betreute Bianka, als ob es seine Tochter wäre. So verbrachten sie manch einsame Nacht allein am höchsten Punkt der Steiermark. Bianka zechnete und zeichnete. Und hat jüngst ihr Portfolio an Monika Wogrolly gesendet. Man darf gespannt sein! Linz HERBIE & DACHSTEIN:CULT Von seinen Mitbewohnern nach kurzer Zeit nur noch „Herbie“ genannt - wegen Bianka Rolando wurde mangels Polnischkenntnissen beim gesamten Aufenthalt am Gletscher fast ausschließlich Englisch gesprochen setzte er sein Konzept, für das er den DACHSTEIN:CULT-AWARD, dotiert mit EUR 1000,-, am 09.09. 08 im KUNSTHAUS GRAZ von Art:Network erhalten hatte, in die Tat um: Am Tag der offenen Tür erfreuten sich die zahlreichen Gäste von Europas höchster Künstler-WG an sprechenden, die Landeshymne singenden Hirschen, Uhus, Rehen und Schifahrern sowie Pionieren der Planaiseilbahn, die der umtriebige Künstler mittels spezieller Techniken auf seinem Computer in einem beeindruckenden Film zum Leben erweckt hatte. Und auch der schweigsame Herbie selbst taute am Ende so richtig auf und wurde redselig. Burgenland DACHSTEIN:CULT www.living-culture.at |13 Die Gondelwarte Brandner und Putre (Bild ganz links, von li. n. re.) fühlten sich vom Kunsthaus angezogen. Und tauschten ihre wetterfeste Seilbahnfahrer-Montur gegen ein hitziges Outfit DUE 'GONDOLIERI'* SUL DACHSTEIN 2 DACHSTEIN:GONDOLIERI ALLEIN IM KUNSTHAUS GRAZ Raimund Brandner und Franz Putre verließen kurzzeitig ihre Dachsteingondeln, um bei „Dachstein:Cult goes Graz“ im Friendly Alien das Ergebnis der letzten Künstlergastateliers zu sehen. Living Culture-Redakteur Peter Hatzenbichler befragte die Bergfexe zu ihrem Arbeitsplatz in luftigen Höhen, ihrem Verhältnis zu Kunst und Künstlern, die bei den Frühjahrs- und Herbstateliers die Bergstation am Dachstein auf fast 3000 Metern für zwei Wochen in Europas höchste KreativWG verwandeln. Wie ist es für Sie, so tief unten zu sein? Sie sind normalerweise auf mehr oder weniger zweitausendsiebenhundert Metern in der Hunerkogel-Gondelbahn. Raimund Brandner: Ach, wir genießen schon die niedrigen Regionen auch, wir sind das schon auch gewöhnt. Was sagen Sie dazu, dass Franzobel in seinem am Dachstein verfassten Seilbahntext einen Gondelwart zu einem monsterartigen Wesen gemacht hat, das am Schluss grauenhaft zugrunde geht und vorher ausschaut wie ein Ziegenbock? (Beide lächelnd) Ja, das ist halt Kunst. Darf Kunst alles? Brandner: Jedem das seine, sagen wir. Jeder, wie er seine eigene Philosophie hat. Gibt es Leute, die in der Gondel Höhenangst haben? Leute, die sich an euch wenden, weil sie Angst haben? Brandner: Ja, die gibt’s nach wie vor: Leute die vor der Höhe Angst haben oder die gesundheitlich ein bissel Angst haben. Hat es schon Fälle gegeben, in denen Gäste nicht losfahren wollten? Oder dass Sie die Seilbahn anhalten mussten? Franz Putre: Nein, hat es nie gegeben! Die steigen dann eh wieder vorher aus. Platzangst gibt es gelegentlich, aber sonst nichts. Also sonst ist die Reise auf den Dachstein bis jetzt immer ruhig gegangen? Brandner: Ja, es gibt schon ängstliche Leute auch noch. Teilweise Eltern mit Kindern, wenn die Kinder Angst haben, und die Eltern aber schon das Ticket gekauft haben. Also das gibt’s schon teilweise auch. Da sind schon etliche in der Kabine drinnen gewesen, und wenn es voll war, sind sie wieder hinaus. Wie ist das so, wenn man wie Sie jeden Tag sechzig Mal oder noch öfter mit der Gondel auf und ab fährt? Brandner: Es ist so: Wenn du halbwegs gut beieinander bist, tut dir das Hinauffahren nichts. Wenn du aber ein bisschen kränklich oder verkühlt bist, fallen dir genauso die Ohren zu wie jedem Gast, der es nicht gewohnt ist. Wenn jemand zum Beispiel aus Venedig kommt, aus 0 Meter Seehöhe, und dann nach oben fährt, ist es schon etwas anderes. Brandner: Ja, das geht nach zwei Minuten, da geht’s sofort wieder: „Au, jetzt hat’s mir die Ohrwaschel zugeschlagen“. Das ist ganz normal. Und wie ist Ihr Bezug zu Kunst, seit mit Dachstein:Cult internationale Künstler regelmäßig den Dachstein bevölkern? Sind Sie selbst auch künstlerisch tätig? Brandner: Dadurch, dass das jetzt durch Dachstein:Cult boomt und man darauf eingestellt ist, haben wir schon ein bisschen mehr Bezug dazu. Und man unterhält sich mit den Künstlern und bekommt schon auch ein bisschen was heraus. (schmunzelt) Was man als „Normalsterblicher“ überhaupt nicht hat. Wenn die Künstler am Dachstein sind, sind Sie auch ständig mit ihnen in Kontakt. Gibt es Anekdoten mit Künstlern, irgendwelche besonderen Erlebnisse, die sie gehabt haben? Brandner: Also die letzte Staffel, das waren eigentlich bis dato die ehrgeizigsten. Die sind beinhart bei jedem Wetter oben gewesen alle 14 Tage. Die waren besonders nett. Also gibt es auch Künstler, die trotz der Quarantäne, die Dachstein:Cult-Initiatorin Monika Wogrolly verhängt hat, ab und zu wieder herunterkommen? Brandner: Ja ja. Die können nach der Nacht am Dachstein wieder kurz mit der Gondel herunter kommen, um sich im Hotel Türlwand zu kultivieren, zu duschen, zu baden. In der Früh geschwind einmal anständig frühstücken, und dann sind sie eh schon wieder oben auf 2700 Metern. Sozusagen mit der Seilbahn hinauf ins Atelier fahren, wie man morgens mit der UBahn oder mit dem Auto zur Arbeit fährt. (lacht) Die Gondeln sind ja auch eine wichtige Verbindung bis ins Tal. Ich habe gehört, dass das ganze Wasser, also Frischwasser und Abwässer, damit transportiert wird. Brandner: Wir haben da oben keinen Canal Grande! Jetzt muss alles hinaufgeführt werden – Trinkwasser. Abwasser muss nach unten transportiert werden. Darum haben wir einfach unter den Kabinen Tanks, und wenn es nötig ist, muss es eben mal geführt werden. Weil wenn Leute drin sind, kann man es nicht recht transportieren. Text: Monika Wogrolly Foto: Jan Zischka, Werner Goach I Conduttori della funivia Raimund Brandner e Franz Putre hanno lasciato per breve tempo la 'loro' funivia sul Dachstein per essere al loro posto in autunno in occasione di "Dachstein:Cult goes Graz'' nell 'Amichevole alieno'. Peter Hatzenbichler, redattore di 'Living-Culture', ha intervistato questi due 'alpinisti' in merito al loro posto di lavoro sulle cime ventose, al loro atteggiamento nei confronti dell'Arte e degli Artisti che nei ritiri di primavera ed autunno trasformano per due settimane la stazione a monte della funivia a circa 3.000 metri, nel centro creativo più alto d'Europa Come vi sentite a stare qui, così in basso ? Normalmente vi trovate a circa 2.700 metri sulla funivia del Hunerkogel. Raimund Brandner: Beh, a noi piace anche stare a valle, ormai ci siamo abituati. Qual è la vostra opinione sul fatto che Franzobel nel testo sulla funivia scritto sul Dachstein ha trasformato un operatore della funivia in un essere mostruoso che alla fine muore dopo aver assunto le sembianze di un caprone? (Sorridono entrambi): Già, questa è l'arte. L'arte può tutto? Brandner: Ognuno faccia la sua parte, diciamo noi. Ognuno secondo la sua filosofia. Ci sono persone che nella cabina delle funivia hanno paura dell'altitudine? Persone che si rivolgono a voi perché hanno paura? Brandner: Sì, ce ne sono sempre: persone che hanno paura dell'altitudine o che hanno un po' di paura per motivi di salute. Si sono avuti casi di ospiti che non hanno voluto salire? O casi in cui voi abbiate dovuto tener ferma la funivia? Franz Putre: No, mai. Caso mai scendono prima. C'è chi ha paura di quando in quando, ma niente di più. Si può quindi dire tutto sommato che la salita al Dachstein si è sempre svolta tranquillamente? Brandner: Sì, vi sono per la verità ancora alcuni che hanno paura. Per lo più genitori con bambini; capita che i bambini hanno paura ma i genitori hanno già pagato il biglietto. Anche questo succede a volte. E' capitato che certi fossero già nella cabina e che quando la stessa era piena, siano di nuovo scesi. Che effetto vi fa salire e scendere ogni giorno con la funivia sessanta volte ed anche più? SOLI NEL MUSEO DI GRAZ Brandner: Se ti senti bene in qualche modo, il salire non ti fa nulla. Se invece stai un po' male o sei raffreddato ti senti abbacchiato come ogni ospite che non vi è abituato. Ma se ad esempio uno viene da Venezia, ad altezza zero sul livello del mare, e poi sale è già un'altra cosa. Brandner: Sì, succede dopo due minuti ma poi passa: ''Ah, mi si è chiuso un orecchio''. E' normalissimo. E qual è la vostra opinione in merito all'arte da quando esiste Dachstein:Cult ed artisti di rilevanza internazionale frequentano abitualmente il Dachstein? Anche voi vi dedicate all'arte?* Brandner: Considerato che per merito di Dachstein:Cult vi è ora tanta affluenza e ci sentiamo coinvolti, anche noi cominciamo ad averci una certa dimestichezza. Ci si intrattiene con gli artisti e certamente se ne ricava comunque qualcosa (/sorride compiaciuto/). Cosa che un 'comune mortale' non può certo avere. Si può dire che salire con la funivia all'atelier è come andare al lavoro al mattino con la metropolitana o in automobile (ride). Le cabine sono un collegamento fondamentale con la valle. Ho sentito dire che l'acqua potabile e le acque di scolo vengono trasportate con la funivia. Brandner: Quassù non abbiamo il Canal Grande! Tutto deve essere portato su, anche l'acqua potabile. Le acque di scolo devono essere portate giù. Per questo, sotto le cabine abbiamo dei serbatoi e quando è necessario bisogna fare dei viaggi extra. Con persone in cabina non è possibile effettuare trasporti del genere. *'Gondolieri' (dal Tedesco 'Gondelbahn'= funivia): conduttori della funivia Testo: Monika Wogrolly Fotos: Jan Zischka, Werner Goach, Kunsthaus Graz Live-Kalender-Präsentation im Casino Graz Der wohl kultigste ´09 Kalender der Steiermark wurde am 24.09. im voll besetzten Grazer Casineum präsentiert. Zugleich ließ die Kulturzeitung Living Culture ihr erstes Geburtstagsfest steigen. Es gab ein kulturell-kulinarisches Verwöhnprogramm: Oden von Franzobel und Monika Wogrolly und adrette Models in Loden auf dem Laufsteg vor prominenten Gästen wie den Powerladys Ingrid Marsoner-Pichler und Anita Bräunlich, das Ganze gerührt und geschüttelt mit Bellini von Harry‘s Bar-Legende Cipriani aus Venedig, versetzt mit Sacher-Dolci und Fingerfood von Revita sowie der rustikalen Extravaganz vom Reinischkogel aus dem Hause Goach: Edle Waldschweinwürstel mit zünftigem Senf und Kren. Geheimtipp: Am Reinischkogel beim Jagawirt gibt’s jetzt auch leckeres selbst gebackenes Brot vom Chef persönlich. Casino Graz-Direktor Andreas Sauseng und Günther Ziesel führten durch einen unvergesslichen Abend. Höhepunkt war das Konterfei zum Kalenderbild „Dani im Wollbad“ – als Living Culture-Redakteurin Daniela Mitterberger in einem kuscheligen Bad aus Schafwolle von LodenwalkerPaul Steiner auf die Bühne gehoben wurde. 1 Jahr Living Culture & Dachstein:Cult-Lodenwalker Literaturkalender 09 Den Dachstein:Cult-Lodenwalker-Literaturkalender, das Kunstwerk unter den Kalenderprodukten, gibt es in limitierter Auflage nur hier und jetzt, exklusiv bei Lodenwalker in Ramsau-Rössing, im Grazer Buchhandel und bei Living Culture. SICHERN SIE SICH IHREN PERSÖNLICHEN DACHSTEIN:CULTLODENWALKERLITERATURKALENDER: Nur noch wenige Exemplare. Erhältlich beim Unternehmen Lodenwalker in Ramsau/Rössing. www.lodenwalker.at Neu: Jetzt auch in Graz, bei Leykam & Moser kaufen oder bei uns bestellen. Bestellungen mit Namen und Tel.Nr. unter: redaktion@living-culture.at Den ersten 10 Bestellungen winken ein Gratis-Jahresticket für den Tierpark Herberstein. Preis: Euro 19,90 Art-Akademie Hotel Lärchenhof, Ramsau am Dachstein Das ****Hotel Lärchenhof in Ramsau a. Dachstein hat seinen guten Ruf einer ausgewogenen Mischung aus Tradition und Pioniergeist zu verdanken: Die Gäste finden hier neben einer großzügigen Wellnessoase und der Einbettung des charmant-rustikalen Hauses in die Landschaft rund um den höchsten Punkt der Steiermark, den Dach- Matthias Walcher ist als Trabrennfahrer und mit seiner Art-Akademie des Hotels Lärchenhof in Ramsau am Dachstein ein Trendsetter stein, einen Ausblick himmelwärts, wenn sie sich in der hoteleigenen Art-Akademie gleichermaßen kreativ-schöpferisch und mental in Balance bringen lassen. International renommierte Dozentinnen und Dozenten bürgen für Qualität in der Art-Akademie, die in einem eigenen Panoromaatelier aus Lärchenholz eine ideale Atmosphäre zur inneren Einkehr und Entwicklung schöpferischer Fähigkeiten bietet. Neue Kursangebote wie „Mentaltraining“ oder die „Glücksschule“ reizen neben etablierten Kursen in Bildender Kunst und Fotografie. Geschäftsführer Matthias Walcher betrachtet Kunst und Kultur als ein „Must have“ jedes ganzheitlich orientierten Hotels und forciert seit einigen Jahren die Zusammenarbeit mit Europas höchster Künstler-Wohngemeinschaft, Dachstein:Cult. |15 www.living-culture.at Der neue Audi Q5. Jetzt probefahren! Erleben Sie den neuen Premium-Kompakt-SUV von Audi und überzeugen Sie sich selbst von seinem überlegenen Raumkonzept, seiner souveränen quattro-Antriebstechnologie und den niedrigen Verbrauchswerten (2.0 TDI, 175 g CO2). Den neuen Audi Q5 ab sofort probefahren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! GRAZ-KÄRNTNERSTRASSE 8020 Graz, Kärntner Straße 20 Telefon 0 316 / 71 30 30 - 0 www.porschekaerntnerstr.at Verbrauch gesamt in l/100 km: 6,7 (2.0 TDI quattro) – 8,5 (2.0 TFSI quattro). CO2-Emission in g/km: 175 –197 WOZU LITERATUR, HERR MICHAEL KRÜGER? Er ist als Verleger des renommierten Hanser-Verlags und Autor des nicht minder bekannten SuhrkampVerlags für sich ein Unikum. Michael Krüger überraschte im Literaturhaus Graz mit feinsinnigen Gedichten und einem beseelten Blick fürs Detail. Der jung aussehende, elegante Krüger versprüht im Living Culture Talk Lebensweisheit. „Der neue Trainer von Dortmund hat gesagt, es wäre auch für Fußballer ganz gut, wenn sie einmal ein Buch lesen würden.“ „Il nuovo allenatore del Dortmund ha detto che anche ai calciatori farebbe bene leggere un libro ogni tanto“ ge Vögel, oder auch ein paar fliegende Vögel beobachtet. Das sind Inspirationen. Wissen sie, wir brauchen nicht so viel Inspiration, die Welt drängt sich einem ja auf. Wir wohnen ja nicht mehr irgendwo am Rande von etwas, sondern wir sind durch die Telekommunikation immer im Zentrum. Herr Krüger, Sie sind in einer Doppelrolle als Autor und Verleger. Was entspricht Ihnen Kann man sagen, dass man teilweise schon mehr? erdrückt wird von den diversen Eindrücken? Was ist mir lieber? Beides ist schrecklich anstren- Ja, man muss die Inspiration abwehren. Die Welt gend, beides erfordert Zeit. Man kann nicht ist aufdringlich und schrecklich, und man muss beides ohne Zeit machen. schauen, wie man sie von Wenn man beides richtig KRÜGER ÜBER LITERATUR: sich weg kriegt. Denn zu machen will, wird man viel Welt ist einfach unerHoraz und Goethe werden träglich. schnell atemlos. Da ich für die Verlegerei immer noch gelesen, wenn bezahlt werde, nimmt das Herr Krankl nicht mehr ziSie haben ja jeden Tag doch die Hauptzeit meines tiert wird als Verleger mit LiteraLebens in Anspruch. Das tur zu tun, können Sie da heißt, ich arbeite 12 bis 13 Stunden am Tag für überhaupt noch Ihre eigenen literarischen den Verlag. Und wenn ich genug Energie habe, Gedanken fassen? Sie werden ja jeden Tag dann steh‘ ich morgens früh auf und schreibe. bombardiert mit Texten. Denn ich muss ja auch viel „Gebrauchsdinge“ Nun, das ist nicht so, dass die Literatur überwälschreiben: Nachworte, Vorträge, wenn jemand tigend ist, sondern man liest und hofft, dass sie in die Pension geht. Oder ich muss zu Fragen un- einen inspiriert. Lesen ist ja die Hoffnung, dass seres Berufsstandes Stellung nehmen. Und das irgendwie eine Erleuchtung kommt, die man mach‘ ich immer morgens. Da steh‘ ich morgens gerne hat. Und das wissen Sie ja selber: zwei sehr früh auf und habe zwei Stunden Konzentra- Drittel der Sachen die man liest sind fürchterlich! tion. Denn im Verlag selber ist es sehr schwer zu Und irgendein kleines Gedicht bewegt etwas in schreiben, da eben dauernd Ihrem Schädel. Aber es ist ja das Telefon klingelt. viel eher so, dass man sich KRÜGER ÜBER DAS LESEN leeren muss, man muss weSie verlegen Ihre eigeLesen ist ja die Hoffnung, niger machen. nen Bücher im Suhrkamp dass irgendwie eine ErVerlag, nicht im eigenen leuchtung kommt, die man Sie sprachen soeben vom Verlag? Lesen anderer Texte. Wie gerne hat. Ja, in Deutschland war es bewerten Sie Texte? Ist immer so, dass man eigentdas eher intuitiv oder lich ungern im eigenen Verlag veröffentlicht - gibt es gewisse Maßstäbe? warum, weiß ich nicht! Mich muss der Text faszinieren, mich muss der Text ansprechen. Ich muss was daraus lernen. Ich Da es vielleicht den Beigeschmack des Eigen- mach ja auch nicht nur Literatur, ich mache ja lobs hat? auch sehr viele philosophische Dinge. Ich muss Nun ja, T. S. Eliot, um mal einen nicht ganz un- von diesen Dingen angesprochen, bereichert, bekannten Kollegen zu zitieren, hat seine Bücher elektrisiert werden. Und nichts ist doch furchtbei Faber&Faber verlegt. Roberto Calasso, auch barer, als wenn man etwas liest, was man lenicht gerade ganz unbekannt, verlegt seine Bü- sen muss! Weil es einen zu Tode langweilt, und cher prinzipiell bei Delphi. Aber in Deutschland trotzdem muss man es lesen. Das ist doch etwas hat das immer irgendwie einen Hautgout, und Entsetzliches! Und das ist auch der Grund, wawarum soll man sich diesem Hautgout ausset- rum so viele Leute das Lesen aufgegeben haben. zen? Und ich finde auch, ich hatte immer net- Irgendwann mal, sei es in der Schule, sei es wete Verlage: Zuerst war es Wagenbach, dann der gen der Eltern, man hat sich einfach nicht dafür Residenz Verlag in Salzburg – das hat mir auch interessiert. Und dieses tiefe Misstrauen gegengefallen, denn man war extra muros, man mus- über Büchern, die einen gar nicht betreffen, das ste sich nicht unmittelbar messen. Und jetzt bei ist vollkommen gerechtfertigt. Es gibt Leute, die Suhrkamp ist es natürlich wunderbar, es ist sehr müssen jeden Tag einen Kriminalroman lesen, sonst sind sie unglücklich. Das ist auch nicht weischön. ter schlimm. Das sind Menschen, die auch tief Sie sind also ein Morgenmensch, was die In- inspiriert über Kriminalromane reden können. spiration betrifft? Nein, die Inspiration muss ich immer haben! Das heißt, der Eindruck, den ein Text beim Denn das Hinschreiben ist ja eine Sache, aber Leser erweckt, ist das Wichtigste. es muss ja irgendwas im Kopf arbeiten – den Das ist das Wichtigste auf der Welt. Es gibt doch ganzen Tag, das ganze Leben. Verstehen Sie, Leute, die Bücher lesen müssen. Wenn man sich man kann sich ja nicht hinsetzen und sagen: jetzt mit denen über Bücher unterhält, das ist doch kommt da irgendwas. Irgendwas kommt immer; furchtbar langweilig. aber meistens kommt der Harndrang oder irgend so was. Mit der Inspiration ist das so eine Sache. Ich denke lieber über Sachen nach, den ganzen Text: Peter Hatzenbichler Tag und die halbe Nacht, weil ich ein schlech- Fotos: Max Anelli-Monti ter Schläfer bin. Und dieses Nachdenken setzt irgendwas im Kopf frei, das dann irgendwann mal auf Papier will. Aber die Inspiration hat man, wenn man spazieren geht, und ein paar schrä- LIVING LITERATURE www.living-culture.at Nel Centro letterario di Graz ha entusiasmato il pubblico con delicate poesie e con una vivificante visione dei dettagli. Nell'intervista con 'Living-Culture' l'elegante e giovanile Krueger comunica il suo saper vivere. Signor Krueger, Lei ha un doppio ruolo di autore e di editore. Quale delle due attività Le si addice maggiormente? Che cosa preferisco? Entrambe le attività sono molto faticose ed entrambe richiedono molto tempo. Non si possono fare tutte e due le cose senza dedicarvi molto tempo. Se si vogliono fare entrambe le cose correttamente si resta presto senza fiato. Il fatto che l'editoria mi fa guadagnare, coinvolge la maggior parte della mia vita. Significa che lavoro da 12 a 13 ore al giorno per l'editoria fino a tarda sera. E quando ne ho la forza, mi alzo presto al mattino e scrivo. Infatti devo anche scrivere molte cose di ordinaria amministrazione: conclusioni, relazioni quando qualcuno va in pensione. Oppure devo prendere posizione su domande riguardanti la nostra professione. E questo lo faccio sempre al mattino. Mi alzo molto presto e mi concentro per due ore. Nella casa editrice è infatti assai difficile scrivere, perché il telefono squilla continuamente. Lei pubblica i suoi libri presso la Casa Editrice Suhrkamp, non nella sua propria? Sì, in Germania è stato sempre così: non si pubblica volentieri nella propria Casa Editrice: perché sia così non lo so ! in Germania la cosa dà un gusto particolare, e perché mai si dovrebbe farselo mancare? E poi è stato sempre piacevole, ho avuto sempre editori simpatici: all'inizio c'è stato Wagenbach, poi le edizioni Residenz a Salisburgo - anche questo mi è piaciuto perché si era 'fuori casa' e non era necessario misurarsi. Ed ora con Suhrkamp è naturalmente meraviglioso, molto bello. Quindi Lei è un uomo mattiniero, per quanto concerne l'ispirazione? No, l'ispirazione ci deve essere sempre! Lo scrivere è una cosa ma ci deve essere qualcosa che ti rimugina in testa durante tutto il giorno, direi durante tutta la vita. Mi capisca, non ci si può sedere e pensare ora qualcosa deve saltar fuori. In effetti qualcosa salta fuori sempre ma per lo più il bisogno di orinare o qualche cosa di simile ed allora si deve andare alla toilette. L'ispirazione è qualcosa di simile. Ci penso tutto il giorno e metà della notte dato che di solito dormo poco. E poi avviene che questo pensare libera qualcosa nella testa che deve essere messa su carta. Ma si può avere l'ispirazione anche quando si va a passeggio e si osservano degli uccelli in volo. Queste sono ispirazioni. Veda, non c'è bisogno di tante ispirazioni: è il mondo stesso che ti assale. Non viviamo più in periferia di L'OPINONE DI KRUEGER SULLA qualche posto: per mezzo LETTERATURA: delle telecomunicazioni ci troviamo sempre in centro. Orazio e Goethe continuano ad essere letti mentre il Signor Krankl non viene più nemmeno citato Forse perché ha un po' il sapore dell'autostima? Forse sì. T.S.Eliot, per citare un collega non del tutto sconosciuto, ha pubblicato i suoi libri da Faber & Faber. Roberto Calasso, anche lui non poco noto, pubblicava i suoi libri da Adelphi. Ma E' possibile dire che in parte si resta soverchiati da impressioni diverse? Certo, si deve respingere l'ispirazione. Il mondo è invadente e terribile e bisogna sforzarsi di toglierselo di dosso. Troppo mondo è insopportabile. Considerato che Lei con il suo lavoro di editore ha ogni giorno a che fare con la letteratura, Le riesce poi di mettere assieme le sue riflessioni letterarie? Infatti ogni giorno le REMUS Dieselpartikelfilter: Innovation zur Steigerung der Lebensqualität Zu den jüngsten Innovationen des Hauses REMUS im Bereich der Abgasnachbehandlung zählt der Dieselpartikelfilter. Bei diesen für die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen konzipierten und vollkommen wartungsfreien Filtersystemen werden die besonders gesundheitsgefährdenden ultrafeinen Partikel um bis zu 90% reduziert. Die ausgeklügelte Technik der REMUS Partikelfilter gewährleistet neben der Reduktion der Russpartikel keinen Treibstoffmehrverbrauch und keine Beeinflussung der Motorleistung. Da es sich um offene Systeme handelt, in welchen die Russpartikel bereits bei Temperaturen ab ca. 200 Grad Celsius rückstandslos verbrannt werden, kommt es zu keiner Ascheablagerung bzw. Verstopfung der Abgasanlage. Die REMUS Dieselpartikelfilter sind zurzeit für über 900 PKW und COS‘È PER LEI LA LETTERATURA, Signor Michael Krüger? Michael Krueger nella sua qualità di editore della rinomata Casa Editrice Hanser e di Autore della non meno nota Casa Editrice Suhrkamp è di per sé un personaggio unico. arrivano testi da tutte le parti. bisogna leggerli. Ma è qualcosa di rivoltante. E Beh, non è che la letteratura sia proprio scon- questo è anche il motivo per cui tanta gente ha volgente tuttavia si legge sperando che essa pos- smesso di leggere. Capita che a scuola o a causa sa recare ispirazione. Non c'è niente di diverso, dei genitori se ne è perduto l'interesse. E questa leggere dà la speranza che profonda sfiducia nei libri L'OPINIONE DI KRUEGER in qualche modo si abbia per i quali uno non ha SULL'ISPIRAZIONE: un'illuminazione che si acalcun interesse è del tutcetta volentieri. E questo lei to giustificata. C'è gente Qualcosa capita sempre, che ogni giorno deve aslo sa: due terzi di ciò che si ma per lo più il bisogno di solutamente leggere un legge è orribile ! Basta legorinare o qualcosa di simile ed romanzo giallo se no si gere anche una breve poesia o consultare un libro famoso allora si deve andare alla sente infelice. E questo ed ecco che qualcosa accade toilette non è ancora il peggio. nel cervello. Ma in fondo è Ma si tratta di gente che molto meglio così. Ci si deve svuotare, si deve è capace di parlare con profonda ispirazione di darsi meno da fare. Eppure il lavoro è il lavoro e romanzi gialli. non si può rinunciarvi. Dunque Lei dice che la cosa più importante è Poco fa Lei parlava del fatto di leggere altri l'effetto che un lettore ricava da un testo. testi. Con quale metro giudica i testi? E' un E' la cosa più importante al mondo. C'è gente fatto di intuizione oppure lei applica deter- che deve leggere libri. Ma quando si discute minati criteri? di libri con gente di questo tipo diventa una Il testo mi deve affascinare, mi deve stimolare: cosa terribilmente noiosa. devo apprenderne qualcosa. Del resto non mi occupo solo di letteratura, mi occupo molto an- Michael Krueger è l'Amministratore Delegato che di argomenti filosofici. Trattando di questi della Casa editrice Hanser di Monaco ed Autore argomenti devo sentirmi stimolato, arricchito ed presso la Casa Editrice Suhrkamp. elettrizzato. E non c'è di peggio che leggere ciò che si deve leggere per forza. Perchè sono ar- Testo: Peter Hatzenbichler gomenti che annoiano a morte e ciononostante Foto: Max Anelli-Monti Il filtro antiparticolato prodotto dalla REMUS può essere montato su più di 900 modelli di vetture Filtro antiparticolato per motori Diesel Un‘innovazione per l‘incremento della qualità della vita. Über 900 PKW-Modelle können mit den Partikelfiltern von REMUS ausgestattet werden Nutzfahrzeuge fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erhältlich, wobei das Sortiment ständig erweitert wird. Die konsequente Weiterentwicklung dieser erprobten Systeme führte zum REMUS Partikelfilterschalldämpfer für mittlere und schwere Nutzfahrzeuge. Hier sind die Partikelfilterelemente im Endschalldämpfer integriert, wodurch eine kompakte und leicht zu montierende Einheit geschaffen wurde Egal ob PKW, schwere, mittlere und leichte Nutzfahrzeuge, Kommunalfahrzeuge wie Kehrmaschinen und Schneeräumfahrzeuge, Kleintraktoren oder Sondermaschinen mit Dieselmotoren wie Stromaggregate, RE-MUS bietet für alle Anwendungsbereiche eine perfekt entwickelte und erprobte Lösung an. |17 Tra le più recenti innovazioni della Ditta REMUS nell‘ambito del trattamento dei gas di scarico va annoverato il ‘filtro antiparticolato‘. Questo sistema di filtraggio concepito per l‘installazione a posteriori su veicoli a motore Diesel e che non fab-bisogna di alcuna assistenza, riduce del 90% l‘emissione di particelle infinitesimali particolarmente dannose per la salute. La tecnica sofisticata dei filtri antiparticolati prodotti dalla REMUS , in aggiunta al vantaggio dato dalla riduzione delle particelle di fuliggine non comporta alcun aumento del consumo di carburante e non influenza in alcun modo il rendimento del motore. Trattandosi di sistemi aperti nei quali le particelle di fuliggine vengono bruciate senza residui a partire da una temperatura di circa 200 gradi, REMUS non si verifica alcun deposito di ceneri od occlusioni del sistema dei gas di scarico. I filtri antiparticolati REMUS sono attualmente disponibili per più di 900 autovetture nonché per veicoli commerciali fino ad un massimo di 3,5 tonn. di peso totale: l‘assortimento viene peraltro continuamente incrementato. Il costante sviluppo di questi collaudati sistemi ha fatto sì che la REMUS riuscisse a produrre un filtro antiparticolato dotato di silenziatore da applicare a veicoli commerciali di media e grande portata. Gli elementi di questo particolare tipo di filtro antiparticolato sono inseriti nella marmitta; in tal modo è stato possibile produrre un elemento compatto e di facile montaggio. Sia che si tratti di veicoli commerciali pesanti, medi o leggeri, di veicoli municipalizzati quali macchine spazzatrici, spazzaneve, piccoli trattori o macchine particolari dotate di motore diesel come generatori di corrente, la REMUS è in grado di offrire per tutte le gamme d‘uso una soluzione perfettamente elaborata e collaudata. 18| LIVING SPIRIT „Ich beharre darauf, dass Kunst auch und gerade für Menschen, die es materiell schwer haben, die von Unglück betroffen sind, ein Lebensmittel sein kann.“ „Insisto a dire che l'arte, anche e specificamente per persone che vivono nell'indigenza e che sono perseguitate dalla sfortuna può essere un alimento.“ WIE ERKLÄREN SIE GOTT, HERR BISCHOF KAPELLARI? Living Culture sprach mit dem Diözesanbischof von GrazSeckau Dr. Egon Kapellari über Gott, Nitschs Libretto und mehr. Elfi Hasenhütl lichtete das Colloquium in Bildern ab. Herr Bischof, wie kann man sich heute Gott vorstellen? Einerseits überhaupt nicht, weil kein Bild ausreicht, und weil Theologen das immer schon gewusst haben. Andererseits haben wir Sprache und Sinne, wir können nicht darauf verzichten, wenn wir an Gott denken, Bilder zu gebrauchen und Worte. Zugleich sollten wir sie zwar nicht auslöschen, aber durchstreichen, denn sie genügen nicht. Augustinus hat gesagt: „Si comprehendis, non est Deus“. Wenn du es verstehst, dann ist es noch nicht Gott. Ein dominantes Bild von Gott nennt ihn ‚Vater’. Wir können als Christen nicht darauf verzichten. Aber wenn der eigene Vater z. B. für einen jungen Menschen übermächtig oder harmlos schwach ist, dann wirft das einen schweren Schatten auch auf die religiöse Rede von Gott als Vater. Paulus hat am Athener Areopag ein anderes Bild von Gott angesprochen: Gott als Atemraum. In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, hat der Apostel gesagt. Wie erklären Sie einem kleinen Kind oder einem Außerirdischen, was Gott ist? Ich würde anfangen, ihm Geschichten über meinen Gott zu erzählen. Living Culture wird auch in Italien gestreut, Triest und Venedig, wie ist Ihre Beziehung zum Nachbarn im Süden? Mein italienischer Name sagt darüber schon viel. Er wird jetzt zwar mit K geschrieben, ist aber früher mit C geschrieben worden, die namensgebenden Vorfahren stammen aus Friaul. Ich habe Italienisch erst als Bischof gelernt. Von allen Fremdsprachen, die ich mehr oder weniger spreche, ist mir Italienisch die liebste. Ich kenne auch alle von Ihnen genannten Städte und liebe das Triveneto sehr. Wobei empfinden Sie persönlich Glück? Das ist so ein großes Wort. Man müsste es in vielen Wörtern auflösen. Ich bin ein glaubender in Europa Teil einer Gesellschaft, die demographisch Spätzeitphänomene aufweist, ein Teil davon ist Dekadenz. Wie legen Sie jemandem den christlichen Glauben nahe, gemessen an anderen Weltreligionen? Er hat auch eine Holschuld. Er muss schon bereit sein, sich einigermaßen damit zu beschäftigen, Mensch und glücklich, wenn ich im Frieden mit das gehört zur Redlichkeit dazu. Wenn man sich dem, was ich unter Gott verstehe, und im Frie- selber ernst nimmt, dann muss man da auch Zeit den mit mir selber bin, wozu immer wieder der und Konzentration investieren. Ab einem gewissen Zeitpunkt würde ich dann mit ihm argumenFriede mit anderen Menschen gehört. tativ reden über die KonkurBei Nitsch komme ich an renzfähigkeit des ChristenWas ist Ihre persönliche Energiequelle im Alltag? die Grenze künstlerischer tums im Panorama der ReDas Dasein für viele Men- Freiheit - vor allem wegen seines ligionen und im Panorama schen. Und natürlich immer Librettos „Die Eroberung von Je- der philosophischen Lebensdas Gebet und die Liturgie. rusalem“. Da geht er mit der Ge- deutungen. Und schließlich würde ich ihm sagen, was Wenn ich das nicht hätte, stalt Jesu Christi blasphePascal gesagt hat: Sie müswäre der lange Atem, den misch-pornographisch um. sen sich entscheiden. ich brauche, um so vielen Menschen zu helfen, viel, Ist die Kirche ein Konzern? viel kürzer. Die Kirche ist ein Riesenbaum mit vielen Ästen und Zweigen; in Westeuropa gibt es auch viele Haben Sie manchmal Angst? Habe ich jetzt nur noch selten. Sorgen habe ich tote Äste, aber auch viel mehr lebendige. Die schon. Es wächst im Alter das Gefühl der Ge- Weltkirche hat aber immer neue Aufbrüche. Das borgenheit auch durch manche Erschütterungen kann man auch in der Jugendszene beobachten. hindurch. Man muss zwischen Sorge und Angst Solche Aufbrüche im kleineren Maß gibt es auch unterscheiden, Sorgen habe ich natürlich schon: in Europa. Sorge, wie es mit der Kirche weitergeht, Sorge um viele konkrete Menschen, um Kranke; ich Themenwechsel: Welche modernen Künstler kenne junge Leute, die krebskrank sind und da- schätzen Sie? Was denken Sie über Nitsch? mit schwer fertig werden. Aber Angst würde ich Sagen wir ‚zeitgenössische Künstler’. Von dedas nicht nennen. Ich fühle mich da von Gott ge- nen kenne ich viele auch persönlich. In meiner tragen, ich habe immer wieder erlebt, dass eine Wohnung, wenn Sie herumschauen, sehen Sie Türe aufgeht, nachdem zwei andere zugefallen z. B. je einen Hollegha, Staudacher, Mikl, Brettsind. Die Kirche ist nach meiner Überzeugung ein schuh, Breiter, Panzer und Schmalix. Bei Nitsch unsinkbares Schiff. Ich habe aber Sorge darum, komme ich an die Grenze künstlerischer Freiheit dass die Kirche, auch die mir anvertraute Kirche, - vor allem wegen seines Librettos „Die Erobeimmerhin eine Diözese mit fast einer Million ge- rung von Jerusalem“. Da geht er mit der Gestalt taufter Katholiken, dass die viel schmäler werden Jesu Christi blasphemisch-pornographisch um. könnte. Ich weiß, dass sie langfristig nur dann Ich habe ihm das vor Jahren bei einem großen breit sein kann, wenn sie tief ist. Das ist wie bei Forum zum Thema „Erregung Kunst – Kunst im einem Baum. Für eine breite Krone braucht er öffentlichen Raum“ in der Wiener Akademie der Bildenden Künste gesagt, zu dem mich der beauch viele tiefe Wurzeln. tagte Max Weiler eingeladen hatte. Die Tendenz? Wir leben nicht in einer Gründerzeit, sondern Darf Kunst alles? in einer Zeit des Durchstehens. Es gibt ja Grün- Gerne lebe ich in einem Land, wo über keinen derzeiten, Hochzeiten, Spätzeiten. Die Kirche ist Künstler eine Fatwa verhängt werden darf, wo ihm keinerlei brachiale Gewalt begegnet, und ich möchte nach Kräften dazu beitragen, dass es so bleibt. Bilderzerstörungen und Bücherverbrennungen gehören zur moralisch negativen Bilanz auch des 20. Jahrhunderts. Aber geistigen Widerstand gegen Bücher und Bilder muss es geben können. Das gehört zur demokratischen Kultur. Ich habe daher in der Wiener Akademie über ein Bild von Otto Mühl, das sich pornographisch mit Mutter Theresa befasst hat, gesagt, dass dieses Bild und sein Autor die Verachtung aller ethisch sensiblen Zeitgenossen verdienen. Diese Grenzziehung ist nach meiner Überzeugung nicht kleinlich, sondern ein Dienst an Humanität, wie ich sie verstehe. Was ist Kunst? Kunst ist Spiegelung der Gesamtwirklichkeit. Sie kann froh sein, wenn sie auch auf Gegner trifft, weil sie dann vor Trägheit bewahrt wird. Es kommt dabei freilich auf das Niveau an. Vor kurzem gab es diese Froschgeschichte in Bozen, den Streit über den gekreuzigten Frosch von Kippenberger. Kippenberger wollte wohl nicht Christus verhöhnen, sondern sich selbst als äußerst entfremdetes Subjekt, als herabgekommener Mensch, darstellen. Natürlich fragt man, hätte er dazu keine anderen Möglichkeiten gehabt? Hat er das gemacht, um Christen zu ärgern? Ich habe ihn nicht gekannt, aber ich glaube schon, dass er auch das im Sinn hatte. Nun hat aber doch die Gesellschaft, die sich über die Verletzung der Grenzen künstlerischer Freiheit erregt, auch eine gewisse Holschuld, sich darüber zu informieren, was der Künstler mit seinem Tabubruch gewollt hat. Sollen nicht Kritiker auch eine differenzierende Vorleistung erbringen, bevor sie sofort zu schnauben beginnen? Zurück zu Nitsch… Ich rege mich bei Nitsch punktgenau über das genannte ‚Libretto’ auf, das genügt mir. Die Kunst hat ja im Lauf ihrer langen Geschichte zwar mehr Harmonisches gezeigt, aber zum Beispiel die Gotik hat auch ungemein expressiv das Schreckliche, bis zu den wilden Phantasien des Hieronymus Bosch, dargestellt. Das ist nichts Neues. Die Kunst kann alle Realität darstellen wollen und kann diese auch äußerst verfremdet darstellen, aber – das ist meine Überzeugung – aus der Kunst im Ganzen kann man auf Dauer die Schönheit nicht vertreiben. Es gibt Künstler, die lebenslänglich auf Schönheit verzichten. Sie quälen sich selber und den Rest der Welt, indem sie nur das Zerbrochene, das Bösartige darstellen. Das ist ihre Entscheidung und ihr Recht, außer sie verletzen damit intensiv die Freiheit anderer. Aber die Kunst wird trotz alledem das Schöne nie ganz verlieren können. Auch nie die Gegenständlichkeit. Sie kehrt immer wieder nach Ausflügen in die Abstraktion zurück in eine Gegenständlichkeit. Schönheit und Gegenständlichkeit gehen nie ganz verloren. Eine ewige Frage für Kunst und Religion und für die Überschneidung beider ist die Spannung von ethisch und ästhetisch. Ästhetisch, im engeren Sinn von ästhetisch als schön, kann zur Illusion werden und kann die ethischen Energien lähmen. Bert Brecht war ein großer Moralist, aber er hat dem Schönen, obwohl er es oft durch Ironie gebrochen hat, viel Raum gegeben. Gut und schön gehören zusammen, obwohl sie sich oft nicht vertragen, weil das Gute oft nicht schön LIVING SPIRIT www.living-culture.at |19 ECCELLENZA KAPELLARI, COME CI SPIEGA L'ESSENZA DI DIO? Jan Zischka, il redattore di 'Living-Culture' , ha parlato con S.E. il Vescovo diocesano di Graz-Seckau, Dott. Egon Kapellari di Dio, del libretto di Nitsch, di religione e di cultura. La nostra brillante fotografa, Elfi Hasenhuetl, ha illustrato con le sue foto l'avvincente colloquio. Come ci si può immaginare Dio? Sotto un certo aspetto non è assolutamente possibile perché nessuna immagine sarebbe sufficiente e perché i teologi questo lo hanno sempre saputo. D'altra parte, siccome tutti noi abbiamo la parola ed i sensi non possiamo fare a meno, quando pensiamo a Dio, di volerne vedere una raffigurazione e di udirne la parola. Allo stesso tempo non dovremmo ottundere i nostri sensi ma annullarli del tutto a motivo del fatto che non sono sufficienti. Sant'Agostino ha detto: '' Si comprehendis non est Deus'' (se sei in grado di capirlo, quello non è ancora Dio). Una dominante immagine di Dio lo definisce Padre. Noi cristiani a questo non possiamo rinunciare. Ma se ad esempio il padre di un giovane è violento o troppo debole, ciò getta un'ombra pesante sul concetto religioso di Dio come Padre. L'Apostolo Paolo ha indicato, nell'Areopago di Atene, un'altra immagine di Dio: Dio come 'atmosfera' .In questa atmosfera noi viviamo, ci muoviamo ed esistiamo, ha detto l'Apostolo. „Die Kirche ist nach meiner Überzeugung ein unsinkbares Schiff.“ La chiesa è una nave inaffondabile. Ne sono convinto. ist, weil es sich keinen Luxus leisten kann, und das Schöne oft nicht gut ist, weil es Luxus ist. Manche luxuriösen Festspiele zeigen ungewollt auch diese Spannung. Betrachten Sie Religion als Teil der Kultur oder eigenständige Gesellschaftskategorie? Kunst ist alles, was der Mensch macht. Religion versteht sich nicht als bloßes Menschenwerk, sondern als kulturelle Ausprägung der Antwort auf eine erfahrene Offenbarung. Religion bringt Transzendenz ein und durchkreuzt so die Kunst. Sie stellt aber Fragen und präsentiert Antworten, die sich auch in der Literatur, der bildenden Kunst oder der Musik ausdrücken. Auch moderne Kunst ist durchwoben von religiösen Fragen und Aussagen: Musik von Penderetzky und Arvo Pärt, Architektur von Le Corbusier, Matisse mit seiner Kapelle von Vence, das sind nur einige von vielen möglichen Beispielen dafür. Auch in der Literatur ist die religiöse Frage immer wieder da. Ein Agnostiker wie Reiner Kunze, einer der herausragenden deutschen Lyriker der Gegenwart, ich kenne ihn sehr gut, kommt z. B. von der religiösen Frage nicht los. Gibt es etwas, das Sie den Lesern von Living Culture noch gerne mitteilen möchten? Als Studentenpfarrer für die Grazer Universitäten in 17 Jahren habe ich mich täglich auch mit Fragen, Zweifeln und Gegnerschaft vor allem junger Menschen bezogen auf Religion und Kirche auseinandergesetzt. Als Bischof seit 27 Jahren habe ich das nach Kräften fortgesetzt. Living Culture ist mir dafür ein willkommenes Forum. Text: Jan Zischka, Monika Wogrolly Fotos: Elfi Hasenhütl Come spiegherebbe Lei ad un bambino o ad un extra-terrestre cos'è Dio ? Comincerei col raccontargli aneddoti sul mio Dio 'Living Culture‘ viene distribuito anche in Italia a Trieste ed a Venezia: quali sono le sue relazioni con i nostri vicini del Sud? Il mio cognome italiano la dice lunga a questo proposito. Ora si scrive con la 'K' ma prima si scriveva con la 'C'; i miei antenati, di cui porto il nome, sono originari del Friuli. Ho imparato l'italiano solo dopo essere diventato Vescovo. Di tutte le lingue straniere che più o meno parlo, l'italiano mi è la più cara. Conosco tutte le città da lei nominate ed amo molto il Triveneto. Che cosa la rende felice ? È una parola molto grossa, in verità. Si dovrebbe poter rispondere con molte parole. Sono un credente e sono felice quando sono in pace con Colui che per me è Dio ed in pace con me stesso ed a questo si collega sempre l'essere in pace con il prossimo. Qual è la sua fonte di energia nella quotidianità? L'essere presente per molte persone. E naturalmente sempre la preghiera e la liturgia. Se non avessi ciò, il profondo respiro che mi è necessario per aiutare tanta gente, mi risulterebbe molto, molto più corto. Le capita di aver paura, qualche volta? Ora ne ho ancora, ma solo raramente. Ho comunque preoccupazioni. Con l'età cresce la sensazione della sicurezza, anche a causa di certe emozioni. Si deve comunque distinguere tra preoccupazioni e paura. Preoccupazioni ne ho certamente: preoccupazioni sul come la Chiesa progredirà, preoccupazioni su alcune determinate persone, per i malati: conosco dei giovani che sono malati di cancro e che non sanno bene cavarsela con questa malattia. Ma non la definirei paura. Mi sento sostenuto da Dio, ho sempre constatato che una porta si apre dopo che altre due si sono chiuse. La Chiesa è una nave inaffondabile: ne sono convinto. Mi preoccupa invece che la Chiesa, anche la Chiesa che mi è stata affidata, che è comunque una diocesi di quasi un milione di cattolici battezzati, possa il disprezzo di ogni persona eticamente sensibile. Il porre questo limite non è, secondo la mia convinzione, essere gretti bensì rendere un servizio all'umanità, come io la concepisco. Torniamo a Nitsch.... Per quanto riguarda Nitsch mi irrito puntualridursi, anche di molto. Sono consapevole del mente a proposito del 'Libretto'di cui si parlava: fatto che potrà rimanere grande a lungo solo se Mi basta. L'arte nel corso della sua lunga storia sarà profondamente radicata. È come per un al- ha infatti creato per lo più opere armoniche e bero. Se ha una folta chioma, deve avere anche tuttavia il Gotico ha rappresentato in modo esradici profonde. tremamente espressivo l'orrido, fino alle selvagge fantasie di Hieronymus Bosch. In questo non Quale sarà la tendenza? vi è nulla di nuovo. L'arte può voler rappresenNon viviamo in un'epoca di 'fondatori' ma in tare tutta la realtà anche in modo assai astruso un'epoca in cui bisogna resistere. Ci sono i tempi - e questa è la mia convinzione - l'arte nel suo dei fondatori, i tempi di preminenza ed i tempi complesso non può tuttavia alla lunga prescindi regresso. In Europa la Chiesa è una parte della dere dalla bellezza. Ci sono artisti che per tutta società che dal punto di vista demografico ma- la vita rinunciano alla bellezza. Tormentano sé nifesta fenomeni di regresso di cui una parte è stessi ed il resto del mondo rappresentando soldecadenza. tanto lo sfacelo e la malvagità. È la loro determinazione ed loro diritto ma così facendo feriscono In che modo proporrebbe Lei a qualcuno la profondamente la libertà degli altri. L'arte tuttaFede cristiana a confronto con altre religioni via non potrà mai, nonostante tutto, perdere il diffuse nel mondo? piacere del bello e nemmeno l'oggettività. Dopo Questo qualcuno ha anche un credito. Egli deve divagazioni nell'astrazione, essa ritorna sempre essere già preparato ad occuparsene in una certa all'oggettività. Bellezza ed oggettività non vanno misura: è questione di onestà. Se ci si vuole im- mai perdute completamente. L'eterna domanpegnare seriamente, bisogna dedicare tempo e da sull'arte e la religione e sulla interrelazione concentrazione. A partire da un certo momento fra esse sta nella tensione fra etica ed estetica. discuterei con lui sulla capacità concorrenziale del Ciò che è estetico nel senso stretto del termine cristianesimo nel panorama delle varie religioni e e cioè il bello, può diventare un'illusione e può delle interpretazioni filosofiche della vita. Da ulti- paralizzare le energie etiche. Bertold Brecht era mo gli ripeterei ciò che ha detto Pascal: Lei deve un grande moralista ma ha dato al bello molto decidersi. spazio pur avendolo poi spesso distrutto attraverso l'ironia. Il buono ed il bello devono stare La Chiesa è un complesso? assie- me anche se spesso non si sopportano perLa Chiesa è un albero gigante con tanti tronchi ché il buono spesso non è bello dato che non si e rami; nell'Europa Occidentale vi sono anche può concedere alcun lusso ed a sua volta il belmolti rami secchi ma quelli vivi sono molti di più. lo spesso non è buono perché 'è' il lusso. Certi La Chiesa universale ha tutfestival di lusso dimostrano 'Con Nitsch arrivo al limite involontariamente anche tavia sempre nuovi spunti della libertà di espressione vitali. E questo si può notare questa tensione.. anche tra i giovani. Di questi artistica, specialmente a causa spunti vitali ve ne sono an- del suo libretto 'La conquista di Lei considera la religioche in Europa, anche se in Gerusalemme'. La figura di Gesù ne come una parte della minor misura. cultura o come una cateCristo mi appare blasfema goria sociale separata? e pornografica Cambiamo argomento: Arte è tutto ciò che l'uomo quali sono gli artisti moderni che Lei apprez- fa. La religione non va intesa come semplice opera za ? Che cosa ne pensa di Nitsch? dell'uomo ma come la coniazione culturale della Diciamo 'artisti contemporanei'. Ne conosco risposta ad una rivelazione sperimentata. La remolti, anche personalmente. Se si guarda intor- ligione porta la trascen-denza nell'arte ed in tal no, nella mia casa potrà vedere p.es. opere di modo la 'incornicia'. Essa pone tuttavia domande Hollegha, Staudacher, Mikl, Brettschuh, Breiter, e dà risposte che si esprimono nella letteratura, Panzer e Schmalix. Per quanto riguarda Nitsch lo nelle arti figurative o nella musica. Anche l'arte considero al limite della libertà artistica, innanzi- moderna è intessuta di domande religiose e di tutto a causa del suo libretto 'La conquista di Ge- risposte: la musica di Penderetsky e di Arvo Part, rusalemme'. In esso egli dà della figura di Gesù l'architettura di Le Corbusier, di Matisse con la sua Cristo un'immagine blasfema e pornografica. Cappella di Vence, sono soltanto alcuni dei molti Questo gliel'ho detto in faccia anni fa in occasi- esempi possibili in argomento. Anche nella letteone di un importante 'Forum' sul tema ''Arte di ratura appaiono di continuo domande in tema eccitazione – Arte in spazi aperti'' all'accademia di religione. Un agnostico come Reiner Kunze ad viennese delle arti figurative, al quale ero stato esempio, uno dei lirici tedeschi emergenti del momento - lo conosco molto bene - non finisce mai invitato dall'anziano Max Weiler. di porre domande sulla religione. L'arte può tutto ? Vivo volentieri in un Paese nel quale contro C'è qualcosa che Lei gradirebbe comunicare nessun artista potrebbe mai essere emessa una ai lettori di 'Living Culture'? 'Fatwa', nel quale lo stesso artista non potreb- Come parroco degli studenti delle Università di be mai trovarsi di fronte una forza bruta e vorrei Graz per 17 anni mi sono quotidianamente occontribuire con energia affinché tutto rimanesse cupato di replicare a domande, dubbi, ostilità com'è. La distruzione di quadri e gli incendi di li- specialmente da parte di giovani, sulla religione e bri appartengono al bilancio negativo del XX Se- sulla Chiesa. Come Vescovo da 27 anni ho concolo. Ma un rifiuto spirituale di libri ed immagini tinuato questa attività con energia. 'Living Culdeve poter essere espresso. Fa parte della cultura ture' mi fornisce a questo scopo una benvenuta democratica. Su queste premesse, dopo aver vi- opportunità. sto un quadro di Otto Muhl che rappresentava pornograficamente Madre Teresa, ho detto che Testo: Jan Zischka, Monika Wogrolly quel quadro ed il suo autore non meritavano che Foto: Elfi Hasenhutl/ 20| LIVING LADYPOWER - RUNDE 3 Ladypower LIVING Ingrid MarsonerPichler hat als Südtirolerin die italienische Staatsbürgerschaft. Und kann sich mit südlichem Charme in Graz durchsetzen. Essendo Sudtirolese Ingrid MarsonerPichler ha la cittadinanza italiana ed è così grado di affermarsi a Graz con il suo ‚charme‘ meridionale RUNDE 3 Das Voting um die powerfulstee L Lady geht ber bereits in die 3. Runde. Der Siegerin winken eine Titelseite und der erste Living Culture Ladypower-Award für Ihren Mut, Pioniergeist und ihre Vorbildwirkung für alle Frauen. DERZEIT PLATZ 4 WAS IST ERFOLG? FRAU MARSONER-PICHLER? Frau Marsoner-Pichler, wie kann eine Frau heutzutage erfolgreich sein? Man muss an sich selbst glauben. Man muss Akzeptanz erwirken. Man muss zielstrebig und zielorientiert sein. Und man braucht auch ein großes Quäntchen Glück. Also auch ein feines Gespür. Absolut! Man muss auch sehr sensibel auf Probleme zugehen – der „sesto senso“ [Anm. ital. „der sechste Sinn“; Anm. d. Red.] Man muss soziale Kompetenz mitbringen, einfach Verständnis haben. Was würden Sie frei assoziieren nach dem Modus eines Word Rap, wenn ich sage: - Hannes Kartnig Ich glaube, der hat in seinem Leben sehr viele Dinge gemacht, da er hat sehr viel Erfolg und WO TANKEN SIE KRAFT, FRAU ANGELIKA KRESCH? Frau Kresch, was ist Ihr Erfolgsgeheimnis? Ich bin ein Steinbock, und Steinböcke sind ja dafür bekannt, dass sie einfach ihren Weg gehen, auch wenn das ihnen selbst nicht immer unbedingt zum Vorteil gereicht. Denn für wen ist es schon angenehm, achtzehn und zwanzig Stunden zu arbeiten? Aber wenn es notwendig ist, dann ziehe ich das durch und beschwere mich nicht. Denn ich habe es mir selbst so ausgesucht, und wenn ich das nicht wollte, dann müsste ich das auch selbst ändern. auch viel Missgunst erlebt. Er ist ein polarisierender Mensch! Und polarisierende Menschen kommen bei manchen sehr gut an und bei anderen nicht gut. - Bürgermeister Nagl Ist nicht wie der Herr Kartnig, aber hat ein unglaubliches Gefühl für Menschen, meiner Meinung nach. Und nachdem er ja jetzt in der zweiten Periode Bürgermeister ist, bin ich überzeugt, dass da auch in der Langfristigkeit eine wirkliche Kraft wirken kann. Und ich freu mich, dass Menschen die Möglichkeit haben können, über eine Periode von 5 Jahren hinaus wirken zu können. - Landesrat Flecker [seufzt] [lächelt] Auf Anhieb war er mir sympathisch, muss ich sagen. Also der hat auch das, der steht für dass, wovon er spricht. Außerdem hat er auch die Liebe zur Rockkultur, ist ein richtiger Repräsentant der 68er. Und irgendwie bin ich auch in dieser Ebene zuhause, und deswegen gefällt mir das. - Frido Hütter Steht für Kultur. Ist intellektuell in seiner Ausdrucksweise, absolut oben angesiedelt. Hat so was Spitzbübisches in Wenn man es als Frau zu etwas seiner Art, immer jung. bringen will, muss man an sich Was schätzen sie an selbst glauben. Man muss Akzeptanz erMännern, Frau Mar- wirken. Man muss zielstrebig und zielorisoner-Pichler? entiert sein. Und man braucht auch Ich schätze besonders ein großes Quäntchen Glück. humorvolle Männer, geistreiche Männer, gescheite Männer. Gutaussehende, oder ist das egal? Das ist der Spiegel von Körper und Seele! [lacht] Text: Monika Wogrolly Foto: Living Culture welt im Vergleich zu Männern? Nun ja, eine Frau reagiert in der Regel emotionaler als ein Mann. Das berühmte „Bauchgefühl“ schlägt bei mir auch immer wieder durch, und bei uns ist der große Vorteil, dass mein Mann und ich gemeinsam das Geschäft führen. Er ist der Rationale, und ich bin die mit dem Bauchgefühl, und die Mischung daraus ergibt in der Regel ein gutes Ergebnis. Haben Sie bestimmte Orte, die Ihnen Kraft geben? Ja, die Badewanne ist so ein Kraftort! Zum Beispiel nach einem ganz stressigen Tag – ein schönes Vollbad und entspannende Musik, da schaut die Welt nach einer halben Stunde schon wieder anders aus. Wobei ich sagen muss, wir sind in der glücklichen Lage, an einem richtigen „Kraftplatzerl“ zu wohnen. Für mich ist es so, jeden Abend wenn ich heimkomme, wenn ich durch das Gartentor durchWie macht „frau“ das, dass man beim Ein- fahre, egal wie spät es ist, spüre ich eine große stieg ins Business, als unbeschriebenes Blatt, Ruhe über mich kommen. Wenn das Gartentor ernst genommen hinter mir zugeht, das wird? Angelika Kresch, direttrice della Remus: ist dann wie eine anDas ist schon schwiedere Welt. Das ist auch rig, speziell bei mir sind Devo dire che l'Italia non è per Energie für mich. Und es jetzt schon fünfundme soltanto il classico paese del- ich glaube, es ist auch zwanzig Jahre, dass ich le lunghe e brevi vacanze ma anche e sehr wichtig, dass man in leitender Position bin. specialmente un paese con il quale ab- gut schläft, dass man Ich war damals wirklich biamo importanti rapporti commerciali. einen guten Schlafplatz noch sehr jung, und es Commerciamo con l'Italia da anni ed è hat. Und ich habe das waren in meinem BusiGlück, gut zu schlafen sempre piacevole tornare in Italia. ness überhaupt keine und damit auch täglich Ovviamente anche per la pasta! Frauen. Und die ganze Energie zu tanken. männliche Welt dachte, sie müsse mit mir flirten. Da muss man sich re- Mögen Sie Italien? gelrecht ein Konzept zurechtlegen, dass man die Ich muss sagen, Italien ist für mich nicht nur das Herren nicht brüskiert, aber ihnen auf charmante klassische Urlaubs- und Kurzurlaubsland, sonWeise klar macht, dass Geschäft Geschäft und dern auch natürlich ein wichtiges Businessland. Schnaps Schnaps ist. Und nach einer gewissen Zeit Wie machen schon über viele Jahre Geschäfte nehmen sie dich als Businesspartner an, egal ob du in Italien, und es ist immer wieder schön, nach Männlein oder Weiblein bist. Aber gerade der Ein- Italien zu kommen. Natürlich auch wegen der stieg speziell als junge Frau ist schwierig. Pasta [lächelt; Anm.], ich liebe Pasta in allen Variationen. Und es gibt auch immer was Gutes zu Welche Vorteile hat eine Frau in der Geschäfts- trinken. [lächelt; Anm.] Somit muss ich sagen, ich DERZEIT PLATZ 4 mag Italien schon sehr. Wie ist eigentlich Ihre private Beziehung zu Autos, zu allem, was mit Motorsport zu tun hat? Entweder hat man Benzin im Blut oder nicht. [lacht] Und da kann man keinen Unterschied machen zwischen Business und Privat. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich hab mit einem 50 PS Golf auch eine Gaudi - hätte ich einfach nicht! Ich liebe flotte Autos, mittlerweile aus Vernunftgründen keine Motorräder mehr, damit haben mein Mann und ich aufgehört. Aber Autos sind nach wie vor unsere Passion, und wenn ich in die Näher einer Rennstrecke komme, denke ich mir „Reg‘ dich nicht auf, du kannst es nicht beeinflussen“. Aber wenn ich dann dort bin, kommt das Fieber, es ist einfach so. Wie würden Sie sich als Beifahrerin im Auto beschreiben? [schmunzelt] Im Wettbewerb? In der Rallye bin ich auch schon im Bewerb gewesen, als Beifahrerin von Kris Rosenberger. Aber was den Straßenverkehr betrifft, oute ich mich: Mit zunehmendem Alter werde ich eine immer schlechtere Beifahrerin. Es ist schlimm, mit zunehmendem Alter fahre ich am liebsten selbst, ich weiß nicht woran das liegt, aber es ist eben so. Text: Monika Wogrolly Foto: Max Anelli-Monti REMUS-Frontfrau Angelika Kresch setzt auf die Badewanne als Kraftort des Alltags Angelika Kresch, donna di spicco, considera la des vasca da bagno un punto di forza della quotidianità DERZEIT DERZEIT PLATZ 1 DERZEIT PLATZ 5 DERZEIT PLATZ 1 PLATZ 4 |21 Foto:www.hochschober.at LIVING LADYPOWER www.living-culture.at Anna Netrebko Lisa Rücker Elisabeth Gürtler Karin Leeb Operndiva und Mama in spe Vizebürgermeisterin Graz Sacher Wien, Gestüt Pieber Gesellschafterin und Geschäftsführerin Hotel Hochschober, Turracher Höhe Ungeschlagen ist die Operndiva in der dritten Runde der Challenge auf Platz 1. Die Sopranistin punktet mit Charme, Können und Ruhm. Nicht nur unsere Promijury erliegt dem Gesamtkunstwerk Anna. Das Mysterium Anna bleibt unerklärlich. Egal, in welchem Zusammenhang sie uns begegnet, sie strahlt immer aus der Masse heraus und hat dabei klein angefangen. Ihr unbeugsamer Glaube an sich selbst, ihren Weg und ihre Gabe, mit ihrer Stimme Begeisterung zu versprühen und Menschen zu beglücken, haben möglich gemacht, wovon andere Opernsängerinnen mit großen Stimmen nur träumen können: Anna Netrebko ist bereits zu Lebzeiten eine Ikone der Kunst. Die Grünpolitikerin und Vizebürgermeisterin steht für Sportlichkeit, Bescheidenheit und natürliche Ausstrahlung. Nach ihrer Meinung zum Wahlslogan ihrer Parteikollegin Daniela Grabe, „Als Frau ist man entweder Feministin oder Masochistin“ befragt, stimmt Rücker schmunzelnd zu. Und sagt: „Wenn Frauen nur als Anhängsel gesehen werden, ist das masochistisch, allerdings ist es für gebildete Frauen einfacher dagegen anzukämpfen als für jene, die existenziell vom Einkommen ihres Partners abhängig sind.“ Um Kraft zu tanken, zieht es sie mit dem Rad in die Berge. „Leider war ich zuletzt im August mit meiner Partnerin auf einem Berg.“, bedauert die blonde Powerlady aus Salzburg. Befragt zur Bedeutung von Politik für sie, sagt sie: „Es ist ein Privileg, den eigenen Lebensraum mitgestalten zu können.“ Die Ikone des Powerladytums steht für Tradition und Innovation, Luxus, Eleganz, aber auch Fantasie. Von Elisabeth Gürtler kann sich so manche Dame eine Scheibe (oder im Sacher ein Stück Torte) abschneiden. Diplomkaufmann Elisabeth Gürtler ist ein Prototyp weiblicher Durchsetzungskraft. Sie nimmt die „Herren der Schöpfung“ ihren eigenen Angaben zufolge beim Wort und erinnert schriftlich an bereits mündlich gegebene Zusagen. Der Glaube an sich selbst und ein ausgewogenes Alltagsleben, das auch Entspannungsphasen kennt (Frau Diplomkaufmann Gürtler kann insbesondere in Gegenwart ihres Hundes entspannen), können nur eine Ahnung ihres Erfolgsgeheimnisses geben. Das „Mysterium Elisabeth Gürtler“ sorgt weiterhin bei der Challenge zum 1. Living Culture Ladypower Award für Spannung! Zunächst hatte es so ausgesehen, als solle ein Mann das Hotel Hochschober vom Vater Leeb und Pionier der Kulturkreise übernehmen: Alle drei Brüder von Karin Leeb gingen aber in die USA. Und so fiel ihr die Leitung des in seinen Ansprüchen und seiner Philosophie unverkennbaren Hauses zu - unterstützt von ihrem loyalen Partner und Ehemann Martin Klein. Als Unternehmerin in der 3. Generation mit charismatischen Vorgängern betrachtet es Karin Leeb als Privileg, die Verantwortung für das Hotel Hochschober zu tragen. Schon als Kind habe sie gesagt, bei einer (in Wahrheit nie in Frage stehenden) Trennung ihrer Eltern bei „jenem Elternteil leben zu wollen, der das Hotel behalte“. So ist der Hochschober auch Identität, und ist das Hotel Karin Leeb zufolge „Authentische Geschichte, die gewachsen ist“. LIEBEN SIE BÄLLE, FRAU MAGISTRA KUNZFELD-MUHR? Frau Magistra, wo holen Sie sich Ihre Energie? Die Energie hole ich mir in erster Linie in einem ausgewogenen, äußerst zufrieden stellenden Privatleben. Ich glaube, dass dieses Schlagwort der „Work-Life-Balance“ wirklich entscheidend ist. Ich habe das Glück, viel Energie durch Ruhe und Ausgeglichenheit im Privatleben zu finden und durch den Sport. Ziel habe, dann ist mir das auch wichtig, es wirklich zu erreichen. Das ist mit Ehrgeiz verbunden, dazu stehe ich auch. Wenn ich in ein Match am Tennisplatz gehe, dann will ich auch gewinnen, sonst brauch ich kein Match. Alle, die da irgendwie so sagen, nur „just for fun“, das ist nicht meins. Nicht „der Weg ist das Ziel“, sondern doch Wie lange betreiben Sie Sport? das Ziel an sich ist erstrebenswert? Sport hat eine große Rolle Der Weg gehört dazu, aber schon von Kindheit an ge- Barbara Kunzefeld-Muhr, Cassa das Ziel ist mir lieber als der spielt, weil mein Vater Turn- di Risparmio della Stiria Weg! [lacht] professor und Sportprofessor war und selbst leidenschaftSind Sie eher ein „MeeSecondo me Trieste si è svilicher Sportler. Er hat mich resmensch“? Es gibt tyluppata moltissimo negli früh zum Sport gebracht, pische „Bergmenschen“ ultimi anni. Sono riusciti a fare und „Meeresmenschen“. und ich habe immer eine Beziehung zum Ball gehabt. un cambiamento importante e [lacht] Bälle haben mich fasziniert, cioè trasformarla da una Città in- Alles, nur keine Berge! In ich schaue auch wahnsinnig dustriale, pur sempre pulita ma Gösting beginnt für mich gern Fußball, spiele selber non molto attraente, in una cit- die Obersteiermark. Wasser Fußball, und der Tennissport, tà estremamente cosmopolita. Il ist überhaupt mein Element. das war seit meinem 7. Le- mare e l'urbanistica seconbensjahr absolut mein’s. Ich do me vi si compenetrano Thema Bankenkrise: hab es in der Jugend auch Merkt man schon starke leistungsmäßig betrieben, hab mich dann aller- Auswirkungen, oder ist das eine Welle, die dings sehr schwer verletzt. Ich wollte Profi-Tennis- erst im Anrollen ist? spielerin werden. Ich habe auch das Glück gehabt, Ich glaube, wir sind schon mittendrin in der Weldrei Jahre gemeinsam mit Thomas Muster zu trai- le. Begonnen hat das in Amerika, wir haben eine nieren und im Kader zu sein, hab durch den Sport Zeit lang ein bisschen verdrängt, dass es uns erwahnsinnig viel gelernt fürs Leben. reichen würde. Dass es uns in der Dimension und so schnell erreicht, damit haben alle nicht geWas ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis? Sie rechnet. Also, das war schon mehr ein Tsunami haben schon erwähnt, der Sport, der richtige als eine größere Welle. Wir haben Lebensphasen, Ausgleich im Privatleben, und was noch? wo es ganz normal ist, dass es Höhen und Tiefen Also, ich bin extrem konsequent. Wenn ich ein gibt, das kennt jeder. Und genauso ist es auch in einem Konjunkturzyklus. In einem Konjunkturzyklus gibt es auch Höhen und Tiefen, dass man einmal in eine Phase der Rezession schlittert, auf die wir möglicherweise momentan zugehen, tut natürlich weh, aber ist auch nicht das erste Mal. Es wird jetzt oft so verglichen mit der Weltwirtschaftskrise 1929. Ich glaube nicht, dass wir es a) vergleichen können und b) es uns so enorm treffen wird. Dazu hat sich die Weltwirtschaft zu sehr weiterentwickelt. Alle Länder schnüren e jetzt länderübergreifend Konjunkturpakete, die Regierungen reagieren viel früher, die Noten-banken machen Pakete – das hat es damals alless nicht gegeben. Natürlich trifft es uns jetzt heftig, aber in zwei, drei Jahren ist es überstanden. Was gefällt Ihnen an Triest? Gibt es irgendwas, das Sie unseren Lesern empfehlen wollen? Da sag ich nichts, die sollen da ja nicht hinfahren. Sonst sind in Triest noch viel mehr Grazer! [lacht] Die sollen lieber alle nach Grado fahren. Das liebe und schätze ich eben nach wie vor an Triest, dass man relativ unerkannt und „unkontaktend“ durchgehend kann. Triest hat sich aus meiner Sicht wahnsinnig entwickelt in den letzten Jahren, die haben wirklich den Sprung von einer doch reinen, nicht sehr attraktiven Industriestadt geschafft zu einer extrem kosmopolitischen Stadt. Allein mit den vielen Lokalen und der Mole entlang, das ist so eine Mischung, auch durch die Nähe. Meer und Urbanität verbindet sich da für mich. Ich liebe Städte wie Stockholm und Barcelona, wo man einfach Meer und Urbanität verbinden kann. Text: Monika Wogrolly Foto: Barbara Kunzfeld-Muhr DERZEIT PLATZ 3 Die sportive Powerlady der Steiermärkischen Sparkasse Barbara Kunzfeld-Muhr möchte für ihre persönliche Balance so oft wie möglich das Meer sehen, am liebsten in Triest La sportiva ed atletica Barbara Kunzfeld-Muhr, per il suo equilibrio personale, vorrebbe poter in vedere il mare il più spesso possibile, preferibilmente a Trieste. 22| LIVING SMALLTALK SIND SIE EIN GURU, HERR MARTIN BETSCHART? VP-Klubobmann Mag. Christopher Drexler war in den USA, als Geschichte geschrieben wurde Christofer Drexler si trovava negli Stati Uniti quando è stata scritta la Storia WOLLEN SIE DIE WELT VERÄNDERN, HERR KLUBOBMANN CHRISTOPHER DREXLER? Wir trafen den steirischen Klubobmann im Grazer Café Sacher zum spontanen Talk über Obama, Regen über South Carolina und den Wunsch, die Welt zu verändern. Herr Klubobmann, was fällt Ihnen zum Stichwort „Kulturfaktor Politik“ ein? Es kann sicher auch von einer „politischen Kultur“ gesprochen werden. Und Politik kann sehr viel zur Kultur beitragen. Veränderung herbeizuführen. Obama ist der Hoffnungsträger dieses Veränderungswunsches. Schauen wir einmal, was in Amerika passiert. Ich war zur Zeit des Wahlergebnisses in den Vereinigten Staaten, in South Carolina, aus anderem Anlass, aber ich konnDarf man heutzutage noch „die Welt verän- te natürlich auch die Stimmung vor der Wahl, dern“? Oder macht einen das automatisch am Wahltag und nach der Wahl einfangen. zur Angriffsfläche für Feindseligkeiten, Ich war schon 2004 bei der Wahl drüben, Kritiken und vielleicht sogar, wie manche aber 2008 war wirklich ein geschichtsträchPsychosomatiker meitiger Tag. Sogar im zutiefst Eine Powerlady besitzt republikanischen South nen, für Krankheiten bestimmt eine Entschlosund Viren? Carolina war z. B. der Titel Erstens, weiß ich nicht, senheit, in irgendeinem der Ausgabe am Wahltag ob es so einen Zusam- Bereich etwas zu erreichen. der lokalen Tageszeitung menhang zwischen dem auf Grund des schlechten Wunsch, die Welt zu verändern, und der Anfäl- Wetters „Rain hangs over history“ – Man ligkeit für Viren und Krankheiten gibt. Außerdem hatte offensichtlich den Eindruck, an dem sollte man sich von solchen Vermutungen nicht Tag Geschichte zu schreiben. davon abhalten lassen, die Welt verändern zu wollen. Was fällt Ihnen als erstes zu „Bischof Kapellari“ ein? Wollen Sie die Welt verändern? Ein interessanter Gesprächspartner. Ja, jeden Tag aufs Neue. Man braucht aber sicher grundsätzliche Ziele oder Themen, für die Und was assoziieren Sie mit man kämpfen will. Sonst sind noch viel Intuiti- „Hannes Kartnig“? on, spontane Kreativität und Konsequenz not- Eine originelle Persönlichkeit. wendig. Hannes Androsch und Nitsch waren Was macht heute Ihrer Meinung nach eine Schulkollegen. Welcher Lebensweg ist „Powerlady“ aus? Zugegeben, das ist ein Ihnen näher? dubioser Titel. (schmunzelt; Anm. d. Red.) (überlegt lang) Da bin ich äquidistant. Ein wahrhaft dubioser Titel (lacht; Anm. d. Red.) (schmunzelt; Anm. d. Red.) Sie besitzt bestimmt eine Entschlossenheit, in irgendeinem Bereich etwas zu erreichen. Text: Monika Wogrolly Was assoziieren Sie mit Obama? Foto: Jan Zischka Eine tiefe Sehnsucht innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, nach 8 Jahren Bush eine Auf Werner Gröbls viel beachteten Businessforum in der Grazer Seifenfabrik fand sich ein Großaufgebot an Stars der internationalen Coachingszene. Als Höhepunkt zertrümmerte ein Shaolin Mönch nur mit Willenststärke und Selbstdiziplin eine Eisenstange auf seinem Schädel. Hubert Patterer talkte mit Hannes Androsch im großen Finale über die Wirtschaftskrise. Wir fragten den Schweizer Businessexperten Martin Betschart nach dem Geheimnis des Coachings. Martin Betschart ist als Coach weltbekannt und sprach mit uns beim Businessforum des vielseitigen Unternehmers Werner Gröbl in der Grazer Seifenfabrik über das Geheimnis des Coachings Martin Betschart è un Coach conosciuto in tutto il mondo. Al Businessforum dell‘intraprendente imprenditore Werner Groebl, tenutosi nella fabbrica di saponi di Graz, ha parlato del segreto del Coaching. Herr Betschart, sind Sie das erste Mal beim Businessforum? Was halten Sie von Graz? Ich bin das erste Mal hier, war gestern kurz in der Stadt – wunderschön! Es war saukalt, ich hab es nicht sehr lange draußen ausgehalten, aber die Stadt ist wirklich schön, tolle alte Gebäude – schade, dass ich nicht mehr sehen kann! Das muss ich bei Gelegenheit einmal nachholen. Sie sind der Coaching-Papst schlechthin. Und legen den Schwerpunkt auf das Handeln Wie kann man Menschen motivieren, von der Theorie- auf die Handlungsebene zu gehen? Der erste Punkt ist die richtige Einstellung zum Leben. Ich glaube, das große Problem, das wir haben in dieser sogenannten „Wissensgesellschaft“, ist dass all das Wissen nichts nützt, wenn es dann auf das Tun ankommt. Es geht aber auch darum, nicht kopflos zu handeln sondern lösungsorientiert. Oft war es zum Beispiel so, dass Europa Dinge zuerst erfunden hat, diese Dinge aber von anderen, insbesondere den Amerikanern, umgesetzt wurden. Es geht also darum, das Wissen effektiv in die Praxis umzusetzen. Wie würden Sie mit jemandem arbeiten, der in einer bestimmten Sparte hochqualifiziert zu Ihnen kommt, aber sagt, er fühle sich nicht hinreichend qualifiziert, um in einen Beruf einzusteigen? Auf der einen Seite fehlt es offensichtlich an Selbstvertrauen. Das heißt, es gibt irgendwo einen Maßstab, dass die Person glaubt, sie braucht so und soviel Wissen. Aber ich glaube, diese Person kann dann noch ein Studium abschließen, und es wird noch immer nicht reichen. Weil sie eben den zugrundeliegenden Glaubenssatz hat „ich bin nicht gut genug“. Und das müsste man therapieren. Geht das mit Coaching-Stunden oder müsste da eine Psychotherapie gemacht werden? Im Prinzip ist es das Gleiche – Coaching ist nur der schönere Begriff. Es geht immer darum, den Menschen vom Problem zur Lösung zu führen. Glauben Sie, dass sich die psychische Einstellung dahingehend materialisiert, dass man wird was man denkt? Absolut! Die Einstellung ist elementar, die Glaubenssätze. Die meisten Menschen werden von Toten regiert – was meine ich damit? Dass wir mit Überzeugungen durch die Welt gehen, die nicht von uns selbst stammen, sondern von unseren Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. Genauso das Gedankengut, das uns in unserem Schulsystem mitgegeben wird – das ist nicht zeitgemäß! Aus meiner Sicht ist das Schulsystem deshalb eine mittlere Katastrophe. Jemand kommt, hat Ideen, Visionen, nur weiß er nicht, wie er sie umsetzen soll. Was aber wenn die Person es zwar etwas ändern möchte, sich aber gleichzeitig in ihrem Elend ganz wohl fühlt? Dazu gibt es eine wunderbare Geschichte: Ein Wanderer ist unterwegs und sucht sich gegen Abend eine Unterkunft. Er findet sie in einem Gasthof, und in diesem Gasthof steht ein goldener Käfig, in dem sich ein Papagei befindet. Der Papagei schreit andauernd „Freiheit! Freiheit!“. Da denkt sich der Wanderer: „Der arme Papagei! Sobald der Wirt schlafen geht, lass‘ ich ihn frei.“ Der Wirt geht irgendwann zu Bett, und der Wanderer öffnet den Käfig. Der Papagei ruft weiter „Freiheit! Freiheit!“, bleibt aber im Käfig sitzen. Irgendwann wird es dem Wanderer zu bunt und er reißt den Papagei aus dem Käfig, sagt „Da, jetzt bist du frei“. Danach legt er sich schlafen. Am nächsten Morgen wacht er auf und hält Nachschau nach dem Papagei, aber wo ist der? Wieder im Käfig, und ruft „Freiheit! Freiheit!“. Der Papagei will zwar die Freiheit, er will aber nicht auf das Futter verzichten, das er jeden Tag bekommt, will sich nicht die Mühe machen und sein Futter selbst LIVING EXPERTS www.living-culture.at |23 EXPERTENFORUM: „BRUSTKREBS“ WELCHE HOFFNUNG GIBT ES, HERR PROFESSOR PETRU? suchen. Genau um das geht es: Will man wirklich die absolute Freiheit, oder ist es nur ein PseudoWunsch? Jeder wäre gern reich, aber nicht jeder ist auch bereit, sich dafür anzustrengen und womöglich ein Risiko einzugehen. Und da greift dieses System des Selbstbetrugs, indem man sagt „Die Eltern sind schuld“, „Die Gene sind schuld“, „Der Staat ist schuld“ – jetzt sind natürlich auch die Banken schuld – und so weiter. Aber niemand sucht bei sich selbst! Also gibt der Coach die Anleitung, die eigene Geschichte umzuschreiben? Ein ganz wichtiger Punkt ist ja auch, dass ich den Menschen einen Spiegel vorhalte. So mache ich das am liebsten, auf der einen Seite öffne ich die Menschen mit Humor, auf der anderen Seite muss ich aber auch die Botschaft vermitteln. Es geht darum, sie so zu präsentieren, dass man darüber nachdenkt, dass sie eine Nachwirkung hat. Sind sie skeptisch gegenüber psychotherapeutischen Angeboten, die lange und prozesshaft dahingehen? Da bin ich total dagegen, dieses in den Problemen wühlen, da ein Pflaster draufgeben, dort aber wieder eine neue Wunde aufreißen, damit die Betroffenen wieder kommen müssen, davon halte ich nichts. Und das ist auch kein Entwicklungsprozess. Aber besteht nicht auch die Gefahr, dass der Coach zu einer Art Vaterfigur wird? Genau, und das muss ich vermeiden, indem ich eben bestimmte Regeln als Basis nehme. Wenn sich zum Beispiel nach drei Sitzungen keine Veränderung einstellt, dann stimmt was nicht. Ich mache mit den meisten Klienten durchschnittlich eineinhalb Sitzungen. Offizielles Coaching mache ich nicht, sondern nur begleitend zur Ausbildung. Coaching ersetzt niemals ein Seminar. Um mich zu entwickeln lerne ich in einem Seminar Wissen und Know How, und lerne es umzusetzen. Coaching allein ist keine Wissensvermittlung. Wieso sind sie erfolgreich und andere Coaches nicht? Was macht den Unterschied? Erstens tu ich das, was ich sage, ich glaube auch, dass man mit Psychoanalyse gar nicht erfolgreich sein kann, das ist nur eine Frage wie wir Erfolg definieren. Psychoanalyse ist problemorientiert, nicht erfolgsorientiert. Damit kann man Menschen über Jahre hinweg beschäftigen, aber man wird ihre Probleme damit nicht lösen können. Es geht darum, Menschen selbständig zu machen, sie zu befähigen, das Leben meistern zu können. Sie klären die Menschen darüber auf, dass sie das Produkt eines gewissen Kontexts sind. Genau, und je mehr ich das verstehe, desto besser kann ich mich auch verändern. Das heißt, dass ich zum Regisseur werde. Die meisten Menschen werden gelebt und bilden sich ein, sie entscheiden selbst. Verbringen jeden Tag mehrere Stunden vor dem Fernseher, lassen sich manipulieren und merken das gar nicht. Martin Betschart wurde zum Psychologen ausgebildet und lebt am Bielersee (Schweiz), in Asien und New York. Er war zum ersten Mal beim Businessforum in Graz. Text: Monika Wogrolly Foto: Karin Gutschi Pin Ribbon ist zum Symbol für Pink Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen gewerden. Brustkrebsvorso Wir befragten den Präsidenten der Österreichischen Krebshilfe Steiermark zur Lage Gibt es nach der oft zerschmetternden Diagnose Brustkrebs noch Hoffnung auf Genesung? Glücklicher Weise ja. Es gibt zusehends neue Hoffnung durch neue Medikamente. Wie viele Frauen sind davon betroffen? Jede 9. Frau in Österreich erkrankt an Brustkrebs, in der Steiermark verzeichnen wir zirka 720 neue Fälle/Jahr. Was die wenigsten wissen: Man unterscheidet mindestens 50 verschiedene Untergruppen. In der Vergangenheit wurden die meisten Brustkrebspatientinnen mit den gleichen (Chemotherapie-) Medikamenten behandelt. Was hat sich an der Therapie geändert? Da 70% der Brustkrebsformen hormonabhängig sind, benötigen diese Patientinnen Anti-Hormone (wie z.B. Aromatasehemmer), die gegen körpereigene Hormone (v. a. Östrogene) gerichtet sind. Neue Anti-Hormone weisen heute teilweise weniger Nebenwirkungen wie z. B. Gerinnselbildungen auf. Als Nebenwirkungen kommen dennoch v. a. Wechselbeschwerden und Osteoporose vor. Gegen den Knochenabbau wurden jedoch kürzlich Medikamente entwickelt, die als günstigen Nebeneffekt auch direkt gegen Brustkrebs wirksam sind. Das heißt, es gibt jetzt individuelle Therapieformen für die betroffenen Frauen? Durch das zunehmende medizinische Wissen, wie unterschiedlich Tumoren aufgebaut sind, ist es heute möglich, bei ganz bestimmten Brustkrebsformen ganz bestimmte, individuelle Therapien einzusetzen. Dies können für die Patientin ausgesuchte Chemotherapien sein, aber auch FORUM DEGLI ESPERTI: ''IL CANCRO AL SENO'' QUALI SPERANZE CI SONO, PROFESSOR PETRU? C'è ancora una speranza di guarigione, dopo le spesso avvilenti diagnosi di cancro al seno? Fortunatamente, sì. Ci sono decisamente speranze grazie a nuovi farmaci. Quali cambiamenti si sono avuti nella terapia? Dal momento che il 70% delle forme tumorali al seno dipendono dagli ormoni, queste pazienti necessitano di Anti-ormoni (come ad.es. l'enzima Aromatase) che sono indicati per contrastare gli ormoni naturali (innanzitutto gli estrogeni). I nuovi anti-ormoni presentano al giorno d'oggi, in parte, minori effetti collaterali come ad es. la formazione di coaguli. Tuttavia si riscontrano altri effetti collaterali quali disturbi da menopausa e di osteoporosi.. Contro il logoramento delle ossa tuttavia sono stati recentemente predisposti appositi farmaci che, come effetto collaterale positivo, risultano direttamente efficaci anche contro la neoplasia tumorale al seno. Ciò significa che esistono ora forme di terapia individuale per le donne colpite dal male? Grazie ai progressi della scienza medica che ha potuto accertare come i tumori siano contraddistinti da forme diverse, risulta oggi possibile, per ben precise forme di cancro al seno, applicare terapie Univ. Prof. Dr. Edgar Petru Chemotherapien in Kombination mit so genannten biologischen Immuntherapien. Diese biologischen Therapien können ganz bestimmte Abschnitte von Tumorzellen gezielt zerstören, was die Chemotherapie allein nicht zustande bringt. Beispiele hierfür sind Her-2-Antikörper. Ein anderes Beispiel sind Medikamente die gezielt die Gefäßneubildung von Tumoren hemmen und so den Tumor „aushungern“ können. Haben die neuen therapeutischen Methoden Nebenwirkungen? Mit der Diagnose ‚Brustkrebs’ assoziiert man ja meist Haarausfall. Nebenwirkungen dieser neuen zielgerichteten Therapien sind anders als jene der Chemotherapie und zumeist milder: Müdigkeit, Durchfall, akneartige Hautausschläge, höherer Blutdruck oder geringe Übelkeit können auftreten. Es kommt aber nicht zum Haarausfall. Wie geht es in der Forschung weiter? Aktuelle Studien, die auch an der Medizinischen Universität Graz durchgeführt werden, sollen untersuchen, ob es in Zukunft durch vorzugsweise Anwendung gezielter biologischer Therapien gegen Brustkrebs möglich sein wird, bei bestimmten Patientinnen weniger oft Chemotherapie einsetzen zu müssen. Univ. Prof. Dr. Edgar Petru ist Präsident der Österr. Krebshilfe Steiermark und Professor für Gynäkologie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universität Graz Auenbruggerplatz 14 | 8036 Graz individuali molto specifiche. Per le pazienti può trattarsi di chemioterapie particolari, ma anche di chemioterapie unite a cosiddette immunoterapie biologiche. Queste terapie biologiche possono distruggere in maniera mirata determinati settori di celle tumorali, cosa che la chemioterapia da sola non in è in grado di fare. Si possono indicare come esempio gli anticorpi Her-2. Un altro esempio possono essere i farmaci mirati a rallentare la formazione di nuclei tumorali in modo da poter 'affamare' il tumore. I nuovi sistemi terapeutici hanno effetti collaterali? Alla diagnosi di cancro al seno si associa per lo più anche la caduta dei capelli? Gli effetti collaterali di queste terapie mirate sono diversi da quelli della chemioterapia o quanto meno più tenui: si possono riscontrare stanchezza, diarrea, eruzioni cutanee simili ad acne, aumento della pressione sanguigna e limitate nausee. Non si arriva peraltro alla caduta dei capelli. Come si procede nella ricerca? Gli studi in corso, che vengono effettuati anche dalla Facoltà di Medicina dell'Università di Graz, hanno lo scopo accertare se con il preferibile impiego di terapie biologiche mirate si renderà possibile intervenire su determinate pazienti meno frequentemente con la chemioterapia. Autore: Dott. Edgar Petru, Professore Universitario Presidente dell‘ Ente Austriaco ‚Aiuto contro il cancro‘ per la Stiria Clinica Universitaria di Ginecologia ed Ostetricia della Facoltà di medicina dell‘Università di Graz Selbstständige und Arbeitslosigkeit Ab 1.1.2009 tritt das neue Opting-In-Modell in die Arbeitslosenversicherung (ALV) für selbstständig Erwerbstätige in Kraft. Selbstständige Unternehmer können ab 2009 selbst entscheiden, ob sie künftig Zeiten in der ALV ansammeln möchten oder nicht. Für den Abschluss dieser freiwilligen ALV müssen Sie bestimmte Fristen beachten: Unternehmer, die bereits vor 2009 selbstständig tätig waren, können bis 31.12.2009 in die ALV optieren. „Neugründer“, die erst ab dem 1.1.2009 beginnen, werden von der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft über die Möglichkeit der freiwilligen ALV verständigt und können innerhalb von sechs Monaten ab der Verständigung in die ALV optieren. Die Entscheidung für die Eintrittserklärung in die freiwillige ALV ist zumindest für acht (!) Jahre bindend. Erst nach Ablauf dieser acht Jahre kann der Austritt oder ein – neuerlicher – Eintritt erklärt werden. Kosten der freiwilligen ALV Der Beitragssatz zur ALV beträgt – so wie für Dienstnehmer – 6 % der Beitragsgrundlage. Die Beitragsgrundlage für die freiwillige ALV kann jedoch vom versicherten Unternehmer aus drei Varianten selbst gewählt werden. Wenn bereits Anspruch besteht War der Unternehmer vor Beginn seiner Tätigkeit bereits als Dienstnehmer tätig und hat er in diesem Dienstverhältnis Versicherungszeiten in der ALV erworben, stellt sich die Frage, ob die erworbenen Ansprüche auch während der Selbstständigkeit erhalten bleiben. Hier sind drei Konstellationen zu unterscheiden: 1 Personen, die vor dem 1.1.2009 selbstständig und unselbstständig tätig waren: Diese behalten ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld unbefristet weiter. 2 Personen, die erst nach dem 1.1.2009 eine selbstständige Tätigkeit beginnen und vorher zumindest fünf Jahre unselbstständig waren: Auch diese behalten ihren Arbeitslosengeldanspruch. 3 Personen, die erst nach dem 1.1.2009 eine selbstständige Tätigkeit beginnen und vorher weniger als fünf Jahre unselbstständig waren: Sie können ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld innerhalb von fünf Jahren geltend machen, danach jedoch nicht mehr (Fallfrist!). Anwartschaft und Bezugsdauer Für die erstmalige Auszahlung von Arbeitslosengeld müssen 52 Wochen Beitragszeiten innerhalb von 24 Kalendermonaten in der ALV nachgewiesen werden. Für den Bezug wird voraussichtlich eine Ruhendmeldung des Gewerbes notwendig sein. Zu den Details fragen Sie Ihren Steuerberater! Wirtschaftstreuhänder Mag. Thomas Hafner Steuerberater 8010 Graz, Nibelungengasse 2 Telefon: +43 (0)316 83 63 00 email: thomas.hafner@wtth.at 24| LIVING ITALY Thema: Doping Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie erinnern sich noch, als ich zuletzt von einem großartigen Sportsommer sprach, unter anderem dank des sensationellen Abschneidens des Niederösterreichers Bernhard Kohl bei der Tour de France (3. Gesamtrang sowie Sieger in der Bergwertung). Und bereits implizit kritisierte, dass Kohl(e) nach diesen drei Wochen nur mehr von PRTermin zu PR-Termin eilte (seine Mitläuferrolle bei der Deutschland-Tour Ende August kann man nicht als ernsthafte Rennanstrengung bezeichnen, er fuhr dort wahrscheinlich sowieso nur aus Sponsorengründen mit) und die Wahl zu „Österreichs Sportler des Jahres“ freudig erwartete. Klug und gescheit der Bursche, denn das in dieser Zeit verdiente Geld wird man ihm wohl nur mehr teilweise abjagen können, auch wenn Mitte Oktober, noch rechtzeitig vor der Sportlerwahl, der große Super-GAU aufflog: Bernhard Kohl hat mit CERA gedopt! Was darauf folgte, war eine Pressekonferenz mit einem auf die Tränendrüse drückenden Bernie, der vor laufenden Kameras zugab, gedopt zu haben. Zirka ein Monat später dann das verheerende Urteil: 2 Jahre Sperre, das höchstmögliche Strafausmaß! Die Presse rechnete ab mit dem Wolkersdorfer, Betrugsvorwürfe und Klagen häuften sich. Wenn so viele Fahrer dopen (egal ob sie und wann sie dabei erwischt werden), warum tun sie das? Fühlen sie sich vielleicht den Strapazen, denen sie ausgesetzt sind, ohne Hilfsmittel nicht gewachsen? Wäre es in diesem Fall nicht mal an der Zeit, von Seiten der Veranstalter etwas mehr Rücksicht auf die eigentlichen Protagonisten des Rennens, die Rennfahrer, zu nehmen, und dafür den einen oder anderen steilen Bergpass aus dem Programm? Es wäre an der Zeit, dass auch mal die Veranstalter auf der anderen Seite den Hebel ansetzen würden. Wer nämlich glaubt, dass leichtere Etappen weniger Sponsoren- und Fernsehgelder bringen würden, der irrt. Denn zumindest die anhaltenden Dopingfälle bei der Tour de France haben die deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Sender ARD und ZDF zum endgültigen Ausstieg aus der Berichterstattung bewogen. Schon allein dadurch geht der Tour einiges an Geld verloren. Bernhard Kohl ist kein Einzelfall, er wurde vom im Radsport grassierenden Doping-Virus nur angesteckt. Deshalb ist er weder schuldfrei noch von jeder Verantwortung freizusprechen, aber man sollte auch mal auf der Veranstalterseite zu denken beginnen und nicht immer nur Dopingsünder bekämpfen. Die zweite Story ist weitaus erfreulicher. Nach dem klassischen Fehlstart zu Saisonbeginn mit 3 Niederlagen in den ersten 4 Meisterschaftsspielen fand der GAK im Laufe der Herbstsaison zu Hause zurück auf die Siegerstraße und gewann bis zur Winterpause ausnahmslos jede Partie in der UPC-Arena. Auswärts schaffte man es zwar ebenso, ungeschlagen zu bleiben, weshalb man auch nach 15 Runden mit lediglich drei Niederlagen dasteht, aber auf fremdem Platz gelang dennoch nur ein einziger Sieg und der beim Tabellenschlusslicht Weiz. Die zahlreichen Remis waren teilweise ziemlich glücklich, vor allem das in Bad Aussee mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit aus einem Elfmeter. Insgesamt besteht also noch Verbesserungsbedarf für die Mitte März beginnende Frühjahrssaison; mit nur 5 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze ist aus sportlicher Sicht der 1. Platz zu Saisonende noch durchaus möglich. Mindestens genauso schwer, wenn nicht sogar schwerer dürfte es aber werden, bei der von vielen so gehassten Österreichischen Bundesliga die Lizenz für die Erste Liga zu bekommen, waren es doch eben jene Herren bei denen man jetzt ansuchen muss, die vor knapp zwei Jahren im Gegensatz zu dem ebenfalls finanziell maroden SK Sturm, dem GAK sowohl die Lizenz für die Bundesliga als auch die für die Erste Liga (zweithöchste Spielklasse) verweigerten. Und wenn man sich ansieht, wie die Generalversammlung zuletzt ablief, wie viele Bilanzen da vertuscht oder verweigert oder gefälscht oder alles, nur nicht den Mitgliedern ehrlich auf den Tisch gelegt wurden, kann man nur sagen: Bis zur kompletten Gesundung des GAK ist es noch ein weiter Weg, aber dank einiger kritischer und leidenschaftlicher Vereinsmitglieder und einem kämpfenden neuen Präsidium unter der Leitung von Dipl.-Ing. Anton Kürschner ist in der Zukunft alles möglich! Mögen wir das Beste hoffen! BARCOLANA 08 Living Culture reiste im Oktober zur BARCOLANA nach Triest bzw. war dank unserer Italien-Redaktion vor Ort vertreten Der stellvertretende Chefredakteur Lukas Wogrolly schwang sich sogar waghalsig auf Vermittlung vom Mitglied unseres Expertenbeirates Dr. Iasbez in ein Schlauchboot, um hautnah unter den über tausend Flaggschiffen zu sein. Lukas Wogrolly Stellvertr. Chefred. Triest Dichiarazione d´amore a Venezia Care lettrici, cari lettori, penso che vi ricordiate ancora di quanto ebbi a scrivere l‘ultima volta in merito ad un‘eclatante estate sportiva, in particolare in merito alla sensazionale squalifica di Bernhard Kohl al Tour de France (terzo in classifica e vincitore del Premio della Montagna). In quell‘occasione ebbi implicitamente a criticare il fatto che Kohl, dopo quelle tre settimane, passava soltantoda una sponsorizzazione all‘altra e si compiaceva in attesa della nomina a ‚Sportivo Austriaco dell‘anno‘ ( non si può infatti considerare come un impegno serio il suo ruolo di gregario al Giro di Germania alla fine di Agosto; in quell‘occasione egli probabilmente correva soltanto per soddisfare le attese degli ‚sponsor‘). Furbo ed accorto il ragazzo, perchè ora sarà possibile negargli solo una parte di quanto aveva guadagnato in quel frattempo anche se a metà ottobre, ancora in tempo per la nomina dello ‚Sportivo dell‘Anno‘ fu reso noto il giudizio della massima commissione sportiva : Berhard Kohl si è dopato con CERA ! Ne seguì una conferenza stampa con un lacrimante Bernie che confessò di fronte alle telecamere di essersi dopato. Circa un mese dopo fu reso noto il disastroso giudizio: 2 anni di esclusione dall‘attività sportiva, la pena più pesante che potesse essere inflitta. La stampa si disinteressò del ragazzo di Wolkensdorf, le accuse di impostura si moltiplicarono. Ma se tanti corridori si dopano Living Culture stata presente, tramite la propria redazione in Italia, nel mese di ottobre del 2008 , alla ‚BARCOLANA‘ la più importante regata velica, per numero di partecipanti, al mondo svoltasi nel golfo di Trieste. Lukas Wogrolly grazie all‘interessamento del membro del nostro comitato di esperti, il Dott.Iasbez, ha avuto l‘occasione di poter navigare in un battello pneumatico ‚a contatto di gomito‘con i quasi 2000 regatanti‘‘ ( non importa se e quando vengono individuati) perchè lo fanno?Non si sentono forse in grado di affrontare gli sforzi a cui vengono sottoposti senza aiuti artificiali? Se questo fosse il caso, non sarebbe ora che da parte degli organizzatori si prestasse una maggiore attenzione ai protagonisti delle corse, e cioè ai corridori, togliendo dal programma delle corse uno o l‘altro dei più ripidi passi di montagna? Sarebbe tempo che gli organizzatori si predessero a cuore anche l‘altro aspetto della faccenda. Infatti sbaglia chi ritiene che tappe meno faticose porterebbero un minor numero di spnsor e di introiti televisivi. Infatti i continui casi di doping al Tour de France hanno indotto le stazioni televisive tedesche ARD e ZDF a non ritrasmettere l‘ultima tappa. Già questo ha comportato per il Tour una certa perdita. Bernhard Kohl non è certo l‘unico caso: egli è stato soltanto coinvolto nella diffusione del ‚doping‘ nel ciclismo. Non è certo un buon motivo per assolverlo da colpe o responsabilità: si dovrebbe tuttavia cominciare anche a pensare alle responsabilità degli organizzatori e non a perseguire sempre e soltanto i corridori che si dopano.‘‘ Lukas Wogrolly Redazione Trieste von Carmela Cipriani Una lettura piacevole e una scoperta nuova di una Venezia che contende lo spazio a un amore fatto di brevi intense gioie e di paure improvvise come le nebbie delle sue calli e dei ponti meno conosciuti. Una storia come la descrive l‘autrice Carmela Cipriani ‚senza confini e senza serrature‘ dove un profondo sentimento d‘amore si lascia trasportare sull‘acqua e sul vento leggero lasciando al lettore distinguere la fantasia della realità e dalle antiche storie di una splendida città dove anche la sofferenza può diventare una ricchezza da condividere. MARIA ROMANA DE GASPERI Es ist ein Buch das die Liebe zu einer Stadt erzählt: Venedig. Ein Buch, das die Liebe einer teils masochistischen Frau zu einem charakterlich schwierigen Opernsänger erzählt, der sich vor der Liebe fürchtet. ‚‘Eines Tages wachte ich auf und entschloss mich auf meiner Katze in die Schule zu reiten ‚‘ Auf dieser Weise beginnt dieses für Erwachsene geschriebene Märchen. Eine persönliche Liebeserklärung der Autorin an ihre Geburtsstadt. Carmela Cipriani wurde in Venedig geboren. Nach ihrem Doktorat lebte und arbeitete sie in Frankreich, England und America. Sie schreibt in renommierten Printmedien, u.a. in ‚La Repubblica‘, ‚Dove‘, und ‚Donna Moderna‘, wo sie Kolumnistin ist. Bereits 1995 hat sie bei Sperling & Kupfer ihr erstes Buch publiziert, für das sie mit dem ‚Bancarellino‘ Preis ausgezeichnet wurde und von dem allein in Italien 20.000 Exemplare verkauft wurden. Viele weitere Publikationen folgten. LIVING ITALY www.living-culture.at |25 NOVO HOTEL IMPERO - TRIEST: ‚ LA FENICE ET DES ARTISTES‘ 9. INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR MALKUNST 31.10.-2.11.2008 Wie bereits vorab angekündigt, Auflagen zirka 30 Künstler teil, die aus verfand auf Wunsch von Michele Fac- schiedenen europäischen Ländern, aus den chini, Triestiner und Liebhaber seiner Ge- USA, aus Argentinien und aus anderen tranburtsstadt, der 9. „Concorso Internazionale satlantischen Ländern kommen. Viele der ‚La Fenice et des Artistes‘“ in Triest statt. Bei Künstler, die an den verschiedenen Auflagen dieser neuen Auflage wollte man eine At- des Wettbewerbs teilgenommen haben, hamosphäre schaffen, die anders als die der ben den Preis „Arte“ gewonnen. An der 9. bisherigen Wettbewerbe war, die allesamt Auflage des Wettbewerbs nehmen 31 Künstin Venedig stattgefunden hatten. ler teil, aufgeteilt in 2 Kategorien: 14 „VeDer Rechtsanwalt Giacomo Pellegrini, sei- teranen“ und 17 „Neue Künstler“, die am nes Zeichens Kunstkritiker, Kurator der Wettbewerb zum ersten Mal teilnehmen. ausgestellten Werke und Mitglied des Die Ermittlung der Preisträger erfolgte zum Wettbewerbsorganisationskomitees, sowie einen durch eine geeignete Jury, zum andebegeisterter Triest-Liebhaber, obwohl er ge- ren zählte für das Endergebnis neben dem wöhnlich in Bergamo Urteil der Jury auch Anna Madia aus Turin gewann den das Urteil der jeweils wohnt, begründete die Wahl des Verananderen Katego1. Preis für ihr Werk „La legstaltungsortes wie genda dellaDama Bianca“ rie, d. h. die „Vetefolgt: „Die neunte ranen“ beurteilten Auflage des Wettbewerbs findet in Triest die Werke der „Neuen Künstler“ und die im renovierten Novo Hotel Impero als Hom- „Neuen Künstler“ beurteilten die Werke der mage an die Stadt statt, aber auch, um dem „Veteranen“. Die Beurteilung der Künstler + von vielen Künstlern, die bereits an anderen die der Jury ergab das Endergebnis. Auf diese Malerei-Ausstellungen teilgenommen haben, Art und Weise sollte die höchstmögliche Obgeäußerten Wunsch, Triest zu sehen, nach- jektivität der Urteile gewährleistet werden. zukommen. Denn Triest ist eine Stadt, die sie In der Kategorie „Veteranen“ gewann Anna aufgrund der Gastlichkeit und aufgrund ihrer Madia aus Turin den 1. Preis für ihr Werk „La mitteleuropäischen und kosmopolitischen leggenda della Dama Bianca“ (Die Legende kulturellen Charakteristiken sehr schätzen.“ der weißen Dame). Anna Madia hatte beDas zentrale Thema des neunten Wettbe- reits den Preis für Portraitkunst der National werbs ist „Das Meer“, ein grundlegendes Gallery London gewonnen. Der zweite Preis Element für das Leben und für die Handel- ging an Filippo Borella mit seinem Gemälde sentwicklung von Triest, das eben genau „Orizzonti“ (Horizonte); auf den dritten Platz durch das Meer stark mit Venedig verbunden kam Tina Sgrò, Vierter wurde Andrea David ist. Die vorgestellten Werke, die größten- Carrara und Fünfter Valter Gatti. In der Kateteils vom Meer inspiriert entstanden, dürfen gorie „Neue Künstler“ gewann Marco Grassi nicht die Maße 80x80 cm überschreiten; es mit „Into the sea“ den 1. Preis, Zweiter wurgibt jedoch die Möglichkeit einer Reduktion de Gabriele Buratti mit Rex „la fuga“. Dritter von 20 cm, aber nur auf einer Seite. Andrea Cereda, Vierte Marianna Gasperini Am Wettbewerb nehmen seit den frühesten und Fünfter Luca Moscariello. Die gesamte Hotelhalle im Novo Hotel Impero ist von der Kunstausstellung geprägt, links im Bild das Siegerbild „La legendadella Dama Bianca“ von Anna Madia L‘intera ‚hall‘ del Novo Totel Impero di Trieste è tappezzata dalle opere scelte per l‘esposizione d‘arte pittorica; a sinistra nella foto l‘opera risultata vinci-trice: ‚La leggenda della Dama Bianca‘di Anna Madia Die Ausstellung kann man noch bis Juni 2009 in den Räumlichkeiten des NOVO HOTEL IMPERO besuchen Novo Hotel Impero Triest Via Sant Anastasio 1, 34132 Triest, Tel.: (0039)040364242, Fax: (0039)040365023, E-Mail: Impero@fenicehotels.it ‘LA FENICE ET DES ARTISTES‘ IX CONCORSO INTERNAZIONALE DI PITTURA NOVO HOTEL IMPERO - TRIESTE 31.10 - 2.11.08 Si è tenuto a Trieste, presso l’Hotel Impero il IX Concorso internazionale ‚La Fenice et des Artistes‘ come già annunciato in precedenza, per espresso desiderio del Sig. Michele Facchini, triestino e amante della sua città natale. Si è voluto, in questa nuova edizione, creare un’atmosfera differente dalle precedenti che, fin’ora, si erano svolte a Venezia Enfatizza la motivazione di tale scelta l‘Avvocato Giacomo Pellegrini, critico d‘arte, selezionatore delle opere esposte e membro del comitato organizzatore del Concorso, entusiasta di Trieste pur vivendo abitualmente a Bergamo: ‚‘Il IX Concorso si tiene Novo Hotel Impero Via Sant’Anastasio 1 34132 TRIESTE Telefono 040 364242 Fax 040 365023 e-mail Impero@fenicehotels.it a Trieste nella rinnovata sede del Novo Hotel Impero in omaggio alla città ma anche per soddisfare il desiderio espresso da molti artisti, che già hanno partecipato ad altre mostre di pittura, di rivedere Trieste, città da essi giudicata molto interessante per l‘atmosfera di ospitalità che la permea e per le sue caratteristiche culturali mitteleuropee e cosmopolite.“ Il tema del IX Concorso è il ‚IL MARE‘, elemento fondamentale per la vita e lo sviluppo commerciale di Trieste la quale proprio dal mare è strettamente accomunata a Venezia. Le opere presentate, che in prevalenza al mare si ispirano, non devono eccedere le dimensioni di cm. 80 x 80 con la possibilità di una riduzione di 20 cm. solo su un lato. Il Concorso, ha visto sin dalle prime edizioni, la partecipazione di artisti provenienti da vari Paesi europei, dagli Stati Uniti, dall‘Argentina e da altri Paesi d‘oltremare. Molti degli artisti che hanno partecipato alle varie edizioni del Concorso sono stati vincitori del premio ‚Arte‘. Alla IX edizione del Concorso partecipano 31 artisti distinti in due categorie: 14 ‚veterani‘ e 17 ‚nuovi artisti‘ che partecipano al Concorso per la prima volta. La premiazione, oltre che da una apposita giuria, è stata conferita dai ‚veterani‘ alle opere dei ‚nuovi artisti‘ mentre e‘ stata lasciata ai ‚nuovi artisti‘ la scelta delle opere migliori dei ‚veterani‘ assicurando in tal modo la massima obiettività dei giudizi. Per la categoria ‚veterani‘ il primo premio è stato attribuito ad Anna Madia di Torino - già vincitrice del premio per la ritrattistica della National Gallery di Londra - per la sua opera ‚La leggenda della Dama Bianca‘; il secondo premio è andato Per la categoria ‚veterani‘ il primo a Filippo Borella che ha presentato ‚Orizpremio è stato attribuito ad Anna zonti‘; terza classifi- Madia di Torino per la sua opera cata Tina Sgrò, quar- ‚La leggenda della Dama Bianca‘ to Andrea David Carrara e quinto Valter Gatti. La categoria ‚nuovi artisti‘ ha visto al primo posto Marco Grassi con ‚Into the sea‘ ed al secondo posto Gabriele Buratti con Rex ‚‘la fuga‘‘.3° classificato Andrea Cereda, 4° Marianna Gasperini e 5°Luca Moscariello. La mostra sarà visitabile fino a giugno 2009 nelle sale dell’albergo. CHRONO-MATIC 49 LIVING INNOVATIONS www.living-culture.at RE LU CHT ST IG? In letzter Zeit sind Medien und Kunstschaffende zunehmend in das Visier der kritischen Öffentlichkeit geraten. Rechtlich facettenreich ist jene Diskussion, die sich um eine Satire von Stermann und Grissemann in „Willkommen Österreich“ rankt. Darin beschäftigten sich die Künstler satirisch mit den Trauerfeierlichkeiten nach Jörg Haider. Der Sturm der Entrüstung, der über Pack und Semmering auf den Küniglberg wehte, wirft die Frage auf, ob die Sendung aus rechtlicher Sicht zu beanstanden ist. Während die künstlerische Aufbereitung der Begräbnisfeierlichkeiten rechtlich wohl unproblematisch ist (Stermann entrierte den Begriff der Heiligenverehrung, den Grissemann mit dem „Gerücht“ ergänzte, der Verstorbene sei einer Kärntner Jungfrau aus einer brennenden Ortstafel heraus erschienen), ist die Auseinandersetzung mit Stefan Petzner – der mehrere befremdende Medienauftritte hatte – differenzierter zu betrachten: Hier trifft der Persönlichkeitsschutz, namentlich die verpönte Verspottung des § 115 StGB, auf das Grundrecht der freien Meinungsäußerung des Art 10 der EMRK, welches Grundrecht auch die Kunstfreiheit umfasst. Nun wird niemand bestreiten, dass die Weinkrämpfe des Christoph Grissemann, dem dabei ein halbes Dutzend Marlboro aus den Gesichtsöffnungen ragt, den kettenrauchenden Obmann des BZÖ verspotten. Nun ist es so, dass jedes Verspotten eines anderen die Äußerung einer Meinung ist, und vom Grundrecht der Meinungsfreiheit umfasst sein kann. Unzulässig werden derartige Meinungsäußerungen aber dann, wenn sie exzessiv sind, wenn sie also überschießend, ohne sachliches Substrat, allenfalls für Dritte nicht nachvollziehbar sind. Die Frage, die sich im Falle der Kunstfreiheit stellt, ist daher folgende: Müssen Satire und Karikatur „verhältnismäßig“ sein? Die Bejahung dieser Frage würde Kunst mit anderen Formen der Meinungsäußerung gleichsetzen, ihr also kein weiteres Spiel einräumen als anderen Kommunikationsformen. Die Rechtsprechung anerkennt aber, dass gerade der Karikatur und Satire die Übertreibung oder Verzerrung der Wirklichkeit immanent ist und geht von einem offenen Kunstbegriff aus. Es muss mE daher auch der Grad der Übertreibung frei gestellt sein. Der OGH hat jüngst in einem ähnlich gelagerten Fall sehr „karikaturfreundlich“ agiert: es kann sogar die in einer Zeichnung enthaltene Bezeichnung eines Politikers als „Arsch mit Ohren“ gerechtfertigt sein. Bedenkt man, dass Politiker, die gerne austeilen, auch mehr einzustecken haben, kommt man zum Schluss, dass Stermann und Grissemann wohl straflos ihre Späße treiben durften. Entkleidet man die Sendung ihres verzerrenden Charakters, erkennt man nämlich, dass nur wahr wiedergegeben wurde, was Stefan Petzner selbst in die Öffentlichkeit brachte. Darüber, ob die Satire von gutem Geschmack war, lässt sich aber – freilich nicht vor Gericht – trefflich streiten. Univ.-Lekt. Dr. Stefan Lausegger, LLM Rechtsanwälte Daghofer & Lausegger Albrechtgasse 3/II | 8010 Graz www.daghofer-lausegger.at Tel.: +43 316 824342 Fax: +43 316 824342-4 11. Opernredoute am 31. Jänner 2009 in Graz Nach der Eröffnungsfanfare des Bläserensembles PRO-PHIL zieht das Eröffnungskomitee ein und lässt sich im Dreivierteltakt durch den Ballsaal tragen. Im Anschluss daran wird das Ballettensemble der Grazer Oper unter der Leitung von Ballettmrister Allen Yu seine Kunst beweisen und zu Werken von Robert Stolz das Parkett anwärmen für den Nachwuchs der Grazer oper - die bezaubernde Opernballettschule. Erneut werden Sigi Feigl und sein professionelles Orchester das Publikum der Opernredoute durch diese Nacht begleiten. Mit seinem Spitzenensemble deckt Sigi Feigl alle Stilrichtungen der Unterhaltungsmusik ab. Abwechslung ist gefragt: Das klassische Orechester bilden traditioneller Weise „Die Grammophiniker“. Als Mitternachtshighlight warten die Dancing Stars Andy und Kelly Kainz. Noch viele andere Kulturgenüsse erwarten Sie. Casino Graz bietet Ihnen klassische französisches Roulette und die exklusive Champagnerbar im Ambiente der Oper. Infos: www.opernredoute.com |27 28| LIVING OPINION BITTE UM IHRE WAHL, HERR LANDESRAT KURT FLECKER Living Culture traf sich mit dem steirischen Kulturlandesrat im Landhaus. Und wen wundert‘s, dass wir uns mit ihm über „sein Kind“, die erste „regionale“ unterhielten... Themenwechsel, die KSG ist neu und sie ist in neuen Räumlichkeiten, es gibt auch eine neue Geschäftsführung mit Angelika VautiScheucher. Na ja, ich glaube, dass es ein wundervolles Fest war, dass die Location sehr schön ist, dass jetzt vor allem die Geschäftsführung daran zu arbeiten hat, dass sie nicht in erster Linie als Repräsentationsinstitut wahrgenommen wird, sondern tatsächlich Serviceinstitut sein muss. Die Aufträge von uns gehen eindeutig in diese Richtung. Was die Funktion der KSG darstellt, ist Faktum, dass sie als Auftraggeber des Landes im Sinne des kulturpolitischen Auftrages Serviceleistungen zu erbringen hat. Das tut sie, tut sie gut, und das ist die Hauptaufgabe. ....sowie die „Kulturservicegesellschaft neu“ und schließlich über „Dachstein:Cult“, das sich 2009 zu „Herberstein:Cult“ erweitern möchte. Und ihn auch zu seiner ganz persönlichen Wahlnominierung einer ganzen Gruppe von Frauen zum „Living Culture Ladypower-Award“ befragten. Wen von unseren Favoritinnen in der Challenge um den „Living Culture Ladypower Award“ werden Sie zur Preisträgerin küren? Bitte um Ihre Wahl! Oder wollen Sie eine eigene Kandidatin nominieren? Ich halte nicht viel von solchen „seitenblicke“Votings. Darum möchte ich eine ganze Gruppe von Frauen für den Living Culture Ladypower Award nominieren: Und zwar jene Frauen, die als Alleinerzieherinnen nebenbei noch arbeiten gehen, z. B. als Supermarktkassierin, und diese Mehrfachbelastung im Alltag meistern. Das ist Ladypower, obwohl Ihre Kandidatinnen alle meinen Respekt und meine Hochachtung genießen.. Themenwechsel: Dachstein:Cult. Es werden Herr Landesrat, welche Bilanz ziehen Sie Gespräche mit dem Tierpark Herberstein geführt. 2009 sollen sich in Form eines Networnach der ersten „regionale“? Die Bilanz ist eine absolut positive. Ich sage king-Projektes Künstler zunächst oben in deswegen absolut, weil man auch einbeziehen der zumindest nachts leblosen Gegend des muss, dass es die erste war, dass es eine kurze Gletschers ansiedeln, und dann ein paar Monate später wird dieselbe Vorbereitungszeit gegeben hat, und da könnte man Ich nominiere die Gruppe Künstlergruppe in den Wigwams des Tierpark dann auch sagen, dass es Frauen für den Living CulHerberstein wohnen. eine relativ positive ist. Ich ture Ladypower Award, die es Aber nicht im Käfig? sage, eine absolut positive, als Alleinerzieherinnen schaffen, [schmunzelt; Anm.] weil wir den Zweck der regionale, eine Region mit auch noch zu arbeiten, z. B. als Kunst zu durchfluten, er- Supermarktkassierin, und die- Es geht darum, diese verschiedenen Spezies – reicht haben. Bewusstsein se Mehrfachbelastung zu Tiere, Künstler, Besucher wurde geschaffen, Nach- meistern. – zusammenzubringen. haltigkeit ist aus meiner Sicht entstanden, was Kunstbewusstsein anbe- Zuerst machen die Künstler die Erfahrung der Einöde, dann die Erfahrung im Tierpark. langt. Diese Eindrücke sollen dann verarbeitet Was hat sich Ihrer Meinung nach geän- werden und später ausgestellt. Was sagen Sie zu dieser Idee? dert? Das Positivste ist, dass es keine Landesausstel- Ich finde es sehr interessant, weil ich einerseits lungen mehr gibt. [schmunzelt, Anm. d. Red.] die Reaktion von Künstlern in der Arbeit in einer Denn die waren fad und „abgelutscht“, und derartig extremen Lage, wie es der Dachstein ich glaube, dass dieses neue Profil ein nicht ver- darstellt, erforschenswert halte. Andererseits gleichbares ist, aber eines, das in meine Vorstel- kann ich mir jetzt noch nicht gut vorstellen, lungen von Kulturpolitik passt. Wir sind nicht wie sich ein Tipi-Dorf auf die Künstler auswirkt. da, um Infrastrukturen zu fördern, wir sind nicht Aber der Gegensatz ist jedenfalls etwas, das eida, um Betriebsausflügen Destinationen vorzu- nen gewissen Charme hat. Aber wenn man die schlagen, sondern Kulturpolitik besteht darin, Künstler schon ins Tipidorf verfrachtet, sollte dass man Kunst und Kultur möglich macht und man sie jedenfalls auch vom Luxus fernhalten. fördert. Und wenn man das mit Regionen und Themen abgestimmt tut, dann ist es ein Kon- Text: Monika Worgolly Foto: Max Anelli-Monti zept, das Sinn macht. WIE WIRKT LITERATUR, HERR MAGISTER ZAKI? Wenn es ums Lesen geht, wen könnte man in der „heimlichen Literaturhauptstadt“ Graz befragen? Wir suchten uns für unsere neue Serie Mag. Gregor Zaki aus. Und brainstormten über die Wirkungen und Nebenwirkungen von Büchern. Sind es Genussmittel oder Stimmung verändernde Drogen, die gerade zur Vorweihnachtszeit boomen? Kann man Ihrer Meinung nach seine Stimmung verändern, indem man z.B. Nestroy liest? Oder, wenn man allzu aufgedreht ist, „runter kommen“, indem man Kafka „einnimmt“? Ich meine eher, dass Gleiches mit Gleichem geheilt werden muss, was das Literarische betrifft. Das Heilsame und auch das Schöne in der Literatur ist für mich, ein Sentiment in Worte zu fassen. Das ist in der Musik genauso. Mich begeistern Bücher deshalb, weil ich bisweilen in meiner Empfindung blockiert, quasi zugestopft bin. Ich denke mir zwar, ich habe ein Rieseneuphorie und könnte zerspringen vor Freude, aber finde keine Worte dafür. Und genauso kann es auch sein, dass man bedrückt ist und es nicht adäquat benennen kann. Die Literatur bietet da Lösungen an. Mich begeistert ein Buch, wenn ich mir denke, „genau dieses Gefühl ist meins!“ - wenn sich in einer Passage mein Gefühl und die Sprache eines Anderen treffen. Sie wissen ja selbst, zu schreiben ist auch ein Akt der Erlösung, und gleichermaßen ist es, zu lesen. Finden Sie Lesezeichen grundsätzlich gut oder nur bei dicken Wälzern? Die Kultur der Lesezeichen… Die Kultur des Bändchens bei schönen dicken Büchern... Wenn sie schon einen Leineneinband haben, dann brauchen sie da nicht zu sparen. de das ja nicht als Schande. Nein, Schande ist es ja keine. Und das ist auch wichtig, man muss auch das lesen, um zu kapieren, wie die Leute funktionieren. Ich schau ja auch den Musikantenstadl, um das herauszufinden. Was unterscheidet einen guten Text von einem weniger guten? Ich bezeichne mich ja selbst als Flaubertianer, und „au question de style“ ist ja genug geschrieben worden. Aber da denke ich mir, es muss nicht weh tun, damit es schön wird. Es muss nicht so eine Flaubertsche Quälerei sein. Aber für mich war diese Quälerei eine sich lohnende, weil es wirklich formvollendet ist. Er ist zwar dem Vernehmen nach drei Tage an einem Satz gesessen, aber da denke ich mir dabei, so schaut der Satz dann auch aus. Man hört oft, Schriftsteller seien schrullige Gesellen oder Soziopathen. Wenn man das aber so hört, wie ein Text sein sollte, um literarisch zu sein, dann könnte man meinen, es ist eine gewisse soziale Kompetenz nötig, um sich überhaupt verständlich zu machen. Sehen Sie, das ist ein toller Ansatz! Nur bezeichnenderweise kümmern sich die guten Schriftsteller einen Dreck darum, wer es liest. Aber sie schaffen es trotzdem, und das ist ja das Geniale, weil da null Kalkül dabei ist und sich keiner irgendeinen Gedanken macht, wer das lesen wird, ob das überhaupt verständlich sein wird. Die Kompetenz ist einfach da. Und deswegen ist der eine Schriftsteller und der andere eben ein geistiger Onanist. Mich erinnert das immer an die Gebetsoder Gesangsbücher in der Kirche. Die brauchen wiederum kein Bändchen! Vorne steht dann in der Kirche eh immer „Gotteslob, 573“ und so weiter. Da sing ja keiner dort weiter, wo er letzten Sonntag aufgehört hat. [lacht] Wenn jemand viel liest, könnte man meinen, er will auch schreiben. Was will er denn schreiben? [schmunzelt] Je mehr ich lese, desto eher denke ich mir, ich muss noch viel lesen, bevor ich das Recht hätte, auch nur eine Zeile zu schreiben. Zu welcher Tageszeit lesen Sie? Im Büro geht’s ja nicht. Das ist aber eine Idee! Zu sagen, im Büro ist nichts los und sich was zu Lesen mitzunehmen [lacht]. Nein, das ist nicht der Fall, aber abends lese ich. Morgens schau ich höchstens ab und zu was nach. Zum Beispiel heute in der Früh hab ich den Alfred Polgar nachgeschaut, das ist mir gestern vor dem Einschlafen schon eingefallen. Es geht darum, dass sich jemand hypothetisch erschießen möchte, und das kommt bei Polgar vor. Und gestern war es mir zu kalt, um nochmal aufzustehen. Und deshalb hab ich heute früh nachgeschaut, um diese Stelle nachzulesen. Das sind diese drei Stellen, in denen er beschreibt, wenn er kein Feigling wäre, würde er sich erschießen. Sonst suche ich mir eher eine ruhige Atmosphäre zum Lesen. Ich mag nicht im Zug oder in der Tramway lesen, aber ich glaube, das machen eh nur die Bastei-Lübbe Leser. [schmunzelt] Western oder Ärzteromane. Sie lesen offensichtlich nur hochwertige Literatur. Denn wenn man anderes lesen würde, könnte man ja genauso gut sagen „was der kann, kann ich auch!“. Ich will ja gar nicht werten, aber wenn ich zum Beispiel jetzt höre, dass da ein Amerikaner, -mir fällt nicht ein, wie er heißt-, mit seinen verschwörungstheoretischen Wälzern so viel Erfolg hat, denke ich mir, das ist ja von der Thematik her so ein Dreck. Das das jemand durchhält das zu lesen! Tempelritter und Mafiosi begegnen da einander, das kommt mir vor wie dieser Fantasy-Wahn, der für mich ja auch in dieselbe Sparte fällt. Wir in Europa haben das Mittelalter, die Zeit der Ritter, die Sagen – also was es auch wirklich so oder ähnlich gegeben hat. Aber bei den Amerikanern ist das alles vermischt, da werkt einer an seiner Digitaluhr herum und plötzlich wacht er auf im Mittelalter, in dem es plötzlich auch Drachen gibt, und er begegnet jemandem mit einer Zeitmaschine und so fort. Aber das gefällt den Leuten, und wenn sie davon verwirrt werden, dann umso besser. Zur Schundliteratur haben sie überhaupt keinen Hang? Was ist denn „Schund“? Magister Gregor Zaki ist Geschäftsführer der Grazer Bestattung Zum Beispiel diese Bastei-Lübbe Sachen. Oder lesen Sie auch so etwas? Ich empfin- Text: Monika Wogrolly Foto: Nina Krok www.living-culture.at 'SFJWPO3BVNVOE;FJU°FJOF3FJTFJOT*OOFSF)JHIUFDIGSVNGBTTFOEF&OUTQBOOVOH'PSNVOE'BSCFXJSLFONJU,MBOH7JCSBUJPO VOE8jSNF[VTBNNFOTUJNNVMJFSFO(FJTUVOE,zSQFSVOEzGGOFO&OFSHJFQPUFO[JBMF%BTJTUEJF"MQIB-JFHFWPOTIB°FYLMVTJWJN "USJVN°1FSGFDU#0%: 5FM &HHFOCFSHFS(SUFM 1BSLQMjU[FWPSIBOEFO XXXBUSJVNHSB[BU 30| LIVING PEOPLE: ANNA BADORA WIE FÜHRT FRAU REGIE, FRAU INTENDANTIN BADORA? Die Intendantin des Grazer Schauspielhauses, Anna Badora, war als Frau die Pionierin im Fach Regie. Wir unterhielten uns mit der Powerlady über ihre mutige Vorreiterinnenrolle, ihre Grazer Inszenierungen und ihr Privatleben, das ihr die Kraft für ihre Arbeit gibt. Machen wir einen Sprung nach Graz – mit der „Medea“ haben Sie hier begonnen. DenAnna Badora über ihren Status als Frau und ken Sie, dass der Frauenfaktor von Relevanz Regisseurin: „Man sagte mir immer wieder‚ ist, wenn eine Frau die „Medea“ inszeniert, dass Sie aus dem Ausland kommen, macht oder würden sie dieses biologische Moment nichts – aber dass Sie eine Frau sind, das ist für irrelevant befinden? schon ein Problem’.“ Es wäre zu einfach das Frausein auf das biologische Moment zu reduzieren. Was als „typisch weiblich“ oder „typisch männlich“ gilt, wird ja von Land zu Land, von Kulturkreis zu Kulturkreis Frau Badora, Sie sind in Tschenstochau gebo- oft sehr unterschiedlich definiert. ren. Aber natürlich reagieren Frauen gerade auf solRichtig, Sie sprechen Tschenstochau perfekt aus. che archaischen Konflikte, die in „Medea“ geNach dem Abitur absolvierte sie in [lächelt; Anm. d. Red.] Ich habe in Krakau an zeigt werden, besonders sensibel. Eine Ehefrau, den 70er Jahren eine Schauspielausder Theaterhochschule Schauspiel studiert, bin die in ihrer bedingungslosen Liebe ihrem Mann bildung an der Staatlichen Hochdann nach Wien gegangen um meine, wie ich alles schenkt; ihre gesellschaftliche Stellung, ihr schule für darstellende Künste in das damals für mich formuliert habe, polnischen Vermögen, sogar ihre Identität, um dann von ihm Krakau. Anschließend nahm sie am Perspektiven zu erweitern. Geplant war ein Jahr. in der Fremde verstoßen zu werden, eine Mutter, Max-Reinhardt-Seminar in Wien ein Dann bin ich aber in Wien „hängen geblieben“ – die akzeptieren soll, dass sie ihre Kinder an die Regiestudium auf, welches sie 1979 ich wollte Regie studieren am Wiener Max-Rein- junge Geliebte ihres Mannes verliert – das spricht als erste Frau, die diesen Studiengang hardt-Seminar, was damals noch keine Frau je sicherlich sehr stark die weibliche Phantasie an. dort je belegt hatte, mit Auszeichgeschafft hat. „Frauen könDadurch entsteht auch in nung abschloss. nen das nicht“ – erklärte Anna Badora über die der Regiearbeit ohne ZweiNach Hospitationen während ihres mir der damalige Rektor des Männerdomäne „Regie“: fel ein interpretatorischer Studiums bei Giorgio Strehler am Seminars Prof. Schwarz. Schwerpunkt. Piccolo Teatro in Mailand, war sie [lacht; Anm.]. Ich habe ihn „Es hieß aber, was ich daanschließend als Assistentin bei Peter aber schließlich überzeugen mals nicht wusste, ‚Keine Die „Antigone“ wurZadek und Klaus Michael Grüber in können und wurde so zur Frau studiert Regie – Frauen de bis 12. Dezember in Berlin tätig. ersten Regiestudentin dieses können das nicht’. Und ich Graz gespielt. Was sind Zwischen 1982 und 1984 war sie als ehrwürdigen Instituts. Ihre nächsten Inszeniefragte mich immer nach Regieassistentin am Schauspielhaus in rungen? dem Grund.“ Köln, wo sie später auch selbst inszeWie ist es weiter geganIbsens „Baumeister Solnierte. Dann war sie als freiberufliche gen? Sie sind ja nicht an ness“ mit Peter SimoRegisseurin an den Theatern in Basel, einem Haus geblieben? nischek in der Titelrolle. Mit ihm zu probieren war Essen und Ulm. Es folgte ein festes Nach dem Studium ging ich als Regieassistentin für mich eine tolle Erfahrung! Dass ein SchauEngagement als Hausregisseurin in von Peter Zadek für drei Jahre nach Berlin; zu- spieler derart hart arbeiten kann und dabei soviel Basel, ehe sie von 1988 bis 1991 in erst an die Freie Volksbühne Berlin, danach ans Humor, soviel Phantasie und Kollegialität bei den München, Wien und Darmstadt inszeSchillertheater. Später kam ich zu Jürgen Flimm Proben behält – erlebt man im Theater nicht oft. nierte. nach Köln, wo ich meine ersten eigenen Insze- Das Ergebnis spricht für sich – alle verfügbaren Von 1991 bis 1996 stand Badora als nierungen machen durfte. Anschließend folgten Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Schauspieldirektorin beim Staatsthe„Lern- und Wanderjahre“ mit weiteren Regiear- Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat ohne ater Mainz unter Vertrag. Danach beiten in Essen, Ulm, Basel, München, Wien ect. Zweifel auch Verena Lercher, Baumeisters Hilde. übernahm sie bis 2006 die Generalin(siehe Infokasten; Anm. d. Red.) Sie stieß Anfang der Spielzeit zu unserem Ensemtendanz des Düsseldorfer Schauspielble und hat sich sehr bald als ein großes Talent zu hauses. Hermann Nitsch hat gesagt, er fühle sich auf erkennen gegeben. Seit 2006 ist sie geschäftsführende der ganzen Welt zu Hause. Trifft das auch Sie ist übrigens hier in der Nähe von Graz geboIntendantin des Schauspielhaus Graz. auf Sie zu? ren, in Bad Radkersburg. …Wo Theater gespielt wird, ja! [lacht] Die Premiere von „Baumeister Solness“ am 7. Anna Badora November hat überregionales Interesse hervorgerufen. So waren Elisabeth Gürtler und auch Udo Samel dabei. Elisabeth überraschte die Premierengäste mit köstlichen Sacher-Würfeln von ihrem Grazer Sacher-Cafe. Sie ist übrigens eine ganz starke Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung, die ich sehr bewundere. Und Udo Samel wird bei uns den König Lear in der Inszenierung von Peter Konwitschny spielen. Wie fühlen Sie sich in Graz? Ich fühle mich hier bereits unter Freunden! Es ist erstaunlich, wie gut wir hier in der Stadt, auch privat, auf- und angenommen wurden. Die Architektur, die kulturelle Vielfalt und vor allem die Landschaft rund um Graz sind traumhaft. Die hat mein Mann auf seinem Motorrad noch vor mir entdeckt und mir voller Begeisterung von seinen Touren erzählt. Sie sind verheiratet? Ja, und ich habe einen neunzehnjährigen Sohn. Er hat in Düsseldorf in der internationalen Schule Abitur gemacht. Und jetzt studiert er in London Biologie. Mein Mann ist in einer glücklichen Situation: Als Biophysiker und Hochschullehrer für Stoffwechselphysiologie ist er zwar der Wissenschaft treu geblieben, – er hat viele Jahre in den USA und Japan Hirnforschung betrieben –, betreibt aber jetzt vor allem mit seinen Söhnen die erfolgreiche international tätige Internetfirma Beepworld und kann sich so die Zeit zwischen Graz und Düsseldorf selber einteilen. Bei einer Internetfirma ist das Büro ja immer da, wo gerade ein Internetanschluss ist. Er sagt immer, „Wenn du das Theatermachen nicht so sehr lieben würdest, könnten wir nach Hawaii ziehen und ich könnte meine Firma von einer Hängematte aus mit dem Laptop steuern.“ [lacht] Mein Mann ist auch begeisterter Motorradfahrer, und immer wenn es viele Staus gibt im Sommer, fahren wir mit dem Motorrad. Da ist man begeisternd schnell am Meer in Piran. Text: Monika Wogrolly, Fotos: Max Anelli-Monti IMPRESSUM / COLOFONE Gegründet: 2007 • Erscheinungsort: Graz Herausgeber & Medieninhaber: Living Culture KG, redaktion@living-culture.at • Geschäftsführung: Dr. Monika Wogrolly Für den Inhalt verantwortlich: Art:Network, Ungergasse 40/20, 8020 Graz, office@artnetwork.at Druck: Styria Druck, 8042 Graz • Vertrieb: hurtig & flink und Living Culture • Einzelpreis: € 1,90 Chefredakteurin: Dr. Monika Wogrolly, monika.wogrolly@living-culture.at • Stellvertr. Chefredakteur (Trieste): Lukas Wogrolly Grafik/Layout: Magdalena Wind • Übersetzungen: Lukas Wogrolly, Valerio Agnello Übersetzung & Lektorat: Lukas Wogrolly (deutsch, italienisch) Expertenbeirat: Dr. Arrigo Iasbez; Dr. Arrigo Cipriani (italienisch) Redaktion: Daniela Mitterberger, Margret Hausegger, Michael Lippitsch, Jan Zischka, Peter Hatzenbichler Fotos: Werner Goach, Elfi Hasenhütl, Jan Zischka, Gernot Langs, Nina Krok, Hotel Hochschober, Max Anelli-Monti, Living Culture Fondato nel: 2007 • Luogo di pubblicazione: Graz Direttore responsabile: Living Culture KG, redaktion@living-culture.at • Gerenza: Dr. Monika Wogrolly Vicedirettori: Art:Network, Ungergasse 40/20, 8020 Graz, office@artnetwork.at Tipografia: Styria Druck, 8042 Graz Distribuzione: hurtig & flink und Living Culture • Prezzo di vendita di una copia singola: € 1,90 Caporedattrice: Dr. Monika Wogrolly, monika.wogrolly@living-culture.at • Caporedattrice (Trieste): Lukas Wogrolly Art director: Magdalena Wind • Traduttori: Lukas Wogrolly, Valerio Agnello Correttore: Lukas Wogrolly (deutsch, italienisch) • Comitato degli esperti: Dr. Arrigo Iasbez; Dr. Arrigo Cipriani Redazione: Daniela Mitterberger, Margret Hausegger, Michael Lippitsch, Jan Zischka, Peter Hatzenbichler Fotografie: Werner Goach, Elfi Hasenhütl, Jan Zischka, Gernot Langs, Hotel Hochschob Hochschober, ober er, Ma Maxx Anel A Anelli-Monti, nellili Mon nti, Livin Living ving gC Culture ulture ult ure www.living-culture.at kompetent | seriös | pietätvoll RAT UND HILFE IM TRAUERFALL HAUPTGESCHÄFTSSTELLE: Grazbachgasse 44–48, Telefon: 0316/887-720 od. 736 FILIALE URNENFRIEDHOF – FEUERHALLE: Alte Poststraße 343–345, Telefon: 0316/887-723 Entdecken Sie das ORIGINAL, entscheiden Sie sich für BAUER! Edelbrände, Schnäpse und feinste Liköre seit über 88 Jahren widmet sich die DESTILLERIE FRANZ BAUER mit Leidenschaft der Herstellung edler Spirituosen-Spezialitäten. Die BAUER-Linie, die für den Staatspreis für vorbildliche Verpackung nominiert wurde, ist dafür ein überzeugender Beweis. BAUER‘s „edle Tropfen“ entstehen in einer der modernsten Obst-Verschluss-Brennereien Europas in der Prankergasse - im Herzen von Graz. Die Erzeugnisse werden nach überlieferten und bewährten Rezepten hergestellt und für ihre hervorragende Qualität immer wieder ausgezeichnet. hre a J 88 $%34),,%2)%&2!.:"!5%2s%DLESFàRDEN'AUMENseit 1920 0RANKERGASSE!'RAZs4ELEFON s4ELEFAXs%MAILDESTILLERIE BAUERSPIRITSAT