ihr dachstein:cult

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ihr dachstein:cult
LIVING CULTURE ist frei/unabhängig/überparteilich | LESERBRIEFE & ABOSERVICE AN redaktion@living-culture.at | www.living-culture.at | Ausgabe V/ 12/2008 | € 1,90
Europas steilstes Kulturmagazin — zweisprachige Ausgabe
La rivista culturale più ripida d’Europa — Edizione bilingue
IHR DACHSTEIN:CULT
LODENWALKER
09
LITERATURKALENDER
Noch wenige Exemplare, handnummeriert, mit
Texten von Franzobel und Monika Wogrolly.
Jetzt im guten Buchhandel
LIVING LADYPOWER
Voten Sie mit & machen Ihre Favoritin
zu unserer Titelheldin 2009!
Die ersten 10 Votings an
redaktion@living-culture.at erhalten eine
Jahresfreikarte für den Tierpark Herberstein
Hermann Nitsch
Schüttet er 2009 auf dem Dachstein?
ABENDS IM SACHER…
Der neue Sacher-Graz-Chef René
Leitgeb tischt auf…
NEU!
Original Powerplates im Atrium Graz
Bischof Egon Kapellari Hans Hass wird 90
Michael Krüger
IM LIVING CULTURE TALK ÜBER
NITSCH, GOTT & DIE WELT
HANSER-VERLAGSCHEF
HANSER VERLAGSCHEF & LITERAT
ZU GAST IN GRAZ
„MEINE
MEINE BEGEGNUNG MIT DEM
M
WEISSEN HAI!“
In questo numero:
Hermann Nitsch
Hans Hass
Calendario letterario
Nel 2009 lo vedremo sul Dachstein a ‚
versare‘ le sue figurazioni?
Il documentarista cinematografico del
mare: „Sono innamorato degli squali“
Sono disponibili ancora pochi
esemplari!
· EDITORIALE
25
LIVING ITALY: KUNSTWETTBEWERB
IM NOVO HOTEL IMPERO, TRIEST
Titelfoto: Elfi Hasenhüttl, Model: Daniela Mitterberger
02| EDITORIAL
1 Jahr
Living
Culture
STEIERMÄRKISCHE
SPARKASSE-POWERLADY
KUNZFELD-MUHR
20-21
H
HERMANN
NITSCH
TEIL II
TE
Erlesen Sie Kultur!
LIVING LADYPOWER
AWARD
ORIGINAL POWERPLATES
S
Z
IM ATRIUM GRAZ
INHALT
04.........MYSTERIUM NITSCH
Zu Gast in Schloss Prinzendorf
Teil II unserer Serie
IL MISTERO NITSCH
Ospiti nel Castello di Prinzendorf
Parte 2a. della nostra serie
14.........DACHSTEIN:CULTLodenwalkerLiteratur-Kalender 09
16.........LIVING LITERATURE
Michael Krüger zu Gast in Graz
06.........ABENDS IM SACHER
Was gibt es Neues, Herr Leitgeb?
Al Sacher di sera: che cosa c‘è di
nuovo, Signor Leitgeb?
07.........LIVING OPERA
Grazer Oper
08.........LIVING LIFE
Original Powerplates im Atrium Graz
Geschäftsführer Holger Lutter
im Gespräch
10.........LIVING ADVENTURE
Hans Hass und der weiße Hai
Il documentarista cinematografico del mare: „Sono
innamorato degli squali“
12.........DACHSTEIN:CULT
Direttore della Casa Editrice
Hanser Michael Krueger ed
Autore, ospite di Graz
18.........LIVING SPIRIT
Bischof Kapellari über Gott
und die Welt
S.E.il Vescovo Kapellari a
colloquio con Living-Culture
sul tema Dio ed il mondo
20.........LIVING CULTURE
LADYPOWER
Runde 3: Die nominierten
Powerladys
terzo turno: Le nuove
powerladys
24.........LIVING ITALY
Barcolana in Triest
Carmela Cipriani: Dichiarazione
d´amore a Venezia
HERBSTATELIER
3 Künstler allein auf fast 3000 Metern
Tre artisti soli, nella neve, a
quasi 3000 metri di altitudine
30......... LIVING PEOPLE
Anna Badora, wie führt Frau Regie?
Sie halten die 5. Ausgabe von Living
Culture in Händen. Gleich einmal
eine Überraschung für Sie: Auf Grund zahlreicher Leserbriefe und angesichts des zunehmenden Angebotes von teils unerquicklichen
Gratiszeitungen, die sich mit Kultur nur etikettieren, bemühen wir uns, für Sie von nun
an öfter als bisher zu erscheinen. Wir reden
nicht von Kultur, wir liefern sie Ihnen. Neulich
fragte mich mein Schulkollege, nachdem er
nach ewigen Zeiten bei Fellnermedia jüngst
Freiberufler wurde, was denn eigentlich
der zentrale Gedanke hinter der Kulturzeitung Living Culture sei. Der Gedanke ist klar:
Kultur so zu präsentieren, wie es sich heute gebührt, nicht als etwas Absonderliches
für Außenseiter, Freaks oder „pseudoelitäre
Snobs“. Kultur ist anders, Kultur ist wie die
Luft zum Atmen, sie ist wichtig und notwendig, aber nicht immer schwerlastig, Kultur
kann auch schlicht und einfach sein, einen
Berg zu besteigen oder abends ins Sacher zu
gehen. Kultur ist aber auch, Künstler bei ihrem Schaffen zu beobachten und die eigene
Kreativität wieder zu entdecken. Kultur sind
die Grazer Oper, das Schauspielhaus ebenso
wie Dachstein:Cult, wo im Herbstatelier 2008
die polnische Allrounderin Bianka Rolando
auf fast 3000 Meter im Künstleratelier von
ihrem Kollegen, dem Schmuckkünstler Peter
Skubic, bei ihrer Erkältung rührend mit Karamelltee aufgepäppelt wurde. Kultur ist aber
natürlich auch die „hohe Kunst“, Literatur,
Drama, Komposition und Malerei, was auch
immer das Herz begehrt. Kultur ist unser Exklusivinterview mit Nitsch, ebenso wie das
mit Michsael Krüger. In dieser Ausgabe gibt
es jede Menge kultureller Gegensätze und
spannungsreicher Themen, bis hin zu den von
Hannes Kartnig empfohlenen Powerplates:
So talkten wir mit jenem Kirchenmann, der
Claudia Haider in ihrer ersten Trauerphase
beistand, über Gott und die Welt und besuchten das Businessforum in der Seifenfabrik. Schon gewusst: Hermann Nitsch war ein
Schulkollege von Hannes Androsch – wie
mir jener neulich verriet. Außerdem lesen
Sie über den Dachstein:Cult-LodenwalkerLiteraturkalender 2009, der im September im
Casineum Graz präsentiert wurde. Die ersten
10 Votings der Living Ladypower-Challenge
erhalten einen Gutschein für einen Jahreseintritt im Tierpark Herberstein. Ich kann nur
sagen: Er-lesen und er-leben Sie Kultur mit
Living Culture!
Mit kreativen Grüßen,
Dr. Monika Wogrolly
monika.wogrolly@living-culture.at
Chefredakteurin
Graz – Wien – Triest – Ramsau a. Dachstein
To be connected to Living and Culture
Permeatevi di cultura !
Vi è appena arrivata la 5a. Edizione
di Living Culture. Ed eccovi subito una
sorpresa: a seguito delle numerose lettere
ricevute dai lettori e considerata la sempre
crescente offerta di giornaletti gratuiti, per
lo più non proprio apprezzabili, che si danno un‘apparente impronta culturale, noi ci
adoperiamo per poter pubblicare d‘ora in
poi la nostra rivista con maggior frequenza
di quanto fatto sinora. Noi non ‘parliamo‘ di
cultura: noi la mettiamo a vostra disposizione. Di recente un mio compagno di scuola,
fratello della Consigliera della Stiria, divenuto
recentemente libero professionista dopo un
lunghissimo periodo di attività con la ‘Fellner
Media‘ mi chiedeva quale fosse l‘idea di base
della rivista culturale Living Culture. L‘idea
è chiara: presentare la cultura nel migliore
dei modi e non come cosa intesa per profani, freaks o pseudoelitari snobs. La cultura è
altra cosa, la cultura è come l‘aria che si respira, è necessaria ma non sempre pesante.
Cultura può anche consistere nello scalare
una montagna o andare la sera al Sacher. Ma
cultura è anche osservare gli artisti nella loro
fase creativa e riscoprire la propria stessa creatività. Cultura è il teatro dell‘Opera di Graz,
cultura è il teatro di prosa allo stesso modo di
Dachstein:Cult, dove, nell‘,‘atelier‘‘ d‘autunno
2008, a quasi 3000 metri di altitudine, la poliedrica creatrice polacca Bianka Rolando è
stata curata in maniera commovente della sua
infreddatura e nutrita con thè caramellato dai
suoi colleghi e dall‘ultrasettantenne artista
orafo Peter Skubic. Ma la cultura è natural-
mente anche ‘arte di alto livello‘, letteratura,
drammi, composizione, pittura e molto altro.
La cultura è Nitsch così come lo è Egon Capellari. In questa edizione vi è una quantità di
contrasti culturali e di temi eccitanti fino alla
pedana vibrante consigliata da Hannes Kartnig: abbiamo anche parlato con quell‘uomo di
Chiesa che è stato vicino alla famiglia Haider
nella fase più acuta del loro lutto parlando
di Dio e del mondo e siamo intervenuti alla
manifestazione organizzata da Kartnig con
la partecipazione di Jazz Gitti che ha cantato
all‘ ‚‘Atrium‘‘, recentemente inaugurato . Inoltre potrete leggere in merito all‘attività dell‘
‚‘atelier‘‘ d‘autunno di Dachstein:Cult e del
Calendario letterario 2009 di Dachstein:CultLodenwalker. Alle prime 10 ordinazioni verrà
riservato, in omaggio, un biglietto di ingresso
nel parco zoologico di Herberstein. Posso solo
dirvi questo: permeatevi di cultura e vivetela
con Living-Culture e compenetratevi nella 2a.
parte della nostra intervista con l‘attraente
Hermann Nitsch nel suo meraviglioso castello
di Prinzendorf. E‘ ben noto: egli era un compagno di scuola di Hannes Androsch, come
mi è stato da questi recentemente rivelato al
Businessforum Werner Groebl.
Un saluto creativo.
Dr. Monika Wogrolly
LIVING OPERA
www.living-culture.at
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DACHSTEIN:CULT
MYSTERIUM
NITSCH
Zu Gast in Schloss
Prinzendorf
Teil II unserer Serie
Der Meister des OrgienMysterien-Theaters wurde
heuer siebzig. Und ist kein
bisschen leise. Kürzlich
wurde ein Nitsch-Museum
in Neapel eröffnet, Nitsch
sprüht vor Plänen und
Visionen.
Für 2009/10 hat sich der Mann, dem
die Farbe Rot viel bedeutet, der
aber selbst in Schwarz gekleidet ist, für einen Besuch auf dem Dachstein angesagt
– bei Europas höchstem Kulturstützpunkt
Dachstein:Cult – vorausgesetzt, so Nitsch
wörtlich, eine Seilbahn fahre ihn hoch. Monika Wogrolly, Peter Hatzenbichler und Jan
Zischka (Fotos) waren für Sie zu Gast beim
„Prinzen von Prinzendorf“.
...ich wäre gerne
Kaiser des
Weinviertels...
ler von staatlichen Institutionen gefördert
werden…
Also, sobald ich da jetzt ein Museum kriege, sowohl
Herr Nitsch, wo tanken Sie Kraft? Gibt’s hier hier als auch in Italien, werde ich eigentlich nicht
von staatlichen Institutionen gefördert. Ich geb` ja
irgendwo einen Gymnastikraum?
Also Gymnastikraum gibt es hier keinen. (lacht, denen das ganze Material und so, und da gab es
Anm.) Ich liebe Sport nicht sehr. Ich finde, dass auch solche Dinge wie „Ich bin ein Staatskünstler“
das auch irrsinnig übertrieben wird, so dass man – das ist überhaupt nicht wahr. Ich möchte auch
nichts anderes mehr im Hirn hat als ‚Gewinn’ kein Staatskünstler sein. Wenn, dann bin ich ein Lokalpatriot – das Weinviertel,
und ‚Kalorienverlust’. Diese
das liebe ich. Ich wäre gerne
fürchterlichen
Marterge- NITSCH ÜBER SPORT:
Kaiser des Weinviertels.
räte, die es da gibt auf der
Ich liebe Sport nicht sehr. Prinz sind Sie zumindest.
ganzen Welt mittlerweile.
Diese fürchterlichen Mar- Prinz ja, sagen wir, Prinz.
Also, das vermag mich nicht
zu interessieren. Das sind tergeräte der Fitnesscenter er- Die Gegend hier, die lieFolterkammern, wobei die zeugen mir Unbehagen, die es ben Sie?
Leute gar nicht wissen, dass da gibt auf der ganzen Welt mitt- Ja, jetzt haben sie es halt mit
diesen blöden Windradln …
sie sich selbst foltern. Ich lerweile. Also, das vermag
haben sie es versaut – die
tanke Kraft beim Spazier- mich nicht zu interessieren.
Gegend.
gehen, einem ordentlichen
Rausch, bei einem gescheiten Essen. (Nitschs Assi- Wieso schauen Sie so? Hat das wer gelobt, weil
stent kommt herein und lässt den Meister ein Bild sie jetzt so …?
(lacht) Ich…ich glaub’ ich muss hier raus!
signieren, Anm.)
Ich mach am Dachstein ein Projekt, da kom- Wieso? Das macht doch nichts. Oder kennen Sie
einen Windradl-Besitzer?
men Künstler auf 2700 m…
Als wir hierher gefahren sind, habe ich zu
Ist das nicht ungesund?
Im Gegenteil. Durch den Höhenaufenthalt meinen Kollegen gesagt, dass diese Weite
vermehren sich die roten Blutkörperchen – auch etwas Beengendes, Bedrückendes für
das ist ein natürliches Doping, weshalb so mich hat, wenn die Windräder nicht eine geviele Spitzensportler Höhentraining machen. wisse Dynamik hätten…
Jetzt auch seit Dachstein:Cult Künstler! Wür- (Kopf schüttelnd) Na geh, hör auf! Das war schon
den Sie einmal hinauf kommen, Herr Nitsch, eine Schnapsidee… aber ohne Schnaps.
Vom Weinviertel kommen wir zum Wein. Der
das wäre das Höchste?
Ja, wenn ich rauf fahren kann. (Die Pfauen in Nit- Wein bringt einen ja auch Ekstase, nicht? Transzendenz, über das Seiende hinausgehend.
schs Schlosshof schweigen; Anm.)
Ist Österreich Ihrer Meinung nach ein guter Ja, ja, ja. Ich meine, die Existenzphilosophie predigt, man soll hier sein, man soll da sein, und der
Nährboden für junge Künstler?
Ich hab mich nie geschert um Österreich. Ich bin Zustand ist eigentlich das Wichtigste. Das sagt
kein Patriot. Und das ist mir bei der Fußball Welt- sogar Wittgenstein, obwohl er einer ganz andemeisterschaft immer so auf die Nerven gegan- ren Richtung angehört. Nicht wie die Welt ist, ist
gen. Und da hab ich mich ertappt, ich hab mir das Mystische, sondern dass sie ist. Und diese
so gewünscht, dass die Österreicher mit Bomben ganze Trinkerei und die ganzen Drogen sind der
und Granaten hinaus fliegen – wie´s jetzt auch Versuch diesem „dass“ näher zu kommen und
der Fall war. …Und dann hab ich doch zu ihnen das tatsächlich zu erleben. Und es ist ja so, dass
gehalten. Aber ich habe für Patriotismus nichts musische Menschen meistens gerne trinken, weil
sie die intensiven Zustände lieben.
übrig. Ich bin auf der ganzen Welt zu Hause.
Aber trotzdem funktioniert es so, dass Künst- Sie haben eine sehr innige Beziehung zur
Sprache, Herr Nitsch, und gleichzeitig aber
habe ich auf ihrer Webseite gelesen, dass Sie
bestrebt seien, von der Sprache wegzukommen, sie zu überwinden.
Sprache als Ausdrucksmittel. Nach zwei Weltkriegen, würde ich sagen, singen die Vögel heute
lauter, weil so viel Lärm ist. Sie müssen den Lärm
übertönen. Ich konnte mit der Sprache kein Auslangen mehr finden damals. Ich wollte mit meiner Kunst zum direkten Ereignis, zum direkten
Weiss wie Schnee,
rot wie Blut kommt Hermann
Nitsch 2009 auf den
Dachstein?
Rosso come il sangue
- potremo dare gia'
nel 2009 il benvenuto
sul Dachstein a
Hermann Nitsch?
NITSCHS ÜBER HEIMATLIEBE
Ich hab mich nie geschert
um Österreich. Ich
bin kein Patriot.
sinnlichen Empfinden durchstoßen. Der Oswald
Wiener hat die Sprache in irgendeiner Form überwinden wollen. Die Happening-Künstler auf der
ganzen Welt. Wir wollten ja nur mehr eine performative Kunst ohne Sprache. Und von daher ist
es auch heute noch meine Bestrebung, sprachlose
Kunst zu machen. Zum Beispiel im Burgtheater.
Das Burgtheater ist eigentlich das Institut, wo man
sagt, es sei das wichtigste Institut deutscher Sprache. Und da NITSCH ÜBER DROGEN:
war es mir sehr wichtig, dass
auch das sprachlose Theater in
Diese ganze Trinkerei und
diesem Institut aufgeführt wird.
die ganzen Drogen sind
Ich habe natürlich mein ganzes
der
Versuch
diesem „dass“ näLeben schon geschrieben…
her
zu
kommen
und das
Die Regieanweisungen in meitatsächlich
zu
erleben.
ner Theorie und die Beschäftigung mit der Sprachsubstanz
lassen mich nie ganz los. Aber meine Arbeit war
es (Pfauenschrei ganz laut; Anm. d. Red.) großes
Theater zu entwickeln. (kurze Pause; Anm.) Naja,
dann werd´ ich Sie jetzt durch das Haus führen
lassen.
Danke.
Text: Monika Wogrolly
Foto: Jan Zischka
MYSTERIUM NITSCH
www.living-culture.at
|05
Nitsch sagt: „...ich
liebe Sport nicht
sehr...“
„...Non amo molto lo
sport...“
IL MISTERO NITSCH
Ospiti nel Castello di Prinzendorf
Parte 2a. della nostra serie
Il Maestro del “Teatro dell'orgia e del mistero“ ha
festeggiato da poco il suo 70° compleanno. Ma
non per questo ha abbassato minimamente i toni.
Recentemente è stato inaugurato a Napoli un Museo a lui dedicato e Nitsch continua a sprizzare
programmi e visioni fantasiose.
Il Maestro, il quale ha una partico- gente non si rende conto assolutamente di autolare predilezione per il rosso - men- torturarsi. Traggo energia dal passeggiare, da un
tre lui stesso veste di nero - ha annunciato rumore discreto, da un pasto gradevolmente mouna sua visita al Dachstein, al centro più derato. (un assistente di Nitsch entra e fa firmare
elevato d'Europa di tutela della cultura: il al Maestro un quadro, ndr.)
Dachstein:Cult a condizione - così si è espresso il L'OPINIONE DI NITSCH
Sto elaborando un proMaestro Nitsch - che una SULLO SPORT:
getto sul Dachstein, a
funivia lo porti su.
2.700 m.: molti Artisti ci
Non amo molto lo sport. verranno...
Questi orribili strumenti di Ma non è malsano, non è
Monika Wogrolly, Peter Hatzenbichler e Jan martirio dei 'fitnesscenter' mi caus- pericoloso?
Zischka per le fotografie ano un malessere fisico: ve ne sono Al contrario: la permanenza
hanno fatto visita per voi in tutto il mondo al giorno d'oggi. ad alta quota fa aumentare
alla residenza del Maes- Tutto ciò non potrebbe intei globuli rossi - è una specie
tro nel Castello di Prin- ressarmi di meno
di doping naturale: è per
zendorf.
questo motivo che tanti atleti di rilievo si allenano ad alta quota. Per di più
Maestro Nitsch, da dove trae la sua energia? ora esiste anche Dachstein:Cult Artisti! Verrebbe
Esiste qui da qualche parte una sala di gin- una volta su, Maestro Nitsch? Sarebbe il massimo
nastica?
!.
No, qui non c'è nessuna sala di ginnastica.(ride, Beh, se ci posso venire con un mezzo....(I pavondr). Non amo molto lo sport. Trovo che tutto ni nel parco del Castello di Nitsch non si fanno
ciò sia assurdamente esagerato talché la gente sentire,n.d.r.)
non ha altro per la testa che 'vincere' e 'perdere
calorie'.
Secondo la sua opinione, l'Austria è un terreQuesti orribili strumenti di martirio, che si trova- no fertile per giovani artisti?
no ormai in tutto il mondo, non potrebbero in- Non ho mai avuto un particolare interesse per
teressarmi di meno. Sono camere di tortura e la l'Austria. Non sono un patriota. E ciò mi ha dato
particolarmente ai nervi durante i Mondiali di
Calcio. E me ne sono sorpreso. Avrei tanto desiderato che gli austriaci venissero buttati fuori
con le bombe... come poi è avvenuto...Ma alla
fine ho tifato lo stesso per loro. Ma per quanto
riguarda il patriottismo non ho altre pulsioni. Mi
sento a casa mia in tutto il mondo.
Tuttavia abitualmente gli Artisti vengono
supportati da Istituzioni statali.
Non appena dispongo di un un museo sia esso in
Austria o in Italia non verrò per la verità supportato da Istituzioni di Stato. Passerò a loro tutto il
materiale: e poi correva anche voce che io fossi
un 'Artista di Stato' il che non è affatto vero. Non
desidero proprio essere un Artista di Stato: Se lo
fossi, diventerei un patriota locale.
E' la Regione del Vino che io amo. Vorrei tanto
diventare l'imperatore di questa Regione.
Principe lo è comunque, per lo meno.
Principe si, diciamo Principe.
essere presenti e la propria condizione è la cosa
più importante. Lo dice addirittura Wittgenstein,
sebbene egli appartenga ad un'altra tendenza.
L'elemento mistico non è tanto il fatto del 'come'
esiste il mondo quanto piuttosto il fatto stesso
che il mondo esiste. E tutto questo bere e drogarsi sono il tentativo di avvicinarsi all'elemento
mistico e di fare in tempo a viverlo effettivamente. In effetti è noto che gli amanti dell'Arte
per lo più bevono volentieri perché amano le sensazioni intense.
Lei ha una relazione molto intima con la parola, Maestro Nitsch, ma nel contempo ho
letto nel suo sito WEB che lei si sforza di allontanarsi dalla parola, di superarla.
Parola come mezzo di espressione. Direi che
dopo due guerre mondiali, oggi gli uccelli cantano più forte perchè c'è tanto rumore. Sono
costretti a soverchiare il rumore. Allora non mi
riusciva di trovare più alcuna soddisfazione nella parola. Con la mia arte volevo arrivare direttamente all'evento, alla
Questo territorio, dove
L'AMOR DI PATRIA PER NITSCH
sensualità. Era...tutti noi
lei vive, lei lo ama?
abbiamo....Oswald Wiener
Già, ora lei si riferisce a
Non ho mai avuto un par- ha voluto superare la parola
questa stramba ruota a
ticolare interesse per
vento....l'hanno rovinato,
in qualche modo. Ed anche
l'Austria.
Non sono un patriota
il posto (guarda stupito in
tutti gli artisti 'happening'
giro, ndr) Perché guarda
in tutto il mondo. Volevacosì? Qualcuno ha apprezzato questo posto, mo soltanto un'arte 'performante' ma senza la
dato che lei ora...
parola.. E da ciò deriva ancora oggi il mio sforzo
(ride) Io...io credo che devo andarmene da qui!
di fare arte senza parola.
Per esempio nel Burgtheater. Il Burgtheater è, a
Perché? Non fa nulla. Oppure lei conosce quanto si dice, l'istituzione più importante per la
qualcuno che possiede una ruota a vento?
lingua tedesca. Ed è stato molto importante per
Quando siamo venuti qui ho detto ai miei col- me che il Teatro senza parola sia andato in scena
leghi che questo grande spazio ha per me anche in quella istituzione. Naturalmente durante tutqualcosa di soffocante, di opprimente, se non ta la mia vita ho scritto molto...le indicazioni per
fosse per le ruote a vento che danno un certo la regia secondo la mia teoria e non smetto mai
senso di dinamicità...
del tutto di occuparmi dell'essenza della lingua.
(Scuotendo la testa, ndr) Ma via, finiamola! Era Ma il mio lavoro è stato (si ode un forte grido di
un'idea con i fumi della grappa...ma senza grap- pavone,ndr) di sviluppare un grande Teatro.(brepa.
ve pausa, ndr.). Beh, ora vi farò accompagnare a
vistare la casa.
Partiamo dalla regione del vino per arrivare
al vino. Il vino in fondo produce anche ebb- Grazie.
rezza, no? Trascendenza, fino a superare ciò
che esiste.
Si, si, certo. Voglio dire la filosofia dell'esistenza Testo: Monika Wogrolly
predica che bisogna essere presenti, occorre Foto: Jan Zischka
06| LIVING SPIRIT OF TRADITION
im Sacher
ABENDS
„WAS GIBT‘S NEUES, HERR LEITGEB?“
Mit René Leitgeb ist seit 1. Oktober ein neuer
Geschäftsführer und Küchenchef im Café Sacher in Graz.
Nun werden die Grazer Gäste auch abends mit kulinarischen
Köstlichkeiten aus dem Traditionshaus Sacher verwöhnt.
Herr Leitgeb, können Sie uns sagen, welche Akzente Sie „als neuer
Mann“ im Hause Sacher in Graz setzen?
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem
neuen Abendrestaurant. Es war der Wunsch
von Frau Diplomkaufmann Gürtler, dass wir das
Abendgeschäft ausbauen und mit der schönen
Galerie hier im Inneren ein Abendrestaurant einrichten. Zentral ist dabei, dass wir hochwertige
Qualität anbieten, zum Teil auch kreativ von der
Küchenlinie her arbeiten, trotzdem aber auch als
den Kontrapunkt die klassische Wiener Küche
anbieten, für die das Sacher berühmt ist.
Wie lange ist dann geöffnet?
Abends bis 22 Uhr gibt es die Küche, und bis 23
Uhr haben wir geöffnet.
Sie sind Geschäftsführer und auch Küchenchef. Wie ist es in dieser Doppelrolle, ist das
nicht schwierig zu managen?
Zum einen habe ich im Service einen sehr guten
Mann, der mich schon seit Jahren begleitet, und
auch in der Küche ein tolles Team. Aber die Doppelaufgabe hat mich immer gereizt und fasziniert – ich
habe das die letzten Jahre immer schon so gehabt.
Ich finde das auch total wichtig, denn das größte
Qualitätsmerkmal liegt in der Küche, und wenn die
Person in der Küche das im
Ich weiß aus Erfahrung, Blut hat, ist es etwas ganz
dass unsere italienischen anderes, als wenn ein GeGäste die traditionelle Wiener schäftsführer da ist, der nur
Küche sehr zu schätzen wissen. administrativ tätig ist.
Das heißt, Tradition und
Experimentierfreudigkeit
prägen Ihr kulinarisches
Spektrum?
Es ist so, dass natürlich das
eine das andere nicht aus- Wobei ich sagen muss, dass
schließt – es soll für jeden mein Küchenstil für den moder- Da wir auch in Italien
was dabei sein. Unser Unvertreten sind, gibt es
nen Part sehr mediterran
ternehmen ist naturgemäß
etwas, das Sie unseren
geprägt ist.
traditionell, aber trotzdem
italienischen Gästen naauch sehr modern orienhelegen würden, wenn
tiert. Und ich glaube, das spricht auch für das sie hier nach Graz ins Café Sacher zu Besuch
Sacher.
kommen?
Ich weiß aus Erfahrung, dass unsere italienischen
Abendrestaurant heißt jetzt, ab 19 Uhr?
Gäste die traditionelle Wiener Küche sehr zu
Es ist so, dass wir ab 18 Uhr alles für das Abendre- schätzen wissen. Wobei ich sagen muss, dass
staurant gedeckt haben, im speziellen Ambiente mein Küchenstil für den modernen Part sehr
der Galerie. Die Karte gibt es natürlich auch zu mediterran geprägt ist. Ich verwende natürlich
Mittag, da sind wir flexibel und möchten nie- regional österreichische Produkte, das ist meine
manden ausschließen, der hier zu Mittag essen Philosophie, aber von der Zubereitung und Verwill.
arbeitung habe ich von meiner Mittelmeer-Vergangenheit sehr viel mitgenommen.
Ladypower aus Wien am Eröffnungsabend: Leitgeb (Bildmitte) zwischen
Dkfm. Gürtler (re. im Bild) und Angelika Hager (li. im Bild)
Wo haben Sie da Erfahrung gesammelt?
Ich habe 2 Jahre in Spanien gearbeitet, und von
der Leichtigkeit der Gerichte sehr viel mitgenommen. Also, dass man zum Beispiel versucht, sehr
viel mit Olivenöl zu kochen.
René Leitgeb
Der neue Küchenchef René Leitgeb
(Bild oben) schwingt den kreativen
Kochlöffel im Grazer Sacher. Und
zeichnet für die Gesamtkomposition
aus Café und Restaurant verantwortlich. Jetzt auch für Genießer im
Abendrestaurant...
Was ist Ihr Neujahrsvorsatz für 2009?
Mein Wunsch wäre, dass wir die Gäste hier begeistern, das ist mir absolut das Wichtigste.
Ein Schlusswort oder eine weitere Empfehlung für Ihre Gäste?
Mein Tipp an die Gäste: In der Weinbar einen
Aperitif zu sich zu nehmen, sich mit Fingerfood
verwöhnen zu lassen und dann in den gediegenen Rahmen des Abendrestaurants zu gehen,
um unsere Spezialitäten zu genießen. Für den
perfekten Abend ist gesorgt!
René Leitgeb, nuovo ‚chef‘ del ristorante e dalla cucina dell‘Hotel
Sacher di Graz: ‚‘ So per esperienza, che i
nostri tradizionali ospiti italiani apprezzano molto la cucina tradizionale viennese;
devo dire peraltro che, per quanto concerne l‘aspetto moderno della nostra offerta, il mio stile culinario ha un‘impronta
decisamente mediterranea ‚‘
Text: Monika Wogrolly
Foto: Max Anelli-Monti
6
FujiFilm
7
FujiFilm
8
FujiFilm
10
FujiFilm
FujiFilm
5
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FujiFilm
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7
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8
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6A
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5
9
5A
20.
BERGFILM-
Robert Schauer (Bild rechts) ist
passionierter Extrembergsteiger,
Starfilmer und Initiator des Bergund Abenteuerfilmfestivals und
wurde im November 2008 mit
einem Josef Krainer-Heimatpreis
für seine Leistungen um das
Land Steiermark ausgezeichnet.
Robert Schauer, appassionato di alpinismo estremo,attore cinematografico e promotore del Festival del Cinema dell‘alpinismo e dell‘avventura è
stato conferito nel novembre 2008
il premio Patria intitolato a Josef
Krainer per il suo fattivo contributo a
favore del Land Stiria
FESTIVAL
Messners Passion for limits
Robert Schauer
Initiator des Bergfilmfestivals
Das Internationale Berg+Abenteuer Filmfestival, initiiert von Robert Schauer, fand im
November zum 20. Mal statt. Robert Schauer war der erste Österreicher am Gipfel des
Mount Everest 1978. Insgesamt bestieg er
5 Achttausender und nahm an zahlreichen
Expeditionen teil. Mit Reinhold Messner
verbinden ihn gemeinsame Expeditionen
auf den Mount Everest. Messner stellte plastisch die Faszination des Menschen für Extremsituationen dar. Einer von Messners Beweggründen, am Limit zu sein: „Das Leben
besteht nicht darin, dass wir es verschlafen
oder aus Angst versäumen.“ Er strich aber
auch die Symbiose Berg-Mensch-Natur hervor und betonte den völkerverbindenden
Charakter des Bergsteigens und der Möglichkeit, neue Kulturen kennenzulernen.
Messners Resumée: Das Leben ist das wertvollste. Von sich selbst gibt er zu: „Ich bin
und bleibe ein Eroberer des Nutzlosen.“
LIVING OPERA
www.living-culture.at
|07
AUFTAKT
des Neuen Jahres
in der Grazer Oper
GRAZER OPER PRÄSENTIERT
Das Grazer Philharmonische Orchester wird
auch das Jahr 2009 wieder mit einem Neujahrkonzert begrüßen.
Ganz ohne Wiener Walzer wird dieser Abend
ein musikalisches Verwöhnprogramm, mit
italienischen Arien aus Puccinis „Edgar“,
„Tosca“ und „La Rondine“, aus Francesco
Cileas „L’Arlesiane“ sowie aus Franz Lehárs
Operetten „Der Zarewitsch“, „Paganini“ und
„Das Land des Lächelns“, kombiniert mit orchestralen Höhepunkten wie der Ouverture
zu Ermanno Wolf-Ferraris Opernspaß „Susannas Geheimnis“, dem Zwischenspiel aus
Puccinis Frühwerk „Le Villi“, der funkelnden
Overture zu Emil von Rezničeks „Donna Diana“, dem „Tanz der Stunden“ aus Amilcare
Ponchiellis „La Gioconda“ und schließlich
Lehárs „Gold und Silber“.
Und mit Lehárs Concertino für Violine, der
„Médidation” aus Jules Massenets „Thais”
sowie “La Campanella” von Niccolò Paganini wird der junge Geiger Stefan Tarara sein
großes Talent unter Beweis stellen.
Chefdirigent Johannes Fritzsch hat diesmal
Publikumsliebling Margareta Klobučar und
den jungen französischen Tenor Jean-François Borras, dem Grazer Opernpublikum aus
der vergangenen Saison als Edgardo in „Lucia di Lammermoor“ als Ausnahmetalent bekannt, eingeladen, den Abend zu einem genussvollen und vergnüglichen Ersten Abend
des Jahres zu machen.
Jörg Koßdorff inszeniert Nabucco
Nabucco
Das Musical-Großereignis
W
rung zum Gott der Hebräer geheilt wird, wieder zu Verstand kommt und den Israeliten
die Freiheit schenkt.
Ein Werk, das durch die Kombination von
groß dimensionierten Chorszenen - allen
voran der berühmte Gefangenenchor -, und
Szenen von eindringlicher Bildhaftigkeit bis
heute ungebrochene Anziehungskraft ausstrahlt.
Chefdirigent Johannes Fritzsch wird das Grazer Philharmonische Orchester leiten, und es
singen u.a.: Mark Rucker, Taylan Memioglu,
Stefan Kocán, Mlada Khudoley und Katerina
Jalovková.
Premiere:
illiam Shakespeares Drama um Romeo
und Julia holte Leonard Bernstein aus
dem mittelalterlichen Verona ins New York
der 50er Jahre.
Er schuf mit seiner Musical-Version der Geschichte um unglückliche Liebe, Gewalt und
Tod ein Meisterwerk, das ganz neue Maßstäbe für die Gattung Musical setzte. „Tonight,
Tonight“, „America“, „I feel pretty“ oder
„Maria“ sind bereits Klassiker und das spätestens seit 1961, als das Werk verfilmt wurde
und 10 Oscars erhielt.
Sehr nahe an der Adaptation und der Ausstattung des Filmes orientiert - also sozusagen „realistisch“- ist auch die Inszenierung
am Grazer Opernhaus.
Das äußerst erfolgreiche Leading-Team Josef
Ernst Köpplinger (Regie) und Ricarda Ludigkeit (Choreographie), die seit ihren Publikumssensationen „Jesus Christ Superstar“
oder zuletzt „Les Miserables“ als die MusicalMacher schlechthin gelten, erarbeiten an
der Grazer Oper nun diesen Meilenstein der
Musical-Literatur: Den tödlichen ethnischen
Konflikt zwischen zwei sich bekriegenden
Gangs in New York. Eine innige Liebesbeziehung, die über diese Kluft hinweg erblüht.
Und am Ende bleibt die Hoffnung, dass der
tragische Tod Tonys die Feindseligkeiten beenden wird.
Die Besetzung mit großartigen Darstellern,
unter ihnen Publikumsliebling Daniel Prohaska als Tony, Katja Reichert als Maria, und die
aus „Musicals - Die Show“ weithin bekannte und beliebte Nazide Aylin in der Rolle
der Anita, sowie das gesamte Ensemble mit
tanzenden Sängern und singenden Tänzern
(die Mitglieder des Balletts zeigen ungeahnte
Talente!) versprechen eine virtuose Performance.
Das Grazer Philharmonische Orchester mit
dem Shooting-Star Dirk Kaftan am Pult sorgt
für musikalische Höhepunkte. Somit sollte
dem nächsten Musical-Erfolg an der Grazer
Oper nichts im Wege stehen. Toi-Toi-Toi!
Premiere:
Samstag, 13. Dezember 2008, 19.30 Uhr
Samstag, 24. Jänner 2009, 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen:
Weitere Vorstellungen:
Jörg Koßdorff
WEST SIDE
STORY
ab 13. Dezember in der Grazer Oper.
BÜHNENBILDNER,
INTENDANT,
REGISSEUR:
„Nabucco“ erzählt die alttestamentarische
Geschichte des Babylonierkönigs Nebukadnezar, der nach der Eroberung Jerusalems und
Gefangennahme des Volkes Israel sich selbst
zum Gott machen will, daraufhin mit Wahnsinn geschlagen, und erst durch seine Bekeh-
Daniel Prohaska
Donnerstag, 1. Jänner 2009, 19.30 Uhr
Johannes Fritzsch und das Grazer
Philharmonische Orchester
In seiner letzten Saison ist der Intendant der
Grazer Oper, Jörg Koßdorff, in seiner beruflichen Vielfalt noch lange nicht am Höhepunkt angelangt.
Seine „Bühnenkarriere“ begann er als Statist
neben seinem Architekturstudium. In der Zeit
als langjähriger technischer Direktor der ehemals Vereinigten Bühnen Graz war und ist er
bis heute ein höchst anerkannter Bühnenbildner zahlreicher Produktionen. Nun, am
Ende seiner fünfjährigen Intendanz an der
Grazer Oper, wird Jörg Koßdorff Verdis große
Erfolgsoper selbst inszenieren und dabei sein
eigener Bühnenbildner sein. Er macht damit
dem Opernpublikum und auch sich selbst ein
„Abschiedsgeschenk“ besonderer Güte.
Katja Reichert
28.1., 4.2., 8.2. (15.00 Uhr), 12.2., 27.2.,
7.3., 13.3., 22.3. (18.00 Uhr), 17.4., 24.4.,
10.5. (18.00 Uhr), 20.5., 26.5., 4.6., 14.6.
(18.00 Uhr) und 17.6.
17.12., 20.12., 26.12. (18.00 Uhr),
27.12., 30.12., 7.1., 8.1., 17.1., 18.1.
(18.00 Uhr), 23.1., 5.2., 7.2., 13.2., 28.2.,
5.3., 15.3. (15.00 Uhr), 24.3., 3.4., 8.4.,
11.4., 12.4. (18.00 Uhr), 16.4., 9.5., 16.5.,
22.5., 23.5., 12.6. und 19.6.
Beginn jeweils 19.30 Uhr, sofern nicht
anders angegeben.
Beginn jeweils 19:30 Uhr, sofern nicht
anders angegeben.
www.buehnen-graz.com/oper
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08| LIVING LIFE
ORIGINAL POWERPLATES
IM GRAZER ATRIUM:
Das schnelle GEHEIMNIS
vollkommener FITNESS
Wir sondierten mit Geschäftsführer
Holger Lutter das Geheimnis der Powerplates. Und kamen in eine Oase
des Alltags, das jüngst eröffnete Atrium am Grazer Eggenbergürtel.
Herr Lutter, es gibt ja inzwischen viele dieser
sogenannten „Power Plates“ unter anderem
Namen als Imitate zu kaufen. Was halten Sie
davon?
Es gibt mittlerweile über fünfzig Mitbewerber,
aber es gibt keinen einzigen, bei dem die Plate
das gleiche Schwingungsverhalten hätte wie
bei der Power Plate. Die meisten, wahrscheinlich
neunzig Prozent dieser Platten, machen nichts
anderes als hin und her zu wackeln beziehungsweise rauf und runter. Die Power Plate bewegt
sich in alle denkbaren Bewegungsrichtungen,
das ganze wird mikroprozessorgesteuert. Es ist
auch ganz egal, wo man steht, man hat immer
den gleichen Trainingseffekt.
Woher kommt die Idee der Power Plate?
Die Technologie kommt aus Russland; sie wurde
für die Raumfahrt entwickelt, um dem durch die
Schwerelosigkeit im All bedingten Muskel- und
Knochenschwund entgegenzuwirken. Darauf
wurde der holländische Fußballtrainer Guus van
der Meer aufmerksam, hat die Wirkweise studiert, sein eigenes Modell gebaut und hat sich
diese Technologie patentieren lassen. Die Geräte
sind nicht nur technisch ausgefeilt, sondern auch
nach Feng-Shui Kriterien gestaltet.
Zuerst wurde die Power Plate nur im Reha-Bereich
eingesetzt, für Sportler nach Verletzungen, da
man auf der Plate trainieren kann, ohne dass man
den Gelenkwinkel verändern muss. Das heißt, ich
kann Muskeln aufbauen, ohne die Gelenke zu belasten. Seit ungefähr sechs, sieben Jahren wird die
Power Plate auch im Fitnessbereich und im Leistungssport eingesetzt, sowie im Beauty-Bereich.
Die Plate stimuliert den Stoffwechsel und wird
daher auch bei Übergewicht eingesetzt.
Wie sieht das erste Training aus, wenn man
hier im Atrium Perfect Body anfängt?
Zuerst mal wird mit dem Kunden besprochen,
was er mitbringt: was sind seine Ziele, was hat
er schon alles gemacht – da gibt es welche, die
schon einen langen Leidensweg hinter sich haben, beim Thema Übergewicht zum Beispiel:
etliche Diäten, oder Wirbelsäulenschäden und,
und, und. Ein Fitnesscheck erfolgt, dann wird
geschaut, was wir für den Kunden tun können:
Das Probetraining nach dem Gespräch läuft so
ab, dass man als Trainer drei, vier Übungen auswählt, von denen man glaubt, dass der Kunde
einen Soforteffekt hat. Auch wenn er sich nicht
für eine Mitgliedschaft entscheidet, soll es trotzdem gut für ihn gewesen sein.
Soforteffekt – das heißt, man merkt es unmittelbar nach dem Training?
Man merkt es sofort! Da geht es um Beweglichkeitsverbesserung schon nach dreißig Sekunden,
es geht darum, den Stoffwechsel anzukurbeln.
Eine Aufwärmübung, für die man im Fitnesscenter dreißig Minuten auf dem Laufband trainieren
muss, kann ich hier in dreißig Sekunden machen.
Gibt es gewisse Mindestvoraussetzungen,
auch körperliche, die man mitbringen muss?
Nein, nur 18 muss man sein.
Die Powerplates
im Grazer Atrium
warten darauf, von
anspruchsvollen
Powerladys und
Powerjungs getestet
zu werden
(Holger Lutter links
im Bild)
All‘ ‚Atrium‘ di Graz, le
‚Powerplates‘ aspettano di essere testate
da voi.
Text: Peter Hatzenbichler; Foto: Atrium
Dinner&
Casino
Täglich kulinarischer Genuss
bis 01 Uhr morgens!
Casino Restaurant + 43 (316) 82 13 80
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Das Eröffnungsfest der KSG vereinte Menschen,
Kulturen und
Künste
Angelika VautiScheucher im
Gespräch
August Schmölzer
ist überzeugt dass
KULTUR MENSCH
MACHT
Kulturlandesrat
Dr. Kurt Flecker
freute sich beim
Eröffnungsfest
über die neue
Lage und offene
Positionierung
der KSG
Kultur
Service
Gesellschaft
Die Kultur Service Gesellschaft (KSG)
präsentiert sich jetzt in neuer Umgebung mit
einem erweiterten Angebot und noch mehr
Öffnung zur Kulturszene und zum interessierten
Publikum. Der kulturSERVICEpoint und die
kleine, aber feine Galerie G69 wollen neue
Akzente in Graz setzen.
„Wir haben jetzt auch ein multimediales Rechts- und Steuerberatung „Künstler haSchaufenster in Zusammenarbeit mit der ben Recht“, die zweimal im Monat stattFH Joanneum, das auf eine breite Palette findet und auf spezielle Problemstellungen
von Künstlerinnen und Künstlern aufmerk- im künstlerischen Bereich eingeht und die
sam macht – wir stellen Kunst und Kultur Förderung von internationalen Kooperatiins Schaufenster, wir kommunizieren“, so onen.
KSG-Geschäftsführerin Angelika Vauti- Die Initiative KULTUR MACHT MENSCH
Scheucher.
der Kultur Steiermark wird von der KSG
Kommunikation ist das
unterstützt. Das Motto
Schlagwort, das die AusKulturlandesrat Kurt Fle- ist bewusst provokant
richtung der KSG in becker: „Straßenlokale wie gewählt und möchte
sonderem Maße prägt. dieses sind sehr niederschwellig, zu einer Diskussion auf
Das
Hauptaugenmerk und das ist gut für jene, die be- breiter Ebene anregen.
liegt auf dem Dialog mit
wusst Service suchen, aber auch Ziel ist es, den Stellenallen Kunst- und Kulwert von Kunst und Kulfür alle Leute, die so hereinschauturschaffenden in der
tur im gesellschaftlichen
en. Die Lage kann besser nicht
Steiermark und in der
Bewusstsein zu erhösein – nach dem Kaiser Josef-Platz hen. War die Botschaft
Vermittlerfunktion zwischen Kultur und „Kon- kann man da einfach hebisher besonders stark
sumenten“. Nicht zuletzt reinschauen.“
im öffentlichen Raum
aus diesem Grund stellt
präsent, so gibt es jetzt
die Mediaplanung einen wesentlichen Be- auch Leseabende in Zusammenarbeit mit
standteil der Arbeit dar. In enger Zusam- den „Lichtungen“ zu diesem Thema in den
menarbeit mit den steirischen Kunstschaf- Räumen der KSG am Glacis.
fenden wird ein maßgeschneiderter Mix für
ihre Öffentlichkeitsarbeit erstellt, der auch Foto: Heimo Binder, Max Anelli-Monti
den „Werbepool“ umfasst, der besonders
günstige Außenwerbung ermöglicht. Das
Spektrum der KSG ist allerdings viel weiter gefasst: kostengünstige Fortbildung,
Medienkooperationen, NEWSletter zum
steirischen Kulturgeschehen, umfangreiche
Information im Internet. Exemplarisch seien
hier nur das Kalendarium und die Präsentation steirischer Künstlerinnen und Künstler
(„ARTfaces“) angeführt. Zudem betreibt
Glacisstraße 69,
die KSG im „Rondo“ in Graz 12 Ateliers des
8010 Graz
Landes Steiermark, wo heimische und interTelefon: (0316) 877 / 2446,
nationale KünstlerInnen auf Initiative von
Fax-DW: 2477
Landeshauptmannstellvertreter Kurt
office@kulturservice.steiermark.at
Flecker ideale Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten vorfinden. Weitere Aufgaben der
www.kulturservice.steiermark.at
KSG sind die Organisation der kostenlosen
10|
LIVING ADVENTURE
TROTZ SEINER BEGEGNUNG
MIT EINEM WEISSEN HAI SAGT
PROFESSOR HANS HASS:
Unterwasserfilmpionier Hans Hass:
„Haie sind schön. Sie
sind elegant. Ich bin
verliebt in Haie.“
‚‘ Gli squali sono belli.
Sono eleganti. Sono
innamorato degli
squali.‘‘
„ICH BIN
VERLIEBT
IN HAIE“
Der Pionier der Tiefseeforschung und weltweit erste Unterwasserfilmer feiert nach seiner
Frau und Forschungspartnerin Lotte, die heuer 80 wurde, im Jänner einen runden Geburtstag. Lotte Hass gebührt der größte Respekt für ihre Leistungen als erste Tiefseefotografin,
Tauchpionierin und „Mädchen auf dem Meeresgrund“, so der Buchtitel ihres autobiografischen Werkes, und ihr Gatte Hans Hass ist u.a. für seine einzigartigen Unterwasseraufnahmen und Errungenschaften im Forschungsbereich der Energon-Theorie zu würdigen.
(Teil 1 der Serie: 2 Menschen auf dem Meeresgrund)
Herr Professor, Sie haben für Fotound Filmaufnahmen bewusst Haie
angelockt. Hatten Sie keine Angst?
Ich hatte zunächst keine Angst, aber eines Tages
begegnete mir ein fast vier, fünf Meter langer Hai,
der schwamm um das Riff herum und kam auf
mich zu. Ich bin mit meiner Unterwasserkamera
dem Hai sofort entgegen geschwommen, um
eine schöne Nahaufnahme von ihm zu machen,
und er kam auf mich zu, und ich kam auf ihn zu.
Und auf einmal ist er erschrocken und schnell
davon geschwommen. Da stellten wir also fest,
dass man Haie erschrecken kann, indem man
auf sie los schwimmt. Die Haie hatten noch nie
einen Menschen gesehen. Sie haben dafür auch
kein angeborenes Beuteschema. Daher zeigen sie
sich scheu, und es ist sehr schwierig überhaupt
an Haie heran zu kommen. Das haben heute viele
Taucher in aller Welt gesehen. Die möchten alle
an Haie herankommen und finden nirgends Haie.
machten wir in Griechenland, wo man uns erzählte, wenn Sie Haie sehen wollen, müssen Sie dorthin gehen, wo Raubfischer sind, man nennt das
Dynamitfischer. Das war natürlich streng verboten
und ist es heute noch, aber da gibt es Fischer, die
eben Bomben werfen, und dann ist das Meer
voll von toten Fischen, die da herum zucken. In
der Nacht kommen die Fischer dann wieder, und
dann sind die großen Fische da, die diese toten
Fische fressen. Und auf die haben es die Fischer
abgesehen. Dann haben wir in Santorin Haie zu
sehen bekommen, die bei einer Dynamitexplosion
sehr schnell herbei schwimmen. Da konnten wir
für diesen ersten Film sehr schöne Aufnahmen mit
etwa fünfzehn Haien rings um uns machen. Aber
die Haie waren an uns völlig uninteressiert. Die
waren nur an den toten Fischen interessiert.
Jetzt gibt es bereits für Touristen ein geführtes „Shark Feeding“ – das habe ich auf
Bora-Bora miterlebt.
Bora-Bora ist eine wunderbare Gegend. Sind Sie
auch mit dem Tauchgerät unter Wasser gegangen?
Waren Sie in den 30er Jahren schon auf Tauchgang oder schnorcheln?
Nur schnorcheln. Wir konnten nicht mehr als 18
oder 20 m tauchen, sind
immer rauf und immer run- HASS ÜBER SEINE BEGEGNUNG
ter. Als ich zurückkam, fuhr MIT EINEM 4 METER LANGEN
ich nach Lübeck zum Trä- WEISSEN HAI:
gerwerk und schilderte denen die Situation. Und die
„Aber ich konnte den Stock
sagten, na, wir können Ihnicht einsetzen, der Hai war
nen natürlich auch Pressluft- schon so nah. Jetzt habe ich mir
flaschen machen, oder aber
überlegt, was tu ich. Gar nicht
ein Tauchgerät mit reinem
schnell schwamm er langsam
Sauerstoff. Das war unser
näher, in der offensichtlichen
erstes Tauchgerät 1941.
Haie sind mir auch begegnet.
Weißflossenhaie?
Die man aus dem Kino
kennt.
Die halt überall in den Korallenriffen sind. Riffhaie.
(nachdenklich; Anm. d. Red.) Haie sind schön. Sie
sind elegant. Ich bin verliebt in Haie. Wie ich gesehen habe, dass Haie auftauchen, bin ich sofort hin
Absicht, ein Stück von mir
weg zu beißen.“
Mit 23 Jahren machten
Sie den Film „Menschen
unter Haien“.
Bereits in Curaçao 1939 drehte ich meinen allerersten Film „Pirsch unter Wasser“. Einen Film
Nein, nur schnorcheln.
Das ist auch meist genug.
Vor allem in den Korallenriffen ist es bis 10, 15 m Tiefe
am allerschönsten.
geschwommen. Angst habe ich nicht gehabt,
aber ich hatte schon gehört, dass die Leute
gesagt haben, dass Haie Menschenfresser
sind. Auch die großen Haie sind wie gesagt,
gar nicht gefährlich. Nur eine Haiart gibt es,
die wirklich gefährlich ist, das sind die weißen
Haie. Der weiße Hai lebt draußen in der Weite
des Ozeans, im offenen Meer, wo es fast keine Nahrung gibt. Und deswegen schwimmt er
auch hinter Schiffen nach und wartet auf das,
was die Leute an Abfällen ins Meer werfen.
Sind Sie je dem gefürchteten weißen Hai
begegnet?
Ich bin nur einmal einem großen weißen Hai
begegnet. Und zwar im roten Meer, wir haben andere Haie angelockt mit toten Fischen,
und plötzlich spüre ich was und dreh mich –
in einem senkrechten Korallenriff, ich saß dort
und hab dort gefilmt - und plötzlich dreh ich
mich um und sehe, dass dieser große weiße Hai
von 4 Metern - die werden auch größer - langsam herbeikam. Er war schon ganz nah, ich
hab normaler Weise immer einen Stock mit an
der Schulter, das ist die beste Waffe. Aber ich
konnte den Stock nicht einsetzen, der Hai war
schon so nah. Gar nicht schnell schwamm er
langsam näher, in der offensichtlichen Absicht,
ein Stück von mir weg zu beißen. Und da hab
ich mir dann gesagt, ich kann ihm nicht in die
Schnauze schlagen, weil er dann das Maul öffnet, und ich bin mit der Hand drin. Also musste
ich warten, bis er mir so nahe kam, dass ich
ihm hinter das Maul schlagen konnte. Das hat
ihm nicht wehgetan, aber er war erstaunt und
ist einen großen Bogen geschwommen und
kam dann wieder. Die eigentliche Gefahr war,
dass die anderen Haie, die ich vorher fotografiert hatte und die ganz harmlos waren, als sie
sahen, dass der große weiße Hai mich angreift,
plötzlich ganz anders in ihrem Verhalten waren.
Sie sind auf mich zu geschwommen, und ich
bin an der senkrechten Wand hinauf; meine
Frau war oben, mit einem Mitarbeiter, und sie
hatten das Ganze von oben beobachtet. So
bin ich rauf, bin noch gegen die paar Korallen
gestoßen, und kam direkt nach oben, und die
Haie hinter mir nach, und wir hatten das Glück,
dass es dort dann ziemlich seicht war, das Wasser war höchstens einen Meter tief. Und wir
sind alle in das seichte Wasser, und die sind da
aufgeweckt auf und abgeschwommen und
dann sind sie weg geschwommen. Es war eine
unangenehme Situation.
Fortsetzung folgt.
Text: Monika Wogrolly
Fotos: Arnold Pöschl;
Pixelio / Jürgen Hansohm
IL PROFESSOR HANS
HASS, DOCUMENTARISTA CINEMATOGRAFICO DEL MARE:
„ SONO INNAMORATO DEGLI SQUALI“
Il pioniere della ricerca nelle profondità
marine e primo documentarista subacqueo
conosciuto in tutto il mondo, festeggerà nel
gennaio 2009 un particolare compleanno,
dopo sua moglie e compagna di ricerche Signora Lotte che quest‘anno ha compiuto 80
anni. Lotte Hass merita il massimo rispetto
per le sue imprese quale prima donna e ‚‘Ragazza sul fondo del Mare‘‘, dal titolo della
sua opera autobiografica, e suo marito Hans
Mass non sarà mai abbastanza apprezzato
per le sue riprese subacquee (MIT ZWEI ‚e‘) e
per le sue conquiste nel campo della ricerca
della teoria ‚Energon‘
(Parte 1a. della serie: Due esseri umani sul
fondo del mare)*
Per le sue riprese fotografiche e cinematografiche Lei attirava coscientemente gli squali: Non aveva paura?
In linea di massima non avevo paura ma un giorno mi ha incrociato uno squalo di quattro, cinque metri che nuotava attorno alla barriera ed è
venuto contro di me. Immeditamente ho nuotato
con la mia macchina fotografica subacquea contro lo squalo per poterne fare una bella ripresa
ed esso continuava a venirmi contro. Ma ad un
certo momento si è spaventato ed è fuggito. In
questo modo abbiamo potuto constatare che è
possibile spaventare gli squali a condizione che
si nuoti loro incontro. Non ci sono abituati. Per
di più quegli squali non avevano mai veduto un
essere umano. Non ne hanno l‘innata immagine
di una preda. E‘ per questo motivo che si mostrano timidi ed è addirittura difficile avvicinarsi
agli squali.Oggigiorno questo fenomeno è stato
constatato da molti ‚sub‘ in tutto il mondo. Essi
vorrebbero tutti avvicinarsi agli squali ma non ne
trovano da nessuna parte. Avevamo anche predisposto la macchina fotografica in superfice e da
sott‘acqua dovevamo soltanto premere un tasto.
In seguito siamo riusciti a regolare con l‘aggiunta
di una leva la velocità dell‘otturatore e la distan-
LIVING TOPICS
www.living-culture.at
za. Allora era tutto ancora molto primitivo e difficile ma già nel 1938 (?) ho fatto delle bellissime
riprese subacquee in Dalmazia. Essendo rimasti
per tanti mesi in quella zona ho potuto scattare
centinaia di riprese di pesci nel loro ambiente naturale. Erano tempi di grandi successi.
Lei ha praticato immersioni con attrezzatura
da immersione o col sitema ‚schnorcheln‘?
Solo col sistema ‚schnorcheln‘. Non potevamo
immergerci a più di 18-20 meri , era un continuo
su e giù. Quando ritornai, andai a Lubecca alla
fabbrica Traeger (?) e gli ho spegato la situazione.Mi dissero, beh, naturalmente siamo in grado
di predisporle delle bombole d‘aria compressa
ma anche un apparechiatura di immersione ad
ossigeno puro. E questo fu il nostro primo equipaggiamento di immersione nel 1941.
A 23 anni Lei ha girato il film ‚‘Uomini sotto
gli squali‘‘.
Già a Curacao ho girato il mio primissimo film
‚‘ Caccia sottacqua‘‘. L‘altro film l‘abbiamo girato in Grecia : se volete vedere squali, ci avevano
detto, dovete andarci perchè la ci sono i pescatori di frodo, che chiamano ‚pescatori con la dinamite‘. Natutalmente la cosa era severamente
proibita tuttavia ci sono pescatori che gettano in
mare bombe e naturalmente il mare è pieno di
pesci morti che galleggiano qua e la. Di notte
arrivano i pescatori una o due volte e vi trovano
anche i grossi pesci che divorano quelli morti. Ma
i pescatori rinunciavano ai pesci grossi. In seguito abbiamo potuto vedere gli squali a Santorini:
dopo un esplosione di dinamite arrivavano molto
presto. E così abbiamo potuto fare delle bellissime riprese per il nostro primo film con circa 15
squali tutto intorno a noi.Ma quelli non erano
per nulla interessati a noi. Erano interessati soltanto ai pesci morti.
Ma la prima volta , come Lei ha ricordato,
quando uno squalo le è venuto contro, Lei
non poteva sapere che lo squalo può anche
spaventarsi.
E‘*accadduto a Curacau: Squali di 3-4 metri
si vedono di rado. Di solito hanno 2-3 metri
di lun ghezza. Ma nemmeno i grossi squali
sono pericolosi come si diceva,. Esiste solo
un tipo di squalo che è veramente pericoloso ed è lo squalo bianco.
Lo squalo bianco vive
DICHIARAZIONE DI HASS IN
al largo, nell‘immensità
MERITO AL SUO INCONTRO
No, solo con lo ‚schnordell‘oceano dove non c‘è
CON UNO SQUALO BIANCO DI
cheln‘*
quasi alcun nutrimento.
QUATTRO METRI:
Ma basta anche questo:
Ed è perciò che nuota
bisogna pensare che sulle
dietro le navi ed aspetta
“Ma io non potevo infilz- di cibarsi degli scarti
barriere coralline il più bello
spettacolo si ha a 10-15 me- arlo, lo squalo era già troppo che vengono gettati in
vicino. Ho pensato: ed ora che mare. Ho incontrato soltri di profondità.
faccio? Niente affatto veloce, nu- tanto una volta un grosHo incontrato anche gli otò lentamenhte vicino a me con so squalo bianco: in Mar
la chiara intenzione di strappare Rosso. Avevamo attratto
squali.
Squali bianchi ?
atri squali con pesci morcon un morso un pezzo del
ti in una barriera coralmio corpo.”
Quelli che si vedono al cilina verticale ero seduto
nema.
li e filmavo: improvvisamente sentii qualcoSono poi quelli che si vedono dappertutto sulle sa, mi volsi e vidi un grosso squalo bianco
barriere coralline. Squali del ‚Riff‘ . Gli squali sono di quattro metri -- possono diventare anche
belli. Sono eleganti. Sono innamorato degli squa- più grossi -- che mi si avvicinava. Era ormai
li. Non appena vedevo che gli squali affioravano vicinissimo: di solito ho sempre un bastone
mi mettevo subito a nuotare nella loro direzione. legato sulle spalle, è l‘arma migliore. Ma non
Non ho mai avuto paura, ma avevo già sentito mi riusciva di usare il bastone: lo squalo era
dire che gli squali sono divoratori di uomini.
ormai troppo vicino. Ed ho pensato: ed ora
che faccio?
Oggigiorno, per i turisti, c‘è un programma
guidato, denominato ‚Pastura degli squali‘io ho avuto modo di vederlo a Bora-Bora.
Bora-Bora è bello:è un paesaggio meraviglioso.
Ha anche fatto immersioni
con la muta e le bombole?
|11
Molto lentamente nuotò più vicino a me che
l‘apparente intenzione di strappare un pezzo del mio corpo. E poi mi sono detto, non
posso colpirlo sul muso perchè allora apre
le fauci e la mia mano resta dentro. Così ho
dovuto aspettare finchè fu così vicino che ho
potuto colpirlo dietro la bocca. La cosa non
gli ha fatto male ma è rimasto sorpreso ed
ha fatto un grande giro ed è ritornato verso
di me. Il pericolo in quel momento era che
gli altri squali che io prima avevo ripreso e
che erano del tutto innoqui, vedendo che il
grosso squalo mi attaccava non cambiassero
improvvisamente atteggiamento. Anch‘essi
mi si erano avvicinati ed io ho cominciato a
salire lungo la parete verticale: mia moglie
era più sopra con un collaboratore, con Leo
ed essi osservavano il tutto dall‘alto. Ho notato che non potevo difendermi da entrambi i lati perchè occorreva tempo prima che
potessi arrivare in alto e nel frattempo lo
squalo mi avrebbe raggiunto. Perciò sono salito, ho sbattuto contro alcuni coralli e sono
arrivato su e gli squali dietro a me. Abbiamo
avuto la fortuna che l‘acqua era poco profonda. Circa un metro. E tutti noi ci siamo
spostati nell‘acqua bassa. Quelli si sono tutti
agitati nuotavano su e giù ma ad un tratto si
sono allontanati: il pericolo era cessato ma è
stata una situazione poco piacevole
Testo: Monika Wogrolly
Foto: Arnold Pöschl;
Pixelio / Jürgen Hansohm
„FACING
NATIONS“
– eine grenzüberschreitende humanitäre
Aktion in Graz
Rowena Wogrolly, hier mit
Vizebgm. Lisa Rücker und
Bundespräsident Heinz Fischer.
Rowena Wogrolly kommt von
den Philippinen und lebt seit
vielen Jahren in Graz.
HuBÄRts Tipp:
H
HERBERSTEINER
Der romantische ADVENT
tagen
tafeln
tanzen
Adventmarkt in Herber- 29.11. – 24.12.2008
stein verzaubert mit und Genießen ein! Präsentiert werden
weihnachtliches Kunsthandwerk und unheimischem Kunst- zählige Geschenksideen!
Der Duft von frischer Weihnachtsbäckerei
handwerk, stimmungs- und heißem Punsch hüllt den Markt in ein
Ambiente ein, bei dem die Besucher die
vollem Rahmen- und stillste Zeit im Jahr genießen können.
unterhaltsamem Programm:
Kinderprogramm! 21.Dezember, 14 Uhr:
Greifvogelschau
Ramsauer Verkehrsbetriebe GmbH
www.rvb.at
8972 Ramsau am Dachstein
info@rvb.at
INFO HOTLINE
+43 (0) 36 87/ 81 870
Wenn der Winter anklopft und
die Weihnachtszeit näher rückt,
dann öffnet der Herbersteiner Advent
wieder seine Pforten und erzeugt romantische Weihnachtsstimmung inmitten der winterlichen Tierweltkulisse.
Nach einem Besuch in der Tierwelt und
im Schloss lädt das Adventdorf mit Ausstellern aus der Region zum Verweilen
24. Dezember, ab 10 Uhr:
Warten auf das Christkind
Herbersteiner Advent:
An Samstagen, Sonntagen
und Feiertagen geöffnet!
Infos: www.tierwelt-herberstein.at
oder Tel. 03176 80777
12| DACHSTEIN:CULT
DACHSTEIN:CULT08
r
e
i
l
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t
a
t
s
b
Her
„KUNST MIT TIEFGANG“: Der Schmuckkünstler Peter Skubic
(re. im Bild) am Ankunftstag mit seinen
Mitbewohnern Bianka
Rolando (Mitte) und
Herbert C. Stöger auf
dem Skywalk
Kreativer „Big Brother“
auf 2700 Metern
28.09.-11.10.2008
Zum 7. Mal bewohnten
Künstler die wohl höchste
WG Europas bei den Dachstein:CultGastateliers: Diesmal lebten und
arbeiteten auf fast 3000 Metern
Freiheit der Burgenländer Peter Skubic,
Bianka Rolando aus Warschau und
der Linzer Herbert Christian Stöger.
Die kreativen Gipfelstürmer genossen
das Privileg, rund um die Uhr die
Spiritualität des Dachsteingletschers
als Inspirationsquelle für ihre
künstlerische Arbeit zu nutzen.
Besucher sahen erste Ergebnisse
des kreativen Höhenflugs der
Künstlerquarantäne am Tag der
offenen Tür. Dieser fand am
10.10.2008 statt.
Da der Dachstein über Kultur und
Kunst Gegensätze verbindet, gab es
für angemeldete Besucher ein Glas
Gletscherbellini von Dachstein:Cult-Fan
Arrigo Cipriani aus Venedig’s Harry’s
Bar.
www.dachsteincult.co.at
Kunst hautnah erlebbar war am Tag der
Offenen Tür in der
Bergstation der Dachstein Seilbahn
(Bild unten)
„ABGEHOBEN“:
Die Dachstein-Bergstation auf 2700 m
bietet seit 2005 2 x
jährlich internationalen Künstlern für
mehrere Wochen
ein Schwindel erregendes Zuhause
Bianka Rolando,
Herbert Christian Stöger
Peter Skubic
„MUTIGE GRENZGÄNGERIN“
„SCHWEIGSAMER EINZELGÄNGER“
„KREATIVER BIG DADDY“
1979 wurde die junge Bildende Künstlerin
und Literatin in Warschau als Kind einer
polnisch-italienischen Familie geboren.
Sie besuchte das Warschauer Liceum
Plastyczne und studierte Grafik und
Skulptur an der Akademia Sztuk Pieknych in Posen. Seit 2006 ist sie Assistentin im Institut der Medienkunst and der
Warschauer Akademia Sztuk Pieknych.
Zeitgleich führt sie Unterrichtsreihen
im Bereich „Gender Studies“ der Warschauer Universität. Seit 2008 nimmt sie
an der Entwicklung des Bereichs „Gender Studies“ an der Adam Mickiewicz
Universität in Posen teil. Ihre visuellen
Arbeiten sind eng mit dem poetischen
Text, der in die fotografischen Bilder
oder Zeichnungen eingeschrieben wird,
verbunden.
Stöger absolvierte die Hbla für Kunstgewerbe, nach der Matura die Kunstuniversität Linz und die Universität der
Künste in Berlin. Und hatte Ausstellungen im In- und Ausland seit 1996. Er
wurde mit dem Talentförderungspreis
des Landes Oberösterreich ausgezeichnet, 1999 für Literatur, 2002 für Bildende Kunst, erhielt Kunstförderungsstipendien 1999 der Stadt Linz für Bildende Kunst und Literatur. den Special
Prize, International contest of »Visual
Arts Onufri«, Tirana, Albanien, 2006 u.
v. a. m.
Geboren 1935 in Gornji-Milanovac, Jugoslawien, absolvierte er die Fachschule für Metallkunstgewerbe in Steyr und
die Akademie für Angewandte Kunst in
Wien. 1969 startete er mit ersten freien
Arbeiten den Beginn einer gigantischen
Ausstellungstätigkeit. 1979 erfolgte
seine Berufung an die Fachhochschule
Köln, Fachbereich Kunst, als Professor
für das Fach „Schmuckgestalten“. 1983,
1984 und 1996 war er Professor an der
Sommerakademie für Bildende Kunst
in Salzburg. Viele Einzelausstellungen
und Beteiligungen, Ankäufe von Museen weltweit, Teilnehmer an verschiedensten Symposien.
An Dachstein-Cult interessiert ihn die
Höhe, hatte er doch selbst als künstlerische Aktion 1987 in Köln den Mt.
Everest bestiegen. In einer zu eruierenden Form wolle er den „Geist des
Ortes“ in seine Arbeit einbeziehen, so
Skubic im O-Ton. Weil er nicht wissen
könne, was ihn erwarte, werde er vorgefertigte Edelstahlbleche mitnehmen,
diese bemalen und zu einem „Wandstück“ zusammen bauen. In der Tat
konnte der international renommierte
Künstler seine Kreativität voll entfalten.
Erst plagte den mit über siebzig bislang
ältesten Teilnehmer sein in der Höhe
schneller schlagendes Herz und fühlte er
sich im wahrsten Sinn des Wortes „abgehoben“, dann aber war Skubic der bestakklimatisierteste Künstler der Gruppe.
Und ließ sich von der Muse küssen: Peter
Skubic begann literarisch zu schreiben...
Warschau
Un creativo ‘ Grande
Fratello‘ a 2.700 metri di
altitudine*
28.09 -11.10.2008
Per la settima volta un gruppo
di artisti è vissuto in quella che
certamente è la comunità abitativa
esistente alla più elevata altitudine
in Europa, il Dachstein:Cult-Atelier
per Ospiti: In questa occasione hanno
lavorato in libertà a quasi 3,000
metri Peter Skubic del Burgenland,
Bianka Rolando da Varsavia e Herbert
Christian Stoeger di
Linz. I creativi dominatori delle
vette hanno goduto del privilegio di
poter beneficiare 24 ore su 24 della
spiritualità del ghiacciaio del Dachstein
come fonte d‘ispirazione. I visitatori
hanno avuto modo di osservare i primi
risultati del ‘creativo volo ad alta
quota‘ nella giornata di libero accesso,
il 10.10.2008 dalle 12 alle 16. Poiché il
Dachstein compendia i contrasti tra
cultura ed arte, gli ospiti annunciati
hanno avuto modo di gustare
un bicchiere di ‘Glacier Bellini‘,
gentilmente offerto da Arrigo Cipriani
del Harry‘s Bar di Venezia, ‘Fan‘ del
Dachstein:Cult. *
www.dachsteincult.co.at
BIANKA & DACHSTEIN:CULT
Bianka Rolando freute sich wohl am
meisten auf ihre Teilnahme bei Europas
höchster Künstler-WG. Und ließ sich von
den beiden „kreativen Schneemännern“
Herbert Stöger und Peter Skubic (siehe
Infokasten rechts) wegen ihrer Erkältung
mit Karamelltee verwöhnen. So wurde sie
rasch ihren „Höhenhusten“ los - in mittleren Höhenlagen ist die Luft trocken, und
empfindliche Schleimhäute reagieren mit
Reizhusten. Besonders Peter Skubic betreute Bianka, als ob es seine Tochter wäre.
So verbrachten sie manch einsame Nacht
allein am höchsten Punkt der Steiermark.
Bianka zechnete und zeichnete. Und hat
jüngst ihr Portfolio an Monika Wogrolly
gesendet. Man darf gespannt sein!
Linz
HERBIE & DACHSTEIN:CULT
Von seinen Mitbewohnern nach kurzer Zeit nur noch „Herbie“ genannt
- wegen Bianka Rolando wurde mangels Polnischkenntnissen beim gesamten Aufenthalt am Gletscher fast
ausschließlich Englisch gesprochen setzte er sein Konzept, für das er den
DACHSTEIN:CULT-AWARD, dotiert mit
EUR 1000,-, am 09.09. 08 im KUNSTHAUS GRAZ von Art:Network erhalten hatte, in die Tat um: Am Tag der
offenen Tür erfreuten sich die zahlreichen Gäste von Europas höchster
Künstler-WG an sprechenden, die Landeshymne singenden Hirschen, Uhus,
Rehen und Schifahrern sowie Pionieren
der Planaiseilbahn, die der umtriebige
Künstler mittels spezieller Techniken
auf seinem Computer in einem beeindruckenden Film zum Leben erweckt
hatte. Und auch der schweigsame Herbie selbst taute am Ende so richtig auf
und wurde redselig.
Burgenland
DACHSTEIN:CULT
www.living-culture.at
|13
Die Gondelwarte
Brandner und Putre
(Bild ganz links, von
li. n. re.) fühlten
sich vom Kunsthaus angezogen.
Und tauschten ihre
wetterfeste Seilbahnfahrer-Montur
gegen ein hitziges
Outfit
DUE 'GONDOLIERI'*
SUL DACHSTEIN
2 DACHSTEIN:GONDOLIERI
ALLEIN IM
KUNSTHAUS GRAZ
Raimund Brandner und Franz Putre verließen kurzzeitig ihre Dachsteingondeln, um bei „Dachstein:Cult
goes Graz“ im Friendly Alien das Ergebnis der letzten
Künstlergastateliers zu sehen.
Living Culture-Redakteur Peter Hatzenbichler befragte die Bergfexe zu
ihrem Arbeitsplatz in luftigen Höhen, ihrem
Verhältnis zu Kunst und Künstlern, die bei
den Frühjahrs- und Herbstateliers die Bergstation am Dachstein auf fast 3000 Metern
für zwei Wochen in Europas höchste KreativWG verwandeln.
Wie ist es für Sie, so tief unten zu sein? Sie
sind normalerweise auf mehr oder weniger
zweitausendsiebenhundert Metern in der
Hunerkogel-Gondelbahn.
Raimund Brandner: Ach, wir genießen schon
die niedrigen Regionen auch, wir sind das schon
auch gewöhnt.
Was sagen Sie dazu, dass Franzobel in seinem am Dachstein verfassten Seilbahntext
einen Gondelwart zu einem monsterartigen
Wesen gemacht hat, das am Schluss grauenhaft zugrunde geht und vorher ausschaut
wie ein Ziegenbock?
(Beide lächelnd) Ja, das ist halt Kunst.
Darf Kunst alles?
Brandner: Jedem das seine, sagen wir. Jeder,
wie er seine eigene Philosophie hat.
Gibt es Leute, die in der Gondel Höhenangst
haben? Leute, die sich an euch wenden, weil
sie Angst haben?
Brandner: Ja, die gibt’s nach wie vor: Leute die
vor der Höhe Angst haben oder die gesundheitlich ein bissel Angst haben.
Hat es schon Fälle gegeben, in denen Gäste
nicht losfahren wollten? Oder dass Sie die
Seilbahn anhalten mussten?
Franz Putre: Nein, hat es nie gegeben! Die steigen dann eh wieder vorher aus. Platzangst gibt
es gelegentlich, aber sonst nichts.
Also sonst ist die Reise auf den Dachstein bis
jetzt immer ruhig gegangen?
Brandner: Ja, es gibt schon ängstliche Leute auch
noch. Teilweise Eltern mit Kindern, wenn die Kinder
Angst haben, und die Eltern aber schon das Ticket
gekauft haben. Also das gibt’s schon teilweise auch.
Da sind schon etliche in der Kabine drinnen gewesen, und wenn es voll war, sind sie wieder hinaus.
Wie ist das so, wenn man wie Sie jeden Tag
sechzig Mal oder noch öfter mit der Gondel
auf und ab fährt?
Brandner: Es ist so: Wenn du halbwegs gut beieinander bist, tut dir das Hinauffahren nichts.
Wenn du aber ein bisschen kränklich oder verkühlt bist, fallen dir genauso die Ohren zu wie
jedem Gast, der es nicht gewohnt ist.
Wenn jemand zum Beispiel aus Venedig
kommt, aus 0 Meter Seehöhe, und dann
nach oben fährt, ist es schon etwas anderes.
Brandner: Ja, das geht nach zwei Minuten,
da geht’s sofort wieder: „Au, jetzt hat’s mir die
Ohrwaschel zugeschlagen“. Das ist ganz normal.
Und wie ist Ihr Bezug zu Kunst, seit mit
Dachstein:Cult internationale Künstler regelmäßig den Dachstein bevölkern? Sind
Sie selbst auch künstlerisch tätig?
Brandner: Dadurch, dass das jetzt durch
Dachstein:Cult boomt und man darauf eingestellt ist, haben wir schon ein bisschen mehr
Bezug dazu. Und man unterhält sich mit den
Künstlern und bekommt schon auch ein bisschen was heraus. (schmunzelt) Was man als
„Normalsterblicher“ überhaupt nicht hat.
Wenn die Künstler am Dachstein sind,
sind Sie auch ständig mit ihnen in Kontakt. Gibt es Anekdoten mit Künstlern,
irgendwelche besonderen Erlebnisse, die
sie gehabt haben?
Brandner: Also die letzte Staffel, das waren
eigentlich bis dato die ehrgeizigsten. Die sind
beinhart bei jedem Wetter oben gewesen alle
14 Tage. Die waren besonders nett.
Also gibt es auch Künstler, die trotz der
Quarantäne, die Dachstein:Cult-Initiatorin Monika Wogrolly verhängt hat, ab
und zu wieder herunterkommen?
Brandner: Ja ja. Die können nach der Nacht
am Dachstein wieder kurz mit der Gondel herunter kommen, um sich im Hotel Türlwand
zu kultivieren, zu duschen, zu baden. In der
Früh geschwind einmal anständig frühstücken, und dann sind sie eh schon wieder
oben auf 2700 Metern.
Sozusagen mit der Seilbahn hinauf ins Atelier fahren, wie man morgens mit der UBahn oder mit dem Auto zur Arbeit fährt.
(lacht) Die Gondeln sind ja auch eine wichtige Verbindung bis ins Tal. Ich habe gehört,
dass das ganze Wasser, also Frischwasser und
Abwässer, damit transportiert wird.
Brandner: Wir haben da oben keinen Canal
Grande! Jetzt muss alles hinaufgeführt werden – Trinkwasser. Abwasser muss nach unten
transportiert werden. Darum haben wir einfach unter den Kabinen Tanks, und wenn es
nötig ist, muss es eben mal geführt werden.
Weil wenn Leute drin sind, kann man es nicht
recht transportieren.
Text: Monika Wogrolly
Foto: Jan Zischka, Werner Goach
I Conduttori della funivia Raimund Brandner e
Franz Putre hanno lasciato
per breve tempo la 'loro'
funivia sul Dachstein per
essere al loro posto in
autunno in occasione di
"Dachstein:Cult goes Graz''
nell 'Amichevole alieno'.
Peter Hatzenbichler, redattore di 'Living-Culture', ha intervistato questi
due 'alpinisti' in merito al loro posto
di lavoro sulle cime ventose, al loro atteggiamento nei confronti dell'Arte e degli Artisti che nei ritiri di primavera ed autunno
trasformano per due settimane la stazione
a monte della funivia a circa 3.000 metri, nel
centro creativo più alto d'Europa
Come vi sentite a stare qui, così in basso ?
Normalmente vi trovate a circa 2.700 metri
sulla funivia del Hunerkogel.
Raimund Brandner: Beh, a noi piace anche
stare a valle, ormai ci siamo abituati.
Qual è la vostra opinione sul fatto che Franzobel nel testo sulla funivia scritto sul Dachstein
ha trasformato un operatore della funivia in
un essere mostruoso che alla fine muore dopo
aver assunto le sembianze di un caprone?
(Sorridono entrambi): Già, questa è l'arte.
L'arte può tutto?
Brandner: Ognuno faccia la sua parte, diciamo
noi. Ognuno secondo la sua filosofia.
Ci sono persone che nella cabina delle funivia hanno paura dell'altitudine? Persone che
si rivolgono a voi perché hanno paura?
Brandner: Sì, ce ne sono sempre: persone che
hanno paura dell'altitudine o che hanno un po'
di paura per motivi di salute.
Si sono avuti casi di ospiti che non hanno voluto salire? O casi in cui voi abbiate dovuto
tener ferma la funivia?
Franz Putre: No, mai. Caso mai scendono prima. C'è chi ha paura di quando in quando, ma
niente di più.
Si può quindi dire tutto sommato che la salita al Dachstein si è sempre svolta tranquillamente?
Brandner: Sì, vi sono per la verità ancora alcuni
che hanno paura. Per lo più genitori con bambini; capita che i bambini hanno paura ma i genitori hanno già pagato il biglietto. Anche questo
succede a volte. E' capitato che certi fossero già
nella cabina e che quando la stessa era piena,
siano di nuovo scesi.
Che effetto vi fa salire e scendere ogni giorno
con la funivia sessanta volte ed anche più?
SOLI NEL
MUSEO DI
GRAZ
Brandner: Se ti senti bene in qualche modo, il
salire non ti fa nulla. Se invece stai un po' male
o sei raffreddato ti senti abbacchiato come ogni
ospite che non vi è abituato.
Ma se ad esempio uno viene da Venezia, ad
altezza zero sul livello del mare, e poi sale è
già un'altra cosa.
Brandner: Sì, succede dopo due minuti ma poi
passa: ''Ah, mi si è chiuso un orecchio''. E' normalissimo.
E qual è la vostra opinione in merito all'arte
da quando esiste Dachstein:Cult ed artisti di
rilevanza internazionale frequentano abitualmente il Dachstein? Anche voi vi dedicate
all'arte?*
Brandner: Considerato che per merito di
Dachstein:Cult vi è ora tanta affluenza e ci sentiamo coinvolti, anche noi cominciamo ad averci
una certa dimestichezza. Ci si intrattiene con gli
artisti e certamente se ne ricava comunque qualcosa (/sorride compiaciuto/). Cosa che un 'comune mortale' non può certo avere.
Si può dire che salire con la funivia all'atelier
è come andare al lavoro al mattino con la
metropolitana o in automobile (ride). Le
cabine sono un collegamento fondamentale
con la valle. Ho sentito dire che l'acqua potabile e le acque di scolo vengono trasportate
con la funivia.
Brandner: Quassù non abbiamo il Canal Grande! Tutto deve essere portato su, anche l'acqua
potabile. Le acque di scolo devono essere portate
giù. Per questo, sotto le cabine abbiamo dei serbatoi e quando è necessario bisogna fare dei viaggi extra. Con persone in cabina non è possibile
effettuare trasporti del genere.
*'Gondolieri' (dal Tedesco 'Gondelbahn'=
funivia): conduttori della funivia
Testo: Monika Wogrolly
Fotos: Jan Zischka, Werner Goach,
Kunsthaus Graz
Live-Kalender-Präsentation
im Casino Graz
Der wohl kultigste
´09 Kalender der Steiermark wurde
am 24.09. im voll besetzten Grazer
Casineum präsentiert. Zugleich ließ
die Kulturzeitung Living Culture ihr
erstes Geburtstagsfest steigen. Es gab
ein kulturell-kulinarisches Verwöhnprogramm: Oden von Franzobel und
Monika Wogrolly und adrette Models
in Loden auf dem Laufsteg vor prominenten Gästen wie den Powerladys
Ingrid Marsoner-Pichler und Anita
Bräunlich, das Ganze gerührt und
geschüttelt mit Bellini von Harry‘s
Bar-Legende Cipriani aus Venedig,
versetzt mit Sacher-Dolci und Fingerfood von Revita sowie der rustikalen
Extravaganz vom Reinischkogel aus
dem Hause Goach: Edle Waldschweinwürstel mit zünftigem Senf und Kren.
Geheimtipp: Am Reinischkogel beim
Jagawirt gibt’s jetzt auch leckeres
selbst gebackenes Brot vom Chef persönlich. Casino Graz-Direktor Andreas
Sauseng und Günther Ziesel führten
durch einen unvergesslichen Abend.
Höhepunkt war das Konterfei zum
Kalenderbild „Dani im Wollbad“ – als
Living Culture-Redakteurin Daniela
Mitterberger in einem kuscheligen
Bad aus Schafwolle von LodenwalkerPaul Steiner auf die Bühne gehoben
wurde.
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Dachstein:Cult-Lodenwalker
Literaturkalender 09
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höchsten Punkt der Steiermark, den Dach-
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WOZU
LITERATUR,
HERR MICHAEL KRÜGER?
Er ist als Verleger des renommierten Hanser-Verlags
und Autor des nicht minder bekannten SuhrkampVerlags für sich ein Unikum.
Michael Krüger überraschte im Literaturhaus Graz mit feinsinnigen
Gedichten und einem beseelten Blick fürs
Detail. Der jung aussehende, elegante Krüger versprüht im Living Culture Talk Lebensweisheit.
„Der neue Trainer
von Dortmund hat
gesagt, es wäre
auch für Fußballer
ganz gut, wenn sie
einmal ein Buch
lesen würden.“
„Il nuovo allenatore
del Dortmund ha
detto che anche ai
calciatori farebbe
bene leggere un libro
ogni tanto“
ge Vögel, oder auch ein paar fliegende Vögel
beobachtet. Das sind Inspirationen. Wissen sie,
wir brauchen nicht so viel Inspiration, die Welt
drängt sich einem ja auf. Wir wohnen ja nicht
mehr irgendwo am Rande von etwas, sondern
wir sind durch die Telekommunikation immer im
Zentrum.
Herr Krüger, Sie sind in einer Doppelrolle als
Autor und Verleger. Was entspricht Ihnen Kann man sagen, dass man teilweise schon
mehr?
erdrückt wird von den diversen Eindrücken?
Was ist mir lieber? Beides ist schrecklich anstren- Ja, man muss die Inspiration abwehren. Die Welt
gend, beides erfordert Zeit. Man kann nicht ist aufdringlich und schrecklich, und man muss
beides ohne Zeit machen.
schauen, wie man sie von
Wenn man beides richtig KRÜGER ÜBER LITERATUR:
sich weg kriegt. Denn zu
machen will, wird man
viel Welt ist einfach unerHoraz und Goethe werden träglich.
schnell atemlos.
Da ich für die Verlegerei
immer noch gelesen, wenn
bezahlt werde, nimmt das Herr Krankl nicht mehr ziSie haben ja jeden Tag
doch die Hauptzeit meines tiert wird
als Verleger mit LiteraLebens in Anspruch. Das
tur zu tun, können Sie da
heißt, ich arbeite 12 bis 13 Stunden am Tag für überhaupt noch Ihre eigenen literarischen
den Verlag. Und wenn ich genug Energie habe, Gedanken fassen? Sie werden ja jeden Tag
dann steh‘ ich morgens früh auf und schreibe. bombardiert mit Texten.
Denn ich muss ja auch viel „Gebrauchsdinge“ Nun, das ist nicht so, dass die Literatur überwälschreiben: Nachworte, Vorträge, wenn jemand tigend ist, sondern man liest und hofft, dass sie
in die Pension geht. Oder ich muss zu Fragen un- einen inspiriert. Lesen ist ja die Hoffnung, dass
seres Berufsstandes Stellung nehmen. Und das irgendwie eine Erleuchtung kommt, die man
mach‘ ich immer morgens. Da steh‘ ich morgens gerne hat. Und das wissen Sie ja selber: zwei
sehr früh auf und habe zwei Stunden Konzentra- Drittel der Sachen die man liest sind fürchterlich!
tion. Denn im Verlag selber ist es sehr schwer zu Und irgendein kleines Gedicht bewegt etwas in
schreiben, da eben dauernd
Ihrem Schädel. Aber es ist ja
das Telefon klingelt.
viel eher so, dass man sich
KRÜGER ÜBER DAS LESEN
leeren muss, man muss weSie verlegen Ihre eigeLesen ist ja die Hoffnung, niger machen.
nen Bücher im Suhrkamp
dass irgendwie eine ErVerlag, nicht im eigenen leuchtung kommt, die man
Sie sprachen soeben vom
Verlag?
Lesen anderer Texte. Wie
gerne hat.
Ja, in Deutschland war es
bewerten Sie Texte? Ist
immer so, dass man eigentdas eher intuitiv oder
lich ungern im eigenen Verlag veröffentlicht - gibt es gewisse Maßstäbe?
warum, weiß ich nicht!
Mich muss der Text faszinieren, mich muss der
Text ansprechen. Ich muss was daraus lernen. Ich
Da es vielleicht den Beigeschmack des Eigen- mach ja auch nicht nur Literatur, ich mache ja
lobs hat?
auch sehr viele philosophische Dinge. Ich muss
Nun ja, T. S. Eliot, um mal einen nicht ganz un- von diesen Dingen angesprochen, bereichert,
bekannten Kollegen zu zitieren, hat seine Bücher elektrisiert werden. Und nichts ist doch furchtbei Faber&Faber verlegt. Roberto Calasso, auch barer, als wenn man etwas liest, was man lenicht gerade ganz unbekannt, verlegt seine Bü- sen muss! Weil es einen zu Tode langweilt, und
cher prinzipiell bei Delphi. Aber in Deutschland trotzdem muss man es lesen. Das ist doch etwas
hat das immer irgendwie einen Hautgout, und Entsetzliches! Und das ist auch der Grund, wawarum soll man sich diesem Hautgout ausset- rum so viele Leute das Lesen aufgegeben haben.
zen? Und ich finde auch, ich hatte immer net- Irgendwann mal, sei es in der Schule, sei es wete Verlage: Zuerst war es Wagenbach, dann der gen der Eltern, man hat sich einfach nicht dafür
Residenz Verlag in Salzburg – das hat mir auch interessiert. Und dieses tiefe Misstrauen gegengefallen, denn man war extra muros, man mus- über Büchern, die einen gar nicht betreffen, das
ste sich nicht unmittelbar messen. Und jetzt bei ist vollkommen gerechtfertigt. Es gibt Leute, die
Suhrkamp ist es natürlich wunderbar, es ist sehr müssen jeden Tag einen Kriminalroman lesen,
sonst sind sie unglücklich. Das ist auch nicht weischön.
ter schlimm. Das sind Menschen, die auch tief
Sie sind also ein Morgenmensch, was die In- inspiriert über Kriminalromane reden können.
spiration betrifft?
Nein, die Inspiration muss ich immer haben! Das heißt, der Eindruck, den ein Text beim
Denn das Hinschreiben ist ja eine Sache, aber Leser erweckt, ist das Wichtigste.
es muss ja irgendwas im Kopf arbeiten – den Das ist das Wichtigste auf der Welt. Es gibt doch
ganzen Tag, das ganze Leben. Verstehen Sie, Leute, die Bücher lesen müssen. Wenn man sich
man kann sich ja nicht hinsetzen und sagen: jetzt mit denen über Bücher unterhält, das ist doch
kommt da irgendwas. Irgendwas kommt immer; furchtbar langweilig.
aber meistens kommt der Harndrang oder irgend
so was. Mit der Inspiration ist das so eine Sache.
Ich denke lieber über Sachen nach, den ganzen Text: Peter Hatzenbichler
Tag und die halbe Nacht, weil ich ein schlech- Fotos: Max Anelli-Monti
ter Schläfer bin. Und dieses Nachdenken setzt
irgendwas im Kopf frei, das dann irgendwann
mal auf Papier will. Aber die Inspiration hat man,
wenn man spazieren geht, und ein paar schrä-
LIVING LITERATURE
www.living-culture.at
Nel Centro letterario di Graz ha
entusiasmato il pubblico con delicate poesie e con una vivificante visione dei
dettagli. Nell'intervista con 'Living-Culture'
l'elegante e giovanile Krueger comunica il
suo saper vivere.
Signor Krueger, Lei ha un doppio ruolo di
autore e di editore. Quale delle due attività
Le si addice maggiormente?
Che cosa preferisco? Entrambe le attività sono molto faticose ed entrambe richiedono molto tempo.
Non si possono fare tutte e due le cose senza dedicarvi molto tempo. Se si vogliono fare entrambe
le cose correttamente si resta presto senza fiato. Il
fatto che l'editoria mi fa guadagnare, coinvolge la
maggior parte della mia vita. Significa che lavoro
da 12 a 13 ore al giorno per l'editoria fino a tarda
sera. E quando ne ho la forza, mi alzo presto al
mattino e scrivo. Infatti devo anche scrivere molte
cose di ordinaria amministrazione: conclusioni, relazioni quando qualcuno va in pensione. Oppure
devo prendere posizione su domande riguardanti
la nostra professione. E questo lo faccio sempre al
mattino. Mi alzo molto presto e mi concentro per
due ore. Nella casa editrice è infatti assai difficile
scrivere, perché il telefono squilla continuamente.
Lei pubblica i suoi libri
presso la Casa Editrice
Suhrkamp, non nella sua
propria?
Sì, in Germania è stato sempre così: non si pubblica
volentieri nella propria Casa
Editrice: perché sia così non
lo so !
in Germania la cosa dà un gusto particolare, e
perché mai si dovrebbe farselo mancare? E poi
è stato sempre piacevole, ho avuto sempre editori simpatici: all'inizio c'è stato Wagenbach, poi
le edizioni Residenz a Salisburgo - anche questo
mi è piaciuto perché si era 'fuori casa' e non era
necessario misurarsi. Ed ora con Suhrkamp è naturalmente meraviglioso, molto bello.
Quindi Lei è un uomo mattiniero, per quanto concerne l'ispirazione?
No, l'ispirazione ci deve essere sempre! Lo scrivere è una cosa ma ci deve essere qualcosa che
ti rimugina in testa durante tutto il giorno, direi
durante tutta la vita. Mi capisca, non ci si può
sedere e pensare ora qualcosa deve saltar fuori.
In effetti qualcosa salta fuori sempre ma per lo
più il bisogno di orinare o qualche cosa di simile
ed allora si deve andare alla toilette. L'ispirazione
è qualcosa di simile. Ci penso tutto il giorno e
metà della notte dato che di solito dormo poco.
E poi avviene che questo pensare libera qualcosa
nella testa che deve essere messa su carta. Ma si
può avere l'ispirazione anche quando si va a passeggio e si osservano degli uccelli in volo. Queste
sono ispirazioni. Veda, non c'è bisogno di tante
ispirazioni: è il mondo stesso che ti assale. Non
viviamo più in periferia di
L'OPINONE DI KRUEGER SULLA
qualche posto: per mezzo
LETTERATURA:
delle telecomunicazioni ci
troviamo sempre in centro.
Orazio e Goethe continuano ad essere letti mentre
il Signor Krankl non viene
più nemmeno citato
Forse perché ha un po' il sapore
dell'autostima?
Forse sì. T.S.Eliot, per citare un collega non del
tutto sconosciuto, ha pubblicato i suoi libri da
Faber & Faber. Roberto Calasso, anche lui non
poco noto, pubblicava i suoi libri da Adelphi. Ma
E' possibile dire che in
parte si resta soverchiati
da impressioni diverse?
Certo, si deve respingere
l'ispirazione. Il mondo è invadente e terribile e
bisogna sforzarsi di toglierselo di dosso. Troppo
mondo è insopportabile.
Considerato che Lei con il suo lavoro di editore ha ogni giorno a che fare con la letteratura, Le riesce poi di mettere assieme le sue
riflessioni letterarie? Infatti ogni giorno le
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die besonders gesundheitsgefährdenden ultrafeinen Partikel um bis zu 90% reduziert.
Die ausgeklügelte Technik der REMUS Partikelfilter gewährleistet neben der Reduktion
der Russpartikel keinen Treibstoffmehrverbrauch und keine Beeinflussung der Motorleistung. Da es sich um offene Systeme handelt, in welchen die Russpartikel bereits bei
Temperaturen ab ca. 200 Grad Celsius rückstandslos verbrannt werden, kommt es zu
keiner Ascheablagerung bzw. Verstopfung
der Abgasanlage. Die REMUS Dieselpartikelfilter sind zurzeit für über 900 PKW und
COS‘È PER LEI LA
LETTERATURA,
Signor Michael Krüger?
Michael Krueger nella sua qualità di editore della
rinomata Casa Editrice Hanser e di Autore della non
meno nota Casa Editrice Suhrkamp è di per sé un
personaggio unico.
arrivano testi da tutte le parti.
bisogna leggerli. Ma è qualcosa di rivoltante. E
Beh, non è che la letteratura sia proprio scon- questo è anche il motivo per cui tanta gente ha
volgente tuttavia si legge sperando che essa pos- smesso di leggere. Capita che a scuola o a causa
sa recare ispirazione. Non c'è niente di diverso, dei genitori se ne è perduto l'interesse. E questa
leggere dà la speranza che
profonda sfiducia nei libri
L'OPINIONE DI KRUEGER
in qualche modo si abbia
per i quali uno non ha
SULL'ISPIRAZIONE:
un'illuminazione che si acalcun interesse è del tutcetta volentieri. E questo lei
to giustificata. C'è gente
Qualcosa capita sempre, che ogni giorno deve aslo sa: due terzi di ciò che si
ma per lo più il bisogno di solutamente leggere un
legge è orribile ! Basta legorinare
o qualcosa di simile ed romanzo giallo se no si
gere anche una breve poesia
o consultare un libro famoso allora si deve andare alla
sente infelice. E questo
ed ecco che qualcosa accade toilette
non è ancora il peggio.
nel cervello. Ma in fondo è
Ma si tratta di gente che
molto meglio così. Ci si deve svuotare, si deve è capace di parlare con profonda ispirazione di
darsi meno da fare. Eppure il lavoro è il lavoro e romanzi gialli.
non si può rinunciarvi.
Dunque Lei dice che la cosa più importante è
Poco fa Lei parlava del fatto di leggere altri l'effetto che un lettore ricava da un testo.
testi. Con quale metro giudica i testi? E' un E' la cosa più importante al mondo. C'è gente
fatto di intuizione oppure lei applica deter- che deve leggere libri. Ma quando si discute
minati criteri?
di libri con gente di questo tipo diventa una
Il testo mi deve affascinare, mi deve stimolare: cosa terribilmente noiosa.
devo apprenderne qualcosa. Del resto non mi
occupo solo di letteratura, mi occupo molto an- Michael Krueger è l'Amministratore Delegato
che di argomenti filosofici. Trattando di questi della Casa editrice Hanser di Monaco ed Autore
argomenti devo sentirmi stimolato, arricchito ed presso la Casa Editrice Suhrkamp.
elettrizzato. E non c'è di peggio che leggere ciò
che si deve leggere per forza. Perchè sono ar- Testo: Peter Hatzenbichler
gomenti che annoiano a morte e ciononostante Foto: Max Anelli-Monti
Il filtro antiparticolato
prodotto dalla REMUS
può essere montato su
più di 900 modelli di
vetture
Filtro antiparticolato
per motori Diesel Un‘innovazione per
l‘incremento della
qualità della vita.
Über 900 PKW-Modelle
können mit den Partikelfiltern von REMUS
ausgestattet werden
Nutzfahrzeuge
fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erhältlich, wobei das Sortiment ständig erweitert wird.
Die konsequente Weiterentwicklung dieser erprobten Systeme führte zum REMUS
Partikelfilterschalldämpfer für mittlere und
schwere Nutzfahrzeuge. Hier sind die Partikelfilterelemente im Endschalldämpfer integriert, wodurch eine kompakte und leicht zu
montierende Einheit geschaffen wurde
Egal ob PKW, schwere, mittlere und leichte
Nutzfahrzeuge, Kommunalfahrzeuge wie
Kehrmaschinen und Schneeräumfahrzeuge,
Kleintraktoren oder Sondermaschinen mit
Dieselmotoren wie Stromaggregate, RE-MUS
bietet für alle Anwendungsbereiche eine perfekt entwickelte und erprobte Lösung an.
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Tra le più recenti innovazioni della
Ditta REMUS nell‘ambito del trattamento dei gas di scarico va annoverato
il ‘filtro antiparticolato‘. Questo sistema
di filtraggio concepito per l‘installazione
a posteriori su veicoli a motore Diesel e
che non fab-bisogna di alcuna assistenza,
riduce del 90% l‘emissione di particelle
infinitesimali particolarmente dannose
per la salute.
La tecnica sofisticata dei filtri antiparticolati prodotti dalla REMUS , in aggiunta
al vantaggio dato dalla riduzione delle
particelle di fuliggine non comporta alcun aumento del consumo di carburante
e non influenza in alcun modo il rendimento del motore. Trattandosi di sistemi
aperti nei quali le particelle di fuliggine
vengono bruciate senza residui a partire
da una temperatura di circa 200 gradi,
REMUS
non si verifica alcun deposito di ceneri od
occlusioni del sistema dei gas di scarico.
I filtri antiparticolati REMUS sono attualmente disponibili per più di 900 autovetture nonché per veicoli commerciali fino
ad un massimo di 3,5 tonn. di peso totale:
l‘assortimento viene peraltro continuamente
incrementato.
Il costante sviluppo di questi collaudati sistemi ha fatto sì che la REMUS riuscisse a produrre un filtro antiparticolato dotato di silenziatore da applicare a veicoli commerciali
di media e grande portata. Gli elementi di
questo particolare tipo di filtro antiparticolato sono inseriti nella marmitta; in tal modo
è stato possibile produrre un elemento compatto e di facile montaggio.
Sia che si tratti di veicoli commerciali pesanti, medi o leggeri, di veicoli municipalizzati
quali macchine spazzatrici, spazzaneve, piccoli trattori o macchine particolari dotate di
motore diesel come generatori di corrente,
la REMUS è in grado di offrire per tutte le
gamme d‘uso una soluzione perfettamente
elaborata e collaudata.
18|
LIVING SPIRIT
„Ich beharre darauf,
dass Kunst auch und
gerade für Menschen, die es materiell schwer haben,
die von Unglück
betroffen sind, ein
Lebensmittel sein
kann.“
„Insisto a dire che
l'arte, anche e specificamente per
persone che vivono
nell'indigenza e che
sono perseguitate dalla sfortuna può essere
un alimento.“
WIE ERKLÄREN
SIE GOTT,
HERR BISCHOF KAPELLARI?
Living Culture sprach mit dem Diözesanbischof von GrazSeckau Dr. Egon Kapellari über Gott,
Nitschs Libretto und mehr. Elfi Hasenhütl lichtete das
Colloquium in Bildern ab.
Herr Bischof, wie kann man sich heute Gott vorstellen?
Einerseits überhaupt nicht, weil kein Bild ausreicht, und weil Theologen das immer schon gewusst haben. Andererseits haben wir Sprache
und Sinne, wir können nicht darauf verzichten,
wenn wir an Gott denken, Bilder zu gebrauchen
und Worte. Zugleich sollten wir sie zwar nicht auslöschen, aber durchstreichen, denn sie genügen
nicht. Augustinus hat gesagt: „Si comprehendis,
non est Deus“. Wenn du es verstehst, dann ist es
noch nicht Gott. Ein dominantes Bild von Gott
nennt ihn ‚Vater’. Wir können als Christen nicht
darauf verzichten. Aber wenn der eigene Vater
z. B. für einen jungen Menschen übermächtig
oder harmlos schwach ist, dann wirft das einen
schweren Schatten auch auf die religiöse Rede
von Gott als Vater. Paulus hat am Athener Areopag ein anderes Bild von Gott angesprochen:
Gott als Atemraum. In ihm leben wir, bewegen
wir uns und sind wir, hat der Apostel gesagt.
Wie erklären Sie einem kleinen Kind oder
einem Außerirdischen, was Gott ist?
Ich würde anfangen, ihm Geschichten über meinen Gott zu erzählen.
Living Culture wird auch in Italien gestreut,
Triest und Venedig, wie ist Ihre Beziehung
zum Nachbarn im Süden?
Mein italienischer Name sagt darüber schon viel.
Er wird jetzt zwar mit K geschrieben, ist aber
früher mit C geschrieben worden, die namensgebenden Vorfahren stammen aus Friaul. Ich
habe Italienisch erst als Bischof gelernt. Von allen
Fremdsprachen, die ich mehr oder weniger spreche, ist mir Italienisch die liebste. Ich kenne auch
alle von Ihnen genannten Städte und liebe das
Triveneto sehr.
Wobei empfinden Sie persönlich Glück?
Das ist so ein großes Wort. Man müsste es in
vielen Wörtern auflösen. Ich bin ein glaubender
in Europa Teil einer Gesellschaft, die demographisch Spätzeitphänomene aufweist, ein Teil davon ist Dekadenz.
Wie legen Sie jemandem den christlichen
Glauben nahe, gemessen an anderen Weltreligionen?
Er hat auch eine Holschuld. Er muss schon bereit
sein, sich einigermaßen damit zu beschäftigen,
Mensch und glücklich, wenn ich im Frieden mit das gehört zur Redlichkeit dazu. Wenn man sich
dem, was ich unter Gott verstehe, und im Frie- selber ernst nimmt, dann muss man da auch Zeit
den mit mir selber bin, wozu immer wieder der und Konzentration investieren. Ab einem gewissen Zeitpunkt würde ich dann mit ihm argumenFriede mit anderen Menschen gehört.
tativ reden über die KonkurBei Nitsch komme ich an renzfähigkeit des ChristenWas ist Ihre persönliche
Energiequelle im Alltag?
die Grenze künstlerischer tums im Panorama der ReDas Dasein für viele Men- Freiheit - vor allem wegen seines ligionen und im Panorama
schen. Und natürlich immer Librettos „Die Eroberung von Je- der philosophischen Lebensdas Gebet und die Liturgie. rusalem“. Da geht er mit der Ge- deutungen. Und schließlich
würde ich ihm sagen, was
Wenn ich das nicht hätte, stalt Jesu Christi blasphePascal gesagt hat: Sie müswäre der lange Atem, den misch-pornographisch um.
sen sich entscheiden.
ich brauche, um so vielen
Menschen zu helfen, viel,
Ist die Kirche ein Konzern?
viel kürzer.
Die Kirche ist ein Riesenbaum mit vielen Ästen
und Zweigen; in Westeuropa gibt es auch viele
Haben Sie manchmal Angst?
Habe ich jetzt nur noch selten. Sorgen habe ich tote Äste, aber auch viel mehr lebendige. Die
schon. Es wächst im Alter das Gefühl der Ge- Weltkirche hat aber immer neue Aufbrüche. Das
borgenheit auch durch manche Erschütterungen kann man auch in der Jugendszene beobachten.
hindurch. Man muss zwischen Sorge und Angst Solche Aufbrüche im kleineren Maß gibt es auch
unterscheiden, Sorgen habe ich natürlich schon: in Europa.
Sorge, wie es mit der Kirche weitergeht, Sorge
um viele konkrete Menschen, um Kranke; ich Themenwechsel: Welche modernen Künstler
kenne junge Leute, die krebskrank sind und da- schätzen Sie? Was denken Sie über Nitsch?
mit schwer fertig werden. Aber Angst würde ich Sagen wir ‚zeitgenössische Künstler’. Von dedas nicht nennen. Ich fühle mich da von Gott ge- nen kenne ich viele auch persönlich. In meiner
tragen, ich habe immer wieder erlebt, dass eine Wohnung, wenn Sie herumschauen, sehen Sie
Türe aufgeht, nachdem zwei andere zugefallen z. B. je einen Hollegha, Staudacher, Mikl, Brettsind. Die Kirche ist nach meiner Überzeugung ein schuh, Breiter, Panzer und Schmalix. Bei Nitsch
unsinkbares Schiff. Ich habe aber Sorge darum, komme ich an die Grenze künstlerischer Freiheit
dass die Kirche, auch die mir anvertraute Kirche, - vor allem wegen seines Librettos „Die Erobeimmerhin eine Diözese mit fast einer Million ge- rung von Jerusalem“. Da geht er mit der Gestalt
taufter Katholiken, dass die viel schmäler werden Jesu Christi blasphemisch-pornographisch um.
könnte. Ich weiß, dass sie langfristig nur dann Ich habe ihm das vor Jahren bei einem großen
breit sein kann, wenn sie tief ist. Das ist wie bei Forum zum Thema „Erregung Kunst – Kunst im
einem Baum. Für eine breite Krone braucht er öffentlichen Raum“ in der Wiener Akademie der
Bildenden Künste gesagt, zu dem mich der beauch viele tiefe Wurzeln.
tagte Max Weiler eingeladen hatte.
Die Tendenz?
Wir leben nicht in einer Gründerzeit, sondern Darf Kunst alles?
in einer Zeit des Durchstehens. Es gibt ja Grün- Gerne lebe ich in einem Land, wo über keinen
derzeiten, Hochzeiten, Spätzeiten. Die Kirche ist Künstler eine Fatwa verhängt werden darf, wo
ihm keinerlei brachiale Gewalt begegnet, und
ich möchte nach Kräften dazu beitragen, dass
es so bleibt. Bilderzerstörungen und Bücherverbrennungen gehören zur moralisch negativen
Bilanz auch des 20. Jahrhunderts. Aber geistigen
Widerstand gegen Bücher und Bilder muss es
geben können. Das gehört zur demokratischen
Kultur. Ich habe daher in der Wiener Akademie
über ein Bild von Otto Mühl, das sich pornographisch mit Mutter Theresa befasst hat, gesagt,
dass dieses Bild und sein Autor die Verachtung
aller ethisch sensiblen Zeitgenossen verdienen.
Diese Grenzziehung ist nach meiner Überzeugung nicht kleinlich, sondern ein Dienst an Humanität, wie ich sie verstehe.
Was ist Kunst?
Kunst ist Spiegelung der Gesamtwirklichkeit.
Sie kann froh sein, wenn sie auch auf Gegner
trifft, weil sie dann vor Trägheit bewahrt wird.
Es kommt dabei freilich auf das Niveau an. Vor
kurzem gab es diese Froschgeschichte in Bozen,
den Streit über den gekreuzigten Frosch von Kippenberger. Kippenberger wollte wohl nicht Christus verhöhnen, sondern sich selbst als äußerst
entfremdetes Subjekt, als herabgekommener
Mensch, darstellen. Natürlich fragt man, hätte er
dazu keine anderen Möglichkeiten gehabt? Hat
er das gemacht, um Christen zu ärgern? Ich habe
ihn nicht gekannt, aber ich glaube schon, dass
er auch das im Sinn hatte. Nun hat aber doch
die Gesellschaft, die sich über die Verletzung der
Grenzen künstlerischer Freiheit erregt, auch eine
gewisse Holschuld, sich darüber zu informieren,
was der Künstler mit seinem Tabubruch gewollt
hat. Sollen nicht Kritiker auch eine differenzierende Vorleistung erbringen, bevor sie sofort zu
schnauben beginnen?
Zurück zu Nitsch…
Ich rege mich bei Nitsch punktgenau über das genannte ‚Libretto’ auf, das genügt mir. Die Kunst
hat ja im Lauf ihrer langen Geschichte zwar mehr
Harmonisches gezeigt, aber zum Beispiel die Gotik
hat auch ungemein expressiv das Schreckliche, bis
zu den wilden Phantasien des Hieronymus Bosch,
dargestellt. Das ist nichts Neues.
Die Kunst kann alle Realität darstellen wollen
und kann diese auch äußerst verfremdet darstellen, aber – das ist meine Überzeugung – aus
der Kunst im Ganzen kann man auf Dauer die
Schönheit nicht vertreiben. Es gibt Künstler, die
lebenslänglich auf Schönheit verzichten. Sie quälen sich selber und den Rest der Welt, indem sie
nur das Zerbrochene, das Bösartige darstellen.
Das ist ihre Entscheidung und ihr Recht, außer
sie verletzen damit intensiv die Freiheit anderer.
Aber die Kunst wird trotz alledem das Schöne
nie ganz verlieren können. Auch nie die Gegenständlichkeit. Sie kehrt immer wieder nach Ausflügen in die Abstraktion zurück in eine Gegenständlichkeit. Schönheit und Gegenständlichkeit
gehen nie ganz verloren.
Eine ewige Frage für Kunst und Religion und für
die Überschneidung beider ist die Spannung von
ethisch und ästhetisch. Ästhetisch, im engeren
Sinn von ästhetisch als schön, kann zur Illusion
werden und kann die ethischen Energien lähmen. Bert Brecht war ein großer Moralist, aber
er hat dem Schönen, obwohl er es oft durch Ironie gebrochen hat, viel Raum gegeben. Gut und
schön gehören zusammen, obwohl sie sich oft
nicht vertragen, weil das Gute oft nicht schön
LIVING SPIRIT
www.living-culture.at
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ECCELLENZA KAPELLARI,
COME CI SPIEGA
L'ESSENZA DI DIO?
Jan Zischka, il redattore di 'Living-Culture' , ha parlato con
S.E. il Vescovo diocesano di Graz-Seckau, Dott. Egon Kapellari
di Dio, del libretto di Nitsch, di religione e di cultura. La nostra brillante fotografa, Elfi Hasenhuetl, ha illustrato con le sue
foto l'avvincente colloquio.
Come ci si può immaginare Dio?
Sotto un certo aspetto non è assolutamente possibile perché nessuna immagine sarebbe sufficiente e perché i teologi questo lo hanno
sempre saputo. D'altra parte, siccome tutti noi
abbiamo la parola ed i sensi non possiamo fare a
meno, quando pensiamo a Dio, di volerne vedere
una raffigurazione e di udirne la parola. Allo stesso tempo non dovremmo ottundere i nostri sensi ma annullarli del tutto a motivo del fatto che
non sono sufficienti. Sant'Agostino ha detto: '' Si
comprehendis non est Deus'' (se sei in grado di
capirlo, quello non è ancora Dio). Una dominante
immagine di Dio lo definisce Padre. Noi cristiani a
questo non possiamo rinunciare. Ma se ad esempio il padre di un giovane è violento o troppo
debole, ciò getta un'ombra pesante sul concetto
religioso di Dio come Padre. L'Apostolo Paolo ha
indicato, nell'Areopago di Atene, un'altra immagine di Dio: Dio come 'atmosfera' .In questa atmosfera noi viviamo, ci muoviamo ed esistiamo,
ha detto l'Apostolo.
„Die Kirche ist nach
meiner Überzeugung ein unsinkbares Schiff.“
La chiesa è una nave
inaffondabile. Ne sono
convinto.
ist, weil es sich keinen Luxus leisten kann, und
das Schöne oft nicht gut ist, weil es Luxus ist.
Manche luxuriösen Festspiele zeigen ungewollt auch diese Spannung.
Betrachten Sie Religion als Teil der Kultur
oder eigenständige Gesellschaftskategorie?
Kunst ist alles, was der Mensch macht. Religion versteht sich nicht als bloßes Menschenwerk, sondern als kulturelle Ausprägung der
Antwort auf eine erfahrene Offenbarung.
Religion bringt Transzendenz ein und durchkreuzt so die Kunst. Sie stellt aber Fragen und
präsentiert Antworten, die sich auch in der
Literatur, der bildenden Kunst oder der Musik
ausdrücken. Auch moderne Kunst ist durchwoben von religiösen Fragen und Aussagen:
Musik von Penderetzky und Arvo Pärt, Architektur von Le Corbusier, Matisse mit seiner
Kapelle von Vence, das sind nur einige von
vielen möglichen Beispielen dafür. Auch in der
Literatur ist die religiöse Frage immer wieder
da. Ein Agnostiker wie Reiner Kunze, einer
der herausragenden deutschen Lyriker der
Gegenwart, ich kenne ihn sehr gut, kommt z.
B. von der religiösen Frage nicht los.
Gibt es etwas, das Sie den Lesern von Living
Culture noch gerne mitteilen möchten?
Als Studentenpfarrer für die Grazer Universitäten in 17 Jahren habe ich mich täglich auch
mit Fragen, Zweifeln und Gegnerschaft vor
allem junger Menschen bezogen auf Religion
und Kirche auseinandergesetzt. Als Bischof
seit 27 Jahren habe ich das nach Kräften fortgesetzt. Living Culture ist mir dafür ein willkommenes Forum.
Text: Jan Zischka, Monika Wogrolly
Fotos: Elfi Hasenhütl
Come spiegherebbe Lei ad un bambino o ad
un extra-terrestre cos'è Dio ?
Comincerei col raccontargli aneddoti sul mio Dio
'Living Culture‘ viene distribuito anche in Italia a Trieste ed a Venezia: quali sono le sue
relazioni con i nostri vicini del Sud?
Il mio cognome italiano la dice lunga a questo
proposito. Ora si scrive con la 'K' ma prima si
scriveva con la 'C'; i miei antenati, di cui porto
il nome, sono originari del Friuli. Ho imparato
l'italiano solo dopo essere diventato Vescovo. Di
tutte le lingue straniere che più o meno parlo,
l'italiano mi è la più cara. Conosco tutte le città
da lei nominate ed amo molto il Triveneto.
Che cosa la rende felice ?
È una parola molto grossa, in verità. Si dovrebbe poter rispondere con molte parole. Sono un
credente e sono felice quando sono in pace con
Colui che per me è Dio ed in pace con me stesso
ed a questo si collega sempre l'essere in pace con
il prossimo.
Qual è la sua fonte di energia nella quotidianità?
L'essere presente per molte persone. E naturalmente sempre la preghiera e la liturgia. Se non
avessi ciò, il profondo respiro che mi è necessario
per aiutare tanta gente, mi risulterebbe molto,
molto più corto.
Le capita di aver paura, qualche volta?
Ora ne ho ancora, ma solo raramente. Ho comunque preoccupazioni. Con l'età cresce la sensazione della sicurezza, anche a causa di certe
emozioni. Si deve comunque distinguere tra
preoccupazioni e paura. Preoccupazioni ne ho
certamente: preoccupazioni sul come la Chiesa
progredirà, preoccupazioni su alcune determinate persone, per i malati: conosco dei giovani che sono malati di cancro e che non sanno
bene cavarsela con questa malattia. Ma non la
definirei paura. Mi sento sostenuto da Dio, ho
sempre constatato che una porta si apre dopo
che altre due si sono chiuse. La Chiesa è una
nave inaffondabile: ne sono convinto. Mi preoccupa invece che la Chiesa, anche la Chiesa che
mi è stata affidata, che è comunque una diocesi
di quasi un milione di cattolici battezzati, possa
il disprezzo di ogni persona eticamente sensibile.
Il porre questo limite non è, secondo la mia convinzione, essere gretti bensì rendere un servizio
all'umanità, come io la concepisco.
Torniamo a Nitsch....
Per quanto riguarda Nitsch mi irrito puntualridursi, anche di molto. Sono consapevole del mente a proposito del 'Libretto'di cui si parlava:
fatto che potrà rimanere grande a lungo solo se Mi basta. L'arte nel corso della sua lunga storia
sarà profondamente radicata. È come per un al- ha infatti creato per lo più opere armoniche e
bero. Se ha una folta chioma, deve avere anche tuttavia il Gotico ha rappresentato in modo esradici profonde.
tremamente espressivo l'orrido, fino alle selvagge fantasie di Hieronymus Bosch. In questo non
Quale sarà la tendenza?
vi è nulla di nuovo. L'arte può voler rappresenNon viviamo in un'epoca di 'fondatori' ma in tare tutta la realtà anche in modo assai astruso
un'epoca in cui bisogna resistere. Ci sono i tempi - e questa è la mia convinzione - l'arte nel suo
dei fondatori, i tempi di preminenza ed i tempi complesso non può tuttavia alla lunga prescindi regresso. In Europa la Chiesa è una parte della dere dalla bellezza. Ci sono artisti che per tutta
società che dal punto di vista demografico ma- la vita rinunciano alla bellezza. Tormentano sé
nifesta fenomeni di regresso di cui una parte è stessi ed il resto del mondo rappresentando soldecadenza.
tanto lo sfacelo e la malvagità. È la loro determinazione ed loro diritto ma così facendo feriscono
In che modo proporrebbe Lei a qualcuno la profondamente la libertà degli altri. L'arte tuttaFede cristiana a confronto con altre religioni via non potrà mai, nonostante tutto, perdere il
diffuse nel mondo?
piacere del bello e nemmeno l'oggettività. Dopo
Questo qualcuno ha anche un credito. Egli deve divagazioni nell'astrazione, essa ritorna sempre
essere già preparato ad occuparsene in una certa all'oggettività. Bellezza ed oggettività non vanno
misura: è questione di onestà. Se ci si vuole im- mai perdute completamente. L'eterna domanpegnare seriamente, bisogna dedicare tempo e da sull'arte e la religione e sulla interrelazione
concentrazione. A partire da un certo momento fra esse sta nella tensione fra etica ed estetica.
discuterei con lui sulla capacità concorrenziale del Ciò che è estetico nel senso stretto del termine
cristianesimo nel panorama delle varie religioni e e cioè il bello, può diventare un'illusione e può
delle interpretazioni filosofiche della vita. Da ulti- paralizzare le energie etiche. Bertold Brecht era
mo gli ripeterei ciò che ha detto Pascal: Lei deve un grande moralista ma ha dato al bello molto
decidersi.
spazio pur avendolo poi spesso distrutto attraverso l'ironia. Il buono ed il bello devono stare
La Chiesa è un complesso?
assie- me anche se spesso non si sopportano perLa Chiesa è un albero gigante con tanti tronchi ché il buono spesso non è bello dato che non si
e rami; nell'Europa Occidentale vi sono anche può concedere alcun lusso ed a sua volta il belmolti rami secchi ma quelli vivi sono molti di più. lo spesso non è buono perché 'è' il lusso. Certi
La Chiesa universale ha tutfestival di lusso dimostrano
'Con Nitsch arrivo al limite involontariamente anche
tavia sempre nuovi spunti
della libertà di espressione
vitali. E questo si può notare
questa tensione..
anche tra i giovani. Di questi artistica, specialmente a causa
spunti vitali ve ne sono an- del suo libretto 'La conquista di Lei considera la religioche in Europa, anche se in Gerusalemme'. La figura di Gesù ne come una parte della
minor misura.
cultura o come una cateCristo mi appare blasfema
goria sociale separata?
e pornografica
Cambiamo argomento:
Arte è tutto ciò che l'uomo
quali sono gli artisti moderni che Lei apprez- fa. La religione non va intesa come semplice opera
za ? Che cosa ne pensa di Nitsch?
dell'uomo ma come la coniazione culturale della
Diciamo 'artisti contemporanei'. Ne conosco risposta ad una rivelazione sperimentata. La remolti, anche personalmente. Se si guarda intor- ligione porta la trascen-denza nell'arte ed in tal
no, nella mia casa potrà vedere p.es. opere di modo la 'incornicia'. Essa pone tuttavia domande
Hollegha, Staudacher, Mikl, Brettschuh, Breiter, e dà risposte che si esprimono nella letteratura,
Panzer e Schmalix. Per quanto riguarda Nitsch lo nelle arti figurative o nella musica. Anche l'arte
considero al limite della libertà artistica, innanzi- moderna è intessuta di domande religiose e di
tutto a causa del suo libretto 'La conquista di Ge- risposte: la musica di Penderetsky e di Arvo Part,
rusalemme'. In esso egli dà della figura di Gesù l'architettura di Le Corbusier, di Matisse con la sua
Cristo un'immagine blasfema e pornografica. Cappella di Vence, sono soltanto alcuni dei molti
Questo gliel'ho detto in faccia anni fa in occasi- esempi possibili in argomento. Anche nella letteone di un importante 'Forum' sul tema ''Arte di ratura appaiono di continuo domande in tema
eccitazione – Arte in spazi aperti'' all'accademia di religione. Un agnostico come Reiner Kunze ad
viennese delle arti figurative, al quale ero stato esempio, uno dei lirici tedeschi emergenti del momento - lo conosco molto bene - non finisce mai
invitato dall'anziano Max Weiler.
di porre domande sulla religione.
L'arte può tutto ?
Vivo volentieri in un Paese nel quale contro C'è qualcosa che Lei gradirebbe comunicare
nessun artista potrebbe mai essere emessa una ai lettori di 'Living Culture'?
'Fatwa', nel quale lo stesso artista non potreb- Come parroco degli studenti delle Università di
be mai trovarsi di fronte una forza bruta e vorrei Graz per 17 anni mi sono quotidianamente occontribuire con energia affinché tutto rimanesse cupato di replicare a domande, dubbi, ostilità
com'è. La distruzione di quadri e gli incendi di li- specialmente da parte di giovani, sulla religione e
bri appartengono al bilancio negativo del XX Se- sulla Chiesa. Come Vescovo da 27 anni ho concolo. Ma un rifiuto spirituale di libri ed immagini tinuato questa attività con energia. 'Living Culdeve poter essere espresso. Fa parte della cultura ture' mi fornisce a questo scopo una benvenuta
democratica. Su queste premesse, dopo aver vi- opportunità.
sto un quadro di Otto Muhl che rappresentava
pornograficamente Madre Teresa, ho detto che Testo: Jan Zischka, Monika Wogrolly
quel quadro ed il suo autore non meritavano che Foto: Elfi Hasenhutl/
20| LIVING LADYPOWER - RUNDE 3
Ladypower
LIVING
Ingrid MarsonerPichler hat als
Südtirolerin
die italienische
Staatsbürgerschaft.
Und kann sich mit
südlichem Charme
in Graz durchsetzen.
Essendo Sudtirolese
Ingrid MarsonerPichler ha la
cittadinanza italiana
ed è così grado di
affermarsi a Graz
con il suo ‚charme‘
meridionale
RUNDE 3
Das Voting um die powerfulstee L
Lady geht ber
bereits
in die 3. Runde. Der Siegerin winken eine
Titelseite und der erste Living Culture Ladypower-Award für Ihren
Mut, Pioniergeist und ihre Vorbildwirkung für alle Frauen.
DERZEIT
PLATZ 4
WAS IST
ERFOLG?
FRAU MARSONER-PICHLER?
Frau Marsoner-Pichler, wie kann eine Frau
heutzutage erfolgreich sein?
Man muss an sich selbst glauben. Man muss Akzeptanz erwirken. Man muss zielstrebig und zielorientiert sein. Und man braucht auch ein großes
Quäntchen Glück.
Also auch ein feines Gespür.
Absolut! Man muss auch sehr sensibel auf Probleme
zugehen – der „sesto senso“ [Anm. ital. „der sechste
Sinn“; Anm. d. Red.] Man muss soziale Kompetenz
mitbringen, einfach Verständnis haben.
Was würden Sie frei assoziieren nach dem
Modus eines Word Rap, wenn ich sage:
- Hannes Kartnig
Ich glaube, der hat in seinem Leben sehr viele
Dinge gemacht, da er hat sehr viel Erfolg und
WO TANKEN
SIE KRAFT,
FRAU ANGELIKA KRESCH?
Frau Kresch, was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Ich bin ein Steinbock, und Steinböcke sind ja dafür bekannt, dass sie einfach ihren Weg gehen,
auch wenn das ihnen selbst nicht immer unbedingt zum Vorteil gereicht. Denn für wen ist es
schon angenehm, achtzehn und zwanzig Stunden zu arbeiten? Aber wenn es notwendig ist,
dann ziehe ich das durch und beschwere mich
nicht. Denn ich habe es mir selbst so ausgesucht,
und wenn ich das nicht wollte, dann müsste ich
das auch selbst ändern.
auch viel Missgunst erlebt. Er ist ein polarisierender Mensch! Und polarisierende Menschen
kommen bei manchen sehr gut an und bei anderen nicht gut.
- Bürgermeister Nagl
Ist nicht wie der Herr Kartnig, aber hat ein unglaubliches Gefühl für Menschen, meiner Meinung nach. Und nachdem er ja jetzt in der zweiten Periode Bürgermeister ist, bin ich überzeugt,
dass da auch in der Langfristigkeit eine wirkliche
Kraft wirken kann. Und ich freu mich, dass Menschen die Möglichkeit haben können, über eine
Periode von 5 Jahren hinaus wirken zu können.
- Landesrat Flecker
[seufzt] [lächelt] Auf Anhieb war er mir sympathisch, muss ich sagen. Also der hat auch das,
der steht für dass, wovon er spricht. Außerdem
hat er auch die Liebe zur Rockkultur, ist ein richtiger Repräsentant der 68er. Und irgendwie bin
ich auch in dieser Ebene zuhause, und deswegen
gefällt mir das.
- Frido Hütter
Steht für Kultur. Ist intellektuell in seiner Ausdrucksweise, absolut oben angesiedelt. Hat so
was Spitzbübisches in
Wenn man es als Frau zu etwas
seiner Art, immer jung.
bringen will, muss man an sich
Was schätzen sie an selbst glauben. Man muss Akzeptanz erMännern, Frau Mar- wirken. Man muss zielstrebig und zielorisoner-Pichler?
entiert sein. Und man braucht auch
Ich schätze besonders ein großes Quäntchen Glück.
humorvolle
Männer,
geistreiche Männer, gescheite Männer.
Gutaussehende, oder ist das egal?
Das ist der Spiegel von Körper und Seele! [lacht]
Text: Monika Wogrolly
Foto: Living Culture
welt im Vergleich zu Männern?
Nun ja, eine Frau reagiert in der Regel emotionaler als ein Mann. Das berühmte „Bauchgefühl“
schlägt bei mir auch immer wieder durch, und bei
uns ist der große Vorteil, dass mein Mann und ich
gemeinsam das Geschäft führen. Er ist der Rationale, und ich bin die mit dem Bauchgefühl, und
die Mischung daraus ergibt in der Regel ein gutes
Ergebnis.
Haben Sie bestimmte Orte, die Ihnen Kraft
geben?
Ja, die Badewanne ist so ein Kraftort! Zum Beispiel
nach einem ganz stressigen Tag – ein schönes Vollbad und entspannende Musik, da schaut die Welt
nach einer halben Stunde schon wieder anders
aus. Wobei ich sagen muss, wir sind in der glücklichen Lage, an einem richtigen „Kraftplatzerl“ zu
wohnen. Für mich ist es so, jeden Abend wenn ich
heimkomme, wenn ich durch das Gartentor durchWie macht „frau“ das, dass man beim Ein- fahre, egal wie spät es ist, spüre ich eine große
stieg ins Business, als unbeschriebenes Blatt, Ruhe über mich kommen. Wenn das Gartentor
ernst
genommen
hinter mir zugeht, das
wird?
Angelika Kresch, direttrice della Remus: ist dann wie eine anDas ist schon schwiedere Welt. Das ist auch
rig, speziell bei mir sind
Devo dire che l'Italia non è per Energie für mich. Und
es jetzt schon fünfundme soltanto il classico paese del- ich glaube, es ist auch
zwanzig Jahre, dass ich le lunghe e brevi vacanze ma anche e sehr wichtig, dass man
in leitender Position bin. specialmente un paese con il quale ab- gut schläft, dass man
Ich war damals wirklich biamo importanti rapporti commerciali. einen guten Schlafplatz
noch sehr jung, und es Commerciamo con l'Italia da anni ed è hat. Und ich habe das
waren in meinem BusiGlück, gut zu schlafen
sempre piacevole tornare in Italia.
ness überhaupt keine
und damit auch täglich
Ovviamente anche per la pasta!
Frauen. Und die ganze
Energie zu tanken.
männliche Welt dachte,
sie müsse mit mir flirten. Da muss man sich re- Mögen Sie Italien?
gelrecht ein Konzept zurechtlegen, dass man die Ich muss sagen, Italien ist für mich nicht nur das
Herren nicht brüskiert, aber ihnen auf charmante klassische Urlaubs- und Kurzurlaubsland, sonWeise klar macht, dass Geschäft Geschäft und dern auch natürlich ein wichtiges Businessland.
Schnaps Schnaps ist. Und nach einer gewissen Zeit Wie machen schon über viele Jahre Geschäfte
nehmen sie dich als Businesspartner an, egal ob du in Italien, und es ist immer wieder schön, nach
Männlein oder Weiblein bist. Aber gerade der Ein- Italien zu kommen. Natürlich auch wegen der
stieg speziell als junge Frau ist schwierig.
Pasta [lächelt; Anm.], ich liebe Pasta in allen Variationen. Und es gibt auch immer was Gutes zu
Welche Vorteile hat eine Frau in der Geschäfts- trinken. [lächelt; Anm.] Somit muss ich sagen, ich
DERZEIT
PLATZ 4
mag Italien schon sehr.
Wie ist eigentlich Ihre private Beziehung zu Autos, zu allem, was mit Motorsport zu tun hat?
Entweder hat man Benzin im Blut oder nicht.
[lacht] Und da kann man keinen Unterschied machen zwischen Business und Privat. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich hab mit einem
50 PS Golf auch eine Gaudi - hätte ich einfach
nicht! Ich liebe flotte Autos, mittlerweile aus Vernunftgründen keine Motorräder mehr, damit haben mein Mann und ich aufgehört. Aber Autos
sind nach wie vor unsere Passion, und wenn ich
in die Näher einer Rennstrecke komme, denke
ich mir „Reg‘ dich nicht auf, du kannst es nicht
beeinflussen“. Aber wenn ich dann dort bin,
kommt das Fieber, es ist einfach so.
Wie würden Sie sich als Beifahrerin im Auto
beschreiben? [schmunzelt]
Im Wettbewerb? In der Rallye bin ich auch schon
im Bewerb gewesen, als Beifahrerin von Kris Rosenberger. Aber was den Straßenverkehr betrifft,
oute ich mich: Mit zunehmendem Alter werde
ich eine immer schlechtere Beifahrerin. Es ist
schlimm, mit zunehmendem Alter fahre ich am
liebsten selbst, ich weiß nicht woran das liegt,
aber es ist eben so.
Text: Monika Wogrolly
Foto: Max Anelli-Monti
REMUS-Frontfrau
Angelika Kresch
setzt auf die Badewanne als Kraftort
des Alltags
Angelika Kresch,
donna di spicco,
considera la
des vasca da bagno
un punto di forza
della quotidianità
DERZEIT
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PLATZ 1
DERZEIT
PLATZ 5
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PLATZ 1
PLATZ 4
|21
Foto:www.hochschober.at
LIVING LADYPOWER
www.living-culture.at
Anna Netrebko
Lisa Rücker
Elisabeth Gürtler
Karin Leeb
Operndiva und Mama in spe
Vizebürgermeisterin Graz
Sacher Wien, Gestüt Pieber
Gesellschafterin und Geschäftsführerin
Hotel Hochschober, Turracher Höhe
Ungeschlagen ist die Operndiva in der
dritten Runde der Challenge auf Platz
1. Die Sopranistin punktet mit Charme,
Können und Ruhm. Nicht nur unsere
Promijury erliegt dem Gesamtkunstwerk
Anna.
Das Mysterium Anna bleibt unerklärlich.
Egal, in welchem Zusammenhang sie
uns begegnet, sie strahlt immer aus der
Masse heraus und hat dabei klein angefangen. Ihr unbeugsamer Glaube an sich
selbst, ihren Weg und ihre Gabe, mit
ihrer Stimme Begeisterung zu versprühen und Menschen zu beglücken, haben
möglich gemacht, wovon andere Opernsängerinnen mit großen Stimmen nur
träumen können: Anna Netrebko ist bereits zu Lebzeiten eine Ikone der Kunst.
Die Grünpolitikerin und Vizebürgermeisterin steht für Sportlichkeit, Bescheidenheit und natürliche Ausstrahlung. Nach
ihrer Meinung zum Wahlslogan ihrer
Parteikollegin Daniela Grabe, „Als Frau
ist man entweder Feministin oder Masochistin“ befragt, stimmt Rücker schmunzelnd zu. Und sagt: „Wenn Frauen nur als
Anhängsel gesehen werden, ist das masochistisch, allerdings ist es für gebildete
Frauen einfacher dagegen anzukämpfen
als für jene, die existenziell vom Einkommen ihres Partners abhängig sind.“ Um
Kraft zu tanken, zieht es sie mit dem Rad
in die Berge. „Leider war ich zuletzt im
August mit meiner Partnerin auf einem
Berg.“, bedauert die blonde Powerlady
aus Salzburg. Befragt zur Bedeutung von
Politik für sie, sagt sie: „Es ist ein Privileg,
den eigenen Lebensraum mitgestalten zu
können.“
Die Ikone des Powerladytums steht für Tradition und Innovation, Luxus, Eleganz, aber
auch Fantasie. Von Elisabeth Gürtler kann
sich so manche Dame eine Scheibe (oder im
Sacher ein Stück Torte) abschneiden.
Diplomkaufmann Elisabeth Gürtler ist ein
Prototyp weiblicher Durchsetzungskraft.
Sie nimmt die „Herren der Schöpfung“
ihren eigenen Angaben zufolge beim
Wort und erinnert schriftlich an bereits
mündlich gegebene Zusagen. Der Glaube an sich selbst und ein ausgewogenes
Alltagsleben, das auch Entspannungsphasen kennt (Frau Diplomkaufmann
Gürtler kann insbesondere in Gegenwart
ihres Hundes entspannen), können nur
eine Ahnung ihres Erfolgsgeheimnisses
geben. Das „Mysterium Elisabeth Gürtler“ sorgt weiterhin bei der Challenge
zum 1. Living Culture Ladypower Award
für Spannung!
Zunächst hatte es so ausgesehen, als solle
ein Mann das Hotel Hochschober vom Vater Leeb und Pionier der Kulturkreise übernehmen: Alle drei Brüder von Karin Leeb
gingen aber in die USA. Und so fiel ihr die
Leitung des in seinen Ansprüchen und seiner Philosophie unverkennbaren Hauses zu
- unterstützt von ihrem loyalen Partner und
Ehemann Martin Klein. Als Unternehmerin
in der 3. Generation mit charismatischen
Vorgängern betrachtet es Karin Leeb als
Privileg, die Verantwortung für das Hotel
Hochschober zu tragen. Schon als Kind
habe sie gesagt, bei einer (in Wahrheit nie
in Frage stehenden) Trennung ihrer Eltern
bei „jenem Elternteil leben zu wollen, der
das Hotel behalte“. So ist der Hochschober
auch Identität, und ist das Hotel Karin Leeb
zufolge „Authentische Geschichte, die gewachsen ist“.
LIEBEN SIE BÄLLE,
FRAU MAGISTRA KUNZFELD-MUHR?
Frau Magistra, wo holen Sie sich Ihre Energie?
Die Energie hole ich mir in erster Linie in einem
ausgewogenen, äußerst zufrieden stellenden Privatleben. Ich glaube, dass dieses Schlagwort der
„Work-Life-Balance“ wirklich entscheidend ist.
Ich habe das Glück, viel Energie durch Ruhe und
Ausgeglichenheit im Privatleben zu finden und
durch den Sport.
Ziel habe, dann ist mir das auch wichtig, es wirklich zu erreichen. Das ist mit Ehrgeiz verbunden,
dazu stehe ich auch. Wenn ich in ein Match am
Tennisplatz gehe, dann will ich auch gewinnen,
sonst brauch ich kein Match. Alle, die da irgendwie so sagen, nur „just for fun“, das ist nicht
meins.
Nicht „der Weg ist das Ziel“, sondern doch
Wie lange betreiben Sie Sport?
das Ziel an sich ist erstrebenswert?
Sport hat eine große Rolle
Der Weg gehört dazu, aber
schon von Kindheit an ge- Barbara Kunzefeld-Muhr, Cassa das Ziel ist mir lieber als der
spielt, weil mein Vater Turn- di Risparmio della Stiria
Weg! [lacht]
professor und Sportprofessor
war und selbst leidenschaftSind Sie eher ein „MeeSecondo me Trieste si è svilicher Sportler. Er hat mich
resmensch“? Es gibt tyluppata moltissimo negli
früh zum Sport gebracht,
pische „Bergmenschen“
ultimi anni. Sono riusciti a fare und „Meeresmenschen“.
und ich habe immer eine
Beziehung zum Ball gehabt. un cambiamento importante e [lacht]
Bälle haben mich fasziniert, cioè trasformarla da una Città in- Alles, nur keine Berge! In
ich schaue auch wahnsinnig dustriale, pur sempre pulita ma Gösting beginnt für mich
gern Fußball, spiele selber non molto attraente, in una cit- die Obersteiermark. Wasser
Fußball, und der Tennissport, tà estremamente cosmopolita. Il ist überhaupt mein Element.
das war seit meinem 7. Le- mare e l'urbanistica seconbensjahr absolut mein’s. Ich do me vi si compenetrano
Thema
Bankenkrise:
hab es in der Jugend auch
Merkt man schon starke
leistungsmäßig betrieben, hab mich dann aller- Auswirkungen, oder ist das eine Welle, die
dings sehr schwer verletzt. Ich wollte Profi-Tennis- erst im Anrollen ist?
spielerin werden. Ich habe auch das Glück gehabt, Ich glaube, wir sind schon mittendrin in der Weldrei Jahre gemeinsam mit Thomas Muster zu trai- le. Begonnen hat das in Amerika, wir haben eine
nieren und im Kader zu sein, hab durch den Sport Zeit lang ein bisschen verdrängt, dass es uns erwahnsinnig viel gelernt fürs Leben.
reichen würde. Dass es uns in der Dimension und
so schnell erreicht, damit haben alle nicht geWas ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis? Sie rechnet. Also, das war schon mehr ein Tsunami
haben schon erwähnt, der Sport, der richtige als eine größere Welle. Wir haben Lebensphasen,
Ausgleich im Privatleben, und was noch?
wo es ganz normal ist, dass es Höhen und Tiefen
Also, ich bin extrem konsequent. Wenn ich ein gibt, das kennt jeder. Und genauso ist es auch in
einem Konjunkturzyklus. In einem Konjunkturzyklus gibt es auch Höhen und Tiefen, dass man
einmal in eine Phase der Rezession schlittert, auf
die wir möglicherweise momentan zugehen, tut
natürlich weh, aber ist auch nicht das erste Mal.
Es wird jetzt oft so verglichen mit der Weltwirtschaftskrise 1929. Ich glaube nicht, dass wir es
a) vergleichen können und b) es uns so enorm
treffen wird. Dazu hat sich die Weltwirtschaft
zu sehr weiterentwickelt. Alle Länder schnüren
e
jetzt länderübergreifend Konjunkturpakete, die
Regierungen reagieren viel früher, die Noten-banken machen Pakete – das hat es damals alless
nicht gegeben. Natürlich trifft es uns jetzt heftig,
aber in zwei, drei Jahren ist es überstanden.
Was gefällt Ihnen an Triest? Gibt es irgendwas,
das Sie unseren Lesern empfehlen wollen?
Da sag ich nichts, die sollen da ja nicht hinfahren. Sonst sind in Triest noch viel mehr Grazer!
[lacht] Die sollen lieber alle nach Grado fahren.
Das liebe und schätze ich eben nach wie vor an
Triest, dass man relativ unerkannt und „unkontaktend“ durchgehend kann. Triest hat sich aus
meiner Sicht wahnsinnig entwickelt in den letzten Jahren, die haben wirklich den Sprung von
einer doch reinen, nicht sehr attraktiven Industriestadt geschafft zu einer extrem kosmopolitischen Stadt. Allein mit den vielen Lokalen und
der Mole entlang, das ist so eine Mischung, auch
durch die Nähe. Meer und Urbanität verbindet
sich da für mich. Ich liebe Städte wie Stockholm
und Barcelona, wo man einfach Meer und Urbanität verbinden kann.
Text: Monika Wogrolly
Foto: Barbara Kunzfeld-Muhr
DERZEIT
PLATZ 3
Die sportive Powerlady
der Steiermärkischen
Sparkasse Barbara
Kunzfeld-Muhr möchte
für ihre persönliche
Balance so oft wie
möglich das Meer
sehen, am liebsten in
Triest
La sportiva ed atletica
Barbara Kunzfeld-Muhr,
per il suo equilibrio personale, vorrebbe poter
in vedere il mare il più
spesso possibile, preferibilmente a Trieste.
22| LIVING SMALLTALK
SIND SIE
EIN GURU,
HERR MARTIN BETSCHART?
VP-Klubobmann
Mag. Christopher
Drexler war
in den USA,
als Geschichte
geschrieben wurde
Christofer Drexler si
trovava negli Stati
Uniti quando è stata
scritta la Storia
WOLLEN SIE DIE
WELT VERÄNDERN,
HERR KLUBOBMANN
CHRISTOPHER DREXLER?
Wir trafen den steirischen Klubobmann im
Grazer Café Sacher zum spontanen Talk
über Obama, Regen über South Carolina
und den Wunsch, die Welt zu verändern.
Herr Klubobmann, was fällt Ihnen zum
Stichwort „Kulturfaktor Politik“ ein?
Es kann sicher auch von einer „politischen Kultur“ gesprochen werden. Und Politik kann sehr
viel zur Kultur beitragen.
Veränderung herbeizuführen. Obama ist
der Hoffnungsträger dieses Veränderungswunsches. Schauen wir einmal, was in Amerika passiert. Ich war zur Zeit des Wahlergebnisses in den Vereinigten Staaten, in South
Carolina, aus anderem Anlass, aber ich konnDarf man heutzutage noch „die Welt verän- te natürlich auch die Stimmung vor der Wahl,
dern“? Oder macht einen das automatisch am Wahltag und nach der Wahl einfangen.
zur Angriffsfläche für Feindseligkeiten, Ich war schon 2004 bei der Wahl drüben,
Kritiken und vielleicht sogar, wie manche aber 2008 war wirklich ein geschichtsträchPsychosomatiker meitiger Tag. Sogar im zutiefst
Eine Powerlady besitzt
republikanischen
South
nen, für Krankheiten
bestimmt eine Entschlosund Viren?
Carolina war z. B. der Titel
Erstens, weiß ich nicht, senheit, in irgendeinem
der Ausgabe am Wahltag
ob es so einen Zusam- Bereich etwas zu erreichen.
der lokalen Tageszeitung
menhang zwischen dem
auf Grund des schlechten
Wunsch, die Welt zu verändern, und der Anfäl- Wetters „Rain hangs over history“ – Man
ligkeit für Viren und Krankheiten gibt. Außerdem hatte offensichtlich den Eindruck, an dem
sollte man sich von solchen Vermutungen nicht Tag Geschichte zu schreiben.
davon abhalten lassen, die Welt verändern zu
wollen.
Was fällt Ihnen als erstes zu „Bischof Kapellari“ ein?
Wollen Sie die Welt verändern?
Ein interessanter Gesprächspartner.
Ja, jeden Tag aufs Neue. Man braucht aber sicher grundsätzliche Ziele oder Themen, für die Und was assoziieren Sie mit
man kämpfen will. Sonst sind noch viel Intuiti- „Hannes Kartnig“?
on, spontane Kreativität und Konsequenz not- Eine originelle Persönlichkeit.
wendig.
Hannes Androsch und Nitsch waren
Was macht heute Ihrer Meinung nach eine Schulkollegen. Welcher Lebensweg ist
„Powerlady“ aus? Zugegeben, das ist ein Ihnen näher?
dubioser Titel. (schmunzelt; Anm. d. Red.)
(überlegt lang) Da bin ich äquidistant.
Ein wahrhaft dubioser Titel (lacht; Anm. d. Red.) (schmunzelt; Anm. d. Red.)
Sie besitzt bestimmt eine Entschlossenheit, in irgendeinem Bereich etwas zu erreichen.
Text: Monika Wogrolly
Was assoziieren Sie mit Obama?
Foto: Jan Zischka
Eine tiefe Sehnsucht innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, nach 8 Jahren Bush eine
Auf Werner Gröbls viel beachteten Businessforum in der
Grazer Seifenfabrik fand sich ein Großaufgebot an Stars der
internationalen Coachingszene. Als Höhepunkt zertrümmerte
ein Shaolin Mönch nur mit Willenststärke und Selbstdiziplin
eine Eisenstange auf seinem Schädel. Hubert Patterer talkte
mit Hannes Androsch im großen Finale über die
Wirtschaftskrise. Wir fragten den Schweizer Businessexperten
Martin Betschart nach dem Geheimnis des Coachings.
Martin Betschart ist als Coach
weltbekannt und sprach mit
uns beim Businessforum des
vielseitigen Unternehmers
Werner Gröbl in der Grazer
Seifenfabrik über das Geheimnis des Coachings
Martin Betschart è un
Coach conosciuto in tutto
il mondo. Al Businessforum
dell‘intraprendente imprenditore
Werner Groebl, tenutosi nella
fabbrica di saponi di Graz, ha
parlato del segreto del Coaching.
Herr Betschart, sind Sie das erste Mal beim
Businessforum? Was halten Sie von Graz?
Ich bin das erste Mal hier, war gestern kurz in der
Stadt – wunderschön! Es war saukalt, ich hab es
nicht sehr lange draußen ausgehalten, aber die
Stadt ist wirklich schön, tolle alte Gebäude – schade, dass ich nicht mehr sehen kann! Das muss ich
bei Gelegenheit einmal nachholen.
Sie sind der Coaching-Papst schlechthin. Und
legen den Schwerpunkt auf das Handeln Wie kann man Menschen motivieren, von der
Theorie- auf die Handlungsebene zu gehen?
Der erste Punkt ist die richtige Einstellung zum Leben. Ich glaube, das große Problem, das wir haben
in dieser sogenannten „Wissensgesellschaft“, ist
dass all das Wissen nichts nützt, wenn es dann auf
das Tun ankommt. Es geht aber auch darum, nicht
kopflos zu handeln sondern lösungsorientiert. Oft
war es zum Beispiel so, dass Europa Dinge zuerst
erfunden hat, diese Dinge aber von anderen, insbesondere den Amerikanern, umgesetzt wurden.
Es geht also darum, das Wissen effektiv in die Praxis umzusetzen.
Wie würden Sie mit jemandem arbeiten, der
in einer bestimmten Sparte hochqualifiziert
zu Ihnen kommt, aber sagt, er fühle sich nicht
hinreichend qualifiziert, um in einen Beruf
einzusteigen?
Auf der einen Seite fehlt es offensichtlich an Selbstvertrauen. Das heißt, es gibt irgendwo einen Maßstab, dass die Person glaubt, sie braucht so und
soviel Wissen. Aber ich glaube, diese Person kann
dann noch ein Studium abschließen, und es wird
noch immer nicht reichen. Weil sie eben den zugrundeliegenden Glaubenssatz hat „ich bin nicht
gut genug“. Und das müsste man therapieren.
Geht das mit Coaching-Stunden oder müsste
da eine Psychotherapie gemacht werden?
Im Prinzip ist es das Gleiche – Coaching ist nur der
schönere Begriff. Es geht immer darum, den Menschen vom Problem zur Lösung zu führen.
Glauben Sie, dass sich die psychische Einstellung dahingehend materialisiert, dass man
wird was man denkt?
Absolut! Die Einstellung ist elementar, die Glaubenssätze. Die meisten Menschen werden von
Toten regiert – was meine ich damit? Dass wir mit
Überzeugungen durch die Welt gehen, die nicht
von uns selbst stammen, sondern von unseren
Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. Genauso das
Gedankengut, das uns in unserem Schulsystem
mitgegeben wird – das ist nicht zeitgemäß! Aus
meiner Sicht ist das Schulsystem deshalb eine
mittlere Katastrophe.
Jemand kommt, hat Ideen, Visionen, nur
weiß er nicht, wie er sie umsetzen soll. Was
aber wenn die Person es zwar etwas ändern
möchte, sich aber gleichzeitig in ihrem Elend
ganz wohl fühlt?
Dazu gibt es eine wunderbare Geschichte: Ein
Wanderer ist unterwegs und sucht sich gegen
Abend eine Unterkunft. Er findet sie in einem
Gasthof, und in diesem Gasthof steht ein goldener Käfig, in dem sich ein Papagei befindet. Der
Papagei schreit andauernd „Freiheit! Freiheit!“.
Da denkt sich der Wanderer: „Der arme Papagei!
Sobald der Wirt schlafen geht, lass‘ ich ihn frei.“
Der Wirt geht irgendwann zu Bett, und der Wanderer öffnet den Käfig. Der Papagei ruft weiter
„Freiheit! Freiheit!“, bleibt aber im Käfig sitzen. Irgendwann wird es dem Wanderer zu bunt und er
reißt den Papagei aus dem Käfig, sagt „Da, jetzt
bist du frei“. Danach legt er sich schlafen. Am
nächsten Morgen wacht er auf und hält Nachschau nach dem Papagei, aber wo ist der? Wieder
im Käfig, und ruft „Freiheit! Freiheit!“. Der Papagei will zwar die Freiheit, er will aber nicht auf das
Futter verzichten, das er jeden Tag bekommt, will
sich nicht die Mühe machen und sein Futter selbst
LIVING EXPERTS
www.living-culture.at
|23
EXPERTENFORUM: „BRUSTKREBS“
WELCHE
HOFFNUNG
GIBT ES,
HERR PROFESSOR PETRU?
suchen.
Genau um das geht es: Will man wirklich die
absolute Freiheit, oder ist es nur ein PseudoWunsch? Jeder wäre gern reich, aber nicht
jeder ist auch bereit, sich dafür anzustrengen
und womöglich ein Risiko einzugehen. Und da
greift dieses System des Selbstbetrugs, indem
man sagt „Die Eltern sind schuld“, „Die Gene
sind schuld“, „Der Staat ist schuld“ – jetzt sind
natürlich auch die Banken schuld – und so weiter. Aber niemand sucht bei sich selbst!
Also gibt der Coach die Anleitung, die eigene Geschichte umzuschreiben?
Ein ganz wichtiger Punkt ist ja auch, dass ich
den Menschen einen Spiegel vorhalte. So mache ich das am liebsten, auf der einen Seite
öffne ich die Menschen mit Humor, auf der
anderen Seite muss ich aber auch die Botschaft
vermitteln. Es geht darum, sie so zu präsentieren, dass man darüber nachdenkt, dass sie eine
Nachwirkung hat.
Sind sie skeptisch gegenüber psychotherapeutischen Angeboten, die lange und prozesshaft dahingehen?
Da bin ich total dagegen, dieses in den Problemen wühlen, da ein Pflaster draufgeben, dort
aber wieder eine neue Wunde aufreißen, damit die Betroffenen wieder kommen müssen,
davon halte ich nichts. Und das ist auch kein
Entwicklungsprozess.
Aber besteht nicht auch die Gefahr, dass
der Coach zu einer Art Vaterfigur wird?
Genau, und das muss ich vermeiden, indem ich
eben bestimmte Regeln als Basis nehme. Wenn
sich zum Beispiel nach drei Sitzungen keine
Veränderung einstellt, dann stimmt was nicht.
Ich mache mit den meisten Klienten durchschnittlich eineinhalb Sitzungen.
Offizielles Coaching mache ich nicht, sondern
nur begleitend zur Ausbildung. Coaching ersetzt niemals ein Seminar. Um mich zu entwickeln lerne ich in einem Seminar Wissen und
Know How, und lerne es umzusetzen. Coaching allein ist keine Wissensvermittlung.
Wieso sind sie erfolgreich und andere
Coaches nicht? Was macht den Unterschied?
Erstens tu ich das, was ich sage, ich glaube
auch, dass man mit Psychoanalyse gar nicht erfolgreich sein kann, das ist nur eine Frage wie
wir Erfolg definieren. Psychoanalyse ist problemorientiert, nicht erfolgsorientiert. Damit
kann man Menschen über Jahre hinweg beschäftigen, aber man wird ihre Probleme damit
nicht lösen können. Es geht darum, Menschen
selbständig zu machen, sie zu befähigen, das
Leben meistern zu können.
Sie klären die Menschen darüber auf, dass
sie das Produkt eines gewissen Kontexts
sind.
Genau, und je mehr ich das verstehe, desto
besser kann ich mich auch verändern. Das
heißt, dass ich zum Regisseur werde. Die meisten Menschen werden gelebt und bilden sich
ein, sie entscheiden selbst. Verbringen jeden
Tag mehrere Stunden vor dem Fernseher, lassen
sich manipulieren und merken das gar nicht.
Martin Betschart wurde zum Psychologen ausgebildet und lebt am Bielersee
(Schweiz), in Asien und New York. Er war
zum ersten Mal beim Businessforum in
Graz.
Text: Monika Wogrolly
Foto: Karin Gutschi
Pin Ribbon ist zum Symbol für
Pink
Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen
gewerden.
Brustkrebsvorso
Wir befragten den Präsidenten der Österreichischen Krebshilfe Steiermark zur Lage
Gibt es nach der oft zerschmetternden Diagnose Brustkrebs noch
Hoffnung auf Genesung?
Glücklicher Weise ja. Es gibt zusehends neue
Hoffnung durch neue Medikamente.
Wie viele Frauen sind davon betroffen?
Jede 9. Frau in Österreich erkrankt an Brustkrebs,
in der Steiermark verzeichnen wir zirka 720 neue
Fälle/Jahr. Was die wenigsten wissen: Man unterscheidet mindestens 50 verschiedene Untergruppen. In der Vergangenheit wurden die meisten
Brustkrebspatientinnen mit den gleichen (Chemotherapie-) Medikamenten behandelt.
Was hat sich an der Therapie geändert?
Da 70% der Brustkrebsformen hormonabhängig
sind, benötigen diese Patientinnen Anti-Hormone
(wie z.B. Aromatasehemmer), die gegen körpereigene Hormone (v. a. Östrogene) gerichtet
sind. Neue Anti-Hormone weisen heute teilweise
weniger Nebenwirkungen wie z. B. Gerinnselbildungen auf. Als Nebenwirkungen kommen
dennoch v. a. Wechselbeschwerden und Osteoporose vor. Gegen den Knochenabbau wurden
jedoch kürzlich Medikamente entwickelt, die als
günstigen Nebeneffekt auch direkt gegen Brustkrebs wirksam sind.
Das heißt, es gibt jetzt individuelle Therapieformen für die betroffenen Frauen?
Durch das zunehmende medizinische Wissen,
wie unterschiedlich Tumoren aufgebaut sind, ist
es heute möglich, bei ganz bestimmten Brustkrebsformen ganz bestimmte, individuelle Therapien einzusetzen. Dies können für die Patientin ausgesuchte Chemotherapien sein, aber auch
FORUM DEGLI ESPERTI:
''IL CANCRO AL SENO''
QUALI SPERANZE CI SONO,
PROFESSOR PETRU?
C'è ancora una speranza di guarigione, dopo le spesso avvilenti diagnosi
di cancro al seno?
Fortunatamente, sì. Ci sono decisamente speranze grazie a nuovi farmaci.
Quali cambiamenti si sono avuti nella terapia?
Dal momento che il 70% delle forme tumorali
al seno dipendono dagli ormoni, queste pazienti
necessitano di Anti-ormoni (come ad.es. l'enzima
Aromatase) che sono indicati per contrastare gli
ormoni naturali (innanzitutto gli estrogeni). I nuovi
anti-ormoni presentano al giorno d'oggi, in parte,
minori effetti collaterali come ad es. la formazione
di coaguli. Tuttavia si riscontrano altri effetti collaterali quali disturbi da menopausa e di osteoporosi.. Contro il logoramento delle ossa tuttavia sono
stati recentemente predisposti appositi farmaci
che, come effetto collaterale positivo, risultano
direttamente efficaci anche contro la neoplasia
tumorale al seno.
Ciò significa che esistono ora forme di terapia
individuale per le donne colpite dal male?
Grazie ai progressi della scienza medica che ha potuto accertare come i tumori siano contraddistinti
da forme diverse, risulta oggi possibile, per ben
precise forme di cancro al seno, applicare terapie
Univ. Prof. Dr.
Edgar Petru
Chemotherapien in Kombination mit so genannten biologischen Immuntherapien. Diese biologischen Therapien können ganz bestimmte Abschnitte von Tumorzellen gezielt zerstören, was
die Chemotherapie allein nicht zustande bringt.
Beispiele hierfür sind Her-2-Antikörper. Ein anderes Beispiel sind Medikamente die gezielt die
Gefäßneubildung von Tumoren hemmen und so
den Tumor „aushungern“ können.
Haben die neuen therapeutischen Methoden
Nebenwirkungen? Mit der Diagnose ‚Brustkrebs’ assoziiert man ja meist Haarausfall.
Nebenwirkungen dieser neuen zielgerichteten
Therapien sind anders als jene der Chemotherapie und zumeist milder: Müdigkeit, Durchfall, akneartige Hautausschläge, höherer Blutdruck oder
geringe Übelkeit können auftreten. Es kommt
aber nicht zum Haarausfall.
Wie geht es in der Forschung weiter?
Aktuelle Studien, die auch an der Medizinischen
Universität Graz durchgeführt werden, sollen untersuchen, ob es in Zukunft durch vorzugsweise Anwendung gezielter biologischer Therapien
gegen Brustkrebs möglich sein wird, bei bestimmten Patientinnen weniger oft Chemotherapie einsetzen zu müssen.
Univ. Prof. Dr. Edgar Petru ist Präsident der
Österr. Krebshilfe Steiermark und Professor
für Gynäkologie an der Universitätsklinik
für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der
Medizinischen Universität Graz
Auenbruggerplatz 14 | 8036 Graz
individuali molto specifiche. Per le pazienti può
trattarsi di chemioterapie particolari, ma anche di
chemioterapie unite a cosiddette immunoterapie
biologiche. Queste terapie biologiche possono
distruggere in maniera mirata determinati settori di celle tumorali, cosa che la chemioterapia da
sola non in è in grado di fare. Si possono indicare
come esempio gli anticorpi Her-2. Un altro esempio possono essere i farmaci mirati a rallentare la
formazione di nuclei tumorali in modo da poter
'affamare' il tumore.
I nuovi sistemi terapeutici hanno effetti collaterali? Alla diagnosi di cancro al seno si associa per lo più anche la caduta dei capelli?
Gli effetti collaterali di queste terapie mirate sono
diversi da quelli della chemioterapia o quanto
meno più tenui: si possono riscontrare stanchezza,
diarrea, eruzioni cutanee simili ad acne, aumento
della pressione sanguigna e limitate nausee. Non
si arriva peraltro alla caduta dei capelli.
Come si procede nella ricerca?
Gli studi in corso, che vengono effettuati anche
dalla Facoltà di Medicina dell'Università di Graz,
hanno lo scopo accertare se con il preferibile impiego di terapie biologiche mirate si renderà possibile intervenire su determinate pazienti meno
frequentemente con la chemioterapia.
Autore:
Dott. Edgar Petru, Professore Universitario
Presidente dell‘ Ente Austriaco ‚Aiuto contro il cancro‘ per la Stiria Clinica Universitaria di Ginecologia ed Ostetricia della Facoltà
di medicina dell‘Università di Graz
Selbstständige und
Arbeitslosigkeit
Ab 1.1.2009 tritt das neue Opting-In-Modell
in die Arbeitslosenversicherung (ALV) für
selbstständig Erwerbstätige in Kraft. Selbstständige Unternehmer können ab 2009
selbst entscheiden, ob sie künftig Zeiten in
der ALV ansammeln möchten oder nicht.
Für den Abschluss dieser freiwilligen ALV müssen Sie bestimmte Fristen beachten: Unternehmer, die bereits vor 2009 selbstständig tätig
waren, können bis 31.12.2009 in die ALV optieren. „Neugründer“, die erst ab dem 1.1.2009
beginnen, werden von der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft über die
Möglichkeit der freiwilligen ALV verständigt
und können innerhalb von sechs Monaten ab
der Verständigung in die ALV optieren.
Die Entscheidung für die Eintrittserklärung in
die freiwillige ALV ist zumindest für acht (!)
Jahre bindend. Erst nach Ablauf dieser acht
Jahre kann der Austritt oder ein – neuerlicher
– Eintritt erklärt werden.
Kosten der freiwilligen ALV
Der Beitragssatz zur ALV beträgt – so wie für
Dienstnehmer – 6 % der Beitragsgrundlage.
Die Beitragsgrundlage für die freiwillige ALV
kann jedoch vom versicherten Unternehmer
aus drei Varianten selbst gewählt werden.
Wenn bereits Anspruch besteht
War der Unternehmer vor Beginn seiner Tätigkeit bereits als Dienstnehmer tätig und hat er
in diesem Dienstverhältnis Versicherungszeiten
in der ALV erworben, stellt sich die Frage, ob
die erworbenen Ansprüche auch während der
Selbstständigkeit erhalten bleiben. Hier sind
drei Konstellationen zu unterscheiden:
1 Personen, die vor dem 1.1.2009 selbstständig und unselbstständig tätig waren: Diese
behalten ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld
unbefristet weiter.
2 Personen, die erst nach dem 1.1.2009 eine
selbstständige Tätigkeit beginnen und vorher
zumindest fünf Jahre unselbstständig waren:
Auch diese behalten ihren Arbeitslosengeldanspruch.
3 Personen, die erst nach dem 1.1.2009 eine
selbstständige Tätigkeit beginnen und vorher
weniger als fünf Jahre unselbstständig waren:
Sie können ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld innerhalb von fünf Jahren geltend machen, danach jedoch nicht mehr (Fallfrist!).
Anwartschaft und Bezugsdauer
Für die erstmalige Auszahlung von Arbeitslosengeld müssen 52 Wochen Beitragszeiten
innerhalb von 24 Kalendermonaten in der ALV
nachgewiesen werden.
Für den Bezug wird voraussichtlich eine Ruhendmeldung des Gewerbes notwendig sein.
Zu den Details fragen Sie Ihren Steuerberater!
Wirtschaftstreuhänder
Mag. Thomas Hafner
Steuerberater
8010 Graz, Nibelungengasse 2
Telefon: +43 (0)316 83 63 00
email: thomas.hafner@wtth.at
24| LIVING ITALY
Thema: Doping
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Sie erinnern sich noch, als ich zuletzt
von einem großartigen Sportsommer
sprach, unter anderem dank des sensationellen Abschneidens des Niederösterreichers
Bernhard Kohl bei der Tour de France (3. Gesamtrang sowie Sieger in der Bergwertung).
Und bereits implizit kritisierte, dass Kohl(e)
nach diesen drei Wochen nur mehr von PRTermin zu PR-Termin eilte (seine Mitläuferrolle
bei der Deutschland-Tour Ende August kann
man nicht als ernsthafte Rennanstrengung bezeichnen, er fuhr dort wahrscheinlich sowieso
nur aus Sponsorengründen mit) und die Wahl
zu „Österreichs Sportler des Jahres“ freudig erwartete. Klug und gescheit der Bursche, denn
das in dieser Zeit verdiente Geld wird man
ihm wohl nur mehr teilweise abjagen können,
auch wenn Mitte Oktober, noch rechtzeitig
vor der Sportlerwahl, der große Super-GAU
aufflog: Bernhard Kohl hat mit CERA gedopt!
Was darauf folgte, war eine Pressekonferenz
mit einem auf die Tränendrüse drückenden
Bernie, der vor laufenden Kameras zugab, gedopt zu haben. Zirka ein Monat später dann
das verheerende Urteil: 2 Jahre Sperre, das
höchstmögliche Strafausmaß! Die Presse rechnete ab mit dem Wolkersdorfer, Betrugsvorwürfe und Klagen häuften sich. Wenn so viele
Fahrer dopen (egal ob sie und wann sie dabei
erwischt werden), warum tun sie das? Fühlen
sie sich vielleicht den Strapazen, denen sie ausgesetzt sind, ohne Hilfsmittel nicht gewachsen? Wäre es in diesem Fall nicht mal an der
Zeit, von Seiten der Veranstalter etwas mehr
Rücksicht auf die eigentlichen Protagonisten
des Rennens, die Rennfahrer, zu nehmen, und
dafür den einen oder anderen steilen Bergpass
aus dem Programm? Es wäre an der Zeit, dass
auch mal die Veranstalter auf der anderen Seite den Hebel ansetzen würden. Wer nämlich
glaubt, dass leichtere Etappen weniger Sponsoren- und Fernsehgelder bringen würden,
der irrt. Denn zumindest die anhaltenden
Dopingfälle bei der Tour de France haben die
deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Sender
ARD und ZDF zum endgültigen Ausstieg aus
der Berichterstattung bewogen. Schon allein
dadurch geht der Tour einiges an Geld verloren. Bernhard Kohl ist kein Einzelfall, er wurde
vom im Radsport grassierenden Doping-Virus
nur angesteckt. Deshalb ist er weder schuldfrei noch von jeder Verantwortung freizusprechen, aber man sollte auch mal auf der Veranstalterseite zu denken beginnen und nicht
immer nur Dopingsünder bekämpfen.
Die zweite Story ist weitaus erfreulicher. Nach
dem klassischen Fehlstart zu Saisonbeginn mit 3
Niederlagen in den ersten 4 Meisterschaftsspielen fand der GAK im Laufe der Herbstsaison zu
Hause zurück auf die Siegerstraße und gewann
bis zur Winterpause ausnahmslos jede Partie in
der UPC-Arena. Auswärts schaffte man es zwar
ebenso, ungeschlagen zu bleiben, weshalb man
auch nach 15 Runden mit lediglich drei Niederlagen dasteht, aber auf fremdem Platz gelang dennoch nur ein einziger Sieg und der beim Tabellenschlusslicht Weiz. Die zahlreichen Remis waren
teilweise ziemlich glücklich, vor allem das in Bad
Aussee mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit
aus einem Elfmeter. Insgesamt besteht also noch
Verbesserungsbedarf für die Mitte März beginnende Frühjahrssaison; mit nur 5 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze ist aus sportlicher
Sicht der 1. Platz zu Saisonende noch durchaus
möglich. Mindestens genauso schwer, wenn
nicht sogar schwerer dürfte es aber werden, bei
der von vielen so gehassten Österreichischen
Bundesliga die Lizenz für die Erste Liga zu bekommen, waren es doch eben jene Herren bei
denen man jetzt ansuchen muss, die vor knapp
zwei Jahren im Gegensatz zu dem ebenfalls finanziell maroden SK Sturm, dem GAK sowohl die
Lizenz für die Bundesliga als auch die für die Erste
Liga (zweithöchste Spielklasse) verweigerten. Und
wenn man sich ansieht, wie die Generalversammlung zuletzt ablief, wie viele Bilanzen da vertuscht
oder verweigert oder gefälscht oder alles, nur
nicht den Mitgliedern ehrlich auf den Tisch gelegt
wurden, kann man nur sagen: Bis zur kompletten
Gesundung des GAK ist es noch ein weiter Weg,
aber dank einiger kritischer und leidenschaftlicher
Vereinsmitglieder und einem kämpfenden neuen
Präsidium unter der Leitung von Dipl.-Ing. Anton
Kürschner ist in der Zukunft alles möglich! Mögen wir das Beste hoffen!
BARCOLANA 08
Living Culture reiste im Oktober
zur BARCOLANA nach Triest bzw.
war dank unserer Italien-Redaktion
vor Ort vertreten Der stellvertretende Chefredakteur Lukas Wogrolly schwang sich sogar waghalsig auf
Vermittlung vom Mitglied unseres
Expertenbeirates Dr. Iasbez in ein
Schlauchboot, um hautnah unter den
über tausend Flaggschiffen zu sein.
Lukas Wogrolly
Stellvertr. Chefred. Triest
Dichiarazione
d´amore a Venezia
Care lettrici, cari lettori,
penso che vi ricordiate ancora di quanto
ebbi a scrivere l‘ultima volta in merito ad
un‘eclatante estate sportiva, in particolare in merito alla sensazionale squalifica di Bernhard Kohl
al Tour de France (terzo in classifica e vincitore del
Premio della Montagna). In quell‘occasione ebbi
implicitamente a criticare il fatto che Kohl, dopo
quelle tre settimane, passava soltantoda una
sponsorizzazione all‘altra e si compiaceva in attesa della nomina a ‚Sportivo Austriaco dell‘anno‘ (
non si può infatti considerare come un impegno
serio il suo ruolo di gregario al Giro di Germania
alla fine di Agosto; in quell‘occasione egli probabilmente correva soltanto per soddisfare le attese degli ‚sponsor‘). Furbo ed accorto il ragazzo,
perchè ora sarà possibile negargli solo una parte
di quanto aveva guadagnato in quel frattempo
anche se a metà ottobre, ancora in tempo per la
nomina dello ‚Sportivo dell‘Anno‘ fu reso noto
il giudizio della massima commissione sportiva
: Berhard Kohl si è dopato con CERA ! Ne seguì una conferenza stampa con un lacrimante
Bernie che confessò di fronte alle telecamere
di essersi dopato. Circa un mese dopo fu reso
noto il disastroso giudizio: 2 anni di esclusione
dall‘attività sportiva, la pena più pesante che potesse essere inflitta. La stampa si disinteressò del
ragazzo di Wolkensdorf, le accuse di impostura
si moltiplicarono. Ma se tanti corridori si dopano
Living Culture stata presente, tramite la propria redazione in Italia, nel mese di ottobre
del 2008 , alla ‚BARCOLANA‘ la più importante
regata velica, per numero di partecipanti, al
mondo svoltasi nel golfo di Trieste. Lukas Wogrolly grazie all‘interessamento del membro del
nostro comitato di esperti, il Dott.Iasbez, ha
avuto l‘occasione di poter navigare in un battello pneumatico ‚a contatto di gomito‘con i
quasi 2000 regatanti‘‘
( non importa se e quando vengono individuati)
perchè lo fanno?Non si sentono forse in grado
di affrontare gli sforzi a cui vengono sottoposti
senza aiuti artificiali? Se questo fosse il caso, non
sarebbe ora che da parte degli organizzatori si
prestasse una maggiore attenzione ai protagonisti delle corse, e cioè ai corridori, togliendo dal
programma delle corse uno o l‘altro dei più ripidi passi di montagna? Sarebbe tempo che gli
organizzatori si predessero a cuore anche l‘altro
aspetto della faccenda. Infatti sbaglia chi ritiene
che tappe meno faticose porterebbero un minor
numero di spnsor e di introiti televisivi. Infatti i
continui casi di doping al Tour de France hanno
indotto le stazioni televisive tedesche ARD e ZDF
a non ritrasmettere l‘ultima tappa. Già questo ha
comportato per il Tour una certa perdita. Bernhard Kohl non è certo l‘unico caso: egli è stato
soltanto coinvolto nella diffusione del ‚doping‘
nel ciclismo. Non è certo un buon motivo per
assolverlo da colpe o responsabilità: si dovrebbe
tuttavia cominciare anche a pensare alle responsabilità degli organizzatori e non a perseguire
sempre e soltanto i corridori che si dopano.‘‘
Lukas Wogrolly
Redazione Trieste
von Carmela Cipriani
Una lettura piacevole e una
scoperta nuova di una Venezia
che contende lo spazio a un amore fatto
di brevi intense gioie e di paure improvvise come le nebbie delle sue calli e dei
ponti meno conosciuti. Una storia come la
descrive l‘autrice Carmela Cipriani ‚senza
confini e senza serrature‘ dove un profondo sentimento d‘amore si lascia trasportare
sull‘acqua e sul vento leggero lasciando al
lettore distinguere la fantasia della realità
e dalle antiche storie di una splendida città dove anche la sofferenza può diventare
una ricchezza da condividere. MARIA ROMANA DE GASPERI
Es ist ein Buch das die Liebe zu
einer Stadt erzählt: Venedig.
Ein Buch, das die Liebe einer teils masochistischen Frau zu einem charakterlich
schwierigen Opernsänger erzählt, der
sich vor der Liebe fürchtet. ‚‘Eines Tages
wachte ich auf und entschloss mich auf
meiner Katze in die Schule zu reiten ‚‘
Auf dieser Weise beginnt dieses für Erwachsene geschriebene Märchen. Eine
persönliche Liebeserklärung der Autorin
an ihre Geburtsstadt.
Carmela Cipriani wurde in Venedig geboren. Nach ihrem Doktorat lebte und arbeitete sie in Frankreich, England und America. Sie schreibt in renommierten Printmedien, u.a. in ‚La Repubblica‘, ‚Dove‘, und
‚Donna Moderna‘, wo sie Kolumnistin ist.
Bereits 1995 hat sie bei Sperling & Kupfer ihr erstes Buch publiziert, für das sie
mit dem ‚Bancarellino‘ Preis ausgezeichnet wurde und von dem allein in Italien
20.000 Exemplare verkauft wurden. Viele
weitere Publikationen folgten.
LIVING ITALY
www.living-culture.at
|25
NOVO HOTEL IMPERO - TRIEST:
‚ LA FENICE ET
DES ARTISTES‘
9. INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR MALKUNST
31.10.-2.11.2008
Wie bereits vorab angekündigt, Auflagen zirka 30 Künstler teil, die aus verfand auf Wunsch von Michele Fac- schiedenen europäischen Ländern, aus den
chini, Triestiner und Liebhaber seiner Ge- USA, aus Argentinien und aus anderen tranburtsstadt, der 9. „Concorso Internazionale satlantischen Ländern kommen. Viele der
‚La Fenice et des Artistes‘“ in Triest statt. Bei Künstler, die an den verschiedenen Auflagen
dieser neuen Auflage wollte man eine At- des Wettbewerbs teilgenommen haben, hamosphäre schaffen, die anders als die der ben den Preis „Arte“ gewonnen. An der 9.
bisherigen Wettbewerbe war, die allesamt Auflage des Wettbewerbs nehmen 31 Künstin Venedig stattgefunden hatten.
ler teil, aufgeteilt in 2 Kategorien: 14 „VeDer Rechtsanwalt Giacomo Pellegrini, sei- teranen“ und 17 „Neue Künstler“, die am
nes Zeichens Kunstkritiker, Kurator der Wettbewerb zum ersten Mal teilnehmen.
ausgestellten Werke und Mitglied des Die Ermittlung der Preisträger erfolgte zum
Wettbewerbsorganisationskomitees, sowie einen durch eine geeignete Jury, zum andebegeisterter Triest-Liebhaber, obwohl er ge- ren zählte für das Endergebnis neben dem
wöhnlich in Bergamo
Urteil der Jury auch
Anna Madia aus Turin gewann den das Urteil der jeweils
wohnt, begründete
die Wahl des Verananderen
Katego1. Preis für ihr Werk „La legstaltungsortes
wie genda dellaDama Bianca“
rie, d. h. die „Vetefolgt: „Die neunte
ranen“ beurteilten
Auflage des Wettbewerbs findet in Triest die Werke der „Neuen Künstler“ und die
im renovierten Novo Hotel Impero als Hom- „Neuen Künstler“ beurteilten die Werke der
mage an die Stadt statt, aber auch, um dem „Veteranen“. Die Beurteilung der Künstler +
von vielen Künstlern, die bereits an anderen die der Jury ergab das Endergebnis. Auf diese
Malerei-Ausstellungen teilgenommen haben, Art und Weise sollte die höchstmögliche Obgeäußerten Wunsch, Triest zu sehen, nach- jektivität der Urteile gewährleistet werden.
zukommen. Denn Triest ist eine Stadt, die sie In der Kategorie „Veteranen“ gewann Anna
aufgrund der Gastlichkeit und aufgrund ihrer Madia aus Turin den 1. Preis für ihr Werk „La
mitteleuropäischen und kosmopolitischen leggenda della Dama Bianca“ (Die Legende
kulturellen Charakteristiken sehr schätzen.“
der weißen Dame). Anna Madia hatte beDas zentrale Thema des neunten Wettbe- reits den Preis für Portraitkunst der National
werbs ist „Das Meer“, ein grundlegendes Gallery London gewonnen. Der zweite Preis
Element für das Leben und für die Handel- ging an Filippo Borella mit seinem Gemälde
sentwicklung von Triest, das eben genau „Orizzonti“ (Horizonte); auf den dritten Platz
durch das Meer stark mit Venedig verbunden kam Tina Sgrò, Vierter wurde Andrea David
ist. Die vorgestellten Werke, die größten- Carrara und Fünfter Valter Gatti. In der Kateteils vom Meer inspiriert entstanden, dürfen gorie „Neue Künstler“ gewann Marco Grassi
nicht die Maße 80x80 cm überschreiten; es mit „Into the sea“ den 1. Preis, Zweiter wurgibt jedoch die Möglichkeit einer Reduktion de Gabriele Buratti mit Rex „la fuga“. Dritter
von 20 cm, aber nur auf einer Seite.
Andrea Cereda, Vierte Marianna Gasperini
Am Wettbewerb nehmen seit den frühesten und Fünfter Luca Moscariello.
Die gesamte Hotelhalle im Novo Hotel Impero ist von der
Kunstausstellung geprägt, links im Bild das Siegerbild „La
legendadella Dama Bianca“ von Anna Madia
L‘intera ‚hall‘ del Novo Totel Impero di Trieste è tappezzata dalle
opere scelte per l‘esposizione d‘arte pittorica; a sinistra nella foto
l‘opera risultata vinci-trice: ‚La leggenda della Dama Bianca‘di
Anna Madia
Die Ausstellung kann man noch bis
Juni 2009 in den Räumlichkeiten
des NOVO HOTEL IMPERO
besuchen
Novo Hotel Impero
Triest
Via Sant Anastasio 1, 34132 Triest,
Tel.: (0039)040364242,
Fax: (0039)040365023,
E-Mail: Impero@fenicehotels.it
‘LA FENICE ET DES ARTISTES‘
IX CONCORSO INTERNAZIONALE DI PITTURA
NOVO HOTEL IMPERO - TRIESTE 31.10 - 2.11.08
Si è tenuto a Trieste, presso l’Hotel
Impero il IX Concorso internazionale
‚La Fenice et des Artistes‘ come già annunciato in precedenza, per espresso desiderio
del Sig. Michele Facchini, triestino e amante
della sua città natale. Si è voluto, in questa
nuova edizione, creare un’atmosfera differente dalle precedenti che, fin’ora, si erano svolte a Venezia
Enfatizza la motivazione di tale scelta
l‘Avvocato Giacomo Pellegrini, critico d‘arte,
selezionatore delle opere esposte e membro del comitato organizzatore del Concorso, entusiasta di Trieste pur vivendo abitualmente a Bergamo: ‚‘Il IX Concorso si tiene
Novo Hotel Impero
Via Sant’Anastasio 1
34132 TRIESTE
Telefono 040 364242
Fax 040 365023
e-mail Impero@fenicehotels.it
a Trieste nella rinnovata sede del Novo Hotel Impero in omaggio alla città ma anche
per soddisfare il desiderio espresso da molti
artisti, che già hanno partecipato ad altre
mostre di pittura, di rivedere Trieste, città
da essi giudicata molto interessante per
l‘atmosfera di ospitalità che la permea e per
le sue caratteristiche culturali mitteleuropee e cosmopolite.“ Il tema del IX Concorso
è il ‚IL MARE‘, elemento fondamentale per
la vita e lo sviluppo commerciale di Trieste
la quale proprio dal mare è strettamente accomunata a Venezia. Le opere presentate,
che in prevalenza al mare si ispirano, non
devono eccedere le dimensioni di cm. 80 x
80 con la possibilità di una riduzione di 20
cm. solo su un lato. Il Concorso, ha visto sin
dalle prime edizioni, la partecipazione di artisti provenienti da vari Paesi europei, dagli
Stati Uniti, dall‘Argentina e da altri Paesi
d‘oltremare. Molti degli artisti che hanno
partecipato alle varie edizioni del Concorso
sono stati vincitori del premio ‚Arte‘. Alla IX
edizione del Concorso partecipano 31 artisti
distinti in due categorie: 14 ‚veterani‘ e 17
‚nuovi artisti‘ che partecipano al Concorso
per la prima volta.
La premiazione, oltre che da una apposita
giuria, è stata conferita dai ‚veterani‘ alle
opere dei ‚nuovi artisti‘ mentre e‘ stata lasciata ai ‚nuovi artisti‘ la scelta delle opere
migliori dei ‚veterani‘ assicurando in tal
modo la massima obiettività dei giudizi. Per
la categoria ‚veterani‘ il primo premio è stato attribuito ad Anna Madia di Torino - già
vincitrice del premio per la ritrattistica della
National Gallery di Londra - per la sua opera
‚La leggenda della Dama Bianca‘; il secondo premio è andato
Per la categoria ‚veterani‘ il primo
a Filippo Borella che
ha presentato ‚Orizpremio è stato attribuito ad Anna
zonti‘; terza classifi- Madia di Torino per la sua opera
cata Tina Sgrò, quar- ‚La leggenda della Dama Bianca‘
to Andrea David
Carrara e quinto Valter Gatti. La categoria
‚nuovi artisti‘ ha visto al primo posto Marco
Grassi con ‚Into the sea‘ ed al secondo posto
Gabriele Buratti con Rex ‚‘la fuga‘‘.3° classificato Andrea Cereda, 4° Marianna Gasperini e 5°Luca Moscariello.
La mostra sarà visitabile fino a giugno 2009
nelle sale dell’albergo.
CHRONO-MATIC 49
LIVING INNOVATIONS
www.living-culture.at
RE
LU CHT
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In letzter Zeit sind Medien und Kunstschaffende
zunehmend in das Visier der kritischen Öffentlichkeit geraten. Rechtlich facettenreich ist jene
Diskussion, die sich um eine Satire von Stermann
und Grissemann in „Willkommen Österreich“
rankt. Darin beschäftigten sich die Künstler satirisch mit den Trauerfeierlichkeiten nach Jörg
Haider. Der Sturm der Entrüstung, der über Pack
und Semmering auf den Küniglberg wehte, wirft
die Frage auf, ob die Sendung aus rechtlicher
Sicht zu beanstanden ist.
Während die künstlerische Aufbereitung der Begräbnisfeierlichkeiten rechtlich wohl unproblematisch ist (Stermann entrierte den Begriff der
Heiligenverehrung, den Grissemann mit dem
„Gerücht“ ergänzte, der Verstorbene sei einer
Kärntner Jungfrau aus einer brennenden Ortstafel heraus erschienen), ist die Auseinandersetzung mit Stefan Petzner – der mehrere befremdende Medienauftritte hatte – differenzierter zu
betrachten: Hier trifft der Persönlichkeitsschutz,
namentlich die verpönte Verspottung des § 115
StGB, auf das Grundrecht der freien Meinungsäußerung des Art 10 der EMRK, welches Grundrecht auch die Kunstfreiheit umfasst. Nun wird
niemand bestreiten, dass die Weinkrämpfe des
Christoph Grissemann, dem dabei ein halbes
Dutzend Marlboro aus den Gesichtsöffnungen
ragt, den kettenrauchenden Obmann des BZÖ
verspotten. Nun ist es so, dass jedes Verspotten
eines anderen die Äußerung einer Meinung ist,
und vom Grundrecht der Meinungsfreiheit umfasst sein kann. Unzulässig werden derartige
Meinungsäußerungen aber dann, wenn sie exzessiv sind, wenn sie also überschießend, ohne
sachliches Substrat, allenfalls für Dritte nicht
nachvollziehbar sind. Die Frage, die sich im Falle der Kunstfreiheit stellt, ist daher folgende:
Müssen Satire und Karikatur „verhältnismäßig“
sein? Die Bejahung dieser Frage würde Kunst
mit anderen Formen der Meinungsäußerung
gleichsetzen, ihr also kein weiteres Spiel einräumen als anderen Kommunikationsformen.
Die Rechtsprechung anerkennt aber, dass gerade der Karikatur und Satire die Übertreibung
oder Verzerrung der Wirklichkeit immanent ist
und geht von einem offenen Kunstbegriff aus.
Es muss mE daher auch der Grad der Übertreibung frei gestellt sein.
Der OGH hat jüngst in einem ähnlich gelagerten Fall sehr „karikaturfreundlich“ agiert: es
kann sogar die in einer Zeichnung enthaltene
Bezeichnung eines Politikers als „Arsch mit
Ohren“ gerechtfertigt sein. Bedenkt man, dass
Politiker, die gerne austeilen, auch mehr einzustecken haben, kommt man zum Schluss, dass
Stermann und Grissemann wohl straflos ihre
Späße treiben durften. Entkleidet man die Sendung ihres verzerrenden Charakters, erkennt
man nämlich, dass nur wahr wiedergegeben
wurde, was Stefan Petzner selbst in die Öffentlichkeit brachte. Darüber, ob die Satire von
gutem Geschmack war, lässt sich aber – freilich
nicht vor Gericht – trefflich streiten.
Univ.-Lekt. Dr. Stefan Lausegger, LLM
Rechtsanwälte Daghofer & Lausegger
Albrechtgasse 3/II | 8010 Graz
www.daghofer-lausegger.at
Tel.: +43 316 824342
Fax: +43 316 824342-4
11. Opernredoute
am 31. Jänner 2009 in Graz
Nach der Eröffnungsfanfare des Bläserensembles
PRO-PHIL zieht das Eröffnungskomitee ein und
lässt sich im Dreivierteltakt durch den Ballsaal
tragen. Im Anschluss daran wird das Ballettensemble der Grazer Oper unter der Leitung von
Ballettmrister Allen Yu seine Kunst beweisen und
zu Werken von Robert Stolz das Parkett anwärmen für den Nachwuchs der Grazer oper - die
bezaubernde Opernballettschule. Erneut werden
Sigi Feigl und sein professionelles Orchester das
Publikum der Opernredoute durch diese Nacht
begleiten. Mit seinem Spitzenensemble deckt
Sigi Feigl alle Stilrichtungen der Unterhaltungsmusik ab. Abwechslung ist gefragt: Das klassische Orechester bilden traditioneller Weise „Die
Grammophiniker“. Als Mitternachtshighlight
warten die Dancing Stars Andy und Kelly Kainz.
Noch viele andere Kulturgenüsse erwarten Sie.
Casino Graz bietet Ihnen klassische französisches Roulette und die exklusive Champagnerbar im Ambiente der Oper.
Infos: www.opernredoute.com
|27
28| LIVING OPINION
BITTE UM
IHRE WAHL,
HERR LANDESRAT KURT FLECKER
Living Culture traf sich mit dem steirischen
Kulturlandesrat im Landhaus. Und wen
wundert‘s, dass wir uns mit ihm über „sein
Kind“, die erste „regionale“ unterhielten...
Themenwechsel, die KSG ist neu und sie ist
in neuen Räumlichkeiten, es gibt auch eine
neue Geschäftsführung mit Angelika VautiScheucher.
Na ja, ich glaube, dass es ein wundervolles
Fest war, dass die Location sehr schön ist, dass
jetzt vor allem die Geschäftsführung daran zu
arbeiten hat, dass sie nicht in erster Linie als
Repräsentationsinstitut wahrgenommen wird,
sondern tatsächlich Serviceinstitut sein muss.
Die Aufträge von uns gehen eindeutig in diese
Richtung. Was die Funktion der KSG darstellt,
ist Faktum, dass sie als Auftraggeber des Landes
im Sinne des kulturpolitischen Auftrages Serviceleistungen zu erbringen hat. Das tut sie, tut
sie gut, und das ist die Hauptaufgabe.
....sowie die „Kulturservicegesellschaft neu“
und schließlich über „Dachstein:Cult“, das
sich 2009 zu „Herberstein:Cult“ erweitern
möchte. Und ihn auch zu seiner ganz persönlichen Wahlnominierung einer ganzen
Gruppe von Frauen zum „Living Culture
Ladypower-Award“ befragten.
Wen von unseren Favoritinnen in der Challenge um den „Living Culture Ladypower
Award“ werden Sie zur Preisträgerin küren? Bitte um Ihre Wahl! Oder wollen Sie
eine eigene Kandidatin nominieren?
Ich halte nicht viel von solchen „seitenblicke“Votings. Darum möchte ich eine ganze Gruppe
von Frauen für den Living Culture Ladypower
Award nominieren: Und zwar jene Frauen, die
als Alleinerzieherinnen nebenbei noch arbeiten
gehen, z. B. als Supermarktkassierin, und diese Mehrfachbelastung im Alltag meistern. Das
ist Ladypower, obwohl Ihre Kandidatinnen alle
meinen Respekt und meine Hochachtung genießen..
Themenwechsel: Dachstein:Cult. Es werden
Herr Landesrat, welche Bilanz ziehen Sie Gespräche mit dem Tierpark Herberstein geführt. 2009 sollen sich in Form eines Networnach der ersten „regionale“?
Die Bilanz ist eine absolut positive. Ich sage king-Projektes Künstler zunächst oben in
deswegen absolut, weil man auch einbeziehen der zumindest nachts leblosen Gegend des
muss, dass es die erste war, dass es eine kurze Gletschers ansiedeln, und dann ein paar Monate später wird dieselbe
Vorbereitungszeit gegeben
hat, und da könnte man
Ich nominiere die Gruppe Künstlergruppe in den
Wigwams des Tierpark
dann auch sagen, dass es
Frauen für den Living CulHerberstein wohnen.
eine relativ positive ist. Ich
ture Ladypower Award, die es
Aber nicht im Käfig?
sage, eine absolut positive,
als Alleinerzieherinnen schaffen, [schmunzelt; Anm.]
weil wir den Zweck der regionale, eine Region mit auch noch zu arbeiten, z. B. als
Kunst zu durchfluten, er- Supermarktkassierin, und die- Es geht darum, diese
verschiedenen Spezies –
reicht haben. Bewusstsein se Mehrfachbelastung zu
Tiere, Künstler, Besucher
wurde geschaffen, Nach- meistern.
– zusammenzubringen.
haltigkeit ist aus meiner
Sicht entstanden, was Kunstbewusstsein anbe- Zuerst machen die Künstler die Erfahrung
der Einöde, dann die Erfahrung im Tierpark.
langt.
Diese Eindrücke sollen dann verarbeitet
Was hat sich Ihrer Meinung nach geän- werden und später ausgestellt. Was sagen
Sie zu dieser Idee?
dert?
Das Positivste ist, dass es keine Landesausstel- Ich finde es sehr interessant, weil ich einerseits
lungen mehr gibt. [schmunzelt, Anm. d. Red.] die Reaktion von Künstlern in der Arbeit in einer
Denn die waren fad und „abgelutscht“, und derartig extremen Lage, wie es der Dachstein
ich glaube, dass dieses neue Profil ein nicht ver- darstellt, erforschenswert halte. Andererseits
gleichbares ist, aber eines, das in meine Vorstel- kann ich mir jetzt noch nicht gut vorstellen,
lungen von Kulturpolitik passt. Wir sind nicht wie sich ein Tipi-Dorf auf die Künstler auswirkt.
da, um Infrastrukturen zu fördern, wir sind nicht Aber der Gegensatz ist jedenfalls etwas, das eida, um Betriebsausflügen Destinationen vorzu- nen gewissen Charme hat. Aber wenn man die
schlagen, sondern Kulturpolitik besteht darin, Künstler schon ins Tipidorf verfrachtet, sollte
dass man Kunst und Kultur möglich macht und man sie jedenfalls auch vom Luxus fernhalten.
fördert. Und wenn man das mit Regionen und
Themen abgestimmt tut, dann ist es ein Kon- Text: Monika Worgolly
Foto: Max Anelli-Monti
zept, das Sinn macht.
WIE WIRKT
LITERATUR,
HERR MAGISTER ZAKI?
Wenn es ums Lesen geht, wen könnte man in der „heimlichen
Literaturhauptstadt“ Graz befragen? Wir suchten uns für unsere
neue Serie Mag. Gregor Zaki aus. Und brainstormten über die
Wirkungen und Nebenwirkungen von Büchern. Sind es Genussmittel oder Stimmung verändernde Drogen, die gerade zur
Vorweihnachtszeit boomen?
Kann man Ihrer Meinung nach seine Stimmung verändern, indem man z.B. Nestroy
liest? Oder, wenn man allzu aufgedreht
ist, „runter kommen“, indem man Kafka
„einnimmt“?
Ich meine eher, dass Gleiches mit Gleichem
geheilt werden muss, was das Literarische
betrifft. Das Heilsame und auch das Schöne
in der Literatur ist für mich, ein Sentiment in
Worte zu fassen. Das ist in der Musik genauso. Mich begeistern Bücher deshalb, weil ich
bisweilen in meiner Empfindung blockiert,
quasi zugestopft bin. Ich denke mir zwar, ich
habe ein Rieseneuphorie und könnte zerspringen vor Freude, aber finde keine Worte dafür.
Und genauso kann es auch sein, dass man
bedrückt ist und es nicht adäquat benennen
kann. Die Literatur bietet da Lösungen an.
Mich begeistert ein Buch, wenn ich mir denke,
„genau dieses Gefühl ist meins!“ - wenn sich
in einer Passage mein Gefühl und die Sprache
eines Anderen treffen. Sie wissen ja selbst, zu
schreiben ist auch ein Akt der Erlösung, und
gleichermaßen ist es, zu lesen.
Finden Sie Lesezeichen grundsätzlich gut
oder nur bei dicken Wälzern? Die Kultur
der Lesezeichen…
Die Kultur des Bändchens bei schönen dicken
Büchern... Wenn sie schon einen Leineneinband
haben, dann brauchen sie da nicht zu sparen.
de das ja nicht als Schande.
Nein, Schande ist es ja keine. Und das ist auch
wichtig, man muss auch das lesen, um zu kapieren, wie die Leute funktionieren. Ich schau ja auch
den Musikantenstadl, um das herauszufinden.
Was unterscheidet einen guten Text von
einem weniger guten?
Ich bezeichne mich ja selbst als Flaubertianer, und
„au question de style“ ist ja genug geschrieben
worden. Aber da denke ich mir, es muss nicht weh
tun, damit es schön wird. Es muss nicht so eine
Flaubertsche Quälerei sein. Aber für mich war diese
Quälerei eine sich lohnende, weil es wirklich formvollendet ist. Er ist zwar dem Vernehmen nach drei
Tage an einem Satz gesessen, aber da denke ich
mir dabei, so schaut der Satz dann auch aus.
Man hört oft, Schriftsteller seien schrullige
Gesellen oder Soziopathen. Wenn man das
aber so hört, wie ein Text sein sollte, um literarisch zu sein, dann könnte man meinen,
es ist eine gewisse soziale Kompetenz nötig,
um sich überhaupt verständlich zu machen.
Sehen Sie, das ist ein toller Ansatz! Nur bezeichnenderweise kümmern sich die guten Schriftsteller einen Dreck darum, wer es liest. Aber sie
schaffen es trotzdem, und das ist ja das Geniale,
weil da null Kalkül dabei ist und sich keiner irgendeinen Gedanken macht, wer das lesen wird,
ob das überhaupt verständlich sein wird.
Die Kompetenz ist einfach da.
Und deswegen ist der eine Schriftsteller und der
andere eben ein geistiger Onanist.
Mich erinnert das immer an die Gebetsoder Gesangsbücher in der Kirche.
Die brauchen wiederum kein Bändchen! Vorne
steht dann in der Kirche eh immer „Gotteslob,
573“ und so weiter. Da sing ja keiner dort weiter, wo er letzten Sonntag aufgehört hat. [lacht]
Wenn jemand viel liest, könnte man meinen, er will auch schreiben. Was will er denn
schreiben? [schmunzelt]
Je mehr ich lese, desto eher denke ich mir, ich
muss noch viel lesen, bevor ich das Recht hätte,
auch nur eine Zeile zu schreiben.
Zu welcher Tageszeit lesen Sie? Im Büro
geht’s ja nicht.
Das ist aber eine Idee! Zu sagen, im Büro ist
nichts los und sich was zu Lesen mitzunehmen
[lacht]. Nein, das ist nicht der Fall, aber abends
lese ich. Morgens schau ich höchstens ab und
zu was nach. Zum Beispiel heute in der Früh hab
ich den Alfred Polgar nachgeschaut, das ist mir
gestern vor dem Einschlafen schon eingefallen.
Es geht darum, dass sich jemand hypothetisch
erschießen möchte, und das kommt bei Polgar
vor. Und gestern war es mir zu kalt, um nochmal
aufzustehen. Und deshalb hab ich heute früh
nachgeschaut, um diese Stelle nachzulesen. Das
sind diese drei Stellen, in denen er beschreibt,
wenn er kein Feigling wäre, würde er sich erschießen. Sonst suche ich mir eher eine ruhige
Atmosphäre zum Lesen. Ich mag nicht im Zug
oder in der Tramway lesen, aber ich glaube, das
machen eh nur die Bastei-Lübbe Leser. [schmunzelt] Western oder Ärzteromane.
Sie lesen offensichtlich nur hochwertige Literatur. Denn wenn man anderes lesen würde,
könnte man ja genauso gut sagen „was der
kann, kann ich auch!“.
Ich will ja gar nicht werten, aber wenn ich zum
Beispiel jetzt höre, dass da ein Amerikaner, -mir
fällt nicht ein, wie er heißt-, mit seinen verschwörungstheoretischen Wälzern so viel Erfolg hat,
denke ich mir, das ist ja von der Thematik her so
ein Dreck. Das das jemand durchhält das zu lesen!
Tempelritter und Mafiosi begegnen da einander,
das kommt mir vor wie dieser Fantasy-Wahn, der
für mich ja auch in dieselbe Sparte fällt. Wir in Europa haben das Mittelalter, die Zeit der Ritter, die
Sagen – also was es auch wirklich so oder ähnlich
gegeben hat. Aber bei den Amerikanern ist das
alles vermischt, da werkt einer an seiner Digitaluhr
herum und plötzlich wacht er auf im Mittelalter,
in dem es plötzlich auch Drachen gibt, und er begegnet jemandem mit einer Zeitmaschine und so
fort. Aber das gefällt den Leuten, und wenn sie
davon verwirrt werden, dann umso besser.
Zur Schundliteratur haben sie überhaupt
keinen Hang?
Was ist denn „Schund“?
Magister Gregor Zaki ist Geschäftsführer der
Grazer Bestattung
Zum Beispiel diese Bastei-Lübbe Sachen.
Oder lesen Sie auch so etwas? Ich empfin-
Text: Monika Wogrolly
Foto: Nina Krok
www.living-culture.at
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30| LIVING PEOPLE: ANNA BADORA
WIE FÜHRT
FRAU REGIE,
FRAU INTENDANTIN BADORA?
Die Intendantin des Grazer Schauspielhauses,
Anna Badora, war als Frau die Pionierin im Fach Regie.
Wir unterhielten uns mit der Powerlady über ihre mutige Vorreiterinnenrolle, ihre Grazer Inszenierungen und ihr Privatleben, das
ihr die Kraft für ihre Arbeit gibt.
Machen wir einen Sprung nach Graz – mit
der „Medea“ haben Sie hier begonnen. DenAnna Badora über ihren Status als Frau und
ken Sie, dass der Frauenfaktor von Relevanz
Regisseurin: „Man sagte mir immer wieder‚
ist, wenn eine Frau die „Medea“ inszeniert,
dass Sie aus dem Ausland kommen, macht
oder würden sie dieses biologische Moment
nichts – aber dass Sie eine Frau sind, das ist
für irrelevant befinden?
schon ein Problem’.“
Es wäre zu einfach das Frausein auf das biologische Moment zu reduzieren. Was als „typisch
weiblich“ oder „typisch männlich“ gilt, wird ja
von Land zu Land, von Kulturkreis zu Kulturkreis
Frau Badora, Sie sind in Tschenstochau gebo- oft sehr unterschiedlich definiert.
ren.
Aber natürlich reagieren Frauen gerade auf solRichtig, Sie sprechen Tschenstochau perfekt aus. che archaischen Konflikte, die in „Medea“ geNach dem Abitur absolvierte sie in
[lächelt; Anm. d. Red.] Ich habe in Krakau an zeigt werden, besonders sensibel. Eine Ehefrau,
den 70er Jahren eine Schauspielausder Theaterhochschule Schauspiel studiert, bin die in ihrer bedingungslosen Liebe ihrem Mann
bildung an der Staatlichen Hochdann nach Wien gegangen um meine, wie ich alles schenkt; ihre gesellschaftliche Stellung, ihr
schule für darstellende Künste in
das damals für mich formuliert habe, polnischen Vermögen, sogar ihre Identität, um dann von ihm
Krakau. Anschließend nahm sie am
Perspektiven zu erweitern. Geplant war ein Jahr. in der Fremde verstoßen zu werden, eine Mutter,
Max-Reinhardt-Seminar in Wien ein
Dann bin ich aber in Wien „hängen geblieben“ – die akzeptieren soll, dass sie ihre Kinder an die
Regiestudium auf, welches sie 1979
ich wollte Regie studieren am Wiener Max-Rein- junge Geliebte ihres Mannes verliert – das spricht
als erste Frau, die diesen Studiengang
hardt-Seminar, was damals noch keine Frau je sicherlich sehr stark die weibliche Phantasie an.
dort je belegt hatte, mit Auszeichgeschafft hat. „Frauen könDadurch entsteht auch in
nung abschloss.
nen das nicht“ – erklärte Anna Badora über die
der Regiearbeit ohne ZweiNach Hospitationen während ihres
mir der damalige Rektor des Männerdomäne „Regie“:
fel ein interpretatorischer
Studiums bei Giorgio Strehler am
Seminars Prof. Schwarz.
Schwerpunkt.
Piccolo Teatro in Mailand, war sie
[lacht; Anm.]. Ich habe ihn
„Es hieß aber, was ich daanschließend als Assistentin bei Peter
aber schließlich überzeugen
mals nicht wusste, ‚Keine Die „Antigone“ wurZadek und Klaus Michael Grüber in
können und wurde so zur Frau studiert Regie – Frauen de bis 12. Dezember in
Berlin tätig.
ersten Regiestudentin dieses können das nicht’. Und ich Graz gespielt. Was sind
Zwischen 1982 und 1984 war sie als
ehrwürdigen Instituts.
Ihre nächsten Inszeniefragte mich immer nach
Regieassistentin am Schauspielhaus in
rungen?
dem Grund.“
Köln, wo sie später auch selbst inszeWie ist es weiter geganIbsens „Baumeister Solnierte. Dann war sie als freiberufliche
gen? Sie sind ja nicht an
ness“ mit Peter SimoRegisseurin an den Theatern in Basel,
einem Haus geblieben?
nischek in der Titelrolle. Mit ihm zu probieren war
Essen und Ulm. Es folgte ein festes
Nach dem Studium ging ich als Regieassistentin für mich eine tolle Erfahrung! Dass ein SchauEngagement als Hausregisseurin in
von Peter Zadek für drei Jahre nach Berlin; zu- spieler derart hart arbeiten kann und dabei soviel
Basel, ehe sie von 1988 bis 1991 in
erst an die Freie Volksbühne Berlin, danach ans Humor, soviel Phantasie und Kollegialität bei den
München, Wien und Darmstadt inszeSchillertheater. Später kam ich zu Jürgen Flimm Proben behält – erlebt man im Theater nicht oft.
nierte.
nach Köln, wo ich meine ersten eigenen Insze- Das Ergebnis spricht für sich – alle verfügbaren
Von 1991 bis 1996 stand Badora als
nierungen machen durfte. Anschließend folgten Vorstellungen sind bereits ausverkauft.
Schauspieldirektorin beim Staatsthe„Lern- und Wanderjahre“ mit weiteren Regiear- Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat ohne
ater Mainz unter Vertrag. Danach
beiten in Essen, Ulm, Basel, München, Wien ect. Zweifel auch Verena Lercher, Baumeisters Hilde.
übernahm sie bis 2006 die Generalin(siehe Infokasten; Anm. d. Red.)
Sie stieß Anfang der Spielzeit zu unserem Ensemtendanz des Düsseldorfer Schauspielble und hat sich sehr bald als ein großes Talent zu
hauses.
Hermann Nitsch hat gesagt, er fühle sich auf erkennen gegeben.
Seit 2006 ist sie geschäftsführende
der ganzen Welt zu Hause. Trifft das auch Sie ist übrigens hier in der Nähe von Graz geboIntendantin des Schauspielhaus Graz.
auf Sie zu?
ren, in Bad Radkersburg.
…Wo Theater gespielt wird, ja! [lacht]
Die Premiere von „Baumeister Solness“ am 7.
Anna Badora
November hat überregionales Interesse hervorgerufen. So waren Elisabeth Gürtler und auch
Udo Samel dabei. Elisabeth überraschte die Premierengäste mit köstlichen Sacher-Würfeln von
ihrem Grazer Sacher-Cafe. Sie ist übrigens eine
ganz starke Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung, die ich sehr bewundere. Und Udo Samel
wird bei uns den König Lear in der Inszenierung
von Peter Konwitschny spielen.
Wie fühlen Sie sich in Graz?
Ich fühle mich hier bereits unter Freunden! Es ist
erstaunlich, wie gut wir hier in der Stadt, auch
privat, auf- und angenommen wurden. Die Architektur, die kulturelle Vielfalt und vor allem die
Landschaft rund um Graz sind traumhaft. Die hat
mein Mann auf seinem Motorrad noch vor mir
entdeckt und mir voller Begeisterung von seinen
Touren erzählt.
Sie sind verheiratet?
Ja, und ich habe einen neunzehnjährigen Sohn.
Er hat in Düsseldorf in der internationalen Schule
Abitur gemacht. Und jetzt studiert er in London
Biologie.
Mein Mann ist in einer glücklichen Situation: Als
Biophysiker und Hochschullehrer für Stoffwechselphysiologie ist er zwar der Wissenschaft treu
geblieben, – er hat viele Jahre in den USA und
Japan Hirnforschung betrieben –, betreibt aber
jetzt vor allem mit seinen Söhnen die erfolgreiche international tätige Internetfirma Beepworld und kann sich so die Zeit zwischen Graz
und Düsseldorf selber einteilen. Bei einer Internetfirma ist das Büro ja immer da, wo gerade ein
Internetanschluss ist. Er sagt immer, „Wenn du
das Theatermachen nicht so sehr lieben würdest,
könnten wir nach Hawaii ziehen und ich könnte
meine Firma von einer Hängematte aus mit dem
Laptop steuern.“ [lacht] Mein Mann ist auch begeisterter Motorradfahrer, und immer wenn es
viele Staus gibt im Sommer, fahren wir mit dem
Motorrad. Da ist man begeisternd schnell am
Meer in Piran.
Text: Monika Wogrolly,
Fotos: Max Anelli-Monti
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Herausgeber & Medieninhaber: Living Culture KG, redaktion@living-culture.at • Geschäftsführung: Dr. Monika Wogrolly
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Übersetzung & Lektorat: Lukas Wogrolly (deutsch, italienisch) Expertenbeirat: Dr. Arrigo Iasbez; Dr. Arrigo Cipriani (italienisch)
Redaktion: Daniela Mitterberger, Margret Hausegger, Michael Lippitsch, Jan Zischka, Peter Hatzenbichler
Fotos: Werner Goach, Elfi Hasenhütl, Jan Zischka, Gernot Langs, Nina Krok,
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