W-Seminare - LMU München
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W-Seminare - LMU München
W-Seminare – Jahrgang 2016/18 - Kurzbeschreibungen Übersicht Fach D F Bio Bio C C E G G G Geo Geo / WR Mu Ku M EV WR Thema des Seminars Aufbrüche Französischsprachige Kinofilme Humanbiologie Forensik Chemie in Spiel, Film und Modell Was ist dran und was ist drin? Inhaltsstoffe und Wirkung von Kosmetik Zukunftsvisionen in Literatur und Film Nationalsozialismus im Film Migration aus historischer und aktueller Perspektive Von Perikles zu Varoufakis: Der Weg Griechenlands in die Moderne Afrika Laptop und Lederhose: Bayern, vom Naturraum zum High-Tech-Standort Musikstadt München Kunst und Neue Medien; medienübergreifende künstlerische Strategien Kryptographie Reformation – damals und heute – die Einflüsse reformatorischen Denkens auf unser Leben Megatrends - Die Zukunft von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft 17 -1- Lehrer KIL MAK GER LOC HOE MUS Seite 2 3 4 5 6 7 KUE WEI AIZ 8 9 10 LAC 11 WER NES 12 13 MUE HAS 14 15 EGG HOH 16 17 SHU 18 Aufbrüche Lehrkraft: Kilian Leitfach: Deutsch Endlich selbst bestimmen, weg von Zuhause und hinein in das Neue, Fremde und Abenteuerliche! Diese Sehnsucht, die vielleicht manche(r) von sich selber kennt, ist schon seit Jahrhunderten ein Motiv der Literatur. In diesem Seminar werden wir uns mit Texten über jugendliche Aufbrüche beschäftigen und dabei von der deutschen Literatur ausgehen. Eckpunkte sind in der Romantik Joseph von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ und in der Gegenwartsliteratur der Roman „Chick“ von Wolfgang Herrndorf. Es ist aber, je nach euren Interessen, auch denkbar den Blick auf die englische und amerikanische Literatur (z.B. Salinger, „Catcher in the Rye“) und u.U. auch den Film (z.B. „Into the wild“, 2007) zu erweitern. Anhand von einigen Texten, die wir zunächst gemeinsam lesen und besprechen, werden wir Fragestellungen entwickeln wie z.B.: Aus was wollten die Menschen in den verschiedenen Zeiten ausbrechen? Welche Vorstellungen von Freiheit haben sie geleitet? Gibt es bestimmte Muster, die diesen Aufbruchsgeschichten zugrunde liegen, also bestimmte Stationen (Topoi), die jeder „Held“ durchlaufen muss? Wie wird mit diesen etablierten Mustern in moderneren Texten gespielt, wie werden sie variiert? Worin unterscheiden sich Aufbruchsgeschichten mit männlichen oder weiblichen Hauptfiguren? Voraussetzung für das Seminar: Spaß am Lesen und ein Hauch von Abenteuerlust! -2- Einmal Mond und zurück: Französischsprachige Kinofilme Lehrkraft: Makowski Leitfach: Französisch Beschreibung des Themas In dem Seminar sollen französischsprachige Filme unterschiedlicher Genres und Epochen aus Frankreich und der Frankophonie analysiert werden. Es sollen Filmtechniken entdeckt sowie einflussreiche Regisseure und Schauspieler kennengelernt werden. Außerdem soll die Bedeutung der Filme in der Gesellschaft ihrer Zeit dargestellt werden. Die Filme würden im Original (mit Untertitel) gezeigt und auch Drehbuchausschnitte im Original gelesen werden; die Unterrichtssprache wäre Französisch. -3- Humanbiologie und medizinische Aspekte Lehrkraft: Gerzer Leitfach: Biologie Beschreibung des Themas Das Seminar soll den Bezug zwischen humanbiologischen Fragestellungen und angewandter Medizin herstellen. Zu ausgewählten Themen der Anatomie werden Praktika durchgeführt, Physiologie und Neurobiologie werden anhand von Experimenten untersucht und im Hinblick auf krankhafte Veränderungen und deren Behandlungsmethoden vertieft. Anschließend fertigen alle eine Seminararbeit (mit Abschlusspräsentation), z. B. zur Eigenerkundung in verschiedenen Krankenhäusern und medizinischen Laboren bzw. zu diversen medizinischen Themen an. Hinweis auf Zusammenarbeit mit folgenden außerschulischen Partnern: Kontakt zu verschiedene medizinischen Einrichtungen, Vorträge externer Spezialisten (Ärzte) Besondere Voraussetzungen, welche die SchülerInnen gegebenenfalls mitbringen sollten: Interesse und Bereitschaft zur anatomischen Untersuchung verschiedener (tierischer) Körpergewebe und Organe. -4- Forensik Lehrkraft: Lochner Leitfach: Biologie Inhalte und Zielsetzung: Die Methoden zur Aufklärung von Verbrechen entwickeln sich immer weiter. Wo früher in vielen Fällen nur ein "Ertappen auf frischer Tat" zur Identifizierung und Verurteilung eines Verbrechers führte, kann heute ein am Tatort hinterlassenes Haar den Ausschlag geben. Mit Hilfe genetischer Fingerabdrücke können mittlerweile Verbrechen aufgeklärt werden, die bereits Jahrzehnte zurück liegen und Insekten auf einer Leiche helfen bei der Ermittlung des Todeszeitpunktes. Viele Fernsehserien (z.B. CSI Miami, Sherlock) und Kriminalromane (z. B. "Kalte Asche" von Simon Beckett) bauen auf diesen neuen Methoden auf, wobei ein Laie sich über den Wahrheitsgehalt der Darstellung nicht sicher sein kann. Das Seminar hat das Ziel, die Schüler in die Möglichkeiten der Forensik einzuführen, mit denen man kriminelle Handlungen analysieren und rekonstruieren kann. Biologische Teilbereiche wie die Anthropologie (die Wissenschaft vom Menschen), die Molekularbiologie (Struktur, Biosynthese und Funktion von DNA und RNA), die Botanik (Pflanzenkunde) und die Entomologie (Insektenkunde) finden Anwendung in der Rechtsmedizin: Die forensische Traumatologie beschäftigt sich mit körperlichen Verletzungen, die forensische Entomologie mit der Interpretation von Insektenfunden auf und in Leichen. Die forensische Toxikologie befasst sich mit den Auswirkungen und dem Nachweis von Giften. Die forensische Serologie wertet Blutspuren und andere Sekrete und biologische Spuren aus. Die Identifizierung von Personen anhand ihres Skeletts fällt in das Gebiet der forensischen Osteologie, wohingegen in der forensischen Odontologie das Zahnsystem zur Identifikation herangezogen wird. Die Kriminaltechnik macht sich in der forensischen Daktyloskopie die Individualität von Fingerabdrücken zu Nutze, mittlerweile wurde aber auch die Individualität von Ohrabdrücken erkannt. Diese und noch weitere Felder können im Rahmen des Seminars erschlossen werden. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bietet sich die Möglichkeit, eine Seminararbeit mit praktischem Anteil zu erstellen, aber auch rein theoretisch zu behandelnde Themen stehen zur Wahl. Mögliche externe Partner: Kontakte zur Fakultät für Anthropologie und Humangenetik der LMU München und evtl. dem Landeskriminalamt Besondere Voraussetzungen der Schüler: Naturwissenschaftliches Interesse und die Fähigkeit zu systematischem, naturwissenschaftlichen Arbeiten. -5- Chemie in Spiel, Film und Modell Lehrkraft: Hoenle Leitfach: Chemie Du bist kreativ und wolltest schon immer ein Spiel, einen Film oder ein Modell zum Themenbereich der Chemie erstellen? Dich beschäftigt der Gedanke, die Schule oder den Unterricht ein Stück weit besser zu machen? Du möchtest das Fach Chemie mit Aspekten der Fächer Kunst, Musik, Mathematik, Physik, Geschichte, Informatik oder auch anderer Fächer verbinden? In diesem Seminar hast Du die Gelegenheit dazu und kannst über Deinen Prozess eine W-Seminararbeit schreiben. Ein paar Beispiele: Spiel Basierend auf den Konzepten bestehender Brett-, Karten- oder Rollenspiele kann deren Regelmechanik entschlüsselt und ein neues Spiel (unter Beachtung geltender Vorschriften des Urheberrechts) erstellt werden. Auch die Entwicklung eines ChemieComputerspiels wäre natürlich denkbar. Film Zum Beispiel: Modell Zum Beispiel: Lehrfilme zu chemischen Prozessen oder Abläufen Atommodelle oder Molekülmodelle Dokumentarfilme zu chemischen Experimenten (Schulversuchen) Modelle chemischer Reaktionen oder Zustände Filme, welche die Schönheit chemischer Reaktionen heraus stellen (Chemieshows), etc. Unterrichtsmodelle entwickeln und den Einsatz erproben und auswerten, etc. Mögliche Seminararbeitsthemen wären also: Entwicklung eines Brettspiels zu einem chemischen Themenbereich Entwicklung eines Kartenspiels zu einem chemischen Themenbereich Entwicklung eines Rollen-/Planspiels zu einem chemischen Themenbereich Entwicklung eines Spiels mit Lehrcharakter für den Einsatz im Unterricht Erstellen eines Films zu einem Reaktionsmechanismus (o.ä.) Erstellen eines Films zu einem technischen / industriellen Fertigungsprozess Erstellen eines Films zu den eigenen Erfahrungen bei historischen chemischen Prozessen (z.B. der Beruf des Köhlers, der Beruf des Schmieds, etc.) Erstellen eines Films zu einem Lehrversuch / Schulexperiment mit Lehrcharakter Erstellen eines Films zu Projektionsversuchen / Versuchen auf dem Overhead / unter der Dokumentenkamera Erstellen eines Films zu Versuchen mit passender musikalischer Begleitung Fertigung eines Funktionsmodells zu Atom- oder Molekülorbitalen Fertigung eines Funktionsmodells zum Elektronenpaarabstoßungsmodell Fertigung eines Funktionsmodells zur Energetik chemischer Reaktionen Fertigung eines Funktionsmodells zum chemischen Gleichgewicht Anfertigung und Erprobung eines Unterrichtsmodells zum Thema Reaktionsgleichungen Anfertigung und Erprobung eines Unterrichtsmodells zum Thema Säure-Base-Chemie Anfertigung und Erprobung eines Unterrichtsmodells zum Thema Redoxgleichungen Etc. Der Phantasie sind quasi keine Grenzen gesetzt, so lange das Ziel der Arbeit ein gewisses gymnasiales oder voruniversitäres Niveau besitzt – wobei natürlich nichts gegen ein gehöriges Maß Humor spricht! Denn nur, was man mit Freude macht, bleibt einem auch gerne im Gedächtnis. -6- Was ist dran und was ist drin? Inhaltsstoffe und Wirkung von Kosmetik Lehrkraft: Müllern von Schönbach Leitfach: Chemie Inhalte und Zielsetzung: Herstellung von Kosmetika in praktischen Übungen. Erwerb grundlegender Informationen zu den Wirkorten der Kosmetik (z.B. Aufbau der Haut, etc.) und zur Chemie diverser kosmetischer Inhaltsstoffe. Weitere mögliche Aspekte: Soziobiologische Aspekte der Kosmetik, moderne Forschungsrichtungen und Techniken der Kosmetikindustrie (Bionik und Nano-Technologie in der Kosmetik, o.ä.), „Kosmetik von Innen“ (Einnahme von Substanzen zu kosmetischen Zwecken) und „kosmetische Chirurgie“. Die Themen der einzelnen Seminararbeiten sollten einen praktischen und einen theoretischen Teil beinhalten. Beispiele zum praktischen Teil: Herstellung eines nach eigener Interessenslage ausgewählten kosmetischen Produktes (z.B. spezielle Pflegeprodukte, Hygieneartikel, dekorative Kosmetik, Produkte auf Pflanzenbasis, Möglichkeiten der Wiederverwertung in der Kosmetik) oder Analyse bestimmter Inhaltsstoffe, bzw. Analyse zur Wirkung bestimmter Inhaltsstoffe,. Im praktischen Teil wird v.a. die Eigenständigkeit der Recherche und Produktion, sowie die Eigenschaften des Produktes (Anspruch / Schwierigkeit der Synthese, Produktqualität) und die Analyse des hergestellten Produktes bewertet. Der theoretische Teil kann bspw. die Beschreibung der Inhaltsstoffe und des Herstellungswegs, Erörterung der Einsatz- und Anwendungsbereiche des hergestellten Produktes, Auswertung der Versuche bzw. Analysen und kritischer Bezug zum Alltag bzw. zur Gesundheit umfassen. Mögliche externe Partner: Zusammenarbeit mit Apothekern / Pharmazeuten, und sofern realisierbar auch Exkursionen zu Kosmetikherstellern. Besondere Voraussetzungen der Schüler: Interesse und Spaß am experimentellen Arbeiten! -7- Zukunftsvisionen in Literatur und Film Lehrkraft: Künzel Leitfach: Englisch „Oh schöne neue Welt, die solche Einwohner hat!“, heißt es im „Sturm“, einem Theaterstück von William Shakespeare aus dem Jahr 1623. Wie ist jedoch die Welt beschaffen, die so „schön“, so utopisch ist? Über dreihundert Jahre später entwirft ein anderer englischer Autor, Aldous Huxley, in seinem dystopischen Roman mit dem Titel „Brave New World“ (Schöne neue Welt) die Schreckensvision einer Welt, die ihre Menschen durch permanente Kontrolle und Konditionierung manipuliert, beherrscht und ruhig stellt. Eine Welt, die permanente Befriedigung durch Konsum und Drogen bietet, Kultur und Religion verbietet und den Menschen über den genetischen Code definiert. Sehr weit scheint die westliche Welt im Jahr 2013 von diesem Zukunftsentwurf nicht mehr entfernt, denkt man an Reality-Shows wie Big Brother, Internetüberwachung und den genetischen Fingerabdruck auf Personalausweisen. In einer Zeit, in der düstere Zukunfts-Blockbuster wie After Earth, Elysium, The Dark Knight, Matrix oder The Hunger Games von Zuschauerströmen überströmt werden, stellt sich die Frage, weshalb der Mensch so fasziniert ist von apokalyptischen Schreckensszenarien einer nahen Zukunft. Wie kommt es, dass wir in einer Zeit leben, die nur selten, beinahe versteckt, von einer „Schönen Neuen Welt“ träumt, einer Zeit ohne Utopien, einer Zeit, die uns in Albträumen totalitärer, computergesteuerter Gesellschaften, in denen Maschinen das Schicksal der Menschheit bestimmen, schwelgen lässt? Die Liste an literarischen Werken und Filmen, die diese Frage aufwerfen und sie zu beantworten suchen, ist lang. Neben der Lektüre und Interpretation ausgewählter Werke der englischen Literatur werden genaue und vergleichende Filmanalysen durchgeführt, mit dem Ziel, eine Antwort auf all die Fragen zu älteren und zeitgemäßen Vorstellungen über das Leben der Menschen in der Zukunft zu finden. Betrachtungen über den englischen Kulturraum und Vergleiche mit anderen Literaturen und Filmen sind möglich. Hinweis auf Zusammenarbeit mit folgenden außerschulischen Partnern: - Recherche und Materialbeschaffung an der Münchner Universitätsbibliothek und der Staatsbibliothek - Zusammenarbeit mit dem Englischen Seminar der LMU - Besuche von aktuellen Kinofilmen bzw. Theaterinszenierungen im Rahmen des Kursthemas Besondere Voraussetzungen, die von Schülerseite mitgebracht werden sollten: - Sicheres gesprochenes wie geschriebenes Englisch – Seminarsprache ist Englisch, Primär- und Sekundärtexte werden ausschließlich auf Englisch gelesen und besprochen. - Interesse an Literatur, Film, Theater, Literatur - Interesse an Zukunftsentwürfen (Auch Science Fiction oder Fantasy zählen!) - Interesse an grundlegenden philosophischen und ethischen Fragen -8- Nationalsozialismus im Film Lehrkraft: M. Weigert Leitfach: Geschichte Unser Alltag wird durch bewegte Bilder maßgeblich geprägt, sie sind aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Zugleich beeinflusst das Medium Film nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch unsere Sicht von der Vergangenheit. Das W-Seminar nimmt Filme mit historischem Inhalt aus der Zeit des Nationalsozialismus und eventuell auch Originalquellen aus dieser Zeit genauer in den Blick. Beispiele hierfür können deutsche Filme wie „Der Untergang“, amerikanische Blockbuster wie „Operation Walküre“ oder auch TV-Serien wie „Unsere Mütter, unsere Väter“ sein. Dabei wird überlegt, inwieweit Filme historische Wirklichkeit schaffen und damit geschichtsmächtig sind, obwohl audiovisuelle Medien niemals „objektiv“ sind, sondern immer eine Interpretation der Wirklichkeit darstellen. -9- Migration früher und heute Lehrkraft: Marie Aicher-Zeeb Leitfach: Geschichte Beschreibung des Themas In den letzten Monaten erlebten wir schockierende Bilder von Frauen, Männern und Kindern, die mit nichts außer ein paar Habseligkeiten insbesondere aus Bürgerkriegsländern im Nahen Osten, fliehen, auf der verzweifelten Suche nach einem besseren Leben in Westeuropa. Dass Menschen ihren vertrauten Lebensraum verlassen, um sich an neuen Orten niederzulassen, ist nichts Neues. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Getrieben von der Suche nach Nahrung und Sicherheit, von Neugier und Abenteuerlust, auf der Flucht vor Umweltkatastrophen, politischer Unterdrückung oder Kriegen, angetrieben von ihrem Glauben und/oder der Überzeugung andere zu missionieren oder einfach ihrer Sehnsucht nach einem freien, besseren Leben, waren und sind Menschen ständig mobil. Im W-Seminar werden die Ursachen für Migration und ihre Auswirkungen in verschiedenen Epochen und geografischen Räumen beleuchtet. Dazu gehören das (frühe) Mittelalter (z.B. die Völkerwanderung oder die Kreuzzüge) und die Neuzeit (z.B. Entdeckungsfahrten, Sklavenhandel, die Besiedelung des amerikanischen Kontinents durch weiße Europäer), oder das 19. Jahrhundert der Industrialisierung, die das Städtewachstum rasant beschleunigte und mit der Erfindung der Eisenbahn Güter und Menschen in nie da gewesener Geschwindigkeit von einem Ort zum anderen brachte. Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts setzten Auswanderungswellen von Europa in die USA ein. Flucht und Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg erschütterten Deutschland sowie weite Teile Mittel- und Osteuropas. Die Zuwanderung von Gastarbeitern ab den 1950er Jahren prägte und veränderte die bundesrepublikanische Gesellschaft. Auch internationale zeitgeschichtliche Ereignisse werden thematisiert: Ein Brennpunkt im Nahostkonflikt ist die Situation der palästinensischen Flüchtlinge. Bürgerkriege in afrikanischen Ländern oder Syrien haben Flüchtlingswellen nach Europa ausgelöst, die die europäischen Nationen vor schwierige Aufgaben stellen und nach Konzepten zur Integration der Neuankömmlinge verlangen. Migration vor dem Hintergrund der sich ständig verändernden modernen Arbeitswelt ist ein weiterer Themenschwerpunkt. Dabei geht es um die Frage, ob in einer globalisierten Welt die traditionellen Bindungen der Menschen an ihre Nation und ihren Lebensraum weiterhin Bestand haben werden und welche Herausforderungen damit auf die Gesellschaft zukommen. Angesichts der Fülle der Aspekte können die Schülerinnen und Schüler vielfältige Interessenschwerpunkte setzen. Zusammenarbeit mit folgenden außerschulischen Partnern: - Recherche und Materialbeschaffung an der Münchner Universitätsbibliothek, Staatsbibliothek und dem Historicum - Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Flüchtlingsrat und „Pro Asyl“ Besondere Voraussetzungen, die von Schülerseite mitgebracht werden sollten: - Interesse für (sozial)geschichtliche und aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen -10- Von Perikles zu Varoufakis: Der Weg Griechenlands in die Moderne Lehrkraft: B. Lachenmayr Leitfach: Geschichte Beschreibung des Themas: Seit dem Jahr 2010 beschäftigt der kleine südosteuropäische Mittelmeerstaat Griechenland die europäische Politik nachhaltig. Nach dem Ausbruch der Schuldenkrise und dem bevorstehenden Staatsbankrott wurde Griechenland durch EU-Hilfspakete im Austausch gegen harte Reformvorgaben von seinen europäischen Partnern gestützt. Während in der deutschen Öffentlichkeit die angebliche Reformunwilligkeit Griechenlands massiv kritisiert wurde, erreichte das Ansehen Deutschlands, das von den Griechen als Exponent einer überharten und die griechische Wirtschaft ruinierenden Sparpolitik wahrgenommen wird, in der griechischen Bevölkerung seinen absoluten Tiefpunkt seit dem Zweiten Weltkrieg. Während die Medien in Deutschland dem Grexit das Wort redeten, stellten griechische Publikationen Angela Merkel mit Hitlerbärtchen und Nazi-Insignien dar. Vor diesem Hintergrund will das Seminar nicht nur die Leistungen der Griechen für die Entstehung der europäischen Kultur würdigen, sondern auch die in seiner Geschichte begründeten nationalen Befindlichkeiten analysieren und nicht zuletzt das Deutsche und Griechen langfristig Verbindende in den Blick nehmen. Mögliche Seminararbeitsthemen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Klein gegen Groß: Wie die Supermacht Persien den Kürzeren zog Das Wesen der attischen Demokratie Superstar der Antike: Alexander der Große auf der Suche nach dem Ende der Welt Das byzantinische Reich als Nachfolger Roms Die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer 1204 Orient trifft Okzident: Die Hinterlassenschaft von 400 Jahren Türkenherrschaft in Griechenland 7. Im Fadenkreuz der Großmächte: Der griechische Freiheitskampf 1821-1829 8. Blau-weiße Fusion: Die Herrschaft des bayerischen Prinzen Ottos als König von Griechenland 1832 - 1863 9. Die Kriegsverbrechen der 1. Gebirgsdivision in Griechenland im Zweiten Weltkrieg 10. Deutsche Besatzungspolitik 1941-1944: Der Streit um Zwangsanleihen und Reparationsforderungen 11. Unternehmen Merkur: Deutsche Fallschirmjäger erobern Kreta - Einnahme, Besatzung, Widerstand 1941-1945 12. Der Raubmord an den Juden von Thessaloniki 13. Im Fadenkreuz der Supermächte: Geschichte des griechischen Bürgerkriegs 14. Die griechische Militärdiktatur 1967-1974 15. Vom „Gastarbeiter“ zum Deutsch-Griechen: Die griechische Minderheit in Deutschland 16. Der Streit um die Ägäis: Querelen um Luftraum, Hoheitsgewässer und Inselsockel zwischen Türken und Griechen 17. Panzer und U-Boote: Deutsche Waffengeschäfte mit Griechenland 18. Korruptionsskandale deutscher Firmen in Griechenland 19. Die Rolle der Troika in der griechischen Schuldenkrise 20. Superstar der Neuzeit: Jannis Varoufakis und seine Ideen zur Lösung der Eurokrise -11- Afrika - ein verlorener Kontinent oder ein Kontinent im Aufbruch? Lehrkraft: H. Werwigk Leitfach: Geographie Beschreibung des Themas: Der afrikanische Kontinent wird in der Öffentlichkeit oft als der Kontinent der Apokalypse wahrgenommen: Dürre- und Hungerkatstrophen, AIDS- und EbolaEpidemien, Korruption, Terror, Kriege und autoritäre Regime, gescheiterte Demokratien, die lange Kolonialzeit und ihre Folgen lassen Afrika als unterentwickelt und rückständig erscheinen. Ist Afrika deshalb ein „verlorener Kontinent“? Und gibt es nicht auch aufgrund seiner Größe und faszinierenden Landschaften, seiner zahlreichen Ressourcen und kulturellen Vielfalt hoffnungsvolle Zukunftschancen für den Kontinent? Im Seminar sollen die Heterogenität des Kontinents - der vielen Länder und Regionen aufgezeigt werden, einzelne afrikanische Länder und Regionen unter geographischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet und deren spezifische Probleme herausgearbeitet werden. Dabei wird auf die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Natur- und Kulturräumen eingegangen und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Kontinents erfasst. Besonders soll auf die Ursachen für die Probleme des Kontinents eingegangen werden und die Rolle Afrikas im Globalisierungsprozess herausgestellt werden. Alternative Entwicklungswege und Bedürfnisse sind zu diskutieren. Aber auch unsere mitteleuropäische Haltung zu Afrika soll reflektiert werden. Voraussetzungen: Interesse an anderen Kulturen, Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung mit dem afrikanischen Kontinent, Grundkenntnisse in den geographischen Arbeitsmethoden (Karteninterpretation, Auswertung von Statistiken etc.) Mögliche Themen für die Seminararbeiten (weitere Themen nach Absprache möglich!): 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Die Tuareg - ein Nomadenstamm im Wandel Die Massai und der Fortbestand ihrer Tradition Die Auswirkungen der (deutschen) Kolonialherrschaft bis heute Migrationsströme – Ursachen und Auswirkungen Der Ostafrikanischer Grabenbruch-Zerreißt Afrika? Afrikas Rohstoffreichtum und seine Auswirkungen Chinas Rolle in Schwarzafrika Der Kongo als Rohstofflieferant für die Weltwirtschaft Das Nigerdelta ein gefährdeter Naturraum Afrika im Globalisierungsprozess Auswirkungen des Ferntourismus in Afrika Entwicklungshilfe in Afrika Der Safaritourismus in Afrika Südafrika - ein Löwe auf dem Sprung? Stadtentwicklung in Südafrika (eigenes Beispiel bzw. Beispiel einer nachhaltigen Stadtentwicklung) -12- Laptop und Lederhose: Bayern, vom Naturraum zum High-Tech-Standort Leitfach: Lehrkraft: Geographie / Wirtschaft Ulrike Nesbeda Beschreibung des Themas: Es war kein CSU-Politiker, aber ein Bayer: Bundespräsident Roman Herzog, in Niederbayern geboren, sprach 1998 von einer geglückten „Symbiose aus Laptop und Lederhose“, als er den Wandel Bayerns vom Agrar- zum Hightech-Standort charakterisierte. Auch heute noch steht Bayern für ein Land, das Bodenständigkeit und Tradition mit Innovationsfreude und wirtschaftlichem Erfolg vereint. Da die Geographie eine interdisziplinäre Wissenschaft mit hohem Anwendungsbezug ist, werden in diesem Seminar nicht nur Fachkompetenzen aus den Bereichen der Physischen Geographie und der Kulturgeographie, sondern auch Kenntnisse aus anderen Geowissenschaften, wie zum Beispiel der Geologie, Meteorologie oder der Stadtplanung vermittelt. Methodisch wird dem Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologie zur Informationsbeschaffung und -bearbeitung, sowie der Kartenarbeit ein hoher Wert beigemessen. Viele Gegenstände des Geographieunterrichts eignen sich auch, sie unmittelbar in der Wirklichkeit zu beobachten und dabei geographische Arbeitsweisen einzuüben. Exkursionen (BMW Werk, Dt. Wetterdienst, Voralpenland, ...) und externe Kontakte (u.a. Geographische Gesellschaft, Siemens) sind deshalb ein wichtiger Bestandteil des Seminars. Mögliche Seminararbeitsthemen: Die glaziale Serie (Fotodokumentation) Asylbewerber im Landkreis München Geographische Aspekte der Auer Dult Wanderarbeiter in Bayern Das Bayernbild in fremdsprachigen Reiseführern Das kontinentale Tiefbohrprojekt Windisch-Eschenbach Die Umweltqualität Ottobrunns (ggf. im Vergleich) Das PEP oder das Isarcenter (Standortanalyse) Sudelfeld-Ausbau in Zeiten des Klimawandels Eine Exkursion durch ein Münchner Stadtviertel (von der Planung bis zur Durchführung), z.B. Perlach – vom Bauerndorf zur Satellitenstadt Standortpolitik der Brauereien in München Erntedankfest – Bayerns Bauern ziehen Bilanz Urbane Mobilität lebt nicht von Autoverkehr! Eine dritte Startbahn für den Münchner Flughafen? -13- Musikstadt München Lehrkraft: Müller Leitfach: Musik Beschreibung des Themas: Einblick in die Musikgeschichte Münchens (beginnend bei Orlando di Lasso bis heute) Kennenlernen der unterschiedlichen Konzertsäle bzw. Opernhäuser in München Überblick über die unterschiedlichen Orchester, Chöre und Musikgruppen der Stadt Inhalt: München weist eine reiche musikgeschichtliche Tradition auf. Orlando di Lasso war Leiter der Hofkapelle Albrechts V (Prachthandschriften in der Staatsbibliothek). „Idomeneo“ von W.A. Mozart und „Tristan und Isolde“ von R. Wagner (um nur zwei Beispiele zu nennen) wurden im Münchner Hoftheater uraufgeführt. Die Münchner Biennale und die Konzerte machen München zu einem Zentrum der modernen Musik. Es gibt herausragende Orchester, Chöre und andere Ensembles in der Stadt. München wird nicht umsonst als eine der führenden Musikstädte der Bundesrepublik Deutschland genannt. Voraussetzungen: Musikgeschichtliches Interesse, Notenkenntnisse Seminararbeitsthemen (Vorschläge): Die Geschichte einzelner Orchester oder Chöre Stadtführung: Komponisten der Romantik in München Porträts einzelner Komponisten, Interpreten -14- Kunst und Neue Medien – medienübergreifende künstlerische Strategien Lehrkraft: Rainer Haas Leitfach: Kunst Thema des Seminars: crossmedia: medienübergreifende künstlerische Strategien Beschreibung des Themas (Zielsetzung, Bezug zum Fach, kurze inhaltliche Darstellung): Im täglichen Leben werden Jugendliche mit einer Vielzahl von Medien konfrontiert. In einer vernetzten Welt sind auch verschiedene Medien vernetzt. Bild, Ton, Text tauchen selten alleine auf, sonder verbinden sich in multimedialen Projekten oder Präsentationen. Ein künstlerisches Konzept, eine künstlerische Herangehensweise ist dabei unumgänglich. Die Seminararbeit besteht aus einer praktischen Arbeit in Verbindung mit einer theoretischen Reflexion der eigenen Herangehensweise, auch in Bezug auf künstlerische Strategien. Dieses Seminar bietet sich an für Schüler, die gerne kreativ mit digitalen Medien arbeiten. Hier können sie ihr Neigungsgebiet in einem größeren und präsentablen Projekt konkretisieren und befinden sich dazu in einem Kreis von Schülern mit ähnlich gelagerten Interessen. Alle diese Dokumentationen, Materialien und Resultate können letztlich eine eventuelle Bewerbungsmappe für eine weitere mediale Ausbildung nach der Schule entscheidend bereichern, die Projekte können bei Festivals eingereicht werden. Beispiel für Seminararbeitsthemen Multimediale Aufbereitungen von Lerninhalten Computerspiel Multimediale Installation Mediale Umsetzung eines literarischen Textes Gestaltung einer Internetpräsenz Webart Trickfilm Experimentalfilm Videoskulptur Videoinstallation Corporate Identity Modell in 3D Besondere Voraussetzungen, die die SchülerInnen gegebenenfalls mitbringen sollten: Interesse, mediale Herangehensweisen verstehen zu lernen. Spezielles Interesse an (einem oder) mehreren Feldern: Layout, Movie, Internet, Multimedia, 3D, Spieleprogrammierung. Bereitschaft, sich Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf eine technische Umsetzung selbstständig anzueignen. -15- Kryptographie Lehrkraft: Eggers Leitfach: Mathematik Liebespaare, Spione und Kriegsherren haben es sich seit jeher gewünscht: ein System, Nachrichten so zu verschlüsseln, dass nur der legitime Empfänger sie lesen und verstehen kann. Eine der ersten Verschlüsselungsverfahren geht auf Julius Caesar zurück, die sogenannte Caesarscheibe. Obwohl die Kryptographie eine lange und komplexe Geschichte hat, entwickelte sie sich erst in den letzten 100 Jahren zu einer eigenen Wissenschaft, die ihre Ursprünge in der Mathematik hat. Im zweiten Weltkrieg wurden mit der berühmten Enigma Botschaften verschlüsselt. Gerade für die Datenübertragung mit dem Computer und mit dem Handy, aber ganz besonders für die Arbeit im Internet sind kryptographische Verfahren von sehr großer Bedeutung – sei es beim Verschicken von privater, elektronischer Post oder bei der Weitergabe sensibler, persönlicher Daten, z.B. bei Bestellungen und Bankgeschäften über das Internet. Die Mathematik ist hier die wesentliche Grundlage für moderne Kommunikationsformen und deren sichere Nutzung. Das Seminar gibt einen Einstieg in wissenschaftliches Arbeiten am Beispiel eines mathematischen Themas. Ziel ist die selbständige Erarbeitung der mathematischen Hintergründe und die verständliche Darstellung eines ausgewählten Codes. Die genaue Themenstellung ergibt sich nach der ersten Phase der Auseinandersetzung mit diesem Thema. Am Ende des Seminars steht die Präsentation der erstellten Facharbeit. Das Seminar baut auf elementaren mathematischen Kenntnissen der Unter- und Mittelstufe auf. man muss kein Mathecrack sein. Zu Beginn des Seminars lernen wir in einem historischen Abriss verschiedenen Arten der Verschlüsselung kennen und beschäftigen uns mit den mathematischen Grundlagen dafür. Besuche an der Uni, im deutschen Museum und in der Bibliothek sind angedacht. In der zweiten Phase setzen Sie die erworbenen Kenntnisse überwiegend selbständig bei der Bearbeitung ihres speziellen Themas um. Eine kleine Auswahl möglicher Themen: Die Verschlüsselungsmaschine Enigma und ihr Scheitern Die Vigenère-Verschlüsselung Steganographie Historische Verschlüsselungsverfahren Kryptographie im Alltag Wie Sicherheitslücken den Lauf der Geschichte beeinflussen ISBN und andere Codes -16- Reformation – damals und heute – die Einflüsse reformatorischen Denkens auf unser Leben (anlässlich des Reformationsjubiläums 500 Jahre Thesenanschlag 2017) Lehrkraft: Hohenberger Leitfach: Evangelische Religionslehre In dem Seminar soll ein Einblick in die Einflüsse reformatorischen Denken und Handelns auf unser heutiges Leben gegeben werden. Dabei werden historische Aspekte reformatorischer Theologie erarbeitet und nach ihrem Wirken für heute gefragt. Das Reformationsjubiläum „500 Jahre Thesenanschlag 2017“, das von beiden Kirchen (sowohl evang. wie kath.) als ein Großereignis gefeiert wird, bietet dazu einen einzigartigen Anlass. Im Seminar sollen sowohl die 2017 stattfindenden zahlreichen Veranstaltungen (hier auch im Großraum Augsburg und Nürnberg, mit Exkursionen) anlässlich des Jubiläums zur Sprache kommen und untersucht werden als auch Inhalte reformatorischen Denkens wie Freiheit, Vernunft, Evangeliums Gemäßheit in ihren Einflüssen auf politische Stellungnahmen und ethische Fragen unserer Zeit kritisch überprüft werden. Möglich ist es durchaus auch, die wirtschaftlichen Aspekte näher zu beleuchten, die mit diesem Großereignis verbunden sind. Alles in allem wird das Seminar die Grundfrage stellen: Sind die Anliegen lutherischer Theologie heute wirklich noch oder gerade erst recht so aktuell, dass es gemäß ist, sie in einer derartigen Weise zu feiern wie es 2017 geplant ist? Aufgabe der Teilnehmer wird es in dem Seminar sein, diese Grundfragen in ihren Inhalten kennen zu lernen und in der Seminararbeit entweder einen historischen Aspekt der Reformationszeit selbst näher zu durchdenken und nach seiner systematischen Wirkung für heute zu fragen oder ausgehend von einer aktuellen Veranstaltung zurück zu blicken, ob dies so noch den Wurzeln entspricht. -17- Megatrends Die Zukunft von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft Lehrkraft: Schunder Leitfach: Wirtschaft / Recht Beschreibung des Themas: Was treibt unsere Wirtschaft in Zukunft an? Womit können wir aufkommende Probleme lösen? Wie kann sich Deutschland in einem schärfer werdenden internationalen Wettbewerb Vorteile verschaffen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus eventuell für den Einzelnen und seine Berufswahl? Diesen und ähnlichen Fragestellungen werden wir in diesem Seminar nachgehen und versuchen, in den großen, von Zukunftsforschern festgestellten Megatrends Antworten zu finden. Als Seminararbeit wird sich jeder Teilnehmer auf einen für ihn interessanten Bereich spezialisieren und entsprechende Schlussfolgerungen herausarbeiten. Dazu gehört die Beschreibung der Situation und der Prognosen für die Zukunft. Daraus ergeben sich dann weitere Rückbezüge auf den Standort Deutschland. Bekannte Megatrends liegen zum Beispiel in der demografischen Entwicklung, im Klimawandel, in der Mobilität, in der Digitalisierung, im wachsenden Gesundheitsbewusstsein aber auch in Bereichen wie der zunehmenden globalen Bedrohung durch den Terrorismus. Daraus könnten sich beispielsweise folgende Themen für die Seminararbeit ergeben: Work-Life-Balance – Zukunftsentwürfe für die Arbeitswelt Neue Antriebstechniken und Fahrzeugkonzepte für die deutsche Automobilwirtschaft Digitaler Lebensstil: Virtuelle Realität wird real Künstliche Intelligenz Nanotechnologie Diversity-Management Selbstversorgungsökonomie als alternative Lebensform Health-Tech und Health-Style als Wachstumsbranche Die neue globale Wissenselite Neue Wege einer „grünen“ Architektur Dies ist nur eine kleine Auswahl von Möglichkeiten. Vielleicht ergibt sich daraus für den einen oder anderen Seminarteilnehmer auch eine berufliche Perspektive. -18- -19-