österreichische pflegezeitschrift
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ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT NR. 3 2011 64. Jahrgang ISSN 2071-1042 Pflege im Zentrum Zeitschrift des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGEVERBAND Bachelor Studium Advanced Nursing Practice NEU: Lehrgang Krankenhaushygiene FH Lehrgang zur Akademischen Hygienefachkraft Start: Oktober 2011 www.fh-krems.ac.at openhouse 26. März 20 11 INHALT Adressen, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Hauptversammlung des LV Niederösterreich mit hochkarätiger Besetzung Michaela Schaller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ältere Gesellschaft Österreichs Katrin Stimnicker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Gesundheitsberatung von PatientInnen in der Pflege Roswitha Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Grundlagen der Qualitätsentwicklung in der Pflege Klaus Wingenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die Bedeutung der Arteria iliaca interna für die Dekubitusentstehung durch Ischämie Norbert Fortner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Breast Care Nurse – eine notwendige Qualifizierung auch für Österreich Marion Habersack und Christa Lohrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Belastungen pflegender Angehöriger von Demenzerkrankten in Tirol Anita Mair und Roswitha Mayer-Kleiner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Bildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Stellenmarkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 www.oegkv.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 3 ADRESSEN PRÄSIDIUM & BUNDESVORSTAND NATIONALE NETZWERKE Präsidentin: Ursula Frohner. ursula.frohner@oegkv.at 1. Vizepräsidentin: Mag. Marianne Raiger. marianne.raiger@oegkv.at 2. Vizepräsidentin: Katrin Stimnicker BSc. katrin.stimnicker@oegkv.at Finanzreferent: Horst Muhr. horst.muhr@oegkv.at Stv. Finanzreferentin: Maria Kulmer. maria.kulmer@oegkv.at Schriftführer: Leopold Weißengruber MSc. leopold.weissengruber@oegkv.at Stv. Schriftführer: Albert Kristler. albert.kristler@oegkv.at ANDA – PflegedirektorInnen Österreichs: Mag. Karl Schwaiger. karl.schwaiger@oegkv.at Weitere gewählte Mitglieder des Bundesvorstandes: Walter Böhm. walter.boehm@oegkv.at Brigitte Lagler MSc. brigitte.lagler@oegkv.at Robert Em, MSc. robert.em@oegkv.at Revisor: Manfred Aigner. manfred.aigner@oegkv.at Revisorin: Eva Rosinsky. eva.rosinsky@oegkv.at INTERNATIONALE VERNETZUNG European Federation of Nurses Associations EFN: Katrin Stimnicker BSc. katrin.stimnicker@oegkv.at European Forum of National Nursing and Midwifey Associations EFNNMA: MMag. Dr. Elisabeth Rappold. elisabeth.rappold@oegkv.at International Council of Nurses ICN: Katrin Stimnicker BSc. katrin.stimnicker@oegkv.at Internationale Klassifikation für Pflegepraxis ICNP®: Franziska Perhab. franziska.perhab@oegkv.at Weltgesundheitsorganisation WHO: MMag. Dr. Elisabeth. Rappold. elisabeth.rappold@oegkv.at GESCHÄFTSSTELLE BUNDESVERBAND BUNDESVORSTAND: LANDESVERBÄNDE Burgenland: Robert Knauer. robert.knauer@oegkv.at Kärnten: Albert Kristler. albert.kristler@oegkv.at Niederösterreich: Michaela Schaller. michaela.schaller@oegkv.at Oberösterreich: Horst Muhr. horst.muhr@oegkv.at Salzburg: Peter Fleissner. peter.fleissner@oegkv.at Steiermark: Cäcilia Petek, Bakk. phil. caecilia.petek@oegkv.at Tirol: Mag. Thomas Strickner. thomas.strickner@oegkv.at Vorarlberg: Beate Halbeisen. beate.halbeisen@oegkv.at Wien: Brigitte Lagler MSc. brigitte.lagler@oegkv.at BUNDESVORSTAND: ARBEITSGEMEINSCHAFTEN ARGE Endoskopie: Edith Brandtner. edith.brandtner@oegkv.at ARGE Pflege im OP: Marianne Knapp marianne.knapp@oegkv.at ARGE Pflegedienstleitungen für stationäre geriatrische Einrichtungen: Maria Theresia Radl. maria-theresia.radl@oegkv.at ARGE PraxisanleiterInnen: Helga Schiner. helga.schiner@oegkv.at ARGE PflegehelferInnen: Walter Böhm. walter.boehm@oegkv.at ARGE LehrerInnen der Gesundheits- und Krankenpflege: Leopold Weißengruber MSc. leopold.weissengruber@oegkv.at ARGE DirektorInnen von Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Österreichs: Eva-Maria Körner. eva-maria.koerner@oegkv.at ARGE Freiberufliche Pflege: Gabriele.Wiederkehr. gabriele.wiederkehr@oegkv.at ARGE Mobile Pflege: Robert Em, MSc. robert.em@oegkv.at Gesellschaft der Pflegewissenschaft: Theresia Frauenlob, theresia.frauenlob@oegkv.at Netzwerk Qualitätsmanagement: Gabriele Burggasser. gabriele.burggasser@oegkv.at Wilhelminenstraße 91 /IIe, 1160 Wien, Telefon:+43 1/ 478 27 10 Fax:+43 1/ 478 27 10-9, office@oegkv.at, www.oegkv.at Assistenz der Geschäftsführung Mag. Harald Frisch, harald.frisch@oegkv.at Fachsekretariat Gesundheits- und Krankenpflege, Österreichische Pflegezeitschrift und Website Mag. Bettina Surtmann, bettina.surtmann@oegkv.at Mitgliederadministration Angelika Honys, angelika.honys@oegkv.at Bildungsadministration Franziska Jank, bildung@oegkv.at GESCHÄFTSSTELLEN LANDESVERBÄNDE Burgenland: Gesundheitszentrum, Robert Graf Platz 2-3, 7000 Eisenstadt Mobil: +43/ 664/ 141 64 16, office.bgld@oegkv.at Kärnten: LKH Laas, Laas 39, 9640 Kötschach-Mauthen Mobil: +43 676/73 35 379, office.ktn@oegkv.at Niederösterreich: ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien Mobil:+43 676/36 66 745, office.noe@oegkv.at Oberösterreich: Petrinumstraße 12, 4040 Linz Mobil:+43 676/720 56 86, office.ooe@oegkv.at Salzburg: Steinerstraße 596, 5071 Wals Mobil:+43 650/64 54 890, office.sbg@oegkv.at Steiermark: Nothelferweg 20, 8021 Graz, Tel.:+43(0)316/57 71 51 Fax:+43 (0)316/ 57 71 51-4, office.stmk@oegkv.at Tirol: Behaimstrasse 2, 6060 Hall in Tirol Tel. & Fax:+43(0)5223/ 55 991, office.tirol@oegkv.at Vorarlberg: Mühlgasse 5, 6833 Klaus Tel.: +43 650/812 51 90, office.vlbg@oegkv.at Wien: ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien Tel.:+43 1/478 27 10, Fax:+43 1/478 27 10-9, office.wien@oegkv.at IMPRESSUM Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91 / IIe Redaktion: Leitung: Ursula Frohner. Redaktionsteam: Martina Aichelburg-Rumerskirch MBA, Mag. Arabella Baraka, Monika Gugerell MSc, Univ.-Doz. Dr. Vlastimil Kozon PhD., Eva Kürzl, Brigitte Lagler MSc, Dr. Cornelia Schneider, Mag. Bettina Surtmann Wissenschaftliche Redaktion (Peer Review) Leitung: Univ.-Doz. Dr. Vlastimil Kozon PhD. Redaktionsteam: Univ.-Doz. Dr. Elfriede Fritz, Univ.-Prof. Dr. Christa Lohrmann,V.-Prof. Dr. Hanna Mayer, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Osterbrink, Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Seidl, Univ.-Prof. Dr. Christa Them Koodinierende Redakteurin: Mag. Bettina Surtmann Layout: Mag. Thomas Krismer Alle: Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien, pflegezeitschrift@oegkv.at Firmeninserate: Edith Klikovits, Thelemangasse 6/15, 1170 Wien, E-Mail: media@klikovits.at Druck: Druckerei Sandler, Krummnußbaum 42, 3671 Marbach, www.sandler.at Inseratenschluss: 1. des Vormonats; es gilt der Anzeigentarif 2011 / www.oegkv.at Erscheinungsfolge: 10 Ausgaben im Jahr. Die Folgen 6-7 und 8-9 als Doppelnummern. Bezug: Alle Mitglieder des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes und Abonnenten. Abonnementpreis: (inklusive Versand) Jahres-Abo: Inland 30,– Euro / Ausland 37,50 Euro Für den Inhalt zeichnet die Redaktion verantwortlich. Die Österreichische Pflegezeitschrift ist eine offene Plattform für Beiträge rund um das Thema Gesundheits- und Krankenpflege. Die veröffentlichten Meinungen müssen deshalb nicht immer mit den Ansichten des ÖGKV bzw. der Redaktion übereinstimmen. Kürzungen von eingesandten Manuskripten vorbehalten; die Redaktion ersucht um einen Hinweis, welche Manuskriptabschnitte aus Sicht des Autors nicht gekürzt werden dürfen. Eingesandte Manuskripte werden nicht rückerstattet. 4 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 www.oegkv.at MITGLIEDER Information an die Mitglieder Positive Bilanz im ÖGKV–Landesverband Oberösterreich Der ÖGKV-Landesverband Oberösterreich hat am 14. Jänner 2011 in Linz seine Hauptversammlung abgehalten. Landesvorsitzender Horst Muhr legte einen positiven Rechenschaftsbericht vor. Insbesondere konnte er darstellen, dass die Umstrukturierungen zur Kostensenkung in den vergangenen Jahren positiv verlaufen, und nun abgeschlossen sind. Die Finanzreferentin Franziska Mauhardt, Dipl. Pflegewirtin (FH) konnte das auch in ihrem Finanzbericht anhand positiver Zahlen darstellen. Die Entlastung des gesamten Landesvorstandes wurde einstimmig ausgesprochen. Ein wichtiges Anliegen der Hauptversammlung war es, die Statutenänderung, welche durch die Erneuerung der Vereinsstatuten im Bund notwendig wurde, umzusetzen. Es wurde darauf geachtet, dass einerseits die Entscheidungsstrukturen möglichst einfach und straff gestaltet werden und andererseits die Möglichkeit der Mitbestimmung für Mitglieder des ÖGKV sichergestellt ist. Der ÖGKV-LV OÖ ist der erste Landesverband, welcher die neuen Strukturen in seinen Statuten umsetzt. Der Landesverband Oberösterreich steht auf finanziell sicheren Beinen, und ist mit seinen erneuerten Strukturen für die weitere positive Arbeit im Land Oberösterreich und auf Bundesebene gut aufgestellt. Leopold Weißengruber, Msc ÖGKV-LV Oberösterreich EKG und Reanimationsfortbildung für diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen 28.3. bis 1.4. 2011 Akademie für Fort- und Sonderausbildung am AKH Wien Motto des International Council of Nurses (ICN) 2011 Das diesjährige ICN Motto lautet: Die Gesundheitslücken schließen: Gleichberechtigte Pflege für alle ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGEVERBAND Mitglied des International Council of Nurses – ICN seit 1933 Ursula Frohner Präsidentin Liebe Leserin! Lieber Leser! Angehörige der Pflegeberufe sind zunehmend mit Leistungsverdichtung und hohem Erwartungsdruck in ihrer Arbeitswelt konfrontiert. Verkürzte Aufenthaltsdauer im Akutbereich mit Konsequenzen für Pflegeintensität, sowie unzureichende Versorgungsstrukturen für die vielfach eingeforderte Pflege zu Hause zeigt dringenden Handlungsbedarf. Neue Pflegeorganisation im Sinne von „Skill/ Grade mix“ scheint hier die Lösung zu sein. Der Begriff „Skill mix“ beschreibt die Berufserfahrungen und individuellen Fähigkeiten der MitarbeiterInnen. Auf Ausbildungen und Zusatzqualifikationen nimmt „Grademix“ Bezug. Versorgungsmodelle die den unterschiedlichsten Lebensstilen der Menschen Rechnung tragen, sowie das Einbeziehen ökonomische Gesichtspunkte, sind gefordert. Der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege nimmt hier eine zentrale Position im Prozess ein. Bedürfnis- und bedarfsgerechte Pflegesysteme im intraund extramuralen Bereich sind daher unter folgenden Gesichtspunkten zu entwickeln: – PatientInnen-, KlientInnen-, BewohnerInnenorientierung – Einbeziehung der individuellen Lebensumwelt und sozialen Strukturen – Umsetzung qualitativer Pflegeleistungen bei kompetenzorientierten Einsatz von Personalressourcen – Definition von Prozessen und Rollen in der Zusammenarbeit mit anderen Gesundheits- und Sozialberufen – Entwicklung von Konzepten und Instrumenten zur Arbeitsteilung – Paradigmenwechsel und Kulturveränderung für den Bereich Pflege fordern, gestalten und unterstützen Der effektive „Skill/ Grade mix“ ist im Wesentlichen von organisatorischen Strukturen, der Festlegung homogener Kernaufgaben, dem Umfang der Organisationseinheit und der entsprechenden Nutzung personeller Qualifikationen zu gestalten. Basis dafür sind entsprechende Ausbildungen und gesetzliche Rahmenbedingungen. Für Angehörige der Pflegeberufe ist die aktive Teilnahme an diesen Veränderungsprozessen unumgänglich. Ihre 19. Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegekongress Innsbruck, 23.-25. Mai 2011 Ursula Frohner Präsidentin ÖGKV Gepflegte Profession - die Pflege geht ihren Weg im intra- und extramuralen Handlungsfeld www.oegkv.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 5 VERBAND/ARGEN Hauptversammlung des LV Niederösterreich mit hochkarätiger Besetzung gedanke immer wichtiger: „Was nicht dokumentiert ist, ist nicht getan!“, argumentiert David Bayer. Von Michaela Schaller In der anschließenden Podiumsdiskussion kam die Notwendigkeit einer schärferen Abgrenzung und Wahrnehmung der Verantwortung des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege ganz klar zur Sprache. Durch die Möglichkeiten von Delegation und Subdelegation muss das pflegerische Tun und Handeln entsprechend strukturiert werden. Dieses Handeln zu begründen und nicht mehr auf der Basis von Traditionen anzubieten, ist ein Gebot der Stunde. Die Schwierigkeiten, Gesundheitsund Krankenpflege als eine Denkweise, als Idee oder als Vorstellung eines eigenständigen, interdisziplinären und wissenschaftsübergreifenden Fachgebietes darzustellen, dürfen uns nicht daran hindern, genau das zu tun! Dass dieser Weg der richtige ist, zeigt sich durch kooperatives Handeln von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis. den und Probleme zu beseitigen. Mag. Dr. Christian Gepart zeigte die Komplexität der gegenwärtigen gesetzlichen Strukturen auf. Um ein juristisch einwandfreies Handeln der Gesundheits- und Krankenpflege zu gewährleisten, müssten Begriffe wie Evidenced Based Nursing für die Pflegekräfte zu nachvollziehbaren Foto: ÖGKV Die letzte Hauptversammlung des ÖGKV Landesverbands Niederösterreich wurde im November des vergangenen Jahres abgehalten. Gleichzeitig fand eine hochkarätig besetzte Informationsveranstaltung statt, für die kompetente ReferentInnen gewonnen werden konnten. vlnr: David Bayer. Mag. Marianne Kriegl. Mag. PhDr. Silvia Neumann-Ponesch, MAS. Michaela Schaller, Landesvorsitzende ÖGKV-LV NÖ, Mag. Dr. Christian Gepart Mag. Marianne Kriegl zeichnete ein umfassendes Bild der gegenwärtigen und zukünftigen Pflegelandschaft seitens der beruflichen Ausbildungsstruktur und den damit zusammenhängenden Veränderungen im Berufsfeld Gesundheits- und Krankenpflege. Skizziert wurden die Unterschiede der verschiedenen Qualifikationsstufen in den sich abzeichnenden Teilbereichen der akademisierten Pflege. Mag. Dr. Silvia Neumann-Ponesch, MAS bot tiefe Einblicke in die zu erwartende Auswirkung der Akademisierung auf die Qualität von Pflegeleistungen und die notwendige gesellschaftliche Mitwirkung. Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung seien eine der Aufgaben unserer Berufsgruppe um Lösungen für die Probleme der Zukunft zu fin- 6 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 und lebbaren Strukturen gewandelt werden. David Bayer, DGKP rundete dieses Bild mit einem Workshop zum Thema „rechtlich korrekte Formulierungen in der Pflegedokumentation“ ab. Der Schwerpunkt in der Pflegedokumentation sei nicht mehr der Rapport. Durch die flächendeckende Implementierung der Pflegediagnostik und Pflegeplanung entstünden neue Anforderungen an die pflegerische Verlaufsdokumentation. Zusätzlich würde – ein gesamtgesellschaftliches Phänomen – der Sicherheits- In der Hauptversammlung des ÖGKV-Landesverbandes berichtete Vorsitzende Michaela Schaller über die beiden zurückliegenden Arbeitsjahre des Landesvorstandes. Die Neuausrichtung des Landesverbandes und die Einbindung in die Arbeit des Bundesvorstandes nahm entsprechend der vielfältigen Aufgaben viel Vorbereitung in Anspruch. Informationsveranstaltungen in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen wurden ebenso durchgeführt wie die Teilnahme an Kongressen, Betreuung von Info-Ständen und aktiven Gesprächen innerhalb unserer Interessensgruppen. Zwei Vorstandsmitglieder sind aktiv am Projekt Pflegegeldeinstufung beteiligt. Zusätzlich wurden ausgewählte Projekte von Gesundheits- und Krankenpflegeschülern gefördert. Michaela Schaller Vorsitzende ÖGKV-Landesverband Niederösterreich michaela.schaller@oegkv.at www.oegkv.at VERBAND/ARGEN Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung des ÖGKV Landesverbands Kärnten 2. Mai 2011 14.00 bis ca. 16.00 Uhr Congress Center Wörthersee Hauptstraße 203 9210 Pörtschach am Wörthersee Tagesordnung Top 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Lan desvorsitzenden Top 2: Bericht des Landesvorsitzenden Top 3: Anträge zur Tagesordnung Top 4: Anträge an die Hauptversammlung Top 5: Beratung und Beschlussfassung über die gestellten Anträge Top 6: Vorstellung der Mandatsprüfungskommissi on und Wahlkommission Top 7: Rechenschaftsbericht der Finanzreferentin Top 8: Bericht der Kassaprüferin Top 9: Antrag auf Entlastung des Vorstandes Top 10: Bericht der Mandatsprüfungskommission Top 11: Vorstellung der WahlkandidatInnen, mit anschließender Wahl Top 12: Verkündung des Wahlergebnisses durch den Vorsitzenden der Wahlkommission Top 13: Konstituierende Sitzung Top 14: Bekanntgabe des Ergebnisses der konstituierenden Sitzung Top 15: Allfälliges Top 16: Schlussworte der/ des neu gewählten Landesvorsitzenden Anträge an die Hauptversammlung sind bis 1. April 2011 schriftlich an den Landesverband Kärnten zu richten. Kontakt und Information Albert Kristler Vorsitzender ÖGKV-Landesverband Kärnten Laas 39 9640 Kötschach/ Mauthen Tel.: +43/ (0)676/ 733 53 79 office.ktn@oegkv.at Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung des ÖGKV-Landesverbands Tirol 28. April 2011 ab 18.00 Uhr Arbeitszentrum Verein W.I.R. Behaimstraße 2/ 1. Stock 6060 Hall in Tirol Tagesordnung • Begrüßung durch den Landesvorsitzenden • Tätigkeitsbericht des Landesvorstandes durch den Landesvorsitzenden • Anträge an die Hauptversammlung • Diskussion der an die Hauptversammlung gestellten Anträge und ggf. Beschlussfassung • Bericht des Landesvorsitzenden/Landesvorstands zur aktuellen Tätigkeit (Kongressvorbereitungen) • Rechenschaftsbericht durch die Finanzreferentin • Bericht der Revisoren • Entlastung des Vorstandes • Allfälliges • Schlussworte des Vorsitzenden Anträge an die Hauptversammlung sind bis zum 31. März 2011 schriftlich an den Landesverband zu richten. Kontakt und Information Mag. Thomas Strickner Vorsitzender ÖGKV-Landesverband Tirol thomas.strickner@oegkv.at www.oegkv.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 7 VERBAND/ARGEN Ältere Gesellschaft Österreichs Von Katrin Stimnicker Altersaufteilung und Prognosen Laut Statistik Austria leben in Österreich per 1.1.2010 insgesamt 8.375.290 Menschen. Davon gehören 1.926.848 Menschen bereits zu den über Sechzigjährigen. Bis zum Jahr 2050 werden es nach gängigen Bevölkerungsprognosen bereits drei Millionen sein. Eine Aufteilung nach Altersgruppen im Jahr 2010 ergibt, dass 1.256.735 Personen zwischen sechzig und fünf- sterblichkeit ist um mehr als 75 Prozent gesunken (vgl. Bundesministerium für Gesundheit 2010). Die Kinderzahlen schwanken seit den 1970er Jahren nur gering und stehen im Moment in Österreich auf 1,4 Kindern pro Frau (vgl. Kytir 2009). Demografische Prognosen sind zumindest für einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten relativ sicher. Vor allem die Prognoseunsicherheit im Bereich undsiebzig Jahre alt sind, 624.989 zwischen fünfundsiebzig und neunzig Jahre alt und 45.121 Menschen neunzig und mehr Jahre alt. Betrachtet man die Aufteilung unter den Geschlechtern so sind von den insgesamt 1.926.845 über Sechzigjährigen 1.096.951 Frauen und 829.894 davon Männer (vgl. Statistik Austria 2010). Der seit den 1980ziger Jahren beobachtete Trend einer kontinuierlichen Verringerung der Lebenserwartungsdifferenz zwischen Frauen und Männern lässt für die Zukunft eine ausgewogenere Geschlechterproportion zu als sie heute ist (vgl. Kytir 2009) der älteren Menschen hält sich sehr gering, da der einzig wichtige demografische Einflussfaktor die Sterblichkeit bleibt und sich demnach die Prognosen relativ sicher gestalten lassen (vgl. Kytir 2009). Die Zusammensetzung der Gesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts unterscheidet sich von der Nachkriegszeit nicht zuletzt durch eine andere Alterspyramide. In den 1950er und 1960er Jahren waren 5-Kinderfamilien noch häufig, während ein Alter von mehr als 75 Jahren eher die Ausnahme war. Der medizinische Fortschritt begann sukzessive zu greifen. Noch 1960 lag die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen bei 4 Prozent, heute beträgt sie weniger als 0,1 Prozent. Krankheiten wie Tuberkulose, Typhus, masern oder Lebenserwartung und Bevölkerungsentwicklung Die Chancen auf ein langes und gesundes Leben standen in Österreich noch nie so gut wie heute. Laut Bundesministerium für Gesundheit, durfte 2009 ein neugeborenes Mädchen mit einer Lebenserwartung von 82,9 und ein neugeborener Junge mit 77,4 Jahren rechnen. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten 30 Jahren um mehr als acht Jahre erhöht und die Säuglings- 8 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 Ruhr wirkten zwar nur noch selten tödlich, jedoch waren die älteren Jahrgänge des Jahres 1960 in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts noch massiv durch diese Krankheiten verringert worden. Vor allem waren sie durch die beiden Weltkriege, Hungerjahre und andere Kriegsfolgen in ihrer Lebenserwartung beeinträchtigt (vgl. Renoldner, 2010). Da ein langes Leben nicht automatisch Krankheit, Abhängigkeit und Isolation bedeutet sondern auch bedeuten kann lange selbstständig zu sein, generationenübergreifende Kontakte zu pflegen und alle verbleibenen Fähigkeiten zu nutzen muss es auch als Chance gedeutet werden. Natürlich tritt mit zunehmenden Alter der Gesundheitsstatus als objektive Lagebedingung im Vergleich zu anderen Faktoren in den Vordergrund. Sie ist aber sicher nicht als Hauptkriterium zu deuten (vgl. Amann 2000). Kofi Annan betonte 1998, zu jener Zeit UNO-Generalsekretär, dass ältere Menschen nicht nur Rechte haben weil sie vielleicht bedürftig sind, sondern weil sie gebraucht werden. Er stellte fest, dass die gestiegene Lebenserwartung eine große Errungenschaft des 20. Jahrhunderts ist. Wir sollten uns demnach verstärkt darum bemühen, aus diesem ein Geschenk zu machen, damit es eine der großen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts wird (vgl. Annan 1998). Literatur Amann, A. (2000) Ist ein neuer Sozialvertrag denkbar? Überlegungen aus gerontologischer Interessiertheit. In A. Amann Kurswechsel für das Alter. (S.32-45). Wien Köln Weimar: Böhlau Verlag Ges.m.b.H und Co.KG Bundesministerium für Gesundheit (2010) Das österreichische Gesundheitssystem. Zahlen-Daten-Fakten. Wien Kytir, J. (2009) Demografische Entwicklung. In Bundesministerium für Arbeit, Hochaltrigkeit in Österreich. Eine Bestandsaufnahme (S. 41-68). Wien: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Renoldner, S. (2010) Alter ist leistbar. In Bundesminsiterium für Arbeit, Lebenssinn bleibt. Das Begleitbuch zum Film: “Und a jeds Leben is anders” (S. 1-11). Wien: Bundesminsiterium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Abteilung V/6, Grundsatzangelegenheiten der Seniorinnen- und Senioren-, Bevölkerungs- und Freiwilligenpolitik. Statistik Austria (2010) Abgerufen am 25. Jänner 2011 http://www.statistik.at/web_de/statistiken/ bevoelkerung/index.html Katrin Stimnicker, BSc 2. Vizepräsidentin ÖGKV. Seit Oktober 2010 gewähltes Mitglied des Präsidiums in der European Federation of Nurses Associations (EFN). Referentin in der PatientInnen- und Pflegeombudsschaft Steiermark katrin.stimnicker@oegkv.at www.oegkv.at Professionelle Versorgung für die Pflege zu Hause! Nicht selten kommt es vor, dass kurz vor dem Wochenende pflegebedürftige Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden und ihre Angehörigen vor einer ihnen unbekannten Situation stehen. Einige Krankenhäuser haben hierfür ein eigenes Entlassungsmanagement, welches sich um die dringendsten Fragen kümmert. Oft haben die Angehörigen dann ein paar Verordnungen für diverse Hilfsmittel und Verbandsmaterial. Doch was nun? Wir bieten Beratung indviduell auf den Kunden zugeschnitten an. Unsere Philosophie ist es dem Kunden das Leben zu erleichtern, da die Pflege eines Patienten, oder der eigene gesundheitliche Zustand oft schon anstrengend genug sind, ohne sich noch Sorgen über benötigte Produkte, deren Beschaffung und Verrechnung machen zu müssen. Wir kümmern uns um die Beratung, ebenso um die Bewilligungen bei den Krankenkassen, suchen Ihnen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei Kaufinteresse, achten auf hohe Qualität, liefern innerhalb von Wien kostenfrei und dies so schnell wie möglich. An dieser Stelle gibt es leider oft eine große Informationslücke. Viele Leute wissen nicht, was sie brauchen, wo sie diese Dinge herbekommen und in den seltensten Fällen wissen sie was sie über die Krankenkassen beziehen können oder privat kaufen müssen. Auch bei Sonderfällen bemühen wir Hier tritt die Firma Sunmed in Aktion. uns stets eine Lösung für unsere Patienten zu finden. Sollten wir mal nicht helfen können, verweisen wir selbstverständlich auf die Stelle, die Ihnen die gewünschte Sunmed Medizintechnische Produkte GmbH Sanitätsfachhandel & Pflegebedarf Jochen-Rindt-Straße 25, A-1230 Wien Internet: www.sunmed.at - Email: office@sunmed.at 24-Stunden Hotline: +43 1 699 22 99 Fax: DW 1 Information liefern kann. Viele unserer Produkte finden Sie auch auf unserer Homepage unter www.sunmed.at, wo sie auch gerne um weitere Informationen anfragen können. Sollten Sie Interesse daran haben sich ein Produkt einmal anzusehen, so können Sie dies auch, nach Terminvereinbarung, in unserem Schauraum tun. Wir versuchen unseren Service auf höchstem Niveau zu halten und durch unsere Kundenrückmeldungen stets zu verbessern. Wir freuen uns auf die Kontaktaufnahme mit Ihnen und stehen Ihnen selbstverständlich auch mit unserem 24 Stunden-Service zur Verfügung. Isabella Mayrhauser, O.I.S.-Coordination Sunmed GmbH RUFEN SIE UNS AN - WIR BERATEN SIE GERNE! NEU & AKTUELL Gesundheitsberatung von PatientInnen in der Pflege Von Roswitha Engel Im Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen ist für PatientInnen die Orientierung, Auswahl und Planung von Handlungsschritten oft nicht mehr möglich, sodass eine Unterstützung und Ergänzung durch Beratung erfolgen muss. Hierbei handelt es sich um eine geplante und auf einen Beratungsanlass hin ausgerichtete pflegerelevante Beratung. Keywords: Beratung, Gesundheitsberatung, Beratungsgrundsätze der Pflege, Orientierung, klientInnenzentrierte Gesprächsführung. Gesundheitsberatung hat zum Ziel für PatientInnen die Bewältigung von Problemsituationen oder den (Wieder)Erwerb von Kompetenzen zu ermöglichen. Diese betreffen nicht nur den somatischen, sondern oft auch den psychischen und den sozialen Bereich. Begünstigend für die Effizienz von Beratung in der Pflege ist, dass Pflegepersonen den PatientInnen in hoher Dichte und Dauer begegnen. Vorteile für Pflegepersonen sind nicht nur im Aufbau der zwischenmenschlichen Beziehung, sondern auch in den Kenntnissen der allgemeinen Lebenssituation, der Ressourcen sowie Selbstpflegekompetenzen von PatientInnen zu orten. Zum Beratungsverständnis in der professionellen Pflege Im vorliegenden Verständnis der Verfasserin ist Beratung, einschließlich Gesundheitsberatung in der professionellen Pflege, eine prozessual ablaufende Interaktion mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit einzelnen PatientInnen oder PatientInnengruppen Lösungen zu existierenden oder drohenden Problemsituationen zu erarbeiten. Es ist also ein auf die Person (face-to-face) bezo- 10 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 gener Prozess der Entfaltung von Ressourcen und Aufbau von Kompetenzen für die jeweilige Problembewältigung. In die Lösungserarbeitung werden zwei Aspekte integriert: Beratung, die sich auf pflegerelevante Reaktionen von Krankheiten bezieht (pathogenetisch-orientiert) und (Gesundheits)Beratung, die sich auf die Erhaltung und Gestaltung von Gesundheit konzentriert (salutogenetisch-orientiert). Beides kann dazu führen, Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung für ihre Gesundheit zu ermöglichen. Beratung in der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege ist demnach nicht Teil von einzelnen Pflegehandlungen im Sinne eines alltagssprachlichen Informierens, Anleitens oder Sonstigem, sondern die systematisch geplante, von einem konkreten Beratungsbedarf ausgehende eigenständige Beratungsleistung von Pflegepersonen. Von der theoretischen Fundierung her orientiert sich die Beratung, insbesondere Gesundheitsberatung in der Pflege an einem umfassenden Gesundheitsverständnis, das Gesundheit und Krankheit nicht als Gegensätze betrachtet und die Leitsätze der Salutogenese integriert. Die Beratungskommunikation und -interaktion orientiert sich an den Grundlagen der klientInnenzentrierten bzw personenzentrierten Gesprächsführung. Darin wird die zwischenmenschliche Beziehung zu PatientInnen bzw KlientInnen durch die Wirkkräfte der Empathie, Akzeptanz und Wertschätzung bestimmt. Entsprechend der systemisch fundierten Beratung ist die grundsätzliche Ausrichtung des Beratungsablaufes ressourcen- und lösungsorientiert. Ergänzend dazu verdeutlicht die nachfolgende Darstellung jene Beratungsgrundsätze (Tab. 01), die für die Konstruktion eines eigen- ständigen Beratungsbegriffes in der Gesundheits- und Krankenpflege herangezogen werden können. Nicht alle angeführten Grundsätze sind explizite Ziele jedes einzelnen Beratungsablaufes, sondern werden je nach individueller Problemsituation von PatientInnen als LeitPerspektive von Pflegepersonen in die Beratung integriert (Anm. der Verfasserin). Beratungsgrundsätze in der Pflege 1. Ressourcenorientierung. Diese geht davon aus, dass PatientInnen auch bei Existenz größtmöglicher Selbstpflegedefizite noch über Ressourcenpotenziale verfügen (vgl. Sickendiek et al, S. 215- 217). 2. Lösungsorientierung. Hauptaugenmerk wird auf eine gemeinsame Lösungsfindung gelegt. Im Fokus der Beratungsarbeit steht die „Lösungskonstruktion“ gegenüber einer „Problem-Rekonstruktion“ (Bamberger, S. 38). 3. Präventionsorientierung. Hierbei werden potenzielle pathogene (krankmachende bzw pflegeproblemverursachende) Faktoren präventiv beeinflusst (vgl. Hurrelmann et al, 2010, S. 14). 4. G esundheitsförderungsorientierung. Hier werden individuelle salutogene (gesunderhaltende) Faktoren bestärkt (vgl. Altgeld & Koli, S. 46-47). 5. Interaktionsorientierung. Bedeutsam ist die Wirkkraft der durch Empathie, Akzeptanz und Wertschätzung getragenen zwischenmenschlichen Beziehung (vgl. Tausch & Tausch, S. 29). Sozialformen von PatientInnenberatung in der Pflege Einzelberatung Sie stellt die kleinste Sozialform der Beratung dar und ist eine dyadische Auseinandersetzung zwischen PatientInnen und Pflegepersonen. Im Mittelpunkt steht die individuelle und subjektive Erfahrung von PatientInnen mit der Problemsituation. In diesem Kontext ist Beratung der Versuch, individuell Erlebtes und im Gespräch Dargebotenes, zu verstehen. Die Einzelberatung, welche ihren Ursprung in der Psychotherawww.oegkv.at NEU & AKTUELL pie und der Sozialarbeit (Casework) hat, ist eine klassische Sozialform in der Beratung. Wenn in der Einzelberatung die individuelle Lebensund Problemsituation Gegenstand der Beratung ist, so liegt die Bedeutung auch darin, Kontexte und Rahmenbedingungen für die Problemsituation mit zu berücksichtigen. Das heißt, es werden auch familiäre bzw soziale Hintergründe angesprochen. Beispielsweise ist es für einen/eine Patienten/Patientin mit künstlichem Darmausgang (zB Colostomie, Ileostomie) zusätzlich zu individuellen Problemsituationen von Bedeutung, dass auch Angehörige bzw unmittelbare Bezugspersonen Kompetenzen in der Stomaversorgung erwerben. Der Einsatz von Einzelberatung ist in Anlehnung nach SICKENDIEK (2008) unter folgenden Umständen von Vorteil: ● Wenn PatientInnen Schwierigkeiten haben, sich weiteren Pflegepersonen oder Personen gegenüber zu öffnen, vor allem wenn ihre Problemsituation als peinlich empfunden wird. Dies ist der Fall beispielsweise bei bestimmten Formen der Inkontinenz (unwillkürlicher Harnabgang). ● Wenn die Problemsituation Konflikte oder allgemeine Schwierigkeiten im Umgang mit anderen einschließt. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise die Selbstpflege zu Hause nicht zur Gänze von PatientInnen erfolgen kann und Angehörige Dependenzpflege leisten. ● Wenn für PatientInnen die intensive Kommunikation mit Pflegepersonen von vorrangiger Bedeutung ist und diese gezielt Hilfe von einer Pflegeperson suchen. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise zuckerkranke PatientInnen über die Verabreichung von Insulininjektionen und Diätvorgaben Informationen benötigen. ● Wenn PatientInnen sich eine Beratungssituation wünschen, in der jemand „ausschließlich für sie da ist“. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise krebskranke PatientInnen eine Bezugsperson für die krankheitsbedingten Belastungen suchen und durch spezifische Zuwendung in Form von Gespräwww.oegkv.at chen Entlastung finden. Der Interaktion zwischen PatientInnen und Pflegeperson kommt in der Einzelberatung große Bedeutung zu (vgl. Sickendiek et al, S. 95-100). Gruppenberatung Wenn eine bestimmte Anzahl von PatientInnen über einen gewissen Zeitraum zusammentreffen, um sich in direkter Interaktion über eine bestimmte Problemsituation auseinander zu setzen, spricht man von Gruppenberatung. Diese Form nützt Kommunikationsweisen, Einstellungen, Kenntnisse und Erfahrungen aller teilnehmenden PatientInnen untereinander. Aufgaben bzw. Probleme werden in Gruppen oftmals effizienter gelöst als von einer gleichen Anzahl an Einzelpersonen. Nach SICKENDIEK et al (2008) sind konkret folgende Vorteile zu nennen: ●B elastungen werden leichter akzeptiert, wenn auch andere PatientInnen als gleich betroffen wahrgenommen werden können; ●u nangenehme oder tabuisierte Themen können in einer Gruppe leichter angesprochen werden; ●e igene und fremde Problemlösungsvarianten können gemeinsam reflektiert werden und für den Lernprozess genützt werden; Erfahrungen in der Erprobung von Lösungswegen können vielfältiger diskutiert werden; ●g egenseitige Hilfeleistungen der Gruppenmitglieder können sich entwickeln. Gruppenberatung kann nach unterschiedlichen Kriterien stattfinden. Eine „Primärgruppe“ bezeichnet Gruppen mit engen, stabilen Zusammenschlüssen, wobei Mitglieder einander gut kennen (zB Familie). „Sekundärgruppen“ sind instabile und lockere Zusammenschlüsse mit indirekten Beziehungen (zB Diabetikergruppe). Eine weitere Unterscheidung kann in „informelle“ und „formelle“ Gruppen erfolgen. Eine „DiabetikerInnengruppe“, deren Gruppenmitglieder eindeutig formell zugeordnet sind, unterscheidet sich von einer zufällig zusammengefassten Gruppe an Personen mit unterschiedlichsten Problemsituationen, wie beispielsweise Essstörungen, Alkoholproblemen. Die Zuordnung ist demnach nicht formell festgelegt. In der Frauen- und Mädchenberatung ist diese Sozialform weit verbreitet. Es bestehen Angebote zu Themen wie Sucht, Depressionen oder Beratung zu Krankheitsfolgen, wie beispielsweise Krebskrankheit oder Behinderungen (vgl. Sickendiek et al, S. 103-106). Literatur ALTGELD, T. et al: Konzepte und Strategien der Gesundheitsförderung. In: HURRELMANN, Klaus et al (Hg): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. 3. vollst. überar. Aufl., Huber, Bern, 2010, S. 45-56. BAMBERGER, G. G.: Lösungsorientierte Beratung. Beltz, 4 Aufl., Basel, 2010. HURRELMANN, Klaus et al (Hg): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. 3. vollst. überar. Aufl., Huber, Bern, 2010. SICKENDIEK, U. et al: Beratung. Eine Einführung in sozialpädagogische und psychosoziale Beratungsansätze. Juventa, 3. Aufl., Weinheim, 2008. TAUSCH, A. & TAUSCH, R.: Gesprächspsychotherapie. Hogrefe, 9. überar. und erweit. Aufl., Göttingen, 1990. Mag.a Dr.in Roswitha Engel DGKS, Promovierte Bildungswissenschafterin, Studiengangsleiterin Bachelor-Studiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der FH Campus Wien, Lektorin für Pflegewissenschaft an der Universität Wien, Vortragstätigkeit an Fachhochschulen, Fachbuchautorin. roswitha.engel@fh-campuswien.ac.at www.fh-campuswien.ac.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 11 FACHBEITRAG Grundlagen der Qualitätsentwicklung in der Pflege Von Klaus Wingenfeld Über Strategien der Qualitätsentwicklung wird in der Pflege schon seit langem intensiv diskutiert. Inzwischen liegen Erfahrungen aus verschiedensten Arbeitsfeldern vor. Viele konzeptionelle Fragen und Umsetzungsprobleme sind jedoch noch nicht zufriedenstellend gelöst. Es wächst die Zahl der Lehrbücher, die den Pflegenden Konzepte und Methoden des Qualitätsmanagements nahebringen wollen. Auf der anderen Seite stehen regelmäßige Berichte über schwerwiegende Qualitätsprobleme in allen Versorgungsbereichen, und fachliche Standards haben die Praxis oft weit weniger durchdrungen als es in der Fachdiskussion manchmal angenommen wird. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick zu ausgewählten Aspekten der Qualitätsbeurteilung und Qualitätsentwicklung, die heute im Mittelpunkt der Fachdiskussion stehen. Standards Was ist eigentlich Qualität? Bei der Beantwortung dieser Frage wird häufig auf einen Grundgedanken Bezug genommen, der schon von Donabedian, einem der wichtigsten Theoretiker der Qualitätsdiskussion, vor mehr als 40 Jahren definiert wurde. Danach ist Qualität der Grad der Übereinstimmung der Versorgung mit vorab definierten Kriterien, also mit vorab definierten Zielen oder Normen. Solche Kriterien finden sich in rechtlichen Vorgaben oder Richtlinien, die von der Politik oder anderen Entscheidungsträgern definiert werden, aber auch und vor allem in professionellen Standards. Anders als in der Medizin steht die Entwicklung von globalen Standards (oder Leitlinien) in der Pflege eher noch am Anfang. Es gibt schon seit langem Standards für einzelne pflegerischer Handlungen, die u.a. in den Pflegeausbildungen eingesetzt werden (z.B. Standards für Körper- 12 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 waschungen). Allgemeine Standards, die durch Forschungsergebnisse abgesichert sind und auf einem allgemeinen fachlichen Konsens beruhen, existieren jedoch erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit. In Deutschland werden bekanntlich seit mehr als 10 Jahren nationale ExpertInnenstandards für die Pflege entwickelt (Schiemann/Moers, 2011). Bislang existieren ExpertInnenstandards zu den Arbeitsfeldern Dekubitusprophylaxe, Schmerzmanagement, Sturzprophylaxe, Förderung der Harnkontinenz, Pflege von Menschen mit chronischen Wunden und Ernährungsmanagement. Hinzu kommt ein Standard für pflegerisches Entlassungsmanagement, der etwas aus dem Rahmen fällt, weil er im Unterschied zu den anderen Standards nur für die Pflege im Krankenhaus vorgesehen ist. Solche ExpertInnenstandards sind eines der wichtigsten Mittel für die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung. Es handelt sich um Anforderungskataloge, die auf einem breiten innerprofessionellen Konsens beruhen und aus denen hervorgeht, welche Voraussetzungen und welche Arbeitsschritte im jeweiligen Aufgabenfeld, etwa bei der Sturzprävention, zu beachten sind. Theoretisch liefern die ExpertInnenstandards damit eine nützliche Arbeitshilfe für die Praxis. Dennoch stoßen sie nicht immer auf uneingeschränkte Akzeptanz. Das liegt zum Teil daran, dass die meisten Standards für alle Aufgabenfelder der pflegerischen Versorgung Geltung beanspruchen, allerdings nicht auf alle Felder gleich gut zugeschnitten sind. Wenn es beispielsweise (wie im Falle des Schmerzmanagements) um die Kooperation zwischen Pflege und Medizin geht, bestehen im Krankenhaus ganz andere Voraussetzungen als in der ambulanten Pflege. Die unterschiedlichen Handlungsbedingungen finden in den Standards wenig Berücksichtigung, was sie in der Umsetzung manchmal sperrig macht. Rahmenkonzepte Ein weiteres wichtiges Instrument zur Qualitätsentwicklung bilden Rahmenkonzepte für spezifische Aufgabenfelder. Dazu gehören im Heimbereich beispielsweise Rahmenkonzepte für die Angehörigenarbeit, die Begleitung Sterbender oder die Gestaltung des Überleitungsverfahrens bei Heimbewohnern, die in ein Krankenhaus aufgenommen werden müssen (vgl. Korte-Pötters et al. 2007). Rahmenkonzepte definieren die inhaltlichen und formalen Anforderungen im jeweiligen Aufgabenfeld nur in allgemeiner Form. Sie erfordern daher konzeptionelle Konkretisierungen und eigene kreative Lösungen, wenn sie in der Praxis nutzbar gemacht werden sollen. Charakteristisch für Rahmenkonzepte ist oftmals, dass sie stark auf die Lösung bestimmter praktischer Probleme zugeschnitten sind. Sie unterscheiden sich von den ExpertInnenstandards häufig dadurch, dass sie nicht auf der Ebene der individuellen Pflege angesiedelt sind, sondern sich auf die Gestaltung von Strukturen und Abläufen konzentrieren. Ihre Wirkung auf den Pflegebedürftigen lässt sich aus diesem Grund weniger gut durch Forschungsergebnisse belegen, ihr Nutzen wird vielmehr auf organisatorischer Ebene sichtbar. Anders als die ExpertInnenstandards beanspruchen Rahmenkonzepte auch nicht den Status konsentierter fachlicher Normen, die unbedingt Geltung haben, denn dazu sind sie viel zu offen. Beispielsweise beinhalten manche Rahmenkonzepte zur verbesserten Pflegedokumentation allgemeine Regeln zur Vermeidung von unnötigem Dokumentationsaufwand bei gleichzeitiger Beachtung fachlicher und rechtlicher Anforderungen. Dazu gehören u.a. Vorgaben zur Regelung von Zuständigkeiten, zur Definition von Pflegezielen, zum Aufbau der Maßnahmenplanung anhand einer nachvollziehbaren Tagesstruktur, zu vereinfachten Leistungsnachweisen und zu Inhalten des Pflegeberichts. Bei allen Regelungen müssen auch Anforderungen bei externen Qualitätsprüfungen berücksichtigt werden. Ein solches Rahmenkonzept schreibt aber nicht alle Einzelheiten vor. Ob mit einer AEDL- oder ATL-Systematik oder mit einem anderen Gliederungsschema gearbeitet werden soll, bleibt www.oegkv.at FACHBEITRAG offen. Hier liegt der Vorteil, aber auch die Herausforderung für die Einrichtungen: Ein Rahmenkonzept erlaubt flexible Lösungen, erfordert jedoch bei der Umsetzung mehr Eigeninitiative und ist dadurch mit mehr Aufwand verbunden als die bloße Übernahme eines schon ausgearbeiteten Handlungskonzepts. Leistungsbeschreibungen und Interventionskonzepte Es klingt auf den ersten Blick banal, ist aber keineswegs selbstverständlich und ebenfalls eine wesentliche Grundlage für Versorgungsqualität: die Beschreibung des Leistungsprofils einer Einrichtung. Leistungsbeschreibungen definieren, welche Leistungen in einer Einrichtung prinzipiell vorgehalten werden müssen. In Pflegeheimen beispielsweise findet man häufig eine einseitige Konzentration der Pflege auf körperbezogene Maßnahmen. Unterstützung, die sich auf psychische und soziale Problemlagen der Bewohner richtet, wird von Pflegenden mitunter gar nicht bewusst als Maßnahme wahrgenommen und kann dementspreinserat_210x140_ProCare.qxp 05.05.2009 chend auch nicht planvoll eingesetzt 19 werden (vgl. Wingenfeld/Schnabel, 2002). Für die Qualitätsentwicklung sind Leistungsbeschreibungen äußerst wichtig. Sie liefern einen Raster, mit dem u. a. überprüft werden kann, ob die Leistungsfähigkeit der Einrichtung und die Qualifikation der Mitarbeiter dem Bedarf der jeweiligen PatientInnen-/BewohnerInnengruppe entspricht (vgl. z. B. Korte-Pötters et al. 2007). Von globalen Leistungsbeschreibungen zu unterscheiden sind konkrete Interventionskonzepte, die auf ein bestimmtes Pflegeproblem bzw. auf eine bestimmte Patientengruppe zugeschnitten sind, einen bestimmten Handlungsablauf vorsehen und alle Methoden und Instrumente mitliefern, die für die Durchführung benötigt werden. Beispiele hierfür sind Programme zur selbständigen Medikamenteneinnahme in der psychiatrischen Versorgung, die Unter stützung von Heimbewohnern mit Verhaltensproblemen, verschiedene Ansätze der Biografiearbeit bei kognitiv beeinträchtigten Personen oder die Unterstützung von Patienten mit 14:14 Seite 1 somatischen Störungen im Umgang mit einer komplexen Medikation. In den letzten Jahren wurden solche Interventionskonzepte zunehmend erforscht (Schaeffer et al. 2008). Sie für die Praxis nutzbar zu machen setzt allerdings voraus, genau zu prüfen, was sie versprechen, was tatsächlich mit ihnen erreicht wurde und inwieweit das Kriterium der Praktikabilität erfüllt ist. Öffentliche Qualitätsberichte als Anreiz zur Qualitätsentwicklung Seit einigen Jahren lässt sich in verschiedenen Ländern die Tendenz beobachten, ein System zur öffentlichen Qualitätsberichterstattung aufzubauen. Systeme dieser Art sind angelegt als Informationsangebot für Nutzer oder potentielle Nutzer von Pflegeeinrichtungen. Die Grundidee besteht darin, dass der Pflegebedürftige bzw. seine Angehörigen Informationen erhalten sollen, um besser Entscheidungen treffen zu können – beispielsweise bei der Auswahl einer Pflegeeinrichtung bzw. eines Pflegedienstes. Diese Informationen sind bequem über das Internet verfügbar. Das wohl älteste System dieser Art findet sich in den USA. Dort kann an- Ö S T E R R E I C H I S C H E R G E S U N D H E I T S – U N D K R A N K E N P F L E G E KO N G R E S S Gepflegte Profession Pflege über die hinaus die Pflege geht ihren Weg im intra-Grenzen und extramuralen Handlungsfeld Was können wir voneinander lernen 23. – 25. Mai 2011, Congress Innsbruck 17.–19. Juni 2009, Congress Center Villach www.oegkv.at ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGEVERBAND www.oegkv.at Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien,Tel. +43 / 1 / 478 27 10 Fax +43 / 1 / 478 27 10-9, E-Mail: bildung@oegkv.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 13 FACHBEITRAG hand von bestimmten Kennziffern die Qualität einer bestimmten Einrichtung mit dem nationalen Durchschnitt oder dem Durchschnitt in den Bundesstaaten verglichen werden. Ein ähnliches System gibt es in den Niederlanden. Großbritannien arbeitet weniger mit Kennzahlen als mit relativ ausführlichen Beschreibungen (Prüfberichten), die auf der Grundlage von externen Qualitätsprüfungen angefertigt werden. Auch in Deutschland wurde vor Kurzem ein System der öffentlichen Qualitätsberichterstattung über ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen eingeführt. Es beruht auf einer Vereinbarung zwischen den Kostenträgern und den Verbänden der Einrichtungen, den sogenannten Pflege-Transparenzvereinbarungen. Nachdem in verhältnismäßig kurzer Zeit die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, kann nunmehr jeder Interessierte über das Internet Qualitätsinformationen über die gewünschte Einrichtung abrufen. Schon kurz nach Einführung des neuen Systems begann allerdings eine kritische Diskussion über die Kriterien und die Art und Weise, wie die einzelnen Qualitätsinformationen bewertet werden. Bei der Entwicklung wurde der Fehler gemacht, die Kriterien und Methoden mehr oder weniger am Verhandlungstisch festzulegen, ohne sie zuvor einer fundierten Prüfung der Methodik und Praktikabilität zu unterziehen. Eine Folge besteht u. a. darin, dass die Qualität der Mehrheit der Einrichtungen als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet wird, wodurch es schwer wird, Qualitätsunterschiede zu erkennen. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass eine Einrichtung trotz einzelner gravierender Mängel eine positive Bewertung erhält. Andererseits scheint diese öffentliche Qualitätsberichterstattung in vielen Einrichtungen einen starken Schub der Qualitätsentwicklung entfaltet zu haben. Der Hintergrund dürfte schlicht in der Befürchtung wirtschaftlicher Nachteile liegen: Einrichtungen, deren Qualität nach diesem System in aller Öffentlichkeit als mangelhaft bewertet wird, müssen einen Rückgang der Nachfrage befürchten. Dies ist in vielen Fällen ein stärkerer Ansporn zur Qualitätsentwicklung als die nichtöffentliche Ermahnung externer Qua- 14 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 litätsprüfer, diesen oder jenen Mangel zu beheben. Gelingt es daher, methodische Schwächen und inhaltliche Unklarheiten wie im deutschen System zu vermeiden, so kann die öffentliche Qualitätsberichterstattung zu einem wichtigen Motor der Qualitätsentwicklung werden. In der Fachdiskussion wird zwar immer wieder und zu Recht darauf hingewiesen, dass Qualität nicht von außen in die Pflege „hineingeprüft“ werden kann, allerdings zeigt die Erfahrung (leider), dass externe Prüfungen und Transparenz nach außen bislang ein viel stärkeres Motiv für die Qualitätsentwicklung darstellen als der innerprofessionelle Anspruch, gute Pflege zu leisten. Qualitätsmanagement Eine unverzichtbare Voraussetzung für Qualität ist ein funktionierendes internes Qualitätsmanagement (QM). Damit angesprochen sind die kontinuierliche, systematische Überwachung von Prozessen und Ergebnissen, die ständige Arbeit an den strukturellen Grundlagen (Personalressourcen, Qualifikation, Instrumente etc.) und die Durchführung planvoller Veränderungen im Versorgungsalltag. Es existieren verschiedene konzeptionelle Ansätze für das interne Qualitätsmanagement (QM). Eine Zeit lang gewann man in der Qualitätsdiskussion den Eindruck, dass Einrichtungen ohne komplexe Systeme wie dem EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) oder dem Anforderungskatalog der DIN EN ISO-Normen 9000ff nicht auskommen könnten. Solche Systeme definieren die Bestandteile des QM. Sie sagen also aus, welche Handlungsfelder in den Blick genommen werden müssen und welche Prozesse das QM ausmachen. Zweifellos können solche Ansätze dabei helfen, das QM auf eine systematische Grundlage zu stellen, allerdings sind bislang unterschiedliche Erfahrungen mit ihnen gemacht worden. Dazu gehört auch, dass QMSysteme manchmal zu Formalismus tendieren und dass besonders in großen Organisationen die Verbindung zu den Kernprozessen der Pflege verloren gehen. Dies lässt sich vor allem in Krankenhäusern beobachten. Bei kleinen Einrichtungen, beispielsweise in ambulanten Pflegediensten, erwei- sen sich die Systeme dagegen zum Teil als unnötig kompliziert. In engem Zusammenhang mit dem Thema QM-Systeme stehen Qualitätssiegel bzw. Zertifizierungen. Dabei handelt es sich um externe Überprüfungen, ob das QM einer Einrichtung mit vorab definierten Kriterien übereinstimmt – z.B. mit den ISO-Normen. Die Vorbereitung einer Zertifizierung ist meist recht aufwändig, und über ihren Nutzen wird kontrovers diskutiert. So bezieht sich eine ISO-Zertifizierung lediglich auf die Beurteilung des QM selbst. Eine Einrichtung kann jedoch gleichzeitig eine schlechte Versorgungsqualität aufweisen. Für den Leistungsnutzer (oder den potenziellen Nutzer, der eine passende Einrichtung sucht) ist die begrenzte Aussage einer Zertifizierung nicht ohne Weiteres erkennbar. Ist ein Qualitätssiegel vorhanden, so die häufige Annahme, dann wird die Einrichtung auch eine gute Qualität vorweisen können (vgl. Geraedts/ Selbmann, 2011). Komplexe QM-Systeme und entsprechende Zertifizierungen können also hilfreich sein, sie sind aber nicht unverzichtbar. Entscheidend ist, dass das QM einer Einrichtung ● auf eindeutig zugeordneten Zuständigkeiten und definierten Qualitätskriterien beruht, ● alle wesentlichen Versorgungsprozesse und die Ergebnisqualität der Pflege einschließlich der Nutzerperspektive berücksichtigt, ● mit klar definierten, regelmäßig anzuwendenden Methoden arbeitet (z.B. Datenerfassungen zur gesundheitlichen Situation der Patienten/Bewohner oder Pflegevisiten), ● zu einer Bewertung führt, aus der sich direkt Handlungserfordernisse ableiten lassen, ● konkrete Vorgehensweisen zur zielgerichteten Verbesserung von Strukturen und Prozessen einschließt, ● Transparenz nach Innen gewährleistet, d.h. Qualität und Qualitätsveränderungen für die Pflegenden sichtbar macht, ● kontinuierlich stattfindet und fest in den Versorgungsalltag integriert ist. Messung von Ergebnisqualität Das interne Qualitätsmanagement ist auf brauchbare Indikatoren anwww.oegkv.at FACHBEITRAG gewiesen, und auch eine öffentliche Qualitätsberichterstattung sollte auf verlässlichen, aussagekräftigen Kriterien aufbauen. Seit vielen Jahren wird allerdings die einseitige Verwendung von Struktur- und Prozesskriterien bemängelt. Methoden zur Beurteilung von Ergebnisqualität sind dagegen noch schwach entwickelt. Was durch die Versorgung beim Patienten oder Bewohner tatsächlich erreicht wird und ob die Unterstützung den individuellen Bedürfnissen entspricht, wird oft nicht systematisch erfasst. In der internationalen Qualitätsdiskussion versteht man unter „Ergebnissen“ Veränderungen des Gesundheitszustands, des Verhaltens und des Erlebens von Pflegebedürftigen, die durch die Pflege bewirkt werden. Die Beurteilung von Pflegeergebnissen erfolgt bislang häufig in Form von Einzelfallprüfungen und ohne Rückgriff auf Qualitätsmaße. Bei externen Qualitätsprüfungen wird beispielsweise beurteilt, ob die gesundheitliche Situation und der „Pflegezustand“ des Patienten/Bewohners dem entspricht, www.oegkv.at was man bei einer fachgerechten Versorgung erwarten darf, und ob durch fachliche Versäumnisse eine Gefährdung oder Schädigung eingetreten ist. Solche Beurteilungen sind auch im internen QM durchführbar, etwa im Rahmen von Pflegevisiten. Davon zu unterscheiden ist eine indikatorengestützte Beurteilung. Anhand von feststehenden Kriterien und Bewertungsregeln wird hierbei eine Aussage über Ergebnisse bei der Gesamtheit der Bewohner (oder eine definierte Teilgruppe) getroffen. Eine solche Aussage lautet etwa: Der Anteil der Bewohner mit einem Dekubitus, der in der Einrichtung entstanden ist, liegt ungewöhnlich hoch. Eine regelmäßige Durchführung solcher Beurteilungen ist eine sehr hilfreiche Grundlage zur Identifizierung von Schwachstellen und Ansatzpunkten der Qualitätsentwicklung. Die zur Beurteilung benötigten Daten können auf verschiedenen Wegen erfasst werden. Häufig erfolgt die Erfassung in Form von Stichtagserhebungen in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise im Abstand von drei oder sechs Monaten. Dabei erfolgt eine Übertragung von Informationen aus der Pflegedokumentation und, in Ergänzung dazu, eine gesonderte Einschätzung bestimmter Aspekte der Pflegebedürftigkeit, etwa der Selbständigkeit in ausgewählten Alltagsbereichen. Zur Einbeziehung der Nutzerperspektive sind andere Methoden erforderlich, beispielweise schriftliche Befragungen oder Interviews, mit denen allerdings besondere Herausforderungen verbunden sind. Insbesondere in Versorgungsbereichen mit einem hohen Anteil Demenzkranker kann es sinnvoll sein, Alternativen zu nutzen, beispielsweise Beobachtungsverfahren wie das Dementia Care Mapping einzusetzen (vgl. Schneider, 2007), was aufgrund des hohen Aufwands aber nur bei einem Teil der Patienten/Bewohner möglich ist. Bei der Entwicklung von Indikatoren für Ergebnisqualität sind viele methodische Anforderungen zu berücksichtigen, worauf an dieser Stelle nicht eingegangen werden kann (vgl. WingenÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 15 FACHBEITRAG I n d i k a t o r e n - aktivität und kreative Problemlögestützte Formen sungen verlang. Zukünftige Formen der Qualitätsbeur- der Beurteilung und Weiterentwickteilung eröffnen lung von Qualität werden stärker die sowohl für das in- Ergebnisqualität in den Mittelpunkt terne QM als auch stellen. Perspektivisch wird auch die für die öffentliche Frage nach verlässlichen Methoden Berichterstattung der Qualitätsbeurteilung immer wichzukunftsweisende tiger werden. Insgesamt ist mit einem Formen der Qua- Bedeutungszuwachs des internen litätsbeurteilung. Qualitätsmanagements zu rechnen. Der Einsatz im Re- Es bleibt zu hoffen, dass die Einrichgelbetrieb erfordert tungen diese Chance nutzen und allerdings ein gut sich von der einseitigen Ausrichtung entwickeltes in- an externen Anforderungen lösen, ternes Qualitäts- die zumindest für Deutschland, aber internationaler altenpflegekongress management, weil auch für einige andere europäischen 19.– 20.05.2011 • frankfurt am main Stichproben nicht Länder heute noch charakteristisch ausreichen und bis ist. Demografische und soziale Entwicklungen in allen europäischen Ländern verlangen neue Lösungen und Ideen auf Ausnahmen zur Sicherung einer hohen Lebensqualität für Senioren, eine Vollerfassung Literatur auch wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind. aller Bewohner Geraedts, M., Selbmann, H.-K. (2011): Konzepte des Qualitätsmanagements. In: SchaMit unserem Kongress wollen wir einen Blick über die vorgenommen effer, D., Wingenfeld, K. (Hrsg.): Handbuch Grenzen wagen. Redner aus sieben europäischen Ländern werden muss. Für Pflegewissenschaft (Neuausgabe). Juventa, werden ihre Projekte und Ideen vorstellen – und möchten externe Prüfungen Weinheim/München, 599-616 diese mit Ihnen teilen! Alle Informationen zur Teilnahme Körte-Potters, U., Wingenfeld, K., Heitmann, D. wäre der Aufwand finden Sie unter: (2007): Konzepte zur Sicherstellung der Verzu hoch. Der für sorgungsqualität in vollstationären Einrichwww.view-over-the-fence.com die Bewohner tungen. In: Ministerium für Arbeit Gesundheit wichtigste Effekt und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) (Hrsg.): Referenzmodelle. wäre damit auch Band 5: Qualitätsverbesserung in der vollstadie Stärkung und tionären Pflege - Leitfaden zur praktischen Verbesserung des Umsetzung des Referenzkonzepts. Düsselfeld/Engels, 2010). Im Rahmen eines internen Qualitätsdorf: MAGS deutschen Modellprojekts, das Anfang managements, was für eine nach- Schaeffer, D., Behrens, J., Görres, S. (Hrsg.) (2008): Optimierung und Evidenzbasierung des Jahres abgeschlossen wurde, haltige Sicherung von Qualität von pflegerischen Handelns. Ergebnisse und sind rund 30 Ergebnisindikatoren in elementarer Bedeutung ist. Die EiHerausforderungen der Pflegeforschung. insgesamt fünf Themenbereichen für genverantwortung der Einrichtungen Juventa, Weinheim/München stationäre Pflegeeinrichtungen er- wird gestärkt und ein starker Anreiz für Schiemann, D., Mores, M. (2011): Qualitätsentwicklung und ‑standards in der Pflege. In: probt worden. Diese Bereiche sind: „gute Pflege“ im Interesse des BewohSchaeffer, D., Wingenfeld, K. (Hrsg.): Hand1. Erhalt und Förderung der Selb- ners geschaffen. Denn bewertet wird buch Pflegewissenschaft (Neuausgabe). ständigkeit (Mobilität, Alltagsver- nur das, was beim Bewohner tatsächJuventa, Weinheim/München, 617-642 Schneider, C. (2007): Dementia care mapping. richtungen und Gestaltung des All- lich ankommt. Österreichische Pflegezeitschrift, 60,5,13-18 tagslebens) Wingenfeld, K., Engels, D. (2010): Perspekti2. Schutz vor gesundheitlichen Schä- Ausblick ven der Beurteilung von Ergebnisqualität in digungen und Belastungen (Deku- In fast allen pflegerischen Arbeitsstationären Pflegeeinrichtungen. Informationsdienst Altersfragen, 37, 1, 3-6 bitusentstehung, Stürze mit gra- feldern hält die Suche nach geeigK., Schnabel, E. (2002): Pflegebevierenden Folgen, unbeabsichtigte neten Konzepten, Methoden und In- Wingenfeld, darf und Leistungsstruktur in vollstationären Gewichtsabnahme) strumenten für die Beurteilung und Pflegeeinrichtungen. Eine Untersuchung 3. Unterstützung bei besonderen Be- Weiterentwicklung von Qualität noch im Auftrag des Landespflegeausschusses Nordrhein-Westfalen. http://www.uni-bieledarfslagen (Integrationsgespräch an. Das Qualitätsmanagement in der feld.de/gesundhw/ag6/downloads/Pflegebenach dem Heimeinzug, aktivitäts- Pflege bleibt daher ein spannendes darf_und_Leistungsstruktur.pdf (31.1.2011) begrenzende Maßnahmen, heraus- Arbeitsfeld mit großen Herausfordeforderndes Verhalten, Schmerz) rungen, das in hohem Maße Eigen4. Wohnen und hauswirtschaftliche Versorgung (Sauberkeit, Wäscheversorgung, Mahlzeitenangebot, Dr. Klaus Wingenfeld ausreichende Unterstützung) Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft 5. Tagesgestaltung und soziale Beziean der Universität Bielefeld hungen (Tagesstruktur, Aktivitäten/ klaus.wingenfeld@uni-bielefeld.de Beschäftigung, Kommunikation, Privatsphäre). 16 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 www.oegkv.at FACHBEITRAG Die Bedeutung der Arteria iliaca interna für die Dekubitusentstehung durch Ischämie Von Norbert Fortner Das Thema Dekubitus ist in allen Bereichen der Pflege, der Medizin und vor allem bei betroffenen PatientInnen und pflegenden Angehörigen stets präsent und beschäftigt die Pflegewissenschaft sowie die verschiedensten Pflegeorganisationen nach wie vor überdurchschnittlich. Über kein anderes Thema in der Pflege gibt es so viele Publikationen und wissenschaftliche Abhandlungen wie über den Dekubitus (vgl. DNQP, 2010, Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege). Trotzdem gibt es noch eine Vielzahl an Faktoren, die mit der Entstehung eines Dekubitus zwar in Verbindung gebracht werden, deren Bedeutung aber noch nicht geklärt ist. Das Ziel muss immer die Vermeidung eines Dekubitus sein. Die bekannten Dekubitusprophylaxemaßnahmen müssen darauf ausgerichtet sein, mögliche Entstehungsursachen zu reduzieren. Trotzdem gibt und gab es in der Vergangenheit immer wieder PatientInnen wo dies trotz intensivster Prophylaxemaßnahmen nicht vermeidbar war. In diesem Zusammenhang wird von unzureichenden Prophylaxemaßnahmen, von Pflegefehlern oder gar von einem Gradmesser für die Pflegequalität gesprochen. Warum, ist es bei diesen Lokalisationen nicht genauso legitim die Ursachen in einer arteriellen Verschlusskrankheit zu suchen? Ja es ist legitim und bei genauerer Betrachtung der Anatomie bzw. der Versorgungsbezirke der Beckenarterien sowie einzelner Studien wird schnell klar, dass hier Vergleiche zulässig sind. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Bereich die Durchblutungssituation der Arteria iliaca interna, welche den unteren Dickdarmabschnitt sowie die Gesäßmuskulatur und den sakralen Hautbezirk sowie die Geschlechtsorgane versorgt. Wenn bei den beiden inneren Beckenschlagadern die Durchblutung akut oder chronisch ausgeschaltet wird, so können im Bereich der Versorgungsgebiete schwe- 18 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 re Veränderungen auftreten. Vor allem ein ischämischer Defekt (Dekubitus), der sich dann außerordentlich schwer bis gar nicht behandeln lässt. Die sogenannte Angina glutealis ist das erste Vor- und Warnzeichen, bei der bereits jede mögliche Pflege (Dekubitusprophylaxe)maßnahme mit hoher Intensität durchgeführt werden sollte. Bisher bekannte Dekubitusursachen Bekannt sind verschiedenste Dekubitusursachen, die in extrinsische und intrinsische Risikofaktoren unterteilt werden. Extrinsische Risikofaktoren: Druckbelastung, Scher- und Reibekräfte, Hebe- und Lagerungstechniken, bestehendes Mikrotraumata der Haut, Schädigung der Haut aufgrund unzureichender Körperhygiene, Medikamente, Feuchtigkeit usw. Intrinsische Risikofaktoren Mobilitätseinschränkung, Harn- oder Stuhlinkontinenz, Mangelernährung, Sensorische Beeinträchtigungen, verminderte Durchblutung (arterielle Verschlusskrankheit, Herzinsuffizienz), schwere chronische Erkrankungen, Infekte (chronische Infekte der Haut bzw. systemische), Skelettdeformität (Knochenfehlstellungen, Knochenvorsprünge), Alter, Gewicht, Exsikose – Dehydration (ausgetrocknete Haut), anamnestische Vorschädigungen (vorgeschädigte Haut, abgeheilter Dekubitus) und einige mehr. „Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind; deren Bedeutung ist aber noch zu klären“. EPUAP und NPUAP (2009): Leitlinie Dekubitus Prävention Gefährdete Körperregionen für die Dekubitusentstehung Verschiedenste Prädilektionsstellen sind im Arbeitsalltag zu beobachten. Besonders betroffen für die Dekubitusentstehung sind meist der Beckenbereich (sakral, gluteal, trochantär), sowie die Ferse und der Aussenknö- Abb. 1: Glutealdefekt (bei AII Verschluss bds.) chel. Sehr selten betroffen sind das Fibulaköpfchen, das Hinterhaupt, die Schulterblätter, das Schultergelenk, der Ellenbogen, die Ohrmuschel, sowie der Kniebereich innen und außen bzw. die Wirbelsäule. Der Großteil aller Dekubitalulcera bezieht sich vorwiegend auf den Becken- bzw. Fersen- oder Knöchelbereich. In der Praxis ist zu beobachten, dass allein der Beckenbereich mit weit über 70 Prozent betroffen ist. Ein sehr hoher Prozentsatz aller Abb. 2: Fersendefekt Dekubitalulcera entsteht demnach in Bereichen, wo auch eine arterielle Verschlusskrankheit bzw. eine Ischämie als Entstehungsursache relevant sein könnte. Beispielweise auch im Fersen oder Aussenknöchelbereich. Auch in diesen Bereichen werden ebenso immer wieder ausschließlich Druck und Scherkräfte verantwortlich gemacht und von einem Dekubitus gesprochen. Gerade beim arteriellen Ulcus cruris im Aussenknöchelbereich oder beim Ulcus an der Ferse fällt die Abgrenzung zum Dekubitus meist schwer. Klarheit bringen hier nur diagnostische Maßnahmen wie beispielsweise eine Angiographie oder ein Dopplerindex, die bei allen PatientInnen mit einem Ulcus/ Dewww.oegkv.at Abb. 3: Arteria iliaca interna mit Ästen kubitus unklarer Genese rechtzeitig eingeleitet werden sollten. Die Blutversorgung des Beckenbereiches über die Arteria iliaca interna (AII) Der Beckenbereich wird weitgehend über die Arteria iliaca interna mit Blut versorgt. Nachfolgend werden die Versorgungsbereiche der AII und deren Bedeutung für den Dekubitus näher beschrieben. Die Arteria iliaca interna ist ein Ast der Arteria iliaca communis, der die Gesäßmuskulatur und die Beckenorgane versorgt. Die etwa vier Zentimeter lange Arteria iliaca interna hat ihren Ursprung in Höhe des Lumbosakralgelenks und entspringt der Bifurkation der Arteria iliaca communis. Im weiteren Verlauf teilt sich die Arteria iliaca interna in einen Truncus anterior und einen Truncus posterior. Beiden Ästen entspringen zahlreiche weitere Arterien, die nachfolgend noch genauer beschrieben werden. Die Arteria iliaca interna versorgt das Gesäß (Muskulatur und Haut), die Beckenwand, die Beckeneingeweide, die Fortpflanzungsorgane, und die medialen Anteile des Oberschenkels mit arteriellem Blut. www.oegkv.at Die Bedeutung der drei posterioren Äste der Arteria iliaca interna für die ischämische Dekubitusentstehung des Beckenbereiches 1. Die Arteria iliolumbalis (Darmbein-Lenden-Arterie) versorgt Teile des Hüftbeins und der Glutealmuskeln. Sie teilt sich beim Musculus psoas major in zwei Äste: Der Ramus lumbalis (Lumbaler Ast) versorgt den Musculus psoas major und gibt weitere Äste zur Wirbelsäule und zum Wirbelkanal ab. Der Ramus iliacus (Iliakaler Ast) versorgt den Musculus iliacus. Im weiteren Verlauf werden Teile des Hüftbeines, der Glutealmuskeln (Musculus gluteus maximus, medius und minimus) und der Bauchmuskeln versorgt. 2. Die Arteria sacralis lateralis (seitliche Sakralarterie/ Kreuzbeinarterie) teilt sich ebenso in zwei Äste: Der Superiore Ast gibt im Knochenkanal einige Ästchen ab, die den Canalis sacralis und Anteile des Os sacrum versorgen. Später verteilt er sich in der Muskulatur und im Subkutangewebe. Im weiteren Verlauf anastomosiert er mit Endästen der Arteria sacralis media und der Arteria glutea superior. Der Inferiore Ast läuft über die Vorderseite des Musculus piriformis und die Sakralnerven zur medialen Seite der Foramina sacralia anteriora. Hier steigt er auf der Vorderseite des Kreuzbeins bis zum Steißbein ab, wo er mit der Arteria sacralis media und dem gleichnamigen Gefäß der Gegenseite Anastomosen bildet. In seinem Verlauf gibt das Gefäß Äste ab, die an der Rückseite des Kreuzbeins wieder austreten. 3. Die Arteria glutea superior (obere Gesäßarterie) ist der größte Gefäßast der Arteria iliaca interna, der den Musculus gluteus medius, den Musculus gluteus minimus und den Musculus gluteus maximus versorgt. Die Arteria glutea superior teilt sich später auch in zwei Äste: Der oberflächliche Ast (Ramus superficialis) tritt an der Unterfläche des Musculus gluteus maximus in den Muskel ein und teilt sich in ihm in zahlreiche kleinere Äste auf. Teilweise versorgen sie den Muskel, teilweise perforieren sie ihn und ernähren die Haut bzw. das Subkutangewebe über dem Os sacrum. Seine Endäste bilden Anastomosen mit der Arteria glutea inferior und der Arteria sacralis lateralis. ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 19 FACHBEITRAG Der tiefe Ast (Ramus profundus) liegt unter dem Musculus gluteus medius und spaltet sich schnell in zwei kleinere Äste auf. Das obere Ästchen setzt den ursprünglichen Verlauf des Gefäßes fort und folgt dem Unterrand des Musculus gluteus minimus zur Spina iliaca anterior superior, wo er mit der Arteria circumflexa ilium profunda und der Arteria circumflexa femoris lateralis anastomosiert. Das untere Ästchen kreuzt schräg über den Musculus gluteus minimus zum Trochanter major und gibt dabei Zweige an die umgebende Muskulatur sowie das Hüftgelenk ab. Es anastomosiert ebenfalls mit der Arteria circumflexa femoris lateralis. Die Bedeutung der anterioren Äste der Arteria iliaca interna für die ischämische Dekubitusentstehung des Beckenbereiches 1. Die Arteria glutea inferior (untere Gesäßarterie) ist ein Gefäßast der Arteria iliaca interna, der ebenfalls die Gesäßregion – den Musculus gluteus maximus sowie den dorsalen Teil des Oberschenkels versorgt. Zusätzlich gibt sie einen Ast zur Versorgung des Nervus ischiadicus, die Arteria comitans nervi ischiadici, ab. 2. Die Arteria obturatoria (Hüftlocharterie) versorgt ebenfalls die Beckenregion. Sie verläuft auf der Seitenwand des Beckens. Sie gibt einige Äste zur Versorgung des Os ilium (Sitzbein) und des Musculus iliacus (Darmbeinmuskel) ab, die mit der Arteria iliolumbalis anastomosieren. 3. D as Rektum wird von der Arteria rectalis media versorgt. Die anderen anterior Äste haben eine geringe Bedeutung für den Dekubitus. Die Arteria rectalis media gibt beim Mann Äste zur Prostata und zu den Samenbläschen ab, bei der Frau gibt sie Äste zur Vagina ab. Die Studienlage zur Bedeutung der Arteria iliaca interna für den ischämischen Dekubitus Einer retrospektiven Studie der Universitätsklinik Ulm zufolge (Liewald et al., 2002), in welcher unter anderem die Morbidität von Patienten mit beabsichtigtem ein- bzw. beidseitigem Verschluss der Arteria iliaca interna durch Embolisationsverfahren untersucht wurde, gaben 13 von 27 ProbandInnen Beschwerden an. Vier 20 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 PatientInnen entwickelten eine sichtbare Glutealatrophie. Eine Probandin zeigte unmittelbar postoperativ ischämische Hautveränderungen im Gesäßbereich auf. In einer anderen Studie wird berichtet, dass die auch tödlich verlaufende Glutealnekrose bei akuten, bilateralen Verschlüssen der Arteria iliaca interna entsteht (vgl. Langkau, 2009). Bei einer einseitigen Embolisation zeigt sich bei 36,1 Prozent der PatientInnen eine Angina glutealis, bei elf Prozent der PatientInnen eine Schwäche in der Glutealregion oder am Oberschenkel und zwar stets seitengleich zur Embolisation. Bei einer beidseitigen Embolisation zeigt sich bei 80 Prozent der PatientInnen eine Angina glutealis meist auch beidseitig. Zusätzlich tritt bei 25 Prozent der embolisierten Männer nach der Embolisation eine erektile Dysfunktion auf (Schoder et al., 2001). Beim reinen Beckenverschlusstyp herrscht eine Claudicatio glutealis vor. Dies ist eine Schmerzqualität, welche dem Muskelschmerz nach Überbeanspruchung stark ähnlich ist. „Bei Blockade des Iliaca – interna – Stromgebietes treten beim männlichen Patienten gleichzeitig sexuelle Dysfunktionen auf“, (Hepp, Kogel, 2007; Schoder et al., 2001). Neurologische Defizite, z.B. Lähmung der unteren Extremität und der Harnblase, Glutealatrophie, Kolonischämie und pelvine Bindegewebsnekrosen werden bei einseitig- bzw. beidseitig obliterierender Angiopathie im Bereich der AII in der Literatur beschrieben. Bilaterale, beidseitige Verschlüsse der AII, scheinen häufiger mit Komplikationen behaftet zu sein (Liewald et al., 2002). Bezüglich der Rekonstruktion bei tiefem Wundinfekt im aortoiliakalen Abschnitt soll auch auf die seltene, aber ernst zu nehmende Bedrohung durch ischämischen Dekubitus bzw. Glutealnekrosen hingewiesen werden. Diese können bei akuter Unterbrechung der Blutzufuhr via A. mesenterica inferior bzw. A. iliaca interna zu den Glutealarterien auftreten (Hepp, Kogel, 2007). Nach Überstentung beider Aa. iliacae internae (Bifurkationsprothese, Talent) bestand vier Stunden nach dem Eingriff bei leichter Marmorierung im linken Gesäßbereich mit Schmerzangabe bei einem Patienten der Ver- Abb 4: Grad IV – Ischämie mit Muskel- und Hautveränderungen dacht einer Glutealischämie. Es erfolgte die notfallmäßige Anlage eines Iliaca-externa-interna-Bypasses links. Bei zunehmender Mobilisation klagte ein weiterer Patient mit pAVK 2b über Schmerzen im Bereich rechtes gluteal. Die anschließend durchgeführte Angiographie ergab einen Verschluss der Arteria iliaca interna rechts sowie eine Abgangsstenose der Arteria profunda femoris rechts. Es erfolgte eine Ausschälplastik der Arteria profunda femoris rechts sowie eine Reinsertion und Patchplastik. Die Arteria iliaca interna rechts wurde über ein Dacroninterponat die Arteria iliaca externa über einen retroperitonealen Zugang Rechts versorgt (Fuchs, 2010). Die derzeitige Erkenntnislage und die genaue Betrachtung der Versorgungsbezirke der Arteria iliaca interna machen deutlich, dass ein Dekubitus nicht mit Druck und Scherkräften alleine begründet werden kann. Deshalb muss sich die Pflegewissenschaft künftig diesem Thema noch mehr widmen, um eine Reihe eventuell weiterer Faktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind, zu analysieren. Gradeinteilung für die Dekubitusrisikoeinschätzung bei einem Verschluss bzw. hochgradiger Stenose der Arteria iliaca (ein- oder beidseitig) In der Praxis hat sich folgende Gradeinteilung zur Risikoeinschätzung annehmbar bewährt. Allerdings müssen diagnostische Maßnahmen zur Einschätzung (Verschluss oder Stenose) der Arteria iliaca interna vorangehen. An einer gefäßchirurgischen Abteilung im Krankenhaus ist dies leicht möglich, da jeder Patient meist eine bildgebende Diagnostik, z.B. Angiographie bekommt, wo ein Verschluss oder eine Stenose jederzeit nachvollziehbar ist. An anderen Abteilungen muss bei Unklarheit eine Diagnostik angestrebt werden. www.oegkv.at FACHBEITRAG Wir unterscheiden bei der Diagnostik der Dekubitusrisikoeinschätzung bei einem Verschluss bzw. hochgradiger Stenose der Arteria iliaca folgende Grade: Grad I: asymptomatisch Grad II:Angina glutealis bei Bewegung (ähnlich einem Muskelkater II amit größerer Belastung (z.B. beim Stiegen steigen) IIbmit geringerer Belastung (z.B. beim Gehen in der Ebene) Grad III:Angina glutealis in Ruhe und/ oder Glutealatrophie bzw. erektile Dysfunktion Grad IV: Ischämie mit Muskel- und Hautveränderungen (Blässe oder dunkle lila-schwarze Verfärbung/ Marmorierung der Haut) Diese Gradeinteilung zur Dekubitusrisikoeinschätzung ist bei einem vorhandenen Arteria iliaca interna Verschluss/Stenose treffender als jede andere Risikoeinschätzungsskala. Zusammenfassung Die Entstehung eines Dekubitus gilt Keywords: Sakralischämie, Ischämie, Dekubitus, Arteria iliaca interna, Decubitusursachen, Dekubitusrisikoeinschätzung, Gradeinteilung meist als Pflegefehler, da diesem, entsprechend allgemeiner Annahmen, durch geeignete Maßnahmen immer entgegengewirkt werden kann. Natürlich muss das vorrangige Ziel immer die Vermeidung eines Dekubitus sein. Trotzdem ist anhand der derzeitigen Erkenntnislage klar, dass ein Dekubitus oder Defekt respektive eine Ischämie zum Beispiel im Beckenbereich nicht immer verhindert werden kann. Bei einem Verschluss der Arteria iliaca interna ist der Defekt-auslösende Faktor nicht mehr der anhaltende Druck auf die gleiche Hautstelle. Es braucht keine Kompression der kleinsten Blutgefäße mehr, wenn über die genannten „großen“ Blutgefäße (Arteria iliaca interna mit allen Ästen) kein Blut mehr in diesen Bereich kommt. Die verminderte oder unterbrochene Blutzufuhr hat ihren Ursprung bereits vor den kleinsten Blutgefäßen. Die Ischämie ist demnach die Folge mangelnder arterieller www.oegkv.at Durchblutung auch ohne Druck und Scherkräfte. Druck und Scherkräfte begünstigen/beschleunigen in diesem Fall nur die Entstehung zusätzlich. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Dekubitus auch ohne entsprechenden Auflagedruck und Scherkräfte entstehen kann. Leider reichen in diesem Fall die bekannten Dekubitusrisikoeinschätzungsskalen nicht aus, um ein relevantes Risiko einzuschätzen, da dieser Faktor in allen bekannten Skalen nicht berücksichtigt wird. Hier zählen vor allem die eigene klinische Einschätzung, das Wissen über die Versorgungsbereiche der Arteria iliaca interna, die beschriebene Gradeinteilung, die Expertise von gut ausgebildeten Pflegepersonen, WundmanagerInnen, Gefäßchirurgen, und Angiologen sowie eine ausreichende Diagnostik und die entsprechende vaskuläre Therapie. Unter all diesen Gesichtspunkten wird deutlich, dass die Dekubitusprophylaxe immer bereits sehr früh und intensiv begonnen werden muss. Gerade die Diagnostik eines Arteria iliaca interna Verschlusses ist in diesem Zusammenhang von großer und vor allem auch forensischer Bedeutung. Es macht einen großen Unterschied, ob eine nicht vermeidbare Ischämie durch einen Gefäßverschluss oder ausschließlich durch einen „Lagerungsschaden“ vorliegt. Wenn früher und intensiver mit der Dekubitusprophylaxe begonnen wird, können die Auswirkungen einer vorliegenden Ischämie vielleicht reduziert, aber sicher nicht immer verhindert werden. Ebenso müssen die therapeutischen und lokaltherapeutischen Maßnahmen sehr früh und intensiv begonnen werden. Gleiches gilt für alle anderen, bekannten Prädilektionsstellen für den Dekubitus, vor allem für den Fersenbereich und den Knöchelbereich. Auch hier können ischämische Veränderungen vorliegen, die mit Druck und Scherkräften allein nicht zu begründen sind. Literatur Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)(Hrsg.)(2010): Exper tenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege. 1. Aktualisierung, Hochschule Osnabrück. Kottner J., Tannen A.: Anlage Tabellarische Übersicht über die eingeschlossenen Quellen. http://www.dnqp.de (21.12.2010). Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)(Hrsg.)(2009): Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Fachhoschule Osnabrück. EPUAP und NPUAP (2009): Leitlinie Dekubitus Prävention. http://www.epuap.org/ guidelines/QRG_Prevention_in_German.pdf (21.12.2010). Fortner N., Kozon V. (2003): Professionelle Wundversorgung und Dokumentation durch „Diplomierte WundexpertInnen“. In: Kozon V., Fortner N. (Hrsg.): Gerontologische Pflege - Pflegeberatung. ÖGVP, Wien, 207223. Fuchs R.: Ein Vergleich der perioperativen Frühergebnisse bei der endovaskulären infrarenalen Aneurysma. Aus dem Zentrum für Chirurgie Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, Dissertation, 35; http://vts.uni ulm.de/query/longview.meta.asp?document_ id=6246 (07.12.20010) Hepp W., Kogel H. (Hrsg.)(2007): Gefäßchriurgie. 2. Auflage, Urban/ Fischer Verlag, München. Kozon V. (1997): Der Pflegeprozess bei Patienten mit abdominellem Aortenaneurysma. In: Kozon/ V., Fortner N. (Hrsg.): Vaskuläre Pflege - eine multidisziplinäre Aufgabe. ÖGVP, Wien, 7-16 Kozon V.,/ Fortner N. (1999): Empirische Untersuchung der Pflege bei Patienten mit abdominellem Aortenaneurysma. Österreichische Krankenpflege-Zeitschrift, 52, 10, 18-21. Kozon V, Fortner N, Hölzenbein Th.: An empirical study of nursing in patients undergoing two different procedures for abdominal aortic aneurysm repair Journal of vascular Nursing, 16, 1, 1-5 Kozon V., Fortner N (2008) Wundmanagement und Pflegeinnovationen, ÖGVP Verlag, Wien. Langkau G. 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(2001): Internal Iliac Artery Embolization Before Endovascular Repair of Abdominal Aortic Aneurysms: Frequency, Efficacy and Clinical Results. AJR, 177 Norbert Fortner Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Wundmanager Präsident Österreichische Gesellschaft für vaskuläre Pflege n.fortner@oegvp.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 21 FACHBEITRAG Breast Care Nurse – eine notwendige Qualifizierung auch für Österreich Von Marion Habersack und Christa Lohrmann Brustkrebs gilt als die insgesamt zweithäufigste Krebserkrankung und als die häufigste Krebstodesursache bei Frauen in der Europäischen Union. Mit 4608 Neuerkrankungen (4570 Frauen / 38 Männer) (Statistik Austria, 2010) gilt Brustkrebs auch in Österreich als die am häufigsten diagnostizierte, bösartige Erkrankung der Frau. Brustkrebs zählt weltweit zu einem der größten Gesundheitsprobleme. Es handelt sich um eine komplexe Erkrankung, die sowohl physische als auch psychische Implikationen aufweist (WHO, 2005). Die Diagnose Brustkrebs bedeutet enorme Herausforderungen und Probleme für Frauen und ihre Angehörigen z.B. bezogen auf die meist lange Therapiedauer, die häufig auftretenden Nebenwirkungen, ein verändertes Körperbild und die Vereinbarkeit von 22 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 04/10 Krankheit, Familie und Beruf (Cruickshank et al, 2008). Brustkrebs ist für mittelbar und unmittelbar Betroffene mit einem enormen Leidensdruck und – nach wie vor – mit großer Unsicherheit bezüglich unterschiedlicher und teils widersprüchlicher Empfehlungen zu Erkennung, Diagnose und Therapie, sowie Unsicherheiten hinsichtlich der eigenen Pflege und dem Umgang mit der Erkrankung verbunden. Die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs bedeutet einen enormen Einschnitt in die Lebensqualität (physisch, psychisch und funktional). Depressionen und Ängste resultieren aus der häufig unerwarteten Diagnose. Chirurgische Eingriffe beeinflussen das Körperbild der Frauen egal welchen Alters, die Sexualität und das Selbstwertgefühl. Nebenwirkungen der Therapien wie Übelkeit, Fatique, Gewichtsveränderungen sind die Lebensqualität und das tägliche Leben der Betroffenen beeinflussende Faktoren. Grundsätzlich erfordert die Behandlung von Brustkrebs eine interdisziplinäre Vorgangsweise hinsichtlich Therapie, Pflege und psychologischer Unterstützung. Frauen mit Brustkrebs benötigen Informationen und Unterstützung beginnend von der Diagnose über die Dauer der Therapie und sogar darüber hinaus. Dazu bedarf es speziell qualifizierter Personen, die diese Aufgaben erfüllen können. Maquire 1978 und Maquire 1983 waren die ersten ForscherInnen, die die spezifischen Bedürfnisse von Frauen mit Brustkrebs aufzeigten und die Notwendigkeit sowohl psychischer als auch physischer Pflege und Betreuung betonten. Dies war die Grundlage für die Entwicklung einer speziellen Qualifizierung zur „Breast Care Nurse (BCN)“ im Vereinigten Königreich, der zunächst Nord Amerika, Australien und Skandinavien gefolgt sind. Die Etablierung und Weiterentwicklung der speziellen Qualifizierung fand in den genannten Ländern in den vergangen zwanzig Jahren statt. Durch die Exis- www.oegkv.at FACHBEITRAG tenz international differierender Ausbildungsmodelle und Weiterbildungsprogramme (Cruickshank et al, 2008) gibt es mittlerweile unterschiedliche, dennoch ähnliche Definitionen einer Breast Care Nurse. Yates et al (2007) beispielsweise definieren eine spezialisierte Breast Care Nurse als „[…] a registered nurse who applies advanced knowledge of the health needs, preferences and circumstances of women with breast cancer to optimise the individual’s health and well-being at various stages across the continuum of care, including diagnosis, treatment, rehabilitation and palliative care.“ Trotz vielfältiger Settings in denen BCNs tätig sein können und der damit verbundenen Schwierigkeit die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeitsbereiche aufzulisten, finden sich bei Yates et al (2007) fünf Hauptkompetenzbereiche einer BCN: ● Unterstützende Pflege: dieser Kompetenzbereich beinhaltet die Fähigkeit zur Einschätzung der vielfältigen, physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patientinnen während des gesamten Pflege- und Krankheitsprozesses sowie die Durchführung evidenz-basierter adäquater Pflegeinterventionen. Dies geschieht in einem multidisziplinären Rahmen. ● Pflege in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen: beschreibt die Fähigkeit die Pflege zu planen, durchzuführen und zu evaluieren unter Berücksichtigung einer effektiven Teamarbeit. ● Koordinierte Pflege: umschreibt die Fähigkeit die Pflege so zu planen, dass die vielfältigen Gesundheitsund Unterstützungsleistungen zeitlich adäquat, flexibel und effektiv durchgeführt werden, sodass die Bedürfnisse der Patientinnen optimal erfüllt werden können. ● Information und Edukation: dies beinhaltet die Fähigkeit umfassende, detaillierte und auf die individuelle Problemkonstellation bezogene Informationen für die Patientinnen bereitzustellen z.B. über Behandlungsmöglichkeiten, Selbstmanagement etc. Die Bereitstellung erfolgt durch evidenz-basierte Informationen unter Berücksichtigung der www.oegkv.at individuellen Umstände, Vorlieben und Bedürfnisse der Patientinnen. ●K linische Führungskompetenz: dies beinhaltet die Fähigkeiten, durch entsprechendes Management und professionelle Aktivitäten, die Pflege von Brustkrebspatientinnen zu fördern und zu verbessern. Pflegemanagement > Basales und Mittleres Pflegemanagement (gem. GuKG § 64) Abschluss: Akademische/r Pflegemanager/in Beginn: 6. September 2011 Gebühr: EUR 5.600,> Höheres Pflegemanagement (gem. GuKG § 72) Abschluss: Master of Science (MSc) Beginn: 6. September 2011 Gebühr: EUR 7.900,Information und Anmeldung: Gerlinde Weber, E-Mail: gerlinde.weber@donau-uni.ac.at Tel: +43 (0)2732 893-2648, Fax: +43 (0)2732 893-4602 www.donau-uni.ac.at/pflegewissenschaft So oder ähnlich werden international die Kompetenzen Donau-Universität Krems einer BCN deUniversität für Weiterbildung www.donau-uni.ac.at finiert. Die sehr umfangreiche unterstützende Pflege und Versorgung führt zu zwischen Forschung, Versorgung positiven Patientinnen-Outcomes. und Betreuung / Begleitung zu sehen. ÖPZ Forschungen zeigen u.a., dass eine Diese Zusammenarbeit kann in interBCN positiven Einfluss die 4c Krank- disziplinären (zertifizierten) Brustzen87 xauf 127, Dateiname:und Ins. PFM_DUK 10.10 heitserfahrung/ -bewältigung dieOPZ tren gewährleistet werden, die u.a. Lebensqualität der Patientinnen hat. durch die örtliche Nähe der ExpertInDes Weiteren wird die positive Brü- nen und die Beschäftigung von – auf ckenstellung zwischen ÄrztInnen und Brustkrebs spezialisierten – Pflegeexanderen Berufsgruppen, der BCN zu- pertInnen (Breast Care Nurses) chagewiesen. Weitere wichtige Aspekte rakterisiert werden stellen die Kontinuität der Pflege und der intensive persönliche Kontakt Im Jahr 2000 wurden im Positionszur BCN dar. Depressionen, Angst- papier „The Requirements of a Spezustände, psychologische Symptome cialist Breast Unit“ der Europäischen werden durch die BCN positiv beein- Gesellschaft für Brustkunde / Euroflusst (Cruickshank et al, 2008). pean Society of Mastology, nicht nur Das National Breast Cancer Centre’s die Anforderungen an spezialisierte Spezialist Breast Nurse Project Team Brustzentren sondern auch die An(2003) bestätigte die positiven Effekte forderungen an die Breast Care einer auf Brustkrebs spezialisierten Nurse formuliert (EUSOMA, 2000). Pflegekraft. Diese Effekte beeinflus- In diesem Positionspapier wird der sen die Pflege, das Verständnis der Breast Care Nurse, als Mitglied des Frauen über die Erkrankung, die Zu- Kernteams spezialisierter Brustzenfriedenheit mit und die Kontinuität der tren, eine zentrale Position zugePflege. wiesen. Die BCN ist als praktische, emotionale und informelle Beratung Der optimale Rahmen für die erfolg- und Unterstützung erkrankter Frauen reiche Arbeit einer BCN ist in der Ver- bereits in die Diagnosemitteilung einnetzung aller beteiligten Disziplinen zubeziehen und ist u.a. für die Beund in der engen Zusammenarbeit sprechung der Behandlungspläne, ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 23 FACHBEITRAG für die Nachsorgeambulanz und für die Behandlung von Lymphödemen, Schmerztherapie und dem Umgang mit chronischen Wunden etc. hinzuzuziehen. „Regular support (advice, counselling, psychological help) is given by Breast Care Nurses [...]. These persons must be members of the core team. They must be available to counsel and offer practical advice and emotional support to newly diagnosed patients at the time the diagnosis is given, so as to further explain treatment plans. They should also be available on demand from patients in the Primary Breast Cancer Follow up clinic and in the Advanced Breast Clinic. Particularly they must be present to support women when the diagnosis is given that the disease has become advanced.” (Blamey/Cataliotti, 2004, 5). Für die Breast Care Nurse gilt, wie für alle Mitglieder des Kernteams, dass eine spezialisierte Ausbildung im Bereich Brustkrebs ebenso erforderlich ist, wie die kontinuierliche Weiterbildung. Auf der Grundlage des Positionspapiers der EUSOMA (2000) und auf Grundlage der Entschließung des Europäischen Parlaments (2006) wurde der Austrian brain trust, mit der Ausarbeitung des Kapitels „Breast Health Centers“ (bzw. mit der Modifikation der genannten Empfehlungen) zur Implementierung in den Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) beauftragt (Pöstlberger, 2009). In Anlehnung an die Empfehlungen von EUSOMA, die pro 250.000 EinwohnerInnen die Etablierung je eines zertifiziertes Brustzentrums veranschlagen, spezifiziert das Österreichische Bundesinstitut für Gesundheit (ÖBIG) die personelle Struktur und Qualifikation für Brustzentren bzw. „angeschlossene“ Partnerinstitutionen (Institutionen die nicht alle geforderten Kernleistungen erfüllen können). Für zertifizierte Brustzentren (Zentren die alle Kernleistungen erbringen) werden 2 Breast Care Nurses, für angeschlossene Partnerinstitutionen (nicht zuletzt aufgrund der geringeren Patientinnenanzahl) werden 1 Breast Care Nurse festgelegt (Pöstlberger, 2009). Im Positionspapier “Guidelines on the standards for the training of spe- 24 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 57x260_A_Oesterr_Pflegezeit.indd 1 20.12.10 10:25 Keywords: Brustkrebs, Breast Care Nurse, Aus- und Weiterbildung, Brustzentrum, Universitätslehrgang cialised health professionals dealing with breast cancer” (Cataliotti et al, 2007) wurden die vorhin erwähnten Richtlinien spezifiziert bzw. um detaillierte Angaben zu notwendigen Ausbildungsstandards für Health Professionals im Bereich Brustkrebs ergänzt. Die Kompetenzen an die BCN beziehen sich entsprechend dieses Positionspapiers auf vier Teilbereiche: a) die klinische Expertise und Tätigkeit Generelle klinische Expertise mit umfangreichen Fachkenntnissen in den Bereichen Brustkrebs und den Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs. Hierzu zählen Kenntnisse über die Epidemiologie von Brustkrebs, Kenntnisse über potentielle Risikofaktoren und Präventionsstrategien und Kenntnisse über die Möglichkeiten der Früherkennung, Diagnose und Klassifikation. Darüber hinaus hat die BCN umfassende Kenntnisse über verschiedene Therapieansätze und ihre potentiellen Nebenwirkungen. Die BCN unterstützt und berät die Patientinnen und deren Familie während des gesamten Behandlungsprozesses (von der Diagnose, zur Therapie bis zur Nachsorge), erleichtert die informierte Entscheidung der Patientinnen und leistet einen wesentlichen Beitrag für die Behandlungsplanung von z.B. psychosozialen Auswirkungen der Erkrankung, oder krankheitsbezogenen Symptomen. Zum Bereich der klinischen Expertise und Tätigkeit zählen des Weiteren die Entwicklung, Implementierung und gegebenenfalls Verbesserung der Standards der Pflege / Versorgung im Bereich Brustkrebs. b) die Ausbildung Die Breast Care Nurse leistet einen wesentlichen Beitrag zur Konzeption von Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten im Bereich Brustkrebs und bietet effektive Schulungen für das Personal, Studierende / SchülerInnen, Patientinnen und deren Angehörige an. Die BCN arbeitet an der Entwicklung adäquater Unterwww.oegkv.at FACHBEITRAG richtsmaterialien mit und kann die Informationsbedarfe der Patientinnen einschätzen und befriedigen. c) die Forschung Die BCN verfügt über aktuelles Wissen im Bereich Brustkrebs und nimmt an pflegewissenschaftlichen Forschungsprojekten und klinischen Studien teil. Das Bewusstsein für die Bedeutung evidenz-basierter Praxis ist ebenso vorhanden wie Wissen über z.B. verschiedene Forschungsdesigns. Die Breast Care Nurse nimmt aktiv an Journal Clubs teil und leistet einen Beitrag in Audits und Qualitätssicherungsmaßnahmen. d) das Management Im Bereich Management sind von der Breast Care Nurse die Übernahme einer Vorbildfunktion für KollegInnen und StudentInnen sowie das Verständnis der theoretischen / konzeptionellen Grundlage der MentorInnenrolle gefordert. Motivation und Inspiration von KollegInnen zählen ebenso zu den Anforderungen an die BCN wie die effiziente Verwendung von vorhandenen Ressourcen und die Förderung eines multidisziplinären (Behandlungs / Betreuungs) Ansatzes. Eine BCN mit den angeführten Kompetenzen und Qualifikationen wird neben anderen Settings wie z.B. onkologischen Stationen oder Palliativeinrichtungen, insbesondere in spezialisierten, zertifizierten Brustzentren oder in Krankenanstalten ohne Brustzentrum eine bedeutende Rolle einnehmen. Im internationalen Vergleich zeigt sich eine große Bandbreite von Settings die auf die Expertise einer Breast Care Nurse zurückgreifen. Ambulante Beratungsstellen, onkologische und gynäkologische Praxen, regionale Beratungseinrichtungen und Regionen / Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte, werden als Tätigkeitsfelder einer BCN genannt. Österreich wird sich der Herausforderung einer adäquaten Versorgung von Brustkrebspatientinnen stellen müssen. Dazu bedarf es besonders der Qualifikation Pflegender zur Breast Care Nurse. Erste Möglichkeiten dazu bestehen bereits auf universitärer Ebene in Form von Universitätslehrgängen z.B. an der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, www.oegkv.at Medizinische Informatik und Technik (UMIT), Hall / Tirol und der Medizinischen Universität Graz. Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar Kirchlich und staatlich anerkannte Wissenschaftliche Hochschule in freier Trägerschaft Literatur Blamey R., Cataliotti L. (2004): The requirements of a specialist Breast Unit. www. Masterstudium und Promotionsprogramm eu soma.o rg / doc/The_requirements_of_a_ specialist_BreSie haben ein erstes Studium im Gesundheits- und Pflegewesen absolviert (Bachelor, Diplom etc.) und suchen eine neue Herausast_Unit.pdf. forderung? Sie möchten sich in der angenehmen Atmosphäre ei(13.01.2011) ner Universität im Grünen neben dem Beruf auf Ihr Studium konCataliotti L. et zentrieren und dabei optimal betreut werden? Sie planen vielal. (2007): leicht, sich im Anschluss an das Masterstudium über eine Promotion in Pflegewissenschaft weiter zu qualifizieren? Dann sind Sie Guidelines on bei uns richtig! Sie können sich jetzt um die Aufnahme ins Masthe standards terstudium (M. Sc.) oder ins Promotionsprogramm zum Herbst for the training 2011 bewerben. Besuchen Sie uns, um sich rundum zu informieof specialised ren: health profesInformations- und Kontaktstudientag sionals dealing am Dienstag, 03.05.2011! with breast Programm, Anmeldung und Beratung cancer. EuroPhilosophisch-Theologische Hochschule Vallendar gGmbH, pean Journal Pflegewissenschaftliche Fakultät, Postfach 1406, Vallendar. of Cancer, 43, Tel. 0261/ 6402 – 257, E-Mail: pflege@pthv.de, Internet: 660-675 www.pthv.de Cruickshank S. et al. (2008): an Journal of Cancer Care, 12, 91-97 Specialist breast care nurses for sup- Pöstlberger S. (2009): Breast Centers in portive care of women with breast Austria. Breast Care, 4, 231-236. cancer (Review). Cochrane Database Statistik Austria (2010): Österreichisches of Systematic Reviews, 2, Art No: Krebsregister (Stand 08.09.2010). CD005634 www.statistik.at/web_de/statistiken/ Europäisches Parlament (2006): Entgesundheit/krebserkrankungen/ schließung des Europäischen Parlabrust/021696.html. (13.01.2011) ments zu Brustkrebs in der erweiterten World Health Organisation (WHO) Europäischen Union, B6-0528/2006 (2005): Global cancer rates could inEUSOMA (2000): The requirements of crease by 50% to 15 million by 2020. a specialist breast unit. Eur J Cancer, www.who.int/mediacentre/news/re36, 2288-93 leases/2003/pr27/en/. (13.01.2011). National Breast Cancer Centre’s Spe- Yates P. et al. (2007): Competency Stancialist Breast Nurse Project Team dards and Educational Requirements (2003): An evidence-based specialist for specialist Breast Nurses in Ausbreast nurse role in practice: a multitralia. Collegian, 14, 1, 11-15. centre implementation study. Europe- Pflegewissenschaft Univ.-Prof. Dr. rer.cur. Christa Lohrmann Institutsvorständin des Instituts für Pflegewissenschaft, Medizinische Universität Graz christa.lohrmann@medunigraz.at Marion Habersack PhD, PhD, MSc, MPH Senior Scientist an der Medizinischen Universität Graz mit den Forschungsschwerpunkten Gender Health und Entwicklungszusammenarbeit. ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 25 FACHBEITRAG Belastungen pflegender Angehöriger von Demenzerkrankten in Tirol Von Anita Mair und Roswitha Mayer-Kleiner Pflegende Angehörige von Demenzkranken bedürfen besonderer Unterstützung wie z.B. in Form einer Beratung oder einer stundenweisen Entlastung bei der Pflege, damit sie den Anforderungen gewachsen sind und nicht selbst zu Pflegebedürftigen werden. Mit der vorliegenden Untersuchung sollten folgende Fragen beantwortet werden: Welche subjektiven Belastungen geben pflegende Angehörige von Tiroler Demenzkranken an? Welche Entlastungsangebote gibt es für pflegende Angehörige in den 30 untersuchten Sozial- und Gesundheitssprengeln (SGS) in Tirol? Welche Entlastungsangebote wünschen sich pflegende Angehörige von Demenzkranken? Belastungen, Konflikte und Krisen bestätigen Reggentin (2005), Gräßel (2001a), Zanck und Schacke (2006) in ihren Studien zu Belastungen von Angehörigen demenziell erkrankter Menschen in der häuslichen Pflegesituation. „Demenz ist keine Krankheit Zur Erhebung der subjektiven Belasdes Klienten, sondern eine Krankheit tungen von pflegenden Angehörigen des Angehörigen“ (Weber 2004, S. von Demenzkranken wurde das Berli32). Pflegende Angehörige sind durch ner Inventar zur Angehörigenbelastung die Krankheit stark betroffen (Zanck bei Demenz (BIZA-D) von Zank et al. und Schacke 2004). (2006) verwendet. Das BIZA-D erfasst Keywords: Demenz, Belastung, Da die erforderliche pflegerische Bedie durch die Pflege entstehenden pflegende Angehörige, Entlastreuung wegen der Bevölkerungsentsubjektiv wahrgenommenen Konflikte tungsangebote wicklung ansteigen wird, ist es von zwischen eigenen Bedürfnissen und Bedeutung, die Belastungen der pfle- Pflegeaufgaben, Konflikten zwischen Mit dieser Untersuchung werden erst- genden Angehörigen von Demenz- familiären bzw. beruflichen Erfordermals tiroler Ergebnisse zu Belastungen kranken in Tirol zu erfassen, damit nissen und den Pflegeaufgaben (Zank pflegender Angehöriger von Demenz- Entlastungsmöglichkeiten für diese An- et al. 2006). Mit einem neu erstellten erkrankten erhoben und veröffentlicht. gehörigen entwickelt werden können Zusatzfragebogen wurden EntlasIn Österreich leben derzeit ca. 100.000 (Gleichweit und Rossa 2009). Bis2006). zu tungsmöglichkeiten für pflegende An1 und den Pflegeaufgaben (Zank et al. Mit einem neu erstellten Demenzkranke (Gleichweit und 2Rossa 90% der pflegebedürftigen Menschen gehörige von Demenzkranken, die von Zusatzfragebogen wurden Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige von 3 Demenzkranken, die von den Sozialund Gesundheitssprengeln in Tirol angeboten 2009). Pro Jahr erkranken derzeit in werden in Privathaushalten von deren den Sozial- und Gesundheitssprengeln 4 an werden, erhoben.betreut (Salomon 2005). in Tirol angeboten werden, erhoben. Österreich ca. 28.100 Personen Angehörigen 5 einer Demenz, diese Zahl wird im 6 (zt) Jahr 2050 auf ca. 59.500 ansteigen Ausgangspunkt Stichprobe und Ergebnisse 7 Stichprobe und Ergebnisse (Gleichweit und Rossa 2009). Für das Ein Ziel dieser Untersuchung besteht Ausinden Sozial-30 und 8 Aus den 62 Sozial- und Gesundheitssprengeln Tirol62 wurden perGesundheitsZufall 9 Tirol ausgewählt. Zumsubjektiven Zeitpunkt der Untersuchung waren inindiesen Sprengeln Jahr 2010 wird die Zahl der in darin, die Belastungen sprengeln Tirol wurden 30 170 per Zu10 ca. Personen mit einer diagnostizierten Demenz. Dieausgewählt. 62 befragtenZum Angehörigen lebenden Demenzkranken auf pflegender Angehöriger von Tiroler De- fall Zeitpunktwurden der 11 anhand dieser Demenzkranken ausgewählt. Der Kontakt zu den pflegenden 9000 geschätzt (Berner, Krautgartner, menzkranken, die professionelle Hilfe Untersuchung waren in diesen Spren12 Angehörigen wurde über die Einsatzleitungen und Geschäftsführer der jeweiligen Wancata 2001). Im statistischen der Sozialund Gesundheitssprengel geln 170 Personen mit einer diagnos13 Mittel Sprengel hergestellt. In der Untersuchung wurden ausschließlich Angehörige von Demenzkranken tritt laut Bickel (2008) bei fast14jedem in Anspruchbefragt. nehmen, darzustellen. tizierten Demenz. Die 62 befragten dritten Menschen, der das Alter15 von 65 Als zweites Ziel dieser Untersuchung Angehörigen wurden anhand dieser 16 In Tabelle werden die soziodemographischen Daten der befragten pflegenden Lebensjahren erreicht hat, im weiteren sollen 1Entlastungsangebote für deren Demenzkranken ausgewählt. Der Kon17 Angehörigen dargestellt. Altersverlauf eine Demenzerkrankung Angehörige aufgezeigt werden. takt zu den pflegenden Angehörigen 18 ein. Obwohl Demenzen Männer und wurde über die Einsatzleitungen und 19 Tabelle 1: Soziodemografische Daten der pflegenden Angehörigen Frauen gleichen Alters mit ähnlich hoher Wahrscheinlichkeit betreffen, Häufigkeit Prozent sind mehr Frauen als Männer erkrankt männlich 17 27,4 Geschlecht (Wancata 2010). Die Begründung weiblich 45 72,6 dafür ist die unterschiedliche Lebens35-49 Jahre 14 22,6 erwartung von Frauen und Männern 50-64 Jahre 22 35,5 Alter (Bickel 2008). 65-79 Jahre 22 35,5 80-94 Jahre 4 6,5 Wancata (2010) beschreibt eine Ververwitwet 1 1,6 schlechterung des Gesundheitszugeschieden 2 3,2 standes bei pflegenden Angehörigen Familienstand ledig 7 11,3 auf Grund der hohen Belastungen. Die verheiratet 52 83,9 Belastung durch die Pflege erstreckt Eltern 1 1,6 sich von sozialer Isolation, UnsicherSonstige 1 1,6 heit, mit dem Betroffenen richtig umGeschwister 2 3,2 Verwandtschaftsverhältnis zugehen, bis zum Burnout. Ein Grund Schwiegerkinder 12 19,4 Kinder 23 37,1 dafür ist, dass die pflegenden AnPartner 23 37,1 gehörigen „rund um die Uhr“ für den Betroffenen da sein müssen.20Hohe Tabelle 1: Soziodemografische Daten der pflegenden Angehörigen 21 Nach dem Ergebnis in Tabelle 1 pflegen 17 Männer und 45 Frauen ihre an Demenz 22 erkrankten Angehörigen. Hervorzuheben ist, dass vier Personen in einem Alter von den 62 befragten 3/2011 80 Jahren und älter die Pflege von Angehörigen übernehmen. Von www.oegkv.at 26 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT23 24 pflegenden Angehörigen sind 52 verheiratet. 35 Demenzkranke werden von Kindern 25 bzw. Schwiegerkindern gepflegt, bei weiteren 23 Demenzkranken übernehmen die FACHBEITRAG veränderung, wird mit einem dass er Anzahl 2 3 4 4 49 hilfsbedürftig ist (%) (3,2%) (4,8%) (6,5%) (6,5%) (79,0%) Mittelwert von keinen Gesprächspart6 2 10 5 39 3,4 (SD = 0,9) Anzahl ner mehr zu (9,7%) (3,2%) (16,1%) (8,1%) (62,9%) (%) angegeben (0 haben dass ich = niedrigste 8 meinen Anzahl 10 2 2 40 (12,9% Angehörigen in (%) Belastung, 4 (16,1%) (3,2%) (3,2%) (64,5%) ) gewisser Weise = höchste Beverloren habe dass er geistig Anzahl 2 1 2 5 52 lastung). abgebaut hat (%) (3,2%) (1,6%) (3,2%) (8,1%) (83,9%) dass weniger Tabelle 3 zeigt Anzahl 3 3 6 5 45 Austausch mit (%) (4,8%) (4,8%) (9,7%) (8,1%) (72,6%) die Gedanken ihm möglich ist der und Gefühle Veränderung undBefragten Persönlichkeitsveränderung durch Belastungen Tabelle Wie das2:Ergebnis in Tabelle 2 zeigt, geben 52 (83,9 Prozent) der an, dass der „geistige Abbau“ des betreuten Demenzkranken diese „immer“ belastet. 49 der Angehörizum Klienten (N=62) Beziehung Befragte (79 Prozent) empfinden die „Hilfsbedürftigkeit“ „immer“ als belastend. gen in Bezug Weitere 45 Befragte (72,6 Prozent) erklären, „dass weniger Austausch mit ihm möglich ist“. Geschäftsführer der jeweiligen Sprenauf die PfleIntensität der Belastung durch den Beziehungsverlust Die Stärke der Belastung des Beziehungsverlustes zumge Gepflegten, hervorgerufen gel hergestellt. In der Untersuchung des Demenzkranken und die dadurch die Persönlichkeitsveränderung, wird mit einem Mittelwert von 3,4 (SD=0,9) angegeben (0=niedrigste Belastung, 4 = höchste wurden ausschließlich Angehörige vonBelastung). mit verbundenen Aufgaben und EinTabelle 3 zeigt die Gedanken und Gefühle der Angehörigen in Bezug auf die Pflege Demenzkranken befragt. schränkungen. des Demenzkranken und die damit verbundenen Aufgaben und Einschränkungen. Mich belastet 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 nie selten manchmal oft immer Tabelle 3: Belastungen durch Schwierigkeiten und Einschränkungen (N=62) In Tabelle 1 werden die soziodemographischen Daten der befragten pflegenden Angehörigen dargestellt. Nach dem Ergebnis in Tabelle 1 pflegen 17 Männer und 45 Frauen ihre an Demenz erkrankten Angehörigen. Hervorzuheben ist, dass vier Personen in einem Alter von 80 Jahren und älter die Pflege von Angehörigen übernehmen. Von den 62 befragten pflegenden Angehörigen sind 52 verheiratet. 35 Demenzkranke werden von Kindern bzw. Schwiegerkindern gepflegt, bei weiteren 23 Demenzkranken übernehmen die Partner die Pflege (Tab. 1). Das durchschnittliche Alter der Pflegenden ist 61,2. Subjektive Belastungen von pflegenden Angehörigen In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die Belastungen der pflegenden Angehörigen durch die Persönlichkeitsveränderungen und die daraus resultierende Veränderung der Beziehung zur betreuten Person angegeben. Wie das Ergebnis in Tabelle 2 zeigt, geben 52 (83,9 Prozent) der Befragten an, dass der „geistige Abbau“ des betreuten Demenzkranken diese „immer“ belastet. 49 Befragte (79 Prozent) empfinden die „Hilfsbedürftigkeit“ „immer“ als belastend. Weitere 45 Befragte (72,6 Prozent) erklären, dass „weniger Austausch mit ihm möglich ist“. Intensität der Belastung durch den Beziehungsverlust Die Stärke der Belastung des Beziehungsverlustes zum Gepflegten, hervorgerufen durch die Persönlichkeitswww.oegkv.at Von 43 (69,4 Prozent) pflegenden Angehörigen wird angegeben, dass sie „oft“ bzw. „immer“ das Gefühl haben, durch die Pflege- und Betreuungsleistung für ihren Angehörigen zu wenig Zeit für Aktivitäten mit anderen Personen zu haben (Tab. 3). Weitere 40 (64,5 Prozent) der befragten Angehörigen haben „oft“ bzw. „immer“ das Gefühl, dass andere das Krankheitsbild zu wenig verstehen. Immerhin 39 (62,9 Prozent) der Angehörigen erleben es „oft“ bzw. haben „immer“ das Gefühl, dass sie zu wenig Spielraum haben, Dinge für sich selbst zu erle-1 Ich habe das Gefühl, … digen. dass ich zu wenig Zeit für Interessen oder Hobbys habe dass andere das Krankheitsbild zu wenig verstehen dass ich zu wenig Anerkennung von anderen erfahre dass ich zu wenig Rückzugsmöglichkeiten habe dass die Pflege mich körperlich anstrengt dass ich zu wenig Möglichkeiten habe, für mich zu sein dass andere Menschen zu wenig Verständnis für meine Situation aufbringen dass ich zu wenig dazu komme, mich um meine eigene Gesundheit zu kümmern dass ich zu wenig Zeit für Aktivitäten mit anderen habe dass ich zu wenig dazu kommen, Dinge für mich selbst zu erledigen dass ich in meinen Bemühungen um professionelle Unterstützung und Hilfe allein gelassen werde dazu wurde ein Mittelwert von 2,3 (SD = 1,0) (0 = niedrigste Belastung, 4 = höchste Belastung,) berechnet. Entlastungsangebote Zu den von Angehörigen gewünschten Entlastungsangeboten wurde eine offene Frage formuliert. Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, wird die „professionelle Beratung“ von 23 Angehörigen, „stundenweise Betreuung“ von 21, eine „leistbare Kurzzeitpflege“ von 13 Angehörigen und ein „leistbares Tagesbetreuungsangebot“ von 10 Befragten gewünscht. Mit einer weiteren Frage wurden die zum Zeitpunkt der Untersuchung in den SGS angebotenen Entlastungsangebote erfasst (Abb. 1). In allen untersuchten SGS werden Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige angeboten (Abb. 1). Ehrenamtliche Mitarbeiter stehen pflegenden Angehörigen in 23 von 30 untersuchten SGS als Entlastungsmöglichkeit zur Seite. In 19 Sprengeln kann Kurzzeitpflege beansprucht werden. In 15 SGS werden Möglichkeiten für monatlichen Erfahrungsaustausch nie Anzah 5 l (%) (8,1%) selten manchmal 7 (11,3% 11 (17,7%) ) oft immer 8 (12,9%) 31 (50,0%) Belastung Anzah 9 3 10 2 38 (14,5% (4,8%) (16,1%) durch Rollenl (%) (3,2%) (61,3%) ) konflikte Anzah 18 8 4 22 l (29,0% (12,9% 10 (16,1%) (6,5%) (35,5%) Ein weiterer (%) ) ) 14 7 BelastungsbeAnzah (22,6% (11,3% 11 4 26 l (%) (17,7%) (6,5%) (41,9%) reich sind die ) ) 8 Anzah 12 9 7 26 so genannten (19,4% (12,9% (14,5%) l (%) (11,3%) (41,9%) ) ) Rollenkonflikte. Dabei hanAnzah 9 10 4 29 (14,5% 10 l (%) 16,1%) (16,1%) (6,5%) (46,8%) ) delt es sich um Konflikte Anzah 16 7 10 23 (25,8% 6 zwischen bel (%) (9,7%) (11,3%) (16,1%) (37,1%) ) ruflichen Anforderungen 11 Anzah 16 0 27 (25,8% (17,7% 8 und Pflege. l (%) (12,9%) (0%) (43,5%) ) ) Die Konflikte 7 Anzah (11,3% 6 6 5 38 zwischen den l (%) (9,7%) (9,7%) (8,1%) (61,3%) ) beruflichen 10 Anforderungen Anzah 5 8 9 30 l (%) (8,1%) (16,1% (12,9%) (14,5%) (48,4%) ) einerseits und der Pflege andererseits sind Anzah 51 3 4 2 2 (82,3 l (%) (4,8%) (6,5%) (3,2%) (3,2%) %) für pflegende Angehörige ei-2 Von 433:(69,4 Prozent) pflegenden Angehörigen und wird Einschränkungen angegeben, dass sie „oft“ bzw. ne Belastung,3 Tabelle (N=62) durch Schwierigkeiten Belastungen 4 5 6 7 8 9 10 „immer“ das Gefühl haben, durch die Pflege- und Betreuungsleistung für ihren Angehörigen zu wenig Zeit für Aktivitäten mit anderen Personen zu haben (Tab. 3). Weitere 40 (64,5 Prozent) der befragten Angehörigen haben „oft“ bzw. „immer“ das ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT Gefühl, dass andere das Krankheitsbild zu wenig verstehen. Immerhin 393/2011 (62,9 Prozent) der Angehörigen erleben es „oft“ bzw. haben „immer“ das Gefühl, dass sie zu wenig Spielraum haben, Dinge für sich selbst zu erledigen. 27 lastungsangebote den von Angehörigen gewünschten Entlastungsangeboten wurde eine offene FACHBEITRAG ge formuliert. Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. belle 4: Wünsche bezüglich Entlastungsangeboten von pflegenden Angehörigen (2002) leiden die Ange- Ergebnisse der Untersuchung zeigen, hörigen am „Sterben der dass 43,5 Prozent der pflegenden Professionelle Beratung gemeinsamen Biographie“ Angehörigen (N = 62) die persönliche Stundenweise Betreuung und empfinden Scham über Einschränkung der Gesundheit immer Leistbare Kurzzeitpflege die vermeintlichen Defizite als sehr belastend empfinden. Dies Leistbares 10 des Demenzkranken. In der stimmt mit dem Ergebnis der Studie Tagesbetreuungsangebot vorliegenden Untersuchung von Maudrey (2005) überein, derzuAnreize für pflegende Angehörige 9 geben ca. 80 Prozent (N = folge körperliche Beschwerden wie z. Leistbare Rund-um-die-Uhr62) der befragten Personen B. Magenschmerzen und Wirbelsäu8 Betreuung den Beziehungsverlust, be- lenbeschwerden auftreten, die auf die Nachtbetreuung im eigenen Haus 8 dingt durch die Persönlich- psychische Belastung der Pflege- und Wochenendbetreuungsangebot 5 keitsveränderung des zu Betreuungsarbeit zurückzuführen sind. Selbsthilfegruppen 3 Pflegenden (geistiger Ab- Wancata (2010) stellte fest, dass bei Gesprächsrunden 1 bau, Hilfsbedürftigkeit, kein jedem sechsten Angehörigen sich der Tabelle 4: Wünsche bezüglich Entlastungsangeboten von pfle- Austausch mit Demenz- eigene Gesundheitszustand auf Grund e aus Tabelle 4 ersichtlich ist, wird die „professionelle Beratung“ von 23 genden Angehörigen kranken gehörigen, „stundenweise Betreuung“ von 21, eine „leistbare Kurzzeitpflege“ vonmehr möglich, den der hohen Belastungen verschlechtert. Angehörigen und ein „leistbares Tagesbetreuungsangebot“ von 10 Befragten Angehörigen „verloren“ zu Ergebnisse von Studien in den USA wünscht. mit anderen betroffenen Personen haben), ebenfalls als besonders star- zeigen, dass hoch belastete pflegende geschaffen. Entlastungsmöglichkeiten ke Belastung an. Soziale Kontakte Angehörige eine um 60 Prozent höheeiner weiteren Frage wurden die zum Zeitpunkt der Untersuchung in den SGS gebotenen Entlastungsangebote erfasst (Abb. 1). wie Tagespflege, Beratungsangebote, werden seltener durch das Gefühl des re Sterbewahrscheinlichkeit haben als stundenweise Entlastung, Heimhilfe „Angebundenseins“ (Maudrey 2005, wenig belastete Angehörige (Bethge und Selbsthilfegruppen werden von Wancata 2010), der Lebensstandard 2006). den SGS seltener angeboten. sinkt und es bleibt weniger Zeit für die Familie. Pflegende Angehörige spre- Bereits im Ergebnis der EUROFAMZusammenfassung chen von einem „36-Stunden-Tag“ CARE Studie, in der insgesamt 6000 Nach dem Ergebnis der durchgeführ- oder von „Rund-um-die-Uhr-Pflege“ pflegende Angehörige in sechs euten Untersuchung wird die Pflege von (Bundesministerium für Familie, Seni- ropäischen Ländern befragt worden Demenzkranken in Tirol überwiegend oren, Frauen und Jugend 2002, Wan- sind, wünschten sich pflegende Angevon Frauen übernommen, wobei es cata 2010). Zum gleichen Ergebnis hörige mehr Information und Beratung sich um pflegende Ehefrauen und kommt die vorliegende Erhebung, da (Döhner 2005). In der vorliegenden Töchter bzw. Schwiegertöchter han- es 90 Prozent (N = 62) der befrag- Untersuchung wird ebenfalls von fast delt, die großteils verheiratet sind. In ten pflegenden Angehörigen in Tirol 38 Prozent der Probanden (N = 62) der der vorliegenden Untersuchung beträgt als belastend empfinden, „persönlich Wunsch nach professioneller Beratung der weibliche Anteil von pflegenden anwesend sein zu müssen“. Weiters genannt. 70 Prozent der Befragten Angehörigen 72 Prozent (N=62). Laut belastet es 80 Prozent (N = 62) der empfinden es als belastend, dass anTackenberg und Abt-Zegelin (2004) Befragten, dass sie zu wenig Zeit für dere Personen das Krankheitsbild der sind Motive, die Pflege zu überneh- Aktivitäten mit anderen Personen ha- Demenz nicht verstehen. In Studien men, entweder in der Familientradition ben und eigene Interessen und Hob- von Gräßel (2001a,b), Seidl (2006), verankert oder im Pflegenden selbst. bys zeitlich nicht unterbringen können. Profanter (2007) und Döhner (2005) Begründet werden kann dies z.B. mit Stark belastet sind 47 Prozent (N = wurde ebenfalls eine kontinuierliche Dankbarkeit, Pflichtgefühl, Schuldge- 15) der befragten Angehörigen, weil Beratung und Schulung der Angefühl oder Mitleid. Ein weiterer Grund sie nicht wissen, wie lange sie Beruf hörigen gefordert. Dies führt zu einer könnte in der Selbstbestätigung durch und Pflege noch vereinbaren können. Verbesserung der Lebensqualität. Ein eine sinnvolle Aufgabe liegen. In Tirol Sie machen sich Sorgen während werden 35 Demenzkranke von Kin- der Arbeitszeit, haben weniger dern bzw. Schwiegerkindern gepflegt, Kraft für berufliche Anforderungen. bei 23 Demenzkranken übernehmen Wancata (2010) stellt in seiner die Partner die Pflege. Tackenberg Untersuchung fest, dass fast ein und Abt-Zegelin (2004) beschreiben Fünftel der pflegenden Angehödie Pflege des Partners als liebevoller, rigen denkt, nicht länger für den wenn die Beziehung bisher harmo- betroffenen Menschen sorgen zu nisch war. können. Das Risiko für ein Burnout nimmt Mit der Veränderung der Persönlich- bei den pflegenden Angehörigen keit, die durch die Demenz bedingt ist, von Demenzkranken um 55 Probeginnt zwangsläufig ein Abschied- zent zu. Reggentin (2006), Wannehmen von der bisher bekannten cata (2010), Zank und Schacke Person, was als sehr belastend erlebt (2004) konnten nachweisen, dass wird (Wilz 2002, Zanck und Schacke pflegende Angehörige die Be2004, Maudray 2005). Laut einem rufstätigkeit oft reduzieren oder Ergebnis einer Untersuchung von Wilz ganz aufgeben mussten. Die Abb. 1: Entlastungsangebote für pflegende Angehörige Häufigkeit 23 21 13 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Abbildung 1: Entlastungsangebote für pflegende Angehörige ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 In allen untersuchten SGS werden Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige angeboten (Abb. 1). Ehrenamtliche Mitarbeiter stehen pflegenden Angehörigen in 23 von 30 untersuchten SGS als Entlastungsmöglichkeit zur Seite. In 19 Sprengeln kann Kurzzeitpflege beansprucht werden. In 15 SGS werden Möglichkeiten für monatlichen Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen Personen geschaffen. Entlastungsmöglichkeiten wie Tagespflege, Beratungsangebote, stundenweise Entlastung, Heimhilfe und Selbsthilfegruppen werden von den SGS seltener angeboten. (zt) Zusammenfassung Nach dem Ergebnis der durchgeführten Untersuchung wird die Pflege von Demenzkranken in Tirol überwiegend von Frauen übernommen, wobei es sich um pflegende Ehefrauen und Töchter bzw. Schwiegertöchter handelt, die großteils verheiratet sind. In der vorliegenden Untersuchung beträgt der weibliche Anteil von pflegenden Angehörigen 72 Prozent (N=62). Laut Tackenberg und Abt-Zegelin (2004) sind Motive, die Pflege zu übernehmen, entweder in der Familientradition verankert oder im Pflegenden selbst. Begründet werden kann dies z.B. mit Dankbarkeit, Pflichtgefühl, Schuldgefühl oder Mitleid. Ein weiterer Grund könnte in der Selbstbestätigung durch eine sinnvolle Aufgabe liegen. In Tirol werden 35 Demenzkranke von Kindern bzw. Schwiegerkindern gepflegt, bei 23 Demenzkranken 28 www.oegkv.at FACHBEITRAG Grund dafür, dass der Wunsch nach Beratung für Angehörige im Vordergrund steht, könnte auch sein, dass die Krankheit Demenz mit ihren Erscheinungsformen offensichtlich zu wenig bekannt ist (Gräßel 2001 b). Wancata (2010) stellte eine große Verunsicherung im Umgang zwischen Angehörigen und Demenzkranken fest, was dringend Aufklärung über die Krankheit und Beratung erforderlich macht. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zur Belastung pflegender Angehöriger von Demenzerkrankten stimmen mit Studienergebnissen aus Finnland und Großbritannien überein, in denen bereits mit Entlastungsmaßnahmen begonnen wurde. Studien in Finnland bzw. Großbritannien zeigen eine Verbesserung der Lebensqualität für Angehörige durch ein Case-Management (Beratung, Hausbesuche, 24-Stunden-Bereitschaft, Schulungen für Angehörige, Telefon-Hotlines) (Eloniemi-Sulkava et al. 2004, Seidl 2006). Eisdorfer et al. (2003) konnten nachweisen, dass durch computerunterstützte Beratung und Information (z. B. spezifische Internet-Foren) Depressionen pflegender Angehöriger verbessert werden können. Tirol hat großen Nachholbedarf bei der Implementierung von Entlastungsmaßnahmen für diese Angehörigen. Die Autorinnen der durchgeführten Untersuchung weisen darauf hin, dass professionelle und klientenzentrierte Beratungsstellen in Tirol vermehrt erforderlich sind. Im Sinne niederschwelliger Entlastungsangebote sollte Beratung und Information nicht nur in Beratungsstellen, sondern vermehrt zu Hause bei den Betroffenen angeboten werden. qualität und Versorgung Hochaltriger – unter besonderer Berücksichtigung dementieller Erkrankungen. Bonn http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/ Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/PRM-21787 -4.-Altenbericht-Teil-II,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf (25.02.2010) Döhner H.; Lüdecke D. (2005): Das wünschen sich pflegende Angehörige. In: Forum Sozialstation, 4/2005, 20-24 Eisdorfer C.; Czaja S.; Loewenstein D.; Rubert M. (2003): The Effect of a Family Therapy on Technology-Based Intervention on Caregiver Depression. In: The Gerontologist, 4/2003, 521-531 Eloniemi-Sulkava U.; Notkola I.; Hentinen M.; Kivelä S.; Sivenius J.; Sulkava R. (2004): Unterstützende Intervention bei dementen Klienten und ihren pflegenden Angehörigen in der Gemeinde. Eine randomisierte Untersuchung. In: Zeitschrift für Gerontologie und Psychiatrie, 1/2004, 31-40 Gleichweit S.; Rossa M. (2009): 1. Österreichischer Demenzbericht. Abteilung Gesundheitspolitik und Prävention, Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Gebietskrankenkasse Gräßel E. (2001a): Häusliche-Pflege-Skala HPS zur Erfassung der subjektiven Belastung bei betreuenden oder pflegenden Personen. Ebersberg, Vless Verlag Gräßel E. (2001b): Angehörigenberatung bei Demenz: Bedarf, Ausgestaltung. In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit, 6/2001, 215220 Maudray S. (2005): Angehörigenpflege – professionelle Pflege. Neue Wege für Demenzkranke und ihre Betreuerinnen. www.pflegewissenschaft.ac.at/ipg/maudrey_ text.pdf (22.02.2007) Profanter L. (2007): Die Bedeutung von Hoffnung für pflegende Angehörige. In: Pflege, 2/2007, 65-71 Reggentin H. (2005): Belastungen von Angehörigen demenziell Erkrankter in Wohngruppen im Vergleich zu häuslicher und stationärer Versorgung. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2/2005, 101-107 Reggentin H. (2006): Belastungen von Angehörigen demenziell Erkrankter: Die Versorgungsform spielt eine Rolle. In: Pflegezeitschrift, 1/2006, 25-28 Salomon J. (2005): Häusliche Pflege zwischen Zuwendung und Abgrenzung. Wie lösen pflegende Angehörige ihre Probleme? Köln, Kuratorium Deutsche Altershilfe Seidl E. (2006): Bedarf und Aufgaben der Pflege in der Zukunft. Wien http://www.bmsg.gv.at/ cms/site/detail.htm?chanel=CH010&doc=C MS1156852037028 Tackenberg P.; Abt-Zegelin A. (2004): Demenz und Pflege. Eine interdisziplinäre Betrachtung. Frankfurt am Main, Mabuse Verlag Wancata J. (2010): Austria-Presseagentur, NÖ Hilfswerk: Demenz - bitte nicht vergessen! http://www.ots.at/presseaussendung/ OTS_20100108_OTS0059 ( 12.02.2010) Weber E. (2004): Österreichisches Komitee für Soziales „Demenz – Pflegende Angehörige“. Alternative Betreuungsmodelle aus nationaler und internationaler Sicht. Dokumentation der Jahreskonferenz. Salzburg Wilz G. (2002): Belastungsverarbeitung bei pflegenden Angehörigen von Demenzkranken. Göttingen, Hogrefe Verlag Zank S. (2004): Informationsschrift zum Forschungsprojekt Leander. „Längsschnittstudie zur Belastung pflegender Angehöriger von demenziell Erkrankten“. http://www.ewi-psy. fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/ ipg/_media/projekte/leander/leander_broschuere.pdf ( 05.02.2007) Zank S.; Schacke C. (2004): Projekt Längsschnittstudie zur Belastung pflegender Angehöriger von demenziell Erkrankten (LEANDER). Abschlussbericht Phase 1: Entwicklung eines standardisierten Messinstrumentes zu Erstellung von Belastungsprofilen und zur Evaluation von Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige demenzkranker Klienten. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Zank S.; Schacke C.; Leipold B. (2006): Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung – Demenz (BIZA-D). In: Zeitschrift für klinische Psychologie und Psychotherapie, 4/2006, 296-305 Literaturverzeichnis Bethge I. (2006): Welt-Alzheimertag: von der Leyen würdigt Leistung pflegender Angehöriger Demenzkranker. http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Presse/ pressemitteilungen,did=84246.html (Stand: 20.02.2007) Berner J.; Krautgartner M.; Wancata J. (2001): Krankenbestände und Neuerkrankungen von Demenzkrankheiten in den österreichischen Bundesländern in den Jahren 2000 – 2050. Wien, Universitätsklinik für Psychiatrie Bickel H. (2008): Das Wichtigste. Die Epidemiologie der Demenz. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Berlin Bundesministerium Für Familie, Senioren, Frauen Und Jugend (Hg.) (2002): Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland: Risiken, Lebens www.oegkv.at Die Autorinnen sind seit vielen Jahren in ihrer praktischen und theoretischen Unterrichtstätigkeit mit der Thematik „Demenz und pflegende Angehörige“ betraut. Im Rahmen ihrer Magisterarbeit der Pflegewissenschaft vertieften sie sich weiter in dieser Thematik. Mag. Anita Mair Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der TILAK GmbH, Innsbruck anita.mair@azw.ac.at Mag. Roswitha Mayer-Kleiner Gesundheits- und Krankenpflegeschule Reutte kleiner@aon.at A.o. Univ.-Prof. Dr. Mag. Elfriede Fritz Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Fachbereich Klinische Pflegeforschung und Pflegepädagogik, Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT), Hall in Tirol (Betreuerin der Magisterarbeit) ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 29 ZWISCHENRUF ZWISCHENRUF ImKathedrale Fasching von Montecatini Die Wundmanagement im extramuralen Bereich Zeichnung: Reini Buchacher E Karin Weidner 2230 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 05/09 3-Länderkonferenz Dies stelltund einePflegewissenschaft große Herausforderung Pflege 18. bis 20. September fürKonstanz, die behandelnden Personen2011 dar. Einerseits durch eine mangelhafte Wunddiagnostik und einer fehlenden objektiven Dokumentation und andererseits führt das Überangebot an Verbandstoffen bzw. fehlendes Wissen über deren Wirksamkeit zu einer großen Verunsicherung und Überforderung. Die Folgen davon zeigen sich oft in einer häufig wechselnden Anwendung Die 3-Länderkonferenz ist die pflegewissenschaftliche Konferenz im deutschsprachigen Raum und bürgt verschiedenster Verbandsstoffe. Diesfür gegenwärtige Einblicke in den Stand der Forschung führt zu einem nicht unerheblichen und Innovation mit höchster Qualität und Güte. Kostenanstieg in der Behandlung und Erstmals wird die Konferenz gemeinsam vom Schweizer der Pflegefachfrauen Pflegefachmänner zuBerufsverband einer Verlängerung der und Behand(SBK), dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe lungsdauer. Durch mangelnde Kommu(DBfK), dem Österreichischen Gesundheitsund Kranken pflegeverband (ÖGKV) und der Deutschen Gesellschaft nikation mit allen betreuenden Einrichfür Pflegewissenschaft (DGP) in Kooperation mit dem Schweizerischen für Pflegewissenschaft (VFP) und tungen werdenVerein wichtige Informationen der Gesellschaft der Pflegewissenschaft im ÖGKV (GesPW) nicht oder nur lückenhaft weitergegeveranstaltet. ben, wodurch der Klient nicht optimal Schwerpunktthemen 1. Pflegewird. von Menschen mit langdauerndem versorgt Unterstützungsbedarf (unabhängig vom Setting) 2. Klinische Assessments und Diagnostik durch die Pflege 3. Rahmenbedingungen für die pflegerische Arbeit Das (Fokus Ziel aller behandelnden Personen Pflegende) Versorgungsformen ist 4.es,Neue dem/der KlientIn (Fokus eine KlientInnen) phasenge- rechte zukommen zuPflegeMit derWundversorgung Konferenz wollen wir Pflegefachpersonen, wissenschafterInnen, -managerInnen und -pädagogInnen lassen und als Folge davon, eine Steigeeinladen, sich über laufende und abgeschlossene Projekte, Modellvorhaben und wissenschaftliche Arbeiten in Form von rung seiner Lebensqualität zu erreichen. freien Vorträgen und Posterpräsentationen auszutauschen. Abstract-Einreichung Der/die WundmanagerIn wird in erster Senden Sie Ihr Abstract bis spätestens 8. April 2011 an das Bundessekretariat des ÖGKV. werden ausschließlich Linie als ExpertIn mit Esberatender elektronisch per E-Mail eingegangene Abstracts angenommen! Funktion gesehen. Er/sie soll eine schuAbstract-Umfang: max. 2.500 Zeichen inkl. Leerzeichen lende Aufgabe erfüllen und etwas Licht Schriftart und -größe: Arial mit 12 pt in die Vielfalt der modernen VerbandKontakt und Information stoffe und deren Anwendung bringen. Österreichischer Gesundheitsund Krankenpflegeverband – ÖGKV Wilhelminenstraße 91/IIe, A-1160 Wien Telefon den +43 1/Einsatz 478 27 10-11 Durch eines/einer Wundabstract@oegkv.at, www.3-laenderkonferenz.eu Karin Weidner managerIn vor Ort wird eine Verbesserung der Lebensqualität des/der KlientIn erreicht. Mittels Wundfotografie werden der Behandlungsverlauf und auch der Erfolg bildlich festgehalten. Von der beratenden und schulenden Funktion des/der WundmanagerIn profitieren alle in den Behandlungsprozess eingebundenen Personen, vor allem der KlientIn um dessen Betreuung es auch letztendlich geht. karin.weidner@chello.at DGKS Michaela Perger Wundmanagement, Sunmed GmbH arbeitet im Bereich Personalentwicklung arbeitet im Bereich Kommunikation und Wissensmanagement karin.weidner@chello.at Die Anzahl der Menschen mit chronischen Wunden steigt stetig. Dies lässt sich nicht nur durch eine zunehmende Lebenserwartung erklären, sondern auch durch einen kürzeren Krankenhausaufenthalt und eine rasche EntCALL FOR ABSTRACTS lassung nach Hause. www.oegkv.at www.oegkv.at Bezahlte Anzeige In meiner Kindheit war es üblich, dass sich und sah damit am Faschingdienstag Betrieben mit Kun- wereinem Muss gibt Menschen, diein ein unglaubliches immer denverkehr die Angestellten verkleiden. Das ketier unBedürfnis haben, ihren Mitmenschen gerade in war sehrihrlustig, trugen dochErfahrungen seriöse Bank- ihreg eFänge fähr ungefragt Wissen und ihre beamte mitunter Gretel-Zopfperücken oder so ähnaufzudrängen – eine Möglichkeit, die eigene geriet, warf Überlegenheit zu demonstrieren während Clownhüte zum dreiteiligen Anzug. Auch denlich,andewie man dem unglücklichen Gegenüber hilfeSupermarktkassiererinnen, die imscheinWiener- renJohnny barWäschermädel-Outfit einen Gefallen tut, indem man ihn/ihr anund s u cDh e npdpe Waschmittel seinem/ihrem zu, Weichspüler Erfahrungsschatz über das Förderbandteilhaben wuchteten Blicke in „Fluch lässt. Dieser liebenswürdigen Spezies begeg- aber deutliche hatten einen gewissen Unterhaltungswert. derauch Karibik“ netHeutzutage man häufigsieht im Urlaub. Es sind jene, die „Nein, man derlei nur mehr selten Absagen einem wie Piraten. einem schon beimsich Check-In in Wien das weiß und – dafür müssen die Handelsangestellten Einich nicht Dauergewählte madig machen, weilmitsieEn- willbrenner es auchistnicht währendHotel der gesamten Adventzeit das schon einmaloder dortWeihnachtsmann-Hauben waren und (natürlich) nurde- wissen“ gelsflügel Kostümfruchteten „Männer schlechte Erfahrungen gemacht haben. korieren. Obwohl – lustig wäre es, wenn alle nichts. gehen als FrauBAWAG-Kundenbetreuer aus Solidarität mit en“. Wir zwängten Besonders unangenehm sind sie in Transfer- Schießlich griffen wir zur Selbsthilfe: wir ihrem Ex-Generaldirektor am Faschingdiens- einst einen Freund in eine blonde Langhaarbussen – da ist man ihnen und ihren Aus- hatten drei Tage in Montecatini Terme tag in Sträflingskleidung erscheinen würden perücke, eine violette blickdichte Strumpfführungen über die Nachteile der gewählten gewohnt, einem Badeort in der Nähe von oder Anlageberater zumindest einmal im Jahr hose und einen gleichfarbigen Minirock – Destination sowie die Unzulänglichkeiten Florenz – nett, aber ohne spektakuläre „garantiertlokalen kapitalgesicherten“ er hatte schönere Beine als alle Frauen, die derihre jeweiligen BevölkerungFonds übermit Bauwerke. Als wir nach Pisa weiterfuhren langen Pinocchio-Nasen anpreisen müssten. wir an diesem Abend sahen. Seinem Freund einen längeren Zeitraum ausgeliefert. Revan- und die Dame während der Busfahrt wieder Der Fasching beginnt eigentlich am 11. verpassten wir ein etwas konservativeres chieren kann man sich – sofern man heraus- mit ihrem Ich weiß was, was Ihr nicht wisstNovember, dann von Hotel der WeihnachtsOutfit – mitfragte einersie rabenschwarzen Perücke gefunden hat,wird in welchem der/die Spiel anfing, einer der Mitreisenzeit unterbrochen und bricht am Silvester und ausgelatschen Ballerinas (Größe MiesmacherIn abzusteigen gedenkt – indem den, wie ihr die Kathedrale von Montecatini41) wieder richtig wasVortrages man daran erkennt, gefallen erinnerte er frappant an die –Heiratsvermittman ihm im Zugeaus, seines zuraunt: hätte. Sie erstarrte von einer dass sich Touristen mit rosa Plüschhauben, lerin aus „Anatevka“ möglicherweise „Wissen Sie, ich bin ja nur froh, dass ich Kathedrale in Montecatini– hatte sie noch nielag dieim wieHotel Neujahrsschweinchen oder gehört. das aber an derdie roten Ansteckblume. nicht XY bin – dort sollaussehen, es vor kurNunnur begann ganze Reisegesell-Zu rosa und blau blinkenden Bunny-Ohren über den seriöseren Vergnügungen während des zem einen Ausbruch von amöbischer Ruhr schaft, Einzelheiten der fiktiven Kathedrale den Silvesterpfad in der Wiener Innenstadt Faschings zählen die Bälle. Ich ging einst gegeben haben ...“ Achten Sie nur darauf, zu erläutern – von den Kirchenfenstern über dass sich keine anderen Gäste des erwähnten eine des Heiligen Antonius bis zum zu drängen. mitStatue Freunden zum Steirerball, kaum Hotels in Hörweite Mariasich Magdalena darstelIn meiner Jugendbefinden. besuchte ich gerne Mas- Altargemälde, glauben, wiedas festlich das an und für sich soll.nüchterne Unsere Besserwisserin war sprachkenbälle. Wie überall gab es hier Modetrends: leneher Austria Center präsentieren Noch lästiger sind die„Koa kulturbeflissenen – wie Für hatteeinige ihr das nur entgehen können? Als alle Radiosender Hiatamadl“ zum loskann. Verwirrung sorgte ich mit BesserwisserInnen. Sie verfügen ein Hektisch blätterte sie man in ihrem Reiseführer Winter-Hit ausriefen, war das über beliebteste der Frage, weshalb als Hauptdekoration enormes Wissen (bzw. einen dicken Kultur- – umein nähere Kostüm „Hiatamadl“ oder „Hiatabua“ Bild Informationen vom Dachsteinüber vondas der geheimoberösterreiseführer) die Knickerbocker, Sehenswürdigkeiten Bauwerk zu verwendet suchen. Fürhatte den Rest Lederhoseüber oder blauder oder nisvolle reichischen Seite (meine Urlaubsregion und streichen das bei Reise hattenist, wirdass unsere RuheBild – sobald rot kariertes Hemd, Trachtenhut. Die jeder Stutzen derVermutung dieses auch sie beim Gelegenheit heraus, leicht indem zusiebeschaffen einen nachund begann, sichOberösterreicher über eine Sehenswürdigkeit zu und Bergschuhe, Ball der und der SalzburJahreszahlen oder Namen von Baumeister- verbreitern, seufzte irgendjemand dramatisch bequem, die Stutzen vielleicht ein bisschen ger hängt). Bei der Tombola gewann ich eine Innen und MalerInnen fragen, die sie selbst „aber das ist nichts gegen die Kathedrale von warm, dafür schützten die „Goiserer“ vor Sechserpackung steirisches Bier, welches natürlich wissen, und einen dann entspre- Montecatini Terme“ und alle anderen fielen allfälligem Glatteis ebenso wie vor tanzpart- mir mein Tischherr abschmeichelte, ich ging chend aufklären. Besonders unangenehm mit Lobpreisungen ein. Wie wir es schafften, nerlichen Fehltritten. Ein Jahr später gab es mit seinem Gewinn (eine Flasche Möbelsind diese ZeitgenossInnen auf Gruppen- dabei ernst zu bleiben, weiß ich nicht mehr, eine Neuverfilmung der „Drei Musketiere“, politur und drei orange Plastik-Gerbera) reisen – dort hat man sie eine ganze Woche ebensowenig, wann die gute Frau merkte, ganze Heerscharen nach Dieser Preishatten gehört zu dem amnun Hals.tummelten Vor einigensich Jahren verschwor sich dass wir Hause. sie auf der Schaufel – möglivon edlen Kämpfern, alle mit den gleichen Nützlichsten was ich jemals bei einem Ball während einer Toskanarundfahrt die gesamte cherweise sucht sie auch heute noch nach der Plastikdegen bewaffnet, alle mit weißen gewonnen habe, ex aequo mit einer SammGruppe gegen eine Mitreisende, die uns Kathedrale. Rüschenblusen. Prinzessinaus Dia- lung verschiedenster Gels gegen Muskelkaschon seit Tagen Die mit selige Informationen na hatte diese glücklicherweise einige Jahre ter und einer Tube vom „Ball ihrem Reiseführer nervte („ich glaube diese Jahre später traf ichSelbstbräuner eine der damaligen zuvor zum Modetrend erhoben. Ich hatte mir des Sports“ und weit vor der Straßenkarte Fresken sind aus dem Jahre 1496 oder irre Mitreisenden zufällig und ihr erster Satz war aus rosa Tüll vonja,Bosnien-Herzegowina Gewinn icheinen michUmhang da?“ – „Wissen Sie, mit für schwarzem welchen „Ach damals haben wir die(mein Kathedrale Kreuz genäht, dazu trug ich einen regenboam Kaffeesiederball). Palast dieses Gemälde ursprünglich gemalt von Montecatini Terme gesehen!“. Und wir genfarbenen Hut,zwar der immer, von einem Kostüm wurde? Man glaubt es war für lachten herzlich …der Blattlinie verzichtet die Autorin auf die ge(Anm.d.Red.: Entgegen denalsPalazzo Pitti, aber in Wirklichkeit ...) –war schlechtergerechte Formulierung ihres Textes) „gestiefelter Kater“ übrig geblieben LITERATUR Palliative Pflegeüberleitung Koordinierte Pflege von Menschen mit terminalen Erkrankungen Demenzgerechte Pflege und Betreuung Pflege und Betreuung Kommunikation und Lebensraumgestaltung Martina Henkelmann Huber 2010, 299 Seiten ISBN 978-3-456-84858-7 Rudolf Öhlinger/ Remo Schneider/ Günter Dorfmeister Neuer wissenschaftlicher Verlag 2010 ISBN 978-3-7083-0707-7 Die Pflege von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zu koordinieren ist Aufgabe der palliativen Pflegeüberleitung. Menschen mit schweren und terminalen Krankheiten tauchen immer wieder in der Pflegeüberleitung auf. Darunter gibt es eine Anzahl von Pflegeüberleitungen, die sich durch den Zeitaufwand, die Emotionalität, die Komplexität und rasche Veränderbarkeit sowie durch seltene und spezifische medizinische und pflegerische Probleme auszeichnen. Pflegeüberleitung ist eine Überleitung von einem Pflegesetting in ein anderes. Um diese Leistung erbringen zu können, braucht es Wissen darum, wie Pflegeorganisationen in den unterschiedlichen Settings organisiert sind und wie die finanziellen Rahmenbedingungen gestaltet sind. Die Lebenserwartung der österreichischen Bevölkerung hat sich wie in allen Ländern der EU in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Diese Entwicklng wird sich zukünftig fortsetzen. Die erfreuliche Tatsache, dass Menschen immer älter werden, stellt allerdings für das Gesundheits- und Sozialsystem eine große Herausforderung dar. So erhöht sich unter anderem mit dem Anstieg der Lebenserwartung das Risiko, dass ältere Menschen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten zu Unterstützen sind und/ oder an Demenz erkranken. Derzeit sind viele Betreuungs- und Pflegeangebote auf geistig gesunde und urteilsfähige betagte Menschen ausgerichtet. Es ist daher notwendig, das Angebot entsprechend den spezifischen Bedürfnissen von Menschen mit Demenz zu erweitern. Es müssen Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen mit geschulten MitarbeiterInnen sowie adäquate Strukturen und Angebote geschaffen werden. Hierbei geht es nicht nur um medizinisch-therapeutische Leistungen. Pflegemanagement als Beruf Anforderungen und Aufgaben leitender Pflegekräfte im Krankenhaus Modelle und Theorien in der Pflege Norbert Lieb Kohlhammer 2010, 178 Seiten ISBN 978-3-17-021208-4 Silvia Neumann-Ponesch facultas.wuv 2011, 305 Seiten ISBN 978-3-7089-0546-4 Infolge gravierender Umbrüche in der Krankenhausumgebung und damit einhergehender struktureller Veränderungen der Krankenhausorganisationen werden leitende Pflegekräfte in Krankenanstalten zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass von ihnen ständige Anpassungsleistungen gefordert werden. Insbesondere erfahren die Managementforderungen und –aufgaben bei der erfolgreichen Beraufsausübung als pflegerische Führungskraft eine erhebliche Bedeutungszunahme. Deswegen sind Krankenanstalten mehr denn je darauf angewiesen, dass PflegemanagerInnen mit einem hohen Potential rekrutiert bzw. entwickelt werden. Das Buch liefert einen umfassenden, praxisorientierten Überblick über die Möglichkeiten der Gestaltung und Steuerung pflegerischer Versorgungseinheiten im Krankenhaus. Es befasst sich speziell mit dem Berufsbild leitender Pflegekräfte in Krankenanstalten, eines Fachbereichs bzw einer Funktionseinheit. In der Pflegewissenschaft, die versucht, genuin pflegespezifische Modelle und Herangehensweisen zu erarbeiten, ist die Beschäftigung mit theoretischen Ansätzen Grundlage und Bestandteil jeder Ausbildung. Das vorliegende Buch fürht in einem ersten Teil in die Terminologie und theoretische Denkweise der Pflegewissenschaft ein und gibg einen guten Überblick über die Geschichte, zentrale Vorstellungen sowie über die wichtigsten Pflegemodelle und ihre Klassifikation. In einem zweiten Teil wird auf der Basis ausgewählter Beispiele die Umsetzung des theoretischen Denkens in der Pflege illustriert und in unterschiedlichen Kontexten dargestellt. Der übersichtliche Aufbau und die klare Strukturierung machen den Band zu einem wertvollen Studienbuch und Begleiter in der Praxis. Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz Nebenwirkung Gesundheit Pflegeforschung kennenlernen Elemente und Basiswissen für die Grundausbildung Hanna Mayer facultas.wuv 2011, 223 Seiten ISBN 978-3-7089-0669-0 Durch das neue Gesundheits- und Krankenpflegegesetz von 1997 sind die Grundlagen der Pflegewissenschaft und –forschung Bestandteil der Ausbildung in der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege geworden. Dieser Schritt wirkt etwas ungewöhnlich, und man könnte fragen, ob man damit etwas, was in jeder anderen Disziplin universitäre Aufgabe ist – nämlich Wissenschaft und Forschung – in einen Bereich hineinverlagert, in den es nicht gehört. Diese Frage ist berechtigt. Aus Sicht der Autorin ist eine Einführung in die Pflegewissenschaft eine sinnvolle und notwendige Bereicherung der Grundausbildung. Im Kontext der Professionalisierung der Pflege sollten sich alle Pflegenden mit dieser Thematik auseinandersetzen. Es sollen in den Grundlagen der Pflegewissenschaft und Pflegeforschung gewährleistet werden, dass SchülerInnen einen Einblick erhalten und „primär Verständnis für Pflege als Wissenschaft geweckt wird“, so die Autorin. www.oegkv.at Cornelia Schneider Huber 2011, 217 Seiten Gesundheit als Nebenwirkung eines guten Personalmanagements nutzt dem Betrieb und den MitarbeiterInnen gleichermaßen. Diese Einführung informiert fundiert über verbindliche Standards in der betrieblichen Gesundheitsförderung, ohne in bürokratischen Details zu versinken. Anhand vieler Beispiele erhalten sie Einblick in die möglichen und lohnenden Verknüpfungen von Arbeit und Gesundheit. Profitieren sie dabei vom Erfolg, aber auch von den Fehlern anderer. Darüber hinaus liefert das Buch Informationen, wie sie an das Thema Gesundheit und Arbeit mit neuen Ideen herangehen; wie schon vorhandene Personalentwicklungsmaßnahmen zur Gesundheitsförderung genutzt werden können, sowie wie nachhaltige Strukturen im betrieblichen Gesundheitsmanagement geschaffen werden können. Berichte und Tipps aus der Praxis erleichtert es den LeserInnen, ihr betriebliches Gesundheitsmanagement pragmatisch, anregend und effektiv zu gestalten. ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 31 BILDUNG Veranstaltungen des ÖGKV-LV Kärnten Aromapflege im Gesundheits-, Krankenpflegeund Intensivpflegedienst - Einführungsseminar 7.-8. März 2011 9.00 bis 17.00 Uhr Wiedereinstieg in die Gesundheits- und Krankenpflege - Grundlagen 23. - 25. März 2011 Die Pflegegeldeinstufung durch den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege ein Trainingsseminar 31. März bis 1. April 2011 9.00 bis 16.00 Uhr Gelassenheit beginnt im Kopf 5. April 2011 9.00 bis 17.00 Uhr Verranstaltungen ÖGKV-LV Vorarlberg Das novellierte Heimaufenthaltsgesetz 14. April 2011 19.00 bis 20.30 Uhr Pflegeheim Lustenauerstraße 6850 Dornbirn Fortbildung Reanimation 15. März 2011 19.00 bis 21.00 Uhr Reha-Klinik Montafon Unterdorfstraße 20 6780 Schruns Keine Angst vor dem Kanülenwechsel 1. April 2011 17.30 bis 19.30 Uhr Sozialzentrum 6822 Satteins, Oberndorf 15 Veranstaltungen des ÖGKVBundesverbands 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/ IIe Weiterbildung Validation nach Naomi Feil Level 1 März 2011 – März 2012 Details zu Inhalt und Anmeldung finden Sie auf www.oegkv.at Verranstaltungen ÖGKV-LV Steiermark Akademie für Gesundheitsberufe 8021 Graz, Nothelferweg 20 Refresher für Führungskräfte der mittleren Führungsebene - Modul 1 28. März bis 1. April 2011 Ambulanz aktuell Zwei Fortbildungstage, auch einzeln buchbar 4.-5. April 2011 Fortbildungsmodule für PflegehelferInnen in der täglichen Arbeit mit geriatrischen PatientInnen im Krankenhaus und Pflegeheim - Modul 2 11.-13. April 2011 Weiterbildung Wundmanagement nach §64 GuKG Details und Termine finden Sie auf www.wfi.ch Wiedereinstieg in die Gesundheits- und Krankenpflege – Grundlagen Kooperation des ÖGKV und dem Bildungszentrum für Gesundheit und Pflege der VHS Simmering Jänner bis Mai 2011 Details zu Terminen und Kursinhalten finden Sie auf www.oegkv.at Informationen zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie bei der VHS Simmering: www.vhs.at/bz.html Das Heimauftenthaltsgesetz, juristischer Upgrade für Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege 16. März 2011 9.00 bis 14.00 Uhr EKG und Reanimationsfortbildung für diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal 28. März bis 1. April 2011 Akademie für Fort- und Sonderausbildung am AKH Wien 19. Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegekongress Gepflegte Profession - die Pflege geht ihren Weg im intra- und extramuralen Handlungsfeld 23. bis 25. Mai 2011 Kongress Innsbruck Hygiene Fortbildungstage 2011 12. bis 13. September 2011 Europahaus Wien 32 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 Veranstaltungen International 15. Internationales Seminar Palliativbetreuung von Tumorkranken 28.-30. April 2011 Karause Ittingen, CH-Warth/ Frauenfeld Kongress-Sekretariat deso Rorschacherstraße 150 CH-9006 St. Gallen T:+41 71/ 243 00 32 Fax: +41 71/ 245 6805 deso@oncoconferences.ch www.deso.oncoconferences.ch ICN Konferenz und CNR Nurses driving access, quality and health 2 - 8 May 2011 Valetta, Malta 5. Ostdeutscher Neonatologischer Pflegetag 10. Juni 2011 Ramada Hotel Dresden Wilhelm-Franke-Straße 90 D-01219 Dresden Bildungsinstitut Fachbereiche Gesundheitswesen B.F.G. T:+49 271/ 234 62 67 bfg.kray@t-online.de www.bfg-kray.de 14. Jahreskongress Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. 23. - 25. Juni 2011 Conention Center Hannover Deutsche Messe, Messegelände D-30521 Hannover Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. Glaubrechtstraße 7 D-35392 Gießen Deutschland congress@dgfw.de www.dgfw.de CALL for ABSTRACTS 11. internationaler wissenschaftlicher Kongress für Pflege- und Gesundheitspädagogik 1.-3. September 2011 Hochschule für Gesundheit, Bochum (D) Abstract Einreichfrist: 30. März 2011 CALL for ABSTRACTS 3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft 18. - 20. September 2011 Konzil Konstanz (D) Abstract Einreichfrist: 8. April 2011 www.3-laenderkonferenz.eu 7th European Congress on Violence in Clinical Psychiatry Challenges for care and treatment 19 - 22 October 2011 Clarion Congress Hotel Prague - Czech Republic www.oudconsultancy.nl www.oegkv.at STELLENMARKT Das LKH - Univ. Klinikum Graz, sucht für die Universitäre Palliativeinheit mit Juni 2011 eine/einen Stationsschwester / Stationspfleger Aufgaben / Ziele: Kompetente Pflege, Betreuung und Begleitung der PatientInnen Orientierung am Unternehmensleibild/Klinikumleitbild/Pflegeleitbild Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit Führen und Leiten der MitarbeiterInnen im Pflegedienst Anforderungen: Fachlich: Ausbildung im gehobenen Dienst für Gesundheitsund Krankenpflege Weiterbildung im mittleren Pflegemanagement erwünscht Weiterbildung in Palliative Care erwünscht Persönlich: Führungserfahrung (Leiten von Projekten, Arbeitsgruppen) Persönliche Stabilität und Ausdauer Gute Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit Durchsetzungsfähigkeit Hohe Einsatzbereitschaft Hohe persönliche und soziale Kompetenz Unser Angebot: Eine anspruchsvolle Aufgabe in einem sehr engagierten Team Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten Kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem oberen Pflegemanagement Nähere Auskünfte erhalten Sie von Pflegedirektorin DKKS Christa Tax, MSc Tel. 0316/385-12555. Wenn Sie Interesse an dieser Aufgabe haben, senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung bitte bis längstens 31. März 2011 an die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., LKH Univ – Klinikum Graz, Personalmanagement, 5 Auenbruggerplatz 1 , Tel.: 0316 / 385-13193 e – mail: bewerbungen@klinikum-graz.at www.oegkv.at ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 1/2011 33 STELLENMARKT Wien • Linz • Salzburg • Graz • Praha • Bratislava • Budapes t • Bucureşti • Zagreb Das St. Josef-Krankenhaus ist ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, das sich durch seine Patientenorientierung, seinen hohen medizinischen und pflegerischen Standard sowie seine angenehme Atmosphäre auszeichnet. Wir unterstützen dieses renommierte Ordensspital im 13. Wiener Bezirk bei der Suche nach einem/einer Pflegedirektor/in Ihre Aufgaben • Mitverantwortung für die strategische Weiterentwicklung des Hauses und operative Umsetzung der Ziele • Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität und eines zukunftsorientierten Pflegemanagements • Personal- und Ressourcenmanagement für den Pflegebereich mit Führung von rund 200 Mitarbeitern/-innen • Förderung einer interprofessionellen, ressortübergreifenden Zusammenarbeit, bei der die Patientenorientierung im Mittelpunkt steht • Mitarbeit im Netzwerk der Pflegedirektoren/-innen der Vinzenz Gruppe und Verantwortung für die Umsetzung der vereinbarten Ziele Ihr Profil • Berechtigung zur Übernahme von Führungsaufgaben gem. GuKG bzw. abgeschlossene gleichgehaltene Ausbildungen an Fachhochschulen oder Universitäten • Mehrjährige Führungserfahrung sowie Managementkompetenzen, Kommunikationsstärke, Lösungsorientierung und ökonomisches Verantwortungsbewusstsein • Organisationsstärke und Kompetenz im Qualitätsmanagement sowie Teamorientierung • Führungspersönlichkeit mit dem Willen, Veränderungen mitzugestalten • Partizipativer Führungsstil, gelebte Werteorientierung und hohe soziale Kompetenz Wenn Ihnen Qualität und Werte in Ihrem Beruf wichtig sind, dann freuen wir uns auf Ihre Online-Bewerbung unter www.iventa.at oder Ihre schriftliche Bewerbung, die Sie bitte unter Angabe der Ref.-Nr. 51607PZ und evtl. Sperrvermerke an unsere Beraterin Frau Mag. Isabella Döberl richten. IVENTA Management Consulting 1071 Wien, Neubaugasse 36, isabella.doeberl@iventa.at, Tel.: 01/523 49 44-937 CaSa Leben im Alter ist eine gemeinsame Initiative der Caritas der Erzdiözese Wien und der Stiftung Liebenau. Wir besetzen für unser Seniorenhaus Waldkloster in Wien Favoriten, eine Einrichtung für 74 ältere und pflegebedürftige Menschen, folgende Stellen: Das renommierte Privatkrankenhaus Rudolfinerhaus Betriebs GmbH sucht DGKS/P für den Zentral-OP mit Vollzeitverpflichtung (40 Std./Woche) und DGKS/P für die Zentrale Sterilgutversorgung mit Teilzeitverpflichtung (20 Std./Woche) Wir bieten eine Atmosphäre, in der Sie engagiert, innovativ, individuell und umfassend pflegen und assistieren können. Wir setzen hohe soziale und fachliche Kompetenz, wertschätzende Umgangsformen, ein ausgeprägtes Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein sowie die Sonderausbildung für Pflege im OP bzw. Weiterbildung Sterilgutversorgung/Teil 3 (für die Stelle in der Z-Steri) und Berufserfahrung voraus. Bei Interesse richten Sie Ihre Bewerbung bitte an: Rudolfinerhaus BetriebsGmbH, Pflegedirektion, Billrothstraße 78, 1190 Wien E-Mail: r.deutsch-hohberg@rudolfinerhaus.at www.rudolfinerhaus.at 34 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011 › Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger (inklusive Vertretung der Wohnbereichsleitung bei deren Abwesenheit) › Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger › AltenfachpflegerIn/PflegehelferIn Als MitarbeiterIn unseres Betreuungsteams ermöglichen Sie unseren BewohnerInnen ein würdevolles Leben im Alter unter Berücksichtigung persönlicher Wünsche und Anliegen. Wir erwarten: • abgeschlossene und in Österreich anerkannte Berufsausbildung • gute Kenntnisse über Pflegeprozess und -dokumentation • vorzugsweise praktische Berufserfahrungen im geriatrischen Bereich und Interesse an Validation (Validationsausbildung wird angeboten) • Freude an der Arbeit mit alten Menschen • Eigenverantwortung und Eigeninitiative • Flexibilität: Sonn- und Feiertagsdienste, Nachtdienste Wir bieten: • Mitarbeit in einem engagierten Team • Fort- und Weiterbildung • kollektivvertragliche Entlohnung • Kindergarten im Haus • befristete Wohnmöglichkeit zum Start Für nähere Informationen steht Ihnen unsere Stv. Pflegedienstleitung Frau Mijatovic, Tel.: 01/6043573 zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung: Waldkloster, CaSa Leben im Alter z.H. Fr. Marica Mijatovic, Waldg. 25, 1100 Wien, personal.waldkloster@casa.or.at www.oegkv.at Praktikum im Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband ÖGKV Bundessekretariat Wien im Gesundheits- und Sozialbereich, Wir bieten Studierenden der Pflegewissenschaften bzw. der Gesundheits- und Krankenpflege die Möglichkeit eines Praktikums. Sie lernen praxisnah die fachspezifische und berufspolitische Arbeit eines Bundesweit aktiven Berufsverbands kennen. Sie unterstützen uns bei unserem Mitgliederservice, arbeiten bei der Produktion unserer Montatszeitung mit und beteiligen sich bei der Planung und Durchführung von unseren Fortbildungsveranstaltungen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über ihre Bewerbung an: denn erfolgreiche MitarbeiterInnen sind unsere Philosophie! Setzen Sie noc h heute Ihren ersten Sc hritt und besuc hen Sie unsere Homepage! Wir freuen uns auf Ihre Bew erbung! flexwork Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung GmbH 1020 Wien, Nordbahnstraße 36/Stg. 2/1. Stoc k pflege@flexwork.at www.flexwork.at ÖGKV-Bundessekretariat Wilhelminenstraße 91/IIe 1160 Wien Ein Unternehmen des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds office@oegkv.at / T:+43 1/ 478 27 10 – 11 ✄ Ja, flexwork - Ihr Weg zum Job mit Zukunft Bitte in Blockbuchstaben ausfüllen. Danke! ich erkläre meinen Beitritt zum Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband Mitgliedsbeitrag (Stand 2011) qGehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegehilfe qSchülerIn/ StudentIn (bis zum vollendeten 27. Lebensjahr) Online-Beitritt unter www. oegkv.at voraussichtlicher Abschluss: Fax: 01/478 27 10-9 An den Österreichischen Gesundheitsund Krankenpflegeverband Wilhelminenstraße 91/IIe 1160 Wien EUR EUR 69,– 14,– Jahr: ........................... Monat: ......................................... qAnschlussmitglieder (bei gleichem Hauptwohnsitz)/ PensionistInnen EUR 34,50 qSonstige Gesundheitsberufe EUR 69,– qAußerordentliches Mitglied EUR 69,– Ich verpflichte mich den Mitgliedsbeitrag innerhalb von 8 Wochen zu entrichten und etwaige Adressänderungen umgehend dem ÖGKV-Bundessekretariat bekannt zu geben. Titel/Name......................................................................... Vorname.............................................................. Geburtsdatum.............................. Straße/Nr......................................................................................................................... Telefon.......................................................................... PLZ/Wohnort.................................................................................................................... E-Mail............................................................................ Name und Adresse der Dienststelle...................................................................................................................................................................... ÖGKV-Landesverband (entweder Landesverband des Dienstortes oder des Wohnortes, siehe ÖGKV-Statuten § 8 Abs.5):............................................................................. Gewünschte Einzahlungsart des Mitgliedsbeitrages: qZahlschein qBankeinzug Konto-Nr. Kreditinstitut BLZ Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch Lastschriften Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos mittels Einzug einzuziehen. Damit ist auch mein/unser kontoführendes Kreditinstitut ermächtigt, die Einzüge einzulösen, wobei für diese keine Verpflichtung zur Einlösung besteht, insbesondere dann, wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist. Ich/Wir habe(n) das Recht, innerhalb von acht Wochen ab Abbuchungstag ohne Angabe von Gründen die Rückbuchung bei meinem/unserem Kreditinstitut zu veranlassen. Das reinste Hydrodepot Ideal-feuchtes Wundheil-Klima mit octenilin® Wundgel ctenilin ® octenilin® Wundgel – zuverlässige Wundbefeuchtung mit heilungsfördernder Wirkung • zur verträglichen, schmerzfreien Wundreinigung NEU • verhindert Bakterienwachstum mit Octenidin • löst selbst hartnäckige Wundbeläge • hält die Wunde feucht und fördert den Heilungsprozess • farblos und geruchsabsorbierend Schülke & Mayr Ges.m.b.H Seidengasse 9 | 1070 Wien, Österreich Telefon (+43) 1 - 523 25 01- 0 | Telefax (+43) 1 - 523 25 01- 60 www.schuelke.com | office.austria@schuelke.com ANZ_octenilin_schwamm_210x297.indd 1 Schülke & Mayr GmbH 22840 Norderstedt Telefon (+49) 40 - 521 00-0 | Telefax (+49) 40 - 521 00-318 www.schuelke.com | mail@schuelke.com P.b.b.; Erscheinungsort: Wien 08.08.2008 10:13:50 Uhr Verlagspostamt: 1160 Wien; Zulassungsnummer: GZ 02Z031181M WENN UNZUSTELLBAR, BITTE ZURÜCK AN DEN ÖGKV! Wilhelminenstraße 91 / IIe, 1160 Wien. Ein Ersuchen des Verlages an den Briefträger: Nicht nachsenden! Falls Sie diese Zeitschrift nicht zustellen können, teilen Sie uns bitte hier den Grund und gegebenenfalls die neue oder richtige Anschrift mit: Straße/Gasse Postleitzahl Haus-Nr. Stiege Stock Tür Ort Besten Dank!