österreichische pflegezeitschrift

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österreichische pflegezeitschrift
ÖSTERREICHISCHE
PFLEGEZEITSCHRIFT
NR. 3
2011
64. Jahrgang
ISSN 2071-1042
Pflege im Zentrum
Zeitschrift des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes
ÖSTERREICHISCHER
GESUNDHEITS- UND
KRANKENPFLEGEVERBAND
Bachelor Studium
Advanced Nursing Practice
NEU: Lehrgang
Krankenhaushygiene
FH Lehrgang zur Akademischen
Hygienefachkraft
Start: Oktober 2011
www.fh-krems.ac.at
openhouse
26. März 20
11
INHALT
Adressen, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Hauptversammlung des LV Niederösterreich mit hochkarätiger Besetzung
Michaela Schaller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Ältere Gesellschaft Österreichs
Katrin Stimnicker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Gesundheitsberatung von PatientInnen in der Pflege
Roswitha Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Grundlagen der Qualitätsentwicklung in der Pflege
Klaus Wingenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Die Bedeutung der Arteria iliaca interna für die Dekubitusentstehung durch Ischämie
Norbert Fortner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Breast Care Nurse – eine notwendige Qualifizierung auch für Österreich
Marion Habersack und Christa Lohrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Belastungen pflegender Angehöriger von Demenzerkrankten in Tirol
Anita Mair und Roswitha Mayer-Kleiner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Bildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Stellenmarkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
www.oegkv.at
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
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ADRESSEN
PRÄSIDIUM & BUNDESVORSTAND
NATIONALE NETZWERKE
Präsidentin: Ursula Frohner. ursula.frohner@oegkv.at
1. Vizepräsidentin: Mag. Marianne Raiger. marianne.raiger@oegkv.at
2. Vizepräsidentin: Katrin Stimnicker BSc. katrin.stimnicker@oegkv.at
Finanzreferent: Horst Muhr. horst.muhr@oegkv.at
Stv. Finanzreferentin: Maria Kulmer. maria.kulmer@oegkv.at
Schriftführer: Leopold Weißengruber MSc. leopold.weissengruber@oegkv.at
Stv. Schriftführer: Albert Kristler. albert.kristler@oegkv.at
ANDA – PflegedirektorInnen Österreichs:
Mag. Karl Schwaiger. karl.schwaiger@oegkv.at
Weitere gewählte Mitglieder des Bundesvorstandes:
Walter Böhm. walter.boehm@oegkv.at
Brigitte Lagler MSc. brigitte.lagler@oegkv.at
Robert Em, MSc. robert.em@oegkv.at
Revisor: Manfred Aigner. manfred.aigner@oegkv.at
Revisorin: Eva Rosinsky. eva.rosinsky@oegkv.at
INTERNATIONALE VERNETZUNG
European Federation of Nurses Associations EFN:
Katrin Stimnicker BSc. katrin.stimnicker@oegkv.at
European Forum of National Nursing and Midwifey Associations EFNNMA:
MMag. Dr. Elisabeth Rappold. elisabeth.rappold@oegkv.at
International Council of Nurses ICN:
Katrin Stimnicker BSc. katrin.stimnicker@oegkv.at
Internationale Klassifikation für Pflegepraxis ICNP®:
Franziska Perhab. franziska.perhab@oegkv.at
Weltgesundheitsorganisation WHO:
MMag. Dr. Elisabeth. Rappold. elisabeth.rappold@oegkv.at
GESCHÄFTSSTELLE BUNDESVERBAND
BUNDESVORSTAND: LANDESVERBÄNDE
Burgenland: Robert Knauer. robert.knauer@oegkv.at
Kärnten: Albert Kristler. albert.kristler@oegkv.at
Niederösterreich: Michaela Schaller. michaela.schaller@oegkv.at
Oberösterreich: Horst Muhr. horst.muhr@oegkv.at
Salzburg: Peter Fleissner. peter.fleissner@oegkv.at
Steiermark: Cäcilia Petek, Bakk. phil. caecilia.petek@oegkv.at
Tirol: Mag. Thomas Strickner. thomas.strickner@oegkv.at
Vorarlberg: Beate Halbeisen. beate.halbeisen@oegkv.at
Wien: Brigitte Lagler MSc. brigitte.lagler@oegkv.at
BUNDESVORSTAND: ARBEITSGEMEINSCHAFTEN
ARGE Endoskopie: Edith Brandtner. edith.brandtner@oegkv.at
ARGE Pflege im OP: Marianne Knapp marianne.knapp@oegkv.at
ARGE Pflegedienstleitungen für stationäre geriatrische
Einrichtungen: Maria Theresia Radl. maria-theresia.radl@oegkv.at
ARGE PraxisanleiterInnen: Helga Schiner. helga.schiner@oegkv.at
ARGE PflegehelferInnen: Walter Böhm. walter.boehm@oegkv.at
ARGE LehrerInnen der Gesundheits- und Krankenpflege: Leopold Weißengruber MSc. leopold.weissengruber@oegkv.at
ARGE DirektorInnen von Gesundheits- und Krankenpflegeschulen
Österreichs: Eva-Maria Körner. eva-maria.koerner@oegkv.at
ARGE Freiberufliche Pflege: Gabriele.Wiederkehr. gabriele.wiederkehr@oegkv.at
ARGE Mobile Pflege: Robert Em, MSc. robert.em@oegkv.at
Gesellschaft der Pflegewissenschaft: Theresia Frauenlob, theresia.frauenlob@oegkv.at
Netzwerk Qualitätsmanagement: Gabriele Burggasser. gabriele.burggasser@oegkv.at
Wilhelminenstraße 91 /IIe, 1160 Wien, Telefon:+43 1/ 478 27 10
Fax:+43 1/ 478 27 10-9, office@oegkv.at, www.oegkv.at
Assistenz der Geschäftsführung
Mag. Harald Frisch, harald.frisch@oegkv.at
Fachsekretariat Gesundheits- und Krankenpflege,
Österreichische Pflegezeitschrift und Website
Mag. Bettina Surtmann, bettina.surtmann@oegkv.at
Mitgliederadministration
Angelika Honys, angelika.honys@oegkv.at
Bildungsadministration
Franziska Jank, bildung@oegkv.at
GESCHÄFTSSTELLEN LANDESVERBÄNDE
Burgenland: Gesundheitszentrum, Robert Graf Platz 2-3, 7000 Eisenstadt
Mobil: +43/ 664/ 141 64 16, office.bgld@oegkv.at
Kärnten: LKH Laas, Laas 39, 9640 Kötschach-Mauthen
Mobil: +43 676/73 35 379, office.ktn@oegkv.at
Niederösterreich: ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien
Mobil:+43 676/36 66 745, office.noe@oegkv.at
Oberösterreich: Petrinumstraße 12, 4040 Linz
Mobil:+43 676/720 56 86, office.ooe@oegkv.at
Salzburg: Steinerstraße 596, 5071 Wals
Mobil:+43 650/64 54 890, office.sbg@oegkv.at
Steiermark: Nothelferweg 20, 8021 Graz, Tel.:+43(0)316/57 71 51
Fax:+43 (0)316/ 57 71 51-4, office.stmk@oegkv.at
Tirol: Behaimstrasse 2, 6060 Hall in Tirol
Tel. & Fax:+43(0)5223/ 55 991, office.tirol@oegkv.at
Vorarlberg: Mühlgasse 5, 6833 Klaus
Tel.: +43 650/812 51 90, office.vlbg@oegkv.at
Wien: ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien
Tel.:+43 1/478 27 10, Fax:+43 1/478 27 10-9, office.wien@oegkv.at
IMPRESSUM
Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91 / IIe
Redaktion: Leitung: Ursula Frohner. Redaktionsteam: Martina Aichelburg-Rumerskirch MBA, Mag. Arabella Baraka, Monika Gugerell MSc, Univ.-Doz. Dr. Vlastimil Kozon
PhD., Eva Kürzl, Brigitte Lagler MSc, Dr. Cornelia Schneider, Mag. Bettina Surtmann
Wissenschaftliche Redaktion (Peer Review) Leitung: Univ.-Doz. Dr. Vlastimil Kozon PhD. Redaktionsteam: Univ.-Doz. Dr. Elfriede Fritz, Univ.-Prof. Dr. Christa Lohrmann,V.-Prof. Dr. Hanna Mayer, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Osterbrink, Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Seidl, Univ.-Prof. Dr. Christa Them
Koodinierende Redakteurin: Mag. Bettina Surtmann
Layout: Mag. Thomas Krismer
Alle: Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien, pflegezeitschrift@oegkv.at
Firmeninserate: Edith Klikovits, Thelemangasse 6/15, 1170 Wien, E-Mail: media@klikovits.at
Druck: Druckerei Sandler, Krummnußbaum 42, 3671 Marbach, www.sandler.at
Inseratenschluss: 1. des Vormonats; es gilt der Anzeigentarif 2011 / www.oegkv.at
Erscheinungsfolge: 10 Ausgaben im Jahr. Die Folgen 6-7 und 8-9 als Doppelnummern.
Bezug: Alle Mitglieder des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes und Abonnenten.
Abonnementpreis: (inklusive Versand) Jahres-Abo: Inland 30,– Euro / Ausland 37,50 Euro
Für den Inhalt zeichnet die Redaktion verantwortlich. Die Österreichische Pflegezeitschrift ist eine offene Plattform für Beiträge rund um das Thema Gesundheits- und
Krankenpflege. Die veröffentlichten Meinungen müssen deshalb nicht immer mit den Ansichten des ÖGKV bzw. der Redaktion übereinstimmen. Kürzungen von eingesandten
Manuskripten vorbehalten; die Redaktion ersucht um einen Hinweis, welche Manuskriptabschnitte aus Sicht des Autors nicht gekürzt werden dürfen. Eingesandte Manuskripte
werden nicht rückerstattet.
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ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
www.oegkv.at
MITGLIEDER
Information an die Mitglieder
Positive Bilanz im ÖGKV–Landesverband
Oberösterreich
Der ÖGKV-Landesverband Oberösterreich hat am 14. Jänner 2011
in Linz seine Hauptversammlung abgehalten. Landesvorsitzender
Horst Muhr legte einen positiven Rechenschaftsbericht vor. Insbesondere konnte er darstellen, dass die Umstrukturierungen zur
Kostensenkung in den vergangenen Jahren positiv verlaufen, und
nun abgeschlossen sind. Die Finanzreferentin Franziska Mauhardt,
Dipl. Pflegewirtin (FH) konnte das auch in ihrem Finanzbericht
anhand positiver Zahlen darstellen. Die Entlastung des gesamten
Landesvorstandes wurde einstimmig ausgesprochen.
Ein wichtiges Anliegen der Hauptversammlung war es, die Statutenänderung, welche durch die Erneuerung der Vereinsstatuten im
Bund notwendig wurde, umzusetzen. Es wurde darauf geachtet,
dass einerseits die Entscheidungsstrukturen möglichst einfach und
straff gestaltet werden und andererseits die Möglichkeit der Mitbestimmung für Mitglieder des ÖGKV sichergestellt ist.
Der ÖGKV-LV OÖ ist der erste Landesverband, welcher die neuen
Strukturen in seinen Statuten umsetzt.
Der Landesverband Oberösterreich steht auf finanziell sicheren
Beinen, und ist mit seinen erneuerten Strukturen für die weitere
positive Arbeit im Land Oberösterreich und auf Bundesebene gut
aufgestellt.
Leopold Weißengruber, Msc
ÖGKV-LV Oberösterreich
EKG und Reanimationsfortbildung für diplomierte
Gesundheits- und Krankenpflegepersonen
28.3. bis 1.4. 2011
Akademie für Fort- und Sonderausbildung am AKH Wien
Motto des International Council of Nurses (ICN) 2011
Das diesjährige ICN Motto lautet:
Die Gesundheitslücken schließen: Gleichberechtigte Pflege
für alle
ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGEVERBAND
Mitglied des International
Council
of Nurses – ICN seit 1933
Ursula Frohner
Präsidentin
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Angehörige der Pflegeberufe sind zunehmend mit Leistungsverdichtung und hohem Erwartungsdruck in ihrer Arbeitswelt konfrontiert.
Verkürzte Aufenthaltsdauer im Akutbereich mit Konsequenzen für
Pflegeintensität, sowie unzureichende Versorgungsstrukturen für
die vielfach eingeforderte Pflege zu Hause zeigt dringenden Handlungsbedarf. Neue Pflegeorganisation im Sinne von „Skill/ Grade
mix“ scheint hier die Lösung zu sein. Der Begriff „Skill mix“ beschreibt die Berufserfahrungen und individuellen Fähigkeiten der MitarbeiterInnen. Auf Ausbildungen und Zusatzqualifikationen nimmt
„Grademix“ Bezug. Versorgungsmodelle die den unterschiedlichsten
Lebensstilen der Menschen Rechnung tragen, sowie das Einbeziehen
ökonomische Gesichtspunkte, sind gefordert. Der gehobene Dienst für
Gesundheits- und Krankenpflege nimmt hier eine zentrale Position im
Prozess ein. Bedürfnis- und bedarfsgerechte Pflegesysteme im intraund extramuralen Bereich sind daher unter folgenden Gesichtspunkten
zu entwickeln:
– PatientInnen-, KlientInnen-, BewohnerInnenorientierung
– Einbeziehung der individuellen Lebensumwelt und sozialen Strukturen
– Umsetzung qualitativer Pflegeleistungen bei kompetenzorientierten
Einsatz von Personalressourcen
– Definition von Prozessen und Rollen in der Zusammenarbeit mit
anderen Gesundheits- und Sozialberufen
– Entwicklung von Konzepten und Instrumenten zur Arbeitsteilung
– Paradigmenwechsel und Kulturveränderung für den Bereich Pflege
fordern, gestalten und unterstützen
Der effektive „Skill/ Grade mix“ ist im Wesentlichen von organisatorischen Strukturen, der Festlegung homogener Kernaufgaben,
dem Umfang der Organisationseinheit und der entsprechenden Nutzung personeller Qualifikationen zu gestalten. Basis dafür sind entsprechende Ausbildungen und gesetzliche Rahmenbedingungen. Für
Angehörige der Pflegeberufe ist die aktive Teilnahme an diesen Veränderungsprozessen unumgänglich.
Ihre
19. Österreichischer Gesundheits- und
Krankenpflegekongress
Innsbruck, 23.-25. Mai 2011
Ursula Frohner
Präsidentin ÖGKV
Gepflegte Profession - die Pflege geht ihren
Weg im intra- und extramuralen
Handlungsfeld
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ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
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VERBAND/ARGEN
Hauptversammlung des LV Niederösterreich mit hochkarätiger Besetzung
gedanke immer wichtiger: „Was
nicht dokumentiert ist, ist nicht getan!“, argumentiert David Bayer.
Von Michaela Schaller
In der anschließenden Podiumsdiskussion kam die Notwendigkeit einer
schärferen Abgrenzung und Wahrnehmung der Verantwortung des
gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege ganz klar
zur Sprache. Durch die Möglichkeiten von Delegation und Subdelegation muss das pflegerische Tun und
Handeln entsprechend strukturiert
werden. Dieses Handeln zu begründen und nicht mehr auf der Basis
von Traditionen anzubieten, ist ein
Gebot der Stunde.
Die Schwierigkeiten, Gesundheitsund Krankenpflege als eine Denkweise, als Idee oder als Vorstellung
eines eigenständigen, interdisziplinären und wissenschaftsübergreifenden Fachgebietes darzustellen,
dürfen uns nicht daran hindern, genau das zu tun! Dass dieser Weg der
richtige ist, zeigt sich durch kooperatives Handeln von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis.
den und Probleme zu beseitigen.
Mag. Dr. Christian Gepart zeigte
die Komplexität der gegenwärtigen
gesetzlichen Strukturen auf. Um ein
juristisch einwandfreies Handeln der
Gesundheits- und Krankenpflege zu
gewährleisten, müssten Begriffe wie
Evidenced Based Nursing für die
Pflegekräfte zu nachvollziehbaren
Foto: ÖGKV
Die letzte Hauptversammlung des
ÖGKV Landesverbands Niederösterreich wurde im November
des vergangenen Jahres abgehalten. Gleichzeitig fand eine hochkarätig besetzte Informationsveranstaltung statt, für die kompetente ReferentInnen gewonnen
werden konnten.
vlnr: David Bayer. Mag. Marianne Kriegl. Mag. PhDr. Silvia Neumann-Ponesch, MAS. Michaela
Schaller, Landesvorsitzende ÖGKV-LV NÖ, Mag. Dr. Christian Gepart
Mag. Marianne Kriegl zeichnete
ein umfassendes Bild der gegenwärtigen und zukünftigen Pflegelandschaft seitens der beruflichen
Ausbildungsstruktur und den damit
zusammenhängenden Veränderungen im Berufsfeld Gesundheits- und
Krankenpflege. Skizziert wurden die
Unterschiede der verschiedenen
Qualifikationsstufen in den sich abzeichnenden Teilbereichen der akademisierten Pflege.
Mag. Dr. Silvia Neumann-Ponesch, MAS bot tiefe Einblicke in
die zu erwartende Auswirkung der
Akademisierung auf die Qualität von
Pflegeleistungen und die notwendige gesellschaftliche Mitwirkung.
Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung seien eine der Aufgaben
unserer Berufsgruppe um Lösungen
für die Probleme der Zukunft zu fin-
6
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
und lebbaren Strukturen gewandelt
werden.
David Bayer, DGKP rundete dieses
Bild mit einem Workshop zum Thema „rechtlich korrekte Formulierungen in der Pflegedokumentation“ ab.
Der Schwerpunkt in der Pflegedokumentation sei nicht mehr der Rapport. Durch die flächendeckende Implementierung der Pflegediagnostik
und Pflegeplanung entstünden neue
Anforderungen an die pflegerische
Verlaufsdokumentation. Zusätzlich
würde – ein gesamtgesellschaftliches Phänomen – der Sicherheits-
In der Hauptversammlung des
ÖGKV-Landesverbandes berichtete
Vorsitzende Michaela Schaller über
die beiden zurückliegenden Arbeitsjahre des Landesvorstandes. Die
Neuausrichtung des Landesverbandes und die Einbindung in die Arbeit
des Bundesvorstandes nahm entsprechend der vielfältigen Aufgaben
viel Vorbereitung in Anspruch. Informationsveranstaltungen in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen wurden ebenso durchgeführt
wie die Teilnahme an Kongressen,
Betreuung von Info-Ständen und
aktiven Gesprächen innerhalb unserer Interessensgruppen. Zwei Vorstandsmitglieder sind aktiv am Projekt Pflegegeldeinstufung beteiligt.
Zusätzlich wurden ausgewählte Projekte von Gesundheits- und Krankenpflegeschülern gefördert.
Michaela Schaller
Vorsitzende ÖGKV-Landesverband Niederösterreich
michaela.schaller@oegkv.at
www.oegkv.at
VERBAND/ARGEN
Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung des ÖGKV Landesverbands Kärnten
2. Mai 2011
14.00 bis ca. 16.00 Uhr
Congress Center Wörthersee
Hauptstraße 203
9210 Pörtschach am Wörthersee
Tagesordnung
Top 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Lan
desvorsitzenden
Top 2: Bericht des Landesvorsitzenden
Top 3: Anträge zur Tagesordnung
Top 4: Anträge an die Hauptversammlung
Top 5: Beratung und Beschlussfassung über die
gestellten Anträge
Top 6: Vorstellung der Mandatsprüfungskommissi
on und Wahlkommission
Top 7: Rechenschaftsbericht der Finanzreferentin
Top 8: Bericht der Kassaprüferin
Top 9: Antrag auf Entlastung des Vorstandes
Top 10: Bericht der Mandatsprüfungskommission
Top 11: Vorstellung der WahlkandidatInnen, mit
anschließender Wahl
Top 12: Verkündung des Wahlergebnisses durch
den Vorsitzenden der Wahlkommission
Top 13: Konstituierende Sitzung
Top 14: Bekanntgabe des Ergebnisses der
konstituierenden Sitzung
Top 15: Allfälliges
Top 16: Schlussworte der/ des neu gewählten
Landesvorsitzenden
Anträge an die Hauptversammlung sind bis 1. April
2011 schriftlich an den Landesverband Kärnten zu
richten.
Kontakt und Information
Albert Kristler
Vorsitzender ÖGKV-Landesverband Kärnten
Laas 39
9640 Kötschach/ Mauthen
Tel.: +43/ (0)676/ 733 53 79
office.ktn@oegkv.at
Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung des ÖGKV-Landesverbands Tirol
28. April 2011
ab 18.00 Uhr
Arbeitszentrum Verein W.I.R.
Behaimstraße 2/ 1. Stock
6060 Hall in Tirol
Tagesordnung
• Begrüßung durch den Landesvorsitzenden
• Tätigkeitsbericht des Landesvorstandes durch den Landesvorsitzenden
• Anträge an die Hauptversammlung
• Diskussion der an die Hauptversammlung gestellten Anträge und ggf. Beschlussfassung
• Bericht des Landesvorsitzenden/Landesvorstands zur aktuellen Tätigkeit (Kongressvorbereitungen)
• Rechenschaftsbericht durch die Finanzreferentin
• Bericht der Revisoren
• Entlastung des Vorstandes
• Allfälliges
• Schlussworte des Vorsitzenden
Anträge an die Hauptversammlung sind bis zum 31. März 2011 schriftlich an den Landesverband zu richten.
Kontakt und Information
Mag. Thomas Strickner
Vorsitzender ÖGKV-Landesverband Tirol
thomas.strickner@oegkv.at
www.oegkv.at
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
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VERBAND/ARGEN
Ältere Gesellschaft Österreichs
Von Katrin Stimnicker
Altersaufteilung und Prognosen
Laut Statistik Austria leben in Österreich per 1.1.2010 insgesamt 8.375.290
Menschen. Davon gehören 1.926.848
Menschen bereits zu den über Sechzigjährigen. Bis zum Jahr 2050 werden
es nach gängigen Bevölkerungsprognosen bereits drei Millionen sein.
Eine Aufteilung nach Altersgruppen
im Jahr 2010 ergibt, dass 1.256.735
Personen zwischen sechzig und fünf-
sterblichkeit ist um mehr als 75 Prozent
gesunken (vgl. Bundesministerium für
Gesundheit 2010). Die Kinderzahlen
schwanken seit den 1970er Jahren nur
gering und stehen im Moment in Österreich auf 1,4 Kindern pro Frau (vgl. Kytir
2009).
Demografische Prognosen sind zumindest für einen Zeitraum von mehreren
Jahrzehnten relativ sicher. Vor allem
die Prognoseunsicherheit im Bereich
undsiebzig Jahre alt sind, 624.989
zwischen fünfundsiebzig und neunzig
Jahre alt und 45.121 Menschen neunzig und mehr Jahre alt.
Betrachtet man die Aufteilung unter den
Geschlechtern so sind von den insgesamt 1.926.845 über Sechzigjährigen
1.096.951 Frauen und 829.894 davon
Männer (vgl. Statistik Austria 2010).
Der seit den 1980ziger Jahren beobachtete Trend einer kontinuierlichen
Verringerung der Lebenserwartungsdifferenz zwischen Frauen und Männern
lässt für die Zukunft eine ausgewogenere Geschlechterproportion zu als sie
heute ist (vgl. Kytir 2009)
der älteren Menschen hält sich sehr
gering, da der einzig wichtige demografische Einflussfaktor die Sterblichkeit
bleibt und sich demnach die Prognosen
relativ sicher gestalten lassen (vgl. Kytir
2009).
Die Zusammensetzung der Gesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts unterscheidet sich von der
Nachkriegszeit nicht zuletzt durch eine
andere Alterspyramide. In den 1950er
und 1960er Jahren waren 5-Kinderfamilien noch häufig, während ein Alter von
mehr als 75 Jahren eher die Ausnahme
war. Der medizinische Fortschritt begann sukzessive zu greifen. Noch 1960
lag die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen bei 4 Prozent, heute beträgt sie
weniger als 0,1 Prozent. Krankheiten
wie Tuberkulose, Typhus, masern oder
Lebenserwartung und
Bevölkerungsentwicklung
Die Chancen auf ein langes und gesundes Leben standen in Österreich noch
nie so gut wie heute. Laut Bundesministerium für Gesundheit, durfte 2009
ein neugeborenes Mädchen mit einer
Lebenserwartung von 82,9 und ein
neugeborener Junge mit 77,4 Jahren
rechnen. Die Lebenserwartung hat sich
in den letzten 30 Jahren um mehr als
acht Jahre erhöht und die Säuglings-
8
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
Ruhr wirkten zwar nur noch selten
tödlich, jedoch waren die älteren Jahrgänge des Jahres 1960 in den frühen
Jahren des 20. Jahrhunderts noch massiv durch diese Krankheiten verringert
worden. Vor allem waren sie durch die
beiden Weltkriege, Hungerjahre und
andere Kriegsfolgen in ihrer Lebenserwartung beeinträchtigt (vgl. Renoldner, 2010). Da ein langes Leben nicht
automatisch Krankheit, Abhängigkeit
und Isolation bedeutet sondern auch
bedeuten kann lange selbstständig zu
sein, generationenübergreifende Kontakte zu pflegen und alle verbleibenen
Fähigkeiten zu nutzen muss es auch
als Chance gedeutet werden. Natürlich
tritt mit zunehmenden Alter der Gesundheitsstatus als objektive Lagebedingung im Vergleich zu anderen Faktoren
in den Vordergrund. Sie ist aber sicher
nicht als Hauptkriterium zu deuten (vgl.
Amann 2000).
Kofi Annan betonte 1998, zu jener Zeit
UNO-Generalsekretär, dass ältere Menschen nicht nur Rechte haben weil sie
vielleicht bedürftig sind, sondern weil sie
gebraucht werden. Er stellte fest, dass
die gestiegene Lebenserwartung eine
große Errungenschaft des 20. Jahrhunderts ist. Wir sollten uns demnach verstärkt darum bemühen, aus diesem ein
Geschenk zu machen, damit es eine
der großen Errungenschaften des 21.
Jahrhunderts wird (vgl. Annan 1998).
Literatur
Amann, A. (2000) Ist ein neuer Sozialvertrag
denkbar? Überlegungen aus gerontologischer
Interessiertheit. In A. Amann Kurswechsel für das
Alter. (S.32-45). Wien Köln Weimar: Böhlau Verlag
Ges.m.b.H und Co.KG
Bundesministerium für Gesundheit (2010) Das
österreichische Gesundheitssystem. Zahlen-Daten-Fakten. Wien
Kytir, J. (2009) Demografische Entwicklung. In
Bundesministerium für Arbeit, Hochaltrigkeit in
Österreich. Eine Bestandsaufnahme (S. 41-68).
Wien: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz.
Renoldner, S. (2010) Alter ist leistbar. In Bundesminsiterium für Arbeit, Lebenssinn bleibt. Das Begleitbuch zum Film: “Und a jeds Leben is anders”
(S. 1-11). Wien: Bundesminsiterium für Arbeit,
Soziales und Konsumentenschutz Abteilung V/6,
Grundsatzangelegenheiten der Seniorinnen- und
Senioren-, Bevölkerungs- und Freiwilligenpolitik.
Statistik Austria (2010) Abgerufen am 25. Jänner
2011
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/
bevoelkerung/index.html
Katrin Stimnicker, BSc
2. Vizepräsidentin ÖGKV. Seit Oktober 2010 gewähltes Mitglied des
Präsidiums in der European Federation of Nurses Associations (EFN).
Referentin in der PatientInnen- und Pflegeombudsschaft Steiermark
katrin.stimnicker@oegkv.at
www.oegkv.at
Professionelle Versorgung
für die Pflege zu Hause!
Nicht selten kommt es vor, dass kurz
vor dem Wochenende pflegebedürftige Patienten aus dem
Krankenhaus entlassen werden und
ihre Angehörigen vor einer ihnen
unbekannten Situation stehen.
Einige Krankenhäuser haben hierfür
ein eigenes Entlassungsmanagement, welches sich um die dringendsten Fragen kümmert. Oft haben
die Angehörigen dann ein paar
Verordnungen für diverse Hilfsmittel
und Verbandsmaterial.
Doch was nun?
Wir
bieten Beratung indviduell auf den
Kunden zugeschnitten an.
Unsere Philosophie ist es dem Kunden das Leben zu erleichtern, da die
Pflege eines Patienten, oder der
eigene gesundheitliche Zustand oft
schon anstrengend genug sind,
ohne sich noch Sorgen über benötigte Produkte, deren Beschaffung
und Verrechnung machen zu müssen.
Wir kümmern uns um die Beratung,
ebenso um die Bewilligungen bei
den Krankenkassen, suchen Ihnen
das beste Preis-Leistungs-Verhältnis
bei Kaufinteresse, achten auf hohe
Qualität, liefern innerhalb von Wien
kostenfrei und dies so schnell wie
möglich.
An dieser Stelle gibt es leider oft
eine große Informationslücke. Viele
Leute wissen nicht, was sie brauchen, wo sie diese Dinge herbekommen und in den seltensten Fällen
wissen sie was sie über die Krankenkassen beziehen können oder privat
kaufen müssen.
Auch bei Sonderfällen bemühen wir
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NEU & AKTUELL
Gesundheitsberatung von PatientInnen
in der Pflege
Von Roswitha Engel
Im Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen ist für PatientInnen die Orientierung, Auswahl
und Planung von Handlungsschritten oft nicht mehr möglich,
sodass eine Unterstützung und
Ergänzung durch Beratung erfolgen muss. Hierbei handelt es sich
um eine geplante und auf einen
Beratungsanlass hin ausgerichtete pflegerelevante Beratung.
Keywords: Beratung, Gesundheitsberatung, Beratungsgrundsätze der
Pflege, Orientierung, klientInnenzentrierte Gesprächsführung.
Gesundheitsberatung hat zum Ziel
für PatientInnen die Bewältigung
von Problemsituationen oder den
(Wieder)Erwerb von Kompetenzen
zu ermöglichen. Diese betreffen
nicht nur den somatischen, sondern
oft auch den psychischen und den
sozialen Bereich. Begünstigend für
die Effizienz von Beratung in der
Pflege ist, dass Pflegepersonen
den PatientInnen in hoher Dichte
und Dauer begegnen. Vorteile für
Pflegepersonen sind nicht nur im
Aufbau der zwischenmenschlichen
Beziehung, sondern auch in den
Kenntnissen der allgemeinen Lebenssituation, der Ressourcen sowie Selbstpflegekompetenzen von
PatientInnen zu orten.
Zum Beratungsverständnis in der professionellen Pflege
Im vorliegenden Verständnis der
Verfasserin ist Beratung, einschließlich Gesundheitsberatung in der professionellen Pflege, eine prozessual
ablaufende Interaktion mit dem Ziel,
in Zusammenarbeit mit einzelnen
PatientInnen oder PatientInnengruppen Lösungen zu existierenden
oder drohenden Problemsituationen
zu erarbeiten. Es ist also ein auf
die Person (face-to-face) bezo-
10
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
gener Prozess der Entfaltung von
Ressourcen und Aufbau von Kompetenzen für die jeweilige Problembewältigung. In die Lösungserarbeitung werden zwei Aspekte integriert:
Beratung, die sich auf pflegerelevante Reaktionen von Krankheiten
bezieht (pathogenetisch-orientiert)
und (Gesundheits)Beratung, die
sich auf die Erhaltung und Gestaltung von Gesundheit konzentriert
(salutogenetisch-orientiert). Beides
kann dazu führen, Menschen ein
höheres Maß an Selbstbestimmung
für ihre Gesundheit zu ermöglichen.
Beratung in der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege ist
demnach nicht Teil von einzelnen
Pflegehandlungen im Sinne eines
alltagssprachlichen
Informierens,
Anleitens oder Sonstigem, sondern
die systematisch geplante, von
einem konkreten Beratungsbedarf
ausgehende eigenständige Beratungsleistung von Pflegepersonen.
Von der theoretischen Fundierung
her orientiert sich die Beratung, insbesondere Gesundheitsberatung in
der Pflege an einem umfassenden
Gesundheitsverständnis, das Gesundheit und Krankheit nicht als
Gegensätze betrachtet und die Leitsätze der Salutogenese integriert.
Die Beratungskommunikation und
-interaktion orientiert sich an den
Grundlagen der klientInnenzentrierten bzw personenzentrierten
Gesprächsführung. Darin wird die
zwischenmenschliche Beziehung zu
PatientInnen bzw KlientInnen durch
die Wirkkräfte der Empathie, Akzeptanz und Wertschätzung bestimmt.
Entsprechend der systemisch fundierten Beratung ist die grundsätzliche Ausrichtung des Beratungsablaufes ressourcen- und lösungsorientiert.
Ergänzend dazu verdeutlicht die
nachfolgende Darstellung jene Beratungsgrundsätze (Tab. 01), die
für die Konstruktion eines eigen-
ständigen Beratungsbegriffes in der
Gesundheits- und Krankenpflege
herangezogen werden können.
Nicht alle angeführten Grundsätze
sind explizite Ziele jedes einzelnen
Beratungsablaufes, sondern werden je nach individueller Problemsituation von PatientInnen als LeitPerspektive von Pflegepersonen in
die Beratung integriert (Anm. der
Verfasserin).
Beratungsgrundsätze in der Pflege
1. Ressourcenorientierung. Diese
geht davon aus, dass PatientInnen auch bei Existenz größtmöglicher
Selbstpflegedefizite
noch über Ressourcenpotenziale
verfügen (vgl. Sickendiek et al, S.
215- 217).
2. Lösungsorientierung.
Hauptaugenmerk wird auf eine gemeinsame Lösungsfindung gelegt. Im
Fokus der Beratungsarbeit steht
die „Lösungskonstruktion“ gegenüber einer „Problem-Rekonstruktion“ (Bamberger, S. 38).
3. Präventionsorientierung. Hierbei werden potenzielle pathogene
(krankmachende bzw pflegeproblemverursachende)
Faktoren
präventiv beeinflusst (vgl. Hurrelmann et al, 2010, S. 14).
4. G esundheitsförderungsorientierung. Hier werden individuelle
salutogene (gesunderhaltende)
Faktoren bestärkt (vgl. Altgeld &
Koli, S. 46-47).
5. Interaktionsorientierung.
Bedeutsam ist die Wirkkraft der
durch Empathie, Akzeptanz und
Wertschätzung getragenen zwischenmenschlichen Beziehung
(vgl. Tausch & Tausch, S. 29).
Sozialformen von PatientInnenberatung in der Pflege
Einzelberatung
Sie stellt die kleinste Sozialform der
Beratung dar und ist eine dyadische
Auseinandersetzung zwischen PatientInnen und Pflegepersonen. Im
Mittelpunkt steht die individuelle
und subjektive Erfahrung von PatientInnen mit der Problemsituation.
In diesem Kontext ist Beratung der
Versuch, individuell Erlebtes und im
Gespräch Dargebotenes, zu verstehen. Die Einzelberatung, welche
ihren Ursprung in der Psychotherawww.oegkv.at
NEU & AKTUELL
pie und der Sozialarbeit (Casework)
hat, ist eine klassische Sozialform in
der Beratung. Wenn in der Einzelberatung die individuelle Lebensund Problemsituation Gegenstand
der Beratung ist, so liegt die Bedeutung auch darin, Kontexte und Rahmenbedingungen für die Problemsituation mit zu berücksichtigen. Das
heißt, es werden auch familiäre bzw
soziale Hintergründe angesprochen.
Beispielsweise ist es für einen/eine
Patienten/Patientin mit künstlichem
Darmausgang (zB Colostomie, Ileostomie) zusätzlich zu individuellen
Problemsituationen von Bedeutung,
dass auch Angehörige bzw unmittelbare Bezugspersonen Kompetenzen in der Stomaversorgung
erwerben. Der Einsatz von Einzelberatung ist in Anlehnung nach SICKENDIEK (2008) unter folgenden
Umständen von Vorteil:
● Wenn PatientInnen Schwierigkeiten haben, sich weiteren Pflegepersonen oder Personen gegenüber zu öffnen, vor allem wenn
ihre Problemsituation als peinlich
empfunden wird. Dies ist der Fall
beispielsweise bei bestimmten
Formen der Inkontinenz (unwillkürlicher Harnabgang).
● Wenn die Problemsituation Konflikte oder allgemeine Schwierigkeiten im Umgang mit anderen
einschließt. Dies ist der Fall, wenn
beispielsweise die Selbstpflege
zu Hause nicht zur Gänze von
PatientInnen erfolgen kann und
Angehörige
Dependenzpflege
leisten.
● Wenn für PatientInnen die intensive Kommunikation mit Pflegepersonen von vorrangiger Bedeutung
ist und diese gezielt Hilfe von einer
Pflegeperson suchen. Dies ist der
Fall, wenn beispielsweise zuckerkranke PatientInnen über die Verabreichung von Insulininjektionen
und Diätvorgaben Informationen
benötigen.
● Wenn PatientInnen sich eine Beratungssituation wünschen, in der
jemand „ausschließlich für sie da
ist“. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise krebskranke PatientInnen eine Bezugsperson für die
krankheitsbedingten Belastungen
suchen und durch spezifische
Zuwendung in Form von Gespräwww.oegkv.at
chen Entlastung finden. Der Interaktion zwischen PatientInnen und
Pflegeperson kommt in der Einzelberatung große Bedeutung zu
(vgl. Sickendiek et al, S. 95-100).
Gruppenberatung
Wenn eine bestimmte Anzahl von
PatientInnen über einen gewissen
Zeitraum zusammentreffen, um sich
in direkter Interaktion über eine bestimmte Problemsituation auseinander zu setzen, spricht man von
Gruppenberatung.
Diese Form nützt Kommunikationsweisen, Einstellungen, Kenntnisse
und Erfahrungen aller teilnehmenden PatientInnen untereinander.
Aufgaben bzw. Probleme werden in
Gruppen oftmals effizienter gelöst
als von einer gleichen Anzahl an Einzelpersonen. Nach SICKENDIEK et
al (2008) sind konkret folgende Vorteile zu nennen:
●B
elastungen
werden
leichter
akzeptiert, wenn auch andere
PatientInnen als gleich betroffen
wahrgenommen werden können;
●u
nangenehme oder tabuisierte
Themen können in einer Gruppe
leichter angesprochen werden;
●e
igene und fremde Problemlösungsvarianten können gemeinsam reflektiert werden und für
den Lernprozess genützt werden;
Erfahrungen in der Erprobung von
Lösungswegen können vielfältiger
diskutiert werden;
●g
egenseitige Hilfeleistungen der
Gruppenmitglieder können sich
entwickeln.
Gruppenberatung kann nach unterschiedlichen Kriterien stattfinden.
Eine „Primärgruppe“ bezeichnet
Gruppen mit engen, stabilen Zusammenschlüssen, wobei Mitglieder
einander gut kennen (zB Familie).
„Sekundärgruppen“ sind instabile
und lockere Zusammenschlüsse
mit indirekten Beziehungen (zB Diabetikergruppe). Eine weitere Unterscheidung kann in „informelle“ und
„formelle“ Gruppen erfolgen. Eine
„DiabetikerInnengruppe“,
deren
Gruppenmitglieder eindeutig formell
zugeordnet sind, unterscheidet sich
von einer zufällig zusammengefassten Gruppe an Personen mit unterschiedlichsten Problemsituationen,
wie beispielsweise Essstörungen,
Alkoholproblemen. Die Zuordnung
ist demnach nicht formell festgelegt.
In der Frauen- und Mädchenberatung ist diese Sozialform weit verbreitet. Es bestehen Angebote zu
Themen wie Sucht, Depressionen
oder Beratung zu Krankheitsfolgen,
wie beispielsweise Krebskrankheit
oder Behinderungen (vgl. Sickendiek et al, S. 103-106).
Literatur
ALTGELD, T. et al: Konzepte und
Strategien der Gesundheitsförderung. In: HURRELMANN, Klaus et
al (Hg): Lehrbuch Prävention und
Gesundheitsförderung. 3. vollst.
überar. Aufl., Huber, Bern, 2010,
S. 45-56.
BAMBERGER, G. G.: Lösungsorientierte Beratung. Beltz, 4 Aufl.,
Basel, 2010.
HURRELMANN, Klaus et al (Hg):
Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. 3. vollst. überar.
Aufl., Huber, Bern, 2010.
SICKENDIEK, U. et al: Beratung.
Eine Einführung in sozialpädagogische und psychosoziale Beratungsansätze. Juventa, 3. Aufl.,
Weinheim, 2008.
TAUSCH, A. & TAUSCH, R.: Gesprächspsychotherapie. Hogrefe,
9. überar. und erweit. Aufl., Göttingen, 1990.
Mag.a Dr.in Roswitha Engel
DGKS, Promovierte Bildungswissenschafterin, Studiengangsleiterin
Bachelor-Studiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der FH
Campus Wien, Lektorin für Pflegewissenschaft an der Universität Wien,
Vortragstätigkeit an Fachhochschulen, Fachbuchautorin.
roswitha.engel@fh-campuswien.ac.at
www.fh-campuswien.ac.at
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
11
FACHBEITRAG
Grundlagen der Qualitätsentwicklung in
der Pflege
Von Klaus Wingenfeld
Über Strategien der Qualitätsentwicklung wird in der Pflege schon
seit langem intensiv diskutiert. Inzwischen liegen Erfahrungen aus
verschiedensten
Arbeitsfeldern
vor. Viele konzeptionelle Fragen
und Umsetzungsprobleme sind jedoch noch nicht zufriedenstellend
gelöst.
Es wächst die Zahl der Lehrbücher,
die den Pflegenden Konzepte und
Methoden des Qualitätsmanagements nahebringen wollen. Auf der
anderen Seite stehen regelmäßige
Berichte über schwerwiegende Qualitätsprobleme in allen Versorgungsbereichen, und fachliche Standards haben die Praxis oft weit weniger durchdrungen als es in der Fachdiskussion
manchmal angenommen wird. Der
vorliegende Beitrag gibt einen Überblick zu ausgewählten Aspekten der
Qualitätsbeurteilung und Qualitätsentwicklung, die heute im Mittelpunkt
der Fachdiskussion stehen.
Standards
Was ist eigentlich Qualität? Bei der
Beantwortung dieser Frage wird häufig auf einen Grundgedanken Bezug
genommen, der schon von Donabedian, einem der wichtigsten Theoretiker
der Qualitätsdiskussion, vor mehr als
40 Jahren definiert wurde. Danach
ist Qualität der Grad der Übereinstimmung der Versorgung mit vorab
definierten Kriterien, also mit vorab
definierten Zielen oder Normen. Solche Kriterien finden sich in rechtlichen
Vorgaben oder Richtlinien, die von
der Politik oder anderen Entscheidungsträgern definiert werden, aber
auch und vor allem in professionellen
Standards.
Anders als in der Medizin steht die
Entwicklung von globalen Standards
(oder Leitlinien) in der Pflege eher
noch am Anfang. Es gibt schon seit
langem Standards für einzelne pflegerischer Handlungen, die u.a. in
den Pflegeausbildungen eingesetzt
werden (z.B. Standards für Körper-
12
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
waschungen). Allgemeine Standards,
die durch Forschungsergebnisse abgesichert sind und auf einem allgemeinen fachlichen Konsens beruhen,
existieren jedoch erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit.
In Deutschland werden bekanntlich
seit mehr als 10 Jahren nationale
ExpertInnenstandards für die Pflege entwickelt (Schiemann/Moers,
2011). Bislang existieren ExpertInnenstandards zu den Arbeitsfeldern
Dekubitusprophylaxe, Schmerzmanagement, Sturzprophylaxe, Förderung der Harnkontinenz, Pflege von
Menschen mit chronischen Wunden
und Ernährungsmanagement. Hinzu
kommt ein Standard für pflegerisches
Entlassungsmanagement, der etwas
aus dem Rahmen fällt, weil er im Unterschied zu den anderen Standards
nur für die Pflege im Krankenhaus
vorgesehen ist.
Solche ExpertInnenstandards sind
eines der wichtigsten Mittel für die
Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung. Es handelt sich um Anforderungskataloge, die auf einem
breiten innerprofessionellen Konsens
beruhen und aus denen hervorgeht,
welche Voraussetzungen und welche
Arbeitsschritte im jeweiligen Aufgabenfeld, etwa bei der Sturzprävention,
zu beachten sind. Theoretisch liefern
die ExpertInnenstandards damit eine
nützliche Arbeitshilfe für die Praxis.
Dennoch stoßen sie nicht immer auf
uneingeschränkte Akzeptanz. Das
liegt zum Teil daran, dass die meisten
Standards für alle Aufgabenfelder der
pflegerischen Versorgung Gel­tung
beanspruchen, allerdings nicht auf
alle Felder gleich gut zugeschnitten
sind. Wenn es beispielsweise (wie im
Falle des Schmerzmanagements) um
die Kooperation zwischen Pflege und
Medizin geht, bestehen im Krankenhaus ganz andere Voraussetzungen
als in der ambulanten Pflege. Die
unterschiedlichen Handlungsbedingungen finden in den Standards wenig Berücksichtigung, was sie in der
Umsetzung manchmal sperrig macht.
Rahmenkonzepte
Ein weiteres wichtiges Instrument zur
Qualitätsentwicklung bilden Rahmenkonzepte für spezifische Aufgabenfelder. Dazu gehören im Heimbereich
beispielsweise Rahmenkonzepte für
die Angehörigenarbeit, die Begleitung
Sterbender oder die Gestaltung des
Überleitungsverfahrens bei Heimbewohnern, die in ein Krankenhaus aufgenommen werden müssen (vgl. Korte-Pötters et al. 2007). Rahmenkonzepte definieren die inhaltlichen und
formalen Anforderungen im jeweiligen
Aufgabenfeld nur in allgemeiner Form.
Sie erfordern daher konzeptionelle
Konkretisierungen und eigene kreative Lösungen, wenn sie in der Praxis
nutzbar gemacht werden sollen.
Charakteristisch für Rahmenkonzepte ist oftmals, dass sie stark auf die
Lösung bestimmter praktischer Probleme zugeschnitten sind. Sie unterscheiden sich von den ExpertInnenstandards häufig dadurch, dass sie
nicht auf der Ebene der individuellen
Pflege angesiedelt sind, sondern sich
auf die Gestaltung von Strukturen und
Abläufen konzentrieren. Ihre Wirkung
auf den Pflegebedürftigen lässt sich
aus diesem Grund weniger gut durch
Forschungsergebnisse belegen, ihr
Nutzen wird vielmehr auf organisatorischer Ebene sichtbar. Anders als die
ExpertInnenstandards beanspruchen
Rahmenkonzepte auch nicht den Status konsentierter fachlicher Normen,
die unbedingt Geltung haben, denn
dazu sind sie viel zu offen.
Beispielsweise beinhalten manche
Rahmenkonzepte zur verbesserten
Pflegedokumentation
allgemeine
Regeln zur Vermeidung von unnötigem Dokumentationsaufwand bei
gleichzeitiger Beachtung fachlicher
und rechtlicher Anforderungen. Dazu
gehören u.a. Vorgaben zur Regelung
von Zuständigkeiten, zur Definition
von Pflegezielen, zum Aufbau der
Maßnahmenplanung anhand einer
nachvollziehbaren Tagesstruktur, zu
vereinfachten Leistungsnachweisen
und zu Inhalten des Pflegeberichts.
Bei allen Regelungen müssen auch
Anforderungen bei externen Qualitätsprüfungen berücksichtigt werden.
Ein solches Rahmenkonzept schreibt
aber nicht alle Einzelheiten vor. Ob
mit einer AEDL- oder ATL-Systematik
oder mit einem anderen Gliederungsschema gearbeitet werden soll, bleibt
www.oegkv.at
FACHBEITRAG
offen. Hier liegt der Vorteil, aber auch
die Herausforderung für die Einrichtungen: Ein Rahmenkonzept erlaubt
flexible Lösungen, erfordert jedoch
bei der Umsetzung mehr Eigeninitiative und ist dadurch mit mehr Aufwand
verbunden als die bloße Übernahme
eines schon ausgearbeiteten Handlungskonzepts.
Leistungsbeschreibungen und Interventionskonzepte
Es klingt auf den ersten Blick banal,
ist aber keineswegs selbstverständlich und ebenfalls eine wesentliche
Grundlage für Versorgungsqualität:
die Beschreibung des Leistungsprofils einer Einrichtung. Leistungsbeschreibungen definieren, welche
Leistungen in einer Einrichtung prinzipiell vorgehalten werden müssen.
In Pflegeheimen beispielsweise findet man häufig eine einseitige Konzentration der Pflege auf körperbezogene Maßnahmen. Unterstützung,
die sich auf psychische und soziale
Problemlagen der Bewohner richtet,
wird von Pflegenden mitunter gar
nicht bewusst als Maßnahme wahrgenommen und kann dementspreinserat_210x140_ProCare.qxp
05.05.2009
chend auch nicht planvoll eingesetzt
19
werden (vgl. Wingenfeld/Schnabel,
2002).
Für die Qualitätsentwicklung sind
Leistungsbeschreibungen
äußerst
wichtig. Sie liefern einen Raster, mit
dem u. a. überprüft werden kann, ob
die Leistungsfähigkeit der Einrichtung
und die Qualifikation der Mitarbeiter
dem Bedarf der jeweiligen PatientInnen-/BewohnerInnengruppe entspricht (vgl. z. B. Korte-Pötters et al.
2007).
Von globalen Leistungsbeschreibungen zu unterscheiden sind konkrete Interventionskonzepte, die
auf ein bestimmtes Pflegeproblem
bzw. auf eine bestimmte Patientengruppe zugeschnitten sind, einen bestimmten Handlungsablauf vorsehen
und alle Methoden und Instrumente
mitliefern, die für die Durchführung
benötigt werden. Beispiele hierfür
sind Programme zur selbständigen
Medikamenteneinnahme in der psychiatrischen Versorgung, die Unter­
stützung von Heimbewohnern mit
Verhaltensproblemen, verschiedene
Ansätze der Biografiearbeit bei kognitiv beeinträchtigten Personen oder
die Unterstützung
von Patienten mit
14:14
Seite 1
somatischen Störungen im Umgang
mit einer komplexen Medikation. In
den letzten Jahren wurden solche Interventionskonzepte zunehmend erforscht (Schaeffer et al. 2008). Sie für
die Praxis nutzbar zu machen setzt
allerdings voraus, genau zu prüfen,
was sie versprechen, was tatsächlich
mit ihnen erreicht wurde und inwieweit das Kriterium der Praktikabilität
erfüllt ist.
Öffentliche Qualitätsberichte als Anreiz zur Qualitätsentwicklung
Seit einigen Jahren lässt sich in verschiedenen Ländern die Tendenz
beobachten, ein System zur öffentlichen Qualitätsberichterstattung aufzubauen. Systeme dieser Art sind
angelegt als Informationsangebot für
Nutzer oder potentielle Nutzer von
Pflegeeinrichtungen. Die Grundidee
besteht darin, dass der Pflegebedürftige bzw. seine Angehörigen Informationen erhalten sollen, um besser
Entscheidungen treffen zu können –
beispielsweise bei der Auswahl einer
Pflegeeinrichtung bzw. eines Pflegedienstes. Diese Informationen sind
bequem über das Internet verfügbar.
Das wohl älteste System dieser Art
findet sich in den USA. Dort kann an-
Ö S T E R R E I C H I S C H E R
G E S U N D H E I T S –
U N D
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ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
13
FACHBEITRAG
hand von bestimmten Kennziffern die
Qualität einer bestimmten Einrichtung
mit dem nationalen Durchschnitt oder
dem Durchschnitt in den Bundesstaaten verglichen werden. Ein ähnliches
System gibt es in den Niederlanden.
Großbritannien arbeitet weniger mit
Kennzahlen als mit relativ ausführlichen Beschreibungen (Prüfberichten), die auf der Grundlage von externen Qualitätsprüfungen angefertigt
werden.
Auch in Deutschland wurde vor Kurzem ein System der öffentlichen Qualitätsberichterstattung über ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen eingeführt. Es beruht
auf einer Vereinbarung zwischen den
Kostenträgern und den Verbänden
der Einrichtungen, den sogenannten
Pflege-Transparenzvereinbarungen.
Nachdem in verhältnismäßig kurzer
Zeit die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, kann
nunmehr jeder Interessierte über das
Internet Qualitätsinformationen über
die gewünschte Einrichtung abrufen.
Schon kurz nach Einführung des neuen Systems begann allerdings eine
kritische Diskussion über die Kriterien
und die Art und Weise, wie die einzelnen Qualitätsinformationen bewertet
werden. Bei der Entwicklung wurde
der Fehler gemacht, die Kriterien und
Methoden mehr oder weniger am Verhandlungstisch festzulegen, ohne sie
zuvor einer fundierten Prüfung der
Methodik und Praktikabilität zu unterziehen. Eine Folge besteht u. a. darin,
dass die Qualität der Mehrheit der
Einrichtungen als „sehr gut“ oder „gut“
bewertet wird, wodurch es schwer
wird, Qualitätsunterschiede zu erkennen. Auch ist nicht ausgeschlossen,
dass eine Einrichtung trotz einzelner
gravierender Mängel eine positive
Bewertung erhält.
Andererseits scheint diese öffentliche
Qualitätsberichterstattung in vielen
Einrichtungen einen starken Schub
der Qualitätsentwicklung entfaltet zu
haben. Der Hintergrund dürfte schlicht
in der Befürchtung wirtschaftlicher
Nachteile liegen: Einrichtungen, deren Qualität nach diesem System in
aller Öffentlichkeit als mangelhaft bewertet wird, müssen einen Rückgang
der Nachfrage befürchten. Dies ist in
vielen Fällen ein stärkerer Ansporn
zur Qualitätsentwicklung als die nichtöffentliche Ermahnung externer Qua-
14
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
litätsprüfer, diesen oder jenen Mangel
zu beheben.
Gelingt es daher, methodische
Schwächen und inhaltliche Unklarheiten wie im deutschen System zu
vermeiden, so kann die öffentliche
Qualitätsberichterstattung zu einem
wichtigen Motor der Qualitätsentwicklung werden. In der Fachdiskussion
wird zwar immer wieder und zu Recht
darauf hingewiesen, dass Qualität
nicht von außen in die Pflege „hineingeprüft“ werden kann, allerdings zeigt
die Erfahrung (leider), dass externe
Prüfungen und Transparenz nach
außen bislang ein viel stärkeres Motiv
für die Qualitätsentwicklung darstellen
als der innerprofessionelle Anspruch,
gute Pflege zu leisten.
Qualitätsmanagement
Eine unverzichtbare Voraussetzung
für Qualität ist ein funktionierendes
internes Qualitätsmanagement (QM).
Damit angesprochen sind die kontinuierliche, systematische Überwachung
von Prozessen und Ergebnissen, die
ständige Arbeit an den strukturellen
Grundlagen
(Personalressourcen,
Qualifikation, Instrumente etc.) und
die Durchführung planvoller Veränderungen im Versorgungsalltag.
Es existieren verschiedene konzeptionelle Ansätze für das interne Qualitätsmanagement (QM). Eine Zeit lang
gewann man in der Qualitätsdiskussion den Eindruck, dass Einrichtungen
ohne komplexe Systeme wie dem
EFQM-Modell (European Foundation
for Quality Management) oder dem
Anforderungskatalog der DIN EN
ISO-Normen 9000ff nicht auskommen
könnten. Solche Systeme definieren
die Bestandteile des QM. Sie sagen
also aus, welche Handlungsfelder in
den Blick genommen werden müssen
und welche Prozesse das QM ausmachen. Zweifellos können solche Ansätze dabei helfen, das QM auf eine
systematische Grundlage zu stellen,
allerdings sind bislang unterschiedliche Erfahrungen mit ihnen gemacht
worden. Dazu gehört auch, dass QMSysteme manchmal zu Formalismus
tendieren und dass besonders in großen Organisationen die Verbindung
zu den Kernprozessen der Pflege verloren gehen. Dies lässt sich vor allem
in Krankenhäusern beob­achten. Bei
kleinen Einrichtungen, beispielsweise
in ambulanten Pflegediensten, erwei-
sen sich die Systeme dagegen zum
Teil als unnötig kompliziert.
In engem Zusammenhang mit dem
Thema QM-Systeme stehen Qualitätssiegel bzw. Zertifizierungen.
Dabei handelt es sich um externe
Überprüfungen, ob das QM einer
Einrichtung mit vorab definierten Kriterien übereinstimmt – z.B. mit den
ISO-Normen. Die Vorbereitung einer Zertifizierung ist meist recht aufwändig, und über ihren Nutzen wird
kontrovers diskutiert. So bezieht sich
eine ISO-Zertifizierung lediglich auf
die Beurteilung des QM selbst. Eine
Einrichtung kann jedoch gleichzeitig
eine schlechte Versorgungsqualität
aufweisen. Für den Leistungsnutzer
(oder den potenziellen Nutzer, der
eine passende Einrichtung sucht) ist
die begrenzte Aussage einer Zertifizierung nicht ohne Weiteres erkennbar. Ist ein Qualitätssiegel vorhanden,
so die häufige Annahme, dann wird
die Einrichtung auch eine gute Qualität vorweisen können (vgl. Geraedts/
Selbmann, 2011).
Komplexe QM-Systeme und entsprechende Zertifizierungen können also
hilfreich sein, sie sind aber nicht unverzichtbar. Entscheidend ist, dass
das QM einer Einrichtung
● auf eindeutig zugeordneten Zuständigkeiten und definierten Qualitätskriterien beruht,
● alle wesentlichen Versorgungsprozesse und die Ergebnisqualität der
Pflege einschließlich der Nutzerperspektive berücksichtigt,
● mit klar definierten, regelmäßig anzuwendenden Methoden arbeitet
(z.B. Datenerfassungen zur gesundheitlichen Situation der Patienten/Bewohner oder Pflegevisiten),
● zu einer Bewertung führt, aus der
sich direkt Handlungserfordernisse
ableiten lassen,
● konkrete Vorgehensweisen zur
zielgerichteten Verbesserung von
Strukturen und Prozessen einschließt,
● Transparenz nach Innen gewährleistet, d.h. Qualität und Qualitätsveränderungen für die Pflegenden
sichtbar macht,
● kontinuierlich stattfindet und fest in
den Versorgungsalltag integriert ist.
Messung von Ergebnisqualität
Das interne Qualitätsmanagement
ist auf brauchbare Indikatoren anwww.oegkv.at
FACHBEITRAG
gewiesen, und auch eine öffentliche
Qualitätsberichterstattung sollte auf
verlässlichen, aussagekräftigen Kriterien aufbauen. Seit vielen Jahren wird
allerdings die einseitige Verwendung
von Struktur- und Prozesskriterien
bemängelt. Methoden zur Beurteilung
von Ergebnisqualität sind dagegen
noch schwach entwickelt. Was durch
die Versorgung beim Patienten oder
Bewohner tatsächlich erreicht wird
und ob die Unterstützung den individuellen Bedürfnissen entspricht, wird
oft nicht systematisch erfasst.
In der internationalen Qualitätsdiskussion versteht man unter „Ergebnissen“ Veränderungen des Gesundheitszustands, des Verhaltens und
des Erlebens von Pflegebedürftigen,
die durch die Pflege bewirkt werden.
Die Beurteilung von Pflegeergebnissen erfolgt bislang häufig in Form von
Einzelfallprüfungen und ohne Rückgriff auf Qualitätsmaße. Bei externen
Qualitätsprüfungen wird beispielsweise beurteilt, ob die gesundheitliche
Situation und der „Pflegezustand“ des
Patienten/Bewohners dem entspricht,
www.oegkv.at
was man bei einer fachgerechten Versorgung erwarten darf, und ob durch
fachliche Versäumnisse eine Gefährdung oder Schädigung eingetreten
ist. Solche Beurteilungen sind auch
im internen QM durchführbar, etwa im
Rahmen von Pflegevisiten. Davon zu
unterscheiden ist eine indikatorengestützte Beurteilung. Anhand von feststehenden Kriterien und Bewertungsregeln wird hierbei eine Aussage über
Ergebnisse bei der Gesamtheit der
Bewohner (oder eine definierte Teilgruppe) getroffen. Eine solche Aussage lautet etwa: Der Anteil der Bewohner mit einem Dekubitus, der in der
Einrichtung entstanden ist, liegt ungewöhnlich hoch. Eine regelmäßige
Durchführung solcher Beurteilungen
ist eine sehr hilfreiche Grundlage zur
Identifizierung von Schwachstellen
und Ansatzpunkten der Qualitätsentwicklung. Die zur Beurteilung benötigten Daten können auf verschiedenen
Wegen erfasst werden. Häufig erfolgt
die Erfassung in Form von Stichtagserhebungen in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise im Abstand
von drei oder sechs Monaten. Dabei
erfolgt eine Übertragung von Informationen aus der Pflegedokumentation und, in Ergänzung dazu, eine
gesonderte Einschätzung bestimmter
Aspekte der Pflegebedürftigkeit, etwa
der Selbständigkeit in ausgewählten
Alltagsbereichen. Zur Einbeziehung
der Nutzerperspektive sind andere
Methoden erforderlich, beispielweise
schriftliche Befragungen oder Interviews, mit denen allerdings besondere Herausforderungen verbunden
sind. Insbesondere in Versorgungsbereichen mit einem hohen Anteil Demenzkranker kann es sinnvoll sein,
Alternativen zu nutzen, beispielsweise Beobachtungsverfahren wie das
Dementia Care Mapping einzusetzen
(vgl. Schneider, 2007), was aufgrund
des hohen Aufwands aber nur bei
einem Teil der Patienten/Bewohner
möglich ist.
Bei der Entwicklung von Indikatoren
für Ergebnisqualität sind viele methodische Anforderungen zu berücksichtigen, worauf an dieser Stelle nicht eingegangen werden kann (vgl. WingenÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
15
FACHBEITRAG
I n d i k a t o r e n - aktivität und kreative Problemlögestützte Formen sungen verlang. Zukünftige Formen
der Qualitätsbeur- der Beurteilung und Weiterentwickteilung
eröffnen lung von Qualität werden stärker die
sowohl für das in- Ergebnisqualität in den Mittelpunkt
terne QM als auch stellen. Perspektivisch wird auch die
für die öffentliche Frage nach verlässlichen Methoden
Berichterstattung der Qualitätsbeurteilung immer wichzukunftsweisende tiger werden. Insgesamt ist mit einem
Formen der Qua- Bedeutungszuwachs des internen
litätsbeurteilung. Qualitätsmanagements zu rechnen.
Der Einsatz im Re- Es bleibt zu hoffen, dass die Einrichgelbetrieb erfordert tungen diese Chance nutzen und
allerdings ein gut sich von der einseitigen Ausrichtung
entwickeltes
in- an externen Anforderungen lösen,
ternes Qualitäts- die zumindest für Deutschland, aber
internationaler altenpflegekongress
management, weil auch für einige andere europäischen
19.– 20.05.2011 • frankfurt am main
Stichproben nicht Länder heute noch charakteristisch
ausreichen und bis ist.
Demografische und soziale Entwicklungen in allen europäischen Ländern verlangen neue Lösungen und Ideen
auf
Ausnahmen
zur Sicherung einer hohen Lebensqualität für Senioren,
eine Vollerfassung Literatur
auch wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind.
aller
Bewohner Geraedts, M., Selbmann, H.-K. (2011): Konzepte des Qualitätsmanagements. In: SchaMit unserem Kongress wollen wir einen Blick über die
vorgenommen
effer, D., Wingenfeld, K. (Hrsg.): Handbuch
Grenzen wagen. Redner aus sieben europäischen Ländern
werden muss. Für
Pflegewissenschaft (Neuausgabe). Juventa,
werden ihre Projekte und Ideen vorstellen – und möchten
externe Prüfungen
Weinheim/München, 599-616
diese mit Ihnen teilen! Alle Informationen zur Teilnahme
Körte-Potters,
U., Wingenfeld, K., Heitmann, D.
wäre
der
Aufwand
finden Sie unter:
(2007): Konzepte zur Sicherstellung der Verzu hoch. Der für
sorgungsqualität in vollstationären Einrichwww.view-over-the-fence.com
die
Bewohner
tungen. In: Ministerium für Arbeit Gesundheit
wichtigste Effekt
und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) (Hrsg.): Referenzmodelle.
wäre damit auch
Band 5: Qualitätsverbesserung in der vollstadie Stärkung und
tionären Pflege - Leitfaden zur praktischen
Verbesserung des
Umsetzung des Referenzkonzepts. Düsselfeld/Engels, 2010). Im Rahmen eines
internen Qualitätsdorf: MAGS
deutschen Modellprojekts, das Anfang managements, was für eine nach- Schaeffer, D., Behrens, J., Görres, S. (Hrsg.)
(2008): Optimierung und Evidenzbasierung
des Jahres abgeschlossen wurde, haltige Sicherung von Qualität von
pflegerischen Handelns. Ergebnisse und
sind rund 30 Ergebnisindikatoren in elementarer Bedeutung ist. Die EiHerausforderungen der Pflegeforschung.
insgesamt fünf Themenbereichen für genverantwortung der Einrichtungen
Juventa, Weinheim/München
stationäre Pflegeeinrichtungen er- wird gestärkt und ein starker Anreiz für Schiemann, D., Mores, M. (2011): Qualitätsentwicklung und ‑standards in der Pflege. In:
probt worden. Diese Bereiche sind:
„gute Pflege“ im Interesse des BewohSchaeffer, D., Wingenfeld, K. (Hrsg.): Hand1. Erhalt und Förderung der Selb- ners geschaffen. Denn bewertet wird
buch Pflegewissenschaft (Neuausgabe).
ständigkeit (Mobilität, Alltagsver- nur das, was beim Bewohner tatsächJuventa, Weinheim/München, 617-642
Schneider, C. (2007): Dementia care mapping.
richtungen und Gestaltung des All- lich ankommt.
Österreichische Pflegezeitschrift, 60,5,13-18
tagslebens)
Wingenfeld, K., Engels, D. (2010): Perspekti2. Schutz vor gesundheitlichen Schä- Ausblick
ven der Beurteilung von Ergebnisqualität in
digungen und Belastungen (Deku- In fast allen pflegerischen Arbeitsstationären Pflegeeinrichtungen. Informationsdienst Altersfragen, 37, 1, 3-6
bitusentstehung, Stürze mit gra- feldern hält die Suche nach geeigK., Schnabel, E. (2002): Pflegebevierenden Folgen, unbeabsichtigte neten Konzepten, Methoden und In- Wingenfeld,
darf und Leistungsstruktur in vollstationären
Gewichtsabnahme)
strumenten für die Beurteilung und
Pflegeeinrichtungen. Eine Untersuchung
3. Unterstützung bei besonderen Be- Weiterentwicklung von Qualität noch
im Auftrag des Landespflegeausschusses
Nordrhein-Westfalen. http://www.uni-bieledarfslagen (Integrationsgespräch an. Das Qualitätsmanagement in der
feld.de/gesundhw/ag6/downloads/Pflegebenach dem Heimeinzug, aktivitäts- Pflege bleibt daher ein spannendes
darf_und_Leistungsstruktur.pdf (31.1.2011)
begrenzende Maßnahmen, heraus- Arbeitsfeld mit großen Herausfordeforderndes Verhalten, Schmerz)
rungen, das in hohem Maße Eigen4. Wohnen und hauswirtschaftliche
Versorgung (Sauberkeit, Wäscheversorgung, Mahlzeitenangebot,
Dr. Klaus Wingenfeld
ausreichende Unterstützung)
Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft
5. Tagesgestaltung und soziale Beziean der Universität Bielefeld
hungen (Tagesstruktur, Aktivitäten/
klaus.wingenfeld@uni-bielefeld.de
Beschäftigung,
Kommunikation,
Privatsphäre).
16
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
www.oegkv.at
FACHBEITRAG
Die Bedeutung der Arteria iliaca interna für
die Dekubitusentstehung durch Ischämie
Von Norbert Fortner
Das Thema Dekubitus ist in allen
Bereichen der Pflege, der Medizin
und vor allem bei betroffenen PatientInnen und pflegenden Angehörigen stets präsent und beschäftigt die Pflegewissenschaft sowie
die verschiedensten Pflegeorganisationen nach wie vor überdurchschnittlich.
Über kein anderes Thema in der
Pflege gibt es so viele Publikationen
und wissenschaftliche Abhandlungen
wie über den Dekubitus (vgl. DNQP,
2010, Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege). Trotzdem
gibt es noch eine Vielzahl an Faktoren, die mit der Entstehung eines Dekubitus zwar in Verbindung gebracht
werden, deren Bedeutung aber noch
nicht geklärt ist. Das Ziel muss immer
die Vermeidung eines Dekubitus sein.
Die bekannten Dekubitusprophylaxemaßnahmen müssen darauf ausgerichtet sein, mögliche Entstehungsursachen zu reduzieren. Trotzdem
gibt und gab es in der Vergangenheit
immer wieder PatientInnen wo dies
trotz intensivster Prophylaxemaßnahmen nicht vermeidbar war. In diesem
Zusammenhang wird von unzureichenden
Prophylaxemaßnahmen,
von Pflegefehlern oder gar von einem
Gradmesser für die Pflegequalität gesprochen. Warum, ist es bei diesen
Lokalisationen nicht genauso legitim
die Ursachen in einer arteriellen Verschlusskrankheit zu suchen? Ja es ist
legitim und bei genauerer Betrachtung
der Anatomie bzw. der Versorgungsbezirke der Beckenarterien sowie einzelner Studien wird schnell klar, dass
hier Vergleiche zulässig sind. Von
besonderer Bedeutung ist in diesem
Bereich die Durchblutungssituation
der Arteria iliaca interna, welche den
unteren Dickdarmabschnitt sowie die
Gesäßmuskulatur und den sakralen
Hautbezirk sowie die Geschlechtsorgane versorgt. Wenn bei den beiden inneren Beckenschlagadern die
Durchblutung akut oder chronisch
ausgeschaltet wird, so können im Bereich der Versorgungsgebiete schwe-
18
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
re Veränderungen auftreten. Vor
allem ein ischämischer Defekt (Dekubitus), der sich dann außerordentlich
schwer bis gar nicht behandeln lässt.
Die sogenannte Angina glutealis ist
das erste Vor- und Warnzeichen, bei
der bereits jede mögliche Pflege (Dekubitusprophylaxe)maßnahme
mit
hoher Intensität durchgeführt werden
sollte.
Bisher bekannte Dekubitusursachen
Bekannt sind verschiedenste Dekubitusursachen, die in extrinsische und
intrinsische Risikofaktoren unterteilt
werden.
Extrinsische Risikofaktoren:
Druckbelastung, Scher- und Reibekräfte, Hebe- und Lagerungstechniken, bestehendes Mikrotraumata der
Haut, Schädigung der Haut aufgrund
unzureichender Körperhygiene, Medikamente, Feuchtigkeit usw.
Intrinsische Risikofaktoren
Mobilitätseinschränkung, Harn- oder
Stuhlinkontinenz, Mangelernährung,
Sensorische Beeinträchtigungen, verminderte Durchblutung (arterielle Verschlusskrankheit, Herzinsuffizienz),
schwere chronische Erkrankungen,
Infekte (chronische Infekte der Haut
bzw. systemische), Skelettdeformität
(Knochenfehlstellungen, Knochenvorsprünge), Alter, Gewicht, Exsikose
– Dehydration (ausgetrocknete Haut),
anamnestische
Vorschädigungen
(vorgeschädigte Haut, abgeheilter
Dekubitus) und einige mehr.
„Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren,
welche tatsächlich oder mutmaßlich
mit Dekubitus assoziiert sind; deren
Bedeutung ist aber noch zu klären“.
EPUAP und NPUAP (2009): Leitlinie
Dekubitus Prävention
Gefährdete Körperregionen für die Dekubitusentstehung
Verschiedenste Prädilektionsstellen
sind im Arbeitsalltag zu beobachten.
Besonders betroffen für die Dekubitusentstehung sind meist der Beckenbereich (sakral, gluteal, trochantär),
sowie die Ferse und der Aussenknö-
Abb. 1: Glutealdefekt (bei AII Verschluss bds.)
chel. Sehr selten betroffen sind das
Fibulaköpfchen, das Hinterhaupt, die
Schulterblätter, das Schultergelenk,
der Ellenbogen, die Ohrmuschel, sowie der Kniebereich innen und außen
bzw. die Wirbelsäule.
Der Großteil aller Dekubitalulcera
bezieht sich vorwiegend auf den Becken- bzw. Fersen- oder Knöchelbereich. In der Praxis ist zu beobachten, dass allein der Beckenbereich
mit weit über 70 Prozent betroffen
ist. Ein sehr hoher Prozentsatz aller
Abb. 2: Fersendefekt
Dekubitalulcera entsteht demnach
in Bereichen, wo auch eine arterielle
Verschlusskrankheit bzw. eine Ischämie als Entstehungsursache relevant
sein könnte. Beispielweise auch im
Fersen oder Aussenknöchelbereich.
Auch in diesen Bereichen werden
ebenso immer wieder ausschließlich
Druck und Scherkräfte verantwortlich
gemacht und von einem Dekubitus
gesprochen. Gerade beim arteriellen Ulcus cruris im Aussenknöchelbereich oder beim Ulcus an der Ferse
fällt die Abgrenzung zum Dekubitus
meist schwer. Klarheit bringen hier
nur diagnostische Maßnahmen wie
beispielsweise eine Angiographie
oder ein Dopplerindex, die bei allen
PatientInnen mit einem Ulcus/ Dewww.oegkv.at
Abb. 3: Arteria iliaca interna mit Ästen
kubitus unklarer Genese rechtzeitig
eingeleitet werden sollten.
Die Blutversorgung des Beckenbereiches über die Arteria iliaca interna (AII)
Der Beckenbereich wird weitgehend
über die Arteria iliaca interna mit Blut
versorgt. Nachfolgend werden die
Versorgungsbereiche der AII und
deren Bedeutung für den Dekubitus
näher beschrieben. Die Arteria iliaca
interna ist ein Ast der Arteria iliaca
communis, der die Gesäßmuskulatur
und die Beckenorgane versorgt. Die
etwa vier Zentimeter lange Arteria
iliaca interna hat ihren Ursprung in
Höhe des Lumbosakralgelenks und
entspringt der Bifurkation der Arteria
iliaca communis. Im weiteren Verlauf teilt sich die Arteria iliaca interna
in einen Truncus anterior und einen
Truncus posterior. Beiden Ästen entspringen zahlreiche weitere Arterien,
die nachfolgend noch genauer beschrieben werden. Die Arteria iliaca
interna versorgt das Gesäß (Muskulatur und Haut), die Beckenwand,
die Beckeneingeweide, die Fortpflanzungsorgane, und die medialen
Anteile des Oberschenkels mit arteriellem Blut.
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Die Bedeutung der drei posterioren
Äste der Arteria iliaca interna für die
ischämische Dekubitusentstehung des
Beckenbereiches
1. Die Arteria iliolumbalis (Darmbein-Lenden-Arterie) versorgt Teile
des Hüftbeins und der Glutealmuskeln. Sie teilt sich beim Musculus
psoas major in zwei Äste:
Der Ramus lumbalis (Lumbaler Ast)
versorgt den Musculus psoas major
und gibt weitere Äste zur Wirbelsäule und zum Wirbelkanal ab.
Der Ramus iliacus (Iliakaler Ast) versorgt den Musculus iliacus. Im weiteren Verlauf werden Teile des Hüftbeines, der Glutealmuskeln (Musculus
gluteus maximus, medius und minimus) und der Bauchmuskeln versorgt.
2. Die Arteria sacralis lateralis (seitliche Sakralarterie/ Kreuzbeinarterie)
teilt sich ebenso in zwei Äste:
Der Superiore Ast gibt im Knochenkanal einige Ästchen ab, die den
Canalis sacralis und Anteile des Os
sacrum versorgen. Später verteilt er
sich in der Muskulatur und im Subkutangewebe. Im weiteren Verlauf
anastomosiert er mit Endästen der
Arteria sacralis media und der Arteria
glutea superior.
Der Inferiore Ast läuft über die Vorderseite des Musculus piriformis und
die Sakralnerven zur medialen Seite
der Foramina sacralia anteriora.
Hier steigt er auf der Vorderseite des
Kreuzbeins bis zum Steißbein ab,
wo er mit der Arteria sacralis media
und dem gleichnamigen Gefäß der
Gegenseite Anastomosen bildet. In
seinem Verlauf gibt das Gefäß Äste
ab, die an der Rückseite des Kreuzbeins wieder austreten.
3. Die Arteria glutea superior (obere
Gesäßarterie) ist der größte Gefäßast
der Arteria iliaca interna, der den Musculus gluteus medius, den Musculus
gluteus minimus und den Musculus
gluteus maximus versorgt. Die Arteria
glutea superior teilt sich später auch in
zwei Äste:
Der oberflächliche Ast (Ramus superficialis) tritt an der Unterfläche des Musculus gluteus maximus in den Muskel
ein und teilt sich in ihm in zahlreiche
kleinere Äste auf. Teilweise versorgen
sie den Muskel, teilweise perforieren
sie ihn und ernähren die Haut bzw.
das Subkutangewebe über dem Os
sacrum. Seine Endäste bilden Anastomosen mit der Arteria glutea inferior
und der Arteria sacralis lateralis.
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
19
FACHBEITRAG
Der tiefe Ast (Ramus profundus) liegt
unter dem Musculus gluteus medius
und spaltet sich schnell in zwei kleinere Äste auf. Das obere Ästchen
setzt den ursprünglichen Verlauf des
Gefäßes fort und folgt dem Unterrand
des Musculus gluteus minimus zur
Spina iliaca anterior superior, wo er
mit der Arteria circumflexa ilium profunda und der Arteria circumflexa femoris lateralis anastomosiert. Das untere Ästchen kreuzt schräg über den
Musculus gluteus minimus zum Trochanter major und gibt dabei Zweige
an die umgebende Muskulatur sowie
das Hüftgelenk ab. Es anastomosiert
ebenfalls mit der Arteria circumflexa
femoris lateralis.
Die Bedeutung der anterioren Äste
der Arteria iliaca interna für die ischämische Dekubitusentstehung des Beckenbereiches
1. Die Arteria glutea inferior (untere
Gesäßarterie) ist ein Gefäßast der
Arteria iliaca interna, der ebenfalls
die Gesäßregion – den Musculus
gluteus maximus sowie den dorsalen Teil des Oberschenkels versorgt. Zusätzlich gibt sie einen Ast
zur Versorgung des Nervus ischiadicus, die Arteria comitans nervi ischiadici, ab.
2. Die Arteria obturatoria (Hüftlocharterie) versorgt ebenfalls die
Beckenregion. Sie verläuft auf der
Seitenwand des Beckens. Sie gibt
einige Äste zur Versorgung des Os
ilium (Sitzbein) und des Musculus
iliacus (Darmbeinmuskel) ab, die
mit der Arteria iliolumbalis anastomosieren.
3. D
as Rektum wird von der Arteria
rectalis media versorgt. Die anderen anterior Äste haben eine geringe Bedeutung für den Dekubitus.
Die Arteria rectalis media gibt beim
Mann Äste zur Prostata und zu den
Samenbläschen ab, bei der Frau
gibt sie Äste zur Vagina ab.
Die Studienlage zur Bedeutung der
Arteria iliaca interna für den ischämischen Dekubitus
Einer retrospektiven Studie der Universitätsklinik Ulm zufolge (Liewald et
al., 2002), in welcher unter anderem
die Morbidität von Patienten mit beabsichtigtem ein- bzw. beidseitigem
Verschluss der Arteria iliaca interna
durch Embolisationsverfahren untersucht wurde, gaben 13 von 27 ProbandInnen Beschwerden an. Vier
20
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
PatientInnen entwickelten eine sichtbare Glutealatrophie. Eine Probandin
zeigte unmittelbar postoperativ ischämische Hautveränderungen im Gesäßbereich auf.
In einer anderen Studie wird berichtet, dass die auch tödlich verlaufende
Glutealnekrose bei akuten, bilateralen
Verschlüssen der Arteria iliaca interna
entsteht (vgl. Langkau, 2009).
Bei einer einseitigen Embolisation
zeigt sich bei 36,1 Prozent der PatientInnen eine Angina glutealis, bei
elf Prozent der PatientInnen eine
Schwäche in der Glutealregion oder
am Oberschenkel und zwar stets seitengleich zur Embolisation. Bei einer
beidseitigen Embolisation zeigt sich
bei 80 Prozent der PatientInnen eine
Angina glutealis meist auch beidseitig. Zusätzlich tritt bei 25 Prozent der
embolisierten Männer nach der Embolisation eine erektile Dysfunktion
auf (Schoder et al., 2001).
Beim reinen Beckenverschlusstyp
herrscht eine Claudicatio glutealis
vor. Dies ist eine Schmerzqualität,
welche dem Muskelschmerz nach
Überbeanspruchung stark ähnlich
ist. „Bei Blockade des Iliaca – interna
– Stromgebietes treten beim männlichen Patienten gleichzeitig sexuelle
Dysfunktionen auf“, (Hepp, Kogel,
2007; Schoder et al., 2001).
Neurologische Defizite, z.B. Lähmung
der unteren Extremität und der Harnblase, Glutealatrophie, Kolonischämie
und pelvine Bindegewebsnekrosen
werden bei einseitig- bzw. beidseitig
obliterierender Angiopathie im Bereich
der AII in der Literatur beschrieben.
Bilaterale, beidseitige Verschlüsse der
AII, scheinen häufiger mit Komplikationen behaftet zu sein (Liewald et al.,
2002). Bezüglich der Rekonstruktion
bei tiefem Wundinfekt im aortoiliakalen
Abschnitt soll auch auf die seltene,
aber ernst zu nehmende Bedrohung
durch ischämischen Dekubitus
bzw. Glutealnekrosen hingewiesen
werden. Diese können bei akuter
Unterbrechung der Blutzufuhr via A.
mesenterica inferior bzw. A. iliaca interna zu den Glutealarterien auftreten
(Hepp, Kogel, 2007).
Nach Überstentung beider Aa. iliacae
internae (Bifurkationsprothese, Talent) bestand vier Stunden nach dem
Eingriff bei leichter Marmorierung im
linken Gesäßbereich mit Schmerzangabe bei einem Patienten der Ver-
Abb 4: Grad IV – Ischämie mit Muskel- und
Hautveränderungen
dacht einer Glutealischämie. Es erfolgte die notfallmäßige Anlage eines
Iliaca-externa-interna-Bypasses links.
Bei zunehmender Mobilisation klagte
ein weiterer Patient mit pAVK 2b über
Schmerzen im Bereich rechtes gluteal. Die anschließend durchgeführte
Angiographie ergab einen Verschluss
der Arteria iliaca interna rechts sowie
eine Abgangsstenose der Arteria profunda femoris rechts. Es erfolgte eine
Ausschälplastik der Arteria profunda
femoris rechts sowie eine Reinsertion
und Patchplastik. Die Arteria iliaca
interna rechts wurde über ein Dacroninterponat die Arteria iliaca externa
über einen retroperitonealen Zugang
Rechts versorgt (Fuchs, 2010).
Die derzeitige Erkenntnislage und
die genaue Betrachtung der Versorgungsbezirke der Arteria iliaca interna
machen deutlich, dass ein Dekubitus
nicht mit Druck und Scherkräften alleine begründet werden kann. Deshalb
muss sich die Pflegewissenschaft
künftig diesem Thema noch mehr
widmen, um eine Reihe eventuell
weiterer Faktoren, welche tatsächlich
oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind, zu analysieren.
Gradeinteilung für die Dekubitusrisikoeinschätzung bei einem Verschluss
bzw. hochgradiger Stenose der Arteria
iliaca (ein- oder beidseitig)
In der Praxis hat sich folgende Gradeinteilung zur Risikoeinschätzung annehmbar bewährt. Allerdings müssen
diagnostische Maßnahmen zur Einschätzung (Verschluss oder Stenose)
der Arteria iliaca interna vorangehen.
An einer gefäßchirurgischen Abteilung im Krankenhaus ist dies leicht
möglich, da jeder Patient meist eine
bildgebende Diagnostik, z.B. Angiographie bekommt, wo ein Verschluss
oder eine Stenose jederzeit nachvollziehbar ist. An anderen Abteilungen
muss bei Unklarheit eine Diagnostik
angestrebt werden.
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FACHBEITRAG
Wir unterscheiden bei der Diagnostik
der Dekubitusrisikoeinschätzung bei
einem Verschluss bzw. hochgradiger
Stenose der Arteria iliaca folgende
Grade:
Grad I: asymptomatisch
Grad II:Angina glutealis bei Bewegung (ähnlich einem Muskelkater
II amit größerer Belastung (z.B.
beim Stiegen steigen)
IIbmit geringerer Belastung
(z.B. beim Gehen in der Ebene)
Grad III:Angina glutealis in Ruhe und/
oder Glutealatrophie bzw.
erektile Dysfunktion
Grad IV: Ischämie mit Muskel- und
Hautveränderungen (Blässe
oder dunkle lila-schwarze
Verfärbung/ Marmorierung
der Haut)
Diese Gradeinteilung zur Dekubitusrisikoeinschätzung ist bei einem vorhandenen Arteria iliaca interna Verschluss/Stenose treffender als jede
andere Risikoeinschätzungsskala.
Zusammenfassung
Die Entstehung eines Dekubitus gilt
Keywords: Sakralischämie, Ischämie, Dekubitus, Arteria iliaca interna,
Decubitusursachen, Dekubitusrisikoeinschätzung, Gradeinteilung
meist als Pflegefehler, da diesem, entsprechend allgemeiner Annahmen,
durch geeignete Maßnahmen immer
entgegengewirkt werden kann. Natürlich muss das vorrangige Ziel immer
die Vermeidung eines Dekubitus sein.
Trotzdem ist anhand der derzeitigen
Erkenntnislage klar, dass ein Dekubitus oder Defekt respektive eine Ischämie zum Beispiel im Beckenbereich
nicht immer verhindert werden kann.
Bei einem Verschluss der Arteria iliaca interna ist der Defekt-auslösende
Faktor nicht mehr der anhaltende
Druck auf die gleiche Hautstelle.
Es braucht keine Kompression der
kleinsten Blutgefäße mehr, wenn
über die genannten „großen“ Blutgefäße (Arteria iliaca interna mit allen
Ästen) kein Blut mehr in diesen Bereich kommt. Die verminderte oder
unterbrochene Blutzufuhr hat ihren
Ursprung bereits vor den kleinsten
Blutgefäßen. Die Ischämie ist demnach die Folge mangelnder arterieller
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Durchblutung auch ohne Druck und
Scherkräfte. Druck und Scherkräfte
begünstigen/beschleunigen in diesem Fall nur die Entstehung zusätzlich. Es kann davon ausgegangen
werden, dass ein Dekubitus auch ohne entsprechenden Auflagedruck und
Scherkräfte entstehen kann. Leider
reichen in diesem Fall die bekannten
Dekubitusrisikoeinschätzungsskalen
nicht aus, um ein relevantes Risiko
einzuschätzen, da dieser Faktor in
allen bekannten Skalen nicht berücksichtigt wird. Hier zählen vor allem
die eigene klinische Einschätzung,
das Wissen über die Versorgungsbereiche der Arteria iliaca interna, die
beschriebene Gradeinteilung, die Expertise von gut ausgebildeten Pflegepersonen, WundmanagerInnen, Gefäßchirurgen, und Angiologen sowie
eine ausreichende Diagnostik und die
entsprechende vaskuläre Therapie.
Unter all diesen Gesichtspunkten wird
deutlich, dass die Dekubitusprophylaxe immer bereits sehr früh und intensiv
begonnen werden muss. Gerade die
Diagnostik eines Arteria iliaca interna
Verschlusses ist in diesem Zusammenhang von großer und vor allem auch
forensischer Bedeutung. Es macht einen großen Unterschied, ob eine nicht
vermeidbare Ischämie durch einen
Gefäßverschluss oder ausschließlich durch einen „Lagerungsschaden“
vorliegt. Wenn früher und intensiver
mit der Dekubitusprophylaxe begonnen wird, können die Auswirkungen
einer vorliegenden Ischämie vielleicht
reduziert, aber sicher nicht immer verhindert werden. Ebenso müssen die
therapeutischen und lokaltherapeutischen Maßnahmen sehr früh und intensiv begonnen werden. Gleiches gilt
für alle anderen, bekannten Prädilektionsstellen für den Dekubitus, vor allem
für den Fersenbereich und den Knöchelbereich. Auch hier können ischämische Veränderungen vorliegen, die
mit Druck und Scherkräften allein nicht
zu begründen sind.
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und Gefäßmedizin, http://www.gefaesschirurgie.de/index.php?id=317 (07.12.2010)
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Embolization Before Endovascular Repair
of Abdominal Aortic Aneurysms: Frequency,
Efficacy and Clinical Results. AJR, 177
Norbert Fortner
Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Wundmanager
Präsident Österreichische Gesellschaft für vaskuläre Pflege
n.fortner@oegvp.at
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
21
FACHBEITRAG
Breast Care Nurse – eine notwendige
Qualifizierung auch für Österreich
Von Marion Habersack und Christa Lohrmann
Brustkrebs gilt als die insgesamt
zweithäufigste Krebserkrankung
und als die häufigste Krebstodesursache bei Frauen in der Europäischen Union. Mit 4608 Neuerkrankungen (4570 Frauen / 38 Männer)
(Statistik Austria, 2010) gilt Brustkrebs auch in Österreich als die am
häufigsten diagnostizierte, bösartige Erkrankung der Frau.
Brustkrebs zählt weltweit zu einem
der größten Gesundheitsprobleme.
Es handelt sich um eine komplexe
Erkrankung, die sowohl physische
als auch psychische Implikationen
aufweist (WHO, 2005). Die Diagnose Brustkrebs bedeutet enorme Herausforderungen und Probleme für
Frauen und ihre Angehörigen z.B.
bezogen auf die meist lange Therapiedauer, die häufig auftretenden
Nebenwirkungen, ein verändertes
Körperbild und die Vereinbarkeit von
22
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 04/10
Krankheit, Familie und Beruf (Cruickshank et al, 2008). Brustkrebs ist für
mittelbar und unmittelbar Betroffene
mit einem enormen Leidensdruck
und – nach wie vor – mit großer Unsicherheit bezüglich unterschiedlicher
und teils widersprüchlicher Empfehlungen zu Erkennung, Diagnose
und Therapie, sowie Unsicherheiten
hinsichtlich der eigenen Pflege und
dem Umgang mit der Erkrankung
verbunden. Die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs bedeutet
einen enormen Einschnitt in die
Lebensqualität (physisch, psychisch
und funktional). Depressionen und
Ängste resultieren aus der häufig unerwarteten Diagnose. Chirurgische
Eingriffe beeinflussen das Körperbild
der Frauen egal welchen Alters, die
Sexualität und das Selbstwertgefühl.
Nebenwirkungen der Therapien wie
Übelkeit, Fatique, Gewichtsveränderungen sind die Lebensqualität und
das tägliche Leben der Betroffenen
beeinflussende Faktoren.
Grundsätzlich erfordert die Behandlung von Brustkrebs eine interdisziplinäre Vorgangsweise hinsichtlich
Therapie, Pflege und psychologischer
Unterstützung.
Frauen mit Brustkrebs benötigen
Informationen und Unterstützung beginnend von der Diagnose über die
Dauer der Therapie und sogar darüber hinaus. Dazu bedarf es speziell
qualifizierter Personen, die diese Aufgaben erfüllen können.
Maquire 1978 und Maquire 1983 waren die ersten ForscherInnen, die die
spezifischen Bedürfnisse von Frauen
mit Brustkrebs aufzeigten und die
Notwendigkeit sowohl psychischer als
auch physischer Pflege und Betreuung betonten. Dies war die Grundlage
für die Entwicklung einer speziellen
Qualifizierung zur „Breast Care Nurse
(BCN)“ im Vereinigten Königreich, der
zunächst Nord Amerika, Australien
und Skandinavien gefolgt sind. Die
Etablierung und Weiterentwicklung der
speziellen Qualifizierung fand in den
genannten Ländern in den vergangen
zwanzig Jahren statt. Durch die Exis-
www.oegkv.at
FACHBEITRAG
tenz international differierender Ausbildungsmodelle und Weiterbildungsprogramme (Cruickshank et al, 2008)
gibt es mittlerweile unterschiedliche,
dennoch ähnliche Definitionen einer
Breast Care Nurse. Yates et al (2007)
beispielsweise definieren eine spezialisierte Breast Care Nurse als
„[…] a registered nurse who applies
advanced knowledge of the health
needs, preferences and circumstances of women with breast cancer
to optimise the individual’s health and
well-being at various stages across
the continuum of care, including diagnosis, treatment, rehabilitation and
palliative care.“
Trotz vielfältiger Settings in denen
BCNs tätig sein können und der damit verbundenen Schwierigkeit die
vielfältigen Aufgaben und Tätigkeitsbereiche aufzulisten, finden sich bei
Yates et al (2007) fünf Hauptkompetenzbereiche einer BCN:
● Unterstützende Pflege: dieser Kompetenzbereich beinhaltet die Fähigkeit zur Einschätzung der vielfältigen, physischen, psychischen,
sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patientinnen während des
gesamten Pflege- und Krankheitsprozesses sowie die Durchführung
evidenz-basierter adäquater Pflegeinterventionen. Dies geschieht in
einem multidisziplinären Rahmen.
● Pflege in Zusammenarbeit mit
anderen Disziplinen: beschreibt
die Fähigkeit die Pflege zu planen,
durchzuführen und zu evaluieren
unter Berücksichtigung einer effektiven Teamarbeit.
● Koordinierte Pflege: umschreibt die
Fähigkeit die Pflege so zu planen,
dass die vielfältigen Gesundheitsund Unterstützungsleistungen zeitlich adäquat, flexibel und effektiv
durchgeführt werden, sodass die
Bedürfnisse der Patientinnen optimal erfüllt werden können.
● Information und Edukation: dies beinhaltet die Fähigkeit umfassende,
detaillierte und auf die individuelle
Problemkonstellation
bezogene
Informationen für die Patientinnen
bereitzustellen z.B. über Behandlungsmöglichkeiten, Selbstmanagement etc. Die Bereitstellung erfolgt
durch evidenz-basierte Informationen unter Berücksichtigung der
www.oegkv.at
individuellen
Umstände,
Vorlieben und
Bedürfnisse
der Patientinnen.
●K
linische Führungskompetenz: dies
beinhaltet die
Fähigkeiten,
durch
entsprechendes
Management
und professionelle Aktivitäten, die
Pflege
von
Brustkrebspatientinnen
zu
fördern
und zu verbessern.
Pflegemanagement
> Basales und Mittleres Pflegemanagement
(gem. GuKG § 64)
Abschluss: Akademische/r Pflegemanager/in
Beginn: 6. September 2011 Gebühr: EUR 5.600,> Höheres Pflegemanagement
(gem. GuKG § 72)
Abschluss: Master of Science (MSc)
Beginn: 6. September 2011 Gebühr: EUR 7.900,Information und Anmeldung:
Gerlinde Weber, E-Mail: gerlinde.weber@donau-uni.ac.at
Tel: +43 (0)2732 893-2648, Fax: +43 (0)2732 893-4602
www.donau-uni.ac.at/pflegewissenschaft
So oder ähnlich werden international die
Kompetenzen
Donau-Universität Krems
einer BCN deUniversität für Weiterbildung
www.donau-uni.ac.at
finiert. Die sehr
umfangreiche
unterstützende Pflege und Versorgung führt zu zwischen Forschung, Versorgung
positiven
Patientinnen-Outcomes. und Betreuung / Begleitung zu sehen.
ÖPZ
Forschungen zeigen u.a., dass eine Diese Zusammenarbeit kann in interBCN positiven Einfluss
die 4c
Krank- disziplinären (zertifizierten) Brustzen87 xauf
127,
Dateiname:und
Ins.
PFM_DUK
10.10
heitserfahrung/ -bewältigung
dieOPZ tren
gewährleistet
werden, die u.a.
Lebensqualität der Patientinnen hat. durch die örtliche Nähe der ExpertInDes Weiteren wird die positive Brü- nen und die Beschäftigung von – auf
ckenstellung zwischen ÄrztInnen und Brustkrebs spezialisierten – Pflegeexanderen Berufsgruppen, der BCN zu- pertInnen (Breast Care Nurses) chagewiesen. Weitere wichtige Aspekte rakterisiert werden
stellen die Kontinuität der Pflege und
der intensive persönliche Kontakt Im Jahr 2000 wurden im Positionszur BCN dar. Depressionen, Angst- papier „The Requirements of a Spezustände, psychologische Symptome cialist Breast Unit“ der Europäischen
werden durch die BCN positiv beein- Gesellschaft für Brustkunde / Euroflusst (Cruickshank et al, 2008).
pean Society of Mastology, nicht nur
Das National Breast Cancer Centre’s die Anforderungen an spezialisierte
Spezialist Breast Nurse Project Team Brustzentren sondern auch die An(2003) bestätigte die positiven Effekte forderungen an die Breast Care
einer auf Brustkrebs spezialisierten Nurse formuliert (EUSOMA, 2000).
Pflegekraft. Diese Effekte beeinflus- In diesem Positionspapier wird der
sen die Pflege, das Verständnis der Breast Care Nurse, als Mitglied des
Frauen über die Erkrankung, die Zu- Kernteams spezialisierter Brustzenfriedenheit mit und die Kontinuität der tren, eine zentrale Position zugePflege.
wiesen. Die BCN ist als praktische,
emotionale und informelle Beratung
Der optimale Rahmen für die erfolg- und Unterstützung erkrankter Frauen
reiche Arbeit einer BCN ist in der Ver- bereits in die Diagnosemitteilung einnetzung aller beteiligten Disziplinen zubeziehen und ist u.a. für die Beund in der engen Zusammenarbeit sprechung der Behandlungspläne,
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
23
FACHBEITRAG
für die Nachsorgeambulanz und für
die Behandlung von Lymphödemen,
Schmerztherapie und dem Umgang
mit chronischen Wunden etc. hinzuzuziehen.
„Regular support (advice, counselling,
psychological help) is given by Breast
Care Nurses [...]. These persons must
be members of the core team. They
must be available to counsel and
offer practical advice and emotional
support to newly diagnosed patients
at the time the diagnosis is given, so
as to further explain treatment plans.
They should also be available on
demand from patients in the Primary
Breast Cancer Follow up clinic and in
the Advanced Breast Clinic. Particularly they must be present to support
women when the diagnosis is given
that the disease has become advanced.” (Blamey/Cataliotti, 2004, 5).
Für die Breast Care Nurse gilt, wie für
alle Mitglieder des Kernteams, dass
eine spezialisierte Ausbildung im Bereich Brustkrebs ebenso erforderlich
ist, wie die kontinuierliche Weiterbildung. Auf der Grundlage des Positionspapiers der EUSOMA (2000)
und auf Grundlage der Entschließung
des Europäischen Parlaments (2006)
wurde der Austrian brain trust, mit der
Ausarbeitung des Kapitels „Breast
Health Centers“ (bzw. mit der Modifikation der genannten Empfehlungen)
zur Implementierung in den Österreichischen Strukturplan Gesundheit
(ÖSG) beauftragt (Pöstlberger, 2009).
In Anlehnung an die Empfehlungen
von EUSOMA, die pro 250.000 EinwohnerInnen die Etablierung je eines
zertifiziertes Brustzentrums veranschlagen, spezifiziert das Österreichische Bundesinstitut für Gesundheit (ÖBIG) die personelle Struktur
und Qualifikation für Brustzentren
bzw. „angeschlossene“ Partnerinstitutionen (Institutionen die nicht alle
geforderten Kernleistungen erfüllen
können). Für zertifizierte Brustzentren (Zentren die alle Kernleistungen
erbringen) werden 2 Breast Care
Nurses, für angeschlossene Partnerinstitutionen (nicht zuletzt aufgrund
der geringeren Patientinnenanzahl)
werden 1 Breast Care Nurse festgelegt (Pöstlberger, 2009).
Im Positionspapier “Guidelines on
the standards for the training of spe-
24
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT
3/2011
57x260_A_Oesterr_Pflegezeit.indd
1
20.12.10 10:25
Keywords: Brustkrebs, Breast
Care Nurse, Aus- und Weiterbildung, Brustzentrum, Universitätslehrgang
cialised health professionals dealing
with breast cancer” (Cataliotti et al,
2007) wurden die vorhin erwähnten
Richtlinien spezifiziert bzw. um detaillierte Angaben zu notwendigen
Ausbildungsstandards für Health Professionals im Bereich Brustkrebs ergänzt. Die Kompetenzen an die BCN
beziehen sich entsprechend dieses
Positionspapiers auf vier Teilbereiche:
a) die klinische Expertise und
Tätigkeit
Generelle klinische Expertise mit umfangreichen Fachkenntnissen in den
Bereichen Brustkrebs und den Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs. Hierzu zählen Kenntnisse über
die Epidemiologie von Brustkrebs,
Kenntnisse über potentielle Risikofaktoren und Präventionsstrategien und
Kenntnisse über die Möglichkeiten
der Früherkennung, Diagnose und
Klassifikation. Darüber hinaus hat die
BCN umfassende Kenntnisse über
verschiedene Therapieansätze und
ihre potentiellen Nebenwirkungen.
Die BCN unterstützt und berät die Patientinnen und deren Familie während
des gesamten Behandlungsprozesses
(von der Diagnose, zur Therapie bis
zur Nachsorge), erleichtert die informierte Entscheidung der Patientinnen
und leistet einen wesentlichen Beitrag
für die Behandlungsplanung von z.B.
psychosozialen Auswirkungen der Erkrankung, oder krankheitsbezogenen
Symptomen. Zum Bereich der klinischen Expertise und Tätigkeit zählen
des Weiteren die Entwicklung, Implementierung und gegebenenfalls Verbesserung der Standards der Pflege /
Versorgung im Bereich Brustkrebs.
b) die Ausbildung
Die Breast Care Nurse leistet einen
wesentlichen Beitrag zur Konzeption
von Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten im Bereich Brustkrebs
und bietet effektive Schulungen für
das Personal, Studierende / SchülerInnen, Patientinnen und deren Angehörige an. Die BCN arbeitet an
der Entwicklung adäquater Unterwww.oegkv.at
FACHBEITRAG
richtsmaterialien mit und kann die
Informationsbedarfe der Patientinnen
einschätzen und befriedigen.
c) die Forschung
Die BCN verfügt über aktuelles Wissen im Bereich Brustkrebs und nimmt
an pflegewissenschaftlichen Forschungsprojekten und klinischen Studien teil. Das Bewusstsein für die Bedeutung evidenz-basierter Praxis ist
ebenso vorhanden wie Wissen über
z.B. verschiedene Forschungsdesigns. Die Breast Care Nurse nimmt
aktiv an Journal Clubs teil und leistet
einen Beitrag in Audits und Qualitätssicherungsmaßnahmen.
d) das Management
Im Bereich Management sind von der
Breast Care Nurse die Übernahme einer Vorbildfunktion für KollegInnen und
StudentInnen sowie das Verständnis
der theoretischen / konzeptionellen
Grundlage der MentorInnenrolle gefordert. Motivation und Inspiration von
KollegInnen zählen ebenso zu den
Anforderungen an die BCN wie die
effiziente Verwendung von vorhandenen Ressourcen und die Förderung
eines multidisziplinären (Behandlungs
/ Betreuungs) Ansatzes.
Eine BCN mit den angeführten Kompetenzen und Qualifikationen wird
neben anderen Settings wie z.B. onkologischen Stationen oder Palliativeinrichtungen, insbesondere in spezialisierten, zertifizierten Brustzentren
oder in Krankenanstalten ohne Brustzentrum eine bedeutende Rolle einnehmen.
Im internationalen Vergleich zeigt sich
eine große Bandbreite von Settings
die auf die Expertise einer Breast
Care Nurse zurückgreifen. Ambulante
Beratungsstellen, onkologische und
gynäkologische Praxen, regionale
Beratungseinrichtungen und Regionen / Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte, werden als Tätigkeitsfelder einer BCN genannt.
Österreich wird sich der Herausforderung einer adäquaten Versorgung von
Brustkrebspatientinnen stellen müssen. Dazu bedarf es besonders der
Qualifikation Pflegender zur Breast
Care Nurse. Erste Möglichkeiten dazu bestehen bereits auf universitärer
Ebene in Form von Universitätslehrgängen z.B. an der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften,
www.oegkv.at
Medizinische
Informatik und
Technik (UMIT),
Hall / Tirol und
der
Medizinischen Universität Graz.
Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar
Kirchlich und staatlich anerkannte Wissenschaftliche
Hochschule in freier Trägerschaft
Literatur
Blamey R., Cataliotti L. (2004):
The
requirements of a
specialist Breast Unit. www.
Masterstudium und Promotionsprogramm
eu soma.o rg /
doc/The_requirements_of_a_
specialist_BreSie haben ein erstes Studium im Gesundheits- und Pflegewesen
absolviert (Bachelor, Diplom etc.) und suchen eine neue Herausast_Unit.pdf.
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zentrieren und dabei optimal betreut werden? Sie planen vielal.
(2007):
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terstudium (M. Sc.) oder ins Promotionsprogramm zum Herbst
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of Cancer, 43,
Tel. 0261/ 6402 – 257, E-Mail: pflege@pthv.de, Internet:
660-675
www.pthv.de
Cruickshank S.
et al. (2008):
an Journal of Cancer Care, 12, 91-97
Specialist breast care nurses for sup- Pöstlberger S. (2009): Breast Centers in
portive care of women with breast
Austria. Breast Care, 4, 231-236.
cancer (Review). Cochrane Database Statistik Austria (2010): Österreichisches
of Systematic Reviews, 2, Art No:
Krebsregister (Stand 08.09.2010).
CD005634
www.statistik.at/web_de/statistiken/
Europäisches Parlament (2006): Entgesundheit/krebserkrankungen/
schließung des Europäischen Parlabrust/021696.html. (13.01.2011)
ments zu Brustkrebs in der erweiterten World Health Organisation (WHO)
Europäischen Union, B6-0528/2006
(2005): Global cancer rates could inEUSOMA (2000): The requirements of
crease by 50% to 15 million by 2020.
a specialist breast unit. Eur J Cancer,
www.who.int/mediacentre/news/re36, 2288-93
leases/2003/pr27/en/. (13.01.2011).
National Breast Cancer Centre’s Spe- Yates P. et al. (2007): Competency Stancialist Breast Nurse Project Team
dards and Educational Requirements
(2003): An evidence-based specialist
for specialist Breast Nurses in Ausbreast nurse role in practice: a multitralia. Collegian, 14, 1, 11-15.
centre implementation study. Europe-
Pflegewissenschaft
Univ.-Prof. Dr. rer.cur. Christa Lohrmann
Institutsvorständin des Instituts für Pflegewissenschaft, Medizinische Universität Graz
christa.lohrmann@medunigraz.at
Marion Habersack PhD, PhD, MSc, MPH
Senior Scientist an der Medizinischen Universität Graz mit den
Forschungsschwerpunkten Gender Health und
Entwicklungszusammenarbeit.
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
25
FACHBEITRAG
Belastungen pflegender Angehöriger von
Demenzerkrankten in Tirol
Von Anita Mair und Roswitha Mayer-Kleiner
Pflegende Angehörige von Demenzkranken bedürfen besonderer Unterstützung wie z.B. in Form einer
Beratung oder einer stundenweisen
Entlastung bei der Pflege, damit
sie den Anforderungen gewachsen
sind und nicht selbst zu Pflegebedürftigen werden.
Mit der vorliegenden Untersuchung
sollten folgende Fragen beantwortet
werden:
Welche subjektiven Belastungen geben pflegende Angehörige von Tiroler
Demenzkranken an? Welche Entlastungsangebote gibt es für pflegende
Angehörige in den 30 untersuchten
Sozial- und Gesundheitssprengeln
(SGS) in Tirol? Welche Entlastungsangebote wünschen sich pflegende
Angehörige von Demenzkranken?
Belastungen, Konflikte und Krisen bestätigen Reggentin (2005), Gräßel
(2001a), Zanck und Schacke (2006)
in ihren Studien zu Belastungen von
Angehörigen demenziell erkrankter
Menschen in der häuslichen Pflegesituation. „Demenz ist keine Krankheit Zur Erhebung der subjektiven Belasdes Klienten, sondern eine Krankheit tungen von pflegenden Angehörigen
des Angehörigen“ (Weber 2004, S. von Demenzkranken wurde das Berli32). Pflegende Angehörige sind durch ner Inventar zur Angehörigenbelastung
die Krankheit stark betroffen (Zanck bei Demenz (BIZA-D) von Zank et al.
und Schacke 2004).
(2006) verwendet. Das BIZA-D erfasst
Keywords: Demenz, Belastung,
Da
die
erforderliche
pflegerische
Bedie durch die Pflege entstehenden
pflegende Angehörige, Entlastreuung
wegen
der
Bevölkerungsentsubjektiv wahrgenommenen Konflikte
tungsangebote
wicklung ansteigen wird, ist es von zwischen eigenen Bedürfnissen und
Bedeutung, die Belastungen der pfle- Pflegeaufgaben, Konflikten zwischen
Mit dieser Untersuchung werden erst- genden Angehörigen von Demenz- familiären bzw. beruflichen Erfordermals tiroler Ergebnisse zu Belastungen kranken in Tirol zu erfassen, damit nissen und den Pflegeaufgaben (Zank
pflegender Angehöriger von Demenz- Entlastungsmöglichkeiten für diese An- et al. 2006). Mit einem neu erstellten
erkrankten erhoben und veröffentlicht. gehörigen entwickelt werden können Zusatzfragebogen wurden EntlasIn Österreich leben derzeit ca. 100.000
(Gleichweit
und Rossa
2009).
Bis2006).
zu tungsmöglichkeiten
für pflegende An1
und den
Pflegeaufgaben
(Zank
et al.
Mit einem neu erstellten
Demenzkranke (Gleichweit und 2Rossa
90%
der
pflegebedürftigen
Menschen
gehörige
von
Demenzkranken,
die von
Zusatzfragebogen wurden Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige
von
3
Demenzkranken,
die von den Sozialund Gesundheitssprengeln
in Tirol angeboten
2009). Pro Jahr erkranken derzeit
in werden in Privathaushalten
von deren
den Sozial- und Gesundheitssprengeln
4 an
werden,
erhoben.betreut (Salomon 2005). in Tirol angeboten werden, erhoben.
Österreich ca. 28.100 Personen
Angehörigen
5
einer Demenz, diese Zahl wird
im
6
(zt)
Jahr 2050 auf ca. 59.500 ansteigen
Ausgangspunkt
Stichprobe und Ergebnisse
7
Stichprobe
und Ergebnisse
(Gleichweit und Rossa 2009). Für
das
Ein
Ziel
dieser
Untersuchung
besteht
Ausinden
Sozial-30
und
8
Aus den 62 Sozial- und Gesundheitssprengeln
Tirol62
wurden
perGesundheitsZufall
9 Tirol
ausgewählt.
Zumsubjektiven
Zeitpunkt der
Untersuchung
waren inindiesen
Sprengeln
Jahr 2010 wird die Zahl der in
darin, die
Belastungen
sprengeln
Tirol wurden
30 170
per Zu10 ca.
Personen
mit einer
diagnostizierten
Demenz.
Dieausgewählt.
62 befragtenZum
Angehörigen
lebenden Demenzkranken auf
pflegender
Angehöriger
von Tiroler
De- fall
Zeitpunktwurden
der
11
anhand dieser Demenzkranken ausgewählt. Der Kontakt zu den pflegenden
9000 geschätzt (Berner, Krautgartner,
menzkranken,
die
professionelle
Hilfe
Untersuchung
waren
in
diesen
Spren12
Angehörigen wurde über die Einsatzleitungen und Geschäftsführer der jeweiligen
Wancata 2001). Im statistischen
der Sozialund Gesundheitssprengel
geln 170
Personen mit
einer diagnos13 Mittel
Sprengel
hergestellt.
In der Untersuchung wurden
ausschließlich
Angehörige
von
Demenzkranken
tritt laut Bickel (2008) bei fast14jedem
in Anspruchbefragt.
nehmen, darzustellen. tizierten Demenz. Die 62 befragten
dritten Menschen, der das Alter15
von 65 Als zweites Ziel dieser Untersuchung Angehörigen wurden anhand dieser
16
In Tabelle
werden die soziodemographischen
Daten der befragten
pflegenden
Lebensjahren erreicht hat, im weiteren
sollen 1Entlastungsangebote
für deren Demenzkranken
ausgewählt.
Der Kon17
Angehörigen dargestellt.
Altersverlauf eine Demenzerkrankung
Angehörige
aufgezeigt
werden.
takt
zu
den
pflegenden
Angehörigen
18
ein. Obwohl Demenzen Männer und
wurde über die Einsatzleitungen und
19
Tabelle 1: Soziodemografische Daten der pflegenden Angehörigen
Frauen gleichen Alters mit ähnlich
hoher Wahrscheinlichkeit betreffen,
Häufigkeit Prozent
sind mehr Frauen als Männer erkrankt
männlich
17
27,4
Geschlecht
(Wancata 2010). Die Begründung
weiblich
45
72,6
dafür ist die unterschiedliche Lebens35-49 Jahre
14
22,6
erwartung von Frauen und Männern
50-64 Jahre
22
35,5
Alter
(Bickel 2008).
65-79 Jahre
22
35,5
80-94 Jahre
4
6,5
Wancata (2010) beschreibt eine Ververwitwet
1
1,6
schlechterung des Gesundheitszugeschieden
2
3,2
standes bei pflegenden Angehörigen
Familienstand
ledig
7
11,3
auf Grund der hohen Belastungen. Die
verheiratet
52
83,9
Belastung durch die Pflege erstreckt
Eltern
1
1,6
sich von sozialer Isolation, UnsicherSonstige
1
1,6
heit, mit dem Betroffenen richtig umGeschwister
2
3,2
Verwandtschaftsverhältnis
zugehen, bis zum Burnout. Ein Grund
Schwiegerkinder 12
19,4
Kinder
23
37,1
dafür ist, dass die pflegenden AnPartner
23
37,1
gehörigen „rund um die Uhr“ für den
Betroffenen da sein müssen.20Hohe Tabelle 1: Soziodemografische Daten der pflegenden Angehörigen
21
Nach dem Ergebnis in Tabelle 1 pflegen 17 Männer und 45 Frauen ihre an Demenz
22
erkrankten Angehörigen. Hervorzuheben ist, dass vier Personen in einem Alter von
den 62 befragten
3/2011 80 Jahren und älter die Pflege von Angehörigen übernehmen. Von
www.oegkv.at
26 ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT23
24
pflegenden Angehörigen sind 52 verheiratet. 35 Demenzkranke werden von Kindern
25
bzw. Schwiegerkindern gepflegt, bei weiteren 23 Demenzkranken übernehmen die
FACHBEITRAG
veränderung,
wird mit einem
dass er
Anzahl
2
3
4
4
49
hilfsbedürftig ist (%)
(3,2%)
(4,8%)
(6,5%)
(6,5%) (79,0%)
Mittelwert von
keinen
Gesprächspart6
2
10
5
39
3,4 (SD = 0,9)
Anzahl
ner mehr zu
(9,7%)
(3,2%)
(16,1%)
(8,1%) (62,9%)
(%)
angegeben (0
haben
dass ich
= niedrigste
8
meinen
Anzahl
10
2
2
40
(12,9%
Angehörigen in (%)
Belastung, 4
(16,1%) (3,2%)
(3,2%)
(64,5%)
)
gewisser Weise
= höchste Beverloren habe
dass er geistig
Anzahl
2
1
2
5
52
lastung).
abgebaut hat
(%)
(3,2%)
(1,6%)
(3,2%)
(8,1%) (83,9%)
dass weniger
Tabelle 3 zeigt
Anzahl
3
3
6
5
45
Austausch mit
(%)
(4,8%)
(4,8%)
(9,7%)
(8,1%)
(72,6%)
die Gedanken
ihm möglich ist
der und Gefühle
Veränderung
undBefragten
Persönlichkeitsveränderung
durch
Belastungen
Tabelle
Wie das2:Ergebnis
in Tabelle
2 zeigt,
geben 52 (83,9 Prozent) der
an, dass
der
„geistige
Abbau“
des
betreuten
Demenzkranken
diese
„immer“
belastet.
49
der Angehörizum Klienten (N=62)
Beziehung
Befragte (79 Prozent) empfinden die „Hilfsbedürftigkeit“ „immer“ als belastend.
gen in Bezug
Weitere 45 Befragte (72,6 Prozent) erklären, „dass weniger Austausch mit ihm
möglich ist“.
Geschäftsführer
der
jeweiligen
Sprenauf die PfleIntensität der Belastung durch den Beziehungsverlust
Die Stärke
der Belastung
des Beziehungsverlustes
zumge
Gepflegten,
hervorgerufen
gel
hergestellt.
In
der
Untersuchung
des
Demenzkranken
und die dadurch die Persönlichkeitsveränderung, wird mit einem Mittelwert von 3,4 (SD=0,9)
angegeben
(0=niedrigste Belastung,
4 = höchste
wurden
ausschließlich
Angehörige
vonBelastung).
mit verbundenen Aufgaben und EinTabelle 3 zeigt die Gedanken und Gefühle der Angehörigen in Bezug auf die Pflege
Demenzkranken
befragt.
schränkungen.
des Demenzkranken und
die damit verbundenen Aufgaben
und Einschränkungen.
Mich belastet
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
nie
selten
manchmal
oft
immer
Tabelle 3: Belastungen durch Schwierigkeiten und Einschränkungen (N=62)
In Tabelle 1 werden die soziodemographischen Daten der befragten pflegenden Angehörigen dargestellt.
Nach dem Ergebnis in Tabelle 1 pflegen 17 Männer und 45 Frauen ihre
an Demenz erkrankten Angehörigen.
Hervorzuheben ist, dass vier Personen in einem Alter von 80 Jahren
und älter die Pflege von Angehörigen
übernehmen. Von den 62 befragten
pflegenden Angehörigen sind 52 verheiratet. 35 Demenzkranke werden
von Kindern bzw. Schwiegerkindern
gepflegt, bei weiteren 23 Demenzkranken übernehmen die Partner die
Pflege (Tab. 1). Das durchschnittliche
Alter der Pflegenden ist 61,2.
Subjektive Belastungen von
pflegenden Angehörigen
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind
die Belastungen der pflegenden Angehörigen durch die Persönlichkeitsveränderungen und die daraus resultierende Veränderung der Beziehung zur
betreuten Person angegeben.
Wie das Ergebnis in Tabelle 2 zeigt,
geben 52 (83,9 Prozent) der Befragten an, dass der „geistige Abbau“ des
betreuten Demenzkranken diese „immer“ belastet. 49 Befragte (79 Prozent)
empfinden die „Hilfsbedürftigkeit“ „immer“ als belastend. Weitere 45 Befragte (72,6 Prozent) erklären, dass „weniger Austausch mit ihm möglich ist“.
Intensität der Belastung durch den Beziehungsverlust
Die Stärke der Belastung des Beziehungsverlustes zum Gepflegten, hervorgerufen durch die Persönlichkeitswww.oegkv.at
Von 43 (69,4 Prozent) pflegenden Angehörigen wird angegeben, dass sie
„oft“ bzw. „immer“ das Gefühl haben,
durch die Pflege- und Betreuungsleistung für ihren Angehörigen zu wenig
Zeit für Aktivitäten mit anderen Personen zu haben (Tab. 3). Weitere 40
(64,5 Prozent) der befragten Angehörigen haben „oft“ bzw. „immer“ das Gefühl, dass andere das Krankheitsbild
zu wenig verstehen. Immerhin 39 (62,9
Prozent) der Angehörigen erleben es
„oft“ bzw. haben „immer“ das Gefühl,
dass sie zu wenig Spielraum haben,
Dinge für sich
selbst zu erle-1
Ich habe das Gefühl, …
digen.
dass ich zu wenig
Zeit für Interessen
oder Hobbys habe
dass andere das
Krankheitsbild zu
wenig verstehen
dass ich zu wenig
Anerkennung von
anderen erfahre
dass ich zu wenig
Rückzugsmöglichkeiten habe
dass die Pflege
mich körperlich
anstrengt
dass ich zu wenig
Möglichkeiten
habe, für mich zu
sein
dass andere
Menschen zu
wenig Verständnis
für meine Situation
aufbringen
dass ich zu wenig
dazu komme, mich
um meine eigene
Gesundheit zu
kümmern
dass ich zu wenig
Zeit für Aktivitäten
mit anderen habe
dass ich zu wenig
dazu kommen,
Dinge für mich
selbst zu erledigen
dass ich in meinen
Bemühungen um
professionelle
Unterstützung und
Hilfe allein
gelassen werde
dazu wurde ein Mittelwert von 2,3 (SD
= 1,0) (0 = niedrigste Belastung, 4 =
höchste Belastung,) berechnet.
Entlastungsangebote
Zu den von Angehörigen gewünschten
Entlastungsangeboten wurde eine offene Frage formuliert. Bei dieser Frage
waren Mehrfachnennungen möglich.
Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, wird
die „professionelle Beratung“ von 23
Angehörigen, „stundenweise Betreuung“ von 21, eine „leistbare Kurzzeitpflege“ von 13 Angehörigen und ein
„leistbares Tagesbetreuungsangebot“
von 10 Befragten gewünscht.
Mit einer weiteren Frage wurden die
zum Zeitpunkt der Untersuchung in
den SGS angebotenen Entlastungsangebote erfasst (Abb. 1).
In allen untersuchten SGS werden
Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige angeboten (Abb.
1). Ehrenamtliche Mitarbeiter stehen
pflegenden Angehörigen in 23 von 30
untersuchten SGS als Entlastungsmöglichkeit zur Seite. In 19 Sprengeln
kann Kurzzeitpflege beansprucht werden. In 15 SGS werden Möglichkeiten
für monatlichen Erfahrungsaustausch
nie
Anzah 5
l (%)
(8,1%)
selten manchmal
7
(11,3% 11
(17,7%)
)
oft
immer
8
(12,9%)
31
(50,0%)
Belastung
Anzah 9
3
10
2
38
(14,5% (4,8%) (16,1%)
durch Rollenl (%)
(3,2%)
(61,3%)
)
konflikte
Anzah 18
8
4
22
l
(29,0% (12,9% 10
(16,1%)
(6,5%)
(35,5%)
Ein weiterer
(%)
)
)
14
7
BelastungsbeAnzah (22,6% (11,3% 11
4
26
l (%)
(17,7%)
(6,5%)
(41,9%)
reich sind die
)
)
8
Anzah 12
9
7
26
so genannten
(19,4% (12,9% (14,5%)
l (%)
(11,3%) (41,9%)
)
)
Rollenkonflikte. Dabei hanAnzah 9
10
4
29
(14,5% 10
l (%)
16,1%) (16,1%)
(6,5%)
(46,8%)
)
delt es sich
um Konflikte
Anzah 16
7
10
23
(25,8% 6
zwischen bel (%)
(9,7%) (11,3%)
(16,1%) (37,1%)
)
ruflichen Anforderungen
11
Anzah 16
0
27
(25,8% (17,7% 8
und
Pflege.
l (%)
(12,9%)
(0%)
(43,5%)
)
)
Die Konflikte
7
Anzah (11,3% 6
6
5
38
zwischen den
l (%)
(9,7%) (9,7%)
(8,1%)
(61,3%)
)
beruflichen
10
Anforderungen
Anzah 5
8
9
30
l (%)
(8,1%) (16,1% (12,9%)
(14,5%) (48,4%)
)
einerseits und
der Pflege andererseits sind
Anzah 51
3
4
2
2
(82,3
l (%)
(4,8%) (6,5%)
(3,2%)
(3,2%)
%)
für pflegende
Angehörige ei-2
Von 433:(69,4
Prozent) pflegenden
Angehörigen und
wird Einschränkungen
angegeben, dass sie
„oft“ bzw.
ne Belastung,3 Tabelle
(N=62)
durch Schwierigkeiten
Belastungen
4
5
6
7
8
9
10
„immer“ das Gefühl haben, durch die Pflege- und Betreuungsleistung für ihren
Angehörigen zu wenig Zeit für Aktivitäten mit anderen Personen zu haben (Tab. 3).
Weitere 40 (64,5 Prozent) der befragten Angehörigen haben „oft“ bzw. „immer“ das
ÖSTERREICHISCHE
PFLEGEZEITSCHRIFT
Gefühl, dass andere das Krankheitsbild
zu wenig verstehen.
Immerhin 393/2011
(62,9
Prozent) der Angehörigen erleben es „oft“ bzw. haben „immer“ das Gefühl, dass sie
zu wenig Spielraum haben, Dinge für sich selbst zu erledigen.
27
lastungsangebote
den von Angehörigen
gewünschten Entlastungsangeboten wurde eine offene
FACHBEITRAG
ge formuliert. Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
belle 4: Wünsche bezüglich Entlastungsangeboten von pflegenden Angehörigen
(2002) leiden die Ange- Ergebnisse der Untersuchung zeigen,
hörigen am „Sterben der dass 43,5 Prozent der pflegenden
Professionelle Beratung
gemeinsamen Biographie“ Angehörigen (N = 62) die persönliche
Stundenweise Betreuung
und empfinden Scham über Einschränkung der Gesundheit immer
Leistbare Kurzzeitpflege
die vermeintlichen Defizite als sehr belastend empfinden. Dies
Leistbares
10
des Demenzkranken. In der stimmt mit dem Ergebnis der Studie
Tagesbetreuungsangebot
vorliegenden Untersuchung von Maudrey (2005) überein, derzuAnreize für pflegende Angehörige
9
geben ca. 80 Prozent (N = folge körperliche Beschwerden wie z.
Leistbare Rund-um-die-Uhr62) der befragten Personen B. Magenschmerzen und Wirbelsäu8
Betreuung
den Beziehungsverlust, be- lenbeschwerden auftreten, die auf die
Nachtbetreuung im eigenen Haus
8
dingt durch die Persönlich- psychische Belastung der Pflege- und
Wochenendbetreuungsangebot
5
keitsveränderung des zu Betreuungsarbeit zurückzuführen sind.
Selbsthilfegruppen
3
Pflegenden (geistiger Ab- Wancata (2010) stellte fest, dass bei
Gesprächsrunden
1
bau, Hilfsbedürftigkeit, kein jedem sechsten Angehörigen sich der
Tabelle 4: Wünsche bezüglich Entlastungsangeboten von pfle- Austausch mit Demenz- eigene Gesundheitszustand auf Grund
e aus Tabelle 4 ersichtlich ist, wird die „professionelle Beratung“ von 23
genden Angehörigen
kranken
gehörigen, „stundenweise
Betreuung“ von 21, eine „leistbare Kurzzeitpflege“
vonmehr möglich, den der hohen Belastungen verschlechtert.
Angehörigen und ein „leistbares Tagesbetreuungsangebot“ von 10 Befragten
Angehörigen „verloren“ zu Ergebnisse von Studien in den USA
wünscht.
mit anderen betroffenen Personen haben), ebenfalls als besonders star- zeigen, dass hoch belastete pflegende
geschaffen.
Entlastungsmöglichkeiten
ke Belastung
an. Soziale Kontakte Angehörige eine um 60 Prozent höheeiner weiteren
Frage wurden
die zum Zeitpunkt der Untersuchung
in den SGS
gebotenen Entlastungsangebote
erfasst (Abb. 1).
wie Tagespflege, Beratungsangebote,
werden seltener durch das Gefühl des re Sterbewahrscheinlichkeit haben als
stundenweise Entlastung, Heimhilfe „Angebundenseins“ (Maudrey 2005, wenig belastete Angehörige (Bethge
und Selbsthilfegruppen werden von Wancata 2010), der Lebensstandard 2006).
den SGS seltener angeboten.
sinkt und es bleibt weniger Zeit für die
Familie. Pflegende Angehörige spre- Bereits im Ergebnis der EUROFAMZusammenfassung
chen von einem „36-Stunden-Tag“ CARE Studie, in der insgesamt 6000
Nach dem Ergebnis der durchgeführ- oder von „Rund-um-die-Uhr-Pflege“ pflegende Angehörige in sechs euten Untersuchung wird die Pflege von (Bundesministerium für Familie, Seni- ropäischen Ländern befragt worden
Demenzkranken in Tirol überwiegend oren, Frauen und Jugend 2002, Wan- sind, wünschten sich pflegende Angevon Frauen übernommen, wobei es cata 2010). Zum gleichen Ergebnis hörige mehr Information und Beratung
sich um pflegende Ehefrauen und kommt die vorliegende Erhebung, da (Döhner 2005). In der vorliegenden
Töchter bzw. Schwiegertöchter han- es 90 Prozent (N = 62) der befrag- Untersuchung wird ebenfalls von fast
delt, die großteils verheiratet sind. In ten pflegenden Angehörigen in Tirol 38 Prozent der Probanden (N = 62) der
der vorliegenden Untersuchung beträgt als belastend empfinden, „persönlich Wunsch nach professioneller Beratung
der weibliche Anteil von pflegenden anwesend sein zu müssen“. Weiters genannt. 70 Prozent der Befragten
Angehörigen 72 Prozent (N=62). Laut belastet es 80 Prozent (N = 62) der empfinden es als belastend, dass anTackenberg und Abt-Zegelin (2004) Befragten, dass sie zu wenig Zeit für dere Personen das Krankheitsbild der
sind Motive, die Pflege zu überneh- Aktivitäten mit anderen Personen ha- Demenz nicht verstehen. In Studien
men, entweder in der Familientradition ben und eigene Interessen und Hob- von Gräßel (2001a,b), Seidl (2006),
verankert oder im Pflegenden selbst. bys zeitlich nicht unterbringen können. Profanter (2007) und Döhner (2005)
Begründet werden kann dies z.B. mit Stark belastet sind 47 Prozent (N = wurde ebenfalls eine kontinuierliche
Dankbarkeit, Pflichtgefühl, Schuldge- 15) der befragten Angehörigen, weil Beratung und Schulung der Angefühl oder Mitleid. Ein weiterer Grund sie nicht wissen, wie lange sie Beruf hörigen gefordert. Dies führt zu einer
könnte in der Selbstbestätigung durch und Pflege noch vereinbaren können. Verbesserung der Lebensqualität. Ein
eine sinnvolle Aufgabe liegen. In Tirol Sie machen sich Sorgen während
werden 35 Demenzkranke von Kin- der Arbeitszeit, haben weniger
dern bzw. Schwiegerkindern gepflegt, Kraft für berufliche Anforderungen.
bei 23 Demenzkranken übernehmen Wancata (2010) stellt in seiner
die Partner die Pflege. Tackenberg Untersuchung fest, dass fast ein
und Abt-Zegelin (2004) beschreiben Fünftel der pflegenden Angehödie Pflege des Partners als liebevoller, rigen denkt, nicht länger für den
wenn die Beziehung bisher harmo- betroffenen Menschen sorgen zu
nisch war.
können.
Das Risiko für ein Burnout nimmt
Mit der Veränderung der Persönlich- bei den pflegenden Angehörigen
keit, die durch die Demenz bedingt ist, von Demenzkranken um 55 Probeginnt zwangsläufig ein Abschied- zent zu. Reggentin (2006), Wannehmen von der bisher bekannten cata (2010), Zank und Schacke
Person, was als sehr belastend erlebt (2004) konnten nachweisen, dass
wird (Wilz 2002, Zanck und Schacke pflegende Angehörige die Be2004, Maudray 2005). Laut einem rufstätigkeit oft reduzieren oder
Ergebnis einer Untersuchung von Wilz ganz aufgeben mussten. Die Abb. 1: Entlastungsangebote für pflegende Angehörige
Häufigkeit
23
21
13
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
Abbildung 1: Entlastungsangebote für pflegende Angehörige
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
In allen untersuchten SGS werden Entlastungsmöglichkeiten für pflegende
Angehörige angeboten (Abb. 1). Ehrenamtliche Mitarbeiter stehen pflegenden
Angehörigen in 23 von 30 untersuchten SGS als Entlastungsmöglichkeit zur Seite. In
19 Sprengeln kann Kurzzeitpflege beansprucht werden. In 15 SGS werden
Möglichkeiten für monatlichen Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen
Personen geschaffen. Entlastungsmöglichkeiten wie Tagespflege,
Beratungsangebote, stundenweise Entlastung, Heimhilfe und Selbsthilfegruppen
werden von den SGS seltener angeboten.
(zt)
Zusammenfassung
Nach dem Ergebnis der durchgeführten Untersuchung wird die Pflege von
Demenzkranken in Tirol überwiegend von Frauen übernommen, wobei es sich um
pflegende Ehefrauen und Töchter bzw. Schwiegertöchter handelt, die großteils
verheiratet sind. In der vorliegenden Untersuchung beträgt der weibliche Anteil von
pflegenden Angehörigen 72 Prozent (N=62). Laut Tackenberg und Abt-Zegelin
(2004) sind Motive, die Pflege zu übernehmen, entweder in der Familientradition
verankert oder im Pflegenden selbst. Begründet werden kann dies z.B. mit
Dankbarkeit, Pflichtgefühl, Schuldgefühl oder Mitleid. Ein weiterer Grund könnte in
der Selbstbestätigung durch eine sinnvolle Aufgabe liegen. In Tirol werden 35
Demenzkranke von Kindern bzw. Schwiegerkindern gepflegt, bei 23 Demenzkranken
28
www.oegkv.at
FACHBEITRAG
Grund dafür, dass der Wunsch nach
Beratung für Angehörige im Vordergrund steht, könnte auch sein, dass die
Krankheit Demenz mit ihren Erscheinungsformen offensichtlich zu wenig
bekannt ist (Gräßel 2001 b). Wancata
(2010) stellte eine große Verunsicherung im Umgang zwischen Angehörigen und Demenzkranken fest, was
dringend Aufklärung über die Krankheit und Beratung erforderlich macht.
Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zur Belastung pflegender
Angehöriger von Demenzerkrankten
stimmen mit Studienergebnissen aus
Finnland und Großbritannien überein,
in denen bereits mit Entlastungsmaßnahmen begonnen wurde. Studien in
Finnland bzw. Großbritannien zeigen
eine Verbesserung der Lebensqualität
für Angehörige durch ein Case-Management (Beratung, Hausbesuche,
24-Stunden-Bereitschaft, Schulungen
für Angehörige, Telefon-Hotlines) (Eloniemi-Sulkava et al. 2004, Seidl 2006).
Eisdorfer et al. (2003) konnten nachweisen, dass durch computerunterstützte Beratung und Information (z. B.
spezifische Internet-Foren) Depressionen pflegender Angehöriger verbessert werden können. Tirol hat großen
Nachholbedarf bei der Implementierung von Entlastungsmaßnahmen für
diese Angehörigen. Die Autorinnen
der durchgeführten Untersuchung
weisen darauf hin, dass professionelle
und klientenzentrierte Beratungsstellen
in Tirol vermehrt erforderlich sind. Im
Sinne niederschwelliger Entlastungsangebote sollte Beratung und Information nicht nur in Beratungsstellen,
sondern vermehrt zu Hause bei den
Betroffenen angeboten werden.
qualität und Versorgung Hochaltriger – unter
besonderer Berücksichtigung dementieller Erkrankungen. Bonn
http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/
Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/PRM-21787
-4.-Altenbericht-Teil-II,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
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Gesellschaft e. V. Berlin
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Bundesrepublik Deutschland: Risiken, Lebens
www.oegkv.at
Die Autorinnen sind seit vielen Jahren in ihrer praktischen und theoretischen Unterrichtstätigkeit mit der Thematik „Demenz und pflegende Angehörige“ betraut. Im Rahmen ihrer
Magisterarbeit der Pflegewissenschaft vertieften sie sich weiter in dieser Thematik.
Mag. Anita Mair
Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der TILAK GmbH, Innsbruck
anita.mair@azw.ac.at
Mag. Roswitha Mayer-Kleiner
Gesundheits- und Krankenpflegeschule Reutte
kleiner@aon.at
A.o. Univ.-Prof. Dr. Mag. Elfriede Fritz
Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Fachbereich Klinische Pflegeforschung
und Pflegepädagogik, Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT), Hall in Tirol (Betreuerin der Magisterarbeit)
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
29
ZWISCHENRUF
ZWISCHENRUF
ImKathedrale
Fasching von Montecatini
Die
Wundmanagement im
extramuralen Bereich
Zeichnung: Reini Buchacher
E
Karin Weidner
2230
ÖSTERREICHISCHE
PFLEGEZEITSCHRIFT
3/2011
ÖSTERREICHISCHE
PFLEGEZEITSCHRIFT
05/09
3-Länderkonferenz
Dies
stelltund
einePflegewissenschaft
große Herausforderung
Pflege
18. bis 20. September
fürKonstanz,
die behandelnden
Personen2011
dar.
Einerseits durch eine mangelhafte
Wunddiagnostik und einer fehlenden
objektiven Dokumentation und andererseits führt das Überangebot an Verbandstoffen bzw. fehlendes Wissen über
deren Wirksamkeit zu einer großen
Verunsicherung und Überforderung.
Die Folgen davon zeigen sich oft in
einer
häufig wechselnden Anwendung
Die 3-Länderkonferenz ist die pflegewissenschaftliche
Konferenz im deutschsprachigen
Raum und bürgt
verschiedenster
Verbandsstoffe.
Diesfür
gegenwärtige Einblicke in den Stand der Forschung
führt
zu
einem
nicht
unerheblichen
und Innovation mit höchster Qualität und Güte.
Kostenanstieg
in der Behandlung und
Erstmals wird die Konferenz gemeinsam vom Schweizer
der Pflegefachfrauen
Pflegefachmänner
zuBerufsverband
einer Verlängerung
der und
Behand(SBK), dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe
lungsdauer.
Durch mangelnde
Kommu(DBfK), dem Österreichischen
Gesundheitsund Kranken
pflegeverband (ÖGKV) und der Deutschen Gesellschaft
nikation
mit
allen
betreuenden
Einrichfür Pflegewissenschaft (DGP) in Kooperation mit dem
Schweizerischen
für Pflegewissenschaft
(VFP) und
tungen
werdenVerein
wichtige
Informationen
der Gesellschaft der Pflegewissenschaft im ÖGKV (GesPW)
nicht
oder nur lückenhaft weitergegeveranstaltet.
ben,
wodurch der Klient nicht optimal
Schwerpunktthemen
1. Pflegewird.
von Menschen mit langdauerndem
versorgt
Unterstützungsbedarf (unabhängig vom Setting)
2. Klinische Assessments und Diagnostik durch die Pflege
3. Rahmenbedingungen für die pflegerische Arbeit
Das (Fokus
Ziel aller
behandelnden Personen
Pflegende)
Versorgungsformen
ist 4.es,Neue
dem/der
KlientIn (Fokus
eine KlientInnen)
phasenge-
rechte
zukommen zuPflegeMit derWundversorgung
Konferenz wollen wir Pflegefachpersonen,
wissenschafterInnen, -managerInnen und -pädagogInnen
lassen
und
als
Folge
davon,
eine Steigeeinladen, sich über laufende und abgeschlossene Projekte,
Modellvorhaben
und wissenschaftliche
Arbeiten in Form von
rung
seiner Lebensqualität
zu erreichen.
freien Vorträgen und Posterpräsentationen auszutauschen.
Abstract-Einreichung
Der/die
WundmanagerIn wird in erster
Senden Sie Ihr Abstract bis spätestens 8. April 2011 an
das Bundessekretariat
des ÖGKV.
werden ausschließlich
Linie
als ExpertIn
mit Esberatender
elektronisch per E-Mail eingegangene Abstracts angenommen!
Funktion gesehen. Er/sie soll eine schuAbstract-Umfang: max. 2.500 Zeichen inkl. Leerzeichen
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Aufgabe erfüllen und etwas Licht
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stoffe
und deren
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managerIn vor Ort wird eine Verbesserung der Lebensqualität des/der
KlientIn erreicht. Mittels Wundfotografie werden der Behandlungsverlauf
und auch der Erfolg bildlich festgehalten. Von der beratenden und schulenden
Funktion des/der WundmanagerIn profitieren alle in den Behandlungsprozess
eingebundenen Personen, vor allem der
KlientIn um dessen Betreuung es auch
letztendlich geht.
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arbeitet im Bereich Personalentwicklung
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Karibik“
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schon
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Destination sowie die Unzulänglichkeiten Florenz – nett, aber ohne spektakuläre
„garantiertlokalen
kapitalgesicherten“
er hatte schönere
Beine als alle Frauen, die
derihre
jeweiligen
BevölkerungFonds
übermit Bauwerke.
Als wir nach Pisa weiterfuhren
langen
Pinocchio-Nasen
anpreisen
müssten.
wir
an
diesem
Abend
sahen.
Seinem
Freund
einen längeren Zeitraum ausgeliefert. Revan- und die Dame während der
Busfahrt
wieder
Der
Fasching
beginnt
eigentlich
am
11.
verpassten
wir
ein
etwas
konservativeres
chieren kann man sich – sofern man heraus- mit ihrem Ich weiß was, was Ihr nicht wisstNovember,
dann von Hotel
der WeihnachtsOutfit
– mitfragte
einersie
rabenschwarzen
Perücke
gefunden
hat,wird
in welchem
der/die Spiel
anfing,
einer der Mitreisenzeit
unterbrochen
und
bricht
am
Silvester
und
ausgelatschen
Ballerinas
(Größe
MiesmacherIn abzusteigen gedenkt – indem den, wie ihr die Kathedrale von Montecatini41)
wieder
richtig
wasVortrages
man daran
erkennt, gefallen
erinnerte
er frappant
an die –Heiratsvermittman
ihm im
Zugeaus,
seines
zuraunt:
hätte.
Sie erstarrte
von einer
dass
sich
Touristen
mit
rosa
Plüschhauben,
lerin
aus
„Anatevka“
möglicherweise
„Wissen Sie, ich bin ja nur froh, dass ich Kathedrale in Montecatini– hatte
sie noch nielag
dieim
wieHotel
Neujahrsschweinchen
oder gehört.
das aber
an derdie
roten
Ansteckblume.
nicht
XY bin – dort sollaussehen,
es vor kurNunnur
begann
ganze
Reisegesell-Zu
rosa
und
blau
blinkenden
Bunny-Ohren
über
den
seriöseren
Vergnügungen
während des
zem einen Ausbruch von amöbischer Ruhr schaft, Einzelheiten der fiktiven Kathedrale
den
Silvesterpfad
in
der
Wiener
Innenstadt
Faschings
zählen
die
Bälle.
Ich
ging
einst
gegeben haben ...“ Achten Sie nur darauf, zu erläutern – von den Kirchenfenstern
über
dass
sich keine anderen Gäste des erwähnten eine
des Heiligen
Antonius bis
zum zu
drängen.
mitStatue
Freunden
zum Steirerball,
kaum
Hotels
in Hörweite
Mariasich
Magdalena
darstelIn meiner
Jugendbefinden.
besuchte ich gerne Mas- Altargemälde,
glauben, wiedas
festlich
das an und
für sich
soll.nüchterne
Unsere Besserwisserin
war
sprachkenbälle. Wie überall gab es hier Modetrends: leneher
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Noch
lästiger
sind die„Koa
kulturbeflissenen
– wie Für
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ihr das
nur entgehen
können?
Als alle
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Hiatamadl“ zum loskann.
Verwirrung
sorgte
ich mit
BesserwisserInnen.
Sie verfügen
ein Hektisch
blätterte
sie man
in ihrem
Reiseführer
Winter-Hit ausriefen,
war das über
beliebteste
der Frage,
weshalb
als Hauptdekoration
enormes
Wissen
(bzw. einen
dicken
Kultur- – umein
nähere
Kostüm
„Hiatamadl“
oder
„Hiatabua“
Bild Informationen
vom Dachsteinüber
vondas
der geheimoberösterreiseführer)
die Knickerbocker,
Sehenswürdigkeiten
Bauwerk
zu verwendet
suchen. Fürhatte
den Rest
Lederhoseüber
oder
blauder
oder nisvolle
reichischen
Seite
(meine
Urlaubsregion
und streichen
das bei
Reise hattenist,
wirdass
unsere
RuheBild
– sobald
rot kariertes Hemd,
Trachtenhut.
Die jeder
Stutzen derVermutung
dieses
auch sie
beim
Gelegenheit
heraus, leicht
indem zusiebeschaffen
einen nachund begann,
sichOberösterreicher
über eine Sehenswürdigkeit
zu
und Bergschuhe,
Ball der
und der SalzburJahreszahlen oder Namen von Baumeister- verbreitern, seufzte irgendjemand dramatisch
bequem, die Stutzen vielleicht ein bisschen ger hängt). Bei der Tombola gewann ich eine
Innen und MalerInnen fragen, die sie selbst „aber das ist nichts gegen die Kathedrale von
warm, dafür schützten die „Goiserer“ vor Sechserpackung steirisches Bier, welches
natürlich wissen, und einen dann entspre- Montecatini Terme“ und alle anderen fielen
allfälligem Glatteis ebenso wie vor tanzpart- mir mein Tischherr abschmeichelte, ich ging
chend aufklären. Besonders unangenehm mit Lobpreisungen ein. Wie wir es schafften,
nerlichen Fehltritten. Ein Jahr später gab es mit seinem Gewinn (eine Flasche Möbelsind diese ZeitgenossInnen auf Gruppen- dabei ernst zu bleiben, weiß ich nicht mehr,
eine Neuverfilmung der „Drei Musketiere“, politur und drei orange Plastik-Gerbera)
reisen – dort hat man sie eine ganze Woche ebensowenig, wann die gute Frau merkte,
ganze
Heerscharen
nach
Dieser
Preishatten
gehört
zu dem
amnun
Hals.tummelten
Vor einigensich
Jahren
verschwor
sich dass
wir Hause.
sie auf der
Schaufel
– möglivon
edlen
Kämpfern,
alle
mit
den
gleichen
Nützlichsten
was
ich
jemals
bei
einem
Ball
während einer Toskanarundfahrt die gesamte cherweise sucht sie auch heute noch nach der
Plastikdegen
bewaffnet,
alle
mit
weißen
gewonnen
habe,
ex
aequo
mit
einer
SammGruppe gegen eine Mitreisende, die uns Kathedrale.
Rüschenblusen.
Prinzessinaus
Dia- lung verschiedenster Gels gegen Muskelkaschon
seit Tagen Die
mit selige
Informationen
na
hatte
diese
glücklicherweise
einige
Jahre
ter und
einer
Tube
vom „Ball
ihrem Reiseführer nervte („ich glaube diese Jahre
später
traf
ichSelbstbräuner
eine der damaligen
zuvor
zum
Modetrend
erhoben.
Ich
hatte
mir
des
Sports“
und
weit
vor
der
Straßenkarte
Fresken sind aus dem Jahre 1496 oder irre Mitreisenden zufällig und ihr erster Satz war
aus rosa Tüll
vonja,Bosnien-Herzegowina
Gewinn
icheinen
michUmhang
da?“ – „Wissen
Sie, mit
für schwarzem
welchen „Ach
damals haben wir die(mein
Kathedrale
Kreuz
genäht,
dazu
trug
ich
einen
regenboam
Kaffeesiederball).
Palast dieses Gemälde ursprünglich gemalt von Montecatini Terme gesehen!“. Und wir
genfarbenen
Hut,zwar
der immer,
von einem
Kostüm
wurde?
Man glaubt
es war
für lachten
herzlich
…der Blattlinie verzichtet die Autorin auf die ge(Anm.d.Red.:
Entgegen
denalsPalazzo
Pitti, aber
in Wirklichkeit
...) –war schlechtergerechte Formulierung ihres Textes)
„gestiefelter
Kater“
übrig geblieben
LITERATUR
Palliative Pflegeüberleitung
Koordinierte Pflege von Menschen mit
terminalen Erkrankungen
Demenzgerechte Pflege und Betreuung
Pflege und Betreuung
Kommunikation und Lebensraumgestaltung
Martina Henkelmann
Huber 2010, 299 Seiten
ISBN 978-3-456-84858-7
Rudolf Öhlinger/ Remo Schneider/
Günter Dorfmeister
Neuer wissenschaftlicher Verlag 2010
ISBN 978-3-7083-0707-7
Die Pflege von unheilbar kranken und sterbenden Menschen zu koordinieren ist Aufgabe
der palliativen Pflegeüberleitung. Menschen mit
schweren und terminalen Krankheiten tauchen
immer wieder in der Pflegeüberleitung auf. Darunter gibt es eine Anzahl
von Pflegeüberleitungen, die sich durch den Zeitaufwand, die Emotionalität, die Komplexität und rasche Veränderbarkeit sowie durch seltene
und spezifische medizinische und pflegerische Probleme auszeichnen.
Pflegeüberleitung ist eine Überleitung von einem Pflegesetting in ein
anderes. Um diese Leistung erbringen zu können, braucht es Wissen
darum, wie Pflegeorganisationen in den unterschiedlichen Settings
organisiert sind und wie die finanziellen Rahmenbedingungen gestaltet
sind.
Die Lebenserwartung der österreichischen Bevölkerung hat sich wie in allen Ländern der EU in
den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Diese Entwicklng wird sich
zukünftig fortsetzen. Die erfreuliche Tatsache, dass Menschen immer
älter werden, stellt allerdings für das Gesundheits- und Sozialsystem
eine große Herausforderung dar. So erhöht sich unter anderem mit
dem Anstieg der Lebenserwartung das Risiko, dass ältere Menschen
bei ihren alltäglichen Tätigkeiten zu Unterstützen sind und/ oder an
Demenz erkranken. Derzeit sind viele Betreuungs- und Pflegeangebote
auf geistig gesunde und urteilsfähige betagte Menschen ausgerichtet.
Es ist daher notwendig, das Angebot entsprechend den spezifischen
Bedürfnissen von Menschen mit Demenz zu erweitern. Es müssen
Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen mit geschulten MitarbeiterInnen
sowie adäquate Strukturen und Angebote geschaffen werden.
Hierbei geht es nicht nur um medizinisch-therapeutische Leistungen.
Pflegemanagement als Beruf
Anforderungen und Aufgaben leitender
Pflegekräfte im Krankenhaus
Modelle und Theorien in der Pflege
Norbert Lieb
Kohlhammer 2010, 178 Seiten
ISBN 978-3-17-021208-4
Silvia Neumann-Ponesch
facultas.wuv 2011, 305 Seiten
ISBN 978-3-7089-0546-4
Infolge gravierender Umbrüche in der Krankenhausumgebung und damit einhergehender struktureller Veränderungen der Krankenhausorganisationen werden leitende Pflegekräfte in Krankenanstalten zunehmend
mit dem Problem konfrontiert, dass von ihnen ständige Anpassungsleistungen gefordert werden.
Insbesondere erfahren die Managementforderungen und –aufgaben
bei der erfolgreichen Beraufsausübung als pflegerische Führungskraft
eine erhebliche Bedeutungszunahme. Deswegen sind Krankenanstalten mehr denn je darauf angewiesen, dass PflegemanagerInnen mit
einem hohen Potential rekrutiert bzw. entwickelt werden.
Das Buch liefert einen umfassenden, praxisorientierten Überblick
über die Möglichkeiten der Gestaltung und Steuerung pflegerischer
Versorgungseinheiten im Krankenhaus. Es befasst sich speziell mit
dem Berufsbild leitender Pflegekräfte in Krankenanstalten, eines Fachbereichs bzw einer Funktionseinheit.
In der Pflegewissenschaft, die versucht, genuin
pflegespezifische Modelle und Herangehensweisen zu erarbeiten, ist die Beschäftigung
mit theoretischen Ansätzen Grundlage und
Bestandteil jeder Ausbildung. Das vorliegende
Buch fürht in einem ersten Teil in die Terminologie und theoretische Denkweise der Pflegewissenschaft ein und gibg einen guten Überblick über die Geschichte,
zentrale Vorstellungen sowie über die wichtigsten Pflegemodelle und
ihre Klassifikation. In einem zweiten Teil wird auf der Basis ausgewählter Beispiele die Umsetzung des theoretischen Denkens in der Pflege
illustriert und in unterschiedlichen Kontexten dargestellt. Der übersichtliche Aufbau und die klare Strukturierung machen den Band zu einem
wertvollen Studienbuch und Begleiter in der Praxis.
Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Nebenwirkung Gesundheit
Pflegeforschung kennenlernen
Elemente und Basiswissen für die
Grundausbildung
Hanna Mayer
facultas.wuv 2011, 223 Seiten
ISBN 978-3-7089-0669-0
Durch das neue Gesundheits- und Krankenpflegegesetz von 1997 sind die Grundlagen der
Pflegewissenschaft und –forschung Bestandteil der Ausbildung in der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege geworden. Dieser Schritt wirkt etwas ungewöhnlich, und man
könnte fragen, ob man damit etwas, was in jeder anderen Disziplin
universitäre Aufgabe ist – nämlich Wissenschaft und Forschung
– in einen Bereich hineinverlagert, in den es nicht gehört. Diese
Frage ist berechtigt. Aus Sicht der Autorin ist eine Einführung in die
Pflegewissenschaft eine sinnvolle und notwendige Bereicherung der
Grundausbildung. Im Kontext der Professionalisierung der Pflege
sollten sich alle Pflegenden mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Es sollen in den Grundlagen der Pflegewissenschaft und Pflegeforschung gewährleistet werden, dass SchülerInnen einen Einblick
erhalten und „primär Verständnis für Pflege als Wissenschaft geweckt wird“, so die Autorin.
www.oegkv.at
Cornelia Schneider
Huber 2011, 217 Seiten
Gesundheit als Nebenwirkung eines guten Personalmanagements nutzt dem Betrieb und den
MitarbeiterInnen gleichermaßen. Diese Einführung informiert fundiert über verbindliche
Standards in der betrieblichen Gesundheitsförderung, ohne in bürokratischen Details zu
versinken. Anhand vieler Beispiele erhalten sie
Einblick in die möglichen und lohnenden Verknüpfungen von Arbeit
und Gesundheit. Profitieren sie dabei vom Erfolg, aber auch von den
Fehlern anderer. Darüber hinaus liefert das Buch Informationen, wie sie
an das Thema Gesundheit und Arbeit mit neuen Ideen herangehen; wie
schon vorhandene Personalentwicklungsmaßnahmen zur Gesundheitsförderung genutzt werden können, sowie wie nachhaltige Strukturen
im betrieblichen Gesundheitsmanagement geschaffen werden können.
Berichte und Tipps aus der Praxis erleichtert es den LeserInnen, ihr
betriebliches Gesundheitsmanagement pragmatisch, anregend und
effektiv zu gestalten.
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
31
BILDUNG
Veranstaltungen des ÖGKV-LV
Kärnten
Aromapflege im Gesundheits-, Krankenpflegeund Intensivpflegedienst - Einführungsseminar
7.-8. März 2011
9.00 bis 17.00 Uhr
Wiedereinstieg in die Gesundheits- und Krankenpflege - Grundlagen
23. - 25. März 2011
Die Pflegegeldeinstufung durch den gehobenen
Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege ein Trainingsseminar
31. März bis 1. April 2011
9.00 bis 16.00 Uhr
Gelassenheit beginnt im Kopf
5. April 2011
9.00 bis 17.00 Uhr
Verranstaltungen ÖGKV-LV
Vorarlberg
Das novellierte Heimaufenthaltsgesetz
14. April 2011
19.00 bis 20.30 Uhr
Pflegeheim Lustenauerstraße
6850 Dornbirn
Fortbildung Reanimation
15. März 2011
19.00 bis 21.00 Uhr
Reha-Klinik Montafon
Unterdorfstraße 20
6780 Schruns
Keine Angst vor dem Kanülenwechsel
1. April 2011
17.30 bis 19.30 Uhr
Sozialzentrum
6822 Satteins, Oberndorf 15
Veranstaltungen des ÖGKVBundesverbands
1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/ IIe
Weiterbildung Validation nach Naomi Feil
Level 1
März 2011 – März 2012
Details zu Inhalt und Anmeldung finden Sie auf
www.oegkv.at
Verranstaltungen ÖGKV-LV
Steiermark
Akademie für Gesundheitsberufe
8021 Graz, Nothelferweg 20
Refresher für Führungskräfte der mittleren Führungsebene - Modul 1
28. März bis 1. April 2011
Ambulanz aktuell
Zwei Fortbildungstage, auch einzeln buchbar
4.-5. April 2011
Fortbildungsmodule für PflegehelferInnen in der
täglichen Arbeit mit geriatrischen PatientInnen
im Krankenhaus und Pflegeheim - Modul 2
11.-13. April 2011
Weiterbildung Wundmanagement nach §64
GuKG
Details und Termine finden Sie auf www.wfi.ch
Wiedereinstieg in die Gesundheits- und Krankenpflege – Grundlagen
Kooperation des ÖGKV und dem Bildungszentrum für Gesundheit und Pflege der VHS
Simmering
Jänner bis Mai 2011
Details zu Terminen und Kursinhalten finden
Sie auf www.oegkv.at
Informationen zu Fördermöglichkeiten erhalten
Sie bei der VHS Simmering: www.vhs.at/bz.html
Das Heimauftenthaltsgesetz, juristischer Upgrade für Angehörige des gehobenen Dienstes
für Gesundheits- und Krankenpflege
16. März 2011
9.00 bis 14.00 Uhr
EKG und Reanimationsfortbildung für diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal
28. März bis 1. April 2011
Akademie für Fort- und Sonderausbildung am
AKH Wien
19. Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegekongress
Gepflegte Profession - die Pflege geht ihren Weg
im intra- und extramuralen Handlungsfeld
23. bis 25. Mai 2011
Kongress Innsbruck
Hygiene Fortbildungstage 2011
12. bis 13. September 2011
Europahaus Wien
32
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
Veranstaltungen International
15. Internationales Seminar Palliativbetreuung von Tumorkranken
28.-30. April 2011
Karause Ittingen, CH-Warth/ Frauenfeld
Kongress-Sekretariat deso
Rorschacherstraße 150
CH-9006 St. Gallen
T:+41 71/ 243 00 32
Fax: +41 71/ 245 6805
deso@oncoconferences.ch
www.deso.oncoconferences.ch
ICN Konferenz und CNR
Nurses driving access, quality and health
2 - 8 May 2011
Valetta, Malta
5. Ostdeutscher Neonatologischer Pflegetag
10. Juni 2011
Ramada Hotel Dresden
Wilhelm-Franke-Straße 90
D-01219 Dresden
Bildungsinstitut Fachbereiche Gesundheitswesen B.F.G.
T:+49 271/ 234 62 67
bfg.kray@t-online.de
www.bfg-kray.de
14. Jahreskongress
Deutsche Gesellschaft für Wundheilung
und Wundbehandlung e.V.
23. - 25. Juni 2011
Conention Center Hannover
Deutsche Messe, Messegelände
D-30521 Hannover
Deutsche Gesellschaft für Wundheilung
und Wundbehandlung e.V.
Glaubrechtstraße 7
D-35392 Gießen
Deutschland
congress@dgfw.de
www.dgfw.de
CALL for ABSTRACTS
11. internationaler wissenschaftlicher
Kongress für Pflege- und Gesundheitspädagogik
1.-3. September 2011
Hochschule für Gesundheit, Bochum (D)
Abstract Einreichfrist: 30. März 2011
CALL for ABSTRACTS
3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft
18. - 20. September 2011
Konzil Konstanz (D)
Abstract Einreichfrist: 8. April 2011
www.3-laenderkonferenz.eu
7th European Congress on Violence in
Clinical Psychiatry
Challenges for care and treatment
19 - 22 October 2011
Clarion Congress Hotel
Prague - Czech Republic
www.oudconsultancy.nl
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die Universitäre Palliativeinheit mit Juni
2011 eine/einen
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Aufgaben / Ziele:
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

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Kompetente Pflege, Betreuung und Begleitung der
PatientInnen
Orientierung am Unternehmensleibild/Klinikumleitbild/Pflegeleitbild
Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit
Führen und Leiten der MitarbeiterInnen im
Pflegedienst
Anforderungen:
Fachlich:

Ausbildung im gehobenen Dienst für Gesundheitsund Krankenpflege

Weiterbildung im mittleren Pflegemanagement erwünscht

Weiterbildung in Palliative Care erwünscht
Persönlich:

Führungserfahrung (Leiten von Projekten, Arbeitsgruppen)

Persönliche Stabilität und Ausdauer

Gute Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit

Durchsetzungsfähigkeit

Hohe Einsatzbereitschaft

Hohe persönliche und soziale Kompetenz
Unser Angebot:



Eine anspruchsvolle Aufgabe in einem sehr engagierten Team
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit
mit dem oberen Pflegemanagement
Nähere Auskünfte erhalten Sie von Pflegedirektorin DKKS
Christa Tax, MSc Tel. 0316/385-12555.
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schriftliche Bewerbung bitte bis längstens 31. März 2011 an
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Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.,
LKH Univ – Klinikum Graz,
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Auenbruggerplatz 1 , Tel.: 0316 / 385-13193
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ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 1/2011
33
STELLENMARKT
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pflegerischen Standard sowie seine angenehme Atmosphäre auszeichnet. Wir unterstützen dieses renommierte Ordensspital im 13. Wiener Bezirk
bei der Suche nach einem/einer
Pflegedirektor/in
Ihre Aufgaben
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• Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität und eines zukunftsorientierten Pflegemanagements
• Personal- und Ressourcenmanagement für den Pflegebereich mit Führung von rund 200 Mitarbeitern/-innen
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• Mitarbeit im Netzwerk der Pflegedirektoren/-innen der Vinzenz Gruppe und Verantwortung für die Umsetzung der vereinbarten Ziele
Ihr Profil
• Berechtigung zur Übernahme von Führungsaufgaben gem. GuKG bzw. abgeschlossene gleichgehaltene Ausbildungen an Fachhochschulen
oder Universitäten
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Verantwortungsbewusstsein
• Organisationsstärke und Kompetenz im Qualitätsmanagement sowie Teamorientierung
• Führungspersönlichkeit mit dem Willen, Veränderungen mitzugestalten
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34
ÖSTERREICHISCHE PFLEGEZEITSCHRIFT 3/2011
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Fax: 01/478 27 10-9
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EUR
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qAnschlussmitglieder (bei gleichem Hauptwohnsitz)/ PensionistInnen
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qAußerordentliches Mitglied
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etwaige Adressänderungen umgehend dem ÖGKV-Bundessekretariat bekannt zu geben.
Titel/Name......................................................................... Vorname.............................................................. Geburtsdatum..............................
Straße/Nr......................................................................................................................... Telefon..........................................................................
PLZ/Wohnort.................................................................................................................... E-Mail............................................................................
Name und Adresse der Dienststelle......................................................................................................................................................................
ÖGKV-Landesverband (entweder Landesverband des Dienstortes oder des Wohnortes, siehe ÖGKV-Statuten § 8 Abs.5):.............................................................................
Gewünschte Einzahlungsart des Mitgliedsbeitrages:
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Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos mittels Einzug einzuziehen. Damit ist auch mein/unser kontoführendes Kreditinstitut ermächtigt, die Einzüge einzulösen, wobei für diese keine Ver­pflichtung zur Einlösung besteht, insbesondere dann, wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist. Ich/Wir habe(n) das Recht, innerhalb von acht Wochen ab Abbuchungstag ohne Angabe von Gründen die Rückbuchung bei meinem/unserem Kreditinstitut zu veranlassen.
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