Tierisches 2010 - Quellenhof Passbrunn
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Tierisches 2010 - Quellenhof Passbrunn
Aus dem Landkreis Dingolfing-Landau · Dezember 2010 · kostenlose Ausgabe www.quellenhof-passbrunn.de Jahresrückblick der Anja-Wojahn-Stiftung und des Tierschutzvereins Dingolfing-Landau e. V. Tierschicksale aus dem Quellenhof Tipps rund ums Tier Tiergestützte Therapien Titelmodel: Tierheimchef Salou IMPRESSUM Herausgeber: Anja Wojahn Stiftung Stieglitzhöhe 3 84130 Dingolfing info@anja-wojahn-stiftung.de Tel.: 08734 - 937 261 Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. Postfach 1529 84126 Dingolfing Quellenhof Passbrunn Passbrunn 1, 94419 Reisbach Redaktion v.i.S.d.P. Ilona Wojahn, Cordula Steiger Fotos: Miriam Allinger, Andrea Mayer, Marion Kerscher, Monika Bergbauer, Dorothèe Kreuzer-Kuttenhofer, Cordula Steiger, Sonja Tschöpe, www.bunny-in.de, Claudia Gärtner, Wolfgang Fleißner Druck: ORTMAIER DRUCK GmbH Birnbachstraße 2, 84160 Frontenhausen Druckauflage: 2.500 Exemplare Assistenz: Sabine Blankenburg, Bianca Groß, Sonja Tschöpe, Margarete Kobel, Susanne Kornacher Erscheinungsweise: einmal jährlich im Dezember Layout (ehrenamtlich): Cordula Steiger, Mediengestaltung Der Druck dieser Zeitung wurde durch die Inserate der Firmen finanziert. Spendenkonto Tierheim: Anja Wojahn Stiftung, Konto 100 092 223, BLZ 743 913 00, Volksbank-Raiffeisenbank Dingolfing Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte geben Sie Ihre Adresse an. Vielen Dank! Sie halten heute eine besondere Zeitschrift in der Hand: Die erste Ausgabe unserer Quellenhof-Zeitung. Der Kalender 2010 hat nur noch wenige Blätter, die Advents- und Weihnachtszeit beschert uns ruhige, besinnliche Stunden, und damit die Zeit und Gelegenheit zum Lesen, aber auch zum Nachdenken. Es ist die Zeit, die uns verleitet zurückzublicken, Ereignisse und Erlebnisse Revue passieren zu lassen, schöne Erinnerungen aufzufrischen, aber auch über weniger Erfreuliches nachzudenken. Diese Tradition wollen wir mit unserer Quellenhof-Zeitung aufgreifen und Rückschau auf die ersten anderthalb Jahre Tierheimbetrieb am Quellenhof Passbrunn halten. Diese sind verbunden mit zahlreichen Tierschicksalen und mit einem immensen Arbeitsaufwand an 365 Tagen im Jahr zur Betreuung unserer Schützlinge. Wir wollen Sie teilhaben lassen an glücklichen Momenten und der Freude, die uns die Tiere geben. Andererseits möchten wir Ihnen aber auch die andere Seite unserer Arbeit zeigen, die uns oft an unsere psychischen und physischen Grenzen bringt und so manches mal auch leise weinen lässt. Der Quellenhof ist eine Stätte zahlreicher Aktivitäten und wir freuen uns über das Interesse und den regen Besucherverkehr zu den Öffnungszeiten sowie zu all unseren Veranstaltungen. Dem Motto unseres Projekts: „Quellenhof Passbrunn – Lebens(t)raum für Mensch und Tier“ gerecht werdend, wurde im Jahr 2010 besonderes Augenmerk auf den Ausbau der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt. Im Zeitungsteil „Für unsere kleinen Tierschützer“ erfahren Sie, was sich in diesem Bereich am Quellenhof so alles tat. An dieser Stelle ist es uns ein Herzensbedürfnis, allen zu danken, die uns bei unserer Arbeit zur Seite standen: • den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bei Veranstaltungen, im täglichen Tierheimbetrieb, in Tierschutzangelegenheiten und beim Gassigehen • unseren Tierpaten und den Mitgliedern des Tierschutzvereins Dingolfing-Landau e.V. • allen, die einem Tierheimtier ein liebevolles Zuhause geben • allen Sponsoren, die uns mit Geld-, Futter- und Sachspenden halfen • Herrn Landrat Heinrich Trapp und dem gesamten Landratsamt Dingolfing-Landau • dem Markt Reisbach für die unbürokratische Hilfe • Presse, Radio und TV für die umfangreiche Berichterstattung und Hilfe bei der Tiervermittlung • den Beamten der Polizeiinspektionen des Landkreises und den Ordnungsämtern der Gemeinden • allen Tierärzten, die uns am Quellenhof oder in Tierschutzangelegenheiten unterstützten • der FFW Reith. Ganz besonders herzlich bedanken wir uns bei allen Inserenten, die die Herausgabe dieser Zeitung ermöglicht haben. Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Ihren tierischen Familienmitgliedern einen friedlichen und harmonischen Jahresausklang. Möge das neue Jahr 2011 viel Gesundheit, Glück, Erfolg, gute Begegnungen mit Menschen und Tieren und an jedem Tag einen Sonnenstrahl für Sie bereit halten. Ilona Wojahn Stiftungsvorstand Salou Tierheimchef Angelique Daniltschenko 1. Vorstand Tierschutzverein www.quellenhof-passbrunn.de 3 Der Quellenhof Passbrunn beherbergt seit Juni 2009 das Tierheim für den Landkreis Dingolfing-Landau Grundsteinenthüllung im Oktober 2008 Strahlender Sonnenschein am Tag der Eröffnung Nach der Grundstein“enthüllung“ guten Sinne dieses Wortes. Besonim Oktober 2008 wurde in weniger derer Wert wird auf die artgerechte als 8 Monaten das Tierheim in den Unterbringung der Tiere, deren ehemaligen Stallungen eines abgele- umfassende tiermedizinische Versorgenen Bauernhofs am Ortsrand der gung und ihre Vermittlung auf gute Gemeinde Reisbach komplett neu Plätze bei neuen Besitzern gelegt. Das aufgebaut und eingerichtet. Seit Juni Tierheim wurde komplett aus priva2009 bietet der Quellenhof Platz für ten Mitteln finanziert. Es wird von der Anja Wojahn Stiftung in KoopeHunde, Katzen und Kleintiere. Er ist ein vorübergehendes Heim im ration mit dem Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. betrieben. Der Tierschutzverein unterstützt das Tierheim finanziell durch Spenden und Weitergabe der Fundtierpauschalen, Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen und durch unzählige Arbeitsstunden ehrenamtlicher Helfer. Außerdem stellt der Verein ein Auto für das Tierheim zur Verfügung. Öffnungszeiten des Tierheims: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag von 14-17 Uhr An Sonn- und Feiertagen geschlossen. Im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de finden Sie Informationen zu den betreuten Tieren, Hinweise zur Tierhaltung, Tiervermissten- und Fundtiermeldungen und Veranstaltungshinweise. Aktuelles verkündet Tierheimchef und Quellenhofkater Salou in seinem Tagebuch. 4 Tierisches 2010 Die Anja Wojahn Stiftung Die Anja Wojahn Stiftung als rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts wurde im Oktober/ November 2007 gegründet und durch die Regierung von Niederbayern anerkannt. Im Andenken und zu Ehren von Anja Wojahn und in ihrem Sinne möchte die Stiftung durch Erfüllung der in der Satzung festgelegten Stiftungszwecke zur Förderung des Gemeinwohls beitragen. In der Satzung sind als Stiftungszwecke die Förderung der Bildung und Erziehung sowie Jugendhilfe und die Förderung des Tierschutzes verankert. Die Stiftung fördert im Rahmen ihrer Möglichkeiten gemeinnützige Organisationen, deren Tätigkeit und Projekte mit den Stiftungszwecken konform sind. Anja Wojahn (1979 -2007) Für den Erhalt des Tierheims sind wir auf Spenden angewiesen: Anja Wojahn Stiftung, Konto 100 092 223, BLZ 743 913 00 bei der Volksbank-Raiffeisenbank Dingolfing Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte geben Sie Ihre Adresse an. Vielen Dank! Der Tierschutzverein Dingolfing-Landau stellt sich vor Der Tierschutzverein DingolfingLandau e.V. wurde 1989 von einigen tierlieben Aktivisten gegründet. Dies wurde von vielen Kommunalpolitikern begrüßt, da in Sachen organisierter Tierschutz der Landkreis Dingolfing-Landau bis dahin ein „weißer Fleck“ auf der Landkarte war. Die Mitgliederzahl bei der Vereinsgründung war 67, der derzeitige Stand beträgt knapp 600 Mitglieder. Seit November 1990 ist der Verein dem Deutschen Tierschutzbund e.V. angeschlossen. Die Tierschutzarbeit wird durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Fundtierpauschalen der Gemeinden finanziert. Alle Helfer des Tierschutzvereins arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. Zwei Tierschutzautos stehen dem Verein zur Verfügung, die tagtäglich genutzt werden. www.quellenhof-passbrunn.de Aktivitäten: • Verfolgung von Tierschutzfällen aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung, bei Bedarf Einschaltung der zuständigen Behörden wie Veterinäramt, Naturschutzbehörde, Ordnungsämter • Pflege und Verbreitung des Tierschutzgedankens, Öffentlichkeitsarbeit • Kastration wildlebender Katzen • Aufklärung und Beratung in Tierhaltungs- und Tierschutzfragen • vielfältige Unterstützung des Tierheims Quellenhof Passbrunn, insbesondere Vor- und Nachkontrollen bei Tiervermittlung 5 Wen man im Tierheim so trifft ... Ilona Wojahn ist die ehrenamtliche Leiterin des Tierheims. Sabine Blankenburg ist gelernte Tierarzthelferin und arbeitet als Tierpflegerin, ebenso wie Sabine Baumgärtner, die vielfache Katzenmama von Flaschenkindern. Auch Stefanie Schönfeld, gelernte Zootierpflegerin, gehört zum Team der Tierpfleger sowie die Pferdenärrin Angelique Daniltschenko (Minijob). Tatkräftig verstärkt wird das Personal durch Hausmeister Richard Ellmann und den Objektverwalter Josef Kastowsky (Minijob). Ehrenamtliche Helfer: Stellvertretend für viele stellen wir hier einige unserer ehrenamtlichen Helfer vor, die uns jede Richard Ellmann Woche zur Seite stehen: Marion Kerscher, Heike Wacker, Hannelore Schrettenbrunner - die drei Landauerinnen verwandeln sich einen Tag in der Woche in gute Putzfeen. Während Yvonne Schweininger sich lieber den Sabine Sabine Blankenburg Baum Stubentigern widmet und dafür sogar auf eine gärtner Urlaubsreise ans Meer verzichtet, scheut Daniel Süß keine Arbeit bei den Hunden. Margarete Sepp Kastowsky Kobel ist stets mit ihrem mobilen Frisörtisch zur Stelle, wenn Neuankömmlinge eines duftenden Bades bedürfen oder Filzpanzer wieder zu Stefanie Schönfeld weichem Fell werden sollen. Wenn es um Tierschutzkontrollen geht oder Tiere in Not sind, ist Brigitte Mac Ilvaine unermüdlich im Einsatz. Bettina Gabler kümmert sich intensiv darum, Heike Wacker Marion Kerscher dass die Sorgenkinder ein gutes Zuhause bekommen sammelt Sachspenden für die Tiere. Yvonne Claudia Gärtner hat nicht nur Talente als PferSchweininger defrisörin, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Vögel wohl fühlen und dass alle Hunde an die frische Luft kommen. Und natürlich ist die Hannelore Vorstandschaft des Tierschutzvereins immer mit Schrettenbrunner Gabler Bettina von der Partie: Brigitte Ma c Ilvaine Daniel Süß Attila BetreuungsGtiaeral arzt Claudia Gärtner v.l.: Günter Blankenburg (3. Vorstand), Ilona Wojahn (2. Vorstand), Rottweiler Barney, Angelique Daniltschenko (1. Vorstand), Cordula Steiger (Schatzmeisterin), Bianca Groß (Schriftführerin) 6 Margarete Kobel Yvonne Wimmer und Ihr Vater stehen stellvertretend für die zahlreichen Gassigän ger, die bei Wind und Wette r dafür sorgen, dass unsere Hunde genügend Auslauf bekommen. Vielen DANK ! Tierisches 2010 Das Tierheim in Zahlen Vom Juni 2009 bis 30.11.2010 (Redaktionsschluss) wurden im Tierheim aufgenommen, gepflegt und betreut: 131 Hunde 521 Katzen 123 Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Farbratten Wüstenrennmäuse, Degus, Frettchen, Hamster) 21 Vögel 46 Sonstige (Ziegen, Lämmer, Igel, Reptilien, Wildkaninchen, Wildvögel) Tierbestand am 01.12.2010: 12 Hunde 71 Katzen 10 Kleintiere 12 Vögel Von 51 Hunden und 28 Katzen konnten die Besitzer ermittelt und die Tiere in ihr altes Zuhause zurückgegeben werden. 842 Tiere insgesamt Tierheim Passbrunn Da sind sie, die Abgegebenen, weil der neue Wohnungsvermieter keine Tiere duldet, das menschliche Alter beschwerlich macht. Die Lästigen, weil sie sich anders entwickelt haben, die zu viel Arbeit machten, die einst Beschenkten und anfangs so Begeisterten sich nicht mehr darum kümmern wollten. Die Abgeschobenen, weil sie krank wurden, die Ausgestoßenen und Ausgesetzten, die allein Zurückgelassenen, weil sich die Besitzer über eine Heimübergabe schämten. Am Baum festgebunden, in der Dusche eingesperrt, Feld oder Wald überlassen. Oft ausgehungert, ausgemergelt, dehydriert, verletzt aufgefunden. Sie schauen dich hinter der Glasscheibe an. Interessierst du dich für mich? Werde ich es bei dir gut haben? Da sind sie, die Menschen, denen die Tiere nicht lästig sind, nicht zu viel Arbeit machen, die die Ausgestoßenen und Ausgesetzten unter das schützende Dach des Tierheims holen, das Haus betreiben, damit sie, die einst einem Haus gehörten, nicht in Feld und Wald weiter vegetieren müssen, sich engagieren, ihre Freizeit einsetzen, Mittel einsetzen, vom Tierarzt versorgen lassen, damit die körperlich geschundenen möglichst wieder genesen. Doch wer heilt die Seele der Tiere? Da sind SIE, die die Seele der Tiere glätten helfen können, die Menschen vor der Glasscheibe, die die Abgegebenen, die Lästigen, die Ausgesetzten, die Zurückgelassenen betrachten. Interessiere dich für mich, sagen deren Blicke, lass es mich bei dir gut haben, damit für meine verletzte Seele bei dir fortgesetzt wird, was ich hier in diesem Heim fühle: dass ich geliebt werde, sich jemand Zeit für mich nimmt. Nimm mich mit. Ich kann dir sehr viel geben. (Werner Petschko) www.quellenhof-passbrunn.de 7 Tierschicksale aus dem Quellenhof Schäferhündin Maya Bereits seit August 2009 wird Schäferhündin Maya im Quellenhof betreut. Die Hündin wurde in einem extrem verwahrlosten Zustand in der Nähe von Wallersdorf mit ihrer Tochter eingefangen, nachdem sie vor Hunger in den Hühnerbeständen eines Hofs gewildert hatten. Beide waren ziemlich verstört und auch sehr ängstlich, extrem schreckhaft und trugen rostige alte Ketten. Offenbar hatten beide sehr schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, denn sie bissen sich voller Zorn in den Zwingergittern fest, sobald vor allem ältere Herren in ihr Blickfeld gerieten. Wenn die Tierpflegerinnen Tumore und wir mussten sie operie- ihr ermöglichen. nur die Leine vom Haken nehmen ren lassen, da sie sich einen Tumor Wir wünschen Maya, dass sie noch wollten, duckten sie sich voller Angst aufgebissen hatte. Außerdem hat lange über unsere Hundewiese spasie massive Rücken- und Hüftpro- zieren und sich die Sonne auf den vor Schlägen. Von Maya konnten wir aufgrund bleme und benötigt deshalb täglich Bauch scheinen lassen kann. Im Fall einer Tätowierung im Ohr heraus- Zusatzpräparate, um einigermaßen von Maya haben wir uns entschlossen, finden, dass sie 2000 geboren wurde, schmerzfrei laufen zu können. Vor dass unser Tierheim ausnahmsweise nur konnte sich der „Hobbyzüchter“ einem Jahr gaben wir Maya nur auch Gnadenhof sein wird und sie nicht mehr erinnern, an wen er sie noch wenige Wochen, doch sie ist bis zum Lebensende bei uns bleiben verkauft hat. Mayas Tochter Kira hat eine Kämpferin und hat sich gut darf. Wir bedanken uns sehr herzlich erholt. Sie ist dankbar über jede bei Mayas Paten, die zur Finanzieein wunderbares Zuhause gefunden. Maya ist schwer krank, hat mehrere Zuwendung und die Ruhe, die wir rung ihrer Medizinkosten beitragen. 8 Tierisches 2010 Hundeopa Lumpi Manchmal macht er seinem Namen alle Ehre und schnappt auch mal, aber er zeigt vorher sehr deutlich, was ihm nicht passt. Leider hat er damit auch schon Interessenten vergrault. Dabei ist Lumpi, wenn er Vertrauen gefasst hat, eine richtige Schmusebacke! Unser Hundeopa ist schwer vermittelbar und unser Sorgenkind. Umso mehr freuen wir uns, dass Lumpi neben Maya auch seine große Menschenliebe gefunLumpi auf Kurzurlaub mit „seiner“ Kerstin den hat. Als ihn beruhigen und mit ins Tierheim Gassigeherin betreut Kerstin ihn nehmen. Lumpi war anfangs eine schon über viele Monate, kann ihn ziemliche Herausforderung. Er war aber leider berufsbedingt nicht zu sehr auf sein Herrchen als Bezugsper- sich nehmen, weil er zu viel allein son fixiert und hat sehr lange getrau- sein müsste, noch dazu mit einem ert. Große Sorgen bereitete uns, dass Kaninchen. Dafür darf Lumpi jedoch Lumpi anfangs jegliches Futter ver- an vielen Wochenenden Kurzurlaub weigerte, bis wir es mit seiner Lieb- in Marklkofen bei ihr buchen und lingsspeise Schwarzwurst probierten. strahlt jedes Mal vor Glück, wenn sie Aber auch die nahm Lumpi nicht ihn abholt. etwa aus dem Futternapf, sondern Sollten in der Nachbarschaft von wollte aus der Hand gefüttert werden. „Pension Schlappinger“ HundeNach und nach gewöhnte sich freunde zu einem dog-sharing bereit Lumpi ein, konnte in die Senioren- sein und Lumpi tagsüber betreuen, WG integriert werden und verliebte könnte er vielleicht auf seine alten sich in unsere Schäferhündin Maya. Tage ein neues Zuhause bekommen. Der kleine Spitz-Pekinesen-ChowChow-Mischling knurrte dabei alle ihm an Größe und Statur wesentlich überlegenen Rivalen in die Flucht, um ein Plätzchen neben seiner Maya zu ergattern. Mit seinen ca. 13 Jahren muss Lumpi zwar eine halbe Herztablette pro Tag bekommen, aber er ist fit, fordert jeden Tag vehement seinen Spaziergang und die Spielstunden auf der Hundewiese ein und keine Couch oder Treppe ist vor ihm sicher. Anfang Februar erreichte uns ein Hilferuf. Der Besitzer eines Hundes war verstorben und der Hund lief ängstlich, verstört, knurrend und Zähne fletschend allein über den Hof und keiner traute sich an ihn heran. So fanden wir Lumpi vor, konnten www.quellenhof-passbrunn.de Wussten Sie schon, dass ... ... es weltweit mehr als 500 Hunderassen gibt? ... in Deutschland über 5 Mio. Hunde leben und diese tagtäglich über 1600 Tonnen Hundekot produzieren? ... Hunde je nach Rasse bis zu 220 Millionen Riechzellen haben - Menschen aber nur 5 Millionen? ... Mischlinge eine durchschnittlich um zwei Jahre höhere Lebenserwartung haben? ... der schnellste Hund der Greyhound ist und Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h erreicht? ... Schokolade für Hunde giftig ist? ... Hunde ideale Wegbereiter für einen Flirt oder bei der Partnersuche sind? ... Charly und Rocky sowie Senta und Luna die häufigsten Hundenamen in Deutschland sind? 9 Hunde suchen ein neues Zuhause Luzy Die Münsterländer-Mischlingshündin wurde im November wegen Umzugs ihrer Besitzer im Tierheim abgegeben. Die etwas moppelige Hundedame wurde im August 2002 geboren und hat in ihren acht Hundejahren leider schon oft den Besitzer gewechselt, was wir nicht verstehen können. Wir vermuten, dass sie ursprünglich Zuchthündin war. Luzy ist eine sehr liebenswerte Hundedame, die sich über jede Gassirunde freut. Sie kann ein paar Stunden allein bleiben, fährt unheimlich gern Auto und ist verträglich mit Artgenossen. Luzy kennt Kinder und eine ihrer Leidenschaften ist das Baden. Boscos Geburtstagswunsch: Endlich wieder eine Familie Am 23.12., einen Tag vor Weihnachten, feiert Bosco seinen ersten Geburtstag. Traurig, dass ein so junger Hund bereits im Tierheim sein muss. Bosco wurde wegen Umzugs seiner Besitzer abgegeben. Der junge Rüde sollte zu hundeerfahrenen Zweibeinern, die bereit sind, mit ihm zu arbeiten und eine gute Hundeschule zu besuchen, denn er ist im richtigen Flegelalter. Aufgrund seines sehr stürmischen Charakters, sollte er nicht zu all zu kleinen Kindern vermittelt werden. Bosco geht sehr gerne Gassi und fährt brav im Auto mit. Mit Artgenossen ist Bosco verträglich, über Verträglichkeit mit Katzen können wir keine Aussage machen. Da der Rüde aber sehr gelehrig ist, denken wir, dass er auch Katzen und Kleintiere akzeptieren würde. Bosco ist entwurmt, gechipt, geimpft und kastriert. Tara verdient ganz besondere Zweibeiner Die hübsche Doberfrau Tara ist wirklich bereit sind, intensiv mit eine Scheidungswaise, für die ihr zu arbeiten und eine gute Hunnur das Tierheim blieb. Sie war deschule zu besuchen. Im Haus ist bereits vermittelt, aber die Besitzer Tara eine sehr liebe Hündin, im waren mit ihrem Temperament Freien kommt jedoch ihr Temperament und bei Spaziergängen im überfordert. Die Hündin ist drei Jahre alt, Wald auch der Jagdtrieb zum Vorgeimpft, gechipt, entwurmt und schein. Sie braucht viel Bewegung. Tara ist mit manchen Artgenossen kastriert. Tara sollte am Besten zu Dober- verträglich, das muss von Fall zu mann-Kennern kommen, die auch Fall getestet werden. Sie möchten einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause bieten? Dann rufen Sie an unter Telefon 08734 / 937 261 oder kommen Sie während der Öffnungszeiten vorbei: Di, Mi, Do, Sa von 14 - 17 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen. Alle Vermittlungstiere finden Sie im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de 10 Tierisches 2010 Brustgeschirr oder Halsband? Schonung von Kehlkopf, Halsmuskulatur und Halswirbelsäule Der Hals als soziales Organ Bessere Leinenführigkeit Durch Halsbänder (noch schlimmer Ketten) erfolgen ständig schmerzhafte Einwirkungen auf den gesamten, auch bei Hunden sehr empfindlichen Halsbereich (Würgeketten und Stachelhalsbänder sind Tierquälerei!). Die Halspartie ist auch bei Hunden eine sehr empfindliche Region, über die wichtige soziale Botschaften unter Hunden vermittelt werden. Durch das ständige Einwirken über das Halsband erhält der Hund Informationen, die ihn permanent verwirren. Durch die Hebelwirkung kann sich der Hund am Brustgschirr nur mit den Hinterbeinen nach vorne stemmen, im Gegensatz dazu mit allen vier Beinen mit einem Halsband. Viele Hunde gehen mit Brustgeschirr viel entspannter als mit Halsband. Erhöhte Verkehrssicherheit Lernen durch Verknüpfung Durch den schnellen Griff in den Rückensteg des Geschirrs kann der Hund viel leichter aus einer Gefahrensituation gebracht werden/gesichert werden, als dies mit einem Halsband möglich wäre. Hunde sind Meister in dieser Art des Lernens. Wird der Hund z.B. beim Anblick eines Kindes am Halsband geruckt, so kann er verknüpfen: Kind = Schmerzen am Hals Er wird zukünftig versuchen, sich „schmerzenden Kinder“ vom Leib zu halten). Hundegerechte und Konflikt vermeidende Kommunikation Diese Art der Kommunikation wird dem Hund, der am Halsband geführt/ gezogen wird, bei der Begegnung mit Artgenossen nicht erlaubt. Dies ist der wichtigste Grund für sogenannte „Leinenaggression“ bei Hunden! Worauf ist zu achten? • Das Geschirr soll aus einem weichen Material hergestellt sein. • Der Rückensteg muss lang genug sein. • Es soll auf beiden Seiten des Hundes zu öffnen sein. • Weder der Bauchgurt noch die Schnallen dürfen unter den Achseln scheuern. www.quellenhof-passbrunn.de 11 Rex, der zu einem richtigen Teddy wurde Im Januar erfuhren wir von einem Fall katastrophaler Tierhaltung. Wir fanden einen aggressiven, verstörten Altdeutschen Hütehund vor, der jegliches Vertrauen in die Menschen verloren hatte. Kein Wunder, früher war der Rüde ein aktiver Hütehund und wurde zum Hüten großer Schafherden eingesetzt. Er soll allerdings „übereifrig“ gewesen sein und seine Herde auch verteidigt haben. So wurde der damalige Rex 2 Jahre lang in einen kleinen Zwinger gesteckt, ohne Rückzugsmöglichkeit und ohne Kontakt zu Mensch und Tier. Sein Fell war derartig verfilzt, dass wir ihn fast komplett scheren mussten. Teddy konnte anfangs nicht begreifen, dass er ins Warme, Trockene durfte. Er hatte Angst, sich auf eine Decke zu legen und schaute uns mit flehenden Augen an, wenn er vorsichtig seinen Kopf auf die Matratze legen wollte, aber nicht wusste, ob er das überhaupt darf. Teddy hatte Aggressionsanfälle; er warf mit Futterschüsseln um sich und machte das ganze Ehemals Rex in seinem Zwinger Hundehaus rebellisch. Aber wer sollte es ihm nach so langer in ganz kleinen Schritten mit ihm Qual verdenken? Teddy sucht wie arbeiten. Er hat ordentlich Power, jeder Hund eine Aufgabe, Beschäfti- geht super gerne spazieren und ist ein gung und ist wahnsinnig dankbar für äußerst gelehriger Hund. jegliche Zuwendung. Teddy hatte rie- Über viele Monate und mit unendlisigen Nachholbedarf und man durfte cher Geduld hat seine neue Familie ihn nicht überfordern, sondern nur Teddys Herz und er ihre erobert. Aus den unzähligen Stunden intensiver Beschäftigung mit Teddy, die Familie Kuttenhofer und insbesondere Herrchen Heinrich dem Hund widmeten, entstand eine ganz besondere Beziehung. Auch Rückschläge und ein Beißvorfall konnten sie nicht davon abhalten, sich weiter mit Teddy zu beschäftigen. Für Teddy wird in diesem Jahr ein Weihnachtsmärchen wahr. Zum ersten Mal in seinem Leben erfährt Teddy, was es heißt, ein richtiges Zuhause zu haben. Da wird selbst ein Hütehund manchmal zu einem Schmuseteddy. Teddy und sein stolzes Herrchen „Ein Tier zu retten verändert nicht die Welt. Aber für dieses eine Tier, verändert sich seine ganze Welt.“ (Verfasser unbekannt) 12 Tierisches 2010 Bernhardiner Fritz Im April zog der 2 Jahre alte, stattliche Bernhardiner-Rüde Fritz bei uns ein. Fritz hatte zu dem Zeitpunkt nicht den ersten Besitzer und wohl auch nicht immer die idealen Haltebedingungen und das richtige Futter bekommen. So groß und tapsig er war, so ängstlich war Fritzi anfangs auch. Es bedurfte einer großen Portion Geduld, ehe Fritz Vertrauen fasste. Nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass Fritz offenbar große Schmerzen hatte. Durch falsche Ernährung war er zu schnell gewachsen und die Folge davon waren eine kaputte Hüfte und ein Kreuzbandriss. Abhilfe konnten nur eine Operation und ein künstliches Hüftgelenk schaffen. Beim Kostenvoranschlag blieb uns kurz die Luft weg, aber der Entschluss war schnell gefasst. Was kann ein zweijähriger Hund dafür, dass er durch Menschen so krank geworden ist? Unser Spendenaufruf traf auf viele offene Ohren und im Juni bekam Fritz ein neues Hüftgelenk. Uns allen standen die Freudentränen in den Augen, als er nach der mehrwöchigen Hunde-Reha, Fritz in seinem neuen Zuhause die Fritzis und unsere Geduld gehörig auf die Probe stellte, zum ersten Mal schmerzfrei über die Hundewiese tobte. Wir danken allen Spendern, die Fritz ein schmerzfreies Hundeleben ermöglichten. Ganz besonders möchten wir uns beim Verein Bernhardiner in Not e.V. bedanken, der uns nicht nur mit Rat und Tat und bei der Vermittlung zur Seite stand, sondern sehr großzügige Unterstützung bei Fritzis Tierarztkosten leistete. Fritz war für uns alle ein ganz besonderer Tierheimhund und wir freuen uns, dass er im Raum Landshut SEINE Familie gefunden hat. Dieses Mal ganz bestimmt für immer. Bauchtänzerin Jasra sammelte am Tag der offenen Tür Spenden für Fritz. Lerne mit einem Tier so zu kommunizieren, wie du es mit deinem Bruder tust. Beobachte es, sieh zu wie es lebt, versuche, hinter seine Träume zu kommen. Stimme dich ruhigen Geistes auf das Tier ein und achte auf all seine Emotionen. Dann wird seine Seele sanft auf dich zugleiten. Es wird dir seine Liebe, aber auch seine Kraft schenken. Indianerweisheit www.quellenhof-passbrunn.de 13 Hundetraining im Tierheim Tierheimhunde haben oft eine traurige Vorgeschichte und brauchen viel Zuwendung, kompetente Betreuung und Verständnis für ihr Verhalten, das sie meistens aus Unsicherheit und Angst, aufgrund falscher Haltung und Erziehung, aber auch durch den Stress von Besitzerwechseln, Abgabe im Tierheim u.ä. entwickeln. Oft haben sie es wegen ihrer Probleme schwer, ein neues Zuhause zu finden. Um diesen Sorgenkindern, aber auch allen anderen Hunden im Tierheim eine realistische Chance auf einen Neubeginn zu ermöglichen, arbeiten einmal wöchentlich Hundetrainerinnen mit den Tieren. Diane Bartlog von der Sanften Hundeschule Mengkofen (www.sanftehundeschule.de) und Susanne Kornacher aus Landau (www.tierheilpraxis-kornacher.de) bieten dem Tierheim diesen Service ehrenamtlich an. Beide sind Hundetrainerinnen mit solider Ausbildung und langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Hunden. Zusätzliche Kenntnisse und Ausbildungen in der Tierheilkunde und Osteopathie oder in Verhaltenstherapie kommen den Tieren ebenfalls zugute. Die Hundeschule findet im wöchentlichen Wechsel immer montags von 15 - 17 Uhr im Tierheim Passbrunn statt. Das Angebot richtet sich besonders an Interessenten für die Tierheimhunde, um Herrchen und Frauchen mit ihren künftigen Lieblingen die Grundlage für einen guten Start im neuen Zuhause und ein harmonisches Miteinander zu sichern. Interessierte Gassigeher sind ebenfalls herzlich willkommen. Diane Bartlog Sanfte Hundeschule Mengkofen Susanne Kornacher Hundetrainerin, Landau (Isar) So fühlt sich Bello wohl Unsere heutigen Haushunde haben im Laufe der Domestikation den Menschen als Sozialpartner anerkannt. Die Menschenfamilie ersetzt ihnen das Rudel. Ganz wichtig für den Hund ist dabei das enge Zusammenleben mit seinem „Rudel“. Das Halten von Hunden im Freien, in Zwingern und Außengebäuden ist in der Tierschutz-Hundeverordnung detailliert beschrieben. So wird die Zwingergröße ebenso festgelegt wie der notwendige Sozialkontakt. Die sogenannte Bodenkettenhaltung, also das Anbinden des Hundes mit Halsband und Kette/Leine an einer Hauswand oder der Hundehütte, wird mit Bußgeldern in erheblicher Höhe geahndet. Hunde lieben Plätze, auf die sie sich zurückziehen können. In der Wohnung braucht der Hund also eine Stelle, die für ihn die absolute Rückzugsmöglichkeit ist. Das kann ein Weidenkorb sein, eine Matte oder eine ausgediente Matratze, die man an einem ungestörten, zugfreien Ort platziert. Auf keinen Fall soll der Hund längere Zeit auf kaltem Steinboden liegen. Krankheiten wie Blasen- oder Nierenentzündung können die Folge sein. Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede Louis Armstrong (1901-1971) 14 Tierisches 2010 Zugefrorene Gewässer - auch für Hunde eine Gefahr Eine nicht zu unterschätzende Gefahr sind derzeit zugefrorene Teiche und Flüsse. Besondere Vorsicht sollte daher bei Spaziergängen auf der Eisdecke von scheinbar zugefrorenen Gewässern gelten. Bei einsetzendem Tauwetter oder am Rande der Gewässer ist die Eisschicht nicht mehr so dick. Die Hunde kennen die Gefahren nicht, können einbrechen, unter das Eis gelangen und Herrchen oder Frauchen bei Rettungsversuchen in Gefahr bringen. In der kalten Jahreszeit lauern auch andere Gefahren: Verletzungen durch das Laufen auf eisglatten Böden, Schnittverletzungen durch gefrorenen Schnee und Eis. Wenngleich der Schnee für viele Hunde eine Verlockung darstellt, sollte man darauf achten, dass die Tiere keinen Schnee fressen. Für die Vierbeiner kann dies zu Magenschleimhautentzündungen (Schneegastritis) führen. Eventuelle Fremdkörper im Schnee wie Split und Salz bilden eine zusätzliche Gefahr. Es ist zu empfehlen, bereits vor dem Gassi-Gehen die Pfoten mit einer fettenden, wasserabweisenden Creme einzureiben und nach dem Spaziergang Salzreste abzuwaschen. Gassirunden sollten am besten in nicht bestreuten Gebieten stattfinden. Jeder Hundehalter sollte darauf achten, dass sein Vierbeiner nicht an öffentlichen Wegen oder fremden Grundstücken seine Häufchen verrichtet und sollte Tütchen mit sich führen, um die Hinterlassenschaft zu beseitigen. Es ist unangenehm, wenn im Frühling nach der Schneeschmelze die vorher unbemerkt im Schnee versunkenen Häufchen zu Tage kommen. Nicht nur für Hundebesitzer ein unerfreulicher Anblick, sondern immer wieder Anlass für Beschwerden derjenigen, die ohnehin keine Hundefreunde sind. Treffen sich zwei Hunde. Sagt der eine: "Ich bin adelig. Ich heiße Hasso von Herrenhausen!" Sagt der andere: "Ich bin auch adelig. Ich heiße Runter vom Sofa!" www.quellenhof-passbrunn.de 15 Katzen suchen ein Zuhause Sie möchten einer Katze aus dem Tierheim ein neues Zuhause bieten? Dann rufen Sie an unter Telefon 08734 / 937 261 oder kommen Sie während der Öffnungszeiten vorbei: Di, Mi, Do, Sa von 14 - 17 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen. Alle Vermittlungstiere finden Sie im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de Cindy Katzendame Cindy (Siam Mix) wurde im August schweren Herzens bei uns abgegeben. Die sehr verschmuste und anhängliche Kätzin sollte ein Zuhause als Wohnungskatze bekommen und möchte alleinige Prinzessin ihrer künftigen Besitzer sein. Leider hat Cindy eine chronische Zahnfleischentzündung, die alle paar Monate tierärztlich behandelt werden muss. Cindy ist kastriert, entwurmt und geimpft. Sie ist eine sehr anhängliche und schmusebedürftige Katze. Joey und Arielle Die beiden ca. im Mai geborenen Katzenkinder kamen als sehr kranke Findelkinder ins Tierheim. Leider war Joeys linkes Auge bereits so stark geschädigt, dass wir sein Augenlicht auf diesem Auge nicht mehr retten konnten. Arielle ist ebenfalls gesundheitlich nicht immer stabil und ein Auge tränt chronisch. Obwohl sie gesundheitlich sehr anfällig sind, sind die beiden meistens guter Dinge und toben und spielen ausgelassen miteinander, weshalb sie auch zusammenbleiben sollten. Leider können wir nicht garantieren, dass die beiden einmal völlig gesund sein werden, hoffen aber dennoch auf tierliebe Menschen, die sich unserer Sorgenkinder annehmen werden. Iduna und Ostara Die beiden Katzenmädchen Iduna und Ostara wurden im Mai als Fundkatzen im Tierheim abgegeben. Sie sind ca. Mitte 2009 geboren. Scheinbar haben sie keine gute Erfahrung mit Menschen gemacht und sind sehr scheu und ängstlich, wenn man sich nähert und sie streicheln möchte. Für die beiden wird ein Zuhause bei geduldigen Zweibeinern gesucht, die ihnen ein wenig Zeit geben, um wieder Vertrauen zu gewinnen. Iduna und Ostara sind bereits kastriert, entwurmt und vollständig geimpft. 16 Tierisches 2010 Der kleine Tigerkater Cäsar ist trotz seines schweren Schicksals eine richtige Frohnatur. Er wurde schwer verletzt aufgefunden. Vermutlich ist er in eine Falle geraten und hat sich selbst daraus befreit, indem er sein Beinchen frei gebissen hat. In seinem Magen fanden sich seine eigenen Krallen und kleine Knochensplitter. Cäsars Wunde war so infektiös, dass ihm das rechte Vorderbeinchen amputiert werden musste. Inzwischen hat er sich an seine Behinderung gewöhnt und springt sogar in einem Satz auf die Couch. Er hat großen Appetit und liebt es, wenn sein sattes Katerbäuchlein gekrault wird. Cäsar fordert seine Streicheleinheiten und ist außerdem ein fanatischer Küsser, nur die Küsse sind etwas feucht. Cäsar wird momentan auf einer Pflegestelle betreut. Dort kann er noch bis zum Frühjahr bleiben. Perspektivisch wird jedoch ein hundefreies Zuhause in einer verkehrsarmen Gegend gesucht. Katzenmädchen Sina wurde schwer verletzt aufgefunden und war nur noch ein Häufchen Elend. Wahrscheinlich hatte sie sich bereits einige Tage mit großen Fleischwunden durch die Gegend geschleppt und Maden hatten bereits angefangen, sich in ihren Wunden breit zu machen. Auf Grund der Schwere der Verletzungen mussten Sina sowohl ein Hinterbein, als auch ein Großteil des Schwanzes amputiert werden. Allen Erwartungen zum Trotz hat sich die kleine Kämpferin prächtig erholt. Leider ist Sina zu allem Unglück auch noch Epileptikerin und muss Medikamente bekommen. Wir suchen für die ruhige und verschmuste Kätzin ein Zuhause bei Menschen mit einem ganz, ganz großen Herzen, die mit ihrer Krankheit und Behinderung umzugehen wissen. Natürlich sollte Sina als reine Wohnungskatze in ein ruhiges Zuhause vermittelt werden. www.quellenhof-passbrunn.de 17 Katzen suchen ein Zuhause Katzenmama Tessy mit Pumuckl und Bibi Hallo Leute, ich heiße Tessy (geb. 2008) und bin die stolze Katzenmama von Bibi und Pumuckl (geb. 2010). Sind meine Kinder nicht süß? Bibi kommt ja total nach mir, aber Pumuckl im Aussehen nach seinem Vater. Hoffentlich hat er nicht dessen Charakter geerbt, denn der hat sich aus dem Staub gemacht und nun muss ich mich als Alleinerziehende um die Kleinen kümmern und Alimente wird Meister Eder wohl auch nie zahlen. Deshalb wünsche ich mir so sehr, dass meine Kleinen zu ganz lieben Menschen kommen und dass sie zusammen bleiben dürfen. Wir sind froh, dass wir hier Aufnahme fanden und so gut betreut werden, aber auch ich möchte gern wieder ein schönes, kuscheliges, am liebsten mäusereiches Zuhause finden. Aber inzwischen habe ich mich kastrieren lassen, damit mich kein Meister Eder mehr reinlegen kann. 18 Annabelle, Frechi und Sladky Wir drei süßen Schwarzen mit unserem seidig glänzenden Fell warten schon zwei Jahre auf ein liebesvolles Zuhause. Auch wenn wir ursprünglich aus Usbekistan kommen, wo wir vor dem Tod gerettet wurden, so sind wir doch ganz normale liebe Hauskatzen. Geboren wurden wir im April 2007. Wir verstehen, dass wohl schwerlich jemand für 3 Katzen Platz hat, aber wir Geschwister möchten doch sooo gern weiterhin zusammen schmusen, spielen und Mäuse fangen. Annabelle ist außerdem ein wenig scheu, da müssen wir Brüder doch bei ihr bleiben. Wir sind alle geimpft, entwurmt, kastriert und gechipt. Natürlich kennen wir Katzentoilette und Kratzbaum. Wir haben inzwischen auch den Einbürgerungstest bestanden und maunzen auch auf Bayerisch. Gibt es denn wirklich keine katzenliebe Familie, die für uns drei da sein möchte und die in einer verkehrsberuhigten Umgebung lebt, damit wir auch ins Freie können? Tierisches 2010 Happy End: Aus Skunky wurde Krüml Hallo, ich bin der Krüml und wirklich ein ganz besonderer Kater. Glaubt Ihr nicht? Ich kann es beweisen! Ich erinnere mich noch, dass ich im kalten Januar tagelang unterwegs war auf der Suche nach einer Maus, nach einem warmen, geschützten Fleckchen. Schon einige Zeit hatte ich mich durchgekämpft, fand mein altes Zuhause nicht mehr. Krank, erschöpft, ungepflegt, weil ich ewig nicht gebürstet worden war und es selbst mit dem Putzen nicht mehr schaffte, schleppte ich mich durch die Gegend. Da war ich noch Skunky ... Eine Dame hatte Mitleid und brachte mich ins Tierheim Passbrunn. Ich war erst mal froh, weiches Futter zu bekommen und in einen beheizten Raum zu dürfen. Ich muss wohl schlimm ausgesehen haben, denn der Tierarzt murmelte skeptisch vor sich hin: „Ob wir aus dir wieder eine Katze machen können …?“ und fing mit meiner Behandlung an. Mein Fell wurde rasiert, es war so verfilzt, dass keine Bürste mehr durchkam. Tabletten, Spritzen, Augentropfen, Fieber messen… was musste ich nicht alles über mich ergehen lassen… und Schnupfen hatte ich auch noch. Und sie nannten mich „Skunky“. Aber wenn ich heute zurückdenke - der Name passte damals einfach zu mir. Nach einigen Wochen durfte ich die Quarantäne verlassen, zog in die Katzen-Senioren-WG und ich www.quellenhof-passbrunn.de hab mir auch gleich meinen Lieblingskratzbaum ausgesucht. So konnte ich mich frei bewegen, bekam Futter, hatte es warm und gemütlich. Eigentlich wollte ich da gar nicht mehr weg. Aber dann geschah ... und hier seht Ihr mich als glücklichen Krüml. es: Eine junge Frau mit weißer Jacke blieb vor unse- beiße ich ganz gerne mal, allerdings rem WG-Fenster stehen, sah mich ohne Wirkung. Am liebsten würde und verliebte sich. Endlich jemand, ich mich den ganzen Tag tragen dem meine inneren Werte wichtiger lassen und schmusen ohne Ende. waren, als mein bisserl verrotztes Nachts schlafe ich am liebsten bei Aussehen! Mein kleines Katerherz Frauchen im Bett, tagsüber auf der klopfte wie verrückt, als mich mein Couch in Frauchens Jacke. Egal was zukünftiges Frauchen zum ersten kommt, hier kümmert man sich um Mal streichelte. Es begann eine lange mich und wird mich auch nie wieder Zeit des Wartens, die aber mit ganz hergeben. vielen Besuchen überbrückt wurde Inzwischen bin ich schon berühmt. und dann durfte ich in mein neues Mein Schicksal rührte viele an und so wurde nicht nur in der Zeitung Zuhause ziehen. Seitdem sage ich fast jeden Tag zu über mich berichtet, sondern ich meinen neuen Katzengefährten bin sogar ein kleiner Fernsehstar. Bonita und Pancho, sie sollen mich Wenn es irgendwo mal einen Wettmal zwicken, weil ich nicht sicher bewerb um den glücklichsten Kater gibt, dann bin ich ganz sicher dabei. bin, ob ich träume. Ich wurde umgetauft und als Krüml- Dem Tierheim-Team möchte ich nur chen fühlte ich mich als Neuhaidlfin- sagen: „Danke, dass Ihr mich damals nicht aufgegeben habt. Dank Euch ger fortan pudelwohl. In meinem neuen Zuhause blühe ich habe ich jetzt ein wunderschönes richtig auf und bin ein kleiner Wir- Leben. DANKE“... Und jetzt husche belwind. Wenn ich nicht gerade mit ich schnell zu meinem Frauchen auf dem Spielzeug durch die Wohnung die Couch… sie hat nämlich einen sause, oder meine Mitbewohner Pan- weißen Pulli an, da kuschelt es sich cho und Bonita verfolge, liege ich besonders gut. gerne auf der Couch in der Sonne. Das tägliche Gesichtwaschen finde Alles Liebe… und ich wünsche jeder ich persönlich nicht so toll, aber mein Katze, dass sie so ein tolles Zuhause Frauchen meint das muss sein, da ich findet. immer mein komplettes Gesicht ins Futter stecke. Beim täglichen Bürsten 19 Die Haltung von Katzen Wo es möglich ist, soll die Katze ins Freie gelassen werden. Der Freigang stellt für die Samtpfoten eine Bereicherung ihres Alltags dar, da sie ihr Erkundungsverhalten besser ausleben können als bei der ausschließlichen Wohnungshaltung. Für Freigänger ist es wichtig, dass ihnen der Weg zurück in die Wohnung jederzeit offen steht, beispielsweise durch eine Katzen- 20 klappe. Möchte man seine Katze ausschließlich in der Wohnung halten, muss man dafür sorgen, dass sie sich auf katzentypische Weise beschäftigen kann und wenn irgend möglich nicht einzeln gehalten wird. Deshalb sollte sich der verantwortungsvolle Halter schon vor der Anschaffung Gedanken machen und sich mindestens zwei gut verträgliche Katzen als Wohnungskatzen halten. Katzen verstecken sich sehr gerne und deshalb sollte man Ihnen innerhalb jeder Wohnung mehrere Schlupfwinkel zur Verfügung stellen. Besonders beliebt sind Plätze unter Sofas, Betten, in Wandschränken, Körben und Kartonschachteln. Außerdem lieben sie erhöhte Sitz- und Liegeplätze, Wärme und Trockenheit. Alle Katzen und Kater sollten spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife kastriert werden, um das Katzenelend einzudämmen. Denn Katzen können mehrmals im Jahr mehrere Jungen bekommen, die dann wiederum schon nach wenigen Monaten in der Lage sind sich fortzupflanzen. Tierisches 2010 Katzenjammer und Katzenelend Das Schicksal unserer Hauskatzen Ein einziges Kat- Kastrationsaktion des zenpärchen könnte Tierschutzvereins Dingolfing-Landau innerhalb von zehn Der Tierschutzverein bietet seit Jahren für unglaub- Anfang des Jahres wieder Zuschüsse liche 240 Millio- für die Kastration von Katzen in nen Nachkommen Form eines Gutscheins an: sorgen, wenn alle 15,00 EUR für die Kastration eines Katers und 25,00 EUR Nachkommen sich vermehren. für die Kastration einer Kätzin. Die Inzucht stellt Der Zuschuss richtet sich an bedürfein weiteres Pro- tige Personen aus dem Landkreis blem dar, da sie sowie an Höfe mit großem Katzender Grund für ver- bestand. Wir prüfen den jeweiligen Kater Vaki verlor durch Katzenschnupfen beide Augen. mehrte Krankheiten Antrag und stellen dann einen GutWie seit Jahren viele Tierheime, so ist. Es ist aber auch eine Impfmü- schein zur Vorlage beim Tierarzt aus. musste auch das Tierheim Quellen- digkeit festzustellen. Gründe dafür Leider ist die Resonanz der Katzenbehof Passbrunn im letzten Jahr eine sind oft die damit verbundenen sitzer darauf bisher sehr gering. Von Flut an Kätzchen versorgen. Bis zu Kosten, aber auch Sorglosigkeit unserem Ziel, in diesem Jahr 1.000 90 Katzen befanden sich zeitweise in oder Bequemlichkeit der Besitzer. Katzen kastrieren zu lassen, sind wir unserer Obhut. Die meisten haben noch ein ganzes Stück entfernt. eins gemeinsam – eine traurige Kastrationspflicht Geschichte. Viele kommen krank Deutschlandweit wird das Thema Interessenten an Kastrationsgutscheinen oder verletzt ins Tierheim, manch- Kastrationspflicht für Freigänger wenden sich an den Tierschutzvermal sogar mit Schussverletzungen. diskutiert. Bereits im Herbst 2009 ein Dingolfing-Landau oder sprechen Zu den häufigsten Katzenkrankhei- hat die Mitgliederversammlung direkt im Tierheim (08734/937261) ten gehören Katzenschnupfen und des Deutschen Tierschutzbundes vor. –seuche, die sehr ansteckend sind und beschlossen, die konsequente Verschlimme Folgen, wie den Verlust der besserung des Katzenschutzes zu Augen oder andere Behinderungen einem Schwerpunkt der Arbeit im Jahr 2010 zu machen und den Entzur Folge haben können. Völlig skrupellose Besitzer stecken wurf einer Katzenschutzverordnung die Kätzchen gar in die Mülltonne eingereicht. oder entsorgen sie im Wald. Leider Er enthält sowohl Vorgaben für die ist es noch immer vielerorts gängige Haltung von Katzen als auch VorPraxis, dass Katzenbabys ertränkt schläge, wie die unkontrollierte Veroder an der Hauswand erschlagen mehrung von freilebenden Katzen werden. Mittelalterliche Methoden und damit eine weitere Verschlimmeim hochentwickelten Bayern des 21. rung des Katzenelendes verhindert Jahrhunderts. Ist die Entwicklung werden kann. Jetzt sind die Politiker von Gewissen und Gefühlen auf der in der Verantwortung, darauf zu reagieren. Die Stadt Paderborn hat Strecke geblieben? Dabei wäre unerwünschter Katzen- als eine der ersten Städte eine Kastnachwuchs durch eine Kastration zu rationspflicht für Freigängerkatzen vermeiden. Besonders im ländlichen durchgesetzt. Gleichzeitig ist die Raum gibt es viele Streuner, die von Stadt auch Vorreiter, was die Pflicht früheren Hauskatzen abstammen. zur Kennzeichnung von freilaufenDurch fehlende Kastration kommt es den Katzen mittels Tätowierung oder Mikrochip angeht. zu immenser Vermehrung. www.quellenhof-passbrunn.de 21 Haltung von Kaninchen Zwergkaninchen sind gesellige Tiere. Ein einzeln gehaltenes Tier leidet, da weder der Mensch noch ein artfremdes Tier (z.B. Meerschweinchen) ihm den Artgenossen ersetzen können, egal wie viel Zeit man mit ihm verbringt. Am besten hält man ein männliches Kaninchen zusammen mit einem in etwa gleichaltrigen Weibchen. Die männlichen Kaninchen müssen grundsätzlich kastriert werden. Dadurch wird nicht nur die Fortpflanzung verhindert. Mit dieser Maßnahme werden auch Rangordnungs- und Revierkämpfe deutlich vermindert. Kaninchen haben einen starken Bewegungsdrang, dem sie nur bei reichlichem Platzangebot nachkommen können. In einem handelsüblichen Käfig ist das unmöglich, auch wenn dem Kaninchen täglich ein mehrstündiger Auslauf gewährt wird. Zu wenig Platz kann schnell zu Verhaltensstörungen wie z.B. Benagen der Gitterstäbe und Bissigkeit führen, Beispiel aus Wurzelgemüse (Karotten, Wurzelsellerie, Petersilienwurzel, Pastinake usw.) und wenigen Samen (Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Kürbiskerne). Da das Frischfutter schnell einfriert, sind die Futterrationen mehrmals täglich in kleineren Portionen anzubieten. Wichtig ist es außerdem, darauf zu achten, dass das Trinkwasser nicht einfriert. Im Fachhandel gibt es entsprechende Wärmeplatten für die Näpfe – Vorsicht jedoch mit dem Elektrokabel! Dieses muss vor den Zähnen der Nager gut geschützt werden, sonst kann Lebensgefahr drohen. Keinesfalls sollte man Außenkaninchen zeitweise ins warme Haus nehmen. Der hohe TemperaturUnterschied kann den Organismus der Tiere unnötig belasten, so dass es leicht zu einer Erkältung führen kann. Entweder man lässt sie draußen überwintern oder aber, was insbesondere Kaninchenhaltung im Winter Der plötzliche Wintereinbruch stellt für ältere und schwache Tiere wichtig viele Kaninchenbesitzer vor die Frage, ist, man nimmt sie gänzlich über die wo und wie Familie Langohr am Wintermonate ins Haus. Sie dürfen besten gehalten werden sollte. Kanin- dann erst wieder ins Freie, wenn die chen, die im Freien gehalten werden Temperaturen nachts durchgängig und an die kalten Temperaturen über 10 Grad Celsius bleiben. gewöhnt sind, können den Winter im Freien verbringen, wenn es genügend isolierte und zugfreie Rückzugsmöglichkeiten gibt. Für 2 Kaninchen sollte mindestens eine Fläche von 6-8 Quadratmetern zur Verfügung stehen, bei mehr Tieren entsprechend größer. Zu Beginn und während der kalten Jahreszeit sollte das Futter aus energiereicher Kost bestehen, zum Fotos: Sonja Tschöpe aber auch Krankheiten fördern, darunter Muskelverkümmerung. Mindestens 2 qm sollten pro Kaninchen permanent zur Verfügung stehen. Dies kann man sehr leicht durch das Aufstellen eines Geheges erreichen. Im Fachhandel findet man entsprechende Gehegegitter, die eine Mindesthöhe von 80 cm besitzen sollten. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man ein Gehege aus Holz und Draht auch selbst errichten. Als Einrichtung dürfen mehrere Häuser oder Versteckmöglichkeiten nicht fehlen, neben Näpfen für Futter und Wasser sowie einer Heuraufe und einer Kiste, in welche die Kaninchen ihr tägliches Geschäft verrichten können. Viele Kaninchen im Tierheim suchen neue große Hoppelgehege Goliath, ein Stallkaninchen, ist eines von vielen Kaninchen, die ein neues Zuhause in Gesellschaft von Artgenossen suchen. Er ist etwa 2 Jahre alt und kam im Oktober ins Tierheim. Goliath hat sein bisheriges Leben in einem kleinen Käfig verbringen müssen, in dem er nicht mal Männchen machen konnte. Als er das erste Mal im Heu umhertoben konnte, waren das wahre Freudensprünge. Wir suchen für den kastrierten Kaninchen-Mann ein artgerechtes Zuhause mit viel Platz und anderen Kaninchen. 22 Tierisches 2010 Ziervögel sollen keine Käfighocker sein Ziervögel jeglicher Art sind schon lange sehr beliebte Haustiere, jedoch machen sich leider die wenigsten Menschen vor der Anschaffung Gedanken über die richtige Unterbringung und Ernährung der Tiere. Diese ist bei weitem nicht so leicht, wie es oftmals scheint. Schnell werden ein handelsüblicher Käfig und ein bisschen Zubehör gekauft, mit dem „Hansi“ für den Rest seines Lebens auskommen soll. Streng genommen ist eine artgerechte Haltung in menschlicher Obhut nicht möglich. Alle Vögel (auch die kleineren Arten wie Wellensittiche, Nymphensittiche etc.) leben ursprünglich in freier Natur in riesigen Schwärmen und fliegen weite Strecken am Tag. Die neugierigen und kontaktfreudigen Tiere brauchen demnach viel Beschäftigung und Bewegung, was aber bei ihrer Haltung als Haustiere oft nicht möglich ist. Leider leben heute sogar bereits mehr Papageien in Menschenobhut als in der freien Natur. Sie gehören zu den intelligentesten Vogelarten und können 50 Jahre und älter werden. Die meisten „Stubenvögel“ in privater Haltung leiden unter Einsamkeit, Langeweile, Bewegungsmangel und seitige Körnerfütterung und Verzicht haltungsbedingten Erkrankungen. Grundsätzlich sollte man immer auf frisches Obst und Gemüse in mindestens zwei artgleiche Vögel Kombination mit Bewegungsmangel halten und den Tieren so viel Platz zu Fettsucht und Leberschäden. wie möglich zur Verfügung stellen. Nicht zu unterschätzen ist außerJe größer die Unterbringung, desto dem die Lautstärke der Tiere, die besser für die Tiere. Die Voliere schon so manchen Nachbarschaftssollte immer mit Ästen verschiedener streit verursacht und zur Abgabe Durchmesser ausgestattet sein, damit der Tiere geführt hat. Nicht jeder ist eine optimale “Fußgymnastik” Mensch erfreut sich am Gekreische sowie eine natürliche Krallenabnut- von Großpapageien – wer sich davon zung gewährleistet. Frei schwingende einmal selbst überzeugen möchte, Sitzgelegenheiten sind eine willkom- kann gerne zur „Hörprobe“ auf den Quellenhof kommen. mene Abwechslung. Auch zum Thema Ernährung sollte Wer sich für die Anschaffung von man sich vorab gründlich informie- Vögeln entscheidet, sollte sich in ren. Sehr häufig kommt es durch ein- jedem Fall vorab gründlich infor- mieren. Dies beinhaltet auch, sich mit den gesetzlichen Vorschriften vertraut machen, denn für Vögel, die dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen, gibt es spezielle Haltungs- und Registrierungsvorschriften. Die Haltung von Vögeln ist zwar sehr aufwändig, aber die Freude, die man an gesunden, sich wohl fühlenden Tieren hat, wiegt dies um ein Vielfaches auf. Übrigens - Vögel aller Arten sind mittlerweile leider auch oft in Tierheimen zu finden. Das Zwitschern des Vogels weckt den Menschen aus seiner Gleichgültigkeit. Er lauscht dem Lied und rühmt die Weisheit dessen, der das süße Lied des Vogels schuf ebenso wie die zarten Empfindungen des Menschen. (Khalil Gibran 1883-1931) www.quellenhof-passbrunn.de 23 24 25 Regenbogenland Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde, wegen der vielen Farben nennt man sie "die Brücke des Regenbogens". Auf dieser Seite der Brücke liegt das Land mit Wiesen und grünbewachsenen Hügeln mit saftigem Gras. Wenn ein Tier auf unserer Erde für immer eingeschlafen ist, so geht es zu diesem wunderschönen Ort, fern ab von unserer körperlichen Welt. Dort gibt es immer reichlich zu Fressen und zu Trinken, und es ist immer warmes und schönes Frühlingswetter. Die alt und krank gewesenen Tiere sind dort nicht mehr alt und krank, sie sind wieder jung und gesund und sie spielen den ganzen Tag miteinander. Nur eine Sache gibt es, die sie vermissen! Sie sind nicht mehr mit ihren Menschen zusammen, die sie auf unserer Erde hatten zurücklassen müssen. Beate Seebauer, www.tiertalk.com Persik Der süße, verschmuste, pfirsichrote Kater hatte nach einigen Wochen im Tierheim ein liebesvolles Zuhause bei Zweibeinern gefunden, die ihn rund um die Uhr verwöhnten. Seine Neugier trieb ihn weit von zu Hause weg. Persik wurde keine drei Jahre alt. Im Februar wurde er von einem Auto überfahren. Seine Familie fand ihn erst nach drei Tagen… vielleicht hätte er gerettet werden können, wenn der Unfallverursacher angehalten und sich um ihn gekümmert hätte? 26 Andro wir können uns noch gut an den Tag erinnern, als du mit Spike zu uns ins Tierheim kamst. Obwohl du ein so lieber Hund mit einem wunderbaren Wesenstest warst, haben sich deine Zweibeiner nicht um dich und deinen Kumpel gekümmert und ihr wurdet einfach in einen Käfig gesperrt, in dem auch noch Bastmatten euch die Aussicht versperrten, damit sich die Nachbarn nicht am Gebell stören. Monatelang konntet ihr nur den Himmel sehen. Umso mehr haben wir uns gefreut, wie du innerhalb kurzer Zeit aufgeblüht bist, wie du mit den anderen Senioren über die Hundewiese getollt bist und Zuwendung, Knuddeln und so manches Leckerli genossen hast. Einziges Manko war vielleicht, dass du nicht der Einzige warst, der sich in unsere Maya verliebt hatte und sie mit den anderen älteren Hundeherren teilen musstest. Der kleine Lumpi hat es dir dabei oft nicht leicht gemacht. Wir spürten zwar schon den einen oder anderen Knoten, aber niemand ahnte, dass sich die heimtückische Krankheit so schnell in dir ausbreiten würde und wir dich so schnell verlieren könnten. Andro, wir haben uns alle Mühe gegeben, dass du die letzten Monate deines Lebens lebensfroh, schmerzfrei und hundegerecht bei uns verbringen konntest und hoffen, dir damit den Glauben an die Menschen zurückgegeben zu haben. Vielleicht tröstet es dich, dass Spike inzwischen ein wunderbares Zuhause gefunden hat. Großer, schwarzer, lieber, tapsiger Andro, wir werden dich nie vergessen und wenn über dem Quellenhof ein Regenbogen aufgeht, wissen wir, dass es ein Gruß von dir ist. Tierisches 2010 Lotte Unser Mauserl wurde in Lotte umgetauft, zog von Niederbayern nach München und wurde von ihrer Familie und allen Nachbarn geliebt und verwöhnt. Leider wurde Lotte ihr Jagdtrieb zum Verhängnis. Auf Vogeljagd fiel sie in den Pool der Nachbarn und ertrank. Testament einer Katze Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles was sie haben, denen zu hinterlassen die sie lieben. Ich würde auch solch ein Testament machen, wenn ich schreiben könnte. Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen: meinen Napf, mein kuscheliges Bett, mein weiches Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft streichelnde Hand, die liebevolle Stimme, den Platz den ich in jemandes Herzen hatte, die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird, gehalten im liebenden Arm. Wenn ich einmal sterbe, dann sag bitte nicht: "Nie wieder werde ich ein Tier haben, der Verlust tut viel zu weh." Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus und gib ihr meinen Platz. Das ist mein Erbe. Die Liebe, die ich zurück lasse ist alles, was ich geben kann. (Margaret Trowton) Eine Kerze brennt für: • Die namenlosen Katzen und Katzenbabys, die nicht gerettet werden konnten, weil sie zu krank oder zu schwer verletzt waren, als man sie fand und zu uns brachte. • Die Katzenkinder, die keine Chance auf Leben hatten, weil man sie nach der Geburt ertränkte oder an die Wand warf, nur weil man die Mütter nicht sterilisieren ließ. • Die Katzen, die erschossen wurden, weil sie sich zu weit von ihren Häusern entfernten. • Die Tiere, die ihr Leben auf unseren Straßen ließen. • Die Tiere, die durch Quälereien oder Gift sterben mussten. Thysson Als dein geliebtes Herrchen verstarb, wurdest du ins Tier- deiner Lieblingsbeschäftigungen war schmusen und Küssheim gebracht. Tage- und wochenlang hast du getrauert chen geben. Wir haben dir so sehr gewünscht, dass sich jemand aus und geheult wie ein Wolf. Aber du hattest noch zusätzliches Pech: Du warst in der einem anderen Bundesland oder aus Österreich für dich falschen Rasse zur Welt gekommen. Aufgrund der Lan- interessiert und dich die letzen Monate oder Jahre zu sich nimmt. Denn du warst schon ein Hundeopa, als du zu deshundeverordnung gilt der Ame- uns kamst und hattest noch dazu Krebs. Dann geschah rican Staffordshire das Wunder, wir fanden eine Pflegestelle in Österreich Terrier als besonders und du solltest auf deine alten Tage ein freier Hund in gefährlich und darf einer Wiener Familie sein dürfen. Doch du wolltest nicht in Bayern und in mehr umziehen, hattest keine Kraft mehr und hast uns manchen Bundes- verlassen, kurz bevor wir dich in dein neues Zuhause brinländern nicht gehal- gen konnten. Thysson, wir denken oft an dich und wünschen dir so sehr, ten werden. Von "besonders dass du im Hundehimmel dein Herrchen wiedergetrofgefährlich" warst du fen hast und endlich wieder „Kampfschmuser“ sein darfst weit entfernt: eine ohne jegliche Hundeverordnung. www.quellenhof-passbrunn.de 27 Die andere Seite des Tierschutzes Über Tierquälerei und Tierleid im Ausland wird oft berichtet. Das passiert in unserem Landkreis! Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Artikel 20a [Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen] „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.“ 28 Tierisches 2010 Tierschutzgesetz § 1 Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. § 2 Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, 2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden, 3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. www.quellenhof-passbrunn.de 29 HERZLICHES DANKESCHÖN allen Sponsoren für die Spenden zugunsten des Tierheims Stellvertretend für alle Sponsoren möchten wir uns besonders bei Jubilaren bedanken, die sich anstatt Geschenken Spenden für das Tierheim wünschten. Der untrügliche Gradmesser für die Herzensbildung einers Volkes und eines Menschen ist, wie sie die Tiere betrachten und behandeln. Berthold Auerbach, 1812 - 1882 30 Tierisches 2010 Schlager fürs Herz Im Oktober fand unter diesem Motto eine Benefizveranstaltung zugunsten der Anja Wojahn Stiftung statt. Organisiert von Guido und Gabi Morsblech erlebten die Besucher bei vorzüglicher italienischer Küche im Ristorante Barca a Vela im Vilstalseehof in Steinberg einen geselligen Abend bei unterhaltsamer Musik, bei der auch das Tanzbein geschwungen werden konnte. www.quellenhof-passbrunn.de 31 Tiergestützte Therapien Die Anja Wojahn Stiftung hat sich mit ihrer Satzung das Ziel gesetzt, Projekte der Förderung von Kindern und Jugendlichen und Tierschutz umzusetzen. Gemäß unserem Motto Quellenhof Passbrunn - Lebens(t)raum für Mensch und Tier besteht das Konzept des Quellenhofs darin, eine sinnvolle Symbiose dieser beiden Stiftungszwecke zu erzielen. Ein besonderes Anliegen der Anja Wojahn Stiftung ist die Förderung kranker und behinderter Kinder und Jugendlicher und deren bessere Integration in die Gesellschaft. So werden seit 2009 tiergestützte Therapien für kranke, behinderte und entwicklungsverzögerte Kinder ermöglicht, die in Einrichtungen der Lebenshilfe Dingolfing-Landau e.V. betreut werden. Tiere geben ihre Liebe und Zuneigung, ohne den Menschen zu werten. Menschen mit Behinderung, kranke Menschen und vor allem Kinder finden über die Begegnung mit Tieren wieder schneller Zugang zum Leben. Manchmal sind sie „Türöffner“ zur Seele des Menschen und ermöglichen somit Ansätze für neue Therapien, stiften Kommunikation oder vermitteln einfach nur ein Stück Lebensfreude. Behinderte und entwicklungs32 verzögerte Kinder und Jugendliche Prozessen der Heilung zu begleiten vor allem aus dem Landkreis erhalten und zu unterstützen. Zusätzlich findamit Zugang zu nicht immer durch det auch der Einsatz von Begleithundie Krankenkassen geförderten den, Katzen oder Kaninchen zum Streicheln Anwendung. Behandlungsmöglichkeiten. Die tiergestützte Therapie versteht Die Grundlage der Arbeit ist der sich als ganzheitliches Entwicklungs- Beziehungsaufbau zwischen Kind und Förderangebot. Tiere erleichtern und Tier, der durch die Therapeutin die Kontaktaufnahme und können aktiviert und unterstützt wird. Das die Teilnahme an anderen Therapien Finden und Erfahren der eigenen fördern. Die tiergestützte Therapie- Mitte erzeugt Lebensfreude, setzt arbeit richtet sich auf die Psyche, die neue Energien frei, lässt Ängste übersoziale Stärkung und Verbesserung winden und Krankheitssymptome der Kommunikation und Konzentra- können ihre Bedeutung verlieren. Während im Schuljahr 2009/2010 tion der Kinder. In der Förderung der Kinder und 16 Kinder einmal wöchentlich TheJugendlichen findet in erster Linie rapiestunden erhielten, wurde aufdas „Heilpädagogisches Begleiten mit grund der großen Nachfrage und dem Pferd“ (HBP) nach Brossard in Auswertung der beachtlichen Anwendung. Es handelt sich um eine Entwicklungsfortschritte bei den aus jahrelanger Erfahrung und Fach- Kindern im Schuljahr 2010/2011 wissen heraus entwickelte Therapie- die Zahl der Therapiegruppen auf 8 form, Menschen bei verschiedenen erhöht, so dass insgesamt mehr als 40 Tierisches 2010 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 15 Jahren in den HBP- Stunden betreut werden. Für jedes Kind wird, in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und Entwicklungsstand, ein individueller Therapieplan mit konkreten Zielsetzungen erarbeitet. Die tiergestützten Therapien finden Anwendung u.a. bei Entwicklungsverzögerung, geistigen Behinderungen wie Autismus oder Down-Syndrom, motorischen Störungen, Spasmen, ADHS, UnruKein Mensch darf sagen: Solches trifft mich nie. (Menacher, altgr. Philosoph, 342/341 - 290/291 v. Chr.) www.quellenhof-passbrunn.de hezuständen und Aggressivität. Sie gen und Blockaden laufen in jeder dienen dazu, die Körperwahrneh- der Einheiten wie selbstverständlich mung und Körperkoordination zu mit. Somit tragen die Therapien sehr verbessern. Soziale Kompetenzen, stark zur Verbesserung der LebensSozialverhalten, Regelverständnis qualität und für ein positives Erleben werden ebenso entwickelt wie Kon- der Kinder bei. fliktlösungsmuster und die Förde- Nicht zuletzt ist der respektvolle rung im kognitiven Bereich: Farben, Umgang mit Tieren als soziale FähigFormen, Raumkoordination, Struk- keit besonders hervorzuheben. Die turierungsfähigkeit etc. Ein für alle Würdigung und Achtung der Tiere Kinder im Vordergrund stehendes steht immer im Mittelpunkt. Ziel ist die Seelenhygiene! Loslassen, innere Ruhe, Lösen von VerspannunSolange Du dem Anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist Du noch weit weg vom Weg der Weisheit. (Konfuzius 551-496 v.Ch) 33 Ferienprogramm im Tierheim Am 23.08. und 03.09.2010 fand im Tierheim Passbrunn das erste Kinderferienprogramm in Zusammenarbeit mit dem Markt Reisbach statt. In zwei Altersgruppen eingeteilt verbrachten die Kinder einen Nachmittag im Tierheim. Auf dem Programm stand außer der Tierheimbesichtigung auch die Frage, warum es überhaupt Tierheime gibt. Mit den Jüngeren besuchten wir das Katzenhaus zum Streicheln, Spielen und um viel Wissenswertes über die Samtpfoten zu erfahren. Danach stellte sich Zwergpudeldame Susi den Kindern vor. An ihr wurde gezeigt, wie man sich Hunden nähert, und wie man sie (nachdem man den Besitzer um Erlaubnis gefragt hat) anfasst und streichelt. Nach einem kleinen Imbiss wurde noch fleißig gemalt und gebastelt. So konnte jeder eine Erinnerung mit nach Hause nehmen. Mit den Älteren wurden am zweiten Termin nach der Tierheimbesichtigung auch die Katzen besucht. Danach ging es in den Pferdestall und es durfte beim Ausmisten geholfen werden. Dabei lernten die Kindern, wo die Gefahrenstellen beim Pferd sind. Auch die Kaninchen bekamen ein neues Bett und es wurde über artgerechte Fütterung und Haltung gesprochen. Nach einem kleinen Snack konnten die Teens ihr Wissen über viele Tierarten in einem Quiz beweisen. Alle Antworten wurden über den Nachmittag verteilt bei den Tieren gegeben. Wer also gut zuhörte, hatte es leichter. Es gab natürlich auch kleine Preise für alle. Gut gelaunt und mit den Eindrücken des Nachmittags gingen alle nach Hause. Aufgrund der guten Reaktionen wird es wohl nächstes Jahr wieder eine Ferienprogrammteilnahme des Tierheims Passbrunn geben. Gründung einer Tierschutz-Jugendgruppe Aufgrund der Begeisterung vieler Ferienprogramm-Kinder und wegen vieler Nachfragen haben wir beschlossen, im Frühjahr 2011 eine Jugendgruppe zu gründen. Ihr solltet ca. 8 bis 15 Jahre alt sein. Geplant sind verschiedene Aktivitäten z.B. Nistkästen bauen, Thementage zum Tierschutz, Waldwanderung mit Förster, artgerechter Umgang mit Tieren, im Tierheim und bei Veranstaltungen helfen und vieles mehr. Wer Interesse hat, meldet sich bei Margarete Kobel unter E-Mail: jugend@quellenhof-passbrunn.de oder Telefon 08734-224939. Die Jugendgruppe braucht noch einen Namen. Vorschläge könnt Ihr uns per E-mail schicken. 34 Tierisches 2010 Wertetage des Gymnasiums Dingolfing Für die 8. Klassen des Gymnasiums wie für den Umgang Dingolfing steht nach Schuljahres- miteinander. In Kleinbeginn ein Projekttag zum Thema gruppen, Arbeitskreisen Werteerziehung auf dem Programm. und beim Rollenspiel In diesem Schuljahr nutzte das Gym- wurden in Begleitung nasium bereits zum 2. Mal die Veran- der anwesenden Tutostaltungsräume des Quellenhofs für ren und Klassenlehrer diese Veranstaltung. Insgesamt fünf Werte wie Toleranz, Ehrlich8. Klassen kamen an 3 Tagen mit Höflichkeit, vom Förderverein des Gymnasiums keit und Pünktlichkeit, gesponserten Bussen nach Passbrunn. aber auch KritikfähigNach dem von einem Lehrerteam keit und respektvoller erarbeiteten Konzept beschäftigten Umgang miteinander herausgearsich die Schülerinnen und Schüler beitet. Diese Themen wurden auch mit Werten, die für die Persönlich- gestalterisch mit Malaufgaben oder keitsentwicklung ebenso wichtig sind beim Reimen bearbeitet. Natürlich wurde der Projekttag auch zu einem Rundgang durch das Tierheim genutzt und die Tierpflegerinnen schilderten den Schülerinnen und Schülern anhand von konkreten Beispielen und Tierschicksalen, dass viele Werte auch übertragbar und wichwww.quellenhof-passbrunn.de tig für den Umgang mit Tieren sind: Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Respekt vor den Tieren als Lebewesen. Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück; sie werden durch dieselben Gemütsbewegungen betroffen wie wir. Charles Darwin (1809-1882) 35 Sponsorenlauf der Realschule Arnstorf Am 8. Juli fand der erste Sponsorenlauf der Realschule Arnstorf statt und wurde zu einem Megaerfolg. Das Engagement der 600 Schülerinnen und Schüler der 5.-9. Klassen war unbeschreiblich. Sie hatten eigenständig in der Familie, bei Nachbarn und Freunden sowie bei regionalen Firmen Sponsoren gesucht. Die Kinder liefen, angespornt von den vereinbarten Spenden für jeden Kilometer, insgesamt drei Stunden lang. Am Ende standen 7331 Kilometer zu Buche, die einen Reingewinn von 13.200 Euro erbrachten. Besonders gratulieren wir den Schülerinnen und Schülern mit den besten Laufleistungen Michael Kieslich (27 km), Manuel Richter und Johannes Hausleitner (beide 26 km), Sarah Gierl und Corinna Hobmeier (22 km) und danken für ihren großartigen sportlichen Einsatz. Der Erlös des Sponsorenlaufs ging zu gleichen Teilen an die Anja Wojahn Stiftung und die Kinderkrebshilfe Rottal-Inn. Ein ganz großes Dankeschön gilt dem Initiator und Hauptorganisator des Laufs, Sportlehrer Paul Weinzierl, dem Lehrerkollegium, dem Elternbeirat und natürlich allen so sportlichen Schülerinnen und Schülern. 36 Wir brauchen Eure Hilfe! Dieses Papageienpärchen hat noch keinen Namen. Die beiden wurden von ihrem Besitzer bei hochsommerlichen Temperaturen in einem kleinen Käfig zurückgelassen. Habt Ihr eine Idee? Dann schickt uns Eure Namensvorschläge per E-mail an jugend@quellenhof-passbrunn.de Auf der rechten Seite seht Ihr, wie die zwei Papageien gehalten wurden. Zwei kleine Käfige und mit einer Plane zugedeckt. Tierisches 2010 Viele Kinder zu Besuch im Quellenhof Das Tierheim ist in den anderthalb Jahren seines Bestehens zu einem Anziehungspunkt für Schulklassen, Kindergartengruppen und Vereine geworden. Insbesondere Grundschulklassen, die sich im Heimat- und Sachkundeunterricht mit Fragen zu Haustieren und zur Tierhaltung beschäftigen, nutzten ihre Wandertage, um das Gelernte anhand praktischer Erlebnisse zu festigen. So konnten wir bereits Kinder von Grundschulen und Kindergärten aus mehreren Gemeinden des Landkreises begrüßen: Grundschule Altstadt, Dingolfing, Moosthenning/Ottering, Marklkofen und natürlich aus Reisbach. Im Rahmen einer Jugendbildungsmaßnahme unternahm der TC Steinberg eine Radltour mit anschließender Tierheimbesichtigung. Die Kinder erhalten Gelegenheit, die Tiere kennen zu lernen, erfahren viel Wissenswertes über Haltung und Pflege, und freuen sich, wenn die Tiere gestreichelt oder sie mit mitge- brachten Futterspenden und Leckerli verwöhnt werden dürfen. Ein wichtiges Anliegen ist es für uns, den Tierschutzgedanken den Kindern möglichst früh zu vermitteln. Es wird appelliert, dass Tiere kein Spielzeug sind, sondern Lebewesen, die zum Teil über viele Jahre Futter, Pflege und Ansprache benötigen, damit sie sich wohl fühlen. Die Aufnahme eines tierischen Familienmitglieds sollte also sehr gründlich überlegt und beraten werden. Außerdem ist ein bewusster, verantwortungsvoller Umgang mit den Tieren als Mitgeschöpfe gute Grundlage, aufmerksam durchs Leben zu gehen und bei Tieren in Not nicht wegzuschauen. Bilderrätsel Wieviele Katzenkinder kuscheln im Körbchen? Klein Annalena besucht ihre Oma, die ein junges Kätzchen hat. Das Kätzchen springt beim Spielen auf den Schoß der Enkelin und fängt zu schnurren an. Darauf ruft Annalena ganz aufgeregt: „Oma, wo stellt man denn hier den Motor aus?“ Kommt eine Katze ins Fitnessstudio. Fragt der Trainer: „Was machen Sie hier?“ Die Katze: „Ich hab gehört, dass man sich hier einen Muskelkater holen kann.“ www.quellenhof-passbrunn.de 37 Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke Das Fest der Liebe rückt näher. Auch 2010 steht bei vielen Kindern ein Haustier ganz oben auf dem Wunschzettel. Tiere sollten aber niemals Überraschungsgeschenke sein. Schnell weicht die erste Begeisterung - die Tiere wollen jedoch auch nach den Feiertagen artgerecht umsorgt werden. Die Weihnachtstage mit Trubel und Aufregung sind zudem eine äußerst ungünstige Zeit für eine gegenseitige Eingewöhnung von Mensch und Tier. Vor der Anschaffung eines Tieres sollten sich Eltern, Kinder und alle ggf. im Haus wohnenden Familienmitglieder gründlich informieren, welche Bedürfnisse Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder andere Wunschtiere haben. Auch nach den Feiertagen muss genügend Zeit und Interesse vorhanden sein, um dem Tier das nötige Maß an Pflege und Fürsorge zukommen zu las- sen. Berücksichtigt werden müssen auch die Kosten, die nicht mit der Anschaffung des Tieres und seiner Erstausstattung enden. Futter, tierärztliche Betreuung, Impfkosten sind keine unwesentlichen Faktoren. Das Einverständnis des Vermieters sollte ebenso abgeklärt werden, wie mit Nachbarn vorab über die beabsichtigte Anschaffung eines Tieres gesprochen werden sollte. Um dem sehnlichst gewünschten Tier die Rückgabe ins Tierheim zu erspa- ren, sollten auch mögliche Allergien im Vorfeld abgeklärt werden. Ist in der Familie die endgültige und ernsthafte Entscheidung für ein tierisches Familienmitglied gefallen, sollte die ganze Familie an der Auswahl und am Gang ins Tierheim beteiligt werden. Dort erhalten Sie auch fachkundige Beratung zur artgerechten Haltung des bevorzugten Tieres. Trotzdem müssen Sie zu Weihnachten nicht auf "tierische" Geschenke verzichten: Es gibt viele "unbelebte" Geschenke für Tierfreunde, zum Beispiel gute Ratgeberlektüre zur artgerechten Tierhaltung oder sofern schon ein Tier im Haushalt lebt - geeignetes Heimtierzubehör. Auch ein Geschenkgutschein, mit dem nach reiflicher Beratung und in Ruhe nach den Feiertagen ein Tier ausgewählt und in die Familie aufgenommen werden kann, ist eine gute Alternative. Sie suchen noch ein tierisches Weihnachtsgeschenk? Hier haben wir einige Anregungen für Sie: Besuchern unseres Tierheim sind sie sicher schon aufgefallen: Die Bilder von Annemarie Wenk schmücken das Hunde- und Katzenhaus sowie die Gänge des Quellenhofs. Im Mai feierte die Frontenhausener Malerin ihren 85. Geburtstag, mit Familie und Freunden im Tierheim. Die sehr tierliebe Künstlerin stiftete dem Quellenhof Passbrunn über 70 Bilder mit der Option, dass diese verkauft werden dürfen und der Erlös dem Tierheim zugute kommt. Sie finden bei uns neben bezaubernden Blumen- und Landschaftsaquarellen auch wunderschöne Tierbilder. Geschenke sollen lange Freude machen. Unser Quellenhof-Kalender, Tassen oder eine Tischuhr vom Tierheimchef Salou garantieren das und die Beschenkten werden rechtzeitig an den Tierheimgeburtstag 2011 und die 4. Waldweihnacht erinnert. Patenschaften Verschenken Sie doch eine Tierpatenschaft für eines unserer Sorgenkinder. Die Höhe der Weihnachtspatenschaft bestimmen Sie selbst und erhalten für alle bis zum 20.12.2010 eingehenden Patenschaftsanträge die Patenschaftsurkunde rechtzeitig zur Bescherung. Mehr Informationen im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de oder unter Telefon 08734 / 937 261 38 Tierisches 2010 Kein Ei mit 3 in der Weihnachtsbäckerei Zu Beginn der Adventszeit und Plätzchenhochsaison rät der Deutsche Tierschutzbund beim Kauf von Weihnachtsgebäck und Backmischungen auf die Zutatenliste zu schauen. Denn steht auf den Packungen nichts zur Herkunft der Eier, sind in der Regel Eier aus Käfighaltung enthalten. Daran ändern auch die oft statt Angaben zur Herkunft abgedruckten bunten Hofbilder nichts. Fehlende Kennzeichnungspflichten bedeuten für die Verbraucher bei Fertigprodukten mangelnde Transparenz. Sicherheit hat der Verbraucher, wenn selbst gebacken wird. Der Verband rät dazu, dabei nur Eier aus Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung zu verarbeiten. Gerade in der Weihnachtszeit können die Verbraucher zeigen, dass sie Käfigeier und das damit verbundene Tierleid nicht akzeptieren. Spekulatius, Lebkuchen und Christstollen, sie alle enthalten Eier. Nur selten ist bei Fertigprodukten klar ersichtlich, aus welcher Haltungsform die tierischen Zutaten stammen. Eine Kennzeichnungspflicht gibt es bislang nicht. Nur bei Produkten, die ausdrücklich als Bio gekennzeichnet sind, sei sichergestellt, dass die Eier © Manfred Mazi / pixelio.de aus tiergerechter Haltung stammen. Für alle anderen Produkte ohne weiteren Hinweis gilt: hierfür wurden Legehennen auf engstem Raum unter nicht artgerechten Bedingungen - verbunden mit immensem Stress und Leiden - gehalten. Und solange es keine Kennzeichnung von Eiern in Produkten gibt, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund Selbstgebackenes mit Freilandeiern. Das macht der Familie Spaß, fördert eine tiergerechte Legehennenhaltung und setzt ein Zeichen für mehr Tierschutz. Erfolg: Produkte von Brandt und Birkel frei von Käfigeiern. Bei den Verbrauchern sind die Käfigeier längst durchgefallen: Seit die Käufer anhand eines Zifferncodes erkennen können, aus welchem Haltungssystem die Eier stammen, ist der Verkauf von Käfigeiern stetig zurückgegangen. Viele Discounter und Handelsketten haben die Eier aus Käfigen ganz aus dem Angebot genommen. Jetzt muss sich diese Entwicklung bei den Fertigprodukten fortsetzen. Aber auch hier gibt es Erfolge: Jüngste Beispiele sind die Ankündigungen von Brandt und Birkel in ihren Produkten auf Käfigeier zu verzichten. Hundekekse Herzhafte Quarkbällchen Zutaten: 100 g Geflügelleber 150 g Quark 6 EL Milch 6 EL Sonnenblumenöl 1 Eigelb 200 g gemahlene Hundeflocken Geflügelleber pürieren, alle Zutaten gut vermischen und Kugeln (1-2 cm Durchmesser) formen. Auf einem mit Backpapier belegten Backblech ca. 30 Minuten bei 200 °C schön kross backen. www.quellenhof-passbrunn.de 39 Fleisch essen oder nicht? Der große Veranstaltungsraum Nutzfläche nicht zu erwarten. im Quellenhof war voll, als am Eine Kompromisslösung, um kon25. Oktober 2010 zum Stammtisch ventionell arbeitende Betriebe und des Tierschutzvereins Dingolfing- artgerechte Haltung trotzdem fläLandau Dipl. Ing.-Agrar (FH) chendeckend zu realisieren, könnte Monika Wunderlich zum Thema die Einführung eines entsprechenden “artgerechte (Nutz-)tierhaltung” und Gütesiegels sein. Der Verbraucher Frau Dr. Gabriela Hang zum Thema nimmt dabei eine zentrale Rolle “vegetarisch/vegane Ernährung” während der gesamten Einführungsphase ein und ihm soll nach einer referierten. Knapp 70 Zuhörer folgten mit Inte- öffentlichen Diskussion die Mögresse den Ausführungen der beiden lichkeit gegeben werden, über eine Umfrage im Internet zu entscheiden, Referentinnen. Monika Wunderlich stellte ein unge- ob überhaupt die Notwendigkeit wöhnliches Konzept für mehr artge- für ein Gütesiegel besteht. Im Falle rechte Haltung in der Landwirtschaft eines positiven Entscheids, soll der vor. Zuerst informierte sie über die Verbraucher auch weiterhin aktiv an gängige Praxis der Tierproduktion in Einführungs- bzw. Entscheidungsder konventionellen Massentierpro- prozessen beteiligt werden. duktion mit eindrucksvollen Bildern. Die Ärztin Frau Dr. Hang hingeLange Jahre wurde eine Agrarpolitik gen sähe es am liebsten, wenn kein betrieben nach dem Motto „Wachse Fleisch mehr verzehrt würde. Zum oder weiche“. Dadurch stieg einerseits die Produktivität, gleichzeitig sanken die Erzeugerpreise für Fleisch. Kleine Betriebe gaben auf, das Tierwohl blieb ganz auf der Strecke. Sie zeigte Unterschiede von der konventionellen Haltung zur artgerechten Haltung. Wussten Sie, dass ein Großteil der Masttiere so gut wie nie Tageslicht sieht oder dass man Hähnchen die Schnäbel abschneidet, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen? Das war nur ein Teil der Beispiele, wie grausam Massentierhaltung sein kann. Die Biobranche, die sicherlich artgerecht produziert, boomt zwar auf der einen Seite, bleibt aber mit nur ca. 5 % Biobetrieben in Deutschland hinter den Erwartungen zurück. Da für die Fleischproduktion viel Futteranbaufläche benötigt wird, ist eine drastische Steigerung schon allein aufgrund des konkurrierenden Flächenanbaus von Energie, Marktfrüchten, Futtermitteln und Bioprodukten auf einer immer kleiner werdenden landwirtschaftlichen 40 einen aus gesundheitlicher Sicht zum anderen aus ethischer Sicht. Sie verdeutlichte anhand medizinischer Studien, dass Krankheiten wie Krebs, Gicht, Herz-Kreislaufkrankheiten, Übergewicht, Rheuma und Diabetes u.a. auch durch unseren übermäßigen Fleischkonsum entstehen. Gleichzeitig zeigte sie auf, dass die Nutztierhaltung global für 18% der Treibhausgase verantwortlich ist. Jedes Rind produziert bis zu 250 Liter Methan täglich. Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Futtermittelproduktion belasten die Umwelt zusätzlich. In der Massenproduktion verabreichte Antibiotika führen letztlich dazu, dass diese über das Fleisch auch von Menschen aufgenommen und ihn resistent dagegen machen können. Frau Dr. Hang zeigte vegetarische und vegane Alternativen auf und die Besucher durften sich im Anschluss noch durch das vegetarische Buffet schlemmen, das von den Ehrenamtlichen des Tierschutzvereins vorbereitet worden war. Tierisches 2010 Vegetarisches Rezept Grünkern-Rollen (für 4 Personen) Zutaten: 1 große Zwiebel 2 EL Distelöl 150 g Grünkern-Schrot* 1/4 l Gemüsebrühe 2 EL Sonnenblumenkerne 8 große Kohlblätter 250 g Magerquark 1/2 TL gemahlener Koriander 3 EL Sonnenblumenöl 1/8 l Apfelsaft Salz viel Kerbel / Petersilie *Grünkern ist ein in der Milchreife geernteter und auf Holzfeuer gedörrter Dinkel. Dinkel ist die Urform des Weizenkorns. Zubereitung: Gewürfelte Zwiebel in Distelöl glasig dünsten. Grünkern-Schrot hinzufügen und unter Rühren kurz schmoren. Die Brühe zugießen und zugedeckt bei schwacher Hitze mind. 15 Minuten ausquellen lassen. Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Öl goldgelb rösten. Kohlblätter (Blaukraut/Weißkraut/Grünkohl/Wirsing) max. 5 Minuten in kochendes Wasser legen, herausheben und die dicken Mittelrippen flachschneiden. Kräuter fein hacken und mit Quark, Grünkern, Gewürzen glattrühren und die Füllung auf die Kohlblätter verteilen. Die Blätter aufrollen, Seiten dabei einschlagen und die Enden mit Holzstäbchen feststecken. Die Rouladen in Sonnenblumenöl rundherum braun anbraten, den Apfelsaft zugießen und zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 30 Minuten garschmoren. Wenn nötig, mit etwas Saft aufgießen Variante: Dieses Grünkern-Rezept eignet sich hervorragend für gefüllte Paprikaschoten. Anstatt Quark können auch Eier oder geriebener Käse verwendet werden. Guten Appetit! www.quellenhof-passbrunn.de 41 Veranstaltungen am Quellenhof immer gut besucht Lebensweisheiten der Frau Mümmelhausen von Atzenhuber erfuhren alle Besucher, die sich zum literarischen Sonntagskaffee mit der Krimiautorin Nicola Förg aus dem Allgäu einfanden. Herzlich und witzig brachte die Autorin den gespannten Zuhörern die Weisheiten der ostpreußischen Katzengräfin nahe, die natürlich lesen ließ. Erstaunlich, was in einem Katzenköpfchen so vor sich geht und welches die wirklich wichtigen Fragen des Katzenalltags sind. An dem vergnüglichen katzenphilosophischen Nachmittag erfuhr man auch, was die Stubentiger so über uns Zweibeiner denken und warum sie so sind, wie sie eben sind. Bei Kaffee und Kuchen, den wiederum fleißige Heinzelmännchen des Tierschutzvereins geliefert hatten, konnte man in der anschließenden gemütlichen Stunde mit der Autorin eigene Katzenerfahrungen austauschen und die Bücher von der Autorin signieren lassen. Die Krimis von Nicola Förg und das Atzenhubersche Katzenbuch sind übrigens auch als Weihnachtsgeschenke gut geeignet. 42 Tierisches 2010 Tierkommunikation Großen Anklang fand im Februar ein Vortrag über Tierkommunikation mit Tierheilpraktikerin und Tierkommunikatorin Beate Seebauer, zu dem mehr als 70 Besucher kamen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Mensch und Tier mental miteinander kommunizieren können. Die Referentin erläuterte, dass die Kommunikation vielmals auf telepathische Weise funktioniert. Der Kontakt wird mit Gefühlen und Worten hergestellt und die Kontaktaufnahme kann durchaus auch von den Tieren ausgehen. Durch den Dialog zwischen Tier und Mensch ändere sich das Verhältnis und Verständnis zueinander. Der Zugang zur lautlosen Sprache der Tiere über Tierkommunikation könne auch genutzt werden, um Ursachen für bestimmte Verhaltensmuster von Tieren herauszufinden, Krankheiten besser behandeln zu können und einfach dazu beitragen, dass sich die Tiere im Zusammenleben mit den Menschen wohler fühlen. Unter dem Motto: „Sich informieren und gleichzeitig Gutes tun“ kam der Gesamterlös des Abends aus Eintrittsgeldern und vegetarischem Buffet dem Tierheim zugute. Ausflug zum Tierheim Garmisch-Partenkirchen Im Oktober fand, organisiert durch den Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V., eine Bildungsfahrt zum Tierheim Garmisch-Partenkirchen statt. Mit dem dortigen Tierheim und Tierschutzverein verbindet uns seit einigen Jahren eine gute Zusammenarbeit und intensiver Informationsaustausch. In der Bauphase des Quellenhof-Tierheims fand ein intensiver Erfahrungsaustausch mit dem Tierheim in Garmisch-Partenkirchen statt, denn auch dort war vor einigen Jahren ein neues Katzenhaus entstanden und das neue Hundehaus wurde gerade gebaut. Auch bei Tierschutzfragen erfolgt ein reger Gedankenaustausch zwischen den Vorständen beider Vereine und den Tierheimleitungen. Tessy Lödermann, 1. Vorstand, führte durch das liebevoll gestaltete Tierheim und schilderte in einem kleinen Vortrag bei Kaffee, Kuchen und vegetarischen Leckereien die Entstehungsgeschichte und den Tierheimalltag. Als besondere Überraschung überreichte sie anlässlich der Auszeichnungen des Quellenhofs mit den Tierschutzpreisen 2010 ein wunderschönes Pferdebild, das einen Ehrenplatz im Seminarraum erhielt. Die Besucher bedankten sich für die Gastfreundschaft und überreichten drei kleine Tannenbäumchen, die auf dem Tierheimgelände gepflanzt wurden. Symbolisch sollen sie das Garmischer-Partenkirchener Tierheim-Team über den Verlust von vielen hundert wunderschönen Nadelbäumen hinweg trösten, die der Großbaustelle Kramertunnel in unmittelbarer Tierheimnähe zum Opfer vielen. Die Baustelle nebem dem Tierheim www.quellenhof-passbrunn.de 43 Tierschutzpreise für den Quellenhof Gleich mit zwei hohen Auszeichnungen wurde unser Projekt Quellenhof Passbrunn in diesem Jahr geehrt In München wurde am Welttierschutztag, den 04. Oktober 2010 der Bayerische Tierschutzpreis 2010 durch Umweltminister Markus Söder verliehen. Der Quellenhof erhielt außerdem den 2. Preis des Deutschen Tierschutzpreises 2010, der durch das Fernsehmagazin „FUNK UHR“, gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und den Marken Pedigree und Whiskas verliehen wird. Wir bedanken uns sehr herzlich für die großen Ehrungen. Sie bestärken uns darin, ein nützliches und sinnvolles Projekt im Andenken an unsere Tochter Anja ins Leben gerufen zu haben und sind Ansporn für die künftige Arbeit. Gleichzeitig möchten wir die Ehrung mit all den Menschen teilen, mit deren tatkräftiger und oft ehrenamtlicher Mitwirkung der Quellenhof erst zum Lebens(t)raum für Mensch und Tier werden konnte. Ilona und Peter Wojahn 44 Tierisches 2010 Auf Wiedersehen im Quellenhof Passbrunn! 46 Tierisches 2010