Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“
Transcription
Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“
Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ Partizipative Entscheidungsfindung in der Rehabilitation Quaschning, K., Körner, M. & Wirtz, M. April 2014 Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen einer Master-Arbeit im Studiengang Gesundheitspädagogik, Abteilung Public Health & Health Education an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Die Betreuung der Arbeit erfolgte durch: Dr. Mirjam Körner Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Hebelstr. 29 79104 Freiburg Tel.: +49 (0) 761 203 5519 Fax: +49 (0) 761 203-5516 E-mail: mirjam.koerner@mps.uni-freiburg Prof. Dr. Markus Wirtz Pädagogische Hochschule Freiburg Institut für Psychologie, Abteilung Forschungsmethoden Kunzenweg 21 79117 Freiburg Tel.: +49 (0) 761 682 350 Fax: +49 (0) 761 682 480 E-mail: markus.wirtz@ph-freiburg.de Die Anschrift der Erstautorin lautet: Katharina Quaschning Universitätsklinikum Freiburg Institut für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin Engelbergerstraße 21 79106 Freiburg Tel.: ++49 (0) 761 270 74450 E-mail: k_quaschning@gmx.net 2 Vorwort Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist nach § 52a UrhG (Bundesministerium der Justiz, 2012) urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Autoren unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 3 Vorwort Vorwort Die Idee, Seminare zum Thema „Partizipative Entscheidungsfindung“ anzubieten, ist nicht neu. Bisher existierende Seminare sind vorrangig für medizinische Entscheidungssituationen und für Ärzte konzipiert (Körner, Ehrhardt & Steger, 2011a; Körner, Ehrhardt, Steger & Bengel, 2012; Bieber, Loh, Ringel, Eich & Härter, 2007; Légaré et al., 2012). Das vorliegende Kursleitermanual entstand im Rahmen des Projektes „Entwicklung und Evaluation eines Trainingsprogramms zur Partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation (PEFiT)“, das im Rahmen des Förderschwerpunktes zur versorgungsnahen Forschung „Chronische Krankheiten und Patientenorientierung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) im Zeitraum von April 2008 bis August 2011 gefördert wurde (Förderkennzeichen: 01GX720). In einer Pilotstudie wurden die Präferenzen der Rehabilitanden bezüglich der Partizipation bei Behandlungsentscheidungen (Fokusgruppen; n=36 Patienten) und die Wünsche der Behandler zur Partizipativen Entscheidungsfindung im Patientengespräch (Expertenbefragungen; n=34) in vier Rehabilitationskliniken erfasst. Basierend auf diesen Ergebnissen und auf einem bereits vorhandenen deutschsprachigen Trainingsmanual zur Partizipativen Entscheidungsfindung (Bieber et al., 2007) wurde das interprofessionelle Trainingsprogramm „Fit für PEF“ entwickelt (Körner et al., 2011a) und in einer multizentrischen clusterrandomisierten kontrollierten Interventionsstudie evaluiert (Körner et al., 2012). Ergänzend dazu wurden die Daten deskriptiv und strukturanalytisch ausgewertet (Quaschning, Körner & Wirtz, 2013). „Fit für PEF“ erwies sich als nützlich und effektiv. Aus Sicht der Behandler konnte die Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe der „Pflegekräfte“ profitierte dabei am meisten (Körner et al., 2013). Aus Sicht der Patienten zeigte sich eine Verbesserung der Teaminteraktion (Interne Partizipation) durch das Training der Behandler (Körner et al., 2014). Die strukturanalytische Auswertung zeigte, dass die Patientenzufriedenheit mehr von der Bewertung des Teams als von der Partizipation am Entscheidungsprozess beeinflusst wird. Dies unterstreicht die Bedeutung von Organisations- 4 Vorwort merkmalen, wie z.B. die Interaktionen im Team, für den Aufbau einer partizipativen Versorgungsgestaltung in Forschung und Praxis stärker als bislang zu berücksichtigen (Quaschning et al., 2013). Das im Rahmen des Projektes PEFiT entwickelte und evaluierte Train-the-TrainerSeminar (Körner et al., 2011a; Körner et al., 2012; Körner et al., 2013, Körner et al., 2014) war die Basis für die Konzeption des vorliegenden Manuals. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den beiden Projektmitarbeiterinnen Frau Dipl.Psych. Anne-Kathrin Steger und Frau Dipl.-Päd. Heike Ehrhardt für Ihre Vorarbeit in der Konzeption und Umsetzung des Trainingsprogramms bedanken. Die Basis für das interprofessionelle Trainingsprogramm bildete hierbei das Trainingsprogramm für Ärzte von Bieber und Kollegen aus dem Jahr 2007 (Bieber et al., 2007). Auch hier danken wir den Autoren - Frau PD Dr. Christiane Bieber, Frau Dipl.-Psych. Nadja Ringel, Herr Prof. Dr. Wolfang Eich, Herr Dr. Andreas Loh und Herrn Prof. Dr. Dr. Martin Härter für die Möglichkeit, das Manual sowie die DVD als Basis für die Entwicklung des interprofessionellen Trainings zu nutzen. Für das abschließende Korrekturlesen danken wir Frau Anne Plewnia (B.Sc.). Die Konzeption des vorliegenden Manuals erfolgte nach ausgewählten didaktischen Prinzipien der Erwachsenenbildung (Döring, 2008; Meier-Gantenbein & Späth, 2006; Arnold, Krämer-Stürzl & Siebert, 2011) und einer systematischen Konstruktion der Lehr- und Lernprozesse aus pädagogischer (Meyer, 2009; Spörhase & Ruppert, 2010), lernpsychologischer (Jank & Meyer, 2006; Edelmann, 2000) und neurobiologischer Sicht (Hüther, 2010; Meier-Gantenbein & Späth, 2006). Ergänzend dazu wurden die im Jahr 2007 entstandenen Empfehlungen zur Erstellung eines Schulungsmanuals für Patientenschulungen (Ströbl, Küffner, Reusch, Vogel & Faller, 2007; Ströbl et al., 2009) auf das vorliegende Konzept angewandt. Mit „Fit für PEF“ steht Ihnen ein Kursleitermanual zur Verfügung, mit dem das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung in den klinischen Alltag implementiert werden kann. Das Seminar ist modular aufgebaut und indikations- sowie professionsübergreifend einsetzbar. „Fit für PEF“ entspricht den Empfehlungen der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen (Spitzenverband der gesetzlichen Kran- 5 Vorwort kenkassen, 2008) und der Deutschen Rentenversicherung Bund (Deutsche Rentenversicherung Bund, 2007) nach Multiprofessionalität und didaktisch-methodisch ausgebildeten Mitarbeitern in der medizinischen Rehabilitation. Zudem ist das Seminar mit 14 Fortbildungspunkten durch die Psychotherapeutenkammer Baden- Württemberg akkreditiert. Zur Herstellung eines unmittelbaren Praxisbezuges wurden die theoretischen Inhalte auf das Wesentliche reduziert und durch Angaben zu weiterführender Literatur ergänzt. Für Vorschläge zur Verbesserung der Materialien sind wir Ihnen dankbar und stehen Ihnen für Fragen oder Anregungen gerne zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Durchführung dieses Seminars! Katharina Quaschning Dr. Mirjam Körner Prof. Dr. Markus Wirtz April 2014 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. 6 7 Inhaltsverzeichnis Vorwort ....................................................................................................................... 4 Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... 7 Einleitung .................................................................................................................. 11 Allgemeine Beschreibung ......................................................................................... 15 Hinweise zur Durchführung ...................................................................................... 18 Verwendete Symbole und Zeichen ........................................................................... 19 Modul 1 – Externe Partizipation ............................................................................ 21 Phasierung ............................................................................................................... 24 Vor Seminarbeginn ................................................................................................... 25 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick ................................................................... 27 1.1. Begrüßung ..................................................................................................... 28 1.2. Kennenlernen ................................................................................................. 30 1.3. Überblick über das Seminar ........................................................................... 32 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung ........................................ 35 2.1. Hintergrund .................................................................................................... 37 2.2. Modelle der Entscheidungsfindung ................................................................ 40 2.3. PEF - Definition .............................................................................................. 44 2.4. PEF - Effektivität ............................................................................................ 47 2.5. PEF - Wann und für Wen ............................................................................... 49 2.6. PEF - Übung .................................................................................................. 52 2.7. PEF - Schritt für Schritt .................................................................................. 55 2.8. Zusammenfassung......................................................................................... 62 3. PEF im Patientengespräch ................................................................................... 64 3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ ........ 65 Inhaltsverzeichnis 3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel............................................................... 67 3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel ............................................................... 69 4. Transfer in den Alltag ........................................................................................... 73 4.1. Was sind gute Ziele?...................................................................................... 74 4.2. Zielformulierung - Übung................................................................................ 76 4.3. Ziele für zu Hause - Transfer ......................................................................... 78 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss ........................................................................... 80 5.1. Evaluation ...................................................................................................... 81 5.2. Ausblick.......................................................................................................... 82 5.3. Verabschiedung der Teilnehmer .................................................................... 84 Modul 2 - Interne Partizipation .............................................................................. 87 Phasierung ............................................................................................................... 90 Vor Seminarbeginn ................................................................................................... 91 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick ....................................................................... 92 1.1. Begrüßung ..................................................................................................... 93 1.2. Überblick über das Seminar ........................................................................... 95 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation ... 98 2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis – Meine Ziele ............................................ 99 2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion..................................................... 102 2.3. Wiederholung zentraler Inhalte .................................................................... 105 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation ............................................................................................ 107 3.1. Begriffsklärung ............................................................................................. 108 3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ .................................. 110 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation........................................................ 113 4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“- Übung ........................................... 115 8 Inhaltsverzeichnis 4.2. Teammodelle ............................................................................................... 117 4.3. Führungsstile ............................................................................................... 121 4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung....................................................... 125 4.5. Ebenen der Kommunikation ......................................................................... 128 4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung ........................................................... 134 4.7. Zusammenfassung....................................................................................... 137 5. Interne Partizipation in der Praxis ....................................................................... 139 5.1. Instrumente partizipativer Führung............................................................... 140 5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers ................................................................ 143 5.3. Meine Ziele .................................................................................................. 146 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss........................................................................... 147 6.1. Reflexion und Evaluation ............................................................................. 148 6.2. Verabschiedung der Teilnehmer .................................................................. 152 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur ......................................... 154 Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur ..................................................... 165 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ 167 Tabellenverzeichnis ................................................................................................ 170 Anhang .................................................................................................................. 172 Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ ................................................................. 173 Anhang 2: Handout für Modul 1 .............................................................................. 174 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 ...................................................................... 183 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ .................................................. 184 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“............................................................ 185 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ ........................................................... 186 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“ ............................................... 187 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ .......................................... 188 9 10 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“.......................................... 189 Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation ... 190 Anhang 5: Handout für Modul 2 .............................................................................. 195 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 ...................................................................... 203 6.1. Arbeitsblatt: „Das Frühstücksei“ - Der Text zum Sketch............................... 204 6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsprotokoll“ für die Übung „Kommunikation“ ........... 205 6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“ ........................................................ 206 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation .... 207 Anhang 8: Teilnahmebescheinigung ...................................................................... 212 Einleitung Einleitung Das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)“ (engl. „Shared decision making“) gilt als vielversprechender Ansatz zur Stärkung der Patientenorientierung in der medizinischen Rehabilitation (Faller, 2003) und nimmt seit Jahren an Bedeutung zu (Badura, 2005). PEF wird meist als eine Form der Arzt-Patient-Interaktion beschrieben, die durch einen interaktiven und gleichberechtigten Entscheidungsfindungsprozess gekennzeichnet ist (Charles, Gafni & Whelan, 1997; Giersdorf et al., 2004; Simon, Loh & Härter, 2008). Durch eine gemeinsame Bestimmung von Behandlungszielen und der Auswahl von Behandlungsmaßnahmen werden u.a. eine höhere Patientenzufriedenheit mit der Behandlung, eine verbesserte Therapiemitarbeit (Compliance), ein stärkerer Alltagstransfer und letztendlich bessere Behandlungsergebnisse erwartet (Faller, 2003; Farin, 2010). Zur Umsetzung der PEF in die Praxis bedarf es einer tragfähigen Arzt-Patient-Beziehung und spezifischer Kommunikationsstrukturen, die den Patienten ermutigen, seine Erwartungen, Ziele und Präferenzen zu äußern. Patienten zeigen einerseits ein hohes Bedürfnis nach Information (Jenkins, Fallowfield & Saul, 2001) und möchten zunehmend in medizinische Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden (Strull, Lo & Charles, 1984; Neuderth et al., 2006). Andererseits ist der Wunsch nach Partizipation unterschiedlich hoch (Scheibler, Janßen & Pfaff, 2003; Neuderth et al., 2006) und unabhängig vom Wunsch nach Information (Faller, 2003; Scheibler et al., 2003). Das Bedürfnis nach Partizipation kann sich zudem im Krankheitsverlauf verändern (Say, Murtagh & Thomson, 2006; Loh, Simon, Kriston & Härter, 2007a). Es konnte gezeigt werden, dass eine gute Arzt-PatientBeziehung nicht nur subjektiv wahrgenommene psychosoziale (u.a. Lebensqualität, Depression, Angst), sondern auch objektive medizinische Kriterien (u.a. Symptomminderung, Blutdruck- und Blutzuckersenkung) beeinflussen kann (Di Blasi, Harkness, Ernst, Georgiou & Kleijnen, 2001; Arora, 2003; Stewart, 1995; Stewart et al., 2000; Neumann et al., 2008). Als positive Effekte der PEF werden neben physiologischen Ergebnisparametern (u.a. verminderte Symptomatik, verbesserte funktionale Kapazität und Schmerzkontrolle) auch positive Effekte hinsichtlich der psychi- 11 Einleitung schen Gesundheit genannt (Stewart, 1995; Faller, 2003). Weitere Studienergebnisse zeigen eine Erhöhung der Zufriedenheit, Compliance und Behandlungsakzeptanz der Patienten (Farin, 2010), eine Zunahme des Alltagstransfers (Scheibler et al., 2003; Faller, 2003) und der Lebensqualität sowie eine Verringerung von Entscheidungskonflikten und Angst (Simon et al., 2008). Ergänzend dazu wird von einer Verbesserung der Arzt-Patient-Kommunikation, der Risikowahrnehmung und des Wissens der Patienten berichtet (Loh et al., 2007a). Eine weitere wichtige Komponente einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung ist das Ausmaß ärztlicher Empathie, die als professionelle Art der Kommunikation zu einer Erhöhung des Informationsflusses zwischen Arzt und Patient führt (Neumann et al., 2008). Als positive Effekte ärztlicher Empathie werden neben einer Zunahme der Compliance, Patientenzufriedenheit, Diagnosegenauigkeit (Kim, Kaplowski & Johnston, 2004; Roter et al., 1997) und Selbstwirksamkeit (Zachariae et al., 2003) eine Reduzierung von emotionalem Dysstress (Zachariae et al., 2003) genannt. Ärztlicherseits wird von einer Steigerung der beruflichen Zufriedenheit und einer Abnahme von Stress berichtet (Suchman, Roter, Green & Lipkin, 1993; Roter et al., 1997; Maguire & Pitceathly, 2002). Neben einer guten Arzt-Patient-Kommunikation gilt eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsfachberufe im Team in den angloamerikanischen Ländern bereits seit Jahren als weiterer zentraler Faktor für eine effektive und effiziente Gesundheitsversorgung (Lemieux-Charles & McGuire, 2006; Schmitt, 2001; Bower, Campbell, Boike & Sibbald, 2003). Neben einer Verbesserung der Behandlungsergebnisse (Wagner, 2000; Grumbach & Bodenheimer, 2004) und einer Verringerung der Morbidität (Davenport, Henderson, Mosca, Khuri & Mentzer, 2007) wird von einer Steigerung der Patientenzufriedenheit (Wagner, 2000; Grumbach & Bodenheimer, 2004), Mitarbeiterzufriedenheit (Lemieux-Charles & McGuire, 2006) und einer Reduktion gesundheitsökonomischer Kosten (Grumbach & Bodenheimer, 2004) berichtet. Im deutschen Sprachraum wurde der Aspekt der interprofessionellen Teamarbeit für eine erfolgreiche Patientenversorgung bisher kaum empirisch untersucht (Körner, 2006). 12 Einleitung Durch das von Körner (2009) postulierte „Modell der integrierten Patientenorientierung“ wurde das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ (Härter, 2004) erstmals um Interaktionen im Team und multiple Entscheidungssituationen für den Kontext der medizinischen Rehabilitation erweitert. Es wird angenommen, dass durch verbesserte Absprachen im Team unverbundene Teilprozesse und Brüche im Behandlungsverlauf vermieden und gemeinsam getroffene Entscheidungen zwischen Arzt, Behandlungsteam und Patient von allen Beteiligten stärker akzeptiert und damit konsequenter in die Praxis umgesetzt werden (Körner, 2009; Körner, 2010). Externe Patientenorientierung erfordert eine Ausrichtung der Behandlung an den Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen der Patienten. Durch diese Form der externen Partizipation können diese als gleichberechtigte aktive Partner auf der Basis geteilter Information in die Behandlung miteinbezogen werden. Das „Interaktionsmodell der partizipativen Entscheidungsfindung“ (Körner, 2009) ist dabei von besonderer Bedeutung. Dieses überträgt die gemeinsame Entscheidungsfindung in der Arzt-Patient-Interaktion (Externe Partizipation) auf andere Gesundheitsfachberufe (Behandler-Patient-Interaktion), auf Interaktionen der verschiedenen Gesundheitsfachberufe im Team (Behandler-Behandler-Interaktion) und auf die Gesprächskultur innerhalb einer Organisation (Interne Partizipation). Die interne Kommunikation gilt dabei als ein zentrales Kriterium für das Ausmaß und die Qualität der Zusammenarbeit eines Teams, die einen Austausch von Information, eine Abstimmung von Behandlungsmodulen und eine Partizipation zwischen den Behandlern eines Teams umfasst (Körner, 2010). Zur Umsetzung und Stärkung einer patientenorientierten Versorgungsgestaltung bedarf es eines kooperativen Führungsstils, der dies ermöglicht und unterstützt. Da die Partizipation als ein Schlüsselelement für die Patientenorientierung betrachtet wird, wurde das „Modell der integrierten Patientenorientierung“ im Laufe des Forschungsvorhabens in das „Modell der internen und externen Partizipation“ umbenannt (Körner & Wirtz, 2013). Im Rahmen dieses Manuals wird ausschließlich letztere Bezeichnung verwendet. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ bildet die Grundlage für dieses Seminar. 13 Einleitung Die folgende Abbildung stellt dieses in einer Grafik vereinfacht dar: Abbildung 1: Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Die Abbildung verdeutlicht, dass sich eine patientenorientierte Versorgungsgestaltung nicht ausschließlich auf Behandler-Patient-Interaktionen (externe Partizipation), sondern auf ganze Systeme, wie Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation, und seine Subsysteme, wie Behandlerteams, bezieht. Um ein kontinuierliches, patientenorientiertes Vorgehen innerhalb einer Einrichtung zu gewährleisten, müssen sowohl die externe wie auch die interne Partizipation integriert, geplant, durchgeführt und kontrolliert werden (Körner, 2010). 14 Allgemeine Beschreibung Allgemeine Beschreibung Ziele Das Trainingsprogramm „Fit für PEF“ zielt auf eine standardisierte Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten und Mitarbeitern verschiedener Gesundheitsfachberufe in der medizinischen Rehabilitation. Durch den Erwerb spezifischer Kompetenzen wird neben einer Erhöhung der Patientenpartizipation (Externe Partizipation) eine verbesserte Kooperation, Koordination und Kommunikation innerhalb der Klinik und des interprofessionellen Teams durch eine höhere Mitarbeiterpartizipation (Interne Partizipation) erwartet. Der Train-the-Trainer-Ansatz unterstützt die Implementierung der PEF in die medizinische Praxis. Zielgruppe „Fit für PEF“ richtet sich an Personen unterschiedlicher Berufsgruppen, die in der medizinischen Versorgungspraxis tätig sind und das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung sowohl im direkten Patientenkontakt anwenden als auch in Behandlerteams implementieren möchten. Die Anwendung ist unabhängig von Setting und Indikation. Struktur und Inhalt Das Trainingsprogramm umfasst 2 Module à 6 Stunden und wird in geschlossenen Gruppen von 8-12 Teilnehmern durchgeführt. Die Schulung erfolgt in einem zeitlichen Abstand von 2 Wochen und einem inhaltlich festgelegten Ablauf. Die Konzeption und Ausdifferenzierung der Inhalte orientierte sich am „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner, 2009). Voraussetzungen Für eine erfolgreiche Teilnahme werden ausreichende Deutschkenntnisse, Motivation, Interesse am Thema und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit vorausgesetzt. 15 Allgemeine Beschreibung Medien und Materialien Dem Kursleiter stehen zur Durchführung dieses Seminars das vorliegende Kursleitermanual und eine CD-ROM1 zur Verfügung, auf der sich folgende Materialien befinden: PowerPoint-Präsentation für beide Module, die bei Bedarf auf OverheadFolien gedruckt werden können Druckvorlage für das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) Druckvorlage für die Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6) Im Anhang stehen dem Kursleiter folgende Kopiervorlagen für beide Module zur Verfügung: Teilnehmerliste und Teilnahmebescheinigung Handout für die Teilnehmer (TN) Arbeitsblätter Evaluationsfragebögen Das Handout ist den Modulen und Inhalten entsprechend gegliedert. Es enthält alle Folien der gezeigten Präsentation und Platz für eigene Notizen. Als Medien/Materialien werden zusätzlich benötigt: Beamer und Laptop Lehrfilm „Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007) 1 2 Flipcharts mit ausreichend Papier 2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins Memokarten in 3 Farben (rot, grün, blau) und ausreichender Menge Klebepunkte in 3 Farben (rot, grün, blau) und ausreichender Menge Dicke, funktionierende Stifte zum Beschriften in mehreren Farben Kreppband, alternativ Namenskärtchen 1 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) 1 Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)/TN (ideal: laminiert) Vorbereitete Flipchart Poster für die einzelnen Module Materialien für ausgewählte Methoden (Postkarten, Wollfäden, Bälle etc.) Die CD-ROM kann bei Frau K. Quaschning bezogen werden. 16 Allgemeine Beschreibung 1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer Schulungsraum Benötigt wird ein ausreichend großer, heller, beheizbarer Raum mit zu öffnenden Fenstern, ausreichend Stühlen und 3-4 Tischen. Es sollte so viel Platz zur Verfügung stehen, dass zum einen ein großer Stuhlkreis gestellt werden kann und zum anderen seitlich oder im hinteren Teil des Raumes Tische und Stühle für Gruppenarbeiten zur Verfügung stehen. Qualitätssichernde Maßnahmen Zur Reflexion des eigenen Kursleiterverhaltens und zur Festigung des Wissenstransfers in den Alltag werden folgende Maßnahmen empfohlen: Erfassen der Teilnehmermeinungen mittels Feedback, Reflexionsrunden und Evaluationsfragebögen Hinweise auf weiterführende Literatur, Informationen und Fortbildungsmöglichkeiten zu spezifischen Themen Motivierung zur Umsetzung der PEF in die Praxis Anregung und Unterstützung zur Implementierung von regelmäßigen Teambesprechungen Anregung zu hausinternen Fortbildungen der Mitarbeiter Angebot der Kontaktaufnahme bei Fragen, Schwierigkeiten oder dem Wunsch nach Unterstützung Evaluation des Seminars Im Anhang steht Ihnen für jedes Modul ein Evaluationsfragebogen als Kopiervorlage zur Verfügung. Pausengestaltung Die Pausengestaltung kann flexibel gehandhabt werden. Bitte beachten Sie, dass die im Moment vorgesehene Zeit von insgesamt 60 Minuten knapp bemessen ist und Ihren individuellen Bedingungen angepasst werden muss. Ferner wird die Integration von kurzen Bewegungspausen ausdrücklich empfohlen. 17 Hinweise zur Durchführung Hinweise zur Durchführung Jedes Modul besteht aus mehreren Unterrichtseinheiten (UE), die folgendermaßen gegliedert sind: Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Sozialform Dauer Die Feinziele beschreiben als didaktisch-methodische Planungshilfe die Inhalte, die der Lernende am Ende jeder Lerneinheit wissen, anwenden oder verstehen soll. Es wurden kognitive, affektive und psychomotorische Lernziele bewusst ausgewählt und miteinander kombiniert. Der Auswahl der Inhalte ging eine Formulierung der Lehr- und Lernziele voraus. An dieser Stelle werden die zentralen Inhalte stichpunktartig aufgelistet. Die hier dargestellten Methoden wurden anhand der Feinziele und Inhalte ausgewählt; es wurde auf einen systematischen Methodenwechsel geachtet. Die in dieser Spalte aufgeführten Materialien und Medien werden zur Umsetzung der jeweiligen Lehr- und Lerneinheit benötigt. Auf Materialien, die sich als Kopier- oder Druckvorlage auf der CD-ROM bzw. im Anhang befinden, wird gesondert verwiesen. Hier werden die jeweiligen Arbeitsformen „Einzel-, Partner- Kleingruppenarbeit oder Plenum“ genannt. Die Zeitangaben sollten als Zielgröße eingehalten werden. In jedem Modul wurde ein Zeitpuffer von 15 Minuten einkalkuliert. Tabelle 1: Hinweise zur Anwendung und Durchführung des Manuals Durchführung Im Anschluss an diese Tabelle werden Hinweise zur konkreten Durchführung der Lehr- und Lernsituationen dargestellt. Die kursiv geschriebenen Texte sind als Vorschlag zur Formulierung der jeweiligen Inhalte gedacht. Selbstverständlich können diese der eigenen Persönlichkeit und dem individuellen Temperament entsprechend formuliert werden. Anmerkung Die Anmerkungen an dieser Stelle sind als ergänzende Hintergrundinformationen für den Kursleiter bestimmt. Literatur Unter diesem Punkt finden Sie Hinweise zu weiterführender Literatur. 18 Verwendete Symbole und Zeichen Verwendete Symbole und Zeichen (Arbeit im) Plenum Kleingruppenarbeit Partnerarbeit Einzelarbeit Tabelle 2: Verwendete Symbole und Zeichen2 2 Piktogramme entnommen aus: http://www.sclera.be/index.php?page=pictos&sort=cat&cat=5 [letzter Zugriff: 26.07.2012]. 19 20 Modul 1 Externe Partizipation Modul 1 – Externe Partizipation Modul 1 – Externe Partizipation Aufbau 5 Unterrichtseinheiten Dauer 6 Stunden Zielgruppe Mitarbeiter eines interprofessionellen Teams im ambulanten oder stationären Setting der medizinischen Rehabilitation Richtziele Sicherung einer patientenorientierten Versorgungspraxis in der medizinischen Rehabilitation Stärkere Berücksichtigung patientenseitiger Ziele, Wünsche und Präferenzen bei der Planung und Auswahl von Therapiemaßnahmen Optimierung der individuellen Betreuung, Information und Behandlungsplanung der Rehabilitanden Grobziele Stärkung der Patientenpartizipation (externe Partizipation) Darstellung der PEF als wichtigen Ansatz der Patientenorientierung Vermittlung von Hintergrundinformationen und Grundfertigkeiten zur Umsetzung der PEF in die alltägliche Praxis Formulierung von Lernzielen nach dem sog. „SMART-Modell“ (Drucker, 1998) Information und Motivation zur Anwendung der PEF in die Praxis Feinziele Eine tabellarische Übersicht der Feinziele findet sich am Anfang jeder neuen Unterrichtseinheit. Unterrichtseinheiten (UE) 1. Begrüßung, Vorstellung, Übersicht 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) 3. PEF im Patientengespräch 4. Transfer in den Alltag 5. Rückblick, Ausblick, Abschluss 21 Modul 1 – Externe Partizipation Methoden Lehrvortrag, Lehrgespräch, Zuruffrage PowerPoint-Präsentation Impuls: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007) Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit Praktische Übungen (u.a. Pro-Contra Debatte, Rollenspiel) Diskussion und Reflexion Medien/Material Auf der CD-ROM befinden sich für Modul 1 folgende Materialien: Foliensatz der PowerPoint-Präsentation Druckvorlage für das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) Druckvorlage für die Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6) Im Anhang befinden sich für Modul 1 folgende Materialien: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 (s. Anhang 1) Handout für Modul 1 (s. Anhang 2) Kopiervorlagen (s. Anhang 3) o 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ o 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“ o 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ o 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“ o 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ o 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“ Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation (s. Anhang 4) Folgende Flipchart Poster müssen vor Beginn des Seminars gestaltet werden: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ Flipchart Poster „Kennenlernen“ Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere) Flipchart Poster „Feedback“ 22 Modul 1 – Externe Partizipation Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ Ergänzend dazu müssen zur Vorbereitung der „Übung in 2-er Gruppen“ (Modul 1, UE 3.2.) farbige Klebepunkte zur Gruppenbildung vor dem Eintreffen der Teilnehmer unter die Stühle geklebt werden. Ferner sollte das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) im Vorfeld ausgedruckt und auf eine Pinnwand geheftet werden. Zusätzlich werden benötigt: Beamer und Laptop Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007) 2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins 2 Flipcharts mit ausreichend Papier Dicke, funktionierende Stifte in mehreren Farben Farbige Klebepunkte in mehreren Farben Kreppband, alternativ Namenskärtchen 1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer Materialien für ausgewählte Methoden o Übung „Britisches Parlament“ a) Wollbänder in zwei Farben (rot/grün) in einem Säckchen b) 1 vorbereitete, große Memokarte (rot): contra PEF c) 1 vorbereitete, große Memokarte (grün): pro PEF d) Memokarten in ausreichender Menge (rot/grün) ggf. Musik für den Seminarbeginn und die Pausen 23 Phasierung 24 Phasierung U Phase E 1 Einstieg 2 Erarbeitung/ Problemstellung Ergebnissicherung/ Vertiefung Erarbeitung 3 Ergebnissicherung/ Vertiefung 4 Erarbeitung Ergebnissicherung/ Transfer 5 Schluss Inhalte/Ziele Begrüßung, Kennenlernen, Überblick 1.1. Begrüßung 1.2. Kennenlernen (Übung) 1.3. Überblick über das Seminar Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.1. Hintergrund 2.2. Modelle der Entscheidungsfindung 2.3. PEF - Definition 2.4. PEF - Effektivität 2.5. PEF - Wann und für Wen 2.6. PEF - Übung „Britisches Parlament“ a) Kleingruppenarbeit: pro/contra PEF b) Zusammentragen im Plenum c) Fachdiskussion im Plenum 2.7. PEF - Schritt für Schritt a) Prozess der PEF b) Handlungsschritte 1-9 c) Formulierungsbeispiele 2.8. Zusammenfassung Pause PEF im Patientengespräch 3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ 3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel 3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel Pause Transfer in den Alltag 4.1. Was sind gute Ziele? 4.2. Zielformulierung - Übung 4.3. Ziele für zu Hause - Transfer a) Einzelarbeit b) Vorstellung im Plenum (Blitzlicht) Evaluation, Ausblick, Abschluss 5.1. Evaluation 5.2. Ausblick 5.3. Verabschiedung der Teilnehmer Zeitpuffer Dauer/ Min Summe/h 5 20 5 0.30 5 10 5 5 5 1.00 35 1.35 15 5 1.55 30 2.25 25 25 60 4.15 30 4.45 5 15 5.05 10 15 5.30 5 5 5 5.45 0.15 6.00 Tabelle 3: Modul 1 - Phasierung Vor Seminarbeginn Vor Seminarbeginn Eine frühzeitige und sorgfältige Planung des Seminars ist für einen erfolgreichen Verlauf zentral (Schmidt, 2009b). Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden: Analyse der Rahmenbedingungen Seminarraum o Größe, Helligkeit, Geräuschpegel, Beheizbarkeit o Ausgestaltung, Medien, Bestuhlung o Reservation, Zugang, Ansprechpartner Verpflegungsangebot Gestaltung des Lernumfeldes Herstellung einer angenehmen Lernatmosphäre durch: Angenehme Temperatur, frische Luft, ruhige Umgebung Getränke, Verpflegung, Servietten, Blumen Hintergrundmusik zur Begrüßung und in den Pausen Namensschilder Vorbereitung und Bereitstellung von Medien und Materialien Überprüfung der Funktionalität der Medien Vorbereitung und Gestaltung der Flipchart Poster Handouts in ausreichender Menge Bereitlegen der Arbeitsblätter, Stifte, Namensschilder, usw. Die Vorbereitung des Raumes sowie die Bereitstellung aller Medien und Materialien sollte vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer abgeschlossen sein. Dies ermöglicht eine bewusste Kontaktaufnahme zu den nach und nach eintreffenden Teilnehmern (Schmidt, 2009b) und unterstützt ein teilnehmerorientiertes sowie wertschätzendes Klima. 25 Vor Seminarbeginn Anmerkung Die Gestaltung der Begrüßungsphase kann individuell gestaltet werden. In der Praxis hat sich die Vorbereitung eines „Begrüßungsplakates“, das sowohl den Namen des Seminars als auch des Kursleiters enthält, bewährt (Schmidt, 2009b). Es trägt, ebenso wie leise Hintergrundmusik oder ein Kaffee zur Begrüßung, zur Herstellung einer angenehmen Atmosphäre bei. 26 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze der Einstiegsphase Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 1.1. Begrüßung Die Teilnehmer sollen… spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen. sich mit dem Kursleiter, den übrigen Teilnehmern und den Räumlichkeiten vertraut machen. Sicherheit gewinnen. zur aktiven Mitarbeit motiviert werden. 5 wissen, dass Fragen erwünscht sind. 1.2. Kennenlernen Die Teilnehmer sollen… sich als Gruppe kennenlernen. miteinander in Kontakt kommen. von Ihren Vorkenntnissen und bisherigen Erfahrungen mit PEF berichten. 20 1.3. Überblick über das Seminar Die Teilnehmer sollen… einen Überblick über das Seminar bekommen. sich orientieren und auf das Seminar einlassen können. sich im Handout zum Seminar Notizen 5 machen können. Tabelle 4: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 1 Einführende Worte Einführende Worte Übung zum Kennenlernen Einführende Worte Präsentation 27 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick 1.1. Begrüßung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen. sich mit dem Kursleiter, den übrigen Teilnehmern und den Räumlichkeiten vertraut machen. Sicherheit gewinnen. zur aktiven Mitarbeit motiviert werden. wissen, dass Fragen erwünscht sind. Begrüßung der Teilnehmer Vorstellung des Kursleiters Einführende Worte Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ 1 Teilnehmerliste (s. Anhang 1) 1 Stift Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 5: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung Durchführung Der Kursleiter begrüßt die Anwesenden, stellt einen guten Kontakt zu allen Teilnehmern (TN) her und stellt sich mit Namen und Beruf vor. Die Teilnehmerliste wurde bereits im Vorfeld ausgefüllt. Guten Morgen und herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“! Ich freue mich, dass Sie da sind! Ich möchte mich zunächst vorstellen. Mein Name ist (…), ich bin von Beruf (…) und habe mich im Rahmen von (…) in den letzten Jahren intensiv mit dem Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung auseinandergesetzt. Damit Sie für sich den größtmöglichen Nutzen aus dem Seminar ziehen können, ist es für mich sehr wichtig, dass Sie Ihre Fragen, die sich im Laufe des Seminars entwickeln, gleich ansprechen. Ich freue mich, wenn wir alle voneinander profitieren, indem wir gemeinsam die einzelnen Themen erarbeiten und Sie Ihre bisherigen Erfahrungen, Ideen und konkreten Beispiele aus Ihrem Alltag mit in das Seminar einbringen. 28 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick Herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“ mit (Name des Kursleiters) Abbildung 2: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ Anmerkung Der Einstieg in ein Seminar ist der erste Teil eines aufeinander aufbauenden und zusammenhängenden Lernprozesses (Lauper, 2008), der in einem zeitlich begrenzten Rahmen von maximal 30 Minuten dazu dient (Langmaack & Braune-Krickau, 2010): das Interesse, die Neugierde, das Problembewusstsein und die Verantwortungsbereitschaft der Teilnehmer zu wecken die Motivation zu fördern, Orientierung herzustellen und ein „Ankommen“ zu ermöglichen einen Überblick über zentrale Inhalte und Kontextbedingungen zu erhalten zur zentralen Fragestellung hinzuführen und ein zielorientiertes Vorgehen zu fokussieren Erfahrungen, Vorwissen und Bedürfnisse der Teilnehmer zu erfassen, sichtbar zu machen und mit den neu zu erarbeitenden Inhalten zu vernetzen das „Anders sein“ der anderen Teilnehmer durch Entdecken von Besonderheiten und Gemeinsamkeiten wertzuschätzen Strukturierungshilfen anzubieten und ein förderliches Lernklima herzustellen Bei der Wahl der folgenden Einstiegsmethoden wurden zum Handeln aktivierende Methoden systematisch variiert, um die darauf folgenden Prozesse der Wissenskonstruktion einzuleiten und zu intensivieren (Hüther, 2010). 29 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick 1.2. Kennenlernen Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… sich als Gruppe kennenlernen. miteinander in Kontakt kommen. von Ihren Vorkenntnissen und bisherigen Erfahrungen mit PEF berichten. Kennenlernen, „Ankommen“ Mobilisierung und Aktivierung des Vorwissens Einführende Worte Übung zum Kennenlernen: „Postkarten-Methode“ (Schmidt, 2009b, S. 26) Namensschilder (Kreppband, Papier…) Dicke Stifte zum Beschriften Flipchart Poster „Kennenlernen“ ca. 40 Postkarten mit unterschiedlichen Motiven Sozialform Dauer Plenum - Kreis 20 Minuten Tabelle 6: Lehr- und Lernziele 1.2.: Kennenlernen Durchführung Der Kursleiter breitet die Postkarten in der Mitte des Stuhlkreises aus und leitet die Vorstellungsrunde ein. Sie haben sich vielleicht schon gefragt, was die Postkarten hier in der Mitte zu bedeuten haben. Ich möchte Sie bitten, sich die Karten nun näher anzusehen und diejenige davon auszuwählen, die Sie in Bezug auf unser heutiges Thema „Patientenorientierung“ am meisten anspricht. Nachdem alle Anwesenden die für sie passende Postkarte ausgewählt haben, schlägt der Kursleiter das Flipchart Poster „Kennenlernen“ (s. Abb. 3) auf und beginnt, sich selbst anhand der Fragen vorzustellen. Ich fange einfach einmal an. Da Sie meinen Namen und Beruf bereits kennen, erzähle ich Ihnen gleich, warum ich dieses Motiv ausgewählt habe. Die Darstellung (…) erinnert mich an folgendes Erlebnis: (…). Ich finde an diesem Thema besonders spannend, dass (…). Im Anschluss daran werden die Teilnehmer aufgefordert, dies in ähnlicher Weise zu tun. 30 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick Ich bin sehr neugierig, welche Karte Sie ausgewählt haben und welche Gedanken Sie damit verbinden. Ich möchte Sie nun bitten, sich ebenfalls anhand dieser Fragen vorzustellen. Wer möchte anfangen? (…). Kennenlernen Ich heiße… Mein Beruf ist… Ich habe dieses Bild gewählt, weil… Mich reizt an diesem Thema… Abbildung 3: Flipchart Poster „Kennenlernen“ Anschließend werden die Teilnehmer gebeten, ihre Namen auf Kreppbandstreifen zu schreiben und sichtbar an ihre Kleidung zu heften. Das waren jetzt viele neue Namen auf einmal. Um unserem Namengedächtnis etwas zu helfen, bitte ich Sie nun, Ihre Namen auf einen Streifen Kreppband zu schreiben und sichtbar an Ihre Kleidung zu heften. (…). Anschließend leitet der Kursleiter zur Seminarübersicht über. Anmerkung Indem der Kursleiter die Vorstellungsrunde beginnt, fungiert er als Modell und kann damit die Länge der Vorstellungsrunde maßgeblich mit beeinflussen. Durch eine Integration persönlicher Elemente aus seinem Alltag trägt er zur Öffnung der Teilnehmer bei. Durch das Erfahren von Vorwissen und bisherigen Erfahrungen der Teilnehmer wird ein teilnehmerorientiertes Vorgehen gewährleistet. Um ausreichend Wahlmöglichkeiten für alle Teilnehmer zu gewährleisten, sollten bei 12 Teilnehmern ungefähr 40 Postkarten unterschiedlichster Motive zur Verfügung stehen (Schmidt, 2009b). 31 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick 1.3. Überblick über das Seminar Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… einen Überblick über das Seminar bekommen. sich orientieren und auf das Seminar einlassen können. sich im Handout zum Seminar Notizen machen können. Vorstellung der zentralen Seminarinhalte der Module 1 und 2 Organisatorisches (Pausengestaltung, Toiletten, Handyregelung,…) Verteilen des Handouts zu Modul 1 Einführende Worte Präsentation Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere, auf 1 Pinnwand geheftet) 1 Pinnwand, Pins 1 Handout zu Modul 1/TN 1Stift/TN Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 7: Lehr- und Lernziele 1.3.: Überblick über das Seminar Durchführung Der Kursleiter stellt den Ablauf und die zentralen Inhalte beider Seminartage vor. Er klärt Organisatorisches und verteilt das Handout zu Modul 1. Bevor wir mit dem eigentlichen Thema starten, möchte ich Ihnen zunächst vorstellen, wie wir die zwei Seminartage miteinander gestalten werden. Auf dem folgenden Plakat sind die zentralen Inhalte und die jeweiligen Zeiten abgebildet. Wir werden jeweils von bis Uhr hier in diesem Raum arbeiten und zwischendurch immer wieder kurze Pausen machen. Das Plakat bleibt während der gesamten Zeit hier hängen. Dieser Pfeil ist beweglich und verdeutlicht uns, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. Kann es jeder von Ihnen lesen? (…). Wie Sie hier sehen können, werden wir uns heute intensiv mit dem Thema „Externe Partizipation“ auseinandersetzen. Ich werde Ihnen zunächst etwas Hintergrundinformation vermitteln und drei theoretische Modelle der Entscheidungsfindung vorstellen. Im Anschluss daran werden wir uns intensiv mit dem „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“, oder kürzer: „PEF“, beschäftigen. Wir werden uns ansehen, was sich hinter dem Begriff verbirgt, 32 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick wann und für wen PEF geeignet ist und wie PEF ganz konkret im Patientengespräch umgesetzt werden kann. Damit Sie möglichst viele Anregungen für Ihren Praxisalltag mit nach Hause nehmen können, werden wir in verschiedenen Übungen ausprobieren, wie der Transfer in Ihren persönlichen Alltag gelingen kann. Da Sie alle unterschiedliche Vorerfahrungen und Bedürfnisse mitbringen, werden Sie am Ende des Seminars Gelegenheit dazu haben, Ihre persönlichen Ziele für zu Hause zu formulieren. Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation __ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung __ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1 __ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen Pause Pause __ Uhr Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen internen und externen Partizipation“ __ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung Pause Pause __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Übung __ Uhr Übung __ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende Abbildung 4: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart-Papiere) Am zweiten Seminartag (Datum, Ort, Uhrzeit) steht die sogenannte „Interne Partizipation“ im Mittelpunkt. Wir werden uns an diesem Tag mit den Kommunikationsstrukturen innerhalb einer Klinik und eines Behandlerteams auseinandersetzen und förderliche Bedingungen sowie Verbesserungsmöglichkeiten herausarbeiten. Damit Sie sich Notizen machen können, teile ich Ihnen nun ein Handout zum Seminar aus. Neben den PowerPoint-Folien finden Sie auf der letzten Seite Platz für Ihre Notizen. Bevor wir richtig starten, möchte ich noch einige organisatorische Dinge ansprechen. Wir werden regelmäßige Pausen einhalten, die Sie für Telefonate, als Raucher- oder Bewegungspausen nutzen können. Toiletten befinden sich 33 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick (…). Auf den hinteren Tischen finden Sie Getränke und Obst, von denen Sie sich auch gerne zwischendrin etwas holen können. Abschließend ist mir noch folgende Handyregelung wichtig: (…). Anmerkung Um die Zusammengehörigkeit beider Module zu verdeutlichen, empfiehlt es sich, den Ablauf des gesamten Seminars und dessen zentrale Inhalte in einer Übersicht zu präsentieren. Die stetige Präsenz der Plakate trägt zur notwendigen Transparenz und Orientierung der Teilnehmer bei, die durch einen beweglichen Pfeil (z.B. Magnet oder Wäscheklammer) visuell unterstützt werden kann. Der Pfeil sollte während der Veranstaltung regelmäßig - dem Inhalt entsprechend - verschoben werden. Für den Kursleiter stellt das Plakat eine Hilfe zur Einhaltung der vorgesehenen Inhalte und des Zeitrahmens dar. Das Handout dient der Bearbeitung während des Seminars, der Festigung zentraler Inhalte und der Verschriftlichung aufkommender Fragen. 34 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 35 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Vertiefung des Konzepts der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 2.1. Hintergrund Die Teilnehmer sollen… wissen, dass sich das Rollenverständnis von Arzt und Patient verändert hat. Patienten zunehmend in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden möchten. Ärzte per Gesetz zur Patientenaufklärung verpflichtet sind. wissen, dass „Patientenorientierung“ rechtlich verankert ist und als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert wird. reflektieren, dass chronisch Kranke ein hohes Maß an Wissen und Fähigkeiten benötigen, um ihre Erkrankung im Alltag selbstständig zu managen. Fachwissen erwerben. 5 2.2. Modelle der Entscheidungsfindung Die Teilnehmer sollen… das „Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und das „Modell der Partizipa- tiven Entscheidungsfindung“ als Modelle der medizinischen Entscheidungsfindung kennenlernen und Unterschiede herausarbeiten. erfahren, dass sich diese auf einem Kontinuum abbilden lassen. die Bedeutung der Information der drei Mo10 delle differenzieren können. 2.3. PEF - Definition Die Teilnehmer sollen… die Definition der PEF nach Härter (2004) kennen. wissen, durch welche Merkmale PEF gekennzeichnet ist. 5 Lehrvortrag Präsentation Zuruffrage Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Präsentation Lehrvortrag Präsentation 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.4. PEF - Effektivität Die Teilnehmer sollen… wissen, dass die Effektivität der PEF als wissenschaftlich belegt angesehen werden kann. die positiven Effekte der PEF in einer Übersicht vermittelt bekommen. die Sinnhaftigkeit der PEF für die eigene Praxis antizipieren. 5 Lehrvortrag Präsentation 2.5. PEF - Wann und für Wen Die Teilnehmer sollen… Einflussfaktoren, die den Patientenwunsch nach Partizipation beeinflussen können, kennen. für Grenzen des Anwendungsbereichs der PEF sensibilisiert werden. 5 Zuruffrage Lehrgespräch: darstellendentwickelnd Präsentation 2.6. PEF - Übung Die Teilnehmer sollen… im Rahmen der Übung „Britisches Parla- ment“ Argumente für und gegen PEF sammeln. sich für einen Perspektivenwechsel öffnen und Alternativen zulassen. sich im Plenum über die gefundenen Argu35 mente austauschen. Streitgespräch: Debatte Fachdiskussion im Plenum 2.7. PEF - Schritt für Schritt Die Teilnehmer sollen… die neun Handlungsschritte der PEF und deren Funktionen kennenlernen sowie in haltlich differenzieren können. mögliche Formulierungen für die einzelnen Handlungsschritte kennenlernen. 15 Zuruffrage Lehrgespräch: darstellendentwickelnd Präsentation 2.8. Zusammenfassung Die Teilnehmer sollen… die theoretischen Inhalte zur PEF im Rah- men einer Zusammenfassung reflektieren und vertiefen. die Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen. eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der neun Handlungsschritte der PEF erhalten. 5 PAUSE Tabelle 8: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 1 36 Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Wiederholung Zusammenfassung 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.1. Hintergrund Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Sozialform Dauer Die Teilnehmer sollen… wissen, dass sich das Rollenverständnis von Arzt und Patient verändert hat. Patienten zunehmend in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden möchten. Ärzte per Gesetz zur Patientenaufklärung verpflichtet sind. wissen, dass „Patientenorientierung“ rechtlich verankert ist und als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert wird. reflektieren, dass chronisch Kranke ein hohes Maß an Wissen und Fähigkeiten benötigen, um ihre Erkrankung im Alltag selbstständig zu managen. Fachwissen erwerben. Veränderung des Rollenverständnisses von Arzt und Patient Gesetzlicher Hintergrund Patientenorientierung als Instrument zur Qualitätssicherung Lehrvortrag Präsentation Folie „Warum PEF?“ Beamer, Laptop Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 9: Lehr- und Lernziele 2.1.: Hintergrund Durchführung Zur Unterstreichung des Nutzens der PEF in der medizinischen Praxis vermittelt der Kursleiter zentrale Hintergrundinformationen aus mehreren Perspektiven. Ich möchte Ihnen zunächst einige Hintergrundinformationen vorstellen, die dafür sprechen, das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung in den klinischen Alltag zu integrieren. Für die Umsetzung der PEF gibt es mehrere Gründe. Durch den Fortschritt in der Medizin und der generell steigenden Lebenserwartung nehmen chronische Erkrankungen seit Jahren kontinuierlich zu (Robert-Koch-Institut, 2012). Diese Fortschritte ermöglichen aber auch, dass zur Behandlung chronischer Erkrankungen oft mehrere Alternativen zur Verfügung stehen, deren Vor- und Nachteile im gemeinsamen Gespräch zwischen Arzt und Patient dargelegt und diskutiert werden müssen. 37 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 5: Folie „Warum PEF?“ Das Rollenverständnis zwischen Arzt und Patient hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Auf der einen Seite stehen Patienten, die immer häufiger in medizinische Entscheidungsprozesse einbezogen werden möchten (Neuderth et al., 2006) und über den veränderten Zugang zu den „neuen Medien“ auch häufig gut über ihre Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten informiert sind. Auf der anderen Seite stehen Ärzte, die per Gesetz dazu verpflichtet sind, ihre Patienten über Behandlungsmöglichkeiten und Risiken in allgemeinverständlicher Sprache aufzuklären (Deutsche Gesellschaft für Kassenarztrecht, 2010). Von politischer Seite wurde das Recht der Patienten nach Information, Aufklärung und Beteiligung in den letzten 15 Jahren deutlich gestärkt. So ist u.a. das Patientenrecht nach Information seit dem Jahr 2001 im Sozialgesetzbuch festgeschrieben (Sozialgesetzbuch (SGB) – Neuntes Buch (IX), 2001; Bundesministerium für Gesundheit & Bundesministerium der Justiz, 2007). Im gleichen Jahr wurden „Gemeinsame Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V“ rechtlich verankert (Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, 2008). Seit dem Jahr 2003 haben Organisationen, die auf Bundesebene die Interessen von chronisch kranken und behinderten Menschen in Deutschland wahrnehmen (Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch, § 140f, 2004), ein Mitberatungs- und Antragsrecht im sogenannten „Gemeinsamen Bundesausschuss“ erhalten (Gemeinsamer Bundesausschuss, 2012). Seit dem Jahr 2004 können sich Patienten mit ihren persönlichen Anliegen direkt an den sogenannten „Patientenbeauftragten“ der Bundesregierung wenden (Patientenbeauftragter der Bundesregierung, 2012). Die Verabschiedung eines „Patientenrechtegesetzes“ wird noch für dieses Jahr (2012) erwartet (Bundesministerium der Justiz & Bundesministerium für Gesundheit, 2012). 38 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Auch von den Trägern der Rehabilitation wird der Nachweis einer Patientenund Mitarbeiterorientierung als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert (Sozialgesetzbuch (SGB) - Fünftes Buch (V), § 135 ff, 2004). Ergänzend dazu fördert der Spitzenverband Bund der Krankenkassen „(…) Einrichtungen, die Patientinnen und Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen qualitätsgesichert (…) informieren und beraten, mit dem Ziel, die Patientenorientierung im Gesundheitswesen zu stärken (…)“ (Sozialgesetzbuch (SGB) – Fünftes Buch (V), § 65a, 2004). Anmerkung Eine Begrenzung dieses Theorieblocks auf 5 Minuten ist völlig ausreichend. Die übersichtsartige Vermittlung der Hintergrundinformation verdeutlicht den Paradigmenwechsel der letzten Jahre im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Das zentrale Ziel der Stärkung von Souveränität und Teilhabebefähigung der zumeist chronisch Kranken unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Umsetzung und Integration der PEF in die medizinische Rehabilitation. Das Ziel jeglicher Therapie besteht darin, den Rehabilitanden die notwendigen Fertigkeiten und Fähigkeiten zur Stärkung eines eigenverantwortlichen Umgangs mit ihrer Erkrankung zu vermitteln (Faller, 2003). 39 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.2. Modelle der Entscheidungsfindung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… das „Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ als Modelle der medizinischen Entscheidungsfindung kennenlernen und Unterschiede herausarbeiten. erfahren, dass sich diese auf einem Kontinuum abbilden lassen. die Bedeutung der Information der drei Modelle differenzieren können. Modelle der Entscheidungsfindung: „Paternalistisches Modell“, „Informationsmodell“, „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ Abfragen und Integration von Vorwissen und Erfahrungen der Teilnehmer Bedeutung der Patientenautonomie und Information als zentrale Unterscheidungskriterien Zuruffrage Lehrgespräch: fragend-entwickelnd (Döring, 2008, S. 236) Präsentation Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“ Folie „Bedeutung der Information in den Modellen der Entscheidungsfindung“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 10 Minuten Tabelle 10: Lehr- und Lernziele 2.2.: Modelle der Entscheidungsfindung Durchführung Der Kursleiter erfasst mittels einer Zuruffrage bereits vorhandenes Wissen und Vorerfahrungen der Teilnehmer und arbeitet mit diesen die zentralen Unterscheidungskriterien „Patientenautonomie“ und „Bedeutung der Information“ anhand der drei Modelle der Entscheidungsfindung heraus. Es gibt mehrere Modelle der Entscheidungsfindung. Welche Modelle kennen Sie bereits? (…). → sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren 40 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Ich stelle Ihnen nun drei zentrale Modelle der Entscheidungsfindung vor: das „Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“. In englischsprachigen Ländern ist das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung unter dem Namen „Shared decision making“ bekannt. Die drei Modelle sind auf der folgenden Abbildung (s. Abb. 6) auf einem Kontinuum vereinfacht dargestellt: links befindet sich das „Paternalistische Modell“, rechts das „Informationsmodell“ und in der Mitte „PEF“. Abbildung 6: Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“ Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den Modellen können Sie anhand dieser Grafik erkennen? → sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren Die Modelle unterscheiden sich anhand zweier zentraler Kriterien: der Patientenautonomie und der Art des Informationsflusses zwischen Arzt und Patient. Während der Arzt im „Paternalistischen Modell“ die alleinige Verantwortung für die getroffene Entscheidung trägt, übernimmt diese im „Informationsmodell“ der Patient. Im „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wird die Verantwortung von Arzt und Patient gemeinsam getragen. Die von links nach rechts zunehmende Patientenautonomie ist durch den unteren Pfeil gekennzeichnet. Der Kursleiter stellt die zentralen Unterschiede der drei Modelle in Bezug auf das zweite Kriterium „Information“ anhand einer Tabelle (s. Abb. 7) vor. Neben der Patientenautonomie stellt der Informationsfluss das zweite wichtige Unterscheidungskriterium zwischen den Modellen dar. Die zentralen Unterschiede sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: (…). 41 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 7: Folie „Bedeutung der Information in den Modellen der Entscheidungsfindung“ Das „Paternalistische Modell“ entspricht dem traditionellen Rollenverständnis der Arzt-Patient-Beziehung. Der Arzt wählt aufgrund seines derzeitigen Wissens die bestmögliche Behandlung für den Patienten aus, informiert ihn darüber und vermittelt ihm die zur Therapieumsetzung notwendige Information. Der Patient bleibt weitgehend passiv, die Information ist auf medizinisches Fachwissen begrenzt (Coulter, 1999). Die Verantwortung für die getroffene medizinische Entscheidung übernimmt in erster Linie der Arzt (Bieber et al., 2007; Simon, Loh & Härter, 2007). Im „Informations- oder Autonomiemodell“ der medizinischen Entscheidungsfindung teilt der Arzt dem Patienten alle notwendigen Informationen zu den vorhandenen Behandlungsoptionen mit. Dieser wählt aus den dargestellten Möglichkeiten diejenige Behandlung aus, die nach seiner Meinung für ihn angemessen ist und seinen Präferenzen entspricht. Die Verantwortung für die getroffene medizinische Entscheidung übernimmt damit in erster Linie der Patient (Charles, Gafni & Whelan, 1999). Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nimmt in Bezug auf die anderen beiden Modelle eine Mittelstellung ein. Die Informationen fließen wechselseitig zwischen Arzt und Patient hin und her und sind nicht auf medizinische Fakten begrenzt. Es werden auch persönliche Informationen des Patienten an den Arzt weitergegeben und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. Die Verantwortung für die getroffene Entscheidung wird von Arzt und Patient gemeinsam getragen (Bieber et al., 2007; Simon et al., 2007). Der Kursleiter beantwortet abschließende Fragen und macht auf die Modifikation des Begriffs „Arzt“ durch „Behandler“ aufmerksam. 42 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Wir werden uns im weiteren Verlauf des Seminars mit dem „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ noch intensiv auseinandersetzen. Das „Paternalistische Modell“ und das „Informationsmodell“ sind jetzt nicht mehr Gegenstand dieses Seminars. Haben Sie zu den beiden Modellen noch abschließende Fragen? (…). Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, wurde bisher ausschließlich die ArztPatient-Interaktion fokussiert. Zentral in diesem Seminar ist die Erweiterung des „Konzepts der Partizipativen Entscheidungsfindung“ auf alle Gesundheitsfachberufe, die in der medizinischen Rehabilitation in der Patientenversorgung tätig sind. Aus diesem Grund wird im Folgenden der Begriff „Arzt“ durch „Behandler“ ersetzt. Anmerkung Mit dem „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wird ein gleichberechtigtes Zusammenarbeiten zwischen Behandler und Patient ermöglicht. Der Behandler stellt die Therapiemöglichkeiten nach dem aktuellen Stand der evidenzbasierten Medizin vor und bringt seine eigenen Werte, Einstellungen und Erfahrungen mit ein. Der Patient verdeutlicht als Experte seiner Erkrankung seine derzeitigen Bedürfnisse, Werte, Einstellungen und Erfahrungen im Hinblick auf seinen individuellen Alltag. Auf Basis dieses Informationsaustausches werden Optionen generiert und die für den Patienten individuell bestmögliche Entscheidung getroffen (Bieber et al., 2007). Literatur Weiterführende Literatur zu „evidenzbasierter Medizin“ finden Sie unter: Medizin Evidenz. Online verfügbar unter: http://www.medizin-evidenz.de/ [Zugriff: 26.08.2012]. Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. Online verfügbar unter: http://www.ebm-netzwerk.de/ [Zugriff: 26.08.2012]. Das deutsche Cochrane Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg. Online verfügbar unter: http://www.cochrane.de/de/ebm [Zugriff: 26.08.2012]. 43 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.3. PEF - Definition Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… die Definition der PEF nach Härter (2004) kennen. wissen, durch welche Merkmale PEF gekennzeichnet ist. Merkmale der PEF Lehrvortrag Präsentation Folie „Was ist PEF?“ Folie „Merkmale der PEF“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 11: Lehr- und Lernziele 2.3.: PEF - Definition Durchführung Der Kursleiter vermittelt Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte und Definition der PEF und stellt deren zentralen Merkmale vor. Das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wurde erstmals in den 90-er Jahren durch eine kanadische Forschergruppe theoretisch fundiert (Charles et al., 1997, 1999) und nimmt seit Jahren an Bedeutung zu (Badura, 2005). Im Rahmen eines Forschungsprojektes (Härter, 2004) wurde die ursprüngliche englische Definition (Charles et al., 1997, 1999) für den deutschen Sprachraum modifiziert. Demnach wird PEF definiert als: (…). Abbildung 8: Folie „Was ist PEF?“ 44 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Ferner wurden folgende sechs Kernmerkmale formuliert: (…). Abbildung 9: Folie „Merkmale der PEF“ Zusammenfassend ist PEF also dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Personen in einem wechselseitigen Informationsaustausch gleichberechtigt und aktiv am Entscheidungsfindungsprozess beteiligt sind sowie beide für die getroffene Entscheidung Verantwortung übernehmen (Härter, 2004; Giersdorf et al., 2004). Anmerkung Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ des Bundesministeriums für Gesundheit (2001-2005) wurde die Implementierung der PEF in zehn Modellprojekten unterschiedlicher Indikationsgebiete unterstützt (Simon et al., 2007). In einem mehrstufigen Konsensprozess wurden neben der deutschen Definition der PEF allgemeingültige Kernmerkmale und Prozessschritte erarbeitet. Ergänzend dazu wurde ein deutschsprachiges Instrument zur Messung der PEF (PEF-FB; Giersdorf et al., 2004; Simon et al., 2006) in einem theoriegeleiteten Verfahren entwickelt. Dieses liegt mittlerweile in einer revidierten und validierten 9-Item-Fassung (PEF-FB-9) vor (Kriston et al., 2010; Scholl, Kriston & Härter, 2011). Auch in den letzten Jahren wurden zahlreiche Forschungsvorhaben zu den Themenschwerpunkten „Patienteninformation“, „Patientenschulung“, „Nachsorge“ und „Partizipative Entscheidungsfindung“ durch die Bundesministerien für Bildung und Forschung, Gesundheit sowie Arbeit und Soziales, der Deutschen Rentenversicherung 45 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Bund, den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und dem Verband der privaten Krankenversicherung e.V. unterstützt (Förderschwerpunkt zur versorgungsnahen Forschung, Chronische Krankheiten und Patientenorientierung, 2012). Literatur Weiterführende Literatur zu den genannten Förderschwerpunkten finden Sie unter: Förderschwerpunkt „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“. Online verfügbar unter: http://www.patient-als-partner.de/ [Zugriff: 30.05.2012]. Förderschwerpunkt zur versorgungsnahen Forschung, Chronische Krankheiten und Patientenorientierung. Online verfügbar unter: http://www.forschung-patientenorientierung.de/index.php/home/einleitung.html [Zugriff: 28.05.2012]. 46 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.4. PEF - Effektivität Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Sozialform Dauer Die Teilnehmer sollen… wissen, dass die Effektivität der PEF als wissenschaftlich belegt angesehen werden kann. die positiven Effekte der PEF in einer Übersicht vermittelt bekommen. die Sinnhaftigkeit der PEF für die eigene Praxis antizipieren. Effektivität der PEF Darstellung zentraler Studienergebnisse Lehrvortrag Präsentation Folie „Effektivität der PEF“ Beamer, Laptop Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 12: Lehr- und Lernziele 2.4.: PEF - Effektivität Durchführung Der Kursleiter stellt zentrale Forschungsergebnisse zur Effektivität einer guten ArztPatient-Beziehung und der PEF in einer Übersicht dar. Studienergebnisse zeigen, dass eine gute Arzt-Patient-Beziehung auf Patientenseite nicht nur subjektiv wahrgenommene psychosoziale Kriterien wie Lebensqualität, Depression oder Angst, sondern auch objektive medizinische Kriterien wie eine Verminderung von Symptomen oder eine Senkung von Blutdruck- und Blutzucker positiv beeinflussen kann (Di Blasi et al., 2001; Arora, 2003; Stewart, 1995; Stewart et al., 2000; Neumann et al., 2008). Die Anzahl der Studien zur PEF sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen (Simon et al., 2007). Es konnten mittlerweile viele positive Effekte für die Patienten, aber auch für die Behandler nachgewiesen werden. Die wichtigsten Effekte der PEF sind auf der nächsten Folie (s. Abb. 10) zusammengefasst: 47 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 10: Folie „Effektivität der PEF“ Als positive Effekte der PEF werden neben physiologischen Ergebnisparametern - wie einer verminderten Symptomatik oder einer verbesserten funktionalen Kapazität und Schmerzkontrolle - auch positive Effekte hinsichtlich der psychischen Gesundheit genannt (Stewart, 1995; Faller, 2003; Scheibler et al., 2003). Weitere Studienergebnisse zeigen eine Erhöhung der Zufriedenheit, Compliance und Behandlungsakzeptanz der Patienten (Farin, 2010), eine Zunahme des Alltagstransfers (Scheibler et al., 2003; Faller, 2003) und der Lebensqualität sowie eine Verringerung von Entscheidungskonflikten und Angst (Simon et al., 2008). Ergänzend dazu wird von einer Verbesserung der Arzt-Patient-Kommunikation, der Risikowahrnehmung und des Wissens der Patienten berichtet (Loh et al., 2007b). Auf Behandlerseite wird von einer Zunahme der Zufriedenheit mit dem Patientenkontakt, des Austausches patientenrelevanter Informationen, der in Erwägung gezogenen Behandlungsoptionen sowie einer allgemein verbesserten Kommunikationsstruktur im Team berichtet (u.a. Frosch & Kaplan, 1999; Bieber et al., 2007). 48 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.5. PEF - Wann und für Wen Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… Einflussfaktoren, die den Patientenwunsch nach Partizipation beeinflussen können, kennen. für Grenzen des Anwendungsbereichs der PEF sensibilisiert werden. Grenzen der PEF Einflussfaktoren auf den Patientenwunsch nach Partizipation Zuruffrage Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd Präsentation Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher Patienten“ Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 13: Lehr- und Lernziele 2.5.: PEF - Wann und für Wen Durchführung Der Kursleiter weist die Teilnehmer darauf hin, dass PEF nicht für jede Situation geeignet ist und der Wunsch nach Partizipation von mehreren Faktoren beeinflusst wird. Ich habe Ihnen gerade von den vielen positiven Effekten durch PEF berichtet, die im Rahmen von Studien nachgewiesen werden konnten. Aber, was denken Sie: möchten überhaupt alle Patienten in Entscheidungen, die ihre medizinische Behandlung betreffen, einbezogen werden? → sammeln, ohne zu diskutieren Ich möchte Ihnen zu dieser Frage Ergebnisse einer großen, europäischen Vergleichsstudie aus dem Jahr 2002 vorstellen. Deren Ziel war es, die Präferenzen und Bedürfnisse von Patienten zu erfassen, um über die zukünftige Gestaltung des Gesundheitswesens zu diskutieren (Coulter & Magee, 2003). Es wurden insgesamt 8115 Personen über 16 Jahre aus acht europäischen Ländern danach befragt, welches Modell der medizinischen Entscheidungsfindung sie bei Erkrankungen, bei denen es mehrere Behandlungsmöglichkeiten gibt, bevorzugen würden. Die Ergebnisse der 1026 befragten Personen aus Deutschland sind in der folgenden Grafik dargestellt: 49 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 11: Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher Patienten“ 59% der Befragten gaben an, das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ zu bevorzugen, 29% das „Informationsmodell“ und lediglich 12% das „Paternalistische Modell“ (Dierks & Seidel, 2005). Die Studie zeigt einerseits, dass sich die Mehrheit der Patienten aktiv in den medizinischen Entscheidungsprozess einbringen möchte und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Andererseits zeigt das Ergebnis auch, dass längst nicht alle Patienten in die Entscheidungsfindung einbezogen werden möchten. Wie Sie auf der nächsten Folie (s. Abb. 12) sehen können, ist der Patientenwunsch nach Partizipation von mehreren Faktoren abhängig: (…). Abbildung 12: Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“ Studienergebnisse zeigen, dass sich vor allem jüngere Patientinnen mit einem höheren Bildungsgrad und einem höheren sozioökonomischen Status an einer Entscheidung beteiligen möchten (Coulter & Magee, 2003; Say et al., 2006). Der Wunsch nach Partizipation wird von der Art, Schwere und Dauer einer Erkrankung beeinflusst und kann sich im Verlauf der Zeit immer wieder verän- 50 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung dern, so dass der Wunsch nach Partizipation auch immer wieder neu erfragt werden muss (Scheibler et al., 2003; Farin, 2010). PEF ist jedoch für Krisenund Notfallsituationen nicht geeignet (Loh et al., 2007a). Anmerkung Die Anwendung der PEF in der medizinischen Praxis ist grundsätzlich nur für Entscheidungssituationen geeignet, in denen mehrere gleichwertige und möglichst evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen (Simon et al., 2007). Durch eine Integration der Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten wird über eine höhere Behandlungsakzeptanz ein höherer Alltagstransfer und letztendlich bessere Therapieergebnisse erwartet (Faller, 2003). PEF ist für Situationen, an den sich Patienten nicht beteiligen möchten, ebenso wie für Krisen- und Notfallsituationen nicht geeignet (Loh et al., 2007a). 51 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.6. PEF - Übung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… im Rahmen der Übung „Britisches Parlament“ Argumente für und gegen PEF sammeln. sich für einen Perspektivenwechsel öffnen und Alternativen zulassen. sich im Plenum über die gefundenen Argumente austauschen. Pro und contra PEF in der medizinischen Versorgungspraxis Übung: „Britisches Parlament“ - Streitgespräch: Debatte a) Kleingruppenarbeit: pro/contra PEF b) Zusammentragen im Plenum (Pinnwand) c) Fachdiskussion im Plenum Methode zur Gruppenaufteilung „Bändergruppen“ Wollbänder in zwei Farben (rot/grün) in einem Säckchen 1 vorbereitete Memokarte (rot): contra PEF 1 vorbereitete Memokarte (grün): pro PEF Memokarten in zwei Farben (rot/grün) Dicke Stifte Pinnwand und ausreichend Pins Sozialform Kleingruppe Dauer Plenum 35 Minuten Tabelle 14: Lehr- und Lernziele 2.6.: PEF - Übung Durchführung Der Kursleiter leitet zur Übung „Britisches Parlament“ (Schmidt, 2009b) über, in der Argumente für beziehungsweise gegen PEF gesammelt und diskutiert werden. Zusammenfassend kann man also sagen, dass es Gründe gibt, die für eine Umsetzung der PEF in den medizinischen Alltag sprechen und Gründe, die dagegen sprechen. Damit das Ganze jetzt nicht zu theoretisch wird, werden wir nun eine Übung durchführen, in der wir Argumente für und gegen PEF im Rahmen von medizinischen Entscheidungssituationen sammeln. Dafür teilen wir die Gruppe erst einmal in zwei gleichgroße Gruppen auf. Ich habe dafür ein kleines Säckchen vorbereitet, in dem sich rote und grüne Wollfäden befinden. Alle Personen, die einen roten Faden ziehen, bilden die „rote Gruppe“ und alle, die einen grünen Faden ziehen, die „grüne Gruppe“. 52 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Die Gruppe wird mit Hilfe der Methode „Bändergruppen“ in zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Bei einer ungeraden Anzahl an Personen enthält eine Gruppe einen Teilnehmer mehr. Die „grüne Gruppe“ sammelt die Argumente, die für PEF sprechen. Die „rote Gruppe“ die Argumente, die dagegen sprechen. Bitte notieren Sie alles, was Ihnen dazu einfällt, als Schlagworte auf diese Karten: (…). Die „grüne Gruppe“ auf die grünen Karten und die „rote Gruppe“ auf die roten Karten. Bitte benutzen Sie für jedes Argument eine neue Karte. Lassen Sie Ihrer Fantasie jetzt ruhig einmal richtig freien Lauf, jedes Argument ist richtig und wichtig! Es kann sich nun jede Gruppe einen ruhigen Ort zum Arbeiten suchen. Sie haben 15 Minuten dafür Zeit. Ich bin schon gespannt, was Ihnen alles einfällt! Jede Gruppe erhält ausreichend Memokarten in der jeweiligen Farbe und wird aufgefordert, sich zur Sammlung der Argumente in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Nach 15 Minuten bittet der Kursleiter die Gruppen in die Mitte zurück und sich, der Sitzordnung des „echten“ Britischen Parlamentes entsprechend, gegenüber voneinander hinzusetzten. Die beiden Gruppen sollen in der nun folgenden Diskussion versuchen, die jeweils andere Gruppe von ihren Argumenten zu überzeugen. Dabei ist ein gewisses Maß an Polemik und Dramaturgie zur Auflockerung durchaus erwünscht. Der Kursleiter sammelt die vorgetragenen und auf Karten notierten Argumente ein und heftet diese, nach Farben sortiert, an eine Pinnwand. So, wir werden nun Ihre gefundenen Argumente zusammentragen. Die Gruppen stellen Ihre Ergebnisse abwechselnd vor. Ein beliebiger Teilnehmer beginnt und trägt „sein“ Argument laut und ruhig etwas theatralisch vor. Das Ziel ist, dass Sie die jeweils andere Gruppe von Ihren Argumenten überzeugen möchten. Die zweite Gruppe reagiert darauf und versucht, mit einem Gegenargument die erste Gruppe davon zu überzeugen, dass „Ihre Sicht der Dinge“ natürlich die Richtige ist! Damit uns kein Argument verloren geht, sammle ich Ihre Karten im Anschluss ein und hefte sie an diese Pinnwand. Ich freue mich schon sehr auf eine lebhafte Diskussion. Welche Gruppe möchte beginnen? (…). 53 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 13: Pinnwand mit der Übung „Britisches Parlament“ Der Kursleiter hält sich bei der nun folgenden Debatte zurück und fasst am Ende der Übung die vorgetragenen Argumente zusammen. Das war eine anregende und spannende Diskussion! Es hat mir großen Spaß gemacht, Ihnen zuzuhören! Ich fasse Ihre Argumente nun abschließend zusammen. (…). Anmerkung Pro und contra Debatten eigenen sich sehr gut zur fachlichen Diskussion. Durch das Sammeln von Argumenten und Gegenargumenten können eigene Vorkenntnisse und Erfahrungen reflektiert sowie um konkrete Handlungsspielräume und neue Perspektiven erweitert werden (Lauper, 2008). 54 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.7. PEF - Schritt für Schritt Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… die neun Handlungsschritte der PEF und deren Funktionen kennenlernen sowie inhaltlich differenzieren können. mögliche Formulierungen für die einzelnen Handlungsschritte kennenlernen. Neun Handlungsschritte der PEF Zuruffrage Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd Präsentation Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A 0) Pinnwand, Pins Folien: Beispielformulierungen für Schritt 1 - Schritt 9 (s. Abb. 15-23) Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 15 Minuten Tabelle 15: Lehr- und Lernziele 2.7.: PEF - Schritt für Schritt Durchführung Die Teilnehmer sitzen erneut im Kreis. Der Kursleiter stellt die neun Handlungsschritte der PEF als Arbeitsbasis für die weiteren Übungen vor. Bei der Partizipativen Entscheidungsfindung handelt es sich um einen komplexen und dynamischen Prozess, der in neun aufeinander aufbauende Handlungsschritte gegliedert ist (Giersdorf et al., 2004). Haben Sie eine Idee, um welche neun Schritte es sich hierbei handeln könnte? → sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren Der Kursleiter dreht nun eine Pinnwand, auf der das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) im Vorfeld befestigt wurde, um. Er vergewissert sich, dass es für alle Teilnehmer gut sichtbar ist und stellt die neun Handlungsschritte der PEF in einer Übersicht vor. Zur visuellen Unterstützung deutet er mit der Hand auf den jeweiligen Schritt. Die Handlungsschritte sind hier idealtypisch und aufeinander aufbauend dargestellt. In der Praxis lassen sich diese natürlich nicht immer so deutlich voneinander trennen und können durchaus variieren (Giersdorf et al., 2004). Die 55 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung hier gewählte Darstellung kann Ihnen im direkten Patientenkontakt helfen, an alle wichtigen Elemente einer gelungenen Behandler-Patient-Kommunikation zu denken und diese in das Gespräch zu integrieren. Wie Sie auf diesem Poster hier sehen, lauten die Handlungsschritte im Einzelnen: (…). Abbildung 14: Poster „PEF Schritt für Schritt“ Der gemeinsame Entscheidungsfindungsprozess beginnt damit, dass der Behandler dem Patienten aktiv und bewusst mitteilt, dass eine Entscheidung getroffen werden muss (Schritt 1), eine gleichberechtigte Zusammenarbeit anbietet (Schritt 2), über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informiert (Schritt 3) und deren Vor- und Nachteile erörtert (Schritt 4). Nach dem Erfragen der Gedanken und Erwartungen des Patienten (Schritt 5) und seiner Präferenzen (Schritt 6) wird nach einem gemeinsamen Aushandlungsprozess (Schritt 7) eine gemeinsame Entscheidung herbeigeführt (Schritt 8) und eine Vereinbarung zur Umsetzung der getroffenen Entscheidung getroffen (Schritt 9). Der Kursleiter erläutert die Funktionen der einzelnen Schritte und stellt Beispielformulierungen mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation vor. Da es am Anfang schwierig sein kann, für jeden Schritt eine passende Formulierung zu finden, stelle ich Ihnen jetzt zu jedem Schritt eine Beispielformulierung vor. Schritt 1 Mit dem Gesprächseinstieg „Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht“ wird der Prozess der Partizipativen Entscheidungsfindung eingeleitet. Er verdeutlicht, dass im weiteren Verlauf des Gesprächs zwischen Behandler und Patient eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform ge- 56 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung troffen werden muss und aktiv sowie gemeinsam nach Lösungen und Möglichkeiten für eine optimale Behandlungsform des Patienten gesucht wird. Man könnte das Gespräch beispielsweise so beginnen: (…). Abbildung 15: Folie „Beispielformulierung - Schritt 1” Schritt 2 Mit dem zweiten Schritt wird verdeutlicht, dass die Entscheidung zwischen Behandler und Patient auf einer gemeinsamen und partnerschaftlichen Ebene getroffen werden kann, wenn dies den Wünschen des Patienten entspricht. Mit dem Angebot der Verantwortungsübernahme werden eine Senkung möglicher Widerstände und eine Steigerung der Compliance erwartet. Man könnte das Angebot zur Partizipation folgendermaßen formulieren: (…). Abbildung 16: Folie „Beispielformulierung - Schritt 2“ Schritt 3 Im Anschluss daran wird der Patient darüber informiert, dass es zur Behandlung seiner Erkrankung verschiedene Möglichkeiten gibt. Zur Herstellung der Transparenz von Wahlmöglichkeiten könnte folgende Formulierung verwendet werden: (…). 57 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 17: Folie „Beispielformulierung - Schritt 3” Schritt 4 Der Grundgedanke von Schritt 4 ist, dass Patienten umfassend informiert sein müssen, um sich bewusst für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform entscheiden zu können. Die Beispielformulierung für diesen Schritt lautet: (…). Abbildung 18: Folie „Beispielformulierung - Schritt 4“ Schritt 5 Jeder Patient bringt seine eigenen, unausgesprochenen Krankheitstheorien und den Wunsch nach Wertschätzung, Empathie und einer guten BehandlerPatient-Beziehung mit. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden und gegebenenfalls falsche Annahmen korrigieren zu können, müssen das Verständnis, die Gedanken und Erwartungen der Patienten im Gespräch erfragt werden. Dies könnte folgendermaßen ausgedrückt werden: (…). 58 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 19: Folie „Beispielformulierung - Schritt 5” Schritt 6 Im Anschluss daran findet die Erfassung der Patientenpräferenzen in Bezug auf die angestrebte Therapieform statt. Bitte denken Sie daran, dass sich der Wunsch nach Entscheidungsbeteiligung im Verlauf einer Erkrankung immer wieder verändern kann und daher auch immer wieder neu erfragt werden muss. Mit folgender Formulierung könnte Schritt 6 eingeleitet werden: (…). Abbildung 20: Folie „Beispielformulierung - Schritt 6” Schritt 7 Im nächsten Schritt legen Behandler und Patient in einem gemeinsamen Aushandlungsprozess ihren jeweils eigenen Standpunkt dar. Das Ziel hierbei ist eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit und eine Steigerung der Patientenmotivation zur Änderung seines Verhaltens. Der Aushandlungsprozess könnte so begonnen werden: (…). 59 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 21: Folie „Beispielformulierung - Schritt 7“ Schritt 8 Handlungsschritt 8 läutet die Phase der gemeinsamen Entscheidungsfindung ein. Als Resultat wird eine Steigerung der Behandlungsakzeptanz und Therapieadhärenz der Patienten erwartet. Zur Einleitung von Schritt 8 reichen wenige Sätze wie zum Beispiel: (…). Abbildung 22: Folie „Beispielformulierung - Schritt 8“ Schritt 9 Im letzten Handlungsschritt werden konkrete Vereinbarungen zur Umsetzung der Entscheidung getroffen, schriftlich fixiert und zeitnah auf Ihre Umsetzbarkeit überprüft. Durch eine gemeinsam getroffene Entscheidung wird über eine Selbstverpflichtung des Patienten ein höherer Alltagstransfer erwartet. Die Phase könnte folgendermaßen eingeleitet werden: (…). 60 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Abbildung 23: Folie „Beispielformulierung - Schritt 9“ Anmerkung Der Theorieblock „PEF - Schritt für Schritt“ wird auf der Basis didaktischer und lernpsychologischer Prinzipien bewusst auf 15 Minuten begrenzt (Döring, 2008, S. 57; Jank & Meyer, 2006) und sollte sich auf die Darstellung zentraler Aspekte der einzelnen Handlungsschritte beschränken. Um eine Brücke zur praktischen Anwendung zu demonstrieren, wird zu jedem Schritt eine Beispielformulierung vorgestellt. In Bezug auf Schritt 4 gibt es bei medizinischen Entscheidungen die Möglichkeit „Entscheidungshilfen (Decision Aids)“ und „qualitätsgeprüfte Patienteninformationen“ zur Unterstützung heranzuziehen. Literatur Weiterführende Literatur zu „Entscheidungshilfen (Decision Aids)“ und „qualitätsgeprüften Patienteninformationen“ finden Sie unter „Weiterführende Literatur“. 61 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung 2.8. Zusammenfassung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… die theoretischen Inhalte zur PEF im Rahmen einer Zusammenfassung reflektieren und vertiefen. die Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen. eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der neun Handlungsschritte der PEF erhalten. Zusammenfassung der neun Handlungsschritte der PEF Lehrgespräch: fragend-entwickelnd (Döring, 2008, S. 236) Wiederholung Zusammenfassung 1 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) 1 laminierte Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)/TN Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 16: Lehr- und Lernziele 2.8.: Zusammenfassung Durchführung Zur Vertiefung der Lerninhalte fasst der Kursleiter die einzelnen Schritte anhand des Posters „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) zusammen und klärt bestehende Fragen. Das war jetzt sehr viel Information auf einmal. Ich fasse daher die einzelnen Schritte anhand des Posters noch einmal zusammen: (…). Abbildung 24: Poster „PEF Schritt für Schritt“ 62 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Bevor wir fortfahren, ist es mir wichtig, Ihre derzeitigen Fragen zu den Handlungsschritten der PEF zu klären. Bei wem haben sich in der Zwischenzeit Fragen ergeben? (…). Der Kursleiter händigt jedem Teilnehmer eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der neun Handlungsschritte der PEF aus. Da es am Anfang oft schwierig ist, sich die einzelnen Handlungsschritte der PEF zu merken, habe ich für jeden von Ihnen eine handliche Kopie angefertigt. Diese kann Sie im weiteren Verlauf des Seminars bei verschiedenen Übungen unterstützen. Gerne können Sie diese im Anschluss an das heutige Seminar als Erinnerungshilfe mit nach Hause nehmen. Im Anschluss an die Übung läutet der Kursleiter die erste Pause ein. Was halten Sie von einer ersten, wohlverdienten Pause? (…). Wir werden uns nach 30 Minuten wieder hier treffen und uns im Anschluss daran mit der Frage auseinandersetzen, wie PEF konkret im Patientengespräch umgesetzt werden kann. Auf den hinteren Tischen steht frischer Kaffee. Bitte bedienen Sie sich! Anmerkung Ergänzend zu den bisherigen Informationen sind die Funktionen der einzelnen Handlungsschritte der PEF in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Handlungsschritte 1 Funktion Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht Gleichberechtigung der Partner formulieren Über Wahlmöglichkeiten informieren Informationen über Vor- und Nachteile geben Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen Einleitung der PEF Minderung von Reaktanz und Widerstand Verdeutlichung der Patientenverantwortung Herstellung von Transparenz in Bezug auf Wahlmöglichkeiten Verbesserung der Informiertheit der Patienten 6 Präferenzen ermitteln Klärung/Korrektur unausgesprochener Krankheitstheorien Stillen des Patientenwunsches nach Wertschätzung, Empathie und einer guten Behandler-Patient-Beziehung Klärung des Patientenwunsches nach Partizipation 7 Aushandeln 8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen Vereinbarungen zur Umsetzung der Entscheidung treffen Erhöhung der Selbstwirksamkeit Motivierung zur Verhaltensänderung Steigerung der Behandlungsakzeptanz und Adhärenz Herbeiführung der Selbstverpflichtung der Patienten 2 3 4 5 9 Tabelle 17: Funktionen der neun Handlungsschritte der PEF 63 3. PEF im Patientengespräch 3. PEF im Patientengespräch Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Ergebnissicherung und Vertiefung der PEF im konkreten Patientengespräch Dauer/ Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen Min. 3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ Die Teilnehmer sollen… Ideen entwickeln, wie PEF im konkreten Patientengespräch umgesetzt und angewandt werden kann. zur Anwendung der PEF in die Praxis 25 motiviert werden. Impuls Audiovisuelles Lernen Beobachtendes Lernen Diskussion im Plenum 3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel Die Teilnehmer sollen… die theoretischen Inhalte der PEF in die konkrete Praxis übertragen können. die Fähigkeit erwerben, die Handlungsschritte der PEF in verschiedenen Situationen angemessen anwenden zu können. 25 Bearbeitung eines Fallbeispiels Vorstellung der Ergebnisse im Plenum 3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel Die Teilnehmer sollen… anhand simulierter Gesprächssituationen die konkrete Anwendung der PEF erproben, Handlungskompetenz erwerben, Unterstützung erhalten und Sicher- heit gewinnen. einen Perspektivenwechsel vornehmen und Handlungsalternativen erkennen. sich anhand selbstgewählter Beispiele mit der Thematik identifizieren und den Nutzen der PEF für ihren Berufsalltag antizipieren. ihr Gesprächsverhalten in der Rolle als Behandler vertiefend reflektieren. bereit und fähig sein, ihre gemachten Er60 fahrungen im Plenum mitzuteilen. Spielendes Lernen Erfahrungsaustausch, Feedback und Selbstreflexion in der Kleingruppe Reflexion und Diskussion im Plenum Tabelle 18: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 – Modul 1 64 3. PEF im Patientengespräch 3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… Ideen entwickeln, wie PEF im konkreten Patientengespräch umgesetzt und angewandt werden kann. zur Anwendung der PEF in die Praxis motiviert werden. Beispiel aus der Praxis Impuls Audiovisuelles Lernen Beobachtendes Lernen (10 Minuten) Diskussion im Plenum (10 Minuten) DVD „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007) Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 25 Minuten (inkl. 5 Minuten Puffer zur Vorbereitung) Tabelle 19: Lehr- und Lernziele 3.1.: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ Durchführung Der Kursleiter verdeutlicht den Nutzen des Lehrfilms und weist auf die Möglichkeit hin, im Anschluss darüber zu diskutieren. Um weitere Ideen zu bekommen, wie man die einzelnen Handlungsschritte im konkreten Patientengespräch formulieren könnte, habe ich einen Ausschnitt aus einem Lehrfilm mitgebracht. In den sehr realistisch nachgespielten ArztPatient-Gesprächen werden die einzelnen Schritte der PEF dargestellt. Insgesamt stehen drei Kurzfilme zu den Indikationsgebieten „Hypertonie“, „Diabetes mellitus“ und „Depression“ zur Verfügung. Wir können uns jetzt einen Film davon ansehen. Welches Thema interessiert Sie am meisten? Wollen wir abstimmen? Wer ist für (…)? Gut, dann sehen wir uns jetzt die Sequenz (…) an. Wir können im Anschluss daran darüber diskutieren. 65 3. PEF im Patientengespräch Abbildung 25: Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ Der Kursleiter moderiert die im Anschluss einsetzende Diskussion und weist auf die Möglichkeit hin, das neue Wissen in den nächsten Übungen praktisch anzuwenden. Anmerkung Der Einsatz des Mediums „Lehrfilm“ muss gut vorbereitet sein. Als Grundvoraussetzung müssen die apparativen und räumlichen Rahmenbedingungen vorhanden, das Gerät auf Funktionalität überprüft und die Handlungskompetenz des Kursleiters gegeben sein (Grunder, Ruthemann, Scherer, Singer & Vettiger, 2010). Der ausgewählte Filmausschnitt wird mittels eines Beamers auf eine weiße Wand oder Leinwand projiziert. Falls die vorgesehene Zeit von 10 Minuten nicht ausreichend ist, kann z.B. an dieser Stelle der Zeitpuffer gewinnbringend eingesetzt werden. Literatur Der Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess. Beispielvideos zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Partizipative Entscheidungsfindung (Shared Decision-Making)“ kann unter folgender Adresse bezogen werden: Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf Institut für Medizinische Psychologie W26 Martinistraße 52 20246 Hamburg 040/7410 56204 www.patient-als-partner.de [letzter Zugriff: 30.09.2012] 66 3. PEF im Patientengespräch 3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… die theoretischen Inhalte der PEF in die konkrete Praxis übertragen können. die Fähigkeit erwerben, die Handlungsschritte der PEF in verschiedenen Situationen angemessen anwenden zu können. Bearbeitung eines Fallbeispiels zur Transfervorbereitung Übung: Bearbeitung eines Fallbeispiels a) Bearbeitung eines Fallbeispiels in 2-er Gruppen (10 Min.) b) Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (2 Min./Gruppe) Methode zur Gruppenaufteilung „Punkte unter dem Stuhl“ 1 Arbeitsblatt/2 TN (s. Anhang 3): a) Arbeitsblatt 3.1. „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ oder b) Arbeitsblatt 3.2. „Fallbeispiel Hypertonie“ oder c) Arbeitsblatt 3.3. „Fallbeispiel Depression“ 1 Stift/TN Sozialform Partnerarbeit Dauer Plenum - Kreis 25 Minuten Tabelle 20: Lehr- und Lernziele 3.2.: Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel Durchführung Anhand eines vorgegebenen Fallbeispiels werden die theoretischen Inhalte mit einem Partner erstmals in die Praxis transferiert. Sie haben jetzt sehr viel Theorie zu den einzelnen Handlungsschritten der PEF gehört und durch das Beispiel im Film gesehen, wie man dies in die Praxis umsetzen kann. Um das viele neue Wissen auch selbst einmal anwenden zu können, habe ich für Sie ein Arbeitsblatt mit einem fiktiven Fallbeispiel vorbereitet. Sie können nun zusammen mit einem Partner überlegen, wie man die neun Schritte der PEF anhand dieses Beispiels formulieren könnte. Dazu teilen wir die Gruppe erst einmal in Zweiergruppen auf. Ich habe heute Morgen farbige Punkte unter Ihre Stühle geklebt. Diejenigen, welche die gleiche Farbe vorfinden, bilden jetzt eine Gruppe. 67 3. PEF im Patientengespräch Die Teilnehmer stehen auf, suchen „Ihren Punkt“, finden „Ihren“ Partner und setzen sich als Zweiergruppe zusammen. Der Kursleiter teilt nun jeder Gruppe ein Arbeitsblatt aus, liest das Fallbeispiel vor und legt den Zeitrahmen fest. Er klärt Fragen und weist auf den weiteren Ablauf der Übung hin. Jede Gruppe erhält nun von mir das Arbeitsblatt. Sie haben zur Bearbeitung 10 Minuten Zeit. Im Anschluss daran haben Sie die Gelegenheit, Ihre Beispielformulierungen im Plenum vorzustellen. Haben Sie dazu noch Fragen? Anmerkung In Anlehnung an den Lehrfilm stehen Ihnen im Anhang drei Fallbeispiele zu den Indikationsgebieten „Diabetes mellitus“, „Hypertonie“ und „Depression“ zur Verfügung (s. Anhang 3.1. bis 3.3.). In Abhängigkeit der bereits erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmer kann wahlweise das besprochene Beispiel aus dem Film wiederholt oder ein anderes Fallbeispiel zum vertiefenden Üben herangezogen werden. Durch das gemeinsame Diskutieren wird über eine kognitive Aktivierung der Teilnehmer (Meyer, 2009; Klieme, Lipowsky, Rakoczy & Ratzka, 2006) der LehrLerntransfer gefördert und der Alltagstransfer unterstützt. 68 3. PEF im Patientengespräch 3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… anhand simulierter Gesprächssituationen die konkrete Anwendung der PEF erproben, Handlungskompetenz erwerben, Unterstützung erhalten und Sicherheit gewinnen. einen Perspektivenwechsel vornehmen und Handlungsalternativen erkennen. sich anhand selbstgewählter Beispiele mit der Thematik identifizieren und den Nutzen der PEF für ihren Berufsalltag antizipieren. ihr Gesprächsverhalten in der Rolle als Behandler vertiefend reflektieren. bereit und fähig sein, ihre gemachten Erfahrungen im Plenum mitzuteilen. Praktische Übung zur Unterstützung des Alltagstransfers Regeln für ein konstruktives Feedback Reflexion zur Übung Übung: Rollenspiel in Kleingruppen (45 Minuten) a) Rollenspiel in 3-er Gruppen b) Erfahrungsaustausch, Feedback und Selbstreflexion in der Kleingruppe c) Reflexion und Diskussion im Plenum (15 Minuten) Methode zur Gruppenaufteilung „Durchzählen“ Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6) Flipchart Poster “Feedback” 1 Arbeitsblatt “Rollenspiel - Aufgabenbeschreibung”/ Kleingruppe (s. Anhang 3.4.) 3 Arbeitsblätter „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“/ Kleingruppe (s. Anhang 3.5) 1 Stift/TN Sozialform Kleingruppenarbeit in 3-er Gruppen Dauer Reflexion im Plenum - Kreis 60 Minuten Tabelle 21: Lehr- und Lernziele 3.3.: Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel 69 3. PEF im Patientengespräch Durchführung Der Kursleiter leitet zum Rollenspiel über und hebt den Nutzen der Übung für die Teilnehmer hervor. Ich lade Sie nun ein, die Anwendung der neun Handlungsschritte in einem nachgestellten Behandler-Patient-Gespräch in 3-er Gruppen auszuprobieren. Jeder von Ihnen wird einmal „Behandler“, „Patient“ und „Beobachter“ sein. Ich sage Ihnen jeweils nach 15 Minuten Bescheid, damit jeder von Ihnen die Gelegenheit erhält, jede Rolle einmal zu spielen. Die Übung soll Sie darin unterstützen, weitere Ideen für die praktische Umsetzung zu sammeln und die Anwendung in einem geschützten Rahmen auszuprobieren. Sie können ein beliebiges Beispiel aus Ihrem eigenen Alltag verwenden und nach Lust und Laune experimentieren. Falls einer Gruppe kein Beispiel einfallen sollte, kann ich Sie gerne dabei unterstützen. Setzen Sie sich dabei nicht zu sehr unter Druck: es gibt bei der Übung kein „richtig“ und kein „falsch“! Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Feedback“ auf und beantwortet aufkommende Fragen. Bei dieser Übung ist mir besonders wichtig, dass die „Behandler“ im Anschluss an die Übung vom jeweiligen „Beobachter“ ein wertschätzendes Feedback bekommen. Die wichtigsten Regeln hierzu befinden sich auf diesem Poster: (…). Feedback ist… … beschreibend … positiv und erwünscht … verhaltensbezogen … konkret, klar, pointiert … situativ … und immer subjektiv! Abbildung 26: Flipchart Poster „Feedback“ 70 3. PEF im Patientengespräch Feedback ist immer als Angebot zu verstehen. Bitte achten Sie als „Feedbackgeber“ darauf, „ICH-Botschaften“ zu vermitteln und Sachverhalte positiv darzustellen. Feedback ist immer subjektiv und soll ermutigen, persönliche Lernprozesse zu fördern (Fengler, 1998). Kritische Anmerkungen sollten konstruktiv, auf das aktuelle Verhalten bezogen und auf keinen Fall wertend sein. Der Empfänger des Feedbacks entscheidet im Anschluss daran für sich, ob er das Angebot der anderen Sicht auf sein Verhalten annehmen möchte oder nicht. Der Kursleiter teilt die Gruppe mit Hilfe der Methode „Durchzählen“ in 3-er Gruppen ein, klärt den Arbeitsauftrag und die zur Verfügung stehende Zeit. Bevor wir starten, werden wir zuerst die 3-er Gruppen bilden. Unsere gesamte Gruppe besteht aus 12 Teilnehmern. Der Einfachheit halber zählen wir jetzt einfach bis vier durch. Frau/Herr (…), fangen Sie bitte an? (…). Gut, dann gehen Sie bitte nun als Gruppe zusammen. (…). Sie haben für die Übung insgesamt 45 Minuten Zeit. Ich werde jeweils nach 15 Minuten leise bei jeder Gruppe vorbeikommen und Ihnen ein Zeichen zum Wechseln der Rollen geben. Bei Fragen können Sie natürlich auch während der Übung jederzeit nach mir rufen. Alles Weitere steht auf dem Arbeitsblatt, das ich Ihnen jetzt zusammen mit den Beobachtungsbögen austeile. (…). Haben Sie im Moment noch Fragen? (…). Der Kursleiter klärt bestehende Fragen, bittet um eine Verteilung der Kleingruppen in die zur Verfügung stehenden Räume und bietet seine Unterstützung an. Er achtet während der Übung auf die Zeit, das Einhalten der Feedback-Regeln und bittet die Teilnehmer nach der Übung in die Mitte zurück. Im Anschluss daran leitet er die Reflexion zur Übung ein. Nun hat jeder von Ihnen die Umsetzung der neun Schritte als „Behandler“ im Patientengespräch selbst ausprobiert. Wie ging es Ihnen dabei? Als Behandler, als Patient? Was ging schon gut, was war noch schwierig? Wer möchte anfangen und von seinen Erfahrungen berichten? (…). Der Kursleiter moderiert den Erfahrungsaustausch und achtet auf eine vertrauensvolle und wertschätzende Atmosphäre. Die Teilnahme an der Diskussion sollte freigestellt sein. Die anschließende Pause kann zur weiteren Reflexion genutzt werden. 71 3. PEF im Patientengespräch Wir haben jetzt schon so viel gearbeitet und uns eine Pause redlich verdient. Ich habe dafür 30 Minuten vorgesehen und schlage vor, sie folgendermaßen zu gestalten: (…). Anmerkung Rollenspiele sind eine sehr effektive Methode, um Arbeitsmaterialien in Form von Wahrnehmungen, Verhaltensweisen, Gedanken, Plänen oder Deutungen der „authentischen Realität“ der Teilnehmer für Lern- und Veränderungsprozesse zu gewinnen (Weidemann, 1995). Rollenspiele sind teilnehmer-, erfahrungs- und handlungsorientiert, ermöglichen einen Perspektivenwechsel, eine Bearbeitung bereits erlebter Situationen und eine Vorwegnahme zukünftiger Handlungen. Mit Rollenspielen können entweder Situationen nachgespielt werden, die von den Teilnehmern bereits erlebt wurden (sog. „Rückwärts – Rollenspiele“; Weidemann, 1995) oder aber Situationen vorweggenommen werden, wie sie vielleicht in Zukunft erlebt werden könnten (sog. „Vorwärts – Rollenspiele“; Weidemann, 1995). Um einen möglichen Widerstand gegen Rollenspiele zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Begriff „Rollenspiel“ durch „Übung“ zu ersetzen. Um das Rollenspiel fruchtbar zu gestalten, sollte der Kursleiter während der Übung unbedingt darauf achten, dass die Feedback-Regeln eingehalten werden. Ein „gutes“ Feedback ist nach Fengler (1998) immer beschreibend und nicht wertend, einladend und nicht zurechtweisend, erbeten und nicht aufgezwungen, verhaltensbezogen und nicht charakterbezogen, konkret und nicht vage, klar und nicht allgemein, pointiert und nicht verschwommen, situativ und nicht rekonstruierend. Die Feedback empfangende Person sollte zunächst ruhig zuhören und versuchen, das Gesagte zu verstehen. Auf keinen Fall sollte sie in eine Verteidigungsposition oder Rechtfertigungshaltung hineingedrängt werden (Maurer & Gurzeler, 2007). 72 4. Transfer in den Alltag 4. Transfer in den Alltag Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Förderung des Transfers von Zielen in die Praxis Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 4.1. Was sind gute Ziele? Die Teilnehmer sollen… die „SMART - Methode“ zur Formulierung „guter“ Ziele kennen. unterstützende Fragen zur Überprüfung von Zielformulierungen kennenlernen. wissen, dass konkretisierte und schriftlich fixierte Ziele den Alltagstransfer erleich5 tern. Impuls Lehrgespräch: darstellendentwickelnd Präsentation 4.2. Zielformulierung - Übung Die Teilnehmer sollen… für das Formulieren „guter“ Ziele sensibi- lisiert werden. „schlecht“ formulierte Ziele in „gut“ formulierte Ziele umwandeln. 15 Zuruffrage Übung Diskussion 4.3. Ziele für zu Hause - Transfer Die Teilnehmer sollen… überlegen, wann und wie sie PEF in ihren Berufsalltag integrieren können. die vorgenommenen Ziele schriftlich fixieren und auf deren Realitätsnähe überprüfen. Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren, reflektieren und ausdrücken. ihre individuellen Ziele der Gruppe mittei25 len. Übung Blitzlicht Vorstellung im Plenum Tabelle 22: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 1 73 4. Transfer in den Alltag 4.1. Was sind gute Ziele? Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Sozialform Dauer Die Teilnehmer sollen… die „SMART - Methode“ zur Formulierung „guter“ Ziele kennen. unterstützende Fragen zur Überprüfung von Zielformulierungen kennenlernen. wissen, dass konkretisierte und schriftlich fixierte Ziele den Alltagstransfer erleichtern. Zielformulierung nach der SMART - Methode (Drucker,1998) Impuls Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd Präsentation Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Folie „Smarte Ziele - Fragen“ Beamer, Laptop Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 23: Lehr- und Lernziele 4.1.: Was sind gute Ziele? Durchführung Der Kursleiter vermittelt theoretisches Hintergrundwissen zur Formulierung „guter Ziele“. Er stellt dazu die SMART - Methode nach Drucker (1998) vor. Haben Sie sich auch schon einmal an Silvester vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören, mehr Sport zu treiben oder nie wieder Süßigkeiten zu essen? Das Problem mit den „guten“ Vorsätzen für das Neue Jahr ist, dass sie leider meistens nicht lange anhalten und man häufig sehr schnell in seinen gewohnten Alltagstrott zurückfällt. Haben Sie schon einmal überlegt, woran das liegen könnte? → sammeln, ohne zu diskutieren Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Ziele häufig zu ungenau, unrealistisch und nicht schriftlich formuliert werden. Ein „gedachtes“ Ziel gerät schnell in Vergessenheit und kann nur schwer auf seine Umsetzbarkeit überprüft werden. Ich möchte Ihnen nun die sogenannte „SMART - Methode“ vorstellen, die sich in der Praxis bei der Formulierung von Zielen sehr bewährt hat (quint-essenz. Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012). 74 4. Transfer in den Alltag Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Smarte Ziele“ auf. Ein „smartes Ziel“ ist spezifisch, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und zeitbezogen. Smarte Ziele sind… S pezifisch M essbar A ktiv beeinflussbar R ealistisch T erminiert Abbildung 27: Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Folgende Fragen können uns helfen, unsere Formulierungen kritisch zu hinterfragen: (…). Abbildung 28: Folie „Smarte Ziele - Fragen“ Neben dem Erstellen eines Handlungsplanes mit genau und schriftlich fixierten Zielen hat es sich in der Praxis sehr bewährt, sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung auftreten könnten, um - quasi vorbeugend - Gegenstrategien zu entwickeln. Der Kursleiter leitet zur nächsten Übung hin. 75 4. Transfer in den Alltag 4.2. Zielformulierung - Übung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… für das Formulieren „guter“ Ziele sensibilisiert werden. „schlechte“ Ziele in „gut“ formulierte Ziele umwandeln. Zielformulierung nach der „SMART-Methode“ (Drucker, 1998) Transferübung Zuruffrage Übung Diskussion Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ Folie „Smarte Ziele - Fragen“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 15 Minuten Tabelle 24: Lehr- und Lernziele 4.2.: Zielformulierung - Übung Durchführung Der Kursleiter leitet die Übung zur Zielformulierung ein und greift dafür ein Beispiel der Teilnehmer auf. Das genaue Formulieren von Zielen ist gar nicht so einfach. Wir wollen uns das Ganze nun an einem typischen Beispiel aus der Praxis ansehen. Viele Patienten kommen in die medizinische Rehabilitation und antworten auf die Frage nach ihren persönlichen Zielen häufig: „Ich will abnehmen“. Wie finden Sie diese Aussage? (…). Können Sie die Fallstricke bei dieser Formulierung erkennen? → sammeln, ggf. korrigieren, ohne zu werten Wie könnte man dieses Ziel in ein „smartes Ziel“ umformulieren? → sammeln, ggf. korrigieren, ohne zu werten Der Kursleiter schlägt das vorbereitete Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ auf, notiert ein Beispiel der Teilnehmer und diskutiert mit der gesamten Gruppe mögliche Formulierungen. 76 4. Transfer in den Alltag Wer kennt ein ähnliches Beispiel aus seinem Alltag? (…). Wie könnte man dieses Ziel mit Hilfe der „SMART-Methode“ in ein „realistisches Ziel“ umformulieren? Wer hat eine Idee? (…). Der Kursleiter schreibt die Vorschläge der Teilnehmer auf das Flipchart Poster auf. Ich möchte… S M A R T Abbildung 29: Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ Nach der Reflexions- und Sensibilisierungsphase der Teilnehmer für „gut“ formulierte Ziele leitet der Kursleiter zur Formulierung individueller Ziele hin. Anmerkung Die „SMART - Methode“ wurde bereits in den 60-er Jahren durch den österreichischamerikanischen Ökonom Peter F. Drucker (1998) maßgeblich entwickelt und geprägt. Sie wird auch heute noch in Zielvereinbarungsgesprächen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern angewandt, um aus der Summe von Einzelzielen die strategischen und langfristigen Ziele eines Unternehmens umzusetzen (quint-essenz, Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012). Zielsetzungen haben mehrere Funktionen. Sie wirken motivierend, aufmerksamkeitssteuernd, energiebündelnd und unterstützen das Erschließen neuer kreativer Handlungsspielräume und Strategien. 77 4. Transfer in den Alltag 4.3. Ziele für zu Hause - Transfer Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… überlegen, wann und wie sie PEF in ihren Berufsalltag integrieren können. die vorgenommenen Ziele schriftlich fixieren und auf deren Realitätsnähe überprüfen. Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren, reflektieren und ausdrücken. ihre individuellen Ziele der Gruppe mitteilen. Ziele für zu Hause Üben von Zielformulierungen (10 Minuten Einzelarbeit) Blitzlicht (15 Minuten: ca. 1 Minute/TN) Vorstellung im Plenum Flipchart Poster „Smarte Ziele“ 1 Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“/TN (s. Anhang 5.6.) Einzelarbeit Sozialform Dauer Plenum - Kreis 25 Minuten Tabelle 25: Lehr- und Lernziele 4.3.: Ziele für zu Hause - Transfer Durchführung Der Kursleiter bereitet den Transfer in den Alltag vor. Das Seminar wurde bewusst so gestaltet, dass sich zwischen den beiden Seminartagen zwei Wochen Abstand befinden. Der Grund dafür ist, dass Sie die Gelegenheit dazu erhalten sollen, PEF in Ihrem konkreten Praxisalltag anzuwenden, um am zweiten Seminartag mögliche Stolpersteine und Schwierigkeiten ansprechen zu können. Ich biete Ihnen an, in den nächsten 10 Minuten Ihre ganz persönlichen Ziele für Ihren Arbeitsalltag zu formulieren. Dazu ist es wichtig, dass nun jeder für sich überlegt, was er konkret ausprobieren möchte. Sie werden im Anschluss daran die Möglichkeit haben, ihre Ziele der Gruppe vorzustellen. Ich teile nun jedem von Ihnen ein Arbeitsblatt aus, auf dem Sie Ihre individuellen Ziele mit Hilfe der „SMART-Methode“ aufschreiben können. Bitte nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Drei Lernziele für die kommenden zwei 78 4. Transfer in den Alltag Wochen sind völlig ausreichend. Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich jederzeit zu sich rufen. Wenn Sie möchten, können Sie sich jetzt eine ruhige Ecke dafür suchen. (…). Abschließend bittet der Kursleiter die Teilnehmer in das Plenum zurück und bietet ihnen an, die formulierten Ziele für zu Hause stichpunktartig vorzustellen. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt Ihre Ziele in Form eines „Blitzlichtes“ kurz vorstellen. Wer möchte beginnen? (…). Die Äußerungen bleiben unkommentiert im Raum stehen, eine Diskussion ist nicht vorgesehen (Heckner & Keller, 2010, S. 76). Der Kursleiter greift lediglich bei unscharf oder unrealistisch formulierten Zielen sanft lenkend ein. Anmerkung Die Methode „Blitzlicht“ ist eine einfache und zeitsparende Möglichkeit, um den Teilnehmern in wenigen Sätzen die Möglichkeit zu geben, ihr Befinden, Lob oder Kritik zu äußern. Der Kursleiter nimmt lediglich eine unterstützende Rolle bei der Formulierung der Ziele ein, gibt diese aber keinesfalls vor. Zur Erhöhung des Alltagstransfers sollten die Ziele kritisch auf Realitätsnähe und Machbarkeit im Alltag überprüft werden. Am zweiten Seminartag können die Teilnehmer von ihren praktischen Erfahrungen berichten, Unklarheiten ansprechen und sich bei Bedarf Hilfestellung holen. Den Teilnehmern sollte es freigestellt sein, von ihren Zielen zu berichten. 79 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze für die Schlussphase des Seminars Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 5.1. Evaluation Die Teilnehmer sollen… über Ihre Erfahrungen im Seminar berichten. reflektieren, inwiefern ihre Erwartungen an das Seminar erfüllt wurden. Fragen und bestehende Unklarheiten 5 ansprechen. Reflexion Blitzlicht 5.2. Ausblick Die Teilnehmer sollen… über Rahmenbedingungen und Ablauf des zweiten Seminarteils informiert werden. wissen, dass entstehende Fragen, Erwartungen und Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung der PEF zu Beginn des zweiten Moduls besprochen werden können. darauf hingewiesen werden, dass sie das Handout zur Schulung wieder mitbringen sollen. 5 Abschließende Worte 5.3. Verabschiedung der Teilnehmer Die Teilnehmer sollen… spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde. wissen, dass der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht. wissen, wie der Kursleiter bis zum nächsten Seminarteil erreichbar ist. Kontaktdaten erhalten. persönlich verabschiedet werden. 5 Abschließende Worte Tabelle 26: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 1 80 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss 5.1. Evaluation Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… über Ihre Erfahrungen im Seminar berichten. reflektieren, inwiefern ihre Erwartungen an das Seminar erfüllt wurden. Fragen und bestehende Unklarheiten ansprechen. Reflexion des individuellen Lernfortschritts Auswertung des Seminars Reflexion Blitzlicht 1 Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation/TN (s. Anhang 4) 1 Stift/TN Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 27: Lehr- und Lernziele 5.1.: Evaluation Durchführung Der Kursleiter setzt sich zu den Teilnehmern in den Kreis und bittet um eine schriftliche Rückmeldung zum Seminar. Wir sind nun fast am Ende unseres ersten Seminartages angekommen. Bevor wir auseinandergehen, möchte ich Sie noch um eine schriftliche Rückmeldung zum Seminar bitten. Ich habe Bewertungsbögen mitgebracht und bitte Sie, sich nun fünf Minuten dafür Zeit zu nehmen. Sie helfen mir damit sehr, die Qualität dieses Seminars zu verbessern. Ihre Teilnahme ist natürlich freiwillig und anonym. Sie können die Bögen nach dem Ausfüllen einfach hier auf diesen Tisch legen, vielen Dank! Anmerkung Die Evaluation eines Seminars dient der Überprüfung und Reflexion der vorab festgelegten Lehr- und Lernziele sowie der systematischen Analyse und empirischen Untersuchung von Konzepten, Bedingungen, Prozessen und Wirkungen einer Bewertung, der Modifikation und letztendlich einer Weiterentwicklung und Verbesserung der dargebotenen Qualität (Dummann, Jung, Lexa & Niekrenz, 2007). 81 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss 5.2. Ausblick Ziele Die Teilnehmer sollen… über Rahmenbedingungen und Ablauf des zweiten Seminarteils informiert werden. wissen, dass entstehende Fragen, Erwartungen und Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung der PEF zu Beginn des zweiten Moduls besprochen werden können. darauf hingewiesen werden, dass sie das Handout zur Schulung wieder mitbringen sollen. Inhalt Methoden Ausblick auf die weitere Zielsetzung für zu Hause Organisatorisches zu Modul 2 Abschließende Worte Materialien und Medien Sozialform Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ Plenum - Kreis 5 Minuten Dauer Tabelle 28: Lehr- und Lernziele 5.2.: Ausblick Durchführung Der Kursleiter verweist auf das Plakat, das den Ablauf beider Seminartage zeigt (s. Abb. 30) und stellt das zweite Modul in einer kurzen Übersicht vor. Wir sehen uns am um Uhr hier im gleichen Raum wieder. Wie Sie auf der Übersicht (s. Abb. 30) sehen können, habe ich zu Beginn des zweiten Moduls viel Zeit für Ihre Fragen und Erfahrungen, die sie bei der konkreten Anwendung der PEF in Ihrem Alltag sammeln werden, eingeplant. In Anschluss daran steht die „Interne Partizipation“ im Mittelpunkt des Seminars. Wir werden uns damit beschäftigen, wie die Koordination von Behandlungsbausteinen und die Kommunikation bzw. Kooperation im Team optimiert werden kann. 82 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation __ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung __ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1 __ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen Pause Pause __ Uhr Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen internen und externen Partizipation“ __ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung Pause Pause __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Übung __ Uhr Übung __ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende Abbildung 30: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ Anmerkung Ein klares und strukturiertes Vorgehen in der Endphase eines Seminars ermöglicht den Teilnehmern das Klären bestehender Fragen und das Äußern impliziter Wünsche. Der Kursleiter kann die vorgesehenen „Hausaufgaben“ benennen, Unklarheiten beseitigen und zentrale Bedürfnisse bei der weiteren Seminarplanung berücksichtigen. Der Hinweis auf kommende, alltagsnahe und teilnehmerorientierte Themen weckt das Interesse der Teilnehmer für das zweite Modul. 83 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss 5.3. Verabschiedung der Teilnehmer Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Sozialform Dauer Die Teilnehmer sollen… spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde. wissen, dass der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht. wissen, wie der Kursleiter bis zum nächsten Seminarteil erreichbar ist. Kontaktdaten erhalten. persönlich verabschiedet werden. Verabschiedung der Teilnehmer Angebot zum anschließenden Gespräch Abschließende Worte Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 29: Lehr- und Lernziele 5.3.: Verabschiedung der Teilnehmer Durchführung Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ (s. Abb. 31) auf, bedankt sich bei den Teilnehmern für ihre Mitarbeit und bringt seine Wertschätzung zum Ausdruck. Er beendet das Seminar und steht nach der offiziellen Verabschiedung für Fragen zur Verfügung. Hiermit sind wir am Ende des ersten Seminartages angekommen. Bitte denken Sie daran, Ihre Ziele im Patientengespräch auszuprobieren! Auf der letzten Seite Ihres Handouts finden Sie Platz für Ihre Anmerkungen oder Fragen. Bitte notieren Sie diese, damit sie nicht verloren gehen und bringen Sie das Handout zum zweiten Teil des Seminars wieder mit. Haben Sie dazu im Moment noch Fragen? (…). Ich möchte mich nun bei jedem von Ihnen ganz ausdrücklich für ihr Engagement bedanken. Es hat mir viel Freude gemacht, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und finde es klasse, wie ausdauernd Sie mitgearbeitet haben! Ich werde im Anschluss die vielen spannenden Ideen, die hier auf den Postern zusammengekommen sind, fotografieren und Ihnen die Bilder am Ende des Seminars zukommen lassen. 84 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss Ich freue mich schon sehr darauf, Sie wiederzusehen, wünsche Ihnen einen guten Nachhauseweg und stehe Ihnen jetzt noch für Fragen und Gespräche zur Verfügung. (…). Auf Wiedersehen! Wir sehen uns am ___ um ___ Uhr hier in diesem Raum wieder! Gute Heimreise und vielen Dank für Ihre aktive Mitarbeit! Abbildung 31: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ Anmerkung Für die Schlussphase eines Seminars sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. In dieser Phase sind folgende Punkte zentral (modifiziert nach Langmaack & BrauneKrickau, 2010): Festigung des Gelernten, Überprüfung auf Praktikabilität, Abschließen von Inhalten und Klären letzter Fragen Förderung der Motivation zur Umsetzung, Anwendung und Transfer des Gelernten in den beruflichen Alltag Regeln von Administrativem und Organisatorischem Überblick über zentrale Inhalte und Kontextbedingungen von Modul 2 Reflexion des Seminartages, Geben von Feedback Vermittlung von Wertschätzung Ordnung von Emotionen Abschied nehmen Durch das Fotografieren der Arbeitsergebnisse wird die Arbeit der Teilnehmer gewürdigt und nach ein paar Tagen als Erinnerungshilfe per E-mail oder Post nachgeschickt. 85 86 Modul 2 Interne Partizipation Modul 2 - Interne Partizipation Modul 2 - Interne Partizipation Aufbau 6 Unterrichtseinheiten Dauer 6 Stunden Zielgruppe Mitarbeiter eines interprofessionellen Teams im ambulanten oder stationären Setting der medizinischen Rehabilitation Richtziele Etablierung der internen Partizipation in Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation Partizipative Versorgungsgestaltung zur Verbesserung der Patientenorientierung Stärkung einer partizipativen Entscheidungskultur und Organisationsstruktur in der gesamten Einrichtung Optimierung der Koordination, Kommunikation und Kooperation in interprofessionellen Teams zur Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität Grobziele Stärkung der Mitarbeiterpartizipation (Interne Partizipation) Steigerung der Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit Optimierung der Abstimmung und Koordination der verschiedenen Therapiebausteine im interprofessionellen Team Motivation zur Umsetzung der externen und internen Partizipation in der klinischen Praxis Feinziele Eine tabellarische Übersicht der Feinziele findet sich zu Beginn jeder neuen Unterrichtseinheit. Unterrichtseinheiten (UE) 1. Begrüßung, Vorstellung, Übersicht 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 5. Interne Partizipation in der Praxis 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss 87 Modul 2 - Interne Partizipation Methoden Lehrvortrag, Lehrgespräch, Zuruffrage PowerPoint-Präsentation Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit Impuls: Video-Clip „Loriot: Das Frühstücksei“ Praktische Übungen (u.a. Murmelgruppen, Brainwriting, Punktabfragen) Diskussion und Reflexion Medien/Material Auf der CD-ROM befinden sich für Modul 2 folgende Materialien: Foliensatz der PowerPoint-Präsentation Im Anhang befinden sich für Modul 2 folgende Materialien: Handout für Modul 2 (s. Anhang 5) Kopiervorlagen (s. Anhang 6) o Arbeitsblatt 6.1. „Fallbeispiel“ o Arbeitsblatt 6.2. „Das Frühstücksei“ – Text zum Sketch o Arbeitsblatt 6.3. „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“ o Arbeitsblatt 6.4. „Meine Ziele für zu Hause“ Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation (s. Anhang 7) Teilnahmebescheinigung „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 (s. Anhang 8) Folgende Materialien werden aus Modul 1 benötigt: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere) Flipchart Poster „Feedback“ Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007) 88 Modul 2 - Interne Partizipation Folgende Flipchart Poster müssen vor Beginn des Seminares gestaltet werden: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis“ Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“ Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“ Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ (2 Flipchart Papiere) Flipchart Poster „Fischernetz“ Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ Zusätzlich werden benötigt: Beamer und Laptop, ggf. Musik Video-Clip „Das Frühstücksei“ von Loriot 2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins 2 Flipcharts mit ausreichend Papier Dicke, funktionierende Stifte in mehreren Farben Kreppband, alternativ Namenskärtchen 1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer Materialien für ausgewählte Methoden o 3 weiche Bälle o 1 beliebiges, aussagekräftiges und hinreichend großes Bild o 3 Memokarten/TN (3x rot, 3x grün, 1x blau) o 4 Klebepunkte/TN (1x rot, 1x grün, 1x blau, 1x beliebig) o Dekorationsmaterial (Netz, blaues Tuch, Plastikfische, Muscheln, usw.) Skalen zur Visualisierung des „Zielerreichungsgrades“ und des „Schwierigkeitsgrades“ auf dem Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) Spielgeräte für die Pausen wie z.B. Bälle, Seile, Frisbees 89 Phasierung 90 Phasierung U E 1 2 3 4 5 6 Phase Inhalte/Ziele Einstieg Begrüßung, Ankommen, Überblick 1.1. Begrüßung, Ankommen 1.2. Überblick über das Seminar Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation 2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis Meine Ziele (Punktabfrage) 2.2. Nutzen der PEF in der Praxis Reflexion (Übung) 2.3. Wiederholung zentraler Inhalte Pause Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation 3.1. Begriffsklärung 3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“ - Übung 4.2. Teammodelle 4.3. Führungsstile 4.4. Eignung partizipativer Führung Übung 4.5. Ebenen der Kommunikation 4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung 4.7. Zusammenfassung Pause Interne Partizipation in der Praxis 5.1. Instrumente partizipativer Führung 5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers 5.3. Meine Ziele (Übung) Rückblick, Ausblick, Abschluss 6.1. Reflexion und Evaluation 6.2. Verabschiedung der Teilnehmer Zeitpuffer Nachbetrachtung/ Reflexion Erarbeitung Problemstellung Erarbeitung Ergebnissicherung Vertiefung Vertiefung Transfer Ergebnissicherung Schluss Dauer/ Min Summe/h 15 5 0.20 10 30 30 30 1.30 2.00 5 10 2.15 20 5 10 20 15 30 5 30 4.00 4.30 5 30 10 5.15 25 5 5.45 0.15 6.00 Tabelle 30: Modul 2 - Phasierung Vor Seminarbeginn Vor Seminarbeginn Zur Vorbereitung des zweiten Seminartages sollten die unter Modul 1 erwähnten Punkte (s. Modul 1 - Vor Seminarbeginn) sowie Erfahrungswerte aus dem ersten Teil des Seminars berücksichtigt, integriert und ggf. strukturelle und/oder inhaltliche Modifikationen vorgenommen werden. Vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer kann eine Checkliste mit u.a. folgenden Fragen hilfreich sein: Gewünschte Sitzordnung hergestellt? Genügend Flipchart-Papier vorhanden? Plakate vorbereitet? Handouts und Arbeitsblätter kopiert? Medien und Stifte auf Funktionalität überprüft? Stehen Getränke und Snacks bereit? Handy aus? Der Kursleiter hängt das Begrüßungsplakat „Herzlich Willkommen“ vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer auf und füllt die Teilnehmerliste vor der offiziellen Begrüßung aus. Er begrüßt die nach und nach eintreffenden Teilnehmer und stellt einen ersten Kontakt her: (…). Herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“ mit (Name des Kursleiters) Abbildung 32: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ 91 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze der Einstiegsphase Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 1.1. Begrüßung, Ankommen Die Teilnehmer sollen… spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen. sich mit dem Kursleiter und den Räumlichkeiten vertraut machen. sich als Gruppe wiederfinden und miteinander in Kontakt kommen. zur aktiven Mitarbeit motiviert werden. 15 Einführende Worte Übung 1.2. Überblick über das Seminar Die Teilnehmer sollen… einen Überblick über das Seminar erhalten. Sicherheit gewinnen, sich orientieren und auf das Seminar einlassen können. sich im Handout Notizen machen können. wissen, dass Fragen erwünscht sind. 5 Einführende Worte Tabelle 31: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 2 92 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick 1.1. Begrüßung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen. sich mit dem Kursleiter und den Räumlichkeiten vertraut machen. sich als Gruppe wiederfinden und miteinander in Kontakt kommen. zur aktiven Mitarbeit motiviert werden. Begrüßung der Teilnehmer „Warm werden“ Wiederholung der Namen Einführende Worte Übung: “Meteoritenschwarm”(Brandhofer-Bryan, 2008, S. 42) Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ Teilnehmerliste „Fit für PEF“ aus Modul 1 1 Stift Namensschilder (Kreppband, Papier…) Dicke Stifte zum Beschriften 3 weiche Bälle Sozialform Dauer Plenum - Kreis 15 Minuten Tabelle 32: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung Durchführung Der Kursleiter begrüßt die Teilnehmer und bringt seine Freude des Wiedersehens zum Ausdruck. Er beginnt das Seminar mit einer Übung. Ich begrüße Sie ganz herzlich zum zweiten Teil des Seminars „Fit für PEF“! Ich freue mich sehr, Sie wieder zu sehen! Um unserem Namengedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen, werden wir zunächst eine kleine Übung durchführen. Sie heißt „Meteoritenschwarm“. Dazu stehen wir bitte erst einmal auf und rücken unsere Stühle etwas nach hinten. (…). Ich habe hier drei weiche Bälle mitgebracht, das sind unsere „Meteoriten“. Ich fange mit einem Ball an, werfe ihn einer Person zu und sage dabei: „Hallo, Frau/Herr (…)“. Diese Person wirft den Ball einem anderen Teilnehmer zu und begrüßt diesen mit seinem Namen. Wenn Ihnen ein Name entfallen ist, fragen Sie einfach nach. Ich werde irgendwann, wenn der erste Ball kreuz und quer 93 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick durch den Raum fliegt, einen zweiten und später einen dritten Ball ins Spiel bringen. Bitte lassen Sie sich davon nicht irritieren, sondern versuchen Sie, einfach weiterzuspielen. Ich fange einfach einmal an: „Hallo, Frau (…). Schön, dass Sie da sind!“ (…). Herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“ mit (Name des Kursleiters) Abbildung 33: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ Nach der Übung setzen sich die Teilnehmer in den Stuhlkreis zurück. Um ganz sicherzugehen, dass wir uns mit den richtigen Namen ansprechen, können wir jetzt noch einen Streifen Kreppband als Namensschild an unsere Kleidung heften. (…). Anmerkung Die Darstellungen der verwendeten Materialien und Medien (u.a. Flipchart Poster, Arbeitsblätter) wurden bewusst neutral gehalten und können natürlich dem eigenen Naturell und den Rahmenbedingungen entsprechend umgestaltet werden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, wobei eine Überfrachtung der Medien prinzipiell vermieden werden sollte. 94 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick 95 1.2. Überblick über das Seminar Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… einen Überblick über das Seminar erhalten. Sicherheit gewinnen, sich orientieren und auf das Seminar einlassen können. sich im Handout Notizen machen können. wissen, dass Fragen erwünscht sind. Vorstellung der zentralen Seminarinhalte des Moduls 2 Organisatorisches (Pausengestaltung, Teilnehmerbescheinigung, Handyregelung,…) Verteilen des Handouts zu Modul 2 Einführende Worte Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere, auf 1 Pinnwand geheftet) Pinnwand, Pins 1 Handout zu Modul 2/TN 1 Stift/TN Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 33: Lehr- und Lernziele 1.2.: Überblick über das Seminar Durchführung Der Kursleiter stellt den Ablauf und die zentralen Inhalte des zweiten Seminartages vor. Er klärt Organisatorisches und verteilt das Handout zu Modul 2. Ich möchte Ihnen zunächst vorstellen, wie wir den heutigen Tag miteinander verbringen werden. Sie kennen das Plakat mit der Übersicht beider Module schon vom letzten Mal. Sie sehen hier wieder die zentralen Inhalte und die jeweiligen Zeiten abgebildet. Wir werden jeweils von bis Uhr hier in diesem Raum arbeiten. Das Plakat bleibt während der gesamten Seminarzeit hier hängen, damit wir immer wieder einen Blick darauf werfen können. Der Pfeil zeigt uns, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. Mir ist sehr wichtig, dass wir aufkommende Fragen und Unklarheiten gleich klären. Sie können mich daher gerne jederzeit unterbrechen. 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation __ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung __ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1 __ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen Pause Pause __ Uhr Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen internen und externen Partizipation“ __ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung Pause Pause __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Übung __ Uhr Übung __ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende Abbildung 34: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ Ihre Fragen und Erfahrungen der letzten 2 Wochen stehen zu Beginn des heutigen Tages im Mittelpunkt. Wir werden uns nach einem Erfahrungsaustausch viel Zeit dafür nehmen, Ihre Fragen zu beantworten und zentrale Inhalte zu wiederholen. Nach einer Pause wenden wir uns der sog. „Internen Partizipation“ zu. Ich stelle Ihnen das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner, Ehrhardt & Steger, 2011b) vor, welches das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ um die Interaktionen innerhalb eines Teams erweitert. Wir werden Kernmerkmale eines „idealen Führungsstils“ und eines „guten Teams“ herausarbeiten und uns mit dem Thema „Kommunikation“ auseinandersetzen. Ganz wichtig ist dabei, förderliche Bedingungen und Verbesserungsmöglichkeiten für Ihren Alltag herauszufiltern. Damit Sie möglichst viel „Handwerkszeug“ mit nach Hause nehmen können, werden wir wieder theoretische Inhalte mit praktischen Übungen verbinden. Ich teile Ihnen jetzt das Handout für Modul 2 aus und möchte noch ein paar organisatorische Dinge ansprechen. Wir werden wie beim letzten Mal regelmäßige Pausen einhalten, die Sie für Telefonate, als Raucher- oder Bewegungspausen nutzen können. Auf den hinteren Tischen befinden sich Getränke und Snacks, von denen Sie sich auch gerne zwischendrin etwas holen 96 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick können. Das Austeilen der Teilnahmebescheinigung handhaben wir folgendermaßen (…). Abschließend ist mir noch folgende Handyregelung wichtig: (…). Aber das hat beim letzten Mal ja bereits super geklappt! Haben Sie zum Ablauf noch Fragen? Anmerkung Das erneute Verwenden der Seminarübersicht aus Modul 1 (s. Abb. 34) hilft den Teilnehmern, sich rascher orientieren und auf das Seminar einlassen zu können. Die klare Strukturierung und stetige Präsenz des Plakates trägt zur notwendigen Transparenz bei. Der bewegliche Pfeil (z.B. Magnet, Wäscheklammer) sollte erneut als visuelle Strukturierungshilfe Verwendung finden. Das Handout zur Schulung dient der Bearbeitung, Ergänzung und Festigung zentraler Inhalte während des Seminars, als Nachschlaghilfe für zu Hause und sollte zu Beginn des Seminars ausgeteilt werden. 97 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation 98 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Externe Partizipation Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Nachbetrachtung, Ergebnissicherung und Reflexion eigener Erfahrungen bei der Umsetzung der PEF in die Praxis Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele Die Teilnehmer sollen… von Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der PEF in der Praxis berichten. den individuellen und geschätzten Zielerreichungsgrad reflektieren und per Punktabfra10 ge visualisieren. Punktabfrage 2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion Die Teilnehmer sollen… mit einem Partner über Nutzen und Grenzen der PEF im beruflichen Alltag diskutieren, zentrale Aspekte auf Memokarten notieren und diese auf eine vorbereitete Pinnwand heften. mögliche Barrieren und Schwierigkeiten benennen. 30 Übung Kollegialer Austausch Reflexion Kartenabfrage Zusammenfassung im Plenum 2.3. Wiederholung zentraler Inhalte Die Teilnehmer sollen… die Gelegenheit erhalten, Probleme anzusprechen, Fragen zu stellen und ausgewähl30 te Inhalte aus Modul 1 zu vertiefen. PAUSE Tabelle 34: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 2 Punktabfrage Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Diskussion Reflexion, (…) 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation 2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis – Meine Ziele Ziele Inhalt Die Teilnehmer sollen… von Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der PEF in der Praxis berichten. den individuellen und geschätzten Zielerreichungsgrad reflektieren und per Punktabfrage visualisieren. Auswertung der Ziele aus Modul 1 Überprüfung und Verankerung des Transfers Methoden Punktabfrage Materialien und Medien Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0), um die Skalen „Zielerreichungsgrad“ und „Schwierigkeitsgrad“ ergänzt Pinnwand, Pins 3 Klebepunkte/TN (1x rot, 1x grün, 1x blau) Plenum – Kreis 10 Minuten Sozialform Dauer Tabelle 35: Lehr- und Lernziele 2.1.: Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele Durchführung Der Kursleiter leitet die Reflexions- und Auswertungsphase zur Unterstützung des Lerntransfers ein, erklärt den Ablauf der Punktabfrage und signalisiert Verständnis für ein „Nicht-Umsetzen“ der in Modul 1 gesetzten Ziele. Ich bin schon sehr gespannt, wie es Ihnen in den letzten 2 Wochen bei der Umsetzung Ihrer Ziele ergangen ist! Abbildung 35: Poster „PEF Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ 99 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation Sie sehen hier das Poster vom letzten Mal mit den neun Handlungsschritten der PEF, diesmal um eine Zielerreichungsskala ergänzt. Um neben einem ersten Überblick eine realistische Einschätzung darüber zu erhalten, wie viel Gelegenheit Sie hatten, Ihre Ziele aus Modul 1 umzusetzen, bitte ich Sie jetzt nach vorne zu kommen: (…). Jeder von Ihnen bekommt von mir drei Klebepunkte: einen roten, einen grünen und einen blauen Punkt. (…). Bitte kleben Sie jetzt den blauen Punkt ganz spontan an die Stelle der Skala, von der Sie denken, dass sie der tatsächlichen Umsetzung Ihrer Ziele am ehesten entspricht. Aber keine Sorge, das ist jetzt kein Wettbewerb! Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie 0% angeben, weil Sie zur praktischen Anwendung keine oder weniger Zeit hatten, als Sie ursprünglich dachten. Der Kursleiter dreht die Pinnwand um und bittet die Teilnehmer, Ihre Einschätzung per Punktabfrage zu visualisieren. Ich drehe die Pinnwand jetzt um und dann kann´s losgehen. (…). Abbildung 36: Poster „PEF Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ (Beispiel) Der Kursleiter dreht die Pinnwand erneut um. Vielen Dank für Ihre ehrliche Einschätzung! Wir können nun gut sehen, wie Sie das Erreichen Ihrer Ziele wahrgenommen haben. Ein Teil der Umsetzung hat wahrscheinlich schon gut geklappt, ein anderer noch nicht. Manche Dinge waren leichter als andere. Manche Ziele waren vielleicht noch ungenau formuliert, zu manchen Dingen hatten Sie einfach keine Zeit. 100 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation Mit Hilfe einer zweiten Punktabfrage bittet er nun um eine Visualisierung des wahrgenommenen individuellen Schwierigkeitsgrades der neun Schritte der PEF in der konkreten Anwendungssituation. Bitte kleben Sie jetzt den grünen Punkt zu dem Schritt, der Ihnen am leichtesten fiel und den roten Punkt dorthin, der Ihnen am schwersten fiel. Der Kursleiter wartet, bis alle Teilnehmer ihre Einschätzung abgegeben haben, bittet sie zurück an ihren Platz und fasst das Ergebnis zusammen. Abbildung 37: Poster „PEF Schritt für Schritt: Schwierigkeitsgrad“ (Beispiel) Vielen Dank! Ich sehe die meisten grünen Punkte bei Handlungsschritt (…) und die meisten roten Punkte bei Schritt (…). Zusammenfassend kann man sagen, dass (…). Anmerkung Zur Nachbereitung des Moduls 1 ist die Reflexion der Umsetzung der beabsichtigten Ziele für einen dauerhaften Lerntransfer zentral (Arnold et al., 2011). Um eine Öffnung der Teilnehmer zu erreichen und eine realistische Einschätzung der angewandten Handlungsschritte der PEF zu erhalten, wird ein verdecktes Anbringen der Punkte empfohlen. Barrieren, die durch die Teilnahme eines interdisziplinären Teams einer Einrichtung entstehen können, sollten nicht unterschätzt werden. Durch dieses Vorgehen können falsch positive Antworten vorgebeugt oder zumindest reduziert werden. 101 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation 2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… mit einem Partner über Nutzen und Grenzen der PEF im beruflichen Alltag diskutieren, zentrale Aspekte auf Memokarten notieren und diese auf eine vorbereitete Pinnwand heften. mögliche Barrieren und Schwierigkeiten benennen. Nutzen und Grenzen der PEF in der praktischen Anwendung Übung (Kollegialer Austausch, Reflexion, Kartenabfrage) a) Erfahrungsaustausch in 2-er Gruppen (10 Min./TN) b) Visualisierung von Nutzen und Schwierigkeiten (5 Min.) c) Zusammenfassung im Plenum (5 Min.) Memokarten in 3 Farben (3x rot, 3x grün, 1x blau/TN) Dicke Stifte Pinnwand, Pins Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis“ (s. Abb. 38) Partnerarbeit Sozialform Dauer Plenum - Kreis 30 Minuten Tabelle 36: Lehr- und Lernziele 2.2.: Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion Durchführung Der Kursleiter leitet zur Phase des kollegialen Austausches über. Neben dem erlebten Nutzen sollen Schwierigkeiten bei der Anwendung der PEF gleichberechtigt angesprochen werden. Sie werden nun Gelegenheit dazu haben, sich mit einem Partner über Ihre Erfahrungen auszutauschen. Mir sind im Rahmen dieser Übung drei Aspekte wichtig. Erstens, der von Ihnen empfundene Nutzen der PEF in Ihrem Alltag. Zweitens, mögliche Schwierigkeiten oder wahrgenommene Grenzen in der konkreten Anwendungssituation und drittens, offen gebliebene Fragen. Wir teilen die Gruppe jetzt erst einmal in 2-er Gruppen auf. Bitte suchen Sie sich nun einen Partner, mit dem Sie die Übung gerne durchführen und über Ihre Erfahrungen sprechen möchten. (…). Nach der Gruppenfindung erläutert der Kursleiter das weitere Vorgehen und beantwortet Verständnisfragen zur Übung. 102 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation Bitte schreiben Sie die als positiv empfundenen Aspekte auf die grünen und die als nachteilig erlebten Punkte auf die roten Karten. Damit wir eine Übersicht behalten, bitte ich Sie, die Anzahl der roten und grünen Karten auf maximal 3 Karten pro Farbe und Teilnehmer zu beschränken, in Stichworten zu schreiben und für jeden Aspekt eine neue Karte zu verwenden. Um später möglichst konkret auf Ihre Fragen eingehen zu können, ist es wichtig, dass Sie sich eine zentrale Frage überlegen, diese als Stichwort auf eine blaue Karte schreiben und am Ende der Übung an diese Pinnwand heften. Wir werden uns im Anschluss an diese Übung 30 Minuten Zeit dafür nehmen, um möglichst viele Ihrer Fragen zu beantworten. Es besteht ferner die Möglichkeit, die Filmsequenz vom letzten Mal nochmals anzusehen. Ist Ihnen soweit alles klar? (…). Abbildung 38: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis vor der Übung“ Dann kann sich jetzt jede Gruppe einen ruhigen Ort zum Arbeiten suchen. Sie haben für die Übung insgesamt 20 Minuten Zeit. Damit jeder von Ihnen die gleiche Zeit zum Erzählen zur Verfügung hat, sage ich Ihnen nach 10 Minuten Bescheid. Ich bin schon sehr gespannt, was Sie alles erlebt haben! Jede Gruppe erhält ausreichend Memokarten in drei Farben und wird aufgefordert, sich zum nun folgenden Austausch in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Nach 10 Minuten weist der Kursleiter auf die „Halbzeit“ hin und bittet die Gruppen nach dem Ende der Übung in die Mitte zurück. Vor dem Einfinden der Teilnehmer in den Stuhlkreis sollen die vorher notierten Schlagworte auf eine vorbereitete Pinnwand geheftet werden. Zur Öffnung der Teilnehmer sollte die Pinnwand so gestellt werden, dass ein blickgeschütztes Anbringen der Karten möglich ist. 103 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation Ich lese hier, dass einige von Ihnen den Nutzen der PEF darin sehen, dass (…). Einige von Ihnen berichten von Schwierigkeiten mit (…). Das deckt sich auch mit Ihren Fragen. Ich lese hier: (…). Abbildung 39: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - nach der Übung“ Anmerkung Um eine größtmögliche Öffnung der Teilnehmer zu erreichen, sollte bei der Aufteilung der Gruppe darauf geachtet werden, dass sich die Teilnehmer ihren Partner selbst auswählen können. Der Kursleiter greift lediglich bei Aufteilungsschwierigkeiten ein. Das verdeckte Anbringen der Karten ermöglicht ein anonymes Benennen von Schwierigkeiten und bildet die tatsächlich erfolgte Umsetzung von PEF in der Praxis realistischer ab. Im Rahmen der gemeinsamen Reflexion sollte es den Teilnehmer freigestellt sein, sich zu äußern. Variation Um von den Erfahrungen aller Teilnehmer zu profitieren, kann alternativ eine Methode gewählt werden, die es erforderlich macht, dass jeder Teilnehmer von seinen Erlebnissen berichtet. Dies kann ein „Redestein“ sein, der weitergereicht wird, oder ein weicher Ball, den sich die Teilnehmer gegenseitig zuwerfen. 104 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation 2.3. Wiederholung zentraler Inhalte Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… die Gelegenheit erhalten, Probleme anzusprechen, Fragen zu stellen und ausgewählte Inhalte aus Modul 1 zu vertiefen. Flexibel gestaltete Wiederholung zentraler Inhalte aus Modul 1 Punktabfrage Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Diskussion, Reflexion, (…) Poster “PEF - Schritt für Schritt” (DIN A0) 1 Klebepunkt/TN einer beliebigen Farbe Flipchart Poster „Feedback“ Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007) Sozialform Dauer Plenum - Kreis 30 Minuten Tabelle 37: Lehr- und Lernziele 2.3.: Wiederholung zentraler Inhalte Durchführung Der Kursleiter steuert die Priorisierung der Karten mit Hilfe einer Punktabfrage. Wir haben jetzt insgesamt 30 Minuten Zeit für Ihre Fragen. Ich sortiere diese zunächst einmal nach Inhalt und bilde Gruppen: (…). So, ich sehe hier insgesamt fünf Fragen zu (…), eine Frage zu (…) und zwei Fragen zu (…). Vier Personen wünschen sich, den Filmausschnitt (…) aus dem Lehrfilm nochmals ansehen zu können. Da unsere Zeit nicht zur Beantwortung aller Fragen reicht, werden wir nun mit Hilfe einer weiteren Punktabfrage Ihre dringlichsten Fragen erfassen. Bitte kleben Sie den Punkt, den Sie jetzt von mir bekommen, auf die Frage, die Sie im Moment am Meisten interessiert: (…). Der Kursleiter wertet die Punktabfrage aus, markiert die am häufigsten genannten Fragen, beantwortet diese im gemeinsamen Diskurs und leitet im Anschluss daran die erste Pause ein. Die meisten Punkte befinden sich bei Frage (…). An zweiter Stelle befindet sich Frage (…). Gut, dann fangen wir mit der ersten Frage an: (…). 105 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation Nach 30 Minuten leitet der Kursleiter zur ersten Pause über. So, die vorgesehene Zeit von 30 Minuten ist vorbei. Es freut mich sehr, dass wir so viele von Ihren Fragen beantworten konnten! Ich schlage vor, dass wir jetzt erst einmal eine Pause machen, bevor wir mit einem neuen Thema beginnen. Ich habe einige Spielgeräte (u.a. Bälle, Seile, Frisbee) mitgebracht, damit wir uns in der Pause ein wenig bewegen können. Bitte bedienen Sie sich! Wir treffen uns um Uhr wieder hier in diesem Raum. Viel Spaß! Anmerkung Zur Unterstützung des Alltagstransfers, der Motivation und der Verankerung neuen Wissens sind eine Wiederholung bedeutsamer Inhalte der Teilnehmer wie ein ernsthaftes Suchen nach Lösungsmöglichkeiten zentral (Hüther, 2010). Das Eingehen des Kursleiters auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer unterstützt den Lernerfolg und den Transfer in die Praxis. Um sich selbst jedoch nicht zu überfordern und den Rahmen des Seminars nicht zu sprengen, muss der vorgesehene Zeitrahmen angesprochen, festgelegt, eingehalten und nach einer gemeinsamen Priorisierung flexibel gestaltet werden. Die Visualisierung kann mittels einer einfachen Punktabfrage erfolgen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld zentrale Materialien aus Modul 1 (Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ [Bieber et al., 2007], Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) [s. Abb. 35], Flipchart Poster „Feedback“ [s. Abb. 26] und „Smarte Ziele“ [s. Abb. 27]) bereit zu legen. 106 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Erarbeitung des Konzepts der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 3.1. Begriffsklärung Die Teilnehmer sollen… die zentralen Begriffe „externe Partizipation“ und „interne Partizipation“ differenzieren und erklären können. 5 eine einheitliche Sprache sprechen. Lehrvortrag Präsentation 3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Die Teilnehmer sollen… das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) kennenlernen. theoretisches Hintergrundwissen vermittelt bekommen und Fachwissen erwerben. zentrale Unterschiede zum „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nach Härter (2004) benennen können. den Nutzen der internen Partizipation für die eigene Einrichtung antizipieren und zur Umsetzung motiviert werden. 10 Lehrvortrag Präsentation Tabelle 38: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 - Modul 2 107 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation 3.1. Begriffsklärung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… die zentralen Begriffe „externe Partizipation“ und „interne Partizipation“ differenzieren und erklären können. eine einheitliche Sprache sprechen. Begriffsklärung: externe und interne Partizipation, Team Lehrvortrag Präsentation Folie: „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“ Beamer, Laptop Plenum - Kreis 5 Minuten Sozialform Dauer Tabelle 39: Lehr- und Lernziele 3.1.: Begriffsklärung Durchführung Der Kursleiter klärt zentrale Begrifflichkeiten und leitet zum „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) über. Wir haben uns bisher ausschließlich mit der Interaktion zwischen Patient und Behandler, also der „externen Partizipation“, beschäftigt und wenden uns nun der „internen Partizipation“ zu. Damit wir die Begriffe „externe und interne Partizipation“ nicht durcheinander bringen, sind diese auf der nächsten Folie (s. Abb.40) stichpunktartig dargestellt. Abbildung 40: Folie „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“ 108 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation Während die Interaktion zwischen Behandler und Patient als „externe Partizipation“ bezeichnet wird, werden Interaktionen, die zwischen den Behandlern gleicher oder unterschiedlicher Berufsgruppen eines Teams und innerhalb einer gesamten Organisation stattfinden, als „interne Partizipation“ bezeichnet. Unter „Team“ wird im Folgenden ein Rehabilitationsteam verstanden, das sich aus mehreren Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen wie Ärzten, Psychologen, Pflegepersonal usw. zusammensetzt. Die Größe und Zusammensetzung des Teams variiert dabei in Abhängigkeit der zu behandelnden Indikation (Körner & Bengel, 2004, S. 159). Anmerkung Als Grundmerkmale eines Teams werden folgende Aspekte beschrieben: Ziele Rollenverteilung Verbindlichkeit Aktivität Verantwortung Gemeinsames, kommuniziertes Ziel Verbunden auf Zeit Rollen und Aufgaben sind klar verteilt und allen Beteiligten bekannt Verbindlichkeit in Bezug auf Meetings und Arbeitsabläufe mit wechselseitigen Abhängigkeiten Jeder Einzelne trägt aktiv zur Lösung der Aufgabe bei Kompetenz zur Selbstverantwortung Gemeinsame Verantwortung für das Arbeitsergebnis nach außen Tabelle 40: Grundmerkmale eines Teams (modifiziert nach Heckner & Keller, 2010, S. 50-52) 109 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation 3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Ziele Inhalt Methoden Die Teilnehmer sollen… das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) kennenlernen. theoretisches Hintergrundwissen vermittelt bekommen und Fachwissen erwerben. zentrale Unterschiede zum „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nach Härter (2004) benennen können. den Nutzen der internen Partizipation für die eigene Einrichtung antizipieren und zur Umsetzung motiviert werden. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Lehrvortrag Präsentation Folie „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) Folie „Gegenüberstellung der PEF - Modelle nach Härter (2004) und Körner et al. (2011b)“ Beamer, Laptop Plenum - Kreis 10 Minuten Materialien und Medien Sozialform Dauer Tabelle 41: Lehr- und Lernziele 3.2.: Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Durchführung Der Kursleiter beschreibt das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) und stellt dieses dem PEF - Modell nach Härter (2004) gegenüber. Er weist dabei auf zentrale Unterschiede hin. Wir werden uns in der verbleibenden Zeit intensiv mit der „internen Partizipation“ und was sich dahinter verbirgt, beschäftigen. Bevor ich Ihnen jedoch das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) vorstelle, möchte ich Ihnen beschreiben, welche Gedanken zur Konzeption dieses Modells beigetragen haben. In der medizinischen Rehabilitation werden meist chronische Erkrankungen behandelt, die durch ein bio-psycho-soziales Krankheitsmodell (Farin, 2010) gekennzeichnet sind. An der Therapie chronisch Kranker sind neben Ärzten noch viele andere Berufsgruppen beteiligt, die zur Gewährleistung einer hohen Versorgungsqualität Behandlungsbausteine miteinander abstimmen und koor- 110 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation dinieren müssen. Dies setzt neben entsprechenden Strukturen in der Klinik hohe koordinative, kooperative und kommunikative Fähigkeiten der Behandler innerhalb eines Teams sowie einen Führungsstil, der dies ermöglicht und unterstützt, voraus. Die folgende Grafik (s. Abb. 41) stellt diesen Zusammenhang im „Modell der interne und externe Partizipation“ vereinfacht dar. Abbildung 41: Folie „Modell der internen und externen Partizipation“ Die Abbildung verdeutlicht das dynamische, wechselseitige und gleichberechtigte Zusammenspiel der externen und internen Partizipation, geprägt und abhängig von der Art der Führung (Koordination), dem Ausmaß der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit im Team (Kooperation) und der vorherrschenden Gesprächskultur (Kommunikation). Die Zahnräder symbolisieren die Gleichrangigkeit und Wechselwirkung der drei zentralen Kriterien „Koordination“, „Kooperation“ und „Kommunikation“, die sich gegenseitig beeinflussen und bedingen. Während sich die „externe Partizipation“ auf die Arzt-PatientInteraktion im medizinischen Entscheidungsprozess beschränkt, sind die Entscheidungen im „Modell der internen und externen Partizipation“ globaler gefasst und nicht auf medizinische Entscheidungsprozesse limitiert. Die Ebenen der Partizipation und Interaktion wurden auf das gesamte Team ausgeweitet und um bestehende Strukturen und Kulturen einer Klinik ergänzt (Körner et al., 2011b). Zusammenfassend unterscheiden wir also zwei PEF - Modelle: das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ (Härter, 2004) und das erweiterte „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b). Die folgende Tabelle stellt die zentralen Aspekte beider „PEF-Modelle“ gegenüber: (…). 111 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation Abbildung 42: Folie „Gegenüberstellung der PEF-Modelle“ Der Kursleiter klärt abschließende Fragen und leitet zu den drei Säulen der internen Partizipation „Kooperation“, „Koordination“ und „Kommunikation“ über. Gibt es zur Gegenüberstellung der beiden Modelle noch abschließende Fragen? (…). Dann wenden wir uns jetzt den drei Säulen der internen Partizipation „Kooperation, Koordination und Kommunikation“ zu. Sie werden uns den Rest des Tages begleiten. Wir werden theoretische Hintergrundinformationen mit praktischen Übungen verbinden, so dass Sie möglichst viele Anregungen und „Handwerkszeug“ für Ihren Alltag mit nach Hause nehmen können. 112 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Vertiefung der drei Säulen der internen Partizipation „Kooperation, Koordination, Kommunikation“ Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 4.1. Merkmale eines „erfolgreichen“ Teams- Übung Die Teilnehmer sollen… reflektieren, durch welche Merkmale ein erfolgreiches Team gekennzeichnet ist. 20 für das Thema sensibilisiert werden. Zuruffrage Brainstorming 4.2. Teammodelle Die Teilnehmer sollen… wissen, dass eine gute Kooperation zwischen den Berufsgruppen als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen Rehabilitation angesehen wird. das multidisziplinäre und interdisziplinäre Teammodell kennenlernen und zentrale Unterschiede benennen können. wissen, dass das interdisziplinäre Teammodell als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Kooperation angesehen wird. 5 Lehrvortrag Präsentation 4.3. Führungsstile Die Teilnehmer sollen… drei zentrale Führungsstile kennenler- nen. wissen, dass der eigene Führungsstil eng mit dem Ausmaß der Partizipation gekoppelt ist und die Mitarbeiterzufriedenheit einer Klinik entscheidend mit beeinflusst. wissen, dass der „partizipative, kooperative“ Führungsstil als idealer Führungsstil angesehen wird und Gründe dafür nennen können. das „Modell der Partizipationsstufen“ 10 kennenlernen. Lehrvortrag Präsentation Selbstreflexion 113 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung Die Teilnehmer sollen… aktiviert werden. in Kleingruppen über geeignete und ungeeignete Situationen einer partizipativen Führungsgestaltung diskutieren. ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen und mit der Gesamtgruppe diskutieren. 20 Zuruffrage Übung Murmelgruppen Zusammenfassung der Ergebnisse im Plenum 4.5. Ebenen der Kommunikation Die Teilnehmer sollen… anhand eines Beispiels für die Komplexität und Mehrdimensionalität zwischenmenschlicher Kommunikation sensibilisiert werden. wissen, dass Kommunikation in eine Inhalts- und eine Beziehungsebene gegliedert wird. die vier Ebenen der Kommunikation nach Schulz von Thun kennenlernen und auf ein Beispiel übertragen können. 15 Impuls: Kurzfilm Zuruffrage Brainstorming Präsentation 4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung Die Teilnehmer sollen… anhand der Übung erfahren, dass unser Bild der „Wirklichkeit“ von unserer individuellen Sicht der Dinge geprägt ist. wissen, dass es viele subjektive, aber keine allgemeingültigen „Wahrheiten“ gibt. für die Konstruktion „individueller Wirklichkeiten“ sensibilisiert werden. 30 Übung Reflexion im Plenum 4.7. Zusammenfassung Die Teilnehmer sollen… eine Übersicht über die zentralen Ziele der internen Partizipation als Grundlage für die anschließende Übung vermittelt bekommen. 5 abschließende Fragen klären. Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Präsentation Tabelle 42: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 2 114 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“- Übung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… reflektieren, durch welche Merkmale ein erfolgreiches Team gekennzeichnet ist. für das Thema sensibilisiert werden. Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ Zuruffrage Brainstorming Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“ dicke Stifte Sozialform Dauer Plenum - Kreis 20 Minuten Tabelle 43: Lehr- und Lernziele 4.1.: Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ - Übung Durchführung Der Kursleiter führt mit Hilfe einer Zuruffrage in das übergeordnete Thema „Kooperation“ ein. Ein zentraler Aspekt des „Modells der internen und externen Partizipation“ ist eine Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb eines Teams. Um konkreter zu werden, sammeln wir jetzt erst einmal Merkmale eines „erfolgreichen“ oder „guten“ Teams: (…). Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“ auf, notiert die Aussagen der Teilnehmer und fragt bei Verständnisschwierigkeiten nach. Was sind für Sie Kennzeichen eines erfolgreichen Teams? Woran merken Sie im Klinikalltag, dass ein Team gut zusammen arbeitet – oder auch nicht? Sie können mir jetzt ganz spontan ihre Ideen und Gedanken zurufen. Ich werde diese auf dem Flipchart Papier notieren. → sammeln, ergänzen, ohne zu werten Da ist Ihnen ja eine ganze Menge eingefallen! Prima! 115 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Was kennzeichnet ein „erfolgreiches Team?“ Abbildung 43: Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams” Der Kursleiter fasst die zentralen Kriterien zusammen und hängt das Poster für alle sichtbar im Seminarraum auf. Anmerkung In der Literatur werden folgende Faktoren als Erfolgskriterien für eine „gute Teamarbeit“ genannt (Maurer & Gurzeler, 2007): 1. Struktur Die Rahmenbedingungen (z.B. Ziel, Auftrag, Raum, Zeit, Grösse, Dauer, Finanzen) sind geklärt und die benötigten Mittel (z.B. Infrastruktur, Finanzen oder Zeitressourcen) sichergestellt. 2. Organisation/Leitung Es ist eine Teamleitung vorhanden, die ihre Rolle aktiv wahrnimmt und alle Teammitglieder auf allen hierarchischen Stufen informiert. Es finden regelmäßige Teamsitzungen statt, deren Abläufe und Prozesse geregelt sind. Der Ablaufplan der Teamsitzung wird im Vorfeld verteilt. 3. Aufgaben und Funktion Jedes Mitglied ist bereit, sich in das Team einzubringen und produktiv wie zielorientiert mitzuarbeiten. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten sind geklärt, Funktionen bestimmt und Arbeitsweisen abgesprochen. 4. Klima Es herrscht ein angenehmes Arbeitsklima und eine offene Fehlerkultur. Man kommuniziert offen auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung. 116 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.2. Teammodelle Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… wissen, dass eine gute Kooperation zwischen den Berufsgruppen als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen Rehabilitation angesehen wird. das multidisziplinäre und interdisziplinäre Teammodell kennenlernen und zentrale Unterschiede benennen können. wissen, dass das interdisziplinäre Teammodell als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Kooperation angesehen wird. Das „multidisziplinäre Teammodell“ Das „interdisziplinäre Teammodell“ Lehrvortrag Präsentation Folie „Teammodelle“ Beamer, Laptop Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“ dicke Stifte Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 44: Lehr- und Lernziele 4.2.: Teammodelle Durchführung Der Kursleiter vermittelt theoretisches Hintergrundwissen und verdeutlicht, dass das „interdisziplinäre Teammodell“ als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Kooperation in der medizinischen Rehabilitation angesehen wird. Eine gut funktionierende berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes und gilt als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen Rehabilitation (Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, 1996). Zur Differenzierung der Kooperation werden in der Literatur meist zwei Modelle beschrieben: das multidisziplinäre und das interdisziplinäre Teammodell (Körner & Bengel, 2004). In der folgenden Tabelle (s. Abb. 44) sind die zentralen Aspekte beider Modelle dargestellt. 117 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Abbildung 44: Folie „Teammodelle“ Das „multidisziplinäre Teammodell“ ist streng hierarchisch und disziplinorientiert organisiert (Winter, 1997). Im Sinne eines autoritären Führungsstils trifft und koordiniert der Arzt die Behandlungsentscheidungen autonom. Jede Fachdisziplin verfolgt auf dieser Grundlage ihre eigenen fachspezifischen Behandlungsziele und stimmt diese bei der Planung und Durchführung der Behandlung in der Regel nicht mit anderen Berufsgruppen ab. Der Kommunikationsstil ist meist bilateral und nur gelegentlich, wie z.B. bei der Besprechung von Problemfällen, multilateral ausgerichtet. Im Gegensatz dazu verständigen sich im „interdisziplinären Teammodell“ alle Fachdisziplinen auf ein gemeinsames und übergeordnetes Behandlungsziel, das auf der Basis der geäußerten Wünsche, Bedürfnisse und Präferenzen der Rehabilitanden getroffen wird. Die einzelnen fachspezifischen Ziele werden aufeinander abgestimmt, bei Bedarf modifiziert und Synergieeffekte durch einen integrativen Behandlungsstil genutzt. Der Führungsstil ist partizipativ-kooperativ, der Kommunikationsfluss multilateral und das Vorgehen patientenorientiert. Das „interdisziplinäre Teammodell“ gilt als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit (Davis et al., 1992; Vogel, 1998). Studienergebnisse zeigen eine Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit (Adler, Bryk, Cesta & McEachen, 1995; Hibbert, Arnaud & Dharampaul, 1994), des Klimas innerhalb des Teams und der Effizienz (Körner, 2006). Alle Mitglieder sprechen eine gemeinsame Sprache und verfolgen ein gemeinsames Ziel. Im Rahmen regelmäßig stattfindender multilateraler Teamsitzungen werden Verantwortlichkeiten geklärt, diese gemeinsam getragen und Behandlungsentscheidungen bei Bedarf modifiziert. 118 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Der Kursleiter schlägt das folgende Flipchart Poster (s. Abb. 45) auf und beschreibt die Kennzeichen eines interdisziplinären Teams. Das Flipchart Poster fasst die Kennzeichen eines „interdisziplinären Teams“ (Schwarz, Streibelt & Herbold, 2012) zusammen: (…). Kennzeichen interdisziplinärer Teams Miteinander statt Nebeneinander Regelmäßige Teambesprechungen Gleichrangigkeit der Disziplinen Gemeinsames Behandlungsziel und Behandlungsstrategien Klare Verantwortlichkeiten Einheitliche Sprache, geteiltes Wissen Abbildung 45: Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“ Zur Unterstützung dieses Prozesses sind ein bestimmter Führungsstil und spezifische Kommunikationsstrukturen innerhalb eines Teams und der gesamten Organisation erforderlich. Das Ziel von Teamentwicklungsmaßnahmen ist abhängig von dem Ausmaß der bereits bestehenden Zusammenarbeit. Das übergeordnete Ziel besteht in einer Weiterentwicklung bestehender Strukturen in die Richtung eines interdisziplinären Teams (Körner & Bengel, 2004). Der Kursleiter hängt das Poster zu den anderen Flipchart Postern an die Wand. Anmerkung Das interdisziplinäre Teammodell wird als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit betrachtet (Körner & Bengel, 2004; Davis et al., 1992; Vogel, 1998). Die Beschäftigung mit der Thematik beschränkt sich meist auf theoretische Auseinandersetzungen mit verschiedenen Teammodellen in der medizinischen Rehabilitation (Winter, 1997; Davis et al., 1992; Weber, 1995). Empirische Daten liegen für den deutschen Sprachraum nur wenige vor (Körner & Bengel, 2004). In einer Studie von Körner & Bengel (2004, S. 354) konnte gezeigt werden, dass sich die theoretisch postulierten Teammodelle empirisch erfassen und vergleichen lassen. Ein spezifisches Erhebungsinstrument zur Messung der berufsgruppenübergreifenden Kooperation existiert bislang nicht (Körner, Schüpbach & Bengel, 2005). 119 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Literatur Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (2008). (Hrsg.). ICF – Praxisleitfaden 2. Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) in medizinischen Rehabilitationseinrichtungen. Online verfügbar unter: http://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste /publikationen/icf-praxisleitfaeden/downloads/ICF2.pdf [Zugriff: 14.08.2012]. Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (2010). (Hrsg.). ICF – Praxisleitfaden 3. Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) für das Krankenhausteam. Online verfügbar unter : http://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste /publikationen/icf-praxisleitfaeden/downloads/ICF3.pdf [Zugriff: 17.08.2012]. 120 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.3. Führungsstile Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… drei zentrale Führungsstile kennenlernen. wissen, dass der eigene Führungsstil eng mit dem Ausmaß der Partizipation gekoppelt ist und die Mitarbeiterzufriedenheit einer Klinik entscheidend mit beeinflusst. wissen, dass der „partizipative, kooperative“ Führungsstil als idealer Führungsstil angesehen wird und Gründe dafür nennen können. das „Modell der Partizipationsstufen“ kennenlernen. Führungsstile Das „Modell der Partizipationsstufen“ (modifiziert nach Wegge, 2004) Lehrvortrag Präsentation Selbstreflexion Folie „Führungsstile“ Folie „Der autoritäre Führungsstil“ Folie „Der laissez-faire Führungsstil“ Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“ Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 10 Minuten Tabelle 45: Lehr- und Lernziele 4.3.: Führungsstile Durchführung Der Kursleiter stellt drei zentrale Führungsstile in einer Übersicht vor. Die zweite Säule der internen Partizipation betrifft die Art des Führungsstils innerhalb einer Organisation. Dieser gilt als entscheidender Einflussfaktor für die Partizipationskultur einer Klinik, der Mitarbeiterzufriedenheit und der Art des etablierten Teammodells (Körner, 2006, S. 240). Es werden im Wesentlichen drei Führungsstile unterschieden: der „autoritäre Führungsstil“, der „partizipative oder kooperative Führungsstil“ und der „laissez-faire Führungsstil“. Die folgende Abbildung (s. Abb. 46) zeigt diese auf einem Kontinuum. 121 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Der linke Pol zeigt den „autoritären Führungsstil“, der rechte den „laissez-faire Führungsstil“ und in der Mitte befindet sich der „partizipative oder kooperative Führungsstil“. Abbildung 46: Folie „Führungsstile“ Der „autoritäre Führungsstil“ ist dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskraft die Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen alleine übernimmt. Dies ermöglicht schnelles Handeln und eine hohe Produktivität bei Routinetätigkeiten, kann aber zu Überforderungsreaktionen und Fehlentscheidungen durch die Führungskraft sowie zu unzufriedenen und demotivierten Mitarbeitern führen. Abbildung 47: Folie „Der autoritäre Führungsstil“ Der „laissez-faire Führungsstil“ ist durch eine hohe Entscheidungs- und Kontrollmacht, einen großen Handlungsspielraum und einen zufälligen Informationsfluss innerhalb einer Gruppe gekennzeichnet. Neben motivierenden Effekten birgt dies die Gefahr von Desorientierung, Kompetenzstreitigkeiten und Disziplinmangel in sich. 122 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Abbildung 48: Folie „Der laissez-faire Führungsstil“ Der „partizipative oder kooperative Führungsstil“ gilt als die ideale Art der Führung und stellt eine Möglichkeit der Realisierung des interdisziplinären Teammodells in der medizinischen Rehabilitation dar (Körner et al., 2005). Er ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Führungskraft mit ihren Mitarbeitern berät, Lösungsvorschläge diskutiert, deren Wissen und Können in die Entscheidungsfindung mit einbezieht und auf dieser Basis die abschließende Entscheidung trifft (Körner, 2010). Abbildung 49: Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“ Der Kursleiter stellt den Zusammenhang zwischen Führungsstil und dem Ausmaß der Partizipation anhand des „Modells der Partizipationsstufen“ nach Wegge (2004) vor. Das Ausmaß der Partizipation ist sehr variabel und eng mit dem Führungsstil verbunden (Körner, 2010). Die Abstufung der Partizipation ist im folgenden „Modell der Partizipationsstufen“ grafisch dargestellt: (…). 123 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Abbildung 50: Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“ Die Pole im unteren Bereich der Abbildung beschreiben die Gegensätze „keine Partizipation“ (links) bis „maximale Partizipation“ (rechts). Der linke Pol verdeutlicht den autoritären Stil, bei dem die Mitarbeiter weder informiert noch in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden. Der rechte Pol zeigt den partizipativen oder kooperativen Führungsstil als Symbol für einen maximal möglichen Einbezug der Mitarbeiter. Vielleicht haben Sie sich in Gedanken bereits überlegt, wo Sie sich auf diesem Kontinuum einordnen würden. Aus meiner Sicht ist dies eine wertvolle Hilfe, um eigene Spielräume und Verbesserungspotentiale für sich selbst identifizieren zu können. Ich möchte dies jetzt aber nicht zum Gruppenthema machen, sondern mit einer Übung fortfahren. Anmerkung Die Stufen des „Modells der Partizipationsstufen“ im Einzelnen: Keine Partizipation: Die Mitarbeiter werden nicht informiert und in Entscheidungsprozesse einbezogen. Information: Die Mitarbeiter werden vor einer Entscheidung durch den Vorgesetzten darüber informiert, dass eine Entscheidung ansteht. Konsultation: Die Mitarbeiter können ihre Meinung zu der anstehenden Entscheidung gegenüber dem Vorgesetzten vor der Entscheidung äußern. Mitwirkung: Die Meinung der Mitarbeiter wird bei der Entscheidung auf Basis informeller oder formeller Regeln berücksichtigt. Mitbestimmung: Die Mitarbeiter werden gleichberechtigt an der Entscheidung beteiligt, z.B. in Form einer Gruppendiskussion mit dem Vorgesetzten. 124 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… aktiviert werden. in Kleingruppen über geeignete und ungeeignete Situationen einer partizipativen Führungsgestaltung diskutieren. ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen und mit der Gesamtgruppe diskutieren. Umsetzung partizipativer Führungsgestaltung in der Praxis Exploration geeigneter und ungeeigneter Situationen Zuruffrage (2 Minuten) Übung: Eignung partizipativer Führungsgestaltung a) Murmelgruppen (10 Min.) b) Zusammenfassung der Ergebnisse per Zuruf im Plenum (8 Min.) Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ (2 Flipchart Papiere) Dicke Stifte Partnerarbeit Sozialform Dauer Plenum - Kreis 20 Minuten Tabelle 46: Lehr- und Lernziele 4.4.: Eignung partizipativer Führung Durchführung Der Kursleiter bereitet mit der folgenden Übung den Transfer in die Praxis vor. Was denken Sie? Ist eine partizipative Führungsgestaltung für jede Situation geeignet? Wenn Sie jetzt einmal in Gedanken Ihren Berufsalltag durchgehen: o Gibt es Situationen, in denen Sie bereits einen partizipativen Führungsstil anwenden? o Gibt es Situationen, von denen Sie sich das vorstellen können, auch wenn Sie es noch nie ausprobiert haben? o Gibt es Situationen, für die Sie sich die Anwendung eines partizipativen Führungsstils überhaupt nicht vorstellen können? Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ auf und erläutert das Vorgehen der folgenden Übung. 125 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Sie können nun mit einem Ihrer Nachbarn 10 Minuten darüber sprechen, für welche Situationen Sie eine partizipative Führungsgestaltung für geeignet halten und für welche nicht. Damit Ihre wichtigen Gedanken nicht verloren gehen, werde ich diese im Anschluss auf dieses Flipchart Papier schreiben. Wenn Sie möchten, können Sie sich während des Gespräches Notizen machen. (…). Abbildung 51: Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ Der Kursleiter notiert die Aussagen der Teilnehmer, fragt bei Unklarheiten nach und fasst das Ergebnis zusammen. Sind Sie soweit? Gut, dann fassen wir zusammen. Für welche Situationen halten Sie eine partizipative Führungsgestaltung für geeignet? (…). Und für welche nicht? (…). Global gesehen ist die Etablierung eines partizipativen oder kooperativen Führungsstils in einer Klinik das übergeordnete Ziel. Dabei muss beachtet werden, dass dieser nicht für jede Situation gleich gut geeignet ist. Über eine Steigerung der partizipativen Entscheidungskultur eines Teams wird eine Zunahme der Mitarbeiterzufriedenheit, deren Motivation und darüber das Gewährleisten einer patientenorientierten Versorgungsgestaltung erwartet. Um dies auch umsetzen zu können, ist eine bestimmte Kommunikationskultur innerhalb eines Teams und der gesamten Einrichtung eine grundlegende Voraussetzung. Der Kursleiter leitet zum Thema „Kommunikation“ über und hängt das neu erstellte Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ ebenfalls an die Wand. 126 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Anmerkung Die Aussagen der Teilnehmer könnten mit folgenden Ergebnissen der PEFiT-Studie ergänzt werden (Körner et al., 2011a): Geeignet Ungeeignet Personalplanung (Dienstplan, Urlaub…) Persönliche Betroffenheit des Mitarbeiters Therapiegestaltung, Arbeitsabläufe Aufgabenverteilung im Team Interdisziplinäre Zusammenarbeit Organisatorische Änderungen Gemeinsame Zielvereinbarungen Fehlende Handlungsalternativen Disziplinarische Maßnahmen Arbeitssicherheit Kein Konsens erreichbar Finanzielle Entscheidungen/Investitionen Fehlender Weitblick der Mitarbeiter Rasche Entscheidungen notwendig/Patientenwohl leidet Routinearbeiten (z.B. Verwaltung) Delegation und Aufgabenverteilung Tabelle 47: Eignung partizipativer Führung - Ergebnisse der PEFiT-Studie (Körner et al., 2011a) Das Hauptziel dieser Übung besteht in einer Sensibilisierung der Teilnehmer für die situative Abhängigkeit des angewandten Führungsstils. So ist es durchaus denkbar, dass dieser - in Abhängigkeit der Führungskompetenz, Qualifikation und Persönlichkeit der Mitarbeiter sowie der Rahmenbedingungen - den verschiedenen Bereichen und Situationen der Rehabilitation flexibel angepasst werden muss. 127 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.5. Ebenen der Kommunikation Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… anhand eines Beispiels für die Komplexität und Mehrdimensionalität zwischenmenschlicher Kommunikation sensibilisiert werden. wissen, dass Kommunikation in eine Inhalts- und eine Beziehungsebene gegliedert wird. die vier Ebenen der Kommunikation nach Schulz von Thun kennenlernen und auf ein Beispiel übertragen können. Ebenen der Kommunikation nach Watzlawick et al. (2011) „4-Ohren-Modell” nach Schulz von Thun (2011) Impuls - Kurzfilm (3 Minuten; 2 Minuten Puffer) Zuruffrage Brainstorming Präsentation Video-Clip „Das Frühstücksei“ von Loriot Folie „Kommunikation“ Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“ Folie „4 Seiten einer Nachricht“ Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“ Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“ Folie „Was meint Hermann?“ Folie „Was hört Berta?“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Diskussion im Plenum - Kreis 15 Minuten Tabelle 48: Lehr- und Lernziele 4.5.: Ebenen der Kommunikation Durchführung Der Kursleiter führt mit Hilfe eines kurzen Sketches in das Thema „Kommunikation“ ein und sensibilisiert die Teilnehmer für die Komplexität zwischenmenschlicher Kommunikation. Zur Einstimmung in das Thema „Kommunikation“ zeige ich Ihnen zunächst einen Film von ungefähr 3 Minuten. Einige von Ihnen kennen ihn bestimmt. Es handelt sich um einen echten Klassiker von „Loriot“: „Das Frühstücksei“ (Loriot, 1992). Wir werden uns den Film jetzt ansehen, auf uns wirken lassen und im Anschluss darüber sprechen. (…). 128 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Abbildung 52: Folie „Kommunikation“3 Was meinen Sie, was ging hier zwischen Hermann und Berta alles schief? → sammeln, ergänzen, ohne zu kommentieren Der Sketch verdeutlicht aus meiner Sicht sehr gut die Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation. Kommunikation findet ständig und überall statt. Mit Worten oder ohne (Watzlawick, Bavelas & Jackson, 2011), bewusst oder unbewusst (Schulz von Thun, 2011). Paul Watzlawick (Watzlawick et al., 2011) formulierte in seiner Kommunikationstheorie fünf Axiome4. Zwei davon stelle ich Ihnen jetzt vor: (…). Abbildung 53: Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“ Watzlawick betont mit der ersten Grundregel „Man kann nicht nicht kommunizieren“ die Bedeutung nonverbaler Äußerungen und gliedert im zweiten Axiom 3 Abbildung entnommen aus: http://www.elbufer.de/Fruehstuecksbrett-Loriot-Das-Eiist-hart--i_540.html [Zugriff: 20.08.2012]. 4 Axiom = Grundregel, die keines Beweises bedarf (Watzlawick et al., 2011) 129 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation die Kommunikation in zwei Ebenen auf. Für ihn bildet die Beziehungsebene die Grundlage für das Gelingen oder Nicht-Gelingen zwischenmenschlicher Kommunikation (Watzlawick et al., 2011). Die Basis jeglicher Kommunikation ist eine Vermittlung von Information. Information in dem Sinne, dass Nachrichten von einem „Sender“ an einen „Empfänger“ weitergeleitet werden. Die gesendete Nachricht enthält dabei mehrere Botschaften, die vom Empfänger unterschiedlich wahrgenommen werden können. Schulz von Thun stellte dies mit seinem sogenannten „4-OhrenModell“ (Schulz von Thun, 2011, S. 49) grafisch dar. Jedes Ohr symbolisiert eine andere Ebene: einen Sachinhalt, einen Appell, einen Aspekt der Selbstoffenbarung und einen Beziehungsaspekt. Abbildung 54: Folie „4 Seiten einer Nachricht“ Auf der folgenden Abbildung (s. Abb. 55) sehen wir die Zweiteilung menschlicher Kommunikation um die vier Ebenen einer Botschaft ergänzt. Kommunikation findet - einem Eisberg gleich - zu rund 80% unter der Wasseroberfläche, also auf der Beziehungsebene, statt (Schmidt, 2009a). Abbildung 55: Folie „Inhaltsund Beziehungsebene der Kommunikation“ 130 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Aus meiner Sicht kann das Eisbergmodell auch sehr gut auf jede beliebige Gruppe übertragen werden. Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass die Sachebene zwar meist die vordergründig sichtbare Ebene eines Geschehens ist, aber die Beziehungsebene das eigentliche Geschehen einer Gruppe bestimmt. Abbildung 56: Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“ Gehen wir noch einmal zu Hermann und Berta zurück. Was denken Sie? Was wollte Hermann seiner Frau neben dem Sachinhalt vielleicht noch vermitteln? → sammeln, ohne zu kommentieren Abbildung 57: Folie meint Hermann?“ Und Berta? Mit welchem Ohr hörte Berta wohl vor allem zu? → sammeln, ohne zu kommentieren „Was 131 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Abbildung 58: Folie „Was hört Berta?“ Ist es nicht unglaublich, was man in so einen kurzen Satz alles hineininterpretieren kann? Das Spannende an diesem Film ist, dass wir das „Drama“ von Hermann und Berta auf jede beliebige zwischenmenschliche Situation in unserem Alltag übertragen können. In jedem Team sitzen „Hermanns“ und „Bertas“, die je nach Situation nicht immer das hören, was Sie aus Ihrer Sicht vermitteln möchten. Auch wir sind „Hermanns“ und „Bertas“, die manchmal mit dem einen und manchmal mit dem anderen Ohr mehr hören. Variationen Je nach Temperament und Gruppendynamik ist es sehr einprägsam, den Sketch mit Unterstützung der Kursteilnehmer vorzuführen und die gesamte Gruppe bei der anschließenden Auswertung mit einzubeziehen. In dem empfehlenswerten Buch „Menschen, Tiere, Katastrophen“ von Loriot (Loriot, 1992) liegt eine Vielzahl seiner wortspielreichen Sketche in schriftlicher Form vor. Der Text des Sketches „Das Frühstücksei“ befindet sich im Anhang (s. Anhang 6.1.). Eine andere Methode zur Veranschaulichung des „4-Ohren-Modells“ ist das Vorspielen einer oder mehrerer beliebiger Situationen aus dem Alltag. Die Teilnehmer benennen im Anschluss daran die dargestellten Ebenen der Kommunikation. 132 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Anmerkung Der theoretische Input sollte bewusst auf 15 Minuten begrenzt werden. Er verdeutlicht auf spielerische Weise die theoretische Fundierung, die Komplexität der Thematik und dient als Grundlage für die folgende Übung. Diese sensibilisiert für die Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation und animiert zum differenzierteren Umgang mit Patienten und Kollegen. Eine sensiblere Wahrnehmung der oft unbewusst ablaufenden Prozesse trägt zu einer besseren Verständigung und Zusammenarbeit eines Teams bei. Literatur Der Film ist unter folgendem Link verfügbar: http://www.youtube.com/watch?v=bBQTBDQcfik&feature=related [Zugriff: 12.07.2012]. Weitere Sketche von Loriot befinden sich in folgendem Buch: Loriot. (1983, c1981). Loriots dramatische Werke (Verb. Neuausgabe). Zürich: Diogenes. 133 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… anhand der Übung erfahren, dass unser Bild der „Wirklichkeit“ von unserer individuellen Sicht der Dinge geprägt ist. wissen, dass es viele subjektive, aber keine allgemeingültigen „Wahrheiten“ gibt. für die Konstruktion „individueller Wirklichkeiten“ sensibilisiert werden. Wahrnehmung und Wirklichkeit Subjektivität der individuellen Wahrnehmung Übung „Wahrnehmung und Kommunikation“ a) Durchführung der Übung b) Reflexion im Plenum 1 beliebiges, ausreichend großes Bild (Foto, Gemälde, Poster,…) 2 Arbeitsblätter „Auswertungsbogen“ (s. Anhang 6.2.) 2 Stifte für die „Beobachter“ Sozialform Dauer Plenum - Kreis 30 Minuten Tabelle 49: Lehr- und Lernziele 4.6.: Ebenen der Kommunikation - Übung Durchführung Der Kursleiter erklärt den groben Rahmen der nächsten Übung und schickt im Anschluss daran fünf „Freiwillige“ vor die Tür. Um unsere Sinne für die feinen Zwischentöne menschlicher Kommunikation weiter zu schärfen, möchte ich mit Ihnen jetzt eine Übung durchführen, die den schönen Namen trägt: „Ich höre was, was Du nicht sagst!“ Bevor wir mit der Übung beginnen, möchte ich Ihnen kurz das Vorgehen erläutern. Ich bitte zuerst fünf Teilnehmer vor die Tür - natürlich freiwillig. Im Anschluss daran erkläre ich den Anderen das weitere Vorgehen. Das wird ungefähr fünf Minuten in Anspruch nehmen. Anschließend hole ich Sie einzeln wieder herein. Sie können die Reihenfolge vor der Tür selbst bestimmen. Mehr verrate ich aber noch nicht! (…). Wir brauchen jetzt erst einmal die fünf Freiwilligen. Wer hat Lust? (…). Klasse! Haben Sie zum weiteren Vorgehen noch Fragen? (…). Dann bitte ich Sie jetzt vor die Tür. Ich hole den Ersten von Ihnen in ungefähr fünf Minuten wieder herein. (…). 134 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Der Kursleiter erläutert den übrigen Teilnehmern das weitere Vorgehen und instruiert zwei weitere „Freiwillige“, die als „Protokollanten“ fungieren. Jetzt brauche ich noch einmal zwei „Freiwillige“, die als „Protokollanten“ zur Verfügung stehen. Wer möchte diese Aufgabe übernehmen? (…). Prima, vielen Dank! Ich habe für jeden von Ihnen ein Arbeitsblatt mitgebracht. Kommen Sie bitte kurz zu mir, damit die Anderen nicht gleich alles hören! (…). Der Kursleiter erklärt den Protokollanten leise das weitere Vorgehen: er zeigt für zwei Minuten ein Bild und legt es im Anschluss zur Seite. Einer der Teilnehmer beschreibt einem anderen Teilnehmer aus dem Raum das Bild und hebt sechs für ihn zentrale Punkte hervor. Die Protokollanten notieren diese. Nun werden die vor der Tür wartenden Teilnehmer nacheinander hereingeholt. Der Teilnehmer, dem das Bild beschrieben wurde, gibt der ersten Person, die hereingerufen wird, die Bildbeschreibung möglichst genau wieder. Diese Person gibt das Gehörte an die nächste hereingerufene Person in derselben Art weiter, usw. Der letzte „Freiwillige“ fasst die sechs Kernmerkmale abschließend zusammen. Die Protokollanten machen sich Notizen darüber, ob ein Detail richtig genannt, verändert oder auch vergessen wurde. Wortneuschöpfungen werden als Stichworte notiert. Der Kursleiter geht mit den Protokollanten zur Mitte zurück, setzt sich in den Kreis und beginnt mit der Durchführung der Übung. Ich zeige Ihnen jetzt für zwei Minuten ein Bild. Bitte schauen Sie es sich genau an und versuchen Sie, sich möglichst viele Details einzuprägen. Danach lege ich das Bild zur Seite. Ich zeige Ihnen jetzt das Bild und sage Ihnen im Anschluss daran, wie es weitergeht. So, hier ist das Bild: (…). Nach zwei Minuten wird das Bild zur Seite gelegt und das weitere Vorgehen erläutert. Einer von Ihnen beschreibt jetzt einem anderen Teilnehmer aus diesem Raum das Bild. Bitte heben Sie dafür sechs für Sie zentrale Punkte hervor. Mehr müssen Sie nicht tun. Wer möchte das übernehmen? (…). Schön! Frau/Herr (…), wem möchten Sie die sechs Merkmale beschreiben? (…). Gut, dann legen Sie einfach los: (…). Die Protokollanten notieren die erste Bildbeschreibung und ergänzen - unabhängig voneinander - fortlaufend das Protokoll. 135 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Ich rufe jetzt die erste Person von draußen herein und erkläre kurz, worum es geht. Bitte geben Sie, Frau/Herr (…) anschließend das eben Gehörte möglichst genau an diesen Teilnehmer weiter. (…). Am Ende der Übung wird das Bild der gesamten Gruppe gezeigt. Die Protokollanten berichten über Abweichungen im zeitlichen Verlauf. In der anschließenden Reflexion werden mögliche Gründe für Auslassungen, Verzerrungen und Eigeninterpretationen der Bildbeschreibung diskutiert. Anmerkung Als Bild kann eine beliebige Abbildung gewählt werden. Alleinige Voraussetzung ist das Vorhandensein markanter Punkte, das eine Beschreibung der sechs Kernmerkmale erlaubt. Das Bild kann in die PowerPoint-Präsentation integriert oder auf eine Overhead-Folie kopiert werden. Alternativ kann ein Poster oder eine ausreichend große Fotografie verwendet werden. Nach eigener Erfahrung entstehen bereits bei der ersten Bildbeschreibung Abweichungen, die interessanterweise bereits zu diesem Zeitpunkt von beiden Protokollanten unterschiedlich wahrgenommen werden können. Die Teilnehmer sind nach dieser Übung meist sehr nachdenklich und können den Sinn und Nutzen von regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen, als eine Möglichkeit der Reduktion von Übertragungsfehlern und Missverständnissen innerhalb des Teams, besser nachvollziehen. 136 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation 4.7. Zusammenfassung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… eine Übersicht über die zentralen Ziele der internen Partizipation als Grundlage für die anschließende Übung vermittelt bekommen. abschließende Fragen klären. Zusammenfassung zentraler Inhalte Vorbereitung des Alltagstransfers Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Präsentation Folie „Ziele interner Partizipation“ Beamer, Laptop Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 50: Lehr- und Lernziele 4.7.: Zusammenfassung Durchführung Der Kursleiter stellt die zentralen Ziele der internen Partizipation in einer Übersicht vor. Die folgende Abbildung fasst die zentralen Ziele der internen Partizipation in einer Übersicht zusammen. Neben der Etablierung eines partizipativen Führungsstils und einer Optimierung der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit ist die bewusste Gestaltung des Kommunikationsflusses innerhalb einer Einrichtung zentral. Abbildung 59: Folie „Ziele interner Partizipation“ 137 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation Der Kursleiter fasst die zentralen Ergebnisse der bisherigen Gruppenarbeiten zur internen Partizipation zusammen. Wir haben heute schon enorm viel gearbeitet! Wir haben zusammengetragen, für welche Situationen ein kooperativer Führungsstil geeignet ist und für welche nicht. Das Poster mit den Ergebnissen (s. Abb. 51) hängt hier an der Wand. Wir haben Merkmale eines erfolgreichen Teams gesammelt und auf dieses Flipchart Poster (s. Abb. 43) notiert. Wir kennen die Merkmale eines interdisziplinären Teams und wissen, dass diese Form der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit als Idealform angesehen wird. Auch dieses Poster hängt hier zur Erinnerung an der Wand (s. Abb. 45). Teamarbeit bedarf einer hohen kommunikativen Kompetenz: Therapiebausteine müssen aufeinander abgestimmt und Informationen in einem kontinuierlichen Prozess weitergeleitet oder rückgemeldet werden. Neben einer klaren Kommunikationskultur sind dafür Strukturen innerhalb einer Einrichtung notwendig, die dies ermöglichen und unterstützen. Die zentrale Frage lautet nun, was Sie dazu beitragen können, die interne Partizipation in Ihrer Einrichtung zu fördern. Wir werden uns in der verbleibenden Zeit intensiv damit beschäftigen, wie eine Umsetzung der internen Partizipation in die Praxis gelingen kann. Bevor wir damit starten, möchte ich an dieser Stelle gerne eine weitere Pause von 30 Minuten einläuten. Wir treffen uns um Uhr wieder hier in diesem Raum. (…). Der Kursleiter klärt abschließende Fragen und leitet nach der Pause den Transfer in die Praxis ein. 138 5. Interne Partizipation in der Praxis 5. Interne Partizipation in der Praxis Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze zur Sicherung des Transfers in die Praxis Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen 5.1. Instrumente partizipativer Führung Die Teilnehmer sollen… bewährte Instrumente einer partizipati- ven Führungsgestaltung kennenlernen und zur Umsetzung motiviert werden. konkrete Ideen für den Alltag sammeln. 5 Transferfähigkeiten entwickeln. Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Präsentation 5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers Die Teilnehmer sollen… sich mit den inhaltlichen und strukturel- len Rahmenbedingungen einer Klinik auseinandersetzen. Ideen für eine Optimierung von Teambesprechungen generieren. 30 aktiviert werden. Übung „Graffiti“ Brainwriting Vorstellung der Ergebnisse im Plenum 5.3. Meine Ziele Die Teilnehmer sollen… individuelle Ziele für den Transfer in die Praxis formulieren, auf Realitätsnähe überprüfen und schriftlich fixieren. Entwicklungsmöglichkeiten, Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren so10 wie Alternativen notieren. Selbstreflexion Tabelle 51: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 2 139 5. Interne Partizipation in der Praxis 5.1. Instrumente partizipativer Führung Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Sozialform Dauer Die Teilnehmer sollen… bewährte Instrumente einer partizipativen Führungsgestaltung kennenlernen und zur Umsetzung motiviert werden. konkrete Ideen für den Alltag sammeln. Transferfähigkeiten entwickeln. Vorstellung von Instrumenten zur Unterstützung einer partizipativen Führungsgestaltung Lehrgespräch: fragend-entwickelnd Präsentation Folie „Instrumente partizipativer Führung“ Beamer, Laptop Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 52: Lehr- und Lernziele 5.1.: Instrumente partizipativer Führung Durchführung Der Kursleiter stellt zentrale Instrumente einer partizipativen Führungsgestaltung vor. Die folgende Folie (s. Abb.60) zeigt zentrale Instrumente, mit denen eine partizipative Führungsgestaltung in der Praxis gelingen kann: (…). Abbildung 60: Folie „Instrumente partizipativer Führung“ Der erste, wichtige Schritt ist das Vereinbaren gemeinsamer Ziele, die im Rahmen strukturierter Informationsvermittlungsprozesse an alle Mitarbeiter eines Teams weitergegeben werden. Neben der Formulierung klarer Anforderungen und Aufgabenstellungen muss Verantwortung delegiert, eine offene 140 5. Interne Partizipation in der Praxis und wertschätzende Feedback-Kultur etabliert und die Zusammenarbeit im Team gefördert werden. Anmerkung Die Darstellung der Instrumente kann als Impulsgespräch gestaltet werden. Zur Anregung sind im Folgenden handlungsrelevante Inhalte und Fragen zur Selbstreflexion stichpunktartig aufgeführt. 1. Ziele vereinbaren Gemeinsame, klare und messbare Ziele formulieren Konsens über eine Erreichung der Ziele im Team herstellen Ziele in konkrete Maßnahmen transferieren Transparenz der Ziele herstellen Selbstreflexion: o Gibt es ein gemeinsames Ziel? Ist dies allen Beteiligten bekannt? 2. Informieren Strukturierte Informationsvermittlung in regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen Mitarbeiter über Änderungen informieren und die Gründe dafür verdeutlichen Gesprächsprotokolle anfertigen und allen Mitarbeitern zugänglich machen Selbstreflexion: o Gibt es ein Protokoll zur partizipativen Therapieplanung, das sich z.B. als Deckblatt in der Patientenakte befindet und allen Mitarbeitern zugänglich ist? 3. Klare Aufgabenstellung Klare Anforderungen und Aufgabenstellungen formulieren Verantwortlichkeiten namentlich zuordnen Terminabsprachen Tag genau terminieren und überprüfen o Selbstreflexion: Wird ein verbindlicher Transfer der Ergebnisse in die Praxis hergestellt? 4. Verantwortungsübergabe im Sinne von Delegation Vertrauensbasis herstellen und Widerstände als Anregungen behandeln Fachkompetenz der einzelnen Mitarbeiter würdigen und fördern Mitarbeiter als Ideengeber heranziehen und Synergieeffekte nutzen Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligen Mehr Partizipationsmöglichkeiten herstellen o Selbstreflexion: Wo kann noch Verantwortung abgeben werden? 141 5. Interne Partizipation in der Praxis 5. Feedback Konstruktives und regelmäßiges Feedback geben Offene Fehlerkultur pflegen o Selbstreflexion: Sprechen Sie Lob und Anerkennung aus? 6. Zusammenarbeit fördern Aufstellen und Einhalten von Gesprächsregeln Vorbildrolle aktiv wahrnehmen und gestalten Unterstützungsbedarf erfragen Herstellen günstiger Rahmenbedingungen (Raum, Zeit,…) Etablieren fester Zeitfenster für Regelkommunikation o Selbstreflexion: Steht den Mitarbeitern genügend Zeit für einen kontinuierlichen, kollegialen Austausch zur Verfügung? Ergänzende Anmerkung Um die Qualität der internen Partizipation zu steigern, müssen die verschiedenen Perspektiven aller an der Therapie beteiligten Akteure berücksichtigt werden. Dadurch werden Gemeinsamkeiten, Ergänzungen und Widersprüche verdeutlicht, die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit hergestellt und die Etablierung einer partizipativen Qualitätsentwicklung (Wright, 2010) in den Einrichtungen unterstützt. Das Herstellen einer partizipativen Zusammenarbeit ist ein aufwändiger und kontinuierlicher Prozess, der einen hohen Grad an Abstimmung, Disziplin und Ausdauer aller Beteiligten verlangt (quint-essenz. Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012). Neben einer wertschätzenden Gesprächskultur müssen angemessene Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen regelmäßigen Informationsaustausch, in z.B. regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen, ermöglichen. 142 5. Interne Partizipation in der Praxis 5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… sich mit den inhaltlichen und strukturellen Rahmenbedingungen einer Klinik auseinandersetzen. Ideen für eine Optimierung von Teambesprechungen generieren. aktiviert werden. Ideensammlung zur Umsetzung der internen Partizipation in die Praxis Brainwriting (15 Minuten) Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (15 Minuten) Übung „Graffiti - Erstellung eines Gruppenposters“ (Weidner, 2006, S. 175) unter Verwendung der Methode „Brainwriting“ (Weidner, 2006, S. 176) Flipchart Poster „Vorbereitung einer Team-Besprechung” Flipchart Poster „Durchführung einer Team-Besprechung” Flipchart Poster „Nachbereitung einer Team-Besprechung“ 1 dicker Stift/TN Glocke, Küchenwecker, usw. Kleingruppe Sozialform Dauer Plenum - Kreis 30 Minuten Tabelle 53: Lehr- und Lernziele 5.2.: Vorbereitung des Alltagstransfers Durchführung Der Kursleiter hebt die Bedeutung regelmäßiger, gut organisierter Teambesprechungen hervor und führt in die Übung „Graffiti“ ein. Das Kernstück einer partizipativen Führungsgestaltung ist die Etablierung und bewusste Gestaltung regelmäßig stattfindender Teambesprechungen. In diesen müssen Ziele geklärt und transparent gemacht werden, Aufgaben verteilt, Verantwortung abgegeben oder übernommen werden. Es geht nun um die Frage, wie dies ganz konkret in Ihrem Alltag umgesetzt werden kann. Dazu führen wir jetzt eine Übung durch, die es ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Ideen zu einem Thema zu gewinnen. 143 5. Interne Partizipation in der Praxis 144 Ich habe folgende drei Flipchart Poster vorbereitet: (…). Ich verteile sie zunächst einmal auf den Tischen. (…). Vorbereitung einer Team-Besprechung Durchführung einer Team-Besprechung Nachbereitung einer Team-Besprechung Abbildung 61: Flipchart Poster „Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Team-Besprechung“ Bitte stellen Sie sich jetzt zu Viert zu einem beliebigen Poster. Der Inhalt und die Gruppenzusammensetzung spielt für diese Übung keine Rolle, da jede Gruppe bzw. Person jedes Poster bearbeiten wird. (…). Nach der Gruppenzuordnung fährt der Kursleiter mit der Beschreibung der Übung fort. Ich erkläre Ihnen jetzt den Ablauf der Übung: Jede Gruppe beginnt mit dem Poster, das vor ihr liegt. Bitte schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu der jeweiligen Fragestellung in den Sinn kommt. Und zwar gleichzeitig! Bitte diskutieren Sie nicht und stimmen Sie sich auch nicht ab! Wichtig bei dieser Übung ist, dass möglichst viele, höchst unterschiedliche Gedanken und Anregungen zusammengetragen werden. Es gelten während der Übung folgende Regeln (Weidner, 2006, S. 176): o Seien Sie schnell und spontan! o Sehen Sie von jeglicher Bewertung ab! o Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt, auch „Unsinn“! o Schließen Sie die Ideen Anderer mit ein und bauen Sie diese aus! Sie haben zur Bearbeitung eines Posters jeweils fünf Minuten Zeit. Ich läute nach fünf Minuten mit dieser Glocke. Das ist das Zeichen für Sie, als Gruppe zum nächsten Poster zu wechseln und dieses mit Ihren Ideen zu erweitern. Haben Sie zum Ablauf noch Fragen? (…). 5. Interne Partizipation in der Praxis Hier liegen dicke Stifte, bitte bedienen Sie sich. (…). So, dann kann´s losgehen. Viel Spaß! Nach 15 Minuten wird die Übung beendet, die Ergebnisse geclustert und der Gesamtgruppe präsentiert. Eine Diskussion der Ergebnisse ist nicht vorgesehen. Jetzt bin ich sehr gespannt, was Ihnen in der kurzen Zeit alles eingefallen ist. Bitte verschaffen Sie sich in den nächsten Minuten einen Überblick über das Plakat, das vor Ihnen liegt. Anschließend stellen Sie die zentralen Ergebnisse dieses Plakates der gesamten Gruppe vor. (…). Welche Gruppe möchte beginnen? → sammeln, ohne zu diskutieren und zu werten Vielen Dank! Da ist ja eine ganze Menge toller Ideen zusammengekommen! Ich bin wirklich beeindruckt! Ich möchte die Vielfalt der unterschiedlichen Anregungen nun im Raum stehen lassen und zur nächsten Übung einladen, in der Sie sich Gedanken über Ihre persönlichen Ziele für Ihren Arbeitsalltag machen können. Anmerkung Die Methode „Graffiti“ ist ein Methode des kooperativen Lernens (Weidner, 2006, S. 175), die es ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit simultan eine Fülle an Ideen zu generieren. Die Methode „Brainwriting“ (Weidner, 2006, S. 176) ist eine modifizierte Form der klassischen Methode „Brainstorming“. Beim „Brainwriting“ notieren alle Teilnehmer ihre Assoziationen gleichzeitig, ungebremst und unabhängig voneinander auf ein großes Blatt Papier. Im Gegensatz zum „Brainstorming“ findet beim „Brainwriting“ die Stimulation und Beeinflussung durch Andere lediglich über das geschriebene Wort statt. 145 5. Interne Partizipation in der Praxis 5.3. Meine Ziele Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… individuelle Ziele für den Transfer in die Praxis formulieren, auf Realitätsnähe überprüfen und schriftlich fixieren. Entwicklungsmöglichkeiten, Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren und Alternativen notieren. Zielformulierung für zu Hause Alltagstransfer Selbstreflexion 1 Arbeitsblatt “Meine Ziele für zu Hause”/TN (s. Anhang 6.3.) 1 Stift/TN Flipchart Poster „Smarte Ziele“ Sozialform Dauer Einzelarbeit 10 Minuten Tabelle 54: Lehr- und Lernziele 5.3.: Meine Ziele Durchführung Der Kursleiter leitet die Zielformulierung für einen gelungenen Alltagstransfer ein. Ich möchte Sie bitten, sich jetzt die Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, welche der vielen Anregungen Sie aus dem Seminar in ihren persönlichen Alltag umsetzen möchten. Ich habe Ihnen dazu ein Arbeitsblatt mitgebracht, in das Sie - wie am Ende des ersten Moduls - Ihre individuellen Ziele eintragen können. Bitte nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor, beschränken Sie sich auf drei Punkte und denken Sie bei der Formulierung an die SMART-Methode; das Poster hängt hier zur Erinnerung an der Wand: (…). Sie haben nun 10 Minuten Zeit. Das Ergebnis ist nur für Sie bestimmt und wird am Ende nicht diskutiert. (…). Anmerkung Die abschließende Übung dient der Sicherung des Lehr- und Lerntransfers in den individuellen Alltag. Prinzipiell sollten jedoch während des gesamten Seminars transferorientierte Aktivitäten durchgeführt werden und keinesfalls auf das Ende eines Seminars reduziert werden (Geissler, 1992). 146 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur: Lehrplanskizze für die Schlussphase des Seminars Dauer/ Min. Inhalte/Feinziele 6.1. Evaluation und Reflexion Die Teilnehmer sollen… Ihre Erfahrungen im Seminar reflektieren. Kernaussagen für sich antizipieren und formulieren. Raum bekommen, bestehende Fragen und Unsicherheiten anzusprechen und bearbeiten zu können. die Gelegenheit erhalten, eine schriftliche Rückmeldung zum Seminar zu geben. 25 6.2. Verabschiedung der Teilnehmer Die Teilnehmer sollen… spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde. wissen, ob der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht. Kontaktdaten erhalten. 5 persönlich verabschiedet werden. Tabelle 55: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 6 - Modul 2 Lehr- und Lernformen Selbstreflexion Übung „Fischernetz“ Vorstellung im Plenum Abschließende Worte 147 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss 6.1. Reflexion und Evaluation Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… Ihre Erfahrungen im Seminar reflektieren. Kernaussagen für sich antizipieren und formulieren. Raum bekommen, bestehende Fragen und Unsicherheiten anzusprechen und bearbeiten zu können. die Gelegenheit erhalten, eine schriftliche Rückmeldung zum Seminar zu geben. Zusammenfassung zentraler Inhalte Reflexion des individuellen Nutzens Evaluation des Seminars Reflexionsübung „Fischernetz“ a) Einzelarbeit (8 Min.) b) Vorstellung im Plenum (12 Min.; 1 Min./TN) Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ Flipchart Poster „Fischernetz“ Dekorationsmaterial (z.B. Netz, blaues Tuch, Plastikfische, Muscheln) Vorbereitete Memokarten in ausreichender Menge (rot/grün, ggf. als Fisch zurechtgeschnitten) 1 Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2/TN (s. Anhang 7) 1 Stift/TN Einzelarbeit Sozialform Dauer Plenum - Kreis 25 Minuten Tabelle 56: Lehr- und Lernziele 6.1.: Reflexion und Evaluation Durchführung Der Kursleiter lässt das Seminar Revue passieren, fasst zentrale Inhalte zusammen und leitet die Abschlussphase ein. Wir sind nun fast am Ende unseres Seminars angekommen. Lassen Sie uns einen kurzen Rückblick halten, was wir an den beiden Tagen erlebt und bearbeitet haben. Am ersten Tag stand die Interaktion zwischen Behandler und Patient im Mittelpunkt, wir haben (…) geübt und erprobt. Zwischen den Modulen haben Sie (…) umgesetzt und erste Erfahrungen gesammelt. Heute haben wir uns intensiv mit der internen Partizipation auseinandergesetzt. Sie haben 148 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss (…) und überlegt, wie Sie dieses Wissen auf Ihren persönlichen Alltag übertragen können. Das war eine ganze Menge! Respekt! Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation __ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung __ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1 __ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen Pause Pause __ Uhr Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen internen und externen Partizipation“ __ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung Pause Pause __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Übung __ Uhr Übung __ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende Abbildung 62: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ Der Kursleiter schlägt das Poster „Fischernetz“ (s. Abb. 63) auf und setzt sich zu den Teilnehmern in den Kreis. Im Vorfeld wurde ein „Fischernetz“ in die Mitte des Stuhlkreises gelegt. Bevor wir auseinandergehen, möchte ich Sie bitten, einen Moment inne zu halten und aus der Fülle an Informationen, Erkenntnissen und Gefühlen die für Sie wichtigsten „herauszufischen“. Wir werden jetzt wie ein „echter Fischer“ unser Fischernetz durchsuchen und die kleinen, wenig bedeutsamen Fische wieder in das Meer zurückwerfen (z.B. blaues Tuch, großer Bogen blaues Papier, Kiste, Papierkorb, …). Die großen und für Sie kostbaren Fische filtern wir heraus und sammeln sie in unserem Netz. Sie können „Ihre Fische“ im Anschluss an das Seminar natürlich gerne mit nach Hause nehmen. Ich habe dafür folgende Karten vorbereitet: (…). Bitte notieren Sie auf die grünen Fische die „Kostbarkeiten“, die Sie gerne mit nach Hause nehmen möchten. Auf die roten Fische können Sie die Punkte notieren, die Sie hier lassen 149 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss möchten. Sie haben dafür 8 Minuten Zeit. Bitte behalten Sie Ihre beschriebenen Fische vorerst noch bei sich. (…). Der Kursleiter beteiligt sich an der Reflexion und benennt seine persönliche „Beute“. Er liest die Anmerkungen der grünen Karten stichpunktartig vor und legt sie in das Netz. Er benennt ggf. „rote Fische“ und wirft sie in das „Meer“ zurück. Anschließend bittet er die Teilnehmer, dies in ähnlicher Weise zu tun. Ich bin schon neugierig, was Sie an Kostbarkeiten gesammelt haben. Sie können, wenn Sie dies möchten, der Gruppe stichpunktartig beschreiben, was Sie aus dem Seminar mitnehmen und was Sie hierlassen möchten. Außerdem können Sie gerne etwas zu mir, zum Seminar oder zur Gruppe sagen. Ihre Meinungen sind für mich sehr wichtig, um Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und das Seminar stetig weiterentwickeln zu können. Alles ist willkommen! Abschluss Was nehme ich mit? Was lasse ich da? Was ich noch sagen möchte… Abbildung 63: Flipchart Poster „Fischernetz”5 Der Kursleiter würdigt die Beiträge der Teilnehmer und bedankt sich für die Rückmeldungen zum Seminar. Ergänzend dazu bitte ich Sie, mir in den nächsten fünf Minuten eine schriftliche Rückmeldung zu geben. Den Fragebogen kennen Sie schon vom letzten Mal. Das hilft mir sehr, das Seminar noch einmal ganz in Ruhe zu überdenken. Vielen Dank! 5 Piktogramme entnommen aus: http://www.warumblog.de/wp-content/uploads/2010/05/ fisch.png [Zugriff: 28.08.2012] 150 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss Anmerkung Sehr einfach und wirkungsvoll ist ein „Fischernetz“, das mit ein paar Plastikfischen oder Muscheln verziert wird. Das Netz kann z.B. in Baumärkten oder Bastelgeschäften für Dekorationszwecke erworben werden. Alternativ kann ein blaues Tuch, eine blaue Decke oder Ähnliches verwendet werden. Die Rückmeldungen der Teilnehmer dienen als Instrument der Qualitätssicherung, zur Selbstreflexion des Kursleiters und als Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Seminars. 151 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss 6.2. Verabschiedung der Teilnehmer Ziele Inhalt Methoden Materialien und Medien Die Teilnehmer sollen… spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde. wissen, ob der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht. Kontaktdaten erhalten. persönlich verabschiedet werden. Verabschiedung Abschließende Worte Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ 1Teilnahmebescheinigung/TN (s. Anhang 8) Sozialform Dauer Plenum - Kreis 5 Minuten Tabelle 57: Lehr- und Lernziele 6.2.: Verabschiedung der Teilnehmer Durchführung Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ (s. Abb. 64) auf, würdigt die aktive Mitarbeit der Teilnehmer und steht nach deren Verabschiedung für Fragen zur Verfügung. Wir sind nun am Ende des Seminars angekommen. Ich möchte mich bei Ihnen ganz herzlich für Ihre Mitarbeit bedanken. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit Ihnen zusammen zu arbeiten! Auf Wiedersehen! Kontakt: Gute Heimreise und vielen Dank für Ihre aktive Mitarbeit! Abbildung 64: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen” 152 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss Ich teile Ihnen jetzt noch die Teilnahmebescheinigungen aus: (…). Sie können mich bei Fragen gerne kontaktieren. Meine Daten finden Sie hier auf diesem Poster (s. Abb. 64). Ich wünsche Ihnen einen guten Nachhauseweg und viel Freude bei der Umsetzung der PEF! Anmerkung Der Abschiedsphase sollte in Abhängigkeit der erlebten emotionalen und affektiven Intensität ausreichend Zeit eingeräumt werden. Die Ablösung von Bindungen, die Bewertung entstandener Beziehungen, die Integration der Lernerfahrungen in das eigene Lebenskonzept und die Suche nach Orientierung braucht einen Raum der Wertschätzung, um ein behutsames Beenden von noch Bestehendem zu ermöglichen und als Beginn von etwas Neuem anerkennen zu können (Geißler, 1992). Grundsätzlich sollten die angestoßenen Prozesse eigenverantwortlich weiterentwickelt werden. Der Abschied kann durch ein Angebot des Kursleiters, im Anschluss und in Zukunft weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen, jedoch erleichtert werden. 153 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Adler S.L., Bryk, E., Cesta, T.G. & McEachen, I. (1995). Collaboration: the solution to multidisciplinary care planning. Orthopaedic Nursing, 14, 21-29. Arnold, R., Krämer-Stürzl, A. & Siebert, H. (2011). Dozentenleitfaden: Erwachsenenpädagogische Grundlagen für die berufliche Weiterbildung (2., überarbeitete Aufl.). Berlin: Cornelsen. Arora, N.K. (2003). Interacting with cancer patients: the significance of physicians' communication behavior. Social science & medicine (1982), 57 (5), 791-806. Badura, B. (2005). Versicherten- und Patientenorientierung – ein Gebot der Humanität und der sozialwirtschaftlichen Vernunft. Psychomed, 17, 4-6. Bieber, C., Loh, A., Ringel, N., Eich, W. & Härter, M. (2007). Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen: Manual zur Partizipativen Entscheidungsfindung (Shared Decision-Making). Freiburg: Universitätsklinikum. Bower, P., Campbell, S., Bojke, C. & Sibbald, B. (2003). Team structure, team climate and the quality of care in primary care: an observational study. Quality & Safety in Health Care, 12 (4), 273-279. Brandhofer-Bryan, K. (2008). Lernen mit allen Sinnen. Offenbach: GABAL. Bundesministerium der Justiz (2012). Verfügbar unter: http://www.bmj.de [Zugriff: 18.10.2012]. Bundesministerium der Justiz & Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.) (2012). Gesetzentwurf der Bundesregierung, Patientenrechte. Verfügbar unter: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/ Gesetze_und_Verordnungen/Laufende_Verfahren/P/Patientenrechte/ 120524_Gesetzentwurf_BR_Patientenrechtegesetz_Zuleitungsexemplar_170 7076.pdf [Zugriff: 19.09.2012]. Bundesministerium für Gesundheit & Bundesministerium der Justiz (Hrsg.) (2007). Patientenrechte in Deutschland. Leitfaden für Patientinnen/Patienten und Ärztinnen/Ärzte. Verfügbar unter: http://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/pati/ BMG-G-G407-Patientenrechte-Deutschland.pdf [Zugriff: 19.09.2012]. 154 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Charles, C., Gafni, A. & Whelan, T. (1997). Shared decision-making in the medical encounter: What does it mean? (or it takes at least two to tango). Social Science & Medicine, 44 (5), 681-692. Charles, C., Gafni, A. & Whelan, T. (1999). Decision-making in the physician-patient encounter: revisiting the shared treatment decision-making model. Social Science & Medicine, 49, 651-661. Coulter, A. (1999). Paternalism or partnership? British Medical Journal, 319, 719720. Coulter, A. & Magee, H. (2003). The European patient of the future. Maidenhead: Open Univ. Press. Davenport, D.L., Henderson, W.G., Mosca, C.L., Khuri, S.F. & Mentzer, R.M. (2007). Risk-adjusted morbidity in teaching hospitals correlates with reported levels of communication and collaboration on surgical teams but not with scale measures of teamwork climate, safety climate, or working conditions. Journal of the American College of Surgeons, 205 (6), 778-784. Davis A., Davis, S., Moss, N., McGrath, J., Hovard, L., Axon, J. & Wade, D. (1992). First steps towards an interdisciplinary approach to rehabilitation. Clinical Rehabilitation, 6, 237-244. Deutsche Gesellschaft für Kassenarztrecht (2010). Aufklärungspflicht. Verfügbar unter: http://www.dg-kassenarztrecht.de/RID/2011/RID11-01.pdf [Zugriff: 20.09.2012]. Deutsche Rentenversicherung Bund (2007). Klassifikation therapeutischer Leistungen. Verfügbar unter: http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/ nn_10492/SharedDocs/de/Inhalt/Zielgruppen/01__sozialmedizin__forschung/ 04__klassifikationen/dateianhaenge/ktl__2007__pdf,templateId=raw,property= publicationFile.pdf/ktl_2007_pdf [Zugriff: 26.08.2012]. Dierks, M. & Seidel, G. (2005). Gleichberechtigte Beziehungsgestaltung zwischen Ärzten und Patienten - wollen Patienten wirklich Partner sein? In M. Härter, A. Loh & C. Spies (Hrsg.), Gemeinsam entscheiden - erfolgreich behandeln. Neue Wege für Ärzte und Patienten im Gesundheitswesen (S. 35-44). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag. 155 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Di Blasi, Z., Harkness, E., Ernst, E., Georgiou, A. & Kleijnen, J. (2001). Influence of context effects on health outcomes: a systematic review. The Lancet, 357 (9258), 757-762. Döring, K.W. (2008). Lehren und Trainieren in der Weiterbildung. Weinheim: Beltz. Drucker, P.F. (1998). Die Praxis des Managements: Ein Leitfaden für die FührungsAufgaben in der modernen Wirtschaft (6. Aufl.; unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1969). München: ECON. Dummann, K., Jung, K., Lexa, S. & Niekrenz, Y. (2007). Einsteigerhandbuch Hochschullehre. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Edelmann, W. (2000). Lernpsychologie (6., vollständig überarbeitete Aufl.). Weinheim [u.a.]: Beltz. Faller, H. (2003). Shared Decision Making: Ein Ansatz zur Stärkung der Partizipation des Patienten in der Rehabilitation. Die Rehabilitation, 42, 129-135. Farin, E. (2010). Die Patient-Behandler-Kommunikation bei chronischen Krankheiten: Überblick über den Forschungsstand in ausgewählten Themenbereichen. Die Rehabilitation, 49 (5), 277-291. Fengler, J. (1998). Feedback geben: Strategien und Übungen. Weinheim [u.a.]: Beltz. Förderschwerpunkt „Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (2012). Verfügbar unter: http://www.patient-als-partner.de/ [Zugriff: 30.05.2012]. Förderschwerpunkt zur versorgungsnahen Forschung, Chronische Krankheiten und Patientenorientierung (2012). Verfügbar unter: http://www.forschung-patientenorientierung.de/ index.php/index.php?article_id=6&clang=0 [Zugriff: 10.01.2012]. Frosch, D.L. & Kaplan, R.M. (1999). Shared decision making in clinical medicine: past research and future directions. American Journal of Preventive Medicine, 17 (4), 285-294. Geissler, K.A. (1992). Schlusssituationen: Die Suche nach dem guten Ende. Weinheim [u.a.]: Beltz. 156 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Gemeinsamer Bundesausschuss (2012). Richtlinien. Verfügbar unter: http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/ [Zugriff: 17.08.2012]. Giersdorf, N., Loh, A., Bieber, C., Caspari, C., Deinzer, A., Doering, T., Eiche, W., Hamann, J., Heesen, C., Kasper, J., Leppert, K., Müller, K., Neumann, T., Neuner, B., Rohlfing, H., Scheibler, F., van Oorschot, B., Spies, C., Vodermaier, A., Weiss-Gerlach, E., Zysno, P. & Härter, M. (2004). Entwicklung eines Fragebogens zur Partizipativen Entscheidungsfindung. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 47, 969-76. Grumbach, K. & Bodenheimer, T. (2004). Can health care teams improve primary care practice? JAMA, 291 (10), 1246-1251. Grunder, H.U., Ruthemann, U., Scherer, S., Singer, P. & Vettiger, H. (2010). Unterricht: Verstehen-planen-gestalten-auswerten (2., überarbeitete Aufl.). Baltmannsweiler: Schneider. Härter, M. (Hrsg.). (2004). Partizipative Entscheidungsfindung (shared decision making). Jena: Elsevier. Heckner, K. & Keller, E. (2010). Teamtrainings erfolgreich leiten: Fahrplan für ein dreitägiges Seminar zur Teamentwicklung und Teamführung. Bonn: ManagerSeminare. Hibbert, E., Arnaud, S.S. & Dharampaul, S. (1994). Nurses´ satisfaction with the patient care team. Canadian Journal of Rehabilitation, 8, 87-95. Hüther, G. (2010). Wie Embodiment neurobiologisch erklärt werden kann. In M. Storch, B. Cantieni, G. Hüther & W. Tschacher (Hrsg.), Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen (2. erweiterte Aufl.). Bern: Huber. Jank, W. & Meyer, H. (2006). Didaktische Modelle (5. überarbeitete und aktualisierte Aufl.). Berlin: Cornelsen Scriptor. Jenkins, V., Fallowfield, L. & Saul, J. (2001). Information needs of patients with cancer: results from a large study in UK cancer centres. British Journal of Cancer, 84 (1), 48-51. 157 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Kim, S.S., Kaplowitz, S. & Johnston, M.V. (2004). The effects of physician empathy on patient satisfaction and compliance. Evaluation & the health professions, 27 (3), 237-251. Klieme, E., Lipowsky, F., Rakoczy, K. & Ratzka, N. (2006). Qualitätsdimensionen und Wirksamkeit von Mathematikunterricht. Theoretische Grundlagen und ausgewählte Ergebnisse des Projekts „Pythagoras“. In M. Prenzel & L. Allolio-Näcke (Hrsg.), Untersuchungen zur Bildungsqualität von Schule (S. 127-146). Abschlussbericht des DFG-Schwerpunktprogramms. Münster i.W.: Waxmann. Körner, M. & Bengel, J. (2004). Teamarbeit und Teamerfolg bei multi- und interdisziplinären Teams in der medizinischen Rehabilitation. Die Rehabilitation, 43, 338-357. Körner, M., Schüpbach, H. & Bengel, B. (2005). Berufsgruppenübergreifende Kooperation in der medizinischen Rehabilitation. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 13 (4), 158-166. Körner, M. (2006). Teamanalyse und Teamentwicklung in der medizinischen Rehabilitation. Regensburg: Roderer. Körner, M. (2009). Ein Modell der partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation. Die Rehabilitation, 48 (3), 160-165. Körner, M. (2010). Patientenorientierte interne Kommunikation im Krankenhaus. In H.-W. Hoefert & M. Härter (Hrsg.), Patientenorientierung im Krankenhaus (S. 33-50). Berlin: Hogrefe. Körner, M., Ehrhardt, H. & Steger, A.-K. (2011a). Entwicklung eines interprofessionellen Trainings zur Implementierung der partizipativen Entscheidungsfindung in Rehabilitationskliniken. Die Rehabilitation, 50: 331-339. Körner, M., Ehrhardt, H. & Steger, A.-K. (2011b). Interne und externe Patientenorientierung in der medizinischen Rehabilitation. Public Health Forum, 19 (70), 2123. Körner, M. (2012). Entwicklung und Evaluation eines Trainingsprogramms zur Partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation (PEFiT). Freiburg: Abschlussbericht. Verfügbar unter: http://www.forschung-patientenorientierung.de/ index.php/projekte/erste-foerderphase/modul-zwei-phase-1/ pefit-koerner.html [Zugriff: 14.06.2012]. 158 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Körner, M., Ehrhardt, H., Steger, A.-K. & Bengel, J. (2012). Interprofessional SDM Train-the-trainer program “Fit for SDM”: Provider satisfaction and impact on participation. Patient Education and Counseling, 89, 122-128. Körner, M., Ehrhardt, H. & Steger, A.-K. (2013). Designing an interprofessional training program for shared decision-making. Journal of Interprofessional care, 27: 146-154. Körner, M. & Wirtz, M. (2013). Development and psychometric properties of a scale for measuring internal participation from a patient and health care professional perspective. BMC Health Services Research, 13, 374. Körner, M., Wirtz, M., Michalis, M, Ehrhardt, H., Steger, A.-K., Zerpies, E. & Bengel, J. (2014). A multi-centre cluster-randomized controlled study to evaluate a trainthe-trainer programme for implementing internal and external participation in medical rehabilitation. Clinical Rehabilitation, 28, 20-35. Kriston, L., Scholl, I., Hölzel, L., Simon, D., Loh, A. & Härter, M. (2010). The 9-item Shared Decision Making Questionnaire (SDM-Q-9). Development and psychometric properties in a primary care sample. Patient Education and Counseling, 80 (1), 94–99. Langmaack, B. & Braune-Krickau, M. (2010). Wie die Gruppe laufen lernt: Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen; ein praktisches Lehrbuch (8. Aufl.). Weinheim [u.a.]: Beltz. Lauper, E. (2008). Ganzheitliche Erwachsenenbildung: Manual für die Unterrichtsplanung (2. Aufl.). Wallisellen: Neues Lernen. Légaré, F., Politi, M.C., Drolet, R., Desroches, S., Stacey, D. & Bekker, H. (2012). Training health professionals in shared decision-making: An international environmental scan. Patient Education and Counseling, 88 (2), 159-169. Lemieux-Charles, L. & McGuire, W.L. (2006). What do we know about health care team effectiveness? A review of the literature. Medical care research and review, 63 (3), 263-300. Loh, A., Simon, D., Kriston, L. & Härter, M. (2007a). Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen: Effekte der Partizipativen Entscheidungsfindung aus systematischen Reviews. Deutsches Ärzteblatt, 104 (21), A-14831488. 159 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Loh, A., Simon, D., Wills, C.E., Kriston, L., Niebling, W. & Härter, M. (2007b). The effects of a shared decision-making intervention in primary care of depression: A cluster-randomized controlled trial. Patient Education and Counseling, 67 (3), 324-332. Loriot. (1992). Menschen, Tiere, Katastrophen. Stuttgart: Reclam. Maguire, P. & Pitceathly, C. (2002). Key communication skills and how to acquire them. British Medical Journal, 325 (7366), 697-700. Maurer, H. & Gurzeler, B. (2007). Handbuch Kompetenzen für Lehrpersonen. Basic skills; permanente und gezielte Kompetenzbildung (1. Aufl.). Bern: Hep. Meier-Gantenbein, K.F. & Späth, T. (2006). Handbuch Bildung, Training und Beratung: Zehn Konzepte der professionellen Erwachsenenbildung. Weinheim [u.a.]: Beltz. Meyer, H. (2009). Was ist guter Unterricht? (6. Aufl.). Berlin: Cornelsen. Neuderth, S., Steinbüchel, T., Schowalter, M., Richart, M., Störk, S., Angermann, C.E. & Faller, H. (2006). Schulungsbedürfnis bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Zeitschrift für medizinische Psychologie, 15 (2), 77-85. Neumann, M., Wirtz, M., Bollschweiler, E., Warm, M., Wolf, J. & Pfaff, H. (2008). Psychometrische Evaluation der deutschen Version des Messinstruments "Consultation and Relational Empathy" (CARE) am Beispiel von Krebspatienten. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 58 (1), 5-15. Patientenbeauftragter der Bundesregierung (2012). Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten. Verfügbar unter: http://www.patientenbeauftragter.de/ front_content.php?idcat=2&lang=1 [Zugriff: 19.09.2012]. quint-essenz. Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention (2012). Verfügbar unter: http://www.quint-essenz.ch/de/topics/1212 [Zugriff: 28.09.2012]. Quaschning, K., Körner, M. & Wirtz, M. (2013). Analyzing the effects of shared decision-making, empathy and team interaction on patient satisfaction and treatment acceptance in medical rehabilitation using a structural equation modeling approach. Patient Education and Counseling, 91 (2), 167-175. 160 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Robert-Koch-Institut (2012). Verfügbar unter: http://www.rki.de/nn_227180/DE/Content/GBE/ gbenode.html [Zugriff: 17.06.2010]. Roter, D.L., Stewart, M., Putnam, S.M., Lipkin, M., Stiles, W. & Inui, T.S. (1997). Communication patterns of primary care physicians. JAMA, 277 (4), 350–356. Say, R., Murtagh, M. & Thomson, R. (2006). Patients’ preference for involvement in medical decision making: A narrative review. Patient Education and Counseling, 60 (2), 102-114. Scheibler, F., Janßen, C. & Pfaff, H. (2003). Shared decision making: ein Überblicksartikel über die internationale Forschungsliteratur. Sozial- und Präventivmedizin, 48 (1), 11-23. Schmidt, T. (2009a). Kommunikationstrainings erfolgreich leiten: Der Seminarfahrplan (5. Aufl.). Bonn: ManagerSeminare. Schmidt, T. (2009b). Konfliktmanagement-Trainings erfolgreich leiten: Der Seminarfahrplan. Bonn: ManagerSeminare. Schmitt, M.H. (2001). Collaboration improves the quality of care: methodological challenges and evidence from US health care research. Journal of interprofessional care, 15 (1), 47-66. Scholl, I., Kriston, L. & Härter, M. (2011). PEF-FB-9 - Fragebogen zur Partizipativen Entscheidungsfindung (revidierte 9-Item-Fassung). Klinische Diagnostik und Evaluation, 4 (1), 46-49. Schulz von Thun, F. (2011). Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. Differentielle Psychologie der Kommunikation. Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch. Schwarz, B., Streibelt, M. & Herbold, D. (2012). Die Bedeutung des interdisziplinären Reha-Teams in der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation. DRVSchriften (98), 179-181. Simon, D., Schorr, G., Wirtz, M., Vodermaier, A., Caspari, C., Neuner, B., Spies, C., Krones, T., Keller, H., Edwards, A., Loh, A. & Härter, M. (2006). Development and first validation of the Shared Decision-Making Questionnaire (SDM-Q). Patient Education and Counseling, 63 (3), 319-327. 161 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Simon, D., Loh, A. & Härter, M. (2007). Measuring (shared) decision-making – a review of psychometric instruments. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 101 (4), 259-267. Simon, D., Loh, A. & Härter, M. (2008). Die Entwicklung und Evaluation von Interventionen zur Förderung Partizipativer Entscheidungsfindung-Rahmenkonzept und Messinstrumente. Zeitschrift für Psychologie, 17 (4), 149-159. Sozialgesetzbuch (SGB) – Fünftes Buch (V), § 65a (2004). Verfügbar unter: http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/65b.html [Zugriff: 20.09.2012]. Sozialgesetzbuch (SGB) – Fünftes Buch (V), § 135ff (2004). Verfügbar unter: http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/135a.html [Zugriff: 20.09.2012]. Sozialgesetzbuch (SGB) - Fünftes Buch (V), § 140f (2004). Verfügbar unter: http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/140f.html [Zugriff: 20.09.2012]. Sozialgesetzbuch (SGB) - Neuntes Buch (IX) (2001). Verfügbar unter: http://www.gesetze-im-internet.de/ bundesrecht/sgb_9/gesamt.pdf [Zugriff: 14.09.2012]. Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (2008). Gemeinsame Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V. Verfügbar unter: http://www.google.de/search?q=Gemeinsame+Empfehlungen+der+Spitzenver b%C3%A4nde+der+Krankenkassen+zur+F%C3%B6rderung+und+Durchf%C 3%BChrung+von+Patientenschulungen+auf+der+Grundlage+von+%C2%A7+ 43+Nr.+2+SGB+V&rls=com.microsoft:de:IE-Address&ie=UTF-8&oe=UTF8&sourceid=ie7&rlz=1I7ADRA_deDE379&redir_esc=&ei=cQJbULXSB6iL4gS B94G4Aw [Zugriff: 20.09.2012]. Stewart, M.A. (1995). Effective physician-patient communication and health outcomes: a review. Canadian Medical Association Journal, 152 (9), 14231433. Stewart, M., Brown, J.B., Donner, A., McWhinney, I.R., Oates, J., Weston, W.W. & Jordan, J. (2000). The impact of patient-centered care on outcomes. The Journal of family practice, 49 (9), 796-804. 162 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Spörhase, U. & Ruppert, W. (Hrsg.). (2010). Biologie-Methodik: Handbuch für die Sekundarstufe I und II (1. Aufl.). Berlin: Cornelsen. Ströbl, V., Küffner, A., Reusch, A., Vogel, H. & Faller, H. (2007). Hinweise zur Erstellung eines Schulungsmanuals. Verfügbar unter: http://zentrum-patientenschulung.de/artikel/ Leitfaden_Manualerstellung_Zentrum-Patientenschulung.pdf [Zugriff: 21.06.2010]. Ströbl, V., Küffner, R., Müller, J., Reusch, A., Vogel, H. & Faller, H. (2009). Patientenschulung: Qualitätskriterien der Schulungsumsetzung. Die Rehabilitation, 48, 166-173. Strull, W.M., Lo, B. & Charles, G. (1984). Do Patients Want to Participate in Medical Decision Making? JAMA, 252 (21), 2990-2994. Suchman, A.L., Roter, D., Green, M. & Lipkin, M. (1993). Physician satisfaction with primary care office visits. Collaborative Study Group of the American Academy on Physician and Patient. Medical care, 31 (12), 1083-1092. Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) (1996). Rahmenkonzept zur medizinischen Rehabilitation in der gesetzlichen Rentenversicherung: Empfehlungen des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger. Deutsche Rentenversicherung,10-11, 633-665. Vogel, H. (1998). Berufsgruppen in der medizinischen Rehabilitation. In H. Delbrück & E. Haupt (Hrsg.), Rehabilitationsmedizin (S. 117-131). München: Urban & Schwarzenberg. Wagner, E.H. (2000). The role of patient care teams in chronic disease management. British Medical Journal, 320 (7234), 569-572. Watzlawick, P., Bavelas, J.B. & Jackson, D.D. (2011). Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien (12. Aufl.). Bern: Huber. Weber, R. (1995). Interdisziplinäre Teamarbeit in der kardiologischen Rehabilitation. Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, 2, 197-215. Wegge, J. (2004). Führung von Arbeitsgruppen. Göttingen: Hogrefe. Weidemann, B. (1995). Erfolgreiche Kurse und Seminare. Weinheim [u.a.]: Beltz. 163 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur Weidner, M. (2006). Kooperatives Lernen im Unterricht. Das Arbeitsbuch (3. Aufl.). Seelze: Kallmeyer in Verb. mit Klett. Winter, C. (1997). Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation: Konsensfähige Leitlinien für die Praxis. Neuwied: Luchterhand. Wright, M.T. (Hrsg.) (2010). Partizipative Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention (1. Aufl.). Bern: Huber. Zachariae, R., Pedersen, C.G., Jensen, A.B., Ehrnrooth, E., Rossen, P.B. & Maase, H. von der (2003). Association of perceived physician communication style with patient satisfaction, distress, cancer-related self-efficacy, and perceived control over the disease. British Journal of Cancer, 88 (5), 658-665. 164 Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur Weiterführende Links zu „qualitätsgeprüften Patienteninformationen“ finden Sie unter: http://www.gesundheitsuni-jena.de/Gesundheitslinks.htm [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Übersicht zu qualitätsgesicherten Gesundheitsinformationen im Internet. http://www.gesundheitsuni.uniklinikum-jena.de/Gesundheitslinks.htm [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Ausführliche Linksammlung, Merklisten, Checklisten sowie Kriterien zu Qualitätsanforderungen und Qualitätssiegel für Informationen im Internet. http://www.ahrq.gov/data/infoqual.htm [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Gesundheitsinformation im Internet der „Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ)“. http://www.nakos.de/site/fragen-und-fakten/internet/qualitaetsmerkmale/ [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Die „Nationale Informations- und Kontaktstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)“ gibt Tipps zur Beurteilung von Qualität und Seriosität von Patienteninformation im Internet. www.gesundheitsinformation.de [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Das unabhängige „Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ (IQWIG; www.iqwig.de) bewertet im Auftrag des „Gemeinsamen Bundesausschusses“ und des „Bundesministerium für Gesundheit“ den Nutzen medizinscher Maßnahmen und die Qualität von Patienteninformationen. www.patienten-information.de [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Das „Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin“ ist eine gemeinsame Einrichtung der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und stellt über das Internet umfangreiche qualitätsgeprüfte Gesundheitsinformation zur Verfügung. 165 Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur http://www.discern.de/ [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Patienteninformation kann mittels eines online zur Verfügung stehenden Fragebogens bewertet werden. Das original englischsprachige Instrument (www.discern.org.uk) wurde durch das „Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung“ der Medizinischen Hochschule Hannover und der „Ärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung“ in das Deutsche übersetzt. Weiterführende Informationen zum Thema „Entscheidungshilfen“ finden Sie unter: www.ohri.ca/ecisionaid/ [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Die derzeit größte Bibliothek wissenschaftlich entwickelter und evaluierter Decision Aids ist im Ottawa Health Research Institute in Kanada verfügbar. Auf der Internetseite des Institutes können eine allgemeine sowie indikationsspezifische Hilfestellung (Ottawa Personal Decision Guide) sowie Decision Aids zu unterschiedlichen Indikationen eingesehen und heruntergeladen werden. www.fimdm.org. [letzter Zugriff: 06.05.2012]. Zur Verbesserung von Shared decision making in der Praxis wurden durch die Institution „Informed Medical Decision Foundation (IMDFoundation)“ englischsprachige Entscheidungshilfen für Patienten zu unterschiedlichen Indikationsgebieten konzipiert. 166 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Das „Modell der internen und externen Partizipation“ .......................... 14 Abbildung 2: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................... 29 Abbildung 3: Flipchart Poster „Kennenlernen“ .......................................................... 31 Abbildung 4: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart-Papiere)... 33 Abbildung 5: Folie „Warum PEF?“ ............................................................................ 38 Abbildung 6: Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“ ........................................... 41 Abbildung 7: Folie „Bedeutung der Information in den Modellen der Entscheidungsfindung“..................................................................................................................... 42 Abbildung 8: Folie „Was ist PEF?“ ............................................................................ 44 Abbildung 9: Folie „Merkmale der PEF“ .................................................................... 45 Abbildung 10: Folie „Effektivität der PEF“ ................................................................. 48 Abbildung 11: Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher Patienten“ ................................................................................................................. 50 Abbildung 12: Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“ .............. 50 Abbildung 13: Pinnwand mit der Übung „Britisches Parlament“ ............................... 54 Abbildung 14: Poster „PEF - Schritt für SchrittPEF - Schritt für Schritt“ .................... 56 Abbildung 15: Folie „Beispielformulierung - Schritt 1” ............................................... 57 Abbildung 16: Folie „Beispielformulierung - Schritt 2“ ............................................... 57 Abbildung 17: Folie „Beispielformulierung - Schritt 3” ............................................... 58 Abbildung 18: Folie „Beispielformulierung - Schritt 4“ ............................................... 58 Abbildung 19: Folie „Beispielformulierung - Schritt 5” ............................................... 59 Abbildung 20: Folie „Beispielformulierung - Schritt 6” ............................................... 59 Abbildung 21: Folie „Beispielformulierung - Schritt 7“ ............................................... 60 Abbildung 22: Folie „Beispielformulierung - Schritt 8“ ............................................... 60 Abbildung 23: Folie „Beispielformulierung - Schritt 9“ ............................................... 61 Abbildung 24: Poster „PEF - Schritt für Schritt“ ........................................................ 62 Abbildung 25: Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ .................................................................................................................... 66 Abbildung 26: Flipchart Poster „Feedback“............................................................... 70 Abbildung 27: Flipchart Poster „Smarte Ziele“ .......................................................... 75 167 Abbildungsverzeichnis Abbildung 28: Folie „Smarte Ziele - Fragen“ ............................................................. 75 Abbildung 29: Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ .................................. 77 Abbildung 30: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ .................................. 83 Abbildung 31: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ ................................................... 85 Abbildung 32: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................. 91 Abbildung 33: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................. 94 Abbildung 34: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ .................................. 96 Abbildung 35: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ ....................... 99 Abbildung 36: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ (Beispiel) ..... 100 Abbildung 37: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Schwierigkeitsgrad“ (Beispiel)....... 101 Abbildung 38: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - vor der Übung“ .... 103 Abbildung 39: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - nach der Übung“ . 104 Abbildung 40: Folie „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“ ................ 108 Abbildung 41: Folie „Modell der internen und externen Partizipation“ .................... 111 Abbildung 42: Folie „Gegenüberstellung der PEF-Modelle“.................................... 112 Abbildung 43: Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams” ................. 116 Abbildung 44: Folie „Teammodelle“ ........................................................................ 118 Abbildung 45: Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“ ................. 119 Abbildung 46: Folie „Führungsstile“ ........................................................................ 122 Abbildung 47: Folie „Der autoritäre Führungsstil“ ................................................... 122 Abbildung 48: Folie „Der laissez-faire Führungsstil“ ............................................... 123 Abbildung 49: Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“ ........................... 123 Abbildung 50: Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“ ..................................... 124 Abbildung 51: Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ ......... 126 Abbildung 52: Folie „Kommunikation“ ..................................................................... 129 Abbildung 53: Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“ ..................... 129 Abbildung 54: Folie „4 Seiten einer Nachricht“ ....................................................... 130 Abbildung 55: Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“ ............. 130 Abbildung 56: Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“ ...................................................... 131 Abbildung 57: Folie „Was meint Hermann?“ ........................................................... 131 Abbildung 58: Folie „Was hört Berta?“ .................................................................... 132 Abbildung 59: Folie „Ziele interner Partizipation“ .................................................... 137 Abbildung 60: Folie „Instrumente partizipativer Führung“ ....................................... 140 168 169 Abbildung 61: Flipchart Poster “Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Team-Besprechung“ ............................................................................................... 144 Abbildung 62: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ ................................ 149 Abbildung 63: Flipchart Poster “Fischernetz” .......................................................... 150 Abbildung 64: Flipchart Poster “Auf Wiedersehen” ................................................. 152 Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Hinweise zur Anwendung und Durchführung des Manuals ...................... 18 Tabelle 2: Verwendete Symbole und Zeichen .......................................................... 19 Tabelle 3: Modul 1 - Phasierung ............................................................................... 24 Tabelle 4: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 1 ................................... 27 Tabelle 5: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung ....................................................... 28 Tabelle 6: Lehr- und Lernziele 1.2.: Kennenlernen ................................................... 30 Tabelle 7: Lehr- und Lernziele 1.3.: Überblick über das Seminar ............................. 32 Tabelle 8: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 1 ................................... 36 Tabelle 9: Lehr- und Lernziele 2.1.: Hintergrund ...................................................... 37 Tabelle 10: Lehr- und Lernziele 2.2.: Modelle der Entscheidungsfindung ................ 40 Tabelle 11: Lehr- und Lernziele 2.3.: PEF - Definition .............................................. 44 Tabelle 12: Lehr- und Lernziele 2.4.: PEF - Effektivität ............................................ 47 Tabelle 13: Lehr- und Lernziele 2.5.: PEF - Wann und für Wen ............................... 49 Tabelle 14: Lehr- und Lernziele 2.6.: PEF - Übung .................................................. 52 Tabelle 15: Lehr- und Lernziele 2.7.: PEF - Schritt für Schritt................................... 55 Tabelle 16: Lehr- und Lernziele 2.8.: Zusammenfassung ......................................... 62 Tabelle 17: Funktionen der neun Handlungsschritte der PEF .................................. 63 Tabelle 18: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 – Modul 1 ................................ 64 Tabelle 19: Lehr- und Lernziele 3.1.: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ ............................................................................................ 65 Tabelle 20: Lehr- und Lernziele 3.2.: Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel ............... 67 Tabelle 21: Lehr- und Lernziele 3.3.: Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel ............... 69 Tabelle 22: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 1 ................................. 73 Tabelle 23: Lehr- und Lernziele 4.1.: Was sind gute Ziele? ...................................... 74 Tabelle 24: Lehr- und Lernziele 4.2.: Zielformulierung – Übung ............................... 76 Tabelle 25: Lehr- und Lernziele 4.3.: Ziele für zu Hause – Transfer ......................... 78 Tabelle 26: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 1 ................................. 80 Tabelle 27: Lehr- und Lernziele 5.1.: Evaluation ...................................................... 81 Tabelle 28: Lehr- und Lernziele 5.2.: Ausblick .......................................................... 82 Tabelle 29: Lehr- und Lernziele 5.3.: Verabschiedung der Teilnehmer .................... 84 170 Tabellenverzeichnis Tabelle 30: Modul 2 - Phasierung ............................................................................. 90 Tabelle 31: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 2 ................................. 92 Tabelle 32: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung ..................................................... 93 Tabelle 33: Lehr- und Lernziele 1.2.: Überblick über das Seminar ........................... 95 Tabelle 34: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 2 ................................. 98 Tabelle 35: Lehr- und Lernziele 2.1.: Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele ................................................................................................................................. 99 Tabelle 36: Lehr- und Lernziele 2.2.: Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion ..... 102 Tabelle 37: Lehr- und Lernziele 2.3.: Wiederholung zentraler Inhalte .................... 105 Tabelle 38: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 - Modul 2 ............................... 107 Tabelle 39: Lehr- und Lernziele 3.1.: Begriffsklärung ............................................. 108 Tabelle 40: Grundmerkmale eines Teams .............................................................. 109 Tabelle 41: Lehr- und Lernziele 3.2.: Das „Modell der internen und externen Partizipation“........................................................................................................... 110 Tabelle 42: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 – Modul 2 .............................. 114 Tabelle 43: Lehr- und Lernziele 4.1.: Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ Übung ..................................................................................................................... 115 Tabelle 44: Lehr- und Lernziele 4.2.: Teammodelle ............................................... 117 Tabelle 45: Lehr- und Lernziele 4.3.: Führungsstile ................................................ 121 Tabelle 46: Lehr- und Lernziele 4.4.: Eignung partizipativer Führung .................... 125 Tabelle 47: Eignung partizipativer Führung - Ergebnisse der PEFiT-Studie ........... 127 Tabelle 48: Lehr- und Lernziele 4.5.: Ebenen der Kommunikation ......................... 128 Tabelle 49: Lehr- und Lernziele 4.6.: Ebenen der Kommunikation - Übung ........... 134 Tabelle 50: Lehr- und Lernziele 4.7.: Zusammenfassung ....................................... 137 Tabelle 51: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 2 ............................... 139 Tabelle 52: Lehr- und Lernziele 5.1.: Instrumente partizipativer Führung ............... 140 Tabelle 53: Lehr- und Lernziele 5.2.: Vorbereitung des Alltagstransfers ................ 143 Tabelle 54: Lehr- und Lernziele 5.3.: Meine Ziele ................................................... 146 Tabelle 55: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 6 - Modul 2 ............................... 147 Tabelle 56: Lehr- und Lernziele 6.1.: Reflexion und Evaluation.............................. 148 Tabelle 57: Lehr- und Lernziele 6.2.: Verabschiedung der Teilnehmer .................. 152 171 Anhang Anhang 1. Teilnehmerliste „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 2. Handout für Modul 1 3. Arbeitsblätter für Modul 1 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“ 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“ 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“ 4. Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation 5. Handout für Modul 2 6. Arbeitsblätter für Modul 2 6.1. Arbeitsblatt „Das Frühstücksei“ – Der Text zum Sketch 6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“ 6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“ 7. Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation 8. Teilnahmebescheinigung „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 172 Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ Seminarleiter/in: Termine: Modul 1: Modul 2: am von bis Uhr am von bis Uhr Seminarraum: Kontaktperson: Nr. Name Unterschrift Funktion Modul 1 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Modul 2 173 Anhang 2: Handout für Modul 1 Anhang 2: Handout für Modul 1 174 Anhang 2: Handout für Modul 1 175 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 1 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 2 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 3 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 4 __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 176 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 5 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 6 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 7 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 8 __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 177 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 9 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 10 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 11 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 12 __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 178 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 13 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 14 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 15 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 16 __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 179 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 17 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 18 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 19 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 20 __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 180 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 21 __________________________________ __________________________________ _________________________________ __ __________________________________ __________________________________ Folie 22 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 23 __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 181 __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ Folie 24 Hier ist Platz für Ihre Notizen… __________________________________ Anhang 2: Handout für Modul 1 182 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“ 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“ 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“ 183 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ PEF - Schritt für Schritt Fallbeispiel „Diabetes mellitus“ (modifiziert nach Bieber et al., 2007, S. 61) Männlicher Patient, 50 Jahre alt, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, arbeitet als selbstständiger Bäckermeister im eigenen Betrieb mit 5 Angestellten. Der Patient ist leicht übergewichtig und isst gerne sein eigenes Gebäck. Er ist vom Typ her gemütlich, fröhlich und sehr umgänglich. Er hat Angst vor Spritzen und invasiven medizinischen Maßnahmen. Seit einem Monat fühlt er sich zunehmend abgeschlagen und müde. Er bemerkte, dass sich an seinem Rücken und Oberarmen vermehrt Hautentzündungen bildeten. Aus diesem Grund kam er vor 2 Wochen zu Ihnen in die Praxis. Eine Laboruntersuchung zeigte einen erhöhten Nüchternblutzucker. Der daraufhin durchgeführte orale Glukosetoleranztest war ebenso wie der HBA1c - Wert auffällig, so dass die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 gestellt werden konnte. Bereits seine beiden Elternteile waren mit Anfang 70 an Spätkomplikationen des Diabetes mellitus verstorben (Mutter: Nierenversagen; Vater: Herzinfarkt). Der Arzt erörtert in der nachfolgenden Konsultation die medizinische Situation und erfragt die Motivation des Patienten. Es soll eine Entscheidung zur Behandlung getroffen werden. Schritt 1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht 2 Gleichberechtigung der Partner formulieren 3 Über Wahlmöglichkeiten informieren 4 6 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen Partizipationspräferenzen ermitteln 7 Aushandeln 8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen 5 9 Beispielformulierung 184 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“ PEF - Schritt für Schritt Fallbeispiel „Hypertonie“ (modifiziert nach Bieber et al., 2007, S. 65) Patientin, Mitte 40, verheiratet, zwei Kinder, arbeitet als Lehrerin für Deutsch und Biologie an einer Realschule. Ihre Kinder sind beide im Teenageralter und nicht ganz einfach. Ihr Ehemann ist Geschäftsführer einer Bank und wenig zu Hause. Die Patientin ist leicht nervös, angespannt und hat mit der Mehrfachbelastung als Mutter, Hausfrau und Lehrerin zu tun. Ihre Mutter hatte im Alter von 53 Jahren bei hohem Blutdruck einen Schlaganfall erlitten und war danach lange Jahre ein Pflegefall. Bei einem Check up war vor einem Monat ein Blutdruck von 150/90 aufgefallen. Die Patientin hat ein Blutdruckmessgerät gekauft und seitdem regelmäßig gemessen. Die Werte waren durchgehend zu hoch. Beim letzten Arztbesuch vor zwei Wochen war vereinbart worden, dass sie zunächst Allgemeinmaßnahmen wie mehr Bewegung, Entspannungsverfahren und eine salzarme Ernährungsweise durchführt. Der Arzt hat sich nun für die nächste Konsultation vorgenommen, die Erfahrungen der Patientin mit den Allgemeinmaßnahmen zu besprechen und deren Erfolg zu bewerten. Wie sich zeigen wird, haben sich diese bisher nicht positiv auf den Blutdruck ausgewirkt. Eine Entscheidung zur weiteren Behandlung soll getroffen werden. Schritt 1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht 2 Gleichberechtigung der Partner formulieren 3 Über Wahlmöglichkeiten informieren 4 6 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen Partizipationspräferenzen ermitteln 7 Aushandeln 8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen 5 9 Beispielformulierung 185 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ PEF - Schritt für Schritt Fallbeispiel „Depression“ (entnommen aus: Bieber et al., 2007, S. 57) Ein 53-jähriger Patient kommt in die hausärztliche Sprechstunde und berichtet über wiederholt auftretende Schlafstörungen. Der Patient ist Verwaltungsangestellter in der Zentralstelle eines Speditionsunternehmens. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die allerdings schon nicht mehr im gemeinsamen Haushalt wohnen. Im Verlauf des vorangegangenen Gesprächs wird deutlich, dass er sich kaum noch über Ereignisse des alltäglichen Lebens freuen könne, und sein Interesse an Dingen, die ihm früher Freude gemacht haben, nachgelassen habe. Seine Ehefrau habe ihn auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass er häufig schlechter Stimmung sei. In der darauf folgenden Exploration werden deutliche Beeinträchtigungen der Konzentration und ein erkennbares Nachlassen des Appetits berichtet. Der Patient gibt über diese Einzelheiten in leiser und weinerlich klingender Stimme Auskunft. Auf die Frage, seit wann er diese Beschwerden in dieser Form bemerke, gibt der Patient den Zeitraum von etwa 3-4 Wochen an. Bei einer körperlichen Untersuchung und der Labordiagnostik ergeben sich keine Hinweise auf internistische Erkrankungen. Die Erfassung der Suizidalität lässt nicht auf ein erhöhtes Risiko eines Suizidversuches schließen. Der Arzt hat eine mittelschwere Depression festgestellt, dies aber dem Patienten noch nicht mitgeteilt. Der Arzt hat den Patienten nun 3 Tage nach der letzten Konsultation einbestellt, um über die Diagnose zu sprechen und eine Behandlungsentscheidung zu treffen. Schritt 1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht 2 Gleichberechtigung der Partner formulieren 3 Über Wahlmöglichkeiten informieren 4 6 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen Partizipationspräferenzen ermitteln 7 Aushandeln 8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen 5 9 Beispielformulierung 186 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel – Aufgabenstellung“ 1. Dies ist ein Gespräch, in dem eine Entscheidung getroffen werden muss. Simulieren Sie bitte ein übliches Behandler-Patient-Gespräch und setzen Sie dabei die neun Handlungsschritte der PEF um. Das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ bzw. dessen „Kitteltaschenversion“ unterstützen Sie dabei, an alle Schritte zu denken. 2. Bitte klären Sie zuerst, wer welche Rolle übernimmt: Teilnehmer 1: „Patient“ Teilnehmer 2: „Behandler“ Teilnehmer 3: „Beobachter“ 3. Einigen Sie sich auf eine Behandlungssituation aus Ihrem Alltag. 4. Begrenzen Sie das Behandler-Patient-Gespräch auf ca. 8 Minuten. Der „Beobachter“ achtet auf das Einhalten der Zeit. 5. Im Anschluss an das Gespräch gibt der „Beobachter“ dem „Behandler“ eine konstruktive Rückmeldung anhand folgender Fragen: Welche Handlungsschritte waren bereits gut erkennbar? Was ist gut gelungen? Was könnte noch verbessert werden? Bitte beachten Sie dabei die besprochenen Feedbackregeln! 6. Wechseln Sie bitte anschließend die Rollen und spielen die zweite und dritte Situation nach dem gleichen Vorgehen durch. Sie können dazu ein neues Beispiel nehmen oder mit dem vorherigen weiter experimentieren. Bitte rufen Sie mich, wenn Sie Unterstützung brauchen! Viel Spaß! 187 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ 1. Bitte geben Sie dem „Behandler“ ein konstruktives Feedback zu folgenden Fragen: Welche Handlungsschritte waren bereits gut erkennbar? Was ist gut gelungen? Was könnte noch verbessert werden? 2. Bitte achten Sie auf das Einhalten der Zeit. Für ein Behandler-Patient-Gespräch stehen Ihnen jeweils ca. 8 Minuten zur Verfügung. Bitte weisen Sie den „Behandler“ ca. 2 Minuten vor Ende des Gesprächs darauf hin. Schritt 1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht 2 Gleichberechtigung der Partner formulieren 3 Über Wahlmöglichkeiten informieren 4 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben 5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen 6 Partizipationspräferenzen ermitteln 7 Aushandeln 8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen 9 Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen Gesprächsnotizen 188 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“ Bitte formulieren Sie Ihre zentralen Ziele, die Sie bis zum nächsten Termin umsetzen möchten, in die unten stehende Tabelle. Bitte überlegen Sie, wer oder was Sie bei der Umsetzung unterstützen kann. Ziel 1 Ziel 2 S pezifisch M essbar A nspruchsvoll R ealistisch T erminiert Wer oder was kann Sie bei der Zielerreichung unterstützen? Ziel 3 189 Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 Externe Partizipation Sehr geehrte Teilnehmerin, sehr geehrter Teilnehmer, Datum: ich möchte Sie um eine Rückmeldung zum Seminar „Fit für PEF“ (Modul 1) bitten. Auf den folgenden Seiten bitte ich Sie deshalb, um persönliche Angaben (z.B. Geschlecht, Alter) eine Bewertung des Seminars eine Selbsteinschätzung nach dem Seminar Das Ausfüllen des Evaluationsfragebogens wird etwa fünf Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Sie können sich ohne Einschränkung darauf verlassen, dass Ihre Angaben absolut vertraulich behandelt werden. In den meisten Fällen werden Sie darum gebeten, Ihre Antwort durch Ankreuzen verschiedener Antwortmöglichkeiten anzugeben. Bitte machen Sie pro Frage immer nur ein Kreuz. Manchmal können Sie auch einen kurzen Text schreiben. Ich bitte Sie, alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Falls Sie Schwierigkeiten oder Fragen beim Ausfüllen der Bögen haben, wenden Sie sich bitte direkt an mich. Herzlichen Dank! 190 Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation Persönliche Angaben 1. Welches Geschlecht haben Sie? weiblich männlich 2. Wie alt sind sie? 17-25 Jahre 46-55 Jahre 26-35 Jahre 56-65 Jahre 36-45 Jahre 66 Jahre oder älter 3. Welcher Berufsgruppe gehören Sie an? Ärzte Gesundheits- und Krankenpfleger Psychosoziale Therapeuten (Ergo-, Kunst-, Psychotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter, etc.) Physikalische Therapie (Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, etc.) Andere (z.B. Logopäden, Seelsorger, etc.) 191 Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation Bewertung des Seminars Trifft voll zu = 1 Trifft zu = 2 Trifft eher zu = 3 Trifft weniger zu = 4 Trifft nicht zu = 5 Trifft überhaupt nicht zu = 6 Ihre Bewertung Bewertung des Inhalts Die Inhalte des Seminars trugen zu meinem eigenen Erkenntnis- und Wissensgewinn bei. Die Inhalte des Seminars waren für mich neu. Die Inhalte des Seminars waren für die praktisch-klinische Arbeit relevant. Während des Seminars wurden Anregungen zum Selbststudium und zur eigenständigen Umsetzung vermittelt. Das Seminar wurde didaktisch gut umgesetzt. Bewertung des Seminars insgesamt Ihre Bewertung Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen. Insgesamt war das Seminar gut organisiert. Die Inhalte des Seminars wurden verständlich präsentiert. Das Seminar hatte eine klare Gliederung. Der Umfang des Seminars war der Zeit angemessen. Während des Seminars gab es genug Pausen von ausreichender Dauer. 192 Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation Bewertung des Seminarleiters Ihre Bewertung Der Seminarleiter war gut vorbereitet und organisiert. Der Seminarleiter wirkte engagiert und freundlich. Der Seminarleiter ging auf Fragen der Teilnehmer ein. Der Seminarleiter war am Lernerfolg der Teilnehmer interessiert. Der Seminarleiter gab ausreichend Möglichkeit zum Austausch mit anderen Teilnehmern. Wie könnte das Seminar aus Ihrer Sicht noch verbessert werden? Gibt es von Ihrer Seite Anregungen, Gedanken, Kritik oder irgendetwas, was Sie mir noch mitteilen möchten? 193 Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation Selbsteinschätzung nach dem Seminar Trifft voll zu = 1 Trifft zu =2 Trifft eher zu = 3 Trifft weniger zu = 4 Trifft nicht zu = 5 Trifft überhaupt nicht zu = 6 Ihre Bewertung Selbsteinschätzung Ich finde es wichtig, Therapieentscheidungen mit meinen Patienten gemeinsam zu treffen. Ich bin nun mit dem Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung vertraut. Ich kenne die Effekte der Partizipativen Entscheidungsfindung. Ich weiß, in welchen Situationen das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung besonders geeignet ist. Ich kenne die Schritte zur Umsetzung der Partizipativen Entscheidungsfindung. Ich traue mir zu, die Partizipative Entscheidungsfindung bei Bedarf in meinen Konsultationen anzuwenden. Ich finde es wichtig, die Bedürfnisse und Befürchtungen meiner Patienten zu erfragen. Ich halte dass Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung für sinnvoll. Ich halte die Partizipative Entscheidungsfindung im klinischrehabilitativen Alltag für praktikabel. 194 Anhang 5: Handout für Modul 2 Anhang 5: Handout für Modul 2 195 Anhang 5: Handout für Modul 2 196 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 1 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 2 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 3 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 4 ___________________________________ Anhang 5: Handout für Modul 2 197 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 5 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 6 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 7 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 8 ___________________________________ Anhang 5: Handout für Modul 2 198 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 9 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 10 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 11 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 12 ___________________________________ Anhang 5: Handout für Modul 2 199 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 13 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 14 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 15 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 16 ___________________________________ Anhang 5: Handout für Modul 2 200 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 17 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 18 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 19 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 20 ___________________________________ Anhang 5: Handout für Modul 2 201 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 21 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Folie 22 ___________________________________ Anhang 5: Handout für Modul 2 Hier ist Platz für Ihre Notizen… 202 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 6.1. Arbeitsblatt „Das Frühstücksei“ – Der Text zum Sketch 6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“ 6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“ 203 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 6.1. Arbeitsblatt: „Das Frühstücksei“ - Der Text zum Sketch Er: Berta! Sie: Ja … Er: Das Ei ist hart! Sie: (schweigt) Er: Das Ei ist hart!!! Sie: Ich habe es gehört … Er: Wie lange hat das Ei denn gekocht? Sie: Zu viele Eier sind gar nicht gesund! Er: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat …? Sie: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben … Er: Das weiß ich … Sie: Was fragst du denn dann? Er: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben kann! Sie: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten. Er: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich? Sie: Ich weiß es nicht … ich bin kein Huhn! Er: Ach! … Und woher weißt du, wann das Ei gut ist? Sie: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott! Er: Nach der Uhr oder wie? Sie: Nach Gefühl … eine Hausfrau hat das im Gefühl … Er: Im Gefühl? Was hast du im Gefühl? Sie: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist … Er: Aber es ist hart … vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht … Sie: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache die Wäsche, bring deine Sachen in Ordnung, mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Er: Jaja … jaja … jaja … wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es eben nur zufällig genau viereinhalb Minuten. Sie: Es kann dir doch ganz egal sein, ob das Ei zufällig viereinhalb Minuten kocht … Hauptsache, es kocht viereinhalb Minuten! Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein zufällig weiches Ei! Es ist mir egal, wie lange es kocht! Sie: Aha! Das ist dir egal … es ist dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche schufte! Er: Nein – nein … Sie: Aber es ist nicht egal … das Ei muss nämlich viereinhalb Minuten kochen … Er: Das habe ich doch gesagt … Sie: Aber eben hast du doch gesagt, es ist dir egal! Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei … Sie: Gott, was sind Männer primitiv! Er: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um! (Text entnommen aus: Loriot, 1992, S. 40-41) 204 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsprotokoll“ für die Übung „Kommunikation“ Merkmal 1 2 3 4 5 6 1. Bildbeschreibung 1. Wiederholung 2. Wiederholung 3. Wiederholung 4. Wiederholung 5. Wiederholung 6. Wiederholung modifiziert nach Praxishandbuch GemeinwohlArbeit, o.J., S. 17 205 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“ Bitte überlegen Sie, welche Ziele Sie zu Hause umsetzen möchten und tragen Sie diese in die unten stehende Tabelle ein. Bitte denken Sie auch daran, Personen oder Dinge einzutragen, die Sie bei der Umsetzung unterstützen können. Das Arbeitsblatt ist nur für Sie bestimmt und wird im Anschluss nicht besprochen. Ziel 1 Ziel 2 S pezifisch M essbar A nspruchsvoll R ealistisch T erminiert Wer oder was kann Sie bei der Zielerreichung unterstützen? Ziel 3 206 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 Interne Partizipation Sehr geehrte Teilnehmerin, Datum: sehr geehrter Teilnehmer, ich möchte Sie um eine Rückmeldung zum Seminar „Fit für PEF“ (Modul 2) bitten. Auf den folgenden Seiten bitte ich Sie deshalb, um persönliche Angaben (z.B. Geschlecht, Alter) eine Bewertung des Seminars eine Selbsteinschätzung nach dem Seminar Das Ausfüllen des Evaluationsbogens wird etwa fünf Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Sie können sich ohne Einschränkung darauf verlassen, dass Ihre Angaben absolut vertraulich behandelt werden. In den meisten Fällen werden Sie darum gebeten, Ihre Antwort durch Ankreuzen verschiedener Antwortmöglichkeiten anzugeben. Bitte machen Sie pro Frage immer nur ein Kreuz. Manchmal können Sie auch einen kurzen Text schreiben. Ich bitte Sie, alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Falls Sie Schwierigkeiten oder Fragen beim Ausfüllen der Bögen haben, wenden Sie sich bitte direkt an mich. Herzlichen Dank! 207 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation Persönliche Angaben 1. Welches Geschlecht haben Sie? weiblich männlich 2. Wie alt sind sie? 17-25 Jahre 46-55 Jahre 26-35 Jahre 56-65 Jahre 36-45 Jahre 66 Jahre oder älter 3. Welcher Berufsgruppe gehören Sie an? Ärzte Gesundheits- und Krankenpfleger Psychosoziale Therapeuten (Ergo-, Kunst-, Psychotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter, etc.) Physikalische Therapie (Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, etc.) Andere (z.B. Logopäden, Seelsorger, etc.) 208 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation Bewertung des Seminars Trifft voll zu = 1 Trifft zu =2 Trifft eher zu = 3 Trifft weniger zu = 4 Trifft nicht zu = 5 Trifft überhaupt nicht zu = 6 Ihre Bewertung Bewertung des Inhalts Die Inhalte des Seminars trugen zu meinem eigenen Erkenntnis- und Wissensgewinn bei. Die Inhalte des Seminars waren für mich neu. Die Inhalte des Seminars waren für die praktisch-klinische Arbeit relevant. Während des Seminars wurden Anregungen zum Selbststudium und zur eigenständigen Umsetzung vermittelt. Das Seminar wurde didaktisch gut umgesetzt. Bewertung des Seminars insgesamt Ihre Bewertung Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen. Insgesamt war das Seminar gut organisiert. Die Inhalte des Seminars wurden verständlich präsentiert. Das Seminar hatte eine klare Gliederung. Der Umfang des Seminars war der Zeit angemessen. Während des Seminars gab es genug Pausen von ausreichender Dauer. 209 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation Bewertung des Seminarleiters Ihre Bewertung Der Seminarleiter war gut vorbereitet und organisiert. Der Seminarleiter wirkte engagiert und freundlich. Der Seminarleiter ging auf Fragen der Teilnehmer ein. Der Seminarleiter war am Lernerfolg der Teilnehmer interessiert. Der Seminarleiter gab ausreichend Möglichkeit zum Austausch mit anderen Teilnehmern. Wie könnte das Seminar aus Ihrer Sicht noch verbessert werden? Gibt es von Ihrer Seite Anregungen, Gedanken, Kritik oder irgendetwas, was Sie mir noch mitteilen möchten? 210 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation Selbsteinschätzung nach dem Seminar Trifft voll zu = 1 Trifft zu =2 Trifft eher zu = 3 Trifft weniger zu = 4 Trifft nicht zu = 5 Trifft überhaupt nicht zu = 6 Ihre Bewertung Selbsteinschätzung Ich finde es wichtig, dass alle Behandler das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung kennen. Ich traue mir zu, meinen Kollegen die Partizipative Entscheidungsfindung zu vermitteln. Ich finde die interne Partizipation genauso wichtig wie die externe Partizipation. Ich weiß jetzt viel mehr als vorher über die interne Partizipation. Ich weiß jetzt mehr als vorher über die Abstufungen einer partizipativen Führungsgestaltung. Ich kenne die Prinzipien einer partizipativen Führungsgestaltung. Ich kenne die Situationen, in welchen die partizipative Führungsgestaltung anwendbar ist. Ich kenne Wirkungen der internen Partizipativen Entscheidungsfindung. Ich finde es wichtig, an einer Klinik-Kultur der internen Partizipation mitzuarbeiten. Das Training hat mir wertvolle Impulse für meine Arbeit gegeben. 211 Anhang 8: Teilnahmebescheinigung Anhang 8: Teilnahmebescheinigung Frau/Herr ________________________ (Vorname, Nachname) hat an der 2-tägigen Fortbildungsveranstaltung „Fit für PEF“ regelmäßig teilgenommen. Modul 1: Interne Patientenorientierung am (Datum) Modul 2: Externe Patientenorientierung am (Datum) jeweils von Seminarleitung: (…) bis Uhr . 212