„Kleine Wölfe“ - Stadt Wolfhagen
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„Kleine Wölfe“ - Stadt Wolfhagen
„Kleine Wölfe“ 1 Inhalt 1. Zitat 2. Unser „Kinderhaus“ stellt sich vor 3. Montessori-Pädagogik „Hilf mir es selbst zu tun“ 3.1. Lebenslauf Maria Montessori 3.2. Vorbereitete Umgebung 3.3. Gestaltung der Räume 4. Grundhaltung und Ziele 4.1. Das Bild vom Kind 4.2. Die Rolle des Erziehers 5. Integration 6. Betreuung unter 3-Jähriger (U3) 7. Wochenplan 8. Vorbereitung auf die Schule 9. Tagesablauf 8.1. Morgenkreis 8.2. Freie Arbeit 8.3. Bewegungsangebot 8.4. Geburtstag und Feste 8.5. Projekt „Spielzeugfreies Kinderhaus“ 10. Eingewöhnung 11. Zusammenarbeit 11.1. Eltern 11.2. Team 11.3. Kooperation mit anderen Institutionen 11.4. Erweitertes Angebot der Öffnungszeiten durch die Kindertagespflege 12. Konzeptionelle Entwicklung 12.1. Wie können die Kinder bei uns im Kinderhaus mitentscheiden und Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten anbringen? 12.2. Wie stellen wir unsere Qualität der Arbeit sicher und entwickeln sie auch weiter? 13. Visionen 2 1. Zitat „Den Kindern die Augen für ihre Welt zu öffnen ist unser Wunsch – sie für das Leben stark zu machen ist unsere Aufgabe“ Maria Montessori 2. Unser „Kinderhaus“ stellt sich vor Die Stadt Wolfhagen ist Träger unserer eingruppigen Einrichtung „Kleine Wölfe“. Den Kindergarten gibt es seit 2005. Er war erst als sogenannte „Notgruppe“ gedacht für Kinder, die in den großen Einrichtungen keinen Platz bekommen haben. Seit 2008 ist er als feste und dauerhafte Einrichtung der Stadt Wolfhagen integriert. Wir betreuen bis zu 20 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren. Ebenso können wir je nach Betreuungs- und Pflegebedarf Integrationsplätze auf den Weg bringen. Das Kinderhaus befindet sich direkt in den Räumen der Wolfhager Stadthalle, angrenzend an die Förder-, Grund- und Gesamtschule. Mit diesen Einrichtungen arbeiten wir eng zusammen. Die Kinder im Kinderhaus werden zurzeit von vier pädagogischen Fachkräften (Kinderhausleitung, Gruppenleitung, 2 Integrationskräfte) gefördert, gebildet und betreut. Zusätzliche Unterstützung erfahren wir durch eine Bürgerarbeiterin. Die Herkunftsfamilien unserer Kinder stammen aus einem breiten sozialen Feld. Durch die Altersmischung und die unterschiedlichen Herkunftsfamilien in unserer Einrichtung haben die Kinder viele Vorteile. Sie entwickeln im Zusammenleben mit den anderen Kindern mehr und mehr ein frühzeitiges, selbständiges, tolerantes und kooperatives Verhalten. Unser Außengelände befindet sich hinter der Stadthalle, dort ist ein kleiner Spielplatz angelegt. Des Öfteren nutzen wir den nahegelegenen Spielplatz „Auf dem Pfeiffen“ zum Toben, Rennen, Klettern und draußen sein. Wir sind eine kleine überschaubare Einrichtung, der folgende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen: 1 Gruppenraum 1 Bewegungsraum Sanitärraum/ Wickeltisch Küchenbereich Büro 1 Funktionsraum (Puppenecke) Garderobe 1 Bau-/ Gestaltungsecke Abstellraum Am 5. Mai 2012 hat unseres Einrichtung die offizielle Anerkennung und Umbenennung zum Montessori Kinderhaus „Kleine Wölfe“ erhalten. Seit 2010 arbeiten wir schon nach den Grundprinzipien von Maria Montessori. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 7.30-15.00 Uhr 3 Kontakt: Montessori Kinderhaus „Kleine Wölfe“ Kurfürstenstraße 22 34466 Wolfhagen Telefon: 05692/9960830 Email: kinderhaus.wolfhagen@hotmail.de Allgemeine Schließungstage: Die Woche nach Ostern 2 Wochen in den Sommerferien Die Tage zwischen Heiligabend und Silvester 2 Tage im Jahr für Fort- und Weiterbildung 1 Tag für Betriebsausflug Die genauen Daten werden nach dem Beschluss, jedes Jahr rechtzeitig veröffentlicht. 3. Montessori-Pädagogik „Hilf mir es selbst zu tun“ 3.1. Lebenslauf Maria Montessori Maria Montessori (1870- 1952) war eine italienische Ärztin und Pädagogin. Ihre Pädagogik entwickelte sie durch ihre persönlichen Erfahrungen mit der Arbeit als Medizinerin und Pädagogin. Sie arbeitete intensiv mit Kindern mit besonderen Defiziten. Anhand ihrer Beobachtungen kam sie zu der Überzeugung, dass jedes gesunde Kind über Fähigkeiten verfügt, seine Persönlichkeit aus sich selbst zu entfalten. Jedes Kind war für sie ein unverwechselbares Individuum, welches nach seinen eigenen Fähigkeiten/ Tempo gefördert werden sollte und nicht nach einem festgelegten Lehrplan. Maria Montessori versteht ihre Pädagogik als Hilfe zum Leben. Den Ausspruch eines Kindes „Hilf mir es selbst zu tun“ machte Maria Montessori zum Leitsatz ihrer Pädagogik. Die Montessori-Pädagogik ist seit Jahrzehnten erprobt, bewährt und bis heute sehr lebendig. Maria Montessori starb 1952 im Alter von 81 Jahren. Die Prinzipien ihrer pädagogischen Arbeit werden weit auf der ganzen Welt verbreitet, allein in Deutschland gibt es hunderte Kinderhäuser bzw. Schulen, die nach diesen Grundsätzen arbeiten, laut Pisa Studie sind sie aktueller denn je. 3.2. Vorbereitete Umgebung Die vorbereitete Umgebung soll Voraussetzungen für die freien Aktivitäten der Kinder schaffen. Dies ist gewährt, wenn sie ästhetisch ansprechend, übersichtlich gestaltet sind und auf einer sinnvollen Ordnung beruhen. 4 Maria Montessori sagt, dass Kinder von der äußeren Ordnung zur inneren Ordnung gelangen. Die jeweiligen Übungen/ Materialien sind in Sicht- und Reichweite der Kinder eingeordnet und in offenen Regalen zugänglich. Das Lehr- und Lernziel der Arbeitsmaterialien ist klar erkennbar und auf den Entwicklungstand der Kinder abgestimmt. Das Kind kann innerhalb dieser vorbereiteten Umgebung wählen wo, womit, mit wem und wie lange es arbeiten möchte. In der Montessori-Pädagogik wird das Spielen der Kinder und die Freispielzeit Arbeit bzw. Freiarbeit genannt. Einen Großteil der vorbereiteten Umgebung bildet der Erzieher/ Erwachsene. Seine Aufgabe ist es, dafür Sorge zu tragen, dass sich das Kind in dieser Umgebung entfalten und arbeiten kann. 3.3. Gestaltung der Räume Wir wollen das Potential der Räume als „geheime“ Erzieher nutzen und die Gestaltung unserer Räume optimieren. Durch die Beobachtung der Kinder und deren Arbeitsverhalten ziehen wir Rückschlüsse auf die kindlichen Bedürfnisse und gestalten die vorbereitete Umgebung dementsprechend. Die Kinder sollen allein durch die Gestaltung der Räume zu unterschiedlichen Tätigkeiten aufgefordert werden, somit gibt es verschiedene Funktionsbereiche, die zum Tätig sein zu zweit, in einer Kleingruppe oder zur Einzelarbeit einladen. Die Kinder wählen selbst ihren Arbeitsplatz, Arbeitsmaterial, sie arbeiten am Tisch oder auf dem Boden, dort nutzen sie dann Arbeitsteppiche. Überhaupt hat jedes Ding seinen festen Platz, somit erleben die Kinder Sicherheit und Verlässlichkeit. Die Materialien von Maria Montessori werden in logischen Einheiten angeboten. Übungen des täglichen Lebens versteht Maria Montessori als „Hilfe zum Leben“ und entwickelte passende Arbeitsmaterialien, wie z.B. Schleifenrahmen etc. Jede Arbeit ist auf nur eine Tätigkeit begrenzt, fördert die Selbständigkeit („Hilf mir, es selbst zu tun“) und beinhaltet die eigene Fehlerkontrolle. Das Sinnesmaterial weckt den Geist und öffnet die Sinne. Wesentliche Merkmale dieses Materials sind die Isolierung der Sinne (z.B. hören, sehen, fühlen) und der Eigenschaften (z.B. laut, leise, kalt, warm, groß, klein). Das Sprachmaterial dient zur Wortschatzerweiterung. Vorlesen, erzählen, zuhören und die Arbeit mit Bildergeschichten motiviert das Kind zum Sprechen. So wird mit der Zeit aus einem passiven ein aktiver Wortschatz, den das Kind sinngemäß anwenden kann. Mathematikmaterial vermittelt ein erstes Verständnis für Zahlen und Mengen. Dabei sieht das Kind nicht nur die Zahlen, sondern erfasst sie durch selbständiges Arbeiten z.B. mit dem goldenen Perlenmaterial. Dadurch erwirbt es eine konkrete Vorstellung von Mengen und macht erste Erfahrungen in der Aufteilung der Zahlen. 5 Der Bereich der kosmischen Erziehung vermittelt erste Eindrücke von Zeit, Raum, Naturwissenschaft und Spiritualität. Das Kind erfährt, dass alles in einem großen Gefüge zusammenspielt. 4. Grundhaltung und Ziele 4.1. Das Bild vom Kind Nach Maria Montessori zu arbeiten bedeutet mehr als nur Materialien einzusetzen. Die Entwicklung des Kindes betrachtet sie als einen Lebensprozess, der von außen nicht beschleunigt werden muss und darf. Maria Montessori spricht hierbei von einem inneren Bauplan, der diese Entwicklung leitet. Sie glaubt an die verborgenen schöpferischen Kräfte im Menschen, in denen bereits alle Anlagen für eine optimale Entwicklung vorhanden sind. Dennoch gelten für die Entwicklung aller Kinder allgemeine Gesetze, die wissenschaftlich von ihr belegt und erwiesen sind. Die Entwicklung des Kindes vollzieht sich in Stufen, die durch eine besondere Empfänglichkeit zum Erlernen einzelner Fähigkeiten/ Fertigkeiten innerhalb bestimmter Zeiträume gekennzeichnet sind. Maria Montessori spricht hierbei von sensiblen Phasen. Während dieser Zeit lernt das Kind mit Lust und Leichtigkeit, wird dieser Zeitpunkt verpasst, muss das Kind sich später viel mehr anstrengen. Zudem verfügen Kinder über eine besondere Geistesform, Maria Montessori bezeichnet dies als absorbierenden Geist. Damit benennt sie die Fähigkeit, dass Kinder ihre Umwelt ganzheitlich in sich aufnehmen, ohne sich dessen bewusst zu sein, vergleichbar mit einem Schwamm, der sich vollsaugt. Durch diese Gabe ist das Kind z.B. in der Lage einen komplexen Vorgang wie unsere Sprache zu erlernen. Zentrale Bedeutung erhält die Beobachtung Maria Montessori dass Kinder zu besonders hoher, tiefer, lang anhaltender Konzentration fähig sind, wenn sie sich in freier Wahl mit einem ihrem jeweiligen Entwicklungsstand entsprechenden Gegenstand auseinandersetzten. Sie spricht hierbei von der Polarisierung der Aufmerksamkeit: 4.2. Rolle des Erziehers Wir… …respektieren das einzigartige Wesen des Kindes. …respektieren die selbst gewählte Tätigkeit des Kindes. …sehen uns nicht als Belehrende, sondern als Begleiter. …unterstützen das Kind dabei, seine Stärken zu entdecken. …bieten dem Kind ein verlässliches Gegenüber. …sind Teil der vorbereiteten Umgebung. …helfen dem Kind sich für ein Material oder ein Angebot zu begeistern. …sind Gesprächs- und Ansprechpartner. …gestalten die Umgebung, bereiten vor und nach. …beobachten die Kinder in ihrem Entwicklungsstand, Verhalten und ihren Bedürfnissen …fördern die Kinder in ihren jeweiligen sensiblen Phasen. 6 …geben den Kindern die Möglichkeit, selbst Lösungswege zu erarbeiten. …bieten den Kindern Hilfe zur Selbsthilfe. …respektieren das innere Entwicklungstempo des Kindes. …wollen, dass sich die Kinder nach dem Grundsatz „Lass mir Zeit“ in einer positiven Atmosphäre frei entfalten bzw. Spaß und Freude am Lernen und im selbständigen Tun finden. …bieten gezielte Angebote bzw. Fördermöglichkeiten an. …sind Gefährten auf dem Weg in die Welt von Morgen. 5. 6. Integration Das Wort „Integration“ stammt aus dem lateinischen „integer“ und bedeutet soviel wie „ganz, heil, vollständig oder unversehrt“. Heute versteht man darunter „die Wiederherstellung eines Ganzen“ (Hillmann 1994). Integration bezog sich zunächst auf die gemeinsame Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung in einer Gruppe. Der Begriff Integration bezieht sich dagegen heutzutage mehr auf ein erweitertes Verständnis für Kinder mit mehr Förderbedarf. Wie erklären wir Kindern und Eltern, wenn an anderen Kindern etwas anders ist? Die Sensibilisierung der betroffenen Personen steht hierbei im Vordergrund. Zu diesen Gesprächen holen wir uns auch die fachliche Kompetenz von Frühförderstelle und Kinderärzten. Mit Hilfe der Frühförderstelle, der Kinderärzte, der Erzieher und der Eltern kann in der Folge ein Antrag auf eine gezielte Förderung des Kindes gestellt werden. „Andersartigkeit“ ist für alle Betroffenen eine Herausforderung. Kinder mit Entwicklungsstörungen brauchen ein starkes Selbstbewusstsein, um im Alltag zu recht zu kommen. Diese bekommen sie, wenn man ihnen zeigt, was sie schon können. Maria Montessori erzielte ihre ersten pädagogischen Erfolge in der Arbeit mit behinderten Kindern. Ihre Pädagogik weist eine grundsätzliche Offenheit zu Menschen verschiedener Kulturen, Religionen und sozialer Schichten auf. Jeder Einzelne soll mit seinen Besonderheiten und Fähigkeiten gesehen und akzeptiert werden. Die „Vorbereitete Umgebung“ ermöglicht eine ganzheitliche Bildung. Alle Bildungs- und Lernprozesse sind in konkrete und ganzheitliche Handlungen eingebettet. Betreuung unter 3-Jähriger (U3) Seit März 2008 haben wir in unserem Kinderhaus die Möglichkeit bis zu fünf Kinder ab 2 Jahren aufzunehmen. Durch die Betreuung der Zweijährigen reduziert sich die Gruppengröße auf höchstens 20 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren. Bevor wir zweijährige Kinder in unserer Einrichtung aufnehmen, findet ein Aufnahmegespräch zwischen den Eltern und der Kinderhausleitung statt. Anfangs wird das Kind von einer häuslichen Bezugsperson begleitet, um dem Kind die nötige Sicherheit für einen Neuanfang zu geben. Eine Erzieherin wird das Kind als eine feste Bezugsperson während der Eingewöhnungsphase jeden Morgen in Empfang nehmen und ihm den Weg in die Gruppe und den Kontakt zu anderen Kindern erleichtern 7 („bezugspersonenorientiert“). Sie ist auch Hauptansprechpartnerin für die Eltern während der Eingewöhnung („Eingewöhnung“ siehe Seite 12) Für die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersstufen wurden verschiedene Spielflächen geschaffen, wie zum Beispiel große Teppichflächen, Rückzugsmöglichkeiten, ein Bereich zum Wickeln und Platz für persönliche Sachen des Kindes (Windeln, Creme, Wechselwäsche, Feuchttücher). 7. Wochenplan Montag: Waldtag Wir gehen regelmäßig montags mit den Kindern raus in die Natur. Die natürliche Umgebung, der Bewegungsfreiraum, die Ruhe und frische Luft tun Kindern in jeder Jahreszeit gut. In den Monaten April bis Oktober frühstücken wir gemeinsam mit den Kindern draußen in der Natur. In den Monaten November bis März frühstücken wir erst im Kindergarten und erkunden anschließend die Umgebung. Da wir den Wald nicht zu Fuß erreichen können sind wir auf die Hilfe der Eltern angewiesen, die ihre Kinder in Fahrgemeinschaften zum vereinbarten Treffpunkt bringen und abholen. Im Wald herrscht bei den Kindern eine positive Stimmung, was zu deutlich weniger Konflikte führt. Im Spiel und beim Klettern lernen die Kinder ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennen. Für die Kinder ist jeder Waldtag ein besonderes Erlebnis. Für uns Erzieher ist der Waldtag ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Dienstag: Montessori Tag An diesem Tag stehen die Montessori-Materialien bei uns im Vordergrund. Die Kinder bekommen einzelne Übungslektionen vermittelt, gezeigt und erklärt. Wir aktivieren die Kinder und zeigen ihnen bewusst, was und wie man mit den Materialien arbeiten kann und ermuntern zur Zusammenarbeit der Kinder unter sich. Das besondere bei den Montessori-Materialen ist, dass jedes Material eine bestimmte Eigenschaft vermittelt und eine Fehlerkontrolle besitzt (Sinnesmaterial, etc.). 8 Mittwoch: Portfolio Tag An diesem Tag wird mit den Kindern an ihren Portfoliomappen gearbeitet. Das Portfolio ist ein Buch, das die Kinder herausfordern soll, ihr eigenes „Ich“ zu entdecken, z.B. „Wo wohne ich?“ „Wie sehe ich aus?“ Zu diesem Zweck können viele spannende Abenteuer erlebt werden. Durch spielerische Aktivitäten, mit dem eigenen Namen, Gewicht, Körper, wird die Identitätsentwicklung in Gang gesetzt und das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt. Entwicklungsphasen und Bildungseinheiten der Kinder werden in kleinen Geschichten beobachtet, festgehalten, dokumentiert; somit wird die Einzigartigkeit eines jeden Kindes widergespiegelt. Bei den Kindern sind diese Bücher sehr beliebt. Für die Eltern wird dadurch unsere Arbeit transparent und nachvollziehbar. Am Ende der Kinderhauszeit dürfen die Kinder ihre Bücher mit nach Hause nehmen. Durch die Beobachtung und Dokumentation mit den Bildungs- und Lerngeschichten können wir die Interessen und Stärken der Kinder wahrnehmen, verstehen und gezielte Förderprogramme anbieten. Die Montessoripädagogik ist nur gut umzusetzen, wenn die Erzieher ausreichend Möglichkeit zur Beobachtung haben, erst dann kann der Erzieher laut Maria Montessori das Kind unterstützen, seine Stärken entdecken und ausschöpfen. Donnerstag: Frühstückstag Natürlich frühstücken die Kinder täglich im Kinderhaus. Von Montag bis Donnerstag können die Kinder selbständig entscheiden, wann sie frühstücken möchten. Freitags frühstücken die Kinder gemeinsam an einer langen gestellten Tafel. Die Kinder freuen sich auf diesen Tag und äußern ihre Essenswünsche. Bei den Vorbereitungen helfen sie aktiv mit, Gemüse und Obst zu putzen, zu waschen, zu schneiden, den Tisch zu decken und die Kerzen anzuzünden. Wenn alle Kinder Hände gewaschen und ihren Platz gefunden haben, sprechen wir den Tischspruch und genießen in Ruhe das Frühstück. Freitag: Projekttag Die Angebote an diesem Tag sind auf die Wünsche der Kinder abgestimmt. Interessen, Tätigkeiten und Themen aus dem Spiel der Kinder, die sie besonders beschäftigen, werden aufgegriffen, vertieft und erweitert. Auch lassen wir uns gerne an diesem Tag von den 9 Jahreszeiten leiten, d.h. es werden der Jahreszeiten entsprechende Angebote (Lieder, Geschichten, Spiele, Bücher, etc.) geplant und durchgeführt. 8. Vorbereitung auf die Schule Die Vorbereitung auf die Schule beginnt mit dem Eintritt des Kindes in das Kinderhaus und begleitet das Kind während der gesamten Kinderhauszeit. Für das Erlernen von Schreiben, Lesen und Mathematik hat Maria Montessori eine ganze Reihe von Materialien entwickelt, womit das Kind seine Fein- und Grobmotorik trainieren kann. Eine spezielle Altersgrenze sieht sie dabei nicht vor, entscheidend sind für sie die entwicklungsbedingten sensiblen Phasen. Die Vorbereitung auf die Schule bedeutet für uns: Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit Selbständigkeit erlangen Sich in der Gruppe zurechtfinden Konflikte auszuhalten und sie zu lösen Misserfolge ertragen zu können Sich verantwortlich zu fühlen für die eigenen Handlungen Wertschätzung im Umgang mit Sachen anderer zu zeigen Ausdauer und Konzentration Im letzten Kinderhausjahr vor der Einschulung finden für die „Großen“ besondere Aktivitäten statt, die Anreize geben, sich auf die Schule zu freuen, wie z.B. einmal im Monat ein Treffen mit der Patenschaftsklasse, Besuche bei der Polizei, Feuerwehr und DRK, ein Ausflug oder Übernachtung im Kinderhaus. 9. Tagesablauf 7.30 bis 8.00 Uhr 8.00 bis 9.00 Uhr 9.00 bis 9.20 Uhr 9.20 bis 12.00 Uhr Frühbetreuung Ankommen Morgenkreis Freispiel, freie Arbeit, Frühstück, Tagesaktion Spätbetreuung mit Mittagessen 12.00 bis 15.00 Uhr 9.1. Morgenkreis Der Morgenkreis dient für die Kinder als Ritual, den Tag gemeinsam zu beginnen. Er wird mit einer Klangschale eingeläutet. Das Datum und der Jahreskalender werden gestellt, Aufgaben verteilt, wichtige Dinge des Tages sowie Regeln und Anliegen besprochen. Somit erhalten die Kinder einen strukturierten Überblick für den Tag. Zum Abschluss wird gegebenenfalls ein Lied gesungen bzw. Fingerspiel gesprochen. 10 Die Teilnahme ist für alle Kinder verpflichtend. Im Morgenkreis überlegt jedes Kind für sich selbst, mit welchen Materialien es anschließend arbeiten möchte. Der Morgenkreis darf nicht gestört werden! 9.2. Freie Arbeit Die Freiarbeit ist das Kernstück der Montessori-Pädagogik. Die Kinder wählen nach eigener Entscheidung aus, womit, mit wem und wie lange sie sich mit einer Arbeit beschäftigen möchten. Die Montessori-Materialien, die Darstellung der Angebote und die Beobachtungsgabe des Erziehers helfen dem Kind sich zu entscheiden. Als Lernursprung bezeichnet Maria Montessori die Eigenschaft des Kindes nach seinem spontanen Antrieb zu handeln und zu experimentieren. „Für den Lernprozess des Kindes ist die eigene Handlung bedeutsam.“ Dieses Experimentieren nennt Maria Montessori „Arbeit“. Nur wenn das Kind seinem eigenen Rhythmus folgt und sich selbst für eine bestimmte Tätigkeit entscheidet, ist es innerlich bereit und kann sich entsprechend öffnen. Gleichzeitig lernen die Kinder Grenzen zu akzeptieren. Die Grenzen erfahren sie in der Ordnung des Raumes, im Material selbst und im Zusammenleben mit anderen. Die Kinder dürfen die anderen Kinder bei ihrer Arbeit nicht stören, sie erfahren Respekt vor dem eigenen Handeln. Grenzen der Freiheit ergeben sich natürlich aus den Gruppenregeln, die immer wieder mit den Kindern vereinbart, verändert und verhandelt werden. Das Spiel/ die Arbeit ist eine wichtige Beschäftigung im Kindesalter. Denn es bedeutet ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Während der Freiarbeitsphase können die Kinder bis ca. 10.30 Uhr ebenfalls selbstständig entscheiden, wann sie frühstücken möchten. Dazu steht ihnen unser „Frühstückstisch“ zur Verfügung. Ein schön dekorierter Tisch lädt zum Frühstücken ein. Die Kinder decken ihren Platz selbst ein, Tee und Mineralwasser stehen zur Verfügung. Anschließend muss der Frühstücksplatz ordentlich verlassen und das Geschirr auf den Teewagen gestellt werden. 9.3. Bewegungsangebot In unserer Einrichtung legen wir einen großen Wert auf die Bewegungserziehung. Neben dem Wald versuchen wir so viel Bewegung wie möglich in den Tagesablauf zu bringen. Dies können wir den Kindern durch unseren großen Bewegungsraum ermöglichen, den die Kinder täglich während der Freiarbeitszeit nutzen können. Dort üben sie sich in der Körpermotorik und in der Bewegungskoordination. Auch bieten wir im Rahmen des Wochenplanes gezielte Bewegungsangebote an. Ziel ist, hierbei einen guten Ausgleich zu konzentrierter Arbeit zu schaffen. Durch die sportlichen und spielerischen Angebote im Bewegungsraum wollen wir die Freude an der Bewegung der Kinder entfalten. 11 9.4. Geburtstage und Feste Die Geburtstage der Kinder werden bei uns im Kinderhaus gebührend gefeiert. Das jeweilige Geburtstagskind steht an diesem Tag im Mittelpunkt, denn der Geburtstag ist für jedes Kind der Höhepunkt im Jahreskreis. Wir lassen das vergangene Jahr Revue passieren und begrüßen das „Neue“. Wir frühstücken gemeinsam mit den Kindern, singen das Geburtstagslied, im Stuhlkreis lassen wir die Geburtstagsrakete starten, das Geburtstagskind darf sich ein Geschenk aus dem Überraschungsbeutel aussuchen und bestimmt ein Spiel, Lied etc. Anschließend darf das Geburtstagskind eine Kleinigkeit verteilen und die Geburtstagskerzen auspusten. Aber auch andere Anlässe wie Karneval, Sommerfest, Sankt Martin, Weihnachten oder Ostern werden bei uns gefeiert. Somit erfahren die Kinder, dass es Tage mit besonderen Traditionen und Ritualen gibt, die sich von anderen Tagen des Jahres unterscheiden. Die Feste sind für unsere Kinder stets ein wiederkehrendes Ereignis, das Brauchtum vermittelt und seinen Höhepunkt im Erleben des besonderen Tages findet. Gemeinsam erlebte Vorfreude auf Feste und Vorbereitung durch Lieder, Spiele, Geschichten, Bücher etc. sind wichtige Erfahrungen im Kindesalter. 9.5. Projekt „Spielzeugfreies Kinderhaus“ Spielen ist wichtig! Spielzeug ist sehr beliebt bei den Kindern. Es regt Kinder zu vielem an, es wird aber auch in starkem Maße „konsumiert“. Kinder haben heutzutage mehr Spielzeug denn je und wollen dennoch von den Erwachsenen „bespaßt“ werden. Sie haben häufig keinen Überblick mehr, wenn Spielzeug im Überfluss vorhanden ist und wissen oft nicht, was sie spielen wollen. Die Spielsachen versperren dann die Kinderzimmer, gleichzeitig ist dem Kind aber oft langweilig. Wenn das Spielen immer weniger von kindlichen Bedürfnissen und Phantasien und immer mehr von Fertigprodukten geprägt wird, die das Spiel schon vorgeben, wird das kindliche Spiel in vielerlei Hinsicht eher begrenzt. 12 Ohne Anregung von außen finden manche Kinder schwer ins kindliche Spiel, sie wollen stattdessen unterhalten werden. Die Flut der Spielzeuge kann insofern zur Bremse in der Entwicklung werden. Erwachsene reagieren immer wieder zu schnell und bedienen die Bedürfnisse der Kinder nach Unterhaltung, machen es den Kindern aber dadurch schwer, eigene Ideen zu entwickeln bzw. eigene „Lösungswege“ herauszufinden. Doch genau diese Fähigkeiten brauchen Kinder, um stark zu werden und zu bleiben. Sie müssen SELBST Ideen entwickeln, um ihre Langeweile zu überwinden, müssen lernen, sich SELBST auszudrücken, um Dinge im Leben zu erklären und zu erreichen, müssen SELBER Lösungen für Probleme suchen bzw. müssen lernen sich SELBST zu behaupten im Kontakt mit anderen Menschen. So versucht das Projekt „Spielzeugfreies Kinderhaus“ wieder mehr Raum zu schaffen für eigene Spielideen. Es fördert u.a. das Spielen mit anderen Kindern, die Kommunikation, die Kreativität sowie die Übernahme von Verantwortung für sich und andere. Kinder, die selbstbewusst und stark sind, die wissen, was sie wollen, die sich ausdrücken können und dies in einer sozial verträglichen Art tun, werden möglicherweise auch mit Drogen in Kontakt kommen, werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht süchtig. SPIELZEUGFREI IST GUT FÜR IHR KIND; WEIL… … es die Kontaktfähigkeit fördert (Kontakt zu anderen aufnehmen, Spielideen äußern, für andere attraktiv sein) …es die Selbststeuerung trainiert (eigene Wünsche zurückstellen, sich in andere hineinversetzen, Rücksicht nehmen) …es die Selbstbehauptung entwickelt (eigene Interessen und Standpunkte selbstbewusst vertreten) …es hilft, den eigenen Stress zu regulieren (ansprechbar bleiben, Fassung bewahren oder/und wieder finden) … es hilft, die Selbstwirksamkeit zu erfahren (ich kann etwas bewirken, ich bin wichtig für die Gemeinschaft) …es die Explorationsfreude (Wissbegierde) anregt …es neugierig bleibt, Freude am eigenständigen Erkunden hat, etwas Neues ausprobiert, sich dem Neuen stellt und damit die Aufgabenorientierung fördert, bei der Sache zu bleiben, selbständig zu arbeiten und zielstrebig zu sein. Spielzeugfrei ist für die Kinder ein „Trainingslager“. Fähigkeiten, die es jetzt und im ganzen späteren Leben braucht, werden aktiviert. Ohne diese Fähigkeiten kann es weder im Schulalltag noch im weiteren Leben gut bestehen (Basis für ein gutes, gelingendes Leben). Aus diesen Gründen führen wir dieses Projekt alle 1,5 Jahre begleitend durch die Kindergartenfachberatung und die Fachstelle für Suchtprävention vom Landkreis Kassel in unserer Einrichtung durch. 10. Eingewöhnung Der Übergang vom häuslich überschaubaren Leben (Bezugspersonen, Örtlichkeiten) stellt für alle Kinder einen großen Entwicklungsschritt dar. Damit gehen vielfältige Herausforderungen für die jeweiligen Familien einher. Deshalb kann die Eingewöhnung neuer Kinder nur ein individueller Weg sein, den die Erzieherinnen gemeinsam mit dem Kind und Eltern gehen. 13 Kleine Kinder verkraften keine abrupte Trennung von ihren Eltern, auch wenn sie vielleicht nur stundenweise erfolgt. Ein idealer Übergang braucht vor allem etwas Zeit. Zeit, die die Eltern vielleicht nicht glauben zu haben, wenn sie ihre Arbeit rasch wieder aufnehmen müssen. Doch gerade dann sollte dieser zeitliche Aufwand investiert werden. Er zahlt sich aus. Erstens ist der Übergang ohne Druck angenehmer. Zweitens wird zumeist weniger Zeit benötigt, denn Druck erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Eingewöhnung erst einmal abgebrochen werden muss und der Prozess wieder von vorn beginnt. Drittens belegen Forschungen, dass die Kinder sich nach einer gelungenen Eingewöhnung wohlfühlen, sich besser entwickeln und seltener krank werden als Kinder, denen diese Phase fehlt. Wird das Kind krank, müssen die Eltern zu Hause bleiben und geraten erst recht unter Druck. Aus diesen Gründen sollte eine behutsame Eingewöhnung durch ein und dieselbe häusliche Bezugsperson in unseren Kindergarten erfolgen, um eine Bindung zwischen Kind und Erzieher aufbauen zu können. 11. Zusammenarbeit 11.1. Eltern Unsere pädagogischen Ansätze nach Maria Montessori, die Sichtweisen auf das einzelne Kind, machen einen intensiven Austausch über das Kind mit den Eltern notwendig. Der Austausch findet in Form von regelmäßigen Elterngesprächen/ Entwicklungsgesprächen statt oder wird bei Bedarf von der jeweiligen Seite gewünscht. Das Ziel ist eine möglichst gute gemeinsame Begleitung bei der Entwicklung des Kindes. Die Aufnahme eines Kindes in unser Kinderhaus setzt voraus, dass Eltern sich mit der Konzeption unserer Einrichtung auseinandersetzen und sich mit dem Inhalt einverstanden erklären. Berliner Eingewöhnungsmodell (siehe Punkt 10) Elterninformationen, -briefe lesen Teilnahme an Elternnachmittagen (An diesen Nachmittagen bieten wir eine Betreuung für die Kinder an, um eine Teilnahme von Eltern zu ermöglichen, die keine Betreuungsmöglichkeiten im häuslichen Bereich haben.) Teilnahme an Elterngesprächen (Unsere Sprechzeiten sind von montags bis freitags von 12 bis 13.30 Uhr) Mitwirken bei Festen, Feiern, Aktionen Elternvertreter, Teilnahme an der Beiratswahl Im Sinne einer guten Zusammenarbeit sind wir offen für konstruktive Kritik und Feedback. Um unseren gemeinsamen Anspruch an der pädagogischen Arbeit gerecht werden zu können, erwarten wir von den Eltern Einhalten von Absprachen Probleme der Kinder besprechen Kontinuierliche Teilnahme an Elternnachmittagen/ Feste/ Feiern/ Aktivitäten Jederzeit sind uns Eltern willkommen, die gern einmal einen Vormittag im Kinderhaus miterleben möchten (Hospitation). 14 11.2. Team Gemeinsam tragen wir die Verantwortung für eine gute Zusammenarbeit im Team. Dies setzt natürlich genügend Zeit für den Austausch (Organisation, Planung, Strukturierung, Aktuelles, Reflexion, Planung von pädagogischen Handlungsschritten, Erfahrungsaustausch) voraus. Daher findet einmal wöchentlich eine Teamsitzung statt. Das Kinderhausteam ist für die pädagogische Arbeit im Rahmen der Konzeption selbst verantwortlich. Den Eltern macht das Team die pädagogische Arbeit transparent. Ebenso wichtig ist uns die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildung, um das fachliche Wissen und unsere Handlungskompetenzen zu erweitern. 11.3. Kooperation mit anderen Institutionen Das Montessori Kinderhaus „Kleine Wölfe“ arbeitet kooperativ mit anderen Institutionen zusammen. Dazu gehören die Grund- und Förderschule Wolfhagen, Therapeuten, Frühförderstelle des Landkreises, das Gesundheitsamt, das Jugendamt, die Fachschule für Sozialassistenz und Sozialpädagogik, der Arbeitskreis West, Ärzte, Sozialpädagogisches Zentrum, Arbeitskreis der Integration, Kindergartenfachberatung, Stadtverwaltung und die anderen Kindergärten in Wolfhagen. Bei dieser Zusammenarbeit verbindet uns stets das Wohle der uns anvertrauten Kinder. 11.4. Erweitertes Angebot der Öffnungszeitung durch die Kindertagespflege Im Rahmen der Kindertagespflege bieten wir in den Räumen des Kinderhauses eine erweiterte Betreuung außerhalb unserer Öffnungszeiten an. Kim Pietsch, Erzieherin bei uns im Kinderhaus, kann eine Erlaubnis gem. § 43 SGB VII als Kindertagespflegeperson vorweisen. Der Betreuungsrahmen wird in einem Vertrag zwischen Frau Pietsch und den Sorgeberechtigten schriftlich festgehalten. Die Kinder sind in dieser Zeit über die Kindertagespflegeperson versichert. Die Betreuung wird in den Räumen des Kinderhauses von 7.00 bis 7.30 Uhr stattfinden. 12. Konzeptionelle Entwicklung Damit unsere Arbeit transparent und verständlich ist, stellen wir regelmäßig Informationen über besondere Aktivitäten (Feste, Danksagungen, Aktionen, Neuigkeiten etc.) in die Presse (HNA, Wolfhager Stadtanzeiger). Ebenso haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich mit unserer Konzeption auseinanderzusetzen. Auch das Konzept bleibt nicht starr, sondern wird ständig hinterfragt, überarbeitet und aktualisiert. Damit wird unser Kinderhaus weiter wachsen und sich verändern. 12.1. Wie können die Kinder bei uns mit entscheiden und Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten anbringen? Das Konzept von Maria Montessori bietet den Kindern in unserer Einrichtung geeignete Verfahren zur Beteiligung, sowie Möglichkeiten der Beschwerden in persönlichen Angelegenheiten. In Beteiligungsverfahren werden Themen angesprochen und behandelt, die für die Kinder bedeutsam, wichtig und 15 spannend sind. Die Themen bringen die Kinder aus ihren täglichen Erfahrungen oder ihren Lebensumfeld mit. Die dafür eingesetzten Methoden sollen alle Sinne der Kinder ansprechen. Die Kinder werden dadurch zu ihrem aktiven Handeln mit angeregt. Der Wochenablauf bietet den Kindern noch weitere Möglichkeiten der Mitbeteiligung. Zum Beispiel können die Kinder freitags sich im Morgenkreis für eine Gruppenaktion entscheiden, welche im Laufe des Tagesablaufes durchgeführt wird. Den Kindern wird der Raum für Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten gegeben. Es ist uns wichtig die Kinder anzuhören und ihre Meinung und ihren Standpunkt zu erfahren. Diese Punkte fließen in die Entscheidungen der Erzieherinnen mit ein und werden berücksichtigt. In Konflikt- bzw. Beschwerdesituationen bei Kindern untereinander geben wir zur Lösungsfindung Hilfe zur Selbsthilfe. Das Zusammenwirken von Kindern und Erzieherinnen erfährt eine Wertschätzung und Anerkennung auf beiden Seiten. 12.2. Wie stellen wir die Qualität unserer Arbeit sicher und entwickeln sie auch weiter? Der Begriff „Qualitätsentwicklung betont, dass die Sicherung von Qualität in diesem Bereich ein ständiger Prozess der (Weiter-) Entwicklung ist. Die Entwicklung unseres pädagogischen Konzeptes für die Erfüllung des Förderauftrages, sowie der Einsatz von Instrumenten und Verfahren zur Weiterentwicklung der Arbeit ist heute ein unverzichtbares Qualitätselement unserer Einrichtung. Als Grundlage für unsere pädagogische Arbeit stehen die Grundsätze von Maria Montessori. Es gibt nichts, was ein Kind mit 2 Jahren genauso wie ein Kind mit 5 Jahren lernen, erfahren und erforschen möchte. Der Unterschied liegt in der „Altersangemessenheit.“ Die Erzieherinnen beobachten die Kinder in ihrem Entwicklungsstand, ihrem Verhalten und ihren Bedürfnissen. Möglichst praxisnah werden für die unterschiedlichen Altersgruppen Angebote angefertigt. Durch eine regelmäßige Überarbeitung der Konzeption bringen wir unsere pädagogische Arbeit auf einen aktuellen Stand. Geeignete Maßnahmen, die Qualität unserer Arbeit sicher zustellen und weiterzuentwickeln, sind auch die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen und Supervision. Entwicklungs- und Lernprozesse der Kinder werden regelmäßig dokumentiert. Die Organisation der pädagogischen Arbeit, die Konzentration auf unterschiedliche Entwicklungsbereiche und die Verantwortung des Teams für die Arbeit unserer Einrichtung hat zur Qualitätsverbesserung geführt. 13. Visionen Für den Spielplatz wünschen wir uns mehr Möglichkeiten zum Klettern, Balancieren, Rennen etc. Auch würden sich die Kinder über eine Matschanlage freuen. Das Kinderhaus „Kleine Wölfe“ wird voraussichtlich im Jahre 2013 in das neue Kusz (Kulturelles und Soziales Zentrum) der Stadt Wolfhagen umziehen. 16