Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht Name: L u i s a, S c h r e i b e r Austauschjahr: SS 2014 Gastuniversität: Universidad de Cádiz Stadt: Cádiz Land: Spanien Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. Mein Erasmusaufenthalt begann am 16. Februar: Flug nach Malaga mit Ryanair und dann Bus nach Cádiz. Ohne Probleme kann man vor Ort ein Busfahrticket kaufen, jedoch ist der Bus von Malaga nach Cádiz 4 Stunden unterwegs. Meine Wohnungssuche gestaltete sich sehr einfach, da ich von einem Freund, der im Wintersemester davor schon in Cádiz studiert hat, eine WG vermittelt bekommen habe. Deswegen empfehle ich auch jedem, einfach Kontakt mit ehemaligen oder derzeitigen Erasmusteilnehmern aufzunehmen, denn über Connections geht einfach oftmals alles viel leichter. Ich habe mit zwei Spaniern und einer Mitkommilitonin aus Augsburg dann zusammen gewohnt und es war die beste WG, die man sich wünschen konnte. Durch unsere beiden Spanier mussten wir auch täglich Spanisch sprechen, was mir sehr viel für meine Sprache gebracht hat. Wir hatten auch wirklich Glück mit unseren beiden Jungs, da sie uns überall mit hingenommen haben in der ersten Zeit. Wir durften sogar ihre Familien besuchen und kennen lernen und so bekamen wir einen wirklich guten Einblick in die spanische Kultur und Lebensweise. Die erste Woche war etwas stressig, da man sich erstmal durch den Papierkram durcharbeiten musste. Es gab mehrere Dokumente zum Unterzeichnen und nach Augsburg schicken, aber sobald man das alles erstmal erledigt hatte, ging das schöne Leben los. Da ich Grundschullehramt mit Nebenfach Sport studiere belegte ich zwei Sportkurse (Schwimmen/Golfen und Segeln) an der Uni und zusätzlich einen Kurs im Bereich Grundschulpädagogik. Des Weiteren habe ich einen 12-wöchigen Sprachkurs gemacht mit jeweils zwei Stunden pro Tag. Diesen empfehle ich auch sehr, da man viel und kontinuierlich lernt. Zwei Stunden sind auch genug, um wirklich konzentriert bei der Sache zu bleiben. Für mich war es dann noch wichtig und interessant zu sehen, wie die Schule in Spanien ist. Deswegen bin ich für zwei Wochen in eine Grundschule direkt in der Altstadt gegangen und durfte in verschiedenen Klassen hospitieren. Dies ging ohne Probleme, aber ich habe mich selbst darum gekümmert. Es war auch sehr interessant zu sehen, wie anders das Schulsystem und Schule funktioniert. Cádiz an sich hat mir sehr gut gefallen, da die Altstadt echt super schön ist mit ihren kleinen Gässchen und Plätzen mit vielen Tapas-Bars und Cafés. Und gleichzeitig ist in der Neustadt ein für eine Stadt sehr schöner langer Strand mit feinem weißen Sand, an dem man endloslang Joggen kann (naja nicht endlos, aber 15km bestimmt!). Am Playa Santa Maria kann man auch gut surfen und für diejenigen die erst anfangen gibt es die beste Surfschule weit und breit: Hopupu! Ich habe auch erst in Cádiz angefangen mit surfen und bin 4 Monate quasi durchgesurft Willi, der Surflehrer bietet Erasmusstudenten einen sehr guten Tarif an. Während meiner Erasmus-Zeit bin ich auch sehr viel herum gekommen. Wir haben uns oft ein Auto, auch nur für einen Tag gemietet und sind beispielsweise die Küste entlang nach Tarifa gefahren. Sehr schöne und einsame Badebuchten findet man vor Conil. Bolonia und Tarifa sollte man definitiv nicht verpassen und ansonsten ist die ganze Costa de la Luz super schön von der Landschaft und nicht so verbaut mit Hotels wie die Costa del Sol. Auch die weißen Dörfer, wie beispielsweise Arcos de la Frontera oder Vejer sind sehr hübsch und einen Besuch wert. Wir sind auch in die Sierra de Grazalema gefahren, um dort die weißen Dörfer und Wanderwege zu besuchen. In Richtung Portugal gibt es dann noch einen sehr schönen Naturpark (Parque Nacional de Donana), in dem man sehr schön wandern, radeln und auch geführte Jeep-Touren machen kann. Sevilla ist von Cádiz aus mit dem Bus oder Zug in 1 ½ Stunden zu erreichen und ist eine schöne Großstadt mit sehr viel mehr kulturellem Angebot als Cádiz. Also falls einem mal die Decke auf den Kopf fällt, ist man sehr schnell dort hingefahren. In Granada war ich gleich zwei Wochenenden während meines Aufenthaltes, weil mir die Stadt einfach wahnsinnig gut gefällt. Wir waren radeln und wandern in der Sierra Nevada, haben die marokkanischen Tapas-Bars genossen (irgendwann mag man die spanischen Tapas auch nicht mehr so ;) und natürlich die Alhambra. Diese große maurische Burg ist wirklich beeindruckend und auch wenn der Eintritt einiges kostet, sollte man sie nicht vergessen zu besuchen. Portugal ist ja von Cádiz aus nicht wirklich weit weg (4 Stunden mit dem Auto) und so haben wir uns über Ostern ein Auto gemietet, sind bis Lissabon (eine sehr schöne hügelige Stadt, die man auf jeden Fall einmal, zweimal, dreimal gesehen haben sollte) gefahren und dann langsam zurück über die Antlantikküste und Algarve wieder heim. Bei Sagres und Lagos gibt es sehr viele Strände, wo man super surfen gehen kann. Hier haben wir mit der Surfschule auch ein Surfcamp gemacht und die Wellen ausgenutzt, denn im Sommer werden sie in Cádiz an manchen Tagen schon sehr klein. Eine unvergessliche Reise war nach Marokko. Wir sind von Sevilla aus mit Ryanair nach Marrakesch geflogen und haben von dort aus eine Wüsten-Atlas Gebirge Tour gemacht. Die Tour war zwar sehr touristisch, aber so haben wir das meiste in kürzester Zeit gesehen und mit unsere Gruppe (ca.15 Leute) hatten wir echt sehr viel Glück, da sehr nette und interessante Menschen mit dabei waren. Abenteuerlustiger war dann unser Ausflug noch nach Essaouira, ein recht kleines aber super entspanntes Surfer-Fischer-Dorf. Es war das pure Kontrastprogramm zum hektischen, lauten und buntem Marrakesch. Aber mir hat beides echt wahnsinnig gut gefallen und jedes Dorf und Stadt hat einfach ihren Reiz. Insgesamt war echt sehr positiv überrascht von Marokko. Die Leute sind wahnsinnig nett und hilfsbereit, handeln und feilschen sehr gerne und man sollte sich darauf auch echt einlassen. Du brauchst definitiv Zeit dort. Am besten man lässt sich treiben und vergießt den Stress der Europäer. Ein schönes afrikanisches Sprichwort beschreibt das eigentlich am aller besten: Die Europäer haben die Uhr, wir haben die Zeit. Auch als Frau, kann man problemlos dort zurechtkommen. Ich habe mich zwar etwas an den Kleidungsstil angepasst (lange Kleider, Schultern bedeckt), aber in den Großstädten sind die Marokkaner längst an Touristen gewöhnt. Ich kann nur jedem empfehlen den kurzen Weg über die Meerenge von Gibraltar nach Afrika zurückzulegen, denn dort findet man ein wunderschönes Land, das es zu besuchen auf jeden Fall wert ist. Ich hoffe ich konnte euch mit dem Bericht ein wenig weiterhelfen. Wenn ihr noch konkrete Fragen habt oder etwas genauer wissen wollt, könnt ihr mir gerne eine Email schreiben.