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Nr. 6/2003 ERFOLGSFLIEGEN! Sven Hanna wald am Start LECKER SACHEN! Süße Verführer vom Konditor AUGENOPTIKER! Pauken im Kloster Knechtsteden Designllen Sportbri Explorer Evil Eye DAS von ADI nen! zu gewin Auf Nummer sicher Die Innungskrankenkasse hat ein Herz für die Liebe. Und damit die schönste Sache der Welt ohne unerwünschte Folgen bleibt, erhalten IKK-versicherte Mädchen die Pille bis zum 18. Geburtstag kostenlos. Was die IKK sonst noch für dich tun kann, erfährst du unter Die kostenlose Broschüre über www.ikk-spleens.de. alle Leistungen kann bei der Hotline 4 55 22 55 IKKcall: 018 02- (6 Cent/Anruf) oder per E-mail unter: redaktion@spleens.de angefordert werden. 1001 Chancen Sicher wisst ihr, dass Sven Hannawald einer der besten Skispringer der Welt ist. Dass er zwei silberne und eine goldene Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen hat. Dass er als einziger überhaupt alle vier Springen der Vierschanzentournee gewonnen hat. Dass er Sportler des Jahres 2002 ist. Und dass eure Mama ihn gerne als Schwiegersohn (für den Fall, dass ihr „weiblich, ledig, jung, sucht“ seid) zum Sonntagsnachmittagskaffee einladen würde. Aber vielleicht wisst ihr nicht, dass Sven Hannawald sehr gerne Kuchen backt. Was ein weiterer Grund für eure Mama (falls ihr noch immer „weiblich, ledig, jung, sucht“ seid) wäre, den Ausnahmespringer zum Kaffee einzuladen – denn er könnte ihr eine Menge Arbeit ersparen. So gesehen wäre Matthias Ludwigs auch ein Schwarm aller Schwiegermütter. Denn auch er kann Kuchen backen - mit gemahlenen Pistazien, frischen Früchten, Kokosnussraspeln, Mohn und Marzipan. Auch er hat viele raffinierte Rezepte im Kopf – wie Sven Hannawald. Und auch er ist überaus erfolgreich in seinem Job – er ist Konditor in der 1. Liga. Was Sven Hannawald über Ehrgeiz und Erfolg, Motivation und Medienrummel, Angst und Ausbildung sagt, könnt ihr im Interview auf den Seiten 30/31 lesen. Konditor ist einer von acht Berufen, die wir euch in diesem Heft vorstellen. Neben dem Tischler, Schornsteinfeger, Augenoptiker, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Maurer. Dazu geben wir euch Tipps, wie ihr euch zum Ingenieur für Holztechnik, zum EU-Assistenten oder zum Restaurator - und zum Meister weiterbilden könnt. 1000 Chancen. Eine häufig genutzte aber ebenso häufig unterschätzte Chance ist das Ehrenamt. Wir haben vier Ehrenamtler getroffen. Vier von Unzähligen. Mehr als 22 Millionen Menschen in Deutschland setzen sich freiwillig ein. Für andere, für die Natur, für Tiere, für ihre Ideale. Wir wünschen euch eine entspannte Zeit, Euer handfest-Team I N H A LT 04 Inhalt Petit fours Nr. 6/2003 Matthias Ludwigs ist Konditor bei einem der besten Köche der Welt, dem derzeit besten Patissier Deutschlands, in einem der sieben besten Restaurants dieser Republik. Dort gestaltet der 23-jährige Kölner Pralinés, Desserts, Gebäck – lauter kleine Köstlichkeiten. Seite 8: Porträt „Ohne kommst du nicht durch“ CD-ROM KOSTENFREI bestellen: Seite 16 Rund 350 Augenoptiker bereiten sich pro Jahr im Kloster Knechtsteden auf ihre Meisterprüfung vor. Diese gelungene Verbindung aus denkmalgeschützten Mauern und modernster Technologie ist ein idealer Lernort für angehende Meister der Augenoptik aus ganz Deutschland. Seite 14: Service Grell, bunt, hell und schön Aktiv für Werbung. Fabian Fasel hat es sich vor knapp zwei Jahren ausgesucht. Der 20Jährige ist im zweiten Lehrjahr zum Schilder- und Lichtreklamehersteller. Seite 18: Hintergrund Neugierig gewinnt Kathrin Brake hat in einer Tischlerei in Toulouse gearbeitet. Tobias Münzer ist 21 Jahre alt, im zweiten Lehrjahr zum Mauerer und will Ähnliches machen – nur in Norwegen. Kathrin hat, Tobias wird sie erhalten – die Unterstützung durch die Handwerkskammer. Seite 26: Karriere Das Wesentliche Unterschiedliche Bands mit den gleichen Wurzeln: „Die Ärzte“ sind wieder da – mit neuem Doppel-Album und einer bereits jetzt ausverkauften Tour, die aber – keine Angst – im Sommer fortgesetzt wird. „The Revolvers“ spielen schlicht und einfach Punk. Und zwar so wie zur Punk-Explosion in England 1977. Seite 36: Musik Service 06 Porträt 08 Petit fours Service 10 Qualifikation, Zukunft, Erfolg Lebenswege 12 Lady in black Service 14 Ohne kommst du nicht durch Hintergrund 18 Grell, bunt, hell und schön Interview 22 Bundesministerin Renate Schmidt Was macht ... 24 ... der Restaurator Karriere 26 Neugierig gewinnt Nachgefragt 30 Sven Hannawald Reportage 32 Vier von Unzähligen 01803.212127 w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e Musik/Rätsel Die Ärzte, The Revolvers Vorschau Nr. 1/2004 36 06 Service Jochen Tasler ist als Projektmanager der direkte Ansprechpartner für alle, die sich für ein kooperatives Studium an der FH in Lemgo (Projekt: KoBIHOLZ) interessieren. Andrea Weitkemper hat nach dem Abitur mit einer Ausbildung zur Tischlerin in Langenberg bei Gütersloh begonnen, sich aber nach einem Jahr dazu entschlossen, in das kooperative Studium einzusteigen. Die 21-Jährige will später im Holzbau arbeiten. Zwei Zwei auf auf dem dem Weg Weg zum zum Diplom-Ingenieur Diplom-Ingenieur der der Holztechnik Holztechnik „Wir müssen flexibler sein“ Roman Hagen hat nach seiner Tischler-Ausbildung in Steinhagen im Oktober 2002 sein Holztechnik-Studium an der Fachhochschule in Lemgo aufgenommen. Der 24-Jährige will in der Möbelkonstruktion arbeiten. Andrea Weitkemper (21) und Roman Hagen (24) sind nach dem Abitur in die Tischler-Ausbildung eingestiegen und befinden sich derzeit auf dem besten Weg zum Diplom-Ingenieur der Holztechnik. Die zwei studieren an der Fachhochschule in Lemgo. handfest hat sich mit den beiden über einige Eckpunkte unterhalten. AUSBILDUNG Roman: Die Ausbildung ist die Basis. Mir war früh klar, dass ich etwas lernen will, das über die normale Lehre hinausgeht. Der Abschluss Diplom-Ingenieur reizt mich, deshalb studiere ich Holztechnik. Andrea: In der Berufsschule fühlte ich mich deutlich unterfordert, deshalb habe ich mich nach einem Jahr reiner Ausbildung für das kooperative Studium entschieden. Roman: Meine Tischler-Ausbildung ist auf jeden Fall förderlich für mein jetziges Studium. Weil ich weiß, wie es in der Praxis läuft, kann ich mich in viele Problemstellungen besser hineindenken. STUDIUM Roman: Ich will das Grundstudium möglichst schnell hinter mich bringen. In den ersten drei Semestern muss das erledigt sein. Andrea: Ich habe acht Tage Urlaub im Jahr, wir schreiben sieben Klausuren pro Semester und in den Semesterferien muss ich Doppelqualifikation auf Gut Rosenberg TWO IN ONE In einem neuen Studiengang können junge Handwerker auf Gut Rosenberg in Aachen eine Doppelqualifikation erwerben. Die dreijährige Fortbildung „Two in One“ verknüpft Handwerksdesign und Management miteinander. „Unser Angebot schöpft die große Bandbreite der Akademie des Handwerks aus“, meint Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Aachen. Am Ende stehen zwei Abschlüsse: der Handwerksdesigner beziehungsweise der Meisterdesigner, der auch die Meisterprüfung umfasst. Infos: Akademie Handwerksdesign Gut Rosenberg Horbacher Straße 319, 52072 Aachen www.gut-rosenberg.de Ansprechpartnerinnen: Birgit Krickel, Telefon: 02407/9089132 birgit.krickel@hwk-aachen.de, Beate Amrehn, Telefon: 02407/9089133 beate.amrehn@hwk-aachen.de arbeiten. Das ist hart – aber es macht mir Spaß und ich bin mir sicher, dass es den gewünschten Erfolg bringt. Roman: Dozenten und Studenten kennen sich. An einer normalen Uni ist das ja nicht so. Da bist du nur eine Nummer, ziemlich anonym. Hier aber kann es dir passieren, dass dir ein Dozent begegnet und dich fragt, wo du heute Morgen gewesen bist. Wir sind ungefähr 20 Leute pro Seminar, da bist du kein Unbekannter. NEUGIERIG Roman: Das theoretische Wissen, das man als Tischler braucht, kann ich mir in drei Jahren Ausbildung ja gar nicht aneignen. Deshalb habe ich meine Ausbildung nicht verkürzt. Und selbst nach dem Studium muss ich sagen: Ich weiß wahrscheinlich nur einen Bruchteil. Roman: Mich interessieren Möbelkonstruktion und -gestaltung. Aber so genau lässt sich noch gar nicht absehen, wo ich mal landen werde. Andrea: Ich glaube, dass wir in der Zukunft flexibler sein müssen. Ich bin zum Beispiel auch bereit, für einen guten Job ins Ausland zu gehen. Roman: Ich sehe meine Zukunft sehr positiv - trotz der derzeit eher angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Aber ich glaube, es gibt viele Punkte, wo man ansetzen kann. Und einen großen Pluspunkt haben wir nach dem Studium: Die Qualifikation. Andrea: Wenn ich nicht neugierig wäre, hätte ich diesen Studiengang gar nicht erst begonnen. Du musst neugierig sein, sonst schaffst du es nicht. Roman: Du lernst hier eine Menge, aber du musst auch Eigeninitiative zeigen und dir das weitere Wissen woanders holen. Zum Beispiel auf Messen, Exkursionen oder in Fachzeitschriften. ZUKUNFT Andrea: Ich würde gerne im Holzbau arbeiten. Holzhäuser interessieren mich zum Beispiel. KoBIHOLZ vereint Handwerk und Studium an der FH Lemgo Mehr, besser und schneller Mehr wissen, mehr können, mehr verdienen, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, schnellerer Einstieg in die Verantwortung – das sind die Pluspunkte der kooperativen Berufs- und Ingenieursausbildung KoBIHOLZ im Studiengang Holztechnik. Handwerk und Studium flirten miteinander - Jochen Tasler vermittelt. Der DiplomIngenieur Architekt koordiniert alle eingehenden Bewerbungen und ist als Projektmanager der direkte Ansprechpartner für alle, die sich für ein kooperatives Studium an der FH in Lemgo interessieren. KoBIHOLZ ist eine kooperative Berufs- und Ingenieurausbildung. Sie verbindet die betriebliche Ausbildung zum Holzmechaniker beziehungsweise Tischler mit dem Studium zum Diplom-Ingenieur der Holztechnik. Die praktische Ausbildung erfolgt im Betrieb, die theoretischen Inhalte wer- den an der Fachhochschule vermittelt. Voraussetzung: Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife. Bewerbung für die kooperative Ausbildung: Bei deinem Ausbildungsbetrieb. Das Studium dauert acht Semester und endet mit der Diplomprüfung. Infos: Projektmanager KoBIHOLZ Dipl.-Ing. Architekt Jochen Tasler Arminstraße 11, 32756 Detmold 0170/442 16 51 info@kobiholz.de, www.kobiholz.de Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld Obernstr. 48,33602 Bielefeld Telefon: 05 21 / 56 08 0 hwk@handwerk-owl.de www.handwerk-owl.de 07 08 Porträt „Es macht Spaß, von einem guten, erfahrenen Chefpatissier zu lernen – wie hier“ Matthias Ludwigs, Konditor Beim Besten: Konditor Matthias Ludwigs PETIT FOURS Was Matthias Ludwigs herstellt, kann süchtig machen. Der 23-jährige Konditor gestaltet Pralinés, Desserts, Gebäck – lauter kleine Köstlichkeiten. Und das alles in einem der besten Restaurants Deutschlands - in der Patisserie des Drei-Sterne-Kochs Dieter Müller im Schlosshotel Lerbach. „Kann sein, dass ich einfach nur Glück bei der Jobsuche hatte“, sagt Matthias Ludwigs und zuckt mit den Schultern: „Vielleicht habe ich gerade den richtigen Zeitpunkt erwischt. Aber man muss es auf jeden Fall versuchen. Auch beim Besten.“ Zimperlich ist er nicht: Matthias Ludwigs weiß, was die Zauberwörter Mobilität und Flexibilität bedeuten. Der Konditor, der zuerst eine Kochlehre abgeschlossen hat, ist einmal quer durch die Republik gereist. In Köln hat er seine Ausbildung zum Konditor im Café Fromme gemacht und in München beim Punk-Koch Stefan Marquard, der schon für die Toten Hosen auf dem LoreleyFestival gekocht hat, viel Erfahrung gesammelt. Nun arbeitet er im Schlosshotel Lerbach, nur einen Katzensprung von Köln entfernt. Im Team des Chef-Patissiers Frederic Guillon – der Franzose wird im Oktober zum „Patissier des Jahres 2003“ ausgezeichnet. „Es macht Spaß, von einem guten, erfahrenen Chefpatissier zu lernen – wie hier“, erklärt Matthias Ludwigs, während er „petit fours“ herstellt. Dazu rollt er mit dem Nudelholz eine Kugel aus feinem Teig glatt, sticht viele millimeterdünne Mürbeteigscheibchen von etwa zehn Zentimetern Durchmesser aus und belegt bereits das dritte Blech damit. Wahlweise mit frischen Früchten, gemahlenen Pistazien, Kokosnussraspeln, Mohn und Marzipan bestrichen, werden daraus jene „petit fours“: feines Gebäck, zierliche Törtchen, fruchtige Schnitten. Sie werden zum Nachmittagskaffee gereicht: auf klassisch, frech oder modern gedeckter Tafel. Das Schlosshotel Lerbach ist eine der ersten Adressen in Deutschland – für Matthias Ludwigs aber noch längst nicht die letzte. Er will noch weitere gute Häuser von innen sehen und dabei viel Berufserfahrung sammeln. Der Konditor... ... arbeitet hauptsächlich mit Marzipan, Nougat, Schokolade, Mandeln, Honig und natürlich Zucker ... produziert kandierte Früchte, Marzipanerzeugnisse, Eis, Marmeladen, Desserts, Mousses, Weincremes, Pralinen, Teegebäck, Spekulatius, Schokoladenfiguren, Fleischpasteten, Salate, Gelees, Rumkugeln, Torten ... touriert Teig, blanchiert Früchte, temperiert Kuvertüre oder garniert Torten ... ist ein sehr vielseitiger Beruf, in dem das Künstlerische eine herausragende Stellung einnimmt ... hat eine neue Ausbildungsordnung erhalten, die Marketing in den Vordergrund stellt und leichte Sachen wie Joghurt und Obst mehr in den Produktionsprozess einbezieht Deutscher Konditorenbund Speicker Straße 13, 41061 Mönchengladbach, Tel. 02161/833137/38, Fax 02161/831618 dkb@konditoren.de, Internet: www.konditoren.de 09 10 Service ZWH-Projekt: Förderung der Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten im Handwerk Qualifikation, Zukunft, Erfolg Es geht um Qualifikation, Zukunft und Erfolg. Und darum, jungen Menschen ausländischer Herkunft wie auch jungen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Viele sind hoch motiviert und gut qualifiziert und besitzen zusätzliche Fähigkeiten wie Mehrsprachigkeit oder interkulturelle Kompetenzen. Es zahlt sich in jedem Falle aus, sie stärker noch als bisher als potenzielle Auszubildende zu berücksichtigen. Viele Betriebe setzen bewusst auf die Mitarbeit von jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die Entscheidung, sie stärker einzubinden, ist eine wichtige Investition in die Zukunft. Die Situation Das Handwerk bildet seit jeher viele ausländische Jugendliche aus. Aber seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass immer weniger Migrantinnen und Migranten eine Ausbildung im Handwerk aufnehmen – oder im Vergleich zu den deutschen Jugendlichen verstärkt eine Aus- und Weiterbildung abbrechen. Die Reaktion Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) will mit dem Projekt zur Förderung der Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten im Handwerk die Ausbildungschancen der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den handwerklichen Berufen verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachwuchssicherung im Handwerk leisten. Das Projekt will die Bereitschaft der Jugendlichen zu einer Aus- und Weiterbildung wecken. Die Chance Die Jugendlichen verfügen über viele interkulturelle Fähigkeiten, von denen die Handwerksbetriebe profitieren können. Das Ziel Ausbildungsberater der Kammern, Berufsbildungsverantwortliche aus Innungen, Betrieben und Schulen sowie Sozialberater aus Beratungs- und Selbsthilfeeinrichtungen gehen auf die jungen Migrantinnen und Migranten sowie auf deren Eltern zu, um ihnen die besonderen Chancen und Zukunftsperspektiven im Handwerk nahe zu bringen. Die Partner Dieses Vorhaben wird im Rahmen des Projektes ProInteCra (Professional Integration of Immigrant in Skilled Craft) von der BGZ (Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische Zusammenarbeit) koordiniert und im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative EQUAL vom Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Initiative will neue Wege zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten von Arbeitenden und Arbeitssuchenden auf dem Arbeitsmarkt entwickeln. Infos: Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) ist eine bundesweite Einrichtung der Handwerkskammern, regionalen Handwerkskammertage und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Die ZWH unterstützt die über 500 handwerklichen Bildungsstätten in Deutschland durch Lehrgangsentwicklung, Mitarbeiterfortbildungen und überregionale Berufsbildungsprojekte. ZWH-Ansprechpartnerinnen: Dr. Ute Pascher, Tel.: 0211/302009-18 upascher@zwh.de Seda Rass-Turgut, Tel.: 0211/302009-17 srass-turgut@zwh.de ZWH - Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e.V. Sternwartstraße 27-29, 40223 Düsseldorf www.zwh.de w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e NEU! handfest-online bietet umfangreiche Informationen über jeden Ausbildungsberuf im Handwerk. BIST DU FIT FUER´S HANDWERK? NEU! Eine Vielzahl von Mathe- und Physikaufgaben sowie zahlreiche Fragen zu Wirtschaft und Politik stehen euch hier zur Verfügung! Lehrer können die Lösungen bei uns im Internet anfordern! Dem Chaos ein Ende bereiten ... 25 trendige spleens-Ordner zu gewinnen! Auf unserer Homepage haben wir alle weiteren wichtigen Infos bereitgestellt: Ausbildungsvertrag, Versicherungsunterlagen, Zeugnisse - wohin mit all den wichtigen Dokumenten? Im neuen IKK-spleens-Ordner findet das Chaos sein Ende: Es gibt extra Fächer für Unterlagen zum Beruf, für Versicherungsdokumente, Privates und vieles mehr. Dieser Ordner ist ein Muss für jeden Berufsstarter! Vorbeisurfen unter www.ikk-spleens.de Wer einen von 25 trendigen spleens-Ordnern mit Register haben will, muss nur folgende Frage bis zum 15.12.2003 beantworten: Was bedeutet die Abkürzung "Azubi"? Die richtige Lösung unter 01803/212127 oder E-Mail an mail@handfest-online.de! 11 12 Lebenswege „Weil ich selbstständig sein will“: Nadine Bents ist Meisterin – mit 24 LADY IN BLACK „Das würde ich auch gerne mal machen – geht das?“ Es ging – und zwar sofort. Nadine Bents war neugierig auf das, was ein Schornsteinfeger macht – also hat sie einen gefragt. Ganz direkt. Und sie hat direkt eine Einladung zum Praktikum erhalten. Dabei hatte Nadine Bents mit 15 noch einen anderen Traum: Sie wollte Mathe studieren. Aber das Praktikum beim Schornsteinfeger wirbelte ihre Pläne ganz gehörig durcheinander. Es brachte einen Lehrvertrag und machte Appetit auf die Karriere im Handwerk. „Gott sei Dank ist alles so gekommen“, sagt Nadine heute, rund acht Jahre später. Sie ist Schornsteinfegermeisterin – und das mit 24 Jahren. Nadine ist schnell und ehrgeizig. Bereits einen Tag nach ihrer Gesellenprüfung hat sie schon an ihrer Meisterprüfung gebastelt und den Teil III absolviert – erfolgreich. Wenige Monate später kam die Ausbilder-Eignungsprüfung dazu und seit dem 14. November 2002 ist sie Schornsteinfegermeisterin. „Ich wollte einfach nicht länger warten. Den Titel wollte ich so früh wie möglich und so jung wie möglich besitzen“, erklärt sie. Die Zeit in der Meisterschule in Dülmen war hart – nicht nur wegen der 200 Kilometer, die sie täglich auf den Tacho ihres Astra gebracht hat. „Ich hab viel Zeit und viel Geld in den Meistertitel investiert – aber Vorankommen kostet immer was“, gibt Nadine zu. Ergänzt aber sofort, dass es sich gelohnt hat: „Ich habe viele wichtige Dinge gelernt. Der Meister bringt dich beruflich und persönlich sehr viel weiter.“ Nadine schafft pro Tag „ungefähr 15-20 Häuser“, in denen sie die Heizanlagen kontrolliert und reinigt – zusätzlich bildet sie aus. „Es macht mir Spaß, mein Wissen und Können weiterzugeben. Aber es ist auch eine große Verantwortung. Der Meister ist eine Qualifizierung nicht nur für die Ausbildung.“ Noch ist die junge Schornsteinfegermeisterin angestellt, aber sie denkt über einen eigenen Betrieb nach: „Klar, irgendwann will ich selbstständig sein. Ich bin sowieso ein Typ, der sich nicht gerne was sagen lässt, in manchen Dingen kann ich sehr stur sein.“ Ans Mathe-Studium denkt sie heute nicht mehr. Der Schornsteinfeger... ... ist seit dem 17. Jahrhundert im staatlichen Auftrag unterwegs. Seitdem besteht in Deutschland der Kehrzwang, der besagt, dass die Hauseigentümer verpflichtet sind, ihre Öfen, Heizungen oder Feuerungsanlagen von einem Schornsteinfeger reinigen zu lassen ... ist Experte für Feuerungsanlagen, Umweltschutz und Energieeinsparung ... reinigt und überprüft regelmäßig etwa 13 Millionen Heizanlagen in Deutschland ... hat im Jahr 2001 mehr als 1,3 Millionen Mängel an Feuerungsanlagen aufgedeckt und so dazu beigetragen, dass rund 102 Millionen Liter Heizöl und 59 Millionen Kubikmeter Erdgas eingespart wurden. Dadurch wurden viele Tausend Tonnen der berüchtigten Treibhausgase wie Kohlendioxid, Stickoxid und Schwefeldioxid weniger produziert Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband (ZIV) Westerwaldstraße 6, 53757 Sankt Augustin, Tel. 02241/34 070, ziv@schornsteinfeger.de, www.schornsteinfeger.de Meister-BAföG: Knete von Vater Staat Rund 27.000 Gesellen haben im vergangenen Jahr den Meistertitel erworben. Wer sich zum Meister weiterbildet, kann finanzielle Hilfe durch das Bundes-Ausbildungsförderungs-Gesetz (BAföG) erhalten – das so genannte Meister-BAföG. Die Förderung richtet sich nach Alter, Einkommen und Vermögen. Die Förderungshöchstsumme für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren ist 10.226 €. Der Staat gibt 35% der Fördersumme als Zuschuss, die übrigen 65% werden als zinsloses Darlehen gewährt. Mehr Infos: www.meister-bafoeg.info 13 14 Service Das Fortbildungszentrum des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA) im Kloster Knechtsteden Rund 350 Augenoptiker bereiten sich pro Jahr im Bildungszentrum des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA) im Kloster Knechtsteden in Dormagen auf ihre Meisterprüfung vor. Diese gelungene Verbindung aus denkmalgeschützten Mauern und modernster Technologie ist ein idealer Lernort für angehende Meister aus ganz Deutschland. Tim Reichert hätte allen Grund, nervös zu werden. Immerhin steht am Freitag seine Meisterprüfung an. Und heute ist Dienstag. Noch drei Tage, aber er lauscht seelenruhig dem grauhaarigen, gut gekleideten Herrn, der mit Powerpoint, Filzschreiber und angenehmer Erzählerstimme über die Wichtigkeit der exakten Brillenanpassung speziell für Gleitsichtbrillen referiert. Tim Reichert ist Augenoptiker, 30 Jahre alt, kommt aus Berlin und bereitet sich in Dormagen auf seine Meisterprüfung vor. Das macht er berufsbegleitend, wie jeder der etwa 350 Schüler, die über das Jahr verteilt in den denkmalgeschützten Mauern aus dem 12. Jahrhundert für die Prüfung büffeln. Berufsbegleitend heißt: Man braucht Urlaub oder einen netten Chef. Tim wird freigestellt von seinem Chef - frei für sieben Wochen harte Arbeit plus Abschlussprüfung, die hoffentlich den Meistertitel bringt. Das ist nicht bei allen Meisterschülern so. Viele müssen Urlaub nehmen, viele auch unbezahlten. Geht’s ohne Vorbereitung nicht? Tim schüttelt den Kopf und sagt rigoros: „Keine Chance. Diese Vorbereitung brauchst du. Ohne sie schaffst du die Prüfung nicht.“ Heike Gerstung, 27 Jahre alt und auch aus Berlin, bestätigt das: „Ohne diesen Vorbereitungskurs kommst du nicht durch.“ Die junge Augenoptikerin wird ebenfalls in drei Tagen in der Prüfung sitzen – nicht schwitzen. Sie hat mit ihrem Meistertitel viel vor: Sie wird in Spandau einen Laden über- nehmen. Tim erklärt, warum er und alle übrigen angehenden Meister diese Plackerei auf sich nehmen: „Erstens ist die Ausbildung hier anerkannt super. Wir erhalten komplett ausgefertigte Skripte und haben sehr gute Dozenten. Und hinter dem Meistertitel steckt ja auch ein finanzieller Anreiz, denn als Meister verdiene ich mehr. Aber ich will auch mein Wissen erweitern. Vielleicht werde ich bald selbst ein Geschäft übernehmen.“ Das alles haben Tim Reichert, Heike Gerstung und ihre Kollegen bereits hinter sich, an diesem Freitagabend. Sie haben es geschafft, ihre Prüfung bestanden. Sie sind Meister der Augenoptik. Auch dank der guten Ausbildung im Kloster Knechtsteden, der größten und ältesten mittelalterlichen Klosteranlage im Rheinland, die von ihrer Erbauung im Jahre 1130 durch zwei Ordensgemeinschaften bis heute eine so wechselvolle Geschichte erlebt hat. Die Vorbereitung auf die Meisterprüfung dauert – inklusive des Prüfungszeitraumes – insgesamt rund drei Jahre. Sie gliedert sich in drei Grundkurse à zwei Wochen Blockunterricht und drei Hauptkurse à sieben Wochen Blockunterricht. Eine Förderung durch das Meister-BAFöG ist möglich, muss aber beantragt werden. Infos: ZVA-Fortbildungszentrum Knechtsteden 41540 Dormagen, Telefon: 02133/978890 post@zva-fbz.de, www.zva-fbz.de Tim Reichert ist Augenoptiker, 30 Jahre alt, kommt aus Berlin und bereitet sich auf seine Meisterprüfung vor. Heike Gerstung (27), Berlin: „Ohne diesen Vorbereitungskurs kommst du nicht durch.“ 15 16 Service Eine Frage, Herr Nosch! Was ist so interessant an dem Beruf Augenoptiker? „In erster Linie die Vielseitigkeit. Direkter Kundenkontakt, handwerkliches Geschick in der Werkstatt, Arbeiten mit modernster technischer Ausstattung und das auf einem fachlich hohen Niveau – damit sind nur einige der vielen wichtigen Aspekte der Tätigkeiten genannt, die den Beruf des Augenoptikers so interessant und attraktiv machen. Darüber hinaus arbeiten Augenoptiker eigenständig und selbstverantwortlich und nach der Ausbildung stehen viele Karrierewege offen. Die immer stärker fortschreitende Visualisierung der Umwelt des Menschen stellt immer größere Anforderungen an dessen Sehvermögen. Zum Beispiel am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr oder beim Sport. Diesen Ansprüchen mit individuellen und optimalen Lösungen gerecht zu werden, ist eine große Herausforderung an den Augenoptiker, einen modernen und vielseitigen Beruf mit Perspektive.“ "Augenoptikerin will ich werden, weil ich unbedingt etwas Handwerkliches machen und gerne und oft mit Menschen zu tun haben möchte. Der Kontakt mit Kunden, die Beratung und das Verkaufen machen mir Spaß. Brille ist für mich viel mehr als nur Sehhilfe, sie ist modisches Accessoire. Hornbrillen und sportliche Designs sind zurzeit absolut modern." Denise Hempel (20) ist im ersten Ausbildungsjahr zur Augenoptikerin bei Optik Röcken in Essen. "Augenoptiker ist ein toller Beruf, weil er eine Kombination aus feinster Mechanik, modernster Technologie und dem täglichen Kontakt mit Kunden bietet - zusammen gibt es das in kaum einem anderen Beruf. Man braucht technisches Verständnis und Geduld. Zudem sollte man sich gut ausdrücken können im Gespräch. Von Vorteil sind Kenntnisse in Mathe, Physik und Bio." Thomas Nosch, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker Augenoptiker... ...fertigen Brillen an aufgrund der Sehschärfenbestimmung durch den Augenoptikermeister ...passen eigenverantwortlich Kontaktlinsen an nach entsprechenden Prüfungen und Messungen mit modernster Technik ...bearbeiten ungerandete Gläser und setzen sie in die Fassung ein ...reparieren und bearbeiten Brillen für die ca. 40 Millionen Brillenträger in Deutschland ...beraten bei der Fassungs- und Gläserauswahl ...wählen bei starker Sehbehinderung geeignete vergrößernde Sehhilfen aus. Robert Pennekamp, ist im ersten Ausbildungsjahr zum Augenoptiker bei Krane Optic in Essen Augenoptiker: Moderner Beruf mit Zukunft „Habe nie gedacht, hier mal unterrichten zu dürfen“ Günther Neukirchen (43) ist Leiter und Geschäftsführer des ZVA-Fortbildungszentrums Kloster Knechtsteden, das am 28. September 2003 offiziell eingeweiht worden ist. Nach seiner Ausbildung zum Augenoptiker absolvierte er von 1984 bis 1988 sein Studium der Feinwerktechnik und Augenoptik an der Fachhochschule Aalen mit dem Abschluss „Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik“. Danach trat er zunächst als Dozent ins ZVAHauptkurszentrum in Köln ein, bevor er 1992 stellvertretender Schulleiter wurde. 1996 übernahm er als Schulleiter die Verantwortung für das Hauptkurszentrum. handfest: Herr Neukirchen, Sie waren maßgeblich an der Verlegung des Fortbildungszentrums von Köln in das Kloster Knechtsteden beteiligt. Wie kam es dazu? Günther Neukirchen: Die Bildungseinrichtung in Köln war mittlerweile zu klein und zu alt. Dass wir Kloster Knechtsteden gefunden haben, war reiner Zufall. Wir haben uns darum bemüht, aber ich habe nie gedacht, dass es klappen könnte, in diesen denkmalgeschützten Mauern mal unterrichten zu dürfen. samt rund 1200 Schulstunden fachspezifischen Unterrichts besprechen wir mit den Schülern alle prüfungsrelevanten Themen, außerdem erhalten sie von uns ausführliches Skriptmaterial und finden praxisorientierte Repetitorien im Internet. Denkmalgeschütztes Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert, Idylle – was macht das Lernen im Kloster Knechtsteden aus? Das Ganze bringt auch so etwas wie Campus-Flair mit sich. Wir bieten Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Grundstück im Libermannhaus. Zudem ist diese Idylle und Ruhe auch bezeichnend für die Lernatmosphäre: Hier unterrichten sechs Dozenten, man kennt sich also. Zudem bemühen wir uns regelmäßig um Industrievertreter für Vorträge, Gastdozenten, Augenärzte oder Psychologen für den Unterricht. Werden Sie das Angebot erweitern? Was können Ihre Schüler im neuen ZVA-Bildungszentrum erwarten? Wir bringen 25 Jahre Berufserfahrung mit, sind spezialisiert auf die berufsbegleitende Vorbereitung für die Meisterprüfung. In insge- Ja, das ist geplant. Neben den Vorbereitungskursen auf die Meisterprüfung, sollen zukünftig auch weitere Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Vorbereitungskurse auf das ECOO-Diplom im Kloster Knechtsteden angeboten werden. 3 Evil Eye Explorer von ADIDAS im Wert von je 169 € zu gewinnen! Evil Eye Explorer ist die Weiterentwicklung einer hochfunktionellen adidas Sportbrille, speziell für den Outdoor- und Bergsportbereich. Klare Sicht, optimaler Schutz und perfekte Passform unter den verschiedensten Bedingungen waren die obersten Zielsetzungen bei der Entwicklung der Evil Eye Explorer. Alle Farbstellungen bieten natürlich 100%igen UV Schutz. Der bewährte Performance Clip-in™ ermöglicht es auch Brillenträgern die Evil Eye Explorer zu verwenden. Die Evil Eye Explorer wird im Hartschalenetui zusammen mit Kopfband, sweat-blocker, 2 Sets Filter in unterschiedlichen Tönungen und einem Microfasersäckchen zu einem empfohlenen Verkaufspreis von € 169 angeboten. Wie viele Menschen in Deutschland tragen eine Brille? a) ca. 20 Millionen, b) ca. 30 Millionen, c) ca. 40 Millionen Lösung bis zum 15.12.2003 an mail@handfest-online.de Betreff: Evil Eye Explorer Alle Infos zum Augenoptiker per Video auf CD-ROM KOSTENFREI bestellen unter: presse@zva.de (Stichwort: Film) oder direkt beim Zentralverband der Augenoptiker, Düsseldorf Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) Alexanderstraße 25a, 40210 Düsseldorf Telefon: 02 11/8 63 23 50 info@zva.de, www.zva.de 17 18 Hintergrund Experte für Werbung: Fabian Fasel ist Schilder- und Lichtreklamehersteller Grell, bunt, hell und schön Fabian Fasel (20) Schilder- und Lichtreklamehersteller Sie steckt im Briefkasten, nervt zwischen Spielfilmen, plärrt aus dem Radio, klebt an TrainerHemdkragen, hängt in jeder U-Bahnhaltestelle, füllt ganze Zeitungsseiten und glitzert von Häuserwänden. Sie zeigt Muskeln, viel Haut und noch mehr Bein, erzählt uns welche Versuchung die zarteste ist und welches Waschmittel nicht nur weiß, sondern rein wäscht. Und ihre Lieblinge sind die 15- bis 45Jährigen, weil die angeblich über das meiste Geld verfügen. Werbung verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Anhänglich und aufdringlich, aber wichtig. 19 20 Hintergrund Klaus Greschok, Schilder- und Lichtreklamehersteller-Meister. „Vor 15 Jahren brauchten wir zwei Tage, um ein Auto zu beschriften, heute ist es in wenigen Stunden fertig.“ Werbung ist allerdings auch ein attraktives und zukunftssicheres Berufsfeld. Fabian Fasel hat es sich vor knapp zwei Jahren ausgesucht. Der 20-Jährige ist im zweiten Lehrjahr zum Schilder- und Lichtreklamehersteller bei Greschok Werbetechnik in Korschenbroich. Zu Fabians Aufgaben gehört der Siebdruck ebenso wie das Herstellen von Schildern am Computer. Er ist dabei, wenn Leuchtreklame zum Beispiel für die Sparkasse erstellt und montiert wird oder Werbebanden für Fußballplätze entwickelt und produziert werden. Immer so, wie der Kunde es wünscht. „Das Interessante an meinem Beruf ist, dass sich ständig Neues ergibt. Die Ausbildung ist unheimlich vielfältig“, sagt Fabian Fasel. Vor zwei Jahren ist er einfach in den Betrieb spaziert, hat nach einem Praktikum gefragt – und prompt eins bekommen. Und kurze Zeit später hat Betriebsinhaber Klaus Greschok ihn gefragt, ob er nicht die Ausbildung bei ihm machen will. „Wir bilden regelmäßig aus. Erstens bin ich der Mei- nung, dass man jungen Leuten eine Chance geben muss und zweitens verlasse ich mich am liebsten auf meine eigenen Leute“, sagt Klaus Greschok, Schilder- und Lichtreklamehersteller-Meister. 1969 hat er in Korschenbroich seinen Betrieb aufgebaut. „Durch die moderne Technik hat sich enorm viel verändert in meinem Beruf. Früher haben wir die Buchstaben von Hand gezeichnet und ausgeschnitten. Heute macht das der Computer. Vor 15 Jahren brauchten wir zwei Tage, um ein Auto zu beschriften, heute ist es in wenigen Stunden fertig.“ Aber dennoch: Der Schilder- und Lichtreklamehersteller ist Handwerker. Und das ist ein Punkt, der Fabian Fasel besonders gereizt hat, diesen Beruf zu erlernen. Er meint: „Der Computer ist nur ein Hilfsmittel – die Ideen muss man selber entwickeln und umsetzen.“ www.greschok.de Schilder- und Lichtreklamehersteller... ...bemalen und beschriften verschiedene Werbeträger ...beraten Kunden und fertigen Entwürfe ...gestalten Werbeträger und nutzen Werbeflächen ...fertigen und montieren Werbeanlagen Infos: Zentralverband Werbetechnik, Bundesinnungsverband der Schilder- und Lichtreklamehersteller Lange Reihe 62, 44143 Dortmund Telefon: 02 31/51 77-1 22 info@werbetechniker.de, www.werbetechniker.de „Einblicke“ in den Coca-Cola Weihnachtstruck Zugmaschine: 12 Freightliner FLD Conventional Zugmaschinen, eigens für die Coca-Cola Weihnachtstour per Schiff aus den USA importiert. Das Fahrerhaus besteht aus einem speziellen Aluminiumgehäuse im typischen USDesign. PS: Der Motor ist aus der legendären Detroit Serie 60, 470 PS bei 1.800 Umdrehungen. Hubraum: Mit seinen 6 Zylindern und einem Hubraum von 12,7 Litern hat der Motor aus der Detroit Serie 60 eine überdurchschnittliche (Lebenslauf-)Leistung von 1,5 Millionen Meilen. Schaltung: 18 Gänge Fuller Getriebe, Länge: 16,50 Meter, Breite: 2,55 Meter, Höhe: 4 Meter, Gewicht: ca. 18 Tonnen, Wendekreis: 25 Meter Lichtlaufleiste pro Truck: Allein an den Zugmaschinen wurden insgesamt ein Kilometer Lichtlaufleisten installiert. Dies entspricht einer Länge von 85 Metern pro Zugmaschine. Die Gesamtlänge der Lichtlaufleiste pro Truck beträgt 310 Meter. Verbrauch Folie pro Truck: Eine retroreflektierende Folie lässt jeden Weihnachtstruck – zusätzlich zu den Lichtlaufleisten – im Dunkeln hell erstrahlen. Insgesamt wurden pro Truck 65 qm Folie verklebt. Gesamtlaufleistung aller Trucks: Während der Weihnachtstour sind die 12 Trucks fast 100.000 km im Einsatz. Dies entspricht einer Strecke von zwei Weltumrundungen. www.coca-cola.de Hol den Coca-Cola Weihnachtstruck zu dir nach Hause! Santa Claus und seine Helfer bringen strahlende Lichterketten und viele Überraschungen zu dir. Wer sein Haus in diesem Jahr von Santa Claus schmücken lassen möchte, der kann sich unter www.coca-cola.de bewerben. 21 22 Hintergrund Interview mit Bundesministerin Renate Schmidt „Mit anderen etwas auf die Beine stellen“ Renate Schmidt ist Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die stellvertretende Parteivorsitzende der SPD setzt sich unter anderem für die Arbeiterwohlfahrt (AWO), den Naturschutzbund, die AIDS-Hilfe, den Kinderschutzbund und den deutschen Familienverband ein. handfest hat sich mit ihr unterhalten - über freiwilliges Engagement und die Wichtigkeit des Ehrenamtes für die Gesellschaft. handfest: Wie kam ihr erster Kontakt mit dem Ehrenamt zustande? Renate Schmidt: In den ersten Jahren des Gymnasiums war ich stellvertretende Klassensprecherin, später war ich Redaktionsmitglied unserer Schülerzeitung und unter anderem für Anzeigenwerbung zuständig. Als Ehrenamt hätte ich mein Engagement damals sicherlich nicht bezeichnet, das klang mir zu gewichtig. Mir hat einfach Spaß gemacht, mit anderen etwas auf die Beine zu stellen. Das geht jungen Leuten heute genauso. Sie wollen sich für ein konkretes Projekt stark machen – zum Beispiel für einen Jugendclub. Kompromissfindung, Teambildung und der Erfolg werden so direkt erlebbar. Wann haben Sie einmal vom Ehrenamt profitiert? Mein langjähriges ehrenamtliches Engagement in den 70er Jahren macht sich noch heute bezahlt: Ich habe mit viel Streitbarkeit, nach vielen Konflikten und immer neuen Hürden gemeinsam mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern einen Abenteuerspielplatz für Kinder in meiner Heimatstadt Nürnberg aufgebaut. Ich bin schon ein wenig stolz, wenn ich heute daran vorbeilaufe und eine nächste und übernächste Generation von Kindern dort spielen und auf Erkundungstour gehen sehe. Außerdem habe ich gemeinsam mit meinem Mann eine Jugendgruppe der Falken geleitet. Mit einigen der damaligen Kinder und heutigen Erwachsenen habe ich auch jezt noch Kontakt. Sie setzen sich unter anderem für die Arbeiterwohlfahrt, den Naturschutzbund, die AIDS-Hilfe, den Kinderschutzbund und den deutschen Familienverband ein – warum? Was macht das Ehrenamt so wichtig, förderungswürdig und unverzichtbar für die Gesellschaft? Ehrenamt führt Menschen zusammen. Es ist für den Einzelnen wichtig: Bürgerschaftliches Engagement ist beliebt; ein Drittel der Bevölkerung ist ehrenamtlich aktiv. Es ist auch für die Gemeinschaft wichtig. Ehrenamtliche leisten einen Beitrag zu einem sozialen Gemeinwesen und einer zivilen Bürgergesellschaft. Wir brauchen solches zivile und ehrenamtliche Engagement, wenn in unserer Gesellschaft auch in Zukunft das soziale Miteinander funktionieren soll. Ich selbst werde ehrenamtlich aktiv bleiben: Wenn ich später nicht mehr Bundesministerin bin, werde ich für das Ehrenamt noch mehr Zeit aufwenden. Ideen habe ich viele. AUSGRENZUNG ABWEHREN Robert Kovac Owen Hargreaves Sammy Kuffour Kroatien Ghana Frankreich Konzept & Design: Roland Demus / Photo: Uwe Arens Willy Sagnol England live and let live DAH-Spendenkonto 220 220 220 - Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 - Kennwort WAT 2003 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.aidshilfe.de www.bzga.de 24 Was macht eigentlich ... ...der Restaurator? Hüter alter Schätze Roland Schulze kratzt an Denkmälern, klettert auf Kirchtürme, nimmt Mörtel, Ziegel und Backsteine unter die Lupe, erneuert brüchige Balkone und gibt alten Häuserfassaden neuen Glanz. Aber der Potsdamer ist weder Abenteurer noch Altertumsforscher. Er ist Restaurator im Handwerk. Restaurator im Handwerk... ...muss Originalbausubstanz konservieren, restaurieren, renovieren und rekonstruieren ...besitzt kunstgeschichtliche Kenntnisse und weiß mit wissenschaftlichen Konzepten und Gutachten umzugehen ...will den Verfall historischer Substanz verhindern und Kulturgüter erhalten ...kann werden, wer einen Meisterbrief besitzt oder einem Meister gleichgestellt ist, sich also in Lehr- und Gesellenjahren die Qualifikationen zur Denkmalpflege angeeignet hat ...kann zurzeit in folgenden Handwerksberufen als Prüfung abgelegt werden: Buchbinder, Holzbildhauer, Maler und Lackierer, Maurer, Metallbauer, Orgelbauer, Parkettleger, Raumausstatter, Steinmetz- und Steinbildhauer, Stuckateur, Tischler, Vergolder, Zimmerer Informationen: Restaurator im Handwerk Haus des deutschen Handwerks Mohrenstr. 21-22 10117 Berlin Telefon: 030/20619336 mail@restaurator-im-handwerk.de www.restaurator-im-handwerk.de Zurzeit restauriert Roland Schulze die Alte Neuendorfer Kirche. Ein 1852 errichteter Backsteinbau mit achteckigem Grundriss. „Je komplizierter, desto besser“, sagt Roland Schulze. Der Diplom-Bauingenieur mag die besonders kniffligen Aufgaben, liebt die ausgefallenen Bauwerke aus entfernten Epochen. Die Alte Neuendorfer Kirche in Babelsberg diente zu DDR-Zeiten als Kartoffelspeicher und verfiel langsam zur Ruine. Aber seit 1998 macht sich ein Förderverein für den Wiederaufbau stark. Schon Weihnachten dieses Jahres soll der erste Gottesdienst in der Kirche stattfinden - unter dem wiederhergestellten hölzernen und mit Schieferschindeln gedeckten Dachstuhl. „Konstruktion und Statik in der Sanierung“ angeschlossen hat. Kurz vor dem Mauerfall hat er am 1. November 1989 seinen Bauhandwerksbetrieb gegründet - mit damals sechs Handwerkern in Potsdam. Ein Jahr später musste er schon aufstocken und beschäftigte 15 Handwerker. Heute sind’s 60: vom Maler und Lackierer über den Fliesen-, Platten- und Mosaikleger bis zum Maurer und Zimmerer. Kontakt: Baudenkmalpflege Roland Schulze Friedrich-Engels-Straße 39 14482 Potsdam Telefon: 0331/29 68 16 E-Mail: info@baudenkmalpflege.de Internet: www.baudenkmalpflege.de Roland Schulze ist Experte, wenn es um alte Schätzchen geht. Zusammen mit seinen 60 Mitarbeitern kümmert er sich um Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen. Das Gewesene und Verfallene wandert dabei allerdings nicht in den großen Container, sondern wird wieder verwendet, um den liebenswerten Kulturdenkmälern ihr altes Aussehen zurückzugeben. „Wichtig ist die Leidenschaft, sich für alte Bauten zu engagieren. Eine künstlerische Veranlagung ist von Vorteil. Aber es ist alles erlernbar, wenn man wirklich will“, erklärt Roland Schulze, der in der ehemaligen DDR Maurer gelernt und das Studium 25 26 Karriere Der eine will, die andere hat zwar schon, will aber auf jeden Fall noch mal: ins Ausland und dort Erfahrungen sammeln. Tobias Münzer und Kathrin Brake sind nur zwei Beispiele für gesunde Neugierde, gepaart mit einer gehörigen Portion Ehrgeiz, Eigeninitiative, Offenheit, Flexibilität und Motivation. Und für Interesse an Auf dem Arbeitsmarkt gefragt: Flexibilität und Auslandserfahrungen Neugierig gewinnt der Kultur und Sprache anderer Länder und natürlich am eigenen Fortkommen. Kathrin Brake steckt in der Ausbildung zur Tischlerin: Die 21-Jährige hat im Juni und August neun Wochen lang in Frankreich in einer Tischlerei gearbeitet. Tobias Münzer ist 21 Jahre alt und im zweiten Lehrjahr zum Maurer: Er will nach Norwegen, dort lernen und später Bauingenieur werden. Anita Urfell von der Handwerkskammer Münster unterstützt sie und andere Auszubildende dabei, über Grenzen hinweg viele Einblicke in den Arbeitsalltag anderer Länder zu erhalten. Die 46-jährige KfzMechaniker-Meisterin, die fließend englisch und französisch spricht, war 13 Jahre lang Ausbildungsberaterin bei der Handwerkskammer Münster und ist seit einem Jahr Expertin für den internationalen Austausch. Sie ist gerade aus Norwegen zurück, wo sie mögliche Betriebe für Tobias Münzers Bewerbung getestet hat. Sie sagt: „Wer in seinem Lebenslauf nachweisen kann, dass er beruflich im Ausland war, dokumentiert damit, dass er motiviert, engagiert, lernbereit, mobil und flexibel ist, und außerdem zusätzliche Sprachkenntnisse besitzt. Das ist ein großer Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.“ Der EUROPASS Berufsbildung ist ein wichtiges Dokument, wenn es um die Bewerbung und um Arbeitsplätze geht. Denn der EUROPASS Berufsbildung dokumentiert europaweit einheitlich, welche Aufgaben und Tätigkeiten während der beruflichen Ausbildung im Ausland absolviert worden sind. www.europass-berufsbildung.de War neun Wochen in Frankreich: Tischlerin Kathrin Brake „Ich bin neugierig“ Kathrin Brake ist im dritten Lehrjahr zur Tischlerin in Münster. Die 22-Jährige war während ihrer Ausbildung neun Wochen lang zu einem Auslandspraktikum in Frankreich. Gewohnt und gearbeitet hat sie in Toulouse. Franzosen verstehen was vom Genießen, das ist bekannt. Aber wie arbeiten sie? Auf jeden Fall nicht so völlig anders, wie ich mir das vorgestellt hatte. Mir ist aufgefallen, dass in Frankreich mehr massiv gebaut wird. Ich hatte überhaupt den Eindruck, dass die reine und traditionelle Handwerkskunst dort häufiger angewandt wird und eine größere Rolle spielt. Außerdem sind die Franzosen nicht so verbissen wie wir Deutschen. Du warst neun Wochen in Frankreich. Was hat dich daran gereizt, über zwei Monate lang woanders zu arbeiten? Ich bin neugierig. Und ich wollte wissen, wie in Frankreich gearbeitet wird. Außerdem halte ich es für wichtig, sich zumindest ein bisschen im europäischen Ausland auszukennen. Wie sah dein Tag aus? Um kurz vor Acht bin ich mit meinem Chef zur Arbeit gefahren... ...mit deinem Chef? Ja, mein Chef hat mir ein kleines Appartement in seinem Haus in Toulouse zur Verfügung gestellt. Und wie war das? Super war das, ich habe es extrem gut getroffen. Ich bin mit ihm zur Arbeit und wieder zurückgefahren und habe meistens mit ihm zusammen zu Abend gegessen. Außerdem hatte ich Kost und Logis frei. Und er war sehr nett, gastfreundlich, aufgeschlossen und interessiert – wie fast alle Menschen, die ich in Frankreich getroffen habe. Wie viele Sprachkurse hast du vor deiner Reise besucht? Keinen. Ich hatte Französisch-Leistungskurs in der Schule. Das war zwar schon fast drei Jahre her, aber ich kam damit gut zurecht und habe mich sogar noch stark verbessert. Denn mir blieb ja nichts anderes, als französisch zu sprechen. Worin hat sich dein Arbeitstag in Frankreich von dem in Deutschland unterschieden? Es gibt eigentlich gar keinen Unterschied. Ich hatte eine Vier-Tage-Woche, was aber nicht überall so ist in Frankreich. Gearbeitet habe ich von 8 bis 19 Uhr, ohne Frühstücks-, dafür aber mit einer zweistündigen Mittagspause. Was planst du für die Zukunft? Ich wollte von vornherein Innenarchitektin werden. Ich werde also nach meiner Ausbildung studieren, vorher aber noch für mindestens ein halbes Jahr nach Frankreich gehen, um weitere Berufserfahrung zu sam27 meln. 28 Karriere SESAM öffnet Türen nach Europa Gefördert ins Ausland Die Handwerkskammer Münster hilft, Erfahrung im Ausland zu sammeln. Zum Beispiel mit dem europäischen Vermittlungsprogramm SESAM, an dem sich fast alle EU-Länder beteiligen: Während des Auslandsaufenthalts, der 32 Wochen dauert, erhalten die Teilnehmer (Gesellinnen und Gesellen) einen Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten einschließlich der Kosten für Hin- und Rückreise in Höhe von derzeit 5.000 €. Bezuschusst werden außerdem die Kosten für einen Sprachkurs mit bis zu 500 €. Zusätzlich vereinbaren die Teilnehmer eine Vergütung mit ihrem Gastbetrieb. Infos: www.sequa.de Handwerkskammer Münster Internationale Vermittlungen und Austauschprojekte Echelmeyerstr. 1-2 48163 Münster Anita Urfell Telefon: 0251/7051460 anita.urfell@hwk-muenster.de Deine Chance: Europa-Assistent/-in Beziehungen mit dem europäischen Ausland werden für alle Wirtschaftsbereiche immer wichtiger. Mitarbeiter und Führungskräfte, die über Qualifikationen wie interkulturelle und Wirtschaftsraum übergreifende Kompetenzen verfügen, und dazu noch gut mit der jeweiligen Sprache umgehen können, verbessern ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb entwickelt der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) die Zusatzqualifikation „EU-Assistent“ für die Erstausbildung. Und unterstützt verschiedene Handwerkskammern, mehrwöchige Berufspraktika für Azubis in Europa zu organisieren. Pluspunkte des Europa-Assistenten für Azubis: Zeitersparnis, Zusatzqualifikation, berufliche Aufstiegschancen, Entwicklung der Persönlichkeit, erweiterte Sprachkenntnisse, Verständnis für kulturelle Vielfalt, durchgehende Ausbildungsvergütung, neue Arbeitsfelder. Pluspunkte des Europa-Assistenten für Betriebe: Kompetenzzuwachs, frischer Wind durch Einblick in andere Arbeitsverfahren, eigenständiger Fach- und Führungskräftenachwuchs, höhere Betriebsbindung, gesteigertes öffentliches Ansehen. Erschließung neuer Märkte. Infos: WHKT Stefanie Schönrath Telefon: 0211/3007716 stefanie.schoenrath@handwerk-nrw.de www.handwerk-nrw.de Handwerkskammer Dortmund Gabriele Robrecht Telefon: 0231/5493302 gabriele.robrecht@hwk-do.de www.hwk-do.de Handwerkskammer Düsseldorf Marie-Theres Lütje Telefon: 0211/8795610 luetje@hwk-duesseldorf.de www.hwk-duesseldorf.de Handwerkskammer Münster Anita Urfell Telefon: 0251/7051460 anita.urfell@hwk-muenster.de Fast alle Handwerkskammern Deutschlands unterhalten intensive Kontakte ins Ausland. Infos bei den Ausbildungsberatungen. Alle Kammern unter: www.zdh.de Will nach Norwegen: Maurer Tobias Münzer „...da habe ich nachgehakt“ Tobias Münzer will Bauingenieur werden. Nach seinem Abitur hat er erstmal eine Ausbildung zum Maurer begonnen. Heute ist der 21-Jährige im zweiten Lehrjahr, hat einen Antrag auf Lehrzeitverkürzung gestellt und bewirbt sich um ein Auslandspraktikum. Er will nach Norwegen. Warum gerade Norwegen? Das Land reizt mich. Nicht nur wegen der Leute, die ich während meines Urlaubs als sehr freundlich und aufgeschlossen kennen gelernt habe. Sondern auch wegen der Bauweise, die komplett anders ist: naturverbundener, wärmer und es wird mehr mit Holz gebaut. Davon will ich lernen. Wie lange wirst du in Norwegen sein? Geplant ist ein Aufenthalt von drei bis vier Wochen. Aber wenn mein Antrag auf Lehrzeitverkürzung durchkommt, dann würde ich gerne am SESAM-Projekt teilnehmen und für acht Monate in Norwegen arbeiten. Das passt dann zeitlich ganz gut direkt im Anschluss an meine Ausbildung. Wie hast du deinen Wunsch umgesetzt, in Norwegen arbeiten zu können? In der Kreishandwerkerschaft in Dülmen habe ich von Projekten gehört, die Auslandspraktika vermitteln. Ich habe sofort nachgehakt, mir aus den Gelben Seiten Adressen gesucht und Kontakt mit Frau Urfell von der Handwerkskammer aufgenommen. Was wirst du danach machen? Ich möchte mich beruflich weiterbilden. Und man sieht ja, dass es schwierig ist, auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Gerade im Bau-Ingenieurswesen ist Flexibilität gefragt – und die zeige ich meinem späteren Arbeitgeber zum Beispiel dadurch, dass ich schon mal im Ausland gearbeitet habe. Wie viele Sprachkurse wirst du besuchen? Überhaupt keinen. Ich verlasse mich auf mein Englisch aus der Schule – ich kann mich ganz gut auf Englisch verständigen. 29 30 Nachgefragt Sven Hannawald im Interview „...dann haut’s dich gleich weg“ Es gibt kaum einen Titel, den er nicht gewonnen hat: Olympiasieger, Weltmeister, Welt-Cupsieger und Sportler des Jahres. Und er ist der einzige, der alle vier Springen der Vierschanzen-Tournee gewonnen hat. Sven Hannawald hat Sportgeschichte geschrieben. Die Popularität des 1,84 Meter großen, 64 Kilo leichten und 29 Jahre alten Überfliegers aus Hinterzarten kann man getrost in die Nähe eines Popstars rücken. Im handfest-Interview äußert sich Ausnahme-Skispringer Sven Hannawald über Ehrgeiz und Erfolg, Motivation und Medienrummel, Angst und Ausbildung. In ein paar Tagen geht’s los: Am 28. November wird in Finnland die Saison eröffnet – bist du nervös? Klar, das bin ich in jedem Jahr. Ich habe hart trainiert, muss mir aber noch die nötige Frische holen bis dahin. Wie gefallen dir die neuen, eng anliegenden Anzüge, die ihr in dieser Saison erstmals tragt? Gewöhnungsbedürftig, es gibt noch ein paar Abstimmungsprobleme. Mal sehen, wie sich das im Wettkampf auswirkt. Es sind zwar nur Kleinigkeiten, aber wenn du wechselnde äußere Bedingungen erwischst, haut`s dich gleich weg. Hast du Angst davor, dass es dich mal „weghauen“ könnte? Nein, Angst habe ich nicht. Und wenn, dann würde ich sofort die Schanze verlassen oder ganz aufhören. Ich habe gelernt, zu fokussieren und die Angst auszublenden. Welche Rolle spielt das Material in deinem Sport? Das ist mindestens genauso wichtig wie die optimale körperliche Verfassung. Ich hatte auch schon manche Saison, in der ich mich zwar körperlich super fühlte, aber nichts klappte, weil die Ski, mein Anzug oder sonst was nicht passten. Also achte ich penibel darauf, das optimale Material für mich auszuwählen. Wie lange hast du gebraucht, das für dich Optimale auszuwählen? Du hast nie das optimale Material, denn es gibt immer Kleinigkeiten, die verbessert werden müssen. Du hast eine Ausbildung zum Kommunikationselektriker absolviert – könntest du dir vorstellen, heute in deinem erlernten Beruf zu arbeiten? Nein, auf keinen Fall. Ich bin seit sieben Jahren komplett raus aus dem Beruf. Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden, und mittlerweile in dem Beruf wohl eine echte Niete. Welche Überlegung steckte dahinter, einen „richtigen“ Beruf zu erlernen? Sicher war das auch eine Art Absicherung gegen Unwägbarkeiten. Sich ganz auf den Leistungssport zu konzentrieren, birgt schließlich auch ein Risiko. Niemand konnte abschätzen, wie es laufen würde im Sport. Wenn du nicht Leistungssportler geworden wärst – was dann? Kommunikationselektriker? Nein, sicher nicht. Irgendwas mit Sport wollte ich immer schon werden. Gab es mal Zweifel an deinem Weg als Profisportler? Sicher. Wenn der Erfolg ausbleibt, machst du dir ernsthafte Gedanken, ob das alles so richtig ist und wie es weitergehen soll. Bei mir stellten sich in der Saison 97/98 die ersten größeren Erfolge ein. Bis dahin habe ich sehr viel Zeit und Kraft investiert. Was ist auf so einem langen Karriereweg zu beachten? Dass man stetig dranbleibt, sein Ziel nicht aus den Augen verliert und seinen Spaß nicht verliert. Fünf „Schwarze Rose“-Hemden von Seidensticker zu gewinnen! Das Hemd mit der gestickten Rose vorn links knapp über dem Hosenbund ist ein Klassiker und ein gesuchter Artikel in den Second Hand Läden. Seidensticker lässt den größten Hemdenerfolg der deutschen Nachkriegsgeschichte wieder aufblühen. Die „Schwarze Rose“ gibt es nun wieder zu kaufen. Auch Sven Hannawald fliegt auf die „Schwarze Rose“ von Seidensticker. Sein größter Erfolg ist der Gewinn der Vierschanzentournee – in welchen vier Städten findet sie statt? a) Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck, Bischofshofen b) Garmisch-Partenkirchen, Wien, Bischofshofen, Oberstdorf c) Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf, Innsbruck, München Wer die richtige Antwort hat, kann eins von fünf Hemden der Schwarzen Rose gewinnen. Antwort an: mail@handfest-online.de oder per Telefon unter 01803-212127 Stichwort: Schwarze Rose. Einsendeschluss: 15. Dezember 2003 (bitte mit Angabe der Kragenweite). Bist du ein ehrgeiziger Mensch? Ja, auf jeden Fall. Ohne gesunden Ehrgeiz geht’s nicht. Du bist am 9. November 29 Jahre alt geworden, was im Skispringer-Zirkus schon fast ein biblisches Alter ist. Denkst du über die Zeit nach deiner Sportlerkarriere nach? Nein. Über ein mögliches Karriereende mache ich mir noch keine Gedanken. Im Gegenteil: Ich freue mich auf den Winter. Du hast schon soviel erreicht, wirst immer an deinen Erfolgen gemessen. Wie motivierst du dich? Ich setze mich nicht unter Druck, sondern trainiere die Dinge, von denen ich glaube, dass sie mich voranbringen. Und ich freue mich darauf, im Winter zeigen zu können, was ich drauf habe. Skispringen ist der Renner: ausverkaufte Events, kreischende Fans, Superquoten im Fernsehen. Und alle Journalisten wollen was wissen. Nervt der Medienrummel manchmal? Nein, das gehört dazu. Natürlich gebe ich nicht jedem Interviews und renne nicht in jede Fernsehshow. Aber beide Seiten leben voneinander: Ich kann nicht ohne die Medien und die Medien nicht ohne mich. Das ist ein beidseitiges Geschäft, und deshalb so akzeptiert. Was bedeutet dir Erfolg? Erfolg ist der Zucker, der dazugehört. Ich freue mich über Siege und Erfolge, aber ich bin nicht so verbissen, nur noch Erfolg haben zu müssen. Als Sportler weißt du, dass nach Niederlagen auch wieder Siege kommen. Ich habe viel dafür getan, Erfolg zu haben. Und darauf arbeite ich immer hin, aber garantieren kann dir den Erfolg niemand. 31 Vier von Unzähligen 32 Reportage Ehrenamt und soziale Verantwortung Anja Greinz, Rebecca Hünemeyer, Jan Gräfe und Wilhelm Meiwes sind nur vier Beispiele. Vier von Unzähligen, die sich einmischen, sich für ihre Ideale und für andere Menschen einsetzen und Verantwortung übernehmen. Und das alles freiwillig und ohne Bezahlung. Jan Gräfe leitet eine Jugendfeuerwehr-Gruppe „Ein kleiner, aber wichtiger Baustein“ Die Feuerwehrwache in Düsseldorf an der Münsterstraße/Ecke Moltkestraße. Jan Gräfe hat 24-Stundendienst, von sieben bis sieben Uhr. Er sitzt in der Zentrale, den Telefonhörer griffbereit, den Monitor an. Aber heute ist es ruhig. Nur ein Einsatz am frühen Vormittag, der sich schnell aufgelöst hat. „Gott sei Dank nichts Schlimmes“, sagt Jan Gräfe. Jan Gräfe ist Brandmeister bei der Berufsfeuerwehr in Düsseldorf. Nach seinem Abitur hat er eine Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert und sich dann bei der Feuerwehr beworben. Im normalen Berufsleben umfasst seine Arbeitswoche 54-Stunden. Aber das ist längst nicht alles: In seiner Heimatstadt Solingen leitet er eine von sechs Gruppen der Jugendfeuerwehr – freiwillig, in seiner Freizeit, ohne Bezahlung. Dort vermittelt er die Grundlagen der Feuerwehrtechnik, aber auch wichtige Eigenschaften für ein friedliches Miteinander: Toleranz, Diskussionsfähigkeit und Verständnis für andere Menschen und Völker. Bescheiden sagt der 26-Jährige über sein freiwilliges soziales Engagement: „Man sollte das nicht überbewerten. Was ich tue, ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein im sozialen Bereich. Ich biete den Jugendlichen eine sinnvolle Alternative zum bloßen Rumhängen. So kann ich einen kleinen Teil dazu beitragen, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu finden.“ Was ihn dazu bewegt, vier bis fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich tätig zu sein? „Es gefällt mir, zu sehen, dass mein Engagement ankommt. Außerdem will ich der Jugendfeuerwehr etwas zurückgeben”, sagt er und denkt an den dreiwöchigen Austausch mit der Jugendfeuerwehr Solingen, die ihn 1993 in den Senegal führte und ihm eine völlig neue Welt offenbarte. Infos: Deutsche Jugendfeuerwehr Koblenzer Straße 133, 53177 Bonn Telefon: 0228/952910 info@jugendfeuerwehr.de www.jugendfeuerwehr.de 33 34 Reportage Für das Miteinander: Rebecca Hünemeyer ist Schülersprecherin „Für die Schule, für die Schüler und für mich selber“ Rebecca Hünemeyer hängt an ihrer Schule und an ihrem Job. Drei Jahre lang ist sie nun schon Schülersprecherin am Düsseldorfer Rückert-Gymnasium. In der 11 ist sie gewählt worden. Jetzt ist sie in der 13 und bereitet sich aufs Abi vor. Im Sommer 2004 wird sie sich von ihrer Schule verabschieden müssen. „Am liebsten würde ich weiter Schülersprecherin sein. Es gibt noch so viel zu tun - es wäre verdammt schade, wenn das einschläft“, sagt die 18-Jährige, die sich einmischt, einsetzt und stark macht. „Ich mache das für unsere Schule, für die Schüler und für mich selber. Ich habe ein gutes Gefühl dabei“, begründet sie. Rebecca hat in Schulkonferenzen Mitspracherecht: „Ich vertrete die Schüler. Aber manche Lehrer denken, wir hätten nichts zu sagen. Deshalb geht es manchmal ganz schön heiß her. Es ist meine Sache, den Mund aufzumachen – und ich sage gerne, was ich denke.“ Zum Beispiel Benni Hein. Er hat Glück gehabt. Glück und einen guten Fürsprecher. Benni hat sich nach mittlerer Reife und Praktikum sofort beworben – und ist genommen worden. Sein Fürsprecher war Wilhelm Meiwes. Der Landmaschinenmechaniker-Meister ließ nicht locker, er hat Benni dazu ermuntert, die Ausbildung zu machen – denn er hält den 17-Jährigen für talentiert und motiviert. Benni hat’s gemacht. Er ist nun im ersten Lehrjahr zum Landmaschinenmechaniker bei Ottomeyer Landtechnik im ostwestfälischen Steinheim. Wilhelm Meiwes bildet in der Steinheimer Ottomeyer-Filiale bis zu vier Auszubildende pro Jahr aus. Darüber hinaus ist der 33Jährige noch Lehrlingswart der Landmaschineninnung Gütersloh, die auch für den Kreis Höxter zuständig ist. Freiwillig, ohne Honorar und in seiner Freizeit setzt er sich für die qualifizierte Ausbildung ein. „Wir müssen jungen Leuten Chancen bieten und wir brauchen qualifizierten Nachwuchs in den Betrieben. Dafür setze ich mich gerne ein“, begründet er. Für die Ausbildung: Wilhelm Meiwes ist Lehrlingswart „Dafür setze ich mich gerne ein“ Und was sagt man Schülern, die nur meckern und gar nichts tun? „Denen sage ich: Es ist eure Schule, hier verbringt ihr fünf Tage pro Woche. Ich will mich dafür einsetzen, dass das eine schöne Zeit wird.“ In ihrer Freizeit hilft Rebecca – ehrenamtlich - als Mitarbeiterin der Diakonie Fünftund Sechstklässlern bei den Hausaufgaben. Nach dem Abi will sie eine Ausbildung im sozialen oder medizinischen Bereich machen. Brombeeren stören hier. Sie nehmen Sonnenlicht und Nährstoffe weg und wachsen zu dicht. So dicht, dass die Heide nicht durchkommt. „Brombeeren gehören hier einfach nicht hin. Die wuchern nur alles zu“, sagt Anja Greinz, zieht ihre Arbeitshandschuhe an und knipst mit Rosenschere einen ganzen Schwung Brombeersträucher ab. Nachher werden die Wurzeln entfernt. Auch der japanische Staudenknöterich ist hier nicht willkommen. „Das ist Unkraut“, erklärt Anja, rupft den hartnäckigen Knöterich mit einem Ruck aus der Erde und meint achselzuckend: „Das Wurzelwerk ist so stark und hartnäckig – irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass das Unkraut immer wieder kommt.“ Anja trägt Jeans, eine gefütterte Cordjacke, Gummistiefel und Arbeitshandschuhe. Sie ist gut ausgerüstet für die Arbeitstage in freier Natur. Die 19-Jährige hat nach ihrem Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) eingelegt. Um zu lernen, denn nach ihrem FÖJ in der Biologischen Station „Krickenbecker Seen“ will sie Biologie studieren. Das Naturschutzgebiet „Krickenbecker Seen“ in der Nähe von Viersen ist Lebensraum für bedrohte Lebewesen. Für die nur hier lebende Wespenspinne etwa. Oder für den Lungenenzian. Und für das Bachneunauge. Das ist ein Fisch, der nicht dicker, aber viel seltener als ein Bleistift ist. „Mir ist bewusst, dass dieser Lebensraum sehr selten ist. Und mir ist klar, dass man ihn erhalten muss. Dass ich dazu beitragen kann, gibt mir ein gutes Gefühl. Leider denken zu wenig Menschen an den Erhalt der Natur“, findet Anja Greinz, Naturschützerin aus Leidenschaft. Für die Natur: Anja Greinz macht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr IMPRESSUM „Mir ist klar, dass dieser Lebensraum sehr selten ist“ Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag Mohrenstr. 20/21 10117 Berlin Redaktion: Westdeutscher Handwerkskammertag Sternwartstr. 27-29 40223 Düsseldorf Reiner Nolten (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Rolf Göbels Redakteure: Nicole Gudermann, Dieter Müller Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe: Anke Göbels, Ralf König, Clemens Urbanek, Uwe Müller, Dr. Axel Fuhrmann, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Ulrike Wittenbrink, Stefanie Schönrath Anzeigen & Vertrieb: for mat medienagentur + verlag gmbh 0211/55 80 255 for-mat@t-online.de Gestaltung und Lithografie: for mat medienagentur + verlag gmbh Markus Kossack Druck: VVA Düsseldorf Infos: Biologische Station Krickenbecker Seen Krickenbecker Allee 36 41334 Nettetal-Hombergen Telefon: 02153/912909 www.bsks.de Naturschutzbund Deutschland www.nabu.de Auflage: 138.750 Abonnement: Bezugsabo 10,75 Euro p. a. Erscheinung: sechsmal jährlich Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Papier: Recyclingpapier Mitglied der Informationssgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) 36 Musik Geheimtipp aus Bochum: The Revolvers w w w. t h e - revo l ve rs. c o m Das Wesentliche Glamrock, Punkrock oder einfacher Rock’n’Roll? Nichts von alledem. „The Revolvers“ spielen schlicht und einfach Punk. Und zwar so wie er zur Punk-Explosion in England 1977 üblich war. Melodisch, trotzdem druckvoll, mit mehrstimmigem Gesang. „The Boys“, „The Clash“ und Co. lassen grüßen. Nach ihrer Debüt-CD „A tribute to cliches“ ist nun der nächste Longplayer draußen. Auf „End of apathy“ lassen es die aus Bochum und Düsseldorf stammenden Musiker wieder richtig krachen. Die Single-Auskopplung „Some kind of wonderful“ und „Narrowminded...“ sind die Hits der CD. Vor allem der wechselnde Gesang - mal singt Frontmann Uwe, mal Leadgitarrist Marc - machen die Revolvers zu einer der besten deutschen Bands in diesem Genre. Flo bedient den Bass und hinterm Schlagzeug sorgt Tobbe für den richtigen Rhythmus. Beschreibt bitte kurz eure Musik. Revolvers: Punk, wir spielen 77er-Punk. Dort haben wir unsere Wurzeln. Es gibt viele Gummibegriffe wie Glam-Punk oder Punk'n'Roll, aber die werden meist von den Labels und den Medien ins Spiel gebracht. Was unterscheidet die neue Platte von der alten? Sie ist eine Weiterentwicklung, aber nichts dramatisch Neues. Man muss darauf achten, dass man sich nicht nur kopiert und zu oft wiederholt. Ein Konzeptalbum? Nein, wir machen die Songs, auf die wir Lust haben - kein Konzeptalbum. Wir machen sozialkritische Texte und haben auf der neuen LP die Ereignisse des 11. Septembers aufgegriffen. Auch der Tod von ClashSänger Joe Strummer ist ein Thema. Wie sieht eure Zukunft aus? Wir konzentrieren uns alle ganz auf die Revolvers. Im Frühjahr 2004 ist eine Tour durch Deutschland geplant. Im November spielen wir in Österreich. Auch ein Videodreh ist wie schon so oft in Planung. Wir hoffen, dass es endlich mal klappt. Was erwartet ihr von der neuen LP? Unsere letzte LP wurde über 3.000 Mal verlauft, das ist nicht schlecht für eine Punkband. Wir erhoffen uns natürlich eine Steigerung. „Die Ärzte“ haben seit 1987 ein Maskottchen: Wie heißt diese gefesselte junge Dame? (85) Gwendoline (09) Angela (97) Britney 4 T-Shirts von „Die Ärzte“ und eine CD von „The Revolvers“ zu gewinnen! Wir verlosen vier T-Shirts der Besten Band der Welt und einmal „End of apathy“, die neue CD der Punkband „The Revolvers“. Ihr müsst nur die Fragen beantworten, die Zahlen addieren und euer Ergebnis an uns schicken – mit ein bisschen Glück seid ihr unter den Gewinnern. Vergesst bitte nicht, euren Wunschgewinn und eure Adresse anzugeben. Schickt eure Lösungen als Postkarte an Redaktion handfest, Niederkasseler Straße 61, 40547 Düsseldorf, per E-Mail an mail@handfest-online.de oder per Telefon unter 01803-212127. Einsendeschluss ist der 25. Dezember 2003. Gegen wen kämpften „Die Ärzte“ im Video zu ihrem Hit „Männer sind Schweine“? (92) Lara Croft (21) Dieter Bohlen (39) Verona Feldbusch Was untersagen „Die Ärzte“ heutzutage auf ihren Eintrittskarten? (56) Das Werfen von Unterwäsche (69) Das Erscheinen in Abendgarderobe (25) Das Mitbringen von Nazis Wer spielte von 1987 bis 1988 bei den „Ärzten“ den Bass? (02) The unbelievable Berlin (14) The mysterious Köln (61) The incredible Hagen 3:2 haben die Helden von Bern das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 gewonnen. „Boss“ Helmut Rahn schoss das 2:2 und auch das entscheidende 3:2. Aber wer schoss das erste Tor der Deutschen Nationalmannschaft? (01) Uwe Seeler (60) Max Morlock (44) Franz Beckenbauer Was (11) (30) (53) stellt ein Flexograf her? Schleifmaschinen Stempel und Druckplatten Kaugummis Der Franzose Joseph-Nicèphore Nièpce (1765-1833) belichtete 1827 acht Stunden lang eine mit Asphalt beschichtete Zinnplatte, unbelichtete Stellen bestrich er mit Olivenöl. Was hat Niépce erfunden? (10) ...den Schnellkochtopf (45) ...den Fotoapparat (81) ...den Heißluftherd Ungewöhnlich und erfolgreich: Die Ärzte „Völlig beabsichtigt“ Rund 700 Konzerte in 15 Jahren, genau 20 Tourneen plus eine als Special Guest der Bombast-Rocker KISS, 18 Alben, 33 Singles, 3 DVDs, eine 3,1 Kilo schwere Biografie, ein „MTV Unplugged“-Konzert, ein goldener, zwei silberne und ein bronzener BravoOtto: So lautet die Erfolgsbilanz der Punkrocker „Die Ärzte“. Die Ärzte www.bademeister.com „Die Ärzte“ gingen 1982 aus der Berliner Band „Soilent Grün“ hervor. Damals spielte Farin Urlaub die Gitarre, Bela B. stand hinterm Schlagzeug und ein gewisser Sahnie beackerte den Bass. Zwei Jahre später gewannen die drei den Berliner Senatsrockwettbewerb und erhielten ihren Er erfand die Dampfmaschine. Weil er ein Verkaufsargument brauchte, bestimmte er die Leistung seiner bahnbrechenden Erfindung in Pferdestärken (PS). Er erfand also nicht nur die Dampfmaschine, sondern auch die Einheit PS - wer war das? (59) James Watt (1736-1819) (29) Edward Kennedy Ellington (1899-1974) (08) Ferdinand Graf Zeppelin (1838-1917) Elisha Graves Otis präsentierte 1853 in New York seine neue Erfindung – mit weit reichenden Folgen. Ohne seine Erfindung gäbe es keine Hochhäuser. Was hat er erfunden? (04) absturzsichere Fahrstuhlsysteme (51) abnehmbaren Briefkästen (86) wieder verwendbare Klingelschildchen ersten Plattenvertrag bei der CBS, wo auch das Debütalbum „Debil“ erschien. 1986: Sahnie ging – The Incredible Hagen stieg ein. 1988 trennten sich die Ärzte. Fünf Jahre später sorgte eine Anzeige für Aufsehen: „Die Ärzte (beste Band der Welt) suchen Plattenfirma“. Ein neuer Bassist war auch gefunden: Rod Gonzalez hatte bisher bei den „Rainbirds“ und zusammen mit Bela B. bei „Depp Jones“ gespielt. 1998 gründeten „Die Ärzte“ ihre eigene Plattenfirma: Hot Action Records. Die „Killer“-DVD gewann 2000 den Medienpreis für Innovation. „Aus Versehen“, heißt es. Und ein Jahr später belegte die Bandbiographie „Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“ den 13. Platz der Spiegel-Bestsel-lerliste. „Völlig beabsichtigt“, betont die beste Band der Welt. In diesen Tagen ist das neue Doppel-Album „Geräusch“ erschienen: witzig, punkig, originell. Und der Dezembertour ist es ergangen wie der Singleauskopplung „Unrockbar“: Der Vorverkauf hatte gerade begonnen, da war er auch schon wieder vorbei. Lösung aus handfest 5/03: 314/b Je eine CD von „Serafin“: Und hier die Gewinner: Hannes Wiegand, Hadamar Claudia Kaase, Münster Verena Becker, Windeck Je ein Power-Wörterbuch von Langenscheidt: Sebastian Wendel, Ochtrup Constanze Dürr, Magstadt Careten Schmitt, Köln Anna Walter, Aichtal Wolfgang Vreys, Düsseldorf Beate Eschmann, Detmold Anna Tausch, Bonn Jinojan Soosaithasan, Stuttgart Heidrun Kizyna, Bottrop Christina Feldmann, Rietberg Thomas Phelippen, Eschweiler Daniela Vujcic, Stuttgart Lisa Becker, Hamm Anne Müller, Althütte Erika Witte, Radesdorf Jürgen Naumann, Böblingen Annika Mertens, Rheda-Wiedenbrück Andreas Klaus, Bonn Heide Schneider, Düsseldorf Melanie Möllers, Telgte Je einen Einkaufsgutschein von IKEA im Wert von je 100 Euro: Uta Kitzmann, Wipperfürth Cornelia Karl, Bad Überkingen Anna Thomas, Wuppertal Monika Himmelberg, Voerde Eveline Heissler, Mülheim Annette Kantrowitz, Dresden Ronny Hartmann, Ludwigsburg Susanne Mohren, Aachen 37 38 Vorschau Jede Menge PS Mike Rockenfeller besitzt zwei Arbeitsverträge. Einen bei seinem Vater Helmut, bei dem er seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolviert. Und einen bei Porsche als Werksfahrer. Im Porsche Carrera und Porsche Super Cup bewegt er einen 390 PS starken Porsche GT3 über die Rennstrecken. Im normalen Leben fährt er ebenfalls einen Porsche - als Dienstwagen. Und doch steht der junge Handwerker Tag für Tag in der Werkstatt seiner Eltern, repariert ganz normale Fehler an ganz normalen Autos. Dafür hat Mike Rockenfeller eine einfache Begründung: "Es macht mir Spaß." Wärme für Kinder Der Winter im Litauischen Mosedis ist hart und die Heizung des dortigen Kinderheims alt und schwach. Der 36-jährige KachelofenbauerMeister Axel Schmitz sah die Fotos aus diesem Kinderheim und fasste spontan einen Entschluss: Er brach zusammen mit fünf ehrenamtlichen Helfern nach Litauen auf, um in eben diesem Kinderheim einen Kachelofen zu installieren. Das nächste handfest erscheint im Januar 2004. Bis dahin wünschen wir euch eine schöne und entspannte Advents-, Weihnachts- und Winterzeit. Handbuch Ausbildung Ratgeber für Betrieb, Lehrling und Beratung Zählt der Samstag als Urlaubstag? Dürfen unentschuldigte Fehltage vom Urlaub abgezogen werden? Wo und wie findet man geeignete Auszubildende? Darf die Probezeit verlängert werden? Was muss in einem qualifizierten Ausbildungszeugnis enthalten sein? Der Ausbildungsalltag wirft viele Fragen auf. Fragen, die nicht immer schnell und eindeutig geklärt werden können. Das Handbuch Ausbildung, herausgegeben vom Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT), bietet eine allgemeinverständliche und praxistaugliche Orientierungshilfe im Dschungel der Gesetze, Rechtsnormen und gerichtlichen Entscheidungen. Autor Clemens Urbanek, der Hauptabteilungsleiter Berufsausbildung bei der Handwerkskammer zu Köln, richtet sich mit seinem 246 Seiten starken Buch an Betriebe, Ausbilder, Auszubildende und deren Eltern ebenso wie an Lehrer und Ausbildungsberater. Ein nützlicher Ratgeber - aus der Praxis für die Praxis. Bezugsadresse: for mat medienagentur + verlag gmbh Niederkasselerstraße 61, 40547 Düsseldorf Telefon: 0211/5580255, Fax: 0211/5580257 info@for-mat.de Bei Berufsunfähigkeit kann man sich auf unseren Job garantiert verlassen. Gut zu wissen: Es ist unser Job, Sie vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit zu schützen. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung der SIGNAL IDUNA gibt Ihnen genau die Sicherheit, die Sie verdienen. Und das ist ausgezeichnet mit dem höchsten Rating der unabhängigen Versicherungsanalysten von Morgen & Morgen(★★★★★) sowie Franke und Bornberg ( FFF). Raucher haben Kontakt Stimmt: Mit krebserregenden Stoffen wie Arsen, Benzol, Radon oder Teer. Beratungshotline: 0180-5 31 31 31 (12 Cent/Min.)