IDEIA Herpes Simplex Virus [DE]
Transcription
IDEIA Herpes Simplex Virus [DE]
Key Code TSMX7845 www.oxoid.com/ifu Europe +800 135 79 135 CA 1 855 805 8539 US 1 855 2360 190 ROW +31 20 794 7071 IDEIA Herpes Simplex Virus DE K605711-2 96 Ein amplifizierter Enzymimmunoassay für die Bestimmung von Herpes Simplex-Viren in humanen klinishcen Proben. 1. ZWECKBESTIMMUNG Der IDEIA™ Herpes-simplex-Virus (HSV)-Test ist ein qualitativer amplifizierter Enzymimmunoassay zum direkten Nachweis von Herpes-simplex-Viren (HSV) in humanen klinischen Proben von symptomatischen Patienten. 2. ZUSAMMENFASSUNG HSV ist ein behülltes DNA haltiges Virus, das von seiner Morphologie her ähnlich ist wie die anderen Mitglieder der Gattung Herpesviridae. Zwei antigenisch unterschiedliche HSVTypen werden als Typ 1 und Typ 2 bezeichnet. Mit dem IDEIA HSV-Testkit werden alle nötigen Reagenzien zum HSV-Nachweis in klinischen Proben mitgeliefert. Der Test kann in weniger als zwei Stunden unter Einsatz der üblichen Enzymimmunoassay-Instrumente und -Verfahren durchgeführt werden und weist im Vergleich zu den Referenzmethoden mit Zellkulturen eine ausgezeichnete Sensitivität (93,6%) und Spezifität (97,8%) auf. Die Virusisolation in Einschicht-Zellkulturen ist arbeits- und zeitaufwändig, teuer und erfordert ein gewisses Maß an technischer Erfahrung, das in vielen Laboratorien möglicherweise nicht vorhanden ist. Der IDEIA HSV-Test ist ein alternativer Diagnosetest zum direktem Nachweis von Herpesvirus-Antigen in klinischen Proben. Bei diesem Testverfahren werden monoklonale Antikörper zum Nachweis von HSV 1- und HSV 2-Antigen und ein EnzymAmplifikationssystem zur Verstärkung des Testsignals eingesetzt3. Die Durchführung des Enzymimmunoassays ist einfach und schneller als die Virusisolation zum Nachweis von HSV in klinischen Proben und Zellkulturen. Gebrauchsanweisung beachten 5.2.1 Inhalt ausreichend für “N” Ansätze Öffnen Sie die Plattenhülle, indem Sie sie entlang der Schweißnaht aufschneiden. Brechen Sie die nötige Anzahl von Mikrotiterstreifen ab und geben Sie sie in den Halterahmen. Legen Sie die unbenutzten Mikrowells mit einem Trockenmittel in die wiederverschließbare Plastikhülle zurück, verschließen Sie sie vorsichtig und bewahren Sie sie bei 2-8°C auf. Mikrowells können bis zu 6 Wochen nach der erstmaligen Öffnung der Packung benutzt werden, wenn sie auf diese Weise gelagert werden. Danksagung Die Herstellung der in diesen Tests verwendeten monoklonalen Antikörper erfolgte im Department of Pathology, University of Cambridge, Cambridge, Großbritannien4. 4. DEFINITIONEN Die nachfolgenden Symbole wurden Produktbeschreibung angewandt: Die HSV-Typen 1 und 2 sind häufig an oberflächlichen Infektionen der Mundhöhle, Haut, Augen und Genitalien beteiligt1,2. Darüber hinaus werden, wenn auch seltener, Infektionen des zentralen Nervensystems (Meningoenzephalitis) und schwere generalisierte Infektionen bei Neugeborenen und immungeschwächten Patienten beobachtet. Nachdem die Primärinfektion abgeklungen ist, kann das Virus in latenter Form im Nervengewebe weiterexistieren und von dort unter bestimmten Bedingungen erneut aktiv werden und ein Wiederaufflackern der Symptome verursachen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es zwei HauptDiagnosemethoden zum Nachweis von HSV in klinischen Proben. Zum einen durch Isolation von lebensfähigen Viren in Zellkulturen mit anschließender Identifikation des Krankheitserregers durch immunologische Mittel oder Elektronenmikroskopie;1,2 zum anderen durch direkten Virus-Antigen-Nachweis in klinischen Proben mit Hilfe von Fluorescein-markiertem monoklonalem Antikörper oder Enzymimmunoassay. Code- und Bestellnummer des Produkts 100mL Transportmedium: nichtionisches Detergenz in einer Pufferlösung, die Farbstoff, antimikrobielle Substanz und AntiSchaummittel enthält. 3mL Positivkontrolle: inaktiviertes Homogenat aus HSV-infizierten HeLa-Zellen in proteinund detergenzhaltiger Pufferlösung. 12mL Negativkontrolle: Pufferlösung, die antimikrobielle Substanz, Farbstoff und AntiSchaummittel enthält. 7mL Konjugat: mit alkalischer Phosphatase konjugierter, muriner monoklonaler Antikörper (Fab-Prime-Fragment) in Stabilisierungspuffer, der Farbstoff und antimikrobielle Substanz enthält. 125mL Waschpufferkonzentrat (x10): Lösung, die Tris-gepuffertes Detergenz und antimikrobielle Substanz enthält. 13mL Verstärker A: anorganische Salze und gepufferte Enzymlösung, die TetrazoliumViolett und antimikrobielle Substanz enthält. 13mL Verstärker B: stabilisierte NADPH-Lösung 13mL Stopp-Lösung: 1 mol/L Phosphorsäure. 5.2. VORBEREITUNG, LAGERUNG UND WIEDERVERWENDUNG DER TESTKIT- KOMPONENTEN Mit dem IDEIA HSV-Testkitformat lassen sich bis zu 12 Probenchargen testen. Um eine optimale Leistungsfähigkeit des Testkits sicherzustellen, sollten für die Lagerung aller unverwendeten Testkit- Komponenten folgende Hinweise beachtet werden. 3. TESTPRINZIP Bei dem IDEIA HSV-Test gelangen HSV-spezifische, murine monoklonale Antikörper und ein Enzym-Amplifikationssystem zum Einsatz3. Das in der klinischen Probe vorhandene HSV-Antigen (das Typ1 und Typ 2 gemeinsam ist) wird von dem murinen monoklonalen Antikörper gebunden, der an der Oberfläche von Plastik-Kavitäten angelagert ist. Der Enzym-konjugierte murine monoklonale Antikörper bindet an das “gefangene” Antigen; anschließend katalysiert das Enzym die Umwandlung des Substrats in das Produkt. Das so entstandene Produkt ist an einer zweiten Enzymreaktion beteiligt, die eine Farbveränderung zur Folge hat. Der Farbentwicklungsprozess wird durch Säurezugabe unterbrochen. Eine signifikant höhere Farbintensität als die Hintergrundfärbung deutet auf das Vorliegen von HSV-Antigen in klinischen Proben hin (siehe Abschnitt 9). N überall in der Hersteller In-Vitro-Diagnostikum Verwendbar bis Chargenbezeichnung Zulässiger Temperaturbereich für die Aufbewahrung 5. GELIEFERTE REAGENZIEN 5.2.2 Mit monoklonalem Mikrotiterplatten - Antikörper beschichtete Transportmedium - Gebrauchsfertig geliefert. Es ist wichtig, das Transportmedium vor Benutzung zu mischen. Bestimmungen. - Die Haltbarkeit des Testkits ist auf dem Etikett des Umkartons vermerkt. Ein Anti-Schaummittel im Transportmedium lässt es trübe erscheinen. Die Wirksamkeit des Tests wird dadurch jedoch nicht beeinträchtigt, und die Trübheit ist nicht auf mikrobielle Kontamination zurückzuführen. 5.1. 5.2.3 96 – Jeder Testkit enthält ausreichend Material für 96 INHALT DES IDEIA HSV-TESTKITS Eine Gebrauchsanweisung Eine verpackte Mikrotiterplatte mit 96 Kavitäten (mit 12 abbrechbaren Streifen à 8 Einzelkavitäten) beschichtet mit murinem monoklonalem Anti-HSV-Antikörper. Eine wiederverschließbare Plastikhülle wird für die Aufbewahrung von unbenutzten Mikrotiterstreifen mitgeliefert. Jeweils eine Flasche der folgenden Reagenzien: Positivkontrolle - Gebrauchsfertig. Unverwendete Positivkontrolle bei 2-8°C aufbewahren. 5.2.4 Negativkontrolle - Gebrauchsfertig. Unverwendete Negativkontrolle bei 2-8°C aufbewahren. 5.2.5 Konjugat - Gebrauchsfertig. aufbewahren. 5.2.6 Unverwendetes Waschpufferkonzentrat - Konjugat bei 2-8°C Geliefert als 10fach-Konzentrat. Waschpufferlösung in geeigneter Stärke durch Mischen von einem Teil Waschpufferkonzentrat und 9 Teilen frischem entionisiertem oder destilliertem Wasser herstellen. Das gelieferte Konzentrat ist ausreichend für die Zubereitung von bis zu 100mL Waschpufferlösung geeigneter Stärke für jeden Streifen mit 8 Kavitäten. Waschpufferlösung in geeigneter Stärke am Tag der Verwendung frisch vorbereiten (siehe Abschnitt 8.2.10). Übriges Konzentrat bei 2-8°C lagern. Unverwendete Waschpufferlösung in geeigneter Stärke nicht für spätere Benutzung aufbewahren (siehe Abschnitt 8.2.10). 5.2.7 Verstärker A - Gebrauchsfertig. Unverwendeten Verstärker A bei 2-8°C aufbewahren. 5.2.8 Verstärker B - Gebrauchsfertig. Unverwendeten Verstärker B bei 2-8°C aufbewahren. 5.2.9 Stopp-Lösung - Gebrauchsfertig. aufbewahren. Unverwendete Stopp-Lösung bei 2-8°C 6. ZUSÄTZLICH BENÖTIGTE REAGENZIEN 6.1. REAGENZIEN Frisches entionisiertes oder destilliertes Wasser zur Vorbereitung der Waschpufferlösung. 6.2. ZUBEHÖR Die folgenden Produkte sind für den Einsatz in Verbindung mit dem IDEIA HSV-Testkit bestimmt. Nähere Information dazu erhalten Sie von Ihrer zuständigen Oxoid-Niederlassung oder von Ihrem Händler. IDEIA HSV Extraction Buffer 10mL (Code-Nr. S601230-2). IDEIA HSV Blocking Reagents (Code-Nr. S603330-2). IDEIA PCE Chlamydia/HSV Wash Buffer Concentrate (X10) 125mL (Code-Nr. S603930-2). IDEIA HSV Transport Medium 100mL (Code-Nr. S605530-2). 7. GERÄTE Folgende Geräte sind erforderlich: Saubere Schraubdeckelröhrchen Vortex-Mixer Sauberes, saugfähiges Papier (auf dem die Mikrotiterstreifen trocken geklopft werden können) Präzisionspipetten und Einmal-Pipettenspitzen für 50µL 1000µL oder Messpastetten zur Abgabe von 200µL Probenmaterial (fakultativ) Abfallbehälter mit entsprechendem frischem Desinfektionsmittel 37°C-Inkubator Automatischer Plattenreiniger (fakultativ) oder geeignetes Gerät zum Waschen der Mikrotiterstreifen mit den 8 Kavitäten (siehe Abschnitt 10.4.4). Achtung: Wenn mit einem automatischen Plattenreiniger mit einem Waschkopf für 8 Kavitäten weniger als 8 Vertiefungen eines Streifens gewaschen werden sollen, ist es wichtig, den Streifen vollkommen mit freien Mikrowells zu füllen. Spektrofotometer oder EIA-Platten-Lesegerät, das in der Lage ist, eine Mikrotiterplatte mit 96 Kavitäten, bestehend aus Streifen mit jeweils 8 Kavitäten, mit einer Absorption von 490 nm und einem Referenzwert von 620-650nm zu lesen. (Fakultativ, siehe Abschnitt 10.5, Ablesen der Testergebnisse). 8. VORSICHTSMASSNAHMEN - In-vitro-Diagnostikum. Personen, die einen Test mit diesem Produkt durchführen, müssen in die Durchführung eingewiesen sein und über entsprechende Laborerfahrung verfügen. 8.1. SICHERHEITSMASSNAHMEN 8.1.1 Die Reagenzien Transportmedium, Konjugat, Waschpufferkonzentrat, Positivkontrolle, Negativkontrolle und Verstärker A enthalten 15mmol/L Natriumazid. Natriumazid ist ein Gift, das mit Bleiund Kupferleitungen reagieren und zur Bildung von hochexplosiven Metallaziden führen kann. Nach der Entsorgung der azidhaltigen Materialien immer mit reichlich Wasser nachspülen. 8.1.2 Die Stopp-Lösung enthält 1mol/L Phosphorsäure. Zur Vermeidung von Augen- und Hautkontakt Schutzkleidung und Augenschutz tragen. 8.1.3 Die Positivkontrolle enthält inaktiviertes HSV-Antigen, das nachweislich nicht infektiös ist. Trotzdem sollte die Kontrolle als potenziell infektiös gehandhabt und entsorgt werden. Die Positivkontrolle enthält außerdem ein Detergenz (1 Vol%). Hautkontakt vermeiden. 8.1.4 Essen, Trinken, Rauchen, Aufbewahren und Zubereiten von Speisen sowie Schminken sind im bezeichneten Arbeitsbereich (Labor) verboten. 8.1.5 Reagenzien dürfen nicht mit dem Mund pipettiert werden. 8.1.6 Beim Arbeiten mit klinischen Proben immer Einmalhandschuhe tragen und nach dem Umgang mit potenziell infektiösen Stoffen immer die Hände waschen. 8.1.7 Alle klinischen Proben und Reagenzien entsprechend den örtlich geltenden Vorschriften entsorgen. 8.1.8 Das Sicherheitsdatenblatt kann auf Anfrage professionellen Benutzern zur Verfügung gestellt werden. 8.2. TECHNISCHE VORSICHTSMASSNAHMEN 8.2.1 Die Testkit-Komponenten dürfen nach Ablauf des auf den Etiketten vermerkten Verfallsdatums nicht mehr verwendet werden. Keine Reagenzien von verschiedenen Chargen mischen oder austauschen. 8.2.2 Die Reagenzien werden in festgelegten Arbeitskonzentrationen geliefert. Der Testerfolg kann beeinträchtigt werden, wenn die Reagenzien verändert oder unter anderen Bedingungen als den in Abschnitt 5.2 genannten aufbewahrt werden. 8.2.3 Kontamination der Reagenzien vermeiden. 8.2.4 Bei Einsatz der Tropfflaschenmethode sicherstellen, dass alle Kontrollen und Reagenzien auf dieselbe Art und Weise zugegeben werden. (Die Leistungsfähigkeit des Kits kann beeinträchtigt werden, wenn eine Kombination aus Pipetten- und Tropfflaschenmethode angewandt wird). 8.2.5 Mehrfachproben von Verstärkerreagenzien vermeiden. Jeweils die erforderliche Menge in ein sauberes geeignetes Gefäß geben. Überschüssiges Reagenz nicht zurück in die Tropfflasche geben. 8.2.6 Für jede Probe, jede Kontrolle oder jedes Reagenz stets neue Einmal-Pipetten oder -Pipettenspitzen verwenden (falls keine Tropfflaschen benutzt werden), um Kreuzkontamination mit anderen Proben, Kontrollen oder Reagenzien zu vermeiden, da dies zu fehlerhaften Ergebnissen führen könnte. 8.2.7 Entionisiertes oder destilliertes Wasser zur Verdünnung von konzentrierten Reagenzien in sauberen Behältern aufbewahren, um mikrobielle Kontamination zu vermeiden. 8.2.8 Sicherstellen, dass es zu keinem Zeitpunkt während des Tests zu einer Kreuzkontamination zwischen den verschiedenen Kavitäten der Mikrotiterstreifen kommt. Das Konjugat darf andere Reagenzien oder Geräte keinesfalls kontaminieren. Bei Nichtverwendung der Tropfflaschenmethode sollte eine separate Pipette für die Zugabe von Konjugat und eine separate Pipette für die Zugabe von Verstärkungsreagenzien vorgesehen werden. Den Rand der Kavitäten nicht berühren und vermeiden, dass Konjugat darauf gespritzt wird. Am Rand angetrocknetes Konjugat kann die Leistungsfähigkeit des Tests beeinträchtigen. 8.2.9 Mikrowells dürfen nicht wieder verwendet werden. 8.2.10 Unverwendete Waschpufferlösung in geeigneter Stärke nicht für spätere Benutzung aufbewahren. Wenn Waschpufferbehälter nicht in Gebrauch sind, mit entionisiertem oder destilliertem Wasser ausspülen und trocknen lassen. 8.2.11 Das Enzym-Amplifikationssystem stellt einen hoch sensitiven Detektor von Molekülen der alkalischen Phosphatase dar. Es ist sehr wichtig, dass nichtgebundenes Konjugat durch sorgfältiges Waschen der Mikrowells vor Zugabe der Verstärkerreagenzien entfernt wird. Zum sorgfältigen Waschen der Kavitäten der Mikrotiterstreifen nach den in Abschnitt 10.4.4 genannten Methoden vorgehen. Ineffizientes Waschen kann ungenaue Ergebnisse zur Folge haben. 8.2.12 Die Geräte und das Zubehör für manuelles oder automatisches Waschen dürfen nicht mikrobiell kontaminiert sein, müssen richtig kalibriert sein und gemäß den Herstellerangaben instandgehalten werden. 8.2.13 Bei diesem Test dürfen keine phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS) und andere phosphathaltige Waschlösungen eingesetzt werden, um eine Hemmung des Konjugatenzyms zu vermeiden, welche die Leistungsfähigkeit des Tests beeinträchtigen könnte. 8.2.14 Waschgeräte, die zuvor mit Waschlösungen auf Phosphatbasis benutzt wurden, müssen sorgfältig mit entionisiertem oder destilliertem Wasser gespült werden, bevor das Priming mit IDEIA PCE Chlamydia/ HSV-Waschpuffer (Code-Nr. S603930-2) in geeigneter Stärke erfolgt. 9. GEWINNUNG UND VORBEREITUNG DER PROBEN Auf folgende Art gewonnene Proben können mit dem IDEIA HSVTestkit getestet werden: Mit dem IDEIA HSV-Transportmedium gewonnene Proben (siehe Abschnitt 9.3.1) Mit dem Transportmedium für Virusisolation in EinschichtZellkulturen gewonnene Proben (siehe Abschnitt 9.3.2). 9.1. TRANSPORTMEDIUM Soll das IDEIA HSV-Transportmedium für die Probengewinnung eingesetzt werden, geben Sie jeweils 1mL Probentransportmedium in saubere Schraubdeckelröhrchen. Die 1mL Einzelröhrchen können bei 2-8°C 12 Monate lang oder bis zum Ablauf des auf dem Röhrchenetikett vermerkten Verfallsdatum aufbewahrt werden. Bei Raumtemperatur (15-30°C) 6 Monate lang lagern. Achtung: Es ist wichtig, das Transportmedium vor Abgabe oder Verwendung zu vortexen oder sorgfältig zu mischen. Das Transportmedium enthält ein Anti-Schaummittel, das dem Medium ein trübes Aussehen verleiht. Die Wirksamkeit des Tests wird dadurch jedoch nicht beeinträchtigt, und die Trübheit ist nicht auf mikrobielle Kontamination zurückzuführen. Das Transportmedium enthält darüber hinaus ein starkes Detergenz, das die Probe für Zellkulturen unbrauchbar macht. 9.2. PROBENGEWINNUNG Eine gute Probengewinnungstechnik spielt für den optimalen Nachweis von HSV in klinischen Proben eine entscheidende Rolle. Proben aus klinischen Läsionen sollten von qualifiziertem Fachpersonal mit Hilfe eines sterilen Tupfers gewonnen werden. Proben müssen so gesammelt werden, dass sie so viel infiziertes Material wie möglich enthalten. Dazu werden sterile Tupfer mit einer Watte- oder Dacron®-Spitze und einem Stiel aus Plastik oder gepresstem Papier empfohlen. Cremes, Salben, Lotionen, Eis, Alkohol, Betadinlösung, Zink oder ein vor kurzem genommenes Sitzbad können den Virusertrag signifikant verringern8. Deshalb sollte die Anwendung dieser Mittel nach Möglichkeit vor der Probengewinnung vermieden oder bei der Probengewinnung dem Arzt mitgeteilt werden. 9.2.1 Klinische Proben Geschwüre mit dem Tupfer kräftig abreiben, um infizierte Zellen und Exsudat von der Basis des Geschwürs aufzunehmen. Vesikel (Bläschen) müssen vorsichtig geöffnet, Flüssigkeit mit dem Tupfer gesammelt und dann die Läsionsbasis mit dem Tupfer abgetupft werden. Den Tupfer anschließend in ein sauberes Schraubdeckelröhrchen mit entsprechendem Transportmedium geben. Pusteln müssen wie Vesikel behandelt werden. Die Krusten können zum Transportmedium in einem Schraubdeckelröhrchen hinzugefügt oder trocken versandt werden. Proben bei 2-8°C nicht länger als 3 Tage aufbewahren. Wenn rektale oder anorektale Proben mit Stuhlmaterial kontaminiert sind, kann dies zu falsch positiven Ergebnissen führen. Diese Ergebnisse können durch Einsatz von IDEIA HSVBlockierungsreagenzien (Code-Nr. S603330-2) bestätigt werden. 9.2.2 Zervixproben von symptomatischen Patientinnen Machen Sie mit dem Tupfer einen kräftigen Abstrich von sichtbaren Läsionen (falls vorhanden) oder einen Zervikalabstrich. Den Tupfer anschließend herausziehen, ohne dabei die Vaginaloberfläche zu berühren, und in ein Schraubdeckelröhrchen mit entsprechendem Transportmedium geben. Die Proben können bei 2-8°C nicht länger als 3 Tage aufbewahrt werden. 9.3. PROBENVERARBEITUNG 9.3.1 Tupfer in IDEIA HSV-Transportmedium Proben vor dem Test vortexen und anschließend wie in Abschnitt 10.2 beschrieben vorgehen. 9.3.2 Tupfer in Transportmedium zur Virusisolation Zur Verarbeitung von Tupfern, die in Labortransportmedium für die Virusisolation aufbewahrt werden, ist IDEIA HSV- Extraktionspuffer (Code-Nr. S601230-2) erforderlich. Die Proben dürfen erst nach Inokulation der Einschicht-Zellkulturen für den IDEIA HSV-Test verwendet werden, da die Behandlung mit konzentriertem Extraktionspuffer die Probe für die Virusisolierung ungeeignet macht. 100µL Extraktionspuffer (Code-Nr. S601230-2) zu 900µL Virustransportmedium hinzugeben. Anschließend die Probe wie in Abschnitt 10.2 beschrieben verarbeiten. Das im Kit mitgelieferte Transportmedium darf nicht für die Verarbeitung von Tupfern in Virustransportmedium eingesetzt werden, da dadurch keine optimale Extraktion des HSV-Antigens aus dem Tupfer erfolgen kann. 10. TESTDURCHFÜHRUNG VOR DURCHFÜHRUNG DES TESTVERFAHRENS SIND DIE IN ABSCHNITT 8.2 AUFGEFÜHRTEN TECHNISCHEN VORSICHTSMASSNAHMEN ZU BEACHTEN. 10.1. VORBEREITUNG DER KONTROLLEN Negativkontrolle Die Negativkontrolle mindestens 15 Sekunden lang im Vortexschüttler mischen. Das Reagenz dann direkt in die vorgesehenen Vertiefungen der Mikrotiterstreifen geben. Positivkontrolle Die Positivkontrolle 1 Minute lang im Vortexschüttler mischen. Das Reagenz dann direkt in die vorgesehene Vertiefung geben. Wenn nötig, kann eine zusätzliche Kontrolle mit einem geringeren Reaktivitätsniveau getestet werden, um die Leistungsfähigkeit des Testkits zu überprüfen. 10.2. BEHANDLUNG DER PROBEN UND KONTROLLEN Alle verarbeiteten Proben (siehe Abschnitt 9.3) und Kontrollen vor Zugabe in die Kavitäten der Mikrotiterstreifen 15 Sekunden lang im Vortexschüttler mischen. 10.3. LAGERUNG DER BEHANDELTEN PROBEN Die Proben können nach der Verarbeitung bei -20°C bis zu 4 Wochen aufbewahrt werden. Sollen Proben getestet werden, die eingefroren waren, zunächst bei Raumtemperatur (15-30°C) auftauen lassen und dann direkt vor dem Test mindestens eine Minute kräftig vortexen. 10.4. ASSAYVERFAHREN Es wird empfohlen, für die Zugabe der Reagenzien in die Kavitäten während des ganzen Testverfahrens durchgehend dieselbe Methode zu wählen: entweder Pipettenspitzen oder Tropfflaschen oder automatische Sonde. Für kleine Testchargen empfiehlt sich für die Reagenzien der Einsatz von Tropfflaschen, da dadurch das wiederholte Eintauchen der Pipettenspitzen in die Reagenzflaschen vermieden wird. 10.4.1 Zugabe von Proben und Kontrollen Die benötigte Anzahl von Mikrotiterstreifen in den Halterahmen geben. Anschließend jeweils 200µL Probenmaterial in die entsprechenden Kavitäten geben. 6 Tropfen (oder 200µL) Negativkontrolle und Positivkontrolle in gesonderte Vertiefungen geben. (Für jede getestete Probencharge sollten mindestens drei Kavitäten für die Negativkontrolle und eine separate Kavität für die Positivkontrolle mitgeführt werden). 10.4.2 Konjugatzugabe Nach Zugabe aller Proben und Kontrollen jeweils 1 Tropfen (oder 50µL) Konjugat in jede Kavität hinzugeben. Achten Sie darauf, die Pipetten- oder Tropfflaschenspitze dabei nicht in die Mikrowells einzutauchen, da dies zu Kreuzkontamination zwischen den verschiedenen Kavitäten führen kann. Den Rand der Kavitäten nicht berühren und vermeiden, dass Konjugat darauf gespritzt wird. Vermeiden Sie außerdem, die Oberseite oder den Rand der Kavitäten zu berühren oder mit Konjugat zu kontaminieren, da dies die Leistungsfähigkeit des Tests beeinträchtigen kann. 10.4.3 Erste Inkubation Einen Deckel über die Platten geben und 90 Minuten bei 35-37°C in einer feuchten Kammer inkubieren. 10.4.4 Reinigen der Mikrowells Die Mikrowells müssen mit frisch zubereiteter Waschpufferlösung in geeigneter Stärke gereinigt werden (siehe Abschnitt 5.2.6). Die Waschtechnik ist für den Testerfolg entscheidend (siehe Abschnitt 8.2.10). Beim Waschen müssen alle Kavitäten (mit mindestens 350µL Waschpuffer in geeigneter Stärke) vollständig gefüllt und wieder entleert werden. Vier Waschgänge sind unbedingt nötig (sowohl bei automatischer als auch bei manueller Wäsche), die eine 2-minütige Einweichphase während des zweiten Waschgangs oder aber eine 2-minütige Einweichphase während des Waschzyklus insgesamt einschließen müssen. Manuelles Reinigen Wenn Sie die Mikrowells von Hand waschen, den Inhalt der Kavitäten aufsaugen oder herausschütteln. Zur Reinigung frisch zubereitete Waschpufferlösung verwenden und sicherstellen, dass eine vollständige Füllung und Leerung der Kavitäten erfolgt. Zwischen jedem Waschgang den gesamten verbleibenden Waschpuffer entfernen, indem die Mikrotiterplatte umgedreht und auf saugfähigem Papier ausgeklopft wird. Die Effizienz des manuellen Waschens wird noch weiter gesteigert, wenn der Waschpuffer aus einem Winkel zugegeben wird, der einen Wirbel in den Kavitäten erzeugt. Nach dem letzten Waschdurchgang die Platte umdrehen und auf saugfähigem Papier ausklopfen, um die letzten Reste des Waschpuffers zu entfernen. 10.5. ABLESEN DER TESTERGEBNISSE 10.5.1 Visuelles Ablesen Die Mikrowells können bis zu 30 Minuten nach der Zugabe von Stopp-Lösung mit dem bloßen Auge beurteilt werden. Es wird empfohlen, Mikrowells, bei denen die Farbintensität im Vergleich zu der Negativkontrolle nur schwer zu interpretieren ist, auch fotometrisch auszuwerten (siehe Abschnitt 10.5.2). 10.5.2 Fotometrisches Ablesen Die Kavitäten müssen innerhalb von 30 Minuten nach Zugabe der Stopp-Lösung fotometrisch gelesen werden. Den Inhalt der Kavitäten mischen und die Absorption jeder Kavität unter Verwendung eines geeigneten Spektrofotometers oder eines EIA-Platten-Lesegeräts bei 490nm ablesen. Vor dem Ablesen sicherstellen, dass der Boden der Kavitäten sauber ist und dass keine Fremdkörper in den Mikrowells vorhanden sind. Das Plattenlesegerät muss vor dem Scannen der Platte gegen Luft geblendet werden (d.h. ohne eine Platte im Halter). Wahlweise sollte, wenn der Spektrofotometer oder das EIAPlatten-Lesegerät die Verwendung einer Referenz-Wellenlänge zulässt (620–650nm), eine doppelte Wellenlängenmessung erfolgen, die jegliche potenzielle Interferenz (verursacht durch Anomalitäten wie Schmutz oder Spuren auf der optischen Oberfläche der Kavitäten) ausschließt. 10.6. ZUSAMMENFASSUNG VERFAHRENS DES IDEIA HSV-ASSAY- 10.4.6 Zweite Inkubation Einen Deckel über die Platten geben und 30 Minuten bei 35-37°C in einer feuchten Kammer inkubieren. 10.4.7 Stoppen der Reaktion 2 Tropfen (oder 100µL) Stopp-Lösung in jede Kavität geben. Darauf achten, dass der Inhalt der Mikrowells gut durchgemischt wird. Das gefärbte Produkt ist 30 Minuten lang stabil. Nicht der direkten Sonnenlichteinwirkung aussetzen, da das gefärbte Produkt im Licht ausbleichen kann. 11.2. POSITIVKONTROLLE Wie in Abschnitt 10.4.1 (Zugabe von Proben und Kontrollen) beschrieben, muss jeder Assay eine Kavität mit Positivkontrolle mit einschließen. Visuelle Bestimmung Die Kavität der Positivkontrolle sollte eine rote oder magentafarbene Färbung aufweisen, die sich deutlich von den Negativkontrollen unterscheidet. Ist dies nicht der Fall, sollten die Ergebnisse nicht visuell sondern fotometrisch ausgewertet werden, oder aber der Test sollte wiederholt werden. Fotometrische Bestimmung Der Absorptionswert der Positivkontrolle muss über 0,50 Absorptionseinheiten liegen. Ist dies nicht der Fall, sollte der Test wiederholt werden. Fotometrische Bestimmung Klinische Proben mit Absorptionswerten, die über dem Schwellenwert liegen, sind positiv (siehe Abschnitt 11.1). Ergebnisse, die innerhalb eines Bereichs von 0,015 Absorptionseinheiten über oder unter dem Schwellenwert liegen, sollten mit Vorsicht interpretiert und der Test besser wiederholt oder neue Patientenproben verwendet werden. Patientenergebnisse sollten nicht dokumentiert werden, wenn die Kontrollwerte außerhalb der Sollwerte liegen. 10.4.5 Verstärkerzugabe Bei der Zugabe von Verstärker A und B darauf achten, die Mikrowells nicht mit den Pipetten- oder Tropfflaschenspitzen zu berühren, da dies zu Kreuzkontamination zwischen den verschiedenen Kavitäten führen kann. Berechnung des Cut-off-Werts Der Cut-off- oder Schwellenwert wird durch Addieren von 0,15 zum mittleren Negativkontroll-Absorptionswert bestimmt. 11.3. PROBEN Visuelle Bestimmung Jede Probe, die eine intensivere Rot-/Magentafärbung aufweist als die Negativkontrollen, ist als positiv zu bewerten. Jede Probe mit derselben oder einer blasseren Farbe als die Negativkontrollen ist als negativ zu bewerten. Jede Probe, die eine zartrosa Färbung aufweist, die der Farbe der Negativkontrollen ähnelt, sollte fotometrisch bestimmt oder noch einmal getestet werden. Wahlweise können auch noch einmal neue Proben vom Patienten genommen werden. Automatisches Reinigen Automatische Plattenreiniger müssen so programmiert werden, dass vier vollständige Waschgänge durchlaufen werden, die eine 2-minütige Einweichphase während des gesamten Waschgangs mit einschließen. Die Plattenreiniger müssen richtig kalibriert sein, damit ein vollständiges Füllen und Entleeren der Kavitäten zwischen den einzelnen Waschgängen garantiert ist. Nach dem letzten Waschdurchgang die Platte umdrehen und auf saugfähigem Papier ausklopfen, um die letzten Reste des Waschpuffers zu entfernen. In jede Kavität 2 Tropfen (oder 100µL) Verstärker A zugeben. In jede Kavität 2 Tropfen (oder 100µL) Verstärker B zugeben. liegen. Außerdem müssen sie innerhalb einer Bandbreite von ± 0,05 Absorptionseinheiten vom Mittelwert der drei Negativkontrollwerte liegen. Liegt ein Absorptionswert der Negativkontrolle außerhalb dieses Bereichs, sollte dieser Wert ausgeschlossen und der Mittelwert aus den zwei übrigen Werten neu errechnet werden. Sind zwei NegativkontrollAbsorptionswerte nicht akzeptabel, so muss der Test wiederholt werden. 11. QUALITÄTSKONTROLLE UND INTERPRETATION DER TESTERGEBNISSE 11.1. NEGATIVKONTROLLE Wie in Abschnitt 10.4.1 (Zugabe von Proben und Kontrollen) beschrieben, muss jeder Assay drei Kavitäten mit Negativkontrolle mit einschließen. Visuelle Bestimmung Alle Kavitäten mit Negativkontrolle sollten farblos sein oder nur eine leicht rosa Färbung aufweisen. Ist dies nicht der Fall, sollten die Ergebnisse nicht visuell sondern fotometrisch ausgewertet werden, oder aber der Test sollte wiederholt werden. Fotometrische Bestimmung Die einzelnen Absorptionswerte der Negativkontrollen müssen bei weniger als oder gleich 0,30 Absorptionseinheiten 11.4. INTERPRETATION UND ÜBERPRÜFUNG TESTERGEBNISSE 11.4.1 Interpretation der Testergebnisse DER Die folgende Tabelle stellt eine Zusammenfassung der Interpretations- und Berichtsempfehlungen für die Testergebnisse dar. Tabelle 11.4 Zusammenfassung der Ergebnisinterpretation und der Berichtsempfehlungen Ergebnis OD > CO + 0,015 OD = CO ± 0,015 OD < CO - 0,015 Interpretation Positiv* Berichtsempfehlungen Vermutliches HSV-Antigen (Kein Blocking-Test durchgeführt) Nicht eindeutig* Ergebnis nicht eindeutig bestimmbar. Test wiederholen. Negativ Kein HSV-Antigen nachgewiesen OD = Optische Dichte (Absorptionseinheiten) CO = Cut-off-Wert = Mittelwert der Negativkontrollen + 0,15 Absorptionseinheiten * Positive und nicht eindeutige Ergebnisse sollten überprüft werden. 11.4.2 Überprüfung der Testergebnisse Wenn eine Überprüfung der im IDEIA HSV-Test als reaktiv nachgewiesenen Proben für nötig erachtet wird, wird dazu der Einsatz von IDEIA HSV-Blockierungsreagenzien (Code-Nr. S603330-2) empfohlen. Der Blocking-Test zur Überprüfung der Testergebnisse stellt eine zusätzliche Maßnahme im Rahmen der Qualitätskontrolle für den Bereich Probengewinnung dar. 12. GRENZEN DER METHODE 12.1. Die Probenqualität ist entscheidend für den Erfolg aller diagnostischen Verfahren. Die gesammelten Proben müssen so viel Virusantigen wie möglich enthalten (siehe Abschnitt 9). Folglich schließt ein negatives Ergebnis die Möglichkeit einer HSV-Infektion nicht aus. 12.2. Für optimale Testerfolge muss IDEIA HSVTransportmedium oder Extraktionspuffer verwendet werden. Die Leistungsmerkmale dieses Tests bei Verwendung von anderen Zellkultur-Transportmedia sind nicht validiert worden. 12.3. Die Leistungsmerkmale dieses Test bei Verwendung von Proben von asymptomatischen Patienten, Liquor-, Biopsiegewebe- oder Augenexsudatproben sowie bei der Verwendung zur Bestätigung von Gewebekulturen sind nicht validiert worden. 12.4. Mit diesem Test kann Herpes-simplex-Virus Typ 1 und Typ 2 nachgewiesen werden, aber eine Differenzierung, welcher der beiden Infektionstypen vorliegt, ist nicht möglich. 12.5. Wenn die Möglichkeit eines Kaiserschnitts in Betracht gezogen wird, sollte dieser Test nicht als einziges Mittel zur HSV-Diagnose herangezogen werden. Vorherige Zellkulturergebnisse (falls vorhanden) und Beurteilung nach bestem klinischen Wissen sollten den Vorrang haben. 12.6. Es besteht die Möglichkeit, dass mit diesem Test auch nicht-lebensfähige oder kulturnegative HSV oder HSVAntigene nachgewiesen werden. 12.7. Die Testergebnisse sollten in Verbindung mit den verfügbarenen Informationen aus epidemiologischen Studien, der klinischen Bewertung des Patienten und anderen diagnostischen Verfahren interpretiert werden. 13. SOLLWERTE Die Positivitätsraten können je nach HSV-Prävalenz in verschiedenen Populationen und an verschiedenen geographischen Orten, nach Gewinnung, Handhabung, Lagerung und Transport der Proben, Sexualverhalten und allgemeinem Gesundheitsumfeld der untersuchten Population variieren. Herpes simplex ist eine weltweit verbreitete menschliche Infektionskrankheit. Über 80% der erwachsenen Bevölkerung in den westlichen Ländern haben eine Primärinfektion erfahren, die jedoch in vielen Fällen asymptomatisch verlaufen ist9. Im Anschluss an die Erstinfektion kommt es bei etwa 45% der Patienten mit oralen Infektionen und 60% der Patienten mit Herpes genitalis immer wieder zu Infektionsrezidiven10. Herpes-simplex-Virusinfektionen des Auges sind die Hauptursache für Einweisungen in Augenkliniken10. HSV konnte aus dem Genitaltrakt von 0,3 bis 5,4% der Männer und 1,0 bis 8,0% der Frauen isoliert werden, die in Kliniken für Geschlechtskrankheiten in Behandlung waren11, 12. Bei symptomatischen primären und rezidivierenden Infektionen können Läsionen auf der Haut, auf der Schleimhaut von Mund, Rachen und Genitalien oder im Auge gefunden werden. Bei Neugeborenen oder immungeschwächten Patienten kann sich die Infektion jedoch auch weiter ausbreiten und auf andere Organe wie Lunge, Hirn, Leber, Milz etc. übergreifen. HSV-Antigen kann in den folgenden Flüssigkeiten vorliegen, aus denen sich das Virus gewinnen lässt: Bläschenläsionen, Speichel oder Ausscheidungen von anderen Infektionsorten wie Augen, Rachen oder Genitalien. Darüber hinaus kann HSV bei disseminiertem Herpes simplex aus infiziertem Gewebe kultiviert werden, z.B. aus Gehirnbiopsieproben von Patienten mit einer Herpes-simplex-bedingten Enzephalitis. Die Wahrscheinlichkeit eines HSV-Nachweises nimmt mit zunehmender Zeit nach Krankheitsausbruch und Entwicklung der Läsionen ab. Die Wahrscheinlichkeit einer Virusisolation nimmt mit Fortschreiten der Geschwür- und Krustenbildung und Heilung ab. Die Proben sollten daher so früh wie möglich nach Auftreten der Läsionen gewonnen werden5, 6. In einer Studie konnte das Virus aus 94% der Bläschenläsionen, 87% der Pustelläsionen, 70% der Geschwüre und 27% der verkrusteten Läsionen isoliert werden7. 14. SPEZIFISCHE LEISTUNGSKRITERIEN Alle hier aufgeführten Ergebnisse beruhen auf der Annahme, dass die Sensitivität und Spezifität der Zellkultur-Methoden bei 100% liegt. 14.1. KLINISCHE STUDIEN Der IDEIA HSV-Test wurde in vier unabhängigen Labors, die routinemäßige Diagnosen durchführen, gegen StandardZellkultursysteme getestet. Insgesamt wurden 1375 klinische Humanproben mit dem IDEIA HSV-Test getestet und die Ergebnisse mit jenen des Zellkultursystems verglichen, das von den jeweiligen Versuchslabors verwendet wurde (Tabelle 14.1). In diesen Studien lag die Inzidenz der HSV-Infektion (in Zellkultur) bei 12,7 bis 36,9%. Eine Probe wurde im IDEIA HSV-Test als positiv gewertet, wenn der Absorptionswert der Probe bei 492 nm größer als der empfohlene Cut-off-Wert war (siehe Abschnitt 11.1). Eine Probe wurde im Zellkulturtest als positiv bewertet, wenn der charakteristische zytopathische Effekt von HSV auftrat. In zwei Testzentren wurden die positiven Zellkulturen mit Hilfe von direkten Immunfluoreszenztests typisiert. Von den 37* positiven Proben, die im Testzentrum 1 einem Typisierungstest unterzogen wurden, waren 15/37 (40,5%) vom Typ 1 und 22/37 (59,5%) vom Typ 2. Im Testzentrum 4 waren 14/71 (19,7%) vom Typ 1 und 57/71 (80,3%) vom Typ 2. *(4 positive Proben standen für den Typisierungstest nicht zur Verfügung.) Die Ergebnisse des IDEIA HSV-Tests stimmten bei 1302 von 1375 Proben mit den Ergebnissen aus dem Zellkulturtest überein, was einer Gesamtübereinstimmung von 94,7% entspricht. Durch die Aufklärung von 29 abweichenden “falsch positiven” IDEIA HSV-Testergebnissen unter Einbeziehung der verfügbaren klinischen Detailinformationen ergab sich letztendlich eine * Gesamtübereinstimmung von 96,8% (1331/1375). 14.2. LEISTUNGSEIGENSCHAFTEN Sensitivität* Insgesamt lag die Sensitivität des IDEIA HSV-Tests bei 93,6% (307/328). Spezifität* Insgesamt lag die Spezifität des IDEIA HSV-Tests bei 97,8% (1024/1047). Vorhersagewerte* Insgesamt lagen die positiven und negativen Vorhersagewerte des IDEIA HSV-Tests bei 93,0% (307/330) bzw. 98,0% (1024/1045). Die Daten in diesen Spalten sind die neu berechneten Werte nach Klärung von 29 “falsch positiven” IDEIA HSV-Testergebnissen. Diese Proben stammten von Patienten, die entweder positive Proben von benachbarten Körperbereichen erbrachten, HSV-positive Partner hatten oder bei denen bereits früher HSV-Infektionen aufgetreten waren. Tabelle 14.2: Intra- und Inter-Assay-Reproduzierbarkeit der IDEIA HSV-Testergebnisse Intra-Assay (n=3) Antigenwerte *Nach der Klärung von 29 abweichenden “falsch positiven” IDEIA HSV-Testergebnissen (siehe Tabelle 14.2). 14.3. TESTGENAUIGKEIT In Tabelle 14.2 sind die Ergebnisse der Testgenauigkeitsstudien zum IDEIA HSV-Test dargestellt. Kontrollsuspensionen von 3 verschiedenen HSVAntigenkonzentrationen in IDEIA HSV-Transportmedium wurden an drei verschiedenen Tagen jeweils dreimal getestet (also 9 Tests insgesamt). Die Ergebnisse sind in Absorptionseinheiten bei 492nm angegeben. Der beobachtete Bereich des Intra-Assay- und Inter-Assay-Varianzkoeffizienten (CV) lag zwischen 1,2 und 6,6% bzw. zwischen 5,0 und 8,4%. 14.4. KREUZREAKTIVIÄT Die folgenden Organismen wurden mit dem IDEIA HSVTest getestet und zeigten keinerlei Kreuzreaktivität (bei Konzentrationen von etwa 107 Organismen/ml in Kulturen, die keinen Virus enthielten, und etwa 50-100% CPE in Virus-Kulturen). Acholeplasma laidlawii Acinetobacter Ssp Aeromonas Ssp Bacteroides Ssp Campylobacter Ssp Candida Ssp Citrobacter Ssp Chlamydia trachomatis Clostridium Ssp Zytomegalie-Virus Enterobacter Ssp Epstein-Barr-Virus Escherichia coli Gardnerella Ssp Haemophilus influenzae Klebsiella Ssp Lactobacillus Ssp Listeria Ssp Mycoplasma Ssp Neisseria gonorrhoeae Peptococcus Ssp Peptostreptococcus Ssp Proteus Ssp Pseudomonas Ssp Salmonella Ssp Serratia Ssp Shigella Ssp Staphylococcus aureus (Cowan-Stamm 1) Staphylococcus Ssp (Koagulase-negativ) Staphylococcus Ssp (Koagulase-positiv) Streptococcus Ssp Trichomonas Ssp Ureaplasma urealyticum Varicell-Zoster-Virus Veillonella Ssp Tabelle 14.1: Vergleich der Testergebnisse aus IDEIA HSVTest und Zellkulturmethode IDEIA HSV-TEST STUDIE % INZIDENZ MIT ZELLKULTUR SENSITIVITÄT VORHERSAGEWERTE SPEZIFITÄT * POSITIV * NEGATIV * * 1. TAG Inter-Assay (n=9) 2. TAG 3. TAG Mittelwert SD % CV Mittelwert SD % CV Mittelwert SD % CV Negativ 0,105 0,005 4,9 0,104 0,006 5,4 0,108 0,005 4,6 0,106 0,005 Leicht positiv 0,275 0,010 3,5 0,287 0,010 3,7 0,247 0,003 1,2 0,270 0,019 7,0 Stark positiv 1,279 0,079 6,2 1,205 0,080 6,6 1,100 0,037 3,4 1,195 0,100 8,4 15. Mittelwert SD % CV 5,0 REFERENZEN 1. Adam E. (1982) 2. Herpes simplex virus infections. In Herpes virus infections clinical aspects Glaser R, ed. Marcel Dekker Inc New York pp 1-55. Nahmias AJ and Josey WE (1976) Epidemiology of herpes simplex virus 1 and 2. In Viral infections of humans, Epidemiology and control. Evans AS, ed J Wiley and Sons, London pp 253-271. Stanley CJ, Johannsson A and Self CH (1985) 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Enzyme amplification can enhance both the speed and the sensitivity of immunoassays. Journal of Immunological Methods 83: 89-95. Buckmaster A (1987) Monoclonal antibodies to HSV. In Herpes Simplex Virus: New technologies in diagnostics. Eds Freke A and Sherwood D. Boots-Celltech Diagnostics Ltd. Symposium Proceedings pp 16-20. Drew WL and Rawls WE (1985) Herpes Simplex Viruses Chapter 64 in Manual of clinical Microbiology, Fourth edition, eds by Lennette EH, Balows A, Hausler WJ Jr and Shadomy HJ, published by American Society for Microbiology, pp 705-710. Lennette DA (1985) “Collection and Preparation of Specimens for Virological Examination”, Chapter 61 in Manual of Clinical Microbiology, Fourth edition, eds by Lennette EH, Balows A, Hausler WJ Jr and Shadomy HJ, published by American Society for Microbiology, pp 687-693. Moseley RC, Corey L, Benjamin D, Winter C and Remington ML (1981) Comparison of Viral Isolation, Direct Immunofluorescence and Indirect Immunoperoxidase Techniques for Detection of Genital Herpes Simplex Virus Infection. Journal of Clinical Microbiology 13: 913-918. “The (herpes) helper (1984)” published by the American Social Health Association, Box 100, Palo Alto, CA 94302. Fall 1984 pp 7. Nahmias AJ and Roizman B (1973) Infection with herpes-simplex virus 1 and 2. New England Journal of Medicine 289: 667-74. 10. Longson M (1987) Herpes simplex in Principles and Practice of Clinical Virology (eds AJ Zuckerman et al), John Wiley and Sons Limited. Chapter 1.1 pp 3-20. 11. Corey L, Adams HG, Brown ZA and Holmes (1983) 3 (UK) 12,7% (98/774) 94,9% (93/98) 95,5% 97,5% (106/111) (659/676) 99,4% (659/663) 84,5% (93/110) 96,4% (106/110) 99,2% (659/664) 99,2% (659/664) Genital herpes simples virus infection: clinical manifestations course and complications. Annals International Medicine 98: 918-72. 12. Corey L and Holmes KK (1983) 4 (US) 29,1% (71/244) 95,8% (68/71) 96,4% (81/84) 92,5% (148/160) 73,1% (68/93) 87,0% (81/93) 98,0% (148/151) 98,0% (148/151) 1 (UK) 35,3% (41/116) 90,2% (37/41) 90,2% (37/41) 98,7% (74/75) 98,7% (74/75) 97,3% (37/38) 97,3% (37/38) 94,9% (74/78) 94,9% (74/78) 2 (UK) 36,9% (89/241) 89,9% (80/89) 90,2% (83/92) 94,1% (143/152) 96,0% (143/149) 89,9% (80/89) 93,3% (83/89) 94,1% (143/152) 94,1% (143/152) Insgesamt 85,5% (148/173) 93,0% 93,6% 95,2% 97,8% (278/299) (307/328) (1024/1076) (1024/1047) 84,2% 93,0% (278/330) (307/330) 98,0% 98,0% (1024/1045) (1024/1045) Genital herpes simplex virus infections: current concepts in diagnosis, therapy and presentation. Annals International Medicine 98: 973-83. TECHNISCHE BERATUNG UND KUNDENDIENST IFU X7845 Überarbeitet Dezember 2013 OXOID Limited, Wade Road, Basingstoke, Hampshire, RG24 8PW, GB Anfragen jeder Art richten Sie bitte an die für Sie zuständige Oxoid-Niederlassung oder an Ihren Händler.