geschäftschancen im westen der usa

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geschäftschancen im westen der usa
Wirtschaft
GESCHÄFTSCHANCEN IM WESTEN DER USA
Inhalt
Vorworte....................................................................................................... 4
Generalkonsulate San Francisco und Los Angeles............................................................................4
AHK USA - San Francisco........................................................................................................................5
Germany Trade and Invest ....................................................................................................................6
Region und Wirtschaftsstruktur................................................................... 7
Hochinnovative Metropolregionen in Kalifornien, Oregon,
Washington und Arizona ..................................................................................................................... 7
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen ........................................... 15
Bay Area als Innovationsstandort weltweit herausragend ........................................................ 15
Als IT-Zentrum zieht die Bay Area auch andere Branchen an .................................................... 19
Bay Area bietet beste Chancen für Wagniskapitalfinanzierung ...............................................24
Großraum Los Angeles ist attraktiv für erneuerbare Energien..................................................28
Oregon und Washington: Vorreiter der Energieeffizienz ..........................................................33
Kalifornien treibt die Energiespeicherung voran ........................................................................38
Automobile mit alternativen Antrieben in Kalifornien auf der Überholspur.........................42
Mix an Technologien soll Kaliforniens Trinkwasserversorgung sicherstellen....................... 46
Verhandlungspraxis kompakt .................................................................... 50
In den USA werden Humor sowie das Denken in großen
(Markt-)Dimensionen geschätzt..................................................................................................... 50
Geschäftspraxis..............................................................................................
Unterstützung beim US-Markteintritt durch die AHK USA - San Francisco .............................57
Success Stories von Unternehmen ................................................................................................. 59
Germany Trade & Invest www.gtai.de
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Vorworte
Vorworte
Willkommen im Westen!
„Go West“ - dieses Motto aus dem 19. Jahrhundert zur Erschließung des „Wilden Westens“ gilt
heute wieder mehr denn je. Denn der Westen der USA ist nicht nur ein großer und bedeutender
Markt, er ist noch mehr der Ort, von dem viele gesellschaftliche und ökonomische Innovationen
ausgehen. Vor allem die Küstenstaaten Kalifornien, Oregon und Washington sind in vielem Vorreiter für die gesamte Welt. Aber auch die anderen Bundesstaaten im Westen der USA bieten große
Chancen, vor allem in Bereichen wie Bergbau, Energie und Landwirtschaft.
Spitzenuniversitäten, renommierte Forschungsinstitutionen und Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen gestalten hier die Zukunft. Vor allem in den Bereichen IT und „Biotech“, aber auch bei „Greentech“, Luft- und Raumfahrt und der Film- und Unterhaltungsbranche
ist diese Region globale Avantgarde. Eine ethnisch vielfältige, kreative und weltoffene Bevölkerung bietet große Potenziale - als Konsumenten wie auch als hoch gebildete Arbeitskräfte.
Deutsche Produkte und Dienstleistungen haben auch hier einen hervorragenden Ruf. Viele deutsche Firmen, ob Großunternehmen oder Mittelständler, sind bereits vor Ort, vor allem in Kalifornien.
Aber mehr ist möglich, vor allem in den von der deutschen Wirtschaft noch wenig „erschlossenen“
nördlichen Küstenstaaten Oregon und Washington State und den mit günstigen Bedingungen mit
viel Sonne und herrlicher „outdoor“ Lebensqualität lockenden Anrainern wie Nevada, Utah und
Colorado, die der deutschen Wirtschaft viele Chancen bieten.
Besonders erwähnen möchten wir die Ausdehnung der sogenannten „Skills Initiative“ nach
Westen, mit der Deutschland die Ausbildung von Fachkräften nach deutschem Modell mit großem
Erfolg in die USA exportiert.
Zögern Sie nicht, sich an uns, die deutschen Generalkonsulate in San Francisco und Los Angeles, an
die Deutsch-Amerikanische Handelskammer und an Germany Trade & Invest zu wenden. Wir sind
dafür da, Ihnen zur Seite zu stehen und Ihnen auf dem Weg zum Erfolg zu helfen. Sprechen Sie uns
an - und „Go West“!
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Peter Rothen
Generalkonsul
Dr. Bernd Fischer
Generalkonsul
San Francisco
Los Angeles
Geschäftschancen im Westen der USA
Marktchancen im Westen der USA nutzen
Seit 2004 unterstützt das AHK Büro in San Francisco, als Zweigstelle der AHK New York, die Außenwirtschaftsaktivitäten deutscher Unternehmen mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen.
Bekannt als German American Chamber of Commerce (GACC West) hat sich das Büro seither als
wesentlicher Akteur deutsch-amerikanischer Wirtschaftsbeziehungen etabliert.
Das regionale Aktionsfeld der AHK in San Francisco ist zu weiten Teilen deckungsgleich mit den
dynamischsten und wachstumsstärksten Regionen der USA. Neben dem Silicon Valley und der gesamten Bay Area haben der Großraum Los Angeles, die Metropolen Seattle und Portland im Norden
Westen und die Region rund um Phoenix, Arizona wesentliche Bedeutung für die deutsche Außenwirtschaft. Insbesondere Kalifornien als IT-, Software- und Innovationsstandort und als zwölftgrößter Wirtschaftsraum der Welt ist für die transatlantische Wirtschaftsbeziehung von größter
Bedeutung.
Vor diesem Hintergrund fokussiert sich die AHK auf ausgewählte Schlüsselindustrien. Neben klassischen Branchen wie Informationstechnologie (IT), Biotechnologie und Venture Capital wurden
in den letzten Jahren insbesondere in den Feldern Solarenergie, Energieeffizienz, Smart Grid, Energy
Storage und E-Mobilität sowie Kreativwirtschaft Know-How aufgebaut.
Mit der Einrichtung eines Advisory Circle im Jahre 2013 sollen zukünftig bestehende Marktkenntnisse aktualisiert werden und neue Kompetenzfelder erschlossen und verfügbar gemacht werden.
Gut vernetzte Experten mit exzellenten Erfahrungen in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern unterstützen die AHK bei diesem Weg. In einem ersten Schritt repräsentiert der Advisory Circle externes
Fachwissen in den Bereichen Automotive/Mobility, Design, Information Technologies, Logistik,
Regional Development und Energy Storage.
Mit einen dynamischen Team möchte die AHK Potenziale und Geschäftschancen an der Westküste
der USA für deutsche Unternehmen und Regionen zugänglich machen und den transatlantischen
Austausch fördern.
Sprechen Sie uns an, wenn Sie die Potenziale an der Westküste der USA nutzen wollen.
Rene van den Hoevel
Managing Director
AHK USA - San Francisco
Germany Trade & Invest www.gtai.de
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Vorworte
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die US-Wirtschaft hat Ende 2013 mit einem Wachstumssprung überrascht. Die Konsumausgaben
stiegen stärker als erwartet und die Unternehmen erhöhten die Investitionen beispielsweise in
Softwareprodukte im 3. Quartal nicht um 1,7% wie vorhergesagt, sondern um 5,8%.
Im Westen des Landes punkten vor allem die Metropolregionen mit einem überdurchschnittlich
entwickelten verarbeitendem Gewerbe. Deutschland zählt in den vier Bundesstaaten Kalifornien,
Oregon, Washington und Arizona zu den wichtigsten Lieferanten und Abnehmern. Von den USweit insgesamt 581.300 Beschäftigten in Firmen unter deutscher Leitung waren mit 9,9% die meisten in Kalifornien tätig. Mit 38 Mio. Einwohnern stemmt Kalifornien mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2 Bio. US$ den größten Anteil der US-Wirtschaftsleistung.
Die Stärken der Region könnte die deutsche Wirtschaft noch vielfältiger nutzen. So bezeichnen unsere Marktexperten zum Beispiel das ingenieurswissenschaftliche Potenzial des Silicon Valley als
interessant für den deutschen Mittelstand. Auch die Unterschiede in der Kultur und Geschäftspraxis führen dazu, dass Gründer vor Ort schnell ein Verständnis dafür bekommen, wie sich ein Startup zu einem Unternehmen im Weltmaßstab entwickeln kann.
Unter www.gtai.de/usa“ bietet Ihnen Germany Trade & Invest – zum großen Teil kostenlose – Publikationen unter anderem zur Wirtschaftslage, Kreditvergabe oder Investitionsförderung. Ein Beispiel sind die Wirtschaftstrends zum Jahreswechsel 2013/2014 mit den Wachstumsperspektiven relevanter Branchen. Auch die Broschüren „Vertrieb und Handelsvertretersuche“ oder „USA im Fokus“ wenden sich an Einsteiger ebenso wie an Firmen, die bereits auf dem amerikanischen Markt
vertreten sind.
Dr. Jürgen Friedrich
Geschäftsführer
Germany Trade & Invest
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Geschäftschancen im Westen der USA
Region und Wirtschaftsstruktur
Region und Wirtschaftsstruktur
Hochinnovative Metropolregionen in Kalifornien, Oregon,
Washington und Arizona
Kalifornien allein wäre in der Spitzengruppe der größten
Volkswirtschaften der Welt / Deutschland in allen vier
Bundesstaaten unter den zehn größten Lieferanten
San Francisco (gtai) - In den vier US-Bundesstaaten Kalifornien, Oregon, Washington und Arizona punkten vor allem die Metropolregionen mit einem überdurchschnittlich entwickelten verarbeitendem Gewerbe. Herausragend ist dabei die San Francisco Bay Area. Auch die Einbindung der Region in die weltweiten Wertschöpfungsketten ist hervorragend. Beim internationalen Warenhandel befindet sich
Deutschland in den vier Bundesstaaten unter den jeweils zehn größten Lieferanten beziehungsweise Abnehmern.
Dass Kalifornien über ein beeindruckendes wirtschaftliches Potenzial verfügt, zeigt sich bereits daran, dass der Bundesstaat alleine genommen in der Spitzengruppe der größten Volkswirtschaften
der Welt mitspielen würde. Im bundesstaatlichen Vergleich 2012 lag Kalifornien sowohl bei der Bevölkerung mit 38,0 Mio. Einwohnern auf Platz eins wie auch bei der Wirtschaftsleistung mit einem
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von 2,0 Bio. US$.
Das kalifornische BIP wurde zu 88,8% vom privaten Sektor erwirtschaftet. Die größten Beiträge auf
Branchenebene entfielen auf Immobilien, Vermietung und Leasing (15,4%), das verarbeitende Gewerbe (10,6%), professionelle, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (9,4%), Information
(7,2%) sowie auf das private Gesundheitswesen und weitere soziale Dienstleistungen (6,5%). In der
Hochtechnologie, dem verarbeitenden Gewerbe und erneuerbaren Energien ist Kalifornien schon
seit längerem die Nummer eins in den USA, ebenso bei Forschung und Entwicklung, Wagniskapitalinvestitionen und Gründungsaktivitäten. Nicht zuletzt ist der Bundesstaat durch eine gute Infrastruktur und herausragende Transportknotenpunkte bestens mit der Welt vernetzt und dient
als Tor der USA zum pazifischen Raum.
San Francisco Bay Area
Die im nördlichen Kalifornien gelegene San Francisco Bay Area ist ein weltweit einzigartiges Innovationszentrum: Hier werden bahnbrechende Ideen für umsatzstarke Produkte und Dienstleistungen umgesetzt, finden sich die größten und am schnellsten wachsenden Unternehmen der USA,
werden etwa 40 Prozent der gesamten US-Wagniskapitalinvestitionen getätigt und etwa ein Siebtel der Patente geschaffen.
Zur Bay Area zählen in der Regel die neun Counties, die an die Bucht von San Francisco angrenzen.
Die Metropolitan Statistical Area (MSA) San Francisco-Oakland-Hayward verfügt über den maßgeblichen Containerhafen der Region Port of Oakland sowie den bedeutenden San Francisco International Airport (SFO). Aus dem Santa Clara Valley, das zur Region San Jose-Sunnyvale-Santa Clara
gehört, hat sich das Silicon Valley entwickelt.
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Region und Wirtschaftsstruktur
Der Innovationskern der Bay Area umfasst neben Stanford die regionalen Campus der University of
California - darunter Berkeley - sowie die California State University. Neben der universitären Forschung gibt es staatliche Labore, interdisziplinäre Forschungseinrichtungen mehrerer Partner sowie diverse, überwiegend von Unternehmen betriebene Labore, die angewandt forschen. Ferner
findet sich eine Vielzahl von Inkubatoren und Accelerators verschiedenster Betreiber, die für ein
schnelles Wachstum unerlässliche, breit aufgestellte Wagniskapitalbranche und zahlreiche Angel
Investoren sowie ein breites Angebot von spezialisierten Dienstleistern. Beflügelt werden diese
Standortfaktoren von der weltweit einzigartigen international geprägten, innovations- und risikofreudigen Silicon-Valley-Kultur.
Großraum Los Angeles
Der im südlichen Kalifornien gelegene Großraum Los Angeles umfasst die Kreise Los Angeles County
und Orange County. Die Metropolitan Statistical Area Los Angeles-Long Beach-Anaheim ist mit
über 13 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Metropolregion der USA und somit auch einer der größten Einzelhandelsmärkte.
Carlos J. Valderrama, Senior Vice President for Global Initiatives bei der Los Angeles Area Chamber
of Commerce, weist darauf hin, dass der Großraum Los Angeles das größte Fertigungszentrum der
USA mit einer breiten Palette von Branchen und Unternehmen ist. Los Angeles ist mittlerweile auch
ein sehr attraktiver Standort für Gründer. Die Einbindung der Region in die weltweiten Wertschöpfungsketten ist hervorragend: Der Hafenkomplex, bestehend aus dem Port of Los Angeles sowie
dem Port of Long Beach, gehört zu den größten Containerhäfen weltweit; ebenso liegt der maßgebliche Flughafen Los Angeles International Airport (LAX) weltweit in der Spitzengruppe. Die Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur zählt US-weit zu den besten mit einer der höchsten Konzentrationen von Spitzenuniversitäten wie der University of California, Los Angeles (UCLA) und
dem California Institute of Technology (Caltech) sowie diversen weiteren Forschungseinrichtungen wie beispielsweise dem Jet Propulsion Laboratory der NASA.
An der Spitze der Branchen steht traditionell die Unterhaltungsindustrie mit den Segmenten Film,
Fernsehen und Musik, mittlerweile aber auch mit Computer- und Videospielen. Stark ausgeprägt
ist die Luft- und Raumfahrt; ferner Multimedia, Schifffahrt und internationaler Handel, Biomedizin, Tourismus sowie Mode. In einem Silicon Beach genannten Gebiet hat sich ein Cluster von
(Internet)Start-ups gebildet. Nicht zuletzt bietet der Großraum gute natürliche Bedingungen für
die erneuerbaren Energien, vor allem Solar im Los Angeles County sowie Wind im nördlich angrenzenden Kern County.
Pazifischer Nordwesten mit den Großräumen Portland und Seattle
Der Bundesstaat Oregon lag 2012 mit 3,9 Mio. Einwohner auf Platz 27 sowie mit einem BIP von
198,7 Mrd. US$ auf Platz 25 im bundesstaatlichen Vergleich. Das regionale BIP wurde zu 88,7% vom
privaten Sektor erwirtschaftet. Die größten Beiträge auf Branchenebene steuerten dabei das verarbeitende Gewerbe (27,8%), Immobilien, Vermietung und Leasing (11,6%), das private Gesundheitswesen und weitere soziale Dienstleistungen (7,4%) sowie der Großhandel (5,8%) bei.
Besondere Standortvorteile auf Branchenebene bestehen im fortschrittlichen verarbeitenden Gewerbe, der Hochtechnologie, den sauberen Technologien (speziell Energieeffizienz und erneuerbare Energien), den forstwirtschaftlichen Produkten (Oregon ist der größte Holzproduzent der
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Geschäftschancen im Westen der USA
USA) sowie der Outdoorausrüstung und -bekleidung. Mit dem im Großraum Portland gelegenen
Silicon Forest genannten Gebiet verfügt Oregon über einen relevanten Hochtechnologiecluster;
unter anderem ist Intel mit seinem größten Standort für Halbleiterforschung und -fertigung vertreten.
Mehr als 1.500 Software-Firmen sind in Oregon tätig. Die Stärken liegen in den Segmenten Finanzen, Open Source, Ausbildung sowie Medizin. Aufgrund des kühleren Klimas sowie der niedrigen
Strompreise durch die stabile Wasserkraft ist Oregon ein gefragter Standort für Rechenzentren.
Firmen wie Google nutzen diese Vorteile.
Im Jahr 2012 lebten 58,7% von Oregons Bevölkerung in der Metropolregion Portland-VancouverHillsboro, die drei Viertel des regionalen BIP erwirtschaftet. Zu den Vorteilen des Großraums
Portland zählt Derrick Olsen, Vice President of Regional Strategy and Coordination bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Greater Portland, unter anderem die im Westküstenvergleich niedrigen Geschäfts- und Lebenshaltungskosten, die unterdurchschnittlichen Energiepreise sowie die
weltweite Vernetzung durch die Häfen Port of Portland und Port of Vancouver USA sowie den Flughafen Portland International Airport (PDX). Die gut ausgebildete Bevölkerung profitiert von einem
stetigen Zufluss - Portland hat eine der höchste Zuzugsraten der USA.
Der Bundesstaat Washington lag 2012 mit 6,9 Mio. Einwohnern auf Platz 13 sowie mit einem BIP
von 375,7 Mrd. US$ auf Platz 14 des Bundesstaatenvergleichs. Der Privatsektor erwirtschaftete
85,7% des regionalen BIP. Die größten Beiträge auf Branchenebene steuerten dabei Immobilien,
Vermietung und Leasing (13,0%), verarbeitendes Gewerbe (12,4%), Information (9,0%) sowie der Einzelhandel (7,2%) bei. In der Metropolregion Seattle-Tacoma-Bellevue lebte etwa die Hälfte von Washingtons Bevölkerung; die MSA trug zum regionalen BIP mit einen Anteil von 68,9% bei.
Über 1.250 Firmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie - darunter das Branchenschwergewicht
Boeing - produzieren über 1.200 Luftfahrzeuge in Washington. Die Informations- und Kommunikationstechnologie führt Microsoft mit seiner Zentrale in Redmond an. Der Bundesstaat ist Spitzenreiter bei der Meerestechnik (etwa 80% aller in den USA gebauten Superyachten) sowie den sauberen Technologien. Dank der Stromerzeugung durch Wasserkraft bieten sich den Unternehmen
niedrige Stromkosten. Über die Häfen Port of Seattle und Port of Tacoma sowie über den Flughafen
Seattle-Tacoma International Airport (SEA) ist Washington gut mit der Weltwirtschaft verbunden.
Arizona mit dem Großraum Phoenix
Der Bundesstaat Arizona nahm 2012 mit 6,6 Mio. Einwohnern Platz 15 sowie mit einem BIP von
266,9 Mrd. US$ Platz 20 unter den Bundesstaaten ein. Der private Sektor war für 87,2% des regionalen BIP verantwortlich. Die größten Beiträge auf Branchenebene entfielen dabei auf Immobilien,
Vermietung und Leasing (14,0%), das private Gesundheitswesen und weitere soziale Dienstleistungen (8,3%), das verarbeitende Gewerbe (9,2%) sowie auf den Einzelhandel (7,5%). In PhoenixMesa-Scottsdale lebten 66,1% von Arizonas Bevölkerung; die Metropolregion erwirtschaftete drei
Viertel des regionalen BIP. Die Luft- und Raumfahrt sowie die erneuerbaren Energien profitieren
von den etwa 350 sonnigen und wolkenfreien Tagen pro Jahr. Auch die Biowissenschaften zählen
zu den stark aufgestellten Sektoren. Mit dem Phoenix Sky Harbor International Airport (PHX) verfügt der Großraum Phoenix über einen wichtigen Flughafen.
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Region und Wirtschaftsstruktur
Bevölkerung und Bruttoinlandsprodukt (BIP) in ausgewählten westlichen Bundesstaaten
und Metropolregionen 2012 (Bevölkerung in Personen; BIP in Mio. US$; BIP pro Kopf
in US$; Anteil in %) 1)
Region
Bevölkerung 2)
Anteil 2)
BIP
Anteil BIP pro Kopf 2)
USA insgesamt
313.914.040
100,0
15.566.077
100,0
49.587
Kalifornien
38.041.430
12,1
2.003.479
12,9
52.666
Los Angeles13.052.921
4,2
765.759
4,9
58.666
Long BeachAnaheim
San Francisco
4.455.560
1,4
360.395
2,3
80.887
OaklandHayward
San Jose1.894.388
0,6
173.908
1,1
91.802
SunnyvaleSanta Clara
Oregon
3.899.353
1,2
198.702
1,3
50.958
Portland2.289.800
0,7
146.975
0,9
64.187
VancouverHillsboro
Washington
6.897.012
2,2
375.730
2,4
54.477
Seattle3.552.157
1,1
258.819
1,7
72.862
TacomaBellevue
Arizona
6.553.255
2,1
266.891
1,7
40.726
Phoenix-Mesa4.329.534
1,4
201.653
1,3
46.576
Scottsdale
1) Metropolregionen: Metropolitan Statistical Areas (MSA) wie vom Office of Management and Budget (OMB) definiert. Eine MSA besteht aus
mindestens einer städtischen Region mit mindestens 50.000 Einwohnern sowie angrenzendem Gebiet, das eine hohe soziale und wirtschaftliche
Verflechtung mit dem Zentrum aufweist. In den insgesamt 381 MSA der USA leben etwa 85% der US-Bevölkerung; 2) Schätzung zum 1. Juli
Quelle: Census Bureau, Bureau of Economic Analyses (BEA); 2013
Alle Metropolregionen sind 2012 überdurchschnittlich gewachsen
Von der letzten Rezession, deren Ende vom National Bureau of Economic Research (NBER) auf den
Juni 2009 datiert worden ist, haben sich die USA wieder erholt: Im Zeitraum 2009 bis 2012 belief
sich die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des BIP real auf 2,2%. Bei den betrachteten Regionen fiel die Erholung unterschiedlich aus: Stark überdurchschnittlich zulegen konnten dabei
vor allem die MSA San Jose-Sunnyvale-Santa Clara mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate
des regionalen BIP von 6,5% jährlich sowie Portland-Vancouver-Hillsboro mit 5,7%.
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Geschäftschancen im Westen der USA
Entwicklung des realen regionalen BIP in ausgewählten westlichen Bundesstaaten
und Metropolregionen (in %) 1)
Region
2009
2010
2011
2012 Insgesamt 2)
USA insgesamt
-3,3
2,4
1,6
2,5
2,2
Kalifornien
-5,1
0,3
1,2
3,5
1,7
Los Angeles-Long
-6,0
-1,1
1,2
3,1
1,0
Beach-Anaheim
San Francisco-5,3
-0,6
0,3
7,4
2,3
Oakland-Hayward
San Jose-Sunnyvale-5,3
9,0
7,6
2,8
6,5
Santa Clara
Oregon
-3,2
5,7
3,5
4,0
4,4
Portland-Vancouver-1,6
7,2
4,8
5,1
5,7
Hillsboro
Washington
-2,4
2,3
2,0
3,6
2,6
Seattle-Tacoma-3,3
3,1
3,3
4,7
3,7
Bellevue
Arizona
-8,2
-0,2
1,7
2,6
1,4
Phoenix-Mesa-8,6
0,3
2,1
3,2
1,8
Scottsdale
1) Auf Grundlage von verketteten US$ von 2005; 2) Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im Zeitraum 2009 bis 2012
Quelle: BEA, 2013
Verarbeitendes Gewerbe ist mehrheitlich gut ausgeprägt
Aufgeschlüsselt nach der Beschäftigung zeigt sich, dass in den ausgewählten Regionen das verarbeitende Gewerbe wie auch die Informationsbranche gut bis überdurchschnittlich ausgeprägt ist;
die Ausnahme bildet dabei Arizona. Den höchsten Anteil von Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe auf MSA-Ebene hatte 2012 San Jose-Sunnyvale-Santa Clara mit 17,4%. Bei den Beschäftigungszahlen liegt die Bay Area bei den Unternehmensdienstleistungen vorn, gefolgt von Phoenix-MesaGlendale.
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Region und Wirtschaftsstruktur
Beschäftigung in ausgewählten westlichen Bundesstaaten und Metropolregionen 2012
(in Personen; Regionen- und Branchenanteile in %) *)
Region
Anteil
Insgesamt Verarbeiten- Information Professionelle
des Gewerbe
und Unternehmensdienstleistungen
USA insgesamt
100,0
133.739.000
8,9
2,0
13,4
Kalifornien
10,8
14.394.500
8,7
3,0
15,5
Los Angeles-Long
3,9
5.264.600
9,9
4,1
15,6
Beach-Santa Ana
San Francisco1,5
1.977.800
5,9
3,4
19,9
Oakland-Fremont
San Jose0,7
905.200
17,4
5,5
20,0
Sunnyvale-Santa
Clara
Oregon
1,2
1.638.200
10,5
2,0
11,9
Portland0,8
1.006.600
11,3
2,2
13,8
VancouverHillsboro
Washington
2,1
2.871.300
9,8
3,6
12,1
Seattle-Tacoma1,3
1.711.500
10,8
5,2
13,9
Bellevue
Arizona
1,8
2.460.300
6,3
1,6
14,4
Phoenix-Mesa1,3
1.757.100
6,7
1,7
16,1
Glendale
*) Alle Beschäftigten im nicht landwirtschaftlichen Bereich, saisonbereinigt
Quelle: Census Bureau, 2013
Die herausragenden Standortvorteile der Bay Area haben ihren Preis
Höhere Einkommen als im US-Durchschnitt von 43.735 US$ wurden 2012 in Kalifornien (46.477 US$)
und in Washington (46.045 US$) erzielt. Der mit Abstand höchste Stundenlohn wurde mit 40,14 US$
in San Jose-Sunnyvale-Santa Clara gezahlt; dahinter folgten fast gleichauf San Francisco-OaklandFremont mit 31,63 US$ sowie Seattle-Tacoma-Bellevue mit 31,44 US$.
Einkommen und Durchschnittsstundenlohn in ausgewählten westlichen Bundesstaaten
und Metropolregionen 2012 (in US$)
Region
Einkommen
Verfügbares
Lohn *)
Einkommen
USA insgesamt
43.735
38.968
23,53
Kalifornien
46.477
40.727
26,85
Los Angeles-Long Beach46.337
k.A.
25,23
Santa Ana
San Francisco-Oakland-Fremont
66.591
k.A.
31,63
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Geschäftschancen im Westen der USA
Einkommen und Durchschnittsstundenlohn in ausgewählten westlichen Bundesstaaten
und Metropolregionen 2012 (in US$) (Forts.)
Region
Einkommen
Verfügbares
Lohn *)
Einkommen
San Jose-Sunnyvale-Santa Clara
65.679
k.A.
40,14
Oregon
39.166
34.742
22,23
Portland-Vancouver-Hillsboro
43.103
k.A.
24,05
Washington
46.045
41.811
27,34
Seattle-Tacoma-Bellevue
53.328
k.A.
31,44
Arizona
36.243
32.946
22,60
Phoenix-Mesa-Glendale
38.006
k.A.
23,13
*) Durchschnittliche Stundenlöhne von allen Beschäftigten in der Privatwirtschaft, nicht saisonbereinigt
Quelle: BEA, 2013
Alle Metropolregionen sind überdurchschnittlich innovativ
Die Innovationsstärke Kaliforniens zeigt sich in der US-Patentstatistik: Zwischen 2000 bis 2011 steuerten alleine die drei MSA San Jose-Sunnyvale-Santa Clara, San Francisco-Oakland-Fremont und
Los Angeles-Long Beach-Santa Ana einen Anteil von knapp einem Fünftel zu den insgesamt 1 Mio.
beim U.S. Patent and Trademark Office (USPTO) registrierten Erfindungen bei. Überdurchschnittlich innovativ waren auch die Metropolregionen Seattle-Tacoma-Bellevue, Portland-VancouverHillsboro sowie Phoenix-Mesa-Glendale, die sich alle in den Top 20 des MSA-Vergleichs wiederfanden.
Patentregistrierung nach ausgewählten westlichen Metropolregionen (in Patenten;
Anteil in %) 1) 2)
Region
2009
2010
2011 Insgesamt 3)
Anteil 3)
Alle Metropol78.799
103.117
103.888
1.000.271
100,0
regionen
San Jose7.840
10.074
10.256
89.547
9,0
SunnyvaleSanta Clara
San Francisco4.711
6.290
6.468
54.205
5,4
OaklandFremont
Germany Trade & Invest www.gtai.de
Rang
1
3
13
Region und Wirtschaftsstruktur
Patentregistrierung nach ausgewählten westlichen Metropolregionen (in Patenten;
Anteil in %) 1) 2) (Forts.)
Region
2009
2010
2011 Insgesamt 3)
Anteil 3)
Los Angeles3.864
4.992
5.154
49.193
4,9
Long BeachSanta Ana
Seattle3.378
4.052
3.597
26.359
2,6
TacomaBellevue
Portland1.504
1.748
1.753
17.641
1,8
VancouverHillsboro
Phoenix1.091
1.339
1.364
14.438
1,4
Mesa-Glendale
Rang
4
8
15
18
1) Patente: Utility Patent Grants; 2) Klassifikation auf Grundlage des Wohnorts des erstgenannten Anmelders; 3) Im Zeitraum 2000 bis 2011
Quelle: U.S. Patent and Trademark Office (USPTO), 2013
Deutschland zählt zu den größten Lieferanten und Abnehmern
Beim Warenhandel befindet sich Deutschland in allen vier Bundesstaaten sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten unter den jeweils zehn größten Lieferanten beziehungsweise Abnehmern. Von den US-weit insgesamt 581.300 Beschäftigten in Firmen unter deutscher Leitung waren
mit 9,9% die meisten in Kalifornien tätig. Einen hohen Beschäftigungsanteil verzeichnete auch
Washington.
Wirtschaftsbeziehungen ausgewählter westlicher Bundesstaaten mit Deutschland
(in Mio. US$, in Personen, in %)
Region
USA
insgesamt
Kalifornien
Oregon
Washington
Arizona
Warenimporte
aus
Deutschland
2012 1)
Anteil
Deutschlands
WarenAnteil
exporte Deutschlands
nach
Deutschland
2012 1)
108.708
4,7
48.797
12.043
532
807
679
3,2
3,2
1,7
3,6
4.979
433
1.876
679
1) Nicht saisonbereinigt; 2) Beschäftigung definiert als Employment of Majority-Owned U.S. Affiliates
Quelle: Census Bureau, 2013
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
14
Geschäftschancen im Westen der USA
Beschäftigte in
Firmen
unter
deutscher
Leitung
2011 2)
Anteil
3,1
581.300
100,0
3,1
2,4
2,5
3,7
57.500
8.200
15.100
6.600
9,9
1,4
2,6
1,1
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Bay Area als Innovationsstandort weltweit herausragend
Region ist mit Abstand Spitzenreiter bei US-Patenten /
Silicon-Valley-Kultur macht den Unterschied aus
San Francisco (gtai) - Die San Francisco Bay Area gilt seit Jahrzehnten weltweit als das Innovationszentrum schlechthin. Die dynamische Gründerszene sorgt dafür, dass neue Ideen schnell in marktfähige
Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden. Große deutsche Firmen nutzen die Vorteile bei Forschung und Entwicklung bereits vor Ort. Doch es gibt noch weitere Chancen. Der Vorsprung der Bay Area
wird nach Einschätzung von Beobachtern auch künftig im internationalen Vergleich bestehen bleiben.
Die Innovationskraft der San Francisco Bay Area ist überragend, wie die Anzahl der beim U.S. Patent
and Trademark Office (USPTO) registrierten Patente (Utility Patent Grants) belegt. Die Region San
Jose-Sunnyvale-Santa Clara war im Zeitraum 2000 bis 2011 mit einem Anteil von 9,0% der Spitzenreiter unter allen US-Metropolregionen; auf Rang drei folgte San Francisco-Oakland-Fremont mit
einem Anteil von 5,4%. Beide kalifornischen Metropolregionen haben ihren Anteil über die Jahre
ausgebaut. Unter den Patentanmeldern finden sich Akteure aus dem gesamten Forschungs- und
Entwicklungssystem: Einzelpersonen, Firmen, staatliche und private Labore sowie Universitäten.
Patente der Bay Area im Zeitraum 2000 bis 2011 (in Patenten; Anteil in %) 1) 2)
Region
2000
2011 Insgesamt 3)
Anteil
Anteil
Anteil
2000
2011 insgesamt 3)
Alle Metropol80.230 103.888
1.000.271
100,0
100,0
100,0
regionen 4)
San Jose5.812
10.256
89.547
7,2
9,9
9,0
SunnyvaleSanta Clara
San Francisco3.625
6.468
54.205
4,5
6,2
5,4
OaklandFremont
1) Utility Patent Grants; 2) Klassifikation auf Grundlage des Wohnorts des erstgenannten Anmelders; 3) im Zeitraum 2000 bis 2011;
4) Metropolitan Statistical Area
Quelle: U.S. Patent and Trademark Office (USPTO), 2013
Nabel der Start-up-Welt
Kalifornien ist nicht nur innovationsstark, sondern auch ein attraktiver Standort für Firmengründungen. So haben 2012 dem Kauffman Index of Entrepreneurial Activity (KIEA) zufolge US-weit
monatlich 300 von 100.000 Personen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren ein neues Unternehmen
gegründet. In Kalifornien hingegen waren es 410 von 100.000 Erwachsenen; nur fünf Bundesstaaten hatten eine höhere KIEA-Rate aufzuweisen. Der KIEA-Indikator der Ewing Marion Kauffman
Foundation erfasst für die Rate der Unternehmensgründungen sowohl neue Firmen mit Beschäftigten als auch reine Einzelunternehmer.
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15
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Speziell für Start-ups, also für von Beginn an auf schnelles Wachstum angelegte Unternehmen, bietet die Bay Area traditionell die besten Bedingungen und konnte ihren Vorsprung zuletzt weiter
ausbauen. Beim Vergleich der Hochtechnologie-Start-up-Dichte in den großen US-Metropolregionen lag laut Ewing Marion Kauffman Foundation San Jose-Sunnyvale-Santa Clara 1990 auf Platz
eins, San Francisco-San Mateo-Redwood City auf Platz vier; 2010 war erstere nach wie vor der Spitzenreiter, letztere hat sich hingegen auf Platz zwei vorgeschoben.
Universitäre Forschung sorgt für stetigen Nachschub an Innovationen
Das ursprüngliche Zentrum des Silicon Valley befindet sich im Santa Clara Valley. Die Keimzelle bildete Anfang der 50er Jahre die Stanford University zusammen mit dem damaligen Industrial Park.
Wenn auch der traditionell eher hardwareorientierte südliche Teil der Bay Area nach wie vor die
Heimat der Marktführer wie HP, Oracle, Apple und Google ist und mit der Sand Hill Road in Menlo
Park weiterhin das Zentrum der Venture-Capital-Branche umfasst, so gewinnt seit dem Aufkommen der Social-Media-Firmen San Francisco kontinuierlich an Bedeutung. Unter anderem hat hier
Twitter seine Firmenzentrale. Zentrum der Start-ups in San Francisco ist der südlich der Market
Street gelegene Stadtteil SoMa (South of Market).
Dafür, dass der Strom von neuen bahnbrechenden Ideen nicht versiegt, sorgen laut Bay Area Council
Economic Institute auch weiterhin die Stanford University sowie die regionalen Campus der
University of California - darunter UC Berkeley - und der California State University. Diese Universitäten bringen Innovationen und Patente hervor, die an private Unternehmen lizenziert werden,
und bilden Absolventen aus, die stark darin sind, Ideen in Form von Produkten und Dienstleistungen zu kommerzialisieren. Viele Hochschullehrer verfügen selbst über Gründungserfahrung. Das
universitäre Umfeld bietet Branchenwettbewerbern zudem die Möglichkeit, sich auf neutralem
Grund über Ideen und Problemlösungen auszutauschen.
Den Erfolg der unternehmerischen Aktivitäten dokumentiert eine Studie von CB Insights, die Firmen erfasst, die von Absolventen der sechs führenden US-Universitäten gegründet oder geführt
worden sind und Venture- oder Business-Angel-Finanzierungen erhalten haben. Spitzenreiter war
dabei die Stanford University, deren Ehemalige von 2007 bis 2011 für ihre Firmen in 203 Deals etwa
4,1 Mrd. US$ erzielten; auf Platz drei lag die UC Berkeley mit 90 Deals und 1,3 Mrd. US$.
Neben den Universitäten forschen in der Bay Area staatliche Labors wie das Lawrence Berkeley
National Laboratory des Energieministeriums, das 13 Nobelpreisträger hervorgebracht hat, oder
das Ames Research Center der NASA, interdisziplinäre Forschungseinrichtungen mehrerer Partner sowie private Labors. Die hochdifferenzierte Infrastruktur erleichtert die Kommerzialisierung
von Ideen: In der Region gibt es eine Vielzahl von Inkubatoren und Acceleratoren verschiedenster
Betreiber; hinzu kommen die für ein schnelles Wachstum unerlässliche, breit aufgestellte Wagniskapitalbranche und zahlreiche Business Angels sowie ein breites Angebot von spezialisierten
Dienstleistern.
Auch im Hinblick auf qualifiziertes Personal ist die Bay Area gut aufgestellt: Hatten dem Bay Area
Council Economic Institute zufolge 2010 landesweit 28% aller Beschäftigten einen Abschluss mindestens als Bachelor, so waren es in der Bay Area 46%. Was Hochtechnologiearbeitsplätze anbelangt, so hatte 2011 San Jose-Sunnyvale-Santa Clara dem Bay Area Council Economic Institute zufolge mit 28,8% den höchsten Anteil aufzuweisen. Die Region San Francisco-San Mateo-Redwood City
lag mit einem Anteil von 12,2% ebenfalls weit über dem US-Durchschnitt von 5,6%.
16
Geschäftschancen im Westen der USA
Der Erfolgscocktail wäre jedoch nicht perfekt, wenn nicht zu den genannten Faktoren noch ein
weiterer hinzukäme: die international geprägte, innovations- und risikofreudige Silicon-ValleyKultur. Sie garantiert, dass die Organisationen offen für Menschen mit den unterschiedlichsten
Hintergründen sind. Das ist schon deshalb wichtig, weil Einwanderer bei Gründungen und Startups überdurchschnittlich aktiv sind.
Deutsche Firmen könnten noch stärker vom Standort Bay Area profitieren
Auch Deutsche sind in der Bay Area vertreten: Schon legendär ist Andreas von Bechtolsheim, einer
der Mitgründer der ehemaligen Sun Microsystems und einer der ersten Finanziers von Google. Insgesamt könnte die deutsche Wirtschaft jedoch deutlich stärker von den Vorteilen der Region profitieren. Gründer bekommen hier viel schneller als in Deutschland ein Verständnis dafür, wie ein
Start-up zu einem Unternehmen im Weltmaßstab gemacht wird. Der deutsche Mittelstand könnte
besonders die ingenieurswissenschaftliche Stärke des Silicon Valley nutzen.
Größeren Unternehmen bietet die Bay Area im Hinblick auf Forschung und Entwicklung Standortvorteile, wie es sie nirgendwo sonst in einer derartigen Kombination gibt. Dazu gehört laut einer
Umfrage des Bay Area Council Economic Institute, dass die forschenden Labors Personal mit den
Universitäten austauschen und man sich leicht über die neuesten Forschungsergebnisse informieren kann. Auch die Veranstaltungen der Bay-Area-Organisationen sowie das weitgespannte und
dichtgeknüpfte Netzwerk von Personen und Institutionen, in dem sich immer ein Ansprechpartner finden lässt, werden als Erfolgsfaktoren genannt.
Diese Vorteile nutzt eine ganze Reihe großer deutscher Firmen: Der Softwarehersteller SAP hat
schon 1993 in Palo Alto das erste Labor außerhalb Deutschlands etabliert und seit damals seine Aktivitäten kräftig ausgebaut. Ebenfalls in Palo Alto befindet sich das Bosch Research and Technology
Center North America. Die Telekom hat ihr Silicon Valley Innovation Center (SVIC) im benachbarten Mountain View.
Automobilfirmen forschen in der Bay Area unter anderem am Einsatz von Informationstechnologie in den Fahrzeugen. So finden sich das Volkswagen Electronics Research Laboratory (ERL) in
Belmont, das BMW Group Technology Office in Mountain View und die Group Research & Advanced
Engineering von Mercedes-Benz in Sunnyvale. Deutsche Firmen sind zudem mit eigenen Wagniskapitalablegern vertreten, die in Start-ups vor Ort investieren - beispielsweise SAP Ventures North
America und T-Venture of America.
Alle Akteure der Bay Area sind sehr zuversichtlich, dass sich die Region auch künftig als Innovationszentrum behaupten wird. Zwar lassen sich mit Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur sowie Wagniskapital zwei wichtige Erfolgsfaktoren kopieren, bei der international geprägten, innovations- und risikofreudigen Silicon-Valley-Kultur ist dies jedoch kaum möglich.
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17
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Internetadressen:
Bay Area Council Economic Institute
Internet: http://www.bayareaeconomy.org
Ewing Marion Kauffman Foundation
Internet: http://www.kauffman.org
U.S. Patent and Trademark Office (USPTO)
Internet: http://www.uspto.gov
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
18
Geschäftschancen im Westen der USA
Als IT-Zentrum zieht die Bay Area auch andere Branchen an
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
dominiert Patentstatistik der Region / Führender Standort
für Cloud Computing
San Francisco (gtai) - Die San Francisco Bay Area sorgt für bahnbrechende Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie, ermöglicht durch einzigartige Bedingungen. Der Standort ist
nicht nur für reine IKT-Firmen attraktiv, sondern auch für Firmen aus anderen Branchen. Die VC-Investitionen in der Bay Area fließen derzeit vor allem in Software. Interessierten Firmen wird empfohlen, zuerst die relevanten Trends zu eruieren. Der Wettbewerb ist in allen Bereichen sehr intensiv.
Eine spezifische Kombination von Standortvorteilen in der San Francisco Bay Area ermöglicht seit
Jahrzehnten bahnbrechende Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Daniel Kellmereit, CEO des Beratungsunternehmens Detecon Inc., beschreibt die Gegend
als ein riesiges System von Firmen, die die ganze IKT-Palette abdecken und dadurch ein breites Angebot von relevanten Dienstleistungen bilden.
Die Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur ist einzigartig durch Universitäten wie Stanford
und Berkeley, staatliche Labore sowie interdisziplinäre Forschungseinrichtungen mehrerer Partner. Zu den diversen, überwiegend von Unternehmen betriebenen Laboren, die angewandt forschen, zählt auch das des deutschen Softwareherstellers SAP, der 1993 in Palo Alto sein erstes Labor
außerhalb Deutschlands etabliert und seit damals seine Aktivitäten kräftig ausgebaut hat. Hinzu
kommt die überdurchschnittliche Finanzkraft der Bay Area in Form der weltweit führenden Venture-Capital-Branche, zahlreicher Angel-Investoren, aber auch großer Technologiefirmen, die
selbst wieder in Unternehmen investieren.
Auch für Firmen aus diversen anderen Branchen ist die Bay Area ein hochattraktiver Standort, da
sich der IKT-Sektor auf viele Geschäftsmodelle unterschiedlich stark auswirkt - im Extremfall bis
hin zur schöpferischen Zerstörung. Neben der Nachrichtenlandschaft und dem Verlagswesen
steht laut Kellmereit die Automobilbranche im Fokus. Der Trend entwickelt sich vom Auto als Besitzgut hin zur Mobilität als Dienstleistung, was den Einsatz von entsprechender IKT zur Folge hat.
Bei derartigen Veränderungsprozessen schafft ein Vorsprung bei Entwicklung und Einsatz von IKT
einen großen Wettbewerbsvorteil beim eigentlichen Produkt.
IKT dominiert Patentstatistik der Bay Area
Ein guter Indikator für die Stärken der Region sind die beim U.S. Patent and Trademark Office
(USPTO; http://www.uspto.gov/) registrierten Patente (Utility Patent Grants) aufgeschlüsselt nach
Technologiesegmenten. Dominiert wird die Statistik für den Zeitraum 2009 bis 2011 in den beiden
Metropolregionen San Jose - Sunnyvale - Santa Clara sowie San Francisco - Oakland - Fremont in der
Spitzengruppe fast ausschließlich von IKT, darunter vor allem Multiplexkommunikation und
Datenverarbeitung.
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Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Patente der Bay Area nach führenden Technologiesegmenten (in Patenten; Anteil in %) 1) 2)
Technologiesegment
2009
2010
2011 Insgesamt 3)
Anteil 3)
San Jose-Sunnyvale7.840
10.074
10.256
28.170
100,0
Santa Clara
Multiplexkommu616
809
789
2214
7,9
nikation
Datenverarbeitung:
343
611
606
1560
5,5
Datenbank- und
Dateimanagement
oder Datenstrukturen
Multicomputerdaten
386
556
534
1476
5,2
übertragung
Fertigungsprozesse
302
450
474
1226
4,4
von Halbleiterbauelementen
Statische Informa331
312
348
991
3,5
tionsspeicherung
und -abrufung
San Francisco4.711
6.290
6.468
17.469
100,0
Oakland-Fremont
Multicomputerdaten235
368
346
949
5,4
übertragung
Medikamente
278
330
340
948
5,4
Datenverarbeitung:
195
386
356
937
5,4
Datenbank- und
Dateimanagement
oder Datenstrukturen
Multiplexkommu244
295
290
829
4,7
nikation
Datenverarbeitung:
121
230
271
622
3,6
Finanzen, Geschäftspraxis, Management
oder Kosten- / Preisbestimmung
1) Patente: Utility Patent Grants; 2) Klassifikation auf Grundlage des Wohnorts des erstgenannten Anmelders; 3) Im Zeitraum 2009 bis 2011
Quelle: U.S. Patent and Trademark Office (USPTO), 2013
Bei der Aufschlüsselung nach Organisationen finden sich auf den vorderen Plätzen vor allem IKTFirmen wie Cisco, Apple und Oracle, aber auch rein forschende Institutionen wie die University of
California.
20
Geschäftschancen im Westen der USA
Patente der Bay Area nach führenden Organisationen (in Patenten; Anteil in %) 1) 2)
Region
2009
2010
2011 Insgesamt 3)
Anteil 3)
San Jose-Sunnyvale7.840
10.074
10.256
28170
100,0
Santa Clara
Cisco
363
436
361
1160
4,1
Individuelles
310
439
332
1081
3,8
Eigentum
HP
263
327
308
898
3,2
Apple
173
336
369
878
3,1
IBM
262
289
307
858
3,0
San Francisco4.711
6.290
6.468
17469
100,0
Oakland-Fremont
Individuelles
281
433
378
1092
6,3
Eigentum
Oracle
101
197
192
490
2,8
Apple
69
150
189
408
2,3
Cisco
95
136
129
360
2,1
University of
73
100
89
262
1,5
California
1) Patente: Utility Patent Grants; 2) Klassifikation auf Grundlage des Wohnorts des erstgenannten Anmelders; 3) Im Zeitraum 2009 bis 2011
Quelle: USPTO, 2013
VC-Investitionen in der Bay Area fließen derzeit vor allem in Software
Ein Indikator für das attraktivste Geschäftspotenzial bei IKT in der Bay Area sind die aktuellen
Wagniskapitalinvestitionen. Während die gesamten VC-Investitionen 2012 im Silicon Valley laut
PricewaterhouseCoopers und National Venture Capital Association um 5,3% zurückgingen, stiegen sie bei Software um 8,0% auf 4,1 Mrd. US$; gemessen an den Gesamtinvestitionen entsprach
dies einem Anteil von 36,9%. Im Zeitraum Januar bis September 2013 hat sich dieser Trend noch verstärkt.
Venture Capital Investments im Silicon Valley nach ausgewählten (IKT-)Branchen
(in Mio. US$; Veränderung und Anteil in %)
Branche
2012
2013 *)
Änd.
Änd.
Anteil
Anteil
12/11
13/12 *)
2012
2013 *)
Insgesamt
11.114
8.755
-5,3
4,2
100,0
100,0
Software
4.105
4.101
8,0
35,7
36,9
46,8
Netzwerke und
967
902
k.A.
8,7
8,7
10,3
Ausrüstung
IT-Dienst899
640
-15,7
-15,7
8,1
7,3
leistungen
Halbleiter
542
216
-43,7
-55,2
4,9
2,5
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21
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Venture Capital Investments im Silicon Valley nach ausgewählten (IKT-)Branchen
(in Mio. US$; Veränderung und Anteil in %) (Forts.)
Branche
2012
2013 *)
Änd.
Änd.
Anteil
Anteil
12/11
13/12 *)
2012
2013 *)
Telekommu388
173
16,2
-53,3
3,5
2,0
nikation
Computer und
233
276
-29,6
44,9
2,1
3,1
Peripherie
Medien und
157
153
12,0
19,9
1,4
1,7
Unterhaltung
*) Zeitraum Januar bis September
Quelle: PricewaterhouseCoopers und National Venture Capital Association; 2013
USA liegen bei Cloud Computing in der Spitzengruppe
Beim Cloud Computing liegen die USA der Business Software Alliance (BSA) zufolge in der Spitzengruppe: In der „2013 BSA Global Cloud Computing Scorecard“ konnten sie sich im Vergleich zur
Vorjahresstudie auf Grundlage der Indikatoren und Entwicklungen der Jahre 2012 und 2011 um einen Rang auf Platz drei verbessern. Positiv vermerkt wird unter anderem, dass die USA über umfassende und aktuelle Gesetze für die Bereiche E-Commerce, elektronische Signaturen und Cybercrime
verfügen (http://cloudscorecard.bsa.org/2013/assets/PDFs/BSA_GlobalCloudScorecard2013. pdf).
Im Westen der USA finden sich die meisten Branchenführer. Darüber hinaus sehen sich klassische
Unternehmen zurzeit an, wie typische Bay-Area-Akteure ihre Cloud Computing-Infrastruktur aufbauen oder mit Big Data umgehen. Inwieweit davon profitiert werden kann, hängt Branchenkennern zufolge vor allem davon ab, wie sensibel die entsprechenden Daten sind. Während bei allgemeinen Daten die Standortvorteile der Bay Area genutzt werden können, kann sich die Situation
bei neuesten Forschungs- und Entwicklungsergebnissen anders darstellen.
USA haben Vorsprung bei der Nutzung von Long Term Evolution
Die gesamten Ausgaben für drahtlose Telekomdienstleistungen werden in den USA Prognosen der
Telecommunications Industry Association (TIA) zufolge im Zeitraum 2012 bis 2016 durchschnittlich um 7,9% im Jahr zulegen. Stark gegenläufig sollen sich dabei jedoch die beiden Bereiche Data
sowie Voice entwickeln: Während ersterer mit kräftigen zweistelligen Wachstumsraten expandieren wird, geht die TIA bei letzterem von einem kontinuierlichen Rückgang aus - 2012 war das erste
Jahr, in dem die Ausgaben für Data diejenigen für Voice übertroffen haben.
Den Hintergrund für diese Trends bilden die große Verbreitung von Smartphones sowie das damit
einhergehende stark steigende Datenaufkommen. Die Marktdurchdringung der Smartphones
in den USA hatte der Marktforschungs- und Beratungsfirma comScore zufolge bereits Ende des
3. Quartals 2012 die 50%-Marke erreicht. Ende September 2013 lag sie bei 62%, was rund 148 Mio.
Smartphonebesitzern entsprach. Bei den Smartphone-Plattformen lag Ende September 2013
Android mit einem Marktanteil von 52% vorne; dahinter folgten iOS (41%), BlackBerry (4%) sowie
Windows (3%).
22
Geschäftschancen im Westen der USA
Ihren Vorsprung bei der Nutzung des Mobilfunkstandards Long Term Evolution (LTE) werden die
USA nach Einschätzung des Verbands GSMA - Global System for Mobile Communications Association
weiter ausbauen können. Für Ende 2013 rechnet dieser für die gesamten USA mit einem LTE-Anteil
von knapp 20%. Wichtig sind Fortschritte bei der drahtlosen Technologie vor allem auch wegen
ihrer Auswirkung auf andere Branchen. So bescheinigte der Verband BSR (Business for Social
Responsibility) 2012 den USA aufgrund der zukunftsweisenden LTE-Infrastruktur, ein hervorragender Standort für die Entwicklung und Erprobung neuer Applikationen zu sein.
Kalifornien nimmt laut Branchenverband CTIA - The Wireless Association einen der Spitzenplätze
in der App-Entwicklung sowie den Fortschritten bei Smartphones, drahtlosem Breitband und den
Social Media ein. So fanden sich 2012 mit einem Anteil von 29,3 % die meisten der US-weit etwa
519.000 Arbeitsplätze in der App-Economy in Kalifornien. Der gesamtwirtschaftliche Beitrag dieses Subsektors in Form der Löhne wird für Kalifornien jährlich auf etwa 8,2 Mrd. US$ beziffert ebenfalls der Spitzenwert in den USA.
Ein kleinerer Auftritt zu Beginn ist in der Bay Area sinnvoller
Im Hinblick auf am IKT-Standort Bay Area interessierte deutsche Firmen ist Kellmereit der Ansicht,
dass diese schrittweise anfangen und sich zuerst darauf konzentrieren sollten, den Markt kennenzulernen sowie die für sie relevanten Trends zu erkennen. Den Hintergrund dafür bildet vor allem
der intensive Wettbewerb in allen Bereichen. So ist es generell schwierig, in der Bay Area gute Mitarbeiter zu rekrutieren, die zudem hohe Löhne erwarten. Eine kleine, neue Firma gilt wegen ihrer
geringen Markenbekanntheit als Arbeitgeber als weniger attraktiv. Vor diesem Hintergrund gelte
es festzulegen, wie optimal vom Standort profitiert werden kann und welche Bereiche eventuell
auch in anderen Gegenden angesiedelt werden könnten.
Internetadressen:
Branchenverband CTIA - The Wireless Association
Internet: http://www.ctia.org
Branchenverband GSMA - Global System for Mobile Communications Association
Internet: http://www.gsma.com
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
Germany Trade & Invest www.gtai.de
23
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Bay Area bietet beste Chancen für Wagniskapitalfinanzierung
Persönliche Netzwerke der Region machen Unterschied aus /
Neben Venture Capital-Fonds auch Industriefirmen vertreten
San Francisco (gtai) - Etwas mehr als 70% der weltweiten Venture-Capital-Investitionen 2012 sind in den
USA getätigt worden. Kalifornien, vor allem mit der Bay Area und dem Großraum Los Angeles, bildet traditionell das Zentrum. Software und Biotechnologie stehen als Zielbranchen im Fokus. Die Konkurrenz
um eine VC-Finanzierung ist jedoch hart: Von hundert vorgelegten Geschäftsplänen wird nur einer angenommen. Das Angel Investment hat sich 2012 stabil entwickelt und Equity Crowdfunding nimmt
Fahrt auf.
Wagniskapital (Venture Capital, VC) ist in den USA ein entscheidender Bestandteil der Finanzierung von Start-ups und trägt somit zur schnellen Kommerzialisierung von Innovationen bei. Die
Messlatte für Unternehmensgründer liegt dabei sehr hoch: Branchenkennern zufolge werden im
Durchschnitt von 100 vorgelegten Geschäftsplänen nur etwa zehn ernsthaft geprüft und letztendlich nur einer mit einer VC-Finanzierung bedacht.
Das weltweite Zentrum der VC-Branche bildet die San Francisco Bay Area mit der Sand Hill Road in
Menlo Park. So wurden 2012 etwas mehr als 70% der weltweiten VC-Investitionen in den USA getätigt und davon wiederum etwa 40% in der Bay Area. Experten weisen darauf hin, dass der Vorsprung der Region nicht nur auf dem realisierbaren Kapital basiert, sondern vor allem auf den persönlichen Netzwerken zwischen den unterschiedlichen Akteuren.
Generell finden sich unter den VC-Gebern nicht nur Privatpersonen und Fonds, sondern auch Industriefirmen, die auf der Suche nach vielversprechenden Technologien in Start-ups investieren.
Von deutscher Seite sind in der Bay Area beispielsweise BASF Venture Capital America, SAP Ventures
North America und T-Venture of America vertreten.
Auf Kalifornien entfällt mehr als die Hälfte der VC-Investitionen in den USA
Die neu getätigten Investitionen der VC-Firmen in den USA sind laut National Venture Capital
Association (NVCA) von Januar bis September 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1%
gestiegen. Im Gesamtjahr 2012 war noch ein Rückgang von 9,6% auf 26,7 Mrd. US$ zu verzeichnen.
Die Zahl der Deals hatte sich 2012 auf 3.723 belaufen.
Seit 2002 liegen die Neuinvestitionen zwischen etwa 20 Mrd. bis 30 Mrd. US$; vom Höchststand im
Jahr 2000 mit 105,2 Mrd. US$ ist die Branche weit entfernt. Der Wert des gemanagten VC-Kapitals
belief sich 2012 insgesamt auf 199,2 Mrd. US$. Davon entfielen alleine 93,8 Mrd. US$ auf Kalifornien.
Zum zweiten Mal in Folge gestiegen sind die den VC-Firmen anvertrauten Mittel (Commitments):
2012 flossen 20,1 Mrd. US$ an 183 Fonds.
Im Vergleich der attraktivsten Bundesstaaten konnte Kalifornien seine traditionell dominierende
Stellung 2012 weiter ausbauen: 53,0% der landesweiten VC-Investitionen wurden in dortige Firmen
getätigt. Washington folgte mit einem Anteil von 3,5% auf Rang vier, Arizona lag mit 0,8% auf Platz 17
24
Geschäftschancen im Westen der USA
und Oregon mit 0,5% auf Platz 21. Beim Vergleich der Regionen hieß der Spitzenreiter nach wie vor
Silicon Valley mit einem Anteil von 40,9%. Auf Rang vier folgte Los Angeles/Orange County mit einem Anteil von 7,8%.
Venture Capital Investments nach ausgewählten Bundesstaaten und Regionen
(in Mio. US$; Anteile in %)
Region
2000 *)
2010
2011
2012 Anteil
Anteil
Anteil
2000 *)
2010
2011
USA insgesamt 105.200 23.316 29.497 26.652
100,0
100,0
100,0
Kalifornien
42.938 11.927 14.752 14.129
40,8
51,2
50,0
Silicon
33.452
9.303 11.657 10.907
31,8
39,9
39,5
Valley
Los Angeles/
6.808
1.705
2.080
2.067
6,5
7,3
7,1
Orange
County
Washington
2.768
622
551
932
2,6
2,7
1,9
Arizona
669
78
229
212
0,6
0,3
0,8
Oregon
810
133
237
124
0,8
0,6
0,8
Anteil
2012
100,0
53,0
40,9
7,8
3,5
0,8
0,5
*) Jahr mit den historisch höchsten Werten
Quelle: National Venture Capital Association (NVCA), 2013
Software und Biotechnologie stehen im Fokus
Bei der Aufschlüsselung nach Zielbranchen zeigt sich, dass Software weiter an Attraktivität gewonnen hat: Fast 40% der VC-Investitionen zwischen Januar und September 2013 sind in diesem Bereich
getätigt worden. Wie auch im Gesamtjahr 2012 folgte die Biotechnologie mit einem Anteil von
15,2% auf Rang 2.
Venture Capital Investments nach führenden Branchen (in Mio. US$; Anteile in %)
Branche
2010
2011
2012
Anteil
Anteil
Anteil
2010
2011
2012
Insgesamt
23.316
29.497
26.652
100,0
100,0
100,0
Software
5.116
7.516
8.293
21,9
25,5
31,1
Biotechnologie
3.903
4.825
4.115
16,7
16,4
15,4
Industrie/
3.465
3.595
2.792
14,9
12,2
10,5
Energie
Medizinische
2.341
2.883
2.511
10,0
9,8
9,4
Geräte und
Ausrüstung
IT-Dienst1.661
2.264
1.993
7,1
7,7
7,5
leistungen
Germany Trade & Invest www.gtai.de
25
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Venture Capital Investments nach führenden Branchen (in Mio. US$; Anteile in %) (Forts.)
Branche
2010
2011
2012
Anteil
Anteil
Anteil
2010
2011
2012
Medien und
1.572
2.258
1.976
6,7
7,7
7,4
Unterhaltung
Konsum571
1.399
1.208
2,4
4,7
4,5
produkte und
-dienstleistungen
Halbleiter
1.046
1.345
926
4,5
4,6
3,5
Telekommu792
631
582
3,4
2,1
2,2
nikation
Einzelhandel/
165
454
498
0,7
1,5
1,9
Vertrieb
Computer und
408
494
453
1,7
1,7
1,7
Peripherie
Netztechnik
678
357
316
2,9
1,2
1,2
und Ausrüstung
Gesundheits272
394
309
1,2
1,3
1,2
dienstleistungen
Finanzielle
408
394
284
1,7
1,3
1,1
Dienstleistungen
Elektronik und
422
437
244
1,8
1,5
0,9
Messgeräte
Quelle: NVCA, 2013
Das Ausscheiden aus dem VC-Portfolio ist ein wichtiger Schritt im Lebenszyklus eines erfolgreichen
Start-ups. Branchenkennern zufolge sind die Bedingungen in den USA aufgrund des tiefen Kapitalmarkts besonders gut. Statistiken der NVCA zufolge waren von 11.686 im Zeitraum von 1991 bis
2000 erstmals VC-finanzierten Firmen zuletzt 14% an die Börse gegangen, 33% waren übernommen
worden, 18% waren definitiv gescheitert. Der Rest war weiterhin privat geblieben beziehungsweise
wurde nicht mehr erfasst.
Die fünf aktivsten VC-Firmen stammten dem MoneyTree Report zufolge 2012 alle aus Kalifornien.
An der Spitze (nach abgeschlossenen Deals) lagen fast gleichauf Kleiner Perkins Caufield & Byers
(104 Deals, ansässig in Menlo Park) und New Enterprise Associates (102, Menlo Park). Mit Abstand
folgten First Round Capital (83, San Francisco), 500 Start-ups (67, Mountain View) sowie Google
Ventures (60, Mountain View). Eine durchschnittliche VC-Firma in den USA hatte 2012 laut NVCA
sieben Manager in Partnerpositionen (Principals) von denen jeder ein Kapital in Höhe von rund
34 Mio. US$ managte.
26
Geschäftschancen im Westen der USA
Angel Investment stellt weitere wichtige Finanzierungform dar
Für die Finanzierung von Start-ups sind Angel Investoren eine weitere unverzichtbare Quelle.
Dabei handelt es sich um Personen mit hohem Nettovermögen, die im Tausch gegen Firmenanteile
in aussichtsreiche junge Unternehmen investieren. Der entscheidende Unterschied zu Venture
Capitalists besteht darin, dass Angel Investoren mit eigenen Mitteln arbeiten. Daneben investieren
Angel Investoren in der Regel eher in der Seed- und Frühphase einer Firma, Venture Capitalists
eher in den späteren. Schließlich sind die Finanzierungen von Angel Investoren in der Regel deutlich geringer als im Fall der VC-Firmen.
Das Angel Investment in den USA hat sich dem Angel Resource Institute (ARI) zufolge 2012 stabil
entwickelt. Das Institut verzeichnete 783 Deals in Höhe von insgesamt 1,1 Mrd. US$. Der Median einer Finanzierung lag bei 600.000 US$. Auch bei dieser Anlageform dominiert Kalifornien mit einem Anteil von 23,1%. Generell hat sich 2012 laut ARI die regionale Gewichtung jedoch diversifiziert: Hinzugewonnen haben vor allem der Nord- und Südwesten, verloren hingegen hat Kalifornien.
Bezüglich der Branchenverteilung belegten Internetfirmen mit einem Anteil von 27,3% und die Gesundheitswirtschaft mit 26,5% die vorderen Plätzte. Mit Abstand folgten Mobilfunk und Telekommunikation (14,1%), Industrie (6,5%) und Elektronik (5,5%).
Die Rangliste der führenden Gruppen von Angel Investoren 2012 weist im Gegensatz zur VC-Liste
in geografischer Hinsicht ebenfalls eine deutlich größere Vielfalt auf. Nach Deals lag mit den New
York Angels eine Gruppe aus New York an der Spitze. Dahinter folgten die Tech Coast Angels (südliches Kalifornien).
Equity Crowdfunding kommt in Fahrt
Mit dem Crowdfunding nimmt eine weitere Finanzierungsform Fahrt auf. Zwar ist der Ansatz, dass
viele Personen mit individuellen, kleinen Beiträgen ein Projekt finanzieren, nicht neu, seine Umsetzung wird jedoch durch das Internet stark erleichtert. Vor diesem Hintergrund hat die ObamaRegierung 2012 den „Jumpstart Our Business Start-ups Act (JOBS Act)“ verabschiedet. Ende Oktober
2013 legte die Securities and Exchange Commission (SEC) ihren langerwarteten Vorschriftenentwurf für das Crowdfunding zur Kommentierung vor. Branchenvertreter wie die National
Crowdfunding Association (NLCFA) setzen darauf, dass das Crowdfunding die Finanzierungspalette für neue und kleine Unternehmen abrunden wird.
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
Germany Trade & Invest www.gtai.de
27
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Großraum Los Angeles ist attraktiv für erneuerbare Energien
Sehr gute Bedingungen für Solarenergie / Versorger LADWP
hat großes Einspeiseprogramm aufgelegt
San Francisco (gtai) - Der Großraum Los Angeles bietet gute Chancen für erneuerbare Energien:
Zum einen aufgrund der natürlichen Bedingungen, zum anderen aufgrund der Vorgaben des Versorgers LADWP, der sich vom Energieträger Kohle verabschiedet. Das physische Potenzial für Dachsolaranlagen ist für den Kreis Los Angeles auf 19.113 MW geschätzt worden. Anfang 2013 hat
LADWP das größte städtische Einspeiseprogramm für Solarenergie gestartet. Für Windenergie ist
Kern County ein hervorragender Standort.
Kalifornien, seit Jahren Pionier bei erneuerbaren Energien, bietet auch künftig gute Chancen. So
besteht dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) zufolge im bundesstaatlichen Vergleich (Stand 2012) das größte technische Potenzial bei Hausdachinstallationen (Kapazität: 76 GW)
und hydrothermaler Geothermie (17 GW); ferner das zweitgrößte bei Offshore-Wind (655 GW) und
Photovoltaik im Kraftwerksmaßstab in städtischen Gebieten (111 GW); schließlich das sechstgrößte
bei Concentrating Solar Power (2.726 GW). Auch die entsprechende (potenzielle) Nachfrage ist
groß (http://www.nrel.gov/docs/fy12osti/51946.pdf).
Kalifornien setzt bei der Stromerzeugung auf Erdgas und erneuerbare Energien
Bei der Stromerzeugung fällt laut Energy Information Administration (EIA) im Vergleich zum USDurchschnitt der hohe Anteil von Erdgas auf; ferner sind die erneuerbaren Energien deutlich besser entwickelt. Kalifornien ist bei netzgebundener Photovoltaik die Nummer eins bei der Gesamtkapazität (2012: 2.559 MW). Mehr als 1.721 Solarfirmen beschäftigen 43.700 Mitarbeiter. Bei OnshoreWindenergie liegt Kalifornien mit einer Gesamtkapazität von 5.544 MW US-weit auf Platz zwei.
Stromerzeugung aller Sektoren nach ausgewählten Energieträgern in Kalifornien 2012 (in
1.000 MWh; Anteil in %)
Segment
USA
Kalifornien
USA Anteil
Kalifornien
Anteil
Insgesamt
4.054.485
201.341
100,0
100,0
Kohle
1.517.203
1.592
37,4
0,8
Erdgas
1.230.708
121.092
30,4
60,1
Kernkraft
769.331
18.507
19,0
9,2
Wasserkraft
271.877
26.529
6,7
13,2
Wind
140.089
9.937
3,5
4,9
Biomasse
57.565
6.327
1,4
3,1
Öl
22.900
310
0,6
0,2
Geothermie
16.791
13.330
0,4
6,6
Solar
4.342
1.415
0,1
0,7
Quelle: Energy Information Administration (EIA); 2013
28
Geschäftschancen im Westen der USA
Die Strompreise in Kalifornien liegen im Bundesstaatsvergleich der EIA zufolge in allen drei Segmenten über dem US-Durchschnitt.
Strompreise nach Segmenten in Kalifornien Stand August 2013 (in US-Cents pro kWh)
Segment
US-Durchschnitt
Kalifornien
Wohnen
12,51
16,54
Gewerbe
10,73
16,93
Industrie
7,23
12,01
Quelle: Energy Information Administration (EIA); 2013
Die Energieintensität fiel 2010 in Kalifornien laut EIA mit 4.000 Britischen Wärmeeinheiten (British
Thermal Units; Btu) pro US-Dollar des BIP deutlich niedriger aus als der US-Gesamtdurchschnitt
von 7.500 Btu pro US-Dollar des BIP. Beim gesamten Energieverbrauch lag Kalifornien 2011 mit
7.858 Bio. Btu US-weit auf Rang zwei; beim Verbrauch pro Kopf mit 209 Mio. Btu auf Rang 47 (USDurchschnitt: 312,6 Mio. Btu).
Erneuerbare Energien werden auf mehrere Arten gefördert
Für die nächsten Jahre gibt der 2002 verabschiedete „Renewable Portfolio Standard“ (RPS) weiterhin die Richtung in Form von Mindestquoten für die hiesigen Versorger vor: Bei den Stromverkäufen (Retail Sales) muss Ende 2013 ein Anteil von 20%, Ende 2016 ein Anteil von 25% und Ende 2020
schließlich ein Anteil von 33% den erneuerbaren Quellen entstammen.
In fiskalischer Hinsicht profitieren Solarprojekte vor allem von der nationalen Steuergutschrift
„Investment Tax Credit“ (ITC) in Höhe von 30% der entsprechenden Projektkosten, die im ersten
Jahr des kommerziellen Betriebs realisiert wird. Erhältlich ist der ITC in dieser Höhe noch bis Ende
2016. Da bei vielen Solarvorhaben aber nicht rechtzeitig genügend steuerpflichtiger Gewinn im
Hinblick auf die optimale Nutzung der Steuergutschrift anfällt, gehen Projektentwickler schon seit
längerem Partnerschaften mit Finanziers ein, die den ITC bei der Senkung ihrer Steuerschuld vollständig nutzen können.
Das wichtigste Fördermittel in der Windenergie heißt „Production Tax Credit“ (PTC). Diese produktionsabhängige Steuergutschrift ist Anfang 2013 um ein Jahr verlängert worden, wobei es nun genügt, wenn eine Anlage bis zum Stichtag in Bau ist. Der PTC gewährt für einen Zeitraum von zehn
Jahren eine Steuergutschrift von 2,3 US-Cents je erzeugter Kilowattstunde Strom aus Windenergie.
Diverse Akteure aus Politik und Wirtschaft setzen sich für eine begrenzte weitere Verlängerung
ein.
Großraum Los Angeles bietet enormes Potenzial für Solarenergie
Der Großraum Los Angeles ist schon alleine aufgrund seiner Bevölkerungszahl sowie der breiten
industriellen Basis interessant. Hinzu kommen die sehr guten natürlichen Bedingungen für Solarenergie gerade auch im Stadtgebiet mit durchschnittlich 275 Sonnentagen; in der Mojave-Wüste
und im Owens Valley sind es sogar über 330 Tage. Im Kern County, das nördlich an Los Angeles
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29
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
County angrenzt, sind die natürlichen Bedingungen für Windenergie hervorragend. In den dortigen Tehachapi Mountains befinden sich bereits große Windfarmen.
Das physische Potenzial für Dachsolaranlagen im Großraum Los Angeles ist 2010 vom Luskin
Center for Innovation der University of California, Los Angeles (UCLA) bestimmt worden. Das dabei
zugrunde gelegte „Physical Rooftop Solar Potential“ ist definiert als die maximale Solarkapazität,
die errichtet werden könnte, wenn alle bestehenden Gebäudedachflächen mit direkter Sonneneinstrahlung von 9 bis 16 Uhr mit Solarkollektoren versehen werden würden. Für den Kreis wird
dieses Potenzial auf 19.113 MW beziffert, für die Stadt auf 5.536 MW. Projekte in der Größenklasse
50 bis 500 kW stellen mit 32,2% den größten Anteil in der Stadt; gefolgt von Projekten mit 10 bis 50 kW
(26,2%) sowie mit 5 bis 10 kW (18,5%).
Versorger LADWP setzt auf Ausbau der Solarenergie
Langfristige Prognosen für die Stromnachfrage und -erzeugung wie auch für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stadt Los Angeles liefert der Ende 2012 veröffentlichte „2012 Power
Integrated Resource Plan“ des Los Angeles Department of Water and Power, des größten kommunalen Versorgers in den USA mit etwa 1,5 Mio. Stromkunden. Außerhalb des Stadtgebiets wie auch
in Südkalifornien dominiert der private Versorger (Investor Owned Utilitiy) Southern California
Edison.
Prognostizierte Stromverkäufe des LADWP sowie Spitzennachfrage (in GWh; in MW) *)
Verkaufskennzahl
2011 - 2012
2015 - 2016
2020 - 2021
2030 - 2031
Gesamte Verkäufe an
23.232
23.253
24.330
26.925
Endkunden
Spitzennachfrage
5.635
5.591
5.791
6.381
*) Fiskaljahre, Ende 30. Juni
Quelle: Los Angeles Department of Water and Power (LADWP); 2012
Das LADWP will sich in den nächsten Jahren komplett vom Energieträger Kohle verabschieden.
Spätestens 2030 soll der Anteil am Stromerzeugungsmix bei Null liegen; ein früherer Ausstieg wird
angestrebt. So möchte das LADWP seinen (Kapazitäts)Anteil in Höhe von 477 MW am Kohlekraftwerk Navajo Generating Station bis Ende 2015 verkauft haben; ferner soll der Ausstieg aus dem bis
2027 laufenden Abnahmevertrag mit dem Intermountain Power Plant (LADWP-Anteil: 1.175 MW)
spätestens 2025 erfolgen.
Weitere Pläne sehen vor, den Anteil von Erdgas im Energiemix bis 2030 annähernd zu verdoppeln
und den Beitrag der Energieeffizienz kräftig auszubauen. Der Anteil der erneuerbaren Energien
soll sich wie vom bundesstaatlichen RPS vorgeschrieben auf 33% erhöhen. Das RPS-Portfolio 2011
setzte sich zusammen aus 52% Windkraft, 29% Kleinwasserkraft, 18% Biomasse sowie 1% Solar.
30
Geschäftschancen im Westen der USA
Angestrebter Stromerzeugungsmix des LADWP nach ausgewählten Energieressourcen
(in %)
Jahr
Kohle
Erdgas Erneuerbare Kernkraft Wasserkraft Energieeffizienz
Energien
2010
39
22
20
11
3
0
2020
28
16
33
9
4
10
2030
0
41
33
8
4
13
Quelle: LADWP; 2012
Um bis 2020 die RPS-Vorgabe erfüllen zu können, muss das LADWP im Segment erneuerbare Energien eine Gesamtkapazität von 1.505 MW aufbauen. Um danach bis 2030 die 33%-Quote halten zu
können, sind weitere 284 MW nötig. Im Fokus steht dabei die Solarenergie - sowohl die zentral als
auch die dezentral erzeugte.
Erforderliche LADWP-Kapazität bei ausgewählten erneuerbaren Energien bis 2030
(in MW)
Zeitraum
Solar zentral Solar dezentral Geothermie und
Wind
erzeugt 1)
erzeugt 2)
Biomasse
2012 bis 2020
842
382
242
0
2021 bis 2030
0
114
41
54
1) Non-DG Solar; 2) Distributed Solar
Quelle: LADWP; 2012
LADWP fördert Solarenergievorhaben mit großem Einspeiseprogramm
Vor diesem Hintergrund hat das LADWP Anfang 2013 das größte städtische Einspeiseprogramm
(Feed-in Tariff, FiT) für Solarenergie in den USA gestartet. Das Gesamtvolumen in Höhe von 150 MW
setzt sich aus dem „FiT 100 MW Set-Price Program“ sowie aus dem „FiT 50 MW Bundled“ zusammen. Beim erstgenannten werden alle sechs Monate Blöcke von insgesamt 20 MW für Projekte im
Bereich 30kW bis 3 MW je Bewerbung vergeben. Für den ersten im Februar 2013 ausgeschriebenen
und stark überzeichneten 20 MW-Block beläuft sich der Festpreis auf 17 US-Cents pro kWh; die Vertragslaufzeit liegt bei 20 Jahren. Bei den nächsten Blöcken fällt die Vergütung stufenweise, beim
abschließenden fünften wird sie bei 13 US-Cent pro kWh liegen.
Das zweite Programm basiert auf dem in der Mojave-Wüste liegenden Beacon Solar Project mit insgesamt 250 MW, das 2012 vom LADWP übernommenen worden ist. Auf vier Parzellen werden Vorhaben im Kraftwerksmaßstab mit zusammen 200 MW entstehen, die verbunden sind mit insgesamt 50 MW an kleineren Vorhaben im Stadtgebiet auf Grundlage eines zweiten FiT. Die niedrigsten Gebote kommen zum Zuge, wobei die Obergrenzen auf 8,5 US-Cents pro kWh für den Kraftwerksmaßstab und auf 14 US-Cents pro kWh für die kleineren FiT-50-Vorhaben festgesetzt worden
sind. Baubeginn soll 2015 sein.
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31
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Angesicht der Ausbauerfordernisse hat auch der Bereich Übertragung stark an Bedeutung gewonnen. So wird zum Beispiel mit dem wichtigen Barren Ridge Renewable Transmission Project
(BRRPT) bis Ende 2016 in den Counties Kern und Los Angeles eine Übertragungsstruktur mit einer
Kapazität von etwa 2.000 MW entstehen, mit der wichtige Solar- und Windenergiestandorte wie
die Mojave-Wüste und die Tehachapi Mountains im Hinblick auf die LADWP-Ziele genutzt werden
können.
Um Gründer und Firmen aus der Cleantech-Branche zu fördern, ist der in der Stadt befindliche La
Kretz Innovation Campus konzipiert worden; der Spatenstich erfolgte Mitte 2013. Der Campus befindet sich im Cleantech Corridor, einer vier Meilen langen, sich in Downtown LA entlang des Los
Angeles River erstreckenden Zone. Sein Kernstück ist ein 5,6 qkm großes ehemaliges Lagerhaus mit
dem 2011 gegründeten Los Angeles Cleantech Incubator als Ankermieter. Geboten werden ferner
Büros, F&E-Labore, Konferenzräume und Ausbildungsstätten.
Internetadresse:
Los Angeles Area Chamber of Commerce
Internet: http://www.lachamber.com
Los Angeles Department of Water and Power (LADWP), größter kommunaler Versorger in den USA
Internet: https://www.ladwp.com
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
32
Geschäftschancen im Westen der USA
Oregon und Washington Vorreiter der Energieeffizienz
Langfristige Vorgaben auch für den Ausbau erneuerbarer
Energien / Regelmäßig gute Bewertungen vom Branchenverband ACEEE
San Francisco (gtai) - Die beiden US-Bundesstaaten Oregon und Washington warten mit Strompreisen
auf, die deutlich unter dem ohnehin niedrigen Landesdurchschnitt liegen. Washington hatte 2011 den
größten Anteil an Wasserkraft an der Stromerzeugung, gefolgt von Oregon. Oregons strategischer Plan
gibt bis 2022 die Richtung für Energieeffizienz, -infrastruktur sowie ein sauberes Transportsystem vor.
Portland verzeichnet Erfolge beim grünen Bauen. Der Gebäudesektor bietet Potenzial für energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen.
Der Verband American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE) stellt in seiner „State Energy
Efficiency Scorecard“ jährlich anhand von sechs Kriterien dar, wie sich die Rahmenbedingungen
und Verfahrensweisen bei der Energieeffizienz in den Bundesstaaten entwickelt haben. Wie zuvor
lag 2013 Oregon in der Gesamtwertung auf Platz vier, Washington auf Rang acht.
ACEEE-Bewertung der Bundesstaaten Oregon und Washington bei Energieeffizienz
im Jahr 2013 (in Bewertungspunkten)
Kriterium
MaximalOregon
Washington
punktzahl
Programme von Versorgern und
20
14,5
13
Staaten 1)
Transportpolitik 2)
9
7
7
Gebäudeenergieordnung 3)
7
5,5
6
Kraft-Wärmekopplung
5
3,5
2,5
Bundesstaatliche Regierungs7
5,5
4,5
initiativen 4)
Haushaltsgeräteeffizienz2
1
0,5
standards
Insgesamt
50
37
33,5
Rang
4
8
1) Unter anderem Budgets für Strom- und Gaseffizienzprogramme sowie Energy Efficiency Resource Standards; 2) Unter anderem Emissionsstandards und Vehicle Miles Traveled (VMT) Reduction Targets; 3) Unter anderem Stringenz und Befolgung der Ordnungen; 4) Unter anderem fiskalische
Anreize, eigene Vorbildfunktion sowie Forschung & Entwicklung
Quelle: American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE); 2013
Noch besser fielen die Ergebnisse bei der „City Energy Efficiency Scorecard“ des ACEEE aus, die die
34 am meisten bevölkerten Städte umfasst: Portland lag 2013 auf dem zweiten Platz, Seattle auf
Rang fünf. Portland erzielte dabei von allen Teilnehmern den jeweils höchsten Wert bei den Kriterien Aktivitäten der Kommunalregierung und -verwaltung sowie bei der Transportpolitik. Seattle
war der Spitzenreiter bei den Gebäuderichtlinien.
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33
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Bundesstaatliche Einsparungsvorgaben durch mehr Energieeffizienz
Zu den Vorgaben auf Bundesstaatsebene hat Oregon 2010 einen „Energy Efficiency Resource
Standard“ (EERS) umgesetzt, der über einen längeren Zeitraum prozentuale Energieeinsparungen
durch Steigerungen der Effizienz vorgibt. Davon sind 100% der Verkäufe von Strom und Erdgas betroffen. Der „Strategic Plan“ des Energy Trust of Oregon (ETO) gibt für den Zeitraum 2010 bis 2014
vor, bei Elektrizität 256 Average Megawatts sowie bei Erdgas 22,5 Mio. Annual Therms einzusparen. Darüber hinaus verfügt Oregon seit 2007 über einen „Renewable Portfolio Standard“ (RPS). Die
Mindestquoten für erneuerbare Energien hängen von der Größe der Versorger ab und liegen bei
maximal 25% der Stromverkäufe im Jahr 2020.
Washington hat seinen EERS beziehungsweise RPS ursprünglich 2006 eingeführt. Versorger mit
mehr als 25.000 Kunden müssen 2020 sowohl eine Quote von 15% aus erneuerbaren Energien erreichen als auch in alle Maßnahmen investieren, die kosteneffektiv, verlässlich und machbar sind. Unter anderem muss die Schätzung des entsprechenden Einsparpotenzials alle zwei Jahre aktualisiert
werden.
Im Stromerzeugungsmix sticht Wasserkraft deutlich heraus
Oregons und Washingtons Anstrengungen haben sich auch bei der Energieintensität bemerkbar
gemacht, die laut Energy Information Administration (EIA; www.eia.gov) zwischen 2000 und 2010
überdurchschnittlich gesunken ist: Während im bundesstaatlichen Gesamtdurchschnitt ein Rückgang um insgesamt 15,2% auf 7.500 Britische Wärmeeinheiten (British Thermal Units; Btu) pro
US-Dollar des BIP 2010 zu verzeichnen war, nahm die Energieintensität in Oregon um kräftige 31,1%
auf 6.200 Btu pro US-Dollar des BIP ab; in Washington ging sie um 23,1% auf 6.600 Btu pro US-Dollar
des BIP zurück.
Nach Sektoren entfiel 2011 in Oregon der größte Anteil des Energieverbrauchs (1.014,2 Bio. Btu) auf
den Transport (30,6%); dahinter folgten Wohnen mit 26,0%, Industrie mit 24,2% sowie Gewerbe mit
19,3%. In Washington betrug der gesamte Energieverbrauch 2.080,2 Bio. Btu; nach Sektoren lagen
Transport mit 28,8% sowie Industrie mit 28,2% fast gleichauf; dahinter folgten Wohnen mit 24,5%
sowie Gewerbe mit 18,6%. Beim Energieverbrauch pro Kopf lag Oregon mit 262,2 Mio. Btu auf Platz
39, Washington mit 304,9 Mio. Btu auf Rang 29 (US-Durchschnitt: 312,6 Mio. Btu).
Bei der Stromerzeugung fällt in beiden Bundesstaaten der hohe Anteil der Wasserkraft auf. Oregon
lag dabei 2011 auf Rang zwei aller Bundesstaaten; Spitzenreiter war Washington. Der dortige
Grand Coulee Dam am Columbia River ist der größte hydroelektrische Energieerzeuger in den
USA. Hinzu kommt die gut entwickelte Windenergie. Der Anteil der Kohle fällt hingegen sehr gering aus.
34
Geschäftschancen im Westen der USA
Stromerzeugung aller Sektoren nach ausgewählten Energieträgern in Oregon und
Washington 2012 (in 1.000 MWh; Anteil in %)
Segment
USA
Oregon Washington
USA
Oregon Washington
Anteil
Anteil
Anteil
Insgesamt
4.054.485
60.372
115.974
100,0
100,0
100,0
Kohle
1.517.203
2.634
3.763
37,4
4,4
3,2
Erdgas
1.230.708
11.628
5.494
30,4
19,3
4,7
Kernkraft
769.331
0
9.334
19,0
0,0
8,0
Wasserkraft
271.877
39.257
88.577
6,7
65,0
76,4
Wind
140.089
6.066
6.688
3,5
10,0
5,8
Biomasse
57.565
698
1.523
1,4
1,2
1,3
Öl
22.900
6
29
0,6
0,0
0,0
Geothermie
16.791
25
0
0,4
0,0
0,0
Solar
4.342
12
1
0,1
0,0
0,0
Quelle: Energy Information Administration (EIA); 2013
Oregon und Washington warten mit Strompreisen auf, die deutlich unter dem US-Durchschnitt
liegen.
Strompreise Stand August 2013 (in US-Cents pro kWh)
Segment
US-Durchschnitt
Wohnen
12,51
Gewerbe
10,73
Industrie
7,23
Oregon
10,20
8,27
6,10
Washington
8,93
7,66
4,36
Quelle: EIA; 2013
Gebäudesektor bietet Potenzial für energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen
Ein Blick auf Klima, Wohnbestand und Bauweise zeigt, dass sich Anbietern von energieeffizienten
Produkten und Dienstleistungen in Oregon und Washington ein gutes Potenzial bietet. Auf Grundlage der vom Department of Energy (DOE) verwendeten Klimazonenklassifikation fallen die kleineren Gebietsteile in Form eines Streifens entlang der Küste einschließlich der Großräume Portland und Seattle in die Klimazone „Marine“, die größeren inländischen Teile in die Klimazone
„Cold“ (http://apps1.eere.energy.gov/buildings/publications/pdfs/building_america/ba_climateguide_7_1.pdf).
Die Anzahl der Wohneinheiten belief sich der letzten verfügbaren „Residential Energy Consumption Survey (RECS)“ der EIA zufolge 2009 in den gemeinsam erfassten Bundesstaaten Washington,
Oregon, Hawaii und Alaska auf 4,7 Mio.; mit 2,8 Mio. stellten dabei freistehende Einfamilienhäuser
die Mehrheit. Etwa 2,4 Mio. Wohneinheiten sind vor 1980 erstellt worden, 1,6 Mio. im Zeitraum
1980 bis 1999 sowie 0,7 Mio. im Zeitraum 2000 bis 2009.
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35
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Die Außenwände bestanden bei 2,8 Mio. Wohneinheiten aus Holz, bei weiteren 1,3 Mio. aus Verkleidungen aus Aluminium, Vinyl oder Stahl. Die Fenster von 3,1 Mio. Wohneinheiten waren aus
doppeltem Isolierglas, die von 1,4 Mio. jedoch nur aus Einfachglas. Im Hinblick auf die Hausisolierung wurden 1,8 Mio. Wohneinheiten als gut isoliert eingestuft; weitere 1,8 Mio. als angemessen;
0,9 Mio. als schlecht isoliert; gar nicht isoliert waren 0,2 Mio. In den Winterperioden wurden
2,7 Mio. Wohneinheiten als niemals zu zugig empfunden; 1,3 Mio. als manchmal zu zugig; 0,4 Mio.
als meistens und weitere 0,4 Mio. als immer zu zugig. Ein Energy Audit war lediglich in 0,3 Mio.
Wohneinheiten durchgeführt worden. Auf die Heizung entfiel mit 45% der größte Anteil beim
Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts.
Durchschnittlicher Energieverbrauch eines Haushalts nach ausgewählter Nutzung
im Westen der USA im Jahr 2009 (in Mio. Btu; Anteil in %) *)
Kategorie
Insgesamt
Heizung Warmwasser Kühlschränke Klimaanlage
Zweck
76,1
34,3
15,2
4,6
1,9
Anteil
100,0
45,1
20,0
6,0
2,5
*) Durchschnittswerte für Oregon, Washington, Hawaii und Alaska
Quelle: EIA; 2013
Portland setzt schon länger erfolgreich auf grünes Bauen
Portland ist laut Derrick Olsen, Vice President of Regional Strategy and Coordination bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Greater Portland ein führender Standort beim grünem Bauen. Als
eine der ersten US-Städte setzte sie eine Green Building Policy um, um den entsprechenden Markt
zu fördern und die Stadt weiter zu revitalisieren. Für städtische Gebäude bestehen somit Vorgaben
im Hinblick auf Ressourceneffizienz bei Entwurf, Bau und Betrieb (http://www.portlandoregon.gov/bps/article/304948). Unter anderem müssen neue städtische Gebäude den Standard LEED
Gold (Leadership in Energy & Environmental Design) erfüllen.
Branchenkennern zufolge leistet der Standort Portland zudem einen positiven Beitrag zur Markenführung von Firmen aus dem Bereich grünes Bauen. In der Vereinigung „We Build Green Cities“
haben verschiedene Akteure aus der grünen Baubranche zusammengefunden. Das Oregon Built
Environment & Sustainable Technologies Center (Oregon BEST) hilft bei der Vernetzung von Firmen
und universitärer Wissenschaft.
Energieeffizienz spielt auch in den nächsten Jahren wichtige Rolle
Die Entwicklungsrichtung für die nächsten zehn Jahre in Oregon hinsichtlich Energieeffizienz,
sauberer Energieinfrastruktur sowie sauberem Transportsystem gibt der Ende 2012 von Gouverneur Kitzhaber vorgestellte „10-Year Energy Action Plan“ mit drei Oberzielen vor.
Das erste „State Energy Goal“ sieht die Maximierung von Energieeffizienz und -einsparung vor, um
dadurch 100% der im Planungszeitraum bis 2022 neu entstehenden Stromnachfrage abzudecken.
Als eine der größten Hürden sind gewerbliche Gebäude genannt; als Gegenmaßnahme dazu werden unter anderem integrierte Nachrüstungen geplant.
36
Geschäftschancen im Westen der USA
Das zweite Ziel erfasst die Entwicklung einer sauberen Energieinfrastruktur durch Entfernung der
Hindernisse bei Finanzierung und Regulierung. Um die alternde Erdgas-, Strom-, Wasser- und Abfallinfrastruktur erheblich aufzurüsten, hat Oregon den West Coast Infrastructure Exchange
(WCX; http://westcoastx.com/home/) mit Kalifornien, Washington und der kanadischen Provinz
British Columbia ins Leben gerufen.
Das dritte Ziel strebt den beschleunigen Übergang zu einem effizienteren, saubereren Transportsystem an. Um die Vorgaben zu erfüllen, muss gemessen am Treibhausgasausstoß von 2010 eine
30%ige Reduzierung erreicht werden, was laut Plan eine etwa 30%ige Reduzierung des Verbrauchs
von fossilen Kraftstoffen erfordert. Im Planungszeitraum will der Bundesstaat deshalb dabei helfen, dass bei großen Flotten jeweils ein Anteil von 20% des konventionellen Bestands durch Fahrzeuge mit alternativen Antriebsquellen, darunter Strom, Druck- sowie Flüssigerdgas, ersetzt wird.
Langfristige Vorgaben für Seattle bei der Emissionsreduzierung in den Bereichen Gebäude, Transport und Abfall bis 2030 beziehungsweise 2050 macht der im Juni 2013 vom Stadtrat verabschiedete
„Seattle Climate Action Plan“ des Office of Sustainability & Environment. Im Gebäudesektor sollen
unter anderem gemessen an den Ausgangswerten von 2008 der Energieverbrauch bis 2030 bei
Gewerbegebäuden um 10% gesenkt werden, bei Wohngebäuden um 20%.
Internetadressen:
American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE)
Internet: www.aceee.org
Energy Information Administration
Internet: www.eia.gov
Energy Trust of Oregon (ETO)
Internet: http://energytrust.org
Oregon Built Environment & Sustainable Technologies Center (Oregon BEST)
Internet: http://oregonbest.org
Vereinigung „We Build Green Cities“
Internet: http://webuildgreencities.com
West Coast Infrastructure Exchange (WCX)
Internet: http://westcoastx.com/home
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Greater Portland
Internet: http://greaterportlandinc.com
10-Year Energy Action Plan
Internet: http://www.oregon.gov/energy/Ten_Year/Ten_Year_Energy_Action_Plan_Final.pdf
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
Germany Trade & Invest www.gtai.de
37
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Kalifornien treibt die Energiespeicherung voran
Energiesystem steht vor großen Herausforderungen / Gesamte
Palette an Speichertechnologien gefragt
San Francisco (gtai) - Kalifornien entwickelt sich bei der Energiespeicherung zum Vorreiter in den USA.
Versorger bekommen die Vorgabe, bis 2020 rund 1.300 MW an Speicherkapazität aufzubauen. Notwendig werden die Maßnahmen vor allem durch die steigende Stromnachfrage und Spitzenlast, den Ausbau
der erneuerbaren Energien, neue Marktakteure und ein geändertes Kundenverhalten. Interessenten
empfiehlt der Branchenverband CESA schnelles Handeln und einen lokalen Partner.
Das Energiesystem des US-Bundesstaates Kalifornien steht durch Veränderungen von Angebot
und Nachfrage vor großen Herausforderungen. So steigen die Stromnachfrage und Spitzenlast
weiterhin, während gleichzeitig in der Stromerzeugung die konventionellen Kapazitäten zugunsten von erneuerbaren Energien zurückgehen. Hinzu kommen neue Abnehmer wie die Elektrofahrzeugflotte, die eine Versorgungsinfrastruktur benötigt. Nicht zuletzt sind die Kunden im Rahmen des Net Metering von reinen Abnehmern auch zu Einspeisern selbst erzeugten Stroms geworden.
Der Netzbetreiber California Independent System Operator (CAISO) spricht vor diesem Hintergrund von einer historischen Transformation des Stromnetzes. In seinem Plan „Building a Sustainable
Energy Future 2014-2016 Strategic Plan“ definiert er deshalb die drei strategischen Stoßrichtungen:
Übergang zu erneuerbaren Energien, verlässliches Netzmanagement während der Umgestaltung
der Strombranche sowie Ausbau der regionalen Zusammenarbeit.
Erneuerbare Energien werden bis 2020 auf Anteil von 33% ausgebaut
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien gibt der 2002 verabschiedete „Renewable Portfolio
Standard“ (RPS) Mindestquoten für die Stromversorger vor. Ende 2013 muss ein Anteil von 20% der
Stromverkäufe (Retail Sales), Ende 2016 ein Anteil von 25% und Ende 2020 schließlich ein Anteil von
33% aus erneuerbaren Quellen stammen. Kalifornien ist dabei im Vergleich zu anderen Bundesstaaten bereits weit fortgeschritten.
Stromerzeugung nach ausgewählten Energieträgern 2012 (in 1.000 MWh; Anteile in %)
Segment
USA
Kalifornien
Anteil
Anteil in
in den USA
Kalifornien
Insgesamt
4.054.485
201.341
100,0
100,0
Kohle
1.517.203
1.592
37,4
0,8
Erdgas
1.230.708
121.092
30,4
60,1
Kernkraft
769.331
18.507
19,0
9,2
Wasserkraft
271.877
26.529
6,7
13,2
Wind
140.089
9.937
3,5
4,9
Biomasse
57.565
6.327
1,4
3,1
Öl
22.900
310
0,6
0,2
Geothermie
16.791
13.330
0,4
6,6
Solar
4.342
1.415
0,1
0,7
Quelle: Energy Information Administration (EIA), 2013
38
Geschäftschancen im Westen der USA
Die Stromnachfrage in Kalifornien soll dem vorläufigen mittleren Prognoseszenario der California
Energy Commission (CEC) zufolge von 2012 bis 2024 jährlich um durchschnittlich 0,98% steigen.
Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien hat Einfluss auf die Verbrauchsspitzen. So geht
der Netzbetreiber CAISO davon aus, dass in den nächsten Jahren einerseits die mittägliche Nachfrage durch die Eigenerzeugung aus Photovoltaik deutlich absinkt, gegen Abend die Nachfrage
dann aber wieder stark ansteigt.
Prognostizierte Stromnachfrage in Kalifornien bis 2024 1)
Jahr
2012 2)
2015
2020
2024 Veränderung
2015/12
(in %) 3)
Nachfrage
(in 1.000 MWh)
Spitze
(in MW) 4)
Veränderung
2020/12
(in %) 3)
Veränderung
2024/12
(in %) 3)
278.282
282.721
297.422
312.814
0,53
0,93
0,98
60.001
63.166
66.658
69.627
1,73
1,30
1,25
1) mittleres vorläufiges Szenario; 2) tatsächlich; 3) durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im jeweiligen Zeitraum; 4) Non-coincident Peak
Demand
Quelle: California Energy Commission (CEC), 2013
Insgesamt sind das gute Bedingungen für Energiespeicherausrüstung. Diese kann bei der Bewältigung von Spitzen dem Branchenverband California Energy Storage Alliance (CESA) zufolge mit einigen Vorteilen aufwarten - besonders im Vergleich zu Erdgasspitzenlastkraftwerken. So fällt die
Zeitdauer für Standortwahl, Genehmigung und Bau bei Energiespeichern deutlich geringer aus.
Während sie für Batteriespeicher oder thermische Speicher auf etwa sechs bis höchstens achtzehn
Monate beziffert wird, sind es bei Gasturbinen zwei bis fünf Jahre sowie bei Gas- und Dampfturbinen dreieinhalb bis sechseinhalb Jahre.
Energiespeicherung bietet zudem schnellere Reaktionszeiten und höhere Nutzungsgrade. Da das
elektrische System Kaliforniens gemessen an der Spitzenlast Branchenkennern zufolge die meiste
Zeit des Jahres nur zu etwa 55% genutzt wird, gibt es genügend Spielraum für das Laden der Speicher.
Hohe Vorgaben für die drei großen privaten Versorger
Für die Energiespeicherung wirkt sich sehr positiv aus, dass die Regulierungsbehörde California
Public Utilities Commission (CPUC) in einer richtungsweisenden Entscheidung vom 17.10.13 regulatorische Vorgaben gemacht hat, die den Auf- und Ausbau eines entsprechenden Marktes anschieben werden (Decision Adopting Energy Storage Procurement Framework and Design Program). Die Leitsätze bilden: Optimierung des Netzes, Integration der erneuerbaren Energien sowie
Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 80% unter das Niveau von 1990 bis zum Jahr 2050.
Die aktuelle CPUC-Vorgabe verpflichtet vor allem die drei großen privaten Versorger Southern
California Edison (SCE), Pacific Gas and Electric (PG&E) sowie San Diego Gas & Electric (SGDE), bis
2020 Energiespeicher im Umfang von insgesamt 1.325 MW aufzubauen, wobei die Vorgaben spätestens Ende 2024 erfüllt sein müssen. Erste Beschaffungsvorschläge der IOU müssen Anfang März
2014 vorliegen. Von der Gesamtvorgabe entfällt auf SCE und PG&E ein Anteil von jeweils 43,8%, auf
Germany Trade & Invest www.gtai.de
39
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
SDGE 12,5%. Branchenkennern zufolge ist die Vorgabe bewusst nur in Megawatt gemacht worden
und nicht in Megawatt-Stunden, da so den Versorgern mehr Freiheit bei der Umsetzung zugestanden wird.
CPUC-Beschaffungsvorgaben zur Energiespeicherung für die drei großen privaten
Versorger bis 2020 (in MW, Anteil in %)
Netz sowie
2014
2016
2018
2020 Insgesamt
Verbindungspunkt
Southern California
90
120
160
210
580
Edison
Übertragung
50
65
85
110
310
Verteilung
30
40
50
65
185
Kunden
10
15
25
35
85
Pacific Gas and
90
120
160
210
580
Electric
Übertragung
50
65
85
110
310
Verteilung
30
40
50
65
185
Kunden
10
15
25
35
85
San Diego Gas &
20
30
45
70
165
Electric
Übertragung
10
15
22
33
80
Verteilung
7
10
15
23
55
Kunden
3
5
8
14
30
Insgesamt
200
270
365
490
1.325
Übertragung
110
145
192
253
700
Verteilung
67
90
115
153
425
Kunden
23
35
58
84
200
Anteil
43,8
23,4
14,0
6,4
43,8
23,4
14,0
6,4
12,5
6,0
4,2
2,3
100,0
52,8
32,1
15,1
Quelle: California Public Utilities Commission (CPUC), 2013
Zusätzliche organisatorische Vorgaben erweitern Geschäftspotenzial
Zu den hohen quantitativen Zielen kommen organisatorische Vorgaben, die das Geschäftspotenzial erweitern. So sind von den zu beschaffenden Energiespeichern Pumpspeicherwerke über
50 MW - also eine bereits seit längerem genutzte Technologie - ausgenommen. Daneben wird Energiespeicherung nicht nur für die Bereiche Übertragung (700 MW) und Verteilung (425 MW) vorgeschrieben, sondern auch für den Kundenbereich (200 MW).
Des Weiteren dürfen die Versorger nur Eigentümer von höchstens der Hälfte der von ihnen zu beschaffenden Energiespeicheranlagen sein. Dies gilt unabhängig davon, ob die Speicherung bei der
Übertragung, der Verteilung oder auf Kundenseite erfolgt. Die CPUC weist darauf hin, dass keine
gangbare Option vorab ausgeschlossen wird. Die Stromunternehmen könnten beispielsweise
auch Eigentümer von Speicheranlangen sein, die sich auf Kundenseite befinden. Gleichzeitig bieten sich Geschäftsmöglichkeiten für weitere Energiespeicherakteure.
40
Geschäftschancen im Westen der USA
Den Versorgern wird die Möglichkeit eingeräumt, bestehende Energiespeichervorhaben anzurechnen, wenn diese bereits seit mindestens einem Jahr in Betrieb sind und dabei wenigstens einem der drei genannten Leitsätze gerecht werden. Zu den bestehenden Einrichtungen zählen unter anderem die insgesamt etwa 35 MW Energiespeichekapazität auf Kundenseite im Rahmen des
Self-Generation Incentive Program (SGIP). Auf Versorgerseite verfügt SCE über das Tehachapi Wind
Energy Storage, ein Testvorhaben mit einem Lithiumionenbatteriespeicher (8 MW und 4 Stunden)
am Windenergiestandort Tehachapi Wind Resource Area.
PG&E gehört das Yerba Buena Battery Energy Storage System Pilot Project in San Diego. Zusammen
mit dem Electric Power Research Institute (EPRI) studiert der Versorger dort die Nutzung von
Natrium-Schwefel-Batterien (4 MW und über 6 Stunden). Darüber hinaus prüft PG&E mit finanzieller Unterstützung von der CEC und dem Department of Energy (DOE) die Druckluftspeicherung
(Compressed Air Energy Storage) in porösen Gesteinsformationen, wie sie beispielsweise ausgebeutete Erdgaslagerstätten bieten.
Das Marktpotenzial der Energiespeicherbranche in Kalifornien ist durch die neuen Vorgaben äußerst hoch. Im Hinblick auf interessierte deutsche Firmen weist Janice Lin, Mitgründerin und Executive Director der CESA sowie Gründerin und Managing Partner bei Strategen Consulting, auf
zwei maßgebliche Erfolgsfaktoren hin: Interessente sollten schnell vor Ort sein, da die ersten Beschaffungen schon anstehen. Darüber hinaus empfiehlt sie deutschen Firmen, einen guten einheimischen Geschäftspartner zu suchen, da Energiespeicherung ein lokales Geschäft sei. Der Branchenverband CESA sei dafür eine sehr gute Anlaufstelle.
Internetadressen:
Branchenverband The California Energy Storage Alliance (CESA)
Internet: www.storagealliance.org
Netzbetreiber California Independent System Operator (CAISO)
Internet: www.caiso.com
Regulierungsbehörde California Public Utilities Commission (CPUC)
Internet: www.cpuc.ca.gov
Übersicht der Energiespeichervorgaben der CPUC
Internet: http://www.cpuc.ca.gov/PUC/energy/electric/storage.htm
Electric Power Research Institute (EPRI)
Internet: www.epri.com
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
Germany Trade & Invest www.gtai.de
41
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Automobile mit alternativen Antrieben in Kalifornien auf der
Überholspur
Umfassende Fördermaßnahmen / Elektrofahrzeuge folgen
Hybridautos langsam aus der Nische
New York (gtai) - Kalifornien treibt den Absatz von Automobilen mit alternativen Antrieben mit bundesstaatlichen Förderungen und weitgreifenden Regulierungen voran. So müssen die bedeutendsten Automobilhersteller den Anteil von „Zero Emission Vehicles“ an ihren Absatzzahlen im Bundestaat von 2018
bis 2025 stark erhöhen. Elektroautos werden in Großstädten wichtiger und auch Anbieter von Wasserstofffahrzeugen bereiten den Markteintritt vor.
Kalifornien ist der bedeutendste Absatzmarkt für Light Vehicles (Pkw sowie Light Trucks wie SUVs
und Minivans) in den USA. Das gilt besonders für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Der Marktanteil von reinen Elektrofahrzeugen inklusive Plug-in-Hybrids lag im 1. Halbjahr 2013 in Kalifornien bei
etwa 1,8%. Landesweit waren es etwa 0,5%. Hybrid-Automobile haben die Nische bereits verlassen.
Der Anteil lag mit etwa 7,0% im Bundesstaat bedeutend höher als im gesamten Land (rund 3,3%).
Hybridmodelle der Toyota Prius-Familie waren nach Angaben der California New Car Dealers
Association im 1. Halbjahr 2013 das meistverkaufte Light Vehicle im Bundesstaat.
Absatz von Hybrid- und Elektrofahrzeugen (inklusive Plug-in-Hybrids); Anteile am
Light Vehicle-Absatz in Kalifornien in %)
Antriebsart
2010
2011
2012
1. Hj. 2013
Hybrid
64.211
58.563
94.238
59.330
Anteil
5,8
4,9
6,2
7,0
Elektro
397
6.964
20.733
15.444
Anteil
0,0
0,5
1,4
1,8
Quelle: California New Car Dealers Association (CNCDA)
Vor allem in den Großstadtregionen des Bundesstaates sind die Kunden neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen. Im US-amerikanischen Vergleich haben hier zahlreiche Einwohner auch
die finanziellen Möglichkeiten, die Preisaufschläge zu bezahlen. Auch die Benzinpreise an kalifornischen Zapfsäulen zählen im US-Vergleich zu den höchsten und liefern damit einen weiteren Anreiz für alternative Antriebe. Im Oktober 2013 lagen sie bei rund 4 US$ pro Gallone Benzin (umgerechnet etwa 0,80 Euro pro Liter). Aufgrund der günstigen Rahmenbedingungen nutzen viele Hersteller Kalifornien als ein Testfeld für neue Antriebstechnologien.
42
Geschäftschancen im Westen der USA
Elektroautomobile starten durch
Die Großräume von Los Angeles sowie San Francisco sind laut dem Marktforschungsinstitut Polk
die bedeutendsten Märkte für Elektrofahrzeuge in den USA. Im 1. Halbjahr 2013 vereinten diese
etwa 35% des landesweiten Absatzes. Entsprechende Automobile sind für kurze Fahrtwege in Metropolen mit vielen Stopps prädestiniert. Nachteile der Technologie wie geringe Reichweiten fallen hier nicht so stark ins Gewicht. Hinzu kommt ein relativ dichtes Netz an Aufladestationen. Diese
positiven Faktoren verstärken sich gegenseitig und sorgen für die Dynamik, wie Sven Beiker, Executive Director des Center for Automotive Research (CARS) an der Stanford University, berichtet.
Bei einigen Fahrzeugmodellen gleichen Kaufprämien die hohen Preisaufschläge für Elektrofahrzeuge aus. Kalifornien bietet den Konsumenten landesweit mit die höchsten monetären Anreize.
Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs greift beispielsweise eine Steuergutschrift von bis zu 2.500 US$.
Diese kann mit einer Gutschrift auf nationaler Ebene kombiniert werden. Die meisten Modelle
können zudem die „high-occupancy vehicle lanes“ befahren. Auf diesen wenig befahrenen
Highway-Spuren haben Fahrer auch bei Stau zumeist freie Bahn.
Der Bundesstaat fördert gezielt saubere Antriebe: Seit den 1990er Jahren legt das Californian Air
Resources Board (CARB) Regelungen für den Anteil an „Zero Emission Vehicles“ (ZEV) an den verkauften Automobilen fest. Hersteller (englisch: original equipment manufacturer; OEM) müssen
von 2012 bis 2017 zusammen insgesamt 60.000 ZEV absetzen. Die Aufteilung unter den Herstellern
richtet sich nach den jährlichen Automobilabsätzen und den Gesamtmarktanteilen. Diese Regelung betrifft Automobilhersteller, die pro Jahr mehr als 10.000 Light Vehicles in Kalifornien verkaufen. Derzeit sind dies Ford, Chrysler, General Motors, Honda, Nissan und Toyota.
Das „Zero-Emission Vehicle Mandate“ von Januar 2013 verschärft die Regelungen. Weitere Hersteller wie BMW, Daimler und VW sind betroffen. Die OEM müssen zwischen den Modelljahren 2018
und 2025 ihren gemeinsamen Anteil an ZEV am Gesamtabsatz schrittweise von 4,5 auf 22,0% erhöhen. Alternativ kann auch ein Mix mit Plug-in Hybrids ausreichen. Die Vorgaben ändern sich zudem von Jahr zu Jahr.
CARB-Regulierungen bringen Automobilhersteller unter Zugzwang
Nicht zuletzt aufgrund dieser Vorgaben wächst das Angebot an Elektrofahrzeugen seit Ende 2010.
Die Spanne reicht von Modellen des kalifornischen Unternehmens Tesla bis hin zu Fahrzeugen von
weltweit führenden Autoherstellern. So bietet beispielsweise Chrysler mit dem Fiat 500e seit April
2013 sein erstes Elektroautomobil ausschließlich in Kalifornien an. Eingeführt hat das Unternehmen das Modell nach Unternehmensangaben aufgrund der CARB-Regelungen.
Nach Erwartung des CARB werden bis 2025 etwa 1,4 Mio. ZEV auf kalifornischen Straßen fahren.
Derzeit sind es etwa 12.000 Fahrzeuge. Demnach läge der Absatz 2025 bei 250.000 emissionsfreien
Automobilen. Dies würde jedem siebten neu verkauften leichten Fahrzeug entsprechen. Das wird
nur eintreffen, wenn genügend Aufladestationen zur Verfügung stehen. Doch vor allem das Netz
von Schnellladestationen ist bislang unzureichend. Nach Angaben von ChargePoint stehen im
Bundesstaat etwa 1.300 öffentliche Ladestationen bereit.
Germany Trade & Invest www.gtai.de
43
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Bisher galt oft „ohne Netz keine Nachfrage und ohne Nachfrage kein Netz“. Doch Lösungen deuten
sich an. So dürfte ein Public-Private-Partnership-Projekt zwischen der California Public Utilities
Commission und Dynegy neuen Schwung bringen. Vor allem in den Großräumen von San Francisco sowie Los Angeles errichtet die Tochtergesellschaft von NRG Energy 200 Schnellladestationen.
Bis 2016 will das Unternehmen die Infrastruktur für weitere 10.000 Stationen an rund 1.000 Standorten bereitstellen.
Kalifornien dürfte aufgrund dieser Initiativen auch mittel- bis langfristig der bedeutendste Markt
für die Technologie im Land bleiben. Vor allem in den Großräumen von Los Angeles, San Francisco,
Sacramento sowie Portland wird ein großes Potenzial gesehen. Der Marktforscher Pike Research erwartet für 2020 einen Marktanteil von Elektrofahrzeugen inklusive Plug-in Hybrids in Kalifornien
von etwa 4,5%.
Zur Erfüllung der CARB wäre dies nicht ausreichend. Zudem sei die Marktentwicklung vor allem
aufgrund der unzureichenden Reichweiten der Elektrofahrzeuge weiter unsicher, so Oliver
Schmidt, General Manager im Engineering and Environmental Office bei Volkswagen Group of
America. Daher setzen immer mehr Hersteller auf Wasserstofffahrzeuge, um die Vorgaben zu
emissionsfreien Fahrzeugen einhalten zu können. „Ein Anreiz für die OEM ist zudem, dass entsprechende Fahrzeuge innerhalb der CARB-Regulierungen mit einem höheren Faktor als Plug-in
Hybrids berechnet werden“, erklärt Schmidt.
Wasserstofffahrzeuge noch eine Rarität
Nach Angaben des California Fuel Cell Partnership (CFCP) sind auf kalifornischen Straßen nur einige hundert Wasserstofffahrzeuge unterwegs. Für die Antriebstechnologie sind die Hürden für
den Marktdurchbruch laut Beiker vom CARS mit hohen Preisen und einer bisher ungenügenden
Dichte an Wasserstofftankstellen ähnlich wie bei Elektroautomobilen, nur noch wesentlich höher.
Zur Jahresmitte 2013 waren laut CFCP im Bundesstaat lediglich neun öffentliche Tankstellen installiert und weitere 19 in der Bau- beziehungsweise Planungsphase.
Die Regierung des Bundesstaates hat im September 2013 allerdings ein für die Entwicklung der
Technologie bedeutendes Gesetz (Assembly Bill 8) verabschiedet. Bis Anfang 2024 stellt der Staat
pro Jahr rund 20 Mio. US$ für die Installierung von öffentlichen Wasserstofftankstellen zur Verfügung. Die Volkswagen Group of America erwartet jedoch erst innerhalb der nächsten acht bis zehn
Jahre eine ausreichende Infrastruktur.
Fast alle bedeutenden Hersteller planen für die kommenden Jahre die Markteinführung von Wasserstofffahrzeugen. Bei den Modellen auf dem Markt handelt es sich um Experimentierfahrzeuge.
Zahlreiche Strategiepartnerschaften wurden geschlossen, um die Technologie voranzutreiben.
Honda sieht für 2015 eine neue Generation des FCX Clarity vor. Das bisherige Modell wurde in den
USA bislang nur an Kunden im Süden Kaliforniens geleast, vor allem aufgrund der dort ansatzweise bestehenden Infrastruktur. Auch Daimler fokussierte sich mit dem Leasing des Mercedes F-Zell
in den USA bislang auf diese Region. Aufgrund der Rahmenbedingungen biete Kalifornien innerhalb der USA die besten Chancen für einen langfristigen Marktdurchbruch der Technologie, so Beiker.
44
Geschäftschancen im Westen der USA
Internetadressen:
CARB
Internet: www.arb.ca.gov
CCSE
Internet: http://energycenter.org
CARS
Internet: http://automotive.stanford.edu
CFCP
Internet: http://cafcp.org
Autor:
Christian Janetzke, Germany Trade and Invest
Germany Trade & Invest www.gtai.de
45
Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Mix an Technologien soll Kaliforniens Trinkwasserversorgung
sicherstellen
Effizientes Wassermanagement gefragt / Meerwasserentsalzung im Fokus
New York (gtai) - Eine starke Bevölkerungszunahme, Dürreperioden und sinkende Frischwasserquellen:
Vor allem im Süden des US-Bundesstaates spitzt sich die Lage zu. Kommunen und Städte setzen auf einen
Mix an Maßnahmen, um die Trinkwasserversorgung nachhaltig sicherzustellen. Effizientes Wassermanagement und die Wiederaufbereitung sind in zahlreichen Regionen Teil der Lösung. Die Meerwasserentsalzung gewinnt an Bedeutung. Megaprojekte sind in Planung.
Die zukünftige Trinkwasserversorgung Kaliforniens ist gefährdet. Die Dürreperioden der letzten
Jahre haben den Handlungsdruck erhöht. Im Zuge des Klimawandels erwarten Experten im Bundesstaat zukünftig vermehrt extreme klimatische Bedingungen, insbesondere Phasen langer Trockenheit. Das prognostizierte starke Bevölkerungswachstum verschärft die Problematik. Im Jahr
2012 lag die Einwohnerzahl im bevölkerungsreichsten Bundesstaat bei rund 38 Mio. Die 50 Millionen-Marke dürfte laut Prognosen des California Department of Finance 2049 erreicht werden.
Nach Experteneinschätzungen wird die Wassernachfrage das -angebot um 2050 in zahlreichen
Regionen nicht nur in Dürreperioden erheblich übersteigen.
Vor allem der Süden Kaliforniens steht vor großen Herausforderungen. Frischwasserquellen
werden hier durch eindringendes salzhaltiges Wasser zunehmend gefährdet. Kommunen in der
Region mussten im Sommer 2013 stark auf Wasserreservoirs zurückgreifen, um die Nachfrage bedienen zu können. Das California Department of Finance erwartet hier zudem das kräftigste Bevölkerungswachstum im Bundesstaat. Im Zeitraum 2012 bis 2060 soll die Einwohnerzahl im Süden
Kaliforniens um etwa 8 Mio. auf rund 31 Mio. steigen.
Hoher Wasserimportbedarf im Süden
Insgesamt bezieht der Süden Kaliforniens etwa die Hälfte seines Wasserbedarfs aus dem Colorado
River sowie dem Bay-Delta im Norden des Bundesstaates. Vor allem das Wasser aus dem Bay-Delta
muss mit erheblichem Energieaufwand über weite Strecken transportiert werden. Der Preis für
den Wasserbezug aus dem Colorado River ist für zahlreiche Kommunen zwischen 2003 und 2012
um etwa 20% gestiegen. Der Fluss, der entlang der südöstlichen Grenze des Bundesstaates verläuft,
verliert zudem an Volumen.
Um den Wasserbedarf zu decken, plant die Regierung unter Gouverneur Jerry Brown ein Großprojekt. Teil des „Bay Delta Conservation Plans“ sind zwei große Untergrundtunnel. Durch diese soll
Wasser aus dem Sacramento-San Joaquin Delta in Regionen mit einem Wassermangel im Zentrum
und den Süden des Bundesstaates transportiert werden. Die Regierung des Bundesstaates peilt den
Bau für 2017 an. Das Investitionsvolumen soll etwa 25 Mrd. US$ betragen.
46
Geschäftschancen im Westen der USA
Unabhängig von der Umsetzung dieses Projekts sind zahlreiche Städte und Kommunen im Süden
bestrebt, ihre Importabhängigkeit erheblich zu reduzieren. San Diego beispielsweise hängt stark
von externen Wasserquellen ab. Die Stadt bezieht rund 85% ihres Wasserbedarfs aus dem Norden
sowie dem Colorado River. Unter anderem wird die Aufbereitung von Abwässern für die Trinkwasserversorgung anvisiert. Aufgrund der Ergebnisse einer Testanlage sei es laut der San Diego Public
Utilities für die Stadt etwas kostengünstiger, auf die Aufbereitungstechnologie zu setzen anstatt
das Wasser weiterhin zu importieren. Die Errichtung einer dauerhaften Anlage mit einem Investmentvolumen von etwa 369 Mio. US$ ist vorgesehen. Weitere Städte im Süden des Bundesstaates
evaluieren die Technologie ebenfalls.
Bei der Aufbereitung von Siedlungsabwässern für die Nicht-Trinkwasserversorgung (Einsatz in der
Landwirtschaft etc.) ist Kalifornien nach Angaben des National Water Research Institute landesweit führend. Etwa 250 Aufbereitungsanlagen waren 2012 im Bundesstaat im Einsatz. Diverse
Großprojekte sind geplant, nicht nur im Süden. Zahlreiche Städte und Kommunen im Norden setzen zur Schonung der Wasserressourcen auf diese Technologie. Die Stadt San Jose sowie das Santa
Clara County werden beispielsweise ab Herbst 2013 eine hochmoderne Aufbereitungsanlage in
Betrieb nehmen. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 68 Mio. US$ und die Kapazität wird rund
8 Mio. Gallonen pro Tag (gpd) betragen.
Viele Aufbereitungsanlagen sind in Kalifornien seit Jahrzehnten im Einsatz. Verschärfte bundesstaatliche Regulierungen zur Abwasseraufbereitung in den letzten Jahren bedingen einen hohen
Bedarf an moderner Abwassertechnik. So plant beispielsweise der Sacramento Regional County
Sanitation District, über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren rund 1,5 Mrd. US$ in eine Aufbereitungsanlage zu investieren. Im Fokus stehen neue Abwassertechnologien, um die rund 30 Jahre
alte Anlage den neuesten Standards anzupassen.
Modernisierung der Wasserinfrastruktur anvisiert
Um die Trinkwasserversorgung nachhaltig sicher zu stellen beziehungsweise die Importabhängigkeit zu reduzieren, können sich zahlreiche Städte nicht allein auf die Aufbereitung verlassen. Vielmehr setzen sie auf eine Kombination von Strategien, erklärt Cindy Forbes, Expertin für die Trinkwasserversorgung in den südlichen Regionen im California Department of Public Health. So ist
auch effizientes Wassermanagement ein Thema, das verstärkt angegangen wird. Der Austausch
veralteter intelligenter Wasserzähler (smart water meters) gewinnt an Bedeutung. Laut Marktexperten kann im Zuge des Technologieeinsatzes der Wasserverbrauch um 5 bis 15% reduziert werden. In der Stadt Fresno im Zentrum Kaliforniens wurden zum Beispiel im Zeitraum 2010 bis 2012
etwa 110.000 derartige Zähler installiert.
Nach Experteneinschätzungen evaluieren beziehungsweise planen etwa drei Viertel der kalifornischen Wasserversorger die Installation von smart water meters. Die hohe Nachfrage beruht nicht
zuletzt auf bundesstaatlichen Regularien. Kalifornien legte 2010 das Programm „20x2020“ auf.
Städte des Bundesstaates werden dazu aufgefordert, den Wasserverbrauch pro Kopf zwischen 2010
und 2020 um 20% zu reduzieren. Zudem muss der Verbrauch jedes Haushaltes bis 2025 genau bestimmt und in Rechnung gestellt werden. Viele Städte kommen an der Installierung von intelligenten Wasserzählern nicht mehr vorbei.
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Geschäftschancen in ausgewählten Branchen
Die alternde Wasser- und Abwasserinfrastruktur stellt für die Bundesstaaten eine Hürde bei ihren
Effizienzbemühungen dar. Diese sei in etwa für die Hälfte der derzeitigen Bevölkerungszahl ausgelegt, so Cindy Forbes. Nach einem Report der US- Umweltbehörde EPA von 2013 sind innerhalb von
20 Jahren Kapitalinvestitionen in die öffentliche Trinkwasserinfrastruktur von etwa 44,5 Mrd. US$
notwendig. Damit sei Kalifornien unter allen Bundesstaaten mit Abstand führend. Zahlreiche
Rohrbrüche, etwa in Los Angeles, zeugen von der Dringlichkeit. Zentrale Bereiche der Wasserinfrastruktur im Bundesstaat nähern sich dem Ende ihrer Nutzungsdauer, so die EPA. Marktbeobachter
gehen von dem verstärkten Einsatz von Public-Private-Partnership-Modellen aus, um Mängel zu
beseitigen.
Großprojekte zur Meerwasserentsalzung
Entsalzungsanlagen für die Trinkwassergewinnung werden als wichtiger Bestandteil zur Lösung
der Wasserkrise angesehen. Ein Trend geht hin zu Großanlagen für die Meerwasserentsalzung. Die
Unabhängigkeit von Niederschlägen ist vor allem im dürregeplagten Süden ein entscheidendes
Argument für die Technologie. Die Nachfrage von Seiten der Kommunen war bis vor wenigen Jahren aufgrund hoher Kosten sehr gering. Allerdings kommt Bewegung in den Markt.
In der Nähe der Stadt Carlsbad (Süden Kaliforniens) plant die Poseidon Resources Corp. ein Megaprojekt. Nach einem rund sechsjährigen Genehmigungsprozess hat das Unternehmen 2012 grünes
Licht für den Bau einer Anlage mit einer Kapazität von 50 Mio. gpd erhalten. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 1 Mrd. US$. Im Jahr 2016 soll der Betrieb aufgenommen und der Trinkwasserbedarf des San Diego County zu 7% abgedeckt werden. Mit der San Diego County Water
Authority unterzeichnete das Unternehmen zum Jahresende 2012 im Rahmen eines Private-PublicPartnerships einen Wasserabnahmevertag über 30 Jahre. In Huntington Beach plant Poseidon
Resources ein weiteres 50 Mio.-gpd-Projekt. Nach derzeitigem Stand werden diese nach Fertigstellung die beiden größten Meerwasserentsalzungsanlagen im Land sein.
Nach Angaben des Pacific Institute warteten Ende Mai 2013 entlang der kalifornischen Küste 17 Projekte zur Meerwasserentsalzung auf eine Genehmigung. Die Gesamtkapazität der beantragten Anlagen beläuft sich demnach zwischen 390 Mio. und 570 Mio. gpd. Das Megaprojekt in Carlsbad
könnte bei erfolgreicher Umsetzung als Flaggschiffprojekt dienen und die Akzeptanz bei den verantwortlichen Behörden erhöhen, so die Hoffnung von Projektplanern.
Der Bedarf von Anlagenbetreibern an effizienten Pumpen und widerstandsfähigen Membranen
zieht an. Mit diesen soll der Entsalzungsprozess weniger energieintensiv gestaltet und der Vorbehandlungsaufwand reduziert werden. Zudem dürfte der Bedarf an weiteren Aufbereitungstechnologien wie Mikro- und Ultrafiltrationsanlagen sowie Ozon- und UV-Desinfektionssystemen stark
ansteigen. Diese Technologien sind entscheidend, um die strengen Auflagen des „Safe Drinking
Water Act“ der US-Umweltbehörde EPA einhalten zu können. Große Potenziale bestehen auch bei
mobilen Entsalzungsanlagen. Die Nachfrage dürfte anziehen, da solche Anlagen bei verstärkt auftretenden Dürreperioden kurzfristig aushelfen könnten, so das California Department of Water
Resources.
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Geschäftschancen im Westen der USA
Internetadressen:
California Department of Water Resources
Internet: www.water.ca.gov
Association of California Water Agencies
Internet: www.acwa.com
California Public Utility Commission
Internet: www.cpuc.ca.gov/puc
Pacific Institute
Internet: www.pacinst.org
Autor:
Christian Janetzke, Germany Trade and Invest
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Verhandlungspraxis kompakt
Verhandlungspraxis kompakt
In den USA werden Humor sowie das Denken in großen
(Markt-)Dimensionen geschätzt
Der Zeit- und Kostendruck ist intensiv
San Francisco (gtai) - Auf den ersten Blick erscheint der Umgang mit interkulturellen Unterschieden zu
den USA unproblematisch: Wegen der europäischen Wurzeln, englischen Sprache und starken Präsenz
in den deutschen Medien wirkt das Land vertraut. Dieser Eindruck verdeckt jedoch kleine, feine Unterschiede, zum Beispiel in der Art der Informationspräsentation. Darüber hinaus beschränkt sich der
lässig-lockere Umgang auf die Form und darf daher nicht überinterpretiert werden.
Kultureller Hintergrund
Die USA sind eine von Einwanderern geprägte Nation, lange Zeit überwiegend aus Europa. Spätestens seit dem „Immigration and Naturalization Services Act of 1965“ hat sich der Charakter der Einwanderung jedoch stark in Richtung nichteuropäischer Herkunftsländer geändert. Die Gesamtbevölkerung wird dem U.S. Census Bureau zufolge zwischen 2012 und 2060 kontinuierlich wachsen
und dabei älter sowie ethnisch und kulturell vielfältiger werden. Kräftig zunehmen wird vor allem
die hispanische Bevölkerung. Alle Minoritäten zusammen dürften erstmals 2043 die Mehrheit bilden.
Für den Zusammenhalt der US-Gesellschaft sind vor allem zwei Faktoren maßgeblich: Zum einen
bildete sich mit den WASPs (White Anglo Saxon Protestants) eine Gesellschaftsgruppe heraus, aus
der sich die wirtschaftliche wie politische Führung maßgeblich rekrutierte und deren puritanische
Werte die Grundlage für die gesellschaftlichen Normen bildeten.
Zum anderen entstand das Konzept des „American Dream“, demzufolge jeder, der bereit ist, sich
an die gesellschaftlichen Normen zu halten und hart zu arbeiten, es zu Wohlstand bringen kann.
Auch für Neueinwanderer ist es möglich, ein vollwertiges Gesellschaftsmitglied - sprich ein Amerikaner - zu werden. Entstanden ist dieses Konzept vor dem Hintergrund einer dynamischen Gesellschaft, in der sich ständig neue (geschäftliche) Chancen boten.
Beide Faktoren haben jedoch an ordnender Kraft eingebüßt. So hat die demografische Entwicklung dazu geführt, dass der einst dominante WASP-Einfluss - gerade auch im Geschäftsleben schwindet und die angestammten Positionen zunehmend durch Angehörige traditioneller Minderheiten oder Einwanderer übernommen werden. Seit der letzten Rezession am Arbeits- und Kapitalmarkt mit den Auswirkungen auf die Höhe und Verteilung des Vermögens wird der amerikanische Traum kritischer gesehen.
Vor diesem Hintergrund können deutsche Geschäftsleute zwar weiterhin davon ausgehen, dass
sich ihre US-Gegenüber an den übergreifenden Geschäftsgepflogenheiten orientieren. In einem
unterschiedlichen Kommunikationsstil oder anders gelagerten Humor können sich die ethnischen Wurzeln allerdings bemerkbar machen. Im Umgang mit potenziellen Geschäftspartnern,
Mitarbeitern wie auch Kunden sollten sich deutsche Geschäftsleute deshalb auf ein zunehmend
multiethnisches Umfeld einstellen. Besonders häufige Kontakte zu Neueinwanderern ergeben
sich in Hochtechnologiebranchen, Start-ups und innovativen Clustern wie dem Silicon Valley.
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Geschäftschancen im Westen der USA
Regeln für den Geschäftskontakt
Grundsätzliche Verhaltensweisen
Die angemessene Geschäftskleidung variiert je nach Region, Branche und Unternehmenskultur.
Im regionalen Vergleich ist die Kleiderordnung im Nordosten besonders konservativ, während sie
im Hinblick auf Unternehmenskulturen in einem typischen Start-up im Silicon Valley sehr locker
ausfällt. Zudem sind Führungskräfte eher konservativ gekleidet (Krawatte, helles Hemd und dunkler Anzug). Beim ersten Treffen auf weniger bekanntem Terrain sollte daher formelle Geschäftskleidung (formal business attire) gewählt werden.
Als persönliche Distanzzone ist mindestens eine Armlänge Abstand angebracht. Bei einer zufälligen Berührung im direkten geschäftlichen Umfeld, aber auch auf der Straße oder im Aufzug, ist
eine kurze Entschuldigung üblich. Mit Wendungen wie „Thank you“, „Excuse me“ oder „Sorry“
muss nicht gespart werden.
Im geschäftlichen Umfeld erwarten Frauen nicht, dass sie anders behandelt werden als Männer.
Viele Frauen haben Führungspositionen inne, auch auf dem C-Level (höchste Führungsebene). In
einer Umfrage des Pew Research Center unter jungen Leuten (18 bis 34 Jahre) zeigten sich 2011 die
jungen Frauen karriereorientierter als die jungen Männer: 66% gaben an, dass Erfolg in einer hochbezahlten Karriere für sie eines der wichtigsten Ziele oder sehr wichtig in ihrem Leben sei; bei jungen Männern waren 59% dieser Ansicht. Diese Umfragewerte lagen 1997 bei 56 beziehungsweise
58%.
Geschäftspartner in den USA erwarten, dass das ausländische Gegenüber aktiv zu einem entspannten Verhandlungsklima beiträgt. Besprechungen beginnen oft mit einem kurzen, aber wichtigen
Small Talk. Sich kontaktfreudig und humorvoll zu zeigen und eine persönliche Anekdote beizusteuern, kann sehr wirkungsvoll sein.
Themen, die in Kontroversen abgleiten könnten, sind von Beginn an zu vermeiden. Insbesondere
bei Politik, Religion oder Geschichte können schnell tiefgehende transatlantische Unterschiede zu
Tage treten. Als gute Themen eignen sich daher Sport, Hobbies, Reisen und das Wetter. Gerade die
aus deutscher Sicht häufig bemängelte Oberflächlichkeit macht den Small Talk zu einem wirkungsvollen Werkzeug, um im US-Umfeld leicht viele Kontakte zu knüpfen.
Humor ist ein wichtiger Bestandteil des geschäftlichen Umgangs - solange dabei niemand diskriminiert wird. In den USA wird Antidiskriminierung sehr ernst genommen; ein Fehlverhalten kann
kostspielige rechtliche Folgen nach sich ziehen. Einen guten Eindruck von der Bedeutung des Themas in der Geschäftswelt vermittelt das Plakat „Equal Employment Opportunity is the Law“, das
gut sichtbar für Beschäftigte und Bewerber aufgehängt werden muss (http://www.dol.gov/ofccp/
regs/compliance/posters/pdf/eeopost.pdf).
Kritik wird in den USA häufig geschickt zwischen positive Aussagen gestellt. Eine direkte Ablehnung kann dagegen als verletzend aufgefasst werden.
Die Think-Big-Mentalität wird von deutscher Seite oft kritisch gesehen oder gar als Großspurigkeit
missverstanden. Dabei hat sie Hand und Fuß: So bestehen im drittgrößten Land der Erde natürlich
regionale Unterschiede, dennoch bilden die USA den wohl wichtigsten homogenen Markt welt-
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Verhandlungspraxis kompakt
weit. Auf Grundlage der gleichen Sprache und Währung, gut ausgebauter Kommunikations- und
Transportsysteme, des gleichen Rechtssystems wie auch ähnlicher Geschäftsgepflogenheiten können hier über 310 Mio. Konsumenten über direkte sowie indirekte Vertriebskanäle angesprochen
werden.
US-Firmen denken also in entsprechend größeren Marktpotenzialen; selbst bei Angeboten, die auf
Nischen ausgerichtet sind. Diese Charakteristika sind auch der Grund dafür, dass die USA gerade
für Start-ups - wo Skalierbarkeit und schnelles Wachstum entscheidend sind - einen besonders attraktiven Standort bilden. Deutsche Geschäftsleute sollten ihre potenziellen US-Vorhaben also
auch einmal durch die „größere“ US-Brille betrachten.
Die Feiertage in den USA werden in der Regel auf einen Montag gelegt, um verlängerte Wochenenden zu ermöglichen. Dieser Grundsatz gilt allerdings nicht für die drei wichtigsten: Der Unabhängigkeitstag wird immer am 4.7. gefeiert, Weihnachten am 25.12. und das Erntedankfest am vierten
Donnerstag im November. Aufgrund der intensiven Reisetätigkeit um das Erntedankfest ist das Geschäftsleben in diesem Zeitraum ruhiger.
Die erste Begegnung mit dem Geschäftspartner
Wie und wo sich am besten Kontakte mit potenziellen Geschäftspartnern knüpfen lassen, hängt
von der Branche und dem geschäftlichen Anliegen ab. Gute Gelegenheiten, um Vertreter von Firmen und Verbänden zu treffen, bieten sich auf Messen und Konferenzen sowie auf Informationsund Networking-Veranstaltungen. Im Silicon Valley werden letztere von diversen Organisationen
wie beispielsweise dem SVForum organisiert.
Dabei wird es durchaus geschätzt, Unbekannte anzusprechen und nach dem obligatorischen
Small-Talk-Einstieg festzustellen, ob und wieweit gemeinsame geschäftliche Interessen bestehen
(könnten). Schüchternheit ist nicht das Gebot der Stunde - je mehr Kontakte geknüpft werden, desto
besser. Auch in den USA sind Visitenkarten ein wichtiges Utensil; eine besondere Vorgehensweise
bei der Überreichung und Entgegennahme wie zum Beispiel in Asien besteht nicht. Grundlegend
für eine gute Veranstaltungsausbeute sind die sorgfältige Vorbereitung sowie die Fähigkeit, seine
Firma und sich prägnant verkaufen zu können.
Beim Markteinstieg - speziell bei der individuellen Geschäftspartnervermittlung - können die
Deutsch-Amerikanischen Handelskammern behilflich sein. Individuell zugeschnittene interkulturelle Trainingsprogramme bietet die AHK USA-Chicago an (http://www.gaccmidwest.org/services/interkulturelles-training/). Das Alleinstellungsmerkmal besteht der Programmleiterin Virginia Attaway Rounds zufolge darin, dass sie auf der Analyse von Fehlkommunikation zwischen
deutschen und amerikanischen Geschäftspartnern basieren, die im Rahmen des Geschäftsaufund -ausbaus in den USA beobachtet worden ist.
Social Media spielen in den USA eine größere Rolle als in Deutschland, ob zur Vorbereitung einer
Veranstaltungsteilnahme oder als unerlässlicher Bestandteil der Firmendarstellung; speziell junge
und innovative Firmen sollten etwas vorzuweisen haben, was für potenzielle US-Geschäftspartner
ansprechend ist.
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Geschäftschancen im Westen der USA
Das Zeitgefühl der US-Amerikaner ist sehr empfindlich und funktioniert nach dem Prinzip „Time is
money“. Unpünktlichkeit bei geschäftlichen Terminen kann leicht als Respektlosigkeit gedeutet
werden. Falls eine Verabredung nicht oder nur verspätet eingehalten werden kann, sollte der Geschäftspartner unbedingt zeitnah informiert werden.
Die Begrüßung bei der ersten realen Begegnung hängt stark von der Branche und der Region ab.
Während sie zum Beispiel im Falle eines jungen Start-up-Unternehmers aus dem Silicon Valley locker ausfällt, zieht ein Rechtsanwalt von der Ostküste eine formelle Begrüßung vor.
Zu viele Details sollten beim ersten Treffen vermieden werden. Besser ist es, Informationen in realer
wie auch virtueller Form anzubieten, damit sich der Gesprächspartner bei Interesse nach dem Treffen näher informieren kann.
Eine sorgfältige Planung des Termins schließt die Auswahl von Gesprächsthemen und prägnanten
Argumenten ein, gefolgt von der Informationsbeschaffung über den Geschäftspartner. Aufbauend auf der Produkt- und Leistungspalette sowie der Organisationsstruktur kann das eigene Angebot stimmig präsentiert werden.
Ablauf von Besprechungen
Bei geschäftlichen Besprechungen gilt es im Hinterkopf zu behalten, dass der enorme Wettbewerbsdruck auf dem US-Markt zu emotionslosen Kalkulationen wie auch konsequent zweckorientiertem Handeln zwingt. Das Lässige und Lockere bezieht sich auf die Form, nicht aber auf den Geschäftsinhalt. Unachtsamkeit bei Vertragsverhandlungen beispielsweise lässt sich keineswegs
durch ein kurzes Gespräch wieder ausbügeln. Der Geschäftspartner bleibt zwar weiterhin freundlich, aber in der Sache oft unerbittlich. Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass das Angebot der deutschen Seite aus Sicht des US-Gegenübers in der Regel in Konkurrenz zum Status Quo also bereits bestehenden Verbindungen - steht. In kurzer Zeit muss daher vermittelt werden können, welche Vorteile eine Änderung mit sich brächte.
So wichtig Vertrauen und eine angenehme Atmosphäre sind, sollte doch von deutscher Seite die eigene Absicherung nicht vernachlässigt werden. Landeskenner empfehlen, beim Auf- und Ausbau
geschäftlicher Verbindungen das Sprichwort „Good fences make good neighbors“ als Leitmotiv zu
verwenden, mögliche Konfliktfelder also vorab zu identifizieren und durch vertragliche Regelungen zu entschärfen.
Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, sich rechtlich beraten zu lassen. Bevor ein Vertrag unterzeichnet wird, sollte dieser von einem Anwalt geprüft werden; nicht zuletzt, da in den USA auf ein
Fallrecht (Case Law) zurückgegriffen wird und nicht wie in Deutschland auf kodifiziertes Recht.
Vieles was in Deutschland rechtlich vorausgesetzt werden kann, muss in den USA verhandelt und
schriftlich fixiert werden. Wichtig bei der rechtlichen Beratung ist, dass sich der Anwalt mit der
Branche sowie dem nationalen und jeweiligen regionalen Rechtssystem auskennt und über eine
entsprechende Zulassung verfügt.
Als Gastgeber ist es wichtig, eine Besprechung zum angesetzten Zeitpunkt zu beginnen; die Teilnehmer sollten also pünktlich sein. In der Regel erscheinen US-Meetings aus deutscher Sicht etwas
weniger strukturiert. Die Länge der Gesprächsbeiträge der anderen Teilnehmer hilft bei der Orientierung; meist wird Kürze geschätzt.
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Verhandlungspraxis kompakt
Informationen werden anders präsentiert als in deutschen Besprechungen. Die Amerikaner stellen in der Regel das Fazit an den Anfang und gehen dann darauf ein, wie dieses zustande gekommen ist; am Ende werden dann noch einmal die Schlussfolgerungen gezogen. Amerikanische Besprechungsteilnehmer wollen sofort wissen, worum es geht. Entsprechend sollten Präsentationen
aufgebaut werden.
Auf wenig Begeisterung stößt deshalb eine in Deutschland häufig genutzte Vorgehensweise, bei
der ein Spannungsbogen aufgebaut wird, der mit dem Entscheidungsprozess beginnt und die eigene Botschaft als schlüssiges Ergebnis aus den einzelnen Unterpunkten herleitet.
Die Extremform der amerikanischen Argumentationsweise ist der „Elevator Pitch“: Idealtypisch
geht es darum, das Gegenüber während einer Aufzugsfahrt vom eigenen Anliegen zu überzeugen.
Verbunden wird das Fahrstuhlverkaufsgespräch heutzutage vor allem mit der Wagniskapitalbranche. Dort erhalten Gründer von Start-ups die Gelegenheit, den potenziellen Geldgebern knapp zu
vermitteln, warum sich ein Investment bald rechnen wird.
Ebenso wichtig wie der Aufbau der Präsentation und die schlüssige Botschaft ist es, mit emotionalen Elementen Begeisterung zu erzeugen. Bei der Selbstdarstellung oder Produktpräsentation
kann eine verblüffende Geschichte oder eine gute Metapher besser (nach)wirken als die reine Faktendarstellung. Dröge Präsentationen, die detailreich mit der Firmenhistorie beginnen, senken die
Erfolgschancen - Enthusiasmus für das geschäftliche Anliegen beflügelt sie.
Entscheidungen werden in der Regel schneller getroffen als in Deutschland. Die deutsche Vorgehensweise, bei der möglichst alle Informationen und Möglichkeiten betrachtet werden, um eine
umfassende, langfristig tragbare Lösung zu finden, ist Amerikanern eher fremd. Darüber hinaus
wird häufig auch auf Grundlage von optimistischeren Annahmen beziehungsweise größerer Risikofreudigkeit entschieden.
Ein Bonmot von Steve Jobs bringt diese Einstellung gut auf den Punkt: „Real artists ship“ - Innovative Produkte zu entwerfen ist großartig, diese zu optimieren wichtig, entscheidend ist aber, dass
rechtzeitig eine Entscheidung getroffen wird. Erst mit der Markteinführung wird die Chance zu
Geld gemacht.
Vor dem Ende der Besprechung sollte im Zweifelsfall die deutsche Seite aktiv werden und die weitere Vorgehensweise durch Fragen klären. Falls angebracht, ergeben sich durch einen Zeitplan für
Maßnahmen und Meilensteine weitere Hinweise zu den tatsächlichen Geschäftsabsichten des Gegenübers.
Geschäftsessen
Zu einem Geschäftsessen wird vor allem eingeladen, um sich auf neutralem Boden besser kennen
zu lernen. Die Wahl des Restaurants oder zumindest eine Vorauswahl trifft üblicherweise der Gastgeber. Es ist sehr wichtig, dass das Restaurant für alle Beteiligten günstig liegt. Muss der Gast umständlich anreisen, kann es leicht zu einer Absage kommen.
Statt einer freien Platzwahl gilt in US-Restaurants in der Regel „Wait to be seated“. Die Gäste warten
darauf, vom Bedienungspersonal an ihren Platz geleitet zu werden. Die Rechnung kommt meistens ohne spezielle Aufforderung durch den Gast. Langes Sitzen nach dem Essen ist unüblich.
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Geschäftschancen im Westen der USA
Wenn noch weiterer Unterhaltungsbedarf besteht, kann an die Bar gewechselt werden. Der Einladende bezahlt üblicherweise die Rechnung komplett. „Going Dutch“, das Begleichen der eigenen
Kosten, oder „Splitting the bill“, die Zahlung eines Anteils durch jeden Gast, ist bei Geschäftsessen
unüblich.
Unbedingt zu beachten sind die Unterschiede beim Trinkgeld. Sollte dieses zu niedrig ausfallen,
könnte dies Missmut beim Geschäftspartner auslösen. Die Gewährung eines angemessenen Trinkgeldes wird von den US-Amerikanern sehr ernst genommen, nicht zuletzt weil es für die Angestellten in der Gastronomie einen Großteil des Einkommens darstellt. Landeskenner empfehlen beim
Geschäftsessen mittlerweile ein Trinkgeld in Höhe von 20% des Rechnungsbetrages ohne Steuer.
Der private Umgang
Anders als in Deutschland ist es in den USA nicht ungewöhnlich, dass ein amerikanischer Geschäftspartner schon nach recht kurzer Bekanntschaft zu einem privaten Treffen einlädt. Mit dieser Art der Offenheit richtig umzugehen, erfordert eine gewisse Erfahrung, denn nicht zuletzt der
Begriff „friend“ stiftet dabei Verwirrung. Wenn ein amerikanischer Gastgeber davon spricht, dass
er einige „friends“ eingeladen habe, heißt das zunächst nur einmal, dass er seine Gäste kennt;
Freunde im deutschen Sinn würden hingegen als „close friends“ bezeichnet.
Private Einladungen beginnen zumeist zwischen 19:00 und 20:00 Uhr und enden vor Mitternacht.
Eine gewisse Pünktlichkeit wird erwartet, zu frühes Erscheinen ist hingegen unangebracht. Verspätungen von bis zu einer halben Stunde gelten als akzeptabel; wer diesen Zeitrahmen nicht einhalten kann, sollte sich kurz telefonisch melden. Im rein privaten Rahmen steuern US-Amerikaner
häufig selbst etwas zu Speisen und Getränken bei, bringen also beispielsweise eine Flasche Wein
mit. Bei der privaten Einladung eines Geschäftspartners kann dies ebenfalls angeboten werden.
Die Kleiderordnung für private Einladungen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Vermeidung
von Extremen. Gewöhnlich erwartet der Gastgeber ein Erscheinen in „Smart Casual“, also im gehobenen Freizeitlook, aber auch das förmlichere Business Casual ist in Ordnung. Mit letzterem ist zuerst der Verzicht auf eine Krawatte gemeint; getragen werden kann ein Anzug oder eine Kombination mit Pullover, Weste oder legerem Sakko sowie hochwertige Khakihosen oder Jeans.
Dos and Dont’s
- In geschäftlichen Situationen kann davon ausgegangen werden, dass sich das US-Gegenüber an
den übergreifenden Geschäftsgepflogenheiten orientiert. Bemerkbar machen können sich die
ethnischen Wurzeln des US-Geschäftspartners allerdings zum Beispiel in Form eines unterschiedlichen Kommunikationsstils oder anders gelagerten Humors.
- Small Talk ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um im US-Umfeld leicht viele Kontakte knüpfen zu
können; entsprechende Fertigkeiten sollten also vorhanden sein oder entwickelt werden. Im
Rahmen des Netzwerkens ist Schüchternheit auf Veranstaltungen nicht hilfreich - je mehr Kontakte geknüpft werden, desto besser.
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Verhandlungspraxis kompakt
- Das Zeitgefühl der US-Amerikaner ist sehr empfindlich und funktioniert nach dem Prinzip „Time
is money“. Bei Verspätungen sollte das US-Gegenüber zeitnah benachrichtigt werden.
- Amerikanische Besprechungsteilnehmer wollen sofort wissen, worum es geht. Die eigene Argumentation sollte entsprechend angepasst werden.
- Beim Geschäftsauf- und -ausbau ist Beratung durch Experten empfehlenswert.
Autor:
Oliver Höflinger, Germany Trade and Invest
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Geschäftspraxis
Geschäftspraxis
Unterstützung beim US-Markteintritt durch die AHK USA San Francisco
San Francisco (AHK) - Die erfolgreiche Erschließung von Auslandsmärkten stellt für viele Unternehmen
eine große Herausforderung dar. Gerade zu Beginn der ausländischen Geschäftsaktivitäten können viele
Fehler gemacht werden, die den Unternehmenserfolg langfristig beeinträchtigen. Ein starker Partner im
Zielland, der über die nötigen Landes- und Branchenkenntnisse sowie die wichtigen Kontaktnetzwerke
verfügt, kann den Markeintritt erheblich vereinfachen.
Eine der zentralen Aufgaben der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer (AHK) ist die Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Erschließung des US-amerikanischen Markts. Durch die
langjährige Zusammenarbeit mit deutschen und amerikanischen Unternehmen verschiedenster
Größenordnungen und Industrien hat die AHK ein umfangreiches Dienstleistungsangebot entwickelt, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Die Dienstleistungen der AHK reichen von der Erstellung umfangreicher Marktanalysen, der Recherche und Kontaktierung potenzieller US-Partner im
Rahmen einer Geschäftspartnervermittlung, bis hin zur Einrichtung einer Auslandsrepräsentanz
in den Räumlichkeiten der AHK. Das Team der AHK verfügt über besondere Markt- und Landeskenntnisse und besitzt ein weitverzweigtes Netzwerk von Entscheidungsträgern und Multiplikatoren an der US-Westküste.
Geschäftspräsenz
Um den US-amerikanischen Markt langfristig erfolgreich bearbeiten zu können, ist eine Präsenz
vor Ort meist zwingend erforderlich, um den potenziellen US-amerikanischen Kunden und Geschäftspartnern ein langfristiges Interesse am amerikanischen Markt zu signalisieren. Zusätzlich
zeichnen sich die USA durch sehr hohe Serviceerwartung aus, die sich ohne lokale Präsenz meist
schwierig erfüllen lassen. Die Gründung einer eigenen Betriebsstätte ist jedoch oftmals mit hohen
Kosten und Risiken verbunden. Genau an dieser Stelle setzt der Geschäftspräsenzservice der AHK
an.
Die Geschäftspräsenz der AHK umfasst neben der Bereitstellung einer eigenen Firmenadresse in
San Francisco und separatem Telefon- und Faxanschluss die Übernahme von ein- und ausgehenden Korrespondenzaktivitäten durch speziell geschulte, zweisprachige Mitarbeiter der AHK. Je
nach Zielsetzung und Aufgabenstellung können im Rahmen der Geschäftspräsenz weitere Tätigkeiten von der AHK übernommen werden. Die Möglichkeiten reichen von der aktiven Kundenakquise und Betreuung bestehender Kunden bis hin zur Begleitung bei Präsentations- und Verhandlungsterminen sowie Fachmessen in den USA. Selbstverständlich ist die AHK bei der Aufnahme
weiterer Tätigkeiten flexibel und passt sich stets den Anforderungen ihrer Kunden an.
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Geschäftspraxis
Geschäftspartnervermittlung
Ob als Teil einer Geschäftspräsenz oder als unabhängige Dienstleistung, die Geschäftspartnervermittlung der AHK verhilft deutschen Unternehmen zu einem schnellen und effizienten Ausbau ihrer Unternehmensaktivitäten in den USA. Die individuelle Geschäftspartnervermittlung zeichnet
sich durch die Möglichkeit einer direkten und zielgerichteten Vertriebs- und Geschäftspartnersuche aus. Die Kontaktaufnahme mit potenziellen Geschäftspartnern erfolgt durch ein interdisziplinäres Projektteam, das mit den Besonderheiten der amerikanischen Geschäftskultur bestens vertraut ist und direkt mit den Entscheidungsträgern in den US-Firmen kommuniziert.
Nach der erfolgreichen Kontaktaufnahme übernimmt die AHK die Organisation von Gesprächsterminen zur Besprechung zukünftiger Kooperation und begleitet auf Wunsch zu den entsprechenden Präsentations- und Verhandlungsterminen. Darüber hinaus stellt die AHK sicher, dass die
deutschen Unternehmen hinsichtlich kultureller, rechtlicher und weiterer für die Geschäftsgespräche relevante Aspekte bestens vorbereitet sind. Die Geschäftspartnervermittlung der AHK bietet deutschen Unternehmen somit eine ideale Plattform für den Beginn Ihrer US-Marktbearbeitung sowie den Ausbau bestehender Geschäftsaktivitäten.
Autor:
Patrick Kastian, AHK USA - San Francisco
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Geschäftschancen im Westen der USA
Success Stories von Unternehmen
GP JOULE USA, Inc.: Kalifornische Solar-Tochter der
international erfolgreichen GP JOULE- Gruppe
„Mit Energie gewinnen“ - unter diesem Motto entwickelt, plant und realisiert die GP JOULE-Gruppe
Projekte für die zukunftsträchtige Nutzung erneuerbarer Energien. Leitgedanke ist, eine weitestgehend dezentrale Energieversorgung zu ermöglichen. Das heißt, dass der Strom ortsnah erzeugt
und gespeichert wird, also möglichst nahe bei den Verbrauchern. Für dieses Konzept bietet der
kalifornische Markt der US-Tochter der Gruppe besonders interessante Rahmenbedingungen.
Seit 2011 begleitet die AHK USA - San Francisco den Markteintritt der GP JOULE-Gruppe in Kalifornien. Wir fragten Stefan Groos, COO der GP JOULE USA, Inc., in Mission Viejo bei Los Angeles nach
seinen Erfahrungen beim Gang in die USA, insbesondere nach den größten Schwierigkeiten und
Stolpersteinen und den Erfolgen.
„Die wichtigste Erkenntnis für uns im beruflichen und privaten Bereich war: Wer in den USA leben
und unternehmerisch erfolgreich sein will, muss bereit sein, sich umzustellen und sich der amerikanischen Denk- und Sichtweise anzupassen. Der US-Markt für erneuerbare Energien funktioniert
vollkommen anders als die europäischen Modelle. Pauschal gesprochen, gibt es US-weit außer
Steuervergünstigungen für Investitionen in erneuerbare Energie (Tax Credits und verkürzte Abschreibungszeiträume) keine einheitliche Förderung. Die Steuervergünstigungen sind nicht für
alle Steuerzahler nutzbar und erschweren die Finanzierung von Projekten. Außerdem reichen sie
in den allermeisten US-Staaten allein nicht aus, um Solarprojekte wirtschaftlich zu betreiben. Entscheidend ist daher die Wahl des Staates für den Erfolg des Markteintritts.
Für uns war Kalifornien zunächst natürlich aufgrund seiner hervorragenden Sonneneinstrahlung
die erste Adresse. Der Golden State ist aber vor allem eines: der Vorreiter Amerikas in fast allen Belangen. Seit fast 100 Jahren bzw. seit dem Entstehen der Filmindustrie ist Kalifornien Synonym für
die Kreativität und Innovationskraft Amerikas. Hier entstanden bereits in den 70er Jahren die ersten Solarfirmen und die ersten Regelungen zur Förderung erneuerbaren Energien. Kalifornien ist
auf diesem Gebiet heute führend in den ganzen USA und hat gerade jüngst die staatlichen Fördermechanismen für die dezentral erzeugte Solarenergie noch einmal gestärkt.
Die sog. „Net-Metering“-Regelungen erlauben Stromkunden, den zum Beispiel mit Solaranlagen
produzierten Strom selbst zu nutzen und den nicht genutzten Anteil in das Stromnetz einzuspeisen. Der Kunde erhält dafür kein Geld, aber sog. „Credits“ - ein Guthaben, das über 12 Monate mit
den Stromrechnungen verrechnet werden kann (der Stromzähler läuft quasi rückwärts). Im Besten
Fall zahlt der Kunde mit einer optimal ausgelegten Anlage gar nichts mehr an den Energieversorger oder nur noch einen kleinen oder Mindestbetrag. Die Regelungen gelten für alle Stromkunden
und für Anlagen bis zu 1 MW Kapazität. Dieses Marktsegment passt perfekt zu unserem Leitgedanken, Energie dort zu erzeugen, wo sie verbraucht wird und nicht in großen Kraftwerken weit weg
von den Verbrauchern, die dann mittels gigantischer Hochspannungsleitungen an diese Kraftwerke
angebunden werden müssen!
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Geschäftspraxis
Wie viele andere hatten auch wir anfänglich das Marktsegment der Freilandprojekte auf den gigantischen freien Flächen des Landes im Fokus. Wir haben dann aber schnell festgestellt, dass dieser Markt aufgrund drastisch gesunkener Preise durch die enorme Konkurrenz und den Einfluss
der Energieversorger für mittelständische Unternehmen wie uns nur sehr schwer zu erschließen
ist. Es gibt keine Netzanschlussverpflichtung und keinen garantierten Mindeststrompreis wie im
EEG. Hier tragen die Projektentwickler die Kosten für Netzstudien und den Netzausbau, was einen
frühen Kapitaleinsatz in Millionenhöhe erfordert, ohne dass man letztlich sicher sein kann, ob und
zu welchem Preis der Strom verkauft werden kann.
Wir haben uns daher auf das dezentrale Marktsegment konzentriert und legen dabei den Schwerpunkt auf die riesige Agrarindustrie Kaliforniens. Einer der größten Kostenfaktoren der kalifornischen Agrarbetriebe sind die Stromkosten, da fast jeder Betrieb auf ständig laufenden elektrisch
betriebene Bewässerungspumpen angewiesen ist, da es außer an den Küsten fast nie regnet. Nach
einer Phase der genauen Marktanalyse und Geschäftsmodellentwicklung konnten wir dann als
ersten Kunden ein großes und sehr angesehenes Familienunternehmen aus der Weinbranche gewinnen.
Mit diesem Referenzkunden und auf den Erfahrungen aufbauend ist uns der Markteintritt erfolgreich gelungen. Wir werden im Februar 2014 mit unseren Produkten auch auf der weltgrößten
Agrarmesse in Tulare im Central Valley vertreten sein und im zweiten Halbjahr 2014 ein neues speziell auf kleinere Agrarunternehmen abgestimmtes Solarprodukt vorstellen.
Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal dem engagierten Team der AHK USA - San Francisco
danken. Die Mitarbeiter der AHK USA - San Francisco haben uns beim Markteintritt in Kalifornien
durch die Bereitstellung wesentlicher Marktinformationen und die Organisation wichtiger Solarveranstaltungen sowie insbesondere durch die Vermittlung von Geschäftskontakten unterstützt.
Die AHK USA - San Francisco ist auch heute noch ein wichtiger Partner für uns und wir freuen uns,
gemeinsam noch viele Veranstaltungen durchzuführen, um den Erfolg der Solarenergie auch über
die Grenzen Kaliforniens nachhaltig zu gestalten.“
Autor:
Mirko Wutzler, AHK USA - San Francisco
InLoox: Project Management Software Goes West
Der Geschäftsaufbau der InLoox, Inc. steht für den erfolgreichen Markteintritt eines deutschen ITUnternehmens in den USA. Die Software „Made in Germany“ ist auch in den USA erfolgreich.
„Wir wollen unseren Kunden und Interessenten auf der ganzen Welt erstklassigen Service bieten“,
begründet Dr. Andreas Tremel, Geschäftsführer und Mitbegründer der InLoox GmbH die Entscheidung, eine Tochtergesellschaft mitsamt Standort in den USA aufzubauen. Der Softwarehersteller
InLoox entwickelt professionelle Projektmanagement-Lösungen, die den Projektalltag vereinfachen und beschleunigen.
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Geschäftschancen im Westen der USA
Umfassende und schnelle Kundenbetreuung ist ein wichtiger Teil der Unternehmensphilosophie;
die Nähe zum Kunden spielt hierbei eine zentrale Rolle: Rechtliche Aspekte, marktspezifische Besonderheiten und nicht zuletzt die große Zeitverschiebung stellte bei der Betreuung aus Deutschland eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund entschied sich das Unternehmen 2011 zum Aufbau einer Firmenpräsenz in den USA. Zu diesem Zeitpunkt waren die USA bereits der viertwichtigste
Markt für den mittelständischen Softwarehersteller.
Die InLoox Erfolgsgeschichte beginnt 1999 in München. Schnell kann sich das Unternehmen im
deutschsprachigen Raum etablieren: Bereits nach kurzer Zeit genießt die Marke InLoox einen ausgezeichneten Ruf als hochwertige Business-Software. In den folgenden Jahren kann InLoox mehr
als 30.000 Anwender in über 40 Ländern gewinnen. Strategische Kooperationen im InLoox Partnernetzwerk Stellen die Weichen für eine internationale Expansion. Mit Bechtle wird 2013 eines
der führenden europäischen Systemhäuser gewonnen – eine ähnliche Schlüsselrolle spielt der in
Seattle ansässige Technologie-Retailer Zones, Inc. Endkunden und Partner erwarten jedoch zunehmend auch in den USA ein Vor-Ort-Engagement direkt vom Hersteller.
Als im Jahr 2011 die Entscheidung getroffen wurde, den Markteinstieg in den USA zu wagen, fand
InLoox in der GACC West einen zuverlässigen Partner. „Der nordamerikanische Markt bietet enormes Potenzial, vor allem für IT-Unternehmen. Uns war klar, dass wir lokal präsent sein müssen, um
unsere bestehenden Anwender adäquat zu betreuen und den Kundenstamm weiter auszubauen.
Gleichzeitig ist mit dem Einstieg in einen neuen Markt ein nicht zu unterschätzender Aufwand verbunden“, sagt Dr. Andreas Tremel. Mit dem Geschäftspräsenzservice konnte die GACC eine hilfreiche Dienstleistung als Grundstein für den Markteintritt bieten. So wurden Hürden wie Zeitverschiebung und eventuelle kulturelle Barrieren überwunden. Kunden aus Nordamerika hatten
fortan eine lokale Anlaufstelle. Zugleich konnten die Markteintrittskosten in der Anfangsphase relativ niedrig gehalten werden.
Vor allem die Nähe zum Silicon Valley hat das GACC Büro in San Francisco für InLoox so attraktiv gemacht - der Standort ist das ideale Sprungbrett nicht nur für den gesamten US-Markt. Auch Länder
aus angrenzenden Zeitzonen können von dort aus sehr gut betreut werden. Seit dem Markteintritt
2011 baut InLoox den Kundenstamm erfolgreich aus. „Die Geschäftspräsenz war der richtige erste
Schritt und zugleich Voraussetzung für die Erweiterung unseres Vertriebsnetzwerkes und den Aufbau eines eigenen Standortes“, so Dr. Andreas Tremel. Im September 2013 gründete InLoox einen
eigenen Standort in San Francisco und beschäftigt seitdem ein Team von Kundenberatern, das
nicht nur Kunden aus Nordamerika betreut, sondern auch Interessenten aus Südamerika, Australien
und Ozeanien.
Auch in der Zukunft setzt InLoox den Kurs auf Wachstum und auf eine Partnerschaft mit der Auslandshandelskammer. So konnte die GACC auch beim Start in den eigenen Büroräumen vor allem
bei Rat in rechtlichen Fragen weiterhelfen. Die Geschäftspräsenz der AHK San Francisco ist flexibel
und lässt sich entsprechend den Unternehmensaktivitäten anpassen. „Deshalb setzen wir unsere
Zusammenarbeit mit der Kammer auch in 2014 fort“, fasst Dr. Andreas Tremel zusammen.
Autorin:
Ariane von Berg, Inloox GmbH
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Redaktion/Ansprechpartner: Anne Litzbarski, Tel.: +49 228 249 93- 255, E-Mail: anne.litzbarski@gtai.de
Redaktionsschluss: Januar 2014
Bestell-Nr.: 18717
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