Dezember 2013

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Dezember 2013
Braunschw_AZ_80x50:Layout 1
22.11.2012
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in Braunschweig – Teil 2
Seite
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– Hannes Irmer und der geplatzte Traum von den Olympischen Spielen
Eintracht Braunschweig
Auf dem Weg
zum Star
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Eishockey: Frank Bröker
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opscorer, kein Spiel verpasst, keinen Meter zu wenig gelaufen. Mirko
Boland spielt die Saison seines Lebens. Und sein Marktwert steigt und
steigt, Begehrlichkeiten werden geweckt. Nun sind Torsten Lieberknecht
und Marc Arnold gefordert, schnell muss ein neuer Vertrag her – denn die
Nummer zehn der Löwen ist auf dem besten Wege, etwas zu werden, was die
Eintracht schon lange nicht mehr hatte: ein Star.
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fussball
3
Ausgabe 12/2013
Jubiläum des i-unit-Cups vom BSC Acosta
Budenzauber in der
Wiedergewählt
Tunica Sporthalle
Nur eine Veränderung im Aufsichtsrat
und im Präsidium
V
I
iele Tore,
taktische
Meisterwerke
und ein hohes
Tempo kann man
auch 2014 wieder in
der Tunica Sporthalle
bewundern.
m Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden das Präsidium
des BTSV Eintracht von 1895 e.V.
sowie der Aufsichtsrat der Eintracht
Braunschweig GmbH & Co. KGaA
gewählt. Das Präsidium wurde in der
seit Ende 2009 bekannten Besetzung
bestätigt. Im Aufsichtsrat ergab sich
lediglich eine Änderung: Ulrich Markurth folgt auf Carsten Lehmann.
Gewinn
erzielt
Gesamtverein erwirtschaftet Überschuss
von 637.000 Euro
W
ie Sebastian Ebel, Präsident des BTSV Eintracht
v. 1895 e.V. und Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht
Braunschweig GmbH & Co. KGaA,
auf der Jahreshauptversammlung am
2. Dezember bekannt gab, konnte
der BTSV Eintracht von 1895 e.V.
das Vereinsjahr mit einem deutlichen Überschuss von 637.000 Euro
(Vorjahr 34.000 Euro) abschließen.
Hierzu führte auch die im Geschäftsjahr erfolgte Gewinnausschüttung
der Tochtergesellschaft, der Eintracht
Braunschweig GmbH & Co. KGaA.
Hierzu Ebel: „Ich freue mich, dass
der Verein durch die Ausschüttung
in der Lage war, seine Verbindlichkeiten gegenüber der Tochter
deutlich zu reduzieren. Durch diese
Entwicklung können wir weitere
Projekte zur Vereinsentwicklung
langfristig vorantreiben.“
Dieses Jahr besonders im Fokus:
Titelverteidiger Eintracht Braunschweig
von Jens Grothe
W
Foto Jens Grothe
Titelfotos Jörg Peters, Uwe Döhner, Flickr/Calsidyrose, Flickr/Dusty Cline
enn ein Tor schöner als das andere
ist, die Teams sich
durchdacht bis
auf die Grundlinie des Gegners
kombinieren und diszipliniert
geführte Zweikämpfe auf das Parkett legen, dann läuft das bekannteste und größte Jugendturnier
in Braunschweig: der i-unit-Cup
vom BSC Acosta.
Beim vergangenen Event setzte sich Benjamin Dudas U17 von
Eintracht Braunschweig souverän
durch und belohnte sich im Finale mit einem deutlichen 5:1 gegen
den VfL Wolfsburg.
Da in der Halle die Liga keine
Rolle spielt und alles möglich ist,
sind spannende Spiele auch bei
der 10. Auflage des i-unit-Cups
am 11. Januar vorprogrammiert.
Das B-Junioren-Turnier in der
Tunica Sporthalle im Hasenwinkel 1a ist mit Mannschaften von
hochklassigen Vereinen aus der
Junioren-Bundesliga,
-Regionalliga und -Niedersachsenliga
besetzt und hat bei Spielern und
Zuschauern einen Kultstatus erreicht. Neben dem Vorjahressieger Eintracht Braunschweig und
dem Gastgeber BSC Acosta ist
auch der Rekordgewinner Hertha Zehlendorf bei der zehnten
Ausführung dabei. Die Berliner
halten mit drei Turniersiegen in
Folge die längste Serie. Eintracht
löste sie zuletzt aber ab und hat
erneut gute Chancen auf den Titelgewinn. Vervollständigt wird
das Teilnehmerfeld durch den
VfL Wolfsburg – der im letzten
Jahr den zweiten Platz belegt hatten –, den 1. FC Magdeburg, RB
Leipzig, Arminia Bielefeld und
SC Concordia Hamburg. Nicht
nur fußballerisch, sondern auch
durch die gute Organisation ist
das Event ein Pflichtbesuch für
alle Fußballfans. In der Vorrunde
treten die Mannschaften in zwei
Gruppen jeweils 15 Minuten gegeneinander an, bevor in der Zwischenrunde nochmal jedes Team
die Möglichkeit hat, Plätze gutzumachen. Anschließend werden in
jeweils 2 x 10 Minuten die Plätze
eins bis acht ausgespielt. Ob das
Bundesligateam von Benjamin
Duda den Titel verteidigen kann?
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wie Eishockey-Experte Frank Bröker (siehe Interview auf Seite 8/9) erzählt, war Braunschweig einst im Deutschen
Nationalen Eislaufverband an der Entwicklung des deutschen Kufensports Ende des 19. Jahrhunderts unmittelbar
beteiligt. Dass diese Sportart aber stets ein Schattendasein fristete – und nach wie vor fristet –, liegt für Bröker auf der
Hand: „Die Fußballabteilung Eintracht hatte über die Jahre eben eine bessere Lobby.“ Und während in Hannover die
Scorpions und in Wolfsburg die Grizzly Adams das sportliche Erscheinungsbild komplettieren, wird diese MajorSportart in Braunschweig kläglich vermisst. Dabei trüge der Eishockey-Sport doch dazu bei, die Löwenstadt – insbesondere auf internationaler Ebene – noch bekannter zu machen. Oder ist dafür das Interesse einfach zu gering, zumal
sich Braunschweiger ja ohnehin einer sehr erfolgreichen (Hallen-)Hockey-Sparte rühmen können?
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BRÖKER
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opscorer, kein Spiel
verpasst, keinen Meter
Boland spielt die Saison
zu
seines Lebens. Und seinwenig gelaufen. Mirko
steigt, Begehrlichkeite
Marktwert steigt
n werden geweckt.
Nun sind Torsten Lieberkn und
und Marc Arnold geforder
echt
Nummer zehn der Löwen t, schnell muss ein neuer Vertrag her –
denn die
ist auf dem besten Wege,
Eintracht schon lange
etwas zu werden, was
nicht mehr hatte: ein
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Star.
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F ussball
Ausgabe 12/2013
Zwei
weniger
Ken Reichel und Marco
Caligiuri fallen für den
Rest des Jahres aus
H
iobsbotschaft für die Eintracht: Mit Ken Reichel und
Marco Caligiuri müssen die
Löwen für den Rest der Hinrunde
auf zwei wichtige Spieler verzichten.
Reichel fällt aufgrund einer Meniskus-OP erst einmal für unbestimmte
Zeit aus. Caligiuri, der sich im Spiel
gegen den FC Bayern München eine
Teilruptur im Innenband zugezogen
hatte, muss ebenfalls pausieren. Ein
Einsatz zum Anfang der Rückrunde
Ende Januar wird bei ihm aber kein
Problem darstellen.
Kurze
Pause
Der Winterfahrplan
der Eintracht
Foto Jörg Peters
Mirko Boland, der kämpfende Spielgestalter
Auf dem Weg
zum Star
K
ein Spiel hat er
verpasst, keinen
Meter ist er zu
wenig gelaufen, vier
Scorerpunkte stehen auf
seinem Konto. Mirko Boland
beeindruckt Fans
und Kritiker.
von Nils-Andreas Andermark
K
urz ist der Winterurlaub für
Eintracht Braunschweig –
nur knapp zwei Wochen
haben Spieler und Trainer Zeit, sich
von den Strapazen der Hinrunde
zu erholen. Denn bereits zwei Tage
nach Silvester ist schon Trainingsstart. Highlight in der Vorbereitung ist der Wintercup 2014 in
Düsseldorf. Hier treffen die BlauGelben in Runde eins zunächst auf
den Gastgeber, die Fortuna (ab 14
Uhr). Im Finale wartet dann entweder Bayer 04 Leverkusen oder
der kroatische Top-Club Dinamo
Zagreb. „Das Turnier ist für uns
eine Woche vor dem RückrundenStart sportlich hochinteressant“,
lobt Marc Arnold, Sportlicher Leiter von Eintracht Braunschweig,
das Mini-Turnier.
21.12.2013, um 15.30 Uhr
17. Spieltag: Heimspiel gegen die
TSG 1899 Hoffenheim
Danach: Winterurlaub für die Profis
2.1.2014
Trainingsstart
6. bis 15.1.2014
Trainingslager in Chiclana de la
Frontera/Spanien mit Testspielen am
8., 11., und 14.1.2014
19.1.2014
Stadtwerke Düsseldorf Wintercup
2014
25./26.1.2014
18. Spieltag: Auswärtsspiel gegen den
SV Werder Bremen
E
Foto Jörg Peters
intracht Braunschwieg
ist ein Team ohne Stars“,
„In Braunschweig ist die
Mannschaft der Star“
oder „Der letzte Star in Braunschweig war Paul Breitner, 1977“,
sind fast unisono – gerade in Expertenkreisen – die Meinungen
über die blau-gelben Löwen aus
Braunschweig. Nicht grundlos,
kämpfen die Braunschweiger in
ihrer ersten Bundesligasaison
seit 28 Jahren doch vor allem
um eines: ums Überleben. „Jedes
Wochenende kommt ein neuer Brocken“, hatte erst kürzlich
Rückkehrer und LeverkusenLeihgabe Karim Bellarabi das
Underdog-Dasein des einstigen
Bundesligagründungsmitgliedes
auf den Punkt gebracht.
Passend dazu gibt man sich
bescheiden bei der Formulierung
von Saisonzielen. „Der Relegationsplatz ist das erste große Ziel“,
so Trainer Torsten Lieberknecht
über die eigenen Ansprüche. Hier
zeigt sich: Was für andere eine Katastrophe wäre, ist für den BTSV
ein Erfolg.
Dass aber auch dieses kleinste aller möglichen Ziele nicht so
einfach zu erreichen ist, mussten
Spieler und Trainer, insbesondere
in den ersten Spielen der Saison,
erfahren. Man bezahlte Lehrgeld,
wurde zeitweise sogar vorgeführt.
Und dann kam der achte Spieltag. 2:0-Auswärtssieg gegen den
VfL Wolfsburg! Ein Erfolg, der den
Spielern zeigte: Ihr habt Bundesliganiveau, ihr könnt mithalten.
Dass aus Drittligakickern –
rund die Hälfte des Kaders war
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schon 2008 zusammen, als man
sich für die damals neugegründete 3. Liga qualifizierte – eben doch
Erstligaspieler mit Format werden
können, zeigt sich hierbei wohl
am besten bei Mittelfeldakteur
Mirko Boland. Über weniger Talent als etwa Karim Bellarabi – der
damals, in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, auch schon dabei war – verfügend, musste sich
der Junge aus dem Ruhrgebiet
seine sportlichen Erfolge, das Vertrauen, das ihm sein Trainer heute
entgegenbringt, hart erarbeiten.
Und das über Jahre. Beharrlichkeit, die sich nun ausgezahlt hat.
Schon seit Anfang der Bundesligasaison vertraut der Trainer auf
seine Nummer zehn, auf seinen
Dauerbrenner Boland. Auf seinen
kämpfenden Spielgestalter.
Und das in jedem Spiel: Mit einer Maximalausbeute von 15 von
15 möglichen Einsätzen ist der
26-Jährige der einzige Spieler bei
der Eintracht, der bisher bei allen
Ligaspielen auf dem Platz stand.
Seine Ausbeute: 1 Tor (beim 1:4
gegen Borussia Mönchengladbach) und drei Vorlagen, bei der
insbesondere sein genialer, teamdienlicher Assist zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Schalke 04
(Endstand 2:3) die Fachwelt beeindruckte. Er ist damit – eben
gemeinsam mit Supertalent Bellarabi – Topscorer seines Teams.
Boland scheint von Spiel zu
Spiel immer besser zu werden,
seine Pässe und Schüsse präziser,
sein Laufpensum (12 Kilometer
und mehr pro Spiel) immer größer – und sein Marktwert steigt
und steigt, und das fast streng monoton (siehe Grafik). So konnte
der Mittelfeldspieler in der Zeit bei
den Braunschweigern seinen fi-
nanziellen Wert von rund 100.000
Euro auf 1,8 Millionen Euro fast
verzwanzigfachen. Er befindet
sich damit auf einem Level mit
Bayern-Abwehrhüne und Champions-League-Sieger Daniel van
Buyten oder BVB-Kapitän Sebastian Kehl!
Nun sind Lieberknecht und
Eintrachts Sportlicher Leiter, Marc
Arnold, die sich schon für die Verpflichtung des Mittelfeldspielers in
2009 verantwortlich zeichneten,
gefordert: Eine Vertragsverlängerung muss her! Und das möglichst schnell, schließlich läuft der
Kontrakt mit dem Mittelfeldmann
schon Ende der Saison aus. Die
Begehrlichkeiten anderer Clubs
könnten dann riesig sein – denn
Mirko Boland ist auf dem besten
Wege etwas zu werden, was die
Eintracht schon lange nicht mehr
hatte: ein Star!
Marktentwicklung von Mirko Boland
1,8 Mio.
Quelle: transfermarkt.de
4
1,5 Mio.
1,3 Mio.
1,0 Mio.
750 Tsd.
500 Tsd.
250 Tsd.
Jun '09
Dez '09
Mai '10
Nov '10
Jan '11
Mai '11
Aug '11
Jan '12
Jun '12
Jan '13
Jun '13
Nov '13
F ussball
Ausgabe 12/2013
5
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Sascha Kirschstein, Alexander Madlung oder Marc Pfitzner sind nur ein paar Namen von
Profifußballern, die ihre Karrieren in kleinen Braunschweiger Vereinen gestartet haben. Dass
einmal Profis aus diesen Jungs werden sollten, war damals noch nicht abzusehen. Neben Willen, Ehrgeiz und Bodenständigkeit ist hierbei vor allem eine Sache ganz entscheidend: Talent.
Die GESUND LEBEN informiert,
worauf es ankommt.
Rahmenprogramm der Messe vorgestellt
Talent aus der Region:
Federico Palacios-Martínez
Der NachwuchsBomber
von Jens Grothe
Fotos Normen Scholz (Wolfs-Blog)
W
enn ein 14-jähriger Junge ohne
seine Familie in
eine 100 Kilometer entfernte Stadt zieht, muss er
einen genauen Plan und große
Träume haben. Federico Palacios-Martinez zog von seinem
Geburtsort Hannover nach
Wolfsburg, um Fußballprofi zu
werden.
In der Niedersachsenauswahl wurde der VfL Wolfsburg
auf den schnellen Techniker
aufmerksam und verpflichtete
ihn umgehend für seine Nachwuchsabteilung. Sein Vater hatte die Begeisterung für den Fußball in ihm geweckt und ihm
den Traum vom Profi bereits als
Kleinkind mit auf den Weg gegeben. Seit dem Wechsel zum
VfL setzt Martinez alles auf eine
Karte – auf Fußball. Nachdem
er drei Jahre im Internat mit 24
Spielern gewohnt hatte, lebt er
seit dem letzten Jahr in einer
eigenen Wohnung. „Ich konzentriere mich voll und ganz auf
den Sport und nutze die Zeit,
um mich mit Einzeltrainings
zu verbessern“, erzählt der mittlerweile 18-jährige Torjäger mit
dem schwungvollen Namen.
Neben seinem Einzeltraining
ist er regelmäßig beim Training
der Profis dabei und kommt
auf acht bis neun Trainingseinheiten in der Woche. Dennoch
steht er noch nicht im Profikader des VfL Wolfsburg.
Aktuell ist er mit der U19 des
Vereins in der Bundesliga Tabellenführer und trifft wie am
Fließband. Bereits nach zwölf
Spieltagen hatte er 22 Tore auf
seinem Konto. Regionsübergreifend ist das unangefochtener A-Junioren-Spitzenwert.
Das stellt aber keine Ausnahme
dar. In der B-Junioren-Bundesliga traf er in 23 Spielen 26 Mal
und war an weiteren 15 Toren
direkt beteiligt. Im ersten Jahr
bei der U19 waren es 17 Tore
und zehn Vorlagen in 25 Spielen. Dem nicht genug, machte
er mit einem Tor im
Halbfinale gegen
den FC Schalke
04 und einem
Tor im Finale
gegen Hansa
Geburtstag Geburtsort Position Jugendvereine Aktuell Rostock die Meisterschaft für
die U19 des VfL perfekt. Als
jüngerer Jahrgang wurde er,
anders als sein Offensivpartner
Maximilian Arnold, aber noch
nicht komplett in den Profikader gezogen, sondern nimmt
lediglich an den Trainings teil.
„Ich wurde von Anfang an sehr
gut aufgenommen und respektiert“, sagt der 18-Jährige stolz,
gibt aber zu, dass er unbedingt
– vielleicht auch gerade weil er
nur 1,70 Meter misst – noch an
seinem Kopfballspiel arbeiten
und auch an seinem schwachen
Fuß feilen muss. Ob er dann
noch mehr Tore schießen wird?
9. April 1995
Hannover
Mittelstürmer
SG Limmer, TSV Limmer,
SC Langenhagen, VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg U19
Federico Palacios-Martínez
im Interview
inSport Der Profikader ist sehr groß, es gibt eine starke Nachwuchsabteilung, der Sprung in die Elf von Dieter Hecking scheint sehr
schwer. Robin Knoche und Maximilian Arnold haben es aber vorgemacht – willst du denselben Weg gehen oder denkst du über einen
Wechsel nach?
Martínez Aller Anfang ist schwer, aber ich traue es mir zu, meinen
Weg in Wolfsburg zu gehen.
inSport Vor knapp vier Jahren feiertest du dein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft in der U15. Erinnerst du dich noch daran?
Martínez Ja, ich weiß es noch ganz genau. Am 11. November 2009
in Waren an der Müritz gegen Estland. Wir haben 6:2 gewonnen
und ich habe direkt ein Tor geschossen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl!
inSport Hast du ein Vorbild?
Martínez Mein Vorbild ist David Villa! Er ist auch nicht der Größte
und unsere Spielweise ähnelt sich. Wir schießen beide viele Tore.
Vom 11. bis zum 12. Januar 2014 findet in Braunschweig die Messe „Gesund Leben“ statt. Aussteller aus Braunschweig und der Region bringen
aktuelle Informationen, medizinische Dienste und Dienstleistungen, naturheilkundliche Angebote sowie innovative Gesundheits-, Fitness- und
Wellness-Produkte in die Volkswagen Halle.
Schwerpunkt „Gesund Hören“
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an und informieren über neueste Hörgerätetechnik.
Gesund Essen – Lesung „So schmeckt Glück“
Zu den besonderen Highlights gehört die Autorenlesung von Volker Mehl.
Zwei Jahre nach Mehls erstem Buch über die ayurvedische Küche erblickte
im September sein neues Buch das Licht der Kochwelt, das sich neben seiner kreativen Anlehnung an die deutsche Küche auch auf das saisonale Angebot konzentriert. Denn Ayurveda ist mehr als nur „gesund Kochen“, es
beinhaltet auch einen verantwortungsbewussten und achtsamen Umgang
mit sich und der Natur. „So schmeckt Glück“ ist ein Versprechen, das der
beliebte Ayurveda-Koch in Braunschweig selber beweisen will. Seine persönliche Einführung in den Ayurveda ohne dogmatische Ratschläge ist auf
der Messe am Sonntagmittag ab 12 Uhr im großen Vortragssaal zu erleben.
„Gesundheitsforum“ – Messebühne mit
Ratgebervorträgen
Die „Gesund Leben“ präsentiert ein umfangreiches, stündliches Vortragsprogramm. Hier wird es mehr als 20 praxisnahe Vorträge, Diskussionsrunden und gesundheitsrelevante Expertengespräche zu den unterschiedlichsten Gesundheits-Themen geben. Komplexe wissenschaftliche
Zusammenhänge werden allgemeinverständlich vorgetragen und praxisnah dargestellt und Gesundheits-Tipps für Jung und Alt vermittelt.
Testen, Messen und Gewinnen mit dem „Vital-Pass“
Vielfältige Test- und Mess-Stationen bieten die Aussteller, bei denen sich
die Besucher während Ihres Messebesuchs durchchecken lassen können –
ohne Terminvereinbarung. Wer diese nutzen will, erhält auf Wunsch einen
„Vital Pass“, der am Eingang an jeden Besucher gratis verteilt wird. Mit
dem Vital-Pass können Messebesucher sich nicht nur an den zahlreichen
Ausstellerständen kostenlos und unkompliziert durchchecken lassen, sondern auch an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Technische Innovationen für die Gesundheit
Eine ganz besondere Erfahrung erwartet die Besucher mit dem Alterssimulationsanzug ERNA des Projektes „Genial beraten“. Er macht die Wahrnehmungswelt älterer Menschen, durch Einschränkungen des Sehens, Bewegens, Hörens, der Kraft und des Tastsinns, erlebbar. In kürzester Zeit
„Genial altern“ – mit Hilfe von Brillen, einer Kragenmanschette, Armgelenkschienen und einigen weiteren Hilfsmitteln ist es möglich. Doch auch
die Themen Spaß, Bewegung und Entspannung kommen bei den Mitmachund Erlebnisaktionen der Messe nicht zu kurz, etwa in Form eines Beweglichkeitstrainings im Vorbeigehen: Der pedalo®-5S-Koordinationsparcours
mit seinen fünf unterschiedlichen Übungsstationen bietet eine Vielzahl
komplexer Bewegungsmuster entlang der Körperachsen.
Informationsnachmittag Aktivreisen
Um Bewegung und Sport geht es auch beim Infonachmittag Aktivreisen.
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Interessierte Aussteller können sich noch bis Mitte Dezember unter 0531/
39 00 128 oder gesundleben@bzv.de für eine Teilnahme anmelden. Mehr
Informationen unter www.bzv-medienhaus.de/gesundleben
6
Ausgabe 12/2013
football
Lions-Center Hannes Irmer und der geplatzte
Traum von den Olympischen Spielen
WOK-WM?
»Warum nicht«
E
ine Profikarriere beim deutschen Rekordmeister im American Football und ein Medizinstudium
sollten eigentlich genug sein. Doch nicht für Lions-Center Hannes Irmer. Der 25-Jährige wollte
es wissen und bewarb sich als Bob-Anschieber für die deutsche Olympiamannschaft. Zu den
Winterspielen 2014 in Russland sollte es gehen, doch leider scheitert so ein Plan auch schon
mal an klitzekleinen Zehntelsekündchen …
von Melanie Manitsas
Fotos New Yorker Lions / Rolf Daus
inSport Hannes, wie kam es
eigentlich zu deinem Probetraining als Bob-Anschieber
für das deutsche Team?
Irmer Das war ganz spontan.
Zuerst war das eine Idee die
sich spontan auf unserer Siegesfeier in Braunschweig zur
Deutschen Meisterschaft ergab – und 4 Wochen später
war ich in Altenberg.
inSport Im Football hast du
schon einige Titel eingeholt.
Reizt dich deshalb der Sprung
in eine andere Sportart?
Irmer Ich bin noch hungrig
und noch nicht fertig mit dem
Football. Das nächste Jahr
wird sehr spannend. Mit den
Lions, und auch mit dem Nationalteam stehen neue Herausforderungen an.
inSport Wie hast du dich neben dem Medizinstudium und
Football auf den Test als Anschieber vorbereiten können?
Irmer Ich war viel laufen und
habe Sprinttraining gemacht.
inSport Nun hat es dieses Mal
leider nicht geklappt. Zählt für
dich trotzdem der olympische
Gedanke „Dabei sein ist alles“?
Irmer Klar. Jeder Sportler sollte so denken. Es gibt so viele
fantastische Sportler, die jeden Tag trainieren und dafür
keine Auszeichnung kriegen.
Wie im Leben macht man im
Sport alles für sich selber.
inSport Würdest du dich in
Zukunft wieder im Bobsport
oder auch an einer anderen
Sportart probieren?
Irmer Jederzeit. Ich mag es
mich selber herauszufordern.
inSport Im Vorfeld gab es bereits jede Menge Kritik an den
Winterspielen in Russland und
den menschenunwürdigen Verhältnissen, die dort herrschen.
Wie geht man als Sportler mit
so etwas um? Sollte man sich
dazu äußern oder die Spiele
eher nicht politisieren?
Irmer Sport ist Sport. Ich versuche mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren.
inSport Die New Yorker Lions
sind 2013 German Bowl Sieger
mit nur einer Niederlage geworden. Was war der Schlüssel
zu diesem Erfolg?
Irmer Wir waren wie eine Familie und haben sehr gut zusammengehalten. Der Schlüssel, wenn es einen gibt, war
das Team und die Trainer, die
uns in die richtige Richtung
gelenkt haben.
inSport Wie wichtig sind die
Fans bei so einem Erfolg?
info
Geburtstag Nationalität Größe Gewicht Position Karriere Vereine 1988
deutsch
190 cm
momentan 110 kg
Offensive Line, Center
Europameister 2010,
Deutscher Meister 2013 mit den New Yorker Lions
TFG Typhoons, Düsseldorf Panther,
New Yorker Lions Braunschweig
football
Irmer Sie sind der 12. Mann
auf dem Feld. Ohne die geht
nix. Und gerade in Braunschweig motivieren mich die
vielen Fans.
inSport 2014 findet zum ersten Mal die Big 6 European
Football League statt. Wie
schätzt du die Chancen der
New Yorker Lions ein?
Irmer Gut. Wir werden in
jedem Spiel alles geben und
über uns hinauswachsen. Da
wollten wir hin und haben davon geträumt. Jetzt haben wir
die Chance, auf der europäischen Bühne zu überzeugen.
inSport Neben der European
League findet 2014 in
Österreich
die EM im
Football statt.
Freut
man
sich auf so
viele Turniere oder ist die
körperliche
Anstrengung
für die Spieler
dann doch zu
viel mit gleich
mehreren
Verpflichtungen in einem
Jahr?
Irmer Bei mir ist es Freude
pur. Der Körper eines Footballers muss schon viel mitmachen … aber das ist, wenn
man auf dem Platz steht, völlig sekundär.
inSport Wird die Nationalmannschaft den EM-Titel verteidigen können?
Irmer Davon gehe ich stark
aus. Die Konkurrenz schläft
jedoch nie. Wir werden hart
trainieren und konzentriert in
jedes Spiel gehen müssen.
inSport Du studierst nebenbei Medizin in Düsseldorf, wie
sieht dort dein Alltag aus?
Irmer Der Tagesplan ist eigentlich immer vollgepackt:
Morgens so früh es geht aufstehen und am Schreibtisch
meinen Tagesplan lernen.
Abends dann zur Doktorarbeit in das Radiologische
Institut der Uni Düsseldorf.
Dann zum Kraft- oder Lauftraining.
inSport Wie gefällt es dir eigentlich in Braunschweig?
Irmer Sehr gut. Ich hab mich
sofort sehr wohl gefühlt. Sehr
besondere Menschen leben
hier. Das Team habe ich ins
Herz geschlossen.
inSport Gehst du hin und
wieder auch
mal zu einem
Spiel der Eintracht oder
interessier t
dich der andere „Football“ nicht so
wirklich?
Irmer
Ich
finde,
jede
Sportart hat
ihren Reiz.
Jedoch hatte ich bisher
leider keine
Zeit, die Eintracht zu besuchen.
inSport Was sind deine weiteren Ziele in deiner Karriere
als Footballspieler? Deutsche
Meister und Europameister
bist du ja schon.
Irmer Ich will weiterhin alles im Sport geben und jedes
Spiel für sich ernst nehmen.
Mein Ziel ist es, jedes Spiel zu
gewinnen.
inSport Würdest du denn einmal gerne bei der Wok-WM
von „TV total“ mitmachen?
Vielleicht lässt sich da noch ein
Titel holen ...
Irmer Warum nicht. Ist bestimmt ein großer Spaß.
»Es gibt viele
fantastische
Sportler, die
jeden Tag
trainieren
und keine
Auszeichnung
kriegen«
Ausgabe 12/2013
7
Auf der Suche nach GFL Saidem nächsten Dennis son 2014
Nachwuchsförderung in der „kinder+Sport Basketball Academy“ mit den New Yorker Phantoms
New Yorker Lions Dauerkartenverkauf startet
von Lisa Weymanns
Foto Karsten Reißner
Foto Lisa Weymanns
D
ie Geräusche von
aufprallenden
Bällen,
quietschenden Turnschuhen und Kinderstimmen
erfüllen die Turnhalle der
IGS Franzsches Feld. Grund
hierfür ist der Auftakt der
„kinder+Sport Basketball Acadamy“, die seit der Gründung
2011 von „kinder+Sport“ und
Alba Berlin immer bekannter
wird und seit Oktober 2013,
in Kooperation mit der Beko
BBL, auch in Braunschweig
zur
Nachwuchsförderung
im Basketball beiträgt. Spielerisch sollen den Kindern
so die Grundkenntnisse des
Sportes nähergebracht werden, und dass diese Methode
funktioniert, zeigte der erste
Testtag am 22. November. Mit
sichtlichem Spaß absolvierten
über 240 kleine NachwuchsBasketballer die vier verschiedenen Parcours und bekamen
von den Profi-Phantoms Robert Kulawick, Kyle Visser,
Achmadschah Zazai, Isaiah
Swann, James Florence und
Basketball Legende und Botschafter der Akademy Henning Harnisch von Alba Berlin
dabei nicht nur Hilfestellung,
sondern konnten auch das
ein oder andere Autogramm
ergattern. Und wer weiß, vielleicht wird ja sogar der nächste Nachwuchs-Basketballstar
unter den Academy-Teilnehmern entdeckt …
F
ans der New Yorker Lions
sollten sich den 1. Dezember
fett im Kalender markieren.
Denn an diesem Tag startet der
Dauerkartenverkauf für die kommende Saison 2014 in der Vereinsgaststätte auf der Roten Wiese. Wer
sich bereits am 1. Verkaufstag eine
Karte sichert, erhält zusätzlich ein
kostenloses German Bowl Champions 2013 Shirt dazu. Besonders ist
außerdem, dass auf der Dauerkarte
diesmal nicht nur die sieben GFLSaisonheimspiele, sondern auch das
Heimspiel gegen Eurobowl-Sieger
Vienna Vikings integriert ist. Ab
dem 2. Dezember gibt es die Karten
wie gewohnt im New Yorker Lions
Fanshop in Saschas Sports Store.
Die Ticketpreise variieren zwischen 87 Euro und 153 Euro.
Kings
of Rugby
Welfen S.C. geht unbesiegt und mit zehn
Punkten Vorsprung
in die Winterpause
M
it einem Kantersieg
verabschiedet sich die
Mannschaft des Welfen S.C. in die Winterpause. Am
letzten Spieltag bezwangen die
Braunschweiger ihren Gegner aus
Bremen mit 53:0 und konnten so
die Tabellenführung weiter ausbauen. Hohes Tempo und eine sichere
Verteidigung waren die Gründe
für die bisher stärkste Leistung der
Welfen. Trotz vieler Unterbrechungen agierte das Team von Trainer
Matthieu Prouvier immer souverän und konnte so die schwindenden Kräfte des Gegners ausnutzen.
Team und Trainer können stolz
auf die bisher gespielte Saison sein.
Ungeschlagen und mit 10 Punkten
Vorsprung auf den Tabellenzweiten
Hannover geht es dann nach der
Winterpause Anfang März für die
Welfen weiter. Das erste Heimspiel
fi det allerdings erst im April zum
Viertelfi ale des Ligapokals statt.
Frank Bröker über den Eishockey-Sport in Deutschland
»Leerlauf wie beim
Fußball gibt es nicht«
F
rank Bröker ist nicht nur Krankenpfleger
und Musiker, sondern auch Eishockey-Fan
und Kommentator. Zuletzt erschien von
ihm das Buch „Eishockey in Deutschland.
Nichts für schwache Nerven“ im Verlag Andreas
Reiffer, in dem Bröker alles über Spieler, Fans,
Ligen und unvergessene Momente des deutschen
Eishockeys verrät. Wir haben mit ihm über lustige
Anekdoten, die Bedeutung der Region und die
aktuelle Situation des EHC Wolfsburg gesprochen.
von Sebastian Heise
Fotos EHC Wolfsburg, privat
inSport Herr Bröker, warum ist Eishockey in Deutschland, laut Buchtitel, „nichts für schwache Nerven“?
Bröker Zum Einen ist das pure
Spiel gemeint. Vor allen Dingen,
wenn das Match in einer Hängepartie auf Messers Schneide steht,
sich der ganze Frust der Woche im
Tribünengesang entlädt und man
sich schlussendlich hoffentlich im
Siegestaumel in den Armen liegt.
Zum Anderen sind die Umstände
rund ums deutsche Pucktreiben gemeint – die Machenschaften mancher Funktionäre. Da hat man als
Fan, vor allem in der Sommerpause, schwer dran
zu knabbern.
Vor
allem,
wenn es existenziell wird.
Mit Leib und Seele Eishockey-Fan:
Autor und Musiker Frank Bröker
Eishockey ist ein sehr kostenintensiver Sport. Bleiben Sponsoren und
Fans weg, will der Hallenbetreiber
lieber mit einer Dorfdisko Geld
verdienen, könnte es sein, dass der
Lieblingssport vor Ort plötzlich gar
nicht mehr existiert.
inSport Was hat Sie dazu bewegt,
ein Buch über das deutsche Eishockey zu schreiben, das „eine Art Museum“ darstellt?
Bröker Der Buchverlag, dessen
Verleger Andreas Reiffer selbst
großer Eishockeyfan ist, kein
Heimspiel der Wolfsburger Grizzlys verpasst und große Teile seiner
kargen Freizeit mit dem Bereisen
traditioneller Eishockeystandorte
verbringt. Die gemeinsame Arbeit,
im Team mit dem Lektorat, füllte
das anfangs leere Museum Monat
um Monat mit allerhand Geschichten, die mir von überall her zugespielt wurden. Wir wollten keine
neue Datenbank,
sondern von
den HockeyAnfängen des
19. Jahrhunderts
bis ins Jahr 2014
einen unterhaltsamen, humorig
gewürzten
Bogen schaffen. Ein
spannendes Geschichtsbuch, das
auch der bis dato
völlig Eishockeyunkundige verschlingen kann.
inSport Was macht
für Sie die Faszination
Eishockey aus?
Bröker Wenn man
jahrelang präpotenter
Fußballfan war, wird
einem diese Chose auf Dauer allein recht langweilig. Etwas Neues
musste her, etwas sehr Intensives.
Und durch das Drängen eines
Freundes fand ich mich vor sieben
Jahren in der heimischen Eisarena
ein. Was ich dort bei meinem allerersten Spiel erlebte, die Gänsehaut,
der Glühwein, die Fans, dieses irre,
schnelle Spiel, das gab den Ausschlag. Seitdem bin ich eishockey-
süchtig. Das ist dann wohl die Steigerung einer Faszination.
inSport Was sind die wichtigsten
Momente des deutschen Eishockeys?
Bröker Von einzelnen Momenten
zu sprechen, fällt schwer, denn die
sind zwar prägend, doch hinterher
sehr vergänglich. Vielleicht nehmen
wir mal den 18.2.1992, als Deutschland gegen Kanada im Eispalast
von Meribel, bei den Olympischen
Winterspielen von Albertville, nur
durch ein verkapptes Wembley-Tor
an Kanada scheiterte. Das wäre ja
eigentlich nicht für jeden von Interesse gewesen,
doch an jenem
Februarabend saßen zehn Millionen Zuschauer
vor den deutschen
Bildschirmen und
erlebten ein Novum. Denn durch
die Verlängerung
nach
regulärer
Spielzeit verschob sich erstmals in
der deutschen TV-Geschichte die
unverrückbare 20 Uhr-Tagesschau.
Ansonsten interessieren mich eher
Epochen. Etwa die bis heute erfolgreichsten Eishockeyjahre zwischen
1927 und 1939. Das Wirken von
Xaver Unsinn, Erich Kühnhackl
oder Gerd Truntschka in den 70er,
80er Jahren, verbunden mit Olympiabronze 1976. Dann die 90er mit
der Goldenen Generation in Düsseldorf um Dieter Hegen.
inSport Welche lustigen Anekdoten
gibt es zum deutschen Eishockey?
Bröker Zum Beispiel, dass man als
Vegetarier in den 80ern schon mal
aus der Mannschaft fliegen konnte,
weil ein strenger Coach aus dem
Bayerischen keine Extrawürste
duldete. Den Konkurs des ECD
Iserlohns Ende der 80er nicht zu
vergessen, als die Sauerländer ausgerechnet Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi als Trikot-Sponsor
an Land zogen. Dann gab es einige Jahre vorher den so genannten
„Passfälscher-Skandal“: In einer
Essener Kneipe namens „Schlüsselloch“ ließen sich ausländische
Kontingentspieler über Nacht mit
www.facebook.com/inSport38
eishockey
Ausgabe 12/2013
Eure Meinung zählt!
8
bundesligatauglichen Dokumenten beglücken. Das flog natürlich
recht schnell auf, die Protagonisten
wurden verurteilt usw. Lustig daran war, dass den „Deutschen“, die
nun unter falscher Flagge spielten,
keiner gesagt hatte, dass die Einberufung in die Bundeswehr damit
unmittelbar bevor stehen würde.
Da flogen sie schnell wieder davon.
Oder als Wedemarks Clubchef Jochen Haselbacher von der CDU in
den 90ern mit dem Wettbewerb
„Schönster Busen Deutschlands"
von sich reden machte. Die mannigfachen Talente einiger DEBVerbandsgranden
nicht zu vergessen.
Als etwa Wolfgang
Sorge beim Abschlussabend der
Frauen-WM 2000
in Salt Lake City einen Prince-HarryStrip hinlegte, der
noch Jahre später im Magazin Spiegel Thema war. Dabei konnte die
brennende Frage, ob Sorges Unterhose tatsächlich zu Boden fiel, nie
geklärt werden ...
inSport Welchen Stellenwert hat
Eishockey heute in Deutschland?
Bröker Hinter König Fußball
kommt lange gar nichts. Bei den
Teamsportarten, in der Publikumsgunst belegt Eishockey Rang zwei.
Noch vor Hand- oder Basketball.
Wenn es international nur wieder
besser laufen würde, die deutsche
Equipe beständig unter den sechs
besten Teams der Welt zu finden
wäre, würden bestimmt auch die
Medien ein wenig mehr berichten,
wie etwa bei der letzten Heim-WM
2010. Warum vor allen Dingen
die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in jedem dahergelaufenen Frühstücksfernsehen lieber
Berichte über Schachturniere als
Zusammenfassungen von Spitzenspielen der DEL senden, ist mir ein
großes Rätsel. Also: Sensationen
schaffen und sich international bei
der nächsten WM in Weißrussland
sehr gut verkaufen. Dann beißen
auch die GEZ-Sender wieder an.
»Muammar
al-Gaddafi
als TrikotSponsor ...«
eishockey
Die Wolfsburger Grizzly Adams kämpfen
sich in dieser Saison bisher sehr
souverän an die Playoffs ran
inSport Ist der Sport wirklich so
hart, wie immer angedeutet wird?
Bröker Es ist eben ein sehr körperbetontes, rasantes Spiel auf glattem
Geläuf, das von außen betrachtet schon sehr hart rüber kommt.
Doch die Cracks sind, außer im
Gesichtsbereich, da dort bei den
über 18-jährigen kein Gitter mehr
am Helm ist, bestens gepolstert.
Es gibt ein straffes Regelwerk, das
Fouls und andere Missetaten scharf
sanktioniert. Wehleidigkeiten, wie
etwa im italienischen Fußball, finden nicht statt. Wenn ein Spieler
auf dem Eis liegt, hat es ihn meist
wirklich schwer erwischt – so ein
straff abgezogener Puck von der
blauen Linie erreicht Geschwindigkeiten zwischen 100 und 160 km/h.
inSport Warum lohnt es sich, mal
zu einem Eishockey-Spiel zu gehen?
Bröker Zunächst einmal um den
Horizont zu erweitern. Wer noch
kein Spiel live erlebt hat und sich
natürlich für Mannschaftssport
begeistert, sollte dringend mal zum
Eishockey gehen. Leerlauf, wie in
Phasen eines Fußballspiels, gibt es
nicht. Die Fans sind friedlich, die
Atmosphäre laut und sangesstark.
In den DEL-Arenen gibt es Familienblöcke und im Winter ist es in
den Hallen natürlich wärmer als
draußen beim Rasensport. Springt
der Funke dann gleich über, tja ...
inSport Warum gibt es in Braunschweig – im Gegensatz zu Hannover und Wolfsburg – kein professionelles Eishockey-Team?
Bröker Braunschweig war übrigens
im Deutschen Nationalen Eislaufverband an der Entwicklung des
deutschen Kufensports Ende des
19. Jahrhunderts unmittelbar beteiligt. Zu höheren Weihen reichte
es aber nie. Die Fußballabteilung
Eintracht hatte über die Jahre eben
eine bessere Lobby. Hannovers Geschichte ab 1910 bis hin zu den „Indians“ am Pulverturm ist da schon
interessanter und bietet reichlich
Futter für Eishockey-Traditionalisten. Mal abgesehen vom Abenteuer
Wedemark, besser bekannt unter
dem heutigen Sujet „Hannover
Scorpions“. Wolfsburg, seit Mitte
der 60er am Puck, hatte und hat natürlich großes Glück mit der Nähe
zu einem großen Automobilhersteller, spielt seit Jahren erfolgreich
in der DEL und ist einfach mal ein
Eishockey-Aushängeschild. Das
trägt neben der „Marke“ VfL viel
Außendarstellung mit sich.
inSport Was ist dran am Klischee,
dass in jeder Mannschaft ein Kanadier oder Amerikaner spielen muss?
Bröker Die in deutschen Ligen
spielenden Übersee-Importkräfte
genossen zu großen Teilen eine
Ausbildung unter NHL-Profibedingungen von klein auf und sind
gar nicht wegzudenken. Und dann
haben wir ja noch glücklicherweise
die eingebürgerten Deutsch-Kanadier, die selbst aus dem Nationalteam nicht mehr wegzudenken
sind. Die Mischung macht es und
da sieht es in vielen Clubs, z.B. in
Wolfsburg, doch sehr gut aus.
Ausgabe 12/2013
9
Scheibenglück ...
Matt Dzieduszycki, come back!
Ein Kommentar zur aktuellen Lage des EHC Wolfsburg von Frank Bröker
Foto EHC Wolfsburg
B
is zum 7. Spieltag lief bei den
Grizzlys fast alles rund, sieht
man von der unglücklichen
Heimniederlage gegen Ingolstadt ab. Gemeinsam mit Nürnberg avancierte das Team von Pavel
Gross zu den beiden Überraschungen
der 20. DEL-Saison. Am 13. Spieltag
traf es leider Wolfburgs Topstürmer:
Matt „Diesel“ Dzieduszycki, von
Köln-Stürmer Marcel Ohmann an der
Bande erst mit dem Stock, dann mit
dem Schlittschuh malträtiert, erlitt
eine schwere Schulterverletzung. Ein
Comeback in den Playoffs sei ihm
mindestens zu wünschen. Am 7. Spieltag setzte es ausgerechnet beim Liganeuling Schwenningen ein sattes 1:8. Es
folgten Niederlagen in Hamburg und
gegen die Iserlohn Roosters. Dann
folgten vier Siege in Serie, darunter
ein 8:0 gegen die Eisbären. Doch wer
dachte, dass damit das Zählbare der
ersten sechs Spieltage wiederkehren
würde, sah sich zunächst getäuscht.
Viel Pech ließen die Spiele in München, daheim gegen Mannheim und
Hamburg verloren gehen, bis ausgerechnet in Köln und gegen Ingolstadt
das Siegesgefühl wiederkam. Kommt
die Mannschaft früh und gut ins Spiel,
stehen die Chancen gut, es läuft völlig
anders als in der Seuchenvorrunde
des letzten Jahres, als nur über einen
fulminanten Sturmlauf vor Torschluss
die Playoffs erreicht wurden.
10
extremsport
Ausgabe 12/2013
Stefan Bäumann beginnt mit
der Vorbereitung auf sein großes Ziel
Rio de Janeiro
fest im Blick
E
r ist 43 – ein Alter, in dem die meisten
Leistungssportler eher ins Trainerfach
oder ins Management wechseln. Aber der
Gifhorner Rekord-Handbiker sagt: „Ich
werde immer besser und will bei den Paralympics
in Rio de Janeiro um eine Medaille mitkämpfen.“
von Frank Kornath
V
Foto Privat
or elf Jahren erlitt
der
Kommunikationselektroniker Stefan Bäumann einen
schweren Unfall, überlebte querschnittsgelähmt. In der Reha lernte er den Handbike-Sport kennen
und lieben. „Ich bin da so reingerutscht – dass das mal mein Beruf
wird, hätte ich damals nicht ge-
dacht.“ Dabei glaubte er eigentlich, dass er für das Handbiken gar
kein Talent habe. „Plötzlich stand
ich auf dem Podium – und wollte
dann mehr.“ Um erfolgreich zu
sein, muss man wohl Profi werden. Bis zu sechs Stunden täglich
trainiert Stefan Bäumann in der
Saisonvorbereitung. „Im Moment
zuhause auf der Rolle, aber im
neuen Jahr geht es Ende Januar
nach Lanzarote und im März mit
der Nationalmannschaft nach
Mallorca.“
Stefan Bäumann gehört seit
Jahren zur Weltspitze im Handbiken, einer Sportart, in der auch
Nicht-Behinderte starten können. Seine Erfolgsliste ist lang. Ob
Mannschaftsweltmeister, Europacup oder diverse Deutsche Meisterschaften – Bäumanns Erfolge
sorgten international für Aufsehen. Einen Marathon absolviert
er liegend in einer Zeit unter einer Stunde. „Ich liebe es einfach,
mich mit hoher Geschwindigkeit
mit anderen Top-Sportlern zu
messen.“ Bäumann startet mit der
Mannschaft und im Einzelzeitradfahren. „Beim Ausdauersport dominieren ältere Fahrer, wohl weil
man mehr Disziplin für das intensive Training aufbringen muss,
was jungen Menschen schwerer
fällt.“ Sein härtester Konkurrent
ist der Schweizer Heinz Frei, der
Olympiasieger ist über 50.
Unterstützt wird der Profi unter anderem von Volkswagen.
„Das ist aber eine Beziehung auf
Gegenseitigkeit. Ich teste Systeme für Behinderte in der Praxis,
bin dafür oft bei Veranstaltungen
unterwegs.“ Seine Erfahrungen
gibt er für die Entwicklung weiter. Auch an der Konzeption von
Rennrädern für Handbiker ist er
beteiligt. „Da entstand eine enge
Freundschaft mit Thomas Schmicking – und ich darf dann immer
die neuesten Prototypen testen.“
Obwohl Stefan Bäumann in
diesem Jahr den Europacup in
Bilbao und Elzach gewann, ist er
nicht ganz zufrieden: Beim Weltcup in Meran wurde er Siebter, im
kanadischen Bale Comeau Zehnter. „Da war eigentlich mehr drin.
Ich hatte da nicht gerade den besten Tag.“ Der Ärger ist aber längst
verflogen. „Das muss man dann
akzeptieren und weiter trainieren. Ich brauche wohl noch ein,
zwei Jahre, um eine Olympische
Medaille ins Visier zu nehmen.“
Dabei werden seine Leistungen
immer besser. Im Training mit
der Nationalmannschaft werden
mehr als 1.500 Kilometer abgespult, das kann man zuhause
kaum schaffen.“
Im kommenden Jahr will Stefan Bäumann bei den WeltcupRennen in Italien, Spanien und
Kanada antreten – und zusätzlich
20 Rennen fahren. „Es gilt einfach
noch mehr Routine aufzubauen,
weniger Nervosität zu entwickeln.
Denn ein kleiner Fehler heißt
meistens: Das Rennen ist gelaufen.“ Dazu fungieren die WeltcupRennen auch schon als Qualifikation für die Teilnahme bei den
Olympischen Spielen. Das große
Ziel des Gifhorners.
Zeitschriften Prospekte
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extremsport
Ausgabe 12/2013
11
Auf dem Weg zum Ironman Teil 10
Der runde Tritt
N
achdem der erste Wettkampf nun
erfolgreich beendet wurde, war es
in den letzten Wochen an der Zeit,
den Körper wieder zu regenerieren
und in einer 21-tägigen Trainingspause
herunterzufahren. Jetzt, mit neuen Zielen
und Kräften, geht es wieder los, die
Triathlon-Saison hat begonnen und das
Training wurde bereits locker gestartet.
von Frank Hellwig
C
Fotos Frank Hellwig
hristian hat seine freie
Zeit für Studium und
Familie genutzt und
konzentriert sich nun
auf die Saison 2014. Die Grundlage
wurde in den vergangenen 18 Monaten geschaffen.
Ergebnis der Leistungsdiagnostik für 2013: Verringerung des Ruhepulses, deutliche Verbesserung
der Regeneration, Verringerung
der Laktatausschüttung. Hervorragend! Jetzt wollen wir beginnen,
uns mit der zweiten Disziplin des
Triathlons auseinanderzusetzen –
dem Radfahren. Diesem kommt
eine hohe Bedeutung zu, schließlich verbringt man die meiste Zeit
des Ironmans auf dem Fahrrad.
Sitzposition
Ein alter Spruch aus der Werbung
trifft auch auf das Radfahren zu:
„Reintreten und sich wohlfühlen“.
Damit man sich auf dem Rennrad
wohl fühlt, bedarf es aber einer langen Testphase. Grundsätzlich sollte
zunächst eine Vermessung und
Einstellung des Rades vom Fachmann erfolgen, jedoch entspricht
das nicht immer der Wohlfühlposition, die sich überdies im Laufe der
Jahre auch leicht verändern kann.
Später ist allein das Gefühl des
Athleten maßgebend. Wenn man
permanent auf dem Sattel nach
vorn und hinten rutscht, ist die
Sitzposition nicht korrekt. Hierbei
gibt es eine grobe Richtlinie für die
Einstellung der Sitzposition:
Material: 26“ oder 28“? Drahtoder Schlauchreifen?
Die Diskussion möchte ich gern
Fachleuten überlassen. Aber mit
technischem Schnickschnack hat
noch keiner einen Triathlon gewonnen. Es grassiert bei vielen die
„Leichtbaumanie“. Hier kann man
Geld ohne Ende ausgeben. Einen
Vorteil kann man sich aber nicht
erkaufen, mit einer Ausnahme:
Die Laufräder
Da es sich bei den Laufrädern um
dynamisch bewegte Masse handelt,
werden einige Gramm bei entsprechender Umdrehungszahl schnell
zum Vielfachen. Daher lohnt sich
der Kauf von leichten aerodynamischen Laufrädern. Räder sollten
vor dem Kauf aber immer gewogen
werden; man sollte nicht blind den
Prospekten vertrauen. Darauf achten sollte man außerdem, dass die
Räder mit maximalem Luftdruck
aufgepumpt sind. Das verringert
die Pannenhäufigkeit enorm.
Exkurs: Das Radtraining im
Winter und auf der Rolle
Da unsere Breitengrade davon gekennzeichnet sind, dass man neun
Christian
Feuersenger
23 Jahre alt, wohnhaft im
Landkreis Wolfenbüttel,
gelernter Einzelhandelskaufmann, seit September vergangenen Jahres: Studium zum staatlich
geprüften Betriebswirt.
Christian spielt leidenschaftlich Fußball und
widmet sich nun ganz dem Laufen. Sein großes
Ziel: spätestens 2014 zum Ironman antreten –
und finishen.
Sein Coach
Frank Hellwig, 36 Jahre
alt, Group Fitness und
Personal Trainer. Des
Weiteren Lehrer für
Ernährung und Inhaber
der Firma Fitness & FoodElements (Internetadresse: www.fitness-andfood-elements.de) sowie Premium Partner für
Squeezy Sports Nutrition, Mitglied im Netzwerk
Gesundheitsinitiativen für Deutschland e.V. als
Beratungszentrum für die Region Braunschweig.
von zwölf Monaten mit langen
Radhosen unterwegs ist, gilt es, sich
den Gegebenheiten anzupassen.
1. Die Bekleidung sollte sorgfältig ausgewählt sein, d.h. Klimaunterwäsche und atmungsaktive Trikots und Jacken. Sinken die
Temperaturen unter 18 Grad, greift
man zu langen Hosen.
2. Bei weiter sinkenden Temperaturen kann man das Rennrad
auch gegen ein Mountainbike tauschen, die Geschwindigkeiten sind
dann etwas langsamer und man
kühlt durch den geringeren Fahrtwind weniger schnell aus.
3. Ist es gar zu kalt, hilft nur
noch die Rolle bzw. der Hometrainer, oder im Fitnessstudio das
IndoorCycle-Bike, bei dem mittels
eines Schwungrades der
„runde Tritt“ effektiv geschult werden kann. Das
Training auf der Rolle
kann aber kein vollwertiger Ersatz sein. Auf der
Straße erledigt zu 30 – 40
Prozent der Freilauf die
Fahrt, auf der Rolle tritt
man zu 100 Prozent. Für
das kraft- und technikbetonte Training ist die
Rolle aber sinnvoll.
Erfahren Sie in der nächsten Ausgabe, welche Trainingsgrundsätze
beim
Radfahren zu beachten
sind und wie das Training
aufgeteilt werden sollte.
Was ist der Ironman?
Der Ironman ist die längste ausgetragene Langstrecken-Distanz im Triathlon auf kommerzieller
Basis. Der erste Wettbewerb über die Langdistanz im Triathlon fand im Jahr 1978 auf Hawaii
statt. Der Gewinner durfte sich „Ironman“
nennen. „Ironman“ ist heute ein eingetragenes
Warenzeichen der World Triathlon Corporation
(WTC). Seit dem Jahr 2006 ist der Triathlon auf
Hawaii offiziell als Weltmeisterschaft ausgeschrieben und vom Weltverband International
Triathlon Union akzeptiert. Ein Ironman über die
Langstrecke besteht aus einer Schwimmdistanz
von 3,86 km (2,4 Meilen), einer Radfahretappe
von 180,2 km (112 Meilen) und einem Marathonlauf von 42,195 km (26,2 Meilen), die direkt
hintereinander ausgetragen werden.
12
special
Ausgabe 12/2013
Die ungewöhnlichsten Sportarten in Braunschweig
TEiL 2
Von Gardetänzerinnen,
Boulern und
bunten Feder n
W
as hat Braunschweig eigentlich mit Südamerika,
Frankreich oder Irland gemeinsam? Ganz klar,
die ungewöhnlichsten Sportarten natürlich! Ein
kurzer Überblick über Pétanque, Indiaca und Co.
Fotos
von Melanie Manitsas, Lisa Weymanns
Darius Graumann, Magni-Bouler Braunschweig, Uwe Döhner,
hallenminigolfcenter.de, flickr / Freizeitblogger
Karnevalistischer Tanzsport
Trotz der Tatsache, dass der karnevalistische Tanzsport mit Spagat, Hebefiguren und Flickflack als
Leistungssport anzusehen ist, kann beim Schautanz jeder mitmachen. „Das Wichtigste ist Teamgeist
und natürlich Spaß an der Bewegung zur Musik. Aber keine Sorge, im Training läuft keine Karnevalsmusik!“, so Heike Fennen, Verantwortliche für den karnevalistischen Tanzsport auf Turnierebene in Braunschweig. Beim Umzug kann dann jeder seine gute Laune so richtig ausleben: „Es ist einer
der Höhepunkte in der Karnevalszeit. Selbst die kleinsten Gardetänzerinnen laufen begeistert durch
die Straßen und verteilen ihre Bollchen und Wurfmaterialien.“
www.bkg-karneval.de
Pétanque
Bestimmt hat man sie schon mal gesehen, die nächtlichen Pétanque-Spieler
auf dem Magni-Platz. Die an Boule
angelehnte Präzisionssportart kann
und wird auf jedem Boden gespielt
und erfreut sich in Braunschweig
einer immer größer werdenden
Popularität. Vielleicht mag das auch
daran liegen, dass Pétanque, laut LutzRüdiger Busse von den Magni-Boulern Braunschweig, etwas für jeden
ist: „Zunächst kann jeder schnell am
Spiel teilnehmen, da die Grundregeln
einfach sind. Mit der Zeit kann man
sich durch Training verbessern.“
www.magni-bouler.petanque-bs.de
Irischer Tanzsport
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30.10.2013 08:07:20
Wer irisch tanzen will, der muss nicht nach Irland gehen, denn auch in
Braunschweig steppt der Bär. Dank Riverdance und Lord of the Dance ist
der Sport weltweit bekannt und vor allem sehr beliebt. Das Einzige, was
man für den irischen Tanzsport benötigt, sind ein gutes Körper- und
Rhythmusgefühl. Aber auch eine gute Kondition ist wichtig, wie Kim
Heinrich von Rince Samhain, vom traditionellen irischen Tanzsportverein Braunschweig weiß. Beim „Irish Dance ist ja die Haltung des Oberkörpers sehr
gerade. Arme ran, Kopf hoch, Schultern und alles müssen gerade sein. Man muss
Luft holen, das ist eine ziemlich anstrengende Sache, auf diese Weise ganze 32
Takte durchzutanzen“.
www.rince-samhain.de
S pecial
Ausgabe 12/2013
Zuschlag
Indoor-Minigolf
Der Box-Club 72
richtet erneut die Niedersachsenmeisterschaften der Elite aus
Ob mit der Familie oder mit Freunden,
Minigolf ist eine der beliebtesten Unternehmungen im Sommer. Doch, was ist, wenn
es regnet oder Winter wird? Beim Indoor
Minigolf können Groß und Klein auch bei
schlechtem Wetter die Bälle in höchster Präzision über wunderschöne Miniaturwelten
spielen. „Minigolf ist eine Sportart, die jeder
– egal in welchem Alter – betreiben kann“,
so Anja Weichbrodt vom Indoor-Minigolf
Center in Braunschweig. „Es ist keine Kraft,
nur Genauigkeit erforderlich, das Tempo
bestimmt jeder selber.“
www.hallenminigolfcenter.de
Foto Verein
Indiaca
Der Indiacaball ist wahrscheinlich der schönste Spielball der Welt, denn er besteht aus einem gepolsterten
Beutel und bunten Federn. Die Sportart Indiaca stammt
aus Südamerika und „das Spielprinzip ist ähnlich dem
Volleyball, sodass das Annehmen des Indiacas, das
Stellen, Schmettern und Blocken am Netz wichtige
Elemente des Spieles sind“, so Thomas Deppermann
von Indiaca Braunschweig. Einziger Unterschied: Beim
Indiaca wird nur die flache Hand genutzt. Obwohl Indiaca schon vor Hunderten von Jahren erfunden wurde,
kam der Sport erst im Jahre 1950 nach Deutschland.
Doch seitdem können sich immer mehr für das Spiel
mit dem bunten Ball begeistern.
www.indiaca-braunschweig.de
N
ach der Ausrichtung der
Nieders achs enmeis terschaften der Elite in
2013 hat der Braunschweiger
Box-Club, der BC 72, erneut den
Zuschlag für diesen „Leckerbissen“ bekommen. Stattfinden
wird das Event am 19. Juli in der
Naumburghalle. Beginn ist um
18 Uhr. „Neben den Verbandsmeisterschaften am 1. Februar
2014 und dem Löwen-Box-Cup
des BC 72 im Herbst stehen nun
schon drei hochwertige Boxveranstaltungen fest“, so Michael
Rasehorn, 1. Vorsitzender des
BC 72, der sich kurz darauf auch
über den gewonnenen Residenzpokal freuen konnte. Mit
diesem Erfolg holte der BC 72
den begehrten Pokal von Wolfenbüttel nach Braunschweig.
Anzeige_180x245_insport_Layout 1 09.09.13 13:56 Seite 1
Wir sind 38!
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Ausgabe 12/2013
Basketball
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Braunschweig
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» Thomas Sabo Ice Tigers
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21.12.2013 – 19:30 Uhr
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Eintracht Braunschweig
1. Herren (1. Bundesliga)
Eintracht Stadion (BS)
21.12.2013 – 15:30 Uhr
26.1.2014 – 17 Uhr
www.eintracht.com
13.
» B-Junioren-HallenFußballturnier
11.1.2014 – 10:30 Uhr
Dezember
www.bsc-acosta.de
www.newyorkerphantoms.de
VfL Wolfsburg
1. Herren (1. Bundesliga)
Volkswagen Arena (WOB)
Eishockey
» VfB Stuttgart
Grizzly Adams – EHC
Wolfsburg
14.12.2013 – 18:30 Uhr
(DEL)
Eis Arena (WOB)
24.–26.1.2014
» Hannover 96
www.vfl-wolfsburg.de
» Düsseldorfer EG
13.12.2013 – 19:30 Uhr
» EHC Red Bull München
20.12.2013 – 19:30 Uhr
» Schwenninger Wild Wings
26.12.2013 – 16:30 Uhr
» Augsburger Panther
28.12.2013 – 16:30 Uhr
» Kölner Haie
3.1.2014 – 19:30 Uhr
» Iserlohn Roosters
12.1.2014 – 16:30 Uhr
i-unit-Cup 2014
Tunica Sporthalle (BS)
» 1899 Hoffenheim 1899
» Phoenix Hagen
Foto EHC Wolfsburg
Lokhalle Göttingen (GÖ)
» Europas größtes
U19-Hallenturnier
www.ehc-wolfsburg.de
FuSSball
» EWE Baskets Oldenburg
Sparkasse & VGH Cup
Gegen die Düsseldorfer EG, dem Tabellenletzten der DEL,
ist ein Sieg für die Wolfsburger Grizzly Adams Pflicht.
Hockey
Eintracht Braunschweig
(Bundesliga Nord, Damen)
Sporthalle Lessing-Gymnasium,
Heideblick 20 (BS-Wenden)
Sporthalle Franzsches Feld (BS)
» Fußball-Hallenturnier
5.12.2013 – 10 Uhr
Neujahrsspringen
31.12.2013 – 13:30 Uhr
» UHC Hamburg
21.12.2013 – 15 Uhr
www.mtk1886.de/de/post192.html
» DHC Hannover
Braunschweiger
Neujahrslauf
Güldenstraße 41 (BS)
» Club an der Alster
Valk-Demann-GedächtnisTurnier
11.1.2014 – 15 Uhr
Tunica Sporthalle (BS)
19.1.2014 – 12 Uhr
» Fußball-Hallenturnier
31. Silvesterlauf
» Landschaftslauf (7/11 km)
14.12.2013 – 15 Uhr
22.12.2013 – 12 Uhr
www.kf-bs.de
Reiten
Sportpark a. d. Rennbahn, Bad Harzburg (GS)
» Harvesthehude THC
KF-BS Masters –
Die Qualifikation
Laufen
» Lauf-Wettbewerb
(1/5/10/20 km)
» Klipper THC Hamburg
5.1.2014 – 9:30 Uhr
www.sporttrend.net/
www.eintrachthockey.com
26.12.2013 – 13 Uhr
Reitpark am Madamenweg (BS)
1.1.2014 – 13 Uhr
www.reitverein-braunschweig.de
Sonstiges
TUI Feuerwerk der
Turnkunst – Esperanto
Volkswagen Halle (BS)
» Turn- und Gymnastikshow
24.1.2014 – 19 Uhr
25.1.2014 – 14 Uhr
25.1.2014 – 19 Uhr
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Ausgabe 12/2013
... Oliver Kragl?
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38114 Braunschweig
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Geschäftsführung Hans-Dieter Bührmann
Jürgen Schwier
Anzeigenannahme Telefon (05 31) 39 00-7 50
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E
s dauerte gerade mal ein Spiel, bis sich
Oliver Kragl in der A-Mannschaft
von Eintracht Braunschweig einen
Namen machte – beim 2:1-Sieg gegen den
FC Ingolstadt brachte der gebürtige Wolfsburger mit seinem zwischenzeitlichen
Ausgleich die Löwen auf die Siegerstraße.
Aufgrund zahlreicher Verletzungsprobleme blieb es aber bei 17 Einsätzen in zwei
Jahren. Von seinem Wechsel zum SV Ried
verspricht sich der 23-Jährige, der sowohl
im Mittelfeld als auch in der Verteidigung
eingesetzt werden kann, nun aber wieder
mehr Einsatzzeiten.
S
von Frank Kornath
Fotos SV Ried, Jenne Frey
ein Name hatte den Weg vielleicht
vorgezeichnet – das fehlende „e“
lässt in Österreich auf den ersten
Blick kaum vermuten, dass der
linke Verteidiger des Bundesligisten SV
Ried aus der Region Braunschweig kommt
– geboren in Wolfsburg und Spieler bei
Eintracht Braunschweig. Beim österreichischen Bundesligisten hat er seit seinem
Wechsel einen Stammplatz, drei Tore und
fünf Assists stehen in dieser Saison schon
in seinen Leistungsdaten. Sein Club steht in
der Spitzengruppe zwischen Platz zwei und
Platz vier. „An das etwas andere Deutsch
musste ich mich echt erst gewöhnen“, so
„Olli“, „aber sonst fühle ich mich hier sauwohl“. Die Kleinstadt Ried ist idyllisch mit
seinen rund 12.000 Einwohnern, „aber
Linz und Salzburg sind nicht weit und ab
und zu geht es nach Wien“. Allerdings auch
immer wieder nach Hause. Keine Frage,
alle Spiele der Eintracht gehören zu seinem Pflichtprogramm. „Neulich habe ich
Norman Theuerkauf getroffen und Jürgen
Rische – das weckt immer wieder positive
Erinnerungen.“
Trainer Michael Angerschmid holte
den Wolfsburger vor einem Jahr vom SV
Babelsberg in die österreichische Liga.
„Wir sind eine ganz junge Truppe – da
macht das Fußballspielen ganz viel Spaß“,
schwärmt Kragl. „Wir machen viel gemein-
Es gilt die Anzeigenpreisliste 07/2013.
Verantwortlich im Sinne Hans-Dieter Bührmann
des Presserechts für Hamburger Straße 277
Anzeigen und Redaktion 38114 Braunschweig
Druckdierotationsdrucker
Zeppelinstraße 116
73730 Esslingen
Damals, 2009:
Gleich im ersten
Ligaspiel für die
Eintracht gelang
Kragl ein Tor
sam, verstehen uns gut und der Trainer
hat mir von Beginn an vertraut.“ Das hat
sich gelohnt, denn der SV Ried gehört zu
den Spitzenclubs der österreichischen Liga.
Kragls Marktwert auf dem Transfersmarkt
ist inzwischen auf eine halbe Million Euro
hochgeschossen.
Im Dress der Löwen konnte er zweimal
den Aufstieg feiern: mit der U23 in die
Regionalliga und mit der Eintracht, 2011,
den Aufstieg in die 2. Liga. Stand er in der
Saison 2009/2010 noch insgesamt 31 Mal
für die Löwen auf dem Platz (16 Mal für
die U23), waren es in der folgenden Saison
nur noch 11 Mal – eine langwierige Minuskus-Verletzung warf den
aufstrebenden Ex-Wolfsburger leider empfindlich
zurück, er fiel fast ein
halbes Jahr aus. Es folgte
ein Wechsel zu Germania Halberstadt. In der
Regionalliga startete Oliver Kragl wieder durch,
stand bei allen Spielen
des Clubs aus SachsenAnhalt auf dem Spielfeld.
Als Eintrachts damaliger U23-Trainer Christian Bembenek 2012
bei Babelsberg 03 als Trainer unterschrieb,
folgte ihm Oliver Kragl zum Potsdamer
Club, in die 3. Liga. „Christian Bembenek ist ja quasi mein Ziehvater. Er war ja
schon mein Trainer in der Jugend beim VfL
Wolfsburg.“ 35 Mal stand er für Babelsberg
03 auf dem Spielfeld, schoss als Verteidiger
zwei Tore. Aber Bembenek und Babelsberg
– das ging nicht lange gut. Man trennte
sich vor Saisonende.
Zum TSV Havelse folgte Oliver Kragl
„seinem“ Trainer aber nicht, nahm stattdessen das Angebot des österreichischen
Bundesligisten Ried an. „Das war die richtige Entscheidung. Ich will ja Fußball spielen und die 1. Liga in Österreich ist schon
auf sehr hohem Niveau.“
Und wie ist sein Verhältnis heute zur
Eintracht? „Ich hatte damals das Gefühl,
dass ich nicht unbedingt eine große Chance nach der langen Verletzung hatte. Ich
habe gern bei Eintracht
gespielt – das ist ja der
Verein meiner Heimat.
Und wer weiß, vielleicht
kreuzen sich die Wege
noch mal eines Tages.
Ich bin ja schließlich erst
23 Jahre alt.“
Aber Oliver Kragl ist
beim SV Ried ja rundum zufrieden – und sehr
erfolgreich. „Und mit
meinen Freunden habe
ich ja immer guten Kontakt gehalten – die
schauen nun auch regelmäßig österreichische Liga, wenn ich spiele. Das gefällt
mir natürlich.“ In der spielfreien Zeit geht
es dann gern schnell mal in die Heimat
– nach Braunschweig. Und zum Weihnachtsfest auch nach Gifhorn.
»Vielleicht
kreuzen sich die
Wege noch mal
eines Tages. Ich
bin ja schließlich
erst 23 Jahre alt«
Redaktion und SUBWAY Medien GmbH
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