Kirchenzeitung die neue - Pfarre Paudorf

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Kirchenzeitung die neue - Pfarre Paudorf
Heiliger Egoismus
die neue
Kirchenzeitung
42/2012
14. Oktober 2012
c 1,-
Österreichs Katholiken wünschen von ihren Bischöfen einen
fruchtbaren Dialog über existenzielle Fragen. Dieser wird ihnen rundweg verweigert. Jetzt bekommen sie einen Hirtenbrief, der laut Kardinal Schönborn Frucht eines „intensiven Dialogs“ ist. Man höre
und staune. Denn er meint mit diesem Dialog seine Gespräche mit
Rom. Zynischer geht es wohl nicht mehr. Oder doch?
Die Bischöfe klagen, „dass es in unserer Gemeinschaft viel Resignation und Frustration gibt, dass viele sich von der Kirche verabschiedet haben, meist lautlos.“ Dass sie selbst am Glaubwürdigkeitsverlust mit schuld sein könnten, kommt ihnen nicht in den Sinn.
Sie zitieren in ihrem Brief Bibelsätze, die ihnen in den Kram passen,
sie selbst betreffende verschweigen sie tunlichst. Etwa jene, dass nur
jemand Bischof werden soll, der als Verheirateter zuerst gezeigt hat,
dass er eine eigene Familie zu leiten imstande ist.
Während sich die Mitglieder der Pfarrer-Initiative selbstlos und ohne
Rücksicht auf mögliche Nachteile für Evangelium, Menschen und
christliche Gemeinschaft einsetzen, gilt das Streben der Bischöfe
dem Bemühen, vor den Stärksten in der Klasse „Kirche“ als brave
Buben dazustehen, um nur ja Ruhe zu haben. Heiliger Egoismus.
Sie blicken ängstlich nach Rom und trauen sich nicht Klartext zu
reden. Der „intensive Dialog“ ist in Wahrheit „intensiver Druck“,
der römische „Wunsch“ in Wirklichkeit ein „Befehl“. Mit Verlaub, mit Glauben hat das alles nichts zu tun.
P. Udo
Reform-Feuer erfasst die bayerische Metropole
Vor wenigen Tagen haben sich in der Erzdiözese MünchenFreising 24 Priester zu einer Reform-Initiative, dem „Münchner Kreis“, zusammengeschlossen und eine Erklärung veröffentlicht: „Wir machen uns Sorgen um die Situation in unserer Kirche“. Gefordert wird ein offenerer Dialog.
Als Kontaktmann fungiert Pfarrer Christoph Nobs (49), Leiter des 10.000 Katholiken umfassenden Pfarrverbands „Vier
Brunnen“ mit Sitz in Ottobrunn.
Christoph Nobs sieht den
„Münchner Kreis“ auch als
Reaktion auf die Reforminitiativen von Geistlichen in ganz
Deutschland und Österreich.
„Uns stellte sich die Frage, ob
München-Freising da einfach
schweigen kann“, sagte er der
Süddeutschen Zeitung. Viele
Auf Wunsch von Rom veröffentlichter
österreichischer Hirtenbrief:
Kein Gespräch mit Pfarrer-Initiative,
Dechant-Verbot „selbstverständlich“
„Auf Wunsch von Rom, aber auch aus unserer persönlichen Überzeugung“ haben die österreichischen Bischöfe einen gemeinsamen Hirtenbrief veröffentlicht. Dieser sei eine
„Frucht des intensiven Dialogs mit Rom“. Es sei „vereinbart“ worden, dass die österreichischen Bischöfe „zum Beginn des Jahres des Glaubens zu einigen strittigen Themen
klar Stellung nehmen.“
Das „Jahr des Glaubens“ soll
als Chance genützt werden, um
gemeinsam aus Sackgassen
herauszufinden und die Kirche
aus dem Glauben zu erneuern,
betonen die Bischöfe. Angesichts „mancherlei Prüfungen“
gehe es „um die Bewahrung,
die Bewährung, die Erneuerung,
die Freude des Glaubens“, sagen die Bischöfe zur Intention
des Hirtenworts. Vor diesem
Hintergrund geht der österreichische Episkopat auf den immer wieder geäußerten „Reformstau“ in der Kirche ein,
nennt jedoch keine Lösungsansätze, sondern bekräftigt nur die
römische Lehre über Eucharistie, Ehe und Weihepriestertum.
Angesichts der „weitverbreiteten Unzufriedenheit mit der Situation der Kirche und der
‘Kirchenleitung’“ erinnern die
Bischöfe an die Predigt des Papstes am Gründonnerstag, in der
dieser auf den „Aufruf zum
Ungehorsam“ der österreichischen Pfarrer-Initiative einging.
Diese Worte hätten gezeigt, wie
sehr Benedikt XVI. „um diese
Sorgen und Anliegen weiß“,
halten die Bischöfe fest und verweisen auf ihren schon mehrfach formulierten Standpunkt,
wonach ein „Aufruf zum Ungehorsam“ nicht unwidersprochen hingenommen werden
könne.
Fortsetzung auf Seite 3.
Pfarrer Christoph Nobs.
Priester seien „angeschlagen,
frustriert und haben resigniert,
weil das nicht mehr die Kirche
des Konzils ist“.
Kirchenschließungen stehen
bislang nicht zur Debatte,
strukturell soll sich dagegen einiges verändern. Von den bislang 752 Pfarreien sollen laut
Planung bis 2020 nur 47 eigenständig bleiben. Die restlichen
rund 700 Pfarreien werden zu
232 Pfarrverbänden zusammengefasst.
Die seit 2007 von Kardinal Reinhard Marx geleitete Erzdiözese
München-Freising zählt etwa
1,8 Millionen Katholiken. Von
1977 bis 1982 hatte Kardinal
Joseph Ratzinger den Erzbischofssitz inne.
Die Erklärung des „Münchner Kreises“ finden Sie auf
Seite 3.
Pfarrei-Initiative: Bereits 316 Unterstützer
TV-Dokumentation über Pfarrer-Initiative
Bei den Schweizer Bischöfen läuten die Alarmglocken: Die in
bewusster Anlehnung an die österreichische Pfarrer-Initiative
gegründete Pfarrei-Initiative hat bis Anfang Oktober bereits 316
Seelsorgerinnen und Seelsorger als Unterstützer gefunden.
Am 16. Oktober sendet kreuz&quer (ORF 2) um 22.30 Uhr eine
TV-Dokumentation über die 2006 gegründete Pfarrer-Initiative.
Hinter ihr stehen derzeit 508 Priester und Diakone (427 Mitglieder und 81 Unterstützer) sowie 2.831 LaienunterstützerInnen.
Seite 2
INFORMATION
Ruf nach „Bischofs-Initiative“
„Analog zur Pfarrer-Initiative
in Österreich brauchen wir
weltweit eine Bischofs-Initiative.“ Das fordert der Mainzer Theologe Gerhard Kruip
(55) in „Christ&Welt“.
Die Bischöfe sollten in heiklen
Fragen nicht nur auf Rom verweisen und sich selbst für inkompetent erklären, sondern
„ihre Bereitschaft bekunden, die
Anliegen der Gläubigen, die sie
sich als deren Hirten zu eigen
gemacht haben, auch in Rom
mutig zu vertreten.“
Rom versuche, schlechte Übersetzungen liturgischer Texte
durchzudrücken und wolle über
die Lieder im „Gotteslob“ mitbestimmen. Reforminitiativen
zugunsten wiederverheirateter
Geschiedener seien massiv ausgebremst worden. Gegen den
Widerstand der meisten Bischöfe wurde von Rom aus die
Schwangerenberatung gestoppt. Reformanliegen der
Würzburger Synode würden
seit Jahrzehnten blockiert. Anderen Ortskirchen ergehe es
ebenso. Wenn die deutschen
Bischöfe beitragen wollten,
dass die „katholische“ Kirche
als „Weltkirche“ eine gute Zukunft habe, müssten sie in Rom
Kardinal-König-Preis für koptisches
„Pope Shenouda College“
Hohe Auszeichnung für die
mehr als 5.000 Mitglieder umfassende koptische Gemeinschaft in Österreich: Ihre
theologische Akademie, das
„Pope Shenouda College“, erhält den renommierten Kardinal-König-Preis 2012.
Professor
Gerhard Kruip.
zu Vorkämpfern von Reformen
werden, damit die „ecclesia
semper reformanda“ auch in
ihren Strukturen wieder mehr
dem Evangelium entspreche:
„Verbündete Bischöfe aus anderen Ländern werden sie dann
schnell finden.“
Gerhard Kruip, einer der 300
Unterzeichner des TheologenMemorandums „Kirche 2011:
Ein notwendiger Aufbruch“, ist
Professor für christliche Anthropologie und Sozialethik an
der Universität Mainz.
Vorbild „Kirche des Südens“:
Ein Priester für 70.000 Gläubige
In Österreich wurde zuletzt
die „Kirche des Südens“ vermehrt als Vorbild für die Zukunft der Kirche in Europa
genannt.
„Kirche in Not“ hat jüngst ein
Interview mit dem venezolanischen Bischof Mariano José
Parra Sandoval von Ciudad
Guayana veröffentlicht. Darin
schildert er auch die Situation
seiner 800.000 Katholiken zählenden Diözese: „Venezuela besitzt zwar eine katholische Tradition und Kultur, aber in der
Praxis gibt es wenige Katholiken. Mit vielen Venezolanern,
die sich als katholisch bezeichnen, müssen wir in der Evangelisierung bei Null anfangen.
Eine weitere Herausforderung
betrifft die Arbeit, Berufungen
für das Priesteramt zu suchen,
weil wir im Vergleich zu den Bevölkerungszahlen sehr wenige
Priester haben. In meiner Diözese betreuen Geistliche bis zu
70.000 Menschen. Zu einer einzigen Pfarrei gehören so viele
Menschen wie zu vielen Diözesen in der Welt. Sie kommen
14. Oktober 2012
Ursprünglich sollte der diesjährige Kardinal-König-Preis an
Papst-Patriarch Shenouda
(Schenuda) III. verliehen werden. Der Tod des Patriarchen
am 17. März durchkreuzte diese Pläne.
Der Präsident der Kardinal-König-Stiftung, Bischof Egon
Kapellari, wird den Preis - Urkunde und Preisgeld - bei einem
Festakt am 27. Oktober, 18
Uhr, in der koptisch-orthodoxen Kathedrale in Wien-Donau-
stadt, Quadenstraße 4, an den
koptisch-orthodoxen Bischof
für Österreich, Anba Gabriel,
der für die Akademie verantwortlich ist, übergeben. Mit der
Preisübergabe soll auch ein
„starkes Zeichen der Solidarität und Verbundenheit“ mit den
koptischen Christen in Ägypten gesetzt werden, so der Vizepräsident der Kardinal-KönigStiftung, Prof. Heinz Nußbaumer.
Das „Pope Shenouda College“
war am 22. September mit einer Vesper in der koptisch-orthodoxen Kathedrale in WienDonaustadt offiziell eröffnet
worden. Bischof Anba Gabriel
sagte damals, die Errichtung
dieser Bildungsstätte sei ein Herzenswunsch des verstorbenen
Papst-Patriarchen gewesen.
„Orthodoxe Kirchenzeitung“
In Österreich erscheint ab sofort eine „Orthodoxe Kirchenzeitung“. Die erste Ausgabe wurde am 30. September bei den
orthodoxen Gottesdiensten im ganzen Land verteilt.
Das Blatt wird im Auftrag der Orthodoxen Bischofskonferenz in
Österreich herausgegeben und basiert auf einer Kooperation zwischen der orthodoxen Kirche, dem Staatssekretariat für Integration und dem Österreichischen Integrationsfonds. Die Zeitung
sei eine „moderne Ausdrucksform der Jahrhunderte alten Tradition und Präsenz der Orthodoxen in Österreich“, schreibt der
orthodoxe Metropolit von Austria, Erzbischof Arsenios
(Kardamakis), im Geleitwort der ersten Nummer.
In Kürze
Bischof
Marino Jose Parra Sandoval.
Foto: Kirche in Not.
mit der Arbeit kaum nach. Eine
dritte Herausforderung besteht
darin, dem Laien seine Rolle in
der Evangelisierung bewusst zu
machen. In Venezuela erwarten
die Laien, dass die Priester die
ganze Evangelisierungsarbeit
leisten. Sie verstehen nicht,
dass auch sie als Zeugen Christi in ihrer Umgebung diese Arbeit auf sich nehmen sollen.
USA. 70 Prozent der US-Amerikaner halten Scientology nicht
für eine richtige Religion, erhob
eine Umfrage.
Slowakei. Die Bischofskonferenz hat die Forderungen nach
einem Bischof für die ungarische Minderheit (460.000) im
Land kritisiert
Italiens Bischöfe haben angesichts der jüngsten Korruptionsskandale in der Politik zu
einer „Neugründung der Parteien“ aufgerufen. Politik dürfe
nicht von Personen gemacht
werden, die sich nur um ihre
privaten Interessen sorgen.
Spaniens Bischöfe haben angesichts der Wirtschaftskrise
und separatistischer Strömungen in Katalonien und im Baskenland zur Einheit des Landes aufgerufen.
Österreich
Russland. Der orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat vor einer
„Verwestlichung“ seines Landes
gewarnt.
Brasiliens Bischofskonferenz hat die Darstellung des gekreuzigten „Fußballgottes “
Neymar da Silva Santos Junior
auf der Titelseite eines Fußballmagazins als Provokation und
Verletzung religiöser Gefühle
bezeichnet.
Wien. Die Caritas der Erzdiözese Wien ist empört und entsetzt
über eine „offensichtlich rassistisch motivierte Störaktion“
einer Caritas-Tanzveranstaltung
in Wien-Floridsdorf.
Steiermark. Das Stift Admont
hat der Caritas 25.000 Euro zur
Unterstützung der obersteirischen Unwetteropfer übergeben.
14. Oktober 2012
INFORMATION
Hirtenbrief „auf Wunsch von Rom“
Fortsetzung von Seite 1.
Kardinal Schönborn will weiterhin keinen Dialog mit der Pfarrer-Initiative (PI). Es gibt immer noch keinen Ersatztermin
für einen für Mai vereinbarten, von ihm jedoch kurzfristig abgesagten Gesprächstermin.
Den Umstand, dass Mitglieder
der Pfarrer-Initiative in der
Erzdiözese Wien selbst vom
Amt eines Dechanten ausgeschlossen sind, bezeichnete
Schönborn bei der Hirten-
brief-Präsentation als eine
„Selbstverständlichkeit“.
PI-Obmann Helmut Schüller
nannte im „Kurier“ den Hirtenbrief eine Enttäuschung:
„Jetzt kriegen auch die Gehorsamen keine Reform“. Es sei
erstaunlich, dass Reformerwartungen und Glaube gegeneinander ausgespielt werden.
Für den „Wir sind Kirche“Chef Hans Peter Hurka ist der
Hirtenbrief „gut gemeint, aber
zu wenig weitgehend.“ Die
Kirchenleitung verkenne die
Situation.
Hilfloser Hirtenbrief nennt Probleme,
weiß jedoch keine Lösungen
Peter Pawlowsky, Leiter der
„Laieninitiative“ hat folgende Stellungnahme zum aktuellen Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe veröffentlicht.
Der Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe zum Jahr des
Glaubens enttäuscht durch seine inneren Widersprüche. Erfreulich ist die Einleitung, in
der ausführlich von der Freude am Glauben die Rede ist.
Doch ist es gerade die uneinsichtige Haltung der Bischöfe,
die diese Freude trübt. Wenn
Peter Pawlowsky.
verlangt wird, dass der Christ
und die Christin auskunftsfähig für ihren Glauben sind, so scheinen die Bischöfe zu meinen,
dass es dabei um Auskünfte über das Lehramt geht. Damit wird
den Reformbewegungen unterstellt, ihre Forderungen kämen nicht
aus einer Haltung des Glaubens.
Während sich die Bischöfe zur Notwendigkeit und Zukunftsfähigkeit der Pfarrgemeinden bekennen, scheuen sie sich nicht,
die Reduktion der Pfarrgemeinden auf priesterlose Filialgemeinden zu betreiben. Daran, liest man mit Erstaunen, sind
die Gläubigen selbst schuld – erstens weil sie weniger werden,
zweitens weil sie die Eucharistiefeier sowieso nicht mehr ernst
genug nehmen. Diese Ausflüchte haben nur einen Zweck, nämlich den Bedeutungsverlust des zwangs-zölibatären Klerus zu verschleiern. Ebenso beschämend sind die sattsam bekannten Ausführungen über den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Die abstrakten Formulierungen über den Zusammenhang
von Wahrheit und Barmherzigkeit gehen völlig an der Enttäuschung derjenigen vorbei, die beim Versuch, einen Neuanfang
der Liebe zu wagen, von der Kirche zurückgestoßen werden.
Der Hirtenbrief nimmt Ungeduld und Reformstau wahr, analysiert zutreffend einige Gründe der Krise, aber er verfehlt – in
schlechter amtskirchlicher Tradition – den Ansatz, der zu Lösungen führen könnte: Auszugehen wäre von den Überzeugungen
der Gläubigen, von ihren Reformvorstellungen, vom Schmerz
derer, die gescheitert sind, von den kreativen Ideen, die den Bischöfen seit Jahren zugetragen werden. Stattdessen wird über all
das die Weisheit des Katechismus gestülpt, der keine Antworten
auf die gestellten Fragen bietet. So zeigt sich die offizielle Kirche als erstarrtes System und behindert, was schon an Lebendigkeit an der Basis wächst. Zutreffend erweist sich, was Kardinal
Martini in seinem letzten Interview gesagt hat: Diese Kirche ist
200 Jahre lang stehen geblieben.
Seite 3
Erklärung des „Münchner Kreises“
zum 50. Jahrestag der Eröffnung
des 2.Vatikanischen Konzils
Als Kreis von Priestern und Diakonen in der Erzdiözese München und Freising machen wir uns Sorgen um die Situation in unserer Kirche, insbesondere auch in der Erzdiözese. Wir haben uns zusammengefunden, um auf biblischer Grundlage und angeregt durch viele Aussagen des 2. Vatikanischen
Konzils einen Beitrag zur Verbesserung der kirchlichen Verhältnisse in unserem Bistum zu leisten.
Zum 50. Jahrestag der Eröffnung des 2. Vatikanischen
Konzils wollen wir einen Anstoß zu einem fortwährenden dialogischen Prozess in unserer Kirche geben.
Wir begrüßen sehr die Arbeit der 126 Delegierten beim
Zukunftsforum „Dem Glauben Zukunft geben“. Die 61
pastoralen Empfehlungen sind es nach unserer Auffassung wert, daran weiter zu arbeiten. Wir sind allerdings
der Meinung, dass viele dieser Empfehlungen nicht nur
durch die Antwort des Herrn Kardinal Bedeutung bekommen sollen, sondern dass sie von vielen Menschen
in einem fortlaufenden dialogischen Prozess ausgebaut,
intensiviert und für die Praxis aufbereitet werden
müssten.
Gerade die neue Sicht von Kirche als „Volk Gottes gemeinsam unterwegs“, die durch das Konzil vor allem in
Lumen gentium, aber auch in anderen Dokumenten formuliert wurde, lässt es geboten erscheinen, dass sich
viele Kräfte in der Kirche um eine künftige pastorale Praxis
Gedanken machen. Angesichts eines nicht zu übersehenden wachsenden Klerikalismus und dem gleichzeitigen Auszug vieler Menschen aus unserer Kirche halten
wir es für dringend „not-wendend“, dass gerade das „Volk
Gottes“ weiterhin in die Überlegungen um eine geisterfüllte und menschennahe seelsorgerliche Praxis einbezogen wird.
Mit dieser Erklärung unseres Selbstverständnisses wollen
wir:
- weitere Priester und Diakone zum Mitwirken im
„Münchner Kreis“ einladen, um unsere berufsspezifische
Situation und Verantwortung zu reflektieren;
- mit verschiedenen Gruppen und Institutionen in unserer Diözese ins Gespräch kommen, wie sie mit den Ergebnissen des Diözesanforums umzugehen gedenken und
welche Möglichkeiten sie in ihrem jeweiligen Bereich
sehen, an der Vertiefung und vor allem der Umsetzung
der Empfehlungen zu arbeiten.
Wir freuen uns über weitere Mitunterzeichner, Rückmeldungen und auf längere Sicht auch über gemeinsame Anstrengungen in dieser Richtung.
Bischof bei
ACP-Treffen
Am September-Treffen der
ACP in der nordirischen Kleinstadt Clones haben 14 Priester
und Liam McDaid (67) (Foto),
seit zwei Jahren Bischof der Diözese Clogher, teilgenommen,
berichtet
die
irische
„Association of Catholic
Priests“ (ACP). In der Diözese
INFORMATION
Seite 6
Keine neuen Verhandlungen
mit Piusbrüdern
Der neue Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation,
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hat sich in einem NDRInterview, gegen neue Verhandlungen mit der Piusbruderschaft
und gegen die „magische Betrachtung“ des Datums „2017“ in
der Ökumene ausgesprochen.
Müller sieht keine Grundlage für
neue Verhandlungen mit der
lefebvrianischen „Priesterbruderschaft St. Pius X.“
(FSSPX). Dieser liege eine Erklärung vor, die sie zu akzeptieren hätten. Müller: „Ich glaube, es gibt jetzt keine neuen
Gespräche mehr.“
„Wir können den katholischen
Glauben nicht den Verhandlungen
preisgeben. Da gibt es keine
Kompromisse“, fügte Müller laut
NDR hinzu. Man werde in der
Glaubenskongregation in Einheit
mit dem Papst nun das weitere
Vorgehen beschließen.
Müller stellte klar, dass das
Zweite Vatikanische Konzil
nicht im Gegensatz zur gesamtkirchlichen Tradition stehe. „Es
gibt keine Ermäßigungen, was
den katholischen Glauben angeht,
gerade wie er auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil gültig
formuliert worden ist.“
Mit Blick auf eine mögliche Wiederaufnahme der FSSPX sagte
Müller: „In einem pastoralen Sinn
ist die Tür immer offen.“
Mit Blick auf den 500. Jahrestag der Reformation im Jahr
2017 erklärte der Präfekt der
Glaubenskongregation, das Ereignis müsse historisch richtig
eingeordnet werden. Es sei eine
Gelegenheit, sich des ökumenischen Prozesses zu vergewis-
Erzbischof
Gerhard Ludwig Müller.
sern und dies als Impuls zu nehmen, dass auch der Weg zu
größerer Einheit der Kirche
bewusst angestrebt werde.
Zu einer von der Luther-Botschafterin der evangelischen
Kirche, Margot Käßmann, vorgeschlagenen Versöhnungsgeste zwischen Katholiken und
Protestanten sagte Müller, diese Versöhnung habe man praktisch schon seit langer Zeit vollzogen, und zwar durch den
ganzen ökumenischen Prozess.
Man habe bereits Vieles gemeinsam und stehe nicht am Anfang.
„Wir müssen jetzt dieses Datum
nicht so magisch betrachten“,
so der Erzbischof.
Bombenanschlag
auf Kindergottesdienst in Kenia
Bei einem Anschlag auf eine
Kirche in Nairobi ist laut
kenianischen Medien ein Kind
ums Leben gekommen, neun
weitere wurden teils schwer
verletzt.
Nach Angaben des Senders
Capital FM Kenya detonierte
während eines Kindergottesdienstes ein Sprengkörper in
einer anglikanischen Kirche der
kenianischen Hauptstadt. Die
Polizei vermute einen Granatenangriff, schließe aber auch nicht
aus, dass es sich um eine vorher
versteckte Bombe handle.
Laut dem Sender bekannte sich
zunächst niemand zu dem Anschlag. Möglicherweise handle
es sich um die Tat militanter
Islamisten. Seit der Entsendung
kenianischer Truppen nach Somalia im Oktober 2011 sei Kenia im Visier der islamistischen
Al-Shabaab-Milizen. Die Kirche
St. Polycarp liege in der Nähe
des Viertels Eastleigh, das wegen seiner hohen Zahl somalischer Flüchtlinge oder somalischstämmiger Kenianer
auch „Klein-Mogadischu“ genannt werde.
Der bislang schwerste Angriff
auf Kirchen in Kenia ereignete
sich am 1. Juli, als mutmaßliche Al-Shabaab-Mitglieder in
zwei getrennten Anschlägen in
der nordöstlichen Stadt Garissa
Granaten auf Gotteshäuser
warfen und das Feuer auf Gläubige eröffneten. Dabei wurden
nach Medienberichten 18 Menschen getötet.
14. Oktober 2012
Wien: Theologiedekanin Müller
mit vielen Plänen und Finanzsorgen
Die neue Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien,
Prof. Sigrid Müller, hat bei
einer Pressekonferenz am 1.
Oktober das Leitungsteam
und die neuen Angebote vorgestellt.
Die in Tübingen habilitierte 48jährige Moraltheologin verhehlte dabei nicht, dass auch ihre
Fakultät wie die gesamte Universität Wien an eklatanter
Unterfinanzierung leidet. Dies
sei bei der Dekanekonferenz
einhellig erklärt worden. Die
Frage nach ihrer Haltung zu
Studiengebühren wollte die
Theologin nur soweit beantworten, dass „in bestimmten Bereichen ja auch die Studierenden
selber zu zahlen bereit wären,
wenn das mit Verbesserungen
verbunden ist“. Mit 90.000 Studierenden, darunter 1.500 katholischen Theologen, hat Wien
die größte Universität im
deutschsprachigen Raum.
Das neue Leitungsteam an der
Wiener katholischen Fakultät
besteht aus Prof. Müller, Prof.
Jan-Heiner Tück (Vizedekan),
Prof. Hans-Gerald Hödl (Studienprogrammleiter), Prof.
Ludger Schwienhorst-Schönborger (Leiter der Doktoratsstudien) und Prof. Johann Pock
(Vizestudienprogrammleiter).
Dekanin
Sigrid Müller.
Gemeinsam erläuterten sie
Forschungs-, Kooperations-,
Masterstudien- und Doktoratsstudien-Schwerpunkte sowie
anstehende Symposien, darunter eines zu „Peter Handke im
Spannungsfeld von Theologie
und Literaturwissenschaft“ (8./
9. November). Den Festvortrag
beim Handke-Symposion wird
Bischof Egon Kapellari halten.
Sigrid Müller ist Lehrstuhlinhaberin für Moraltheologie und
löst als Dekanin den Religionspädagogen Martin Jäggle ab. In
dieser Funktion trägt Müller für
die kommenden zwei Jahre die
Verantwortung für Finanzen
und Personalentscheidungen.
Gegen Down Syndrom-Bluttest
Anhaltende Kritik gibt es an
dem umstrittenen Down Syndrom-Bluttest, der seit wenigen Wochen auch in Österreich erhältlich ist.
Der Test sei viel zu schnell auf
den Markt gekommen, betonte
der deutsche Humangenetiker
Wolfram Henn bei einer Pressekonferenz zum Beginn der
Österreichischen Down Syndrom-Tagung in Salzburg.
Henn ortete etwa „massive Bedenken auf technischer Ebene“,
das Ergebnis des Tests sei
„nicht zu 100 Prozent sicher“.
Bei einem Verdacht auf Trisomie
21 müsse trotzdem eine
Fruchtwasseruntersuchung
durchgeführt werden, so der
Humangenetiker.
Henn erinnerte zudem daran,
dass das Verfahren ausschließlich darauf abziele, Trisomie 21
zu erkennen, weitere chromosomale Veränderungen könnten
nicht festgestellt werden. Müt-
Professor
Wolfram Henn.
ter könnten also trotzdem ein
Kind mit Behinderung zur Welt
bringen. Darüber hinaus festige das neue Testverfahren in
der Öffentlichkeit die Meinung,
wonach das Down Syndrom
etwas „ganz Schlimmes sei“,
was jedoch absolut nicht stimme.
14. Oktober 2012
INFORMATION
Seite 7
Russisch-orthodoxe Priester dürfen in Ausnahmen Politiker werden
Russisch-orthodoxe Geistliche dürfen künftig in Ausnahmefällen offiziell für politische Ämter kandidieren. Das Leitungsgremium der Kirche, der Heilige Synod, billigte laut Kirchenangaben von 4. Oktober eine 2011 von einer Bischofssynode
auf den Weg gebrachte Regelung.
Eine Kandidatur soll demnach
auf allen politischen Ebenen erlaubt sein, wenn sie für die Kirche zur Verteidigung gegen
„schismatische oder andersgläubige Kräfte“ notwendig sei.
Auch auf Parteilisten dürften sie
dann antreten.
Die Bewerbung um ein politisches Amt muss demnach in
jedem Einzelfall von der Kirchenleitung genehmigt werden.
Normalerweise sei sie unzulässig. Eine Parteimitgliedschaft
sei in keinem Fall erlaubt.
Bei der Präsidentenwahl vom
März hatte die Kirche eine Kandidatur des beurlaubten Priesters und Schauspielers Iwan
Ochlobystin verhindert. Er sei
immer noch ein Geistlicher und
dürfe daher nicht für das
Präsidentenamt kandidieren,
hieß es zur Begründung. Die
Kirchenleitung lehnte damals
auch ab, dass Geistliche als
Wahlbeobachter arbeiten. Bei
der Parlamentswahl vom Dezember hatten mehrere Priester Manipulationen bei der
Stimmenauszählung publik
gemacht.
Besonders in der Ukraine
könnte die Kirche Beobachtern zufolge Kandidaturen von
Geistlichen gutheißen. Dort
sieht sie sich mit schismatischen, also von Moskau getrennten, orthodoxen Kirchen
konfrontiert. 2010 kam es in der
Agafangel,
Metropolit von Odessa.
Ukraine erstmals seit mehr als
zehn Jahren wieder zu handfesten Konflikten zwischen Moskau und dem von der Welt-
orthodoxie nicht anerkannten
Kiewer Patriarchat um Kirchengebäude.
Schon bislang waren einige russisch-orthodoxe Geistliche bei
Wahlen in der Ukraine angetreten. So sitzt etwa der Metropolit der Millionenstadt Odessa, Agafangel, seit 2006 im
Regionalparlament. Er kandidierte auf der Liste der Partei
der Regionen von Staatspräsident Viktor Janukowitsch.
Unter Agafangels anti-ökumenischer Politik hat auch die örtliche katholische Kirche zu leiden. Der orthodoxe Hardliner
bewirkte u.a. in diesem Jahr ein
Verbot zur Abhaltung einer
Fronleichnamsprozession.
Im Gegensatz zur orthodoxen
Kirche verbieten die römischkatholische und griechisch-katholische Kirche, dass Geistliche politische Ämter übernehmen.
Papst verhinderte Berufung von Kardinal Murphy O’Connor
in das britische Oberhaus
Der Londoner Kardinal Cormak Murphy O’Connor (80) hat
in einem Interview mit “Sunday Telegraph” bestätigt, dass
ihm 2009 nach seinem Rücktritt als Erzbischof von Westminster die britische Regierung angeboten hat, einen Sitz
im „House of Lords“ einzunehmen, in dem seit der Reformation kein katholischer Bischof mehr vertreten ist.
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber:
Medienclub ja,
3508 Paudorf, Hellerhof.
Redaktion:
P. Mag. Dr. Udo Fischer
(Chefredakteur)
Univ.-Doz. Dr. Franz Schmatz
Dr. Michael Mayr
Redaktionsadresse:
3508 Paudorf, Hellerhof;
Tel. 02736-7340;
E-Mail:
ja.kirchenzeitung@aon.at
Hersteller:
Druck Hofer GmbH.
2054 Haugsdorf,
Leopold-Leuthner-Str. 2.
JA - online:
www.ja-kirchenzeitung.at
bischöfe und 24 Bischöfe der
anglikanischen Kirche an.
2002 war Murphy O’Connor
der erste Angehörige der römisch-katholischen Kirche seit
1680, der vor der Königin bzw.
dem König von England predigen durfte.
2000 wurde er vom anglikani-
Rechts: Kardinal
Cormak Murphy O’Connor.
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Ich möchte für JA werben, sendet mir ...... Gratis-JA
Ich bestelle JA bis auf Widerruf für mich selbst
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die neue
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JA - die neue Kirchenzeitung erscheint wöchentlich seit Jänner
1996 und bringt Informationen, Kommentare, spirituelle Impulse und konkrete Lebenshilfen, um zu einem erfüllteren Leben
aus dem christlichen Glauben zu ermutigen.
JA - Ihr Begleiter auf Ihrem christlichen Lebensweg.
Einzelpreis: c 1,- (Österreich) - c 1,35 (Ausland)
Vorname
Name
PLZ / Ort
Straße
Unterschrift
Datum
NUR FÜR
GESCHENKSABONNEMENT
Nach Rücksprache mit Papst
Benedikt XVI. habe er dies jedoch abgelehnt, weil es Vorbildwirkung für nach politischen
Ämtern strebende Bischöfe in
Afrika und Südamerika gehabt
hätte.
Dem Oberhaus des britischen
Parlaments gehören zwei Erz-
schen Erzbischof von Canterbury, George Leonard Carey,
als Anerkennung seiner Arbeit
für die Einheit der Christen mit
der Ehrendoktorwürde der
Theologie ausgezeichnet.
Murphy O’Connor wurde 1977
zum Bischof der Diözese Arundel und Brighton geweiht und
war ab 2000 Erzbischof von
Westminster und Vorsitzender
der Bischofskonferenz von England und Wales.
Name und
Adresse
des von mir
Beschenkten:
Seite 8
INFORMATION
Friedenspreis für
österreichischen Missionar
Der aus Oberösterreich
stammende Missionar Franz
Windischhofer ist mit dem
peruanischen Friedenspreis
2012 ausgezeichnet worden.
Windischhofer kommt aus
Königswiesen im Mühlviertel
und wirkt seit mehr als 32 Jahren in Arequipa im Süden Perus, wo er mehrere Gemeinden
betreut.
Der Preis wurde Windischhofer
in der peruanischen Hauptstadt
Lima von Altbischof Luis Bambaren überreicht. Zu den Gratulanten zählten u.a. auch die für
soziale Entwicklung zuständige
Ministerin Ana Jara Velasques
und Vizeminister Julio Rojas
Julca.
Der Friedenspreis wird seit
sechs Jahren vom peruanischen Ministerium für Frauen
und benachteiligte Bevölkerungsgruppen verliehen.
Aus seinem ersten Wirkungsort
im Norden Perus wurde der
Linzer Diözesanpriester Franz
Windischhofer 1990 von einer
Terrorgruppe vertrieben. Er
entging nur knapp der Hinrichtung, weil sich Frauen der Pfarre bei den Terroristen für ihn
eingesetzt hatten. Sein jetziges
Arbeitsgebiet im Süden Perus
liegt zwischen 3.000 und 5.000
Metern Höhe und ist so groß
wie das Bundesland Salzburg.
Missionar
Franz Windischhofer.
Windischhofer initiierte neben
seinen seelsorglichen Tätigkeiten soziale und landwirtschaftliche Projekte und baute auch
einen Radiosender auf.
„Geben fairsüßt das Leben!“
Mit fair gehandelten SchokoPralinen und fruchtigen BioBärli sammeln auch heuer
wieder tausende Jugendliche
im Herbst Spenden für Jugendprojekte in Entwicklungsländern.
Die von Missio (Päpstliche
Missionswerke) und der Katholischen Jugend gemeinsam
durchgeführte Aktion steht heuer unter dem Motto „Geben
fairsüßt das Leben“. Offizieller
Startschuss war am 1. Oktober, dem Beginn des Monats der
Weltmission. Jugendprojekte
im Bildungs- und Gesundheitsbereich in Tanzania,
Uganda, Malawi und Kambodscha werden durch den Erlös direkt unterstützt.
Begleitet wird das soziale Engagement von Bildungsaktivitäten zu fairem Handel und
Produktions- und Lebensrealitäten von Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika in
Gruppenstunden und Schulklassen.
Erstmals begleitet auch eine
künstlerisch-kreative Initiative
die Jugendaktion: Beim Jugendaktion-Videowettbewerb sind
Jugendliche eingeladen, Kurzvideos zum Thema „Geben fairsüßt das Leben - Was gibst
du?“ auf Facebook (www.
facebook.com/jugendaktion.
at) zu posten und einen Trommelworkshop mit einem senegalesischen Künstler zu gewinnen. (Infos: www.jugend
aktion.at)
Erstes orthodoxes Jugendtreffen
Ich sage dir, steh auf!“ (Lk 7,14) Unter diesem Bibelwort
stand das erste orthodoxe Jugendtreffen am 29. September in Wien. Die über 300 TeilnehmerInnen konnten Workshops zu Familie und Partnerschaft, Arbeit und Wirtschaft,
orthodoxe Identität, Ikonenmalerei, Gesang usw. besuchen. Besonders beliebt war das Angebot Komboskini
(Gebetsschnüre) selbst zu knüpfen oder aus Perlen herzustellen.
Die Gesamtzahl der in Österreich lebenden orthodoxen
Gläubigen wird auf ca. 500.000 geschätzt.
14. Oktober 2012
Don-Bosco-Volontär aus Afghanistan
für soziales Engagement geehrt
Ein aus Afghanistan stammender freiwilliger Mitarbeiter des „Don Bosco Flüchtlingswerks Austria“ ist mit
dem diesjährigen Ehrenpreis
der bayrischen Stiftung „Filippas Engel“ geehrt worden.
Der europaweite Preis wurde
heuer zum neunten Mal an junge Menschen verliehen, die
sich durch herausragendes Engagement für soziale, ökologische und kulturelle Projekte
auszeichnen.
Der 17-jährige Ahmad Shakori
lebt seit zwei Jahren in Österreich. Mit seinen Erfahrungen
unterstützt er seit zwölf Monaten das Team von „Tobias“.
Das Projekt des Don-BoscoFlüchtlingswerks soll dazu beitragen, junge Flüchtlinge mit
Menschen aus Österreich im
gemeinsamen Spiel und Sport
zu verbinden. Ein Kontakt, der
für die Integration der meist
minderjährigen Flüchtlinge
ebenso wie für den Abbau von
Fremdenfeindlichkeit wichtig
ist, wie das Flüchtlingswerk in
einer Aussendung betont.
Ahmad fungiert als Dolmet-
Preisträger
Ahmed Shakori.
Foto: Don Bosco.
scher für die vielen afghanischen Jugendlichen, sowohl
sprachlich als auch kulturell,
und hilft bei Fragen zum Asylverfahren weiter. Zusammen
mit den anderen Ehrenamtlichen des „Tobias-Teams“ ist
er für die jungen Flüchtlinge
eine „Brücke in das alltägliche
Leben“.
Schaffelhofer neue Präsidentin
der Katholischen Aktion
Die Verlegerin und Geschäftsführerin der Wochenzeitung
„Die Furche“, Gerda Schaffelhofer, ist zur neuen Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) gewählt worden. Sie folgt in dieser Funktion auf Luitgard Derschmidt,
die neun Jahre an der Spitze der größten katholischen Laienorganisation Österreichs stand.
Schaffelhofer wurde am 29.
September bei der Herbstkonferenz der Katholischen
Aktion Österreich in Innsbruck
von den Delegierten mit großer
Mehrheit gewählt. In einer ersten Reaktion sagte Schaffelhofer im „Kathpress“-Gespräch, dass die Kirche der
Zukunft vor allem auch eine
Kirche der Laien und der Frauen sein werde. Es gelte daher
in dieser Hinsicht - gemeinsam
mit den Bischöfen - entsprechende Weichen zu stellen.
Schaffelhofer, 1955 geboren,
studierte Germanistik und
Theologie und arbeitete als Lehrerin. 1984 wechselte sie zur
Aktion Leben, wo sie von 1990
bis 1995 als Generalsekretärin
fungierte. 1995 bis 2001 war
Schaffelhofer Geschäftsführerin von Zeitung in der Schule
des Zeitungsverbandes VÖZ.
KAÖ-Präsidentin
Gerda Schaffelhofer.
Seit 2002 ist sie Geschäftsführerin der christlichen Wochenzeitung „Die Furche“, seit 2006
auch Geschäftsführerin der
Styria-Buchholding.