Laser Community - 03:08
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03:08 w w w.trumpf - l a ser .com Profiliert Formenvielfalt für jede Fassade Minimiert Nanopartikel — das kleinste Laserprodukt Der Pakt Warum Laser-Hybridschweißen jetzt vor dem Durchbruch steht → Seite 10 Treffsicher Dr. Markus Merk vertraut dem ersten gedanken → Seite 15 Herausgeber TRUMPF GmbH + Co. KG, Johann-Maus-Straße 2, 71254 Ditzingen, Deutschland, www.trumpf.com V.i.s.d.p. Jens Bleher Chefredaktion Holger Kapp, Telefon +49 (0) 7156 303 - 31559, holger.kapp@de.trumpf.com Vertrieb Telefon +49 (0) 7422 515 - 121, Telefax +49 (0) 7422 515 - 175, laser-community@trumpf-laser.com Beratung Helmut Ortner, Dr. Eckhard Meiners Redaktion pr+co. gmbh, Stuttgart, Norbert Hiller, Martin Reinhardt, Steffen Beck Autoren Niko Baersch, Dr. Stephan Barcikowski, Jürgen Eberl, Catherine Flynn, Prof. Andrzej Klimpel, Dr. Markus Merk, Martin Reinhardt, Ralf Schluricke, Julie Steinen, Monika Unkelbach Fotografie Krzysztof Bialy, KD Busch, Brent Haywood, Angelika Grossmann, Udo Loster, Gernot Walter Gestaltung und Produktion pr+co. gmbh, Stuttgart, Gernot Walter, Markus Weißenhorn, Martin Reinhardt Reproduktion Reprotechnik Herzog GmbH, Stuttgart Herstellung frechdruck GmbH, Stuttgart Titel: KD Busch Titelfoto: KD Busch 03 : 2008 Editorial iele in der Branche glauben, ausschließlich dem Faserlaser gehöre die Zukunft, auch bei Multikilowatt-Anwendungen. Wir sind aus gutem Grund anderer Meinung und haben unsere Position in der Vergangenheit oft und deutlich begründet. Ganz klar setzen wir für Multikilowatt-Anwendungen auf den Scheibenlaser. Mit dieser Philosophie unterscheiden wir uns markant vom Angebot der meisten Mitbewerber — und wir tun dies sehr erfolgreich. Seit Oktober 2008 gehört nun der englische Faserlaser-Spezialist SPI Lasers zur TRUMPF Gruppe. Bedeutet diese Akquisition der weltweiten Nummer zwei auf dem Gebiet der indus triellen Faserlaser die Abkehr von unserer Philosophie ? Die Antwort ist ein klares Nein. Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass der Scheibenlaser für Multikilowatt-Anwendungen das richtige Werkzeug ist. Aber: Der Markt für Faserlaser, die bei Anwendungen im unteren Leistungsbereich eingesetzt werden, wächst rasch und die breite und schnelle Partizipation an diesem Wachstum wäre aus eigener Kraft nur schwer möglich gewesen. Daher haben wir SPI Lasers übernommen. Unsere Branche bleibt farbig und lebendig! Die Übernahme symbolisiert somit keine technologische Trendwende. Wohl aber beleuchtet sie einen nachhaltigen Trend in der Laserbranche: Die Großen im Lasergeschäft ergänzen ihr Angebot systematisch über Akquisitionen, entweder um wichtiges technologisches Fachwissen zu erwerben oder um ihren Marktzugang zu verbessern. Die Liste der Beispiele ist lang. Erst kürzlich hat ein großer deutsch-amerikanischer Laserhersteller ein chinesisches Unternehmen übernommen, um einen besseren Marktzugang zu erhalten. Ein wichtiges russisches Laserunternehmen wiederum hat sich mit der Übernahme eines Anbieters von CO₂-Lasern technologisches Fachwissen beschafft. Der beschriebene Trend, dass große Laserhersteller kleinere Mitbewerber übernehmen, bedeutet aber nicht, dass eine Konsolidierungswelle im Lasergeschäft ansteht. Vielmehr führt die rasante technologische Weiterentwicklung des Werkzeugs Laser zu weiteren Neugründungen und einer großen Breite an Anbietern von Laserstrahlquellen und Lasersystemen. Unsere Branche bleibt dynamisch, farbig und lebendig. Aus meiner Sicht ist dies ein Grund zur Freude. p e t e r l e i bi n g e r Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik / Elektronik peter.leibinger@de.trumpf-laser.com 3 03:2008 7 9 15 statement Laser und Leute im Überblick Seite 06 Energie am Kap // Zeitfresser-Uhr // 50 Jahre Herzschrittmacher Seite 07 // Mit Kunststoff zu Gold // Grenzgänger // Der Golf VI // Die Gewinner des Berthold Leibinger Innovationspreises // So war die Semicon Europa Seite 09 10 laser-hybridschweissen titel Vereinte Kräfte Leistungsfähige Festkörperlaser und Automatisierungskonzepte: Laser-Hybridschweißen ist auf dem Weg aus der Nische. Seite 10 Laser Hybridschweißen 08 netzknoten 09 Kalender 29 Menschen + Ideen 30 Marktansichten 4 Wie Laser und Lichtbogen zusammenarbeiten. Seite 12 Blick in die Zahlen Kosten, Produktivität, Nacharbeiten – was Hybridschweißen bringt. Seite 14 „Vertraue dem ersten Gedanken !“ Schiedsrichter Dr. Markus Merk plädiert für gelassene Entscheidungen. Doch die sollten schnell fallen. Seite 15 montanstahl 16 cymer 19 24 science 22 isi automotive 26 prof. seiji katayama Der direkte Weg „Wir Japaner forschen anders“ Die Profil-Profis aus Stabio „Montanstahl” – sogar Stararchitekt Frank Gehry merkt sich diesen Namen. Seite 16 „Wir testen Grenzen“ Dr. Bill Partlo, Chef-Entwickler von Cymer, über die Jagd auf eine Zahl: 13,5 Nanometer. Seite 19 Wiener Wechseltakt Der andere Weg zu neuen Nano-Werkstoffen führt über den Laser. Seite 24 Prof. Seiji Katayama kann sich keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen als die Universität von Osaka. Seite 26 Fragen an … … Prof. Reinhart Poprawe SEITE 29 Dichthalten ist Ehrensache: iSi sperrt selbst Helium für 10 000 Jahre ein. Seite 22 5 --- Vom Coil zum Rohr Ganz der Rohrbearbeitung verschrieben hat sich Weil Engineering aus Müllheim. Firmen gründer Wolfgang Weil und sein 110 Köpfe starkes Team feierten jetzt zwanzigjähriges Jubiläum. Weil sieht sich als Weltmarktführer bei der Edelstahl-Kurzrohrherstellung. www.weil-engineering.de --- Master in Optics Einen neuen interdisziplinären Masterstudiengang „Optische Technologien“ hat die LeibnizUniversität Hannover eingerichtet. Die Mitinitiatoren sind im HOT — dem Hannoverschen Zentrum für optische Technologien — organisiert. www.uni-hannover.de --- Litauen goes science Das Laserforschungszentrum der Universität Vilnius reklamiert für sich eine führende Rolle in der Lasergrundlagenforschung. Mit ihrer Methodik zur Verstärkung sehr kurzer Lichtpulse unterstützen die Balten erfolgreich Labore rund um den Globus. www.vu.lt/en --- Laser verbindet Für Kunststoff-Metall-Hybridbauteile bietet das Fraunhofer Institut für Lasertechnik ILT eine lasergestütztes Fügeverfahren. Es erwärmt das Metallbauteil durch den zu fügenden Kunststoffpartner hindurch mit Laserstrahlung und presst es dann mit mechanischem Druck in den Kunststoff. www.ilt.fraunhofer.de „Es geht darum, Südafrika eine führende Position in der Photonik zu sichern.“ Dr. Thulani Dlamini, Bereichsdirektor des CSIR Energie am Kap Südafrika will mit einer eigenen Initiative in der Photonik vorangehen Die Photonik-Initiative in Südafrika (PISA) gewinnt an Dynamik. Federführend im Projekt sind das National Laser Center des Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) sowie das Laser Research Institute an der Universität Stellenbosch. Die Initiative zielt darauf ab, eine fachübergreifende Forschung anzuregen, Fachkräfte heranzuziehen und Südafrikas Wirtschaft damit einen Schub zu verleihen. „Wir brauchen eine schlüssige, verständliche und interdisziplinäre Strategie zur Forschung und Entwicklung der Photonik“, betont Dr. Thulani Dlamini, Bereichsdirektor des CSIR. Angesichts des Fachkräftemangels im Land wurde eigens ein „Task Team“ eingesetzt, um einen Studiengang für Photonik-Techniker einzurichten. Denn die Ziele des Projekts sind hoch: „Wir müssen die Industrie mit ins Boot holen, damit Südafrika eine weltweit führende Position in der Photonik einnimmt.“ www.csir.co.za Zeitfresser Eine Uhr der besonderen Art --- Carl Zeiss investiert Der Optikkonzern Carl Zeiss hat knapp 40 Prozent am Karlsruher Start-up Nanoscribe erworben. Das 2007 aus der Arbeitsgruppe von Prof. Martin Wegener entstandene Unternehmen hat ein innovatives Laser-DirectWrite-Verfahren zur 3-D-Nanostrukturierung entwickelt. www.nanoscribe.de --- Fügetechnologie für Keramik Wie Hochleistungskeramiken mit Laser gefügt werden können, zeigt ein Team der TU Dresden. Das Institut für Energietechnik präsentierte industrietaugliches Hochtempe raturlöten, das nur Minuten dauert. www.tu-dresden.de 6 Dr. John Taylors mechanischer Chronograf misst die Zeit mit Licht. Prof. Stephen Hawkins enthüllte auf dem Campus des englischen Corpus Christi College Cambridge eine ungewöhnliche Uhr — Zeitmesser und Kunstwerk zugleich. Anstelle eines Zifferblatts und der dazugehörigen Zeiger dient ein rundes, 1,5 Meter großes Edelstahlblech mit von TRUMPF Lasern geschnittenen Schlitzen der Zeitmessung. Hinter den Schlitzen angebrachte LED-Leuchten geben vergehende Sekunden und die genaue Uhrzeit an. Das normalerweise im Uhrwerk befindliche Hemmungsrad dient der zusätzlichen Visualisierung vergehender Zeit: Eine riesige Heuschrecke frisst sich mit pendelnden Bewegungen unaufhaltsam voran — und soll laut Erfinder und Uhrmacher Dr. John Taylor so vor verschwendeter Zeit warnen. www.corpus.cam.ac.uk „Den Herzschrittmacher kann derzeit keine andere Technik ersetzen”, so Dr. Gerhard Dohnt, Leiter des Bereichs Herstellung aktiver Implantate bei Biotronic. Vom reinen Impulsgeber zum innovativen Diagnostikgerät — und die Entwicklung des Herzschrittmachers ist noch nicht zu Ende. „Ein ideales Therapiegerät“ 50 Jahre Herzschrittmacher: Warum sich die Technologie immer noch weiterentwickelt, erklärt Dr. Gerhard Dohnt AP Images, Biotronic GmbH & Co. KG, Council for Scientific and Industrial Research CSRI, Fraunhofer IWS, Volker Junior & Tobias Tacke GbR Der Herzschrittmacher wird 50. Wann trat der Laser in sein Leben ? Der Laser wird seit den Achtzigerjahren eingesetzt, seit Titangehäuse aufkamen. Titan löst keine allergischen Reaktionen aus und ist dauerhaft resistent gegen Körperflüssig keiten. Allerdings schmilzt es erst bei 1 650 Grad Celsius und die Komponenten im Gehäuseinnern sind hitzeempfindlich. Deshalb schweißen wir mit dem Laser, dem einzigen Verfahren, bei dem Energie so fein dosiert und genau fokussiert werden kann. Martin Teuber hat gezeigt, wie aus Ehrgeiz und Kunsts toff gleich zweimal Edelmetall werden kann. Siegertypen Mit eisernem Willen und lasergesinterten Kunststoff-Orthesen hat sich Radrennfahrer Michael Teuber bei den Paralympics in Peking eine Gold- und eine Silbermedaille erkämpft. Zum Stabilisieren seiner Fußgelenke und der gelähmten Unterschenkel benutzte der Radprofi bislang Carbon-Orthesen. Die neue Lösung: lasergesinterte Kunststoff-Orthesen. Exakt an seine Beinform angepasst, bieten sie nicht nur besseren Tragekomfort und hohe Stabilität, sondern sind auch sehr leicht. Eine Leichtigkeit, die im Wettkampf die Sekunden bringt, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. www.ortema.de Welche Entwicklungsfortschritte wurden in den letzten Jahren gemacht ? Ein großer Fortschritt ist der sensorgesteuerte Schrittmacher. Früher waren die Schrittmacher starre Schaltungen mit festen Takten. Heute sind sie in der Lage, Signale so zu verarbeiten, dass eine individuelle Antwort entsteht. Sie verhalten sich weitgehend so, wie sich der Körper verhalten würde — reagieren zum Beispiel mit einem schnelleren Herzschlag auf physische oder psychischer Belastung. Umgesetzt haben wir dies durch komplexe Algorithmen, verbunden mit fortschreitender Miniaturisierung. Und hier kommt wieder der Laser ins Spiel, denn die winzigen Verbindungen zwischen den Komponenten des Gerätes sind laserpunktverschweißt. Beschriftet wird übrigens auch mit Laser. Er kommt ohne Fremdmaterialien aus — das verhindert allergische Reaktionen. Wie entwickelt sich der Herzschrittmacher in den nächsten 50 Jahren ? Herzschrittmacher werden die Ärzte noch viele Jahrzehnte einsetzen. Sie sind leicht zu handhaben, relativ kostengünstig und gut verträglich. Erweitern werden wir die Intelligenz der Geräte und ihre diagnostischen Fähigkeiten. Mit der von Biotronic entwickelten automatischen Fernübertragung — dem „Home Monitoring“ — werden Herzdaten per Mobilfunk übermittelt. EKGs, Blutdruckwerte, Pulsraten: Fast das gesamte Herz-Kreislauf-System kann der Arzt künftig auf diesem Weg diagnostizieren. Ansprechpartner: Dr. Gerhard Dohnt, Biotronic GmbH & Co. KG, Telefon +49 (0) 6 89 05 2800, Gerhard.Dohnt@biotronic.com, www.biotronic.com Eröffnung in Wroclaw durch Prof. Ulrich Buller und Prof. Edward Chlebus (von rechts) Grenzgänger Gemeinsam die Zukunft gestalten — das ist das Ziel der deutschen und polnischen Ingenieure und Wissenschaftler, die künftig am Fraunhofer Project Center for Laser Integrated Manufacturing in Wroclaw zusammenarbeiten. Dieses soll Vorreiter für die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der angewandten Forschung sein. www.iws.fraunhofer.de 7 Internationales Laser Center (ILC) der Moskauer Staatsuniversität Beim ILC in Moskau gehen Studium und Forschung Hand in Hand. Das Institut bietet seinen Studenten gut aus- gestattete Laserlabore und international renommierte Wissenschaftler. Organisatorisch ist das ILC eine Abteilung der Moskauer Staatsuniversität. Seine Forschungsbereiche umfassen primär Gebiete der Laserphysik, wie Laserprozesse, nichtlineare Optik und Spektroskopie, Interaktion von Laserstrahlung mit Materie, sowie unterschiedliche Laseran wendungen. Sowohl an der Lehre als auch an der Organisation wissenschaftlicher Treffen und Konferenzen sind internationale Laser experten und Referenten beteiligt. So ist das ILC verantwortlich für die Organisation der internationalen Konferenzen über kohärente und nichtlineare Optik (ICONO) sowie jener über Laseranwendung im Bereich der Life Sciences (LALS). Eine bedeutende Aktivität in der Lehre ist die Laser Graduate School. Sie findet jährlich statt und umfasst Vorlesungen zu den dringendsten Fragestellungen der Laserphysik. www.ilc.msu.ru Zuverlässig und robust In Wolfsburg schweißen Festkörperlaser an der nächsten Generation Golf Laserschweißen beim neuen Golf VI Auch die Karosserie des neuen Golf wird mit Festkörperlasern geschweißt. Zuverlässigkeit und Robustheit eines 4 Kilowatt Lasers haben VW in den vergangenen fünf Jahren der Produktion des Golf V überzeugt. Daher haben sich die Wolfsburger entschlossen, die Laser auch beim Nachfolgemodell weiter einzusetzen. Rund 70 Meter Schweißnaht pro Fahrzeug fügen die über 200 Festkörperlaser beim Golf VI in Wolfsburg, darunter Dachnaht und B-Säule. Mit dem ersten Einsatz im Jahr 2003 hat sich so die Produktivität deutlich erhöht: Das Schweißen mit den Lasern verbraucht weniger Material, bringt eine höhere Torsionssteifigkeit — und spart zusätzlich noch Platz im Karosseriebau. www.volkswagen.de Helle Köpfe, glänzende Ideen Die Gewinner des Berthold Leibinger Innovationspreises 2008 Leistungshoch Auf dem Weg zum Werkzeug: CO²-Laser überschreiten die 1-kW-Schwelle. 1969 8 Für die Entwicklung einer Technologie zur hochpräzisen Fertigung kleinster Bauteile in der Großserie erhielten die Bosch-Mitarbeiter Dr. Jens König, Dr. Thorsten Bauer, Ulrich Graf und Dr. Markus Willert den Innovationspreis 2008 der Berthold Leibinger Stiftung. Das Team setzt Ultrakurzpulslaser ein, die mit nur Pikosekunden dauernden und das Material exakt verdampfenden Impulsen extrem dünne Löcher bohren — etwa die feinen Benzinkanäle der Common-Rail-Einspritzdüsen. Den zweiten Preis erhielten Dr. Richard Sandstrom und Dr. William Partlo, Cymer Inc., für ihre Entwicklung von EUV-Lasern für die Chipfertigung. Platz drei teilen sich Dr. Cary Gunn, Luxtera Inc., für seine Arbeit in der SiliziumPhotonik, und Prof. Jürgen Czarske, Dr. Lars Büttner und Dr. Thorsten Pfister von der TU Dresden. Sie entwickelten einen Lasersensor, Dr. Markus Willert, Ulrich Graf, Dr. Thorsten Bauer und Dr. Jens König, Robert Bosch AG der per Dopplereffekt sowohl Geschwindigkeit als auch Position des Messobjekts bestimmen kann. Den seit 2006 ausgelobten Zukunftspreis erhielt der Biochemiker Xiaoliang Sunney Xie für seine Arbeiten zur EinzelmolekülBiophysik und der nicht-linearen optischen Mikroskopie. www.leibinger-stiftung.de „Viele gute Seminare und Workshops, aber zu wenig Zeit“, sagt Allan Jaunzens von Evatec Process Systems. semicon korea 20. – 22. Januar, Seoul, Korea Über 500 Aussteller auf der größten Technology-Messe der Region www.semiconkorea.org S PIE P h o t o n i c s W e s t K o n f e r e n z Kleine Gemeinde Die SEMICON EUROPA, Messe für Halbleitertechnik, Nanoelektronik und Fotovoltaik, fand im Oktober 2008 in Stuttgart statt. Wir fragten Atllan Jaunzens, Geschäftsführer UK & Irland bei Evatec Process Systems, ob sich der Besuch gelohnt hat. 24. – 29. Januar, San José, USA www.spie.org/photonics-west.xml EALA SPIE Photonics West Konferenz: Nordamerikas größte Photonik-Messe für Laserfertigung im Automobilbau www.automotive-circle.de MD&M West Würden Sie nächstes Jahr wieder kommen ? Auf jeden Fall ! Die Messe hat mir gut gefallen. Unser Stand für 2009 ist bereits gebucht. Auf der SEMICON sind alle wichtigen Firmen der Branche vertreten. Die Halbleiterindustrie ist klein, man kennt sich unterein ander. Die Messe ist somit ein Ort, um alte Freunde zu treffen, neue Bekanntschaften zu machen und zu schauen, was der Wettbewerber macht. Außerdem bietet sie ein interessantes Begleitprogramm. Für die zahlreichen Symposien, Workshops und Seminare hatte ich dieses Jahr leider keine Zeit. Aber ich habe von Kollegen nur Gutes über das Programm gehört. Für nächstes Jahr habe ich es mir auch fest vorgenommen. 03. – 04. Februar, Bad Nauheim Europäische Anwenderkonferenz 10. – 12. Februar, Anaheim, USA Weltgrößte Messe für Entwicklung und Fertigung in der Medizintechnik www.mdmwest.com MEDTEC 03. – 05. März, Stuttgart www.medtecstuttgart.com Salon industrie 10. – 13. März, Lyon, Frankreich MEDTEC : Fachmesse für Hersteller medizinischer Produkte Messe für Produktionstechnologien mit rund 1 000 Ausstellern www.industrie-expo.com Berthold Leibinger Stiftung, Canon Communications, Evatec Process Systems, GL-Events, SPIE, Volkswagen AG LA S ER W o r l d o f Photonics China 17. – 19. März, Shanghai, China Weltleitmesse für optische Technologien Photonics West Mit zahlreichen Superlativen lockt die größte Photonik-Messe Nordamerikas, die SPIE Photonics West, vom 24. bis 29. Januar 2009 geschätzte 17 500 Fachbesucher aus 50 Nationen und 1 100 Aussteller nach Kalifornien. Die begleitenden Symposien BIOS, LASE, OPTO und MOEMS-MEMS geben in 75 Fachkonferenzen und 70 Technologiekursen einen interdisziplinären und daher einzigartig umfassenden Einblick in Forschung und Entwicklung. Kontakte knüpfen, sich informieren und das große Ganze sehen: Das alles bietet ein Besuch im San Jose Convention Center. www.world-of-photonics.net E u r o S ta m p i 19. – 21. März, Parma, Italien Internationale Messe für Matrizen und Formen, Pressen und Spritzmaschinen www.senaf.it Korean Welding Show 21. – 24. April, Changwon, Korea Schweißgeräte und -materialien www.weldingshow.co.kr Salon industrie: Messe für Produktionstechnologien Laser 15. – 18. Juni, München Weltleitmesse für optische Technologien www.world-of-photonics.net 9 Thema Automatisiert schweißen ? Mit hoher Geschwindigkeit ? Trotz dicker Bleche, großer Bauteile, widerspenstiger Werkstoffe ? Laser-Hybridschweißen könnte die Antwort sein. 10 Vereinte Kräfte Lichtbogen und Laserstrahl arbeiten schon seit Jahren eng zusammen. Jetzt eröffnen leistungsstarke Festkörperlaser und Automatisierungslösungen der Nischentechnologie Laser-Hybridschweißen neue Einsatzmöglichkeiten. Wenn Dr. Frank Riedel Laser-Hybridschweißen erklärt, benutzt er gerne ein Sprichwort: „Gegensätze ziehen sich an, weil jeder im anderen die Stärken sucht, die ihm selbst fehlen.“ Riedel arbeitet am Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz. Seine Arbeitsgruppe „Thermisches Fügen“ wurde vor zwei Jahren eingerichtet. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf Laser-Hybridschweißen. Eine Technologie, die in der Regel das Lichtbogenschweißen — Metall aktivgas- oder Metallinertgasschweißen (MAG / MIG) — mit Laserschweißen verbindet. Riedel geht wie viele andere davon aus, dass das Verfahren für Applikationen in vielen Branchen, vor allem aber in der Schwerindustrie enormes Produktivitätspotenzial besitzt. „Laser-Hybridschweißen wird dann interessant, wenn Sie dickere Bauteile mit hoher Geschwindigkeit, geringem Wärmeeintrag und hochwertigen Nähten maschinell schweißen wollen — die Umstände aber gegen Sie sind“, erklärt Riedel und gibt Beispiele: „Die Komponenten sind groß und unhandlich, die Bleche sehr dick, die Schweißnahtvorbereitungen für den Laser oder für Verfahren wie Metallschutzgasschweißen (MSG) aufwendig und der Wärmeeintrag hoch. Oder Sie wollen Materialien wie hochfeste Stähle verarbeiten, die sich mit den gängigeren Verfahren nur mit großem fertigungstechnischem und zeitlichem Aufwand schweißen lassen.“ Das wachsende Interesse am Laser-Hybridschweißen beruht vor allem auf der Entwicklung der Festkörperlaser in den vergangenen Jahren. Die Kombination mit der neuen Laserstrahlquelle birgt das Potenzial, das Verfahren aus seinem bisherigen Nischendasein zu befreien. Entstanden war es in den 1980er-Jahren, als CO₂-Laser die Leistungsausbeute für das oft auch Keyhole-Schweißen genannte Tiefschweißen erreichten. Hier verdampft der Laserstrahl den Werkstoff teilweise. So entsteht in der Metallschmelze um den Strahl herum eine tiefe, schlanke Dampfkapillare. In diesem Effekt liegen Stärken und Schwächen 11 Laserstrahl MIG-/MAG-Brenner Tropfenübergang Zusatzwerkstoff Schutzgas Lichtbogen Schmelzzone SchweiSSnaht SchweiSSfuge Keyhole des Verfahrens. Einerseits lassen sich so auch sehr dicke Bleche in einem Durchgang über die gesamte Stoßfläche hinweg verschweißen — was mit anderen Verfahren meist wirtschaftlich oder technisch nicht machbar ist. TLC 308 Andererseits braucht der Strahl aber einen feinen Fokus, um die nötige THEMA Hybridschweißen -- Prinzipdarstellung Stand 2008 10 29 Leistungsdichte zu erreichen. Also muss der Fügespalt so präzise vorbereitet die Komponenten so exakt dass36die Toleranzen der rotwerk und visuelle kommunikation | gernot walter gespannt | aichwald werden, | +49 (0)711 30 750 Stöße auf der gesamten Werkstücklänge im Zehntelmillimeterbereich liegen. Das lohnt sich nur, wenn die Bauteile handlich und die Bleche dünn sind sowie Produktivitätsgewinn oder Anforderungen an das spätere Produkt Arbeitseinsatz und Ausrüstung aufwiegen. So entstand die Idee, einen elektrischen Lichtbogen mit dem Laser strahl zu kombinieren. Das Metallschutzgasschweißen schmilzt mehr Material in der Breite auf, bringt mehr Zusatzwerkstoffe in die Naht ein und kann damit Spalten besser überbrücken. Die Einschweißtiefe ist jedoch vergleichsweise gering. Werden die Bleche dicker, bleibt nichts anderes übrig, als die Stöße v-förmig anzufräsen und das entstehende „Tal“ beim MSGSchweißen mit mehreren Schweißraupen in mehreren Lagen zu schließen. Doch das Lichtbogenschweißen bringt schon bei ein, zwei Lagen viel Energie in die Werkstücke ein und beim Abkühlen schrumpfen die Schweißraupen, was zu großen Verformungen und Eigenspannungen führt. Und schließlich sind da die Kosten für Fertigungszeiten und Zusatzwerkstoffe. Laser-Hybridschweißen löst diese Probleme: Während der Lichtbogen für eine bessere Spaltüberbrückung sorgt, steigert der Laser Schweißtiefe und Schweißgeschwindigkeit und senkt somit deutlich den Wärmeeintrag. Die Naht lässt sich trotz größerer Toleranzen in einem Durchgang 12 ziehen. Außerdem ist bei hoher Prozessgeschwindigkeit das geschmolzene Schweißvolumen wesentlich geringer, sodass viel weniger Wärme in den umgebenden Werkstoff eingebracht wird. Dennoch gibt es einen Haken, der die Verbreitung des Verfahrens bremste und den Kunden von Dr. Thomas Harrer, Leiter des Laser-Applikationszentrums bei TRUMPF in Ditzingen, Kopfzerbrechen machte. Zwar baut TRUMPF selbst keine eigenen Laser-Hybridschweißmaschinen, doch arbeiten dessen Laser in verschiedenen Applikationen. Da die Leistung der Festkörperlaser lange nicht reichte, waren es im Dickblechbereich immer CO₂-Laser. Harrer umreißt das Problem so: „Der Lichtbogen braucht Plasma für seine Arbeit. Das ist für den CO₂-Laser jedoch hinderlich, da Plasma dessen Strahlen absorbiert.“ Hinzu kommt, dass der CO₂-Laser selbst Plasma produziert — er inionisiert die Metalldampfwolke aus dem Keyhole. Beim Schweißen mit CO₂Lasern wird dieses Plasma mit schwer ionisierbaren Gasen wie Helium ‚verdünnt’. Eine nicht ionisierbare Heliumwolke allerdings ist das Letzte, was ein MAG-Schweißbrenner zwischen Elektrode und Werkstück braucht. „Schon das macht den Hybridprozess mit CO₂-Laser schwer beherrschbar,“ erklärt Harrer. „Der CO₂-Laser bringt jedoch noch weitere Einschränkungen mit sich. Weil sich dessen Strahl nicht per Laserlichtkabel leiten lässt, sind keine Netzwerke möglich. Zudem geht es ja meist um Bauteile mit außerordentlichen Dimensionen. Daher sind die Verfahrwege groß und die Strahlbeherschung im Strahlengang wird zur Herausforderung.“ Das alles änderte sich, als mit dem Scheibenlaser der Durchbruch in die hohen Leistungsbereiche gelang. Das Licht der Festkörperlaser ionisiert den Metalldampf nicht oder kaum. Ohnehin wird es von Plasma nicht Thema Laser-HybridschweiSSen Laser-Hybridschweißen verbindet Laser- und Lichtbogen schweißen. Prinzipiell addieren sich dabei die Stärken beider Verfah ren und gleichen die Schwächen des jeweils anderen aus. Der Lichtbogen wirkt an der Oberfläche und sorgt für eine breitere Naht und damit für die Spaltüberbrückung. Er transportiert außerdem Zusatzwerkstoffe in die Schmelze. Mit diesen lassen sich die metallurgischen Eigenschaften und die Flankenhaftung der Naht gezielt beinflussen. Der Schweißlaser sorgt für die Schweißtiefe und hohes Typisches Bild: Wo der MIG-Brenner das Aufschmelzen unterstützt, hat die Naht einen breiten Kopf. In der Tiefe bleibt die schlanke Form des Laser-Keyholes sichtbar. Dr. Frank Riedel vom Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz Dr. Frank Riedel; Udo Loster; Illustration: Gernot Walter „Gegensätze ziehen sich an. Hier ist es genauso.“ „Zwei Verfahren in einem. Aber jedes lässt sich separat steuern.“ Christian Paul, Leiter Anwendungstechnik bei Cloos Schweißtechnik in Haiger Prozesstempo, senkt den Wärmeeintrag und reduziert damit den thermischen Verzug gegenüber dem reinen Lichtbogenschweißen. absorbiert, so dass das Lichtbogenplasma ebenfalls kein Problem mehr ist. Außerdem lässt es sich über ein LaserNetwork verteilen und die Distanz des Bearbeitungskopfs zur Strahlquelle oder Verfahrwege spielen auch keine Rolle mehr. Cloos Schweißtechnik in Haiger beispielsweise hat 2002 einen eigenen Hybridbrenner vorgestellt, der sich mit einem Roboter führen lässt. Über dessen frei programmierbare Roboterachse lassen sich optimale Anstellwinkel für beide Prozesse einstellen. Seit der Premiere entwickelt das Unternehmen seine Technologie beständig weiter. Christian Paul, Leiter Anwendungstechnik bei Cloos, beschreibt die Herausforderung: „Sie haben auf kleinstem Raum zwei komplette Arbeitsköpfe — eine Laseroptik und den Metallschutzgas-Brenner, die Zuführungen für Zusatzwerkstoffe und die Medienführung beider Verfahren. Da wird es eng.“ Und es wird noch enger. „Unsere Kunden wünschen sich zunehmend Inline-Lösungen für Qualitätssicherung und Nahtüberwachung, wie sie auch in anderen Verfahren eingesetzt werden.“ Also müssen Sensoren, die den Nahtverlauf während des Schweißprozesses verfolgen, integriert werden. Tatsächlich ist das Verfahren Tatsächlich ist das Verfahren zur Auto- matisierung prädestiniert. Bei dünneren Blechen erreicht es hohe Schweißgeschwindigkeiten. Bei dickeren Blechen kann wiederum die Nahtvorbereitung komplett entfallen. Auch hier unterstützen sich Laser und Lichtbogen gegenseitig, wie Paul betont: „Durch die Intensität und Leistungsdichte des Laserstrahls ist ein entsprechender Einbrand am Nahtanfang garantiert.“ Der Laser sorgt für eine poren- und rissfreie, glatte Naht und der MSGBrenner bringt Zusatzwerkstoffe ein, über die sich die Metallurgie und Flankenhaftung der Naht beeinflussen lässt. Kommt eine automatisierte 13 Thema Prozesssteuerung hinzu, kann das Verfahren sein überlegenes Tempo voll ausspielen und in Produktivitätsgewinn ummünzen. Die entsprechenden Systeme sind bereits in der Cloos-Robotersteuerung integriert. So lässt sich oft die Produktivität noch einmal deutlich erhöhen. Für Christian Paul eine logische Entwicklung: „Obwohl Hybridschweißen zwei Verfahren verbindet, lässt sich jedes davon separat steuern. Damit lassen sich alle Parameter jederzeit gezielt beeinflussen. Vorausgesetzt, Sie wissen, an welchem Rädchen Sie gerade drehen müssen.“ Noch finden sich komplette Inline-Automatisie rungslösungen hauptsächlich in großen, ein- oder zweiachsigen Anlagen, die für hohen Durchsatz konstruiert werden. Auch wenn es schon Lö sungen gibt, bleiben noch viele Fragen offen. Dr. Frank Riedel in Chemnitz zählt einige auf: „Da ist zum einen der Raumbedarf. Und selbst wenn Sie den Raum haben, müssen Sie dicht an zwei unterschiedliche Energiequellen ranrücken, was auch oft durch die Zugänglichkeiten der Bauteile beschränkt wird“, sagt er. „Sie haben den Lichtbogen, dessen Wellenspektrum viele Sensoren stört, und Sie haben einen sehr hellen Brennfleck von Laser und Lichtbogen, der eine optische Erfassung der Schweißbereiche fast unmöglich macht. Und dann wäre da noch der Preis.“ Noch sind deshalb die Automatisierungslösungen meist individuell aufgebaut und entsprechend teuer. Doch Riedel ist zuversichtlich, dass der wachsende Markt das richten wird. Und bis dahin ? „Es muss ja nicht gleich das InlineRundumpaket sein“, sagt Riedel, „das Verfahren ist auch so schon ziemlich überzeugend.“ Ansprechpartner: Fraunhofer IWU, Dr. Frank Riedel, Telefon +49 (0) 371 5397 – 1300 frank.riedel@iwu.fraunhofer.de Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, Christian Paul, Telefon +49 (0) 2773 85 – 565 , christian.paul@cloos.de 14 Hier wird gleich mehrfach gespart: Das Laser-Hybridschweißen sorgt für Produktivität im Prozess und Sandwichpaneele wie dieses Testpaneel für niedrige Arbeits- und Materialkosten. Der Blick in die Zahlen Was bringt es wirklich ? Natürlich ist jede Anwendung anders. Doch unter dem Strich ist Laser-Hybridschweißen vielversprechend. Kosten und Produktivität, das sind zwei ganz handfeste Gründe für das neue Interesse am Laser-Hybridschweißen. Es eröffnet nicht nur den Weg zu neuen konstruktiven Lösungen. Sandwichpaneele oder geschweißte Träger können beispielsweise im Stahl- oder Schiffsbau Material und Arbeitskosten im zweistelligen Prozentbereich sparen. Oft zahlt sich das Verfahren auch ganz unmittelbar aus. Insbesondere dann, wenn zuvor mit Metallschutzgasschweißen gearbeitet wurde und lange Nähte gezogen werden. So gehen die Anbieter der Schweißanlagen derzeit von Produktivitätsgewinnen von 300 bis 500 Prozent sowie Kosteneinsparungen von rund der Hälfte aus. Verbrauchskosten Das Laser-Hybridschweißen senkt in diesen Rechnungen die Kosten für Verbrauchsmaterialien um rund die Hälfte. Die Energiekosten für das Schweißen einer Kehlnaht — zum Beispiel an einem T-Trä- ger — sinken demnach um rund ein Viertel. Die Kosten für Schweißdraht sinken um zwei Fünftel und Kosten für Prozessgase um vier Fünftel. Produktivität Die Produktivitätsgewinne entstehen vor allem, wenn das Laser-Hybridschweißen sein Tempo voll ausspielen kann. Bei einer Kehlnaht in fünf Millimeter dickem Blech erreicht Hybridschweißen eine Geschwindigkeit von knapp 3,5 Metern pro Minute gegenüber 0,5 Metern mit Metallaktivgasschweißen. Bei einer Stoßnaht in Zehn-Millimeter-Blech sind es zwei Meter pro Minute gegenüber 0,5 Metern mit Unterpulverschweißen. Thermischer Verzug Die Verformung von geschweißten Komponenten zu beheben, verursacht beachtliche Folgekosten ohne Beitrag zur Wertschöpfung. Im Schiffsbau beispielsweise wird mit rund 450 Euro pro Quadratmeter gerechnet. Applied Thermal Sciences, Inc. Der Weg in die volle Automatisierung hat erst begonnen. STATEMENT Aus jahrelanger Erfahrung auf dem Fußballplatz weiß Dr. Markus Merk, wie man souveräne Entscheidungen trifft. „Vertraue dem ersten Gedanken!“ Auch schnelle Entscheidungen können die Basis für sichere und überzeugende Entscheidungen sein, sagt der ehemalige Fußball-Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk. Die nötige Souveränität Dr. Markus Merk dafür lässt sich lernen. Es gibt geborene Entscheider. Doch auch die verfeinern ihre Entscheidungsfindung in einem ständigen Lernprozess und erkennen, dass es ihre Entscheidungsfähigkeit fördert, wenn sie spontanen Eingebungen folgen. Entscheider brauchen Mut zur Verantwortung und Entschlossenheit. Dies ist die Basis, um überhaupt eine Führungstätigkeit ausüben zu können, denn Entscheidungen müssen konsequent, aber auch mit großer Gelassenheit getroffen werden. Nur so erreiche ich Nachhaltigkeit, Berechenbarkeit und persönliche Glaubwürdigkeit. Zwar muss ich mich dazu von einer hohen fachlichen Kompetenz leiten lassen, doch eine große Anzahl an Entscheidungen führt dazu, dass sich situationsgerechte Muster abspeichern, die dann kontinuierlich abrufbar sind. Die schnelle Entscheidung galt für mich lange als Alibi für strittige oder falsche Entscheidungen. Heute sehe ich darin umso mehr ihre Chancen. Der Volksmund hat recht: „Der erste Gedanke ist der beste !“ Für mich ist die schnelle Entscheidung die Basis einer sicheren und überzeugenden Entscheidung, sie stärkt die Persönlichkeit, Souveränität und Akzeptanz der Führungskraft. Schnelle Entscheidungen ersparen außerdem Stunden und Tage der inneren Anspannung und dokumentieren im Umfeld ein hohes Maß an Sicherheit. Den Wert der getroffenen Entscheidung spüre ich spontan, davon unbeeinflusst muss aber weiter entschieden werden. Denn jede Entscheidung ruft eine Reaktion der betroffenen Partei hervor und verlangt eine angemessene Antwort. Von Sympathien und Antipathien darf man sich dabei nicht leiten lassen. Gerechtigkeit ist der immerwährende Anspruch, wohl wissend, dass Entscheidungen vom Betroffenen oft als ungerecht empfunden werden. Zu Konzessionen dürfen Entscheider dabei nie neigen. Einen Fehler mit einem Fehler auszugleichen, bedeutet, zwei Fehler gemacht zu haben ! Dadurch wird die Glaubwürdigkeit nachhaltig gestört. Natürlich muss ich zu Fehlentscheidungen stehen. Entscheidungen müssen und dürfen korrigiert werden, wenn es auf dem Weg zum Ziel nützlich ist. Leider legt unser Umfeld dies meist als Unsicherheit aus. Die Toleranz bei korrigierten Entscheidungen ist gering, dies führt oft zu einem starren Festhalten. Korri giere ich eine Entscheidung und stehe zu meinen Fehlern, werde ich aber anerkannt — beim ersten Mal. Doch wer will schon Entscheider, die sich permanent korrigieren ? Aus Fehlern zu lernen, ist der beste Lernprozess, allerdings auch der schmerzhafteste. Wichtig ist dabei eine gute Kommunikation im Team. Gemeinsam lassen sich kritische Entscheidungen treffen. Als Mannschaft eine gemeinsame Sprache zu sprechen, lässt die Entscheidung sicher wirken und führt somit zu einer hohen Akzeptanz. Habe ich die Möglichkeit, werde ich mich beraten, da schnell entscheiden nie übereilt entscheiden heißt. Der erste Gedanke bleibt aber auf diesem Weg der Entscheidungsfindung immanent vorhanden. Bei unsicherer Entscheidungslage greife ich stets auf ihn zurück. Sichere Entscheidungen werden im Doppelpass zwischen Ratio und Intuition getroffen. Kontakt zum Autor: www.merk-es-dir.de 15 Report Die Profil-Profis aus Stabio Kurz hinter Bellinzona, rechts der Autobahn E 35 nach Italien, wartet die Zukunft. Michael und Wolfgang Stumm walzen und schweißen sie dort in ihrem Unternehmen Montanstahl. Alpen, Banken, Schokolade — typische Antworten auf die Frage „Was ver binden Sie mit der Schweiz? “. Zugegeben, die Bergpanoramen sind grandios, die Süßigkeiten köstlich und die Banken verschwiegen. Doch der Alpenstaat offeriert noch ganz andere Glanzstücke. Bestes Beispiel: die Montan stahl AG. Ein Familienunternehmen mit Wurzeln im Ruhrgebiet und Firmensitz in Stabio, im italienischen Teil der Schweiz, im Kanton Tessin. Vor allem aber ein Stahlprofilhersteller, der mit Präzisionsprodukten Kunden in aller Welt überzeugt. 1983 als Profilwalzwerk gegründet, formten die Geschäftsführer Michael und Wolfgang Stumm aus ihrem Unternehmen einen der weltweit renom miertesten Anbieter für Spezialprofile aus Stahl und Edelstahl. Eine Erfolgs16 geschichte, die auf Qualität, Fachwissen, Service, Flexibilität — und auf Schnelligkeit basiert, so Michael Stumm, zuständig für den kaufmännischen Part. Wolfgang Stumm, der die Bereiche Technik und Controlling verantwortet, ergänzt: „Qualität steht für uns an erster Stelle.“ In seinen frühen Jahren produzierte das Unternehmen Stahlprofile ausschließlich im Warmwalzverfahren. Heute setzen die Schweizer auf unterschiedliche Techniken: Je nach Qualitätsanforderung wird kaltgezogen, kaltgewalzt oder lasergeschweißt, außerdem kommt in Kürze die Fertigung per Rollfügen hinzu. Den entscheidenden Qualitätssprung machte Montan stahl dann Anfang des Jahrtausends. „ ,Invent the Future‘ — das ist die „Erfinde die Zukunft — das ist die sicherste Methode, sie vorauszusagen !“ KD Busch Michael und Wolfgang Stumm zeigen ihre Profile. sicherste Methode, sie vorauszusagen !“ Der Unternehmensslogan war für die passionierten Segler bereits damals Programm: immer hart am Wind. Ausgangspunkt war München. Genauer gesagt die „Laser 2001. World of Photonics“. Auf der Suche nach innovativen Lösungen hatte Montanstahl bis dahin diverse neue Herstellungstechniken geprüft und verworfen. Keine erfüllte die hohen Qualitäts- und Flexibilitätsansprüche bezüglich Verarbeitung, Toleranzen und Losgrößen. Bis zur Messe in Bayern. Dort entdeckte Wolfgang Stumm die Lasertechnik. Seither bietet das Schweizer Unternehmen seinen Kunden ein komplettes Programm genormter Handelsprofile in Edelstahl rostfrei, wie Winkel-, Träger-, T- und U-Profile, geschlossene Profile, wie Kasten- und Hohlprofile, sowie zahlreiche weitere Spezialprofile nach Kundenzeichnung. Die Spezialisten bieten für ihre Produkte zudem alle denkbaren Aussparungen, engste Toleranzen, minimierte Kantenradien und makellose Oberflächen. Ab Ende 2008 strebt Montanstahl für alle Laserprofile Lieferzeiten von maximal vier Wochen an. Von so einem Tempo zwischen Auftragseingang und Auslieferung können die Mitbewerber meist nur träumen. Maßgeblich beteiligt in dieser flotten Präzisionsfertigung sind — neben TRUMPF Lasern zum Schneiden und Schweißen — die cleveren Zuführungen. Ausgetüftelte Eigenkonstruktionen, in die Wolfgang und Michael Stumm viel Zeit investierten, die sich heute auszahlt. Mittels ausgefeilter Führungstechnik lässt sich das Vormaterial in allen nur denkbaren Positionen, Anordnungen und Kombinationen den Lasern zuführen, 17 Report die diese dann zu den georderten Profilformen verschweißen. Diese europa weit einzigartigen Spezialmaschinen ermöglichen Profillängen bis maximal 15 Meter und Abmessungen zwischen 30 und 1 000 Millimeter. Zusatzeffekt des Laserschweißens: Die Profile können anwendungsbezogen optimiert werden. Profilzonen, die einer geringen Belastung ausgesetzt sind, werden demnach mit reduzierten Materialstärken und Zonen hoher Belastung mit entsprechend größeren Materialstärken produziert, ganz nach den Angaben der Ingenieure und Statiker. Dachkonstruktion Neue Messe Stuttgart Lasergeschweißte Edelstahlprofile Die hohe Flexibilität der Fertigungsanlagen ermöglicht es auch, kleine Projekte mit geringen Losgrößen bis hin zur Prototypenfertigung zu bedienen. „Unsere Bestrebungen gehen dahin, dem Kunden ein qualitativ hochwertiges Produkt zu liefern“, sagt Michael Stumm, weshalb eine hundertprozentige Schweißnahtkontrolle zum Herstellungsprogramm gehört. Das Kontrollsystem überprüft lückenlos die gesamte Verbindung eines Profils auf komplette Durchschweißung und erkennt eventuelle Unregelmäßigkeiten automatisch. Ob im Maschinenbau, in der petrochemischen Industrie oder in der Architektur von Fassaden: Montanstahl-Laserprofile gewährleisten jederzeit ein konstantes Stärkenmaß, parallele Flansche, exakte Kanten und eine homogene Oberflächenstruktur, was sich von herkömmlichen Stahlprodukten nicht behaupten lässt. Abgesehen von der präzisen Produktion und hochwertigen Vormaterialien ist für die Produkte in Edelstahl rostfrei ein Passivierungsverfahren mit eigens entwickelter Beize für die hohe Montanstahlqualität verantwortlich. Dass die Edelstahl-Oberflächen zuverlässig von allen Ablagerungen befreit werden, versteht sich von selbst. Besser geht’s kaum. Diese Qualität bleibt nicht unbeachtet. Neben treuen Industriekunden ruft sie seit geraumer Zeit mehr und mehr Architekten auf den Plan. Stahlprofile dieser Fertigungsgüte offerieren für den sichtbaren, repräsentativen Fassadenbau ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten, sodass selbst Stars der Szene sich bereits dafür interessieren, beispielsweise Frank O. Gehry, Architekt des bekannten Guggenheim-Museums in Bilbao. Auf die Frage, wofür die Schweiz steht, könnte die Antwort dann künftig lauten: „Alpen, Banken, Schokolade und Laserprofile.“ Ein schönes Lob. Ansprechpartner: Montanstahl AG, Michael Stumm, Telefon +41 (0) 91 641 68 00, m.stumm@montanstahl.com Flexible Fassaden Die Montanstahl AG hat sich auf Profile und Träger aus Edelstahl spezialisiert. Dank dem Laser als Schneide- und Fügewerkzeug stel len sie T- und U-Profile, Kasten- und Hohlprofile sowie zahlreiche Spezialprofile nach Kundenzeichnung her, auch in kleinen Losgrö ßen. Dabei sind Profillängen bis 15 Meter möglich. 18 Auch für Europas modernstes Messezentrum war dieses Fachwis sen gefragt: In den neun Hallen der neuen Messe Stuttgart und dem dazugehörenden Internationalen Congress Center, auf bei nahe 150.000 m² tragen Profile von Montanstahl Dächer und Glasfronten. Report Auf der Suche nach dem Dünner-Schneller-Stärker braucht man auch eine gute Portion Humor, sagt Dr. Bill Partlo von Cymer. „Wir testen Grenzen“ Brent Haywood Für Cymers Senior Vice-President und Chief Technical Officer Bill Partlo dreht sich alles um eine Zahl: 13,5 Nanometer. Hier erklärt er, wie er sie erreichen will — und warum sie jeden etwas angeht. Erzählen Sie mir etwas über Cymer Violet-(DUV-)Lithografie, die Chips mit 248 und seine Anfänge. Nanometer Wellenlänge bearbeitet. Die DUVCymer liefert Excimer-Laserlichtquellen für Litho Technologie setzte sich bereits in der Prototypen grafiesysteme. Diese werden weltweit von Mikro phase durch und Cymer konnte dem Markt eine chip-Produzenten und Scannerherstellern ein- 248-Nanometer-Lichtquelle bieten, als dieser dagesetzt, um die winzigen Strukturen der integ- nach verlangte. rierten Schaltkreise auf den Chips zu „schreiben“. Das Unternehmen wurde 1986 als kleiner Anbie- Warum ist die Wellenlänge für die ter von Forschungs- und Entwicklungsleistungen Mikrochip-Fertigung so wichtig ? gegründet und hatte rund 100 Mitarbeiter. Wäh- Mikrochips werden im Prinzip mit Scannern auf rend der ersten zehn Jahre konzentrierte sich die die Wafer „fotografiert”: Das Licht trifft auf eine Forschungsarbeit auf die damals neue Deep-Ultra- lichtempfindliche Schicht auf dem Wafer. Diese 19 Vakuumkammer für das Plasmalicht: Cymer treibt die Entwicklung der EUV-Lithografie zur Massenproduktion von Wafern voran. wird „entwickelt” und bildet beim Ätzen die Schablone für die Chipstruktur. Die Größe der Strukturen, die sich auf den vielen Chips des Wafers abbilden lassen, hängt ganz direkt von der Wellenlänge des Lichts ab. Je kürzer die Wellenlänge, desto feinere Strukturen kann es erzeugen. Weshalb sind kleinere Strukturen so entscheidend ? Bei Speicherchips bedeuten kleinere Strukturen, dass Informationen dichter gepackt werden können. Bei Prozessoren drücken sie sich in höheren Verarbeitungsgeschwindigkeiten aus. Um die heute gefragte Rechenleistung oder Speicherdichte zu erzielen, werden die Schaltkreise dichter gepackt denn je. Aber die Leistungssteigerungen sollen ja weitergehen. Deshalb benötigen die Hersteller immer kurzwelligeres Licht. So stoßen wir immer tiefer in den ultravioletten Bereich vor und stehen jetzt an der Schwelle zum nächsten technologischen Schritt: dem Sprung von den tief-ultravioletten DUV-Lichtquellen zu den extrem ultravioletten EUV-Lichtquellen. Welche Rolle spielt der Laser bei EUV-Licht ? DUV-Licht in der gewünschten Wellenlänge erzeugen wir direkt im Laser. Das EUV-Licht mit 20 einer Wellenlänge von 13,5 Nanometern dagegen geführt, das den Strahl formt und auf eine Masgewinnen wir aus einem lasererzeugten Plasma. ke richtet, die es auf die Schablonenschicht des In einer Vakuumkammer trifft in schneller Folge Wafers reflektiert. Auf diese Weise wandeln wir der Laserpuls eines CO₂-Lasers jeweils auf Laserenergie über ein Plasma in Licht um. einen mikroskopisch kleinen Tropfen geschmol zenen Zinns. Der Laserpuls erhitzt den Tropfen Weshalb wurde dafür ein CO₂-Laser gewählt ? und verdampft ihn. Die Zinn-Atome geben dabei In Verbindung mit Zinn zeichnet sich ein CO₂Elektronen ab und werden hochgradig ionisiert. Laser durch eine ausgeprägt hohe Effizienz bei Das so entstehende Plasma beginnt, Photonen der Umwandlung aus. Das wiederum ermöglicht abzustrahlen. Ein Spiegel fängt diese auf und re- eine besonders kostengünstige Lösung. Diese Efflektiert sie als Licht mit der exakten Wellenlänge fizienz erlaubt es, das technisch Machbare auch von 13,5 Nanometern. Eine Blende fokussiert das wirtschaftlich einzusetzen. Licht in den Scanner, mit dem unsere Kunden dann die Chips belichten. Cymer hat sowohl die Erzeugung von Plasma über Gasentladung als auch per Laser Worin unterscheidet sich EUV von bisherigen untersucht, um eine EUV-Quelle lithografischen Technologien ? zu finden. Was sprach für den Laser ? Der EUV-Prozess spielt sich vollständig im Va- Ganz einfach: Mit dem lasererzeugten Plasma kuum ab. Nötig macht das die extrem kurze (Laser Produced Plasma, LPP) erreichen wir höWellenlänge. Luft ist für dieses Licht nicht mehr here Leistungen. Das macht diese Alternative transparent. Sie würde es einfach absorbieren. eindeutig zur überlegenen Technik. Dieses LeisDas Gleiche gilt für Glas. Deshalb können wir tungspotenzial ist der Grund, warum wir uns auf im Strahlengang keine Linsen einsetzen, son- die LPP-Technologie konzentrieren. Denn wir dern arbeiten mit Blenden und Spiegeln, um das sind davon überzeugt, dass sich die LeistungsLicht von seiner Quelle zum Ziel zu transportie- ausbeute im Laufe zukünftiger EUV-Gerätegeneren. Das Licht wird durch ein optisches System rationen weiter steigern lässt und wir damit auf Report „Lithografie macht nur Sinn, wenn sich damit in kürzester Zeit viele Silizium-Wafer herstellen lassen.“ eine sehr entwicklungsfähige Technologie setzen. Ließen sich die Hürden überwinden ? Zyklen, die das Mooresche Gesetz festschreibt. Dazu kommt, dass es sich bei LPP um eine deut- Wir haben erst kürzlich einen entscheidenden Deshalb ist die Geschwindigkeit, mit der eine lich reinere Lichtquelle handelt als bei einem per Meilenstein erreicht. Wir haben es geschafft, über neue Technologie eingeführt wird, genauso Gasentladung erzeugten Plasma. Unser laserer- 1,5 Stunden Dauerbetrieb eine durchschnittliche entscheidend wie die Technologie selbst. Beides zeugtes Plasma ist eine nahezu punktförmige EUV-Leistung von 25 Watt zu erzeugen. Das ist muss da sein, wenn es gebraucht wird. Sonst ist Quelle und das ist sehr vorteilhaft bei der Licht- ein Viertel auf dem Weg zu der Leistung, die wir es zu spät. brauchen, um 100 Wafer pro Stunde zu produführung durch die abbildende Optik. zieren. Bisher waren wir mehrere Hundert Fak- Wie haben Sie es geschafft, Schritt zu halten, toren von diesem Ziel entfernt. Jetzt fehlt uns nur ohne dabei durchzudrehen ? Was war die größte Hürde, mit der Cymer noch eine Steigerung um den Faktor vier, und Ein gesunder Humor gehört zu den Grundweres bei der Entwicklung der EUV-Lithografie wir gehen davon aus, dass wir unser Ziel in Kür- ten bei Cymer. Wir sind entschlossen, Großes zu zu tun bekam ? leisten. Immer und immer wieder. Dabei stehen Entscheidend war die Erzeugung hoher Leistun- ze erreichen. gen. Lithografie wird wirtschaftlich dann sinnunsere Ingenieure jeden Tag vor extremen Hevoll, wenn sich damit innerhalb kürzester Zeit Wie gelingt es Ihnen, die Grenzen des Möglichen rausforderungen. Sie arbeiten an den Grenzen möglichst viele Silizium-Wafer strukturieren las- immer weiter zu verschieben ? der Physik und den Grenzen des menschlichen sen. Das System musste daher ausreichend Leis- Unsere kreativen Physiker und Ingenieure geben Wissens. Um mit diesem Stress fertig zu werden, tung erzeugen, um innerhalb einer bestimmten sich mit dem Status quo einfach nicht zufrieden. braucht man einfach einen ausgeprägten Sinn für Zeit Hunderte von Wafern zu belichten. In un- Sie beweisen jeden Tag aufs Neue ihre Leiden- Humor. Sie wären überrascht, welch raffinierte serer Applikation arbeiten wir nicht mit einem schaft, Probleme zu lösen und jede Herausfor- Aprilscherze hier die Runde machen ! kontinuierlichen Strahl, sondern mit Pulsen, mit derung anzunehmen, um Lösungen für unsere einer Taktrate zwischen 50 und 100 Kilohertz. Kunden zu entwickeln. So gelingt es uns immer Ansprechpartner: Wir haben intensiv daran gearbeitet, mit dem La- wieder neu, Technologien auf den Markt zu brin- Cymer Inc., Julie Walker, Telefon +1 858.385.5532 ser die nötige Energiemenge in der angestrebten gen und sie schnell auf Volumen zu trimmen. julie_walker@cymer.com Betriebsart zu erreichen. Wir gehen ja im Takt mit den 18- bis 24-MonatsTLC 308 Cymer -- Prinzipdarstellung Stand 2008 10 22 Ein Spiegel fängt die Photonen auf und reflektiert Licht mit einer Wellenlänge von 13,5 Nanometern. Illustration: Gernot Walter EUV-Lithografie Die Lithografie mit extrem ultraviolettem Licht bedeutet einen großen technologi schen Sprung. Die aktuell eingesetzte Litho grafie mit tief-ultraviolettem Licht (DUV) nutzt Laserlicht, um die Chips zu struktu rieren. Das extrem ultraviolette Licht für die EUV-Lithografie dagegen wird von einem lasererzeugten Plasma abgestrahlt. Weil Luft das extrem kurzwellige Licht einfach absorbiert, herrscht im kompletten Strah lengang ein Vakuum. Außerdem kann das Licht nicht mit optischen Linsen, sondern nur mit Spiegeln und Blenden gelenkt und geformt werden. Tropfen geschmolzenen Zinns Im Takt der Tropfen gepulster CO² -Laserstrahl Das Zinn verdampft im Laserstrahl. Das daraus entstehende Plasma sondert Photonen ab. rotwerk visuelle kommunikation | gernot walter | aichwald | +49 (0)711 36 30 750 21 Der CO ² -Laser verschweißt Auslöseeinheit und Druckflasche zum Kaltgasgenerator. Ist die Naht fertig, lenkt das System den Strahl auf den zweiten Arbeitsplatz, wo bereits die nächste Flasche vorbereitet wurde. Wiener Wechseltakt 22 Report KD Busch Schweißen an einer Gasflasche, die mit 620 bar Helium gefüllt ist ? Kein Problem für den CO² -Laser. Bei iSi Automotive funktioniert dies sogar im Wechseltakt. 15 Millisekunden — das entspricht etwa einem Viertel LidVom Gasdruckbehälter zum Cool schlag. In dieser Zeit kann ein Cool Inflator Leben retten: Auf Inflator: Dietmar ein Signal der Sensorik zündet eine elektronische Steuerung Schäfer hält die einen kleinen pyrotechnischen Zünder. Dieser öffnet eine WertschöpfungsMembrane auf einer mit 620 bar Helium gefüllten kleinen kette im Haus. Kaltgasflasche. Helium strömt blitzartig aus und befüllt einen 30 Liter fassenden Ballon: den Airbag. Seit Mitte der 90er-Jahre fertigt das in Wien ansässige Unternehmen iSi Automotive Kaltgasflaschen und liefert diese für die Weiterverarbeitung zu Airbagmodulen an Automobilzulieferer. „Die Verdichtung von Gas und vor allem seine langfristig zuverlässige Speicherung waren lange Zeit ein ungelöstes Problem. Selbst heute verfügen nur wenige Unternehmen über dieses Know-how“, erklärt Dietmar Schäfer, der für den Aufbau des Betriebs verantwortlich war und seit mittlerweile zehn Jahren die Geschäfte leitet. gut zugänglich betrieben werden können. Zudem haben die „Als Unternehmen der iSi Gruppe hatten wir Zugang zu jahr- Wiener mit Standardkomponenten zur Strahlumleitung eine zehntelanger Erfahrung in der Fertigung von Gasdruckbehäl- äußerst effiziente Anlage mit maximaler Auslastung der Laser tern für den Lebensmittelbereich. Darauf konnten wir aufbau- realisiert. So arbeitet jeder der vier CO₂-Laser von TRUMPF en, als wir schließlich eine Lösung auf Helium-Basis für die ho- an jeweils zwei Arbeitsplätzen im Wechseltakt. Während der Laser an einem Arbeitsplatz schweißt, wird am anderen das hen Anforderungen der Automobilindustrie entwickelten.“ „Um unsere Wertschöpfungskette zu verlängern, haben wir geschweißte Bauteil ausgegeben und ein neues eingespannt. Heute fertigt iSi Automotive mit 130 Mitarbeitern im Dreischon im Jahr 2001 begonnen, nicht mehr nur Gasdruckbehälter zu produzieren, sondern auch einen eigenen Kaltgas- schichtbetrieb und stattet pro Jahr etwa 7,5 Millionen Fahrzeugenerator, den Cool Inflator, zu entwickeln“, berichtet Schäfer. ge mit diesen Sicherheitsprodukten aus. Alle Messdaten zur „Schon Ende 2005 hat uns das die ersten Serienkontrakte mit Qualitätskontrolle, Dichtigkeit und Prüfung der Schweißnähder Automobilindustrie eingebracht.“ Dazwischen lag inten- te sind mit den zugehörigen Prozess- und Anlagenparametern sives Forschen und Entwickeln. Eine der zentralen Heraus- lückenlos dokumentiert. Barcodeaufkleber mit individueller forderungen beim Aufbau der Produktionsanlage: Die im Seriennummer gewährleisten eine exakte Rückverfolgbarkeit. Haus entwickelte und weltweit patentierte Auslöseeinheit auf „Da wir die komplette Wertschöpfung im Haus haben, sind wir den mit bis zu 620 bar Helium gefüllten Gasdruckbehälter zu in der Lage, alle individuellen Bedürfnisse unserer Kunden schweißen. „Diverse Tests zeigten schnell, dass nur der CO₂- zu realisieren. Volumen von 15 bis 120 Liter, Gasabströmung Laser unsere extremen Anforderungen zu vertretbaren Kos- wahlweise radial oder axial — die Anzahl der Varianten ist unten erfüllt: Nur ein Laser hat diese hohe Präzision bei einem begrenzt“, erläutert Dietmar Schäfer. Auch für die Zukunft gleichzeitig minimalen Energieeintrag“, erklärt Schäfer. So- sieht Schäfer keine Alternative zum CO₂-Laser: „Wir fertigen wohl die Gasdruckbehälter als auch die geschweißten Kaltgas- alle Teile im laseroptimierten Design. Außerdem haben wir generatoren werden Dichtigkeitsprüfungen unterzogen. Diese intern viel spezifisches Know-how aufgebaut. So sichern wir Anlagen prüfen gegen Leckraten von weniger als 10-⁹ mbar/s uns mit dem CO₂-Laser auch weiterhin einen Vorsprung im auf. „Heute verlassen nur Behälter und Cool Inflator unsere Markt.“ Einen Vorsprung, der durch Produktinnovationen Hallen, deren rechnerischer Druckverlust maximal fünf Pro- Bestand haben soll: „Für den Einsatz unserer Kaltgasgenezent in 10 000 Jahren beträgt.“ ratoren gibt es kaum Grenzen. So werden diese inzwischen Neben seiner Exaktheit beim Schweißprozess bietet der sogar für Airbags in Motorradhelmen eingesetzt.“ CO₂-Laser aus Schäfers Sicht noch eine Reihe weiterer Vorteile. Aufgrund der geschlossenen Strahlführung müssen kei- Ansprechpartner: iSi Automotive GmbH, Dietmar Schäfer, ne besonderen Vorkehrungen für den Strahlenschutz getrof- Telefon +43 664 1616 753, dschaefer@isi-airbag.com fen werden, sodass die Produktionsanlagen transparent und 23 Von Dr.-Ing. Dipl.-Chem. Stephan Barcikowski und Dipl.-Ing. Niko Bärsch Der direkte Weg Wenn der Laserstrahl auf den Werkstoff trifft, entstehen immer auch Nanopartikel. Das Laser Zentrum Hannover verwandelte diesen Nebeneffekt in ein neues Verfahren zu ihrer gezielten Gewinnung. Die Nanotechnologie gilt als ein wichtiger Zukunftsmotor für Technologie branchen wie die Energie- und die Informationstechnik sowie die Biomedi zintechnik. Die meisten mechanischen, chemischen oder biologischen „Nano-Effekte“ werden dabei mithilfe winziger Partikel erzielt. Viele Substanzen werden überraschend „aktiv“, sobald ihre Oberfläche im Verhältnis zur Masse stark zunimmt. Eine Reaktion, die auftritt, wenn aus Substanzen derart kleine Partikel gewonnen werden, dass der Anteil der Atome, die sich an der Oberfläche befinden, signifikant größer wird. Dann sprechen wir von Nanopartikeln. Bereits jetzt sorgen beispielsweise unsichtbare Nano partikel aus Keramiken, deren Durchmesser kleiner ist als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts, für kratzfeste Autolacke. Um Nanopartikel herzustellen, gibt es viele Möglichkeiten. Ein üblicher Ansatz ist die Synthese auf chemischem Weg. So ermöglicht die Gasphasensynthese die Erzeugung freier Nanopartikel im Tonnenmaßstab. Sie ist jedoch vorwiegend für Metalloxide qualifiziert und führt leicht zu Verklumpungen des Nanopulvers. Das Sol-Gel-Verfahren ist das am häufigsten eingesetzte nasschemische Verfahren zur Erzeugung von Kolloiden. Das sind Flüssigkeiten, die mit Nanopartikeln durchmischt sind. Die anschließend notwendige Aufreinigung, um chemische Rückstände zu entfernen, ist jedoch sehr aufwendig. Angesichts dieser komplizierten Herstellungsverfahren verwendet das Laser Zentrum Hannover einen — eigentlich — naheliegenden Ansatz: Nanopartikel werden direkt vom Ausgangsmaterial abgelöst, ohne den Umweg über chemische Reaktionen zu nehmen. Hierfür verwenden wir in Hannover einen Laserabtragprozess in flüssiger Umgebung. So bilden sich keine Stäube, die erzeugten Partikel sind gut handhabbar und die Flüssigkeiten können entsprechend der gewünschten Weiterverarbeitung ausgewählt werden. Das Laserverfahren kann mehrere Probleme auf einmal lösen: Wir können Nanopartikel her24 stellen, die aus neuen Materialien bestehen — seien es Metalle, Keramiken, Legierungen oder Materialkombinationen. Die Anpassung des flüssigen Mediums trägt zu ihrer Stabilisierung bei und vermeidet Agglomerationen. Zudem sind die entstehenden Nanopartikel geladen, was für ihre Stabilisierung und weitere Verwendung von Vorteil ist. In den meisten Fällen sind die Laserabtragprodukte von vornherein nanopartikulär. Durch Einstellen relevanter Bearbeitungsparameter, wie der Bestrahlungsintensität oder der Fluenz (der auf die bestrahlte Fläche bezogenen Energie), der Repetitionsrate und des Pulsüberlapps, lassen sich verschiedene Partikelgrößen herstellen. Prinzipiell können alle Lasertypen eingesetzt werden. Gepulste Laser mit für das jeweilige flüssige Medium geeigneter Wellenlänge bieten meist Vorteile für die kontrollierte Erzeugung kleiner Partikel. Ultrakurze Pulse (im Femto- bis Picosekundenbereich) ermöglichen sogar die Erzeugung von Partikeln in brennbaren Flüssigkeiten, ohne diese zu entzünden, weil sie keine Wärme in das umgebende Material einbringen. Solch kurze Pulse werden bereits seit einem Jahrzehnt im Bereich der Mikrobearbeitung genutzt, um die Bildung von Schmelze zu vermeiden, und tragen hier dazu bei, Nanopartikel auf direktem Weg etwa in organischen Lösungsmitteln produzieren zu können. Die Möglichkeit, während des Herstellprozesses auch direkt chemische Gruppen anzubinden, erschließt den lasererzeugten Nanopartikeln schließlich auch den Einsatz in vielen biotechnologischen Anwendungen. Das Verfahren wird insbesondere genutzt, um neuartige Kolloide mit frei wählbarer Zusammensetzung herzustellen. Interessant ist es aufgrund seiner Materialvielfalt und Kombinierbarkeit auch deswegen, weil es Nanopartikel mit mehreren Funktionen erzeugen kann — etwa zur Erzeugung von Nanomaterial, das sowohl verschleißfest als auch antibakteriell wirkt. Nanopartikel aus Silber sind die bislang bekannteste biotechnologische Anwendung. Sie verhindern Biofilmbildung und schützen damit vor science Silber, Titan, Keramik: Der Laser erzeugt Nanopartikel aus fast beliebigen Materialien. Infektionen. Verschiedenen Metallpartikeln werden solch bioaktive Wirkungen zugeschrieben. Setzen sich Metallionen an der großen Oberfläche von Nanopartikeln frei, kann dies das Anwachsen von biologischem Gewebe beeinflussen. Für medizinische Implantate kann dies von großem Nutzen sein. Sollten Implantate also mit Nanopartikeln „lackiert“ werden ? Es gibt gute Gründe, die dagegensprechen: Lacke können abplatzen und auch andere Arten von Beschichtungen nutzen sich ab. Ein Ablösen ganzer Partikel, die zuvor eine kontinuierliche, geringe Dosis an Metallionen freigesetzt haben, wäre in fast allen Fällen toxisch. Zudem enthalten die am Markt erhältlichen Kolloide neben den gewünschten Partikeln auch Reste von Additiven oder von Zwischenprodukten (sogenannte Precursor), aus denen bei der chemischen Synthese die Nanopartikelnukleation erfolgt. Diese Ausgangssituation hat die Gruppe Nanomaterialien am Laser Zentrum Hannover zu einem ganz anderen Ansatz gebracht: Die freie Wahl der Trägerflüssigkeit im Laserabtragprozess ermöglicht auch die Produktion von Nanopartikeln in Monomeren, also Flüssigkeiten, die zu Kunststoffen vernetzt werden können. Aus derartigen lasererzeugten Kolloiden werden auf direktem Weg gießfähige Biomaterialien synthetisiert, in denen die gewünschten Partikel sehr gleichmäßig eingebettet sind. Implantate, die aus solchen Kunststoffen bestehen oder damit ummantelt sind, enthalten die Nanopartikel fest und sicher umschlossen, erlauben aber dennoch die medizinisch wirksame Freisetzung von Metallionen aus Partikeln nahe der Bauteiloberfläche. Im Rahmen eines laufenden Projektes sollen Cochlea-Implantatelektroden, die bei gehörlosen Neugeborenen die Nervenanbindung im Illustration: Gernot Walter Portkatheter: Nanowerkstoffe machen beispielsweise Implantate biokompatibel. Innenohr herstellen, mit Kunststoffen ummantelt werden, die bestimmte Konzentrationen verschiedener metallischer Nanopartikel enthalten. Diese wirken selektiv auf bestimmte Zellgewebstypen. So lässt die Oberfläche des Cochlea-Implantates bei einem geeigneten Zusammenspiel der Partikel die Hörnervzellen wachsen und unterdrückt zugleich wucherndes Gewebe. Mit keinem anderen Verfahren kann man ähnlich mühelos beliebige Nanopartikel erzeugen, kombinieren und einbetten. Für derartige Studien ist diese Methode ebenso prädestiniert wie für die anschließende Materialproduktion. Die Produktion mit Lasern steht dabei nicht in Konkurrenz zu chemischen Verfahren, die Nanopartikel im Tonnenmaßstab produzieren. Produktionsraten beim Laser liegen je nach Typ und Verfahren in Größenordnungen von Milligramm bis Gramm pro Stunde. Doch Nanopartikel ist nicht gleich Nanopartikel: Während ein Gramm Titandioxidpartikel umgerechnet für einen Cent erhältlich ist, beträgt der rechnerische Marktpreis für ein Gramm Halbleiterpartikel 1 000 Euro. Da der Markt an Nanopartikeln nur von wenigen Sorten dominiert wird, bietet sich das Laserabtragverfahren auch über Entwicklungsprojekte hinaus für alle Materialien an, für die die chemische Industrie keine Syntheseverfahren kennt oder ihren Entwicklungsaufwand scheut: Das „richtige“ Material ist ein wertvolles Gut, sei es in Energiespeichern, Mikrosystemen oder medizinischen Implantaten. Ansprechpartner: Dr.-Ing. Dipl.-Chem. Stephan Barcikowski, Dipl.-Ing. Niko Bärsch, Laser Zentrum Hannover e.V., Gruppe Nanomaterialien, Hollerithallee 8, 30419 Hannover, s.barcikowski@lzh.de, n.baersch@lzh.de 25 Menschen „Wir Japaner forschen anders“ Der Laser ist das Werkzeug der Zukunft, sagt Prof. Seiji Katayama. Seit 35 Jahren arbeitet er daran, es in die Gegenwart zu holen. Wann sind Sie zum ersten Mal auf das Thema Das JWRI wurde 1969 gegründet, um Japans Professor Katayama, Sie sind seit rund Laser gestoßen ? 35 Jahren Mitglied der Universität von Osaka. Führungsposition im Bereich der SchweißIch begann mit Forschungen zum Thema Laser- technologie zu sichern. Begeistert Sie diese Haben Sie nie daran gedacht, zu wechseln ? Ich hatte mehrere Angebote, eine neue Aufgabe materialbearbeitung während meiner Zeit als As- Zielsetzung immer noch ? oder eine höhere Position außerhalb der Univer- sistenzprofessor bei Prof. Matsunawa, der heute Ich glaube, dass Schweiß- und Verbindungstechsität Osaka anzunehmen. Osaka ist jedoch eine emeritiert ist. Das war 1981, am Joining and Wel- niken die wichtigsten Technologien sind, wenn der besten und angesehensten Universitäten und ding Research Institute (JWRI). Er verfügte über es um die Herstellung von Strukturen und Proweltweit bekannt für den Bereich Schweißtechnik. einen gepulsten YAG-Laser mit einer maximalen dukten geht. Dabei ist vor allem der Laser als das Die Arbeitsbedingungen sind großartig und ich Durchschnittsleistung von 200 Watt. Wir konzen- Werkzeug der Zukunft für die Materialbearbeimöchte daher so lange wie möglich hier bleiben. trierten uns damals auf Themen wie zum Beispiel tung bekannt. Aus diesem Grund bin ich vom Laser begeistert. Mir gefällt die Forschungsarbeit „Interaktion zwischen Laserstrahl und Material“. Seit Beginn Ihrer Karriere forschen Sie im im Bereich Laserschweißen, da es hier noch viele Gibt es eine typisch japanische Forschung, Felder zu erforschen gilt und zahlreiche Probleme Bereich der Materialbearbeitung. Haben Sie gelöst werden müssen. die sich von der Vorgehensweise in anderen sich schon in der Kindheit damit beschäftigt, Ländern unterscheidet ? Materialien zu untersuchen ? Nein, eigentlich nicht. Als ich noch zur Schule Ich denke ja. An den Universitäten und Institu- Wie wird die Laserschweißtechnik in zehn ging, bestand mein Ziel darin, Mathematikleh- ten in Japan, wie zum Beispiel am JWRI, kann oder zwanzig Jahren aussehen ? rer zu werden, sodass ich in der Nähe meiner ein Professor praktisch alles erforschen, was er Ich gehe für die nächsten Jahre von einer deutlich Eltern wohnen und im Alter für sie sorgen könnte. möchte. Dabei arbeiten jeweils ein Professor, ein zunehmenden Verbreitung aus. Damit diese ErIch bin der älteste Sohn, und nach der japanischen Assistenzprofessor und ein Student als Team zu- wartung Wirklichkeit wird, muss ich mich auf unTradition ist es meine Pflicht, mich um meine El- sammen und führen unterschiedliche Experimen terschiedliche Zielsetzungen konzentrieren. Der tern zu kümmern und unser Reisfeld zu bestellen. te im Rahmen eines Projektes durch. In Deutsch- Laser ist noch immer kostspielig, und wir sollten land und anderen europäischen Ländern besteht in der Lage sein, schneller und tiefer zu schweiWeshalb haben Sie Ihre Meinung geändert ? das Team für ein bestimmtes Projekt aus mehre- ßen. Mikroschweißtechniken, die noch kleinere Als ich die Senior High School abgeschlossen ren Spezialisten eines bestimmten Bereiches, zu Formate abdecken als heute, müssen entwickelt hatte, gab es an der Universität von Tokyo keine denen auch graduierte Studenten gehören. Sie werden. Auch sollten gute, hochwertige LaserAufnahmeprüfung. Außerdem wurde mir be- führen Experimente in ihrem ganz speziellen Be- schweißnähte zum Standard werden. Was hoch wusst, dass das Ingenieurwesen in Japan Zu- reich durch, geben sich aber nicht mit Experi- funktionale Schweißungen angeht, zählt auch das kunft hat. Unser Land verfügt über keine eigenen menten ab, die auch nur leicht außerhalb dieses Verschweißen ungleicher Materialien — wie zum Ressourcen. Also änderte ich meine Pläne und Bereiches liegen. Das ist der Unterschied zu der Beispiel von Metallen mit Kunststoffen — zu den begann mit dem Ingenieurstudium. Lasertechnologien der Zukunft. → japanischen Art, Forschung zu betreiben. 26 Prof. Seiji Katayama fühlt sich der Tradition verbunden und treibt die Zukunft des Laserschweißens voran. 27 Menschen Leben Der 1951 geborene Seiji Katayama will Mathematiker werden, um in der Nähe seiner Eltern bleiben zu können: Als ältester Sohn soll er sich um das Reisfeld der Eltern kümmern. 2002 wird er in Osaka Professor für Ingenieurwesen. Laser 1980 begegnet er als Forschungsreferent am Joining and Welding Research Institute in Osaka erstmals dem Laser. Leistung „Zwischen Metall und Kunststoff können wir feste mechanische Verbindungen herstellen.“ Einer Ihrer Wünsche ist es, dass die von Ihnen entwickelte Lasertechnik zur Verbindung ungleicher Materialien größere Verbreitung findet. Worauf kommt es an, um dieses Ziel zu erreichen ? Wir befinden uns noch am Anfang der Entwicklung und dieses Verfahren ist in der japanischen Industrie noch nicht weit verbreitet. Was zum Beispiel die Verbindung von Stahl und Aluminiumguss angeht, informiere ich durch Vorlesungen viele Ingenieure und Forscher über die Möglichkeiten dieser Technologie und demonstriere den Schweißprozess. Bei der direkten Laserverbindung von Metall und Kunststoff können wir mechanisch feste Verbindungen zwischen Metallen, wie Edelstahl, unlegiertem Stahl und Titan, mit Aluminiumguss und Kunststoff nachweisen. Einige Unternehmen sind auch an ganz bestimmten neuen Kombinationen interessiert. 28 Für die Herstellung von Verbindungen, die ho- Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie auf hen thermischen oder mechanischen Belastun- Ihre erfolgreiche Karriere zurückblicken ? gen standhalten können, müssen Bedingungen Das ist vielleicht die Konstruktion und Fertigung festgelegt werden. Wir sind momentan damit be- eines mobilen mikrofokussierten Röntgen-Überschäftigt, solche Bedingungen zu definieren, und tragungssystems zur Echtzeitüberwachung des sie werden schon in wenigen Jahren für den in- Fließverhaltens beim Laserschweißen. Damit dustriellen Einsatz bereit sein. konnten wir umfangreiche Einblicke in das Laserschweißen und Hybridschweißen erhalten und die Verfahren zur Reduzierung von Porosität Was sind Ihre aktuellen Herausforderungen ? Die Forschungsarbeiten zum Thema Hybrid- interpretieren. Zur Entwicklung dieses Systems Laserschweißen sind nahezu abgeschlossen. Ein führten die Verbesserung des Bildverstärkers, die Prozess zur Herstellung tief eindringender Ver- Entwicklung einer Highspeed-Videokamera und schweißungen muss aber noch entwickelt und die Unterstützung von Masami Mizutani, dem eingeführt werden. Wir müssen das Schmelzver technischen Leiter des JWRI. Stolz bin ich auch halten perfekt interpretieren, um eine zufrieden auf die Entwicklung eines Laserschweißprozesses stellende Mischung im Bodenbereich hybrider zur Verbindung von Stahl und Aluminiumguss Schweißnähte zu erhalten. Ein System zur Über- unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Bilwachung und adaptiven Steuerung des Schweiß- dung einer überlappenden und einer stumpfen vorgangs zählt zu den nächsten notwendigen Verbindung innerhalb der Materialien bei unterSchritten, um eine größere Einschweißtiefe zu schiedlichen Schmelztemperaturen. Auch bin ich ermöglichen. Es gibt bereits ein System, bei dem auf die Entwicklung eines direkten Laserverbinein Wärmesignal genutzt wird, um dünne Ble- dungsprozesses von Metall und Kunststoff stolz, che mit einem gepulsten YAG-Laser oder einem die ich in Zusammenarbeit mit AssistenzprofesLaser mit niedrigerer Leistung und Dauerstrahl sor Yousuke Kawahito realisiert habe. Wir sind zu verbinden. Momentan sind wir dabei, ein uns sicher, dass dieser neu entwickelte Prozess Sensorsystem zum Laserschweißen dicker Plat- zahlreiche Anwendungen ermöglichen wird. ten aus hochfesten Stählen zu etablieren. Ein weiterer Schritt besteht darin, eine größere Pro- Ansprechpartner: zessstabilität zu erreichen. Außerdem möchte Prof. Seiji Katayama, Telefon + 81– 66 879 – 8662, ich das Laser-Hybridschweißen von Stahl und katayama@jwri.osaka-u.ac.jp Kupfer angehen. KD Busch Katayama hat das Laserschweißen von Aluminium sowie von Metall-Kunststoff-Verbindungen revolutioniert. Menschen + IDEEN „Angenommen, der Laser wäre nie erfunden worden ?“ Fragen an Professor Reinhart Poprawe „US-Telefonate würden 10 Euro pro Minute kosten.“ Welche Laseranwendungen erschienen Ihnen vor zehn Jahren noch unmöglich ? LASIK und PRK sind etablierte Ver fahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeit bis zu circa sechs Dioptrien. Selbst der risikogebende Mikroschnitt wird heute durch Femtosekundenlaser ersetzt. Von dieser Anwendung profitieren Millionen Menschen. Was wünschen Sie sich, was der Laser können sollte, aber noch nicht kann ? Menschliches Gewebe so risikofrei und gezielt zu durchstrahlen, dass alle Stellen des Körpers erreicht werden und mit hoher Genauigkeit nur dort die gewünschte diagnostische und therapeutische Wirkung erzeugt wird. Die „nullinvasive Therapie“ also. Welche Änderung in der Lasertechnik empfinden Sie als die wichtigste ? Fraunhofer Institut für Lasertechnik; Gernot Walter Es hat über 20 Jahre gedauert, bis industriell taugliche diodengepumpte Festkörperlaser mit akzeptablem Wirkungsgrad aufkamen. Dabei ist das Designrezept einfach: große Flächen bei kleinen Volumen für das aktive Medium. Da bleiben nur: Faser, Scheibe und Stab. Welches Ereignis weckte ihr Interesse am Laser ? Während meines Physikstudiums an der California State University 1976 hatte ich Gelegenheit, den größten Laser der Welt in Livermore zu besichtigen. Als ich den sah und die heute triviale Antwort auf meine Frage bekam, warum die Spiegel bei diesen riesigen Leistungen und Energien nicht kaputtgingen, sagte ich mir: „Das muss auch industriell nutzbar sein !“ Prof. Reinhart Poprawe studierte Physik an der Technischen Hochschule Darmstadt und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Lasern, Plasmatechnik und Anwendungen. Er ist mehrfacher Firmengründer, Mitglied in internationalen Lasergesellschaften und seit 1996 Leiter des Fraunhofer Instituts für Lasertechnik, des Lehrstuhls für Lasertechnik und Prorektor für Struktur, Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen. Mehr Fragen an Prof. R. Poprawe: reinhart.poprawe@ilt.fraunhofer.de Die Urgewalt von Blitzen soll der Mini-Superlaser „Teramobile“ kontrollieren. Die Blitz-Maschine Um Flugzeuge zu schützen, schließen Hochleistungslaserpulse Himmel und Erde kurz Flugzeuge waren früher noch faradaysche Käfige und damit bei Gewittern ein sicherer Ort für die Passagiere. Durch den zunehmen den Einsatz moderner Verbundwerkstoffe kann der Aufenthalt im Flieger heute mitunter schon brenzliger werden. Um Blitze künftig von Flughäfen und anderen blitzanfälligen Einrichtungen abzulenken, haben Physiker aus Berlin, Dresden, Genf und Lyon einen extrem starken Laser entwickelt und es geschafft, ihn in einen LKW-Container zu packen. Der Mini-Superlaser „Teramobile“ erzeugt ultrakurze Impulse, die in nur 100 Femtosekunden so viel Leistung bringen wie 1 000 große Kraftwerke zusammen: circa vier Milliarden Kilowatt. Entlang des Lasers ionisiert die Luft, und es entsteht ein Strom leitender Plasmakanal, der Gewitterwolke und Erde „kurzschließt“, die Wolken damit „entlädt“ und dem Blitz ei- nen Weg zur Erde vorgibt — weit weg von den gefährdeten Objekten. Bisher sind diese künstlich erzeugten Kanäle allerdings noch zu kurz. 2007 schossen die Wissenschaftler in Neu-Mexiko vom knapp 3 300 Meter hohen South Baldy Peak aus mit dem „Teramobile“ Laserlichtblitze in Gewitterwolken und schafften es erstmals, elektrische Entladungen zu erzeugen — eine Vorstufe zum Blitz. Durch eine Erhöhung der Laserstärke und der Impulsdichte wollen sie nun versuchen, die Plasma kanäle so weit zu „strecken“, dass sie von den Gewitterwolken bis zur Erde reichen. Kontakt: Dr. Kamil Stelmaszczyk, Freie Universität Berlin, Institut für Experimentalphysik, Telefon +49 (0) 30 83 85 6119, kamil.stelmaszczyk@physik.fu-berlin.de 29 MARKTANSICHTEN Schöne Aussichten Die Lasertechnologie ist ein entscheidender Faktor für die industrielle Entwicklung in Polen und ganz Osteuropa, meint Professor Andrzej Klimpel von der Technischen Universität Schlesiens in Gliwice. Laserschweißtechniken haben sich in Polen Materialbearbeitung in der Region befinden sich wendungen wie Laserschneiden von Holzspielund den benachbarten Ländern Ende der 80er- generell in einem starken Aufwärtstrend. Zahl- zeug bis zur Laserlegierung von SchmiedegesenJahre etabliert. Mit Ausnahme von Polen wurden reiche Studien von Universitäten und industri- ken. Was die Anwendung der Lasertechnologie Laseranwendungen in der Schwerindustrie Ost ellen Forschungsinstituten werden von der pol- in den kommenden Jahren angeht, sehen die europas anfangs lediglich in der Ukraine und an- nischen Regierung oder mit EU-Mitteln geför- Aussichten also durchweg positiv aus. deren Mitgliedsstaaten der früheren Sowjetunion dert — auch wenn sie oftmals nur unzureichend eingesetzt. In Osteuropa hat sich die Entwicklung koordiniert verlaufen. Im Wesentlichen sind E-Mail an den Autor: von lasergestützten Verarbeitungstechniken und das Schweißinstitut Gliwice und der Bereich andrzej.klimpel@polsl.pl vor allem von Schweißtechniken als entscheiden- Schweißtechnologie an der Technischen Unides Element für die allgemeine industrielle Ent- versität in der Forschung und Entwicklung der wicklung erwiesen. Lasermaterialbearbeitung involviert. Lasertechnologien für die OberflächenbeZahlreiche europäische und nordamerikani Prof. Andrzej sche Firmen traten in Polen mit der Übernahme handlung und Legierung befinden sich moKlimpel gibt einen örtlicher Unternehmen in Erscheinung, so über- mentan noch im Stadium der Forschung, Ent- Überblick über die nahm zum Beispiel United Technologies WSK wicklung und Einführung in die örtliche In- Zukunft der LaserRzeszów. In der Folge nahmen Entwicklung und dustrie. Laserschneiden und -bohren, dicht technik in Polen Einführung der Laserschweißtechnik in der ge- gefolgt von Laserschweiß- und Oberflächensamten polnischen Industrie ständig zu — wenn technologien, zählen hingegen in Osteuropa auch nicht mit der maximal möglichen Ge- zu den häufigsten industriellen Anwendungen. schwindigkeit. Auf der einen Seite investieren Allerdings wird das wachsende Interesse polDutzende von kleinen und mittleren polnischen nischer Unternehmen für Laserschweiß- und Unternehmen derzeit in Laserschneidtechnik, um Oberflächentechnologien leider von den hohen größeren Unternehmen umfangreiche Dienstleis- Investitionskosten für Laser und Robotertungen anbieten zu können. Auf der anderen Sei- anlagen begrenzt. Ich bin jedoch te setzen größere Unternehmen im Bereich der davon überzeugt, dass jetzt Fertigung von Automobilkomponenten, die sich der richtige Zeitpunkt ist, erst vor einigen Jahren auf dem polnischen Markt in Polen zu investieren. etabliert haben, moderne Schweiß- und Oberflä- Denn mich erreichen chentechnologie ein, um den Anforderungen ih- täglich Anfragen von rer Kunden gerecht zu werden. Beispielhaft dafür Unternehmen, wie ist WSK Rzeszów: Das Unternehmen setzt Laser- sich „klassische“ reparaturtechniken zur Bearbeitung von Ober- Schweißprozesflächenfehlern bei präzisen Gussprodukten aus se durch LaserNickel- und Kobalt-Superlegierungen ein. Die- technologie erse Technik wurde im Übrigen im Rahmen eines setzen lassen. öffentlich geförderten Projekts in Zusammenar- Dabei reichen beit mit dem Bereich Schweißtechniken an der die EinsatzbeTechnischen Universität Schlesiens entwickelt. reiche von so Forschung und Entwicklung von lasergestützter exotischen An30 Wo steckt der Laser ? Am Ohr der Kuh: Spätestens an der Kühltheke muss der Verbraucher wissen, auf welcher Wiese die Kuh früher glücklich war. Deshalb braucht auch Fleckvieh einen Ausweis und trägt diesen zu Lebzeiten am Ohr. Auf der sogenannten Zuchtmarke befinden sich eine Nummer und ein Barcode, mit denen die Kuh eindeutig identifiziert werden kann. Da die Schrift auf dem Ausweis wetterfest und haltbar sein muss, ist der Laser das ideale Beschriftungswerkzeug. Er stellt die „Kuhausweise“ auch in großen Mengen schnell, dauerhaft und individuell aus. Es muss lediglich für jede Marke ein eigener Datensatz geladen Krzysztof Bialy; Illustration: Gernot Walter werden und schon ist die Kuh nicht mehr eine von vielen, sondern eine ganz besondere. … in zehn Milliarden Jahren geht eine optische Atomuhr nach. Als Taktgeber dient ein Laser. Seine Frequenz wird auf den ultraschmalen optischen Übergang von heruntergekühlten Strontiumatomen stabilisiert. Die Schwingungen des optischen Übergangs zeigen, was die Stunde geschlagen hat. L a s e r C o m m u n i t y i s t d a s A n w e n d e r m a g a z i n v o n TRUM P F. J e t z t a b o n n i e r e n : w w w. t r u m pf - l a s e r . c o m / l a s e r-c o m m u n i t y Angelika Grossmann Eine Sekunde ...