1408_GT August

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1408_GT August
01_Titel, Seite 1
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Deutschland 4,50 Euro
Österreich 5,00 Euro
Ausgabe August 2014
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GOLF TICKER 3/14
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GOLF TICKER 6/14
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EDITORIAL
Die Zeit läuft!
In wenigen Wochen hat die Golfwelt nur noch ein
Thema: Ryder Cup! Der Wettkampf der Kontinente steigt
vom 26. bis 28. September 2014 im schottischen
Gleneagles und wird wieder für Rekord-Zuschauerzahlen
sorgen – live in Perthshire und millionenfach bei den
TV-Übertragungen. Zum ersten Mal wird dafür übrigens
ein ganzer „himmlischer“ Sendekanal komplett auf das
Mega-Event abgestellt – zwei Wochen lang nonstop,
mehr als 330 Stunden Golf vom Allerfeinsten.
Stichtag für das europäische Ryder Cup-Team 2014 ist der 31. August 2014, dann entscheidet
sich nach der Austragung der Italian Open, wer für unseren Kontinent abschlagen darf. Automatisch qualifiziert sind die vier Führenden der europäischen Ryder Cup-Punkteliste und die
fünf Führenden der Welt-Punkteliste, sofern sie nicht bereits über die erstgenannte Wertung
nominiert sind, sonst rücken die Nächstplatzierten nach. Neun Spieler gelangen also über ihre
aktuellen Saisonleistungen in den Kader, drei weitere Akteure dürfen auf eine Einladung des
Team-Captains Paul McGinley hoffen. Bei einem aktuellen Blick in die Punktelisten wären
Rory McIlroy (Nordirland), Victor Dubuisson (Frankreich), Jamie Donaldson (Wales) sowie
Henrik Stenson (Schweden) über die europäische und Sergio Garcia (Spanien), Justin Rose
(England), Martin Kaymer (Deutschland), Thomas Bjørn (Dänemark) und Luke Donald
(England) über die Welt-Punkteliste dabei. Eine spannende Mischung und hübsch ausgewogen, was die Quote zwischen den Nationen dies- und jenseits des Ärmelkanals betrifft.
Aber auch für die drei Wildcards stehen klangvolle Namen zur Wahl. Zum Beispiel
Graeme McDowell (Nordirland) oder Ian Poulter und Lee Westwood (beide England), dazu
Stephen Gallacher (Schottland). Oder vom Festland die heißen Kandidaten Miguel Ángel
Jiménez (Spanien), Francesco Molinari (Italien) oder Joost Luiten (Niederlande).
Paul McGinley ist wahrlich nicht um die Entscheidung zu beneiden, wen er auf die drei freien
Plätze beruft. Da die US-amerikanische Mannschaft auf Revanche für die schmachvolle
Niederlage in Colorado 2012 aus ist, braucht es echte Kämpfernaturen, die nicht nur exzellent
Golf spielen können, sondern auch Nerven wie Drahtseile besitzen. Für uns Fans werden die
drei Ryder Cup-Tage nicht weniger anstrengend. Termine sind sorgfältig auf den Turnierplan
abzustimmen, auch die ganze Logistik mit Getränken und Speisen muss organisiert werden.
Gut, dass wir alle schon ein vierwöchiges Trainingslager absolvieren durften – anlässlich der
FIFA-Fußballweltmeisterschaft! Also, ich fühle mich gut gewappnet. Und Sie? Ein paar wenige
Wochen haben Sie noch Zeit. Bis dahin genießen Sie einfach die vielen spannenden und
hochaktuellen Geschichten rund um unseren Lieblingssport in dieser neuen Ausgabe des
GOLF TICKER! Allen voran natürlich den Major-Erfolg von Rory McIlroy!
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
Heike Löw, Chefredakteurin
GOLF TICKER 8/14
PS: Mit ein bisschen Glück sind Sie sogar live in
Gleneagles dabei! Wir verlosen gemeinsam mit
Johnnie Walker im Gewinnspiel (Seite 49) eine
fantastische Reise zum Ryder Cup!
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Sergio García und
Rickie Fowler
18 Scottish Open
38 Michelle Wie
22 The Open Championship
GOLF Sport
6 Abgebildet
38 Michelle Wie kann wieder siegen –
der 24-Jährigen gelang ein fulminanter
Befreiungsschlag bei der U.S. Women’s Open.
8 News
Interessantes aus der Welt des Golfsports
14 Brian Harman sichert sich mit harter Arbeit
seinen ersten Turniererfolg als Professional.
PGA Tour, John Deere Classic
42 Mo Martin – erster Sieg und gleich ein Major
Ein Eagle verhilft ihr zum Mega-Coup bei der
RICOH Women’s British Open.
54 Ranglisten
Die aktuell besten Spieler
18 Justin Rose freut sich über zwei Siege
in acht Tagen auf zwei Kontinenten.
European Tour, Scottish Open
22 Rory McIlroy holt seinen 3. Major-Titel
bei The Open Championship!
4
56 3. und 4. Spieltag Die ersten Finalisten stehen fest.
KRAMSKI Deutsche Golf Liga
61 Turnierkalender
Die wichtigsten Termine
GOLF TICKER 8/14
03_Inhalt, Seite 5
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78 Reisebericht
46 Gewinnspiel
Specials
46 Portrait Sergio García
GEWINNSPIEL +++
52 Top – die Wette gilt! Sichern Sie sich Ihre
78 Reisebericht Island
Golfen in beeindruckender Urlandschaft
90 Golf & Gourmet
Sterne-Koch Frank Rosin empfiehlt:
Knusperferkel mit Brotstampf
Karten für den Solheim Cup 2015!
92 City-Golf Barcelona
68 Mit JOSEPH finden Sie jeden Ball
Eine grandiose Mischung
Reisen
Service
70 Zum Wohlfühlen! Portrait
62 Equipment
Hotel Augustiner Kloster, Hillesheim
Interessantes für Reiselustige
96 Rechtsfragen Dr. Monheim
Fotos: gettyimages.de
72 Reise News
98 King’s Corner Einfach loslassen
76 Wildromantisch Portrait
Golf-Club Eifel, Hillesheim
GOLF TICKER 8/14
3 Editorial
97 Impressum
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05_Sportnews - Seite 10
24.07.2014 22:15
NEWS
Sextett knackt Cut
Nie zuvor ist es gleich sechs deutschen Golferinnen
gelungen, den Cut bei einem Golf-Event zu überstehen. Jetzt haben Sandra Gal, Sophia Popov,
Nina Holleder, Steffi Kirchmayr, Karolin Lampert
und Miriam Nagl bei den Ladies German Open im
GC Wörthsee diese Glanzleistung vollbracht. Für
die beiden Erstgenannten verlief das Turnier zugleich äußerst zufriedenstellend: Die 29-jährige Gal
überzeugte bei ihrem Heimspiel als Vierte, Popov
beendete ihr erstes Turnier als Proette auf Rang 16.
Neben dem schönen Erfolg der deutschen Spielerinnen erlebte das Publikum auch ein spannendes
Finish. Denn die Schottin Kylie Walker lieferte sich
gegen die Engländerin Charley Hill ein packendes
Play-off. Mit sechs
Schlägen Vorsprung
Kylie Walker
in den Tag gestartet,
musste Walker doch
noch ins Stechen,
zeigte aber Nervenstärke an Bahn 18
und setzt sich am
ersten Extraloch
durch. Walkers erster
Sieg auf der Ladies
European Tour war
perfekt – genauso
wie das erste deutsche Cut-Sextett.
Sandra Gal
Gute Investition
Papa Gerry freut sich über seine gelungene Investition: Dank Rory ist Zahltag
Rory McIlroy erhielt für seinen Titel bei
The Open Championship eine Siegprämie von 1,22 Millionen Euro, eine stattliche Summe. Aber auch ein anderes
Familienmitglied profitierte von dem
grandiosen Erfolg. Vater Gerry hatte gemeinsam mit drei Freunden vor zehn
Jahren bei einem Buchmacher eine Wette
auf den damals erst 15-jährigen Sprössling platziert. Sie setzten 400 Pfund (heute circa 500 Euro) darauf, dass Rory das
älteste der vier Major-Turniere gewinnt,
bevor der Sohn 26 Jahre wird. Hat ja bestens funktioniert. Die Quote von 500:1
brachte dem Quartett nun immerhin
200.000 Pfund (circa 253.000 Euro).
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GOLF TICKER 8/14
05_Sportnews - Seite 11
24.07.2014 22:15
NEWS
Beeindruckende Bilanz
Mit 10 unter Par (66, 73, 67/206) setzte sich der 25-jährige Berni Reiter aus
Goldegg auf dem Championship-Parcours des Sand Valley Golf & Country
Club im polnischen Pasêk ungefährdet vor den beiden Deutschen Sean
Einhaus (-7/209) und Sebastian Heisele (-6/210) durch. Für den Österreicher Reiter, der in diesem Jahr schon eine 59er-Runde gespielt hat, war es
der erste große Erfolg seiner Profikarriere. Dass dies ein ganz besonderes
Turnier werden könnte, ahnte er schon am ersten Tag, als er an den Spielbahnen 2 und 18 aus 110 und 120 Metern jeweils mit seinem PitchingWedge zum Eagle einlochte. „Sowas passiert einem auch nicht jeden Tag,
das war wirklich unglaublich“, erklärte der Golfprofessional nach der Runde.
Am Ende des ersten Durchgangs unterschrieb er eine zwar recht bunte aber
mit insgesamt nur 66 Schlägen belastete Scorekarte und führte die Konkurrenz mit einem Zähler Vorsprung vor dem polnischen Lokalmatador
Maksymilian Saluda an. Starker Wind machte in Runde 2 dann allen Akteuren zu schaffen, „da hat es brutal geblasen“, meinte Reiter, der eine 73 ins
Clubhaus brachte und nun Platz 1 mit dem Frankfurter Max Kramer teilte.
Umso beachtlicher Reiters 67 Schläge am erneut stürmischen Finaltag, als er
sich bei sechs Birdies nur ein Bogey erlaubte; Kramer fiel mit einer 78 auf
Rang 11 zurück. Trotzdem war es eine beeindruckende Bilanz für die deutschen Akteure: Sechs Spieler mit einer Top-Ten-Platzierung.
Monty im Glück
Doppelt hält besser – das ist in diesem Jahr offenbar das Motto von Colin „Monty“ Montgomerie. Der Schotte hat nach dem Sieg
der Senior PGA Championship jetzt auch die U.S. Senior Open gewonnen und ist damit einer von fünf Profi-Golfern, die beide
Turniere binnen eines Jahres für sich entscheiden konnten. Auf der PGA Tour war der 51-Jährige in die Annalen eingegangen, weil
er zwar auf Weltklasse-Niveau spielte, jedoch nie einen Major-Titel holte. „Ich war dem Sieg oft so nah. Aber dann habe ich im
Play-off verloren, zwei Mal hatte ich nur einen Schlag zu viel. Letztlich musste ich warten, bis ich über 50 bin, um endlich ein Major
zu gewinnen“, sagte Montgomerie zurückblickend. Vorausgegangen war dem Erfolg beim USGA-Flaggschiff-Event in Edmond
(Oklahoma, USA) ein spektakuläres Play-off, bei dem sich „Monty“ gegen
den US-Amerikaner Gene Sauers am dritten Extraloch durchsetzen
konnte. Zudem schob sich der Schotte im Charles Schwab Cup am deutschen Aushängeschild Bernhard Langer vorbei und führt die Jahreswertung der Senioren jetzt mit hauchdünnem Vorsprung an. Kein Wunder,
dass bei Montgomerie gleich doppelt Freude aufkam.
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10_John Deere, Seite 14
PGA TOUR
24.07.2014 21:36
JOHN DEERE CLASSIC
Ein hartes
Stück Arbeit
Der US-Amerikaner Brian Harman sicherte sich bei der John Deere Classic in Silvis, Illinois seinen ersten
PGA Tour-Titel. Nervenstark verwies er Landsmann Zach Johnson,
der eine besondere Beziehung zu dem Event vorweisen kann,
auf den 2. Platz. Von Oliver Hepp
„Ich habe es auf den
Backnine entschieden. Zach
hat Druck gemacht, Steve
im Nacken – das war ein
hartes Stück Arbeit“
Brian Harman
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24.07.2014 21:36
PGA TOUR
D
rei Profis standen im Vorfeld der Veranstaltung ganz
klar im Fokus. Altmeister Steve Stricker ist dreifacher
Gewinner in Illinois, in den Jahren 2009 bis 2011
konnte ihn niemand bezwingen. Jordan Spieth reiste als Titelverteidiger an, sein Stern ging 2013 auf, als er einen Rückstand
von sechs Schlägen am Schlusstag noch in den ersten Triumph
seiner Karriere umbiegen konnte. Von da an zeigte die Leistungskurve bis Ende der abgelaufenen Saison nur nach oben
und Spieth erlangte folgerichtig die Auszeichnung „Rookie of
the Year“ auf der Tour. Sein Gegner im Play-off seinerzeit war
ausgerechnet Zach Johnson, der ebenfalls eine starke Bilanz bei
der John Deere Classic vorweisen kann. Er gewann das Turnier
2012. 2013 stand, wie bereits erwähnt, der 2. Platz für ihn zu Buche. Und das ist noch längst nicht alles, denn das Gleiche gelang
ihm 2009 hinter Stricker. 2011 wurde er immerhin Dritter. Zudem ist er Teil des „Tournament’s board of directors“, das in der
Organisation der Veranstaltung den Verantwortlichen mit Rat
und Tat zur Seite steht. „Es werden hier viele meiner Freunde
am Rand der Bahnen stehen, das ist toll. Denen ist völlig egal, ob
ich eine 62 oder 82 spiele, sie sind immer auf meiner Seite“,
erklärte der aus Iowa stammende Johnson so voller Vorfreude.
Führung trotz Schwierigkeiten
So überraschte es dann auch nicht, dass er von Beginn an
erneut an der Spitze des Leaderboards mitmischte. Nach
einer 63 zum Auftakt teilte er sich die Führung
zusammen mit dem Südafrikaner Rory Sabatini und
Brian Harman. Dabei musste Harman eine Widrigkeit besonderer Art verkraften. Sein Caddie
Scott Tway fühlte sich nach sechs Löchern nicht
gut, der Zuschauer Jay Hatch, ein High School
Basketball-Trainer aus der Gegend, meldete sich
freiwillig als Ersatz. Harman ließ sich nicht
beirren und absolvierte die folgenden 12 mit
sechs unter. „Ich habe einen Arzt dazu gerufen
Der Caddie-Ersatz: Zuschauer
Jay Hatch vertritt Harmans
Caddie Scott Tway am ersten
Spieltag
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Zach Johnson
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12_British Open, Seite 22
MAJOR
24.07.2014 21:37
THE OPEN CHAMPIONSHIP
Noch Fragen?
Rory McIlroy gewann mit einer wahrlich beeindruckenden Performance über vier Tage im
Royal Liverpool Golf Club die 143. Auflage von The Open Championship (-17/271).
Der Nordire feierte mit diesem Erfolg auch seinen dritten Major-Titel insgesamt. Das Nachsehen
hatten der US-Amerikaner Rickie Fowler und, einmal mehr, Sergio Garcia (beide –15/273).
Dem Spanier war es zum wiederholten Male nicht vergönnt, eines der Big-Four für sich zu
entscheiden, trotz seiner sehr, sehr guten 66 am Finaltag. McIlroy war einfach nicht mehr zu (s)toppen.
Im Gegensatz zu U.S. Open-Sieger Martin Kaymer, für den der Klassiker
auf Rang 70 (+8/296) endete. Von Heike Löw
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MAJOR
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12_British Open, Seite 24
MAJOR
THE OPEN CHAMPIONSHIP
A
ustragungsort des ältesten der vier Major-Turniere
war in diesem Jahr die altehrwürdige Anlage des
Royal Liverpool Golf Club in Hoylake, einer kleinen
Ortschaft, die am äußersten Ende der Halbinsel Wirral liegt, da
wo der Fluss Dee an der Nordwestküste Englands die Irische See
trifft. Der Platz ist der zweitälteste englische Links-Kurs und bot
in seiner langen Tradition seit seiner Gründung im Jahre 1869
bereits unzählige Male die Bühne für die ganz großen Golfsportereignisse. So war alleine schon The Open Championship
elfmal zuvor hier zu Gast, das erste Mal 1897 und zuletzt im
Jahre 2006; der Sieger hieß damals Tiger Woods (USA) und es
war sein bereits dritter Titel bei diesem Major.
Nun, bei der Ausgabe 2014 setzten die Verantwortlichen des
Ausrichters Royal&Ancient natürlich darauf, dass die mächtigen Winde, die über das Meer hier auf die Küste treffen, den 156
Akteuren das Leben so richtig schwer machen würden, eben so,
wie es eines Majors würdig ist. Allerdings zeigten sich die erdatmosphärischen Luftbewegungen erstaunlich launisch, mal
war es nahezu windstill und dann wieder recht böig, sodass die
Bedingungen bei den Startzeiten vor- und nachmittags recht variierten. Es gab noch einiges mehr an Widrigkeiten, von gemein
platzierten Topfbunkern, insgesamt 82 an der Zahl, über
Roughs mit wildem Dünengras und stacheligen Ginsterbüschen, bis hin zu den fünf Grüns, bei denen nach dem Redesign
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2010 neue Mulden um die Zielzonen angelegt wurden, die nicht
optimale Annäherungen sofort bestrafen. Was ist sonst noch
wissenswert? Genau wie 2006 erfolgte der erste Abschlag von
Bahn 17, genannt „Royal“ und die Runde endete auf der 16
„Dun“. Anders wäre es nicht möglich, die gigantischen Zuschauertribünen rund um das finale Loch aufzubauen. Zwischen der
offiziellen 1 und der 18 ist dafür schlichtweg kein Platz.
Der Kreis der Favoriten
Im Vorfeld dieser gemeinhin auch British Open genannten
The Open Championship waren die üblichen Verdächtigen auf
den Titel natürlich die Top Ten der Weltrangliste, allen voran
Adam Scott (Australien), Henrik Stenson (Schweden) und
Justin Rose, der als Engländer quasi ein Heimspiel hatte. Das besondere Medieninteresse galt zudem in besonderem Maße, wie
sollte es anders sein, Tiger Woods, der nach seiner dreimonatigen Auszeit infolge seiner Rücken-OP, seinen ersten Auftritt bei
einem Major bestritt. Aber auch der Deutsche Martin Kaymer
wurde immer wieder in den Kreis der Favoriten gerückt, genauso wie Rory McIlroy. Für den 25-jährigen McIlroy war die
Scottish Open mit T14 schon ganz gut gelaufen. Das Turnier der
European Tour wird immer in der Vorwoche dieses Majors ausgetragen und so gerne als Gelegenheit wahrgenommen, sich auf
das besondere Golf auf den Links einzustimmen. Auch mit dem
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12_British Open, Seite 25
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MAJOR
Adam Scott
Sieg bei der BMW PGA Championship Ende Mai dieses Jahres
hatte der junge Mann aus Holywood bewiesen, dass mit ihm
in dieser Saison wieder zu rechnen ist. Sein bis dahin bestes
Resultat bei The Open Championship lag allerdings schon fünf
Jahre zurück, T3 war sein Ergebnis 2010 und 2013 musste er
nach zwei Runden sogar vorzeitig die Koffer packen, denn er
scheiterte am Cut. Hier tat also Verbesserung not, und wie gut
ihm diese gelang, versetzte seine Kollegen und alle anderen
Zeugen dieser Auftaktrunde im Royal Liverpool Golf Club in
großes Erstaunen.
McIlroy gibt den Takt vor
Ein schöner Sommertag mit reichlich Sonnenschein und nur
lauem Wind eröffnete alle Chancen auf niedrige Scores in
Runde 1, wovon ein großer Teil der Profis ganz vortrefflich
Gebrauch machte. 48 blieben wenigstens einen Schlag unter
dem Platzstandard von 72, davon neun bei –3/69 und immerhin
sieben bei –4/68, darunter so bekannte Namen wie Adam Scott,
Jim Furyk, und aus europäischer Verbundenheit sehr erfreulich
Sergio Garcia sowie die beiden Molinari Brüder, Edoardo und
Francesco. Deren italienischer Landsmann Matteo Manassero
machte es sogar noch ein bisschen besser und scorte zur –5/67,
die ihm den alleinigen 2. Rang einbrachte. Aber es war McIlroy,
der die Gunst des Tages am überzeugendsten nutzte, sehr zur
GOLF TICKER 8/14
Tiger Woods
Freude des überaus golfkundigen Publikums von der Insel, die
mächtig stolz waren, dass einer der ihren das beste Ergebnis ins
Clubhaus brachte. Die 66 an diesem Donnerstag war das Maß
für die Führung auf dem Leaderboard. Sechs Birdies und nicht
ein einziger kleiner Fehler, und sein bestes Erstrundenergebnis
bei einem Major seit knapp zwei Jahren stand fest, und das 2012
begann er sowohl The Open Championship als auch die
U.S. PGA Championship mit jeweils 67 Schlägen.
Man konnte also von einem guten Omen für den Nordiren
sprechen, trotz des Umstandes, dass er bei seinen vorangegangen acht Turnierstarts ganze sechs Mal einen Score von 40 und
höher über die ersten oder zweiten neun Löcher in Runde 2 hinzunehmen hatte. Angesichts der beiden Bogeys zur Eröffnung
von Runde 1 des ehemaligen Weltranglisten-Ersten und
14-fachen Major-Siegers, Tiger Woods, kam man bei ihm aber
eher zu dem Schluss: Das ließ nichts Gutes ahnen. Doch dazu
später mehr, zunächst blieb der 38-Jährige noch gut im Rennen
und steigerte sich in der Folge dank sechs Birdies bei nur einem
weiteren Bogey an der 14 immerhin auf eine –3/69 für den Tag.
Von den Fans auf der vollbesetzten Tribüne an Loch 1 mit
lauten „Come on, Tiger“-Rufen begrüßt, strotzte der dreifache
The Open Champion jedenfalls vor Selbstvertrauen: „Ich werde
von Tag zu Tag stärker, schneller und explosiver. Der Ball
beginnt wieder zu fliegen und das sind alles positive Dinge.“
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13_Special Michelle Wie, Seite 38
SPECIAL
24.07.2014 21:38
MICHELLE WIE
A
uf diesen großen Triumph musste Michelle Wie lange
warten. Nach einer vierjährigen Durststrecke ohne
einen Titel gelang ihr auf dem sechseinhalb Kilometer
langen Kurs von Pinehurst No. 2 jetzt der ersehnte Top-Erfolg.
Erstmals in der Geschichte der United States Golf Association
durften die Damen auf dem gleichen Platz spielen wie die
Herren und genau wie der grandiose Triumph des Deutschen
Martin Kaymer wird auch jener von Wie in Erinnerung bleiben.
Denn zehn Jahre nach ihrem Debüt auf der internationalen
Golf-Bühne sicherte sich die 24-Jährige den vierten Sieg auf der
LPGA Tour und machte ebenso wie Kaymer ihren ersten
Gewinn der U.S. Open perfekt. Mit einem Endresultat von
–2/278 verwies sie mit hauchdünnem Vorsprung ihre Landsfrau
Stacy Lewis (Par/280) und die Nordirin Stephanie Meadow
(+1/281) auf die Plätze 2 und 3. „Ich bin unglaublich glücklich,
dankbar und stolz, dass mein Name jetzt auf dieser Trophäe
steht“, sagte Wie freudestrahlend.
Kein Wunder, glich die Dramatik am Schlusstag in North
Carolina doch einem Hollywood-Plot: Gemeinsam mit der Südkoreanerin Meena Lee (rutschte am Ende noch auf Platz 5
(+3/280)) startete Wie mit einem Vorsprung von vier Schlägen
auf Meadow sowie mit sechs Schlägen vor Lewis in die letzte Par
70-Runde. Während die Frontnine für Wie noch problemlos
verliefen, schien sich auf der Backnine ihre Abschlussschwäche
wieder bemerkbar zu machen. Vor allem im Jahr 2011 zeigte die
24-Jährige auffällig viele Probleme beim Putten und verbaute
sich damit gleich zwei Siege: Bei den CN Canadian Women’s
Open rutschte sie nach drei hervorragenden Scores (67–69–68)
mit einer 72er-Runde zum Abschluss noch von ihrer Spitzenposition auf einen geteilten 2. Platz. Zudem lagen Wies Nerven
beim entscheidenden Match des Solheim Cups 2011 förmlich
blank, als sie sich trotz langer Führung am Ende mit +1 der Norwegerin Suzann Pettersen geschlagen geben musste und damit
den Sieg der Europäerinnen einläutete. Hier bei der
U.S. Women’s Open geriet sie auch wieder in arge Bedrängnis,
denn an Bahn 16 fand Wie ihren Ball nach dem Abschlag fast
nicht mehr wieder und musste nach einem Strafschlag und
schlussendlich einem Doppel-Bogey an diesem Loch noch
einmal zittern. In der Zwischenzeit hatte nämlich die bestens
aufgelegte Lewis Schlag um Schlag aufgeholt und sich auf den
letzten drei Bahnen bedrohlich nah an Wies Fersen geheftet.
Unbeirrt vom wachsenden Druck durch die derzeitige Nummer
1 der Weltrangliste hatte Wie allerdings direkt auf Bahn 17 die
passende Antwort parat. Aus rund sechs Metern versenkte sie
einen Birdie-Putt, den sie wenig später selbst als den besten ihres Lebens bezeichnete und sicherte sich damit den wichtigsten
Sieg ihrer bisherigen Laufbahn.
US-Amateurmeisterschaft. Nur drei Jahre später nahm Wie
erstmals an einem Damen-Profiturnier teil und knackte mit 14
gleich den nächsten Rekord, als sie ebenfalls als Jüngste den Cut
bei einem LPGA-Event überwand. Zu dieser Zeit schlug Wie
den Ball so weit wie der Durchschnitt der Männer und mischte
schließlich als vierte weibliche Golferin überhaupt bei einem
Männer-Profiturnier mit. Fortan war die junge US-Amerikanerin als „The Big Wiesy“, in Anlehnung an den berühmten
Schwung des Südafrikaners Ernie Els („The Big Easy“), in aller
Munde. Wie wurde als der weibliche Tiger Woods gefeiert und
sah sich selbst – angetrieben durch den Ehrgeiz ihrer Eltern –
als die Frau, die im Golfsport die Geschlechtergrenzen überwinden könne. Als Teenager spielte sie 2004 bei den Sony Open
gegen die männlichen Profis, scheiterte am Ende aber um einen
Schlag am Cut. Sieben weitere Male startete sie bei Turnieren
der PGA Tour, war jedoch nie mehr so erfolgreich wie bei ihrer
Premiere. Die Misserfolge hinderten die Tochter koreanischer
2014: Wie kämpft ehrgeizig in der
finalen Runde bei den U.S. Women’s Open
um ihren Sieg
2009: Michelle Wie feiert
ihren ersten Erfolg beim
Lorena Ochoa Invitational
Furioser Karrierestart
Dabei hatte Wie bereits vor rund zwei Jahrzehnten angefangen
Sportgeschichte zu schreiben: Als Vierjährige begann sie mit
dem Golf, mit zehn spielte sie eine 64er-Runde auf einem
18-Loch-Platz und qualifizierte sich als jüngste Proette für eine
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GOLF TICKER 8/14
13_Special Michelle Wie, Seite 39
24.07.2014 21:38
SPECIAL
Wunderbar
und wunderlich!
Einst wurde Michelle Wie als das Wunderkind des
weltweiten Damengolfs gefeiert. An ihre furiose Zeit im
Amateurbereich mit sportlichen Höchstleistungen sowie
ihren aufsehenerregenden Teilnahmen an Turnieren
der männlichen Profis konnte die 24-jährige
US-Amerikanerin auf der LPGA-Tour jedoch nicht
anknüpfen. Der Befreiungsschlag gelang ihr
jetzt bei den U.S. Women’s Open.
Bis sie ihren ersten Major-Sieg
feiern konnte, musste die
aktuelle Nummer 6 der
Weltrangliste aber durch viele
Höhen und Tiefen gehen.
Von Annekathrin Rudolph
GOLF TICKER 8/14
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14_Womens British Open - Seite 42
MAJOR
RICOH WOMEN’S BRITISH OPEN
Shanshan Feng
E
s ist eine Geschichte, die nur der
Sport schreibt: Melissa Linda
„Mo“ Martin gelang bei den
RICOH Women’s British Open ihr erstes
Eagle des Jahres. An der letzten Bahn auf
dem 6,2 Kilometer langen Kurs von Royal
Birkdale in Southport blieb die USAmerikanerin zwei Schläge unter Par
und verwies damit die Hochkaräter des
Damengolfs auf die Plätze. Bei 63 Starts
auf der LPGA Tour war ihr noch nie ein
1. Platz gelungen, nun feierte sie in Großbritannien ihren ersten Erfolg direkt mit
einem Major-Triumph. „An diesen
Schlag werde ich mich immer erinnern“,
sagte die Kalifornierin nach dem Turnier
freudestrahlend. Mit dem Eagle an Bahn
18 sicherte sie sich eine 72er-Runde und
damit die Führung. Direkt nach ihrem
phänomenalen Finish konnte sie sich
zwar über ihre Leistung freuen, der
Gewinn des Majors war ihr damit aber
noch längst nicht sicher. Vielmehr musste
Martin noch über eine Stunde warten,
bevor sie ihren Premierensieg mit Champagner begießen durfte. Denn das topbesetzte Teilnehmerfeld lag ihr dicht
auf den Fersen.
Grandioses Finish
Mit der Norwegerin Suzann Pettersen,
der Chinesin Shanshan Feng und der
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24.07.2014 22:24
Suzann Pettersen
Südkoreanerin Inbee Park waren nämlich
noch drei Proetten auf dem anspruchsvollem Linkskurs unterwegs und die
zeigten sich gewillt, die US-Überraschung auf den letzten Bahnen noch von
Platz 1 des Leaderboards zu verdrängen.
Die größten Chancen rechnete sich die
Weltranglistendritte Park aus, die mit
zwei Schlägen Vorsprung auf die letzte
Runde gegangen war. Zusätzliche Motivation erhielt das Geburtstagskind, das
sich mit der Spitzenposition nach dem
Moving Day selbst ein Geschenk machte,
durch die Möglichkeit, wieder einmal
Geschichte zu schreiben. Mit einem Triumph in Southport wäre die 26-Jährige
eine der sieben Golferinnen geworden,
die vier erste Plätze bei einem Major ihr
Eigen nennen. Doch es sollte anders
kommen: Park musste direkt zum Beginn
der Backnine neben einem DoppelBogey auf der 10 einen weiteren Bogey
auf Bahn 11 notieren und begrub mit
zwei weiteren Bogeys jegliche Hoffnungen auf den Sieg. „Ich habe einfach
zu viele unnötige Fehler gemacht“, erörterte die Südkoreanerin selbstkritisch.
Deutlich genauer musste Martin dagegen
auf die Scores von Feng und Pettersen
achten. Letztgenannte, derzeit Nummer 4
der Weltrangliste, startete zwar schwach
in den Entscheidungstag (Doppel-Bogey
GOLF TICKER 8/14
14_Womens British Open, Seite 43
24.07.2014 21:38
MAJOR
Der
GlücksAdler
Es war ein magischer Moment für Mo Martin.
Die 31-Jährige feierte beim dritten Major des
Jahres ihren allerersten Profi-Sieg! Mit einem
grandiosen Eagle am letzten Loch
schob sich die US-Amerikanerin noch vor
Suzann Pettersen und Shanshan Feng auf den
Thron der British Open. Für die beiden
deutschen Proetten verlief das Turnier
enttäuschend. Während Caroline Masson
verletzungsbedingt aufgab, scheiterte
Sandra Gal am Cut. Von Annekathrin Rudolph
GOLF TICKER 8/14
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17_Solheim Cup Preview - Seite 52
SPECIAL
24.07.2014 22:43
SOLHEIM CUP 2015 IN ST. LEON-ROT
Top – die Wette gilt!
Circa 7,7 Millionen Fans verfolgten 2013 den Kontinentalwettstreit
der besten Golferinnen der USA und Europas weltweit via TV und mehr als
110.000 Besucher waren live vor Ort im Colorado Golf Club in Denver,
wo der 13. Solheim Cup ausgetragen wurde. Zur Neuauflage 2015 des im
Jahr 1990 von Karsten Solheim initiierten Pendants zum Ryder Cup
der Herren gilt es, diese beiden Rekordmarken zu knacken. Das
gesamte Organisationsteam des Gastgebers GC St. Leon-Rot hat diese
Herausforderung mit großem Sportsgeist angenommen. Von Christopher Haug
52
GOLF TICKER 8/14
17_Solheim Cup Preview - Seite 53
24.07.2014 22:43
SPECIAL
Vorfreude wecken
Und die Veranstalter denken an alles. Der 14. Solheim Cup,
neben dem Champions-League-Finale in Berlin das größte
Sportereignis in Deutschland 2015, soll Golf erlebbar
machen wie noch nie. Eicko Schulz-Hanßen, Geschäftsführer des GC St. Leon-Rot bringt es auf den Punkt: „Der
Solheim Cup ist ein Mega-Sportereignis und so werden wir
ihn organisieren und präsentieren. Vor allem gilt es, den
Solheim Cup in Deutschland im Vorfeld bekannt und begreifbar zu machen. Die entstehende Vorfreude ist der
Schlüssel zum Erfolg des Events.“ Damit das gelingt, möchte man neben den bereits Golfinfizierten auch möglichst
viele Menschen für einen Besuch in St. Leon-Rot zu
begeistern, die bis dato nur geringe oder gar keine Berührung mit diesem Sport hatten. Bereits ein Jahr vorher, vom
13. bis 16. September 2014 haben Sportinteressierte deshalb
die Möglichkeit, beim Charity Promotion Event die unterschiedlichen Facetten des Golfspiels kennen zu lernen: Der
Heidelberger Karlsplatz wird zwei Tage lang zur Golf-Erlebniswelt. Wer doch lieber den Profis
zuschaut, hat die Möglichkeit, die Kapitäninnen des Solheim Cup 2015, Carin
Koch und Juli Inkster, sowie Sandra Gal,
Caroline Masson, Paula Creamer, Martin
Kaymer und Moritz Lampert am 16. September im Golf Club St. Leon-Rot beim
Charity Show Match live zu erleben. Da
zum ersten Mal in der Geschichte des
Solheim Cup auch das Event der Nachwuchsspielerinnen, der PING Solheim
Cup, am gleichen Ort ausgetragen
wird, sollen natürlich auch besonders
viele Kinder und Jugendliche motiviert
werden, das Geschehen live zu verfolgen.
Jugendliche unter 21 Jahre haben deshalb
zum Charity Show Match freien Eintritt.
GOLF TICKER 8/14
Der Deutsche Golf Verband sowie die Deutsche Schulsportstiftung unterstützen dieses Vorhaben.
Karten rechtzeitig sichern
Bei all den Anstrengungen, die der Veranstalter GC St. LeonRot unternimmt, ist eine Meldung ganz besonders erfreulich:
Seit dem Beginn des Ticketverkaufs im April dieses Jahres sind
bereits 5.000 Eintrittskarten geordert worden. Aktuell sind nur
noch 15.000 Any-Day-Tickets verfügbar! Hier lohnt es sich,
schnell zu sein, denn jeder Käufer, der seine Karte bis zum
15. September 2014 erwirbt, nimmt automatisch an der GolfTicket-Kampagne teil und hat die Chance auf ein exklusives
„Money-can’t-buy“-Paket. Eine ganz andere Möglichkeit an
diesem besonderen Golf-Sportereignis teilzunehmen, gibt es
auch noch: Um den reibungslosen Auflauf des Turniers zu
gewährleisten, werden 900 freiwillige Helfer gesucht – als Flightbegleiter, Media Scouts, VIP-Betreuer, Greenkeeper etc. Bewerben kann man sich dafür auf der offiziellen Webseite
www.solheimcup.de. Eines ist auf jeden Fall sicher, das Erlebnis
Solheim Cup 2015 darf man sich nicht entgehen lassen.
Top – die Wette gilt!
GEWINNSPIEL + + +
Mit ein bisschen Glück können sich
gleich zwei Gewinner über dieses
attraktive Package freuen!
Eine Einladung für zwei Personen zum Charity Promotion
Event 2014 (16. und 17. September 2014, bei eigener Anund Abreise) mit folgendem Programm:
16.09. » Teilnahme an der Pressekonferenz, Besuch der
Charity Driving Range Challenge und des Show Matches
inklusive Foto mit den teilnehmenden Golfstars, exklusiver Clubhaus-Zugang inklusive Catering, Übernachtung
im Leonardo Walldorf
17.09. » 18-Loch Golfrunde, ab 10.30 Uhr,
auf dem Platz St. Leon
Als besonderes Highlight erhalten die Gewinner zusätzlich
noch je zwei Solheim Cup 2015-Wochenpässe!
Senden Sie unter dem Stichwort „Solheim Cup“
eine E-Mail an: gewinnspiel@toranas.de oder per Post:
Toranas Verlags GmbH, Obere Lindenstr. 7a,
51381 Leverkusen. Absender nicht vergessen!
Einsendeschluss ist der 20. August 2014. Die Gewinner
werden unter allen Einsendungen per Los ermittelt und
schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht
möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
53
Fotos: gettyimages.de, solheimcup.de
W
enn vom 18. bis 20. September 2015 24 WeltklasseProetten für ihre jeweiligen Teams um die wertvollen Punkte fighten, dann soll einfach alles passen
– auf und neben dem Platz. Einige Planungspunkte in Sachen
Infrastruktur sind schon realisiert: Zwischen den Bahnen 1
und 18 des Kurses St. Leon schuf man eine Eventfläche von
12.000 Quadratmetern, eine weitere hinter Grün 17 ist in Vorbereitung und schon eingeebnet. Highlights der Veranstaltung
sollen dann zum Beispiel die Arena für 1.500 Personen an Tee 1
oder das Oktoberfest-Zelt sein. Insgesamt werden drei aufwendig ausgestattete Zuschauerzonen eingerichtet, mit großen Tribünen, Videoleinwänden und Catering-Stationen. Um der großen Schar der nationalen und internationalen Medienvertreter
beste Arbeitsbedingungen zu bieten, werden diese in einem
eigenen Bereich untergebracht, mit ausreichend Raum für die
zahlreich erwarteten TV-Übertragungswagen. Es ist wirklich
keine Phrase, wenn man sagt: „An alles muss gedacht werden!“
19_Golfbundesliga - Seite 56
AMATEURE
KRAMSKI DGL
24.07.2014 22:39
SPIELTAG 3 UND 4
GC Hubbelrath Herren
GC Hubbelrath Damen
Turbulente Tage
der Entscheidung
Fünf Final Four-Teilnehmer stehen nach dem 3. und
4. Spieltag genauso fest wie drei Absteiger aus der
Eliteklasse der KRAMSKI Deutsche Golf Liga – und das
obwohl es bei den Damen in der 1. Liga Nord am 20. Juli
einen Spielabbruch wegen Unwetters gab. European TourProfi Maximilian Kieffer verstärkte den GC Hubbelrath auf
dessen Weg zum Endturnier entscheidend und das
eventuell nicht zum letzten Mal. Von Oliver Hepp
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GOLF TICKER 8/14
19_Golfbundesliga - Seite 57
24.07.2014 22:39
AMATEURE
GOLF TICKER 8/14
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28_Equipment, Seite 62
EQUIPMENT
24.07.2014 21:41
SHOPPING TIPPS
VOLLTREFFER!
S4, die Edelschmiede aus München, hat den Putter neu erfunden! Nach drei Jahren
Forschung und Entwicklung ist es den Tüftlern gelungen, den weltweit ersten Putter, der zu
100 Prozent perfekt ausbalanciert ist, auf den Markt zu bringen. Bei dem Präzisions-CNCgefrästen Spielgerät ist der Schwerpunkt haargenau mittig über alle drei Achsen platziert. Dies führt
dazu, dass der Putter – bei einer normalen
Ansprechposition – von selbst immer auf
0/0 zurückrotiert, selbst bei verschobenen
Putts! Konventionelle Modelle rotieren
hingegen immer nach rechts, was zu
Ungenauigkeit führt. Zudem hat S4 noch
einen sofortigen Roll eingebaut: kein
Hüpfen und Rutschen mehr (bei entsprechender Putt-Technik). 83 Prozent der
Putts gehen nämlich aufgrund eines
verdrehten Schlagflächenwinkels daneben!
www.s4golf.de
ORGANISATIONSTALENT
Das WATERPROOF Organizer-Standbag LQO von
BENNINGTON bietet den perfekten Schutz für das
gesamte Equipment und hält alles schön trocken.
Dank des Quiet Organizer Systems gehört auch das
nervige Schlägerklappern der Vergangenheit an. Mit
22,9 Zentimetern Durchmesser ist viel Platz und Übersicht garantiert, der externe Putterhalter tut sein
Übriges. Ausgestattet ist das Bag mit schaft- und
schlägerschonenden High-Tech-Materialien, gepolsterter
Extratasche für Wertsachen und Mobiltelefone, vielen
Stauraumfächern und einem komfortablen Doppeltragegurt. Und dabei wiegt das Wunderwerk nur
gerade mal 3.000 Gramm.
www.haas-golf.de
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GOLF TICKER 8/14
28_Equipment, Seite 63
24.07.2014 21:41
EQUIPMENT
ZIEMLICH SMART
Die Teile der Porsche Design Sport by adidas GolfKollektion sorgen auch im Herbst/Winter 2014 bei
jedem Wetter für beste Performance und einen smarten
Look auf dem Platz. Vielseitig kombinierbar ist die
schlank geschnittene Herrenhose Fairway Pant aus
leichtem Baumwoll-Stretch-Gewebe mit knitterfreiem
Finish. Darüber passen beispielsweise die bewährten
Pique-Polos aus COOLMAX®-Garn mit UV-Schutz,
die als Shortsleeve und Longsleeve erneut in die GolfLinie integriert sind. Porsche Design Sport by adidas
steht für einen zeitgemäßen, minimalistischen Look,
einen modernen Auftritt und innovative Materialien.
Auch die Accessoires unterstreichen den modischen
Anspruch dieser besonderen Liaison in Sachen Golfmode.
www.porsche-design.com
AUFGEPASST!
Neue Trends und viel Erfindungsreichtum zeichnen neben
überzeugendem Design alle Produkte unserer aktuellen ShoppingTipps aus. Also aufgepasst – verpassen Sie nichts!
GOLF TICKER 8/14
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29_Special Golfbälle, Seite 68
SPECIAL
24.07.2014 21:43
PGO UND DAS SYSTEM JOSEPH
Vom Suchen
und Finden
Angesichts so einiger– nennen wir es suboptimal –
laufender Großprojekte in unserem Lande, seien es
Flughäfen, Schienenfahrzeuge oder Konzertsäle, macht sich
seit geraumer Zeit eine gewisse Unruhe bemerkbar, ob wir
Deutschen noch die Nation der Erfinder und Tüftler, der weltweit mit
Respekt bestaunten, großartigen Ingenieurleistungen sind. Nun, wir
können Entwarnung geben! In Kirchheim unter Teck, einem kleinen Städtchen
30 Kilometer südöstlich von Stuttgart, machten sich zwei Freunde auf, mit ihrer findigen
Idee mal eben die Golfwelt zu revolutionieren. Von Heike Löw
E
s ist eine Geschichte vom Suchen. Der Normal-Golfer
verbringt auf seiner Runde viel Zeit damit, das spielentscheidende Flugobjekt zu lokalisieren, erlaubt sind nach
Regel 6–7 fünf Minuten. Bei den Profi-Turnieren sind deshalb
beiderseits der Fairways immer jede Menge freundliche
Helferlein postiert, die nichts anderes tun, als anzuzeigen, wo
die Bälle der teilnehmenden Akteure gelandet sind. Davon
können die Amateure nur träumen! Also streifen sie nach ihren
Abschlägen oft ziel- und planlos durch Roughs, Gebüsche und
Unterholz, bis die kleine, weiße Kugel endlich aufgespürt ist und
weitergespielt werden kann – falls, ja, falls nicht auch die Flightpartner noch mehr oder weniger genervt im Suchmodus
unterwegs sind. Im Schnitt gehen übrigens drei Bälle pro Spieler
und Runde gleich ganz verloren.
Es ist aber auch eine Geschichte vom Finden. 2011 machten sich
die Freunde Heiko Steinmetz (Jg. 1969) und Thore Bakker (Jg.
1976) erstmals auf in einen gemeinsamen Urlaub. Kennengelernt hatten sie sich bei einer abendlichen Feier in der Nachbarschaft und schnell entdeckt, dass sie das gleiche Hobby teilen
und passionierte Golfspieler sind. Im Ferienort Warnemünde
frönten sie deshalb auch ihrer sportlichen Leidenschaft auf so
mancher Runde über 18 Loch und sahen sich dabei ein ums
andere Mal mit dem oben erwähnten Problem konfrontiert, ihre
jeweiligen Bälle zu finden. So viel vertane Zeit! Wenn man jetzt
weiß, dass Steinmetz Maschinenbau studiert hat und Bakker
ein Wirtschaftsingenieur ist, dann
HOMEPAGE-LINK
ist klar, dass frei
Homepage von PGO
nach dem Motto
http://www.puregolf.eu
„Problem erkannt,
68
Problem gebannt“ die Herausforderung auf der Hand lag. Die
Idee, ein Golfballsuchsystem zu entwickeln, war geboren.
Zurück aus dem Urlaub begann zunächst einmal die Recherche,
ob es so etwas schon gibt. Die Antwort war „Nein!“, eine
brauchbare Lösung gab es nicht. Wirklich unvorstellbar, aber bis
dahin hatte sich noch niemand mit dieser Frage ernsthaft auseinandergesetzt, zumindest nicht so, dass aus dem Gedanken
schlussendlich ein marktreifes Produkt entstanden wäre.
Das passt
Steinmetz und Bakker stellten schnell fest, dass sie sich hervorragend in ihren Talenten ergänzten. Während Ersterer der Tüftler und Techniker ist, kümmert sich der Zweite um alle anderen
Belange des in der Folge gegründeten Unternehmens, der
PGO GmbH. Denn von Anfang an galt es, die Idee in die Realität umzusetzen. Es sollte kein Urlaubsspleen bleiben, sondern
ein kalkuliertes, auf die Machbarkeit geprüftes Projekt, mit
Business-Plan, technischem Konzept und einer soliden Finanzierung – eben ganz ingenieurmäßig! Los ging es mit der Suche
und Auswahl geeigneter Kooperationspartner. Wo Steinmetz
und Bakker in Deutschland nicht fündig wurden, mussten internationale Beziehungen eingegangen werden. Jede freie Minute
opferten die beiden für ihren Traum und sahen sich bei jeder
Golfrunde aufs Neue bestätigt: Unsere Idee ist goldrichtig,
Golfspielen wird deutlich schneller und damit attraktiver, wenn
das Suchen ein Ende hat.
Anfang 2012 waren die ersten Prototypen testreif. Basis des
Systems ist eine im Golfball integrierte Sendetechnologie. Das
heißt, der Ball sendet Funksignale, die von einem EmpfangsgeGOLF TICKER 8/14
29_Special Golfbälle, Seite 69
24.07.2014 21:43
SPECIAL
rät in der Größe eines Smartphones empfangen werden. Dabei
galt es zunächst, mehrere entwicklungstechnische Hürden zu
nehmen. Wie kommt die Elektronik in den Ball, wer kann eine
geeignete Antenne entwickeln und welche Werkstoffe sind für
die Golfballkerne einsetzbar? GPS oder ähnliche Technologien
schieden aus, da die transportable Datenmenge von der
Auflösung zu gering wäre bzw. der Stromverbrauch der elektronischen Bauteile im Ball zu hoch und damit deren Lebensdauer
unverhältnismäßig kurz. Dank des eigenen fachlichen Backgrounds, aber auch eines effizienten Netzwerks konnten alle
diese Aufgaben zur vollen Zufriedenheit der beiden PGO-Chefs
gelöst werden.
Geschafft!
Im Herbst 2013 war es dann endlich so weit – JOSEPH ward
geboren und ging in die Produktion. Die Funktionsweise ist
denkbar einfach: Der Ball wird vor dem Spiel mit dem
Empfangsteil gekoppelt, nach dem Abschlag wählt man den
Suchmodus und wird über die Anzeige auf dem kontrastreichen
Display zu dem kleinen, weißen Ding geführt. Abhängig von
den Geländebedingungen empfängt JOSEPH Signale bis zu
100 Meter Entfernung. Mithilfe der Abstands- und Richtungsanzeige führt der freundliche Assistent dann ohne Umwege zum
Ball. Wahlweise können zusätzliche akustische Signale oder
Vibrationen zugeschaltet werden. Das Schöne dabei ist: Liegt die
kleine Kugel mehr oder weniger auf dem Präsentierteller, dann
macht sich der neue Kumpel klein und verhält sich ganz still –
in der Hosentasche oder im Bag. Aber wenn es darauf ankommt, ist er schnell zur Stelle und trumpft mit seiner fantastischen Spürnase auf. Bis zu zwölf Bälle können mit einem Gerät
verbunden werden, das reicht in der Regel für einen kompletten
Flight. Bevor jetzt die Frage nach den Spieleigenschaften der
neuartigen Bälle aufkommt – PGO geht auch in diesem Punkt
einen überzeugenden Weg. Die heute üblichen künstlichen
Kautschuke ersetzten Steinmetz und Bakker durch ein innovatives Werkstoffcompound für das perfekte Ballgefühl. Dass die
Anforderungen in puncto Bälle der USGA und der R&A erfüllt
werden, versteht sich von selbst.
Damit kommen wir zum Ende unserer Geschichte vom Suchen
und – mehr noch – vom Finden. Alle Golfer, die das System
getestet haben und sich von JOSEPH auf der Runde begleiten
ließen, sind schier aus dem Häuschen und voll des Lobes. Bis zu
50 Prozent Zeitersparnis sind ein beeindruckender Wert, ganz
zu schweigen, was die Quote der verlorengegangenen Bälle
betrifft. Die tendiert gegen null, es sei denn, man hat eine unerklärliche Sehnsucht nach Wasser – da muss selbst die ausgeklügeltste Technik kapitulieren – gegen die Physik sind auch die
kreativsten Ingenieure machtlos. Aber das ist eigentlich nur eine
Marginalie zu dem, was die beiden Freunde Heiko Steinmetz
und Thore Bakker mit ihrer genialen Erfindung erreicht haben
– die Revolution der Golfwelt – sie begann mit dieser Erfolgsstory „Made in Germany“!
GOLF TICKER 8/14
69
34_Reisebericht, Seite 78
REISEN
24.07.2014 21:45
ISLAND
Midnight Golf
Soll man wirklich einen Golfurlaub auf einer Vulkaninsel planen, die zu elf Prozent mit Gletschern
und zu zehn Prozent mit Lava bedeckt ist und auf der die Durchschnittstemperatur im Juli unter 10 Grad
Celsius liegt? Aber unbedingt! Denn erstens ist das (zugegeben wechselhafte) Wetter besser, als
es die nackten Zahlen vermuten lassen – und zweitens gibt es ja heute super funktionale Sportbekleidung,
die für zusätzliche Erwärmung sorgt. Von Fred König und Phil Griffin (Fotos)
M
ein Reisepartner Phil Griffin war schon mehrmals in
Island. Er grinst, als er von der Rezeption des Hilton
Hotels Nordica in Reykjavik zurückkommt und sagt:
„Wir haben eine Tee-Time im Vestman.“ Startzeitenreservierungen gehören in den sehr serviceorientierten isländischen Hotels
zum Standard. Vestman also, super. Man ist ja nicht uninformiert, wenn eine Island-Golfreise auf dem Programm steht. So
weiß ich natürlich, dass der Vestman Island Golf Course mit seinen extrem beeindruckenden Ausblicken auf den Atlantik zu
den schönsten Golfplätzen Islands gehört. Um ein Fazit gleich
vorweg zu ziehen: Er ist für mich überhaupt einer der eindrucksvollsten Kurse, die ich je gespielt habe. Dann sagt Phil:
„Wir schlagen um 23 Uhr 30 ab.“ Klar, kurz vor Mitternacht.
Nicht ungewöhnlich, denn ich habe ja schon mehrfach in NordLändern gespielt, in denen die Sonne auch nachts hartnäckig
am Himmel stand.
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34_Reisebericht, Seite 79
24.07.2014 21:45
REISEN
GOLF TICKER 8/14
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34_Reisebericht - Seite 80
REISEN
ISLAND
Eine etwas andere Insel
In Island gehen die Uhren anders. Irgendwie ruhiger, gemütlicher. Die Insel beeindruckt schon durch ihre Geschichte. Etwa
von 870 bis 930 n. Chr. besiedelten norwegische Wikinger diese
einsame Bastion im Nordmeer; offizieller Erstsiedler war vermutlich Ingólfur Arnarson. Islands großer Sohn wurde jedoch
Leif Eriksson, der im Jahr 1000 einige Wochen nach Westen
segelte und schließlich Nordamerika entdeckte, Jahrhunderte
vor Kolumbus. Entdeckungen finden heute schneller statt – mit
dem Flugzeug. Von Deutschland aus entdeckt man Island mit
der isländischen Fluggesellschaft Icelandair in rund dreieinhalb
Stunden.
Unterschiedliche Vulkane, unzählige Geysire, aus denen heißes
Wasser an die Erdoberfläche schießt, atemberaubende Wasserfälle, romantische Flüsse und Seen, karge Felsengegenden und
ein idyllisch-rauer, grün bewachsener Küstenstrich ringsum –
die Insel besticht nicht nur durch eine faszinierende Landschaft,
Island ist generell ein wenig anders als andere Inseln. Wo gibt es
schon offizielle Nordlicht-Vorhersagen (die auch noch zutreffen)? Wo gibt es schon ein Salzfisch-, Herings- oder Geistermuseum?
Insel-Highlight
Auf einer Fläche von rund 103.000 Quadratkilometern leben
325.671 Menschen (Stand: Januar 2014), rund 200.000 davon in
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24.07.2014 22:47
Reykjavik und Umgebung. Noch ein paar weitere Zahlen: In
Island gibt es sage und schreibe 65 Golfclubs, darunter 17
18-Loch-Anlagen; etwa 16.000 Golfer sind in isländischen Golfclubs registriert, allerdings spielen rund zehn Prozent der Bevölkerung Golf – also ein echter Breitensport. Kleine interessante
Betrachtung am Rande: Würden zehn Prozent aller Deutschen
Golf spielen, wären das rund acht Millionen – und ein irrwitziges
Startzeitenproblem.
Eines der Highlights auf der Golfinsel Island: der eingangs
schon erwähnte Vestman Island Golf Course, auf einer kleinen
Insel südlich von Reykjavik gelegen. Der Club wurde bereits
1936 gegründet. „Die Aussicht auf das Meer wird dich erschlagen“, sagt Phil während des knapp 30-minütigen Flugs zum
Vestman Island. Und es stimmt. Kaum zu glauben, dass hier
nach der katastrophalen Eruption 1973 das Clubhaus und der
gesamte Platz unter einer dicken Ascheschicht lagen und es vier
Jahre dauerte, bis wieder alles abgetragen war. Der 5.218 Meter
lange Links Course (Par 70) liegt wundervoll eingebettet zwischen dem Meer und einer Vulkanarena, ein grünes Paradies.
Der sehr gute Pflegezustand, 18 abwechslungsreiche Spielbahnen mit großartigen Aussichten auf den unglaublich blauen
Atlantik, einsehbar die Nistplätze der Papageientaucher – eindrucksvoller geht es nicht. Übrigens auch beim Greenfee: Die
Runde kostet durchgängig gerade einmal 30 Euro. Das ist sicher
auch ein Grund, weshalb so viele isländische Golfer an den Wochenenden auf die kleine Insel reisen und deshalb die StartGOLF TICKER 8/14
34_Reisebericht - Seite 81
24.07.2014 22:47
REISEN
Vestman GC
18 Löcher in einer dramatisch schönen Urlandschaft:
Der Vestman Golfclub auf
der Insel Vestmannaeyja
zeiten dort rar sind. Hinzu kommt, dass das relativ milde Klima in
Vestmannaeyjar es ermöglicht, den Platz ganzjährig zu bespielen.
Der warme Irmingerstrom transportiert in den Süden Islands Wasser aus dem Golf von Mexiko und sorgt so für fast angenehme
Temperaturen, jedenfalls nach isländischen Verhältnissen.
Kurz nach drei Uhr morgens ist die Runde im Vestman GC beendet. Es ist taghell, kein Tropfen Regen, Phil hat seine Bilder im
Kasten, oder besser gesagt: auf dem Chip. Er schwärmt von dem
einmaligen Licht und der beeindruckenden Atmosphäre. Im modernen und gemütlich eingerichteten Clubhaus gibt es dann erst
einmal ein Frühstück.
Atemberaubende Szenerie
Zwei Tage später Abschlag im Keilir Golf Course, dieses Mal schon
um 13 Uhr. Die 18 Löcher (5.405 Meter, Par 71) liegen ein paar Kilometer südlich von Reykjavik auf der Hvaleryi-Halbinsel direkt
am Meer. Der Platz zählt als Nummer 1 unter den Golf Courses in
Island – nicht zuletzt auch wegen seiner atemberaubenden Szenerie. Das Greenfee kostet 49 Euro. Die Spielbahnen haben es in sich,
das Loch heißt auf isländisch übrigens „Braut“. Rundum mit Lavafelsen gespickt sind die ersten neun Löcher, Bunker gibt es keine –
die „Bräute“ sind auch so schwer genug. Die Back Nine dagegen
scheinen auf den ersten Blick etwas harmloser, aber auch hier sind
Felsen ständige Begleiter, hinzu kommt auf drei Spielbahnen ein
gefährliches seitliches Atlantik-Wasser. Wie etwa an Braut 15, das
einzige Par 5 (433 Meter) auf den zweiten Neun. Es führt am Ozean
entlang, rechts das Wasser (fatal für Slicer), links die Bunker zwischen dem 14. und 15. Fairway (schlecht für Hooker), das Grün
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35_Golf und Gourmet, Seite 90
REISEN
GOLF & GOURMET
24.07.2014 21:46
FRANK ROSIN
DORSTEN
Das
Multitalent
In Dorsten, im 1975 eingemeindeten Stadtteil
Wulfen, sorgt seit nunmehr 23 Jahren eine ganz
besondere kulturelle Institution für Aufmerksamkeit,
und zwar eine, die sich der gehobenen Kulinarik
verschrieben hat. Frank Rosin betreibt hier sein
gleichnamiges Restaurant und ist nicht nur am Herd
ein wahrer Tausendsassa. Von Thorsten Zegrotzki
W
er heute über das Ruhrgebiet spricht, der hat nicht
mehr die Zechen und riesigen Industrieareale mit
ihren rauchenden Schloten vor Augen, sondern
denkt an eine hochinnovative Region, die gerade in Sachen
Kunst und Kultur ungeheure Strahlkraft deutschlandweit und
auch ins Ausland entfaltet.
Auch Wulfen, das im Übergang vom nördlichen Ruhrgebiet
zum südlichen Münsterland liegt, war einst Standort eines
großen Steinkohlebergwerks, das ab 1998 nach und nach aufgegeben wurde. Zwei Jahre später verfüllte man die Schächte
unwiderruflich und demontierte schließlich die komplette
Schachtanlage. Damit fiel der größte Arbeitgeber im Ort aus,
eine für die gigantischen Umwälzungen des Ruhrgebietes so
typische Symptomatik. Vielleicht aber auch ein Grund dafür,
warum gerade in diesem Teil Deutschlands so viele innovative
Projekte ihren Ursprung fanden. Unbestritten ist sicher auch,
dass die Menschen hier von ganz besonderem Schlag sind –
wie Frank Rosin.
90
1966 in Dorsten als Sohn eines Großhändlers für Gastronomiebedarf geboren, entschied er sich als 16-Jähriger eine Lehre als
Koch zu absolvieren. Sein Ausbildungsbetrieb war das Restaurant Kaiserau in Gelsenkirchen. Anschließend wollte Rosin
dann aber erst einmal etwas von der großen, weiten Welt sehen
und begab sich auf die Wanderschaft, mit Stationen in Kalifornien und Spanien. Auch sein erstes Engagement als Chefkoch
liest sich eher ungewöhnlich – die Kombüse der „Sea Cloud“,
ein Viermastsegler für Luxuskreuzfahrten, war damals sein mobiler Arbeitsplatz auf den Weltmeeren. Und obwohl weitere, interessante Möglichkeiten in aller Welt lockten, zog es den damals 24-Jährigen zurück in die Heimat, wo er 1991 schließlich
sein eigenes Restaurant eröffnete.
Wenn man seine Vita verfolgt, dann ist es sicher diese besondere Mischung aus Weltoffenheit und Bodenständigkeit, die zu
den perfekt austarierten Kompositionen und Kreationen seiner
Küche führt. Seit 2011 ist dies dem Guide Michelin zwei glanzvolle Sterne wert und auch der Gault&Millau zeichnet Rosins
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24.07.2014 21:46
REISEN
MEINE EMPFEHLUNG:
Knusperferkel mit Brotstampf
und Olivenölsüppchen
3 Knoblauchzehen, 800 g Ferkelbauch ohne Knochen vom Milchbzw. Spanferkel mit Schwarte, 2 Thymianzweige, 2 TL Meersalz, Pfeffer,
6 EL Rapsöl. » Backofen auf 80 Grad Umluft vorheizen. Knoblauch schälen
und hacken. Ferkelbauch in eine Auflaufform geben, die übrigen Zutaten
auf der Schwarte verteilen. Die Form luftdicht mit hitzebeständiger Frischhaltefolie umwickeln und bei 80 Grad etwa 14 Stunden garen lassen. Form
aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Ferkelbauch herausnehmen,
die Gewürze von der Schwarte kratzen, Ferkelbauch in Würfel schneiden.
Eine Pfanne erhitzen und die Würfel mit der Schwarte nach unten bei
sanfter Hitze braten, bis die Schwarte kross wird (ca. 20 Minuten).
Dann sofort auf dem Brotstampf servieren.
Brotstampf (Açorda aus Portugal)
Restaurant mit 17 Punkten aus. Regional geprägt, mit
einem hohen Anspruch an die Qualität der eingesetzten
Produkte und viel Raffinesse in der Zubereitung und Technik, überrascht Frank Rosin seine Gäste jedes Mal aufs
Neue. Die kommen von nah und fern und sogar aus dem
Ausland, um dem Multitalent die Aufwartung zu machen
und bei ihm zu speisen. Sein Engagement für die Fernsehsenderfamilie ProSieben/Sat 1 tut dazu sicher sein Übriges.
In diversen TV-Formaten unterhält der inzwischen
48-Jährige und dreifache Familienvater seine stetig
wachsende Fangemeinde. So sucht er zum Beispiel bei
„The Taste“ gemeinsam mit Tim Mälzer, Alexander Herrmann und Lea Linster Deutschlands besten Koch oder
bringt Prominente dazu, in „Hell’s Kitchen“ unter seiner
Anleitung in einer Profiküche ihre Künste am Herd unter
Beweis zu stellen. Dass er selbst absolut dafür prädestiniert
ist, Lust aufs Kochen zu machen, demonstriert er gemeinsam mit seinem hoch qualifizierten Team und ständig
neuen Ideen und Rezepturen – in Rosins Restaurant!
GOLF TICKER 8/14
2 EL Olivenöl, 6 Knoblauchzehen, 1 Zwiebel, 1 Möhre, 1 Selleriestange, 1 Liter
Weißwein, 2 Thymianzweige, 2 Lorbeerblätter, 10 Pfefferkörner, 1 EL gehackten Ingwer, 150 ml Pernod, Salz, Zucker, 300 g Miesmuscheln, 300 g altbackenes Brot, 1 EL gehackte Korianderblätter, Zitronensaft. » Einen EL Olivenöl in
einem Topf erhitzen. Die Knoblauchzehen mit der Schale auseinanderschneiden und im Öl anrösten. Zwiebel, Möhre und Sellerie in groben Stücken ebenfalls kurz anrösten und mit Weißwein und einem ½ Liter Wasser
ablöschen. Thymian, Lorbeerblätter, Pfefferkörner und Ingwer dazugeben.
Die Flüssigkeit auf ein Drittel einkochen lassen, mit Pernod, Salz und Zucker
abschmecken. Die Muscheln unter kaltem Wasser gut abspülen und in den
Sud geben. Diesen fünf Minuten kochen lassen. Durch ein Sieb in einen
zweiten Topf abpassieren und bei mittlerer Hitze auf 200 ml einkochen.
Das Weißbrot würfeln, in einen Topf geben und 200 ml des Muschelfonds
darübergießen. Alles gut durchrühren, bis keine Brotstückchen mehr sichtbar sind. Das Muschelfleisch unterheben und das Brotpüree mit dem restlichen Olivenöl, gehacktem Koriander und Zitronensaft abschmecken.
Olivenölsüppchen
250 ml Olivenöl, 150 ml Gemüsebrühe, 2 Esslöffel Tapioka-Stärke. »
Die Brühe mit der Tapioka-Stärke vermengen und unter Rühren erhitzen.
Sobald eine Bindung entsteht, von der Hitze nehmen und nach und nach
150 ml Olivenöl unterrühren.
Den Brotstampf in einen tiefen Teller geben, das Olivenölsüppchen darum
angießen und den Ferkelbauch mit der Schwarte nach oben darauf anrichten. Dazu passt ein frischer Sommerkräutersalat.
Viel Spaß beim Nachkochen!
Euer Frank Rosin
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