WindpowerUpdate 28
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WindpowerUpdate 28
Nr. 28 ı Frühling 20 09 KUNDENZEITUNG VON www.nordex.de Deutschland 2,50 5 Österreich 2,70 5 Schweiz 4,90 sfr WINDPOWERUPDATE SERVICE: UMWELT: USA: Qualitätsüberprüfungen Bricht das Eis schneller? Warum Jonesboro? von Wartungen SEITE 10 SEITE 12 SEITE 18 ZENTRALER SCHRITT IN UNSERER STRATEGIE US-FERTIGUNG WIRD IN JONESBORO, ARKANSAS, ERRICHTET 10 MIT DEM BLICK DES KUNDEN QUALITÄTSÜBERPRÜFUNGEN VON WARTUNGEN | Inhalt 8 02_03 Jonesboro SCHWEDEN AUFTRÄGE MIT DONG, VATTENFALL UND E.ON UNTERZEICHNET 15 IM INTERVIEW CARSTEN PEDERSEN, VERTRIEBSVORSTAND, UND JENS OLSEN, CHEF NORDEX CHINA „EIN GUTES PRODUKT HAT SEINEN PREIS“ 20 WINDPOWERUPDATE wird herausgegeben von der Nordex AG, Bornbarch 2, 22848 Norderstedt. Tel.: +49 40 30030 -1000, Fax: +49 40 30030 -1101 Redaktion: Felix Losada, Nordex- Unternehmenskommunikation Layout: Heuer & Sachse, Hamburg Ausgabe Nr. 28 Auflage: 10.000 Titelbild: Nordex Bilder: Nordex INHALT Interview mit Thomas Richterich, Vorstandsvorsitzender der Nordex AG „Mit dem Aus- und Aufbau lokaler Strukturen kommen wir unseren weltweiten Kunden entgegen“ 6 Wussten Sie, dass . . . 7 | Wirtschaft Zentraler Schritt in unserer Strategie US-Fertigung wird in Jonesboro, Arkansas, errichtet 8 | Service Mit dem Blick des Kunden Qualitätsüberprüfungen von Wartungen 10 | Umwelt Klimaänderung Bricht das Eis schneller? 12 | Europa Europaweit Nordex errichtet 425 MW für Scan Energy A/S 13 Schweden N90-Turbinen schneller als geplant am Netz 14 Schweden Aufträge mit DONG, Vattenfall und E.ON unterzeichnet 15 Belgien Air Energy ordert 22 Großturbinen 16 Frankreich 30 N100 -Turbinen für GDF Suez 17 | Amerika USA Warum Jonesboro? 18 | Asien Interview mit Carsten Pedersen, Vertriebsvorstand, und Jens Olsen, Chef Nordex China „Ein gutes Produkt hat seinen Preis“ 20 Japan Robuste N90 drehen im Windpark „Gotsu“ 22 | News 1.000. Großturbine produziert 23 | Weltweit Weltweite Installationen 23 | Hintergrund 04_05 | Editorial NORDEX-PRODUKTPROGRAMM TYP GENERATORLEISTUNG REGELUNGSTECHNIK MÄRKTE Nordex S70, S77 1.500 kW Pitch Asien, Asien /Pazifik Nordex N80 2.500 kW Pitch Europa, Asien, Lateinamerika Nordex N90 2.300 kW Pitch Europa Nordex N90 2.500 kW Pitch Europa, Asien, Amerika Nordex N100 2.500 kW Pitch Europa, Amerika EDITORIAL Liebe Leser, im Herbst 2008 haben wir die 1.000. Turbine unserer Baureihe N80/N90 fertig gestellt. 1.000 Anlagen der 2,5-MW-Klasse bedeuten acht Jahre „Evolution“ der Anlagentechnik. Auf Basis der langjährigen Praxiserfahrung mit der Anlagenklasse optimieren unsere Entwickler die Turbinen ständig weiter. So verfügen wir heute über einen entscheidenden Erfahrungsschatz im Betrieb von Großanlagen. Und ohne unsere Kunden, die bei der Wahl der Turbine für ihr Projekt auf die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit einer Anlage setzen, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Dafür möchte ich mich bedanken. Unsere Aufträge beweisen, dass wir mit unserer Multi-Megawatt-Klasse auch künftig das passende Produkt haben. In dieser Ausgabe der WindpowerUpdate geben wir Ihnen wieder einen Einblick in unsere aktuellen Projekte. Besonders erfreulich aus unserer Sicht ist dabei ein Rahmenvertrag über 425 MW mit unserem Kunden Scan Energy A/S für Projekte quer durch Europa. Auch wir werden oft gefragt, ob wir von der Finanzmarktkrise unberührt bleiben. Zahlreiche Experten sprechen als Konsequenz allenfalls von einer möglichen Verlangsamung des Wachstums in der Windbranche. Weltweit besteht weiterhin ein Energie- und Umweltproblem, das nur über Energieeffizienz und eben moderne grüne Kraftwerke zu lösen ist. Und an den politischen Weichenstellungen zur Lösung des Problems hat sich nichts geändert. Um unseren Kurs mittelfristig fortsetzen zu können, investieren wir weltweit in neue und modernere Produktionsstätten. In Deutschland haben wir die Erweiterung unserer Rotorblattproduktion bereits fast abgeschlossen und starten in Kürze mit der neuen Turbinenmontage. In China bereiten wir eine Verdoppelung unserer Kapazitäten vor und in den Vereinigten Staaten haben wir mit der Übernahme eines 187.000 Quadratmeter großen Baugrunds einen Meilenstein für unsere dortigen Aktivitäten gesetzt. Die richtigen Initiativen für die Zukunft zu ergreifen erstreckt sich nicht nur auf unsere Werke, sondern auch auf unseren Service. So haben wir für unsere Wartungsarbeiten ein zusätzliches internes Sicherheitsnetz gespannt, um die Qualität unserer Leistung für Sie vor Ort auf ein noch höheres Niveau zu setzen. Mehr Informationen hierzu lesen Sie auf den nächsten Seiten. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Carsten Pedersen 06_07 | Hintergrund Thomas Richterich, Vorstandsvorsitzender der Nordex AG IM INTERVIEW THOMAS RICHTERICH „MIT DEM AUS- UND AUFBAU LOKALER STRUKTUREN KOMMEN WIR UNSEREN WELTWEITEN KUNDEN ENTGEGEN“ Herr Richterich, in Deutschland stagnieren die Neuinstallationen. Wird das auf Dauer so bleiben? Deutschland hat heute das dichteste Netz an Windrädern. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass die Windbranche jährlich 1.500 bis 2.000 Megawatt installieren kann. Mit der Verabschiedung des novellierten EEG wurden die Rahmenbedingungen für Windenergienutzung in Deutschland deutlich verbessert. Die Novelle, die zum 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist, sieht eine Vergütung von 9,2 Euroct/kWh für Onshore-Errichtungen beziehungsweise von 15 Euroct/kWh für Offshore-Installationen vor. Ist für Nordex somit das Ausland auch in Zukunft der Wachstumstreiber? Langfristig sind deutsche Hersteller wie Nordex nur wettbewerbsfähig, wenn sie international tätig sind. Denn die Nachfrage wird zu jeweils einem Drittel aus Europa, Asien und Amerika kommen. Das größte Wachstum findet in Asien und Amerika statt. Weltweit kommt heute gerade einmal 1 % des Energieportfolios aus der Windkraft. In fünf Jahren werden es 3 % sein. Unser Exportanteil wird also auf Dauer bei 95 % liegen. Das zeigt klar, wo es lang geht. Mit unseren Niederlassungen in Europa, Asien und jetzt auch in den USA sowie dem Aus- und Aufbau lokaler Strukturen vor Ort kommen wir unseren weltweiten Kunden entgegen und begleiten sie als Partner über die nächsten Jahre. Die deutsche Wirtschaft ist international führend beim Umwelt- und Klimaschutz. Wie ist die Marktlage für Windturbinen zum Beispiel in China einzuschätzen? Über die letzten drei Jahre gemessen war China der Markt mit den größten Wachstumsraten in unserer Industrie. Der Neuanlagenbau stieg Jahr für Jahr um 97 %. 2007 wurden hier 3.300 Anlagen mit einer kumulierten Nennleistung von 3.300 Megawatt errichtet. Nur in den USA gingen mehr Anlagen neu ans Netz. Nach der staatlichen Zielsetzung müssen bis zum Jahr 2010 mindestens weitere 4.000 MW hinzukommen. Die staatlich regulierten Ausschreibungen wurden zudem jüngst zu deutlich höheren Preisen von sieben bis acht Dollar-Cent/kW zugeteilt. Das macht auch uns das Leben leichter, da wir trotz unserer Werke im Land immer noch höhere Kosten haben als die lokalen Anbieter. Die chinesische Regierung investierte 2007 rund zehn Milliarden Euro in den Ausbau grüner Kraftwerke. Zudem gibt es Anzeichen, dass die Regierung sich weitere ambitionierte Ziele setzt: Hierzu zählen der Ausbau der Windkapazitäten von heute 5.900 MW bis 2020 auf 60 Gigawatt sowie die Erhöhung des Anteils der Produktion von grünem Strom auf 10 % – ohne Wasserkraft. Letzteres wäre besonders interessant, weil dies für die Energieversorger einen stärkeren Anreiz schaffen würde, auf Qualitätsprodukte zu setzen. WUSSTEN SIE, DASS . . . . . . laut dem von Greenpeace International und dem vom Global Wind Energy Council (GWEC) veröffentlichten Global Wind Energy Outlook 2008 Windkraft innerhalb von zwölf Jahren zehn Milliarden Tonnen CO2 einsparen hilft und rund 12 % des weltweiten Energiebedarfs decken könnte? . . . wir am 1. September 2008 unseren 2.000. Mitarbeiter an Bord begrüßen konnten und wir damit innerhalb eines Jahres unsere Zahl der Mitarbeiter von etwa 1.500 auf derzeit über mehr als 2.000 weltweit erhöht haben? Wie sehen Sie unsere Zukunft in Europa? Die Europäische Union arbeitet derzeit an einem Richtlinienvorschlag zur Stärkung der erneuerbaren Energien. Dieser sieht für Mitgliedstaaten eine Festlegung verbindlicher Ziele vor. So soll beispielsweise der Anteil erneuerbarer Energien in Frankreich auf 23 %, in Großbritannien auf 15 % und in Deutschland auf 18 % bis zum Zieljahr 2030 steigen. Die Richtlinie soll in der ersten Jahreshälfte 2009 beschlossen werden. Frankreich hat dazu bereits einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der vorsieht, das Ausbauziel auf 25.000 MW bis 2020 zu erhöhen. Welche Auswirkungen sehen Sie durch die Entwicklungen am Finanzmarkt für Nordex? Experten sagen für die Windbranche weiterhin zweistellige Wachstumsraten voraus. Auch die Windindustrie wird die Turbulenzen auf dem Finanzmarkt zu spüren bekommen. Allerdings gehen wir davon aus, dass wir aufgrund von einzelnen Projektverschiebungen lediglich in ein Jahr mit schwächerem Wachstum kommen können. Wir sind davon überzeugt, dass sich mittelfristig wieder die ursprünglichen Wachstumsraten einstellen. Denn der Markt ist weiterhin in Takt: Die Energienachfrage ist ungedeckt. Die Regierungen setzen ungebrochen auf Klimaschutz und auf saubere Kraftwerke. Die Nachfrage ? . . . wir seit Ende Oktober 2008 unter der Web-Adresse www.nordex-online.com.cn auch eine chinesische Sprachversion unseres Internetauftritts haben? . . . wir die weltweite Kampagne Wind Power Works (www.windpowerworks.net) unterstützen, mit der wir zusammen mit zahlreichen Unternehmen aus der Windbranche die Vorteile der Windenergienutzung kommunizieren? . . . Sie die aktuelle Liste der Messetermine 2009 unter www.nordex.de finden? nach Windturbinen wird insbesondere getrieben durch Energiepreise sowie die globalen klima- und energiepolitischen Herausforderungen. Diese haben sich aufgrund der Abhängigkeit vieler Volkswirtschaften von fossilen Energielieferungen trotz der Finanzmarktkrise nicht entspannt. Darüber hinaus wächst mit dem steigenden Emissionsausstoß der aufstrebenden Volkswirtschaften der politische Wille, Klimaschutz durch Emissionsreduktionen insbesondere auch im Energiesektor voranzutreiben. Mit der Verlängerung des Production Tax Credits (PTC) in den USA um ein weiteres Jahr über 2008 hinaus wurde im weltweit größten Markt mit einer positiven Entscheidung für Klarheit mit Blick auf 2009 gesorgt. Der Wahlsieg des Demokraten Barack Obama war für die Windenergie in den USA ein weiteres positives Zeichen. Im Wahlkampf hatte Obama eine Verlängerung des PTC auf eine Laufzeit von dann insgesamt fünf Jahren, eine Zielverpflichtung von 10 % „grünem“ Strom im nationalen Netz bis 2012 und deutlich erhöhte Investitionen in die Stromnetze angekündigt. In Großbritannien, einem wichtigen europäischen Markt, wurde kürzlich ein neues Ministerium für Energie und Klima geschaffen. Wir erwarten, dass damit Klimaschutz und Energie noch stärker auf der politischen Agenda verfolgt werden und erneuerbare Energien intensivere Beachtung finden als bisher. | Wirtschaft 08_09 ZENTRALER SCHRITT IN UNSERER STRATEGIE US-FERTIGUNG WIRD IN JONESBORO ERRICHTET USA Chicago Jonesboro In dem neuen Werk sollen die Maschinenhäuser und Rotorblätter hergestellt werden. Ziel ist es, jährlich rund 750 Megawatt zu produzieren. Der Produktionsstart ist für Januar 2010 vorgesehen. Dabei fokussieren wir in Jonesboro auf unsere Großanlagen der Turbinenfamilie N90 und N100 (2,5 Megawatt). Diese Baureihe gehört zu den größten Serienturbinen der Welt. In den USA lag die durchschnittliche Leistung „Wir feiern heute einen weiteren wichtigen Schritt der neu errichteten Anlagen im Vorjahr noch bei für unseren Bundesstaat auf dem Weg, sich als 1,7 Megawatt. Standort für Unternehmen im Bereich erneuerbare „Jonesboro bietet perfekte Voraussetzungen für Energien zu etablieren. Das ist der Entscheidung von Nordex zu verdanken, in Arkansas zu investieren“, Unternehmen im Bereich alternative Energien. Die sagte Mike Beebe, Gouverneur von Arkansas, Stadt ist zentral zu den Absatzmärkten gelegen und anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz am verfügt über eine ideale Infrastruktur sowie zahl24. Oktober 2008. „In den vergangenen Jahren reiche hochqualifizierte Arbeitskräfte. Wir schätzen sind in Jonesboro bereits zahlreiche hochkarätige die Unterstützung des Bundesstaates und der Arbeitsplätze entstanden. Nordex eröffnet hier neue Region bei unserer Planung sehr und freuen uns auf eine weiterhin positive und produktive ZusammenWachstumsperspektiven.“ arbeit“, so Ralf Sigrist, Geschäftsführer von Nordex Für uns ist das neue Werk in Jonesboro ein zen- USA, Inc. traler Schritt in unserer internationalen Strategie. Mit dem Aufbau einer eigenen Fertigung können wir die USA, einen der am schnellsten wachsenden Windenergiemärkte, bedienen und schaffen die Basis für unser Ziel, 20 % vom Gruppenumsatz in den USA zu erzielen. In Jonesboro, im US-Bundesstaat Arkansas, errichten wir unser neues Produktionswerk und investieren hier rund 100 Millionen US-Dollar. In Zukunft werden dort rund 700 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die Produktionsstätte entsteht im „Craighead Technology Park“ auf einem rund 187 Hektar großen Gelände. Der Standort Jonesboro liegt zentral zu den Absatzmärkten in den USA. | Service 10_11 MIT DEM BLICK DES KUNDEN QUALITÄTSÜBERPRÜFUNGEN VON WARTUNGEN Damit kleine Abweichungen nicht zu großen Problemen führen können, setzen unsere Kunden auf Inspektionen und Wartungen ihrer Anlagen durch den Nordex-Service. Unsere Servicemonteure überprüfen und reinigen in regelmäßigen Abständen dabei die besonders beanspruchten Komponenten der Turbine. So wird das Öl im Getriebe kontrolliert und gegebenenfalls nachgefüllt, Kohlebürsten werden überprüft, Filter ausgetauscht. Das Auswechseln von Verschleißteilen geschieht dabei vorbeugend im Interesse einer ständigen Funktionsfähigkeit der Anlage. Rückt ein Servicewagen zu einer Routinewartung aus, heißt es für die Nordex-Mannschaft an Bord auch, zügig und fachgerecht die Arbeit durchzuführen, damit die Stillstandszeit der Turbine so kurz wie möglich ist. Eine schnelle Wartung bedeutet für uns aber nicht, dass die Qualität der geleisteten Arbeit vernachlässigt werden darf. Top Qualität, zu der wir uns bei Nordex verpflichten, erfordert eine ständige Kontrolle und Verbesserungen – ist also ein immerwährender Prozess, das Geleistete auf ein höheres Niveau zu setzen. Vor diesem Hintergrund haben wir vor einem Jahr für unsere Wartungsarbeiten ein zusätzliches Sicherheitsnetz gespannt. Nach dem Motto „doppelt genäht hält besser“ ist mit der Abteilung QA Service (Qualitätssicherung) ein unabhängiges Team bei Nordex damit beauftragt, unsere eigene Dienstleistung „Wartung“ zu kontrollieren und zu bewerten. Dabei überprüfen die Service-Mitarbeiter der QA Service im unmittelbaren Anschluss an eine abgeschlossene Wartung die geleistete Arbeit der NordexServicemonteure nach qualitativen und sicherheitsrelevanten Kriterien. Ihre Einsätze vor Ort werden weder bei den verantwortlichen Monteuren noch bei unseren Kunden vorher angekündigt. Bei der Überprüfung wiederholen die Service-Mitarbeiter des QA Service auch nicht den eigentlichen Wartungsvorgang, sondern gehen mit dem Blick des Kunden an die geleistete Arbeit. Im Vordergrund ihrer Inspektion stehen Aspekte des Arbeitsschutzes, der Sauberkeit, aber auch tiefer gehende Kontrollen einzelner Komponenten. Zum Umfang gehört beispielsweise auch die Überprüfung der Schaltschränke, der Leitern, aber auch der Nabe. Die QA Service wertet die Ergebnisse ihrer Inspektion aus und stellt sie anschließend den betreffenden Nordex-Wartungsteams zur Verfügung. So können wir – wo es erforderlich ist – unseren Servicemonteuren Verbesserungspotenziale aufzeigen, die dann schnell beim nächsten Einsatz umgesetzt werden. Heute besteht das Team QA Service aus sechs Mitarbeitern, die eigens für ihre Aufgabe geschult wurden. Rund 150 Windturbinen in neun europäischen Ländern hat die Abteilung in den vergangenen acht Monaten auf die durchgeführten Wartungsarbeiten überprüft. Kundenresonanz: durchweg positiv. Die Abteilung QA Service überprüft die Wartungsarbeiten nach qualitativen und sicherheitsrelevanten Kriterien. | Umwelt/Europa 12_13 KLIMAÄNDERUNG BRICHT DAS EIS SCHNELLER? letzten Million Jahre herrschte! Vorher war die Erde weitere zwei bis drei Grad Celsius wärmer. Damals gab es im Sommer kein Meereis in der Arktis und der Meeresspiegel lag 25 Meter über dem heutigen. Geht die Erderwärmung so weiter, wird die Erde bis 2100 in den gleichen Temperaturbereich gelangen wie vor drei Millionen Jahren. Auch gegen Ende der letzten Eiszeit gab es einen vergleichbaren Anstieg der Temperatur. Das war vor 14.000 Jahren. Damals stieg der Meeresspiegel in nur 400 Jahren um 20 Meter, also alle 20 Jahre einen Meter. Laut Hansen stieg allein in den zurückliegenden zehn Jahren der Meeresspiegel um drei Zentimeter. Das war doppelt so viel wie während des gesamten 20. Jahrhunderts. Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung durch die Verfeuerung von fossilen Brennstoffen und der Ausstoß von klimafeindlichem CO2 werden diesen Prozess beschleunigen. So wird sich laut Hansen der Meeresspiegelanstieg drastisch beschleunigen und womöglich ebenfalls alle 20 Jahre um einen Meter steigen. Zwar liegen nur 2 % der weltweiten Landmasse weniger als zehn Meter über Meereshöhe, aber genau hier hat sich der Mensch angesiedelt. Städte wie New York, London, Sydney, Mumbai, Tokio, Schanghai und ganze Gebiete in Bangladesch, den Niederlanden und an der US-Ostküste gingen im Wasser unter. Hier leben rund 10 % der Weltbevölkerung. Vor diesem Hintergrund, fordert Hansen stützt sich auf erdgeschichtliche Klima- Hansen, müssten die Länder alles tun, um den Ausdaten. Sein Befund: Die heutige weltweite Durch- stoß an Treibhausgasen und damit auch den Anstieg schnittstemperatur reicht bis auf etwa ein Grad Celsi- des Merresspiegels zu bremsen. us an den höchsten Wert heran, der im Verlauf der Das Anwachsen der Eisschilde an den Polen dauerte mehre Jahrtausende. Doch ihr Wegschmelzen wird schneller ablaufen als bisher vermutet. Zu dieser Erkenntnis gelangt James Hansen, leitender Klimawissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde NASA. Seine neuesten Forschungsergebnisse über die Auswirkungen des Treibhauseffekts hat er Ende 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ursache des beschleunigten Wegschmelzens der Eismassen sind „Rückkopplungen“, Reaktionen, die von der weltweiten Erwärmung ausgelöst werden und sich ihrerseits wiederum verstärken. So wird das Wegschmelzen der Eisschilde von der Energie, die von den Treibhausgasen auf unserem Planeten zurückgehalten wird, beschleunigt, weil diese Gase verhindern, dass die von der Erdoberfläche ausgesandte Wärmestrahlung ins All gelangt. Dabei erhitzt sich zunehmend die Luft auf unserem Planeten und setzt damit das Abschmelzen weiter in Gang. Prinzipiell reflektiert der Schnee an den Polen oder Gletschern das Sonnenlicht ins All. Das kühlt die Atmosphäre. Ist der Schnee jedoch geschmolzen, nimmt das dunklere Eis mehr Strahlung auf und schmilzt ebenfalls. Die dann freigelegten Böden oder die Meeresoberfläche nehmen nun noch mehr eingestrahlte Wärme auf. Die Folge: Ein beschleunigter Kreislauf des Abschmelzens tritt ein. EUROPAWEIT NORDEX ERRICHTET 425 MW FÜR SCAN ENERGY A/S Rund 100 MW haben wir bereits für unseren dänischen Kunden Scan Energy A/S ans Netz gebracht, nun sollen weitere 425 MW folgen: Der unabhängige Stromerzeuger hat insgesamt 170 Turbinen der Anlagenfamilie N80/90/100 (2500 kW) bestellt. Der Rahmenvertrag terminiert die Lieferung und Errichtung der ersten 41 Maschinen auf das Jahr 2010, gefolgt von 46 Turbinen 2011 und 83 im Jahr 2012. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 500 Millionen Euro inklusive Service für bis zu zehn Jahre nach der Errichtung. Die 2,5-MW-Turbinen sind für Projekte in elf Ländern vorgesehen: Deutschland, Frankreich, England, Spanien, Italien, Polen, Griechenland, Kroatien, Ungarn, Türkei und Rumänien. „In vielen dieser Länder verfügt Nordex bereits über zweistellige Marktanteile. Der Auftrag bietet uns aber auch die Chance, in neue Märkte – wie Rumänien – einzusteigen. Wir freuen uns, dass Scan Energy für diesen Schritt auf die bewährte Zusammenarbeit mit Nordex setzt“, so Carsten Pedersen, Vertriebschef der Nordex AG. „Gute Beziehungen sind für Scan Energy von höchster Bedeutung. Der Rahmenvertrag mit Nordex unterstützt uns dabei, in den Hauptmärkten zu wachsen und uns in neuen Märkten zu etablieren“, so Karsten Olsen, Vorstandsvorsitzender von Scan Energy A/S. Der Schwerpunkt von Scan Energy A/S liegt auf Wind- und Solarprojekten in Wachstumsmärkten. Ziel des unabhängigen Stromerzeugers ist es, ein breites Portfolio an erneuerbaren Energiequellen aufzubauen. Aktuell betreibt und besitzt Scan Energy Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von 550 MW. Weitere 300 MW werden zurzeit errichtet. Kurzfristig plant das Unternehmen, die installierte Kapazität in den Hauptmärkten zu erweitern und in Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien sowie in Italien jeweils bis zu 500 MW am Netz zu haben. Darüber hinaus plant Scan Energy, ausgewählte Großprojekte in weiteren europäischen Ländern, in der Türkei, in Kanada und in den USA zu fördern. | Europa 14_15 SCHWEDEN N90-TURBINEN SCHNELLER ALS GEPLANT AM NETZ Das Projekt „Huds Moar“ ist zwar klein, aber von besonderer Bedeutung: Es markiert unseren erfolgreichen Wiedereinstieg in Schweden. Im Jahr 2003 hatten wir unsere Zelte in Schweden abgebrochen, da das Geschäftsvolumen zu gering war. Als 2006 jedoch wieder Leben in den schwedischen Windmarkt kam, gingen wir mit einer Niederlassung in Uppsala bei Stockholm neu an den Start. Low-Speed-Version gibt. Die N90 Low-Speed erzielt selbst bei schwächeren Winden optimalen Ertrag. Rabbalshede Kraft ist ein ambitionierter Privatinvestor, der künftig rund 50 Windenergieanlagen pro Jahr errichten will und dessen Börsengang bereits geplant ist. Über die Zusammenarbeit mit uns zeigte sich das Unternehmen sehr zufrieden. Der Windpark konnte sechs Wochen vor dem vertraglich vereinbarten Übergabetermin eingeweiht werden. Anlässlich der Feier unterzeichnete Rabbalshede Kraft auch gleich den Folgeauftrag: Im Jahr 2010 sollen wir erneut sechs Anlagen der Serie N90/2500 Low-Speed für das Projekt „Brattön“ liefern. „Huds Moar“ war einer der ersten Aufträge, die unser Team vor Ort entgegennahm. Der Windpark ist zugleich der erste in Schweden mit leistungsstarken Nordex-Anlagen. Im Mai 2008 gingen die sechs Turbinen der Baureihe N90/2500 ans Netz und bringen Für uns war „Huds Moar“ erst der Auftakt in es zusammen auf eine Nennleistung von 15 MW. Mit ihnen wurde im Frühjahr die weltweit 750. Maschine Schweden. Als der Windpark ans Netz ging, war bereits das zweite Projekt seit dem Wiedereinstieg der Anlagenfamilie N80/90/100 errichtet. in den schwedischen Markt in der Errichtung: Ein ausschlaggebendes Kriterium für unseren „Bondön“. Dieses Projekt mit 14 N90/2500-Turbinen Kunden Rabbalshede Kraft, sich für unsere N90/2500 wird ebenfalls in Kürze in Betrieb genommen zu entscheiden, war, dass es diese Turbine in einer werden. SCHWEDEN AUFTRÄGE MIT DONG, VATTENFALL UND E.ON UNTERZEICHNET Ein Jahr nach dem Wiedereinstieg in Schweden punkten wir verstärkt bei großen Energieversorgern im Land. Jetzt hat DONG Energy, ein Zusammenschluss von sechs dänischen Energieunternehmen, uns mit dem Bau des Windparks „Storrun“ beauftragt. Der Park soll aus zwölf Anlagen der Baureihe N90/2500 bestehen. Unsere Großturbine ist in der Klimaversion „CCV“ speziell auf Standorte mit Frostperioden von bis zu 20 Grad Celsius minus abgestimmt. Ab Ende 2009 sollen die Anlagen in der mittelschwedischen Provinz Jämtland in Betrieb gehen. Jeweils zwei Anlagen der gleichen Baureihe haben auch Vattenfall und E.ON bei uns bestellt. Vattenfall wird sie für das Projekt „Ryningnäs“ in Småland einsetzen. Hier will der Energieversorger die Nutzung von Standorten im bewaldeten Binnenland testen. Bei E.ON geht es um die Erweiterung und das Repowering des Windparks „Axeltopfta“ in Landskrona. „Schon heute dominieren große Energieversorger wie DONG, Vattenfall und E.ON unseren Absatz auf den internationalen Märkten. Auch in Schweden haben wir uns jetzt für dieses wichtige Kundensegment qualifiziert. Das ist ein Meilenstein für unsere Tochtergesellschaft und von hoher strategischer Bedeutung“, so Vertriebsvorstand Carsten Pedersen. | Europa 16_17 BELGIEN AIR ENERGY ORDERT 22 GROSSTURBINEN Erfolgreicher Markteinstieg für Nordex in Belgien: In den kommenden beiden Jahren liefern wir für Air Energy, einen der größten Windparkentwickler in Belgien, bis zu 22 Großturbinen der Baureihe N100/2500. Die Anlagen errichten wir in verschiedenen Projekten hauptsächlich in Wallonien. Der im Rahmenvertrag vereinbarte Auftragswert beträgt rund 73 Millionen Euro. Nordex und Air Energy haben darüber hinaus Premium-Serviceverträge über eine Laufzeit von jeweils zehn Jahren abgeschlossen. Die Standorte in Wallonien, die Air Energy entwickelt hat, zeichnen sich durch moderate Windgeschwindigkeiten zwischen 6 und 7 m/s aus. Genau auf derartige Standorteigenschaften ist die N100 ausgelegt. Sie kann die Windenergie im Binnenland optimal nutzen. Angesichts der Wachstumsperspektiven kommt der Markteintritt in Belgien zur richtigen Zeit. So sollen bis 2012 Kapazitäten im Volumen von 830 MW neu entstehen. Im abgeschlossenen Jahr lag der Zubau gerade mal bei 75 MW. Belgien hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil von „grünem“ Strom im Netz von heute 2 % bis zum Jahr 2020 auf rund 13 % zu erhöhen. „Der Auftrag von Air Energy ist für uns eine gute Referenz, mit der wir in Belgien eine wichtige Basis für den Ausbau unseres Geschäfts schaffen können“, so Nordex-Vertriebschef Carsten Pedersen. Air Energy wurde im Jahr 2001 gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Gewinnung von Elektrizität aus erneuerbaren Quellen, besonders aus Windenergie, spezialisiert. Bislang hat es 55 MW ans Netz gebracht, 26 MW werden derzeit errichtet. Damit ist Air Energy einer der Marktführer auf dem belgischen Windenergiemarkt. Hauptaktionär ist das holländische Energieunternehmen Eneco. FRANKREICH 30 N100-TURBINEN FÜR GDF SUEZ Ein neuer Großauftrag für unsere FrankreichTochter: Nordex France hat mit dem Energiekonzern GDF Suez einen Vertrag über die Lieferung und Errichtung von 30 Turbinen der Baureihe Nordex N100/2500 abgeschlossen. Das Projekt soll mit der GDF-Suez-Tochtergesellschaft Nass & Wind Technologie ausgeführt werden und beinhaltet auch einen Premium-Servicevertrag. Die N100-Turbinen sollen im Jahr 2010 geliefert werden und vor allem das Projekt „Germinon“ im Département Marne im Nordosten Frankreichs bedienen. In der Nähe steht der Windpark „Cernon“, der mit elf N90-Turbinen am Netz ist und für Nass & Wind Technologie noch vor der Übernahme durch GDF Suez errichtet wurde. Die Windgeschwindigkeiten am Standort betragen im Schnitt 7,4 m/s, der Einsatz der Binnenlandturbine N100 verspricht hier optimalen Ertrag. Mit einer installierten Gesamtleistung von bis zu 75 MW soll „Germinon“ das Potenzial haben, künftig mehr als 200.000 MWh im Jahr zu produzieren. „Mit GDF Suez haben wir einen weiteren wichtigen internationalen Kunden gewonnen. Dies ist der Auftakt zu einer engeren Zusammenarbeit“, so unser Vertriebschef Carsten Pedersen. GDF Suez ist bereits heute einer der größten Windparkbetreiber in Frankreich. Der Konzern hat dort 334 MW am Netz und verfügt über Baugenehmigungen für weitere 500 MW. Auch in Europa gehört GDF Suez zu den führenden Energieversorgern. Der Konzern plant, ab 2012 rund 20 % seiner europaweiten Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Windenergie soll dabei die Hauptrolle spielen. 18_19 | USA Ralf Sigrist, President & CEO Nordex USA USA WARUM JONESBORO? Rede von Ralf Sigrist, President & CEO Nordex USA, Inc., auf der Pressekonferenz vom 24. Oktober 2008 „Ich danke Gouverneur Beebe, der Wirtschaftsförderung von Arkansas und Jonesboro, dem Bezirk Craighead County, der Arkansas State University, der regionalen Handelskammer und den lokalen Versorgungsunternehmen, dass sie diese Partnerschaft ermöglicht haben. wegen seiner Idee noch belächelt. Er ließ sich jedoch nicht beirren. Bereits im Alter von 24 Jahren stellte Carsten Pedersen die damals größte Serienwindturbine der Welt her. Auch heute noch ist Nordex mit einer der größten Windenergieanlagen auf dem Markt. Nordex gehört zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen der Branche. Unser Umsatz stieg Der heutige Tag ist ein Meilenstein – für unsere in den vergangenen vier Jahren jeweils um 50 % und Kunden, Investoren, für unsere Mitarbeiter in den belief sich 2007 auf fast eine Milliarde US-Dollar. USA und in anderen Ländern sowie für mich als Unsere Kernkompetenz ist die Herstellung von Geschäftsführer von Nordex USA. Nicht zuletzt ist es auch ein Meilenstein für die Menschen in Jonesboro. Großturbinen. Wir sind einer der technologisch führenden Anbieter von Multimegawattanlagen. Bis Da wir neu in der Stadt sind, würde ich Ihnen heute haben wir mehr als 1.000 dieser Turbinen Nordex gerne ein wenig näher vorstellen. Wir sind gefertigt und weltweit errichtet. seit 1985 in der Windenergiebranche tätig. Als CarsEnde nächsten Jahres wollen wir hier in Jonesboten Pedersen und seine Familie das Unternehmen gegründet haben, hatten sie eine klare und einfache ro mit der Montage von Maschinenhäusern beginVision: Sie wollten Strom produzieren, ohne fossile nen, und schon 2010 soll die erste vor Ort hergestellEnergieträger zu verbrennen und die Umwelt mitzu- te N90-Turbine in den USA installiert werden. 100 belasten. In den 80er-Jahren wurde Herr Pedersen – Millionen US-Dollar investieren wir insgesamt in das wie andere Pioniere der Windenergienutzung auch – neue Werk mit dem Ziel, ab 2012 jährlich 300 Wind- turbinen dieser Klasse zu produzieren. Das entspricht 750 Megawatt. Zwei Drittel der Gesamtinvestitionen fließen ab 2010 in die Rotorblattproduktion. Sobald diese ab 2012 voll in Betrieb ist, werden mehr als 700 Menschen aus Arkansas dem NordexTeam angehören. Das ist fast ein Drittel der aktuellen Mitarbeiterzahl weltweit. Daran können Sie sehen, wie wichtig uns Jonesboro ist. Der heutige Tag markiert jedoch erst den Anfang. Unser Ziel ist es, den Abstand zu den größten Herstellern von Windenergieanlagen abzubauen und 20 % unseres Umsatzes hier in den USA zu erwirtschaften. Dank dieser Partnerschaft sind wir unserem Ziel einen entscheidenden Schritt näher. Die Aussichten für unsere Branche sind vielversprechend. Der Absatz von Windturbinen ist in der zurückliegenden Dekade pro Jahr im Schnitt um 29 % gestiegen. Wichtig ist aber vor allem, dass Windenergie die preiswerteste und damit wettbewerbsfähigste Form ist, grünen Strom zu produzieren. Die Herstellungskosten für Strom aus Windenergie haben sich in den vergangenen 15 Jahren um 50 % reduziert. Heute befinden wir uns damit auf dem gleichen Kostenniveau wie konventionelle Kraftwerke. Die weltweit installierte Leistung wird sich voraussichtlich in den kommenden fünf Jahren mehr als verdreifachen und im Jahr 2012 mehr als 290 Gigawatt betragen. Auf eine letzte, wichtige Frage möchte ich abschließend noch eingehen: Warum ist unsere Wahl auf Jonesboro gefallen? Vor mehr als einem Jahr hatten wir 35 potenzielle Standorte in den USA im Visier. Für Jonesboro haben wir uns schließlich entschieden, weil es für uns als Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien ein geradezu perfektes Umfeld bietet: Die Stadt ist zentral gelegen, verfügt über eine moderne Infrastruktur und Bildungseinrichtungen sowie zahlreiche hochqualifizierte Arbeitskräfte. Letztlich bilden die Menschen, der Gouverneur und die Stadtverwaltung ein hervorragendes Team, das uns davon überzeugt hat, mit Jonesboro genau die richtige Entscheidung zu treffen. Ich danke Ihnen und freue mich auf eine lange, erfolgreiche Partnerschaft.“ | Asien 20_21 IM INTERVIEW CARSTEN PEDERSEN, VERTRIEBSVORSTAND, UND JENS OLSEN, CHEF NORDEX CHINA „EIN GUTES PRODUKT HAT SEINEN PREIS“ Für das Geschäft in Asien haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt. Schon bald soll der Umsatzanteil aus Fernost auf gut 20 % steigen. Inzwischen sind aber nicht nur die großen, internationalen Hersteller mit Werken vor Ort, sondern auch rund 40 lokale Wettbewerber entstanden. Ende Oktober 2008 waren wir auf der Global Windpower Beijing. Haben wir auf der Messe gute Fortschritte erzielt? Olsen: Ja, es gab eine Reihe wichtiger Besprechungen mit bestehenden und potenziellen, neuen Kunden – namentlich sind das Beijing Energy und weitere wichtige Energieversorger. Das Interesse an unseren Turbinen ist in China ungebrochen. Das bestärkt unsere Pläne für den Ausbau der Werke in Dongying und Yinchuan auf eine Jahresleistung von rund 350 bis 400 MW, die schon im Jahr 2009 verfügbar sein sollen. Die Verbände haben für China gerade neue Prognosen veröffentlicht. Danach stabilisiert sich der Absatz im Jahr 2009 auf dem gleichen hohen Niveau, das für 2008 vorausgesagt ist: 4.500 bis 5.000 MW. Geht es bei den in Aussicht stehenden Aufträgen um Großprojekte oder um eher überschaubare Volumen? Olsen: Wir bieten weiterhin vor allem in Ausschreibungen auf Ebene der Provinzen an. Hier sind unsere Erfolgs-Chancen größer. Diese Projekte sind zwar auf eine Obergrenze von 50 MW begrenzt, aber teilweise lassen sich auch bessere Preise durchsetzen. Generell ist es für „ausländische Marken“ gelegentlich schwer, sich gegen die chinesischen Anbieter durchzusetzen. Obwohl wir ja vom Selbstverständnis durchaus ein heimisches Unternehmen sind. Schließlich zahlen wir hier Steuern, beschäftigen zum überwiegenden Teil chinesische Mitarbeiter und investieren vor Ort unser Geld. Carsten Pedersen, Vertriebsvorstand / links Jens Olsen, Chef Nordex China / rechts Der chinesische Staat hat den Ausbau der Windenergie seit einigen Jahren massiv vorangetrieben. Vielfach wird jedoch kritisiert, dass es für die Betreiber keinen Anreiz gibt, auf Qualität zu setzen. Nicht die Menge der tatsächlichen Produktion „grünen“ Stroms zählt, sondern die installierte Nennleistung – ob die Turbinen nun drehen oder auch nicht. Ist es absehbar, dass sich hier etwas ändert? Olsen: Tatsächlich gibt es Beispiele dafür, dass Anlagen installiert werden, die schon nach relativ kurzer Zeit ausfallen. Das muss sich ändern, da China ja nicht in Richtung „Erneuerbare“ geht, um sich ein Feigenblatt zu geben. Wir haben hier eine erhebliche Lücke in der Stromversorgung und ein massives Umweltproblem, das so nicht geringer wird. Als Premium-Marke würde Nordex eine Qualitätsinitiative entgegenkommen. Aber neben dem Argument, dass sich unsere Anlagen über die Betriebszeit von 20 Jahren besser rechnen, setzen wir auf die Erfolge unserer Lokalisierung. Heute arbeiten wir bereits mit 50 lokalen Lieferanten zusammen. Für Kernkomponenten wie Getriebe, Generator und Umrichter haben wir jetzt Partner im Land. Etwa 75 bis 85 % unserer Wertschöpfung erfolgt schon in China. Das macht die Sache günstiger. Zwar sind wir immer noch etwa 15 bis 20 % teurer als chinesische Marken, aber deutlich wettbewerbsfähiger als noch im letzten Jahr. Es muss also unser Bemühen sein, diesen Abstand durch Anstrengungen bei der Lokalisierung weiter zu reduzieren. Ich überzeuge meine Kunden gern mit dem Motto: Ein gutes Produkt hat seinen Preis. Denken Sie auch darüber nach, Turbinen aus China zu exportieren? Pedersen: Ja, China soll auch unser Brückenkopf nach Asien sein. Zwar sind die angrenzenden Märkte deutlich kleiner als China, aber hier gibt es immer wieder interessante Projekte, mit denen sich gutes Geld verdienen lässt. Betrifft das auch den australischen Markt? Pedersen: Unsere Strategie für Australien ist noch nicht festgelegt. Derzeit gehen wir davon aus, dass dort größere Produkte nachgefragt sind, die wir absehbar nicht in China fertigen. Einige chinesische Hersteller wollen jetzt auch international anbieten. Droht uns weltweit ein verstärkter Wettbewerb? Pedersen: Ich sehe das derzeit nicht als Bedrohung an. Noch können die Chinesen in vielen Segmenten technisch nicht auf dem international geforderten Niveau mitspielen. Hier fehlen oft auch die notwendigen Referenzen. Denn viele Kunden in Europa und Amerika wollen sicher sein, dass sich ihre Investition über die Jahre auch amortisiert. Dass es trotzdem vereinzelt zu Absichtserklärungen kommt, liegt wohl eher daran, dass die etablierten Hersteller weit in die Zukunft ausverkauft sind. Grundsätzlich gesprochen erwarte ich, dass nur ein Teil der Hersteller in China langfristig überleben wird. Eine solche Konzentration hat vor Jahren schon in Deutschland, Dänemark und Spanien stattgefunden. Warum sollte das in China anders sein? | Asien/Weltweite Installationen 22_23 JAPAN ROBUSTE N90 DREHEN IM WINDPARK „GOTSU“ Im Juni 2008 sind in der japanischen Präfektur Shimane die ersten Windenergieanlagen unserer Baureihe N90/2500 High-Speed ans Netz gegangen. Neun Turbinen dieses Typs drehen sich jetzt im Wind– – allerdings in park „Gotsu“ auf der Insel Honshu einer leistungsreduzierten Version. Wir lieferten die High-Speed-Maschinen mit 2.300 kW Nennleistung aus, da in das Netz nur eine beschränkte Strommenge eingespeist werden kann. Und wegen der Netzfrequenz in der Region haben wir die Turbinen in einer 60-Hz-Ausführung produziert. partners in Japan. Im Jahr 2000 haben wir und IHI ein „Distributor Agreement“ abgeschlossen. Diese exklusive Vereinbarung sieht vor, dass IHI als Handelspartner für uns in Japan auftritt. Die High-Speed-Version der N90 passt sehr gut auf den japanischen Markt. Taifune machen hier eine äußerst robuste Anlage erforderlich. Und die N90High-Speed ist sehr robust: Ihre Türme sind IEC-1-zertifiziert und eignen sich so für Standorte mit extremen Wetterverhältnissen. Für „Gotsu“ wurden die Turbinen zusätzlich mit einem System ausgestattet, „Gotsu“ wurde in einem Waldgebiet errichtet. Auf das hohen Blitzschutz gewährleistet. einem rund vier Kilometer langen Hügelkamm mit Am Standort soll der Windpark jetzt im Jahr bis zu Erhebungen zwischen 180 und 260 Metern reihen sich die Anlagen aneinander. Akkurat geteerte 40.000 MWh sauberen Strom produzieren. Das entZufahrtsstraßen mit Bordsteinkanten bis zu den spricht dem Energieverbrauch von rund 10.000 Anlagen sowie die mit Gras angelegten Einschnitte Haushalten. erinnern an einen Golfplatz. Insgesamt ist der Windenergiemarkt in Japan Zu verdanken ist dies den Planungen und Arbei- noch relativ klein. Wir haben daran jedoch wesentten des Unternehmens Ishikawajima Plant Con- liche Anteile mit nunmehr 55 Anlagen, die es auf struction (IPC). IPC ist eine Tochtergesellschaft der eine Gesamtleistung von 86,7 MW bringen. Ishikawajima Heavy Industry (IHI), unseres Handels- WELTWEITE INSTALLATIONEN LAND INSTALLIERTE WINDKRAFTANLAGEN diverse N60/1300 S70/1500 bis 1 MW N62/1300 S77/1500 N90/2300 N80/2500 N90/2500 N100/2500 Ägypten 105 – – – – – Bulgarien – 3 – – – 204 41 130 – China Anlagen Leistung (MW) insgesamt insgesamt – 105 63,00 – – 4 6,40 – – – 375 361,90 Dänemark 125 52 – 2 – 1 – 180 148,55 Deutschland 544 353 441 84 35 7 1 1.465 1.739,85 18,40 Estland – – – 8 – – – 8 Finnland – 3 – – – – – 3 3,90 Frankreich 58 36 – 141 22 125 – 382 775,05 Griechenland 46 – – – – – – 46 28,85 Großbritannien 9 60 – 26 86 38 – 219 454,40 94,70 Holland 10 – – – 25 10 – 45 Indien 263 – – – – – – 263 57,85 Irland – 4 – – 10 9 – 23 52,70 203,20 Italien 2 – 26 37 1 30 – 96 Japan 16 29 – – 2 9 – 56 73,10 Kanada – 20 – – – – – 20 26,00 Kolumbien – 15 – – – – – 15 19,50 Norwegen – – – – 16 – – 16 40,00 Österreich 6 3 – – – – – 9 5,30 Polen 1 – 3 – 4 – – 8 14,75 Portugal 3 32 – 69 – 16 – 120 242,70 Schweden 1 – – – – 24 – 25 60,60 Spanien 25 56 – – – 22 – 103 142,80 Tschechien – – 3 – 3 – – 6 12,00 Türkei – – – – – 10 – 10 25,00 USA 12 12 – – – 18 – 42 71,45 Andere* 21 – – – – – – 21 11,70 Anlagen gesamt 1.451 719 603 367 204 320 1 3.665 Leistung (MW) 757,85 934,70 904,50 844,10 510,00 800,00 2,50 Anzahl installierter Windkraftanlagen: 3.665 Installierte Kapazität gesamt (MW): 4.753,65 *Australien, Weißrussland, Israel, Lettland, Luxemburg, Russland, Syrien, Ungarn, Uruguay. Länder gesamt: 35 4.753,65 Stand: 10. Dezember 2008 + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short Ne 1.000. GROSSTURBINE PRODUZIERT Am 27. Oktober 2008 stellten wir die 1.000. Turbine unserer Baureihe N80/N90 fertig. „Im Jahr 2000 haben wir unsere erste 2,5-MW-Anlage gestellt – damals ein Weltrekord“, erinnert sich Nordex-Vertriebschef Carsten Pedersen. „Über acht Jahre umfangreiche Erfahrung mit dieser Anlagenklasse in allen Klimazonen stellen einen wesentlichen Wett- bewerbsvorteil dar.“ Rund 60 Personen arbeiteten schichtweise an der Jubiläumsanlage. Wie jede Turbine bei Nordex durchlief sie sechs Fertigungsstationen. Dabei wurden vom Getriebe bis zur Schraube insgesamt rund 570 Teile montiert. Bestimmt ist die „Nummer 1.000“ für das Projekt „Lisset Airfield“ in Großbritannien. WIR SIND WELTWEIT MIT TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BÜROS VERTRETEN. Nordex AG Bornbarch 2 22848 Norderstedt Deutschland Tel.: + 49 40 30030 1000 Fax: + 49 40 30030 1101 E-Mail: info@nordex-online.com Vertrieb Nordex Energy GmbH Bornbarch 9 22848 Norderstedt Deutschland Tel.: + 49 40 30030 1490 Fax: + 49 40 30030 1491 E-Mail: info@nordex-online.com Service Nordex Energy GmbH Bornbarch 2 22848 Norderstedt Deutschland Tel.: + 49 40 30030 1209 Fax: + 49 40 30030 1301 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy GmbH Erich-Schlesinger-Straße 50 18059 Rostock, Deutschland Tel.: + 49 381 6663 3300 Fax: + 49 381 6663 3339 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy GmbH C. F. Tietgens Vej 10 6000 Kolding, Dänemark Tel.: + 45 75 73 44 00 Fax: + 45 75 73 41 47 E-Mail: denmark@nordex-online.com Nordex Polska Sp. z o.o Al. Jana Pawla II 80 m.C22 00-175 Warschau, Polen Tel.: + 48 22 636 52 77 Fax: + 48 22 637 30 01 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex France S.A.S. 1, Rue de la Procession 93217 La Plaine Saint - Denis, Frankreich Tel.: +33 155 93 43 43 Fax: +33 155 93 43 40 E-Mail: france@nordex-online.com Nordex Sverige AB Kungsängsvägen 21 75323 Uppsala, Schweden Tel.: + 46 18 185 900 Fax: + 46 18 185 927 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy GmbH c/o Thomas Annegg Schöffelgasse 4/6 1180 Wien, Österreich Tel.: + 43 1 615 39 38 10 Fax: + 43 1 615 39 38 20 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex China Room 808 First Shanghai Center, No. 39 Liangmaqiao Road Chaoyang District Beijing 100125, P. R. China Tel.: + 86 10 84 53 51 88 Fax: + 86 10 84 53 51 58 E-Mail: china@nordex-online.com Nordex Energy GmbH Benelux It Reidlân 79 8502 CE Joure, Niederlande Tel.: +31 513 41 23 54 Fax: +31 513 41 85 88 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy Ibérica S.A. 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