Batteriemodellierung, 2011 - ISEA RWTH Aachen
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Batteriemodellierung, 2011 - ISEA RWTH Aachen
Speichersystemtechnik Storage Systems Kompetenzen und Infrastruktur Competences and Infrastructure Batteriemodellierung Battery Models Bei der Auslegung von batteriegestützten Systemen ist die Kenntnis über das Verhalten der Batterie von großer Bedeutung. Batteriemodelle helfen bei der Auslegung z.B. von Batterie-Packs und Kühlung, sie werden für die Prognose der Lebensdauer der Batterie unter den Betriebsbedingungen der jeweiligen Anwendung eingesetzt und können zur Bestimmung geeigneter Batterielade- und Refreshverfahren dienen. Alles in allem bieten Batteriemodelle wichtige Unterstützung bei der Batterieentwicklung, sowohl bei der Integration in die Anwendung als auch in der Materialentwicklung. To design battery-based systems, knowledge about the behavior of the battery is of great importance. Battery models can help to design e.g. battery packs and cooling systems, they are used to predict lifetime of batteries under operating conditions of the particular application and they can be used to determine suitable battery charging and refresh strategies. All in all battery models provide important input for the development of batteries, both for the integration into the application as well as for the development of cell materials. Je nach Fragestellung werden verschiedene Modellarten für die Betrachtung des Systems verwendet. Batteriemodelle lassen sich hierbei in verschiedene Klassen unterteilen: Depending on the aim, different model types can be used to investigate the system. Battery models can be divided into different model classes: • Dynamische Modelle zur Beschreibung des elektrischen Ver haltens der Zelle: Diese Modelle sind meist empirisch basierte Modelle, die anhand von Pulsmustern oder Impedanzspektroskopie parametriert werden. Sie zeichnen sich durch ihre Recheneffizienz aus und lassen sich leicht von einer Batterietechnologie auf die andere übertragen, indem die Parameter entsprechend angepasst werden. Dynamische Modelle können kleine Zeitschritte simulieren, transiente Effekte abbilden und ermöglichen eine genaue Wiedergabe von Stromund Spannungsprofil. • Dynamic models to describe the electrical behavior of the cell: These models are usually empirically based models, parameterized on the basis of pulse power profiles or impedance spectroscopy. They are characterized by their computational efficiency and can be easily transferred from one battery technology to another by simply adjusting the model parameters. Dynamic models can be used to simulate small time steps and therefore transient effects and they allow an accurate calculation of the current/voltage profile of the battery. • Thermische Batteriemodelle: Sie dienen zur Bestimmung der Temperatur innerhalb von Zellen und Batteriepacks und helfen somit bei der Auslegung von Batterie-Packs und Kühlstrategien • Physikalisch-Chemische Modelle: Diese Modelle modellieren die in der Zelle auftretenden physikalisch-chemischen Prozesse nach firstprinciples. Sie dienen zum besseren Verständnis der Zellprozesse und bieten Unterstützung in der Zellentwicklung, da sie mittels Materialparameter parametriert werden können. Physikalisch-chemische Modelle zeichnen sich durch komplexe Berechnungen aus und werden daher häufig offline eingesetzt. • Physico-chemical models: These models simulate the physical and chemical processes occurring in the cell by first-principles. They help to better understand the cell processes and provide assistance in cell and material development, since they can be parameterized using material parameters. Physico-chemical models are characterized by complex calculations and are therefore usually used offline. Impedanzspektum und elektrisches Ersatzschaltbild Impedance spectrum and electrical circuit diagram • Alterungsmodelle: Sie dienen zur Bestimmung der Veränderung der Performance der Batterie mit der Alterung unter typischen Betriebsbedingungen. Sie haben zum Ziel Lebensdauerprognosen der Batterien in der Anwendung zu treffen. Am ISEA werden diese verschiedenen Modellarten, je nach Anwendungsfall, für unterschiedliche Speichertechnologien entwickelt. Im Fokus stehen hierbei insbesondere Lithium-Ionen Batterien, Blei-Säure Akkus, SuperCaps, RedoxFlow Systeme und NiMH basierte Batterien. Im Folgenden werden die Ansätze der Impedanz-basierten Modellierung und der physikalisch-chemischen Modellierung näher beschrieben. Impedanz-basierte Modelle sind empirische Modelle und werden anhand von Elektrochemischer Impedanzspektroskopie parametriert. In einem Impedanzspektrum können den 72 • Thermal battery models: They are used to determine the temperature distribution inside the cells and battery packs. They help to design battery packs and cooling strategies. application. • Aging Models: They are used to determine the change in performance of the battery over aging under typical operating conditions. They aim to make life time predictions for the battery in the At ISEA the different types of models are developed for different storage technologies depending on the application. Battery models are developed for lithium-ion batteries, lead-acid batteries, SuperCaps, RedoxFlow systems and NiMH based batteries. In the following the impedance-based model approach and physico-chemical models are described in more detail. Impedance-based battery models are empirical models parameterized by means of electrochemical impedance spectroscopy. In an impedance spectrum different cell mechanisms can be assigned to the different frequency ranges. The Figure shows an impedance spectrum of a lithium-ion cell, together with the electrical equivalent circuitdiagram used to describe the impedance spectrum of lithium-ion batteries. Storage Systems Im Gegensatz zu impedanz-basierten Modellen werden in physikalisch-chemischen Modellen die in der Zelle auftretenden Prozesse modelliert. Diese Modelle bilden das Strom-Spannungsverhalten, den Ladezustand und die Lithium-Ionen Konzentration in der Zelle zeit- und ortsaufgelöst ab. Sowohl Lade- und Entladekennlinien als auch dynamische Belastungen können mit dem Modell realistisch wiedergegeben werden. Die Berechnung der Stromverteilung basiert auf einem elektrischen Netzwerk, in welchem physikalisch-chemische Prozesse in der Zelle als nicht-ohmsche Widerstände dargestellt und nach first principles berechnet werden. Elektrische Elemente des Netzwerkes sind z.B. der Ladungstransferwiderstand, die lokale Gleichgewichtsspannung, SEI-Widerstand und Widerstände für Ableiter, Aktivmaterial, Elektrolyt und Separator. Um diese Elemente zu berechnen, ist die Konzentrationsverteilung in der Zelle in Elektrolyt und Aktivmasse notwendig. Deshalb wird dem elektrischen Modell ein Konzentrationsmodell hinterlegt, welches auf der diskretisierten Nachbildung der Diffusionsprozesse via Finiter-DifferenzenMethode basiert. In das physikalisch-chemische Modell können zudem Alterungseffekte wie z.B. wie im Fall von Lithium-Ionen Batterien die Ausbildung der solid electrolyte interphase (SEI), Lithium-Plating, mechanische Belastung, usw. integriert werden. Auch hier gilt, dass sich der Ansatz auch ohne weiteres auf andere Batterietechnologien übertragen werden kann. Hierzu müssen aber die auftretenden Zellmechanismen angepasst werden. Kontakt Contact Madeleine Ecker, batteries@isea.rwth-aachen.de Tel.: +49 241 80-96943 73 Competences and Infrastructure In contrast to impedance-based models, physico-chemical models simulate the processes occurring in the cell. Such models are able to reproduce the current-voltage behavior, the state of charge and the lithium ion concentration inside the cell over time and spatially resolved. Both, charge- and discharge characteristics, as well as dynamic load conditions can be reproduced with the model. The calculation of the current distribution is based on an electrical network in which physico-chemical processes in the cell are described by non-ohmic resistances calculated by first principles. Electrical elements of the network are for example the charge transfer resistance, the local equilibrium voltage, SEI-resistance and resistances describing active material, electrolyte and separator. To calculate these elements, the concentration distribution inside the cell in the electrolyte and the active material is needed. Therefore, the electrical model is coupled to a model calculating the lithium-ion concentration distribution. The concentration calculation is based on the discrete simulation of diffusion processes via finite-difference method. In the physical-chemical model also aging effects such as the formation of solid electrolyte interphase (SEI), lithium plating, mechanical stress, etc. can be integrated. Also this model approach can be transferred to other battery technologies. However, the occurring cell mechanisms have to be adapted. verschiedenen Frequenzbereichen unterschiedliche Zellmechanismen zugeordnet werden. Die Abbildung zeigt ein Impedanzspektrum einer Lithium-Ionen Zelle, zusammen mit dem elektrischen Ersatzschaltbild, welches in Lithium-Ionen Batterien zur Beschreibung des Impedanzspektrums verwendet wird. Anhand dieses Ersatzschaltbildes, welches an das Impedanz-Spektrum angefittet wird, lässt sich das Strom- und Spannungsprofil der Zelle modellieren. Die resultierenden Impedanzparameter werden dem Modell in Abhängigkeit von Temperatur, Ladezustand und Stromrate hinterlegt. Ein solches Modell kann das Strom- und Spannungsprofil einer Zelle recht genau abbilden. Das hier für Lithium-Ionen Batterien vorgestellte Impedanzbasierte Modell, lässt sich ohne großen Aufwand auf andere Batterietechnologien übertragen. Hierzu müssen im Wesentlichen die Impedanzparameter an die gewünschte Batterietechnologie angepasst werden. Das impedanz-basierte Modell lässt sich auch auf eine ortsaufgelöste Form bringen und an ein thermisches Modell koppeln, so dass hiermit die Wechselwirkung zwischen Strom- und Temperaturverteilung in der Zelle oder im Batteriepack simuliert werden kann. Solche gekoppelten elektrisch-thermischen Modelle finden schließlich Anwendung in Alterungsmodellen, da sie für die Alterung wichtige Parameter wie Temperatur und Spannungslage bereitstellen können. Kompetenzen und Infrastruktur Using this equivalent circuit diagram, fitted to the spectrum, the current/voltage profile of the cell can be modeled accurately. The resulting impedance parameters are given to the model as a function of temperature, state of charge and current. The high-frequency range of the spectrum is usually modeled using an inductance. The inductive behavior is caused by current collectors and the electrode geometry. The intercept of the spectrum with the real axis is usually simulated by a serial resistor. It represents the ohmic resistance of active masses and electrolyte. In the medium frequency range the spectrum shows two overlapping compressed semicircles, which are modeled by ZARC elements. A ZARC element consists of a CPE (constant phase element) and a resistor connected in parallel. In literature, the two semicircles are attributed to the charge transfer process and the formation of the surface layer on the anode (SEI) in lithium-ion batteries. At low frequencies a diffusion branch can be seen, which is usually modeled by a Warburg impedance. Such a model is able to map the current/voltage characteristics of a cell fairly accurately. The impedance-based model presented here for lithium-ion batteries can be easily transferred to other battery technologies. This requires essentially the adaption of the impedance parameters to the desired battery technology. The impedancebased model can also be extended to a spatially resolved model and coupled to a thermal calculation. Finally it is possible to describe the interaction between current and temperature distribution inside the cell or battery pack. Such coupled electrical-thermal models are also applied in aging models, as they are able to provide the key parameters of aging such as temperature and voltage level. Speichersystemtechnik