sound:files

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sound:files
41 | Herbst / Winter 2015
klan punkte
sound:files
:jubiläen
ein starkes Jahr
:porträt
Die Magie der Töne
Yutaka Sado im Gespräch
:perspektiven
Uraufführungen
:spektrum
Doblinger Rundschau
Unsere Komponisten in allen Ländern
:echo
Musik lernt man vom spielen
Irene Malizia im Gespräch
:pädagogik
Mit Feuer und Flamme!
3. chor.com in Dortmund
© Fabian Dembski
Doblinger Verlagsnachrichten
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Musikwissenschaftlicher Verlag Wien
NEUE ANTON BRUCKNER GESAMTAUSGABE
Österreichische Nationalbibliothek – Internationale Bruckner-Gesellschaft
Patronanz: Wiener Philharmoniker
editionsleitung
Prof. Dr. Paul Hawkshaw . Dr. Thomas Leibnitz . Dr. Andreas Lindner . Dr. Angela Pachovsky . Dr. Thomas Röder
wissenschaftlicher Beirat
Dr. Mario Aschauer . Prof. Dr. Otto Biba . Prof. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen . Prof. Dr. Robert Pascall . Prof. Dr. Larry Todd
DER Musikwissenschaftliche Verlag Wien kündigt eine neue kritische Gesamtausgabe der Werke
Anton Bruckners an. Das Gesamtwerk wird vom Musikwissenschaftlichen Verlag in Zusammenarbeit mit
der Österreichischen Nationalbibliothek im Auftrag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft komplett neu
herausgegeben.
Die wichtigsten Merkmale im Überblick:
Ausgaben auf dem neuesten Stand der Forschung nach zeitgemäßen Editionsrichtlinien
Jeder Band mit ausführlichem Vorwort in Deutsch und Englisch
Jeder Band mit Editionsbericht mit den wesentlichen philologischen Informationen in Deutsch und Englisch
Aufführungsmaterial zu allen Bänden, inkl. Alternativversionen einzelner Sätze
Alle Bände als Vollpartitur, Format: 24,5 x 33 cm, Leinenbindung mit Prägung, Fadenheftung
Einheitliches Notenbild nach modernsten Standards
Ergänzende und weiterführende Informationen im World Wide Web
In Vorbereitung für 2016/2017:
Symphonie No. 1 (Linzer Fassung), hg. Thomas Röder
Symphonie No. 4 (2. Fassung), hg. Benjamin M. Korstvedt
Symphonie No. 8 (1. Fassung), hg. Paul Hawkshaw
Auslieferung: Edizioni Musicali Europee, via delle Forze armate 13, 20147 Milano (ITALIEN), Tel. 0039-02/48 71 31 03, Fax: 0039-02/30 13 32 13, office.eme@libero.it
www.mwv.at
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LEXIKON
DER HARMONIELEHRE
Nachschlagewerk zur durmolltonalen Harmonik
mit Analysechiffren für Funktionen, Stufen und Jazzakkorde
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.über 2500 Stichwörter von A – Z
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ISMN: 979-0-012-20421-3
ISBN: 978-3-902667-56-4
€ 39,95
Editorial
Der Titel unserer Verlagszeitschrift lautet klang:punkte, doch längst kann man bei den vielen Werken
unserer Komponisten nicht mehr von „Punkten“ in der Musiklandschaft sprechen, sondern von (Klang-)
Wellen. Passend dazu wählten wir das Cover: Das neue Auftragswerk „Schweigendes Meer“ von Shih
symbolisiert eindrücklich diese Bewegungen.
Wir können auf ein breites Spektrum verweisen: auf das stabile Fundament durch unsere Doyens, denen Sie gleich in mehreren Artikeln begegnen werden – und auf die vielfältigen „Etagen und Schichten“,
gebildet durch unsere mittlerweile arrivierten Komponisten, die wir zum größten Teil bereits seit vielen
Jahren betreuen. Ziel eines Verlages ist es, neben der Pflege der Tradition auch neue Wege zu gehen
und junge Komponisten aufzubauen. Da erfüllt es uns natürlich mit Stolz, wenn Vertreter der neuen
Generation Anerkennung finden und mit bedeutenden Kompositionsaufträgen belohnt werden.
Begeben Sie sich mit uns auf eine musikalische Reise, denn die Rückblicke sind ebenso erfreulich wie die Aussichten auf die Zukunft.
Es tut sich etwas im Verlag Doblinger!
inhalt
CONTENTS
klang:jubiläen
Ein starkes Jahr
Es gibt einiges zu feiern! . . ...................................... Seite 4
sound:jubilees
A strong year
There is a lot to celebrate at Doblinger! .............. Page 4
klang:porträt
Die Magie der Töne
Yutaka Sado im Gesräch . . ..................................... Seite 7
klang:perspektiven
Uraufführungen, so weit das Ohr reicht .................. Seite 9
sound:portrait
The Magic of sound
Yutaka Sado in conversation ...................................... Page 7
sound:perspectives
World premieres ...................................................... Page 9
klang:spektrum
Doblinger Rundschau
sound:spectrum
Unsere Komponisten in allen Ländern . . ................. Seite 12
Doblinger's review
Doblinger’s composers around the world .............. Page 12
klang:echo
Musik lernt man vom Spielen
sound:echo
Irene Malizia im Gespräch . . .................................. Seite 15
Learning by doing
Irene Malizia in conversation ................................... Page 15
klang:pädagogik
Mit Feuer und Flamme!
3. chor.com in Dortmund . . ................................... Seite 17
sound:pedagogy .................................................... Page 17
sound:news ............................................................. Page 18
klang:novitäten ................................................ Seite 18
Impressum
klang:punkte 41 (99 541), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger:
Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Renate Publig, M. A.;
redaktionelle Mitarbeit: Mag. Markus Hennerfeind. Für den Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Dir. Peter Pany, Renate Publig M. A.. Englische Übersetzung: Mag.
Nicolas Radulescu. Layout: Mira Valenta. Druck: Plöchl (Freistadt).
Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen:
INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51,
info@doblinger.at, www.doblinger-musikverlag.at
klang:jubiläen
2016 feiert der Verlag Doblinger seinen 140. Geburtstag, und
gerne begehen wir die Feier mit unseren Doyens Friedrich Cerha,
Iván Eröd und Erich Urbanner. Stilistisch unterscheiden sich diese drei großen Komponisten deutlich von einander, eines haben
sie dennoch gemeinsam: Ruhestand ist für sie ein Fremdwort,
sie sind ungemein aktiv und prägen nach wie vor durch beeindruckende neue Werke die österreichische Musiklandschaft mit.
Friedrich Cerha 90
Er hat den Großen Österreichischen Staatspreis erhalten, den
Goldenen Löwen der Biennale Venedig, das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und zuletzt, 2012, den
„Nobelpreis“ unter den Kompositionspreisen: den Ernst von Siemens Musikpreis für sein Lebenswerk. Das sind freilich nur einige
der ganz großen Ehrungen, mit denen Friedrich Cerha im Laufe
seines Lebens ausgezeichnet wurde. Erfolg spiegelt sich für einen
Komponisten besonders in der Anzahl der Aufführungen wider.
Wie sehr die Musik Cerhas in den internationalen Konzertprogrammen verankert ist, bewiesen 2015 etwa Komponistenporträts
im Wiener Musikverein und in der Wigmore Hall in London: „Trotz
meines hohen Alters suche ich immer noch nach Neuem. Der
Weg auf dem ich suche, führt notgedrungen zu mir selbst. Es
geht also auch noch immer darum, neue Seiten an mir selbst
zu finden. Das intensive Erleben von Musik ist ein Weg in sich
hinein – auch für den Zuhörer.“ (Friedrich Cerha)
© Publig
Es gibt einiges zu feiern im Hause Doblinger
© Cerha
Ein starkes Jahr
Iván Eröd 80
Ausgelassene Heiterkeit und tiefster Ernst prägen das Schaffen von Iván Eröd. Für seine Kompositionen erhielt er höchste
Auszeichnungen wie das Große Silberne Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik Österreich und das Goldene
Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien; er ist darüber
hinaus Ehrenmitglied des Österreichischen Komponistenbundes.
Komponistenkollege Alexander Wagendristel beschreibt ihn:
„Eröd ist ein konservativer Komponist, sich dessen auch voll bewusst, aber in der heutigen Zeit haben wir hoffentlich endlich gelernt, dass Stil über Qualität, vielleicht sogar über Aktualität nichts
aussagt und dass Vielfalt einen höheren Wert besitzt als ‚Fortschritt‘; Eröds Musik wird innerhalb solcher Vielfalt immer einen
Platz und eine Berechtigung haben, es ist schön, dass es sie gibt.“
Und Iván Eröd selbst: „Mein Komponieren wurde nie durch eine
Weltanschauung bestimmt oder dadurch, was gerade Mode
war. Ich schätze das Handwerk hoch und höre nicht auf, von den
großen Meistern der Vergangenheit zu lernen. Dabei glaube ich
daran, dass die Quelle der Inspiration tief in unserem Inneren
liegt. Meine Musik ist vielfältig wie die Welt; gelegentlich heiter
oder spielerisch, da ich denke, dass das heutzutage notwendig
ist, ein anderes Mal ist sie tief ernst, vor allem, wenn der Text
danach verlangt, sie kann aber auch ‚erhaben‘ sein (viele werden über den Gebrauch dieses Wortes lächeln), sehnt sich doch
unsere Seele nach dem Transzendenten.“
A strong yEAR
There is a lot to celebrate at Doblinger!
Friedrich Cerha 90
2016 is a strong year for Doblinger: It’s our own 140th birthday
and we are happy to celebrate with our doyens Friedrich Cerha,
Iván Eröd and Erich Urbanner who have one thing in common:
Retirement is a foreign word for those composers who still shape
the musical landscape with their new compositions.
He won the Grand Austrian State Award, the Golden Lion of the
Venice Biennale, the Gold Medal of Honour of the Province of
Vienna, and, most recently, the Ernst von Siemens Musikpreis
2012 for his life achievement – to name only a few of the eminent honours and awards Friedrich Cerha received during the
course of his life. “In spite of my advanced age I am still searching
for the new. The manner of my search perforce leads me to myself. That is, it is still essential to find new facets in myself. The
intensive experience of music is a path leading inwards – also for
the listener.” (Friedrich Cerha)
Seite 4
Iván Eröd 80
Boisterous cheerfulness and deep seriousness define the
works of Iván Eröd. For his compositions he received the
highest honours such as the Grand Decoration of Honour in Silver for Services to the Republic of Austria and the
Gold Medal of Honour of the Province of Vienna; he is honorary member of the Austrian Composers’ Federation.
“My composing was never defined by an ideology or by what
happened to be in fashion. I highly regard craft and do not
cease to learn from the great masters of the past. I believe that
the source of inspiration lies deep in ourselves. My music is as diverse as the world; sometimes cheerful or playful, as I think that
this is necessary today; sometimes it is deeply serious, especially
if the text demands it; but it can also be ‘sublime’ (many will smile
at the use of this word), as our soul yearns for transcendence.”
(Iván Eröd)
© Wang
© Publig
klang:jubiläen
Erich Urbanner 80
Dass Erich Urbanner bereits im zarten Altern von elf Jahren eine
Komposition bei einem Wettbewerb eingereicht hatte – damals
wurde eine neue „Volkshymne“ gesucht –, war ihm zunächst
selbst nicht mehr bewusst. Vor einiger Zeit stand nun ein Fernsehteam vor Urbanners Haustür: Für einen Film über die Geschichte der Österreichischen Bundeshymne recherchierte man
im Österreichischen Staatsarchiv – und fand unter anderem die
eingereichte Komposition Urbanners.
Wie seine beiden Kollegen erhielt auch Erich Urbanner viele
Auszeichnungen, etwa den Musikpreis der Stadt Wien, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das
Land Wien. Im Juni 2012 wurde ihm als erstem zeitgenössischen
Komponisten in Hietzing am Walk of Fame ein Stern gewidmet.
„Die ‚Darmstädter Zeit‘ hat nicht direkt eine Rolle gespielt. Aber
es gab doch ein sehr lustiges und erheiterndes Erlebnis: die Begegnung mit John Cage, die ich nicht missen möchte. Durch sie
habe ich später dann erfahren, was es heißt, nach dieser strengen
dodekaphon-seriellen Doktrin endlich die Freiheit zu sehen. Das hat
meine weitere kompositorische Entwicklung sehr stark beeinflusst.
In meinen heutigen Kompositionen fließt das improvisatorische Element immer wieder mit ein – allerdings nicht in einer freien Notation, bei der ich dem Musiker vieles selbst überlasse; ich versuche
die Improvisation so zu zügeln, dass sie zwar wie aus dem Stegreif
klingt, aber ganz peinlich genau notiert ist.“ (Erich Urbanner)
Fay Wang 30
Nächstes Jahr feiern wir auch den runden Geburtstag der jungen Komponistin Fay Wang, 1986 in Beijing geboren. Erfolg als
Komponistin zu haben ist ihr wichtig, daher begann sie mit dem
Kompositionsstudium am Beijing Central Conservatory of Music,
setzte ihre Studien jedoch an der Universität in Yale fort.
2012 kam Fay Wang zu Doblinger, und hier schließt sich ein
musikalischer Kreis: Einem Konzert vom ensemble die reihe
ist es zu verdanken, dass der Verlag auf die Komponistin aufmerksam wurde! Anlässlich des Geburtstagskonzertes von
Shih im RadioKulturhaus präsentierte das Ensemble Wangs
Streichquartett Melting Clock. Das Interesse war geweckt,
eine Liste von neun Werken kam zu Doblinger, von Stücken
für Klavier solo über Kammermusik bis zu Orchesterwerken.
Als eines ihrer Lieblingswerke bezeichnet Wang Friedrich’s
Somniloquy für großes Orchester, ein Auftragswerk des RIAS
Jugendorchesters, welches 2010 auch die Uraufführung gespielt
hat. „Friedrich ist unter anderem der Vorname des berühmten
Dichters Schiller. Ihn meinte ich aber nicht mit meiner Komposition. Dieser schöne Name symbolisiert für mich Romantik, Mut
und Stärke – mein Friedrich kann jedermann sein. Ein kleines
Kind, das von Abenteuern träumt, ein reisender Maler, oder ein
alter Mann, der Geschichten erzählt.“ Friedrich’s Somniloquy
wurde heuer bereits zum zweiten Mal im Wiener Musikverein
aufgeführt.
Erich Urbanner 80
Erich Urbanner, too, received the highest honours; e.g. the
City of Vienna Music Award as well as the Grand Decoration of Honour in Silver for Services to the Republic of Austria
and the Gold Medal of Honour of the Province of Vienna.
In June 2012 Erich Urbanner was the first contemporary
composer to receive his star at the Walk of Fame in Hietzing.
“The ‘Darmstadt Period’ has not played a direct role. But still
there was a very funny and exhilarating event I not wish to do
without: meeting John Cage. It was this meeting that, later,
made me realize what it meant to see freedom after this
strict dodecaphonic-serial doctrine. My compositions currently
frequently involve improvisatory elements – but not in free
notation, which delegates much to the performers; I try to
harness improvisation so that the result sounds improvised,
but is written out in meticulous detail.” (Erich Urbanner)
Fay Wang 30
We have also occasion to celebrate a young composer who joined
our publishing house in 2012: Fay Wang, born in Beijing in 1986.
It is important to Fay Wang to be successful as a composer, so she
began her composition studies at the Beijing Central Conservatory
of Music and continued her studies at Yale where she made her
masters’ degree. Wang names Friedrich’s Somniloquy for large
orchestra among her personal favourites. The piece was commissioned by the RIAS Jugendorchester, which also performed the
world premiere in 2010. “Friedrich is, among others, the first name
of the famous poet Schiller. But I did not mean him with my composition. This beautiful name for me symbolizes romanticism, courage and strength – everybody can be my Friedrich. A little child
dreaming of adventure, a travelling painter or an old man telling
stories.” (Fay Wang) This piece has been performed for the second
time this year in Vienna’s Musikverein.
Seite 5
klang:porträt
Die Magie der Töne
Yutaka Sado im Gespräch
Von Renate Publig
© Jun Yoshimura
Wann Yutaka Sado, geboren und aufgewachsen in Kyoto, ernsthaft mit dem Klavierspiel begonnen hat, kann er nicht mehr sagen.
Täglich saß er als Kleinkind auf dem Schoß der Mutter und tapste
fröhlich auf die Tasten des Klaviers. Später gefiel dem Buben der
Klavierunterricht bei seiner strengen Mutter jedoch nicht besonders, musste er doch täglich eine Stunde üben, bevor er endlich
Baseball oder Fußball mit den anderen Kindern spielen durfte.
Er war noch ein Kind, als ihn die Eltern zu Konzerten mitnahmen.
„Kyoto ist eine sehr traditionelle japanische Stadt, mit vielen
Tempeln und Schreinen, es wird auch japanische Musik gespielt.
Aber Kyoto ist erfüllt von klassischer Musik: Jede High School
hat einen Chor und ein Blasorchester – ich selbst war Mitglied
im Knabenchor, im Orchester spielte ich Flöte. Und beim Kyoto
Symphony Orchestra stehen Mozart, Beethoven oder Brahms
ständig am Programm – das war also wie Muttermilch für mich!“
Im wahrsten Sinn wie Magie erschien ihm sein erstes Konzert
mit dem Kyoto Symphony Orchestra, als sich nach dem Stimmen
der Instrumente Stille über den Saal senkte: Der Dirigent betrat
den Saal, in seiner Hand den Taktstock, den „Zauberstab“ – und
wie von Zauberhand wurde der Raum mit Klang erfüllt. „Wie ein
Magier!“ Dieses Erlebnis sollte für den neuen Chef des TonkünstlerOrchesters zukunftsweisend sein.
Tanglewood
Beeindruckt von der Autogrammsammlung eines Freundes, die
dieser vom Tanglewood Festival mitgebracht hatte, wollte auch
Sado an dem berühmten Festival teilnehmen. An Dirigiererfahrung mangelte es ihm nicht: „Ich fing bei unserem Schulorchester an, mit 20 verdiente ich mein erstes Geld als Dirigent. Später
leitete ich das Kyoto Symphony Orchestra.“ Dennoch zögerte er,
denn: „Als Autodidakt konnte ich keine Referenzen vorweisen“.
Kurzerhand filmte er seine Orchesterprobe, dieses Video machte
Eindruck beim Intendanten Richard Ortner, der die Aufnahme
begeistert Seji Ozawa zeigte. Sado erhielt eine Einladung zur
Audition. „Ich habe den Bernstein-Wettbewerb in Israel gewonnen, auch in Besançon. Vorspiele oder Wettbewerbe sind generell schwierig – aber Tanglewood war bei weitem am heftigsten.
Aber ich wurde aufgenommen!“ 1987 nahm Sado am Tanglewood Festival teil. Danach wurde er Assistent von Seji Ozawa,
den er nach wie vor als sein großes Vorbild bezeichnet; darüber
hinaus entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit Leonard
Bernstein.
Im Hier und Jetzt
Viele Dirigenten kosten Probenzeiten aus, um kleinste Nuancen
herauszuarbeiten. Verschmitzt lächelnd bekennt Sado, dass ihm
diese Arbeit nicht das größte Vergnügen bereite. „Zu 70 Prozent
bedeutet es das Abgleichen von Tempi, Timing und Balance.“
Sado lebt für das Konzert selbst, welches für ihn ein Sinnbild des
Lebens darstellt: „Alles passiert im Moment. Wenn der Ton verklungen ist, kann man ihn nicht mehr zurücknehmen. Das ist das
Wunderbare am Konzert, man ist ganz unmittelbar mit der Musik verbunden. Und wir, das Orchester, die Zuhörer und ich, wir
teilen ein und dieselbe Musik, erleben den gleichen Moment.“
Zweifel über seinen Beruf kamen Sado im Zuge der großen Naturkatastrophen in Japan. Ob es noch gerechtfertigt sei, Musik
zu machen, wenn den Menschen lebensnotwendige Güter wie
Wasser oder Essen fehlten? Doch er gab Benefizkonzerte, wirkte
The Magic Of Sound
Yutaka Sado, born and raised in Kyoto, cannot say precisely
when he began to play the piano; daily he sat on his mother’s
lap and merrily hit the piano keys. However, the little boy did not
particularly enjoy the piano lessons his strict mother gave him as
he had to practice an hour daily before he was allowed to play
baseball or football with the other children.
His parents took him to concerts as a child. “Kyoto is a very traditional Japanese city, with many temples and shrines. And of course
Japanese music is also performed, but mainly classical music.
Mozart, Beethoven and Brahms are like mothers’ milk to me!”
His first concert with the Kyoto Symphony Orchestra seemed to
him like magic in the truest sense of the word, when silence fell
in the hall after the instruments’ tuning. The conductor entered,
baton in hand, and sound filled the hall like magic. “Like a sorcerer!” – This experience proved to set the trend for the future.
Later, Sado wanted to participate in the famous Tanglewood
Festival, but, being self-taught, could not show any references.
Thanks to a video recording he enclosed with his application he
was invited to the audition and invited to take part in classes
given by his idol, Leonard Bernstein.
In a time in which many conductors delight in rehearsing the
smallest possible nuances Sado confesses that this aspect
of his work does not give him the greatest pleasure as it consists to 70% in synchronizing tempo, timing and balance. Sado
lives for the concert itself, which is a symbol of life: “Everything
Seite 7
klang:porträt
mit beim Aufbau des Theaters in Hyogo – „ein Sinnbild für den
Wiederaufbau der Stadt!“ Und er stellte fest: „Musik – das sind
natürlich die wunderbaren Phrasen, Intonation, Melodien, Harmonie, Rhythmen – aber die wichtigste Lektion, die ich aus den
Katastrophen gelernt habe: Musik lässt einen für einen Moment
den Alltag vergessen.“
Zukunftsmusik
In Japan erlangte Sado Berühmtheit mit seinen Fernsehsendungen, in welchen er Werke von Klassik über Jazz bis zur Popmusik präsentiert. Vor allem der Jugend Musik zu vermitteln ist
eines der Hauptziele des Dirigenten, das er auch mit den Tonkünstlern verfolgen wird: „Es reicht nicht, der Jugend Popmusik
von einem Orchester gespielt
vorzusetzen. Man muss ihnen
zeigen, wie aufregend klassische Programme sind, sie
müssen brennen vor Begeisterung!“ Kinder sollen durch direkten Kontakt mit den Instrumenten Musik erleben: „Viele
haben noch nie eine Violine
oder ein anderes Instrument
angefasst. Wenn ich sie dann
die große Trommel so richtig
laut schlagen lasse – das begeistert Kinder.“
Nicht nur in Europa sind zwei
große Strömungen wahrnehm-
bar: auf der einen Seite die schnelllebige Zeit, auf der anderen
das Streben nach Verlangsamung. Sado, der gerne vom „Austausch der Energien“ im Konzertsaal spricht und daheim einen
eigenen Raum für die traditionelle Tee-Zeremonie bereitstellt,
kennt beide Seiten. „Als ich vor 27 Jahren nach Wien kam, dauerte die Reise fast 24 Stunden; heute brauche ich von Wien nach
Kyoto rund die Hälfte der Zeit. Aber das ist die große Chance und
Macht der Musik: Sie kann tatsächlich ein Innehalten bewirken!“
Musik der Zukunft
Und zeitgenössische Musik? Sado schmunzelt. Ein schwieriges
Unterfangen, das Publikum möchte „unterhaltende“ Musik
genießen. Es gilt also, Werke auszusuchen, die die Zuhörer mitreißen. „Ich habe bereits einige
Uraufführungen dirigiert –
es ist wichtig, gute Wege zu
finden, das Publikum neuen
Hörerlebnissen zugänglich zu
machen.“
Gerne erinnert sich Sado an
seine Erlebnisse in Wien, an die
Besuche in der Dorotheergasse.
Er liebt das Café Hawelka mit
seinem besonderen Flair, aber
natürlich auch das Musikhaus
Doblinger: „Dort habe ich oft
drei bis vier Stunden verbracht,
selig, in all den Noten stöbern
zu können!“
music played by an orchestra.
We have to show them how exciting classical programmes can
be; they have to burn with enthusiasm!”
happens in the moment. When
the sound has faded one cannot take anything back. One is
connected to music with total
immediacy.”
Seite 8
It is not only in Europe that one
sees two major movements: on
the one hand, fast moving society,
and on the other hand, the striving for deceleration. Sado, who likes to speak of the “exchange of
energies” in the concert hall and has a special room for the traditional tea ceremony at home, knows both sides. “When I came to
Vienna 27 years ago the trip took almost 24 hours; today it takes
me almost half the time to get to Kyoto from Vienna. Music can
actually effect rest!”
Sado likes to remember the Vienna years, his visits to Dorotheergasse – he loved Café Hawelka with its special atmosphere, but,
of course, also Doblinger. “I frequently used to spend three or
four hours there, blissfully browsing all the music!”
© Yuji Hori
Sado started to doubt his profession in the face of the great
natural catastrophes in Japan.
Is it still justified to make music? But he decided: “Music – that is, of course, the wonderful
phrases, intonation, melodies, harmony, rhythms – but the most
important lesson I have learned from the catastrophes: music
means collective experience and makes one forget everyday life
for a moment.”
It is one of the conductor’s major aims to interest the young generation in music. In Japan he became famous with his TV shows
in which he presents music ranging from classical music to jazz
and pop music. With the Tonkünstler Orchestra he pursues similar goals: “It is not enough to serve the young generation pop
Christian Ofenbauer
Während das Salzburger Mozarteum am
21. November 2015 ein Komponistenporträt veranstaltete, bei welchem fancies (fancy papers – Konzert für Violine
und Orchester) sowie EisMusik aufgeführt
wurden, gab es am 14. November an der
Anton Bruckner Universität in Linz ein neues Orchesterwerk von Ofenbauer zu hören:
Ausschnitt/Nacht 2015 für Orchester.
© Fachhochschule St. Pölten
© Renate Katteneder
Friedrich Cerha
Am 10. Oktober fand in London in der
Wigmore Hall ein Konzert zu Ehren von
Friedrich Cerha statt. Im Programm bot
das Ensemble modern gleich drei Uraufführungen: Gedankensplitter für Oboe solo,
Drei Stücke für Violoncello und Klavier sowie die Piccola commèdia für Ensemble.
Friedrich Cerha über seine drei neuen Werke: „Wie ihr Name
sagt, gehören die Gedankensplitter zu einer seit etwa 2008 entstandenen Gruppe von Werken, in denen mir das Einfangen der
Spontaneität, der Frische des Augenblicks in knappen Gestalten
besonders wichtig geworden ist. Was die Oboe betrifft, hatte ich
gelegentlich Schwierigkeiten, sie im Orchester zu integrieren; ein
Instrument mit einem unverwechselbaren klanglichen Rückgrat,
und es eignet sich im Besonderen für solistische Aufgaben.
Im ersten der Drei Stücke herrscht vielfältige, akkurat artikulierte
Insistenz. Die immer wieder auftretende Koppelung von pizzicati
im Violoncello – wobei der Grifffinger nicht ganz durchgestreckt
wird, was einen erstickten Ton zur Folge hat – mit im Klavier gedämpften Tönen des Pianisten, hat etwas von Rechthaberei, von
ironischer Selbstbehauptung, vielleicht auch von Selbstgefälligkeit. Das zweite Stück gehört ganz dem sordinierten Cello. Es ist
eine in sich selbst gekehrte, stille Elegie. Das dritte ist ein atemloses, turbulentes Stück, das sich schließlich in einem langen ritardando erschöpft, ermüdet, bevor es kurz von neuem losbricht.
Piccola commèdia besteht aus einer Ouvertüre und fünf Akten,
zwischen dem dritten und vierten Akt ein ausgelassenes Intermezzo: Musik, virtuos, vergnüglich, frech, überraschungsfreudig, – Zirkus. Nur der dritte Akt bedeutet ein Innehalten, Besinnen und Nachdenklichkeit.“
© Uta Köster
Rainer Bischof
Anlässlich der langen Nacht der Museen im
Oktober 2015 wurde der Liederzyklus Lieb’
und Leben uraufgeführt. Diese Goethe-Vertonungen sind zarte Reflexionen auf die Liebe in
der Jugend und im Alter, musikalisch dicht gewoben und zugleich unmittelbar im Ausdruck.
Im Schönberg Center sang die Sopranistin
Ines Vinkelau, Absolventin einer Meisterklasse von KS Marjana
Lipovšek, begleitet wurde sie von Eva Mark-Mühlher am Klavier.
Für die Todesfuge für Bariton und vier Violinen vertonte Bischof
Texte von Paul Celan. Im April 2016 erklingt im Kunsthaus Mürzzuschlag die Uraufführung des Werkes, als Solist ist Wolfgang
Holzmair zu hören.
© Unison Shot
© Publig
© LPB Franz Neumayr
© Publig
klang:perspektiven
Hannes Raffaseder
Eine Uraufführung stellte den Höhepunkt
beim 31. Chopin-Festival in der Kartause
Gaming dar: Das Slowakische Radio-Symphonieorchester unter der Leitung von Pawel
Przytocki hob Nocturno? eintauchen –versinken –...– entschweben – ... für Klavier
und Orchester von Hannes Raffaseder aus
der Taufe, mit Solistin Aleksandra Mikulska am Klavier. Die NÖN
brachte dazu einen Beitrag über den Komponisten: „Ich brenne
für Musik. Chopin ist natürlich ein ganz großer Meister, an den ich
nie heranreichen werde, der mich aber natürlich wahnsinnig fasziniert. Es gibt so viel Musik heutzutage, die wunderbar ist, aber ich
denke es ist auch wichtig, dass die klassische Musik, die Orchestermusik und auch die Klaviermusik weiterlebt und dafür denke
ich, braucht es auch immer etwas Erneuerung“, so der Komponist.
Helmut Schmidinger
Neues gibt es auch von Helmut Schmidinger.
Sein Werk hoc scripserunt – Sonette an
Don Quijote von der Mancha für Violoncello und Orchester feiert seine Uraufführung
am 22. Februar 2016 in Reutlingen. Ausführende Interpreten sind Kian Soltani, Violoncello
sowie die Württembergische Philharmonie
Reutlingen unter Ola Rudner. Die Österreichische Erstaufführung
folgt am 23. Februar 2016 in Dornbirn, danach ist hoc scripserunt
noch am 25. Februar 2016 im Stadttheater Wels zu hören.
SHIH
Der Komponist Shih ist bekannt für seine
Gesamtkunstwerke, und so handelt es sich
auch bei seinem Auftragswerk Schweigendes Meer – die Partitur ziert das Cover dieser Ausgabe – um eine Klang- und Lichtinstallation für großes Orchester, gemischten
Chor und Kinderchor. Die Auftraggeber, die
Kieler Philharmonie unter Georg Fritzsch, brachten dieses Werk
am 15. November 2015 zur umjubelten Uraufführung. „Auch
das still Umhertreibende, scheinbar frei Schwebende des Planktons kommt nicht kampflos durchs Leben. Mit den Mitteln der
symphonischen Musik wird der Versuch unternommen, diesen
Kampf, aus Tiefe und Finsternis ans Licht zu drängen, zu überhöhen“, schreibt der Komponist über sein Werk.
Am gleichen Tag fand in Kiel im Zoologischen Museum die Uraufführung von Tanzendes Meer statt, ebenfalls eine Klang- und
Lichtinstallation als kammermusikalische Episode: „Aus den Tiefen des Meeres emporsteigend, kommt es zu der dramatischen
Begegnung von Innenwelt und Außenwelt“.
Thomas Skweres
Der junge Komponist durfte sich über gleich
drei Auftragswerke freuen:
Am 6. November 2015 erklang in Graz
erstmals von Schwelle zu Schwelle, aufgeführt vom ensemble zeitfluss. Das Stück ist
nach dem gleichnamigen Gedichtband von
Seite 9
klang:perspektiven
Shih: Prayer (2011 Taiwan)
Rainer Bischof
The song cycle Lieb’ und Leben was premiered during the Lange
Nacht der Museen in October 2015 in the Arnold Schoenberg
Center. Soprano Ines Vinkelau, a graduate of the master class
of KS Marjana Lipovšek, was accompanied on the piano by Eva
Mark-Mühlher.
Bischof set Paul Celan’s famous Todesfuge for baritone and four
violins. This composition will be performed for the first time in April
2016 in the Kunsthaus Mürzzuschlag by Wolfgang Holzmair.
Friedrich Cerha
After his showcase concert in Vienna’s Musikverein 10 October
saw another concert honouring Friedrich Cerha, this time in
London’s famous Wigmore Hall. Ensemble Modern performed
three world premieres: Gedankensplitter for oboe solo, Three
Pieces for cello and the Piccola commèdia for ensemble.
Christian Ofenbauer
While the Salzburg Mozarteum staged a portrait concert honouring Ofenbauer on 21 November 2015 performing fancies
(concerto for violin and orchestra) and the EisMusik (Ice Music),
Seite 10
14 November saw the world premiere of a new orchestral composition at the Linz Anton Bruckner University: Ausschnitt/
Nacht 2015 is the name of the piece.
Hannes Raffaseder
A world premiere was the climax of the 31st Chopin Festival
at the Carthusian Monastery of Gaming: the Slovak Radio
Symphony Orchestra conducted by Pawel Przytocki performed
Nocturno? eintauchen –versinken –...– entschweben – … for
piano and orchestra by Hannes Raffaseder for the first time; the
piano soloist Aleksandra Mikulska.
Helmut Schmidinger
There are also news of Helmut Schmidinger. His composition
hoc scripserunt – Sonnets to Don Quijote of La Mancha for
cello and orchestra (2015) saw its world performance on 22 February 2016 in Reutlingen, performed by Kian Soltani, cello and
the Württembergische Philharmonie Reutlingen conducted by
Ola Rudner. The first Austrian performance took place on 23
February 2016 in Dornbirn, a second performance in the Stadttheater Wels on 25 February 2016.
klang:perspektiven
Paul Celan benannt und inspiriert. Skweres über sein Werk: „Es
sind nicht die eindeutigen emotionellen Zustände, sondern die
Übergänge von einem ins andere, die allmählichen Transformationen, die den Inhalt des Stückes bilden. Die Zeitspanne ‚von
Schwelle zu Schwelle‘, also zwischen zwei ausschlaggebenden Ereignissen wird, abhängig von unserem emotionellen Empfinden,
das durch unsere Ängste, Erwartungen und Erinnerungen geprägt ist, von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen.“
Die beiden anderen Werke werden im Frühjahr 2016 zur Uraufführung gelangen:
Nach dem Erfolg von Critical Mass 2013 erteilte das Philharmonische Orchester Regensburg Skweres einen weiteren Kompositionsauftrag. Das Werk zum Thema Iphigenie auf Tauris
hat noch keinen Titel – Skweres lässt sich stets im Laufe des
Kompositionsprozesses inspirieren –, so viel kann er jedoch bereits verraten: „Das Werk besteht aus 5 kontrastierenden, stimmungsvollen Miniaturen, die in unterschiedlichen Relationen zueinander stehen. Als Vorlage verwende ich die Lyrik von Maria
Skweres, die auf eine freie, assoziative Weise an die Thematik
von ‚Iphigenie auf Tauris‘ anknüpft. Die Faktur des Werkes widerspiegelt die ganze Palette der menschlichen Emotionen und
reicht von sehr reduzierten kammermusikalischen Passagen bis
hin zu dichtesten und expressivsten polyphonen Episoden für
volles Orchester.“ Die Uraufführung findet am 4. April 2016 im
Neuhaussaal des Theaters Regensburg statt, am Pult steht Chefdirigent Tatsuro Ban, eine Folgeaufführung gibt es am 7. April.
Zur Uraufführung der nächsten Komposition geht es ins Wiener Konzerthaus: Den Auftrag gab das Konzerthaus gemeinsam mit dem RSO Wien, am 12. Mai 2016 wird das neue
Werk unter der Leitung von Cornelius Meister erstmals erklingen: „Dieser Kompositionsauftrag ist ein kompaktes, einteiliges Werk mit vielen emotionellen Ausbrüchen. Die Form
ist von langen dramaturgischen Entwicklungen geprägt, die
als Brücken zwischen unterschiedlichsten Energiezuständen wirken. Die Faktur ist eher detailliert und dicht mit Einbeziehung der Raumakustik in Form von Ferntrompeten.“
Die Kompositionen von Tomasz Skweres finden mittlerweile große
Beachtung: 2014 erhielt er vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur das Österreichische Staatsstipendium
für Komposition, 2015 wurde ihm der Förderpreis für Musik der
Stadt Wien zugesprochen.
SHIH
The composer Shih is known for his total works of art; thus, his
commission Schweigendes Meer is a sound and light installation for large orchestra, mixed chorus and children’s chorus.
The commissioner, the Kieler Philharmonie under the baton of
Georg Fritzsch, introduced the work on 15 November 2015, a
second performance was held the day after. The same day saw
the world premiere of Tanzendes Meer, also a sound and light
installation, a chamber music episode.
the Konzerthaus together with Vienna’s RSO; the piece –
which, again, is so far untitled – will be first performed
on 12 May 2016 under the baton of Cornelius Meister.
Tomasz Skweres’ compositions by now are widely noticed. In
2014 he was awarded the Austrian State Scholarship for Composition by the Federal Ministry of Education, Arts and Culture;
in 2015 he was awarded the City of Vienna Music Supportive
Award.
Tomasz Skweres
As 2013 the Philharmonisches Orchester Regensburg, where he is
solo cellist since 2012, commissioned an orchestral composition.
Critical Mass enjoyed such a resounding success that Skweres
received a new commission. The work, centered on Iphigenie
auf Tauris has as yet no title – Skweres prefers to be inspired during the composition process. The world premiere will take place
on 4 April in the Neuhaussaal of the Theater Regensburg, conducted by Tatsuro Ban, a second performance will be on 7 April.
We move to the Vienna Konzerthaus to experience the second piece’s world premiere: the commission was given by
Wolfram Wagner
Einem außergewöhnlichen Thema widmete sich Wolfram Wagner
in seinem neuestem Oratorium: Er setzt der Philosophin und
Frauenrechtlerin Edith Stein ein Denkmal, die jüdischer Herkunft ist, später jedoch zur katholischen Kirche konvertierte
und 1933 in den Karmeliterorden eintrat. 1942 kam Edith
Stein im KZ Auschwitz ums Leben. 1998 wurde sie in Rom heilig gesprochen, ein Jahr später zur Patronin Europas erklärt.
Das Oratorium ist ein Auftragswerk der Kirchenmusik Grinzing,
welche es am 30. Oktober 2015 unter der Leitung von Florian
Amtmann zur Uraufführung brachte.
„Das Oratorium Edith Stein für Solosopran, Chor, Orchester
und Orgel zeichnet anhand von Auszügen aus Edith Steins
autobiographischen und philosophischen bzw. theologischen
Schriften, ihren Briefen sowie Dokumenten aus ihrer Zeit ihr
Leben und Denken nach. Die Sopransolistin singt in der Rolle
Edith Steins ihre Worte, ein Bariton fungiert als Erzähler, ein
Chor übernimmt in kleinen Soli diverse Rollen. Die Musik
pendelt zwischen der Klarheit der Philosophie Edith Steins und
der Grausamkeit ihrer Biographie. Lyrik, Schönklang, Dissonanz
und Dramatik prallen dabei unmittelbar aufeinander und
ergeben einen großen Bogen, ausgehend von und endend mit
Edith Steins Worten von der Gewissheit des Geborgenseins des
Menschen in der Liebe Gottes.“ (Wolfram Wagner)
Wolfram Wagner
Wolfram Wagner deals with an exceptional subject in his newest
oratorio, a monument to Edith Stein, a philosopher and feminist of Jewish origins who later converted to Catholicism and
entered the Discalced Carmelite order. Edith Stein lost her life in
the Auschwitz concentration camp in 1942. She was canonized
in Rome in 1998 and became the patron saint of Europe the
year after.
The oratorio was commissioned by the church music at Grinzing,
where it was premiered on 30 October, conducted by Florian
Amtmann.
Seite 11
klang:spektrum
Doblinger Rundschau
Unsere Komponisten in allen Ländern
Rainer Bischof
Neben den Uraufführungen des Liederzyklus Lieb’ und Leben
im Oktober 2015 und der Todesfuge im April 2016 (siehe auch
unsere klang:perspektiven) ist Bischof regelmäßig in Konzertprogrammen zu finden, etwa im Kunsthaus Mürzzuschlag, wo
auch heuer das JESS-Trio seine Werke zu Gehör brachte. Was
sonst noch in den nationalen und internationalen Konzertsälen
erklang? Haydn-ahnend im Rahmen der Orpheus Academy,
Pax veneziana estate 12 in New York, oder Solitudine für Violoncello solo im Brick V und in der Alten Schmiede, um nur einige
der Aufführungen zu nennen.
Ernst von Dohnányi
In der Aufzählung darf Ernst von Dohnányi nicht fehlen. Lange
wäre die Liste der Aufführungen seiner Musik. Im Mittelpunkt
eines Konzertes der Bad Reichenhall Philharmonie unter Christoph Ardt stand diesmal das Konzertstück für Violoncello und
Orchester in D-Dur.
Gottfried von Einem
Fraktale, das Concerto Philharmonico für großes Orchester von
Gottfried von Einem, gehört leider auch zu den Kompositionen,
die es viel zu selten zu hören gibt. Umso erfreulicher die Auffüh-
© Publig
In den vergangenen Ausgaben unserer klang:punkte berichteten wir über Aufführungen, wenn es Rezensionen in Tageszeitungen gab. Ein Rückgehen der Rezensionen bedeutete daher
ein Schrumpfen der klang:splitter, was den falschen Eindruck erwecken könnte, dass unsere Werke nicht mehr aufgeführt würden. Mitnichten: National wie international ist die Musik unserer
Komponisten zu hören, hier eine Auswahl:
rung im fernen Rumänien, wo die Oltenia Philharmonica Craiova
das Werk unter der Leitung von Michael Zlabinger präsentierte.
Iván Eröd
Wie in den klang:jubiläen nachzulesen, feiert Iván Eröd nächstes
Jahr seinen 80. Geburtstag! Eröd zu Ehren fand in Plovdiv ein
Konzert statt, in welchem gleich drei seiner großen Orchesterwerke am Programm standen: Minderheitentänze für Streichorchester, Soirée Imaginaires für großes Orchester sowie das
Doppelkonzert für Klarinette, Fagott und Orchester.
Heinrich Gattermeyer
Von seinem Publikum unmittelbar verstanden zu werden, hatte
für ihn stets Priorität. Am 14. und 15. November konnte sich das
Publikum in Deutschland ein Urteil darüber bilden, als die Symphonischen Tanzstücke für Orchester von Heinrich Gattermeyer
Doblinger’s review
In the previous issues of our sound:files we have reported past
performances if the daily newspapers had reviewed them. A decrease in reviews, however, led to a decrease in klang:splitter;
this could be misunderstood to imply a decrease in performances of our works. By no means! The pieces of our composers are
being performed both nationally and internationally.
Chamber and orchestral works were included in the programmes, from Vienna to Germay, France and England to Poland and Romania and the USA. Our composers are being invited as composers in residence and as speakers at symposiums
Seite 12
and workshops. Some names, such as Rainer Bischof, Ernst von
Dohnányi, Gottfried von Einem, Iván Eröd, Christian Ofenbauer,
Peter Planyavsky, Michael Radulescu, Gerald Resch, Helmut
Schmidinger and Gernot Wolfgang can be found more frequently in the programmes, but works by Thomas Daniel Schlee and
Gerhard Schedl are also being performed again and again. We
are especially delighted when world premieres take place, as
happened recently with Hannes Raffaseder, or orchestral works
by less frequently performed composers like Heinrich Gattermeyer or Joseph Marx can be heard.
klang:spektrum
erklangen. Das erste Konzert fand in der Banter Kirche Wilhelmshaven statt, das zweite in der Marienkirche Osnabrück;
beide Konzerte wurden von Carsten Zündorf geleitet.
Joseph Marx
Er war ein Meister des romantischen Impressionismus; wie
schade, dass seine Musik in den Konzertsälen derart selten
aufgeführt wird. Bis nach Polen, genauer gesagt nach Wroclav
mussten Gäste reisen, um die Sinfonia in modo classico für
Streichorchester zu hören. Ernst Kovacic leitete das Orkiestra
Leopoldinum.
Christian Ofenbauer
Die Universität Mozarteum in Salzburg widmete Christian
Ofenbauer ein Komponistenporträt, bei welchem die EisMusik sowie fancies (fancy papers) für Violine und Orchester zu
hören waren. Christian Ofenbauer ist übrigens auch quasi als
Botschafter für den Austausch internationaler Beziehungen zum
Thema zeitgenössische Musik unterwegs: Erst kürzlich stattete
er den beiden großen Konservatorien in Bejing einen Besuch ab,
und im Oktober fand ein Austausch mit der Hochschule Bern
statt, wo Studenten in die aufregenden Klangwelten von Ofenbauers Streichquartettsätzen eintauchten.
Peter Planyavsky
Aufgrund ihres humorvollen Untertons erfreuen sich Peter
Planyavskys Werke großer Beliebtheit, und so „fuhr“ der Zufriedengestellte Autobus gleich mehrfach auf Tour: In Klagenfurt,
in Kötschach-Mautern, aber auch im Wiener Musikverein machte der Autobus Station, in Kombination mit der Nicht gerade
kleinen Nachtmusik, während man in Weiz mit dem armen
Kaktus, dem Cactus tragicus mitleiden durfte. Leider erfahren
wir oft nur durch Zufall, wenn wieder eines der vielen Orgelwerke von Planyavsky aufgeführt wird. Umso mehr freuten wir uns
über einen Artikel in der Osnabrücker Zeitung NOZ, in welchem
der Organist Dominique Sauer über seine Programmauswahl
für den Orgelsommer Osnabrück spricht: „Ich wähle einfach
Stücke, die ich gerne spiele. Allerdings erfordert die Orgel in St.
Katharinen gewisse Zugeständnisse, denn dort lässt sich eben
nicht alles spielen. Sie ist voll mechanisch, das bedeutet, man
muss für jede kleine Klangveränderung einen Registerhebel
herausziehen, anders als bei einer technisch modernen Orgel.“
Deshalb wählt er gerne Musikstücke aus der Barockzeit – aber
eben auch Toccata alla rumba von Peter Planyavsky. „Die horizontal herausragenden Zungen in St. Katharinen sollen ja einen
zweiten Klang neben dem Hauptklang der Orgel bilden. Bei
Mendelssohn oder Buxtehude kann ich das natürlich überhaupt
nicht verwenden, deshalb habe ich diesen Planyavsky ins Programm genommen.“
Michael Radulescu
Die Passion Leiden und Tod unsres Herrn und Heilands Jesus Christus wurde erneut im Radio ausgestrahlt, und in Orgelkonzerten sind die Werke von Michael Radulescu öfters live
zu hören. Weiters konnte man im Konzerthaus die revidierte
Fassung von Sonetti – Recitativo a 6 für sechs Solosänger oder
gemischten Chor a cappella erleben; der Chorus sine nomine
sang unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger.
Gerald Resch
Mit einer erfreulichen Palette an Aufführungen kann Gerald
Resch aufwarten. So nahm das Trio 3:0 seine Versuche über
Italo Calvino mit auf Italien-Tournee, während das Johann
Strauss Ensemble das Werk spin für Kammerorchester beim
heurigen Brucknerfest präsentierte. Und noch einmal nach
Linz ging’s, als Stefan Neubauer die Figuren für Klarinette
interpretierte (wie wir in unserer letzten Ausgabe berichteten,
hat Neubauer das Werk bereits auf CD eingespielt). Doch nicht
nur in Linz gab’s Gerald Resch zu hören, in Salzburg erklang
Fenster für Streichorchester mit der Camerata Salzburg unter
Gregory Ahss.
Gerhard Schedl
Peter Keuschnig mit seinem Ensemble Kontrapunkte ist unter
anderem zu verdanken, dass der Komponist Gerhard Schedl
nicht in Vergessenheit gerät, wie eine Aufführung seines
Concerto da camera im Musikverein belegt. Doch es gibt
auch weitere Pläne: Das Ensemble führte bereits 2007 Schedls
Oper Julie et Jean auf, der Mitschnitt soll nun bei Quinton auf
CD erscheinen!
Wenn auch Sie eines unserer Werke in einem Konzert gehört haben, berichten Sie uns davon!
Schlee © Helge Bauer
Wolfgang © Photo Lefteris
Sauer © Join Martea
Planyavsky © Publig
Gattermeyer © Archiv Doblinger
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klang:spektrum
Thomas Daniel Schlee
Eine Einladung als Composer in Residence bei den Mondseer
Musiktagen 2015 erhielt Thomas Daniel Schlee, wo unter anderem auch sein Werk Drei Zeichen für Violoncello solo aufgeführt
wurde. „Zu den hervorragenden Qualitäten des Violoncellos
zählt für mich zuallererst die Intensität seines Gesanges, von
dunkler Tiefe bis zu glühenden Höhen. Meine im Jahre 2002
entstandenen drei Stücke sind Zeichen der Freundschaft.
Die Musik spricht in mehrerlei Aspekten: in den Dialogen
zwischen Interpret und Instrument, zwischen Komponist und
Widmungsträgern, zwischen Klang und Hörer. Jedes Detail ist
auf Expressivität gerichtet.“ (Thomas Daniel Schlee)
Helmut Schmidinger
Seine österreichische Erstaufführung erfuhr Helmut Schmidingers
Werk verse sind für die musick wohl das unentbehrlichste.
Werner Mayrhuber (Klarinette), Lisa Kürne (Violoncello) und Gerhard Hofer (Klavier) brachten das Werk im Schloss Kremsmünster zu Gehör. Im gleichen Konzert erklang Four and more …
(strings) für Streichquartett. Doch auch Orchesterwerke gab und
gibt es zu hören: Über a piacere für Klavier und Streichorchester
berichteten wir bereits in unserer letzten Ausgabe, eine weitere
Aufführung dieses Werkes wird es im April 2016 in Trössingen
geben, mit der Baden-Badener Philharmonie unter Christoph
Soldan und mit Pavel Baleff am Klavier. Weiters gab es im Wiener Musikverein ... wenn er immer so einen Riesen hinter sich
marschieren hört. – Nachklänge für Orchester mit dem Wiener
Concert-Verein unter Marek Stilec.
Tristan Schulze
Da steppt der Bär! Die Josef
Heinrich Schmelzer Musikschule Scheibbs präsentierte
Tristan Schulzes Werk Der Bär
gleich drei Mal. In zwei Schulaufführungen konnten sich
Kinder überzeugen, wie aufregend zeitgenössische Musik
sein kann; danach gab es eine
große öffentlich Aufführung
auch für das erwachsene Publikum.
Kurt Schwertsik
Wer bei der Aufführung in Rumänien an Dracula dachte, liegt
nicht ganz daneben: Diesmal war es allerdings nicht Draculas
Haus- und Hofmusik, sondern die Musik vom Mutterland Mu
von Kurt Schwertsik, die es im Musikverein vom Ensemble Kontrapunkte unter Peter Keuschnig zu hören gab.
Gernot Wolfgang
Das Trio//arsis ging mit dem Streichtrio Thin Air auf Tour durch
die Schweiz, während das CrossNova Ensemble Trilogy für Oboe,
Fagott und Klavier im Rahmen einer Österreich-Tournee zu Gehör
brachte. In den USA hingegen führte das New Hollywood String
Quartett gleich mehrmals die String Theory für Streichquartett
auf: Dieses Werk ist soeben brandneu bei uns erschienen!
… und noch einmal Friedrich Cerha!
„Friedrich Cerha muss niemandem mehr etwas beweisen. Sein
Altersstil ruht in sich, hat aber nichts an Treffsicherheit verloren“,
schreibt Walter Weidringer in seiner Rezension zum Porträtkonzert im Gläsernen Saal des Musikvereins. Kammermusik und Vokalwerke waren zu hören und gaben erhellende Einblicke in die
Werkstatt des 89-jährigen Meisters. „Eine echte Novität stand
gleich am Beginn: die quecksilbrige Phantasie für Klarinette und
Klavier (2012). Bizarre humoristische Grimassen blitzten da immer
wieder aus allerlei kantablem Rankenwerk hervor: Andreas Schablas und Janna Polyzoides stellten diese Kapriolen mit flexiblem Ton
und enormer Wendigkeit dar. Mit Erich Oskar Huetter am Cello
ließen sie auch die beziehungsreichen Fünf Stücke (2000) wie ein
Kaleidoskop schillern, die sich rund um ein Notturno dramatischen
Zuschnitts gruppieren. Nicht minder präzise und hingebungsvoll
spielten Walter Würdinger (Mandoline) und Alexander Swete (Gitarre), die in einer 2014 entstandenen Reihe von Charakterstücken
auf nachdenkliche, vergnügliche, zuletzt gar schmissige Weise ihre
Zupftöne auf die musikalische Goldwaage legten.“
„Selten nur erlaubt sich Cerha in seinen Gesangswerken die
Wiederholung einer Verszeile – und wenn er es tut, dann nicht,
um sich stärker im Gefühl zu suhlen, im Gegenteil: Stattdessen
kalmieren sich die Wogen an solchen Stellen gewöhnlich, tritt
der Komponist nachdenklich einen Schritt zurück. So in drei Liedern nach Tamar Radzyner, deren eher unpoetische Sprache er
gnädig überhöht. Vom Text her stärker ist der Zyklus Auf der
Suche nach meinem Gesicht (2006/07) nach Gedichten Emil
Breisachs: herbstliche Elegien, in denen Sopran und Bariton
von einem eigentümlich sinister besetzten Quintett eingefasst
werden. Aber Flöte (von Alt bis Piccolo), Bassklarinette, die mit
Dämpfern bestückte Posaune, Viola und Kontrabass mischen
sich in wechselnden Kombinationen zu erstaunlichen Farben,
lautmalerischen Assoziationen und düsteren Kommentaren
zum Gesang Ildikó Raimondis und Matthias Winckhlers. Herzliche Begeisterung für ,die reihe‘ unter Christian Muthspiel, die
Solisten und Cerha selbst.“ (Walter Weidringer, „Die Presse“,
Print-Ausgabe, 29.05.2015)
Friedrich Cerha, the doyen of Austrian contemporary composers,
celebrated his 89th birthday on 27 Februrary – and he is still full of
creative power, as can be seen from many new publications or from
world premieres performed in London’s Wigmore Hall. Where do
his inspirations come from? “Does it come from above, from below,
from spiritual awareness, from the subconscious, from the environment, from experience; or from all of these together? Who can say?”
On 27 May 2015 a portrait concert was held in the Glass Hall of
Vienna’s Musikverein. “Friedrich Cerha no longer has to prove anything to anybody. His late style is at peace with itself, but has lost
nothing of its pith,” writes Walter Weidringer (“Die Presse”) in his
review of the concert, where one could hear recent chamber music
and vocal works for small ensembles.
Seite 14
klang:prisma
Musik lernt man vom Spielen
„Musik lernt man nicht vom Lesen, sondern vom Spielen“ lautet
das Credo der sympathischen Italienerin Irene Malizia, die seit
nunmehr sieben Jahren in Österreich lebt. Als Musikerin ist ihr
die Vielfalt wichtig: das Spiel im Orchester, als Solistin, aber auch
in Kammerensembles, z. B. im Duo mit ihrem (Lebens-)Partner
Angelo Tatone an der Gitarre. Und auch ihren Schülern öffnet
sie möglichst viele Facetten, so müssen ihre Geigenschüler, egal,
welchen Alters, sich auch gelegentlich komponierend betätigen.
„Kleinere Kinder sind noch wesentlich unbefangener, wenn es um
das Schaffen neuer Musikstücke geht. Ich arbeite gerade an einem Projekt in einem Kindergarten in Norditalien, wo wir mit den
Drei- bis Sechsjährigen komponieren möchten.“
Wie Irene Malizia zu uns in den Verlag kam? Nun, im Jahr 2012
veranstaltete der Musikverlag Doblinger in Zusammenarbeit
mit der Konservatorium Wien Privatuniversität erstmals einen
Wettbewerb für Kompositionsstudierende – und über den ersten
Preis durfte sich Irene Malizia freuen, damals noch Studentin
von Christian Minkowitsch. Einer der Hauptgründe, derartige
Wettbewerbe zu initiieren oder als Preis die Inverlagnahme des
Siegerwerkes zu stiften, besteht für uns natürlich darin, junge
Kompositionstalente zu entdecken, um eine längerfristige Zusammenarbeit aufzubauen. Dies ist in den vergangenen Jahren
bereits mit Tomasz Skweres gelungen, Gewinner des 5. Internationalen Joseph Haydn Kammermusik Wettbwerbs der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Lesen Sie dazu
im Artikel klang:perspektiven auf Seite 9, wie sich dieses Talent
mittlerweile entwickelt hat.
Mit Colori e Multiforme erscheint nun ein weiteres Werk von
Irene Malizia bei uns. Dieses Heft widmet sie ihren Eltern und
ihrer Lehrerin Veronica Kröner: „Meine Mutter ist Biologin und
arbeitete in einem Labor. Während mein Bruder ein braves Kind
war, war ich eher lebhaft, und meine Mutter entschied sich, vom
Labor ins Klassenzimmer zu wechseln, sie unterrichtet Chemie auf
der Hochschule und im Gymnasium. Ich verdanke ihr didaktisch unglaublich viel, weil sie mir vorlebt, für die Studenten täglich Neues
zu bringen.“ Aber auch ihrem Vater ist sie sehr dankbar, der die
anstrengende Arbeit eines freiberuflichen technischen Zeichners
dem sicheren Job in einer Bank vorzog. Und der ihr mitgab, einen
Beruf zu wählen, den man gerne ausübt. „Ich werde immer wieder
darauf angesprochen, dass der Beruf des Musikers schwierig sei.
Ja, sicher! Aber jeden Abend denke ich daran, wie glücklich ich in
dem Beruf bin.“ Auch ihrer Lehrerin verdankt sie viel: „Sie hat mich
unterstützt, auch zur richtigen Zeit ein wenig ‚getreten‘. Und heute
bin ich stolz, ihre Assistentin zu sein.“
Mit Auszeichnung schloss Malizia im Januar 2014 ihr Bachelorstudium im Fach Komposition bei Christian Minkowitsch am
Konservatorium Wien Privatuniversität ab. Zuvor studierte sie
in Italien Komposition bei Luca Salvadori und in der Scuola di
© Eugen Papa
Irene Malizia im Gespräch
Von Renate Publig
“One does not learn music by reading, but by playing,” is the
creed of the personable Italian composer Irene Malizia, who
has been living in Austria for seven years now. As a musician
she values diversity, playing in the orchestra, as a soloist and
in chamber ensembles, e.g. in the duo with her (life)partner
Angelo Tatone at the guitar. She also confronts her students
with as many aspects as possible; and so her violin pupils of all
ages sometimes have to compose. “Smaller children are much
less constrained in creating new pieces of music. At the moment
I am working on a project in a kindergarten in Northern Italy
where we want to compose with children aged three to six.”
Irene Malizia, winner of the composition competition of Doblinger
and the Konservatorium Wien University in 2012, now presents
her new Doblinger publication Colori e Multiforme: “Already
the first piece came into existence in a very nice way: I wrote it
for a pretty bashful pupil of mine. She was supposed to appear
at the ‘Prima la musica’ competition, where a contemporary
composition is compulsory. In the extant repertoire I could not
find anything suitable for a 6-year-old girl, and so we tried out
different sonorities together.”
In January 2014, Malizia, who studied under Christian Minkowitsch,
passed her bachelor’s degree in composition at the Konservatorium Wien University with distinction. She also studied the violin and completed her violin performance and didactics studies
(master’s degree) in Italy and the didactic studies in Eisenstadt,
Austria. In Italy she studied composition with Luca Salvadori and
Seite 15
klang:prisma
Musica di Fiesole bei Andrea Portera, weiters absolvierte sie ein Violinstudium am Conservatorio
di Musica „Licino Refice” di Frosinone sowie ein
IGP-Violinstudium bei Veronica Kröner am Joseph
Haydn Konservatorium in Eisenstadt.
Ihr neuestes Heft, Colori e Multiforme (Farben
und Formenvielfalt) für Violine solo, enthält
5 Stücke für junge Geiger mit progressivem
Schwierigkeitsgrad zum Erlernen neuer Spieltechniken. „Gleich das erste Stück hat eine sehr
nette Entstehungsgeschichte: Ich habe es für eine
Schülerin geschrieben, die recht schüchtern war.
Irene Malizia
COLORI E MULTIFORME
5 Stücke für Violine solo
5 Pieces For Solo Violin
at the Scuola di Musica di Fiesole with Andrea Portera. She works
in Vienna as a violinist, violin teacher and composer. Her skills
have been appreciated with awards at national and international
violin and composition competitions. She also received various
scholarships and pedagogic awards and prizes. She plays in
youth orchestras (e. g., RIAS Jugendorchester in Berlin, Junge
Philharmonie Wien, Junge Münchener Philharmonie, Altomonte
5 brani per violino solo
Doblinger
d 33 015
Sie sollte beim Wettbewerb Prima la musica antreten, bei dem auch ein zeitgenössisches Stück
präsentiert werden muss. In der bestehenden
Literatur fand ich nichts Passendes für ein 6-jähriges Mädchen, also haben wir gemeinsam Klänge
ausprobiert.“
Die wenigen freien Stunden verbringt Malizia mit
Schwimmen, sie bemalt Keramik, „leider viel zu
selten!“ Sie geht gerne ins Theater oder sieht Filme:
„Am liebsten alte Filme oder Disney-Cartoons!“
Auch Konzerte besucht sie: „Aber eigentlich fast
nur, wenn zeitgenössische Musik gespielt wird.“
Orchester, Amici Musici) and in various chamber formations. As
a composer she writes for various venues and for various ensembles, composing didactic as well as concert pieces.
Her latest publication, Colors and Multiforms for solo violin,
contains 5 pieces of progressive level of difficulty for learning
new playing techniques for young violinists.
Kurz notiert
Und dann wurde es heuer sehr „beerig“: In unseren letzten Klangpunkten berichteten wir
bereits über die Aufführung der Polnischen Hochzeit im Amtshaus Hietzing und im Theater
Wiener Neustadt. Die Johann-Strauss-Gesellschaft Wien und das Klassische Operettenensemble Wien veranstalteten am 9. November im Amtshaus Hietzing eine szenische
Aufführung in kammermusikalischer Fassung, am 20. November gab es im Theater Wiener
Neustadt dann die Aufführung mit Orchester unter der Leitung von Bernhard Heher; in den
Hauptrollen waren Gisela Theisen, Barbara Spitzer, Peter Widholz, Johannes Föttinger, Andreas
Hirsch, Josef Pechhacker sowie Steven Novak zu hören.
Am 22. November war’s dann so weit: Das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer
spielte das Werk in einer konzerten Aufführung im Prinzregententheater. Diese Aufführung wurde mitgeschnitten, und Burkhard Schmilgun (cpo) hat bereits die Pläne bestätigt, diesen Mitschnitt auf CD zu veröffentlichen. Die mitwirkenden Sänger dieser Produktion: Friedemann Röhlig, Martina Rüping, Michael
Kupfer, Nikolai Schukoff, Susanne Bernhard, Mathias Hausmann, Bernhard Spingler, Alexander
Kiechle und Florence Losseau. Zwei Tage davor, am 20. November, gab es bereits Ausschnitte
aus der Operette zu hören, das komplette Werk wird am 13. Dezember im Bayerischen
Rundfunk ausgestrahlt.
Seite 16
klang:pädagogik
Mit Feuer und Flamme!
Die chor.com in Dortmund
Von Claudia Böckle
chor.com
Messe
Workshops
Konzerte
© Claudia Böckle
Popsong-Arrangements und Popklang im Chor sind beliebte
Themen, aber auch zeitgenössische Musik wird gesucht. Moritz
Puschke, Geschäftsführer des Deutschen Chorverbandes und
Künstlerischer Leiter der chor.com: „Die große Nachfrage bei
den Angeboten zu zeitgenössischen Kompositionen – in der sogenannten Ernsten Musik genauso wie im Vocal Pop – beweist,
dass die Lust auf Neues und Unbekanntes unglaublich groß
ist. Dabei freut uns vor allem, dass es offenbar immer weniger
Berührungsängste zwischen den Genres, Ensembleformen und
unterschiedlichen Strömungen gibt. Man kann offenbar fast von
einer Zeitenwende in der Vokalmusikszene sprechen.“
Anfang Oktober 2015 öffnete in Dortmund zum dritten Mal die
„chor.com“ ihre Pforten. Die deutsche und internationale Szene rund
um die Chormusik kam zum zweijährlich stattfindenden Branchentreff im Kongresszentrum Westfalenhallen zusammen. 1800 Teilnehmer sangen in 150 Workshops oder hörten bei 30 Konzerten zu.
Die vielen Pop-Jazz-Vocalensembles bewiesen, wie vielfältig und
auf welchem hohen Niveau die deutschsprachige A-cappellaSzene ist. Erfreulich ist auch, dass beim erstmals vom Deutschen Chorverband und dem Musikverlag Helbling ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb für A-cappella-Gruppen
das österreichische Frauenensemble Beat Poetry Club mit Juci
Janoska den ersten Preis gewonnen hat.
Jede Stunde diskutierten Künstler und Kulturschaffende 20
Minuten zu einem relevanten Thema vom Kopieren bis zum
Chormanagement. In mehreren Reading Sessions konnten die
Messebesucher neue Literatur von ausstellenden Verlagen kennenlernen. Im Schnelldurchlauf wurden Novitäten angesungen
und besprochen.
Doblingers Schwerpunkt waren Workshops mit dem Komponisten Wolfgang Reisinger. Die ein- bis vierstimmigen Gesänge
zur Firmung Feuer & Flamme wurden von den Teilnehmern begeistert aufgenommen. Sie sind schnell einstudiert und sehr effektiv. Was die Österreichische Kirchenmusikkommission in den
letzten Jahren mit Doblinger produziert hat, fand auch bei den
deutschen Kirchenmusikern viel Anklang.
© chor.com
Über 80 Hochschulen, Akademien, Verbände, Konzertveranstalter, Verlage, Musikalienhändler, Agenturen und weitere Institutionen präsentierten auf der Messe ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Kongressbesucher und Besucherinnen konnten in
Workshops zu Chorarbeit selbst singen oder bekannten Chorleitern auf die Finger schauen. Das stilistische Spektrum reichte
von Pop und Jazz bis Zeitgenössisch, in allen chorischen Besetzungen und für beinahe jeden musikalischen Bedarf vom Dortmunder Schülerprojekt bis zum SWR Vokalensemble Stuttgart.
Mit 260,- € regulär (160,- € ermäßigt) ist der Eintrittspreis für
den 4-tägigen Kongress nicht gerade niedrig, aber man bekommt ein vielfältiges und hochwertiges Programm von Workshops, Literaturpräsentation, Podiumsdiskussionen, Anregungen und Material für die eigene Gesangs- oder Chorarbeit über
Meisterkurse und Konzerte bis zur Fachausstellung rund um’s
Singen alles geboten. Eine Reise nach Dortmund lohnt sich auf
jeden Fall. Die nächste Chor.com findet von 14. bis 17. September 2017 statt.
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klang:novitäten
Neuerscheinungen
zeitgenössischer Musik
Klavier / Piano
Streicher / Strings
Walter ARLEN (1920): Arbeit macht frei für Klavier solo / for
piano solo
(I. Psalm / II. Metronome / III. Schlummerlied)
Das zynische Motto von Auschwitz veranlasste Walter Arlen zu
einem berührenden Gedenken in musikalischer Form an die Opfer des NS-Terrors.
The cynical motto of Auschwitz inspired Walter Arlen to write a
touching musical memorial of the victims of Nazi terror.
Bestellnr.: 01 691
Prelude, Sarabande and Gigue für Klavier solo / for piano solo
Bestellnr.: 01 693
Johannes Berauer (1979): Passacaglia für Violoncello (Viola)
und Klavier / for cello (viola) and piano
Die Passacaglia entstand ursprünglich als Jazz-Melodie im
Leadsheet-Format (Melodie mit Akkordsymbolen). Durch eine
ausgeschriebene Version wird dieses Stück auch klassisch ausgebildeten Musikern zugänglich gemacht.
The Passacaglia originated as a jazz melody in lead-sheet format (melody with with chord symbols). In its written-out version
this piece is now also available for classically trained musicians.
Bestellnr.: 33 766 – www.johannesberauer.com
Rainer Bischof (1947): Pax veneziana estate 12 für Violoncello
solo / for Solo Cello
Bestellnr.: 33 717
Gitarre / Guitar
Oliver Peter Graber (1971):
Dependencia. Pas de deux für
Violoncello solo / for Solo Cello
Bestellnr.: 33 719
www.graber-op.eu
Robert Morandell (1974):
Herkulesaufgaben. 12 + 1 Etüden auf dem Weg zum Gitarrenolymp / Herculean Tasks.
12 + 1 Etudes For Your Olympian
Guitar Technique.
Bestellnr.: 35 958
www.robertmorandell.com
Blockflöte / Recorder
COLORI E MULTIFORME
Irene Malizia (1987): COLORI
5 Stücke für Violine solo
5 Pieces For Solo Violin
E MULTIFORME. 5 Stücke für
5 brani per violino solo
Violine solo / 5 Pieces for Solo
Violin.
Zeitgenössische Kompositionen
für jugendliche ViolinschülerInnen mit neuen Spieltechniken
und in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad, empfohlen für Wettbewerbe und Prüfungen.
New compositions for young violin-students with contemporary
playing techniques and of increasing difficulty, recommended
Roman Pawollek
for competitions and exams.
Bestellnr.: 33 015
Wèn Hòu
Doblinger
d 33 015
Philipp Tenta (1956): König Nimrod. Sephardische Suite für Altblockflöte und Klavier / King Nimrod. Sephardic Suite for alto
recorder and piano
Das orientalisch beeinflusste Liedgut der jüdischen Bevölkerung Spaniens ist auch heute
von ungebrochener Faszination.
Fünf Originalmelodien in mittelKönig Nimrod
schweren Bearbeitungen führen
in die Welt dieser 1492 vertriebenen Kultur ein.
The orientally-influenced songs
of Spain’s Jewish population remain fascinating up to the present day. Five original melodies
in medium-difficulty adaptations
introduce the world of this culSephardische Suite
ture that was dispersed in 1492.
Sephardic Suite
Bestellnr.: 34 404
Philipp Tenta
für Altblockflöte und Klavier
for alto recorder and piano
Doblinger
d 34 404
Seite 18
Irene Malizia
(Gruß / Greetings)
Roman Pawollek (1971): Wèn
Hòu (Gruß / Greetings) für Violine und Klavier / for Violin and
Piano
1. Morgenstimmung / Morning
Mood, 2. Gesang im Reisfeld /
Song in the Rice Field, 3. Toccata – Rush Hour, 4. Chant on
Pearl River at Sunset.
Bestellnr.: 33 209
für Violine und Klavier
for Violin and Piano
d 33 209
Doblinger
klang:novitäten
2. Klaviertrio / 2nd Piano Trio
Bestellnr.: 37 234 – www.romanpawollek.com
Tomasz Skweres (1984): Asteria – Ortygia – Delos für Streichquartett / for String Quartet
Bestellnr.: 06 195-PA Partitur / Score, 06 195-ST Stimmen / Parts
www.skweres-music.com
Bläser / Winds
Rainer Bischof (1947): Una voce molto fa für Flöte und Klavier /
for flute and piano
Bestellnr.: 05 086
Friedrich Cerha (1926): Gedankensplitter. 12 Musikalische Augenblicke für Oboe solo / Aphorisms. 12 Musical Moments for Solo
Oboe
Bestellnr.: 05 214 – www.friedrich-cerha.com
Gemischte Kammermusik / Mixed Chamber Music
Helmut Schmidinger (1969): verse sind wohl für die Musick
das unentbehrlichste für Klarinette, Violoncello und Klavier /
verses are no doubt the most indispensible thing in music, for
Clarinet, Cello & Piano
Bestellnr.: 37 301 Partitur und Stimmen / Score & Parts
www.helmutschmidinger.com
Norbert Sterk (1968): Adios Adagios für 2 Klarinetten und
Streichtrio / for 2 Clarinets, Violin, Viola and Cello
Bestellnr.: 06 821-PA Partitur / Score, 06 821-ST Stimmen / Parts
Orgel / Organ
Gottfried Holzer (1946): Sechs Choraltrios zu Liedern aus
dem „Gotteslob“ für Orgel / for Organ
Bestellnr.: 02 504
Peter Planyavsky (1947): Kremser Konzert für Orgel und Streicher / for organ and strings
Bestellnr.: Stp. 688 Studienpartitur / Study score, Aufführungsmaterial leihweise / performance material on hire
www.peterplanyavsky.at
Chor und Gesang / Choir & Vocal Music
J. Peter Koene (1972): Liberty (English Text: Edward Thomas,
1878-1917) für Soli (SSATB), gemischten Chor und Saxophonquartett / for Soloists (SSATB), mixed Choir and Saxophone
Quartet
Bestellnr.: 42 892-PA Partitur / Score, 42 892-ST SaxophonStimmen / Saxophone parts, 42 892-CHP Chorpartitur / Choral Score
Peter Jan Marthé (1949):
erdwärtsmesse. Songbook für
Kantor (Schola), Gemeindegesang & Orgel / Keyboard (Gitarre
ad. Lib.) / erdwärtsmesse. The
Songbook for cantor / schola,
congregation chant and organ /
keyboard (guitar ad lib.)
Die unterschiedlichen Versionen tragen in einer Art „Baukasten-System“ den jeweiligen
kirchenmusikalischen Gegebenheiten der Gemeinden Rechnung. Die „Songbook-Fassung“
lässt sich auch in kleinster Besetzung realisieren. Ganz im Sinne
des II. Vatikanischen Konzils wird in der „erdwärtsmesse“ der
Gemeinde eine tragende Rolle zugeteilt. Musikalisches „Herzstück“ der Messe sind acht einfache Gesänge, die alle Feiernden
mitsingen können und sollen.
The different versions reflect the different congregation’s different musical capabilities in a kind of “building block” system. The
“songbook” version can also be realized by smallest forces. In
the spirit of the Second Vatican Council the “earthwardsmass”
allocates an integral role to the congregation. The musical centerpiece of the Mass consists of eight simple songs which can
and should be sung by the congregation.
Bestellnr.: 46 096 (Gitarre ad lib.)
www.erdwaertsmesse.at
Wolfram Wagner (1962)
Das Gebot des Herrn (deutscher Text: Hl. Schrift) für vierstimmigen gemischten Chor und Klarinette / The Lord’s Commandment (text: Holy Bible) for four-part mixed choir and clarinet
Bestellnr.: 45 314-CHP Chorpart., 45 314-KLAR Klarinettenstimme / Clarinet part
www.wolfram-wagner.com
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