Abenteuer Fliegen

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Abenteuer Fliegen
SPECIAL ABENTEUER FLIEGEN
Luca Bertossio mit der Stemme S6. Segelflugzeuge
und Motorsegler mit sportlichen Flugleistungen
sind ganz nach Bertossios Geschmack.
ABENTEUER SEGEL-KUNSTFLUG - IM GESPRÄCH MIT ITALIENS KUNSTFLUG-ASS
„Kunstflug ist ein Lebensstil“
S ie sind erst 25 Jahre alt,
aber einer der höchstausgezeichneten Flieger Italiens...
Ja, 25 Jahre - aber wie jeder Andere wünsche ich mir schon jetzt noch
jünger zu sein. Die letzten drei Jahre, in denen ich meine Karriere als
Airshow-Pilot gestartet habe, sind
doch sehr schnell vorüber gegangen. Um ehrlich zu sein, sehe ich
mich nicht als den höchstausgezeichneten italienischen Piloten.
Aber im Kunstflug sind meine Aus-
zeichnungen in Italien bisher tatsächlich unerreicht.
Was fasziniert Sie so am Kunstflug?
Kunstflug ist ein Lebensstil, mit einer Philosophie die ich jeden Tag
spüre. Es geht um Disziplin, Harmonie, Adrenalin, Freiheit und den Einfluss auf meine Zufriedenheit durch
das pure Erlebnis des Fliegen – es
gibt nur diesen weißen Flügel und
nichts steht zwischen dir und deiner Seele.
Ist der Segelflug ein größeres
Abenteuer für Sie als der Motorflug?
Mit einem Motorflugzeug denkst du
„wo will ich hinfliegen“. Wenn du ein
Segelflugzeug fliegst, musst du umdenken, und fragst dich: „Wie kann
ich mein Ziel erreichen“. Man muss
fliegen, um es möglich zu machen,
egal ob dein Ziel ein Ort ist oder ein
Konzept – für mich ist das Ziel Perfektion.
Ihr Flugprogramm dauert nicht
lange, nur vier Minuten. Ist das
nicht ein sehr kurzes Abenteuer?
Im Wettkampf kann ein Flug auch
nur zwei bis drei Minuten dauern,
das hängt ganz vom Programm ab.
Aber die Relativitätstheorie stimmt
auch hier, bei 240 km/h und 9 g
vergeht die Zeit wirklich langsamer.
Die wenigen Minuten sind dann das
Ergebnis von jahrelangem Training
mit Blut, Schweiß, Tränen und natürlich viel Spaß.
Sie sind 2011 Vize-Weltmeister
und 2012 Weltmeister im SegelKunstflug geworden. Was plansen Sie für 2015?
Dieses Jahr habe ich so viel geplant:
Im Juli das EAA AirVenture in Oshkosh, im August die Kunstflugweltmeisterschaft in Tschechien, vielleicht werde ich auch für die FAI World
Air Games in Dubai im Dezember
Foto: Stemme AG
Luca Bertossio ist einer der erfolgreichsten Kunstflieger
Italiens. FliegerRevue sprach mit dem jungen Piloten über
das Abenteuer Segelkunstflug und seine Pläne für 2015.
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Fotos: Citizen Watch Italy
ABENTEUER FLIEGEN SPECIAL
Die MDM-1 Fox ist als Segelflugzeug speziell für den Kunstflug ausgelegt.
Luca Bertossio bietet immer eine spektakuläre Show am Himmel.
ausgewählt. Im Frühling werden wir
ein Projekt mit Red Bull starten und
im Sommer fliege ich auf vielen Airshows in Italien und Europa.
Blick auf Norddeutschland aus einer Höhe von 12 000 ft aus der
Stemme S10, die ich dort ausprobieren konnte. Ich liebe auch die
warme Sonne in Kalifornien, dort
bin ich mit Flugschülern der dortigen Kunstflugakademie in meiner
MDM Fox geflogen, aber es gibt so
vieles mehr...
Sie sind nicht nur Mitglied im
italienischen Kunstflug-Nationalteam, Sie fliegen auch für
Marken wie Red Bull und Citizen. Wie ist es, für Geld zu fliegen?
Für das, was man liebt, bezahlt zu
werden, ist einfach das Beste der
Welt. Natürlich ist es jetzt etwas
Anderes als in der Zeit ohne Sponsoren. Jetzt muss ich mich an Regeln halten und auch eine gewisse
Einstellung zeigen. Aber das ist kein
Hindernis, eher ein Grund, mich
mehr anzustrengen.
Sie haben sicher schon viel bei
ihren Flügen und auf Airshows
erlebt. Woran erinnern Sie sich
besonders?
Ja, allein letztes Jahr war ich auf 15
Airshows, und allein das zu organisieren war schon eine Herausforderung. Ich erinnere mich gern an
den Blick aus meinem Segelflieger
auf Athen im Sonnenuntergang. Ich
konnte über Bukarest fliegen, mit
einem Gewitter nur ein paar Kilometer entfernt. Und ich liebe den
Sie sind auch Markenbotschafter für die Stemme AG. Macht
es Ihnen als erfahrenem Kunstflugpiloten denn noch Freude,
statt mit Ihrer gewohnten MDM
Fox in einem Motorsegler zu
fliegen?
Ich liebe diese Art von Segelflugzeugen, weil man ganz unabhängig
von Schlepp-Flugzeugen, SchleppPiloten und der Bodenmannschaft
ist. Ich brauche nur meine Checkliste und Treibstoff und kann nach
dem Start ein Hochleistungs-Segelflugzeug genießen.
Was wäre Ihr absolutes Abenteuer als Flieger?
Das siehst du dieses Jahr, mit Red
Bull, Citizen und mir selbst. Es warten noch einige Abenteuer auf mich!
„ Das Gespräch führte
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SPECIAL ABENTEUER FLIEGEN
MIT EINER MIG-29 DURCH DIE SCHALLMAUER
Einmal selbst Jet-Pilot sein
Ein Traum kann wahr werden: In einem Düsenjäger Luftkampfmanöver erleben, schneller als Mach 1 zu
fliegen, den Himmel am Tag nachtschwarz mit Sternen und die Krümmung der Erdkugel zu sehen.
Die Hand auf den Schubhebeln
Etwa ein Jahr nach meiner Buchung
stand ich nun auf dem russischen
Flugplatz Sokol in der Kälte, bereit
in den riesigen Jet zu klettern. Die
MIG-29 sah trotz ihrer Gebrauchsspuren gut gewartet aus, mit einem
frischen Anstrich in Blau und Rot.
Bekleidet mit einem grünen
Overall und einem Helm mit Sauer-
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FliegerRevue 04/2015
Letzte Vorbereitungen bevor es mit der MiG-29 durch die Schallmauer geht.
stoffmaske, kletterte ich die Leiter
zum Cockpit hoch und ließ mich auf
den Sitz gleiten. Die Anzeigen vor
mir waren, bis auf einen Digitalschirm, alle analog.
Bis ich richtig angeschnallt auf
dem Schleudersitz saß und auch
alle Überprüfungen durchgeführt
waren, dauerte es etwa 15 Minuten. Dann schloss sich das Kabinendach über mir, ich fühlte mich
etwas gefangen, aber dann begannen die Triebwerke zu laufen.
Meine linke Hand liegt jetzt auf
der Schubkontrolle mit dem Daumen auf den zwei Funkknöpfen. Einer dient dem Kontakt mit der Basis, der andere der Kommunikation
mit meinem Piloten Sergej. An meinem linken Unterschenkel befindet
sich der Regler für das Sauerstoffgemisch, doch Sergej beruhig mich,
im automatischen Modus dürfte es
alles in Ordnung gehen.
Der Start verläuft ruhig, ohne
Einsatz der Nachbrenner. Über ei-
nen Spiegel kann ich vom hinteren
Sitz auch durch die Frontscheibe
der MiG blicken. Die Beschleunigung ist größer und der Steigflug
erfolgt schneller als bei einem Airliner – nichts Dramatisches. Während wir weiter steigen, habe ich
meine Hand auf den Schubhebeln
und fühle die Bewegungen des Knüppels und der Seitenruderpedale mit.
Sergej erklärt mir, wie er die Maschine fliegt und schnell erkenne
ich, wie das funktioniert. Zu Hause
hatte ich mich an einem Flugsimulator etwas vorbereitet, aber hier im
reellen Cockpit ist es weniger kompliziert als ich erwartet hatte.
Selbst ein Jet-Pilot sein
Noch im Steigflug lässt mich Sergej
die Kontrolle über die MiG übernehmen und ein paar Manöver fliegen.
Ich spielte ein wenig: Nase hoch,
Nase runter, linkes Ruder, rechtes
Ruder und schließlich eine komplette Rolle – ohne Schwierigkeiten! Das
Gefühl, einen 40-Millionen-Jäger zu
steuern, ist schwer zu beschreiben.
Die Kontrollen sind sehr empfindlich und geben eine unmittelbare
Rückkopplung der Eingaben.
Fotos: www.migflug.com
J oshua Cartu ist Rennfahrer bei
Ferrari – der Kanadier ist also
hohe Geschwindigkeiten gewohnt, für die FliegerRevue schildert er seinen Flug im hinteren Sitz
einer russischen MiG-29:
„Schon als ich den ersten Blick
auf diesen Vogel geworfen habe,
wusste ich: Dies würde ein besonderes Erlebnis werden! Seit meiner
Jugend, als die Wände meines Zimmers mit Flugzeug- und Rennwagenpostern tapeziert waren, wollte
ich Jagdflieger werden, es hatte nicht
sein sollen. Natürlich hatte ich von
vielen Mitfluggelegenheiten in Flugzeugen gehört, es hat mich nie gereizt – bis ich von der Chance erfuhr, mit einem Überschalljet bis in
die Stratosphäre vorzustoßen.
ABENTEUER FLIEGEN SPECIAL
Die Vorfreude steht diesem Mitflieger ins Gesicht geschrieben. Nach einer
ausführlichen Einweisung wird er gleich die MiG-29 auch selbst fliegen.
Sergej übernimmt wieder das
Kommando und empfiehlt mir, den
Geschwindigkeitsmesser im Auge
zu behalten. Die Zündung der Nachbrenner presst mich in meinen Sitz:
Mach 0,8 ... 0,9 ... Überschall! Mach
1,1 ... 1,2 ..., schließlich erreichen
wir Mach 1,7. Beim Durchgang durch
die Schallmauer passiert eigentlich
wenig – zumindest hier im Cockpit.
Ab einer Höhe von 14 000 Metern verdunkelt sich der Himmel immer mehr. Als wir etwa 19 000 Meter erreichen, wird er tiefschwarz
und die Erde unter uns schimmert
in farbenprächtigem Blau mit einem
gekrümmten Horizont. Auch Sterne sind zu sehen, zuerst keine Sensation, bis mir einfällt, dass es gerade Mittagszeit ist. Ich bitte Sergej,
die MiG auf den Rücken zu legen
und so habe ich einen fantastischen
Blick auf die Welt unter mir aus fast
20 Kilometern Höhe. Dieses Gefühl
kann man nicht beschreiben!
Während des Abstiegs ist genug Zeit für etwas Kunstflug und einige High-g-Manöver.
Ein unglaublicher Ausblick bietet sich in fast 20 Kilometern Höhe für Passagier
und Pilot – hier aufgenommen von einer Kamera am Leitwerk der MiG.
Belastung bis 9 g
Sergej beginnt vorsichtig mit 3 g.
Verglichen mit einem Rennwagen
ist dies keine Herausforderung. Die
Frage, ob es mir gut geht und ich
mehr möchte, kann ich nur bejahen. Bei 5 g fällt es mir dann schwer,
die Hand von den Schubreglern zu
heben. Noch immer geht es mir gut,
na dann 7 g! Ich werde in meinen
Sitz gepresst, halte die Luft an und
stemme die Füße gegen die Pedale und meinen Helm gegen die Kopfstütze. Es streng an, diesen Be-
schleunigungskräften lange
Widerstand entgeg0en zu setzen.
Mutig stimme ich zu, als Sergej
fragt, ob ich noch mehr vertragen
kann: „Yeah, let’s do it!“ Er rollt die
MiG auf den Rücken und zieht kräftig am Knüppel. Beim Durchgang
durch 8 g beginnt mein Widerstand
langsam zu brechen, allmählich hüllt
mich Dunkelheit für einige Augenblicke ein. Nach Sergejs Angabe waren wir etwa zehn Sekunden lang bei
9 g. Man stelle sich vor, ein Gewicht
von 900 kg! Das ist das körperlich
04/2015 FliegerRevue
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SPECIAL ABENTEUER FLIEGEN
Mit zunehmender Flughöhe ab 14 000 m wird
der Himmel schwarz.
Intensivste, was ich meinen ganzen
Leben durchgemacht habe! Dies ist
kein Spaß, keine reine Freude, aber
dennoch kann ich es uneingeschränkt jedem empfehlen.
Nach den High-g-Manövern ist
noch Zeit für Kunstflug: Rollen, Loopings und andere spaßige Sachen.
Der eigentliche Höhepunkt des Fluges ist zum Abschluss die unglaubliche Erfahrung, in etwa 15 Metern
Höhe mit dem Kopf nach unten über
die Startbahn zu rasen. Dieser Höllenritt wird jeden bis in den Schlaf
verfolgen.
Nach der Landung und dem
Ausrollen war ich schweißgebadet
und ich brauchte einen Augenblick
der Ruhe, um mich wieder zu sammeln, bevor ich die Leiter zurück
auf die Erde klettern konnte. Kein
anderes Erlebnis ist mit diesem Flug
vergleichbar.“
2004 die beiden Studenten Philipp
Schaer und Flavio Kaufmann einen
russischen Jetpiloten, sie auf seinen Stützpunkt zu schmuggeln und
auf einen Flug in seiner Maschine
mitzunehmen. Damit war eine erfolgreiche Geschäftsidee geboren.
Bald darauf wurden Verträge über
Mitflüge auf den Jets L-39, MiG-23,
MiG-25, MiG-29 und Su-27 abgeschlossen. Standorte für diese Mitflüge sind jetzt neben der Basis Sokol, wo die MiG-29 gebaut wurde,
auch in Europa und den USA zu fin-
MiG-Flug, das Jet-Reisebüro
In gelockerter Stimmung in einer
Moskauer Diskothek überredeten
Pure Power: Joshua Cartu zwischen den den Triebwerken der MiG-29.
den. Die Flugzeugpalette wurde
mittlerweile um die English Electric
Lightning, Hawker Hunter und BAe
Buccaneer erweitert.
Noch breiter gefächert als das
Angebot der verfügbaren Flugzeuge sind die möglichen Flugprogramme. Vom Kurzflug mit oder ohne
Akrobatik, einem Flug durch die
Schallmauer, bis hin zu einem Ritt
in die Stratosphäre in 20 Kilometer
Höhe mit Mach 2, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die aktuellen Verstimmungen zwischen dem
Westen und Russland haben bisher
noch keine Auswirkungen auf die
Flugtätigkeit gehabt. Auch US-Bürger fliegen zur Zeit ohne Probleme
in einer russischen MiG mit.
Zukünftig sollen auch MiG-21
und die historische MiG-15 in das
Flugprogramm aufgenommen werden. Als Jet-Mitflieger sollte man
die körperlichen Belastungen des
gewählten Flugprogramms gut ertragen können. Eine ärztliche Untersuchung vor dem Flug ist also
unbedingt Pflicht. Wer eine aktuelle Pilotenlizenz mit gültigem Medical besitzt, erfüllt alle medizinischen
Anforderungen automatisch. Wenn
auf Wunsch des Mitfliegers Belastungen bis zu 9,2 g geflogen werden sollen, wird allerdings eine zusätzliche Prüfung durchgeführt. Die
notwendigen Versicherungen muss
der Mitflieger selbst abschließen.
Bei der Einweisung in das Flugprogramm und bei der Notfallschulung ist immer ein Dolmetscher dabei. Die Kommunikation, die dann
in der Luft erfolgt, wird am Boden
vorher klar und eindeutig abgesprochen und erfolgt in knappem Englisch plus zusätzlichen Handzeichen. So wird mit „your control – my
control“ die Steuerung des Jets an
den Fluggast übergeben und wieder zum Piloten zurück geholt.
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FliegerRevue 04/2015
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Foto: Christoph Kofler
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ORGANISIERTE FLUGREISEN ÜBER DEN SCHWARZEN KONTINENT
Afrika mit dem Flugzeug selbst entdecken
Flugerfahrung lässt sich leicht in Amerika sammeln oder in Südafrika und mit etwas eher
Ungewöhnlichem verbinden – einer Afrika-Safari. Der Autor hat sich auf das von Idefix Flight
Travel organisierte Abenteuer eingelassen, inklusive Mietflugzeug und Flugplanung.
M
eine Safari begann in Johannesburg, wo
auch die Flugscheinvalidierungen
vorgenommen wurde. Ich war extrem
nervös, da ich nicht besonders viel Flugerfahrung
habe. Dank des äußerst professionellen Lehrers,
der mich durch den Vorgang führte, war die
Validierung am Ende aber kein Problem. Am
nächsten Tag waren alle Voraussetzungen erfüllt
und ich war bereit, die Expedition Stundenaufbau
anzugehen.
Am ersten Reisetag flog ich nach Maun, was ich
aus vielen Buschpilot-Dokus kannte. Die Routenplanung zu diesen abgelegenen Orten fand ich
sehr spannend, insbesondere die Berechnung der
Kraftstoffmenge und die Festlegung der Zwischenstopps zum Auftanken. Dank der Hilfe des Lehrers
fühlte ich mich sicher, denn er wusste genau, wo
ich auftanken musste. Mir wurde auch eine tolle
iPad-App zur Verfügung gestellt, die mir Zugang
zu örtlichen Informationen bezüglich Start- undLande-Bahnen sowie Frequenzen gab.
Es hat enorm viel Spaß gemacht, in den Busch
zu fliegen. Nach unserer Ankunft und dem sichern
des Flugzeugs ging es per Boot zu unserer Lodge.
Die Fahrt dauerte eine Stunde und führte uns
durch das Marschland des Okavangodeltas, wo
wir Wild, Krokodile, Nilpferde und verschiedene
Vogelarten beobachten konnten.
Unsere Reise führte uns Tags darauf weiter
zu den Victoriafällen in Sambia, wo wir dem Nebel folgten, der von den Fällen am Horizont hochstieg. Wir bekamen die Erlaubnis, in den Luftraum
über den Fällen einzufliegen und drehten mehrere Runden, um Fotos zu machen und diese spektakulären Wasserfälle zu bewundern.
Technische Fehler sind kein Problem
Am fünften Tag der Reise, nach bereits 18 Stunden Flug, passierte das Schlimmste überhaupt –
es kam zu einem technischen Problem während
eines Tankstopps am internationalen Flughafen
Francistown. Ich kontaktierte Avcon Jet Afrika für
technischen Support und es stellte sich heraus,
dass der Anlasser das Problem verursachte. Das
Flugzeug war letztendlich am frühen Nachmittag wieder betriebsbereit, vor allem mit der schnel-
len Hilfe von Avcon. Das war mein erstes technisches Problem überhaupt – und es musste
natürlich ausgerechnet in Südafrika an einem abgelegenen Flughafen mit kaum Wartungssupport passieren. Alle Reservierungen für die verbleibende Reise wurden ganz einfach von Idefix
verschoben und ich konnte meine Reise wie geplant fortsetzen.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den
Weg nach Kapstadt, mit Übernachtung in Upington und weiter nach Limpopo Valley in Botswana,
wobei wir Südafrika wieder komplett überflogen.
Ich hatte in Südafrika eine tolle Zeit und hätte die Reise um nichts in der Welt verpassen wollen. Ich werde ganz bestimmt wieder dorthin zurückkehren, um dieses schöne Land weiter zu
erforschen – besonders Stellenbosch und das
Okavangodelta in Botswana. Die Freundlichkeit
der Südafrikaner hat mich wirklich positiv überrascht. Sie helfen, wo sie können und sind sehr
offen. Ich habe mich in noch keinem Land so willkommen gefühlt wie dort.
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Ausstellung, Messe und Expertentreff in
einem - das Airventure Oshkosh lockt mit
Sehenwürdigkeiten für jeden Geschmack.
DAS LEGENDÄRE TREFFEN FÜR ALLE LUFTFAHRTBEGEISTERTEN
Seit 1953 veranstaltet die Experimental Aircraft Association EAA das inzwischen
größte Treffen von Flugzeugbauern und Luftfahrt-Enthusiasten weltweit. Auch
dieses Jahr lockt viel Sehenswertes auf den Wittman Regionalflughafen bei Oshkosh.
lungen, Messegelände und aktuellen Projekten der Experimental-Szene locken auch atemberaubende Airshows, Flugvorführungen und
Vorträge von Experten.
ür lange Zeit war das alljährlich stattfindende Treffen nur Experten und Mitgliedern der EAA, einem Zusammenschluß
internationaler technik- und flugbegeisterter
Eigenbau-Enthusiasten vorbehalten. Doch seit
1998 wurde die immer populärer werdende
Luftfahrt zum Anfassen
F Airshow und Messe auch der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht, und ist seit dem als AirVenture Oshkosh weltbekannt.
Das Veranstaltungsprogramm während
des eine Woche dauernden Luftfahrtfestes ist
traditionell sehr reichhaltig. Neben Ausstel-
Ein Schwerpunkt wird dazu das 70-jährige Jubiläum des Endes des Zweiten Weltkriegs sein.
Warbirds und historische Flugzeuge von allen
Fronten des Krieges werden vorgeflogen und
auch zur Besichtigung präsentiert.
Foto: EAA/ Phil Burmeister
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Hall A3 - Stand 407
9HUWULHEVXQG6HUYLFH*PE+‡)OXJSODW]:DOOPKOH('06‡'$WWLQJEHL6WUDXELQJ
7HO ‡ )D[ ‡ LQIR#DYLRQLNGH ‡ ZZZDYLRQLNGH
Foto: USMC/ Cpl. J. R. Heins
ABENTEUER FLIEGEN SPECIAL
Foto: Burt Ruton Archiv
Der Harrier-Senkrechtstarter des US Marine Corps ist als Flugvorführung schon offiziell bestätigt.
Eine neue Legacy 650 bekommt einen RVSM-Test (Reduced vertical separation minima)
zur Verkehrszulassung in besonders dichten Lufträume.
Burt Rutan wird zu Ehren seines Experimentals VariEze auch Oshkosh besuchen
Airshows mit bestimmten Themen werden
dazu ein Rahmenprogramm bieten. Sowohl
das Ende des Krieges in Europa, wie auch das
im Pazifik werden so den verschiedenen Flugzeugen gewidmet.
In der Demonstration für den europäischen
Kriegsschauplatz soll beispielsweise ein B-17
-Bomber fliegen. Auch das 75-jährige Jubiläum der Luftschlacht um England wird aufgegriffen und es ist vorgesehen, einen Lancaster-Bomber zu präsentieren. Um die
Versammlung komplett zu machen, wird im
Flugprogramm zur Erinnerung an den PazifkKrieg auch wieder die einzige noch flugfähige
B-29 teilnehmen, evtl. zusammen mit einer in
Kanda restaurierten
Maschine im Display.
Doch auch aktuelle Jets sind schon
vorgemerkt. Das US
-Marinecorps wird
mit dem HarrierJumpjet vertreten
sein und eine der wenigen Vorführungen
in diesem Jahr in
Amerika geben. Während einer acht- bis
zehnminütigen Vorstellung wird der
Kampfjet seine besondere Wendigkeit
demonstrieren.
Astronauten und Luftfahrtlegenden
zu Gast
Von besonderem Interesse ist für Luftfahrtfans die Möglichkeit, einige besondere Gäste
in Oshkosh zu erleben. Burt Rutan, der genialen Luftfahrtingenieur hinter SpaceShip Two
und Erbauer eine Vielzahl von experimentellen Flugzeugen wird das 40-jährige Jubiläum
seines VariEze Entwurfs feiern. Ebenso geben
sich zwei legendäre Namen der Raumfahrt die
Ehre. Gene Kranz, der während der Mondlandungen lange Zeit Flugleiter der NASA war,
wird ebenso wie Jim Lovell, der Kommandant
von Apollo 13, Oshkosh besuchen.
„ CHRISTOPH BECKERT