Landesspiegel 3/2015
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Landesspiegel 3/2015
3/2015 Zeitschrift der Landesverbände Bremen Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Schleswig-Holstein Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. Landesspiegel HanseSail in Rostock, Seite 34 XIV 2 BDB-Landesspiegel 3/2015 Inhalt | Editorial Inhalt Seite Editorial3 LV Bremen LV Niedersachsen BG Celle BG Melle BG Nienburg BG Hameln-Pyrmont Stellenmarkt NEU !! BG Hannover/Hildesheim BG Braunschweig 14 4 5 – 9, 22 10 + 11 12 + 13 15 16 – 19 23 – 25 Reisen + Sonstiges + Land Projektvorstellung 26 + 27 Buchvorstellungen 20 + 21 Preisrätsel30 Balthasar-Neumann-Preis 2016 29 BDB-Jahrbuch und Tim Ladiges 31 Ferber verteidigt Mindesthonorar 34 I 34 % mehr genehmigte Wohnungen 34 II Nordländertreffen in Rostock 34 XII LV Schleswig-Holstein BG Itzehoe BG Mitte SH + Todesanzeige BG Schleswig-Flensburg 32 – 34 III 32 – 33 34 34III LV Hamburg Architektursoziologie Hamburg baut und lebt – Vorwort - Architektursoziologie für Studenten Gang in St. Katharinen 2. Brandschutzseminar 34 IV – 34 XI 34 IV – 34 VII 34 VIII 34 IX 34 X 34 XI LV Mecklenburg – Vorpommern Nordländertreffen in Rostock Betrieb für Bau und Liegenschaften Hansesail in Rostock Baustellenexkursion in Wismar DIA Preisverleihung Sommerakademie Wismarere DIAlog 34 XII – 34 XIX 34 XII 34 XIII 34 XIV 34 XV 34 XVI – 34 XVII 34 XVIII 34 XIX Termine und Impressum Fachartikel 34 XX ab Seite 35 Liebe Kolleginnen und Kollegen, im August haben die hamburger Kollegen in Hamburg Einiges angehen können, was uns in der Zukunft nicht nur Arbeiten, sondern auch Freude bereiten dürfte. In Hamburg wird sich in Kürze eine Karl-Schneider-Gesellschaft gründen, welche wir sehr gerne als Gründungsmitglied unterstützen werden. Aus der HCU (HafenCityUniversität) werden wir einen Fachbereich vorstellen und sicherlich in den nächsten Jahren intensiver bearbeiten, es ist die Architektursoziologie. Hierzu liegt eine Thesis der Studentinnen Julia Schmidt und Linda Nagy vor, welche wir demnächst auf unserer homepage veröffentlichen werden. Julia Schmidt wird bald in Wien ihr Masterstudium aufnehmen und uns alle drei Monate von dort berichten, was unsere alpinen Nachbarn baulich und universitär vorhaben und umsetzen. Der Ausflug zur St. Katharinenkirche war wunderbar, nicht nur das Kirchuhrwerk, das Geläut, die neue Orgel und leider auch die ersten Feuchtigkeitsprobleme an den Kirchenwänden und Säulen, sondern auch die atemberaubende Aussicht von der Kirchturmspitze über ganz Hamburg und die Elbe. Sehr wahrscheinlich werden wir die Begehung der St. Katharinenkirche im April / Mai nächsten Jahres wiederholen. Hinzu kamen von uns geschriebene Vorworte zu zwei Büchern, welche das Bauen in Hamburg beinhalten. Außerdem wird eine neu begonnene Kolumne in einer interessanten Architekturzeitschrift, dem Cube, ins Leben gerufen. Damit Sie nachlesen können, was in diesen Büchern und Zeitschriften von uns veröffentlicht wird, haben wir das Grußwort in dem Buch mit dem Titel „Bauen und Wirtschaft“ - Architektur der Region im Spiegel für den WV-Verlag auf der Seite 34VIII abgedruckt. Bitte beachten! Redaktionsschluss für die Ausgabe 4/2015: 13. November 2015 BDB-Landesspiegel 3/2015 Viel Freude beim Lesen und Blättern im LS, Ihr H.-P.T. Dahlheimer 3 Celle Mit Draisinen auf der Kalibahn unterwegs Unser traditioneller BDB-Familienausflug mit Kindern sollte auch in diesem Jahr wieder besonders schön werden. Gruppenbild am Monte Kali Startklar nach der Einweisung Seit 2007 gibt es in Wathlingen, im Landkreis Celle, ein bemerkenswertes Projekt: Der Verein Kleinbahn Wathlingen-Ehlershausen e.V. (KWE), Kalibahn genannt. Auf einer Schienenteilstrecke der ehemaligen Kalibahn vom 1996 stillgelegten Kaliwerk Riedel besteht die Möglichkeit, mit Fahrrad- und größeren Handhebeldraisinen von Hänigsen bis zur weithin sichtbaren 96 m hohen Abraumhalde in Wathlingen, dem „Monte Kali“ zu fahren. Das Programm motiviert 40 neugierige Teilnehmer von 1 1/2 bis 80 Jahre. Nach kurzer Busanfahrt erreichen wir den Ausgangspunkt für unsere lustig werdende Fahrt mit Muskelkraft. Nach einer Einweisung zur Fahrtechnik und Sicherheit rollen wir dahin auf einem Teilabschnitt der „Route IndustrieKULTUR“, die von den ältesten Teergruben Norddeutschlands über das Betriebsgelände des weltweit tiefsten Kalisalzbergwerkes mit 1525 m, vorbei an der ehemaligen Munitionsanstalt Waldlager, zum Monte Kali führt. Unser Ehrgeiz beendet unsere Draisinenfahrt viel eher als geplant und wir haben so genügend Zeit für die interessanten Ausführungen eines ehemaligen Bergmannes. Wir erfahren von der Nutzung während des Krieges als Munitionsdeponie und von der schweren unterirdischen Explosion 1946 im Kampfmittellager mit ca.10.000 Tonnen und 86 Toten. Nach einem Gruppenbild vor dem Monte Kali, der bis 2030 abgedeckt und begrünt werden soll, führt uns ein 5 km langer Spaziergang durch Wald und Feld zum 4Generationenpark in Wathlingen. Wie bei uns schon üblich, haben wir auch diesmal an unsere Gehbehinderten gedacht. Ein schmuckes Pferdegespann mit Kutschern in Livree sorgt dafür, dass alle mitkommen können. Die Gas tronomie lässt keine Wünsche offen. Unser traditionelles Spargelessen beendet unseren wunderschönen BDB-Fami lienausflug mit Kindern. Über die Teilnahme von sechs Wolfsburgern haben wir uns besonders gefreut. Vielleicht macht es Schule, dass die benachbarten BDB-Bezirksgruppen näher zusammenrücken. Unser ganz besonderes Dankeschön gilt unserem Schatzmeister und Organisator Jörg Paul und seiner lieben Ehefrau Elke. Das war eine gelungene Veranstaltung. Fotos: Frauke Hagen, Text: Hans-Dietrich Hagen Auch die 4 Kleinste m acht mit BDB-Landesspiegel 3/2015 Melle England kennenlernen Die Bezirksgruppe Melle wandelte auf den Spuren von Rosamunde Pilcher. Burkhard Schleef hatte die 7-tägige Tour bestens organisiert. Es war eine durchaus gelungene Reise mit vielen Höhepunkten. Den Abschluss bildete die sich zur Weltstadt mausernde Stadt London. Die faszinierenden Erlebnisse lassen sich nicht in Worte fassen: Lassen Sie sich von unserer Bildercollage beeindrucken. Karin Voigt mit der fähre von calais nach dover, ... stonehenge, ... Highlights ohne Ende! ... greenwich, ... BDB-Landesspiegel 3/2015 5 Melle ... lands end, ... ... wells, ... ... ein steiler anstieg, ... ... mit dampf durch england, ... 6 BDB-Landesspiegel 3/2015 Melle ... schloss windsor, ... ... london bei nacht, ... ... salisbury, exeter, torquay, St. michaels mount, ... ...dartmoor nationalpark. Wir haben wenig ausgelassen! Unsere Helden v. li.: der souveräne und stets freundliche Busfaher Sascha Subic, der erstklassige Londonguide Ulrich Rath und Burkhardt schleef, der organisator der reise. BDB-Landesspiegel 3/2015 7 Melle Ohne Nägel und Metallschrauben Südansicht Massives Vollholzhaus ist ein Novum in ganz Norddeutschland Ein einzigartiges Zweifamilienhaus entstand am Gesmolder Hainbuchenweg. Das Gebäude besteht annähernd ausschließlich aus massivem und unbehandeltem Naturholz. Der BDBKollege Hermann Tiarks aus Melle war maßgeblich daran beteiligt. „Dann haben wir statt Steinen doch Holz bestellt.“ Die Wandund Deckenelemente wurden maßgenau von einer spezialisierten Firma im Schwarzwald aus dort gewachsenen Tannen und Fichten vorgefertigt. Die Errichtung des Rohbaus dauerte nach der Anlieferung der fertigen Elemente nur eine Woche. Dieses Vollholz-Gebäude wird zu den ersten Häusern dieser Art in ganz Norddeutschland gehören. Beim Bau wird nicht nur auf Nägel und Metallschrauben, sondern auch ganz auf Leim, OSB-Platten und Isolierpakete verzichtet. Von den schon häufiger zu sehenden Block- und Schwedenhäusern unterscheidet sich der ungewöhnliche Neubau vor allem dadurch, dass es keine Hohlräume gibt, die mit Luft oder Isoliermaterialien ausgefüllt sind. Jede Innen- und Außenwand besteht aus massivem Brett-Sperrholz, das nicht durch Leim, sondern durch Holzschrauben zusammengehalten wird. „Wir wollen möglichst schadstofffrei in einem guten Klima wohnen und schätzen das warme Wohlgefühl, das von Holz ausgeht“, begründet die Bauherrin ihre Entscheidung. Bei der konventionellen Bauweise bestünden heute fast alle Baustoffe aus Petrochemie, sogar der gute alte Mörtel werde inzwischen durch spezielle Kleber ersetzt. Auch die immer mehr verbesserten Wärmedämmungen in Verbundsystemen hätten ihre Kehrseiten. Dagegen sei ein Massivholzhaus eine saubere Sache, auf der Baustelle entstehe durch Verpackungen und Verschnitt weder Plastik noch Sondermüll. Zwei Schwestern haben sich für diese neuartige Bauweise entschieden, die in Norditalien, Österreich, Süddeutschland und der Schweiz bereits örtlich praktiziert wird. „Wir hatten unser Zweifamilienhaus schon als Steinhaus geplant, bis uns im letzten Moment die Langlebigkeit und die anderen Vorteile der Vollholzbauweise überzeugt hatten“, berichtet die Bauherrin. „Diffusionsoffene und atmende Vollholzwände regulieren die Feuchtigkeit und verhindern Wohnschimmel“, betont auch Hermann Tiarks die „raumklimatischen Vorzüge“ und den „hohen Wohnkomfort“ von leimfreien Massivholzhäusern. Der Architekt: „Man sieht, atmet und spürt sofort den Unterschied, wenn man so ein konsequentes Biohaus betritt. Die Oberflä- 8 BDB-Landesspiegel 3/2015 Melle Montage chen sind warm und bieten zugleich optimalen Wärmeschutz. Das Nur-Holz-Bausystem setzt den persönlichen Gestaltungsmöglichkeiten außerdem kaum Grenzen.“ Im Gegensatz zur Holzrahmenbauweise biete die große Masse an Naturholz und die kompakte Bauweise höchste Wärmespeicherkapazität, die sowohl bei winterlichen Temperaturen als auch bei Sommerhitze äußerst vorteilhaft sei, versichert Tiarks. Obwohl das Gesmolder Zweifamilienhaus fast ausschließlich aus Holz besteht, wird es äußerlich nicht wie ein Holzhaus aussehen. Denn auf die hölzernen Außenwände wird zum Schutz vor Feuchtigkeit eine ein Zentimeter dicke Putzschicht aufgetragen, die von Holzfaserdämmplatten getragen wird. Die Gesamtkosten für ein Massivholzhaus sind nach Einschätzung von Hermann Tiarks fünf bis zehn Prozent höher als für ein vergleichbares Haus aus Steinen und anderen modernen Baumaterialien. Text und Fotos: Norbert Wiegand Weitere Informationen auf www.nur-holz.com Innenraum, Schalldämmung BDB-Landesspiegel 3/2015 9 Nienburg Die Stimmung könnte nicht besser sein, Begeisterung pur … THE OWL TOWN PIPE & DRUM BAND ist ein Magnet. „22. IRISH-FOLK-FESTIVAL“ im schönen Staffhorst Baumeister genießen irische & schottische Folkmusik In unserer Baumeister-Familie gibt es über Jahrzehnte gute Freundschaften. BDB-KollegenInnen nutzen diese Verbindungen und werden auch tatkräftig unterstützt. Als Flüchtlings-Kind bis zum elften Lebensjahr auf einem Bauernhof in Staffhorst, damals noch Landkreis Nienburg heute Landkreis Diepholz, aufgewachsen, möchte ich diese Zeit nicht missen. Die Verbindungen halten noch heute! Gastwirt Werner Wolters hatte damals schon den Grundstein für mein späteres Ingenieur-Studium gelegt. Er schenkte mir im Januar 1952 zum Geburtstag einen einfachen Baukasten zum „Häuschen bauen“. Ich war begeistert … Jeweils am ersten Samstag im August startet hier dieses beliebte Festival: Es war das perfekte Wetter, ein lauer Sommerabend für ein Open-Air-Festival, natürlich Livemusik pur. Ganz Staffhorst schien zugeparkt. Mit mehr als tausend musikbegeisterten Besuchern aus nah und fern stieg die Stimmung. Gastwirt Friedhelm/Fidi Wolters und sein kreatives Team hatten alles bestens vorbereitet. Der Hof und die gesamte Gartenanlage waren stimmungsvoll illuminiert. Grill- und zahlreiche Getränkestationen luden preiswert ein. Natürlich gab es „Murphy`s Irish Stout“ und „Newcastle Brown Ale“ vom Fass. Die Gäste feierten und tanzten zur Musik von insgesamt vier Bands. Zum Auftakt brillierten die CREST OF GORDON/Bremen verstärkt durch THE OWL TOWN PIPE & DRUM BAND/ Peine. Sie brachten schottische Musikkultur in ihrer einzigartigen und traditionellen Form zum 22. Open-Air nach Staffhorst! Mit ihren Highland-Bagpipes und den dazugehörigen zahlreichen Drums, gekleidet natürlich in schottische Kilts, waren sie auch optisch authentisch und sehenswert. 10 Neben den Neulingen NOBODY KNOWS waren wie im Vorjahr die COBBLESTONES dabei und THREE MORE PINTS. Sie boten Klassiker wie „The Banks Of Sacramento“ und auch nachdenkliche Stücke wie „Dirty Old Town“. Die ausgelassene Stimmung im „Gasthaus zur Post“ hielt auch weit nach Mitternacht noch an und es erschallte das unvermeidliche „Sláinte“! Die Baumeister danken der Wolters-Crew für diesen stimmungsvollen Abend … Text & Fotos Erwin Adolf Natürlich befolgt auch die Kapelle den Trinkspruch : „Sláinte“ BDB-Landesspiegel 3/2015 Nienburg Fa. TINTEC Metallverarbeitung begeistert Baumeister... In Hilgermissen werden Blech-Ideen per Laser in Form gebracht. Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB), Bezirksgruppe Nienburg/Sulingen/Syke/Verden fuhr mit seinen Mitglieder sowie dem BDB-Freundeskreis zur Besichtigung der Fa. TINTEC Metalltechnik GmbH nach Hilgermissen in die Dorfstr. 6. Jedoch war Vorsicht geboten, es gibt in diesem 320 Einwohner-Dorf keine Strassennamen und selbst ein Firmenschild war nicht präsent. Trotzdem hat alles perfekt geklappt. BDB-Schatzmeister Architekt Horst Burmester/Bruchhausen-Vilsen hatte alles bestens arrangiert. Bereits 10 Jahre Jahre nach der Gründung kann sich dieses Unternehmen auf dem umkämpften Markt behaupten. Firmeninhaber & Geschäftsführer Diplom-Ingenieur Hans-Joachim Rippe ließ die Firmengeschichte nicht ohne Stolz Revue passieren. Begonnen in einer umfunktionierten Garage wurde die gegenüber liegende marode Scheune grundlegend saniert und als Bürotrakt eingerichtet. BDB-Vorsitzender Erwin Adolf dankt Herrn Hans-Joachim Rippe mit dem obligatorischen „Baumeisterschluck“ vor der restaurierten Scheune. TINTEC gehört mit CNC-gesteuerten Produktionsanlagen, in Kombination mit CAD/CAM-gesteuerten Fertigungsanlagen zu den best gerüsteten weltweiten Anbietern individueller Blechverarbeitung. Die erste Stahlbauhalle mußte sehr schnell erweitert werden und war trotzdem zu klein. Hausarchitekt Horst Burmester freute sich über die ständigen Aufträge und zauberte auf dem Grundstück, kaum einsehbar von der Strasse her, 2 200 qm Produktionsfläche für inzwischen 265 Mitarbeiter vorbildliche Arbeitsplätze! Beim Rundgang staunten die Baumeister über moderne, ganzheitliche Blechtechnik: Lasern, Stanzen, Kanten, Biegen, Schleifen, Spanen, Formen. Selbst Veredeln, Montieren, Schweissen, Kleben und Löten erfolgt hier in höchster Präzession. Drei Laser-Roboter, Stückpreis 500 000,- €, können bis zu 25 mm starke Edelstahlplatten schneiden. Edelstahl-Produkte für höchste Ansprüche BDB-Vorsitzender Erwin Adolf dankte Dipl.-Ing. Hans-Joachim Rippe für den informativen Nachmittag mit dem obligatorischen „Nienburger-Baumeister-Schluck“ und wird diese Firma in Fachkreisen weiterempfehlen. Im gegenüber liegenden Gasthaus „ZUM GOLDENEN KRUG“ erwartete die Baumeisterfamilie danach bereits ein gesponsertes Festessen und baufachliche Diskussionen ... Text: Erwin Adolf, Fotos: Erwin Adolf & Joachim Dude Die Laser-Roboter werden 24 Stunden vom PC gesteuert. BDB-Landesspiegel 3/2015 11 Hameln-Pyrmont 55 Jahre BG Hameln12 BDB-Landesspiegel 3/2015 Hameln-Pyrmont Vorsitzender Oliver Steinwedel begrüßte die Gäste, und Karin Voigt von der Landesgeschäftsstelle überbrachte herzliche Grüße von dem Landesvorsitzenden Christoph Schild. Sie gab einen kurzen Rückblick anhand der Chronik zum 50jährigen Jubiläum des Landesverbandes Niedersachsen. Daraus geht hervor, dass bereits im Jahre 1955 der Vorsitzende des BDB Niedersachsens versucht hatte, in Hameln eine Bezirksgruppe zu initiieren. Aber die nötige Resonanz blieb zunächst aus. Der damalige Bundesgeschäftsführer Bohlender war fünf Jahre später erfolgreicher, der 12. April 1960 ist der Gründungstag der BG Hameln. Die Kollegen Erhard Matthias, Kurt Steinmann und Günter Petschick bildeten zusammen mit den im Kreis Hameln-Pyrmont ansässigen BDB-Kollegen die neue Bezirksgruppe Hameln. Der Baumeister, Johannes Senf, übernahm den Vorsitz. Auch diesem zweiten Anlauf fehlte es anfangs an Erfolg. Johannes Senf verstarb bereits am 5. Juni 1962. Seine Gruppe hatte von Anfang an zu wenig Aktivitäten gezeigt, war fast in Vergessenheit geraten. Der Tod von Senf veranlasste den Landesverband zu einer Wiederbelebung und bereits zum 25. Juni 1962 gab es eine erneute Einladung von Freiberg an die Hamelner Kollegen in die Gaststätte „Zur Börse“. Den zunächst kommissarischen Vorsitz übernahm der Architekt Rudolf Pracht. Mit 13 Mitgliedern startete die Bezirksgruppe in eine neue Zeit. (Wer Interesse an der gesamten Chronik hat, kann diese bei Karin Voigt, Landesgeschäftsstelle, anfordern.) Karin Voigt übergab als Gastgeschenk des Landesverbandes 55 Schreibblöcke, 55 Post-It’s, fünf Zollstöcke, fünf Jahrbücher 2015 und fünf Ausgaben der o. g. Chronik sowie einen Geldsack mit nicht nur „weißen“ Mäusen. Bevor Steaks, Fisch und Salat und das ein oder andere Getränk von Heinrich Garvens und seinem Team auf den Tisch kamen, wurden die frisch errichteten Baumhäuser mit zauberhaftem Blick auf Aerzen und das Umland besichtigt. Seine Frau hat sich um die Inneneinrichtung gekümmert und richtete mit besonders viel Liebe fürs Detail jedes Haus individuell ein. Jedes Haus hat seinen eigenen Namen und seine eigene Farbe. Heinrich Garvens war zuständig für die Technik. „Die Fenster sind dreifach verglast, die neuesten ENEV-Richtlinien wurde eingehalten und das Holz ist sibirische Lärche“, so Garvens in einem Interview mit Karin Voigt. „Die Rahmenständerkonstruktion war schon eine Herausforderung für den Architekten und den Statiker“ so Garvens. Ganz besonders viel Herzblut steckte Garvens unter anderem in die Türen vor den Fernsehern. „In einem Baumhaus ist ein Fernseher eigentlich fehl am Platz“, so Garvens, „aber die Gäste legen großen Wert darauf. Und ich legte großen Wert darauf, dass der Fernseher nicht wie ein Altar einen dominierenden Platz in dem Raum einnimmt. So ist er hinter einer passenden Holzwand elegant und platzsparend versteckt.“ Geheizt wird mit Infrarot-Heizkörpern, und ein Durchlauferhitzer sorgt in jedem Baumhaus für warmes Wasser in den modern eingerichteten Bädern mit Dusche und WC. Für die Kupferdächer hat sich Garvens aufgrund der Langlebigkeit des Materials sowie seiner Verarbeitbarkeit wie Löten oder Schrauben entschieden. Heinrich Garvens ist sehr zuversichtlich und könnte sich vorstellen, noch drei weitere Baumhäuser zu errichten. (www.Hotelwaldquelle.de oder info@hotel-waldquelle.de) Karin Voigt -Pyrmont BDB-Landesspiegel 3/2015 Ahornhöhe, Birkenhöhe, Eichenhöhe – das sind die Namen der Baumhäuser des Hotels Waldquelle in Aerzen. In dieser romantischen Atmosphäre feierte die Bezirksgruppe Hameln Pyrmont ihr 55-jähriges Jubiläum. 13 Bremen BDB Bremen sponsort die Studienarbeiten Die School of Architecture der Hochschule Bremen hat am Samstag, den 08. August 2015 mit Ihrem jährlich stattfindenden Sommerfest ihre neuen Räume am Neustadtswall der interessierten Öffentlichkeit gezeigt, die Absolventinnen und Absolventen feierlich verabschiedet und die zuvor durch eine Fachjury ermittelten Preisträgerinnen und Preisträger gefeiert. Ausstellung Foyer/ Empfang der Gäste durch Clemens Bonnen, die Preisträger mit der Jury und Vertretern von BDB und Hochschule Das neu gestaltete Foyer und die Galerie des AB-Gebäudes bot einen festlichen Rahmen und fasste eine Vielzahl interessanter Studienarbeiten, von deren Bandbreite und Qualität die Besucher sehr angetan waren. Die Jury mit Ebba Lamprecht von Hilmes Lamprecht Architekten, Sebastian Cordes von omp und Günther Bleckwehl von Architekten Bleckwehl hatte sich tagsüber einen intensiven Eindruck von den ausgestellten Projekten gemacht, ehe die Preise der School of Architecture, die durch den BDB gesponsert sind, ermittelt und verliehen wurden. Es wurden zwei Anerkennungen für besondere Studienarbeiten ausgesprochen: Joanna Kluhs, für „The Wave“ eine Arbeit aus dem 5. Semester BA und Ema Sauramo, für eine besondere Masterthesis. Zwei Preise für herausragende Studienarbeiten haben Marc Brandwein mit seiner BA-Thesis zur B75, „Humanisierung ei14 ner Stadtautobahn“sowie Janne Matthies und Insa Sogorski mit einem „Ort für Prag“ erhalten. Der Preis für die beste Bachelor-Thesis „Kompakt Wohnen“ in Huckelriede ging an Étienne Schumacher, den Preis für die beste Master-Thesis erhielt Tom Krenz für seine Arbeit „Osterfeuerberg“, die Entwicklung eines neuen Quartiers am Osterfeuerberger Ring in Walle. Prof. Ulrike Mansfeld School of Architecture Bremen Studiendekanin Fakultät Architektur Bau Umwelt Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, 28199 Bremen Tel: 0421 5905 2200 Fax: 0421 5905 2202 Tel. Büro: 0421 336 1956 BDB-Landesspiegel 3/2015 Stellenmarkt ENATEC-Hannover GmbH Wir sind ein Ingenieurbüro der Technischen Gebäudeausrüstung. Wir planen und optimieren energetische Standards von Wohn- und Nichtwohngebäuden im Bereich der Heizung, Lüftung, Klima und Sanitärtechnik. Für den Bereich der TGA - Planung suchen wir für unseren Standort Nienhagen - Lkr. Celle - kurzfristig zur Verstärkung eine/n: Versorgungsingenieur/in oder – techniker/in Ihre Aufgaben: ·· Planung und Umsetzung von Projekten in der technischen Gebäudeausrüstung gem. HOAI. ·· Planung und Umsetzung von Projekten im Bereich der regenerativen Energietechnik, z.B. BHKW Anlagen. ·· Erstellung von Leistungsverzeichnissen, Durchführung von Ausschreibungen und Erstellung von Preisspiegel ·· Selbständige Durchführung der Bauleitung und Abnahmen inkl. Kostenkontrolle und Kostenfeststellung Ihr Profil: ·· Sie haben Freude an kundenorientiertem Arbeiten und verfügen über eine entsprechende Ausbildung zum Versorgungsingenieur – /techniker ·· Sie besitzen umfassende EDV-Kenntnisse im Bereich MS-Office, Autocad, Plancal Nova sowie entsprechender TGA Planungssoftware ·· Sie arbeiten gern im Team, sind zielstrebig und hartnäckig Wir bieten eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einer der wenigen Wachstumsbranchen unserer Zeit mit leistungsgerechter Bezahlung in einem angenehmen, persönlichen Betriebsklima. Innovativen Arbeitszeitmodellen stehen wir aufgeschlossen gegenüber. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige schriftliche Bewerbung, gern auch per E-Mail. ENATEC-Hannover GmbH / Dipl.-Ing. Jörg Paul Werner-Heins-Weg 7 / 29336 Nienhagen-Papenhorst / www.enatec-hannover.de / j.paul@enatec-hannover.de bwp NILSSON WITT.partner Sie sind hoch motiviert anspruchsvolle Projekte aus den Bereichen: Kindertagesstätten, Schulen, Gesundheit und Pflegeeinrichtungen, Industrie- und Gewerbebauten, Wohngebäude und Denkmalschutz zu überwachen und erfolgreich zu leiten. Zur Erweiterung unseres Büros suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n: Bauleiter (m/w) für die Leistungsphasen 6 – 8 Wir erwarten: ·· Anwendung von AVA-Programmen ·· eine hohe kommunikative Kompetenz ·· Engagement, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick ·· selbstständiges Arbeiten ·· VOB-Grundlagenkenntnisse ·· Führerschein Klasse B Wir bieten eine angenehme Büroatmosphäre in einem engagierten und erfahrenen Team (12 Mitarbeiter). Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen einschließlich Referenzen senden Sie bitte an: bwp NILSSON WITT.partner / Frau Angelika Bätje Lüneburger Heerstraße 45 / 29223 Celle / info@nilssonwitt.de BDB-Landesspiegel 3/2015 15 Hannover – Hildesheim Bratwurstmann 1 A Frank Lustige O‘zapft is Runde Bratwurstmann 1 A Frank Hameln unter sich Spannende Diskussionen Fachgespräche Bratwurstmann 1 A Die Bezirksgruppen Hannover und Hameln haben vor Beginn der Sommerpause ein Grillfest der besonderen Art auf die Beine gestellt. Bei Sonnenschein im idyllischen Garten von Peter Struck, kühlem Bier vom Fass und bester Laune servierte Bratwurstmann Frank (bratwurstmann1A@freenet.de) heiße Würstchen vom Grill. Die Stimmung war augelassen, diskutiert wurde über den Tag der Architektur, das Baugeschehen in und um Hannover sowie über die geplanten Urlaubsreisen. Es fand auch ein reger Austausch zwischen den Geschehnissen der lediglich durch den Deister getrennten Bezirksgruppen statt. Es war ein gelungener Abschluss und die folgenden Termine sind bereits in Planung. Es gibt viel zu erleben und erkunden, die Vorbereitungen laufen – lassen Sie sich überraschen! Aber lassen Sie sich nicht nur überraschen, sondern nehmen Sie auch teil an all den mit Liebe und Sorgfalt ausgewählten Berichterstattungen sowie baurelevanten Ausflugszielen. Der BDB zählt auf Sie und Ihre rege Teilnahme. Text und Fotos: Karin Voigt Bock-Thürnau und Rochner im Gespräch 16 Tommi Neulen, Henrik Boldt BDB-Landesspiegel 3/2015 Hannover – Hildesheim Spargel im Zoo Das ist auch nur im BDB möglich. Inmitten des Zoos von Hannover plauderten die Rentner mit Moni Schwarz und Karin Voigt über alte spannende Zeiten im BDB. Es ging bei Spargel und dem ein oder anderen alkoholischen Getränk lustig zu. Meyers Hof ist ein idyllisches Stück Niedersachsen mitten in Hannover. Eine große Koppel mit Hofteich, eingebettet in ein kleines Dorf aus original-niedersächsischen Fachwerkhäusern, liegt direkt vorm urigen Landgasthaus. Inmitten von glücklichen Kühen, frechen Gänsen und Rotbunten Husumer Protestschweinen war es der ideale Ort, um Spargel als regionale Köstlichkeiten aus der Region zu genießen. Text: Karin Voigt, Foto: Taxifahrer Dietrich Koch schwelgt in Erinnerungen Lustige, gesellige Truppe Geschwister unter sich BDB-Landesspiegel 3/2015 Edeltraud Harböck hat stets den Schalck im Nacken 17 Hannover/Hildesheim Schlichte Eleganz: Ockerfarbene Steinzeug-Fliesen in den Bädern zitieren die Sandsteinfassade. Foto: Sonja Lange Mehr Helligkeit: Durch die lamellenverglasten Oberlichter flutet Tageslicht in die Räume. Foto: Sonja Lange Sandsteinfassade: Der Blick auf den Haupteingang des Klosters Barsinghausen. Foto: Klosterkammer 18 BDB-Landesspiegel 3/2015 Hannover/Hildesheim Informierten vor Ort zum Tag der Architektur: Dr. Tim Wameling (links) und Reiner Dittmann (rechts), Architekten der Klosterkammer, sowie Pastor Guido Depenbrock, Leiter von inspiratio. Foto: Klosterkammer Flur mit Dachschrägen: Das rote Linoleum dient als Blickfang in dem ansonsten hell gestalteten Flur im Obergeschoss. Foto: Sonja Lange Denkmalgerecht, ökologisch und modern Klosterkammer sanierte im Kloster Barsinghausen für das Haus inspiratio, eine Einrichtung der Evangelischen Kirche Eine Fassade aus ockerfarbenem Sandstein, der aus dem nahen Deister stammt, ziert das Kloster Barsinghausen. Der zweigeschossige Barockbau stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert, die Wurzeln des Klosters gehen bis in das Mittelalter zurück. Seit rund 800 Jahren leben christliche Gemeinschaften in dem Kloster, aktuell besteht der Konvent aus fünf alleinstehenden Frauen. Die Klosterkammer Hannover unterhält Kloster und Konvent. Seit Januar 2015 bietet das Kloster mit dem Haus inspiratio außerdem einen Rückzugsort für hauptamtlich Beschäftigte der Evangelischen Kirche. Träger ist die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Pastorinnen und Pastoren sowie hauptamtlich Beschäftigte der Kirchen können dort nach starker beruflicher Belastung Raum und Zeit finden, um sich zu regenerieren. Der Konvent bietet den geistlichen Rahmen. Begonnen hat die Planung für das Projekt inspiratio im Jahr 2012. Die Umbauarbeiten wurden zwischen Herbst 2013 und November 2014 realisiert. Ein Schwerpunkt der Sanierung lag im zweiten Obergeschoss. Die gestalterische Grundidee ist, auf den rund 750 Quadratmetern Nettogrundfläche mit ökologischem Baumaterial eine moderne und komfortable Ausstattung zu schaffen, die einen Bezug zur Bauhistorie herstellt. Es entstanden zehn Gästewohnungen sowie Gemeinschafts-, Seminar- und Therapieräume. Die Klosterkammer hat in Planung und Umsetzung insgesamt 750.000 Euro investiert und zur Refinanzierung einen langfristigen Mietvertrag mit der Landeskirche abgeschlossen. Reiner Dittmann und Dr. Tim Wameling, Architekten der Klosterkammer Hannover, präsentierten die Sanierungsarbeiten zum Tag der Architektur am 28. Juni 2015 rund 120 Besucherinnen und Besuchern. Ein besonderes Augenmerk liegt bei dem Vorhaben auf dem Hitze-, Wärme- und Brandschutz sowie der effizienten Tageslichtnutzung. Aufgrund der Trinkwasserverordnung mussten automatische Rückspülungs ein rich tungen samt entsprechender Leitungsführung für Trink- und Warmwasser eingebaut werden, weil die Räumlichkeiten teils mehrere Wochen im Jahr leer stehen. Die ehemals innenliegenden Küchen sind mit einem lamellenverglasten Oberlicht ausgestattet. Durch die Lamellenstruktur fügen sich die Fenster harmonisch in die Dachfläche ein. Um diesen Einbau denkmalästhetisch verkraftbar zu halten, wurden Aufbauten wie Lüftungskamine und Dachausstiege zurückgebaut. Die Deckendämmung des Dachgeschosses besteht aus diffusionsoffenem Hanffaserdämmstoff. Die Oberflächen der Außen- und Innenwände sind mit Kalk- oder Lehmputz auf Q3-Qualität versehen und mit diffusionsoffener Wandfarbe gestrichen. Als Fußboden dienen in den Wohnräumen geöltes Eichenparkett, in den Fluren Linoleum und lackierte Fichtenbohlen. Alle Fenster bekamen neue Dichtungen sowie Isolierglasscheiben. Das ehemals offene zentrale Treppenhaus des Klosters wurde nicht mit geschlossenen Wänden brandschutztechnisch entkoppelt, sondern mit einer F-30 Verglasung raumhoch geschlossen. Die Bäder sind als innenliegende Duschbäder konzipiert, ockerfarbene Steinzeug-Fliesen zitieren die Sandsteinfassade. Text: Dr. Tim Wameling/Lina Hatscher BDB-Landesspiegel 3/2015 19 Buchvorstellung Das Haus der drei Religionen Bet- und Lehrhaus Berlin. Entwürfe für einen Sakralbau von morgen Gregor Hohberg Roland Stolte (Hrg.), Juni 2013 deutsch, türkisch, englisch, hebräisch, arabisch über 180 Abbildungen Hardcover mit Schutzumschlag, 148 Seiten, Format 22,5 x 28,0 cm CHF 57,60 / EUR 48.00 (D) ISBN: 978-386922-260-8 In Berlin entsteht gerade ein Sakralbau, der drei Religionen gleichzeitig dienen soll – Synagoge, Moschee und Kirche in einem. Das Bet- und Lehrhaus am Berliner Petriplatz soll die Gläubigen und Lehrenden der drei größten monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum gemeinsam beherbergen. Angesichts der aktuellen Geschehnisse sind Initiativen wie diese wichtiger denn je: Sie stehen für Toleranz, Verständnis und Respekt. Bei DOM publishers ist bereits im Juni 2013 die Publikation Das Haus der drei Religionen. Bet- und Lehrhaus Berlin. Entwürfe für einen Sakralbau von morgen erschienen. Es dokumentiert den internationalen ArchitekturWettbewerb, der im April 2012 ausgelobt und im September 2012 entschieden wurde und präsentiert 38 Entwürfe. Den Wettbewerb gewann das Berliner Büro Kühn Malvezzi, weil es „eine überaus komplexe Aufgabe mit be- wundernswerter Souveränität gelöst“ hat, so Jury-Vorsitzender Hans Kollhoff in seinem Beitrag. Der Entwurf hat bereits viel Aufmerksamkeit erhalten. Vor allem galt es dabei den Anspruch zu erfüllen, Juden, Muslimen und Christen Möglichkeiten der zwanglosen Begegnung, aber auch des Rückzugs in den jeweilig eigenen Andachtsraum zu bieten. Zugleich sollte sich das Gebäude so in das Stadtbild einfügen, dass es auch eine Offenheit gegenüber nicht religiösen Passanten signalisiert. Das Buch wiederum meistert die Herausforderung, in fünf Sprachen entsprechend dem multireligiösen Ansatz – einen Überblick über den Wettbewerb zu liefern und die Fragestellungen zu thematisieren, die sich aus einem solchen Projekt ergeben. Neben der Wettbewerbsdokumentation diskutiert die Publikation bautypologische Fragen für ein Gebäude, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat, das also auf kein historisches Vorbild zurückgreifen kann. Die Initiatoren und Gründer, Gregor Hohberg, Tovia Ben-Chorin, und Kadir Şanci äußern sich zur Idee und ihrer Motivation, dieses Projekt zu realisieren. Der historische und archäologische Kontext – der Berliner Petriplatz blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück – wird ebenso diskutiert wie die städtebaulichen Zusammenhänge. DOM publishers, Berlin AussenraumQualitäten – AussenraumRealitäten Gestaltungsprinzipien für Planung und Architektur Auch als eBook erhältlich! Marlis Gander 2015 mit zahlreichen Fotos, Grafiken und Tabellen Broschur, 120 Seiten, Format 17 x 24 cm CHF 38.00 / EUR 36.00 (D) ISBN: 978-3-7281-3669-5 Im Aussenraum – also dem Raum zwischen den Häusern – bewegen und begegnen sich die Menschen auf vielfältige 20 Art und Weise. Genügt der heutige Aussenraum den zahlreichen an ihn gestellten Anforderungen? Was macht die Qualität von Aussenräumen aus und wo gibt es Defizite? Das vorliegende Buch sensibilisiert auf einfache und verständliche Art für das Thema Aussenraum. Es plädiert für funktionierende Kontakt- und Begegnungsräume, in denen man sich wohl fühlt. Konkrete Handlungsanweisungen helfen bei der Umsetzung. Im besten Fall verführt das Buch dazu, sich aktiv für eine hohe Qualität des Aussenraums und die Möglichkeit eines vielfältigen Lebens zwischen Häusern einzusetzen. Dabei hilft auch der ergänzende Bewertungsbogen für Erkundungstouren und eigene Beurteilungen. Themen: Aussenraumgestaltung, Wohnumgebung, Siedlungsplanung, öffentlicher Raum BDB-Landesspiegel 3/2015 Buchvorstellung Planungsprozesse in der Stadt: die synchrone Diskursanalyse Forschungsinstrument und Werkzeug für die planerische Praxis Harald A. Mieg, Heike Oevermann Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.), 2015 mit zahlreichen Abbildungen und Tabellen Broschur, 96 Seiten, Format DIN A5 CHF 35.00 / EUR 32. 90 (D) ISBN: 978-3-7281-3638-1 Planungsprozesse in der Stadt sind oftmals gekennzeichnet durch Konflikte, aber auch durch die Vermittlung unterschiedlicher Anliegen und die Entwicklung alternativer Gestaltungsoptionen. In diesem Kontext wird es zunehmend wichtiger, Debatten und Entscheidungsprozesse zu verstehen. Hier setzt Historisch wertvoll, aber öffentlich verkannt Methodikentwicklung zur Sanierung historischer Bauzeugnisse – am Beispiel Mesnerhaus zu Ellbögen Auch als eBook erhältlich! Alfons Tanzer Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems (Hrsg.), 2015 mit zahlreichen Abbildungen, durchgehend farbig Broschur, 148 Seiten, Format 17 x 24 cm CHF 48.00 / EUR 46.00 (D) ISBN: 978-3-7281-3615-2 Unter dem Einfluss unserer sich stetig ändernden Gesellschaft werden alte, historisch wertvolle Gebäude oftmals bedenkenlos abgebrochen. Dabei geht nicht nur ein Teil unserer Geschichte verloren; häufig wird verkannt, mit welchem Aufwand ältere Generationen diese Bestände die synchrone Diskursanalyse an: Sie ist ein Instrument, um Konflikte und Vermittlungen über Ziele und Konzepte in Planungs- und Transformationsprozessen der Stadt systematisch zu erfassen. Das Buch bietet Praktikern sowie für Studium und Forschung die geeigneten Werkzeuge, um Transformationsprozesse zu analysieren und zu verstehen sowie in diesen regulativ wirksam zu handeln. Ein Fallbeispiel (Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen) veranschaulicht Theorie und Praxis. Auch als eBook erhältlich! Themen: Stadtplanung, Stadtentwicklung, Raumplanung, Raumordnung aufbauten, pflegten und unter für uns heute unvorstellbaren Bedingungen weiter betrieben. Die Publikation zeigt, wie unter Einbindung der Bevölkerung und einer aktiven Vereinsstruktur die Möglichkeiten für die Bewahrung und Weiterentwicklung des alten Mesnerhauses in Ellbögen (Tirol) erarbeitet wurden. Dazu wurden wesentliche Sanierungsschritte sowie eine Methode zur ökologischen Sanierung entwickelt. Mit den gezeigten Nutzungsmöglichen, insbesondere in seiner Stellung im Dorf, kann das sanierte Mesnerhaus als Beispiel für gleichwertige zu sanierende Gebäude dienen. Das Buch richtet sich einerseits an Fachleute aus dem Baubereich, andererseits an politische Entscheidungsträger, Berater sowie an interessierte Privatpersonen, die sich mit der Sanierung und Revitalisierung des geringen, noch vorhandenen Bestandes an Bauten der Volksarchitektur befassen. Themen: Sanierung, Bausanierung, Gebäudesanierung, historische Bauten, Tiroler Architektur, Revitalisierung vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, c/o Wista AG Claudia Signer, Fritz-Reichle-Ring 6b, DE–78315 Radolfzell +++ Alle Bücher gibt es auf Seite 30 zu gewinnen +++ BDB-Landesspiegel 3/2015 21 Melle Was hat Melle-Bruchmühlen mit Rosamunde Pilcher zu tun? V. l. n. r. Dieter Krukemeier, Walter Edsen, Ernst Heitling, Burkhardt Schleef Nicht nur die Fahrt selber (s. Seiten 5–7), sondern auch die Nachbetrachtung mit 31 Personen im Tennishaus in Melle-Bruchmühlen war ein erfolgreicher Tag. Die Gäste ließen die von Burkhardt Schleef perfekt organisierte Reise nach Cornwall Revue passieren. Bei Bier und Bratwurst und dazu noch schönem Wetter schwelgten die Teilnehmer in den Erinnerungen an das Rosamunde-Pilcher-Land und die Zukunftsmetropole London. Und wie heißt es so schön: „Nach der Reise ist vor der Reise.“ Das nächstes Reiseziel ist Schleswig- Holstein, die Schlei und Umgebung, in der Zeit von Himmelfahrt bis drauffolgenden Sonntag 5. bis 8 Mai 2016. Zu diesem Anlass wird ein Doppeljubiläum am Samstag, 6. Mai 2016 gefeiert: 60 Jahre BDB- Melle und 50. BDB-Fahrt (ehemals Studienreise) „Es wird ein festlicher Akt der Superlative“, das versprechen Martin Schwutke und Burkhardt Schleef schon heute. Text: Karin Voigt Fotos: Internet, Bärbel Krukemeier, Karin Voigt, Werner Mewes Burkhardt Schleef und Martin Schwutke 22 BDB-Landesspiegel 3/2015 Braunschweig Aussicht Fassade BraWo-Park Baustellenbesichtigung am 30. April 2015 Zur Walpurgisnacht von der höchsten und zugleich größten Braunschweiger Baustelle einen Blick zum Brocken werfen war angesagt bei der Baustellenbesichtigung des Hochhauses im BraWo-Park. Es hatten sich so viele BDB-Mitglieder angesagt wie selten zuvor, war doch die Hoffnung groß, bis aufs Dach zu steigen. Und es musste gestiegen werden, weil es noch keine funktionierenden Innenaufzüge gibt und der Außenaufzug den Bauarbeitern vorbehalten war. 19 Obergeschosse waren zu erklimmen. Es wurde ein Geschoss mehr rausgequetscht, in dem man die Geschosshöhe der geplanten 18 Obergeschosse soweit reduzierte, dass noch ein Geschoss mehr dabei herauskam. Und alle sind schon so gut wie vermietet! Mit einem Untergeschoss ergibt das gesamte Bauvolumen dann 20 Geschosse. Die Braunschweiger Köster-Filiale bekam den Bauauftrag als Generalunternehmer mit der Möglichkeit, die Konstruktion in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Reichel und Staudt anzupassen, die zu den Leistungsphasen 1-5 auch die künstlerische Oberleitung für dieses Projekt haben. Interessant ist neben der Fassade (Pfosten-Riegel-Konstruktion mit bodentiefen Verglasungen und einem schmalen Lüftungsflügel zum Öffnen, von außen geschlossen durch ein Lochblech) die Gründung. Der Baugrund wurde durch Rüttelstopfpfähle verbessert, so dass das Untergeschoss und die flächengrößeren ersten 4 Geschosse durch eine sehr dicke Kellersohle so viel Gewicht auf den Boden bringen, dass die 15 Obergeschosse des Hochhausteiles nicht umkippen, eine gute und preiswerte Lösung. Braunschweig. Noch ist es etwas zugig da oben, weil die Verglasung noch fehlt und das Wetter gefühlt kälter ist in diesem Jahr. Aber man war nach über 300 Stufen doch etwas in Schwitzen und außer Atem gekommen, so dass eine Abkühlung gar nicht so unwillkommen war. Zur Fassade ist noch zu sagen, dass man lange auf der Suche nach diesem speziellen Farbton war, der als Aluminiumbeschichtung besonders gut zur Farbe der „Toblerone“ passt, wie das alte Posthochhaus von GMP von den Braunschweigern genannt wird. Einen Wermutstropfen gibt es bei diesem Bauvorhaben: Das Dachrestaurant ist zu klein, um dort mit dem BDB Partys feiern zu können, aber Köster Braunschweig hat es prophylaktisch schon für die Weihnachtsfeier gebucht. Dem Bauherren und der Firma Köster gilt unser Dank für die gelungene Führung und Bewirtung auf Braunschweigs höchster Baustelle. S. Lorentzen / Kai-U. Käferlein Heizung und Kühlung funktionieren durch Betonkernaktivierung in den Geschossdecken, daher stört kein Heizkörper die geschosshohe Verglasung und die Flexibilität bei der Raumaufteilung bleibt erhalten. Die Lüftung ist in der Flurzone in der abgehängten Decke untergebracht, entsprechend eng geht es in der Installation zu. Auf den Dach entsteht eine Restauration mit Außenterrasse und einem herrlichen Blick über BDB-Landesspiegel 3/2015 Gastgeber+Vorstand Besucher 23 Braunschweig „Wir lieben die Stürme,…“Baumeister setzen Segel Segeltörn des BDB auf der Hanse Sail 2015 in Rostock (siehe auch Seite XIV) Dr. Wolfgang Lehne: Das war schon eine besondere Einladung, die Steffen Güll, Vorsitzender des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern an die BDB-Kollegen richtete: Ein Tagestörn auf einem historischen Segelschiff, eine Seefahrt mittendrin in der Armada der maritimen Oldtimer auf der Hanse Sail in Rostock. 40 Kollegen und Kolleginnen (ja, es waren auch Frauen an Bord) folgten am 7. August dem Ruf in die Hansestadt an der Warnow-Mündung. Schon bevor es an Bord ging, gab es allerhand zu sehen: In der prächtigen Kulisse des Stadthafens lagen die aufgetakelten „alten Damen“ zu dritt oder viert nebeneinander an den Kais, daneben Buden dicht bei dicht und jede Menge „Schiffe-Gucker“. Es war seit dem Start 1991 bereits die 25. Hanse-Sail in Rostock, die zu den weltweit größten Treffen von Traditionsseglern und Museumsschiffen zählt. Die mehr als 200 teilnehmenden historischen Schiffe bildeten im Kontext mit pompösen Kreuzfahrtlinern, bulligen Schleppern und eleganten Motoryachten eine Leistungsschau unterschiedlichster maritimer 24 Fortbewegungsmittel der letzten drei Jahrhunderte. Neben den Segelschiffen standen in diesem Jahr auch die historischen Dampfschiffe im Mittelpunkt der Veranstaltung. Nach zwei Salutschüssen hieß es pünktlich um 10:00 Uhr „Leinen los!“ für die große, gemeinsame Ausfahrt der Traditionssegler – und wir waren auf der „Ethel von Brixham“ dabei! Das 30 m lange Schiff, 1890 in Brixham/England auf Kiel gelegt, segelte Jahrzehntelang als Fischtrawler zwischen Nordmeer und Biscaya. Sein heutiger Heimathafen ist Kiel und die Crew setzt ihre 460 m² Segelfläche nun für ein- oder mehrtägige Ausflüge mit Seeluft-Junkies und Bootsbau-Enthusiasten. Im Konvoi ging es die ca. 12 km durch die langgestreckte Unterwarnow bis Warnemünde. An Backbord vorbei an der Amüsiermeile der Hanse Sail mit Fischbrötchen, Radiobühne und Riesenrad (was man getrost links liegen lassen konnte); vorbei an den vor Anker liegenden Kreuzfahrtlinern und den Fähren nach Skandinavien, vorbei an der einst großen und nun in der Umstrukturierung befindlichen Neptun- und der ehemaligen BDB-Landesspiegel 3/2015 Braunschweig Warnow-Werft und auf der anderen Seite den gehobenen Bausparerträumen auf den exklusiven Bauplätzen mit angegliedertem Yachthafen. Zur Mittagszeit wurden der alte Leuchtturm und die beiden Molenfeuer bei Warnemünde passiert und es ging hinaus in die Mecklenburger Bucht. Dort hieß es dann Segelsetzen, was unter tatkräftiger Mitwirkung zweier BDB-Landesvorsitzender auch bestens gelang. Nach einem kräftigen Eintopf aus der Kombüse waren dann eigentlich alle bereit, sich den „brausenden Wogen und der eiskalten Winde rauhem Gesicht“ zu stellen – allein, es war Flaute. Der Wind reichte zwar, die Segel für die begehrten Seglerfotos zu blähen, aber ansonsten war die Fahrt ohne Motorunterstützung eher gemäßigt. Trotzdem – es war ein überaus entspannter Nachmittag, an Bord herrschte eine gelöste Atmosphäre, man kam miteinander ins Gespräch, grüßte herzlich die Besatzungen der anderen Segler, an denen man relaxed vorüberglitt – und amüsierte sich über die hektisch über die Ostsee jagenden SkandinavienFähren. Welch‘ ein Erlebnis (selbst für die Crew!), als plötzlich zwei Delphine aus dem Wasser schossen – zwei Seemeilen vor Warnemünde! Mit Motorkraft ging es dann zurück durch die Unterwarnow, wo im Laufe des Freitagnachmittags der Schiffsverkehr noch zugenommen hatte. Wir passierten die Korvette „Braunschweig“, die dort im schicken Marinegrau vor Anker lag. Des Architekten Auge wurde dann jedoch wieder versöhnt bei der Begegnung mit dem eleganten Seitenraddampfer „Freya“ und beim Anblick der Silhouette der historischen Altstadt bei der Einfahrt in den alten Stadthafen Rostocks. Ein Scenario aus Speichern, Kirchtürmen, schwankenden Schiffsmasten – Bilder, die so an die Hansezeit erinnern wollen. Wir fühlten uns angekommen, nach einer kleinen Zeitreise, nach Schiffe-gucken und Seele-baumeln-lassen. Das hat gut getan – herzlichen Dank an die BDB-Kollegen aus Mecklenburg für diesen Tag! Text: Dr. Wolfgang Lehne, Fotos: Karin Voigt Es wurde eng im Hafen Ausfahrt der Traditionssegler durch die Unterwarnow Zwischen dutzenden Traditionsseglern in der Mecklenburger Bucht vor Warnemünde Ein Highlight: Die 4-Mast-Bark Kruzenshtern, Baujahr 1926 BDB-Landesspiegel 3/2015 25 +++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++ Bitte reichen Sie einen kurzen Text und einige Fotos Ihres Projektes bei der Redaktion – geschaeftsstelle@bdb-nds.de – ein. Die Baustellenmanagerin Susanne Witt setzt Bauherrenwünsche kreativ um – ein Bürobesuch zum Tag der Architektur Bevor Susanne Witt (stellvertretende Landesvorsitzende des BDB Niedersachsen) an diesem Morgen ins Büro fährt, muss sie zunächst eine Krise entschärfen: Ein Bauherr hatte sie angerufen, weil im Bad seines Hauses die Fliesen falsch angebracht wurden. Die Architektin trifft sich rasch mit dem Handwerker und bespricht mit ihm das weitere Vorgehen. Solche Situationen sind typisch. „Bauen bedeutet immer Stress“, sagt die 53-Jährige. „Und ohne Konflikte läuft das selten ab. Wir Architekten sind dazu da, Ruhe reinzubringen und konstruktiv zu denken. Dabei vertreten wir immer die Interessen des Bauherren.“ Entwurf am Computer Susanne Witt sieht sich und ihre Kollegen als eine Art Manager. Eine wesentliche Aufgabe sei es schließlich, die Beteiligten und Zeitabläufe zu koordinieren. Dafür ist eine häufige Präsenz auf der Baustelle nötig. Das Architekturbüro bwp beschäftigt deshalb unter anderem drei Bauleiter, die zum 13-köpfigen Team gehören. „So können wir auch größere Projekte und mehrere Baustellen parallel bewältigen“, sagt Witt, die mit ihrem Büropartner Patrik Nilsson die Geschäftsführung innehat. Das Leistungsspektrum ist groß: bwp baut Einfamilienhäuser ebenso wie Industriehallen oder Kindertagesstätten. Eines der aktuellen Projekte ist der Umbau eines Celler Verlagshauses. Hier sind gerade die Trockenbauer im Einsatz, als Susanne Witt vormittags auf die Baustelle kommt. Noch sind überall Unterkonstruktionen zu sehen, Kabel hängen herab, Materialien stapeln sich in den Räumen. Die Architektin geht mit Bauleiter Philipp Bührke einige Pläne durch, dann prüfen sie, ob die Arbeiten korrekt ausgeführt werden. Der Plan: Architektin Susanne Witt mit Bauleiter Philipp Bührke 26 BDB-Landesspiegel 3/2015 +++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++ Baustellenkontrolle mit Handwerker Architekten sollten Materialkenntnisse besitzen und die Arbeitsweise von Handwerkern verstehen. „Idealerweise wäre man Meister in allen Gewerken“, sagt Bührke. Neben Fachkenntnissen ist auch Improvisationsfähigkeit gefragt, denn immer wieder kommt es vor, dass Pläne angepasst oder Änderungen im Ablauf vorgenommen werden müssen, berichtet Bührke: „Man erlebt viele Überraschungen - vor allem wenn man im Bestand baut.“ Auch die Bauherren ändern mitunter ihre Vorstellungen, was in der Regel zusätzliche Arbeit und Kosten verursacht. Um das möglichst zu vermeiden, ist von Anfang an ein intensiver Austausch wichtig. „Im Idealfall wird der Architekt schon vor dem Kauf des Grundstücks oder einer Immobilie hinzugezogen“, betont Witt. Denn längst nicht immer sind alle Bauherrenwünsche umsetzbar, etwa weil Bebauungspläne und Gesetze dagegen sprechen. Oft müssten deshalb Kompromisse gefunden werden, berichtet die Architektin: „Trotzdem sollen die Bewohner später nicht das Gefühl haben, in einem Kompromiss zu leben.“ Susanne Witt ist deshalb ständig im Dialog mit den Bauherren. Auch an diesem Tag stehen etliche Telefonate und Emails an. Dazu kommen Gespräche mit Behörden und Handwerkern. Später geht sie mit den Mitarbeitern im Büro die verschiedenen Projekte durch, studiert Pläne und nimmt, falls nötig, Korrekturen vor. Nachmittags ist dann Zeit fürs Entwerfen, das für Susanne Witt einen wesentlichen Teil der Faszination ihres Berufes ausmacht. „In dieser kreativen Phase blende ich alles aus und versinke in eine andere Welt“, sagt sie. Die Architektin stülpt Bauherren jedoch nicht ihre Vorstellungen über, sondern setzt deren Wünsche kreativ um: „Aber natürlich hat jeder Architekt seine eigene Handschrift und findet sich in dem Gebäude wieder.“ Am Abend besucht sie noch einen künftigen Bauherren, um im persönlichen Gespräch herauszufinden, wie er aktuell lebt, BDB-Landesspiegel 3/2015 welche Erwartungen er an das neue Zuhause hat und wie seine finanziellen Möglichkeiten sind. „Ich muss mich in ihn hineindenken können“, sagt Witt. Viele Bauherren haben zwar konkrete Vorstellungen, sind aber dennoch dankbar für Ideen und Vorschläge. Wichtig ist es dann, den Kunden eine visuelle Vorstellung zu vermitteln - anhand von Entwürfen oder Modellen. Die abgestimmten Entwürfe werden schließlich mit dem Bauantrag bei der zuständigen Behörde eingereicht und dort gegebenenfalls verhandelt. Im nächsten Schritt entstehen dann die Detailplanungen: Wo kommt welche Steckdose hin? Wo werden die Lichter angebracht? Welche Bodenbeläge sollen verwendet werden? „Bauherren müssen Entscheidungen in einem Maß treffen, das sie nicht gewohnt sind“, erklärt Witt. Auch dabei hilft die Architektin, begleitet ihre Kunden manchmal sogar in die Geschäfte. Etwa zu dieser Zeit werden auch die verschiedenen Arbeiten ausgeschrieben und die Angebote der Handwerker ausgewertet. „Nicht immer ist das billigste Angebot das günstigste“, erläutert Witt. Jedes Gewerk, das schließlich beauftragt wird, erhält von bwp ein Pflichtenheft, sodass die Leistungen und Abrechnungen anschließend genau überprüft werden können. Im letzten Schritt erfolgt dann die Abnahme des Gebäudes. Die Aufgaben eines Architekten sind vielfältig und abwechslungsreich. Das schätzt Susanne Witt an ihrem Beruf. Mindestens ebenso wichtig ist ihr der Umgang mit Menschen - mit den Kollegen ebenso wie mit den Kunden: „Es ist schön, etwas gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen“, betont sie. Wenn sie nach einem langen Arbeitstag wie diesen mit dem Auto durch Celle fährt, kommt sie an vielen Gebäuden vorbei, deren Antlitz sie geprägt hat und in denen sich die Menschen wohlfühlen. Das macht sie stolz. Sebastian Hoff Freier Autor Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Hannover 27 Land Klausurtagung der BdB-Vertreter in der Vertreterversammlung der Architektenkammer Niedersachsen in Schöningen am 29. und 30. Mai 2015 Vertreter in der Vertreterversammlung trafen sich zur Klausurtagung, die jeweils 1-2 Wochen vor einem Versammlungstermin stattfindet. Wir tauschen uns über die Tagesordnungspunkte-Themen aus und diskutieren, um unsere Kammerarbeit und berufspolitische Arbeit zu optimieren. Berufspolitische Themen wie übertriebene ‚Dämmwut’, allgemein verständliche Normen, angemessene Normierung/Gesetzgebung z.B. Brandschutz und Erhöhung der Vergabegrenzen wurden diskutiert und sollten von der Kammer bearbeitet und im Sinne der Architekten beeinflusst werden. Weiterbildungsvorschläge, wie Brandschutz für Praktiker mit den zuständigen Brandschutzprüfern vor Ort, sollen durch den BDB initiiert werden. Untergebracht war die Gruppe im Schloß Schöningen, in dem auch die Klausurtagung in einem Raum mit Weitblick über die Stadt Schöningen stattfand. Am Freitagabend fand eine Stadtführung statt, in der uns die Bedeutung der Stadt Schöningen mit ihrem prägnanten Strukturwandel, der sich durch die endgültige Stilllegung des Braunkohletagebaus 2017 in den letzten Jahren vollzogen hat bzw. noch vollziehen wird, näher gebracht wurden. Durch Windkraftanlagen am grünen Band (ehemalige innerdeutsche Grenze) wandelt sich die Landschaft. ‚Speere-Museum’, das von Holzer und Kobler Architekturen aus Zürich geplant wurde, statt. Auf der Internetseite des Paläon wird das Gebäude wie folgt beschrieben: „Die Außenhaut des Paläon wirkt wie ein überdimensionaler Spiegel, der die umgebende Landschaft reflektiert und somit eins mit der Umgebung wird. ... Die ausdrucksstarke Architektur verbindet künstliche und natürliche Landschaft und wird somit zur Landmarke für Kultur und Wissen.“ (Zitat: Paläon – Architektur, http://www.palaeon.de/architektur.html) Die nächste Klausurtagung ist in Osnabrück am 30./31.10. 2015 und wird von Katie Gödert und Peter Gödert organisiert. Katrin Roedenbeck Aufgrund des Tagebaues führen Archäologen seit 1982 Rettungsgrabungen durch, die bisher unter anderem Tierskelette und Jagdwaffen aus Holz zu Tage brachten. Herausragend war der Fund von sieben, ca. 300.000 Jahre alten Holzspeeren. Durch diesen Fund wurde der Bau des Paläons als Museum und Forschungseinrichtung mit den Beinamen ‚Sperre-Museum’ möglich. Zum Abschluß der Tagung fand eine sehr aufschlussreiche Architekturführung durch Herrn Wietfeld im und um das Paläon 28 BDB-Landesspiegel 3/2015 Land BDB und DBZ loben Balthasar-Neumann-Preis 2016 aus Pressemitteilung 7/2015 vom 02. September 2015. Der Balthasar-Neumann-Preis ist eine der hochkarätigsten Auszeichnungen für Architektur und Bauingenieursleistungen in Deutschland und mit 10.000 Euro dotiert – Auslobung findet bereits zum zehnten Mal statt Gestiftet wird der alle zwei Jahre ausgelobte BalthasarNeumann-Preis vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V. (BDB) und der Deutschen BauZeitschrift (DBZ). Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde im Jahr 1994 erstmalig verliehen. Mit dem Balthasar-Neumann-Preis wird die beispielhafte, innovative und über technisch etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen an einem Bauwerk ausgezeichnet, das aufgrund dieser Zusammenarbeit, ganz im Sinne Balthasar Neumanns, herausragende baukulturelle und technische Qualitäten aufweist. Diese Zusammenarbeit bezieht sich nicht allein auf partnerschaftliche Kooperationen zwischen Architekten und Tragwerksplanern bei der Realisierung eines Hochbauentwurfes oder eines Verkehrswegebauprojektes, sondern auch auf die Zusammenarbeit von Architekten und planenden Ingenieuren aus verschiedenen Fachdisziplinen. Ein Schwerpunkt liegt hier bei der Zusammenarbeit mit den TGA-Ingenieuren, um ein energetisch optimiertes Konzept zu erstellen. Insgesamt sollen beim Balthasar-NeumannPreis die Parameter des nachhaltigen Bauens erfüllt sein. Das heißt, dass neben den soziokulturellen Anforderungen auch die technischen Aspekte über den gesamten Lebenszyklus dargestellt werden. An dem zur Prämierung eingereichten Bauwerk muss die durch partnerschaftliche Planung, im Sinne von integrierten und integralen Prozessen, erreichte Qualität nachvollziehbar und ablesbar sein. Der Preis wird verliehen für die gelungene Zusammenarbeit im Bereich Architektur, Tragwerk und Energie-/ Nachhaltigkeitskonzept und wird an die Planer dieser drei Bereiche sowie den Bauherrn überreicht. Teilnahmebedingungen und Einreichung: Berechtigt zur Teilnahme am Balthasar-Neumann-Preis sind Architekten und Ingenieure, deren Büro sich in einem europäischen Land befindet. Das eingereichte Bauwerk kann entweder in einem europäischen Land oder auch in einem außereuropäischen Land errichtet worden sein, wobei die Fertigstellung des Objektes nicht länger als zwei Jahre zurückliegen darf. In der Dokumentation des eingereichten Projektes sind der hauptverantwortlich zeichnende Architekt und Ingenieur zu benennen. Zudem sind die an der Planung beteiligten TGA-Ingenieure sowie die Fachingenieure der anderen beteiligten Disziplinen anzugeben sowie der BDB-Landesspiegel 3/2015 Bauherr. Das Bauwerk soll durch die zum Verständnis der Zusammenarbeit erforderlichen Grundrisse, Schnitte und Fotografien dargestellt werden. Dabei beschreiben die Kooperationspartner die Zusammenarbeit aus ihrer Sicht jeweils prägnant auf einer DIN A4-Seite und die Arbeiten selbst sollen auf bis zu vier DIN A1-Tafeln dargestellt werden. Pläne, Zeichnungen und Fotos sollen auf Pappe oder anderen leichten Materialien mit einer maximalen Dicke von 10 mm aufgezogen werden, wo hingegen Glas und Plexiglas als Untergrund oder Rahmen nicht zulässig sind. Die Auslobungsunterlagen und das Projektdaten-Formular erhalten Sie auf Anfrage bei den Auslobern sowie zum Download unter www.baumeister-online.de. Einsendeschluss: 01. Februar 2016 Jurysitzung: 23. Februar 2016, Berlin Preisverleihung: 21. April 2016, Frankfurt/Main Jury: ·· Prof. Brian Cody, TU Graz ·· Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, Engelsmann Peters, Stuttgart ·· Prof. Dr.-Ing. Christoph Gengnagel, UdK, Berlin ·· Dipl.-Ing. Christian Heuchel, Ortner & Ortner Baukunst, Köln ·· Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft, osd – office for structural design, Frankfurt a.M. ·· Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen ·· Dipl.-Ing. Gerhard Wittfeld, kadawittfeldarchitektur, Aachen Auslober: ·· Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V., ·· vertreten durch BDB-Präsidiumsmitglied Dipl.-Ing. Hartmut Miksch, ·· Bauverlag BV GmbH, DBZ – Deutsche BauZeitschrift, vertreten durch DBZ-Chefredakteur Dipl.-Ing. Burkhard Fröhlich Die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge erfolgt an folgende Adresse: BDB-Geschäftsstelle › Willdenowstraße 6 › 12203 Berlin Stichwort: Balthasar-Neumann-Preis 2016 29 Preisrätsel Unsere Preisfrage: Wo fand die HanseSail in diesem Jahr statt? Rostock-Warnemünde Kiel-Holtenau Hamburg-Außenalster Das sind diesmal die Buchgewinne (siehe Seiten 20 und 21): 1. Preis: „Das Haus der drei Religionen“ 2. Preis: „Planungsprozesse in der Stadt: die synchrone Diskursanalyse“ 3. Preis: „Historisch wertvoll, aber öffentlich verkannt“ 4. Preis: „Aussenraum Qualitäten – Aussenraum Realitäten“ Mit freundlicher Unterstützung: DOM publishers, vdf-Verlag Dr. Lehne zieht die Gewinner aus den Händen von Dr. Langer Die Lösung des Rätsels in der Ausgabe 2/2015 lautete „Halle“. Es sind wieder zahlreiche Einsendungen eingegangen. Der Glückskönig Dr. Wolfgang Lehne (BS) zog aus den Händen von Dr. Frank Langer (HH) anlässlich der HanseSail an Bord der Ethel von Brixham die glücklichen Gewinner. Hier die Gewinner der Buchpreise: 1. Preis: “ Baustellenfibel Elektroinstallation“ Bärbel Kuhlmann, Rinteln 2. Preis: „ Ratgeber Baufinanzierung“ Burkhard Tiemeier, Melle 3. Preis: „ Planungshilfe Hotelbauten“ Hans-Ulrich Rochner, Hannover 4. Preis: „ Vor-Ort-Energieberatung“ Robert Schmidt, Laatzen Herzlichen Glückwunsch! ✁ Hier die neue Herausforderung: Einsendeschluss: 1. November 2015 Wo fand die HanseSail in diesem Jahr statt? (Bitte ankreuzen) Rostock-Warnemünde Kiel-Holtenau Hamburg-Außenalster Name, Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort Das Mitmachen lohnt sich auch diesmal! Telefon-Nr. / E-Mail Teilnahmebedingungen: Bitte vollständig ausfüllen und bis zum 1. November 2015 (Datum des Poststempels) in einen Umschlag stecken, ausreichend frankieren und an folgende Anschrift senden: Karin Voigt, Rehrbrinkstraße 17e, 30890 Barsinghausen. Oder einfach als E-Mail (k.voigt@enakon.de) oder Fax 0511 59029599 auf den Weg bringen. Die Gewinner werden aus den richtigen Einsendern gelost und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehrfach- und Sammeleinsendungen werden nicht berücksichtigt. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Land Das BDB-Jahrbuch 2015 zum Jahresleitthema „Bauen – innovativ und grün“ ist erschienen Das BDB-Jahrbuch 2015 ist zum diesjährigen Deutschen Baumeistertag erschienen. Neben einleitenden Vorworten von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks und BDB-Präsident Hans Georg Wagner umfasst es insgesamt sieben Beiträge renommierter Autoren, die allesamt eng an das BDB-Jahresleitthema 2015 „Bauen – innovativ und grün“ angelehnt sind. Mit diesem Jahrbuch hat der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure wieder ein bedeutendes gesellschaftliches und politisches Thema aufgegriffen und liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion und Lösung aus Sicht der Architekten und Ingenieure. Das BDB-Jahrbuch 2015 beinhaltet im Einzelnen folgende Artikel: ·· „Klimagerechtes und energieeffizientes Bauen“, Autor: Prof. Dipl.-Ing. Thomas Auer, Transsolar Energietechnik, TU München ·· „InnovationCity Ruhr – Energetische Quartiersbetrachtung am Beispiel der Stadt Bottrop“, Autor: Burkhard Drescher, Geschäftsführer, Innovation City Management GmbH ·· „Modelle und Strategien für das nachhaltige und energieeffiziente Bauen“, Autor: Prof. Dipl.-Ing. Manfred Hegger, HHS Planer + Architekten AG ·· „Nachhaltige Infrastruktur: Lebensqualität mit Grün in der Stadt“, Autor: Peter Menke, Vorstand Stiftung DIE GRÜNE STADT ·· „Baukultur im Klimawandel – Mitigation, Adaption und Transformation“, Autor: Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender, Bundesstiftung Baukultur ·· „Team Rooftop: Energieeffizientes Bauen über den Dächern Berlins“, Autoren: Anna Madlener, Luise von Zimmermann, Team Rooftop, Universität der Künste (UdK) Berlin ·· „Haftung für zugesicherte Energiewerte & Berufshaftpflichtversicherung“, Autor: Jochen Scholl, UNIT Versicherungsmakler GmbH Zudem enthält das BDB-Jahrbuch 2015 umfassende Kontaktdaten sämtlicher BDB-Gliederungen, der Architekten- und Ingenieurkammern sowie weiterer Verbände für Architekten und Ingenieure. Darüber hinaus beinhaltet das Jahrbuch ein umfassendes Verzeichnis der Sachverständigen im BDB. Das Jahrbuch kann in Einzelexemplaren wie in den Vorjahren wieder kostenfrei bezogen werden. Bitte wenden Sie sich hierfür an die Landesgeschäftsstelle: Karin Voigt, Tel. 0511 2704718, Fax 0511 59029601, mobil 0177 6025833, E-Mail: geschaeftsstelle@bdb-nds.de Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Tobias Hintersatz, M.A. Tel.: 030/841897-18, Fax: 030/841897-22 E-Mail: hintersatz@baumeister-online.de www.baumeister-online.de BDB-Landesspiegel 3/2015 Referent für interne Kommunikation: Tim Ladiges Der neue Mann in der Bundesgeschäftsstelle Schon seit Sommer diesen Jahres zeichnet er verantwortlich für: ·· Mitgliederwerbung und Mitgliederbetreuung ·· Betreuung und Koordinierung der Untergliederungen (Landesverbände und Bezirksgruppen) ·· Einbindung der BDB-Untergliederungen in den Relaunch der BDB-Website ·· Koordinierung der Bildungsarbeit ·· Vorbereitung von BDB-Stellungnahmen und BDB-Standpunkten ·· Entwicklung einer BDB-Schriftenreihe, BDB-Selbstdarstellung ·· Erstellung von Werbematerial für alle Gliederungen ·· Organisation und Nachbereitung von Veranstaltungen ·· Betreuung und Koordinierung von Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen auf Bundesebene des BDB ·· Bericht aus Berlin (BaB) ·· Pflege und Betreuung von Verteilern (Adressenlisten der Untergliederungen, E-Mail-Verteiler Mitglieder u.ä.) Ein ausführliches Interview findet im Herbst mit Karin Voigt statt und dann erfahren Sie mehr über Tim Ladiges. Lassen Sie sich überraschen. Text: Karin Voigt, Foto: Bundesgeschäftsstelle 31 BG Itzehoe Erfurter Dom Welches Bundesland konsumiert das meiste Fleisch? Von Itzehoe über Leipzig nach Gera mit der BG Itzehoe. Für eine selbst organisierte Reise mit einem gecharterten Bus wäre der Preis zu hoch. Als Alternative hat der Vorstand eine Busreise nach Leipzig, Erfurt, Weimar und Gera mit dem Busunternehmen Peters-Reisen, Wasbek, gefunden. Sechs Mitglieder und ihre Partnerinnen mussten am 28.05.2015 früh aufstehen, um rechtzeitig zur Abfahrzeit um 6 Uhr in Wasbek einzutreffen. Bei herrlichem Wetter ging es zunächst nach Lübeck, um dort weitere Reiseteilnehmer aufzunehmen. Um ca. 14 Uhr erreichten wir die Messestadt Leipzig, wo wir den größten Sackbahnhof Europas besichtigten. Es blieb noch genügend Zeit zum Shopping in der Altstadt und zur Besichtigung von Auerbachs Keller, dann fuhren wir weiter nach Gera, wo wir in ein 4-Sterne pentahotel eincheckten. Abends im Hotel konnten die Fußballbegeisterten das Relegations-Hinspiel zwischen Hamburg und Karlsruher SC genießen. Der 2. Tag begann mit einem Ausflug zur Domstadt Erfurt mit einem geführten Altstadtrundgang und vielen Sehenswürdigkeiten sowie einen Bummel auf der sehenswerten Krämerbrücke. Weiter ging es zur Kulturstadt Weimar, die durch Goethe, Schiller, Bach und Liszt in aller Welt bekannt ist. 32 Der Vormittag des 3. Tages begann mit einer Stadtrundfahrt in Gera mit dem Bus und anschließend ein geführter Altstadtrundgang. Weiter nach Saalfeld, wo die Feengrotten besichtigt wurden. Die Rückfahrt ging über Holzhausen, wo wir das 1. Deutsche Bratwurstmuseum besichtigten. Mit Interesse nahmen wir zu Kenntnis, dass die Thüringer, Dank ihrer Thüringer Rostbratwurst, die größten Fleischkonsumenten der BRD sind. Das Schweinefleisch dafür kommt hauptsächlich aus Niedersachsen! Viele alte Villen und Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts konnten besichtigt werden und sind nicht, wie in den BDB-Landesspiegel 3/2015 BG Itzehoe Die Reisegruppe Schiller, Goethe vor dem Theater in Weimar Krämerbrücke in Erfurt alten Bundesländern üblich, dem Abbruchwahn zum Opfer gefallen. Eine gelungene Reise. Wir haben schon die nächste Reise besprochen. Wahrscheinlich wird es nach Dresden gehen. Feste Königsstein, Elbsandsteingebirge, Blaues Wunder etc. Wer Interesse an der Reise hat, melde sich bitte bei der BG Itzehoe, Norbert Rathke Tel. 0481 68382977 oder Mobiltelefon 01522 5362659 oder n-rathke@t-online.de Norbert Rathke BG-Vorsitzender Itzehoe BDB-Landesspiegel 3/2015 33 Schleswig-Holstein Ein Mann der ersten Stunde BG „Mitte SH“ ist geboren Dipl.-Ing. Werner Holling war Gründungsmitglied der am 1. Januar 1952 gegründeten Bezirksgruppe Neumünster und damit ein Mann der ersten Stunde. Zu dieser Zeit waren durch den 2. Weltkrieg 23 Industrie- und Gewerbebetriebe und 3.500 Wohnungen vernichtet sowie 4.550 Wohnungen beschädigt. Hinzu kamen 2.400 Menschen als Flüchtlinge nach Neumünster/Böcklersiedlung. Die wirtschaftlichen Aussichten waren nicht sonderlich gut, wenn auch der Wiederaufbau langsam begann. Wohnungen fehlten in großer Zahl obwohl 1950/51 in der Böcklersiedlung für 7.000 Menschen Wohnungen gebaut wurden. Im Zuge des Wiederaufbaus waren für Architekten und Ingenieure umfangreiche Arbeiten zu erledigen. Diese Epoche wurde durch Werner Holling einschließlich Aufbau im BDB durch vielfachen Einsatz vertreten. Die Ehrung für 60jährige Mitgliedschaft von Werner Holling erfolgte am 23.02.2015 durch den SH-Ehrenvorsitzenden Wolfgang Fehrs. Gleichzeitig wurde bei dieser Veranstaltung die Fusion der Bezirksgruppen Neumünster/Bad Segeberg und Rendsburg zur Bezirksgruppe Mitte SH vorgenommen. Der BDB wünscht dem Kollegen Werner Holling Gesundheit und Zufriedenheit für die kommenden Jahre. Wolfgang Fehrs Dipl.-Ing. (FH) Heinrich August Wessin Am 12. März 2015 verstarb unser langjähriges Mitglied in seinem 85. Lebensjahr. Er war 60 Jahre Mitglied in unserem BDB-Berufsverband und Träger der silbernen und goldenen Ehrennadel. Von 1974 bis 1978 war er der 1. Vorsitzende der Bezirksgruppe Schleswig. Viele Jahre war er als leitender Angestellter im Stadtplanungs- und Bauamt der Stadt Schleswig tätig. Mit seiner ruhigen und ausgeglichenen Wesensart galt er bei uns als ein angesehener Kollege und Freund. Wir haben mit ihm einen angenehmen Menschen verloren, den wir immer in guter Erinnerung behalten werden. Für die Bezirksgruppe Schleswig-Flensburg Friedrich Plarre 34 BDB-Landesspiegel 3/2015 Land Ferber verteidigt Mindesthonorar-System für Ingenieure und Architekten in Deutschland Kommission fordert Aufhebung verbindlicher Mindestpreise. Markus Ferber warnt vor schrankenlosem Preiswettbewerb bei Architekten und Ingenieurleistungen Die EU-Kommission hat unter Androhung einer Klage die Bundesrepublik aufgefordert das geltende Mindesthonorarsystem (HOAI) für Steuerberater, Architekten und Ingenieure abzuschaffen. Dieses verstoße gegen die Dienstleistungsrichtlinie. Der CSU-Europaabgeordnete und Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand, Markus Ferber, stellt sich gegen diesen Vorstoß aus Brüssel und verteidigt das deutsche Mindesthonorar-System: „Architekten und Ingenieure modernisieren Häuser, bauen Brücken und planen Schulen. Sie tragen damit hohe Verantwortung im öffentlichen Interesse. Ich möchte keinen Wettbewerb der über Dumping-Preise entschieden wird und Qualitätseinbußen zu Lasten der Verbraucher in diesem sensiblen Bereich bedeuten würde.“ Schaden für kleine Betriebe Markus Ferber warnte davor, dass am Ende gerade kleine Ingenieur- und Architektenbüros diesem Wettbewerb nicht Stand halten können: „Kein Ingenieur und kein Architekt wird dann mehr davor geschützt, seine Leistungen zu Schleuderpreisen anbieten zu müssen.“ Das Argument, der Verbraucher könne wegen des Mindesthonorar-System Leistungen nicht günstig in Anspruch nehmen, lässt Ferber, der selbst Ingenieur ist, nicht gelten: „Verbindliche Mindestpreise sind zur Sicherung der Qualität sehr wohl nötig. Es geht hier um einen hohen Qualitäts- und Verbraucherschutz und um ein System mit hoher Kostentransparenz. Der Leistungswettbewerb darf einem schrankenlosen Preiswettbewerb nicht zum Opfer fallen.“ Unterschiedliche Systeme in Europa Markus Ferber verwies zudem auf die ganz unterschiedlichen Systeme in Europa. „Ich möchte Wettbewerb, jedoch muss darauf geachtet werden, dass gewachsene Strukturen in den einzelnen Mitgliedsstaaten nicht übergangen werden.“ Der CSU-Europaabgeordnete verwies auch darauf, dass mit der Novellierung der HOAI 2009 die europarechtlichen Vorgaben der EU-Dienstleistungsrichtlinie vollständig umgesetzt und in der Novellierung 2013 bestätigt wurden. „Die EU-Kommission hat die HOAI erhalten und in diesem Kontext nicht beanstandet.“ Hintergrund: Die HOAI regelt die Honorare für Planungsleistungen von Architekten und Ingenieuren. Die Kommission sieht dieses System als einen Verstoß gegen die EU-Dienstleistungsrichtlinie, da bestimmte Leistungen derzeit nicht unter festgesetzten Preisen angeboten werden dürfen und fordert die Abschaffung. Die Bundesregierung ist nun aufgefordert innerhalb von zwei Monaten zum Vorwurf der Kommission Stellung zu nehmen. BDB-Landesspiegel 3/2015 34 I Land 2,6 Prozent mehr genehmigte Wohnungen im 1. Halbjahr 2015 sind zu wenig – BDB fordert deutlichen Anstieg zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit in Ballungsgebieten Von Januar bis Juni 2015 wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 140.435 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren das 2,6% oder 3.600 Wohnungen mehr als im ersten Halbjahr 2014. In neu errichteten Wohngebäuden wurden im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 121.000 Wohnungen genehmigt, das waren 2,0% mehr als im Vorjahreszeitraum. Konkret stellt sich die Entwicklung wie folgt dar: ·· 5,3% mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ·· 1,0% mehr Wohnungen in Einfamilienhäusern ·· 4,7% weniger Wohnungen in Zweifamilienhäusern Angesichts der ohnehin massiven Wohnungsknappheit in Ballungszentren sowie der rasant ansteigenden Flüchtlingszahlen und dem damit verbundenen zusätzlichen Bedarf an Wohnraum, überzeugen diese Zahlen den BDB nicht. Ein Zuwachs von 2,6 Prozent ist deutlich zu wenig! Um den Wohnungsbau in den stark nachgefragten Ballungszentren wirksam anzukurbeln, müssen sowohl der bezahlbare wie auch der soziale Wohnungsbau massiv gefördert und u.a. die steuerlichen Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung umgehend verbessert werden. Gemeinsam mit anderen wichtigen Verbänden und Partnern wird der BDB daher am 8. September 2015 im Rahmen eines Pressegesprächs seine Forderungen für die Stärkung des sozialen und bezahlbaren Wohnungsbaus ebenso konkret benennen wie die Anzahl der Wohnungen, die zur Bedarfsdeckung in den nächsten Jahren gebaut werden müssen. Text: Bundesgeschäftsstelle, Fotos: Karin Voigt 34 II BDB-Landesspiegel 3/2015 Schleswig-Holstein Slimöv, Knorspi und Pinelle Mit diesen drei Segelbooten machte die Bezirksgruppe Schleswig-Flensburg im Juni die Schlei auf dem Weg nach Missunde/Brodersby unsicher. BDB-Landesspiegel 3/2015 Sie trafen sich auf dem Gelände des Segelclub’s Ahoi in Schleswig und los ging’s. 14 Teilnehmer besetzten die Boote und unter vollen Segeln und leichtem Wind aus W-SW begann die Reise. Nach einem kurzen Regenschauer auf halbem Wege wurde der Motor angeworfen, der Wind flaute ab, aber das Ziel war in Sicht. Nach einem maritimen Mittagessen in der „Marina Tonne 98“ ging es zurück in den Heimathafen. Vorher wurden aber noch die geplanten Veranstaltungen diskutiert und verabschiedet. Lassen Sie sich überraschen. Die Einladungen erfolgen rechtzeitig. Text und Fotos: Karl-A. Machon 34 III Hamburg Architektursoziologie Funktion - Nutzen - Anwendbarkeit Berufliche Laufbahn 1978- Freie Mitarbeit im Architekturbüro Frassine / Hüb1979 ner, Heidelberg Katharina Weresch Prof. Dr.-Ing., Dipl.-Ing. Architektin, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin 1979- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für 1980 Theorie der Architekturplanung, Universität Hannover (Prof. Laage) 1995- Professorin für Architektur- und Siedlungssoziolo2006 gie am Fachbereich Architektur der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg 1980- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ent1985 werfen und Architektur der Universität Hannover (Prof. Schweger) 2003- Lehrauftrag an der Technischen Universität Braun2004 schweig für Architekturtheorie 1985- Akademische Rätin am Institut für Entwerfen und 1992 Architektur der Universität Hannover (Prof. Schweger / Prof. Schomers) 1989- Lehrauftrag an der Technischen Universität Braun1992 schweig: Entwerfen und Gebäudelehre aus der Perspektive von Frauen seit 2006 Professorin für Architektursoziologie und Gender Studies an der HafenCity Universität Hamburg 2011 Forschungssemester an der University of California, Berkeley, und der University of Southern California, Los Angeles Akademische Ausbildung 1989- Freie Architektin in Planungsgemeinschaft Beye / 1995 Oehr / Weresch, Hannover 1972- Studium der Architektur, Universität Hannover; 1978 Diplom bei Prof. Peter Schweger 1992 1984- Studium der Sozialwissenschaften 1989 (Hauptfach Soziologie, Nebenfächer Psychologie und Politologie), Universität Hannover; Diplom bei Prof. Dr. Peter Reinhart Gleichmann Lehrauftrag an der Fachhochschule Hannover 1992- Wissenschaftliche Assistentin C1 am Institut für 1995 Entwerfen und Architektur der Universität Hannover (Prof. Schweger / Prof. Schomers) Was ist Architektursoziologie - eine Einführung Architektursoziologie befasst sich mit den sozialen Funktionen der Architektur. Sie untersucht die Nutzungsgerechtigkeit von Architektur, indem sie Nutzungsstudien über menschliches Verhalten in Gebäuden betreibt, Architekturanalysen der Gebäudeorganisation und -symbolik durchführt und beide miteinander in Beziehung setzt. Sie erforscht also die sozialen Dimensionen der materiellen Umwelt in Gestalt der Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und Mensch sowie Gesellschaft und gebautem Raum und analysiert die räumlichen Bedürfnisse der Menschen. Ihr Gegenstandsgebiet umfasst neben Gebäuden auch die zugehörigen Außenräume und innenräumliche Teilbereiche sowie deren Gestaltungsmerkmale, wie Form, Materialbeschaffenheit, Farbe und Licht. ·· Wandel von Arbeitsprozessen und Analyse von Verwaltungsbauten, Am Fachgebiet Architektursoziologie der HafenCity Universität Hamburg habe ich zusammen mit Studierenden der Architektur in den letzten fünfzehn Jahren zu den folgenden Themen geforscht: ·· Partizipationsmodelle bei Baugemeinschaften. ·· räumliche Bedürfnisse von Familien, Familien-Wohnen und Wohnungsbau, ·· Wohnungsbau im Alter als Konsequenz des demographischen Wandels und neue Wohnbedürfnisse, ·· Bauten für das Mehrgenerationenwohnen und dessen gesellschaftlichen Grundlagen, ·· Bauten für die Freizeit im Wandel des Freizeitverhaltens, 34 IV ·· Kulturverhalten und Analyse von Museumsbauten, ·· kindliche Entwicklung, kindliche Bedürfnisse und Analyse von Bauten für Kinder, Geplant sind weitere Inhalte entsprechend aktueller Fragestellungen wie beispielsweise die Nachnutzung von Olympiabauten. Die Studien zur gebauten Umwelt berücksichtigen immer auch deren technische, ökonomische und politische Voraussetzungen und Vernetzungen.Architektursoziologie erforscht gesellschaftliche Wandlungen, interpretiert deren Einflüsse und Bedingungen und strukturiert gestalterische Antworten in Architektur und Städteraum gedanklich vor. Die daraus resultierenden Erkenntnisse dienen als Orientierungswissen für das Bauen und bilden die Grundlage für das Entwerfen von Architektur und Stadträumen. BDB-Landesspiegel 3/2015 Hamburg Theoretische Grundlagen Architektursoziologie befasst sich mit den sozialen Funktionen der Architektur. Sie untersucht die Nutzungsgerechtigkeit von Architektur, indem sie Nutzungsstudien über menschliches Verhalten in Gebäuden betreibt, Architekturanalysen der Gebäudeorganisation und -symbolik durchführt und beide miteinander in Beziehung setzt. Sie erforscht also die sozialen Dimensionen der materiellen Umwelt, in Gestalt der Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und Mensch sowie Gesellschaft und gebautem Raum und analysiert die räumlichen Bedürfnisse der Menschen. Die Erforschung der Architektur und des dazugehörigen Freiraumes wird im Sinne der Figurationssoziologie von Norbert Elias aus der Sie-, Wir- und Ich-Perspektive ausgeführt . Die „SiePerspektive“ befasst sich mit der Gesellschaft, die „Wir-Perspektive“ mit der eigenen Gruppe und die „Ich-Perspektive“ mit dem Individuum. Die Sie-Perspektive richtet den Blick auf langfristige gesellschaftliche Prozesse. So konnte die Verfasserin Prozesse beispielsweise der Verhäuslichung bei Kindern oder der Institutionalisierung hochaltriger Menschen hinsichtlich ihrer alltäglichen Lebensvollzüge nachweisen. Da Bauten immer Symbole der Gesellschaft sind und deren Bedeutungen in die einzelnen Menschen einzivilisiert werden, wie beispielsweise bei Kirchenbauten, Schlossbauten, Rathäuser oder Einkaufszentren, wirkt Architektur auf die Wahrnehmung der Menschen und deren Verhaltensweisen bewusst und unbewusst zurück. Architektursoziologie erforscht die tradierten symbolischen Bedeutungen und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung und die Verhal- tensweisen von Menschen im Raum. Architektur transformiert gesellschaftliche Entwicklungen in gestalteten Raum. Als „Transformation“ verstehe ich die gestalterische Umformung von schriftlich fixiertem Wissen wie Bauprogrammen, bautechnischem Wissen, Planungsempfehlungen, oder sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen in architektonischen Raum. Es handelt sich bei dieser Transformation keinesfalls nur um eine reaktiv-funktionale Umsetzung textlich formulierter Programme, die neue Nutzungsanforderungen erfüllen, sondern zugleich um Entwürfe, die die neuen intentionalen Bedeutungsinhalte in einem architektonischen Symbolmilieu zum Ausdruck bringen. Gegenwärtige Architektur leistet diese Transformation nicht immer in ausreichendem Maße. Nicht selten bieten Gebäude wenig funktionale Lösungen für die Nutzer an. Architektursoziologie arbeitet transdisziplinär, indem sie soziale Funktionen der Architektur, des Städtebau und des Grünraumes erforscht und Empfehlungen zur Transformation in Baukunst bereitstellt. Demografischer und familienstruktureller Wandel sowie Bewegungsforschung Im Folgenden stelle ich anhand des demographischen und familienstrukturellen Wandels die transdisziplinäre Arbeitsweise der Architektursoziologie beispielhaft dar und erörtere den Zusammenhang zwischen neuen Wohn- und Lebensformen und dem Bauen. Zum demografischen Wandel Der Geburtenrückgang seit der Mitte der 1960er Jahre von 2,5 auf 1,4 Kinder je Frau im Jahr 2013 führt zu einer kontinuierlichen Abnahme der Zahl von jungen Menschen und Kindern. Im Jahr 2014 gibt es in Deutschland 81,2 Millionen Einwohner und 40,2 Millionen Haushalte, davon sind nur 20% oder 8,1 Millionen Familienhaushalte. Der Anteil der alten Menschen ab 65 Jahren in Deutschland wird den Prognosen zufolge bis 2060 auf etwa 33% der Bevölkerung anwachsen. Die Anzahl der Hochbetagten ab 80 Jahren wird von derzeit 4,4 Mio. (2013) bis 2060 auf ca. 9 Mio. ansteigen und damit knapp 1/8 der Bevölkerung betragen. Zum familienstrukturellen Wandel. Der langfristige Wandel der Familienstrukturen zeigt eine Tendenz zur Auflösung der noch in den 1960er Jahren vorherrschenden 4-Personen- „Kernfamilie“ zugunsten von Ein-KindBDB-Landesspiegel 3/2015 Familien, Alleinerziehenden und Patchworkfamilien Ein-KindFamilien und Alleinerziehende ziehen in geringerem Ausmaß als die ehemaligen „Kernfamilien“ in die vorstädtischen Einfamilienhäuser. Gleichzeitig wandelt sich die Arbeitsteilung von Männer und Frauen. Ihr Ausbildungs- und Qualifikationsniveau hat sich aneinander angeglichen. An den Hochschulen in Deutschland studieren 47,4% Frauen im Jahr 2012. Einer aktuellen Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin zufolge streben 61% der Frauen und 50% der Männer zwischen 21 und 34 Jahren an, Beruf und Familie ausbalancieren, ohne dass einer der beiden Bereiche in den Vordergrund tritt; nur 6% der Frauen und 19% der Männer favorisieren das traditionelle Modell von ‚Alleinverdiener‘ und ‚Hausfrau und Mutter‘. Die Familien verbleiben auch infolge der Erwerbstätigkeit beider Geschlechter häufiger in den Städten und ziehen nicht mehr in die Vororte. Diese Prozesse stellen neue Anforderungen an die Architektur und den Quartier34 V Hamburg raum. Die Räume für das Altwerden differenzieren sich zurzeit in Architekturen für schwer, pflegebedürftige zumeist Hochaltrige und Wohnformen ohne oder mit leichter Pflegebedürftigkeit für „junge Alte“. Bei Architekturen für schwer pflegebedürftige Hochaltrige stellen wir die räumlich isolierte Institutionalisierung und deren architektonische Symbolisierung in Frage. Aus diesem Grunde untersuchen wir beispielsweise Gebäude, die Pflegeheime mit Kindergärten räumlich integrieren oder Geschosswohnungsbauten für Familien, die Demenzwohngemeinschaften beinhalten. Zu bemerken ist an dieser Stelle, dass solche Vorschläge einfacher klingen als sie sind und bereits kleine Fehler in der Planung und Umsetzung dazu führen können, dass diese räumlichen Lösungen für die hochaltrige Pflegebedürftige schlechter funktionieren als die isolierten Pflegeheime; wenn beispielsweise der absolut notwendige Garten zur Anregung der Sinne, zur Kommunikation und zum Rundlaufen für den Spannungsabbau nicht vorhanden, zu klein oder falsch geplant ist. Bei den Wohnformen für die „jungen Alten“ untersuchen wir Wohnmodelle, die Kommunikation anregen oder Kontakte zu den anderen Generationen insbesondere zu Kindern herstellen und fördern. Beim Wohnungsbau für Familien und dessen Freibereich stellen wir Fragen wie beispielsweise Wohnungen für geringverdienende Alleinerziehende geplant werden müssen, um auf minimaler Fläche allen Familienmitgliedern individuellen Rückzug zu ermöglichen, ohne beengt zu wirken? Welche Bedürfnisse haben besser verdienende Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind und die nicht mehr in die Vororte ziehen? Was können Mehr-Generationen-Wohnungsbauten für alle dargestellten Gruppen leisten und welche Arten von Gemeinschaftsflächen müssen sie an welchen Stellen vorsehen, um sozial zu funktionieren? Was unterscheidet eine funktionale Wohnung für eine Patchwork-Familie von einer Wohnung für die gegenwärtige Standardfamilie mit einem Kind? Bei der Anlage von Kindertagesstätten und deren Freibereichen untersuchen wir in welcher Form die Bereiche für die neue Gruppe der Kleinkinder unter 3 Jahren anders gestaltet werden müssen als die Räume der bislang in Kita`s vorherrschenden Primarkinder von 3-6 Jahren, um funktionierende gemeinsame Spiel- und Lernsituationen zu erzielen. Zur Bewegungsforschung Forschungsweise weiter zu exemplifizieren, deren Ergebnisse Grundlagen für räumliche Innovationsfähigkeit beim Entwerfen und Bauen erzeugen. Vertreter verschiedener Disziplinen, wie der Gesundheitswissenschaften, Sportwissenschaften, der Gerontologie und der Pädagogik, haben grundsätzlich eine positive Wirkung von körperlicher Bewegung auf die physische und psychische Gesundheit nachgewiesen. Bei Kindern wird Bewegungsmangel für körperliche und kognitive Entwicklungsstörungen verantwortlich gemacht, bei älteren Menschen ist der Zusammenhang mit verschiedenen körperlichen Krankheiten und sogar mit Demenz nachgewiesen. Nach Befunden der Bewegungs-Neurowissenschaft‘ wirkt sich Bewegung langfristig positiv auf die Gehirnleistung aus und fördert sogar die Neubildung von Neuronen und Blutgefäßen im Gehirn. Empirisch ließ sich ein Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen Nutzungsqualität des Wohnumfelds und der Bewegungsförderung nachweisen. Viele Menschen werden nur physisch aktiv, wenn sie ihre Umgebung als be-wegungsfreundlich wahrnehmen. Zudem sind natürliche, vegetationsreiche urbane wie ländliche Landschaftsräume für die motorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von besonderer Bedeutung. Des Weiteren belegen Studien eine positive Wirkung von Bewegung bei Verwaltungsarbeit, die ich hier aus Platzgründen nicht weiter erläutern kann. Aus diesen Erkenntnissen entwickelt sich die Fragestellung, in wie weit beispielsweise Verwaltungsgebäude bewegungsanregend gebaut werden und infolgedessen eine höhere Zufriedenheit und höhere Arbeitsproduktivität erzeugen können. Oder wie Gebäude des Altenwohnens, der Pflege oder Kindergärten körperliche Bewegung anregen und damit die motorischen, geistigen und kognitiven Fähigkeiten der unterschiedlichen Nutzergruppen anregen, entwickeln, verstärken, fördern oder erhalten können. Oder wie Wohnungsbauten für die neuen Familienformen in hoch verdichteten Stadtteilen oder hybride Architekturen kommunikations- und bewegungsorientiert konzipiert werden können. Unter diesen Fragestellungen untersuchen wir die Funktionalität vorhandener Gebäude und Stadträume in empirischen Studien. Im Folgenden skizziere ich im Rahmen eines Exkurses Forschungsergebnisse zu „Bewegung“, um die transdisziplinäre Empirische Untersuchungen an gebauter Architektur Zur Untersuchung der Architektur gehen wir zweistufig vor. Wir werten zunächst die Literatur wie Monografien sowie die wichtigsten deutschen Architektur-Fachzeitschriften nach realisierten Gebäuden aus. Diese Suchbasis umfasst die unterschiedlichsten Bau- und Nutzungstypen: Familienwohnformen der unterschiedlichen sozialen Milieus, Wohnformen alter Menschen von typischen Altenwohnungen 34 VI über Seniorenresidenzen, gemeinschaftliche Wohnkonzepte alter Menschen bis zu Pflegeeinrichtungen, MehrgenerationenBDB-Landesspiegel 3/2015 Hamburg Wohnprojekte, Hybridgebäude, Kindertagesstätten und Kinderläden verschiedenster pädagogischer Ausrichtung, Verwaltungsbauten, Museen, Science, Theater, Kinos, zoologischen Gärten und viele andere. Einen Teil der so erfassten Gebäude, wie auch weitere, die nicht veröffentlicht sind, begehen die Studierenden unter meiner Leitung und untersuchen sie empirisch durch teilnehmende Beobachtungen sowie Interviews mit Nutzern und Betreibern. Diese Untersuchungen erfolgen wiederum in einem zweistufigen Verfahren: ·· architektonische Gebäudeanalyse und ·· empirische Nutzungsuntersuchung. Dadurch wird die gesellschaftliche Sie-Perspektive vermittels der empirischen Beobachtung und Befragung um die Wir- und Ich-Perspektiven der Gebäudenutzer erweitert. Zur Erforschung der Wir- Perspektive und der Ich-Perspektive bei den Bewohnern und Nutzern der zu untersuchenden wenden wir eine Methodenkombination an: ·· teilnehmende Beobachtung ·· Nutzerbefragung in Form eines Interview in Gesprächsform auf dem biografischen Hintergrund der Gesprächspartner Im Bereich Arbeiten und Verwaltungsgebäude haben wir beispielsweise im Rahmen von Thesen oder Projektarbeiten folgende Gebäude untersucht: Umweltbundesamt, Spiegelgebäude, Unilever, Deichtorcenter, Behörde für Stadtentwicklung, um nur einige zu nennen. Insgesamt haben wir Dutzenden von Museen, Kindertagesstätten, Altenpflegeheime und Altenwohnanlagen, Familienwohnungen für unterschiedliche Milieus, Kinos, Kleingärten, Einkaufszentren wie auch Zoos und viele andere Gebäude empirisch vor Ort untersucht bis hin zum Gehry-Museum in Bilbao oder einem preisgekrönten Pflegeheim in Portugal. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse, welche soziale Funktionen der Architektur erfassen und die Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und z.B. der Gesunderhaltung alter Menschen sowie Förderung kindlicher Entwicklung, der Lernprozesse in Museen und des Wohlbefindens von Menschen in Büroarbeitsräumen darstellen, werden Qualitätskriterien für das Entwerfen, Bauen und Beurteilen formuliert. Architektursoziologie als Orientierungswissen Die Forschungsergebnisse stellen für Architekten, Planer, Wissenschaftler, Politiker, Nutzer und die Öffentlichkeit Orientierungs- und Reflexions¬wissen zur Verfügung, um sie zu befähigen, bestehende Gebäude zu analysieren und zu bewerten sowie nutzungsorientierte Architektur¬anforderungen in Raum umzusetzen. Sie erweitern und vertiefen das Verständnis der Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und deren sozialen Funktionen. Das Ziel dieser transdisziplinären Wissensvermittlung ist ein neues Bewusstsein und neue Fähigkeiten zu kreativen Lösungen bei Bauaufgaben zu erzeugen. Der Nutzen liegt für Architekten, Bauherren, staatlichen Institutionen, der Wohnungswirtschaft und vielen anderen am Bauen beteiligten Personen in anwendbarem Planungswissen, das zur Verbesserung der Nutzungsqualität der verschiedensten Gebäudetypen von „Normalwohnungen“ über Seniorenresidenzen, Pflegeeinrichtungen, Familienwohnformen der unterschied- lichen sozialen Milieus, Mehrgenerationen-Wohnprojekten sowie Hybridgebäuden mit den verschiedensten Nutzungen wie Fahrschulen auf Einkaufszentren, Bauten für Kinder, Verwaltungsbauten, Fabrikbauten, Museen, Science Center, Theater oder zoologischen Gärten angewandt werden kann. In gesamtgesellschaftlicher Perspektive resultiert daraus eine Verbesserung der individuellen Lebensqualität. Zitierte Literatur: Allmendinger, Jutta / Haarbrücker, Julia (2013): Lebensentwürfe heute. Wie junge Frauen und Männer in Deutschland leben wollen. Kommentierte Ergebnisse der Befragung 2012, Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 2013 (= http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2013/ p13-002.pdf [Abruf 30.08.2015]) // Elias, Norbert (1970): Was ist Soziologie?, Weinheim: Juventa (7) 1993 // Statistisches Bundesamt (2009): Bevölkerung Deutschlands bis 2060. Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden: Statistisches Bundesamt 2009 (= https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/BevoelkerungDeutschland2060Presse5124204099004.pdf?__blob=publicationFile [Abruf 30.08.2015]) // Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung Deutschlands bis 2060. Ergebnisse der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden: Statistisches Bundesamt 2015 (= https://www.destatis. de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/BevoelkerungDeutschland2060Presse5124204159004. pdf?__blob=publicationFile [Abruf 30.08.2015]) // Weresch, Katharina (2007): Leben und Wohnen im Alter mit Kindern, in: Altenstraßer, Christina / Hauch, Gabriella / Kepplinger, Hermann (Hg.): Gender Housing. Geschlechtergerechtes Bauen, Wohnen, Leben, Innsbruck: Studien Verlag 2007, 254-284 // Weresch, Katharina (2015): Residential Building, the Civilizing Process of Dwelling Practices, and Changes in the Family, in: dies.: Architecture – Civilization – Gender, Zürich: Lit Verlag 2015, 1-88 BDB-Landesspiegel 3/2015 34 VII Hamburg Hamburg baut und lebt Wir, der BDB - Hamburg (Bund Deutscher Baumeister, Architekten, Ingenieure), nimmt sehr gerne die Bitte des Verlages auf, ein Grußwort in diesem Kompendium zu schreiben. Hamburg hat sich als zweitgrößte Metropolstadt Deutschlands nicht nur mit sich selbst zu beschäftigen. Sie hat auch die Verantwortung in wirtschaftlicher, sozialer und politischer Hinsicht für das Umland und umgekehrt das Umland für die Stadt Hamburg. Hier sind Stadt und Umland in der Verantwortung und der Pflicht, für die hier lebenden Menschen einen Rahmen zu schaffen, welcher Zukunft und Prosperität schafft. Ein Inseldenken wie im Mittelalter ist spätestens seit der Bankenkrise eindrucksvoll und unumkehrbar widerlegt. Einerlei welcher technische, kaufmännische oder kulturelle Zweig in und um Hamburg tätig sein möchte. Der Grundstock von allem ist immer ein Gebäude und die Wege zwischen den Gebäuden. Microsoft fing in einer Garage an, Borsig baute seine Lokomotiven in großen Kathedralen der Arbeit, China baut ganze Städte für Arbeit und Wohnen. Der Strom aus der Steckdose wird von Windkrafträdern im Meer gewonnen, die über- oder unterirdischen Stromtrassen werden von Bauingenieuren, Baufirmen und Baugeräten geschaffen und die Steckdose wird in einer Fabrik gebaut. Mit dieser Erkenntnis darf allen Bauschaffenden in den Büros, Firmen und auf der Baustelle ein großes Lob für ihre Leistung ausgesprochen werden und diese Frauen und Männer haben unser aller Wertschätzung verdient. Wer frei von Fehl und Tadel in seinem Beruf ist, der mag den ersten Stein werfen, wenn wir uns Bausünden, Baufehler, Mängel und Schäden anschauen. Allerdings, warum ist es eine Randnotiz, wenn Autohersteller Millionen Fahrzeuge zurückrufen müssen, weil der Airbag oder andere wichtige Teile nicht immer funktionieren. Allerdings wenn eine Straßenbaustelle zur Sanierung einer Brücke eingerichtet wird – endlich wird einmal saniert – dann wird tagelang in allen Foren und in epischer Breite darüber geschimpft. Allerdings gilt zu bedenken, dass kaum eine andere Sache das Leben aller Menschen zur gleichen Zeit so stark beeinflusst wie Bauwerke und Gebäude. Wenn Ihnen ein paar Schuhe oder ein Auto nicht gefallen, so können Sie diese zurückgeben. Dies können Sie nicht mit einer Brücke, einem Bürohaus oder einem Opernhaus machen. Diese Bauwerke stehen da, im bildlichen Sinne in Stein gemeißelt. Es mag sich ein jeder an diesen Bauwerken reiben, aber was juckt es die Eiche, pardon, dem Gebäude? Insofern sind alle Arten von Bauwerken erst einmal – und dies ist wertfrei formuliert – ein starker wenn nicht sogar brachialer Eingriff in die Welt aller Menschen, die gezwungen sind Brücken und Häuser zu nutzen, um von und zur Arbeit oder in die Oper zu gelangen. Und der nächste entscheidende Punkt 34 VIII scheint, bei aller Diskussionsqualität, über Geschmack lässt sich nun einmal nicht streiten. Aber über die Funktionalität und Qualität, der Nutzungsart, dem Energieverbrauch und der Örtlichkeit von Bauwerken lässt sich immer produktiv streiten. Der Wohnungs- und Bürobau wird immer differenzierter, nicht nur hinsichtlich der Baustoffe und Energieeffizienz, sondern auch die Nutzung wird vielschichtiger. Krankenhauser für die Geburt, Kindertagesstätten für die Kleinen, Schulen und Sportstätten für die Schulkinder, Betriebe für die Auszubildenden, Universitäten für die Studierenden, Büros, Verwaltungsgebäude, Werkstätten und Fabriken für die arbeitende Bevölkerung, Theater, Kinos, Stadien für die Freizeit, Kirchen für das Seelenheil, altengerechte Wohnungen für ein langes selbstbestimmtes Leben, behinderten und krankengerechte Wohnungen für Kranke, Alte, Demente, Hospize und schlussendlich eine Kapelle oder ein Friedwald. Der BDB – Hamburg wird in Kürze eine Thesis von zwei Studentinnen der HCU veröffentlichen, die die Architektursoziologie zum Thema hat. Wohnen ist kein Zweck oder eine Notwendigkeit sondern mittlerweile ein wertvolles Gut, ein Stück eigene Kultur und auch Hilfe zur Selbstverwirklichung. Und über allem ist die Klammer der alten Bauwerke und des Denkmalschutzes. Darf das Neue neben dem Alten stehen? „Würfelhusten“ neben UNESCO-Welterbe? City-Hochhäuser zwischen Chilehäusern und Bahnhof? Möchte Hamburg ein Rothenburg o.d.T. sein, in dem nur ein Stil vorherrschen darf? Muss Vielfalt der Vielfalt wegen durchgesetzt werden? Ist das Neue per se gut und das Alte schlecht? Hier wird der BDB-Hamburg auch etwas für die Zukunft unternehmen und mithelfen, etwas Altes zu bewahren. Wir werden die Gründung einer Karl-Schneider-Gesellschaft unterstützen, welche sich z.Z. in Gründung befindet. Das Alte ist nicht nur dazu notwendig, das Neue zu erkennen, sondern das Alte ist der Grundstock für das Neue und ab und an erkennen wir am Alten die Irrung und Wirrung des Neuen oder umgekehrt und können korrigieren, so wir es möchten. In diesem Sinne wünsche ich diesem Buch viele Leserinnen und Leser, sehr viele Anregungen und haben Sie, liebe Leserschaft, Phantasie und Mut zum Bauen und Nutzung von Bauwerken. Text: Dahlheimer, BDB-Hamburg BDB-Landesspiegel 3/2015 Hamburg Wie gestaltet Sich Architektursoziologie für Studenten Das MAKING OFF einer Thesis. Von Linda Nagy und Julia Schmidt tatsächlich in aller Konsequenz den Anforderungen für Barrierefreiheit entspricht und zur Sicherheit gleich rollstuhlgerecht umgesetzt wird? Die auf 85 cm Höhe angebrachten Schalter und Schlösser bergen ergonomische Nachteile für große Menschen. Oder, was passiert, wenn sich der gemeinsam geplante Traum vom Wohnen als tatsächliches reales Gebäude manifestiert? Wie sieht es aus, wenn Grundrisse zugunsten zu ideologisch angestrebter Gemeinschaft fast schon absurde Formen annehmen? Um eine theoretische Ausarbeitung zu formulieren benötigt man natürlich erst ein Mal ein Thema, zumindest grob. Nutzungsgerechtigkeit der Architektur ist das übergeordnete Motto.Kann die gebaute Realität der in der Theorie entwickelten Idee oder des phantasievollen Entwurfs dem Nutzer tatsächlich gerecht werden? So steht man oft vor einem Gebäude und diskutiert angeregt über Form, Farbe und Proportion bis der Eine zu dem Schluss kommt „find ich schön“ und der Andere eben nicht. Oder anders herum steht man in einem Gebäude und findet es funktional oder eben nicht. So standen auch wir vor dem Problem bzw. unsere Oma vor den drei Stufen ihrer Wohnung. Und das Thema für unsere Bachelor Thesis war gefunden – Wohnen im Alter. Es beginnt im Allgemeinen mit der Recherchearbeit. Am Anfang steht das grobe Thema und eine Vielzahl an Statistiken, Texten und Grundrissen. Es dreht sich um Gebäudetypologien, um Menschengruppen und Milieus und die Interaktion von Mensch und Gebäude. Dies nicht nur in der Bibliothek sondern auch in der Realität, durch Befragungen von Nutzer und teilnehmenden Beobachtungen im Gebäude. So erhält man immer mehr Antworten und Erkenntnisse aber auch viele weitere Fragen. Der nächste Schritt ist, die erfassten theoretischen wie praktischen Grundlagen zu kanalisieren und eine konkrete Fragestellung zu formulieren. In unserem Fall das Thema Wohnen im Alter. Das Konzept des Mehrgenerationenwohnens unter architektonischen Gesichtspunkten mit besonderer Fokussierung der Generation 65-80 Jahre und deren Rolle in der Gemeinschaft. Im Zuge der Ausarbeitung erlebt man dann am eigenen Leib, was passiert, wenn ein Gebäude BDB-Landesspiegel 3/2015 Abb. 1, Auszug aus Thesis Aufgrund der Größe Nagy u. Schmidt und Raumgeometrie ist eine ausreichende Bewegungsfläche nach Auswertungsbogen nicht gegeben. Selbst wenn man auf einen Schrank verzichten würde, reicht die Fläche an der Längsseite des Bettes nicht aus. Wo ist der Punkt, an dem der Anspruch des Einen Komfortdefizite des Anderen mit sich zieht? Eine Zusammenfassung dieser Thesis mit den konkreten Ergebnissen, wird in der Dezemberausgabe des Lanespiegels, in einem Sonderheft erscheinen. Dieses Format, das „BDB NEU“ wird auch den kommenden Ausgaben beigelegt und beinhaltet unter Anderem ausgewählte studentische Beitrage jeweils eines Fachbereiches aus Bachelor- und Masterstudiengängen des Bauwesens. Es soll informieren, neue Strömungen einfangen und eine Plattform bieten für aktuelle Fragestellungen in der Architektur Abb. 2, Auszug aus Thesis und Bauwesen. Nagy u. Schmidt 34 IX Hamburg Gang in St. Katharinen Am Freitag den 21.8.15 führte der Kollege Kottmeier um und durch die Katharinenkirche auf dem Grimm. Nach dem Rundgang um die Kirche, hier wurde die neue umliegende Bebauung, die durch die Kirchengemeinde beeinflusst werden konnte, in Augenschein genommen, ging es in die Kirche und dann auf den Turm bis in die Laterne. Die Kirche schwimmt auf einem Balkenrost auf dem „Sumpf“ - keine Pfahlgründung. Eine gleichmässige Belastung des Bodens war beim Bau Bedingung, damit das Rost nicht kippt, bzw. einseitig untergeht. Die Sanierung der Kirche wurde erläutert – auch mit den sich einstellenden Mängeln. Es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit innerhalb der Kirche, die an der Innenseite der Nordwand und den Mittelsäulen kondendisiert. Höhepunkt war der Aufstieg in den Turm, dessen Schaft das zweitälteste Bauwerk Hamburgs ist (das älteste Bauwerk Hamburgs ist der Leuchtturm auf Neuwerk 1310). Der Aufstieg durch die schmalen, mittelalterlichen Treppen wird abgelöst durch die offenen Räume für das Uhrwerk und dem Kreuzgetriebe, das die Zeiger der Ziffernblätter in die Himmelsrichtungen antreibt und der ersten Turmhaube, die einen spektakulären Blick auf die Stadt öffnet. Widerwillig verliessen die Besucher den Turm – schauen hätte man bis in die Abendstunden können. Dank an den Kollegen Kottmeier. Im Frühling kommen wir wieder. Bilder: SJH Mader Blick auf die Elbphilhamonie und Speicherstadt Blick nach Norden auf Alster, Rathaus und Petrikirche Das Spindelgetriebe für die Zifferblätter der Turmuhr Christian Kottmeier zwischen seinen Gästen im Turm aus enh p p Tre Turm am 34 X Turm von Norden mit den Treppenhäusern in der Ecke BDB-Landesspiegel 3/2015 Hamburg Text- und Quellenangaben zum mitgelieferten Foto vom BCH: BCH Hamburg, copyright BDB LV-Hamburg Zweites Brandschutzseminar in Hamburg am 19.11.2015 Der Landesverband Hamburg veranstaltet in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern das zweite Brandschutzseminar in Hamburg. Am Donnerstag, den 19.11.2015 geht es im Business Club Hamburg an der Elbchaussee um den‚ Brandschutz in der Planungsphase – Sonderbauverordnungen’. Referent ist der renommierte Kollege Thomas Kempen von Kempen Krause Ingenieure, Aachen. Thema dieses Ganztagesseminars sind neben den neuen Mustervorschriften, die seit 2014 gelten, die Verordnungen für Versammlungs-, Beherbergungs- und Verkaufsstätten in Hamburg, die zur Novellierung anstehen. Das Seminar stellt die neuen Mustervorschriften vor bzw. die neuen hamburgischen Sonderbauverordnungen. Dazu gehören insbesondere auch die neuen einheitlichen Vorschriften zur Rauchableitung und die Garagenverordnung. Neben der Erläuterung wird anhand von Beispielprojekten deren Umsetzung in die Planungspraxis veranschaulicht. In der Zeit von 10 bis 17.30 Uhr wird es vier Seminareinheiten geben und einen Mittagsimbiss. Die Teilnahmegebühren betragen für BDB-Mitglieder 115,- €, BDB-Landesspiegel 3/2015 für Studenten/Jungabsolventen 50,- €, für Mitarbeiter eines BDB-Mitgliedes/befreundeten Berufsverbandes 155,- € und für Gäste 190,- €. Eine Anmeldung ist bis zum 12.11.2015 möglich: ›› Über die Homepage www.bdb-hamburg.de, ›› per Email an info@bdb-hamburg.de und ›› natürlich auch per Telefon und Fax. Änderungen vorbehalten/Text C. Heiermann 34 XI Land v.l.n.r. Gerlach, Pfeiler, Güll, Schild Arbeitstreffen der LandesVorsitzenden in Rostock Vorsitzende der BDB Nordländer arbeiten enger zusammen Nach dem letzten Arbeitstreffen im Februar in Lübeck (wir berichteten auf Seite 16 im BDB Landesspiegel 1/2015) kamen die Landesvorsitzenden der BDB Nordländer am 6. August in Rostock zusammen, um die weitere Zusammenarbeit zu besprechen. Die Einladung ging diesmal vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern aus. Landesvorsitzender Steffen Güll empfing die Kollegen Christoph Schild, Karin Voigt (BDB Niedersachsen), Rolf Gerlach (BDB Bremen), Rolf Schmidt (BDB HRO) im Hause der Inros Lackner SE (Jorn Kick für Schleswig-Holstein und Hans-Peter-T. Dahlheimer für Hamburg mussten leider absagen). Für den Hausherrn begrüßte Dipl.Ing. Norbert Pfeiler (INROS LACKNER) die Teilnehmer des Arbeitstreffens. Die Inros Lackner SE wurde als großes, international aufgestelltes Büro von Beratern, Planern, Architekten und Ingenieuren mit Hauptsitz in Rostock vorgestellt (über 450 Mitarbeiter an 21 Standorten im In- und Ausland), das sowohl Wasserbau und Hafenlogistik, Komplexe Gebäudeplanung, Infrastrukturplanung, Energie- und Umweltplanung, Projektsteuerung und Baumanagement sowie Genehmigungsmanagement anbietet. Norbert Pfeiler leitet den Bereich Komplexe Gebäudeplanung und ist selbst Haustechnikingenieur. Die Wurzeln der damaligen Prof. Dr. Lackner & Partner GmbH in Bremen sind auch im BDB bekannt und wurden kurz diskutiert. Interessiert wurde auch die Ausrichtung des BDB, der zukünftig noch stärker auch für Haustechnikingenieure einbeziehen will, zur 34 XII Kenntnis genommen. Derzeit gibt es schon gemeinsame Aktivitäten, wie z. B. über die Mitgliedschaft im Innovationszentrum Energie und Resourceneffizienz e.V. Zum Hauptthema BDB-Sudentenförderpreis der Nordländer liegt eine detailliere Beispielauslobung als Entwurf von Prof. Heiner Lippe vor. Ziel ist es, einen abgestimmten Entwurf als Diskussionsgrundlage für Gespräche mit der NordBau-Messeleitung in diesem Jahr vorzubereiten. Dazu sollen die Ansprechpartner mit Kontaktdaten an infrage kommenden Hochschulen und Universitäten mit entsprechenden Studienrichtungen benannt werden. Die Kooperationsmöglichkeiten mit dem Kompetenzzentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern (KBauMV) wurden erörtert. Eine direkte Kooperation wird auf Landesebene (BDB M-V) angestrebt. Hierzu finden weitere Gespräche statt. Außerdem wurde über die NordBau in Neumünster im September, die zukünftigen Fortbildungsangebote für die BDB Mitglieder und z. B. über Leuchtturmveranstaltungen, wie die DIA in Wismar, gesprochen. Das nächste Arbeitstreffen wird am 2. Oktober in Hamburg stattfinden. Text: Steffen Güll, Foto: Karin Voigt BDB-Landesspiegel 3/2015 Mecklenburg-Vorpommern BDB im Gespräch mit BBL M-V Leitender Baudirektor Sander und Bauoberrat Klaus empfingen BDB-Vertreter. Im Vorfeld des Arbeitstreffens der Vorsitzenden der BDB Nordländer empfingen am 6. August der Leitende Baudirektor Dipl.-Ing. Architektur Uwe Sander, Leiter Geschäftsbereiches Hochschul- und Klinikbau im Betrieb für Bau und Liegenschaften MecklenburgVorpommern (BBL M-V), und sein Ständiger Vertreter, Bauoberrat Dipl.-Ing. Architekt Robert Klaus, drei BDB Vertreter in der Wallstraße 2 in Rostock. V.l.n.r. Uwe Sander, Robert Klaus, Rolf Schmidt, Steffen Güll Der BBL M-V untersteht als Obere Landesbehörde dem Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern und ist in verschiedene fachlich und regional zuständige Abteilungen und Geschäftsbereiche unterteilt. ger Sprecher des Ingenieurrates M-V intensiv mit Themen der Vergabe von öffentlichen Aufträgen befasst ist, auf die Rahmenbedingungen zu sprechen, unter denen heute die Ingenieure und Architekten arbeiten. Der Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau ist in Rostock ansässig. Hier leiten Sander mit Klaus den gesamten Klinik- und Hochschulbau des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Beide habe sich etwa zwei Stunden Zeit genommen, um mit Karin Voigt (BDB Landesspiegel), Rolf Schmidt und Steffen Güll (beide BDB Landesverband M-V) Informationen auszutauschen. Für ihn steht zunächst der Ingenieur mit seinem Expertenwissen als Planer und Berater – auch in der öffentlichen Verwaltung – im Vordergrund. Insofern sieht er einerseits die Notwendigkeit, die Existenzgrundlage für die freien Architekten und Ingenieure über das derzeit in der EU kritisch gesehene Preisrecht der HOAI zu sichern, und andererseits auch die Technische Verwaltung mit deren vielfältigen Aufgaben als Auftraggeber, Bauherr oder Genehmigungsbehörde mit ausreichend Fachpersonal zu versehen. Herr Sander informierte über die Aufgaben des BBL M-V als staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung im Allgemeinen, den Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau im Speziellen und auch über ausgesuchte Baumaßnahmen. Den Vertretern des BDB wurde dabei deutlich, dass der überwiegende Teil aller öffentlichen Landes- und Bundesbauten in Mecklenburg-Vorpommern vom BBL M-V verantwortet wird. Dabei zeigt, wie Herr Klaus berichtete, dass das jährliche umzusetzende Bauvolumen des BBL M-V von rd. 200 Mio. Euro eine enorme Wirkung als Motor für die Bauwirtschaft im Land Mecklenburg-Vorpommern entfaltet und die Baukultur in herausragendem Maße befördert. Nicht zuletzt die zahlreichen Auszeichnungen, wie beim zweijährig ausgelobten Landesbaupreis M-V verdeutlichen das. Herr Güll informiert in diesem Zusammenhang über das auf Beschluss des Landtages M-V initiierte NETZWERK BAUKULTUR MECKLENBURG-VORPOMMERN. Dieses ist seit Mitte 2014 unter www.baukultur-mv.de online und wird derzeit vom zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, der Architektenkammer und der Ingenieurkammer in M-V gebildet. Der BDB M-V hat bereits einen Antrag zur Aufnahme als Partner des Netzwerkes gestellt. In Anbetracht des Einflusses auf die Baukultur im Land wäre die Mitarbeit des BBL M-V ebenfalls zu wünschen. Anschließend kam Rolf Schmidt, der als Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer M-V und derzeitiBDB-Landesspiegel 3/2015 Hierzu nimmt der BBL M-V eine besondere Verantwortung in der Qualifizierung von jungen Architekten und Ingenieuren, die nach erfolgreichem Studium und etwas Berufserfahrung als technische Referendare oder Anwärter einen Vorbereitungsdienst in der Bauverwaltung ableisten können, wahr. Aber auch Praktikanten wird gerne ein Einblick in die Arbeitsweise der Behörde gewährt. Übereinstimmend erkannten die Gesprächspartner allerdings erste Anzeichen eines Fachkräftemangels im Nordosten der Bundesrepublik, welcher neue Herausforderungen für sowohl die freien Architektur- und Ingenieurbüros als auch für die Technischen Verwaltungen im Land und den Kommunen mit sich bringt. Im Weiteren erörterten die Gesprächspartner die mit der Novellierung der Landesbauordnung M-V geplante „kleine Bauvorlageberechtigung“ sowie die Vergabe freiberuflicher Leistungen nach dem Landesvergabegesetz M-V. Das informative Gespräch in angenehmer Atmosphäre endete mit einem Gruppenfoto. Text: Steffen Güll, Foto: Karin Voigt 34 XIII Mecklenburg-Vorpommern SEGEL SETZEN – HANSE SAIL 2015 in Rostock Segeltörn für Baumeister, Architekten und Ingenieure. Auch in diesem Jahr kam die BDB-Crew aus weiten Teilen Deutschlands, um anlässlich der 25. Hanse Sail in Rostock an Bord diesmal des Traditionsseglers ETHEL VON BRIXHAM zu gehen. Am Freitag, den 7. August waren um 10:00 Uhr etwa 40 Kollegen und Gäste bereit, für die nächsten 7 Stunden mit der ETHEL VON BRIXHAM (Baujahr 1890) vom Rostocker Stadthafen aus in See zu stechen und auf der Ostsee zu kreuzen. Arbeit einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Auf der Jubiläums-Hanse Sail waren in Rostock wieder über 200 Schiffe und weit über 1 Million Besucher über die 4 Tage dauernde Veranstaltung dabei. Die Hanse Sail hat sich seit ihrer ersten Austragung zu einem wahren Wirtschaftsmotor entwickelt, was nicht nur an den Hotelpreisen zu merken war. Ein gelungenes Spektakel BDB‘ler unter sich Das Traditionsschiff ETHEL VON BRIXHAM feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. Sie wurde 1890 in Brixham, Südengland, als Sailing-Trawler auf Kiel gelegt. Erst 1981 wurde die ETHEL VON BRIXHAM nach Deutschland überführt und zum Stagsegelschoner aufgeriggt. Dreißig Jahre später änderte man das Rigg zu einem Gaffelschoner. Dieser hochseetüchtige Traditionssegler, mit einer Gesamtlänge von 30 m und einer Schonertakelage von bis zu 400 m² befährt heute vornehmlich die dänische Südsee. Ausgerüstet für Ozeanfahrt ist alles für den Betrieb des Schiffes, der Navigation und der Sicherheit vorhanden. Rolf Gerlach und Christoph Schild packen kräftig mit an Die „Alte Dame“, mit der warmen Atmosphäre eines traditionellen Holzschiffes, bietet mit dem geräumigen und übersichtlichen Oberdeck Platz für ca. 40 Personen, die dann unter Anleitung der Schiffsführung, die Segelcrew bilden. Bei gutem Wetter – mit alllerdings sehr schwachem Wind-, kamen Kollegen aus Hannover, Magdeburg, Leipzig, Düsseldorf, Hamburg Wismar und Schwerin an Bord schnell ins ins Gespräch. Neben fachlichen und beruflichen Themen konnten die Segelfreunde aber ganz besonders die Welt der Traditionssegler genießen. Steffen Güll vom BDB M-V war recht zufrieden und wünschte am Ende den Teilnehmern die Atmosphäre der Hanse Sail mit in die nächste Woche zu nehmen und vielleicht das Klima am Arbeitsplatz aufzufrischen. „Ziel war es auch, wichtige Bestandteile im BDB, nämlich die persönlichen Kontakte und Beziehungen, zu pflegen. Hier leisten Aktionen, wie zur Hanse Sail, auch für die ehrenamtliche 34 XIV Und last but not least war die „Alte Dame“ 1997 Motivschiff für die Verfilmung des Günter Grass Buches „Die Rättin“. Text: Steffen Güll (letzter Abschnitt aus dem Internet von der Seite www.ethel.de), Fotos: Karin Voigt BDB-Landesspiegel 3/2015 Mecklenburg-Vorpommern Abstimmung mit der Fachplanung Haustechnik, die von der INROS LACKNER AG aus Rostock übernommen wurde, erforderlich. Lorenz Meyer gab tiefe Einblicke in die Vorbereitung, den Ablauf und die immer wieder erforderlichen Anpassungen des Projektes. Einmal mehr wurde deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit der am Bau Beteiligten ist, wenn eine solche Bauaufgabe erfolgreich umgesetzt werden soll. In der Halle sollen Prüfstände und Maschinen des KBauMV aufgestellt werden Baustellenexkursion in Wismar Haus 6 auf dem Campus der Hochschule Wismar vor der Fertigstellung. Auf Einladung des BDB Landesverbandes M-V nahmen am 9.7.2015 etwa 30 Studierende, Architekten und Ingenieure an einer weiteren Baustellenexkursion teil. Diesmal stand der Hochschulbau im Blickpunkt. Seit vielen Jahren geplant, steht der Neubau und die Grundsanierung des Lehrund Institutsgebäudes Haus 6, dem ehemaligen Georg-Münter-Bau, kurz vor der Fertigstellung. Mit dieser Erweiterung an der Hochschule Wismar erhält der Fachbereich Bauingenieurwesen (FB BIW) und das Kompetenzzentrum Bau M-V (KBauMV) ein neues Lehrgebäude. Es handelt es sich um den Abbruch und die Sanierung bestehender Gebäude, sowie die Ergänzung um einen Neubauteil. Die Gebäudeteile wurden so baulich und funktional miteinander verbunden, dass deren Anordnung und die einheitliche Fassade dem Erweiterungsbau eine neue Adresse und Identität gibt. Ab Juli 2012 erfolgten der Abbruch des Altbestandes und die Freilegung der weiterverwendeten Substanz. Im August 2012 starteten die Arbeiten zum Neubau mit der Einbringung von 230 Verdrängungspfählen. Die Fertigstellung ist für September 2015 geplant. Die Vertretung und Projektleitung für das Vorhaben des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern hat der Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) als Obere Landesbehörde inne. Projektleiter Lorenz Meyer BDB-Landesspiegel 3/2015 gehört beim BBL M-V zum Geschäftsbereiches Hochschul- und Klinikbau und führte die Exkursionsteilnehmer durch das Gebäude. Ob zu Kosten, Terminen, Qualität oder Fachplanungen, Antworten zu einzelnen Fragen aber auch Erkenntnisse aus der Entwicklung des Projektes selbst, wurden diskutiert. Insbesondere die haustechnischen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Brandschutz wurden ebenso hinterfragt, wie die moderne Gestaltung und das Raumprogramm für die Hochschule Wismar mit dem FB BIW und dem KBauMV. Das Vorhaben, das zum Förderprojekt „Förderung von Forschungskompetenzen an Hochschulen“ gehört kostet mehrere Millionen Euro und wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie des Landes M-V kofinanziert. Für die Planung, den Entwurf und die Bauleitung ist das Büro Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur aus Köln verantwortlich. Das Tragwerk, der Brandschutz und die Bauphysik wurden von Krebs und Kiefer „Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH“ aus Berlin geplant. Hier sind auch bis zur Fertigstellung immer noch Anpassungen in Ebenfalls während der Exkursion anwesend war wieder Dipl.-Ing. Thomas Fischer, der für den beauftragten Prüfingenieur für Baustatik Dr.-Ing. Mario Binder aus Schwerin bei dem Vorhaben tätig war. Er konnte z. B. Einzelheiten zur Tragkonstruktion, der Verbindung von Bestands- und Neubau mit den unterschiedlichen Setzungen bei Tief- und Flachgründungen sowie die Toleranzen für den Einbau von speziellen Anlagen im Labor als Besonderheiten erläutern. In der Halle mit Kranbahn wurde die Kombination aus Alt und Neu extra deutlich. Die Verwendung der vorhandenen Bausubstanz unter Beachtung der heute geltenden Vorschriften forderte von allen am Bau Beteiligten besondere Anstrengungen. Hier waren vor allem die Studierenden des Fachbereiches Bauingenieurwesen interessiert. Die Kombination von Bestandsgründung und neuer Tiefgründung bedarf immer einer besonderen Betrachtung. So wurden für das Vorhaben auch hier Setzungsberechnungen durchgeführt. Als Bodengutachter war die IGU Ingenieurgesellschaft für Grundbau und Umwelttechnik mbH aus Wittenförden bei Schwerin beteiligt. Nach etwa 1 ½ Stunden Führung und Fragen der Teilnehmer ging diese interessante Exkursion zu Ende. Besonderer Dank gilt Lorenz Meyer (BBL M-V) und Thomas Fischer (Prüfingenieur für Baustatik Dr.Ing. Mario Binder), die sich beide Zeit genommen haben und den Teilnehmern Rede und Antwort gestanden haben. Einige Teilnehmer nutzten gleich die Gelegenheit und waren bei der DIA-Eröffnung auf dem Campus dabei. Auch hier gab es noch lobende Erwähnung der erfolgreichen Exkursion. Text: Steffen Güll, Foto: Steffen Güll 34 XV Mecklenburg-Vorpommern Anne Bohschke (Master-Studiengang Lichtdesign) nimmt ihren Preis von Christoph Schild und Prof. Hanka Polkehn entgegen: Ein Jahresabo der Fachzeitschrift Licht und ein Siebdruck des aktuellen DIA-Plakats, Foto: Hochschule Wismar, 2015 DIA-Preisverleihung 2015 Christoph Schild übernahm Jury-Vorsitz des DIA-Preises 2015. Zwei doppelte Preisträgerinnen zur DIA’15 in Wismar. Die Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar feierte im Juli ihre zehnte Jahresausstellung „DIA“. Der Titel „DIA“ nutzt die Anfangsbuchstaben der Fachbereiche Design, Innenarchitektur und Architektur. Mehr als 320 Studien- und Abschlussarbeiten aus Architektur, Architectural Lighting Design, Innenarchitektur, Kommunikationsdesign und Medien sowie Produkt- und Schmuckdesign wurden an drei Tagen über das gesamte Fakultätsgebäude verteilt in Ateliers, Fluren, Werkstätten und in der Wismarer Altstadt gezeigt. Auch in diesem Jahr unterstützte der Bund Deutscher Baumeister die Veranstaltung und beteiligte sich aktiv bei der Auswahl der DIA-Preise 2015. Insgesamt wurden sechs durch eine Fachjury gekürte Preise vergeben plus ein Publikumspreis, welcher durch die Besucher ausgewählt wurde. Zur externen Fachjury gehörten in diesem Jahr Christoph Schild (BDB, Hamburg) als Jury-Vorsitzender sowie Christoph Meyn (Architekt BDA, Stralsund), Tanja Zimmermann (Künstlerin, Rostock), Tom Leifer (Designer, Hamburg), Andrej Subarew (Modedesigner, Wismar), Michael Donhauser (Schriftsteller, Wien) und Solveig Schirmer (Innenarchitektin, Potsdam). Organisiert und betreut wurde der Jury-Rundgang 34 XVI durch die Professoren Annette Leyener und Gerd Baron sowie Frau Marion Tepper und Studierende. Am Freitag, dem 9. Juli 2015 um 21:00 Uhr wurden die DIAPreisträger 2015 durch Christoph Schild verkündet. Prof. Hanka Polkehn (Dekanin, Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar) hatte zuvor einen Rückblick auf die DIA-Preisträger der letzten zehn Jahre gegeben. Neben einem Jahresabo einer relevanten Fachzeitschrift pro Kategorie wurden signierte Siebdrucke des diesjährigen DIA-Plakates an die Preisträger überreicht. BDB-Landesspiegel 3/2015 Mecklenburg-Vorpommern Architektur Tina Wunnenberg Mud House Design Competion – Wohnhaus aus dem Lehm für eine Mittelständische Familie in Ghana Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Marcus Hackel, Dipl.-Ing. (FH) Britta Christina Wolff Preis: Jahresabo Fachzeitschrift Bauwelt Christoph Schild (BDB, Nds.) moderiert als Jury-Vorsitzender die Preisverleihung, Foto: Hochschule Wismar, 2015 Architectural Lighting Design Anne Bohschke Oldies but Goldies – A luminaire made of old vinyl records Betreuer: Prof. Bettina Menzel Preis: Jahresabo Fachzeitschrift LICHT Innenarchitektur Anne Czarnietzki Master-Thesis: Schale und Kern Neukonzeption für den Teepott in Rostock-Warnemünde Betreuer: Prof. Achim Hack, Prof. Matthias Ludwig Preis: Jahresabo Fachzeitschrift AIT Kommunikationsdesign und Medien Moritz Jason Wippermann Schwarz Weiss Wismar –Linolschnitte Betreuer: Prof. Wolf-Dieter Pfennig, Dipl.-Des. Tobias Trauzettel Preis: Jahresabo Fachzeitschrift PAGE Schmuckdesign Isis Maurer Schmuckstück zum Thema: Helden, Orden und Auszeichnung Betreuerin: Prof. Andrea Wippermann Preis: Jahresabo Fachzeitschrift Art Aurea Anne Bohschke (Master-Studiengang Lichtdesign) gewinnt mit ihrer Arbeit aus Vinyl. Hier wird ihre Leuchte in der Ausstellung gezeigt, Foto: Anne Bohschke, 2015 Produktdesign Isis Maurer Schach Betreuer: Prof. Christoph A. Macher Preis: Jahresabo Fachzeitschrift form Publikumspreis Anne Czarnietzki Master-Thesis: Schale und Kern Neukonzeption für den Teepott in Rostock-Warnemünde Betreuer: Prof. Achim Hack, Prof. Matthias Ludwig Preis: Jahresabo ART Isis Mauerer (Studentin im Studiengang Design) gewinnt in zwei Kategorien Produkt- und Schmuckdesign. Hier erhält sie ihren Preis für Produktdesign: Ein Jahresabo der Fachzeitschrift form. Foto: Hochschule Wismar, 2015 BDB-Landesspiegel 3/2015 Weitere Informationen sind online bereit gestellt unter www.fg.hs-wismar.de. 34 XVII Mecklenburg-Vorpommern Die Dozenten Mark Pepper (rechts sitzend) und Markus Sohst (links stehend) erarbeiten mit den Teilnehmern der Internationalen Sommerakademie Wismar mobile Flüchtlingsunterkünfte Foto: Paul Evermann, Hochschule Wismar, 2015 Sommerakademie 2015 Displace – Ein Zeltlager ist nicht mein Zuhause Am Freitag, dem 14. August 2015 präsentierten die Teilnehmer der 20. Internationalen Sommerakademie Wismar für Architektur, Design und Kunst künstlerische und gestalterische Lösungsansätze für mobile Flüchtlingsunterkünfte. Sonnenschirme, Kristalle oder Brücken Überdimensionale Sonnenschirme, Kristalle oder Brücken sollen beispielsweise im Stadtraum als Symbol für „Integration“ und gleichzeitig als temporärer, mobiler Wohnraum funktionieren. Gemeinsam mit dem in Düsseldorf und Addis Abeba lebenden Architekten und Künstler Mark Pepper und dem in Los Angeles arbeitenden Architekten Markus Sohst hatten die international aufgestellten Teilnehmer rund zehn künstlerische und gestalterische Beiträge mit Fokus auf Flüchtlingsunterkünften entwickelt und formal in neue Zusammenhänge gestellt. Drei Wochen lang beschäftigten sich die 14 Studierenden und Young Professionals aus Aserbaidschan, China, Deutschland, Iran, Italien, Kroatien und aus den Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Thema „Displace – Ein Zeltlager ist nicht mein Zuhause “. Der erste Teil des Titels wurde aus dem Englischen „to displace“ hergeleitet, was Verdrängen heißt. 34 XVIII Das Plakat zur Vernissage zeigt die Teilnehmer der Sommerakademie mit den jeweils gestalteten Icons zu ihren Arbeiten. Produktdesign, Druck und Fotografie In den jeweils ergänzenden Nebenkursen zu Produktdesign, Druck und Fotografie wurde das Thema weiter bearbeitet. Die Teilnehmer entwickelten unter anderem dreidimensionale Objekte, setzten sich grafisch mit dem Thema auseinander oder dokumentierten ihre bereits fertigen Entwürfe. Die Innenarchitektin Nora Zimmermann, der Grafikdesigner Alexander Schmidt und die Fotografin Iris vom Stein begleiteten als Dozenten die Nebenkurse. Pepper, aktiv im aktuellen Architektur-Hilfsprojekt Haus Ethiopia, und Sohst betonten gleich in ihrer Einführung zum Start der Sommerkurse „Integration ist nichts Abstraktes, sondern sollte auch im Stadtraum sichtbar gemacht werden!“ Weitere Informationen sind online bereit gestellt unter www.sommerakademie.hs-wismar.de. BDB-Landesspiegel 3/2015 Mecklenburg-Vorpommern Neue Termine zur Vortragsreihe Wismarer DIAlog Wismarer DIAlog* Wintersemester 2015/16. Der Wismarer DIAlog zu gestaltungsrelevanten Themen findet immer an einem Mittwoch um 18:00 Uhr im Hörsaal, Haus 7a, auf dem Hochschul-Campus in der Fakultät Gestaltung (Philipp-MüllerStraße 14, 23966 Wismar) statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Freier Eintritt! Die aktuellen Termine und Referenten zur Vortragsreihe Wismarer DIAlog im Wintersemester 2015/ 16 hier im Überblick: Mittwoch, 23. Sept. 2015 Prof. Gerhard Reinmuth, University of Technology Sydney (Australien), School of Architecture, „Triple Life: A practice, research and teaching model in the post GFC world“ Mittwoch, 30. Sept. 2015Sven Baacke, Industrie Designer, Chefdesigner bei Gaggenau, deutsche Marke für Hausgeräte TIPP! Passend zum Vortrag von dem Architekten Jan Rösler wird die Wanderausstellung Fritz-Höger-Preis 2014 für Backstein-Architektur von Montag, dem 9. November bis Freitag, dem 20. November 2015 im Foyer der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar gezeigt. Auf großformatigen Infowänden werden ausgewählte Projekte anschaulich und im Detail dokumentiert. Vom reduziert gestalteten Strandhaus bis hin zum skulpturalen Sakralbau verdeutlichen die einzelnen Arbeiten die Vielseitigkeit der zeitgenössischen Backstein-Architektur. BDB-Landesspiegel 3/2015 www.gaggenau.com, München Mittwoch, 14. Oktober 2015Prof. Dr. Falk Jaeger, Architekturkritiker, Berlin Mittwoch, 4. November 2015 Markus Weimer, Cartoonist, Berlin, Rattelschneck www.rattelschneck.de Mittwoch, 11. November 2015 Jan Rösler, Architekt, Preisträger Fritz-Höger-Preis 2014, Berlin www.janroesler.de Mittwoch, 18. November 2015 Janine Sack, Freie Künstlerin, und Art-Direktorin sowie Verlegerin, Berlin www.janinesack.de Mittwoch, 25. November 2015 Prof. Eckhard Gerber, Architekt, Dortmund, Gerber Architekten, www.gerberarchitekten.de 34 XIX Impressum . Termine Herausgeber: BDB-Landesverbände Bremen, Hamburg, Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein Bitte beachten! Redaktionsschluss für die Ausgabe 4/2015: 13. November 2015 Verlag: Gebr. Geiselberger Mediengesellschaft mbH Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting Tel. 08671 506550 Vorsitzender LV Bremen: Dipl.-Ing. Rolf Gerlach, Bauingenieur Obernstr. 57, 28832 Achim Tel. 04202 5197550 ing.-buero.rolf.gerlach@t-online.de Vorsitzender LV Hamburg: Dipl.-Ing. H.-P. Theo Dahlheimer Geschäftsstelle des Landesverbandes Hamburg Hongkongstraße 1, 20457 Hamburg Tel. 040 45037747, Fax 040 45037749 info@bdb-hamburg.de www.bdb-hamburg.de Vorsitzender LV Niedersachsen: Dipl.-Ing. Christoph Schild, Architekt BDB Am alten Exerzierplatz 64 c, 21465 Wentorf/Hamburg Tel. 040 37082573, Fax 040 37082574 schild.christoph@gmail.com Vorsitzender LV Schleswig-Holstein: Dipl.-Ing. Jorn Kick Hollesenstr. 19, 24768 Rendsburg Tel. 04331 437880, Fax 04331 4378860 info@wkd-architekten.de Vorsitzender LV Mecklenburg-Vorpommern: Dipl.-Ing. Steffen Güll Beratender Ingenieur BDB Ingenieurbüro GÜLL Nikolaus-Otto-Str. 22, 19061 Schwerin Tel. 0385 7451343, Fax 0385 615363 vorsitzender@bdb-mv.de BDB Geschäftsstelle: Karin Voigt Striehlstr. 3, 30159 Hannover Tel. 0511 2704718, Fax 0511 59029599 geschaeftsstelle@bdb-nds.de Redaktion BDB-Landesspiegel: Karin Voigt Rehrbrinkstr. 17e, 30890 Barsinghausen Tel. 0511 59029600 (dienstlich) Fax 0511 59029599, Mobil 0177 6025833 k.voigt@enakon.de Gestaltung, Layout und Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Druckerei und Verlag Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting, Bayern Redaktion: BDB-Nachrichten, Matthias Manghofer, Tel. 089 360474-10 bdb.nachrichten@gmx.de Anzeigen: A. Hölters, Anzeigenpreisliste 1/2008 Geschäftsstelle BDB-Nachrichten Journal: Hildeboldstraße 3, 80797 München Tel. 089 360474-0, Fax 089 36192350 Papier: Umschlag: 170 g chlorfrei gebleicht Textseiten: 90 g chlorfrei gebleicht Erscheinungsweise: Vierteljährlich Der BDB-Landesspiegel und das BDB-Journal erscheinen alle drei Monate und werden allen BDBMitgliedern der Verbände Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie Repräsentanten der Bauwirtschaft im Bundesgebiet – ohne Erhebung einer Be zugs gebühr – zugestellt. Die Zeitschrift kann im Jahresabonne ment gegen eine Bezugsgebühr von 19,– Euro zzgl. Porto be zogen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie andere Vervielfältigung, nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers. Für die Rücksendung unverlangt eingesandter Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. 34 XX Termine: Freitag, 2. Oktober 2015 Hamburg, Treffen der Nordländer Dienstag, 6. Oktober 2015 Hannover-Hildesheim, Besichtigung Hildesheimer Dom mit Führung durch Norbert Kesseler Donnerstag, 8. Oktober 2015Nienburg, Neubau der Sparkassenfiliale in Eystrup, Referent: Dieter Kaminski Donnerstag, 8. Oktober 2015 Hamburg, BDB-Stammtisch Freitag, 9. Oktober 2015 Celle/Uelzen, Kennen Sie Celle ? Celler Synagoge (13.00 Uhr) Freitag – Samstag, Nord-West-Nds., Fahrt nach Hannover, 9. – 11. Oktober 2015Ansprechpartner: Bruno Blume Dienstag, 13. Oktober 2015 Hamburg, Landesvorstandssitzung Freitag, 16. Oktober 2015 Hamburg, Nordländertreffen Freitag, 23. Oktober 2015Nord-West-Nds., Besichtigung der Baustelle Reichelt in Wilhelmhaven. Ansprechpartnerin: Ilka Nordbrock Dienstag, 3. November 2015 Hamburg, 58. Tafelrunde im Hotel Hafen Hamburg Dienstag, 3. November 2015 Celle/Uelzen, Vortragsabend mit Frank A. Bötzkes, Dipl.-Wirtschaftsing. „Dokumentation des gestörten Bauablaufs in der Praxis“ (19.00 Uhr Ratskeller) Dienstag, 10. November 2015 Celle/Uelzen, BG Abend mit Fachvortrag, Ratskeller, 19.30 Uhr Donnerstag, 12. November 2015 Hamburg, BDB-Stammtisch Don., 19. November 2015 Braunschweig, Braunkohlessen Hamburg, 2. Brandschutzseminar in Planung Dienstag, 24. November 2015 Hannover-Hildesheim, Besichtigung des Kästnermuseums Sonntag, 6. Dezember 2015 Celle/Uelzen, 20. Nikolausmarsch auf den Spuren von Otto Haesler Donnerstag, 10. Dezember 2015 Hamurg, BDB-Stammtisch Samstag, 9. Januar 2016 Celle/Uelzen, 20. BDB-Jahresbeginn im Celler Schlosstheater Samstag, 16. Januar 2016 Hameln, Winterwanderung Mittwoch, 10. Februar 2016 Celle/Uelzen, Jahrshauptversammlung Freitag, 22. Januar 2016 Hannover, Jahresanfangsfeier, WGC Montag – FreitagNord-West-Nds., Fahrt nach Valsassen, 14. – 18.04.2016 Oberpfälzer Wald, Ansprechpartner: Bruno Blume Freitag, 6. Mai 2016 60-Jahr-Feier der BG Melle in Schleswig Donnerstag – Sonntag, 5. – 8. Mai 2016 Melle on tour Haben Sie Vorschläge, Anregungen für Besichtigungen oder Veranstaltungen? Dann senden Sie diese an die Redaktion: geschaeftsstelle@bdb-nds.de. Von dort aus werden sie an die jeweils zuständigen Organisatoren weiter geleitet. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. BDB-Landesspiegel 3/2015