Landesspiegel 3/2015

Transcription

Landesspiegel 3/2015
3/2015
Zeitschrift der
Landesverbände
Bremen
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Schleswig-Holstein
Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V.
Landesspiegel
HanseSail in Rostock, Seite 34 XIV
2
BDB-Landesspiegel 3/2015
Inhalt | Editorial
Inhalt
Seite
Editorial3
LV Bremen
LV Niedersachsen
BG Celle BG Melle BG Nienburg
BG Hameln-Pyrmont
Stellenmarkt NEU !!
BG Hannover/Hildesheim
BG Braunschweig
14
4
5 – 9, 22
10 + 11
12 + 13
15
16 – 19
23 – 25
Reisen + Sonstiges + Land
Projektvorstellung
26 + 27
Buchvorstellungen
20 + 21
Preisrätsel30
Balthasar-Neumann-Preis 2016
29
BDB-Jahrbuch und Tim Ladiges
31
Ferber verteidigt Mindesthonorar
34 I
34 % mehr genehmigte Wohnungen 34 II
Nordländertreffen in Rostock
34 XII
LV Schleswig-Holstein
BG Itzehoe
BG Mitte SH + Todesanzeige
BG Schleswig-Flensburg
32 – 34 III
32 – 33
34
34III
LV Hamburg
Architektursoziologie
Hamburg baut und lebt – Vorwort - Architektursoziologie für Studenten
Gang in St. Katharinen
2. Brandschutzseminar
34 IV – 34 XI
34 IV – 34 VII
34 VIII
34 IX
34 X
34 XI
LV Mecklenburg – Vorpommern
Nordländertreffen in Rostock
Betrieb für Bau und Liegenschaften
Hansesail in Rostock
Baustellenexkursion in Wismar
DIA Preisverleihung Sommerakademie Wismarere DIAlog
34 XII – 34 XIX
34 XII
34 XIII
34 XIV
34 XV
34 XVI – 34 XVII
34 XVIII
34 XIX
Termine und Impressum
Fachartikel
34 XX
ab Seite 35
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
im August haben die hamburger Kollegen in Hamburg Einiges
angehen können, was uns in der Zukunft nicht nur Arbeiten,
sondern auch Freude bereiten dürfte.
In Hamburg wird sich in Kürze eine Karl-Schneider-Gesellschaft
gründen, welche wir sehr gerne als Gründungsmitglied unterstützen werden.
Aus der HCU (HafenCityUniversität) werden wir einen Fachbereich vorstellen und sicherlich in den nächsten Jahren intensiver bearbeiten, es ist die Architektursoziologie. Hierzu liegt
eine Thesis der Studentinnen Julia Schmidt und Linda Nagy
vor, welche wir demnächst auf unserer homepage veröffentlichen werden. Julia Schmidt wird bald in Wien ihr Masterstudium aufnehmen und uns alle drei Monate von dort berichten,
was unsere alpinen Nachbarn baulich und universitär vorhaben und umsetzen.
Der Ausflug zur St. Katharinenkirche war wunderbar, nicht nur
das Kirchuhrwerk, das Geläut, die neue Orgel und leider auch
die ersten Feuchtigkeitsprobleme an den Kirchenwänden und
Säulen, sondern auch die atemberaubende Aussicht von der
Kirchturmspitze über ganz Hamburg und die Elbe. Sehr wahrscheinlich werden wir die Begehung der St. Katharinenkirche im
April / Mai nächsten Jahres wiederholen. Hinzu kamen von uns
geschriebene Vorworte zu zwei Büchern, welche das Bauen in
Hamburg beinhalten. Außerdem wird eine neu begonnene Kolumne in einer interessanten Architekturzeitschrift, dem Cube,
ins Leben gerufen.
Damit Sie nachlesen können, was in diesen Büchern und Zeitschriften von uns veröffentlicht wird, haben wir das Grußwort in
dem Buch mit dem Titel „Bauen und Wirtschaft“ - Architektur
der Region im Spiegel für den WV-Verlag auf der Seite 34VIII
abgedruckt.
Bitte beachten!
Redaktionsschluss für die
Ausgabe 4/2015: 13. November 2015
BDB-Landesspiegel 3/2015
Viel Freude beim Lesen und Blättern im LS,
Ihr H.-P.T. Dahlheimer
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Celle
Mit Draisinen auf der
Kalibahn unterwegs
Unser traditioneller BDB-Familienausflug mit Kindern
sollte auch in diesem Jahr wieder besonders schön
werden.
Gruppenbild am Monte Kali
Startklar nach der Einweisung
Seit 2007 gibt es in Wathlingen, im Landkreis Celle, ein bemerkenswertes Projekt: Der Verein Kleinbahn Wathlingen-Ehlershausen e.V. (KWE), Kalibahn genannt. Auf einer Schienenteilstrecke der ehemaligen Kalibahn vom 1996 stillgelegten
Kaliwerk Riedel besteht die Möglichkeit, mit Fahrrad- und größeren Handhebeldraisinen von Hänigsen bis zur weithin sichtbaren 96 m hohen Abraumhalde in Wathlingen, dem „Monte
Kali“ zu fahren. Das Programm motiviert 40 neugierige Teilnehmer von 1 1/2 bis 80 Jahre. Nach kurzer Busanfahrt erreichen wir den Ausgangspunkt für unsere lustig werdende Fahrt
mit Muskelkraft. Nach einer Einweisung zur Fahrtechnik und
Sicherheit rollen wir dahin auf einem Teilabschnitt der „Route
IndustrieKULTUR“, die von den ältesten Teergruben Norddeutschlands über das Betriebsgelände des weltweit tiefsten
Kalisalzbergwerkes mit 1525 m, vorbei an der ehemaligen
Munitionsanstalt Waldlager, zum Monte Kali führt. Unser Ehrgeiz beendet unsere Draisinenfahrt viel eher als geplant und
wir haben so genügend Zeit für die interessanten Ausführungen eines ehemaligen Bergmannes. Wir erfahren von der Nutzung während des Krieges als Munitionsdeponie und von der
schweren unterirdischen Explosion 1946 im Kampfmittellager
mit ca.10.000 Tonnen und 86 Toten. Nach einem Gruppenbild
vor dem Monte Kali, der bis 2030 abgedeckt und begrünt werden soll, führt uns ein 5 km langer Spaziergang durch Wald
und Feld zum 4Generationenpark in Wathlingen. Wie bei uns
schon üblich, haben wir auch diesmal an unsere Gehbehinderten gedacht. Ein schmuckes Pferdegespann mit Kutschern
in Livree sorgt dafür, dass alle mitkommen können. Die Gas­
tronomie lässt keine Wünsche offen. Unser traditionelles
Spargelessen beendet unseren wunderschönen BDB-Fami­
lienausflug mit Kindern.
Über die Teilnahme von sechs Wolfsburgern haben wir uns
besonders gefreut. Vielleicht macht es Schule, dass die benachbarten BDB-Bezirksgruppen näher zusammenrücken.
Unser ganz besonderes Dankeschön gilt unserem Schatzmeister und Organisator Jörg Paul
und seiner lieben Ehefrau Elke.
Das war eine gelungene
Veranstaltung.
Fotos: Frauke Hagen,
Text: Hans-Dietrich
Hagen
Auch die
4
Kleinste m
acht mit
BDB-Landesspiegel 3/2015
Melle
England kennenlernen
Die Bezirksgruppe Melle wandelte auf den Spuren von Rosamunde Pilcher. Burkhard Schleef hatte die 7-tägige
Tour bestens organisiert. Es war eine durchaus gelungene Reise mit vielen Höhepunkten. Den Abschluss bildete
die sich zur Weltstadt mausernde Stadt London. Die faszinierenden Erlebnisse lassen sich nicht in Worte fassen:
Lassen Sie sich von unserer Bildercollage beeindrucken. Karin Voigt
mit der fähre von calais nach dover,
... stonehenge, ...
Highlights ohne Ende!
... greenwich, ...
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5
Melle
... lands end, ...
... wells, ...
... ein steiler anstieg, ...
... mit dampf
durch england, ...
6
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Melle
... schloss windsor, ...
... london bei nacht, ...
... salisbury, exeter, torquay,
St. michaels mount, ...
...dartmoor nationalpark.
Wir haben wenig
ausgelassen!
Unsere Helden v. li.: der souveräne und stets freundliche
Busfaher Sascha Subic, der erstklassige Londonguide Ulrich
Rath und Burkhardt schleef, der organisator der reise.
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Melle
Ohne Nägel und Metallschrauben
Südansicht
Massives Vollholzhaus ist ein Novum in ganz Norddeutschland
Ein einzigartiges Zweifamilienhaus entstand am Gesmolder
Hainbuchenweg. Das Gebäude besteht annähernd ausschließlich aus massivem und unbehandeltem Naturholz. Der BDBKollege Hermann Tiarks aus Melle war maßgeblich daran beteiligt.
„Dann haben wir statt Steinen doch Holz bestellt.“ Die Wandund Deckenelemente wurden maßgenau von einer spezialisierten Firma im Schwarzwald aus dort gewachsenen Tannen und
Fichten vorgefertigt. Die Errichtung des Rohbaus dauerte nach
der Anlieferung der fertigen Elemente nur eine Woche.
Dieses Vollholz-Gebäude wird zu den ersten Häusern dieser
Art in ganz Norddeutschland gehören. Beim Bau wird nicht nur
auf Nägel und Metallschrauben, sondern auch ganz auf Leim,
OSB-Platten und Isolierpakete verzichtet. Von den schon häufiger zu sehenden Block- und Schwedenhäusern unterscheidet sich der ungewöhnliche Neubau vor allem dadurch, dass
es keine Hohlräume gibt, die mit Luft oder Isoliermaterialien
ausgefüllt sind. Jede Innen- und Außenwand besteht aus massivem Brett-Sperrholz, das nicht durch Leim, sondern durch
Holzschrauben zusammengehalten wird.
„Wir wollen möglichst schadstofffrei in einem guten Klima
wohnen und schätzen das warme Wohlgefühl, das von Holz
ausgeht“, begründet die Bauherrin ihre Entscheidung. Bei der
konventionellen Bauweise bestünden heute fast alle Baustoffe
aus Petrochemie, sogar der gute alte Mörtel werde inzwischen
durch spezielle Kleber ersetzt. Auch die immer mehr verbesserten Wärmedämmungen in Verbundsystemen hätten ihre
Kehrseiten. Dagegen sei ein Massivholzhaus eine saubere Sache, auf der Baustelle entstehe durch Verpackungen und Verschnitt weder Plastik noch Sondermüll.
Zwei Schwestern haben sich für diese neuartige Bauweise entschieden, die in Norditalien, Österreich, Süddeutschland und
der Schweiz bereits örtlich praktiziert wird. „Wir hatten unser
Zweifamilienhaus schon als Steinhaus geplant, bis uns im letzten Moment die Langlebigkeit und die anderen Vorteile der
Vollholzbauweise überzeugt hatten“, berichtet die Bauherrin.
„Diffusionsoffene und atmende Vollholzwände regulieren die
Feuchtigkeit und verhindern Wohnschimmel“, betont auch
Hermann Tiarks die „raumklimatischen Vorzüge“ und den „hohen Wohnkomfort“ von leimfreien Massivholzhäusern. Der Architekt: „Man sieht, atmet und spürt sofort den Unterschied,
wenn man so ein konsequentes Biohaus betritt. Die Oberflä-
8
BDB-Landesspiegel 3/2015
Melle
Montage
chen sind warm und bieten zugleich optimalen Wärmeschutz.
Das Nur-Holz-Bausystem setzt den persönlichen Gestaltungsmöglichkeiten außerdem kaum Grenzen.“ Im Gegensatz
zur Holzrahmenbauweise biete die große Masse an Naturholz
und die kompakte Bauweise höchste Wärmespeicherkapazität, die sowohl bei winterlichen Temperaturen als auch bei
Sommerhitze äußerst vorteilhaft sei, versichert Tiarks.
Obwohl das Gesmolder Zweifamilienhaus fast ausschließlich
aus Holz besteht, wird es äußerlich nicht wie ein Holzhaus
aussehen. Denn auf die hölzernen Außenwände wird zum
Schutz vor Feuchtigkeit eine ein Zentimeter dicke Putzschicht
aufgetragen, die von Holzfaserdämmplatten getragen wird.
Die Gesamtkosten für ein Massivholzhaus sind nach Einschätzung von Hermann Tiarks fünf bis zehn Prozent höher als für
ein vergleichbares Haus aus Steinen und anderen modernen
Baumaterialien.
Text und Fotos: Norbert Wiegand
Weitere Informationen auf www.nur-holz.com
Innenraum, Schalldämmung
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Nienburg
Die Stimmung könnte nicht besser sein, Begeisterung pur …
THE OWL TOWN PIPE & DRUM BAND
ist ein Magnet.
„22. IRISH-FOLK-FESTIVAL“ im schönen Staffhorst
Baumeister genießen irische & schottische Folkmusik
In unserer Baumeister-Familie gibt es über Jahrzehnte gute
Freundschaften. BDB-KollegenInnen nutzen diese Verbindungen und werden auch tatkräftig unterstützt.
Als Flüchtlings-Kind bis zum elften Lebensjahr auf einem Bauernhof in Staffhorst, damals noch Landkreis Nienburg heute
Landkreis Diepholz, aufgewachsen, möchte ich diese Zeit
nicht missen. Die Verbindungen halten noch heute!
Gastwirt Werner Wolters hatte damals schon den Grundstein
für mein späteres Ingenieur-Studium gelegt. Er schenkte mir
im Januar 1952 zum Geburtstag einen einfachen Baukasten
zum „Häuschen bauen“. Ich war begeistert …
Jeweils am ersten Samstag im August startet hier dieses beliebte Festival: Es war das perfekte Wetter, ein lauer Sommerabend für ein Open-Air-Festival, natürlich Livemusik pur. Ganz
Staffhorst schien zugeparkt. Mit mehr als tausend musikbegeisterten Besuchern aus nah und fern stieg die Stimmung.
Gastwirt Friedhelm/Fidi Wolters und sein kreatives Team hatten alles bestens vorbereitet. Der Hof und die gesamte Gartenanlage waren stimmungsvoll illuminiert. Grill- und zahlreiche Getränkestationen luden preiswert ein. Natürlich gab es
„Murphy`s Irish Stout“ und „Newcastle Brown Ale“ vom Fass.
Die Gäste feierten und tanzten zur Musik von insgesamt vier
Bands. Zum Auftakt brillierten die CREST OF GORDON/Bremen verstärkt durch THE OWL TOWN PIPE & DRUM BAND/
Peine. Sie brachten schottische Musikkultur in ihrer einzigartigen und traditionellen Form zum 22. Open-Air nach Staffhorst!
Mit ihren Highland-Bagpipes und den dazugehörigen zahlreichen Drums, gekleidet natürlich in schottische Kilts, waren sie
auch optisch authentisch und sehenswert.
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Neben den Neulingen NOBODY KNOWS waren wie im Vorjahr
die COBBLESTONES dabei und THREE MORE PINTS. Sie
boten Klassiker wie „The Banks Of Sacramento“ und auch
nachdenkliche Stücke wie „Dirty Old Town“. Die ausgelassene
Stimmung im „Gasthaus zur Post“ hielt auch weit nach Mitternacht noch an und es erschallte das unvermeidliche „Sláinte“!
Die Baumeister danken der Wolters-Crew für diesen stimmungsvollen Abend …
Text & Fotos Erwin Adolf
Natürlich befolgt auch die Kapelle
den Trinkspruch : „Sláinte“
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Nienburg
Fa. TINTEC Metallverarbeitung begeistert Baumeister...
In Hilgermissen werden Blech-Ideen per Laser
in Form gebracht.
Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure
(BDB), Bezirksgruppe Nienburg/Sulingen/Syke/Verden fuhr
mit seinen Mitglieder sowie dem BDB-Freundeskreis zur Besichtigung der Fa. TINTEC Metalltechnik GmbH nach Hilgermissen in die Dorfstr. 6. Jedoch war Vorsicht geboten, es gibt
in diesem 320 Einwohner-Dorf keine Strassennamen und
selbst ein Firmenschild war nicht präsent. Trotzdem hat alles
perfekt geklappt. BDB-Schatzmeister Architekt Horst Burmester/Bruchhausen-Vilsen hatte alles bestens arrangiert.
Bereits 10 Jahre Jahre nach der Gründung kann sich dieses
Unternehmen auf dem umkämpften Markt behaupten. Firmeninhaber & Geschäftsführer Diplom-Ingenieur Hans-Joachim Rippe ließ die Firmengeschichte nicht ohne Stolz Revue
passieren.
Begonnen in einer umfunktionierten Garage wurde die gegenüber liegende marode Scheune grundlegend saniert und als
Bürotrakt eingerichtet.
BDB-Vorsitzender Erwin Adolf dankt Herrn Hans-Joachim
Rippe mit dem obligatorischen „Baumeisterschluck“ vor der
restaurierten Scheune.
TINTEC gehört mit CNC-gesteuerten Produktionsanlagen, in
Kombination mit CAD/CAM-gesteuerten Fertigungsanlagen
zu den best gerüsteten weltweiten Anbietern individueller
Blechverarbeitung.
Die erste Stahlbauhalle mußte sehr schnell erweitert werden
und war trotzdem zu klein. Hausarchitekt Horst Burmester
freute sich über die ständigen Aufträge und zauberte auf dem
Grundstück, kaum einsehbar von der Strasse her, 2 200 qm
Produktionsfläche für inzwischen 265 Mitarbeiter vorbildliche
Arbeitsplätze!
Beim Rundgang staunten die Baumeister über moderne,
ganzheitliche Blechtechnik:
Lasern, Stanzen, Kanten, Biegen, Schleifen, Spanen, Formen.
Selbst Veredeln, Montieren, Schweissen, Kleben und Löten
erfolgt hier in höchster Präzession. Drei Laser-Roboter, Stückpreis 500 000,- €, können bis zu 25 mm starke Edelstahlplatten
schneiden.
Edelstahl-Produkte für höchste Ansprüche
BDB-Vorsitzender Erwin Adolf dankte Dipl.-Ing. Hans-Joachim Rippe für den informativen Nachmittag mit dem obligatorischen „Nienburger-Baumeister-Schluck“ und wird diese
Firma in Fachkreisen weiterempfehlen.
Im gegenüber liegenden Gasthaus „ZUM GOLDENEN KRUG“
erwartete die Baumeisterfamilie danach bereits ein gesponsertes Festessen und baufachliche Diskussionen ...
Text: Erwin Adolf, Fotos: Erwin Adolf & Joachim Dude
Die Laser-Roboter werden 24 Stunden vom PC gesteuert.
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Hameln-Pyrmont
55 Jahre BG Hameln12
BDB-Landesspiegel 3/2015
Hameln-Pyrmont
Vorsitzender Oliver Steinwedel begrüßte die Gäste, und Karin Voigt von der
Landesgeschäftsstelle überbrachte herzliche Grüße von dem Landesvorsitzenden Christoph Schild. Sie gab einen kurzen Rückblick anhand der Chronik zum
50jährigen Jubiläum des Landesverbandes Niedersachsen. Daraus geht hervor,
dass bereits im Jahre 1955 der Vorsitzende des BDB Niedersachsens versucht
hatte, in Hameln eine Bezirksgruppe zu initiieren. Aber die nötige Resonanz
blieb zunächst aus. Der damalige Bundesgeschäftsführer Bohlender war fünf
Jahre später erfolgreicher, der 12. April 1960 ist der Gründungstag der BG Hameln. Die Kollegen Erhard Matthias, Kurt Steinmann und Günter Petschick bildeten zusammen mit den im Kreis Hameln-Pyrmont ansässigen BDB-Kollegen
die neue Bezirksgruppe Hameln. Der Baumeister, Johannes Senf, übernahm
den Vorsitz.
Auch diesem zweiten Anlauf fehlte es anfangs an Erfolg. Johannes Senf verstarb bereits am 5. Juni 1962. Seine Gruppe hatte von Anfang an zu wenig Aktivitäten gezeigt, war fast in Vergessenheit geraten. Der Tod von Senf veranlasste den Landesverband zu einer Wiederbelebung und bereits zum 25. Juni
1962 gab es eine erneute Einladung von Freiberg an die Hamelner Kollegen in
die Gaststätte „Zur Börse“. Den zunächst kommissarischen Vorsitz übernahm
der Architekt Rudolf Pracht. Mit 13 Mitgliedern startete die Bezirksgruppe in
eine neue Zeit. (Wer Interesse an der gesamten Chronik hat, kann diese bei Karin Voigt, Landesgeschäftsstelle, anfordern.) Karin Voigt übergab als Gastgeschenk des Landesverbandes 55 Schreibblöcke, 55 Post-It’s, fünf Zollstöcke,
fünf Jahrbücher 2015 und fünf Ausgaben der o. g. Chronik sowie einen Geldsack mit nicht nur „weißen“ Mäusen.
Bevor Steaks, Fisch und Salat und das ein oder andere Getränk von Heinrich
Garvens und seinem Team auf den Tisch kamen, wurden die frisch errichteten
Baumhäuser mit zauberhaftem Blick auf Aerzen und das Umland besichtigt.
Seine Frau hat sich um die Inneneinrichtung gekümmert und richtete mit besonders viel Liebe fürs Detail jedes Haus individuell ein. Jedes Haus hat seinen eigenen Namen und seine eigene Farbe. Heinrich Garvens war zuständig für die
Technik. „Die Fenster sind dreifach verglast, die neuesten ENEV-Richtlinien
wurde eingehalten und das Holz ist sibirische Lärche“, so Garvens in einem Interview mit Karin Voigt. „Die Rahmenständerkonstruktion war schon eine Herausforderung für den Architekten und den Statiker“ so Garvens. Ganz besonders viel Herzblut steckte Garvens unter anderem in die Türen vor den Fernsehern. „In einem Baumhaus ist ein Fernseher eigentlich fehl am Platz“, so
Garvens, „aber die Gäste legen großen Wert darauf. Und ich legte großen Wert
darauf, dass der Fernseher nicht wie ein Altar einen dominierenden Platz in dem
Raum einnimmt. So ist er hinter einer passenden Holzwand elegant und platzsparend versteckt.“ Geheizt wird mit Infrarot-Heizkörpern, und ein Durchlauferhitzer sorgt in jedem Baumhaus für warmes Wasser in den modern eingerichteten Bädern mit Dusche und WC. Für die Kupferdächer hat sich Garvens
aufgrund der Langlebigkeit des Materials sowie seiner Verarbeitbarkeit wie Löten oder Schrauben entschieden. Heinrich Garvens ist sehr zuversichtlich und
könnte sich vorstellen, noch drei weitere Baumhäuser zu errichten. (www.Hotelwaldquelle.de oder info@hotel-waldquelle.de)
Karin Voigt
-Pyrmont
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Ahornhöhe, Birkenhöhe, Eichenhöhe – das sind die Namen der
Baumhäuser des Hotels Waldquelle in Aerzen. In dieser romantischen
Atmosphäre feierte die Bezirksgruppe Hameln Pyrmont ihr
55-jähriges Jubiläum.
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Bremen
BDB Bremen sponsort die Studienarbeiten
Die School of Architecture der Hochschule Bremen hat am Samstag, den 08. August 2015 mit Ihrem jährlich
stattfindenden Sommerfest ihre neuen Räume am Neustadtswall der interessierten Öffentlichkeit gezeigt,
die Absolventinnen und Absolventen feierlich verabschiedet und die zuvor durch eine Fachjury ermittelten
Preisträgerinnen und Preisträger gefeiert.
Ausstellung Foyer/ Empfang der Gäste durch Clemens
Bonnen, die Preisträger mit der Jury und Vertretern
von BDB und Hochschule
Das neu gestaltete Foyer und die Galerie des AB-Gebäudes
bot einen festlichen Rahmen und fasste eine Vielzahl interessanter Studienarbeiten, von deren Bandbreite und Qualität die
Besucher sehr angetan waren.
Die Jury mit Ebba Lamprecht von Hilmes Lamprecht Architekten, Sebastian Cordes von omp und Günther Bleckwehl von
Architekten Bleckwehl hatte sich tagsüber einen intensiven
Eindruck von den ausgestellten Projekten gemacht, ehe die
Preise der School of Architecture, die durch den BDB gesponsert sind, ermittelt und verliehen wurden.
Es wurden zwei Anerkennungen für besondere Studienarbeiten ausgesprochen: Joanna Kluhs, für „The Wave“ eine Arbeit
aus dem 5. Semester BA und Ema Sauramo, für eine besondere Masterthesis.
Zwei Preise für herausragende Studienarbeiten haben Marc
Brandwein mit seiner BA-Thesis zur B75, „Humanisierung ei14
ner Stadtautobahn“sowie Janne Matthies und Insa Sogorski
mit einem „Ort für Prag“ erhalten.
Der Preis für die beste Bachelor-Thesis „Kompakt Wohnen“ in
Huckelriede ging an Étienne Schumacher, den Preis für die
beste Master-Thesis erhielt Tom Krenz für seine Arbeit „Osterfeuerberg“, die Entwicklung eines neuen Quartiers am Osterfeuerberger Ring in Walle.
Prof. Ulrike Mansfeld
School of Architecture Bremen
Studiendekanin
Fakultät Architektur Bau Umwelt
Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, 28199 Bremen
Tel: 0421 5905 2200
Fax: 0421 5905 2202
Tel. Büro: 0421 336 1956
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Stellenmarkt
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Hannover – Hildesheim
Bratwurstmann 1 A Frank
Lustige
O‘zapft is
Runde
Bratwurstmann 1 A Frank
Hameln unter sich
Spannende Diskussionen
Fachgespräche
Bratwurstmann 1 A
Die Bezirksgruppen Hannover und Hameln haben vor Beginn der Sommerpause ein Grillfest der besonderen Art auf die Beine
gestellt. Bei Sonnenschein im idyllischen Garten von Peter Struck, kühlem Bier vom Fass und bester Laune servierte Bratwurstmann Frank (bratwurstmann1A@freenet.de) heiße Würstchen vom Grill. Die Stimmung war augelassen, diskutiert wurde über den
Tag der Architektur, das Baugeschehen in und um Hannover sowie über die geplanten Urlaubsreisen. Es fand auch ein reger
Austausch zwischen den Geschehnissen der lediglich durch den Deister getrennten Bezirksgruppen statt. Es war ein gelungener
Abschluss und die folgenden Termine sind bereits in Planung. Es gibt viel zu erleben und erkunden, die Vorbereitungen laufen –
lassen Sie sich überraschen! Aber lassen Sie sich nicht nur überraschen, sondern nehmen Sie auch teil an all den mit Liebe und
Sorgfalt ausgewählten Berichterstattungen sowie baurelevanten Ausflugszielen. Der BDB zählt auf Sie und Ihre rege Teilnahme.
Text und Fotos: Karin Voigt
Bock-Thürnau und Rochner im Gespräch
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Tommi Neulen, Henrik Boldt
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Hannover – Hildesheim
Spargel im Zoo
Das ist auch nur im BDB möglich. Inmitten des Zoos von Hannover plauderten die Rentner mit Moni Schwarz und Karin Voigt
über alte spannende Zeiten im BDB. Es ging bei Spargel und dem ein oder anderen alkoholischen Getränk lustig zu. Meyers Hof
ist ein idyllisches Stück Niedersachsen mitten in Hannover. Eine große Koppel mit Hofteich, eingebettet in ein kleines Dorf aus
original-niedersächsischen Fachwerkhäusern, liegt direkt vorm urigen Landgasthaus. Inmitten von glücklichen Kühen, frechen
Gänsen und Rotbunten Husumer Protestschweinen war es der ideale Ort, um Spargel als regionale Köstlichkeiten aus der Region zu genießen.
Text: Karin Voigt, Foto: Taxifahrer
Dietrich Koch
schwelgt in Erinnerungen
Lustige,
gesellige Truppe
Geschwister unter sich
BDB-Landesspiegel 3/2015
Edeltraud Harböck hat stets den Schalck im Nacken
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Hannover/Hildesheim
Schlichte Eleganz:
Ockerfarbene Steinzeug-Fliesen
in den Bädern zitieren die Sandsteinfassade.
Foto: Sonja Lange
Mehr Helligkeit:
Durch die lamellenverglasten Oberlichter
flutet Tageslicht in die Räume.
Foto: Sonja Lange
Sandsteinfassade: Der Blick auf den Haupteingang des Klosters Barsinghausen. Foto: Klosterkammer
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BDB-Landesspiegel 3/2015
Hannover/Hildesheim
Informierten vor Ort zum Tag der Architektur:
Dr. Tim Wameling (links) und Reiner Dittmann (rechts),
Architekten der Klosterkammer,
sowie Pastor Guido Depenbrock, Leiter von inspiratio.
Foto: Klosterkammer
Flur mit Dachschrägen:
Das rote Linoleum dient als Blickfang in dem ansonsten hell
gestalteten Flur im Obergeschoss.
Foto: Sonja Lange
Denkmalgerecht, ökologisch und modern
Klosterkammer sanierte im Kloster Barsinghausen für das Haus inspiratio, eine Einrichtung der Evangelischen Kirche
Eine Fassade aus ockerfarbenem Sandstein, der aus dem nahen Deister stammt, ziert das Kloster Barsinghausen. Der
zweigeschossige Barockbau stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert, die Wurzeln des Klosters gehen bis in das Mittelalter
zurück. Seit rund 800 Jahren leben christliche Gemeinschaften
in dem Kloster, aktuell besteht der Konvent aus fünf alleinstehenden Frauen. Die Klosterkammer Hannover unterhält Kloster
und Konvent. Seit Januar 2015 bietet das Kloster mit dem
Haus inspiratio außerdem einen Rückzugsort für hauptamtlich
Beschäftigte der Evangelischen Kirche. Träger ist die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau. Pastorinnen und Pastoren sowie hauptamtlich Beschäftigte der Kirchen können dort nach starker beruflicher Belastung Raum und Zeit finden, um sich zu regenerieren. Der Konvent bietet den geistlichen Rahmen.
Begonnen hat die Planung für das Projekt inspiratio im Jahr
2012. Die Umbauarbeiten wurden zwischen Herbst 2013 und
November 2014 realisiert. Ein Schwerpunkt der Sanierung lag
im zweiten Obergeschoss. Die gestalterische Grundidee ist,
auf den rund 750 Quadratmetern Nettogrundfläche mit ökologischem Baumaterial eine moderne und komfortable Ausstattung zu schaffen, die einen Bezug zur Bauhistorie herstellt. Es
entstanden zehn Gästewohnungen sowie Gemeinschafts-, Seminar- und Therapieräume. Die Klosterkammer hat in Planung
und Umsetzung insgesamt 750.000 Euro investiert und zur Refinanzierung einen langfristigen Mietvertrag mit der Landeskirche abgeschlossen.
Reiner Dittmann und Dr. Tim Wameling, Architekten der Klosterkammer Hannover, präsentierten die Sanierungsarbeiten
zum Tag der Architektur am 28. Juni 2015 rund 120 Besucherinnen und Besuchern. Ein besonderes Augenmerk liegt bei
dem Vorhaben auf dem Hitze-, Wärme- und Brandschutz sowie der effizienten Tageslichtnutzung. Aufgrund der Trinkwasserverordnung mussten automatische Rückspülungs­
ein­
rich­
tungen samt entsprechender Leitungsführung für Trink- und
Warmwasser eingebaut werden, weil die Räumlichkeiten teils
mehrere Wochen im Jahr leer stehen.
Die ehemals innenliegenden Küchen sind mit einem lamellenverglasten Oberlicht ausgestattet. Durch die Lamellenstruktur
fügen sich die Fenster harmonisch in die Dachfläche ein. Um
diesen Einbau denkmalästhetisch verkraftbar zu halten, wurden Aufbauten wie Lüftungskamine und Dachausstiege zurückgebaut. Die Deckendämmung des Dachgeschosses besteht aus diffusionsoffenem Hanffaserdämmstoff. Die
Oberflächen der Außen- und Innenwände sind mit Kalk- oder
Lehmputz auf Q3-Qualität versehen und mit diffusionsoffener
Wandfarbe gestrichen. Als Fußboden dienen in den Wohnräumen geöltes Eichenparkett, in den Fluren Linoleum und lackierte Fichtenbohlen. Alle Fenster bekamen neue Dichtungen
sowie Isolierglasscheiben. Das ehemals offene zentrale Treppenhaus des Klosters wurde nicht mit geschlossenen Wänden
brandschutztechnisch entkoppelt, sondern mit einer F-30 Verglasung raumhoch geschlossen. Die Bäder sind als innenliegende Duschbäder konzipiert, ockerfarbene Steinzeug-Fliesen
zitieren die Sandsteinfassade.
Text: Dr. Tim Wameling/Lina Hatscher
BDB-Landesspiegel 3/2015
19
Buchvorstellung
Das Haus der drei Religionen
Bet- und Lehrhaus Berlin. Entwürfe für einen
Sakralbau von morgen
Gregor Hohberg
Roland Stolte (Hrg.), Juni 2013
deutsch, türkisch, englisch, hebräisch, arabisch
über 180 Abbildungen
Hardcover mit Schutzumschlag, 148 Seiten,
Format 22,5 x 28,0 cm
CHF 57,60 / EUR 48.00 (D)
ISBN: 978-386922-260-8
In Berlin entsteht gerade ein Sakralbau, der drei Religionen gleichzeitig dienen soll – Synagoge, Moschee und
Kirche in einem. Das Bet- und Lehrhaus am Berliner Petriplatz soll die Gläubigen und Lehrenden der drei größten
monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum gemeinsam beherbergen. Angesichts der aktuellen Geschehnisse sind Initiativen wie diese wichtiger
denn je: Sie stehen für Toleranz, Verständnis und Respekt.
Bei DOM publishers ist bereits im Juni 2013 die Publikation Das Haus der drei Religionen. Bet- und Lehrhaus
Berlin. Entwürfe für einen Sakralbau von morgen erschienen. Es dokumentiert den internationalen ArchitekturWettbewerb, der im April 2012 ausgelobt und im September 2012 entschieden wurde und präsentiert 38 Entwürfe.
Den Wettbewerb gewann das Berliner Büro Kühn Malvezzi, weil es „eine überaus komplexe Aufgabe mit be-
wundernswerter
Souveränität gelöst“
hat, so Jury-Vorsitzender Hans Kollhoff in
seinem Beitrag. Der Entwurf hat bereits viel Aufmerksamkeit erhalten. Vor
allem galt es dabei den Anspruch zu erfüllen, Juden, Muslimen und Christen Möglichkeiten der zwanglosen Begegnung, aber auch des Rückzugs in den jeweilig
eigenen Andachtsraum zu bieten. Zugleich sollte sich
das Gebäude so in das Stadtbild einfügen, dass es auch
eine Offenheit gegenüber nicht religiösen Passanten signalisiert. Das Buch wiederum meistert die Herausforderung, in fünf Sprachen entsprechend dem multireligiösen
Ansatz – einen Überblick über den Wettbewerb zu liefern
und die Fragestellungen zu thematisieren, die sich aus
einem solchen Projekt ergeben.
Neben der Wettbewerbsdokumentation diskutiert die Publikation bautypologische Fragen für ein Gebäude, das
es in dieser Form noch nicht gegeben hat, das also auf
kein historisches Vorbild zurückgreifen kann. Die Initiatoren und Gründer, Gregor Hohberg, Tovia Ben-Chorin, und
Kadir Şanci äußern sich zur Idee und ihrer Motivation, dieses Projekt zu realisieren. Der historische und archäologische Kontext – der Berliner Petriplatz blickt auf eine
lange und wechselvolle Geschichte zurück – wird ebenso
diskutiert wie die städtebaulichen Zusammenhänge.
DOM publishers, Berlin
AussenraumQualitäten –
AussenraumRealitäten
Gestaltungsprinzipien für
Planung und Architektur
Auch
als eBook
erhältlich!
Marlis Gander
2015
mit zahlreichen Fotos, Grafiken
und Tabellen
Broschur, 120 Seiten,
Format 17 x 24 cm
CHF 38.00 / EUR 36.00 (D)
ISBN: 978-3-7281-3669-5
Im Aussenraum – also dem Raum zwischen den Häusern
– bewegen und begegnen sich die Menschen auf vielfältige
20
Art und Weise. Genügt der heutige Aussenraum den zahlreichen an ihn gestellten Anforderungen? Was macht die
Qualität von Aussenräumen aus und wo gibt es Defizite?
Das vorliegende Buch sensibilisiert auf einfache und verständliche Art für das Thema Aussenraum. Es plädiert für
funktionierende Kontakt- und Begegnungsräume, in denen man sich wohl fühlt. Konkrete Handlungsanweisungen helfen bei der Umsetzung. Im besten Fall verführt das
Buch dazu, sich aktiv für eine hohe Qualität des Aussenraums und die Möglichkeit eines vielfältigen Lebens zwischen Häusern einzusetzen. Dabei hilft auch der ergänzende Bewertungsbogen für Erkundungstouren und
eigene Beurteilungen.
Themen: Aussenraumgestaltung, Wohnumgebung,
Siedlungsplanung, öffentlicher Raum
BDB-Landesspiegel 3/2015
Buchvorstellung
Planungsprozesse in der Stadt:
die synchrone Diskursanalyse
Forschungsinstrument und Werkzeug für die
planerische Praxis
Harald A. Mieg, Heike Oevermann
Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung
der Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.), 2015
mit zahlreichen Abbildungen und Tabellen
Broschur, 96 Seiten, Format DIN A5
CHF 35.00 / EUR 32. 90 (D)
ISBN: 978-3-7281-3638-1
Planungsprozesse in der Stadt sind oftmals gekennzeichnet durch Konflikte, aber auch durch die Vermittlung
unterschiedlicher Anliegen und die Entwicklung alternativer Gestaltungsoptionen.
In diesem Kontext wird es zunehmend wichtiger, Debatten und Entscheidungsprozesse zu verstehen. Hier setzt
Historisch wertvoll, aber
öffentlich verkannt
Methodikentwicklung zur
Sanierung historischer
Bauzeugnisse – am Beispiel
Mesnerhaus zu Ellbögen
Auch
als eBook
erhältlich!
Alfons Tanzer
Department für Bauen und
Umwelt der Donau-Universität
Krems (Hrsg.), 2015
mit zahlreichen Abbildungen,
durchgehend farbig
Broschur, 148 Seiten, Format 17 x 24 cm
CHF 48.00 / EUR 46.00 (D)
ISBN: 978-3-7281-3615-2
Unter dem Einfluss unserer sich stetig ändernden Gesellschaft werden alte, historisch wertvolle Gebäude oftmals
bedenkenlos abgebrochen. Dabei geht nicht nur ein Teil
unserer Geschichte verloren; häufig wird verkannt, mit
welchem Aufwand ältere Generationen diese Bestände
die synchrone Diskursanalyse an: Sie
ist ein Instrument, um Konflikte und
Vermittlungen über Ziele und Konzepte in Planungs- und Transformationsprozessen der Stadt systematisch zu erfassen.
Das Buch bietet Praktikern sowie
für Studium und Forschung die geeigneten Werkzeuge, um Transformationsprozesse zu analysieren
und zu verstehen sowie in diesen
regulativ wirksam zu handeln. Ein
Fallbeispiel (Industriekomplex Zeche
Zollverein in Essen) veranschaulicht Theorie und Praxis.
Auch
als eBook
erhältlich!
Themen: Stadtplanung, Stadtentwicklung,
Raumplanung, Raumordnung
aufbauten, pflegten und unter für uns heute unvorstellbaren Bedingungen weiter betrieben.
Die Publikation zeigt, wie unter Einbindung der Bevölkerung und einer aktiven Vereinsstruktur die Möglichkeiten
für die Bewahrung und Weiterentwicklung des alten Mesnerhauses in Ellbögen (Tirol) erarbeitet wurden. Dazu
wurden wesentliche Sanierungsschritte sowie eine Methode zur ökologischen Sanierung entwickelt. Mit den
gezeigten Nutzungsmöglichen, insbesondere in seiner
Stellung im Dorf, kann das sanierte Mesnerhaus als Beispiel für gleichwertige zu sanierende Gebäude dienen.
Das Buch richtet sich einerseits an Fachleute aus dem
Baubereich, andererseits an politische Entscheidungsträger, Berater sowie an interessierte Privatpersonen, die
sich mit der Sanierung und Revitalisierung des geringen,
noch vorhandenen Bestandes an Bauten der Volksarchitektur befassen.
Themen: Sanierung, Bausanierung, Gebäudesanierung,
historische Bauten, Tiroler Architektur, Revitalisierung
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, c/o Wista AG
Claudia Signer, Fritz-Reichle-Ring 6b, DE–78315 Radolfzell
+++ Alle Bücher gibt es auf Seite 30 zu gewinnen +++
BDB-Landesspiegel 3/2015
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Melle
Was hat Melle-Bruchmühlen mit Rosamunde
Pilcher zu tun?
V. l. n. r. Dieter Krukemeier, Walter Edsen,
Ernst Heitling, Burkhardt Schleef
Nicht nur die Fahrt selber (s. Seiten 5–7), sondern auch
die Nachbetrachtung mit 31 Personen im Tennishaus in
Melle-Bruchmühlen war ein erfolgreicher Tag.
Die Gäste ließen die von Burkhardt Schleef perfekt
organisierte Reise nach Cornwall Revue passieren.
Bei Bier und Bratwurst und dazu noch schönem Wetter
schwelgten die Teilnehmer in den Erinnerungen an das
Rosamunde-Pilcher-Land und die Zukunftsmetropole
London.
Und wie heißt es so schön: „Nach der Reise ist vor der Reise.“
Das nächstes Reiseziel ist Schleswig- Holstein, die Schlei und
Umgebung, in der Zeit von Himmelfahrt bis drauffolgenden
Sonntag 5. bis 8 Mai 2016. Zu diesem Anlass wird ein Doppeljubiläum am Samstag, 6. Mai 2016 gefeiert:
60 Jahre BDB- Melle und 50. BDB-Fahrt (ehemals
Studienreise)
„Es wird ein festlicher Akt der Superlative“, das versprechen
Martin Schwutke und Burkhardt Schleef schon heute.
Text: Karin Voigt
Fotos: Internet, Bärbel Krukemeier,
Karin Voigt, Werner Mewes
Burkhardt Schleef und Martin Schwutke
22
BDB-Landesspiegel 3/2015
Braunschweig
Aussicht
Fassade
BraWo-Park Baustellenbesichtigung am 30. April 2015
Zur Walpurgisnacht von der höchsten und zugleich größten Braunschweiger Baustelle einen Blick zum Brocken
werfen war angesagt bei der Baustellenbesichtigung des Hochhauses im BraWo-Park. Es hatten sich so viele
BDB-Mitglieder angesagt wie selten zuvor, war doch die Hoffnung groß, bis aufs Dach zu steigen. Und es musste
gestiegen werden, weil es noch keine funktionierenden Innenaufzüge gibt und der Außenaufzug den Bauarbeitern
vorbehalten war.
19 Obergeschosse waren zu erklimmen. Es wurde ein Geschoss mehr rausgequetscht, in dem man die Geschosshöhe
der geplanten 18 Obergeschosse soweit reduzierte, dass noch
ein Geschoss mehr dabei herauskam. Und alle sind schon so
gut wie vermietet! Mit einem Untergeschoss ergibt das gesamte Bauvolumen dann 20 Geschosse.
Die Braunschweiger Köster-Filiale bekam den Bauauftrag als
Generalunternehmer mit der Möglichkeit, die Konstruktion in
Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Reichel und Staudt
anzupassen, die zu den Leistungsphasen 1-5 auch die künstlerische Oberleitung für dieses Projekt haben.
Interessant ist neben der Fassade (Pfosten-Riegel-Konstruktion mit bodentiefen Verglasungen und einem schmalen Lüftungsflügel zum Öffnen, von außen geschlossen durch ein
Lochblech) die Gründung. Der Baugrund wurde durch Rüttelstopfpfähle verbessert, so dass das Untergeschoss und die
flächengrößeren ersten 4 Geschosse durch eine sehr dicke
Kellersohle so viel Gewicht auf den Boden bringen, dass die 15
Obergeschosse des Hochhausteiles nicht
umkippen, eine gute und preiswerte Lösung.
Braunschweig. Noch ist es etwas zugig da oben, weil die Verglasung noch fehlt und das Wetter gefühlt kälter ist in diesem Jahr.
Aber man war nach über 300 Stufen doch etwas in Schwitzen
und außer Atem gekommen, so dass eine Abkühlung gar nicht
so unwillkommen war.
Zur Fassade ist noch zu sagen, dass man lange auf der Suche
nach diesem speziellen Farbton war, der als Aluminiumbeschichtung besonders gut zur Farbe der „Toblerone“ passt,
wie das alte Posthochhaus von GMP von den Braunschweigern genannt wird.
Einen Wermutstropfen gibt es bei diesem Bauvorhaben: Das
Dachrestaurant ist zu klein, um dort mit dem BDB Partys feiern
zu können, aber Köster Braunschweig hat es prophylaktisch
schon für die Weihnachtsfeier gebucht.
Dem Bauherren und der Firma Köster gilt unser Dank für die
gelungene Führung und Bewirtung auf Braunschweigs höchster Baustelle.
S. Lorentzen / Kai-U. Käferlein
Heizung und Kühlung funktionieren durch Betonkernaktivierung in den Geschossdecken,
daher stört kein Heizkörper die geschosshohe Verglasung und die Flexibilität bei der
Raumaufteilung bleibt erhalten. Die Lüftung
ist in der Flurzone in der abgehängten Decke
untergebracht, entsprechend eng geht es in
der Installation zu.
Auf den Dach entsteht eine Restauration mit
Außenterrasse und einem herrlichen Blick über
BDB-Landesspiegel 3/2015
Gastgeber+Vorstand
Besucher
23
Braunschweig
„Wir lieben die Stürme,…“Baumeister setzen Segel
Segeltörn des BDB auf der Hanse Sail 2015 in Rostock (siehe auch Seite XIV)
Dr. Wolfgang Lehne: Das war schon eine besondere Einladung, die Steffen Güll, Vorsitzender des Landesverbandes
Mecklenburg-Vorpommern an die BDB-Kollegen richtete: Ein
Tagestörn auf einem historischen Segelschiff, eine Seefahrt
mittendrin in der Armada der maritimen Oldtimer auf der
Hanse Sail in Rostock. 40 Kollegen und Kolleginnen (ja, es
waren auch Frauen an Bord) folgten am 7. August dem Ruf in
die Hansestadt an der Warnow-Mündung. Schon bevor es an
Bord ging, gab es allerhand zu sehen: In der prächtigen Kulisse des Stadthafens lagen die aufgetakelten „alten Damen“
zu dritt oder viert nebeneinander an den Kais, daneben Buden
dicht bei dicht und jede Menge „Schiffe-Gucker“.
Es war seit dem Start 1991 bereits die 25. Hanse-Sail in Rostock, die zu den weltweit größten Treffen von Traditionsseglern und Museumsschiffen zählt. Die mehr als 200 teilnehmenden historischen Schiffe bildeten im Kontext mit pompösen
Kreuzfahrtlinern, bulligen Schleppern und eleganten Motoryachten eine Leistungsschau unterschiedlichster maritimer
24
Fortbewegungsmittel der letzten drei Jahrhunderte. Neben
den Segelschiffen standen in diesem Jahr auch die historischen Dampfschiffe im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Nach zwei Salutschüssen hieß es pünktlich um 10:00 Uhr
„Leinen los!“ für die große, gemeinsame Ausfahrt der Traditionssegler – und wir waren auf der „Ethel von Brixham“ dabei!
Das 30 m lange Schiff, 1890 in Brixham/England auf Kiel gelegt, segelte Jahrzehntelang als Fischtrawler zwischen Nordmeer und Biscaya. Sein heutiger Heimathafen ist Kiel und die
Crew setzt ihre 460 m² Segelfläche nun für ein- oder mehrtägige Ausflüge mit Seeluft-Junkies und Bootsbau-Enthusiasten.
Im Konvoi ging es die ca. 12 km durch die langgestreckte Unterwarnow bis Warnemünde. An Backbord vorbei an der Amüsiermeile der Hanse Sail mit Fischbrötchen, Radiobühne und
Riesenrad (was man getrost links liegen lassen konnte); vorbei
an den vor Anker liegenden Kreuzfahrtlinern und den Fähren
nach Skandinavien, vorbei an der einst großen und nun in der
Umstrukturierung befindlichen Neptun- und der ehemaligen
BDB-Landesspiegel 3/2015
Braunschweig
Warnow-Werft und auf der anderen Seite den gehobenen
Bausparerträumen auf den exklusiven Bauplätzen mit angegliedertem Yachthafen.
Zur Mittagszeit wurden der alte Leuchtturm und die beiden
Molenfeuer bei Warnemünde passiert und es ging hinaus in
die Mecklenburger Bucht. Dort hieß es dann Segelsetzen, was
unter tatkräftiger Mitwirkung zweier BDB-Landesvorsitzender
auch bestens gelang. Nach einem kräftigen Eintopf aus der
Kombüse waren dann eigentlich alle bereit, sich den „brausenden Wogen und der eiskalten Winde rauhem Gesicht“ zu
stellen – allein, es war Flaute. Der Wind reichte zwar, die Segel
für die begehrten Seglerfotos zu blähen, aber ansonsten war
die Fahrt ohne Motorunterstützung eher gemäßigt. Trotzdem
– es war ein überaus entspannter Nachmittag, an Bord
herrschte eine gelöste Atmosphäre, man kam miteinander ins
Gespräch, grüßte herzlich die Besatzungen der anderen Segler, an denen man relaxed vorüberglitt – und amüsierte sich
über die hektisch über die Ostsee jagenden SkandinavienFähren. Welch‘ ein Erlebnis (selbst für die Crew!), als plötzlich
zwei Delphine aus dem Wasser schossen – zwei Seemeilen
vor Warnemünde!
Mit Motorkraft ging es dann zurück durch die Unterwarnow,
wo im Laufe des Freitagnachmittags der Schiffsverkehr noch
zugenommen hatte. Wir passierten die Korvette „Braunschweig“, die dort im schicken Marinegrau vor Anker lag. Des
Architekten Auge wurde dann jedoch wieder versöhnt bei der
Begegnung mit dem eleganten Seitenraddampfer „Freya“ und
beim Anblick der Silhouette der historischen Altstadt bei der
Einfahrt in den alten Stadthafen Rostocks. Ein Scenario aus
Speichern, Kirchtürmen, schwankenden Schiffsmasten – Bilder, die so an die Hansezeit erinnern wollen. Wir fühlten uns
angekommen, nach einer kleinen Zeitreise, nach Schiffe-gucken
und Seele-baumeln-lassen. Das hat gut getan – herzlichen Dank
an die BDB-Kollegen aus Mecklenburg für diesen Tag!
Text: Dr. Wolfgang Lehne, Fotos: Karin Voigt
Es wurde eng im Hafen
Ausfahrt der Traditionssegler durch die Unterwarnow
Zwischen dutzenden Traditionsseglern in der
Mecklenburger Bucht vor Warnemünde
Ein Highlight: Die 4-Mast-Bark Kruzenshtern, Baujahr 1926
BDB-Landesspiegel 3/2015
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+++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++
Bitte reichen Sie einen kurzen Text und einige Fotos Ihres Projektes
bei der Redaktion – geschaeftsstelle@bdb-nds.de – ein.
Die Baustellenmanagerin
Susanne Witt setzt Bauherrenwünsche kreativ um –
ein Bürobesuch zum Tag der Architektur
Bevor Susanne Witt (stellvertretende Landesvorsitzende des BDB Niedersachsen) an diesem Morgen ins Büro fährt, muss sie zunächst eine Krise
entschärfen: Ein Bauherr hatte sie angerufen, weil im Bad seines Hauses
die Fliesen falsch angebracht wurden. Die Architektin trifft sich rasch mit
dem Handwerker und bespricht mit ihm das weitere Vorgehen. Solche Situationen sind typisch. „Bauen bedeutet immer Stress“, sagt die 53-Jährige.
„Und ohne Konflikte läuft das selten ab. Wir Architekten sind dazu da, Ruhe
reinzubringen und konstruktiv zu denken. Dabei vertreten wir immer die Interessen des Bauherren.“
Entwurf am Computer
Susanne Witt sieht sich und ihre Kollegen als eine Art Manager. Eine wesentliche Aufgabe sei es schließlich, die Beteiligten und Zeitabläufe zu koordinieren. Dafür ist eine häufige Präsenz auf der Baustelle nötig. Das Architekturbüro bwp beschäftigt deshalb unter
anderem drei Bauleiter, die zum 13-köpfigen Team
gehören. „So können wir auch größere Projekte und
mehrere Baustellen parallel bewältigen“, sagt Witt,
die mit ihrem Büropartner Patrik Nilsson die Geschäftsführung innehat.
Das Leistungsspektrum ist groß: bwp baut Einfamilienhäuser ebenso wie Industriehallen oder Kindertagesstätten. Eines der aktuellen Projekte ist der Umbau eines Celler Verlagshauses. Hier sind gerade die
Trockenbauer im Einsatz, als Susanne Witt vormittags auf die Baustelle kommt. Noch sind überall Unterkonstruktionen zu sehen, Kabel hängen herab,
Materialien stapeln sich in den Räumen. Die Architektin geht mit Bauleiter Philipp Bührke einige Pläne
durch, dann prüfen sie, ob die Arbeiten korrekt ausgeführt werden.
Der Plan: Architektin Susanne Witt mit Bauleiter Philipp Bührke
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BDB-Landesspiegel 3/2015
+++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++ HIER KÖNNTE IHR PROJEKT STEHEN +++
Baustellenkontrolle mit Handwerker
Architekten sollten Materialkenntnisse besitzen und die Arbeitsweise von Handwerkern verstehen. „Idealerweise wäre
man Meister in allen Gewerken“, sagt Bührke. Neben Fachkenntnissen ist auch Improvisationsfähigkeit gefragt, denn immer wieder kommt es vor, dass Pläne angepasst oder Änderungen im Ablauf vorgenommen werden müssen, berichtet
Bührke: „Man erlebt viele Überraschungen - vor allem wenn
man im Bestand baut.“ Auch die Bauherren ändern mitunter
ihre Vorstellungen, was in der Regel zusätzliche Arbeit und
Kosten verursacht.
Um das möglichst zu vermeiden, ist von Anfang an ein intensiver Austausch wichtig. „Im Idealfall wird der Architekt schon
vor dem Kauf des Grundstücks oder einer Immobilie hinzugezogen“, betont Witt. Denn längst nicht immer sind alle Bauherrenwünsche umsetzbar, etwa weil Bebauungspläne und Gesetze dagegen sprechen. Oft müssten deshalb Kompromisse
gefunden werden, berichtet die Architektin: „Trotzdem sollen
die Bewohner später nicht das Gefühl haben, in einem Kompromiss zu leben.“
Susanne Witt ist deshalb ständig im Dialog mit den Bauherren.
Auch an diesem Tag stehen etliche Telefonate und Emails an.
Dazu kommen Gespräche mit Behörden und Handwerkern.
Später geht sie mit den Mitarbeitern im Büro die verschiedenen Projekte durch, studiert Pläne und nimmt, falls nötig, Korrekturen vor. Nachmittags ist dann Zeit fürs Entwerfen, das für
Susanne Witt einen wesentlichen Teil der Faszination ihres Berufes ausmacht. „In dieser kreativen Phase blende ich alles aus
und versinke in eine andere Welt“, sagt sie. Die Architektin
stülpt Bauherren jedoch nicht ihre Vorstellungen über, sondern
setzt deren Wünsche kreativ um: „Aber natürlich hat jeder Architekt seine eigene Handschrift und findet sich in dem Gebäude wieder.“
Am Abend besucht sie noch einen künftigen Bauherren, um im
persönlichen Gespräch herauszufinden, wie er aktuell lebt,
BDB-Landesspiegel 3/2015
welche Erwartungen er an das neue Zuhause hat und wie seine
finanziellen Möglichkeiten sind. „Ich muss mich in ihn hineindenken können“, sagt Witt. Viele Bauherren haben zwar konkrete Vorstellungen, sind aber dennoch dankbar für Ideen und
Vorschläge. Wichtig ist es dann, den Kunden eine visuelle Vorstellung zu vermitteln - anhand von Entwürfen oder Modellen.
Die abgestimmten Entwürfe werden schließlich mit dem Bauantrag bei der zuständigen Behörde eingereicht und dort gegebenenfalls verhandelt. Im nächsten Schritt entstehen dann
die Detailplanungen: Wo kommt welche Steckdose hin? Wo
werden die Lichter angebracht? Welche Bodenbeläge sollen
verwendet werden? „Bauherren müssen Entscheidungen in einem Maß treffen, das sie nicht gewohnt sind“, erklärt Witt.
Auch dabei hilft die Architektin, begleitet ihre Kunden manchmal sogar in die Geschäfte.
Etwa zu dieser Zeit werden auch die verschiedenen Arbeiten
ausgeschrieben und die Angebote der Handwerker ausgewertet. „Nicht immer ist das billigste Angebot das günstigste“, erläutert Witt. Jedes Gewerk, das schließlich beauftragt wird, erhält von bwp ein Pflichtenheft, sodass die Leistungen und
Abrechnungen anschließend genau überprüft werden können.
Im letzten Schritt erfolgt dann die Abnahme des Gebäudes.
Die Aufgaben eines Architekten sind vielfältig und abwechslungsreich. Das schätzt Susanne Witt an ihrem Beruf. Mindestens ebenso wichtig ist ihr der Umgang mit Menschen - mit
den Kollegen ebenso wie mit den Kunden: „Es ist schön, etwas
gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen“, betont sie. Wenn
sie nach einem langen Arbeitstag wie diesen mit dem Auto
durch Celle fährt, kommt sie an vielen Gebäuden vorbei, deren
Antlitz sie geprägt hat und in denen sich die Menschen wohlfühlen. Das macht sie stolz.
Sebastian Hoff
Freier Autor Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)
in Hannover
27
Land
Klausurtagung der BdB-Vertreter in der
Vertreterversammlung der Architektenkammer
Niedersachsen in Schöningen am 29. und 30. Mai 2015
Vertreter in der Vertreterversammlung trafen sich zur Klausurtagung, die jeweils 1-2 Wochen vor einem
Versammlungstermin stattfindet. Wir tauschen uns über die Tagesordnungspunkte-Themen aus und diskutieren,
um unsere Kammerarbeit und berufspolitische Arbeit zu optimieren.
Berufspolitische Themen wie übertriebene ‚Dämmwut’, allgemein verständliche Normen, angemessene Normierung/Gesetzgebung z.B. Brandschutz und Erhöhung der Vergabegrenzen wurden diskutiert und sollten von der Kammer bearbeitet
und im Sinne der Architekten beeinflusst werden. Weiterbildungsvorschläge, wie Brandschutz für Praktiker mit den zuständigen Brandschutzprüfern vor Ort, sollen durch den BDB initiiert
werden.
Untergebracht war die Gruppe im Schloß Schöningen, in dem
auch die Klausurtagung in einem Raum mit Weitblick über die
Stadt Schöningen stattfand.
Am Freitagabend fand eine Stadtführung statt, in der uns die
Bedeutung der Stadt Schöningen mit ihrem prägnanten Strukturwandel, der sich durch die endgültige Stilllegung des Braunkohletagebaus 2017 in den letzten Jahren vollzogen hat bzw.
noch vollziehen wird, näher gebracht wurden. Durch Windkraftanlagen am grünen Band (ehemalige innerdeutsche
Grenze) wandelt sich die Landschaft.
‚Speere-Museum’, das von Holzer und Kobler Architekturen
aus Zürich geplant wurde, statt.
Auf der Internetseite des Paläon wird das Gebäude wie folgt
beschrieben: „Die Außenhaut des Paläon wirkt wie ein überdimensionaler Spiegel, der die umgebende Landschaft reflektiert
und somit eins mit der Umgebung wird. ... Die ausdrucksstarke
Architektur verbindet künstliche und natürliche Landschaft und
wird somit zur Landmarke für Kultur und Wissen.“ (Zitat: Paläon – Architektur, http://www.palaeon.de/architektur.html)
Die nächste Klausurtagung ist in Osnabrück am 30./31.10.
2015 und wird von Katie Gödert und Peter Gödert organisiert.
Katrin Roedenbeck
Aufgrund des Tagebaues führen Archäologen seit 1982 Rettungsgrabungen durch, die bisher unter anderem Tierskelette
und Jagdwaffen aus Holz zu Tage brachten. Herausragend war
der Fund von sieben, ca. 300.000 Jahre alten Holzspeeren.
Durch diesen Fund wurde der Bau des Paläons als Museum
und Forschungseinrichtung mit den Beinamen ‚Sperre-Museum’ möglich.
Zum Abschluß der Tagung fand eine sehr aufschlussreiche Architekturführung durch Herrn Wietfeld im und um das Paläon
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BDB-Landesspiegel 3/2015
Land
BDB und DBZ loben Balthasar-Neumann-Preis 2016 aus
Pressemitteilung 7/2015 vom 02. September 2015. Der Balthasar-Neumann-Preis ist eine der hochkarätigsten
Auszeichnungen für Architektur und Bauingenieursleistungen in Deutschland und mit 10.000 Euro dotiert –
Auslobung findet bereits zum zehnten Mal statt
Gestiftet wird der alle zwei
Jahre ausgelobte BalthasarNeumann-Preis vom Bund
Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.
V. (BDB) und der Deutschen
BauZeitschrift (DBZ). Er ist
mit 10.000 Euro dotiert und
wurde im Jahr 1994 erstmalig verliehen. Mit dem Balthasar-Neumann-Preis wird die
beispielhafte, innovative und
über technisch etablierte
Standards hinausgehende
Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen an einem Bauwerk ausgezeichnet, das aufgrund dieser Zusammenarbeit, ganz
im Sinne Balthasar Neumanns, herausragende baukulturelle und
technische Qualitäten aufweist.
Diese Zusammenarbeit bezieht sich nicht allein auf partnerschaftliche Kooperationen zwischen Architekten und Tragwerksplanern
bei der Realisierung eines Hochbauentwurfes oder eines Verkehrswegebauprojektes, sondern auch auf die Zusammenarbeit
von Architekten und planenden Ingenieuren aus verschiedenen
Fachdisziplinen. Ein Schwerpunkt liegt hier bei der Zusammenarbeit mit den TGA-Ingenieuren, um ein energetisch optimiertes
Konzept zu erstellen. Insgesamt sollen beim Balthasar-NeumannPreis die Parameter des nachhaltigen Bauens erfüllt sein. Das
heißt, dass neben den soziokulturellen Anforderungen auch die
technischen Aspekte über den gesamten Lebenszyklus dargestellt werden. An dem zur Prämierung eingereichten Bauwerk
muss die durch partnerschaftliche Planung, im Sinne von integrierten und integralen Prozessen, erreichte Qualität nachvollziehbar und ablesbar sein. Der Preis wird verliehen für die gelungene
Zusammenarbeit im Bereich Architektur, Tragwerk und Energie-/
Nachhaltigkeitskonzept und wird an die Planer dieser drei Bereiche sowie den Bauherrn überreicht.
Teilnahmebedingungen und Einreichung:
Berechtigt zur Teilnahme am Balthasar-Neumann-Preis sind Architekten und Ingenieure, deren Büro sich in einem europäischen
Land befindet. Das eingereichte Bauwerk kann entweder in einem europäischen Land oder auch in einem außereuropäischen
Land errichtet worden sein, wobei die Fertigstellung des Objektes
nicht länger als zwei Jahre zurückliegen darf. In der Dokumentation des eingereichten Projektes sind der hauptverantwortlich
zeichnende Architekt und Ingenieur zu benennen. Zudem sind die
an der Planung beteiligten TGA-Ingenieure sowie die Fachingenieure der anderen beteiligten Disziplinen anzugeben sowie der
BDB-Landesspiegel 3/2015
Bauherr. Das Bauwerk soll durch die zum Verständnis der Zusammenarbeit erforderlichen Grundrisse, Schnitte und Fotografien
dargestellt werden. Dabei beschreiben die Kooperationspartner
die Zusammenarbeit aus ihrer Sicht jeweils prägnant auf einer
DIN A4-Seite und die Arbeiten selbst sollen auf bis zu vier DIN
A1-Tafeln dargestellt werden. Pläne, Zeichnungen und Fotos sollen auf Pappe oder anderen leichten Materialien mit einer maximalen Dicke von 10 mm aufgezogen werden, wo hingegen Glas
und Plexiglas als Untergrund oder Rahmen nicht zulässig sind.
Die Auslobungsunterlagen und das Projektdaten-Formular erhalten Sie auf Anfrage bei den Auslobern sowie zum Download unter
www.baumeister-online.de.
Einsendeschluss: 01. Februar 2016
Jurysitzung: 23. Februar 2016, Berlin
Preisverleihung: 21. April 2016, Frankfurt/Main
Jury:
·· Prof. Brian Cody, TU Graz
·· Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann,
Engelsmann Peters, Stuttgart
·· Prof. Dr.-Ing. Christoph Gengnagel,
UdK, Berlin
·· Dipl.-Ing. Christian Heuchel,
Ortner & Ortner Baukunst, Köln
·· Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft,
osd – office for structural design, Frankfurt a.M.
·· Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker,
Universität Siegen
·· Dipl.-Ing. Gerhard Wittfeld,
kadawittfeldarchitektur, Aachen
Auslober:
·· Bund Deutscher Baumeister,
Architekten und Ingenieure e. V.,
·· vertreten durch BDB-Präsidiumsmitglied
Dipl.-Ing. Hartmut Miksch,
·· Bauverlag BV GmbH, DBZ –
Deutsche BauZeitschrift, vertreten durch
DBZ-Chefredakteur Dipl.-Ing. Burkhard Fröhlich
Die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge erfolgt an
folgende Adresse:
BDB-Geschäftsstelle › Willdenowstraße 6 › 12203 Berlin
Stichwort: Balthasar-Neumann-Preis 2016
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Preisrätsel
Unsere Preisfrage:
Wo fand die HanseSail in diesem Jahr statt?
 Rostock-Warnemünde
 Kiel-Holtenau
 Hamburg-Außenalster
Das sind diesmal die Buchgewinne
(siehe Seiten 20 und 21):
1. Preis: „Das Haus der drei Religionen“
2. Preis: „Planungsprozesse in der Stadt:
die synchrone Diskursanalyse“
3. Preis: „Historisch wertvoll, aber öffentlich verkannt“
4. Preis: „Aussenraum Qualitäten – Aussenraum Realitäten“
Mit freundlicher Unterstützung: DOM publishers, vdf-Verlag
Dr. Lehne zieht die Gewinner
aus den Händen von Dr. Langer
Die Lösung des Rätsels in der Ausgabe 2/2015 lautete
„Halle“. Es sind wieder zahlreiche Einsendungen eingegangen. Der Glückskönig Dr. Wolfgang Lehne (BS) zog
aus den Händen von Dr. Frank Langer (HH) anlässlich der
HanseSail an Bord der Ethel von Brixham die glücklichen
Gewinner.
Hier die Gewinner der Buchpreise:
1. Preis: “ Baustellenfibel Elektroinstallation“
Bärbel Kuhlmann, Rinteln
2. Preis: „ Ratgeber Baufinanzierung“
Burkhard Tiemeier, Melle
3. Preis: „ Planungshilfe Hotelbauten“
Hans-Ulrich Rochner, Hannover
4. Preis: „ Vor-Ort-Energieberatung“
Robert Schmidt, Laatzen
Herzlichen Glückwunsch!
✁
Hier die neue Herausforderung:
Einsendeschluss: 1. November 2015
Wo fand die HanseSail in
diesem Jahr statt?
(Bitte ankreuzen)

Rostock-Warnemünde

Kiel-Holtenau

Hamburg-Außenalster
Name, Vorname
Straße/Hausnummer
PLZ/Ort
Das Mitmachen lohnt sich auch diesmal!
Telefon-Nr. / E-Mail
Teilnahmebedingungen:
Bitte vollständig ausfüllen und bis zum 1. November 2015 (Datum des Poststempels) in einen Umschlag stecken, ausreichend frankieren und an folgende Anschrift senden:
Karin Voigt, Rehrbrinkstraße 17e, 30890 Barsinghausen. Oder einfach als E-Mail (k.voigt@enakon.de) oder Fax 0511 59029599 auf den Weg bringen. Die Gewinner werden aus
den richtigen Einsendern gelost und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehrfach- und Sammeleinsendungen werden nicht berücksichtigt. Eine
Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich.
Land
Das BDB-Jahrbuch 2015 zum Jahresleitthema „Bauen –
innovativ und grün“ ist erschienen
Das BDB-Jahrbuch 2015 ist zum diesjährigen Deutschen Baumeistertag erschienen.
Neben einleitenden Vorworten von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks und
BDB-Präsident Hans Georg Wagner umfasst es insgesamt sieben Beiträge renommierter
Autoren, die allesamt eng an das BDB-Jahresleitthema 2015 „Bauen – innovativ und grün“
angelehnt sind. Mit diesem Jahrbuch hat der Bund Deutscher Baumeister, Architekten
und Ingenieure wieder ein bedeutendes gesellschaftliches und politisches Thema
aufgegriffen und liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion und Lösung aus
Sicht der Architekten und Ingenieure.
Das BDB-Jahrbuch 2015 beinhaltet im Einzelnen
folgende Artikel:
·· „Klimagerechtes und energieeffizientes Bauen“, Autor:
Prof. Dipl.-Ing. Thomas Auer, Transsolar Energietechnik, TU
München
·· „InnovationCity Ruhr – Energetische Quartiersbetrachtung
am Beispiel der Stadt Bottrop“, Autor: Burkhard Drescher,
Geschäftsführer, Innovation City Management GmbH
·· „Modelle und Strategien für das nachhaltige und energieeffiziente Bauen“, Autor: Prof. Dipl.-Ing. Manfred Hegger,
HHS Planer + Architekten AG
·· „Nachhaltige Infrastruktur: Lebensqualität mit Grün in der
Stadt“, Autor: Peter Menke, Vorstand Stiftung DIE GRÜNE
STADT
·· „Baukultur im Klimawandel – Mitigation, Adaption und
Transformation“, Autor: Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender, Bundesstiftung Baukultur
·· „Team Rooftop: Energieeffizientes Bauen über den Dächern Berlins“, Autoren: Anna Madlener, Luise von Zimmermann, Team Rooftop, Universität der Künste (UdK)
Berlin
·· „Haftung für zugesicherte Energiewerte & Berufshaftpflichtversicherung“, Autor: Jochen Scholl, UNIT Versicherungsmakler GmbH
Zudem enthält das BDB-Jahrbuch 2015 umfassende Kontaktdaten sämtlicher BDB-Gliederungen, der Architekten- und Ingenieurkammern sowie weiterer Verbände für Architekten und
Ingenieure. Darüber hinaus beinhaltet das Jahrbuch ein umfassendes Verzeichnis der Sachverständigen im BDB.
Das Jahrbuch kann in Einzelexemplaren wie in den Vorjahren
wieder kostenfrei bezogen werden. Bitte wenden Sie sich
hierfür an die Landesgeschäftsstelle: Karin Voigt, Tel. 0511
2704718, Fax 0511 59029601, mobil 0177 6025833, E-Mail:
geschaeftsstelle@bdb-nds.de
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Tobias Hintersatz, M.A.
Tel.: 030/841897-18, Fax: 030/841897-22
E-Mail: hintersatz@baumeister-online.de
www.baumeister-online.de
BDB-Landesspiegel 3/2015
Referent für interne Kommunikation:
Tim Ladiges
Der neue Mann in der
Bundesgeschäftsstelle
Schon seit Sommer diesen Jahres zeichnet er
verantwortlich für:
·· Mitgliederwerbung und Mitgliederbetreuung
·· Betreuung und Koordinierung der Untergliederungen
(Landesverbände und Bezirksgruppen)
·· Einbindung der BDB-Untergliederungen in den
Relaunch der BDB-Website
·· Koordinierung der Bildungsarbeit
·· Vorbereitung von BDB-Stellungnahmen und
BDB-Standpunkten
·· Entwicklung einer BDB-Schriftenreihe,
BDB-Selbstdarstellung
·· Erstellung von Werbematerial für alle Gliederungen
·· Organisation und Nachbereitung von Veranstaltungen
·· Betreuung und Koordinierung von Arbeitsgruppen und
Arbeitskreisen auf Bundesebene des BDB
·· Bericht aus Berlin (BaB)
·· Pflege und Betreuung von Verteilern (Adressenlisten der
Untergliederungen, E-Mail-Verteiler Mitglieder u.ä.)
Ein ausführliches Interview findet im Herbst mit Karin Voigt
statt und dann erfahren Sie mehr über Tim Ladiges.
Lassen Sie sich überraschen.
Text: Karin Voigt, Foto: Bundesgeschäftsstelle
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BG Itzehoe
Erfurter Dom
Welches Bundesland konsumiert das meiste Fleisch?
Von Itzehoe über Leipzig nach Gera mit der BG Itzehoe. Für eine selbst organisierte Reise mit einem gecharterten
Bus wäre der Preis zu hoch. Als Alternative hat der Vorstand eine Busreise nach Leipzig, Erfurt, Weimar und Gera
mit dem Busunternehmen Peters-Reisen, Wasbek, gefunden. Sechs Mitglieder und ihre Partnerinnen mussten am
28.05.2015 früh aufstehen, um rechtzeitig zur Abfahrzeit um 6 Uhr in Wasbek einzutreffen. Bei herrlichem Wetter
ging es zunächst nach Lübeck, um dort weitere Reiseteilnehmer aufzunehmen.
Um ca. 14 Uhr erreichten wir die Messestadt Leipzig, wo wir
den größten Sackbahnhof Europas besichtigten. Es blieb noch
genügend Zeit zum Shopping in der Altstadt und zur Besichtigung von Auerbachs Keller, dann fuhren wir weiter nach Gera,
wo wir in ein 4-Sterne pentahotel eincheckten. Abends im Hotel konnten die Fußballbegeisterten das Relegations-Hinspiel
zwischen Hamburg und Karlsruher SC genießen.
Der 2. Tag begann mit einem Ausflug zur Domstadt Erfurt mit
einem geführten Altstadtrundgang und vielen Sehenswürdigkeiten sowie einen Bummel auf der sehenswerten Krämerbrücke. Weiter ging es zur Kulturstadt Weimar, die durch Goethe,
Schiller, Bach und Liszt in aller Welt bekannt ist.
32
Der Vormittag des 3. Tages begann mit einer Stadtrundfahrt in
Gera mit dem Bus und anschließend ein geführter Altstadtrundgang. Weiter nach Saalfeld, wo die Feengrotten besichtigt
wurden.
Die Rückfahrt ging über Holzhausen, wo wir das 1. Deutsche
Bratwurstmuseum besichtigten. Mit Interesse nahmen wir zu
Kenntnis, dass die Thüringer, Dank ihrer Thüringer Rostbratwurst, die größten Fleischkonsumenten der BRD sind. Das
Schweinefleisch dafür kommt hauptsächlich aus Niedersachsen!
Viele alte Villen und Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts konnten besichtigt werden und sind nicht, wie in den
BDB-Landesspiegel 3/2015
BG Itzehoe
Die Reisegruppe
Schiller, Goethe
vor dem Theater in
Weimar
Krämerbrücke in Erfurt
alten Bundesländern üblich, dem Abbruchwahn zum Opfer
gefallen. Eine gelungene Reise. Wir haben schon die nächste
Reise besprochen. Wahrscheinlich wird es nach Dresden gehen. Feste Königsstein, Elbsandsteingebirge, Blaues Wunder
etc. Wer Interesse an der Reise hat, melde sich bitte bei der
BG Itzehoe, Norbert Rathke Tel. 0481 68382977 oder Mobiltelefon 01522 5362659 oder n-rathke@t-online.de
Norbert Rathke
BG-Vorsitzender Itzehoe
BDB-Landesspiegel 3/2015
33
Schleswig-Holstein
Ein Mann der ersten Stunde
BG „Mitte SH“ ist geboren
Dipl.-Ing. Werner Holling war Gründungsmitglied
der am 1. Januar 1952 gegründeten Bezirksgruppe
Neumünster und damit ein Mann der ersten Stunde.
Zu dieser Zeit waren durch den 2. Weltkrieg 23 Industrie- und
Gewerbebetriebe und 3.500 Wohnungen vernichtet sowie 4.550 Wohnungen beschädigt. Hinzu kamen 2.400 Menschen als Flüchtlinge nach Neumünster/Böcklersiedlung. Die wirtschaftlichen Aussichten waren nicht sonderlich gut, wenn auch der Wiederaufbau
langsam begann. Wohnungen fehlten in großer Zahl obwohl 1950/51 in der Böcklersiedlung für 7.000 Menschen Wohnungen gebaut wurden. Im Zuge des Wiederaufbaus waren für Architekten und Ingenieure umfangreiche Arbeiten zu erledigen.
Diese Epoche wurde durch Werner Holling einschließlich Aufbau im BDB durch vielfachen Einsatz vertreten. Die Ehrung für
60jährige Mitgliedschaft von Werner Holling erfolgte am 23.02.2015 durch den SH-Ehrenvorsitzenden Wolfgang Fehrs. Gleichzeitig wurde bei dieser Veranstaltung die Fusion der Bezirksgruppen Neumünster/Bad Segeberg und Rendsburg zur Bezirksgruppe Mitte SH vorgenommen. Der BDB wünscht dem Kollegen Werner Holling Gesundheit und Zufriedenheit für die kommenden Jahre.
Wolfgang Fehrs
Dipl.-Ing. (FH)
Heinrich August
Wessin
Am 12. März 2015 verstarb unser
langjähriges Mitglied in seinem
85. Lebensjahr.
Er war 60 Jahre Mitglied in unserem BDB-Berufsverband und Träger der
silbernen und goldenen Ehrennadel. Von 1974 bis 1978 war er der 1. Vorsitzende der Bezirksgruppe Schleswig. Viele Jahre war er als leitender Angestellter im Stadtplanungs- und Bauamt der Stadt Schleswig tätig.
Mit seiner ruhigen und ausgeglichenen Wesensart galt er bei uns als ein
angesehener Kollege und Freund. Wir haben mit ihm einen angenehmen
Menschen verloren, den wir immer in guter Erinnerung behalten werden.
Für die Bezirksgruppe Schleswig-Flensburg
Friedrich Plarre
34
BDB-Landesspiegel 3/2015
Land
Ferber verteidigt Mindesthonorar-System für
Ingenieure und Architekten in Deutschland
Kommission fordert Aufhebung verbindlicher Mindestpreise. Markus Ferber warnt vor schrankenlosem
Preiswettbewerb bei Architekten und Ingenieurleistungen
Die EU-Kommission hat unter Androhung einer Klage die Bundesrepublik aufgefordert das geltende Mindesthonorarsystem
(HOAI) für Steuerberater, Architekten und Ingenieure abzuschaffen. Dieses verstoße gegen die Dienstleistungsrichtlinie.
Der CSU-Europaabgeordnete und Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand, Markus Ferber, stellt sich gegen diesen
Vorstoß aus Brüssel und verteidigt das deutsche Mindesthonorar-System: „Architekten und Ingenieure modernisieren
Häuser, bauen Brücken und planen Schulen. Sie tragen damit
hohe Verantwortung im öffentlichen Interesse. Ich möchte keinen Wettbewerb der über Dumping-Preise entschieden wird
und Qualitätseinbußen zu Lasten der Verbraucher in diesem
sensiblen Bereich bedeuten würde.“
Schaden für kleine Betriebe
Markus Ferber warnte davor, dass am Ende gerade kleine Ingenieur- und Architektenbüros diesem Wettbewerb nicht Stand
halten können: „Kein Ingenieur und kein Architekt wird dann
mehr davor geschützt, seine Leistungen zu Schleuderpreisen
anbieten zu müssen.“ Das Argument, der Verbraucher könne
wegen des Mindesthonorar-System Leistungen nicht günstig
in Anspruch nehmen, lässt Ferber, der selbst Ingenieur ist,
nicht gelten: „Verbindliche Mindestpreise sind zur Sicherung
der Qualität sehr wohl nötig. Es geht hier um einen hohen Qualitäts- und Verbraucherschutz und um ein System mit hoher
Kostentransparenz. Der Leistungswettbewerb darf einem
schrankenlosen Preiswettbewerb nicht zum Opfer fallen.“
Unterschiedliche Systeme in Europa
Markus Ferber verwies zudem auf die ganz unterschiedlichen
Systeme in Europa. „Ich möchte Wettbewerb, jedoch muss darauf geachtet werden, dass gewachsene Strukturen in den einzelnen Mitgliedsstaaten nicht übergangen werden.“
Der CSU-Europaabgeordnete verwies auch darauf, dass mit
der Novellierung der HOAI 2009 die europarechtlichen Vorgaben der EU-Dienstleistungsrichtlinie vollständig umgesetzt
und in der Novellierung 2013 bestätigt wurden. „Die EU-Kommission hat die HOAI erhalten und in diesem Kontext nicht beanstandet.“
Hintergrund:
Die HOAI regelt die Honorare für Planungsleistungen von Architekten und Ingenieuren. Die Kommission sieht dieses System
als einen Verstoß gegen die EU-Dienstleistungsrichtlinie, da bestimmte Leistungen derzeit nicht unter festgesetzten Preisen angeboten werden dürfen und fordert die Abschaffung. Die Bundesregierung ist nun aufgefordert innerhalb von zwei Monaten
zum Vorwurf der Kommission Stellung zu nehmen.
BDB-Landesspiegel 3/2015
34 I
Land
2,6 Prozent mehr genehmigte Wohnungen
im 1. Halbjahr 2015 sind zu wenig –
BDB fordert deutlichen Anstieg zur Bekämpfung
der Wohnungsknappheit in Ballungsgebieten
Von Januar bis Juni 2015 wurde in Deutschland der
Bau von insgesamt 140.435 Wohnungen genehmigt.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren das
2,6% oder 3.600 Wohnungen mehr als im ersten
Halbjahr 2014. In neu errichteten Wohngebäuden
wurden im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 121.000
Wohnungen genehmigt, das waren 2,0% mehr als im
Vorjahreszeitraum.
Konkret stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
·· 5,3% mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern
·· 1,0% mehr Wohnungen in Einfamilienhäusern
·· 4,7% weniger Wohnungen in Zweifamilienhäusern
Angesichts der ohnehin massiven Wohnungsknappheit in Ballungszentren sowie der rasant ansteigenden Flüchtlingszahlen
und dem damit verbundenen zusätzlichen Bedarf an Wohnraum, überzeugen diese Zahlen den BDB nicht. Ein Zuwachs
von 2,6 Prozent ist deutlich zu wenig!
Um den Wohnungsbau in den stark nachgefragten Ballungszentren wirksam anzukurbeln, müssen sowohl der bezahlbare
wie auch der soziale Wohnungsbau massiv gefördert und u.a.
die steuerlichen Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung umgehend verbessert werden. Gemeinsam mit anderen wichtigen Verbänden und Partnern wird der BDB daher am
8. September 2015 im Rahmen eines Pressegesprächs seine
Forderungen für die Stärkung des sozialen und bezahlbaren
Wohnungsbaus ebenso konkret benennen wie die Anzahl der
Wohnungen, die zur Bedarfsdeckung in den nächsten Jahren
gebaut werden müssen. Text: Bundesgeschäftsstelle, Fotos: Karin Voigt
34 II
BDB-Landesspiegel 3/2015
Schleswig-Holstein
Slimöv, Knorspi und Pinelle
Mit diesen drei Segelbooten machte die Bezirksgruppe
Schleswig-Flensburg im Juni die Schlei auf dem Weg
nach Missunde/Brodersby unsicher.
BDB-Landesspiegel 3/2015
Sie trafen sich auf dem Gelände des Segelclub’s Ahoi in
Schleswig und los ging’s. 14 Teilnehmer besetzten die Boote
und unter vollen Segeln und leichtem Wind aus W-SW begann
die Reise. Nach einem kurzen Regenschauer auf halbem
Wege wurde der Motor angeworfen, der Wind flaute ab, aber
das Ziel war in Sicht. Nach einem maritimen Mittagessen in
der „Marina Tonne 98“ ging es zurück in den Heimathafen.
Vorher wurden aber noch die geplanten Veranstaltungen diskutiert und verabschiedet.
Lassen Sie sich überraschen. Die Einladungen erfolgen
rechtzeitig.
Text und Fotos: Karl-A. Machon
34 III
Hamburg
Architektursoziologie
Funktion - Nutzen - Anwendbarkeit
Berufliche Laufbahn
1978- Freie Mitarbeit im Architekturbüro Frassine / Hüb1979
ner, Heidelberg
Katharina Weresch
Prof. Dr.-Ing., Dipl.-Ing. Architektin,
Dipl.-Sozialwissenschaftlerin
1979- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
1980
Theorie der Architekturplanung, Universität Hannover (Prof. Laage)
1995- Professorin für Architektur- und Siedlungssoziolo2006
gie am Fachbereich Architektur der Hochschule für
angewandte Wissenschaften Hamburg
1980- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ent1985
werfen und Architektur der Universität Hannover
(Prof. Schweger)
2003- Lehrauftrag an der Technischen Universität Braun2004
schweig für Architekturtheorie
1985- Akademische Rätin am Institut für Entwerfen und
1992
Architektur der Universität Hannover (Prof. Schweger / Prof. Schomers)
1989- Lehrauftrag an der Technischen Universität Braun1992
schweig: Entwerfen und Gebäudelehre aus der
Perspektive von Frauen
seit
2006
Professorin für Architektursoziologie und Gender
Studies an der HafenCity Universität Hamburg
2011
Forschungssemester an der University of California, Berkeley, und der University of Southern California, Los Angeles
Akademische Ausbildung
1989- Freie Architektin in Planungsgemeinschaft Beye /
1995
Oehr / Weresch, Hannover
1972- Studium der Architektur, Universität Hannover;
1978
Diplom bei Prof. Peter Schweger
1992
1984- Studium der Sozialwissenschaften
1989
(Hauptfach Soziologie, Nebenfächer Psychologie
und Politologie), Universität Hannover;
Diplom bei Prof. Dr. Peter Reinhart Gleichmann
Lehrauftrag an der Fachhochschule Hannover
1992- Wissenschaftliche Assistentin C1 am Institut für
1995
Entwerfen und Architektur der Universität Hannover
(Prof. Schweger / Prof. Schomers)
Was ist Architektursoziologie - eine Einführung
Architektursoziologie befasst sich mit den sozialen Funktionen der Architektur. Sie untersucht die Nutzungsgerechtigkeit von Architektur, indem sie Nutzungsstudien über menschliches Verhalten in Gebäuden betreibt, Architekturanalysen der Gebäudeorganisation und -symbolik durchführt und beide miteinander in Beziehung setzt. Sie erforscht also
die sozialen Dimensionen der materiellen Umwelt in Gestalt der Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und
Mensch sowie Gesellschaft und gebautem Raum und analysiert die räumlichen Bedürfnisse der Menschen.
Ihr Gegenstandsgebiet umfasst neben Gebäuden auch die zugehörigen Außenräume und innenräumliche Teilbereiche sowie
deren Gestaltungsmerkmale, wie Form, Materialbeschaffenheit,
Farbe und Licht.
·· Wandel von Arbeitsprozessen und Analyse von Verwaltungsbauten,
Am Fachgebiet Architektursoziologie der HafenCity Universität
Hamburg habe ich zusammen mit Studierenden der Architektur
in den letzten fünfzehn Jahren zu den folgenden Themen geforscht:
·· Partizipationsmodelle bei Baugemeinschaften.
·· räumliche Bedürfnisse von Familien, Familien-Wohnen und
Wohnungsbau,
·· Wohnungsbau im Alter als Konsequenz des demographischen Wandels und neue Wohnbedürfnisse,
·· Bauten für das Mehrgenerationenwohnen und dessen gesellschaftlichen Grundlagen,
·· Bauten für die Freizeit im Wandel des Freizeitverhaltens,
34 IV
·· Kulturverhalten und Analyse von Museumsbauten,
·· kindliche Entwicklung, kindliche Bedürfnisse und Analyse
von Bauten für Kinder,
Geplant sind weitere Inhalte entsprechend aktueller Fragestellungen wie beispielsweise die Nachnutzung von Olympiabauten. Die
Studien zur gebauten Umwelt berücksichtigen immer auch deren
technische, ökonomische und politische Voraussetzungen und
Vernetzungen.Architektursoziologie erforscht gesellschaftliche
Wandlungen, interpretiert deren Einflüsse und Bedingungen und
strukturiert gestalterische Antworten in Architektur und Städteraum gedanklich vor. Die daraus resultierenden Erkenntnisse dienen als Orientierungswissen für das Bauen und bilden die Grundlage für das Entwerfen von Architektur und Stadträumen.
BDB-Landesspiegel 3/2015
Hamburg
Theoretische Grundlagen
Architektursoziologie befasst sich mit den sozialen Funktionen der Architektur. Sie untersucht die Nutzungsgerechtigkeit von Architektur, indem sie Nutzungsstudien über menschliches Verhalten in Gebäuden betreibt, Architekturanalysen der Gebäudeorganisation und -symbolik durchführt und beide miteinander in Beziehung setzt. Sie erforscht also
die sozialen Dimensionen der materiellen Umwelt, in Gestalt der Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und
Mensch sowie Gesellschaft und gebautem Raum und analysiert die räumlichen Bedürfnisse der Menschen.
Die Erforschung der Architektur und des dazugehörigen Freiraumes wird im Sinne der Figurationssoziologie von Norbert Elias
aus der Sie-, Wir- und Ich-Perspektive ausgeführt . Die „SiePerspektive“ befasst sich mit der Gesellschaft, die „Wir-Perspektive“ mit der eigenen Gruppe und die „Ich-Perspektive“ mit
dem Individuum.
Die Sie-Perspektive richtet den Blick auf langfristige gesellschaftliche Prozesse. So konnte die Verfasserin Prozesse beispielsweise der Verhäuslichung bei Kindern oder der Institutionalisierung hochaltriger Menschen hinsichtlich ihrer alltäglichen
Lebensvollzüge nachweisen. Da Bauten immer Symbole der
Gesellschaft sind und deren Bedeutungen in die einzelnen Menschen einzivilisiert werden, wie beispielsweise bei Kirchenbauten, Schlossbauten, Rathäuser oder Einkaufszentren, wirkt Architektur auf die Wahrnehmung der Menschen und deren
Verhaltensweisen bewusst und unbewusst zurück. Architektursoziologie erforscht die tradierten symbolischen Bedeutungen
und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung und die Verhal-
tensweisen von Menschen im Raum.
Architektur transformiert gesellschaftliche Entwicklungen in gestalteten Raum. Als „Transformation“ verstehe ich die gestalterische Umformung von schriftlich fixiertem Wissen wie Bauprogrammen, bautechnischem Wissen, Planungsempfehlungen,
oder sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen in architektonischen Raum. Es handelt sich bei dieser Transformation keinesfalls nur um eine reaktiv-funktionale Umsetzung textlich formulierter Programme, die neue Nutzungsanforderungen erfüllen,
sondern zugleich um Entwürfe, die die neuen intentionalen Bedeutungsinhalte in einem architektonischen Symbolmilieu zum
Ausdruck bringen. Gegenwärtige Architektur leistet diese Transformation nicht immer in ausreichendem Maße. Nicht selten bieten Gebäude wenig funktionale Lösungen für die Nutzer an.
Architektursoziologie arbeitet transdisziplinär, indem sie soziale
Funktionen der Architektur, des Städtebau und des Grünraumes erforscht und Empfehlungen zur Transformation in Baukunst bereitstellt.
Demografischer und familienstruktureller Wandel
sowie Bewegungsforschung
Im Folgenden stelle ich anhand des demographischen und familienstrukturellen Wandels die transdisziplinäre Arbeitsweise der Architektursoziologie beispielhaft dar und erörtere den Zusammenhang zwischen neuen Wohn- und
Lebensformen und dem Bauen. Zum demografischen Wandel
Der Geburtenrückgang seit der Mitte der 1960er Jahre von 2,5
auf 1,4 Kinder je Frau im Jahr 2013 führt zu einer kontinuierlichen Abnahme der Zahl von jungen Menschen und Kindern. Im
Jahr 2014 gibt es in Deutschland 81,2 Millionen Einwohner und
40,2 Millionen Haushalte, davon sind nur 20% oder 8,1 Millionen Familienhaushalte. Der Anteil der alten Menschen ab 65 Jahren in Deutschland wird den Prognosen zufolge bis 2060 auf etwa
33% der Bevölkerung anwachsen. Die Anzahl der Hochbetagten
ab 80 Jahren wird von derzeit 4,4 Mio. (2013) bis 2060 auf ca. 9
Mio. ansteigen und damit knapp 1/8 der Bevölkerung betragen.
Zum familienstrukturellen Wandel.
Der langfristige Wandel der Familienstrukturen zeigt eine Tendenz zur Auflösung der noch in den 1960er Jahren vorherrschenden 4-Personen- „Kernfamilie“ zugunsten von Ein-KindBDB-Landesspiegel 3/2015
Familien, Alleinerziehenden und Patchworkfamilien Ein-KindFamilien und Alleinerziehende ziehen in geringerem Ausmaß als
die ehemaligen „Kernfamilien“ in die vorstädtischen Einfamilienhäuser. Gleichzeitig wandelt sich die Arbeitsteilung von Männer
und Frauen. Ihr Ausbildungs- und Qualifikationsniveau hat sich
aneinander angeglichen. An den Hochschulen in Deutschland
studieren 47,4% Frauen im Jahr 2012. Einer aktuellen Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin zufolge streben 61%
der Frauen und 50% der Männer zwischen 21 und 34 Jahren an,
Beruf und Familie ausbalancieren, ohne dass einer der beiden
Bereiche in den Vordergrund tritt; nur 6% der Frauen und 19%
der Männer favorisieren das traditionelle Modell von ‚Alleinverdiener‘ und ‚Hausfrau und Mutter‘. Die Familien verbleiben auch
infolge der Erwerbstätigkeit beider Geschlechter häufiger in den
Städten und ziehen nicht mehr in die Vororte. Diese Prozesse
stellen neue Anforderungen an die Architektur und den Quartier34 V
Hamburg
raum. Die Räume für das Altwerden differenzieren sich zurzeit in
Architekturen für schwer, pflegebedürftige zumeist Hochaltrige
und Wohnformen ohne oder mit leichter Pflegebedürftigkeit für
„junge Alte“. Bei Architekturen für schwer pflegebedürftige
Hochaltrige stellen wir die räumlich isolierte Institutionalisierung
und deren architektonische Symbolisierung in Frage. Aus diesem Grunde untersuchen wir beispielsweise Gebäude, die Pflegeheime mit Kindergärten räumlich integrieren oder Geschosswohnungsbauten für Familien, die Demenzwohngemeinschaften
beinhalten. Zu bemerken ist an dieser Stelle, dass solche Vorschläge einfacher klingen als sie sind und bereits kleine Fehler
in der Planung und Umsetzung dazu führen können, dass diese
räumlichen Lösungen für die hochaltrige Pflegebedürftige
schlechter funktionieren als die isolierten Pflegeheime; wenn
beispielsweise der absolut notwendige Garten zur Anregung der
Sinne, zur Kommunikation und zum Rundlaufen für den Spannungsabbau nicht vorhanden, zu klein oder falsch geplant ist.
Bei den Wohnformen für die „jungen Alten“ untersuchen wir
Wohnmodelle, die Kommunikation anregen oder Kontakte zu
den anderen Generationen insbesondere zu Kindern herstellen
und fördern.
Beim Wohnungsbau für Familien und dessen Freibereich stellen
wir Fragen wie beispielsweise Wohnungen für geringverdienende Alleinerziehende geplant werden müssen, um auf minimaler Fläche allen Familienmitgliedern individuellen Rückzug zu
ermöglichen, ohne beengt zu wirken? Welche Bedürfnisse haben besser verdienende Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind und die nicht mehr in die Vororte ziehen? Was können
Mehr-Generationen-Wohnungsbauten für alle dargestellten
Gruppen leisten und welche Arten von Gemeinschaftsflächen
müssen sie an welchen Stellen vorsehen, um sozial zu funktionieren? Was unterscheidet eine funktionale Wohnung für eine
Patchwork-Familie von einer Wohnung für die gegenwärtige
Standardfamilie mit einem Kind?
Bei der Anlage von Kindertagesstätten und deren Freibereichen
untersuchen wir in welcher Form die Bereiche für die neue
Gruppe der Kleinkinder unter 3 Jahren anders gestaltet werden
müssen als die Räume der bislang in Kita`s vorherrschenden
Primarkinder von 3-6 Jahren, um funktionierende gemeinsame
Spiel- und Lernsituationen zu erzielen.
Zur Bewegungsforschung
Forschungsweise weiter zu exemplifizieren, deren Ergebnisse
Grundlagen für räumliche Innovationsfähigkeit beim Entwerfen
und Bauen erzeugen.
Vertreter verschiedener Disziplinen, wie der Gesundheitswissenschaften, Sportwissenschaften, der Gerontologie und der
Pädagogik, haben grundsätzlich eine positive Wirkung von körperlicher Bewegung auf die physische und psychische Gesundheit nachgewiesen. Bei Kindern wird Bewegungsmangel für körperliche und kognitive Entwicklungsstörungen verantwortlich
gemacht, bei älteren Menschen ist der Zusammenhang mit verschiedenen körperlichen Krankheiten und sogar mit Demenz
nachgewiesen. Nach Befunden der Bewegungs-Neurowissenschaft‘ wirkt sich Bewegung langfristig positiv auf die Gehirnleistung aus und fördert sogar die Neubildung von Neuronen
und Blutgefäßen im Gehirn.
Empirisch ließ sich ein Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen Nutzungsqualität des Wohnumfelds und der Bewegungsförderung nachweisen. Viele Menschen werden nur physisch aktiv, wenn sie ihre Umgebung als be-wegungsfreundlich
wahrnehmen. Zudem sind natürliche, vegetationsreiche urbane
wie ländliche Landschaftsräume für die motorische, kognitive,
emotionale und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von besonderer Bedeutung.
Des Weiteren belegen Studien eine positive Wirkung von Bewegung bei Verwaltungsarbeit, die ich hier aus Platzgründen nicht
weiter erläutern kann.
Aus diesen Erkenntnissen entwickelt sich die Fragestellung, in
wie weit beispielsweise Verwaltungsgebäude bewegungsanregend gebaut werden und infolgedessen eine höhere Zufriedenheit und höhere Arbeitsproduktivität erzeugen können. Oder
wie Gebäude des Altenwohnens, der Pflege oder Kindergärten
körperliche Bewegung anregen und damit die motorischen,
geistigen und kognitiven Fähigkeiten der unterschiedlichen Nutzergruppen anregen, entwickeln, verstärken, fördern oder erhalten können. Oder wie Wohnungsbauten für die neuen Familienformen in hoch verdichteten Stadtteilen oder hybride
Architekturen kommunikations- und bewegungsorientiert konzipiert werden können.
Unter diesen Fragestellungen untersuchen wir die Funktionalität
vorhandener Gebäude und Stadträume in empirischen Studien.
Im Folgenden skizziere ich im Rahmen eines Exkurses Forschungsergebnisse zu „Bewegung“, um die transdisziplinäre
Empirische Untersuchungen an gebauter Architektur
Zur Untersuchung der Architektur gehen wir zweistufig vor. Wir werten zunächst die Literatur wie Monografien sowie
die wichtigsten deutschen Architektur-Fachzeitschriften nach realisierten Gebäuden aus. Diese Suchbasis umfasst die
unterschiedlichsten Bau- und Nutzungstypen:
Familienwohnformen der unterschiedlichen sozialen Milieus,
Wohnformen alter Menschen von typischen Altenwohnungen
34 VI
über Seniorenresidenzen, gemeinschaftliche Wohnkonzepte alter Menschen bis zu Pflegeeinrichtungen, MehrgenerationenBDB-Landesspiegel 3/2015
Hamburg
Wohnprojekte, Hybridgebäude, Kindertagesstätten und Kinderläden verschiedenster pädagogischer Ausrichtung, Verwaltungsbauten, Museen, Science, Theater, Kinos, zoologischen Gärten und viele andere.
Einen Teil der so erfassten Gebäude, wie auch weitere, die nicht
veröffentlicht sind, begehen die Studierenden unter meiner Leitung und untersuchen sie empirisch durch teilnehmende Beobachtungen sowie Interviews mit Nutzern und Betreibern.
Diese Untersuchungen erfolgen wiederum in einem zweistufigen Verfahren:
·· architektonische Gebäudeanalyse und
·· empirische Nutzungsuntersuchung.
Dadurch wird die gesellschaftliche Sie-Perspektive vermittels
der empirischen Beobachtung und Befragung um die Wir- und
Ich-Perspektiven der Gebäudenutzer erweitert.
Zur Erforschung der Wir- Perspektive und der Ich-Perspektive
bei den Bewohnern und Nutzern der zu untersuchenden wenden wir eine Methodenkombination an:
·· teilnehmende Beobachtung
·· Nutzerbefragung in Form eines Interview in Gesprächsform
auf dem biografischen Hintergrund der Gesprächspartner
Im Bereich Arbeiten und Verwaltungsgebäude haben wir beispielsweise im Rahmen von Thesen oder Projektarbeiten folgende Gebäude untersucht: Umweltbundesamt, Spiegelgebäude, Unilever, Deichtorcenter, Behörde für Stadtentwicklung,
um nur einige zu nennen. Insgesamt haben wir Dutzenden von
Museen, Kindertagesstätten, Altenpflegeheime und Altenwohnanlagen, Familienwohnungen für unterschiedliche Milieus, Kinos, Kleingärten, Einkaufszentren wie auch Zoos und viele andere Gebäude empirisch vor Ort untersucht bis hin zum
Gehry-Museum in Bilbao oder einem preisgekrönten Pflegeheim in Portugal.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse, welche soziale Funktionen der Architektur erfassen und die Wirkungszusammenhänge
zwischen Architektur und z.B. der Gesunderhaltung alter Menschen sowie Förderung kindlicher Entwicklung, der Lernprozesse in Museen und des Wohlbefindens von Menschen in Büroarbeitsräumen darstellen, werden Qualitätskriterien für das
Entwerfen, Bauen und Beurteilen formuliert.
Architektursoziologie als Orientierungswissen
Die Forschungsergebnisse stellen für Architekten, Planer, Wissenschaftler, Politiker, Nutzer und die Öffentlichkeit Orientierungs- und Reflexions¬wissen zur Verfügung, um sie zu befähigen, bestehende Gebäude zu analysieren und zu
bewerten sowie nutzungsorientierte Architektur¬anforderungen in Raum umzusetzen. Sie erweitern und vertiefen das
Verständnis der Wirkungszusammenhänge zwischen Architektur und deren sozialen Funktionen.
Das Ziel dieser transdisziplinären Wissensvermittlung ist ein
neues Bewusstsein und neue Fähigkeiten zu kreativen Lösungen bei Bauaufgaben zu erzeugen.
Der Nutzen liegt für Architekten, Bauherren, staatlichen Institutionen, der Wohnungswirtschaft und vielen anderen am Bauen
beteiligten Personen in anwendbarem Planungswissen, das zur
Verbesserung der Nutzungsqualität der verschiedensten Gebäudetypen von „Normalwohnungen“ über Seniorenresidenzen, Pflegeeinrichtungen, Familienwohnformen der unterschied-
lichen sozialen Milieus, Mehrgenerationen-Wohnprojekten
sowie Hybridgebäuden mit den verschiedensten Nutzungen wie
Fahrschulen auf Einkaufszentren, Bauten für Kinder, Verwaltungsbauten, Fabrikbauten, Museen, Science Center, Theater
oder zoologischen Gärten angewandt werden kann.
In gesamtgesellschaftlicher Perspektive resultiert daraus eine
Verbesserung der individuellen Lebensqualität.
Zitierte Literatur:
Allmendinger, Jutta / Haarbrücker, Julia (2013): Lebensentwürfe heute. Wie junge Frauen und Männer in Deutschland leben wollen. Kommentierte Ergebnisse der Befragung 2012, Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 2013 (= http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2013/
p13-002.pdf [Abruf 30.08.2015]) // Elias, Norbert (1970): Was ist Soziologie?, Weinheim: Juventa (7) 1993 // Statistisches Bundesamt (2009):
Bevölkerung Deutschlands bis 2060. Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden: Statistisches Bundesamt
2009 (= https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/BevoelkerungDeutschland2060Presse5124204099004.pdf?__blob=publicationFile [Abruf 30.08.2015]) // Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung Deutschlands bis
2060. Ergebnisse der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden: Statistisches Bundesamt 2015 (= https://www.destatis.
de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/BevoelkerungDeutschland2060Presse5124204159004.
pdf?__blob=publicationFile [Abruf 30.08.2015]) // Weresch, Katharina (2007): Leben und Wohnen im Alter mit Kindern, in: Altenstraßer, Christina / Hauch, Gabriella / Kepplinger, Hermann (Hg.): Gender Housing. Geschlechtergerechtes Bauen, Wohnen, Leben, Innsbruck: Studien
Verlag 2007, 254-284 // Weresch, Katharina (2015): Residential Building, the Civilizing Process of Dwelling Practices, and Changes in the
Family, in: dies.: Architecture – Civilization – Gender, Zürich: Lit Verlag 2015, 1-88
BDB-Landesspiegel 3/2015
34 VII
Hamburg
Hamburg baut und lebt
Wir, der BDB - Hamburg (Bund Deutscher Baumeister, Architekten, Ingenieure), nimmt sehr gerne die Bitte des
Verlages auf, ein Grußwort in diesem Kompendium zu schreiben.
Hamburg hat sich als zweitgrößte Metropolstadt Deutschlands nicht nur mit sich selbst zu beschäftigen. Sie hat auch
die Verantwortung in wirtschaftlicher, sozialer und politischer
Hinsicht für das Umland und umgekehrt das Umland für die
Stadt Hamburg. Hier sind Stadt und Umland in der Verantwortung und der Pflicht, für die hier lebenden Menschen einen
Rahmen zu schaffen, welcher Zukunft und Prosperität schafft.
Ein Inseldenken wie im Mittelalter ist spätestens seit der Bankenkrise eindrucksvoll und unumkehrbar widerlegt.
Einerlei welcher technische, kaufmännische oder kulturelle
Zweig in und um Hamburg tätig sein möchte. Der Grundstock
von allem ist immer ein Gebäude und die Wege zwischen den
Gebäuden. Microsoft fing in einer Garage an, Borsig baute
seine Lokomotiven in großen Kathedralen der Arbeit, China
baut ganze Städte für Arbeit und Wohnen. Der Strom aus der
Steckdose wird von Windkrafträdern im Meer gewonnen, die
über- oder unterirdischen Stromtrassen werden von Bauingenieuren, Baufirmen und Baugeräten geschaffen und die Steckdose wird in einer Fabrik gebaut.
Mit dieser Erkenntnis darf allen Bauschaffenden in den Büros,
Firmen und auf der Baustelle ein großes Lob für ihre Leistung
ausgesprochen werden und diese Frauen und Männer haben
unser aller Wertschätzung verdient. Wer frei von Fehl und Tadel in seinem Beruf ist, der mag den ersten Stein werfen, wenn
wir uns Bausünden, Baufehler, Mängel und Schäden anschauen.
Allerdings, warum ist es eine Randnotiz, wenn Autohersteller
Millionen Fahrzeuge zurückrufen müssen, weil der Airbag
oder andere wichtige Teile nicht immer funktionieren. Allerdings wenn eine Straßenbaustelle zur Sanierung einer Brücke
eingerichtet wird – endlich wird einmal saniert – dann wird tagelang in allen Foren und in epischer Breite darüber geschimpft.
Allerdings gilt zu bedenken, dass kaum eine andere Sache
das Leben aller Menschen zur gleichen Zeit so stark beeinflusst wie Bauwerke und Gebäude. Wenn Ihnen ein paar
Schuhe oder ein Auto nicht gefallen, so können Sie diese zurückgeben. Dies können Sie nicht mit einer Brücke, einem Bürohaus oder einem Opernhaus machen. Diese Bauwerke stehen da, im bildlichen Sinne in Stein gemeißelt. Es mag sich ein
jeder an diesen Bauwerken reiben, aber was juckt es die Eiche, pardon, dem Gebäude?
Insofern sind alle Arten von Bauwerken erst einmal – und dies
ist wertfrei formuliert – ein starker wenn nicht sogar brachialer
Eingriff in die Welt aller Menschen, die gezwungen sind Brücken und Häuser zu nutzen, um von und zur Arbeit oder in die
Oper zu gelangen. Und der nächste entscheidende Punkt
34 VIII
scheint, bei aller Diskussionsqualität, über Geschmack lässt
sich nun einmal nicht streiten. Aber über die Funktionalität und
Qualität, der Nutzungsart, dem Energieverbrauch und der Örtlichkeit von Bauwerken lässt sich immer produktiv streiten.
Der Wohnungs- und Bürobau wird immer differenzierter, nicht
nur hinsichtlich der Baustoffe und Energieeffizienz, sondern
auch die Nutzung wird vielschichtiger. Krankenhauser für die
Geburt, Kindertagesstätten für die Kleinen, Schulen und
Sportstätten für die Schulkinder, Betriebe für die Auszubildenden, Universitäten für die Studierenden, Büros, Verwaltungsgebäude, Werkstätten und Fabriken für die arbeitende Bevölkerung, Theater, Kinos, Stadien für die Freizeit, Kirchen für das
Seelenheil, altengerechte Wohnungen für ein langes selbstbestimmtes Leben, behinderten und krankengerechte Wohnungen für Kranke, Alte, Demente, Hospize und schlussendlich
eine Kapelle oder ein Friedwald.
Der BDB – Hamburg wird in Kürze eine Thesis von zwei Studentinnen der HCU veröffentlichen, die die Architektursoziologie zum Thema hat. Wohnen ist kein Zweck oder eine Notwendigkeit sondern mittlerweile ein wertvolles Gut, ein Stück
eigene Kultur und auch Hilfe zur Selbstverwirklichung. Und
über allem ist die Klammer der alten Bauwerke und des Denkmalschutzes.
Darf das Neue neben dem Alten stehen? „Würfelhusten“ neben UNESCO-Welterbe? City-Hochhäuser zwischen Chilehäusern und Bahnhof? Möchte Hamburg ein Rothenburg
o.d.T. sein, in dem nur ein Stil vorherrschen darf? Muss Vielfalt
der Vielfalt wegen durchgesetzt werden? Ist das Neue per se
gut und das Alte schlecht?
Hier wird der BDB-Hamburg auch etwas für die Zukunft unternehmen und mithelfen, etwas Altes zu bewahren. Wir werden
die Gründung einer Karl-Schneider-Gesellschaft unterstützen,
welche sich z.Z. in Gründung befindet. Das Alte ist nicht nur
dazu notwendig, das Neue zu erkennen, sondern das Alte ist
der Grundstock für das Neue und ab und an erkennen wir am
Alten die Irrung und Wirrung des Neuen oder umgekehrt und
können korrigieren, so wir es möchten.
In diesem Sinne wünsche ich diesem Buch viele Leserinnen
und Leser, sehr viele Anregungen und haben Sie, liebe Leserschaft, Phantasie und Mut zum Bauen und Nutzung von
Bauwerken.
Text: Dahlheimer, BDB-Hamburg
BDB-Landesspiegel 3/2015
Hamburg
Wie gestaltet Sich Architektursoziologie für Studenten
Das MAKING OFF einer Thesis.
Von Linda Nagy und Julia Schmidt
tatsächlich in aller Konsequenz den Anforderungen für Barrierefreiheit entspricht und zur Sicherheit gleich rollstuhlgerecht umgesetzt wird?
Die auf 85 cm Höhe angebrachten Schalter und
Schlösser bergen ergonomische Nachteile für
große Menschen. Oder,
was passiert, wenn sich
der gemeinsam geplante
Traum vom Wohnen als
tatsächliches reales Gebäude manifestiert? Wie
sieht es aus, wenn
Grundrisse zugunsten zu
ideologisch angestrebter
Gemeinschaft fast schon
absurde Formen annehmen?
Um eine theoretische Ausarbeitung zu formulieren benötigt
man natürlich erst ein Mal ein Thema, zumindest grob. Nutzungsgerechtigkeit der Architektur ist das übergeordnete
Motto.Kann die gebaute Realität der in der Theorie entwickelten Idee oder des phantasievollen Entwurfs dem Nutzer tatsächlich gerecht werden? So steht man oft vor einem Gebäude und diskutiert angeregt über Form, Farbe und
Proportion bis der Eine zu dem Schluss kommt „find ich
schön“ und der Andere eben nicht. Oder anders herum steht
man in einem Gebäude und findet es funktional oder eben
nicht. So standen auch wir vor dem Problem bzw. unsere Oma
vor den drei Stufen ihrer Wohnung. Und das Thema für unsere
Bachelor Thesis war gefunden – Wohnen im Alter.
Es beginnt im Allgemeinen mit der Recherchearbeit. Am Anfang steht das grobe Thema und eine Vielzahl an Statistiken,
Texten und Grundrissen. Es dreht sich um Gebäudetypologien, um Menschengruppen und Milieus und die Interaktion
von Mensch und Gebäude. Dies nicht nur in der Bibliothek
sondern auch in der Realität, durch Befragungen von Nutzer
und teilnehmenden Beobachtungen im Gebäude. So erhält
man immer mehr Antworten und Erkenntnisse aber auch viele
weitere Fragen. Der nächste Schritt ist, die erfassten theoretischen wie praktischen Grundlagen zu kanalisieren und eine
konkrete Fragestellung zu formulieren. In unserem Fall das
Thema Wohnen im Alter. Das Konzept des Mehrgenerationenwohnens unter architektonischen Gesichtspunkten mit besonderer Fokussierung der Generation 65-80 Jahre und deren
Rolle in der Gemeinschaft. Im Zuge der Ausarbeitung erlebt
man dann am eigenen Leib, was passiert, wenn ein Gebäude
BDB-Landesspiegel 3/2015
Abb. 1, Auszug aus Thesis
Aufgrund der Größe
Nagy u. Schmidt
und Raumgeometrie ist
eine ausreichende Bewegungsfläche nach Auswertungsbogen nicht gegeben.
Selbst wenn man auf einen Schrank verzichten würde,
reicht die Fläche an der Längsseite des Bettes nicht aus.
Wo ist der Punkt, an dem der Anspruch des Einen Komfortdefizite des Anderen mit sich zieht?
Eine Zusammenfassung dieser
Thesis mit den konkreten Ergebnissen, wird in der Dezemberausgabe des Lanespiegels,
in einem Sonderheft erscheinen. Dieses Format, das „BDB
NEU“ wird auch den kommenden Ausgaben beigelegt und
beinhaltet unter Anderem ausgewählte studentische Beitrage
jeweils eines Fachbereiches
aus Bachelor- und Masterstudiengängen des Bauwesens. Es
soll informieren, neue Strömungen einfangen und eine Plattform bieten für aktuelle Fragestellungen in der Architektur
Abb. 2, Auszug aus Thesis und Bauwesen.
Nagy u. Schmidt
34 IX
Hamburg
Gang in St. Katharinen
Am Freitag den 21.8.15 führte der Kollege Kottmeier um und
durch die Katharinenkirche auf dem Grimm. Nach dem Rundgang um die Kirche, hier wurde die neue umliegende Bebauung, die durch die Kirchengemeinde beeinflusst werden
konnte, in Augenschein genommen, ging es in die Kirche und
dann auf den Turm bis in die Laterne. Die Kirche schwimmt auf
einem Balkenrost auf dem „Sumpf“ - keine Pfahlgründung.
Eine gleichmässige Belastung des Bodens war beim Bau Bedingung, damit das Rost nicht kippt, bzw. einseitig untergeht.
Die Sanierung der Kirche wurde erläutert – auch mit den sich
einstellenden Mängeln. Es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit
innerhalb der Kirche, die an der Innenseite der Nordwand und
den Mittelsäulen kondendisiert. Höhepunkt war der Aufstieg
in den Turm, dessen Schaft das zweitälteste Bauwerk Hamburgs ist (das älteste Bauwerk Hamburgs ist der Leuchtturm
auf Neuwerk 1310). Der Aufstieg durch die schmalen, mittelalterlichen Treppen wird abgelöst durch die offenen Räume für
das Uhrwerk und dem Kreuzgetriebe, das die Zeiger der Ziffernblätter in die Himmelsrichtungen antreibt und der ersten
Turmhaube, die einen spektakulären Blick auf die Stadt öffnet.
Widerwillig verliessen die Besucher den Turm – schauen hätte
man bis in die Abendstunden können. Dank an den Kollegen
Kottmeier. Im Frühling kommen wir wieder.
Bilder: SJH Mader
Blick auf die
Elbphilhamonie
und Speicherstadt
Blick nach Norden
auf Alster, Rathaus
und Petrikirche
Das Spindelgetriebe
für die Zifferblätter
der Turmuhr
Christian Kottmeier
zwischen seinen
Gästen im Turm
aus
enh
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Turm
am
34 X
Turm von Norden
mit den Treppenhäusern in der Ecke
BDB-Landesspiegel 3/2015
Hamburg
Text- und Quellenangaben zum mitgelieferten Foto vom BCH:
BCH Hamburg, copyright BDB LV-Hamburg
Zweites Brandschutzseminar in Hamburg am 19.11.2015
Der Landesverband Hamburg veranstaltet in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern das zweite Brandschutzseminar in Hamburg. Am Donnerstag, den 19.11.2015 geht
es im Business Club Hamburg an der Elbchaussee um den‚ Brandschutz in der Planungsphase – Sonderbauverordnungen’. Referent ist der renommierte Kollege Thomas Kempen von Kempen Krause Ingenieure, Aachen.
Thema dieses Ganztagesseminars sind neben den neuen
Mustervorschriften, die seit 2014 gelten, die Verordnungen für
Versammlungs-, Beherbergungs- und Verkaufsstätten in
Hamburg, die zur Novellierung anstehen. Das Seminar stellt
die neuen Mustervorschriften vor bzw. die neuen hamburgischen Sonderbauverordnungen. Dazu gehören insbesondere
auch die neuen einheitlichen Vorschriften zur Rauchableitung
und die Garagenverordnung. Neben der Erläuterung wird anhand von Beispielprojekten deren Umsetzung in die Planungspraxis veranschaulicht. In der Zeit von 10 bis 17.30 Uhr wird
es vier Seminareinheiten geben und einen Mittagsimbiss. Die
Teilnahmegebühren betragen für BDB-Mitglieder 115,- €,
BDB-Landesspiegel 3/2015
für Studenten/Jungabsolventen 50,- €, für Mitarbeiter eines
BDB-Mitgliedes/befreundeten Berufsverbandes 155,- €
und für Gäste 190,- €.
Eine Anmeldung ist bis zum 12.11.2015 möglich:
›› Über die Homepage www.bdb-hamburg.de,
›› per Email an info@bdb-hamburg.de und
›› natürlich auch per Telefon und Fax.
Änderungen vorbehalten/Text C. Heiermann
34 XI
Land
v.l.n.r. Gerlach, Pfeiler, Güll, Schild
Arbeitstreffen der LandesVorsitzenden in Rostock
Vorsitzende der BDB Nordländer arbeiten enger zusammen Nach dem letzten Arbeitstreffen
im Februar in Lübeck (wir berichteten auf Seite 16 im BDB Landesspiegel 1/2015) kamen die
Landesvorsitzenden der BDB Nordländer am 6. August in Rostock zusammen, um die weitere
Zusammenarbeit zu besprechen.
Die Einladung ging diesmal vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern aus. Landesvorsitzender Steffen Güll empfing die Kollegen Christoph Schild, Karin Voigt (BDB Niedersachsen), Rolf Gerlach (BDB Bremen), Rolf Schmidt (BDB
HRO) im Hause der Inros Lackner SE (Jorn Kick für Schleswig-Holstein und Hans-Peter-T. Dahlheimer für Hamburg
mussten leider absagen). Für den Hausherrn begrüßte Dipl.Ing. Norbert Pfeiler (INROS LACKNER) die Teilnehmer des Arbeitstreffens.
Die Inros Lackner SE wurde als großes, international aufgestelltes Büro von Beratern, Planern, Architekten und Ingenieuren mit Hauptsitz in Rostock vorgestellt (über 450 Mitarbeiter
an 21 Standorten im In- und Ausland), das sowohl Wasserbau
und Hafenlogistik, Komplexe Gebäudeplanung, Infrastrukturplanung, Energie- und Umweltplanung, Projektsteuerung und
Baumanagement sowie Genehmigungsmanagement anbietet. Norbert Pfeiler leitet den Bereich Komplexe Gebäudeplanung und ist selbst Haustechnikingenieur. Die Wurzeln der damaligen Prof. Dr. Lackner & Partner GmbH in Bremen sind
auch im BDB bekannt und wurden kurz diskutiert. Interessiert
wurde auch die Ausrichtung des BDB, der zukünftig noch
stärker auch für Haustechnikingenieure einbeziehen will, zur
34 XII
Kenntnis genommen. Derzeit gibt es schon gemeinsame Aktivitäten, wie z. B. über die Mitgliedschaft im Innovationszentrum Energie und Resourceneffizienz e.V.
Zum Hauptthema BDB-Sudentenförderpreis der Nordländer
liegt eine detailliere Beispielauslobung als Entwurf von Prof.
Heiner Lippe vor. Ziel ist es, einen abgestimmten Entwurf als
Diskussionsgrundlage für Gespräche mit der NordBau-Messeleitung in diesem Jahr vorzubereiten. Dazu sollen die Ansprechpartner mit Kontaktdaten an infrage kommenden
Hochschulen und Universitäten mit entsprechenden Studienrichtungen benannt werden. Die Kooperationsmöglichkeiten
mit dem Kompetenzzentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern
(KBauMV) wurden erörtert. Eine direkte Kooperation wird auf
Landesebene (BDB M-V) angestrebt. Hierzu finden weitere
Gespräche statt. Außerdem wurde über die NordBau in Neumünster im September, die zukünftigen Fortbildungsangebote
für die BDB Mitglieder und z. B. über Leuchtturmveranstaltungen, wie die DIA in Wismar, gesprochen.
Das nächste Arbeitstreffen wird am 2. Oktober in Hamburg
stattfinden.
Text: Steffen Güll, Foto: Karin Voigt
BDB-Landesspiegel 3/2015
Mecklenburg-Vorpommern
BDB im Gespräch mit
BBL M-V
Leitender Baudirektor Sander und Bauoberrat
Klaus empfingen BDB-Vertreter. Im Vorfeld
des Arbeitstreffens der Vorsitzenden der BDB
Nordländer empfingen am 6. August der Leitende
Baudirektor Dipl.-Ing. Architektur Uwe Sander, Leiter
Geschäftsbereiches Hochschul- und Klinikbau im
Betrieb für Bau und Liegenschaften MecklenburgVorpommern (BBL M-V), und sein Ständiger Vertreter,
Bauoberrat Dipl.-Ing. Architekt Robert Klaus, drei BDB
Vertreter in der Wallstraße 2 in Rostock.
V.l.n.r. Uwe Sander, Robert Klaus, Rolf Schmidt, Steffen Güll
Der BBL M-V untersteht als Obere Landesbehörde dem Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern und ist in verschiedene fachlich und regional zuständige Abteilungen und
Geschäftsbereiche unterteilt.
ger Sprecher des Ingenieurrates M-V intensiv mit Themen der
Vergabe von öffentlichen Aufträgen befasst ist, auf die Rahmenbedingungen zu sprechen, unter denen heute die Ingenieure und Architekten arbeiten.
Der Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau ist in Rostock ansässig. Hier leiten Sander mit Klaus den gesamten Klinik- und Hochschulbau des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Beide habe sich etwa zwei Stunden Zeit genommen,
um mit Karin Voigt (BDB Landesspiegel), Rolf Schmidt und
Steffen Güll (beide BDB Landesverband M-V) Informationen
auszutauschen.
Für ihn steht zunächst der Ingenieur mit seinem Expertenwissen als Planer und Berater – auch in der öffentlichen Verwaltung – im Vordergrund. Insofern sieht er einerseits die Notwendigkeit, die Existenzgrundlage für die freien Architekten
und Ingenieure über das derzeit in der EU kritisch gesehene
Preisrecht der HOAI zu sichern, und andererseits auch die
Technische Verwaltung mit deren vielfältigen Aufgaben als
Auftraggeber, Bauherr oder Genehmigungsbehörde mit ausreichend Fachpersonal zu versehen.
Herr Sander informierte über die Aufgaben des BBL M-V als
staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung im Allgemeinen,
den Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau im Speziellen und auch über ausgesuchte Baumaßnahmen.
Den Vertretern des BDB wurde dabei deutlich, dass der überwiegende Teil aller öffentlichen Landes- und Bundesbauten in
Mecklenburg-Vorpommern vom BBL M-V verantwortet wird.
Dabei zeigt, wie Herr Klaus berichtete, dass das jährliche umzusetzende Bauvolumen des BBL M-V von rd. 200 Mio. Euro
eine enorme Wirkung als Motor für die Bauwirtschaft im Land
Mecklenburg-Vorpommern entfaltet und die Baukultur in herausragendem Maße befördert. Nicht zuletzt die zahlreichen
Auszeichnungen, wie beim zweijährig ausgelobten Landesbaupreis M-V verdeutlichen das.
Herr Güll informiert in diesem Zusammenhang über das auf
Beschluss des Landtages M-V initiierte NETZWERK BAUKULTUR MECKLENBURG-VORPOMMERN. Dieses ist seit Mitte
2014 unter www.baukultur-mv.de online und wird derzeit vom
zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus,
der Architektenkammer und der Ingenieurkammer in M-V gebildet. Der BDB M-V hat bereits einen Antrag zur Aufnahme
als Partner des Netzwerkes gestellt. In Anbetracht des Einflusses auf die Baukultur im Land wäre die Mitarbeit des BBL M-V
ebenfalls zu wünschen. Anschließend kam Rolf Schmidt, der
als Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer M-V und derzeitiBDB-Landesspiegel 3/2015
Hierzu nimmt der BBL M-V eine besondere Verantwortung in
der Qualifizierung von jungen Architekten und Ingenieuren, die
nach erfolgreichem Studium und etwas Berufserfahrung als
technische Referendare oder Anwärter einen Vorbereitungsdienst in der Bauverwaltung ableisten können, wahr. Aber
auch Praktikanten wird gerne ein Einblick in die Arbeitsweise
der Behörde gewährt.
Übereinstimmend erkannten die Gesprächspartner allerdings
erste Anzeichen eines Fachkräftemangels im Nordosten der
Bundesrepublik, welcher neue Herausforderungen für sowohl
die freien Architektur- und Ingenieurbüros als auch für die
Technischen Verwaltungen im Land und den Kommunen mit
sich bringt.
Im Weiteren erörterten die Gesprächspartner die mit der Novellierung der Landesbauordnung M-V geplante „kleine Bauvorlageberechtigung“ sowie die Vergabe freiberuflicher Leistungen nach dem Landesvergabegesetz M-V. Das informative
Gespräch in angenehmer Atmosphäre endete mit einem
Gruppenfoto.
Text: Steffen Güll, Foto: Karin Voigt
34 XIII
Mecklenburg-Vorpommern
SEGEL SETZEN – HANSE SAIL 2015
in Rostock
Segeltörn für Baumeister, Architekten und Ingenieure. Auch in diesem Jahr
kam die BDB-Crew aus weiten Teilen Deutschlands, um anlässlich der 25.
Hanse Sail in Rostock an Bord diesmal des Traditionsseglers ETHEL VON
BRIXHAM zu gehen. Am Freitag, den 7. August waren um 10:00 Uhr etwa
40 Kollegen und Gäste bereit, für die nächsten 7 Stunden mit der ETHEL
VON BRIXHAM (Baujahr 1890) vom Rostocker Stadthafen aus in See zu
stechen und auf der Ostsee zu kreuzen.
Arbeit einen nicht zu unterschätzenden Beitrag.
Auf der Jubiläums-Hanse Sail waren in
Rostock wieder über 200 Schiffe und
weit über 1 Million Besucher über die 4
Tage dauernde Veranstaltung dabei. Die
Hanse Sail hat sich seit ihrer ersten
Austragung zu einem wahren Wirtschaftsmotor entwickelt, was nicht nur
an den Hotelpreisen zu merken war.
Ein gelungenes Spektakel
BDB‘ler unter sich
Das Traditionsschiff ETHEL VON BRIXHAM feiert in diesem Jahr seinen 125.
Geburtstag. Sie wurde 1890 in Brixham,
Südengland, als Sailing-Trawler auf Kiel
gelegt. Erst 1981 wurde die ETHEL VON
BRIXHAM nach Deutschland überführt
und zum Stagsegelschoner aufgeriggt.
Dreißig Jahre später änderte man das
Rigg zu einem Gaffelschoner. Dieser
hochseetüchtige Traditionssegler, mit
einer Gesamtlänge von 30 m und einer
Schonertakelage von bis zu 400 m² befährt heute vornehmlich die dänische
Südsee. Ausgerüstet für Ozeanfahrt ist
alles für den Betrieb des Schiffes, der
Navigation und der Sicherheit vorhanden.
Rolf Gerlach und Christoph Schild
packen kräftig mit an
Die „Alte Dame“, mit der warmen Atmosphäre eines traditionellen Holzschiffes,
bietet mit dem geräumigen und übersichtlichen Oberdeck Platz für ca. 40
Personen, die dann unter Anleitung der
Schiffsführung, die Segelcrew bilden.
Bei gutem Wetter – mit alllerdings sehr schwachem Wind-, kamen Kollegen aus
Hannover, Magdeburg, Leipzig, Düsseldorf, Hamburg Wismar und Schwerin an Bord
schnell ins ins Gespräch. Neben fachlichen und beruflichen Themen konnten die
Segelfreunde aber ganz besonders die Welt der Traditionssegler genießen.
Steffen Güll vom BDB M-V war recht zufrieden und wünschte am Ende den Teilnehmern die Atmosphäre der Hanse Sail mit in die nächste Woche zu nehmen
und vielleicht das Klima am Arbeitsplatz aufzufrischen. „Ziel war es auch, wichtige Bestandteile im BDB, nämlich die persönlichen Kontakte und Beziehungen,
zu pflegen. Hier leisten Aktionen, wie zur Hanse Sail, auch für die ehrenamtliche
34 XIV
Und last but not least war die „Alte
Dame“ 1997 Motivschiff für die Verfilmung des Günter Grass Buches „Die
Rättin“.
Text: Steffen Güll (letzter Abschnitt
aus dem Internet von der Seite
www.ethel.de), Fotos: Karin Voigt
BDB-Landesspiegel 3/2015
Mecklenburg-Vorpommern
Abstimmung mit der Fachplanung Haustechnik, die von der INROS LACKNER
AG aus Rostock übernommen wurde, erforderlich. Lorenz Meyer gab tiefe Einblicke in die Vorbereitung, den Ablauf und
die immer wieder erforderlichen Anpassungen des Projektes. Einmal mehr
wurde deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit der am Bau Beteiligten ist,
wenn eine solche Bauaufgabe erfolgreich umgesetzt werden soll.
In der Halle sollen Prüfstände und Maschinen des KBauMV aufgestellt werden
Baustellenexkursion in Wismar
Haus 6 auf dem Campus der Hochschule Wismar vor der Fertigstellung.
Auf Einladung des BDB Landesverbandes M-V nahmen am 9.7.2015
etwa 30 Studierende, Architekten und Ingenieure an einer weiteren Baustellenexkursion teil. Diesmal stand der Hochschulbau im Blickpunkt.
Seit vielen Jahren geplant, steht der Neubau und die Grundsanierung des Lehrund Institutsgebäudes Haus 6, dem ehemaligen Georg-Münter-Bau, kurz vor der
Fertigstellung. Mit dieser Erweiterung an
der Hochschule Wismar erhält der Fachbereich Bauingenieurwesen (FB BIW)
und das Kompetenzzentrum Bau M-V
(KBauMV) ein neues Lehrgebäude. Es
handelt es sich um den Abbruch und die
Sanierung bestehender Gebäude, sowie
die Ergänzung um einen Neubauteil. Die
Gebäudeteile wurden so baulich und
funktional miteinander verbunden, dass
deren Anordnung und die einheitliche
Fassade dem Erweiterungsbau eine
neue Adresse und Identität gibt.
Ab Juli 2012 erfolgten der Abbruch des
Altbestandes und die Freilegung der weiterverwendeten Substanz. Im August
2012 starteten die Arbeiten zum Neubau
mit der Einbringung von 230 Verdrängungspfählen. Die Fertigstellung ist für
September 2015 geplant. Die Vertretung
und Projektleitung für das Vorhaben des
Finanzministeriums
Mecklenburg-Vorpommern hat der Betrieb für Bau und
Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) als Obere Landesbehörde inne. Projektleiter Lorenz Meyer
BDB-Landesspiegel 3/2015
gehört beim BBL M-V zum Geschäftsbereiches Hochschul- und Klinikbau und
führte die Exkursionsteilnehmer durch
das Gebäude. Ob zu Kosten, Terminen,
Qualität oder Fachplanungen, Antworten
zu einzelnen Fragen aber auch Erkenntnisse aus der Entwicklung des Projektes
selbst, wurden diskutiert.
Insbesondere die haustechnischen Herausforderungen im Zusammenhang mit
dem Brandschutz wurden ebenso hinterfragt, wie die moderne Gestaltung und
das Raumprogramm für die Hochschule
Wismar mit dem FB BIW und dem
KBauMV. Das Vorhaben, das zum Förderprojekt „Förderung von Forschungskompetenzen an Hochschulen“ gehört
kostet mehrere Millionen Euro und wird
aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe
„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie des Landes M-V
kofinanziert. Für die Planung, den Entwurf und die Bauleitung ist das Büro Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur
aus Köln verantwortlich. Das Tragwerk,
der Brandschutz und die Bauphysik wurden von Krebs und Kiefer „Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH“ aus
Berlin geplant. Hier sind auch bis zur Fertigstellung immer noch Anpassungen in
Ebenfalls während der Exkursion anwesend war wieder Dipl.-Ing. Thomas Fischer, der für den beauftragten Prüfingenieur für Baustatik Dr.-Ing. Mario Binder
aus Schwerin bei dem Vorhaben tätig
war. Er konnte z. B. Einzelheiten zur Tragkonstruktion, der Verbindung von Bestands- und Neubau mit den unterschiedlichen Setzungen bei Tief- und Flachgründungen sowie die Toleranzen für den
Einbau von speziellen Anlagen im Labor
als Besonderheiten erläutern. In der Halle
mit Kranbahn wurde die Kombination aus
Alt und Neu extra deutlich. Die Verwendung der vorhandenen Bausubstanz unter Beachtung der heute geltenden Vorschriften forderte von allen am Bau
Beteiligten besondere Anstrengungen.
Hier waren vor allem die Studierenden
des Fachbereiches Bauingenieurwesen
interessiert. Die Kombination von Bestandsgründung und neuer Tiefgründung
bedarf immer einer besonderen Betrachtung. So wurden für das Vorhaben auch
hier Setzungsberechnungen durchgeführt. Als Bodengutachter war die IGU
Ingenieurgesellschaft für Grundbau und
Umwelttechnik mbH aus Wittenförden
bei Schwerin beteiligt. Nach etwa 1 ½
Stunden Führung und Fragen der Teilnehmer ging diese interessante Exkursion zu Ende. Besonderer Dank gilt Lorenz Meyer (BBL M-V) und Thomas
Fischer (Prüfingenieur für Baustatik Dr.Ing. Mario Binder), die sich beide Zeit genommen haben und den Teilnehmern
Rede und Antwort gestanden haben. Einige Teilnehmer nutzten gleich die Gelegenheit und waren bei der DIA-Eröffnung
auf dem Campus dabei. Auch hier gab es
noch lobende Erwähnung der erfolgreichen Exkursion.
Text: Steffen Güll, Foto: Steffen Güll
34 XV
Mecklenburg-Vorpommern
Anne Bohschke (Master-Studiengang Lichtdesign) nimmt ihren Preis von Christoph Schild und Prof. Hanka Polkehn entgegen:
Ein Jahresabo der Fachzeitschrift Licht und ein Siebdruck des aktuellen DIA-Plakats,
Foto: Hochschule Wismar, 2015
DIA-Preisverleihung 2015
Christoph Schild übernahm Jury-Vorsitz des DIA-Preises 2015. Zwei doppelte Preisträgerinnen zur DIA’15 in
Wismar. Die Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar feierte im Juli ihre zehnte Jahresausstellung „DIA“.
Der Titel „DIA“ nutzt die Anfangsbuchstaben der Fachbereiche Design, Innenarchitektur und Architektur.
Mehr als 320 Studien- und Abschlussarbeiten aus Architektur, Architectural Lighting Design, Innenarchitektur,
Kommunikationsdesign und Medien sowie Produkt- und Schmuckdesign wurden an drei Tagen über das gesamte
Fakultätsgebäude verteilt in Ateliers, Fluren, Werkstätten und in der Wismarer Altstadt gezeigt.
Auch in diesem Jahr unterstützte der Bund Deutscher Baumeister die Veranstaltung und beteiligte sich aktiv bei der Auswahl der DIA-Preise 2015. Insgesamt wurden sechs durch
eine Fachjury gekürte Preise vergeben plus ein Publikumspreis, welcher durch die Besucher ausgewählt wurde.
Zur externen Fachjury gehörten in diesem Jahr Christoph
Schild (BDB, Hamburg) als Jury-Vorsitzender sowie Christoph
Meyn (Architekt BDA, Stralsund), Tanja Zimmermann (Künstlerin, Rostock), Tom Leifer (Designer, Hamburg), Andrej Subarew (Modedesigner, Wismar), Michael Donhauser (Schriftsteller, Wien) und Solveig Schirmer (Innenarchitektin,
Potsdam). Organisiert und betreut wurde der Jury-Rundgang
34 XVI
durch die Professoren Annette Leyener und Gerd Baron sowie
Frau Marion Tepper und Studierende.
Am Freitag, dem 9. Juli 2015 um 21:00 Uhr wurden die DIAPreisträger 2015 durch Christoph Schild verkündet. Prof.
Hanka Polkehn (Dekanin, Fakultät Gestaltung der Hochschule
Wismar) hatte zuvor einen Rückblick auf die DIA-Preisträger
der letzten zehn Jahre gegeben. Neben einem Jahresabo einer relevanten Fachzeitschrift pro Kategorie wurden signierte
Siebdrucke des diesjährigen DIA-Plakates an die Preisträger
überreicht.
BDB-Landesspiegel 3/2015
Mecklenburg-Vorpommern
Architektur
Tina Wunnenberg
Mud House Design Competion – Wohnhaus aus dem Lehm
für eine Mittelständische Familie in Ghana
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Marcus Hackel, Dipl.-Ing. (FH) Britta
Christina Wolff
Preis: Jahresabo Fachzeitschrift Bauwelt
Christoph Schild (BDB, Nds.) moderiert als Jury-Vorsitzender
die Preisverleihung, Foto: Hochschule Wismar, 2015
Architectural Lighting Design
Anne Bohschke
Oldies but Goldies – A luminaire made of old vinyl records
Betreuer: Prof. Bettina Menzel
Preis: Jahresabo Fachzeitschrift LICHT
Innenarchitektur
Anne Czarnietzki
Master-Thesis: Schale und Kern
Neukonzeption für den Teepott in Rostock-Warnemünde
Betreuer: Prof. Achim Hack, Prof. Matthias Ludwig
Preis: Jahresabo Fachzeitschrift AIT
Kommunikationsdesign und Medien
Moritz Jason Wippermann
Schwarz Weiss Wismar –Linolschnitte
Betreuer: Prof. Wolf-Dieter Pfennig, Dipl.-Des. Tobias Trauzettel
Preis: Jahresabo Fachzeitschrift PAGE
Schmuckdesign
Isis Maurer
Schmuckstück zum Thema: Helden, Orden und Auszeichnung
Betreuerin: Prof. Andrea Wippermann
Preis: Jahresabo Fachzeitschrift Art Aurea
Anne Bohschke (Master-Studiengang Lichtdesign) gewinnt
mit ihrer Arbeit aus Vinyl. Hier wird ihre Leuchte in der Ausstellung gezeigt, Foto: Anne Bohschke, 2015
Produktdesign
Isis Maurer
Schach
Betreuer: Prof. Christoph A. Macher
Preis: Jahresabo Fachzeitschrift form
Publikumspreis
Anne Czarnietzki
Master-Thesis: Schale und Kern
Neukonzeption für den Teepott in Rostock-Warnemünde
Betreuer: Prof. Achim Hack, Prof. Matthias Ludwig
Preis: Jahresabo ART
Isis Mauerer (Studentin im Studiengang Design) gewinnt in
zwei Kategorien Produkt- und Schmuckdesign. Hier erhält sie
ihren Preis für Produktdesign: Ein Jahresabo der Fachzeitschrift form. Foto: Hochschule Wismar, 2015
BDB-Landesspiegel 3/2015
Weitere Informationen sind online bereit gestellt unter
www.fg.hs-wismar.de.
34 XVII
Mecklenburg-Vorpommern
Die Dozenten Mark Pepper (rechts sitzend) und Markus Sohst
(links stehend) erarbeiten mit den Teilnehmern der Internationalen Sommerakademie Wismar mobile Flüchtlingsunterkünfte Foto: Paul Evermann, Hochschule Wismar, 2015
Sommerakademie 2015
Displace – Ein Zeltlager ist nicht mein Zuhause
Am Freitag, dem 14. August 2015 präsentierten die Teilnehmer
der 20. Internationalen Sommerakademie Wismar für Architektur, Design und Kunst künstlerische und gestalterische Lösungsansätze für mobile Flüchtlingsunterkünfte.
Sonnenschirme, Kristalle oder Brücken
Überdimensionale Sonnenschirme, Kristalle oder Brücken sollen beispielsweise im Stadtraum als Symbol für „Integration“
und gleichzeitig als temporärer, mobiler Wohnraum funktionieren. Gemeinsam mit dem in Düsseldorf und Addis Abeba lebenden Architekten und Künstler Mark Pepper und dem in Los Angeles arbeitenden Architekten Markus Sohst hatten die
international aufgestellten Teilnehmer rund zehn künstlerische
und gestalterische Beiträge mit Fokus auf Flüchtlingsunterkünften entwickelt und formal in neue Zusammenhänge gestellt. Drei
Wochen lang beschäftigten sich die 14 Studierenden und Young
Professionals aus Aserbaidschan, China, Deutschland, Iran, Italien, Kroatien und aus den Vereinigten Staaten von Amerika mit
dem Thema „Displace – Ein Zeltlager ist nicht mein Zuhause “.
Der erste Teil des Titels wurde aus dem Englischen „to displace“
hergeleitet, was Verdrängen heißt.
34 XVIII
Das Plakat zur Vernissage zeigt die Teilnehmer der Sommerakademie mit den jeweils gestalteten Icons zu ihren Arbeiten.
Produktdesign, Druck und Fotografie
In den jeweils ergänzenden Nebenkursen zu Produktdesign,
Druck und Fotografie wurde das Thema weiter bearbeitet. Die
Teilnehmer entwickelten unter anderem dreidimensionale Objekte, setzten sich grafisch mit dem Thema auseinander oder
dokumentierten ihre bereits fertigen Entwürfe. Die Innenarchitektin Nora Zimmermann, der Grafikdesigner Alexander Schmidt
und die Fotografin Iris vom Stein begleiteten als Dozenten die
Nebenkurse. Pepper, aktiv im aktuellen Architektur-Hilfsprojekt
Haus Ethiopia, und Sohst betonten gleich in ihrer Einführung
zum Start der Sommerkurse „Integration ist nichts Abstraktes,
sondern sollte auch im Stadtraum sichtbar gemacht werden!“
Weitere Informationen sind online bereit gestellt unter
www.sommerakademie.hs-wismar.de.
BDB-Landesspiegel 3/2015
Mecklenburg-Vorpommern
Neue Termine zur Vortragsreihe
Wismarer DIAlog
Wismarer DIAlog* Wintersemester
2015/16. Der Wismarer DIAlog zu
gestaltungsrelevanten Themen
findet immer an einem Mittwoch
um 18:00 Uhr im Hörsaal, Haus 7a,
auf dem Hochschul-Campus in der
Fakultät Gestaltung (Philipp-MüllerStraße 14, 23966 Wismar) statt.
Alle Interessierten sind herzlich
willkommen.
Freier Eintritt!
Die aktuellen Termine und Referenten zur Vortragsreihe Wismarer DIAlog
im Wintersemester 2015/ 16 hier im Überblick:
Mittwoch, 23. Sept. 2015
Prof. Gerhard Reinmuth, University of Technology
Sydney (Australien), School of Architecture,
„Triple Life: A practice, research and teaching
model in the post GFC world“
Mittwoch, 30. Sept. 2015Sven Baacke, Industrie Designer, Chefdesigner bei
Gaggenau, deutsche Marke für Hausgeräte
TIPP!
Passend zum Vortrag von dem Architekten Jan Rösler wird die Wanderausstellung Fritz-Höger-Preis
2014 für Backstein-Architektur von
Montag, dem 9. November bis
Freitag, dem 20. November 2015
im Foyer der Fakultät Gestaltung der
Hochschule Wismar gezeigt. Auf
großformatigen Infowänden werden
ausgewählte Projekte anschaulich
und im Detail dokumentiert. Vom reduziert gestalteten Strandhaus bis
hin zum skulpturalen Sakralbau verdeutlichen die einzelnen Arbeiten die
Vielseitigkeit der zeitgenössischen
Backstein-Architektur.
BDB-Landesspiegel 3/2015
www.gaggenau.com, München
Mittwoch, 14. Oktober 2015Prof. Dr. Falk Jaeger, Architekturkritiker, Berlin
Mittwoch, 4. November 2015
Markus Weimer, Cartoonist, Berlin, Rattelschneck
www.rattelschneck.de
Mittwoch, 11. November 2015 Jan Rösler, Architekt,
Preisträger Fritz-Höger-Preis 2014, Berlin
www.janroesler.de
Mittwoch, 18. November 2015 Janine Sack, Freie Künstlerin, und Art-Direktorin
sowie Verlegerin, Berlin
www.janinesack.de
Mittwoch, 25. November 2015 Prof. Eckhard Gerber, Architekt, Dortmund,
Gerber Architekten,
www.gerberarchitekten.de
34 XIX
Impressum . Termine
Herausgeber:
BDB-Landesverbände Bremen, Hamburg,
Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein
Bitte beachten!
Redaktionsschluss für die
Ausgabe 4/2015: 13. November 2015
Verlag:
Gebr. Geiselberger Mediengesellschaft mbH
Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting
Tel. 08671 506550
Vorsitzender LV Bremen:
Dipl.-Ing. Rolf Gerlach, Bauingenieur
Obernstr. 57, 28832 Achim
Tel. 04202 5197550
ing.-buero.rolf.gerlach@t-online.de
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Dipl.-Ing. H.-P. Theo Dahlheimer
Geschäftsstelle des Landesverbandes Hamburg
Hongkongstraße 1, 20457 Hamburg
Tel. 040 45037747, Fax 040 45037749
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www.bdb-hamburg.de
Vorsitzender LV Niedersachsen:
Dipl.-Ing. Christoph Schild, Architekt BDB
Am alten Exerzierplatz 64 c, 21465 Wentorf/Hamburg
Tel. 040 37082573, Fax 040 37082574
schild.christoph@gmail.com
Vorsitzender LV Schleswig-Holstein:
Dipl.-Ing. Jorn Kick
Hollesenstr. 19, 24768 Rendsburg
Tel. 04331 437880, Fax 04331 4378860
info@wkd-architekten.de
Vorsitzender LV Mecklenburg-Vorpommern:
Dipl.-Ing. Steffen Güll
Beratender Ingenieur BDB
Ingenieurbüro GÜLL
Nikolaus-Otto-Str. 22, 19061 Schwerin
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Karin Voigt
Rehrbrinkstr. 17e, 30890 Barsinghausen
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Fax 0511 59029599, Mobil 0177 6025833
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Gestaltung, Layout und Druck:
Gebr. Geiselberger GmbH, Druckerei und Verlag
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Redaktion:
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Anzeigen:
A. Hölters, Anzeigenpreisliste 1/2008
Geschäftsstelle BDB-Nachrichten Journal:
Hildeboldstraße 3, 80797 München
Tel. 089 360474-0, Fax 089 36192350
Papier:
Umschlag: 170 g chlorfrei gebleicht
Textseiten: 90 g chlorfrei gebleicht
Erscheinungsweise: Vierteljährlich
Der BDB-Landesspiegel und das BDB-Journal erscheinen alle drei Monate und werden allen BDBMitgliedern
der Verbände Bremen, Hamburg, Niedersachsen,
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
sowie Repräsentanten der Bauwirtschaft im Bundesgebiet – ohne Erhebung einer Be­
zugs­
gebühr – zugestellt. Die Zeitschrift kann im Jahresabonne­
ment
gegen eine Bezugsgebühr von 19,– Euro zzgl. Porto
be­
zogen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,
sowie andere Vervielfältigung, nur mit vorheriger Genehmigung des Heraus­gebers. Für die Rücksendung
unverlangt eingesandter Manus­kripte wird keine Gewähr übernommen. Die mit Namen gekenn­zeichneten
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder.
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Termine:
Freitag, 2. Oktober 2015
Hamburg, Treffen der Nordländer
Dienstag, 6. Oktober 2015
Hannover-Hildesheim, Besichtigung Hildesheimer Dom mit Führung durch Norbert Kesseler
Donnerstag, 8. Oktober 2015Nienburg, Neubau der Sparkassenfiliale in
Eystrup, Referent: Dieter Kaminski
Donnerstag, 8. Oktober 2015
Hamburg, BDB-Stammtisch
Freitag, 9. Oktober 2015
Celle/Uelzen, Kennen Sie Celle ?
Celler Synagoge (13.00 Uhr)
Freitag – Samstag, Nord-West-Nds., Fahrt nach Hannover,
9. – 11. Oktober 2015Ansprechpartner: Bruno Blume
Dienstag, 13. Oktober 2015
Hamburg, Landesvorstandssitzung
Freitag, 16. Oktober 2015
Hamburg, Nordländertreffen
Freitag, 23. Oktober 2015Nord-West-Nds., Besichtigung der Baustelle
Reichelt in Wilhelmhaven. Ansprechpartnerin:
Ilka Nordbrock
Dienstag, 3. November 2015
Hamburg, 58. Tafelrunde im Hotel Hafen Hamburg
Dienstag, 3. November 2015
Celle/Uelzen, Vortragsabend mit Frank A. Bötzkes,
Dipl.-Wirtschaftsing. „Dokumentation des gestörten Bauablaufs in der Praxis“ (19.00 Uhr Ratskeller)
Dienstag, 10. November 2015
Celle/Uelzen, BG Abend mit Fachvortrag, Ratskeller,
19.30 Uhr
Donnerstag, 12. November 2015 Hamburg, BDB-Stammtisch
Don., 19. November 2015 Braunschweig, Braunkohlessen
Hamburg, 2. Brandschutzseminar in Planung
Dienstag, 24. November 2015 Hannover-Hildesheim, Besichtigung des
Kästnermuseums
Sonntag, 6. Dezember 2015
Celle/Uelzen, 20. Nikolausmarsch auf den Spuren
von Otto Haesler
Donnerstag, 10. Dezember 2015 Hamurg, BDB-Stammtisch
Samstag, 9. Januar 2016
Celle/Uelzen, 20. BDB-Jahresbeginn im Celler
Schlosstheater
Samstag, 16. Januar 2016
Hameln, Winterwanderung
Mittwoch, 10. Februar 2016
Celle/Uelzen, Jahrshauptversammlung
Freitag, 22. Januar 2016
Hannover, Jahresanfangsfeier, WGC
Montag – FreitagNord-West-Nds., Fahrt nach Valsassen,
14. – 18.04.2016
Oberpfälzer Wald, Ansprechpartner: Bruno Blume
Freitag, 6. Mai 2016
60-Jahr-Feier der BG Melle in Schleswig
Donnerstag – Sonntag, 5. – 8. Mai 2016
Melle on tour
Haben Sie Vorschläge, Anregungen für Besichtigungen oder Veranstaltungen? Dann
senden Sie diese an die Redaktion: geschaeftsstelle@bdb-nds.de. Von dort aus
werden sie an die jeweils zuständigen Organisatoren weiter geleitet. Vielen Dank für
Ihre Unterstützung.
BDB-Landesspiegel 3/2015