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ausgabe 17
mai 2009
STRABAG BAULOGISTIKWELT
IM BLICKPUNKT
BAULOGISTIK UND TRANSPORT
LIZENZ ZUM FÜHREN
PERSONALENTWICKLUNG
ECHTE BASISARBEIT
GOTTHARD TUNNEL
DAS MAGAZIN DER STRABAG SE
Editorial
inform 17
EDITORIAL
LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER,
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN!
Hans Peter Haselsteiner
Vorstandsvorsitzender STRABAG SE
Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ist deshalb so beängstigend, weil wir – und das schließt wortgewaltige Finanzminister
genau so ein wie selbstsichere Notenbankgouverneure und Wirtschaftsprofessoren – noch immer keine gesicherten Erkenntnisse
gewonnen haben, wie wir sie überwinden oder wenigstens abmildern können. Alles, was bisher geschah und das meiste, was
noch veranlasst werden wird, ist der gut gemeinte Versuch dagegen
zu halten, ohne zu wissen, in welche Richtung sich das „Ungeheuer“
Krise bewegen wird, wenn es denn überhaupt auf die Verteidigungsmaßnahmen der drei stärksten „Ritter“ Staat, Notenbank und internationale Institutionen reagieren wird.
Wirtschaften unter solchen Bedingungen ist von zahlreichen
Unsicherheiten geprägt und damit kaum planbar. Dies wird –
gemeinsam mit dem fehlenden Wachstum – zu einem Einbruch der
Gewinne führen, von der – je nach Branche – deutlichen bis dramatischen Umsatzanpassung ganz zu schweigen. Im Gegensatz dazu
kann die Bauindustrie in den nächsten zwei bis drei Jahren auf die
überwiegend bauwirksamen Konjunkturprogramme setzen und wird
damit zumindest volumenmäßig geringere Einbußen hinnehmen
müssen. Die große Herausforderung ist aber nur aufgeschoben und
wird nach Auslaufen besagter Programme umso schwieriger zu
bestehen sein. Alle Branchenvertreter müssen daher den gewährten
Aufschub nutzen und anstehende Strukturanpassungen vorantreiben, wollen sie die bauspezifischen Krisenjahre 2013/2014/2015
bestehen.
STRABAG geht einigermaßen gerüstet in die turbulenten Zeiten.
Erstens wird uns das „Tausendfüßlerprinzip“ helfen, über den
Gesamtkonzern einen Ausgleich der besonders gravierenden
Einschnitte in einzelnen Regionen und /oder Sparten sicherzustellen.
Die Vielfältigkeit der Projekte und die weit verzweigte geografische
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Marktdurchdringung wird auch in dieser inform unter Beweis gestellt.
Zweitens wird es unsere Eigenkapitalausstattung erlauben, trotz der
uns selbst verordneten Investitionszurückhaltung, Schwerpunkte zu
setzen und beispielsweise den Bereich „Off shore wind“ voranzutreiben. Auch die „BLT Baulogistik und Transport“, der die Titelgeschichte dieser Ausgabe gewidmet ist, bildet einen solchen
Schwerpunkt. Alfred Zimmermann und seine erfahrenen Experten
können – aber nur, wenn die operativen Kollegen dies wollen
und fördern – erhebliche Kosten durch Anwendung durchdachter
Logistikkonzepte einsparen. Drittens können wir uns auf eine effiziente Organisation einer ideal flachen Pyramide stützen, in der
jede /r Mitarbeiter /in einen angemessenen Teil der unternehmerischen
Verantwortung übernehmen kann und soll. Gerade in Zeiten wie
diesen ist auch der kleinste Beitrag wichtig und die Summe aller
kleinen Beiträge überlebensnotwendig.
In diesem Sinne, sehr geehrte Damen und Herren, hoffe ich,
dass Sie sich meiner Zuversicht anschließen können und bitte Sie,
unser Unternehmen weiterhin mit Ihrem Engagement, Ihrem Können
und Ihrer Loyalität zu unterstützen.
Ihr Hans Peter Haselsteiner
www.strabag.com
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Inhalt
INHALT
NEWS
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04
05
05
06
06
07
07
WENN HÄUSER HÄUSER ANGREIFEN Kunst am Gebäude
MOBIL BAUSTOFFE – DER BETONSPEZIALIST Neu im STRABAG Konzern
AUSGESTELLT MIT AUSZEICHNUNG POLEKO 2008
ON TOP OF THE WORLD Gipfelbesteigung
NACHWUCHSFÖRDERUNG AUSGEZEICHNET Unternehmenspreis NRW
AUSZEICHNUNG FÜR STRABAG SE BÖRSEGANG PR Staatspreis
PRUSZKÓW ZEICHNET STRABAG AUS Belobigung
EIN KÄMPFER DURCH UND DURCH … Ein Dankeschön
TITELTHEMA
08 STRABAG BAULOGISTIKWELT IM BLICKPUNKT Baulogistik und Transport
MENSCHEN BEI STRABAG
16 VON KÜNSTLERN, OFF-ROAD-FAHRERN UND GIPFELSTÜRMERN STRABAG Mitarbeiter vor dem Vorhang
STRABAG UNITS
20 LIZENZ ZUM FÜHREN Personalentwicklung
22 DURCHSTARTEN IN EUROPA Im Gespräch
23 DEN ÜBERBLICK BEHALTEN! BuildOnline
PROJEKTE
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ARBEITEN AM EUROPÄISCHEN DREHKREUZ Airrail Center
ÖKOLOGISCH KANN AUCH TRENDIG SEIN Headquarter s.Oliver
ZENTRAL UND DOCH IM GRÜNEN THA Buchengasse
GESUNDHEIT IN ALLEN FARBEN Krankenhausbau
JUBILÄUM MIT STRABAG GEFEIERT Shoppingcenter „Arkády Pankrác“
EIN NEUES HEIM FÜR STRABAG-ADANTI Headquarter Bologna
NEUE RAMPE FÜR DIE US AIR BASE RAMSTEIN Flughafen Ramstein
„NOMEN EST OMEN“ … ODER AUCH NICHT! Bahnstrecke München – Verona
HOCHWASSERSCHUTZ IM OMAN Salalah Interceptor Guard Dam
WO MR. STRABAG ZUHAUSE IST M6-M60
EIN NADELÖHR SANIERT Bundesautobahn A 602
HERAUSFORDERUNGEN DER SUPERLATIVE Limerick Southern Ring Road
ECHTE BASISARBEIT Gotthard Tunnel
EVENTS
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IM SCHATTEN DER SKI WM Züblin Skiausfahrt
EIN RENNEN DER EXTREME „Champ or Cramp“
DER SCHMERZ VERGEHT – DER STOLZ BLEIBT STRAtria 2009
BAYERN IST DA, WO BERGE SIND! Einweihungsfeier in Nepal
SPECIALS
43 KINDER – RAN AN DIE BUNTSTIFTE! STRABAG
43 IHRE NEUE REDAKTEURIN Veränderung
03
News
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NEWS
KUNST AM GEBÄUDE
NEU IM STRABAG KONZERN
WENN HÄUSER
HÄUSER ANGREIFEN
MOBIL BAUSTOFFE –
DER BETONSPEZIALIST
International. „House Attack“, die Aufsehen erregende Installation des österreichischen Künstlers Erwin Wurm, lockte am
7. November 2008 viele neugierige Zuschauer zur neuen STRABAG
Zentrale in Bratislava. Grund dafür war das „Haus mit dem Kopf
nach unten“ an der Außenfassade des Firmengebäudes.
International. Im Oktober 2008 wurde der STRABAG Konzern
um den Betonspezialisten Mobil BAUSTOFFE GmbH (MBS) erweitert. MBS wird dem Segment Verkehrswegebau zugeordnet, in der
Direktion RM des Unternehmensbereiches Baustoffe 6R. Als Spezialist für Betonherstellung liegt die Konzentration auf der Versorgung
von Großbaustellen mit mobilen Mischanlagen – allein im Jahr 2008
wurden rund 1.500.000 m³ Beton produziert. Ein weiterer Schwerpunkt der Serviceleistung ist die Erarbeitung von Lösungen für die
Betonproduktion unter schwierigsten Bedingungen – z. B. wurde für
die Baustelle Ras Laffan in Katar zur Betonherstellung eine neuartige
Kühlungsanlage entwickelt und aufgebaut, um die Temperatur der
Gesteinkörnungen von 45 °C auf 8 °C zu senken.
Das „attackierende“ Haus – immerhin mit einem Eigengewicht
von rund 10 Tonnen – wurde innerhalb von nur ein paar Minuten
von zwei Kränen auf das Dach der STRABAG Zentrale gehievt. Die
Vorbereitungs- und Montagearbeiten selbst waren natürlich zeitintensiver – insgesamt wurden zwei Tage benötigt, um das Kunstwerk
am Dach der STRABAG Zentrale zu befestigen.
„House Attack“ ist Teil der STRABAG Kunstsammlung. Derzeit
sprechen wir von ungefähr 1.400 Kunstwerken, die in ganz Europa
auf die Firmenstandorte verteilt sind.
STRABAG ARTAWARD INTERNATIONAL
Zum ersten Mal wird 2009 der STRABAG Artaward International
ausgeschrieben – ein Kunstförderungspreis für Künstler bis 40 Jahre
im Bereich Malerei und Zeichnung. Der STRABAG Artaward International ist mit 15.000 Euro dotiert und zusätzlich werden vier
Anerkennungen in der Höhe von je 5.000 Euro vergeben. Nähere
Informationen zum STRABAG Artaward International finden Sie
online unter: www.strabag-kunstforum.at /artaward und im STRANET.
ANSPRECHPARTNERIN: Barbara Baum, STRABAG Kunstforum
Mischanlage am Wienerwaldtunnel West
Derzeit ist MBS in Österreich, Deutschland, Schweiz, Bulgarien,
Ungarn und Katar im Einsatz. Der Sitz der Gesellschaft befindet
sich in Reichenfels, Kärnten. Direktionsleiter Fridolin Hornung und
die Bereichsleiter Rudolf Kauper und Hans Peter Haid sowie die
Kollegen sehen sich als Dienstleister für Baustellen. Oberstes Ziel
ist, die Herstellung von Beton in entsprechender Qualität und
Menge und zum günstigsten Preis garantieren zu können sowie
den Kollegen auf den Baustellen bei potenziellen Problemen mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen. Um durch kostenoptimierte Lösungsvorschläge bereits in der Angebotsphase einen Beitrag zum Erfolg
leisten zu können, ist es notwendig, MBS bereits frühzeitig in die
Angebotsphase neuer Großprojekte einzubinden.
ANSPRECHPARTNER: Fridolin Hornung,
Verkehrswegebau, UB Baustoffe 6R, Dir. RM
Die „attackierte“ STRABAG Zentrale in Bratislava
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News
NEWS
POLEKO 2008
GIPFELBESTEIGUNG
AUSGESTELLT
MIT AUSZEICHNUNG
ON TOP
OF THE WORLD
Polen. Bereits in der zwanzigsten Auflage wurde in der Zeit
vom 27. bis zum 30. Oktober 2008 die renommierte Internationale
Fachausstellung für Umweltschutz POLEKO in Poznań veranstaltet.
Laut Messegesellschaft ist das mittlerweile schon populäre MesseEvent für Aussteller und Besucher gleichermaßen ein Erfolg. Allein
die Ausstellungsfläche nahm zum Vorjahr um 7,2 Prozent – auf eine
Gesamtfläche von 18.600 m² – zu und umfasst in etwa zwei
Fußballfelder. Bereits zum zweiten Mal waren unter den Ausstellern
die STRABAG Umwelttechnik Polen (Ochrona Srodowiska w Polsce)
zusammen mit der Züblin Umwelttechnik Polen vertreten. „Für uns
besonders erfreulich ist, dass wir zum zweiten Mal teilnahmen und
auch zum zweiten Mal den ACANTHUS AUREUS Preis gewannen“,
triumphierte Ingo Sattlegger, zuständiger Direktionsleiter. Mit der
Auszeichnung wurde der Messeauftritt mit dem besten und strategischsten Firmenstand auf der POLEKO 2008 gewürdigt.
Nepal. Etwas verspätet, aber doch, erreichte die Redaktion der
inform die folgende Meldung: Am 20. Mai 2008 wehte am höchsten
Punkt der Erde, nämlich auf dem Mount Everest in einer stolzen
Höhe von 8.848 m, eine STRABAG DYWIDAG Fahne. Die kreative
Idee entstand auf der Baustelle Middle Marsyangdi Hydroelectric
Project in Nepal (siehe auch Beitrag auf S. 42) – wohl inspiriert durch
die vielen Berge im Umfeld. So beginnen beispielsweise direkt
„hinter“ der Baustelle die Aufstiege zum Annapurna und zum
Manaslu, die mit 8.091 m und 8.163 m quasi zu den „kleinen
Brüdern“ des Mount Everest zählen. Für die Realisierung der Idee
suchte die Baustelle einen Sherpa, der die selbstkreierte Fahne bei
seiner nächsten Besteigung mitnehmen konnte. Schon seit der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Männer aus dem Volk der
Sherpa aufgrund ihrer Ortskundigkeit gerne als Träger und Führer
im Himalaya angeheuert. Der Name „Sherpa“ hat sich daher als
Synonym herausentwickelt.
Die Umweltmesse POLEKO ist die größte Umweltmesse in
Polen und findet jährlich in Poznań statt. Rund 1.000 Aussteller
präsentierten sich den 18.200 Besuchern, die aus drei Kontinenten und 28 Ländern zu dem Event anreisten. Themen der
Messe waren Abfallwirtschaft, Recycling, erneuerbare Energien,
Wasser- und Abwasserwirtschaft, Luft- und Klimaschutz.
ANSPRECHPARTNER: Ingo Sattlegger,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Europa 3H, Umwelttechnik
In der Nacht zum 19. Mai war es dann so weit: Namgya
Sherpa, Teilnehmer der „Friendship Mt. Everest Expedition 2008“,
machte sich von dem auf 8.000 m hohen Camp IV auf den Weg in
Richtung Gipfel – natürlich mit Kamera und der Flagge im Gepäck.
Da die Wetterbedingungen leider sehr schlecht waren, konnte er
die versprochenen Fotos an diesem Tag nicht machen und ging
kurzerhand am folgenden Tag ein zweites Mal (!) hinauf. Als kleines
Dankeschön für seine tolle Leistung durfte der erfolgreiche Fahnenträger die Kamera behalten.
ANSPRECHPARTNER: Ernst Schmid, Hoch- und Ingenieurbau,
UB International 3G, Asien /Afrika
Der preisgekrönte STRABAG Messestand
Die STRABAG DYWIDAG Fahne am höchsten Punkt der Erde
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News
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NEWS
UNTERNEHMENSPREIS NRW
PR STAATSPREIS
NACHWUCHSFÖRDERUNG
AUSGEZEICHNET
AUSZEICHNUNG FÜR
STRABAG SE BÖRSEGANG
Deutschland. Unternehmerische Nachwuchsförderung bereits
in der Schule ist dem Bundesland Nordrhein-Westfalen ein eigens
gestifteter Preis wert. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer
feierlichen Zeremonie im Düsseldorfer Landtag an vier Unternehmen
überreicht. Die diesjährige Wettbewerbsrunde stand unter dem Motto
„Wir wollen: Fantasie. Gestaltungskraft. Einfallsreichtum. Kreativität
macht Schule.“
Österreich. Zur Förderung der professionellen und verantwortungsvollen Öffentlichkeitsarbeit verleiht der Bundesminister für
Wirtschaft und Arbeit jährlich den „Staatspreis für Public Relations“.
Am 26. November 2008 wurde anlässlich dieses Jahreshighlights
der Branche ins MuseumsQuartier in Wien eingeladen. Rund
300 Gäste aus Wirtschaft, Kommunikation und Medien trafen sich
bei der PR Gala 2008.
Gesucht und gefunden wurden musterhafte Projekte von Unternehmen und Schulen, in denen innovative und nachhaltige Problemlösungsansätze zu kreativen Prozessen ausarten. Eine Expertenjury
aus Vertretern der Wirtschaft und der beteiligten Ministerien ermittelte
die Preisträger in vier – nach Unternehmensgröße gestaffelten – Kategorien. Es darf gratuliert werden: STRABAG, Bereich Düren, gewann
in der Kategorie „Unternehmen über 1.000 Mitarbeitern“ mit dem Projekt „Mathematik auf der Baustelle“ den Unternehmenspreis NRW.
Höhepunkt der feierlichen Veranstaltung war die Verleihung
des Österreichischen Staatspreises für Public Relations. Aus 51 eingereichten Projekten wurden durch eine 12-köpfige Fach-Jury in
vier Kategorien zunächst 16 Projekte in die engere Wahl genommen.
Ein komplettes Schuljahr lang wurden die Jugendlichen der
Gemeinschaftshauptschule Gürzenich einmal in der Woche von einem
Mitarbeiter der STRABAG bei ihren selbst entwickelten Gestaltungskonzepten unterstützt. Der Unterricht kann durch Beispiele aus
der Arbeitswelt positiv bereichert werden. Ziel des gemeinsamen
Projektes ist auch, dass die Schüler lernen, ihre Kreativität einzusetzen
und im Team zu arbeiten. STRABAG möchte mit der Nachwuchsförderung potenzielle zukünftige Mitarbeiter auf das Unternehmen
und dessen Tätigkeiten aufmerksam machen und gleichzeitig die
Begeisterung für das Baugewerbe anheizen.
Der im Herbst 2007 realisierte Börsegang kristallisierte sich zum
größten Börsegang der Geschichte der Wiener Börse heraus – erstmals mit mehr als 100.000 Streubesitzaktionären. Die Jury hob dabei
die herausragende Leistung in der Positionierung der STRABAG
am Kapitalmarkt sowie die exzellente Verknüpfung verschiedenster
PR-Tools zu einer schlüssigen Story hervor. In der Umsetzung der
Kommunikationsarbeit wurde STRABAG von Hochegger|Financials
in allen Investor Relations und Public Relations Agenden sowie von
PKP proximity als betreuende Werbeagentur unterstützt.
„In der Kategorie „Corporate Themen“ kürte die Fach-Jury das
Projekt „Börsegang (IPO) der STRABAG SE“ zum Gruppensieger“,
berichtet Christian Ebner mit einem Lächeln im Gesicht.
ANSPRECHPARTNER: Christian Ebner, Konzernkommunikation
ANSPRECHPARTNER: Thomas Nyhsen,
Verkehrswegebau, UB Deutschland 6I, Köln
v.l.n.r.: Erfreut nahmen T. Nyhsen und P. Frohn den Preis entgegen
06
v.l.n.r.: Christian Ebner und Mick Stempel (Hochegger|Financials)
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News
NEWS
BELOBIGUNG
PRUSZKÓW ZEICHNET
STRABAG AUS
Polen. Am 12. Dezember 2008
zeichnete die Stadt Pruszków STRABAG
Sp. z o.o. für ihre besonderen Verdienste
um die Stadt aus. Der Ehrenpreis, die Urbs Nova
Statue, wurde in einer feierlichen Zeremonie im
Hotel Viktor an die STRABAG Vorstände Alfred
Watzl und Rainer Steindl übergeben. Gewürdigt
wurden die wirtschaftlichen Bemühungen des Konzerns für die Stadt. „Dieser Preis ist ein Zeichen für
die gute Zusammenarbeit zwischen uns und der
Stadt“, beschreibt Alfred Watzl, zuständiger technischer Direktionsleiter für Polen, stolz.
Die Urbs Nova Statue wird seit fünf Jahren Personen oder
Organisationen zuerkannt, die Höchstleistungen im Bereich der
öffentlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Stadt Pruszków
erbracht haben. Ausgezeichnet werden vier verschiedene Kategorien:
Wirtschaftliche Entwicklung, Sport und Bildung sowie Kultur und
Gesellschaftsaktivität.
STRABAG Sp. z o.o. ist mittlerweile seit sieben Jahren in
Pruszków aktiv tätig. Die neuen Firmenstandorte der Servicebetriebe der BMTI sowie der TPA wurden bereits fertig gestellt.
Ein neues STRABAG Office für rund 200 Mitarbeiter ist seit
Dezember 2007 im Bau – die Fertigstellung ist für 2011 geplant.
ANSPRECHPARTNERIN: Bozena Czekajska,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Europa 3H, Polen
Fritz Schermanski hat allen Grund zum Lächeln
EIN DANKESCHÖN
EIN KÄMPFER DURCH
UND DURCH …
… und leider muss auch er einmal in Pension gehen. Deshalb
sagen wir „Servus“ zu einem langjährigen Kollegen, Freund und
Mitarbeiter. 29 Jahre lang setzte sich Fritz Schermanski mit „Herzblut“ als Betriebsrat für die Mitarbeiter der STRABAG ein – nun ist die
Zeit, ihm seinen wohlverdienten Ruhestand zu gönnen.
„Ich habe Fritz Schermanski im Jahr 1993 kennengelernt, in
einer Vernetzungsrunde von Betriebsräten der Bauindustrie“, beschreibt Omar Al-Rawi das erste Aufeinandertreffen. 1971 begann
Fritz Schermanski seine „Betriebsratskarriere“ und seit 1998 war er
Vorsitzender des STRABAG Angestelltenbetriebsrat-Ost. „Er ist ein
sensibler, weltoffener, engagierter Kollege mit großer sozialer Kompetenz und subtilem Humor“, charakterisiert Omar Al-Rawi das Wesen
von seinem Vorgänger. Auch Peter Nimmervoll, Vorsitzender des
Angestelltenbetriebsrat-West, beschreibt Schermanski als Mann
mit „absoluter Handschlagqualität“ und dass seine herausragende
Persönlichkeit und Einsatzfreude uns fehlen werden.
„UNMÖGLICH IST GAR NICHTS ...
… lautet sein Moto – auch wenn es manchmal ein wenig länger
dauerte, seine Ziele hat er meistens mit äußerst fairen Mitteln und
Beharrlichkeit erreicht“, schildert Doris Fiala ihren Kollegen aus der
Betriebsratsrunde. Auch UBL Herbert Krutina spricht sich für seine
Professionalität und sein Durchsetzungsvermögen aus. Er hatte
für jeden ein offenes Ohr und seine Fürsorge um die Kollegen war
immer präsent – auch auf Betriebsausflügen „motivierte er die
Mitreisenden mit seiner guten Laune und Herzlichkeit und schwang
auch gerne zu späterer Stunde jugendlich das Tanzbein“, erzählt
Barbara Baum vom STRABAG Kunstforum.
Lieber Fritz, lieber Hr. Schermanski – Danke für Deinen Einsatz
und Deine Unterstützung – wir gönnen Dir von Herzen Deine Freizeit!
v.l.n.r.: R. Steindl und A. Watzl bei der Preisverleihung
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Titelthema
BAULOGISTIK UND TRANSPORT
STRABAG BAULOGISTIKWELT IM BLICKPUNKT
Ein Bauwerk – wie immer es gestaltet ist – ist ein
Eingriff in die Natur. Bauen unterliegt wirtschaftlichen
Kriterien und ist in hohem Maße umwelt-, abfall-,
ressourcen- und gesundheitsrelevant. STRABAG begegnet
dieser Verantwortung mit einem umfassenden Respekt.
Eine gut organisierte Logistik liefert einen wesentlichen
Beitrag zum wirtschaftlichen und ökologischen Erfolg
der Bauvorhaben.
International. 30 Prozent der Gesamtkosten eines Bauprojektes
sind direkt oder indirekt von der Logistik beeinflusst, allein der
Transport macht durchschnittlich sechs Prozent der Bauleistung aus.
Jeder Projektleiter und Bauverantwortliche weiß erfahrungsgemäß,
wie wichtig die Technologie, die Baustellenorganisation und ein
durchdachtes Logistikkonzept für den wirtschaftlichen Erfolg eines
Bauvorhabens sind. Alfred Zimmermann, technischer Zentralbereichsleiter Baulogistik und Transport (BLT), und seine erfahrenen
Experten suchen nach den besten Logistiklösungen und unterstützen
die effiziente Leistungserbringung der operativen Einheiten.
09
Titelthema
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Kostenreduktionen können durch bessere Verträge, Optimierung
der Routen, bessere Auslastung der Transportsysteme, Bündelung
der Verkehre und Volumina erreicht werden. Allerdings ist der Fakt
Kosten einzusparen nicht der einzige Grund, sondern es geht auch
um höhere Zuverlässigkeit, Ressourcen- und Umweltschonung und
höhere Unabhängigkeit von Marktmonopolisten. „Gerade jetzt, in
Zeiten der Turbulenzen und der ungewissen Entwicklungen mit
kurzen Planungshorizonten ist eine umfassende Marktbeobachtung
besonders wichtig. Die Entwicklungen am Energiesektor, Überangebote oder plötzliche Engpässe an Produkten und Transportressourcen sowie Finanzprobleme unserer Partner erfordern nicht
nur das Wissen über die aktuelle Situation, sondern dass wir
treffsicher und rasch handeln“, beschreibt Franz Weissinger, kaufmännischer Zentralbereichsleiter.
An den Kennzahlen der STRABAG Baulogistikwelt wird
schnell klar, dass die Gestaltung von Versorgungsketten eine sehr
komplexe Aufgabe ist. Denn der Konzern besitzt über 150 Steinbrüche und Kiesgruben, über 300 Asphaltmischanlagen und über
200 Betonmischanlagen. STRABAG kauft bei über 5.000 Produzenten von Baustoffen und Baumaterialien ein und ist auf über
10.000 Baustellen gleichzeitig tätig. Jährlich hat der Konzern mit
rund vier Millionen Transportaufträgen, mit einem Materialvolumen
von mehr als 100 Millionen Tonnen und reinen Transportkosten von
über 800 Millionen Euro zu tun. Und in jedem dieser Aufträge liegen
Verbesserungs- und Einsparungspotenziale, die wir gemeinsam erarbeiten und umsetzen möchten.
NEUE MASSSTÄBE VERLANGEN NEUE WEGE
HERAUSFORDERUNGEN AN DIE BAULOGISTIKWELT
Logistikaufgaben sind umfangreich, die Logistikstrukturen hochgradig vernetzt und die Qualitätsanforderungen beachtlich. Die wettbewerbsfähige und effiziente Gestaltung der Material- und Verkehrsströme durch fortschrittliche Konzepte, Prozesse und Technologien
sind das sichere Fundament für eine wirtschaftliche, zuverlässige
und umweltschonende Materialversorgung.
Die drei Hauptziele der BLT sind die zuverlässige und wirtschaftliche Versorgung aller operativen Bereiche und Servicebetriebe, Schaffung von Wettbewerbsvorteilen und Sicherung von
Ressourcen. Daraus ergibt sich ein umfangreiches Aufgabengebiet,
welches zum einen die Erstellung von Logistik-, Transport- und
Standortkonzepten umfasst sowie das Monitoring des Logistikmarktes und aller seiner Einflussparameter und selektives Herausarbeiten der jeweils besten Logistiklösung. Zum anderen umfasst
das Ressort die Bereitstellung von Logistiksystemen (Straßen-,
Schienen- und Wasserfahrzeugen, Förder-, Handling- und Umschlagseinrichtungen) und die Ausschreibung der Verkehre und
Logistikleistungen mit Auftragsvergabe bzw. Durchführung der
Verkehre und Logistikleistungen. Zusätzlich stellt die BLT auch
Logistikprozesse und IT-gestützte Logistiksysteme zur Verfügung.
Rohstoffquelle und Transport
Transport vom Produzenten zum Kunden
Logistik ist mehr als nur Transport. Logistik bedeutet: die
richtigen Materialien, in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, für
den richtigen Kunden, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu haben.
D. h. alle Beteiligten am gesamten Logistikprozess müssen eine Vielzahl an Aufgaben im Blickpunkt haben und richtig machen.
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„Eine dermaßen große Aufgabe kann natürlich nicht flächendeckend in allen Konzernländern und für alle Einheiten gleichzeitig
starten“, so Alfred Zimmermann. Deshalb startete die BLT im
Jahr 2008 zunächst in Österreich, Polen und Deutschland mit
eigenen Länderorganisationen. In den anderen Märkten wurde
projektbezogen gearbeitet. Parallel dazu wurden die logistischen
Prozesse und Systeme entwickelt und erfolgreich getestet. Nun gilt
es, die Implementierung der neuen Systeme in Abstimmung mit den
operativen Bereichen anzugehen.
inform 17
Titelthema
LUKAS LANG BUILDING TECHNOLOGIES
ZUR RICHTIGEN ZEIT
AM RICHTIGEN ORT
Im Jahr 2009 wird der Fokus auf die Länder Ungarn,
Tschechien, Slowakei, Rumänien und den Kernregionen Russlands
gesetzt.
In den kommenden Jahren werden Zug um Zug alle Bereiche
und Länder, in denen die STRABAG tätig ist, mit den erprobten
Logistikprodukten und Ressourcen versorgt.
NEUE WEGE VERLANGEN NEUE MASSNAHMEN
„Klare Aufgabenzuordnungen, einfache und effiziente Abläufe
und die richtigen Logistikstrukturen verzahnt mit extrem hoher Flexibilität und Elastizität sind genau das, worauf es in der heutigen Zeit
ankommt“, weiß Franz Weissinger zu berichten. Zum Beispiel
können im Bereich der Grundversorgung von Beton- und Asphaltmischanlagen durch Verkehrs- und Volumensbündelungen,
Baustelle eines Sozialzentrums
Republik Moldau. Für die Errichtung von
zehn Sozialzentren mit je 100.000 kommissionierten Bauteilen und Modulen organisiert die BLT
den Transport. In dieses Vorhaben sind 30 Produzenten und acht Ladestellen in Österreich und
Ungarn eingebunden. Die Kombination all dieser
Faktoren machen die Transportkette bis in die
Republik Moldau sehr komplex. Zusätzlich wird
der Transport ins Zielland durch die schlechte
Infrastruktur erschwert: Es gibt keine Möglichkeit
der sicheren Lagerung vor Ort und die Montagezeit beträgt vier bis fünf Wochen pro Gebäude.
Das erfordert eine perfekte Abstimmung mit
den Bauverantwortlichen und verlangt eine
logistische Sonderlösung mit punktgenauer
Anlieferung.
Die BLT garantiert dem Bauherren Lukas
Lang Building Technologies ein Komplettlösungspaket und unterstützt sie bei der Planung und
Abwicklung der gesamten Transport- und Ladelogistik sowie bei der Abwicklung der erforderlichen Genehmigungen, Zollfragen und notwendiger Versicherungen.
So wird eine Just-in-time-Versorgung der
Baustelle gewährleistet. Die bedarfsgerechte
Anlieferung ermöglicht einen reibungslosen Baufortschritt. Die Gesamtlaufzeit des Projektes
beträgt etwa zwölf Monate – bis September 2009.
Die BLT plant und organisiert dabei grenzüberschreitend mehr als 160 LKW-Fahrten über
jeweils ca. 1.500 km.
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Titelthema
inform 17
VERSORGUNG EINER BETONMISCHANLAGE
WARUM DIE WARE
VON NEBENAN?
der Optimierung entlang der Supply Chain und der Auswahl der
aktuell besten Partner ein reibungsloser Betrieb sichergestellt und
gleichzeitig Kostenvorteile erzielt werden.
Insbesondere Großprojekte stellen eine hohe logistische Anforderung dar. Eine Vielzahl an Rohstoffen, Fertigteilen, Großteilen
und Baumaschinen und Abraum müssen perfekt ver- bzw. entsorgt
werden. Die Preisstabilität spielt hier eine genau so große Rolle wie
die rechtzeitige Sicherung von Transportmitteln und von günstigstem
Logistikequipement.
All diese Spezialaufgaben, wie Planung und Organisation der
gesamten Supply Chain, vom Produzenten weg, über die Transportmittel und Umschlagseinrichtungen bis hin zu den Genehmigungen
und Versicherungen werden von der BLT – just in time – abgewickelt.
Versorgung einer Mischanlage
Polen. BLT-Experten reduzieren mit ihrem
Fachwissen und ihrer Beharrlichkeit die Transportkosten für die Grundversorgung. Musterbeispiel dafür ist die Betonmischanlage in
Warschau. Bisher wurde sie von einem in der
Umgebung liegenden Lieferanten bedient, der
das Material von einem entfernt liegenden
konzernfremden Steinbruch bezieht.
RECHTZEITIG HANDELN
Ohne umfassende und tiefgehende Marktkenntnisse s i n d
keine zuverlässigen Prognosen und Voraussagen möglich. Daher
hat die BLT ein umfassendes Marktmonitoring eingerichtet, womit
die Verfügbarkeiten von Logistikressourcen und Partnern, Preisentwicklungen und Energiesituation beobachtet werden können.
Der neue STRABAG Logistik Marktplatz, eine elektronische
Transport-Auktionsplattform (Infos und Details finden Sie im
STRANET), ermöglicht es den operativen Bereichen treffsicher
auf einen breiten, vorselektierten Lieferantenmarkt zuzugreifen
Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Betonmischanlage wurde die bestehende Transportkette überprüft und die BLT fand eine bessere
Variante. Die neue Logistiklösung senkt den
Transportpreis um rund 17 Prozent und verlagert außerdem den Rohstoffbezug auf einen
konzerneigenen Steinbruch.
ORGANISATORISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE …
… durch die Auswahl der besten Transportmittel und -wege und der Versorgung aus einem
konzerneigenen Steinbruch mit Zwischenschaltung eines Umschlagplatzes in der Nähe des
Kunden. Transparenz und Einfachheit der neuen
Versorgungskette vom Produzenten des Baumaterials bis zum Kunden ermöglichen eine Justin-time Versorgung.
Ein gemeinsamer Einsatz, der sich wirklich
gelohnt hat!
Auch auf der Schiene unterwegs
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und somit zuverlässige, stabile Partner zum besten Marktpreis
und zu den besten Konditionen zu finden.
KOMPLEXE AUFGABEN ERFORDERN
KOMPETENTE MITARBEITER
Die besten Systeme, Technologien und Lösungen verlangen
nach kompetenten Mitarbeitern mit spezifischem Know-how. „Uns
ist ein gemeinsames Vorgehen und ein aktiver und umfassender
Informationsaustausch wichtig, nur so können die geplanten Erfolge
sowohl rasch als auch nachhaltig erzielt werden“, so Zimmermann.
Die Probleme von heute lassen sich nur mit dem Blick auf die
potenziellen Herausforderungen von morgen lösen. Die turbulenten
Zeiten verursachen eine Reihe von Problemen, doch sie bieten auch
Chancen. Wir müssen sie nur erkennen, dann konsequent und rasch
umsetzen und dabei flexibel und anpassungsfähig bleiben. Die
Logistik lebt tagtäglich mit einer Fülle von Einflussfaktoren. Ziel der
BLT ist, innerhalb des Konzerns eine wirtschaftliche, zuverlässige
und umweltschonende Versorgung sicherzustellen. Eine neue Qualität
der Zusammenarbeit – Verbindungen mit Zukunft!
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Titelthema
ebenso wichtig wie die Sicherung von Ressourcen und die Umweltverträglichkeit. Gemeinsam mit dem österreichischen Umweltbundesamt hat die BLT eine Aufstellung für STRABAG typische
Transportverkehre erstellt. Die Emissionsbilanz der eingesetzten
Transportmittel ist sowohl die Grundlage für die Umweltkosten als
auch für die Einhaltung der ökologischen Ziele.
VERGLEICHEN LOHNT SICH
Bei dem Vergleich eines Sattelschleppers (22,5 Tonnen Beladung /Schadstoffklasse EURO III) mit einem Güterzug (1.500 Tonnen
Beladung) ergibt sich bei einer Streckenlänge von 200 Kilometern
ein CO2 -Ausstoßverhältnis pro transportierter Tonne von 20:1. Bis zu
95 Prozent an CO2-Emissionen können bei optimalem Einsatz und
Auslastung eingespart werden!
BLT gestaltet gezielt die gesamte Transportkette und reduziert
Ineffizienzen wie Leerfahrten und Stehzeiten und verringert gleichzeitig den Energie- und Ressourcenverbrauch. BLT schafft für die
Zusammenarbeit mit anderen Bereichen ein neues Thema: die ökologische Baulogistik. Die Bandbreite reicht von ökologischem Einkauf, Transport, Umschlag, Lagerung – über Abfallbehandlung und
Entsorgung bis hin zu ökologischen Materialien und Chemikalien.
NEUE MASSSTÄBE DURCH UMWELTBEWUSSTSEIN
Ein Bauwerk ist ein Eingriff in die Natur. Bauen unterliegt immer
wirtschaftlichen Kriterien und hat einen starken Einfluss auf die
Umwelt, Ressourcen, Gesundheit und Abfallentstehung. Die zuverlässige und wirtschaftliche Versorgung ist für jedes Bauvorhaben
Kompetente Mitarbeiter für komplexe Aufgaben
Logistikzentrum für Just-in-time-Versorgung
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Titelthema
inform 17
Wie sind Sie den organisatorischen Aufbau des Zentralbereichs angegangen?
Erster Schritt war eine grobe Analyse der Logistikströme und das
Entwickeln eines 3 - Jahresplans, um die mit dem SE Vorstand
vereinbarten Ziele zu erreichen.
Alfred Zimmermann, technischer
Zentralbereichsleiter der BLT
INTERVIEW
FRAGEN AN
ALFRED ZIMMERMANN
Wie und wann wurde die Idee zur Gründung eines
eigenen Zentralbereichs „Baulogistik und Transport“
innerhalb der STRABAG geboren?
Mitte 2007 wurde mit dem STRABAG Vorstand über die Zuverlässigkeit von Transporten und über die Kostensituation und mögliche Einsparungspotenziale von Logistiklösungen diskutiert. Durch
die immense Anzahl von Transporten quer durch Europa mit einem
jährlichen Materialvolumen von rund 100 Mio. Tonnen und Logistikaufwendungen in der Höhe von über 800 Mio. Euro spielen Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit eine wesentliche Rolle.
In jeder einzelnen Transportbewegung liegen Einsparungsmöglichkeiten und seien sie noch so klein und vermeintlich unbedeutend, in Summe kommt man da aber schnell in den zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Neben den Einsparungspotenzialen stehen aber genauso die
frühe und vor allem die rechtzeitige Sicherung von Ressourcen
(Transport- und Umschlagsequipment, Trassen, Energie udgl.)
im Vordergrund. Damit wird eine erhöhte Unabhängigkeit von
unflexiblen und unzuverlässigen Logistiklieferanten erreicht.
Diese verschärften Blickrichtungen im Konzern bringen uns neue
Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Baukonzernen.
Mit 1.1.2008 wurde der neue Zentralbereich BLT – Baulogistik
und Transport – innerhalb der STRABAG implementiert. Eine
wirtschaftliche und zuverlässige Logistik ist ein entscheidender
Wettbewerbsvorteil und trägt zur Sicherung einer effizienten
Leistungserbringung der operativen Einheiten bei und erhöht die
Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens. Die STRABAG legte
den Grundstein zum ersten Baukonzern Europas mit einer integrierten Logistik.
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Als nächstes ging es an die Suche eines tatkräftigen Teams. Fachwissen, Erfahrung, Entwicklungs-Know-how, Einsatzfreude und
Durchsetzungskraft gepaart mit Teamwork waren gefragt. Es ist
uns gelungen, die richtige Balance und eine gute Mischung
zwischen STRABAG Erfahrung und externen Experten zu finden.
Dann haben wir gemeinsam die Ziele und Maßnahmen akkordiert
und begonnen, die logistischen Prozesse sowie die nötigen IT-,
Organisations- und Technologiesysteme zu entwickeln, auszutesten und nun beginnt die Implementierung.
Parallel dazu haben wir selektiv logistische Optimierungen hinsichtlich Auslastung, Verkehrsmitteleinsatz und Ökologie und die
ersten quick wins, in Form von Einsparungen und höherer Zuverlässigkeit für die operativen Einheiten, realisiert.
Was waren die größten Stolpersteine in der Aufbauphase?
Uns war von Anfang an klar, dass unsere logistischen Lösungen
den operativen Bereichen einen Mehrwert und zusätzliche Vorteile
bringen müssen.
Wenn das Ziel klar und die Struktur richtig ist, dann liegt es „nur“
am Können und Wollen. Training, Erklärung, Überzeugung und der
Nachweis der Verbesserungen sind nun gefragt – und nicht verharren oder festhalten an Plänen, die den aktuellen Gegebenheiten nicht mehr entsprechen.
Wir sind die Herausforderungen aktiv angegangen und letztendlich zählen immer das bessere Argument und die bessere
Lösung. Es wird in vielen Bereichen hervorragend gearbeitet,
dennoch gab und gibt es in allen Bereichen eine Reihe von Verbesserungen, die jetzt möglich sind. Vergangenheitsanalysen sind
nur wichtig, um Ansätze für Verbesserungen zu finden und diese
zielstrebig umzusetzen, jedoch nicht um Schuldige zu finden.
Die BLT ist bereits in einigen Konzernländern aktiv: Wo
liegen Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen,
um die BLT innerhalb des Konzerns zu etablieren?
Qualitativ richtige Lösungen, die akzeptiert werden und fair für alle
Partner sind, schaffen den erforderlichen unternehmerischen Erfolg.
Unsere Herausforderungen dabei sind zum Ersten, Vertrauen durch
Erfolgsbeispiele sowie faire Partnerschaft zu schaffen. Zweitens,
die richtige Nuancierung zu finden zwischen exzellenten Einzellösungen und ganzheitlichen Lösungen, die dem Gesamtkonzern
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Titelthema
höhere Erfolge bringen und drittens, kontinuierlich Verbesserungen zu realisieren. Stillstand bedeutet heute einen Rückschritt
machen, deshalb lautet unsere Devise: „Verbesserungspotenziale
erkennen und rasch umsetzen“.
Ebenso ist jeder Bereich – heutzutage mehr denn je – außergewöhnlichen Marktbedingungen unterworfen. Alle sind gefordert,
extrem flexibel und anpassungsfähig zu agieren. Da sich zusätzlich die Einflussparameter laufend ändern, müssen wir unsere
Organisation außerordentlich sensibel darauf einstellen – über alle
Fachbereiche, aber auch über alle Kultur- und Sprachbereiche
hinweg.
Treibstoff wird immer knapper und teurer – Wie sieht
Ihrer Meinung die Logistik der Zukunft aus? Wird es
Veränderungen beim Transport von Gütern geben und
kann sich der Konzern heute schon darauf vorbereiten?
Wir erleben derzeit eine paradoxe Welt. Ressourcenangebot und
Preise sind starken Schwankungen unterworfen. Das was gestern
noch gegolten hat, ist heute außer Kraft gesetzt. Treibstoffe,
jegliche Form von Energie sowie die infra- und suprastrukturellen Ressourcen wie Straßen, Trassen, Wasserwege,
Umschlagplätze, Equipment und die Verkehrsmittel müssen
laufend „überwacht“ werden und die besten Lösungen sind
extrem rasch umzusetzen.
Logistikaufgaben werden erheblich zunehmen: die Logistikstrukturen werden komplexer und die Qualitätsanforderungen
werden steigen. Das hat sich in den letzten Jahren gezeigt und
der Trend hält weiter an – die Geschwindigkeit mit der sich die
Welt von gestern auf heute und von heute auf morgen ändert.
STRABAG hat zeitgerecht die richtigen Weichen gestellt. Neben
der Konzeption und Organisation des Bauvorhabens spielen der
Material- und Leistungseinkauf eine wichtige Rolle und ebenso
die zuverlässige, zeitgerechte und wirtschaftliche Versorgung der
Baustelle. Wir haben die IT-, Organisations- und Technologiesysteme (wie z. B. den STRABAG Marktplatz) geschaffen, die
hoch effizient arbeiten und die nötige Flexibilität und Elastizität
sowohl im Einkauf als auch im Transport und Umschlag der Baumaterialien und Baustoffe zulassen. Konsequentes und flexibles
Zusammenarbeiten wird die Basis für weitere Erfolge im Konzern
bringen.
Wo möchten Sie mit der BLT in den nächsten fünf Jahren
stehen?
Wir wollen der beste Baulogistikanbieter in Europa sein. Die BLT
mit ihren Systemen, ihrem Netzwerk und ihren Partnern wird für
ihre Kunden immer die beste Versorgung gewährleisten – wirtschaftlich, zuverlässig, umweltfreundlich.
Wir danken Herrn Zimmermann für das Interview.
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Menschen bei STRABAG
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Albert ten Brink vor dem in Stein gemeißelten STRABAG Logo
STRABAG MITARBEITER VOR DEM VORHANG
VON KÜNSTLERN,
OFF-ROAD-FAHRERN UND
GIPFELSTÜRMERN
In unserer Rubrik „Menschen bei STRABAG“ stellen wir
Ihnen Seiten Ihrer Kollegen vor, die Sie vielleicht bis jetzt
noch nicht kannten. Diesmal meißeln wir in Stein, verlassen die Straße und erstürmen den Gipfel Europas.
Unikate mit denen Albert ten Brink viel Freude bereitet
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International. Unter „steinmetzen“ versteht man das Bearbeiten
von Natur- oder Betonwerkstein bzw. Kunststein mit Werkzeugen
und Maschinen. Dieses Verfahren ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst und deshalb zählt der Steinmetzberuf auch zu
einem der ältesten Berufe überhaupt. „Die Kunstbauten des alten
Ägypten – wie etwa die große Cheops-Pyramide von 2850 v. Chr. –
sind Zeugnisse für die frühen handwerklichen Fähigkeiten der
Menschen auf diesem Gebiet“, weiß Albert ten Brink, Maschinist
beim Verkehrswegebau, Dir. Düsseldorf, Bereich Nordhorn.
Nachdem der 56-jährige vor rund zehn Jahren an einem Volkshochschulkurs zur Sandstein-Bearbeitung teilnahm, hat er ein
Faible für dieses Handwerk entwickelt. „Für mich ist die Sandstein-
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inform 17
Menschen bei STRABAG
Hubert Müller mit seiner großen Liebe
Durch Sand, Schlamm, Flüsse – es gibt keine Grenzen
Bearbeitung sehr interessant, weil ich mich hier kreativ betätigen
kann“, begründet Albert ten Brink seine Leidenschaft.
Auto im zarten Alter von zwei Jahren schenkte. Man weiß es nicht
genau – aber man kann davon ausgehen, dass Hubert Müller die
Leidenschaft zur Natur und die Affinität zu Puch-G’s wohl in die
Wiege gelegt wurden.
Vielen Freunden, Kollegen, Verwandten und Bekannten konnte
er mit seinen Unikaten schon eine Freude bereiten. So auch, als er
das Firmenlogo in Stein meißelte – dieses Kunstwerk hat nun im Eingangsbereich der Niederlassung Osterwald seinen Platz gefunden.
SAND, SCHLAMM, SCHOTTER UND WALD
„Auf der Straße fahren – kann jeder“ … Naja, nahezu jeder. Aber
querfeldein – durch die Wildnis –, dazu braucht es schon ein bisschen
mehr.
Hubert Müller – seit April 2006 Kalkulant im Bereich Abdichtung
in der Dir. IP in Wien – ist seit er ein Lenkrad in den Händen halten
kann, ein begeisterter Off-Road-Fahrer und seit zehn Jahren mit
seinem eigenen Puch-G unterwegs. „Off-Road-fahren“ heißt, er
fährt am liebsten dort, wo es noch keine Straßen gibt – wo man sich
die Wege noch selbst durch das Gestrüpp suchen muss – wo das
Fahren der ultimative Spaß ist.
Wie ein solches Hobby entstehen kann? Nun, aufgewachsen ist
Hubert Müller in Mannersdorf /Lgb. in der Nähe von Bruck /Leitha – in
Österreich. Seine Eltern halten eine Landwirtschaft und sein Vater
besitzt selbst einen Willys-Jeep und fast ein dutzend Unimogs
(Universal-Motor-Gerät), mit denen er mit „Klein-Hubert“ früher schon
durch das Gelände sauste. Möglicherweise hat auch der Onkel seinen
Beitrag geleistet, indem er seinem Neffen ein Puch-G-Matchbox-
DIE ERSTE GROSSE LIEBE
Im Alter von 18 Jahren – mit dem frisch-gedruckten Führerschein in der Hand – investierte er in seine „erste große Liebe“,
beschreibt Hubert Müller schmunzelnd, den Kauf seines ersten
Puch-G’s. Heute, zehn Jahre später, sind die beiden immer noch ein
unzertrennliches Paar. Am liebsten erkundet er das rund 80 ha große
Off-Road-Gebiet in Acs, Ungarn – rund 15 bis 20 Wochenenden pro
Jahr verbringt er dort: ein echtes Abenteuer im Sand, Schlamm,
Schotter und Wald.
Seit den letzten zwei Jahren betreibt Hubert Müller diesen Sport
nur noch als Hobby. Früher hat er auch an diversen Veranstaltungen
teilgenommen und vom letzten bis zum ersten Platz alles belegt. Ein
Event ist ihm jedoch besonders in Erinnerung geblieben: Er musste
zusehen, wie es seinen besten Freund in dessen Puch-G eineinhalb
Mal überschlagen hatte. „Das Herz ist mir in die Hose gerutscht“,
beschreibt er lebhaft diesen dramatischen Vorfall. Sein bester Freund
konnte damals unverletzt geborgen werden – dennoch wurde Hubert
Müller von diesem Erlebnis geprägt und es hat ihn wieder daran
erinnert, dass dieser Sport nicht ungefährlich ist. Eine Kette mit
einem – wie sollte es anderes sein – Puch-G als Anhänger ist sein
Glücksbringer auf all seinen Fahrten. Und es wirkt – denn bis heute
ist er immer unfallfrei aus seinem Puch-G ausgestiegen.
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Menschen bei STRABAG
inform 17
Oben: Atemberaubender Ausblick vom Gipfel
Unten: Jarosław Caputa hat sich seinen Traum erfüllt
Das STRABAG Logo auf dem Gipfel Europas
AUF DEM GIPFEL EUROPAS
die Gipfelstürmer zunächst auf die Höhe von 2.372 m. Ab hier ging
es dann zu Fuß weiter, bis zum ersten Lagerplatz in der Nähe der
Schutzhütte Tête Rousse-Hütte (3.167 m). Die nächste Etappe der
Bergtour war der Aufstieg durch das Grand Couloir bis zur Aig du
Router-Hütte (3.817 m) und schließlich dem Grat entlang bis zum
nächsten „Campingplatz“ auf 4.300 m.
4.810 ist für Jarosław Caputa eine magische Zahl. Der polnische
Landsmann, der zurzeit auf der Baustelle des Einkaufszentrums
„Galeria Jurajska” in Częstochowa arbeitet, träumte seit langem von
dieser Zahl, die die exakte Höhe des Mont Blanc in den Alpen darstellt. „Schon viele Jahre bin ich begeisterter Bergsteiger, da gehört
der Mont Blanc natürlich zu den ganz tollen Herausforderungen“,
schwärmt Jarosław Caputa. Im September 2008 war es dann so
weit, der höchste Berg Europas musste bezwungen werden.
Durch Adrenalin gedopt, voller Aufregung und Tatendrang stand
er mit seiner Gruppe am Fuße des Mont Blanc – bereit den Gipfel zu
stürmen, doch dann kam die Ernüchterung. Eine Schlechtwetterfront zog im wahrsten Sinne des Wortes einen Schatten über die
Expedition: „In Le Fayet bei Chamonix in Frankreich mussten wir
zwei Tage lang in höher gelegenen Gebirgsteilen auf eine Wetterbesserung warten“, erzählt Jarosław Caputa. Aber dann ging es
endlich los – nichts konnte sie mehr aufhalten. Eine Bahn brachte
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„Wir wurden von der Höhenkrankheit geplagt. Es war schwierig,
irgendwas zu machen, man will nichts essen, der Kopf tut weh
und die verdünnte Luft ließ uns nicht rasten”, erinnert sich
Jarosław Caputa schwermütig zurück.
Um ca. 4 Uhr in der Früh, nach nur einigen Stunden Schlaf,
brachen die Alpinisten zu ihrem letzten Stück auf – der Gipfel war
schon zum Greifen nahe. Nach einem 2,5-stündigen Kampf gegen
Wind, Frost und Ermüdung haben sie ihr Ziel erreicht: Bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen. „Der Ausblick ließ uns die Mühen
der Tour vergessen”, beschreibt Jarosław Caputa diesen einzigartigen Moment. Und Dank seinem unermüdlichen Einsatz weht nun
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inform 17
Menschen bei STRABAG
Lagerplatz in eisigen Höhen
Wir suchen Sie!
auf dem Mont Blanc, neben der polnischen Flagge, auch das
STRABAG Logo.
„Nach 15 unbeschreiblichen Minuten auf dem Gipfel haben wir
den Rückweg angetreten“, erzählt der Hobby-Bergsteiger. Bei der
Ankunft in Le Fayet erwarteten die Alpinisten zuerst ein lang ersehntes und wohltuendes Bad sowie ein Festessen – denn entspannt und satt lässt sich’s besser feiern. Und die Zukunftspläne?
„Ich plane weitere Expeditionen – diesmal Elbrus, Kilimandscharo
und Aconcagua“, so Jarosław Caputa selbstbewusst.
Wie entspannen Sie nach der Arbeit? Sind Sie sozial aktiv?
Haben Sie außergewöhnliche Fähigkeiten? Sammeln Sie
Ungewöhnliches? Wir wissen, dass unsere Mitarbeiter über
ganz außergewöhnliche Talente verfügen – und diese nicht
nur in der Arbeitswelt ausleben. Und da uns alle Lebensbereiche unserer Mitarbeiter am Herzen liegen, möchten wir in
den nächsten Ausgaben Menschen vorstellen, die nicht nur
im Unternehmen Großes leisten. Sind Sie einer davon? Oder
kennen Sie einen Kollegen, der sich durch besondere Fähigkeiten oder Interessen auszeichnet? Vielleicht arbeiten Sie ja
mit einem Bücherwurm zusammen, der eine umfangreiche
Bibliothek mit vielen Schätzen zu Hause hat? Oder Ihr
Kollege ist sportlich besonders erfolgreich? Dann freuen
wir uns, von Ihnen zu hören: STRABAG SE, Konzernkommunikation, Barbara Saulich.
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STRABAG Units
inform 17
Die Führungskräfte von morgen ...
PERSONALENTWICKLUNG
... bei einer Übung zum Thema „Wie führe ich Mitarbeiter“
GmbH“ aus Wien soll ein modernes Führungsverständnis und ein
gemeinsam ausgerichteter Führungsstil vermittelt werden. „Die Teilnehmer lernen moderne und effiziente Führungswerkzeuge kennen
sowie diese effektiv in die Praxis umzusetzen – ebenso will
man Synergien zwischen den operativen Gesellschaften und den
Service-Betrieben erkennbar und im Arbeitsalltag nutzbar machen“,
erläutert Karlheinz Mahler, Leiter Human Resources Services, die
Ziele dieses Schulungsprogramms.
LIZENZ ZUM FÜHREN
IN FÜNF MODULEN ZUR „LICENCE TO LEAD”
Die BRVZ-Akademie in Warschau hat Ende 2005 ein
Programm zur „Führungskräfteentwicklung“ konzipiert
und dieses von März 2006 bis April 2008 durchgeführt.
143 Führungskräfte aus elf STRABAG Konzerngesellschaften haben gemeinsam ihr Führungswissen erweitert
und ihre praktischen Führungsfähigkeiten verbessert.
Polen. Seit Jahren ist Polen einer unserer Kernmärkte mit viel
Entwicklungspotenzial. Der Markt für qualifizierte Führungskräfte
und Mitarbeiter ist hart umkämpft und das Abwerben von Fachpersonal durch Mitbewerber der STRABAG gängige Praxis. Um
dem Konzern in dieser Situation eine gute Ausgangsposition zu
verschaffen, wurde beschlossen, gemeinsam mit allen Bausparten
und Service-Betrieben ein Entwicklungsprogramm für Führungskräfte durchzuführen. In Zusammenarbeit mit der „Projekt Zwo
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Am Beginn des Programms stand eine Potenzialanalyse. Jede
Führungskraft verschaffte sich durch verschiedene Übungen ein Bild
über das eigene Führungsverhalten und die Entwicklungspotenziale.
„Basierend auf dieser Potenzialanalyse, der vorhandenen Kenntnisse
und Erfahrungen der Führungskräfte und der aktuellen Situation im
polnischen STRABAG Konzern, kreierte die „Projekt Zwo GmbH“
die Inhalte für fünf Trainingsmodule“, erklärt Karlheinz Mahler.
Im Modul I „Effiziente Führungskommunikation“ machten sich
die Führungskräfte mit verschiedenen Führungsstilen vertraut, um
eine Ausgangsbasis zu schaffen. Im Modul II „Situatives und entwicklungsorientiertes Führen“ erarbeiteten sich die Teilnehmer
zunächst die Aufgaben einer modernen Führungskraft sowie die
dazugehörigen notwendigen Eigenschaften, Kenntnisse und Fähigkeiten. „Sie erkannten, dass es nicht nur „den ultimativen“ Führungsstil gibt, sondern dass ein Teamleader je nach Mitarbeiter und
Situation anders „führen“ muss“, beschreibt Karlheinz Mahler. Im
dritten Modul „Die Führungskraft als Coach“ haben die Teilnehmer
erfahren, wie sie Potenziale von Mitarbeitern erkennen und im Sinne
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STRABAG Units
Feedbackrunde am Ende eines harten Arbeitstages
Erfahrungsaustausch und Diskussionen in der Gruppe
der Unternehmensziele nutzen können. Das Ziel des nachfolgenden
Moduls IV „Effizientes Selbst- und Zeitmanagement“ war die
Entwicklung von Zeit-, Projekt- und Selbstmanagement Strategien
im beruflichen Kontext. „Das abschließende Modul V „Die Führungskraft als Unternehmensentwickler“ behandelte ein Themenfeld,
welches im STRABAG-Konzern immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt“, erläutert Karlheinz Mahler. Es vermittelte
den Teilnehmern ein wertvolles Know-how im Umgang mit Veränderungen und für die Gestaltung und Weiterentwicklung ihrer eigenen
Organisationen.
Im Sommer 2008 überreichte die Unternehmensbereichsleitung
den frischgeschulten Führungskräften zum glorreichen Abschluss
die Zertifikate „Licence to Lead“. Der große Seminarerfolg hatte zur
Folge, dass seit Oktober 2008 eine neue Schulungsreihe „Führungskräfteentwicklung“ gestartet wurde. 56 neue Teilnehmer werden sich
innerhalb der nächsten zwölf Monate ebenfalls die „Licence to
Lead“ erarbeiten.
Seminargruppe beim Frischluft tanken
Zertifikatsverleihung: P. Antonik, W. Trojanowski, D. Slotwinski, J. Bucior
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STRABAG Units
inform 17
IM GESPRÄCH
DURCHSTARTEN IN EUROPA
Wer durch den Kaisermühlen Tunnel in Wien oder auf
der A2 Südautobahn von Graz nach Wien unterwegs ist,
der macht unwissentlich Bekanntschaft mit einem HighTech-Produkt der EFKON AG. Als Anbieter von Verkehrsmanagement- und intelligenten Transportsystemen (ITS)
ist das Grazer Unternehmen verantwortlich für die
Technologie, die hinter der Section-Speed-Control steckt.
Mit intelligenten Transportsystemen bis 2013 Weltmarktführer
Seit Mai 2008 ist STRABAG an EFKON knapp unterhalb
der Mehrheit beteiligt – der Beginn einer neuen engen
Partnerschaft. Die Redaktion der inform sprach mit dem
Vorstandsvorsitzenden der EFKON AG, Helmut Rieder.
International. Worauf hat sich die EFKON AG neben dem in
Österreich bereits etablierten Produkt, der Section-Control,
noch spezialisiert?
Wir sind ein Spezialist für flächendeckende Mautsysteme. EFKON
ist einer der Key Technologie Lieferanten für das derzeit weltweit
größte und modernste satellitengestützte Mautsystem, das auf
12.000 km Autobahn in Deutschland im Einsatz ist.
EFKON AG ist sehr stark international aufgestellt, wie sieht
es im Detail aus?
Bisher hat EFKON weltweit bereits in mehr als 40 Ländern über
500 Projekte im Bereich „intelligente Transportsysteme“ auf insgesamt 25.000 km Autobahnen umgesetzt. Mittels ausgeklügelten
Produkten und Systemen werden jährlich an die 6 Mrd. Euro an
EFKON AG im Überblick
Gegründet 1994
Umsatz 2007: 60 Mio. Euro
Exportanteil: 85 %
Mitarbeiter HQ (Graz) 2008: 150
Mitarbeiter weltweit 2008: 750
Transaktionsvolumen bzw. Überwachung abgewickelt. Der Exportanteil liegt bei rund 85 Prozent und es gibt 17 Tochterunternehmen.
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750 Mitarbeiter sind weltweit tätig, davon 150 in der Steiermark und
180 in Wien.
Welche sind Ihre Hauptmärkte?
Einer unserer Schwerpunkte liegt derzeit auf dem asiatischen Markt.
Erst kürzlich konnten wir sieben Großprojekte für Mautsysteme in
Indien im Wert von mehr als zehn Mio. Euro für uns gewinnen. Unser
Marktanteil beträgt dort mittlerweile 80 Prozent. Weiters haben wir
100 Prozent Marktanteil in Mautlösungen in Malaysia und Taiwan.
Wo sehen Sie Ihre Zukunftsmärkte?
Durch unsere sehr willkommene Partnerschaft mit STRABAG werden
wir künftig mehr Energie in die osteuropäischen Länder, insbesondere
Russland, investieren. Dabei wollen wir speziell für PPP-Projekte
unsere Erfahrung in Toll-Operations einbringen.
Abschließend, wie sieht Ihre Zukunftsvision für EFKON AG aus?
Wir haben ein klares Ziel vor Augen – nämlich bis zum Jahre 2013
Weltmarktführer bei intelligenten Transportsystemen zu sein.
Vielen Dank für das Gespräch!
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STRABAG Units
BUILDONLINE
DEN ÜBERBLICK BEHALTEN!
Steigender Kostendruck und immer komplexere Bau-
Bewehrungsarbeiten für Bodenplatte Power Island
vorhaben machen ein straffes und transparentes
Management auf den Baustellen notwendig. Die Lösung
heißt BuildOnline: eine STRABAG SE Konzernlösung
zur Optimierung des Informationsmanagements in
Unternehmen. Mit dem Projekt Kraftwerksneubau MPP3
wird derzeit das 300. Projekt mit Hilfe von diesem Tool
abgewickelt.
International. In Rotterdam entsteht derzeit im Auftrag der
E.ON Kraftwerke GmbH das Projekt „MPP3 – Maasvlakte Power
Plant Unit 3“. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich im
August 2011, sollen hier 138.000 m³ Beton und Stahlbeton, rund
2.200 m³ Stahlbetonfertigteile sowie etwa 21.700 t Bewehrungsstahl
verarbeitet worden sein. „Bei so einer großen Baustelle ist es sehr
wichtig, den Überblick zu behalten“, weiß Mathias Ammon, zuständig für die Arbeitsvorbereitung und „BuildOnline hilft uns dabei“.
MPP3 ist bereits das 300. Projekt für STRABAG, welches mit diesem
Tool realisiert wird.
BuildOnline ist in verschiedene Ordner, so genannte „Projekträume“ unterteilt, in denen die Dokumente und Informationen
archiviert werden. Um ein späteres Auffinden zu gewährleisten,
sind gewisse Vorarbeiten wichtig – d. h. der durchdachte Aufbau einer Ordnerstruktur. Diese unterstützt die spätere Suche
und Verwaltung der Projektdaten. „Auf unserer neuen Baustelle
Maasvlakte wird von uns erstmalig die Inbox verwendet; damit
werden alle Pläne mittels einer vorgegebenen Plancodierung erfasst
und hochgeladen – suchen und finden wird damit noch einfacher“,
so Mathias Ammon.
Mit dem auf Internet basierten Projektmanagementsystem erhalten alle Projektbeteiligten jederzeit und unabhängig vom Standort
Zugriff auf die aktuellsten Projektinformationen. „Mit BuildOnline
haben wir eine zentrale Ablage für alle Dokumente, Prozesse und
Informationen über den gesamten Projektverlauf“, berichtet Fatma
Akkaya, die als Dokument- und Firmenadministratorin täglich mit
dem Tool arbeitet.
Auch in der Zusammenarbeit mit externen Partnern erweist sich
das Tool als hilfreich – Schreib- und Leserechte können auch extern
eingeräumt werden. Detailliert und aufgesplittert für einzelne
Ordner erfolgt der Planaustausch mittels automatischer Kurzbenachrichtigung, sobald Bau- oder Ablaufpläne eingestellt wurden.
Der Empfänger dieser Nachricht kann sich den Plan je nach Bedarf
ansehen oder herunterladen und somit das Projektmanagementsystem auch als eigenes Archiv nutzen. „BuildOnline ist sehr effizient,
allerdings muss es durchdacht angelegt und kontinuierlich gepflegt
werden“, fasst Fatma Akkaya zusammen.
BuildOnline ist momentan in neun Sprachen verfügbar und hat
sich seit 2002 in mehr als 180 nationalen und internationalen
STRABAG Projekten u. a. in den Bereichen Hoch- und Ingenieurbau, Kraftwerksbau, Straßenbau sowie in PPP und Projektentwicklung bewährt.
ANSPRECHPARTNER: Martin Pöppelmann,
Servicebetriebe, Zentralbereich BRVZ 02
Fundamentversprung unter den Kesselhausstützen
23
Projekte Hoch- und Ingenieurbau
inform 17
AIRRAIL CENTER
ARBEITEN AM EUROPÄISCHEN DREHKREUZ
Airrail Center Frankfurt – seit November 2006 befindet
sich die Erweiterung des Fernbahnhofs am Flughafen
Frankfurt am Main in Bau. Im Zentrum Europas sind
die Wege plötzlich so kurz wie nie: Das Airrail Center liegt
direkt über dem ICE-Fernbahnhof und verfügt gleichzeitig über eine fußläufige Flughafen-Terminalanbindung.
Deutschland. Der Airport Frankfurt am Main ist der größte
deutsche Flughafen und zugleich eines der weltweit bedeutendsten
Luftfahrt-Drehkreuze, von dem aus über 300 Ziele in ca. 110 Ländern
angeflogen werden. 500.000 Flüge mit 52 Mio. Fluggästen, über
sieben Mio. Zugpassagiere und mehr als 100 Mio. Fahrzeuge
jährlich zeugen von der einzigartigen Dynamik dieses Standortes.
Schon von weitem sichtbar erhebt sich, zwischen dem Straßengewirr von Bundesstraße, Flughafenzubringer und Autobahn der
beeindruckende Baukörper des Airrail Center Frankfurt. Seit Ende
April 2008 ist das Projektteam der Direktion Nord für den Rohbau
des Großbauvorhabens verantwortlich.
Die Überbauung des ICE–Fernbahnhofes und der 660 m langen
Hotel- und Bürokomplex werden um ganze neun Geschosse in die
Höhe wachsen. Insgesamt wird der Komplex über eine vermietbare
Fläche von 140.000 m² verfügen, davon sind 94.500 m² für Büros
und knapp 6.000 m² für den Einzelhandel und die Gastronomie
reserviert. Im Airrail Center werden aber auch einige der wohl attraktivsten „Schlafgemächer“ der Stadt eingerichtet: Namhafte HotelKetten wie „Hilton“ und „Garden Inn“ werden hier untergebracht.
Im Hilton wird ein 500 m² großer Ballsaal errichtet, mit einem
herrlichen Ausblick über das Drehkreuz Flughafen und die Frankfurter
Skyline. Neben Hilton, mit einer Fläche von rund 34.000 m², zählt
KMPG mit einer Fläche von rund 30.000 m² zu den Hauptmietern.
„Derzeit sind die Arbeiten im östlichen und mittleren Teil des
Gebäudes schon auf der Dachebene angelangt“, erläutert Bernd
Krause-Jacob, zuständig für das Qualitätsmanagement auf der
Baustelle Airrail Center. Die Montage der Stahlkonstruktion des
Ballsaals am östlichen Kopfende hat bereits begonnen, ebenso
laufen die Rohbauarbeiten der westlichen Gebäudeteile trotz der
Witterung auf Hochtouren.
Die größten Herausforderungen für das Baustellenteam sind
neben der Einhaltung der Fertigstellungstermine die logistischen
24
17 Kräne im Dauereinsatz – die Entstehung des Airrail Center
am Flughafen Frankfurt
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inform 17
Projekte Hoch- und Ingenieurbau
Randbedingungen. Aufgrund der beengten Zustände auf der Baustelle und der geringen Materiallagermöglichkeiten muss „just in
time“ geliefert werden. Zusätzlich sorgen 45 Kranführer dafür, dass
sich die 17 Kräne fast rund um die Uhr und auch am Wochenende
drehen.
Das Airrail Center über dem Frankfurter ICE-Bahnhof wird durch
ein Joint Venture der IVG Development GmbH und der Fraport AG
realisiert.
ANSPRECHPARTNER: Bernd Krause-Jacob,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland /BNL 2F, Nord
Oben: Blick auf das 660 m lange Baufeld Richtung Osten
Unten: Blick vom Kran auf den Büro- und Hotelkomplex
25
Projekte Hoch- und Ingenieurbau
inform 17
HEADQUARTER S.OLIVER
ÖKOLOGISCH KANN AUCH
TRENDIG SEIN
zone für die Mitarbeiter angelegt. Den Mittelpunkt des Gebäudes
bilden kommunikative Bereiche mit Lounges und variabel nutzbaren
Zonen. „Die Arbeitsbereiche sind vorerst als Großraumbüros eingerichtet, lassen aber auch zukünftig unterschiedliche Bürovarianten
zu“, beschreibt Christian Weis.
ÖKOLOGISCH DURCHDACHT
Trendige Mode kann praktisch und umweltverträglich
zugleich sein. Das weiß man auch bei s.Oliver:
Umweltbewusste Grundsätze wurden beim Bau der
neuen Firmenzentrale in Rottendorf beherzigt und
selbstverständlich durfte auch der „Look“ nicht zu
kurz kommen.
Deutschland. „Visionen und Ideen standen hier im Vordergrund“, fasst Christian Weis, Projektleiter beim Neubau des
Headquarters von s.Oliver am Firmenstandort in Rottendorf, die
Grundgedanken zusammen. Das neue Bürogebäude unterstreicht
die Kreativität und Signifikanz eines der größten Modeunternehmen
Europas: Großzügige Fensterfronten, Konferenzräume, Showrooms
und modernste Technik. Im August 2008 konnten schließlich 350 Mitarbeiter im 10.000 m² großen Headquarter ihre Arbeit aufnehmen.
Beeindruckend ist der Aspekt des Energiesparens. Das Headquarter wurde nach neuesten energetischen Kenntnissen errichtet.
Es gibt weder die klassische Heizung noch Klimaanlagen. Über
60 Erdwärmesonden kann im Winter die Wärme und im Sommer die
Kühle aus dem Boden umweltfreundlich genutzt werden. Zur optimalen Belichtung sind alle Arbeitsplätze entlang der Fassade an
horizontal verlaufende Fensterbänder angeordnet. Beleuchtung und
Beschattung werden je nach Sonneneinfall automatisch gedrosselt
oder zugeschaltet. Zur Optimierung des Wasserverbrauchs besitzt
das Gebäude eine Regenwasserzisterne zur Grundwassernutzung
für die Toilettenspülung. s.Oliver zeichnet sich somit nicht nur als
Trendsetter in Sachen Mode aus, sondern auch in Sachen ökologischer Büroräumlichkeiten.
Bauzeit: 14 Monate
Auftragsvolumen: 18 Mio. Euro
Bruttogeschossfläche: 13.800 m²
Bruttorauminhalt: 53.300 m³
Der Entwurf sah einen kompakten Baukörper vor, der durch
zwei Höfe gegliedert wird. Der erste Hof empfängt den Besucher am
Haupteingang mit einem offenen und großzügigen Foyer, der zweite
Hof wurde mit Terrassen und Wasserflächen als geschützte Pausen-
ANSPRECHPARTNER: Christian Weis, Hoch- und Ingenieurbau,
UB Deutschland /BNL 2F, Bayern /Systembau
Links: Foyer im Haupteingangsbereich
Rechts: Elliptische Treppe im Haupthaus freitragend zwischen den Etagen
Oben: Nordansicht des Headquarters mit Blick auf den Haupteingang
Unten: Coffee Points als zentrale Kommunikationspunkte
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Projekte Hoch- und Ingenieurbau
THA BUCHENGASSE
ZENTRAL
UND DOCH IM GRÜNEN
Leben in der Innenstadt gewinnt an Attraktivität –
insbesondere die steigenden Treibstoffkosten machen
das Wohnen im Zentrum für viele wieder reizvoller.
Gesucht werden jetzt passende Immobilien: Modern,
zentral und doch im Grünen. Nicht möglich, denken
Sie? Eine Neubausiedlung in Wien zeigt, dass es geht.
Architektonische Meisterleistung in der Buchengasse
Österreich. Das Terrassenhaus in der Buchengasse in WienFavoriten ist eine mächtige Skulptur inmitten dichter Wohnblöcke.
Allerdings sprengte der Architekt den herkömmlichen Straßenblock
und bebaute die Parzelle mit expressiv geknickten Wohnriegeln.
Die Vorteile dieser wilden Geometrie reichen bis in jede einzelne
Wohnung: Kaum ein Mieter blickt lediglich in eine Himmelsrichtung –
die meisten Wohneinheiten haben Ausblick auf zwei, manche sogar
auf drei Seiten. „Insgesamt errichteten wir hier rund 250 Genossenschaftswohnungen: 64 Zwei-Zimmer-, 143 Drei-Zimmer-, 35 VierZimmer- und sechs Fünf-Zimmer-Wohnungen“, berichtet Roman
Hornischer, Bauleiter bei dem Projekt Buchengasse in Wien. Insgesamt ist die Wohnanlage in fünf Bauteile mit bis zu 12 Geschossen
untergliedert, die dem Ensemble eine architektonisch interessante
Bauzeit: 26 Monate
Auftragsvolumen: 27,5 Mio. Euro
Anzahl der Wohnungen: 250
Beton: 22.729 m³
Außenwirkung geben. „Das Besondere an diesem Projekt ist, dass
ausnahmslos jede Wohnung ihren eigenen Freibereich in Form von
Terrasse, Loggia oder Veranda hat“, beschreibt Roman Hornischer.
Die 120 vorgehängten Veranden waren daher auch die große technische Herausforderung bei diesem Bauprojekt. Zusätzlich zur
Wohnanlage wurden eine Tiefgarage sowie ein Kindertagesheim
errichtet. „Gerade die Tiefgarage wird sich bei den beschränkten
Parkplatzmöglichkeiten im Umfeld noch als sehr nützlich erweisen“,
beschreibt Roman Hornischer.
10 % UNVERSIEGELTE FLÄCHE
Besonders wichtig war es den Planern, Rüdiger Lainer & Partner
Architekten ZT GmbH aus Wien, ein großes Angebot an gemeinschaftlichen Freiflächen wie Gemüsegärten, Liegewiesen oder Aussichtsterrasse zu schaffen. Auf die Gestaltung der umgebenden und
einbezogenen Grünflächen wurde besonders viel Wert gelegt, um
das Wohnklima zu verbessern. In den Innenhöfen, an öffentlichen
Wegen und Plätzen wurde ein Sichtschutz durch markante Kleinbäume, wie Blauglockenbäumen, persischer Flügelnuss oder auch
Platanen errichtet. „Zusätzlich bietet die Wohnanlage eine Sauna am
Dach und mit mehr als zehn Prozent unversiegelter Fläche verfügt
sie außerdem über einen hohen Anteil an begrünter und bepflanzter
Fläche“, so Roman Hornischer. Ein vorbildliches Beispiel für
zentrales Wohnen und dabei doch im Grünen sein.
ANSPRECHPARTNER: Roman Hornischer,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich 3C, Wien
Lichtbrunnen im Stiegenhaus der Wohnanlage
27
Projekte Hoch- und Ingenieurbau
inform 17
KRANKENHAUSBAU
GESUNDHEIT
IN ALLEN FARBEN
In Spittal an der Drau entstand ein Vorzeigespital ganz
besonderer Art. Neben einer ansprechenden und durchdachten Architektur sind es vor allem die Patienten,
die im Mittelpunkt des Konzeptes standen.
Österreich. „Das Projekt „Neu-, Zu- und Umbau Krankenhaus
Spittal /Drau“ wird die medizinische Qualität und Versorgungssicherheit für die Oberkärntner Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten gewährleisten“, prophezeit Roland Schmid, zuständiger
Projektleiter des Bauvorhabens.
Als Erweiterung des bestehenden Krankenhauses wurde östlich
ein mehrgeschossiger Zubau errichtet. Dieser gliedert sich in einen
5-geschossigen Hauptbaukörper und einen, im Osten anschließenden,
3-geschossigen Bauteil. „Außerdem wurden von uns eine Reihe von
Umbauten durchgeführt, um den Funktionsablauf im Altbau mit
dem Neubau zu koordinieren“, erläutert Roland Schmid den Auftragsumfang.
Bauzeit: 17 Monate
Investitionsvolumen: 37 Mio. Euro (inkl. med. Technik)
Bruttogeschossfläche: 14.000 m²
Beton: 8.000 m³
Oben: Farbenfrohes Vorzeigespital in Spittal /Drau, Kärnten
Mitte: Ein saftiges Apfelgrün für die Innere Medizin
Unten: Die neue Unfall- und Chirurgie Station
Der Haupteingang des Zubaus befindet sich im Süden und
führt in die, im Erdgeschoss liegende, Verteilerhalle, bestehend
aus Lobby und einer Multifunktionszone. Dieser Bereich dient in
erster Linie dem täglichen Betrieb als Vergrößerung der Eingangshalle,
kann aber auch für diverse Veranstaltungen oder Vorträge abgetrennt werden.
Auch auf den kulinarischen Genuss wurde nicht vergessen und
so schließt im Westen das Café caSa an, welches als Vollrestaurant
von Patienten, Besuchern und Krankenhausmitarbeitern, aber auch
von externen Gästen gerne genutzt wird.
FARBEN SCHAFFEN ORIENTIERUNG
„In großen modernen Krankenhäusern kann man schon mal die
Orientierung verlieren, deshalb haben wir hier einen Farbwegweiser
entworfen“, berichtet Roland Schmid. Dieses Farbkonzept hilft
Patienten und Besuchern bei der Orientierung im Haus. Bei der
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Auswahl der einzelnen Farbtöne wurde auf die Bedeutung der
Farbenlehre Rücksicht genommen, um diese entsprechend mit der
Funktion des jeweiligen Stockwerkes zu kombinieren. Beispielsweise
dominiert im Erdgeschoss, wo u. a. die Dialyse – ein Blutreinigungsverfahren – untergebracht ist, die Farbe Orange, die Herzlichkeit,
Lebensfreude und Heiterkeit ausstrahlt. Oder im zweiten Obergeschoss, wo die Innere Medizin untergebracht ist. „Hier springt
dem Besucher ein saftiges Apfelgrün ins Auge, das für Erholung,
Frische und Entspannung steht“, bekräftigt Roland Schmid.
ANSPRECHPARTNER: Roland Schmid,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich /Schweiz 3B, Kärnten
www.strabag.com
inform 17
Projekte Hoch- und Ingenieurbau
SHOPPINGCENTER „ARKÁDY PANKRÁC“
JUBILÄUM MIT STRABAG
GEFEIERT
Allen Grund zum Feiern in Prag: Das 100. ECE-Shoppingcenter mit dem melodischen Namen „Arkády Pankrác“
wurde am 14. November 2008 eingeweiht. Als General-
Neues Shopping-Feeling in der „Arkády Pankrác“
unternehmen der ECE durfte die STRABAG mitjubilieren.
Tschechien. Der 14. November 2008 war für die ECE, dem
europäischen Marktführer für innerstädtische Shoppingcenter – ein
ganz besonderes Datum: An diesem Tag wurde die 100. Einkaufsgalerie in Betrieb genommen: die „Arkády Pankrác“ in Prag. „Mit
ECE verbindet uns nicht nur dieses eine Projekt, sondern auch
eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft“, weiß Andreas Jedek,
Projektleiter für die „Arkády Pankrác“.
Die Verkaufsräume in der neuen Einkaufsgalerie sind bereits seit
Monaten vermietet – einen größeren Ansturm hätte sich ECE nicht
wünschen können. Internationale und tschechische Marken haben
in den Hallen der „Arkády Pankrác“ ihren neuen Standort gefunden.
Renommierte Mieter wie die Modeketten Peek & Cloppenburg,
H&M, New Yorker sowie die Gruppe Inditex, die unter anderem
die Geschäfte Zara, Stradivarius oder Bershka repräsentiert, laden
im „Arkády Pankrác“ zum Shoppen ein. Die große Nachfrage an
Verkaufslokalen lässt sich zum einen durch den hervorragenden
Standort des Einkaufszentrums begründen. Die „Arkády Pankrác“
befindet sich auf der Pankrácer Ebene, nahe dem historischen
Stadtzentrum Prags. Ebenso befinden sich zahlreiche Wohn- und
Verwaltungsgebäude in unmittelbarer Nähe. Zum anderen stellt die
Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ein weiteres wichtiges
Kriterium für die Attraktivität des Standortes dar. Direkt bei der
Einkaufsgalerie befinden sich Bushaltestellen und im Untergeschoss
Einige Daten zur ECE
des Shoppingcenters wurde eigens eine direkte Anbindung an die
U-Bahnlinie C hergestellt. „Damit ist die „Arkády Pankrác“ hervorragend in die Verkehrsinfrastruktur eingebunden“, hebt Andreas
Jedek hervor. Das Einkaufszentrum ist nun für mehr als eine Million
Menschen innerhalb von 30 Minuten zu erreichen.
Aus architektonischer Sicht wird das Gebiet der Pankrácer Ebene
durch die moderne Silhouette der Galerie kunstvoll aufgewertet. Die
großen Glasflächen der Galerie schaffen eine sanfte Trennung zum
Umfeld – trotz räumlicher Abgrenzung wird die Möglichkeit zur Durchsicht gegeben und lässt die Räume heller und freundlicher erstrahlen.
„Die großzügige Innenarchitektur und die hochwertigen Materialien,
wie Naturstein und rostfreier Stahl, garantieren eine hohe Qualität,
die dazu beiträgt, dass das „Shopping-Feeling“ für seine Besucher
immer wieder etwas Besonders ist“, betont Andreas Jedek.
Bauzeit: 18 Monate
Investitionsvolumen: 60 Mio. Euro
Verkaufsfläche: 39.500 m²
ANSPRECHPARTNER: Andreas Jedek,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Tschechien /Slowakei 3J
befinden sich in Deutschland, Tschechien, Polen, Ungarn,
Österreich, Türkei, Griechenland und Katar und generieren
Die ECE entwickelt, plant, realisiert, vermietet und
mit 10.000 Shops auf 3 Mio. m² Verkaufsfläche einen jähr-
managt seit 1965 große Einkaufszentren und ist mit
lichen Umsatz von 12 Mrd. Euro. Weitere 26 Einkaufs-
100 Shoppingcentern im Management der europäische
zentren in ganz Europa befinden sich bereits im Bau oder
Marktführer auf diesem Gebiet. Die Einkaufszentren
in Planung.
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Projekte Hoch- und Ingenieurbau
inform 17
HEADQUARTER BOLOGNA
EIN NEUES HEIM FÜR
STRABAG-ADANTI
Im April 2008 konnte STRABAG durch den Erwerb der
Firma Adanti SpA die Marktpräsenz in Italien ausbauen.
Der neue gemeinsame Standort der italienischen Zweigniederlassung STRABAG AG und Adanti SpA in Bologna
wurde im Jänner 2009 feierlich im Beisein von Konzernchef Hans Peter Haselsteiner eröffnet.
Der neue Glaspalast für STRABAG AG und Adanti SpA
Italien. Bologna – im Norden von Italien, am Fuße des Apennin
und zwischen den Flüssen Reno und Savena, die „Universitätsstadt“
von Italien mit der ältesten Universitätseinrichtung Europas, ist
jetzt auch der neue Standort der italienischen Zweigniederlassung der STRABAG AG und der Adanti SpA. Ein neu erbauter
Bürokomplex erstrahlt im neuen Glanz in zentraler Lage – im
Herzen von Bologna – direkt an der Piazza Liber Paradisus, wo
früher der Obst- und Gemüsemarkt von Bologna aufgebaut war.
VON ANFANG AN …
2003 hatte der Stadtrat von Bologna die Idee, neue kommunale
Büros für die Gemeinde zu errichten und diese als PPP Projekt
(Public Private Partnership) zu realisieren. Hierzu wurde die Konzessionsgesellschaft Duc Bologna SpA gegründet – Adanti hatte an
diesem Generalunternehmen eine Beteiligung von 22 Prozent.
Baubeginn des neuen Hauptsitzes der Gemeinde war im April 2005
und fast drei Jahre später, am 14. Juli 2008, wurde das Gebäude
feierlich an die Gemeinde übergeben. Der Gebäudekomplex besteht
aus drei Gebäudetürmen und zwei Tiefgeschoss-Parkgaragen mit
einer Gesamtfläche von 33.000 m² – wovon 25.000 m² von der
Gemeinde als Büroräume selbst genutzt werden. Der Anteil des
Gebäudes, in dem sich nunmehr der Sitz der STRABAG-ADANTI
befindet, umfasst das Erdgeschoss und drei Stockwerke mit einer
Gesamtfläche von ca. 1.500 m².
ZWEI PROJEKTE – EINE BAUSTELLE
Adanti war genau genommen mit zwei Projekten an diesem
Bauauftrag beteiligt. Zum einen war sie in den Bau des Gebäudekomplexes involviert und zum anderen war sie mit dem Innenausbau der eigenen zukünftigen Büroräumlichkeiten beauftragt. Die
Fußböden des neuen Geschäftssitzes sind im gesamten Gebäude
aus Holz. Gipskarton-Trennwände ermöglichen eine hohe Flexibilität
bei Raumänderungswünschen. Für eine helle und freundliche Büroatmosphäre wurden die Türen aus Aluminium mit mattiertem Glas
angefertigt.
Der Innenausbau der neuen Büroräumlichkeiten wurde im
September 2008 angegangen und konnte in nur drei Monaten abgeschlossen werden. Somit stand dem Umzug per Jahresende und
der Eröffnungsfeier im Jänner 2009 nichts mehr im Wege.
Baubeginn: April 2005
Gesamtfläche: 33.000 m²
Auftragssumme für Gebäudekomplex
(Anteil Adanti): 15 Mio. Euro
Auftragssumme Innenausstattung: 1 Mio. Euro
ANSPRECHPARTNER: Enrico Leonardi,
Sondersparten und Konzessionen, UB Tunnelbau 2I
Die STRABAG und ADANTI Mitarbeiter hatten allen Grund zum Feiern
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inform 17
Projekte Verkehrswegebau
FLUGHAFEN RAMSTEIN
NEUE RAMPE FÜR
DIE US AIR BASE RAMSTEIN
Die Niederlassung Airports der F. Kirchhoff Straßenbau
GmbH & Co. KG hat einen weiteren Bauauftrag in Höhe
von über 20 Mio. Euro vom Bundesministerium für
Verteidigung erhalten. Seit 2003 ist dies mittlerweile
der dritte Auftrag an die Firma Kirchhoff für den Ausbau
des durch eine tragische Flugzeugkatastrophe berühmt
gewordenen Flughafens Ramstein.
Deutschland. F. Kirchhoff Straßenbau GmbH & Co. KG hat
wieder zugeschlagen. Im Oktober 2008 erhielt Kirchhoff den Auftrag
über den zweiten Bauabschnitt der Flugzeugabstellfläche Rampe 1,
nachdem im Juli 2005 bereits der erste Abschnitt erfolgreich abgeschlossen wurde.
Die US Air Base Ramstein mit Kapitän Eberhard Kull – Mit Stolz,
Zuversicht und Freude sieht er dem Projektauftakt entgegen
etwa sieben Fußballfeldern entspricht. Zum anderen beinhaltet sie
auch Entwässerungseinrichtungen, den Neubau der Perimeter-Road,
Teile der Befeuerungs- und Flutlichtanlagen sowie die Vergrößerung
eines Regenrückhaltebeckens und den Neubau einer Trafostation.
LOGISTISCHE MEISTERLEISTUNG
Bauzeit: 2 Jahre
Volumen: 22 Mio. Euro
Betonfläche: 76.000 m²
Eine besondere Herausforderung stellt die logistische Bewältigung des Projektes dar. Da der gesamte Flugverkehr während
der Bauarbeiten nicht eingestellt werden kann, wird die Baustelle
in drei terminliche Abschnitte unterteilt. Die Köpfe des Projektteams
Eberhard Kull, Klaus Engbarth und Alexander Joos – allesamt
erfahrene und aufeinander eingespielte Kollegen – sehen mit Stolz,
Zuversicht und Freude dem Projektauftakt entgegen.
„Die Rampe 1 wird gebaut, um die derzeit auf der US Air
Base Ramstein stationierten Transportflugzeuge des Typs C-130J
(Hercules) auf einer Rampe zusammenzulegen, wo die Flugzeuge
betankt, be- und entladen und zum Teil auch gewartet werden
sollen“, schildert Eberhard Kull. Die Leistung umfasst zum einen die
Herstellung einer Betonfläche in einer Größe von 76.000 m² – welche
ANSPRECHPARTNER: Eberhard Kull,
Verkehrswegebau, UB Deutschland 6H
Vielen ist die Schlagzeile „tragisches Flugtagunglück am
Rheinland-Pfalz durch die US Army. Ramstein stellt
Flughafen von Ramstein“ noch in Erinnerung. Dieses
heute den größten Stützpunkt der US Air Force außer-
Ereignis vom 28. August 1988 gehört mit 70 Todesopfern
halb der USA und gleichzeitig das Hauptquartier
zu der folgenschwersten Flugschaukatastrophe über-
der United States Air Forces in Europa dar. Während
haupt. Die Vergangenheit dieses Flughafens reicht aller-
des Irak-Krieges diente der Flughafen als zentraler,
dings zurück bis in die Nachkriegszeit. Eröffnet wurde
logistischer Dreh- und Angelpunkt zur Versorgung
die Air Base im April 1951 östlich von Ramstein in
der Soldaten.
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Projekte Verkehrswegebau
inform 17
BAHNSTRECKE MÜNCHEN – VERONA
„NOMEN EST OMEN“ …
ODER AUCH NICHT!
„Der Name ist ein Zeichen“, heißt es in der lateinischen
Redensart – aber hinter der schlichten Bezeichnung
„Baumaßnahme H 2-2“ verbirgt sich alles andere als
ein schlichtes Projekt, sondern eine ingenieur- und
bautechnische Meisterleistung.
Österreich. Für die neue Bahn-Hochleistungsstrecke zwischen
München und Verona muss im österreichischen Radfeld ein Tunnel
errichtet werden. Wenn nun eine Bahn-Hochleistungsstrecke mitten
durch das bergige Tirol verlegt wird, sind Tunnelbauwerke nicht
ungewöhnlich. „Das konkrete Einsatzgebiet der Mitarbeiter des
Ingenieurbaus Österreich West umfasst einen 2.390 m langen Bauabschnitt, welcher die Errichtung eines Tunnels und einer Wanne
betrifft“, beschreibt Projektleiter Sahir Tahtaci das Aufgabengebiet.
Am 23. April 2008 war der Projektauftakt – das vorläufige Projektende ist auf September 2011 datiert.
Beginnend im Osten der Baustelle wird eine Grundwasserwanne am Übergang der freien Strecke zum unterirdischen Bauprojekt errichtet. Nach 790 m folgt der in offener Bauweise herzustellende Tunnel. „Dieser Tunnel schließt an das bereits bestehende
Projekt des Bauloses H 2-1 an“, erläutert Stefan Hanser, Bereichsleiter. Zusätzlich werden drei Rettungsschächte und eine Zufahrtsrampe im Abstand von etwa 500 m gebaut, welche als Bestandteil
des vorgeschriebenen Tunnelsicherheitskonzepts erforderlich sind.
kastenlänge, wobei die letzte Aushubschicht das Grundwasser, in
einem Saugverfahren mit Hilfe von Tauchern, in 10 bis 15 m Wassertiefe absaugt. Auch für die nächsten Arbeitsschritte ist das Können
von professionellen Tauchern gefragt. Zuerst werden in die Baugrubensohle GEWI-Pfähle zur Auftriebssicherung des Unterwasserbetons eingebracht. Im Anschluss daran wird die Unterwasserbetonsohle in einer Dicke von 1,50 m hergestellt, wobei hier bis zu
2.900 m³ Beton in einem Arbeitsgang – d. h. ohne Unterbrechung –
einzubauen sind. „Bis zum Ende der Baustelle wird ein Betonvolumen
von 140.000 m³ aufgebraucht sein“, schätzt Sahir Tahtaci. Hierfür
wurde auf der Baustelle eigens eine Betonmischanlage errichtet,
mit welcher sämtliche für das Baulos benötigten Betonsorten
gemischt werden können. Nach dem Aushärten des Unterwasserbetons wird die Baugrube gelenzt und schließlich können die
Bodenplatte und das Tunnelgewölbe gebaut werden.
Bauzeit: 41 Monate
Auftragsvolumen: 57 Mio. Euro
Aushub: 400.000 m³
Beton: 140.000 m³
Eine zusätzliche Herausforderung zum Tauchereinsatz stellen
die Baumaßnahmen neben dem uneingeschränkten Bahnverkehr
dar. „Glücklicherweise sind bis jetzt noch keine gravierenden
Probleme aufgetreten, die den Projektfortschritt hätten negativ
beeinflussen können“, so Sahir Tahtaci.
ANSPRECHPARTNER: Sahir Tahtaci,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich/Schweiz 3B,
Ingenieurbau Österreich West + Schweiz
Die Herstellung des Tunnels, der Grundwasserwanne, der
Rettungsschächte und der Zufahrtsrampe erfolgt in offener Bauweise. Das heißt, es werden nach Herstellung von dichten Baugruben und dem so genannten „lenzen“, dem Abpumpen des eingeschlossenen Grundwassers, die Betonbauwerke errichtet. Zum
Schluss erfolgen das Abdichten und die Überschüttung der Bauwerke – dann steht der Rekultivierung jener Flächen, die wieder der
landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen sollen, nichts
mehr im Wege.
TAUCHEREINSATZ VON NÖTEN
Zur Herstellung der wasserdichten Baugrube werden in Einzelabschnitten 18 Spundwandkästen von jeweils ca. 150 m Länge und
20 m Tiefe errichtet. Zuerst erfolgt der Aushub einer SpundwandSpektakuläre Tunnelbauarbeiten mitten durch das bergige Tirol
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SALALAH INTERCEPTOR GUARD DAM
HOCHWASSERSCHUTZ
IM OMAN
Höchste Sicherheitsstufe: auch auf der arabischen
Halbinsel muss an Hochwasserschutz gedacht werden,
wie der Bau eines Damms im Oman jetzt zeigt. Dabei
werden die Bauarbeiten nicht nur vom Monsun und
klimatischen Faktoren beeinflusst – durch beengte
Baustellenverhältnisse kommt es auch auf eine gute
Nachbarschaft an.
Oman. „Am meisten überrascht den Besucher in Salalah, dass
es hier keinen „Hochsommer“ gibt – zumindest keinen, wie man es
in dieser Region üblicherweise erwarten würde – nämlich wochenlange Höchsttemperaturen um 40 °C und darüber“, schildert
Reinhard Schmid, Projektleiter beim Bau des Salalah Interceptor
Guard Dam. In den Sommermonaten steigt der Thermostat nicht
über 30 °C, denn Salalah und sein Umland liegen im äußeren
Einflussbereich des asiatischen Südwestmonsuns, der im Oman
umgangssprachlich Khareef genannt wird. Vor allem im Herbst und
Frühling, wenn das warme Wasser des Indischen Ozeans tropische
Wirbelstürme entstehen lässt, kann es in dieser Region sogar zu
katastrophalem Hochwasser kommen, wie es zuletzt im Jahre 2001
der Fall war. Das Wasser strömt dann aus den umliegenden Bergen
Richtung Küste und sammelt sich in der schmalen Küstenebene von
Salalah. Aufgrund der geringen Höhenunterschiede verzögert sich
der Abfluss und es bilden sich in den Stadtbereichen große Seen,
die sich nur langsam wieder auflösen. Deshalb entschied man sich,
die gesamte Region durch einen Hochwasserschutzdamm zu sichern.
Wenn der Damm, so wie geplant, im Oktober 2009 fertig gestellt
wird, kann davon ausgegangen werden, dass Salalah in Zukunft von
jeglichem Hochwasser verschont bleibt. Denn die Speicherkapazität
von 75 Mio. m³ wurde für ein so genanntes „größtmögliches Hochwasser“ (PMF – Probable Maximum Flood) bemessen, das aufgrund
Links: Einbau der Dammkrone
Rechts: Grundablassleitung mit Einlaufbauwerk
inform 17
Projekte Verkehrswegebau
des hydrologischen Modellansatzes auch nicht überschritten werden
kann.
EINE GUTE NACHBARSCHAFT
Mit dem Einzug des Sommers ziehen auch die Bewohner der
umliegenden Berge nach Salalah. Nach uralter Stammestradition
werden die Zelte auf den Wiesen aufgestellt – im Umfeld der Baustelle.
Die Wohn- und Geschäftsgebiete von Salalah sind kaum drei km
von der Baustelle entfernt und dazwischen liegt noch der Flughafen.
Es ist schon ziemlich eng in und um Salalah und die Angehörigen
der Bergstämme haben nicht viele Ausweichmöglichkeiten für ihre
Sommerlager. Trotzdem sind die meisten heuer wieder zu ihren
Lagerplätzen zurückgekehrt – dort wo zurzeit Bagger und Planierraupen Schüttmaterial aufbereiten. Dutzende Zelte, Hunderte von
Kamelen und ebenso viele Bergbewohner verteilen sich um und
zwischen den Baumaterialien. „Es sind friedliche Wochen nebeneinander: Wir helfen bei der Wasserversorgung und stellen auch mal
Filterkies für die Zelte zur Verfügung – dafür können wir arbeiten, sie
akzeptieren den unvermeidlichen Staub und Lärm und versorgen
uns auch gelegentlich mit frischer Kamelmilch“, so Reinhard Schmid.
Bauzeit: 18 Monate
Auftragsvolumen: 51,3 Mio. Euro
Maximale Dammhöhe: 20 m
Dammlänge: 6 km
ANSPRECHPARTNER: Reinhard Schmid,
Verkehrswegebau, UB International /MOE 6B, International
Einbau der Erdbeton-Dichtungswand in der Dammmitte
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Projekte Verkehrswegebau
inform 17
M6-M60
WO MR. STRABAG
ZUHAUSE IST
Der Bau der Autobahn zwischen Szekszárd und Pécs ist
ein außergewöhnliches Projekt: Neben hunderttausend
archäologischen Funden, die in der Nähe der Stadt Pécs
freigelegt wurden, spielt auch ein ganz besonderer
Links: Entstehung der Autobahn zwischen Szekszárd und Pécs
Mitte: Eines von rund 15.000 historischen Artefakten
Rechts: Viadukt bei Belvárdgyula
„Kollege“ eine tierisch-wichtige Rolle.
Ungarn. Kurz nachdem der Konzessionsvertrag über den Bau
der 80 km langen Autobahn M6-M60 zwischen Szekszárd und Pécs
im November 2007 unterschrieben wurde, begann Magyar Aszfalt
Kft. als Subunternehmer mit dem Bau der 50 km langen Strecke im
Komitat Baranya. „Diese Autobahn ist die Verbindung zu Kroatien
und stellt eine schnelle und sichere Erreichbarkeit der südungarischen
Großstadt Pécs sicher“, erklärt Elek Nagy, zuständiger Leiter des
Projektbüros. Für die über das Gebirge Mecsek führende Autobahn
mussten insgesamt vier Tunnel sowie neun Viadukte und 78 Unterbzw. Überführungen gebaut werden.
Magyar Aszfalt Kft. baut komplett die Autobahnstrecke mit dem
verbundenen Straßennetz und den Brücken. Die Tunnel werden von
STRABAG AG errichtet, der Bau der Viadukte wird unter anderem
auch von STRABAG MML unterstützt.
„Im vorigen Jahr waren wir durchschnittlich mit 450 eigenen
Mitarbeitern am Bau dieser Strecke beschäftigt“, verdeutlicht Elek
gy die Größe des Projekts. Ende 2008 wurden die Erdarbeiten
Nagy
„Auf den Hund gekommen …“
Die Baustelle Tunnelkette M6 in
Ungarn hat im Frühling letzten
Jahres „tierische“ Unterstützung
bekommen. Durch einen glücklichen Zufall verirrte sich der
Mischlingsrüde damals als Jungtier auf die Baustelle. Mit Begeisterung wurde er vom Team aufHome Sweet Home
genommen und auf den Namen
„Mr. Strabag“ getauft – sogar ein
eigenes Häuschen wurde von den Werkstatt-Mitarbeitern für den
neuen Kollegen gebaut. Mittlerweile unternimmt der Vierbeiner
täglich routiniert seine Runden in der Werkstatt, in der Kantine und
durch die Büros. „Mit dem Maschinenmeister dreht er jeden Morgen
um ca. 5 oder 6 Uhr eine Baustellen-Runde und schaut, ob alles in
Ordnung ist“, erzählt Petra Kropf, Baukauffrau auf der Baustelle.
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Indessen zählt Mr. Strabag schon zum festen Personalbestand, der
auch über seine eigene Hundehütte als „Dienstwohnung“ verfügen
darf. Zwischen den Mitarbeitern auf der Baustelle gibt es schon jetzt
hitzige Diskussionen, wer ihn nach Ende der Baustelle im März 2010
mit nachhause nehmen darf.
ANSPRECHPARTNERIN: Petra Kropf, Sondersparten und
Konzessionen, UB Tunnelbau 2I, Dir. IQ
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inform 17
Projekte Verkehrswegebau
BUNDESAUTOBAHN A 602
EIN NADELÖHR SANIERT
nahezu vollständig abgeschlossen. Der Bau der Straßenkonstruktion – Zementstabilisation und Asphalt-Tragschicht – ist allerdings
noch im Gange. Auch die Erstellung der Niederschlagswasser-Ableitungssysteme und Regenbehälter schreitet voran. Ebenso wurde
bereits „mit der Begrünung der Böschungen angefangen, damit
die Erosionsschäden der Winterperiode nicht zu groß sind“, erklärt
Elek Nagy. Die neue Strecke soll Ende März 2010 planmäßig dem
Verkehr übergeben werden.
ARCHÄOLOGISCHE FUNDE
Als Vorbereitung zum Bau der Autobahn werden seit September
2005 Ausgrabungen entlang der Strecke im Komitat Baranya durchgeführt. „Es war bekannt, dass dieses Gebiet besonders reich an
historischen Bodenschätzen ist“, beschreibt Elek Nagy. Nur kam
wohl niemand auf den Gedanken, tatsächlich einen derartig paläontologisch wertvollen Schatz von nahezu 15.000 archäologischen
Objekten mit mehr als 430.000 Funden zu machen. Diese stammen
hauptsächlich aus der Zeit der Römer und der Awaren, einem
zentralasiatischen Reitervolk. Aufgrund der Fülle der Funde sind
die Ausgrabungen noch immer im Gange, wodurch der Baufortschritt
leichte Verzögerungen erfährt. Gleichzeitig macht dieser Umstand
Elek Nagy aber auch stolz: „Es hat uns einen riesigen Spaß gemacht,
an der Organisierung einer archäologischen Ausstellung, in Verbindung mit dem Autobahnbau, mitzuarbeiten“.
Deutschland. „Eine Großbaustelle wird aufgelöst“, lautete der
Aufhänger der Tageszeitung Trierer Volksfreund Anfang Oktober.
Anlass war das Ende einer organisatorischen Höchstleistung bei
Sanierungsarbeiten auf der Bundesautobahn A 602. „Die Arbeiten
standen unter einem enormen Zeitdruck, da die Strecke ein Nadelöhr zwischen Trier und Luxemburg darstellt und täglich von rund
50.000 Fahrzeugen genutzt wird“, schildert Stefanie Führling, Bauleiterin auf der A 602. Bei den auszuführenden Arbeiten handelte es
sich um die Erneuerung der Binder- und Deckschicht in einer Stärke
von 12 cm in beiden Fahrtrichtungen, einschließlich der Anschlussstellen Kenn und Errang. „Um den straffen Zeitplan überhaupt einhalten zu können, musste in zwei Schichten Tag und Nacht gearbeitet
werden“, betont Stefanie Führling. Zunächst wurde nachts der alte
Fahrbahnbelag durch die STRABAG Tochter Straßensanierung GmbH
SAT behutsam abgefräst, um tagsüber die Asphaltbinderschicht und
den Splittmastixasphalt wieder aufzubauen. Die Arbeiten verliefen
dank der guten Organisation im Team problemlos, sodass der Verkehr
schon nach einem Monat wieder in beiden Richtungen unbekümmert
rollen konnte.
Bauzeit: 1 Monat
Auftragsvolumen: 1,3 Mio. Euro
Länge der Baustelle: ca. 3,5 km
Asphaltgesamtmengen: 17.500 t
ANSPRECHPARTNERIN: Stefanie Führling,
Verkehrswegebau, UB Deutschland 6H, Rhein/Main
Länge der Autobahnstrecke: ca. 50 km
Humusabtrag: 1,4 Mio. m³
Zementstabilisation: 293.000 m³
Einschnitt: 7,3 Mio. m3
Dammschüttung: 4,4 Mio. m3
Schutzschicht: ca. 913.000 m³
Asphalt: 254.000 m³
ANSPRECHPARTNER: Elek Nagy,
Verkehrswegebau, UB Ungarn 6L, Großprojekte
Links: Bauleiterin Stefanie Führling erläutert den Bauzeitenplan
Rechts: Gestaffelter Asphalteinbau – Heiß an Heiß – auf BAB A602 Trier 35
Projekte Tunnelbau
inform 17
LIMERICK SOUTHERN RING ROAD
HERAUSFORDERUNGEN
DER SUPERLATIVE
Nicht umsonst war das Limerick Tunnel Projekt der
„European PPP-Deal of the Year 2006“. Der Bau
der „Limerick South Ring Road, einer 10 km langen
vierspurigen Autobahn fordert seit 2006 innovative
Meisterleistungen von unseren Kollegen. Herzstück
ist ein abgesenkter Tunnel, der den Fluss Shannon
unterquert.
Projektteam Limerick Tunnel – STRABAG Operativ Dir. MT
Irland. In der Nähe von Limerick, kurz bevor der Fluss Shannon,
der größte Fluss Irlands, in den Atlantik mündet – wo im 9. Jhd. noch
die Wikinger auf Beutezug flussaufwärts segelten –, wird heute ein
436 Mio. Euro Tunnelprojekt gemeinsam mit irischen Partnern von
den STRABAG Unternehmensbereichen Infrastruktur Development
4W, UB Europa 3H Dir. MT und UB Dienstleistungen 4S Dir. MN
ausgeführt. Seit August 2006 dreht sich alles um die Errichtung einer
10 km langen vierspurigen Autobahn inklusive einer 2,3 km langen
zweispurigen Zulaufstrecke und zwei Mautstellen. Herzstück dieses
Projektes ist der ca. ein km lange abgesenkte Tunnel, der direkt
unter dem Fluss Shannon verläuft.
Projektdauer: bis 2010
Volumen: 436 Mio. Euro
Projektlänge: 10 km, davon ca. 1 km Tunnel
(inkl. Cut & Cover Sections und Rampen)
Der Bau der „Limerick South Ring Road“ ist in zwei Phasen
unterteilt. In der ersten Phase wurde eine Umfahrung zwischen der
N7 (nach Dublin) und der N20 /21 (nach Cork) hergestellt, welche im
Mai 2004 abgeschlossen wurde. Die derzeitige – zweite – Phase
wird als PPP Projekt umgesetzt und verbindet die N7 mit der N18
(nach Shannon /Galway). Ziel ist, die National Roads im Süden der
Stadt Limerick zu verbinden. Der Limerick Tunnel ist für ein Verkehrsaufkommen von rund 40.000 Fahrzeugen pro Tag konzipiert.
Diese gezielte Verlagerung des Massenverkehrs aus Limerick
miniert den Stadtverkehr, verbessert die Luftqualität und reduziert
die CO2-Emissionen in erheblichem Maße. Der Tunnel hat zudem
positive Auswirkungen auf die Pendlerzeiten – da außerhalb vom
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Stadtkern viele multinationale Firmen ihre Produktionsstätten
haben, wohin viele Arbeitskräfte aus Limerick tagtäglich pendeln
müssen. Ebenso wird der Verkehrsfluss zum Shannon Airport,
Galway, Dublin und Cork positiv gelenkt.
DIE HIGHLIGHTS
Auf die Frage nach besonderen Highlights auf der Baustelle,
beschreibt Klaus-Dieter Pertl, Ansprechpartner für die Konzessionsebene aus dem Unternehmensbereich Infrastruktur Development,
einige Situationen. Neben dem fast schon üblichen Zeitdruck, der zu
24-Stunden-Schichtbetrieben auf der Baustelle führte, war auch die
Herstellung von komplett rissefreiem Beton eine enorme Herausforderung für das Projektteam. „Normalerweise wird dies vom Auftraggeber so gut wie nie vorgeschrieben. Mit ausgeklügelten Kühlungssystemen und einer Vielzahl an Tests haben wir es letztlich geschafft“,
schildert Klaus-Dieter Pertl. Der extrem schlechte Baugrund – bestehend aus bis zu 26 m tiefem Alluvium – stellte die nächste knifflige
Aufgabe dar. Mit Sicherheit die größte „Challenge“ war es für den
Tunnel eine Lebensdauer von 120 Jahren nachzuweisen. Diese Vorgabe erfordert natürlich hohe Qualitätsansprüche an die Materialien,
Arbeitskräfte und die Organisationsprozesse selbst. In Zusammenarbeit mit internationalen Experten sowie umfangreicher Kooperation
und Korrespondenz mit dem Auftraggeber und dessen Beratern
konnte auch dieses Problem bravourös gemeistert werden.
Unter den spektakulärsten Zahlen der Baustelle findet sich
vorne weg das Gewicht der Tunnelelemente: jedes der fünf
Elemente wiegt für sich ca. 20.000 Tonnen, was in etwa sechstausend Klein-LKW’s entspricht. Für die Errichtung des Tunnels
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wurden rund 50.000 m³ Beton hergestellt und 8.600 Tonnen Baustahl verlegt. Zur Fertigstellung des Abschnittes unter dem
Shannon musste ein Graben im Flussbett ausgehoben werden:
420.000 m³ Bodenmaterial wurden herausgebaggert. Trotz all dieser
Herausforderungen wurden sämtliche Tunnelelemente zeitgerecht bis
Oktober 2008 platziert und damit die kritischste Phase im Projekt
bewältigt. Es ist zwar noch einiges zu tun, vor allem im Bereich der
Tunnel- und Straßenausrüstung, Mautstationen und Belagsarbeiten,
aber der Projektfortschritt verläuft „im Großen und Ganzen planmäßig und die beabsichtigte Fertigstellung im Herbst 2010 ist durchaus realistisch“, schließt Klaus-Dieter Pertl ab.
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Projekte Tunnelbau
Mitte: Herstellung des Tunnelelements
Rechts: Vorbereitungsarbeiten für das Ausschwimmen des Tunnelelements
Unten: Trockendock zur Herstellung der Tunnelelemente und Absetzbecken für das Aushubmaterial
ANSPRECHPARTNER: Klaus-Dieter Pertl, Sondersparten und
Konzessionen, Dienstleistungen UB 4S, Dir. MN
In der Umgebung von Limerick kann man heute noch
Limerick. Durch Normannen wurde die Stadt im 12. Jhd.
die historischen Spuren auffinden, die bis 3500 v. Chr.
erneuert und Bauten wie „King John’s Castle“, die
zurückreichen. Überreste aus der Steinzeit sowie die
bekannteste touristische Attraktion, trugen zur Architektur
Klöster in Ardpatrick, Mungret und Killeedy sind stille
der Stadt bei. Den Ursprung des irischen Namens
Zeugen der Vergangenheit. Begünstigt durch die Lage
„Luimneach“ (öder Fleck) weiß keiner so genau. Fest steht
am Mündungsbecken des Flusses Shannon, errichteten
allerdings, dass Limerick die älteste und drittgrößte
Wikinger im 9. Jhd. eine Siedlung – die spätere Stadt
Stadt Irlands ist.
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Projekte Tunnelbau
inform 17
GOTTHARD TUNNEL
ECHTE BASISARBEIT
Erstfeld im Schweizer Kanton Uri liegt nur ein paar
Kilometer südlich des Vierwaldstätter Sees und Altdorf,
dem Ort der Tellsage. In dieser idyllischen Lage entsteht
Projektleiter Beat Blindenbacher. Er ist ein erfahrener STRABAG
Mitarbeiter, seit über 25 Jahren baut er Tunnels und hat diesen Job
von der Pike auf gelernt. Wir treffen ihn in seinem Büro.
„Wir müssen uns beeilen, der Zug in den Tunnel ist bestellt,
Kaffee trinken wir später.“ Also los zum Umkleiden: Anzüge, Stiefel,
Helme – in neuer Montur bereit für die Tunnelbesichtigung. Jeder
Besucher bekommt noch einen Rucksack mit dem vorgeschriebenen Sauerstoff-Rettungspaket. Überhaupt ist Sicherheit oberstes
Gebot auf der Baustelle, überall gibt es Hinweis- und Warnschilder.
der größte Eisenbahntunnel der Welt. Für die inform
besucht die Redaktion die gigantische Baustelle.
Schweiz. In Erstfeld war es nie ruhig. Seit Jahrhunderten verläuft durch den Ort im Reußtal einer der wichtigsten Handelswege
der Alpen über den Gotthard-Pass. Und mit der Eröffnung der
Gotthardbahn im Jahr 1882 wurde aus dem unbedeutenden
Bauerndorf fast über Nacht ein wichtiger Eisenbahnstandort. Ausgedehnte Gleisanlagen und große Bahngebäude prägen seither das
Dorfbild. Heute hat Erstfeld ein neues, weithin sichtbares Wahrzeichen: eine abenteuerliche Landschaft aus Förderbändern und
-türmen, auf und ab, drunter und drüber, insgesamt 18 km lange
leuchtend gelbe Bänder, dazu Brechanlagen und Silos. Denn wieder
steht Erstfeld im Mittelpunkt eines gigantischen Verkehrsprojektes:
hier liegt das nördliche Ende des mit 57 km längsten Eisenbahntunnels der Welt, des Gotthard Basistunnels.
Verantwortlich für die 7,5 km und 11,7 km langen Abschnitte
zwischen Erstfeld und Amsteg bzw. Amsteg und Sedrun mit einem
Auftragswert von 700 Mio. Euro und Herr über 450 Mitarbeiter ist
Oben: Installationsplatz Erstfeld
Unten: Tunnelportal Voreinschnitt mit Bandspeicheranlagen
Oben: v.l.n.r. B. Blindenbacher und A. Kohlmaier
Unten rechts: Die Schutzpatronin vertreibt den Teufel aus dem Tunnel
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Der Baustellenzug wartet schon und rumpelt uns 1.700 m in die
Weströhre bis an das hintere Ende der Tunnelbohrmaschine. Ab hier
geht’s für das Material an einer Deckenschiene hängend nach vorne
an den Einbauort. Für uns sind es bis zum Bohrkopf weitere 450 m
zu Fuß über Leitern und Stege durch den Tunnelbohr-Koloss. Der
war zuvor bereits im 12 km langen Baulos Amsteg – Sedrun im
Einsatz. „Die Maschine haben wir selbst auseinander gebaut, total
revidiert, hierher transportiert und wieder einsatzbereit gemacht“,
erzählt Blindenbacher stolz.
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Projekte Tunnelbau
ARBEITEN WIE IN DEN TROPEN
Im Tunnel herrschen Temperaturen um die 30 °C und eine hohe
Luftfeuchtigkeit. Extreme Bedingungen für die harte körperliche
Arbeit, die trotz aller Technik hier geleistet wird, aber ganz normal
bei der Unterquerung der Alpen sind. „Zum Kühlen und Belüften
benötigen wir etwa gleich viel Energie wie für den Tunnelvortrieb
selbst“, erläutert Blindenbacher.
Als wir den Bohrkopf erreichen, steht die Maschine gerade still.
Mineur Fred Kohlmaier ist mit einem Kollegen in den Arbeitsraum
vor der Maschine geklettert und hat mehrere der Rollenmeißel ausgewechselt, welche beim Drehen des Bohrkopfes im Abstand von
neun cm auf kreisrunden Bahnen das Gebirge abfräsen. Die beiden
sind gerade fertig und vom Führerstand aus wird die Maschine wieder
angefahren. Unter ohrenbetäubendem Lärm frisst sich der Bohrkopf
mit einer Vortriebskraft von 15.000 kN in den Berg, in 50 Minuten
schafft er durchschnittlich einen Hub von zwei m, gefolgt von einer
Viertelstunde Umsetzzeit. In 24 Stunden (2 x 8 Stunden Vortrieb,
gefolgt von acht Stunden systematischer Wartung) frisst sich die
TBM zwischen 25 und 35 m in den Berg. So entsteht ein sauberes
kreisrundes Profil hinter dem Bohrkopf und die Sicherung des Gebirges mit Ankern und Spritzbeton kann auf das geringste Maß reduziert werden. Das ausgebrochene Material wird auf Förderbändern
nach draußen transportiert und dort für den Beton der späteren
Innenschale aufbereitet.
Bauzeit Gesamtprojekt: 2002 – 2017
Länge Gesamtprojekt: 57 km
STRABAG Los Amsteg: 12 km
STRABAG Los Erstfeld: 8 km
22 Mann arbeiten pro 8-Stunden-Schicht auf der Maschine und
dem Schalwagen für die Tunnelsohle. Bei 3-Schicht-Betrieb und
einer Leerschicht ist die Vortriebsmannschaft damit 88 Mineure
stark, 80 Prozent davon sind Österreicher, zehn Prozent Deutsche,
dazu einige Südeuropäer, aber praktisch keine Schweizer.
Oben: Bei der täglichen Kontrolle im rückwärtigen Bereich
Gefragt nach der größten Herausforderung bei diesem gigantischen Projekt antwortet Blindenbacher: „Die Basis für den Erfolg
dieses Projektes ist eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, und
zwar auf allen Ebenen. Die schwierigsten Probleme entstehen immer
zwischen den Menschen, vor allem wenn sie unter extremen Verhältnissen zusammenarbeiten. Diese Probleme zu lösen ist entscheidend
und zugleich eine Herausforderung. „Es macht mir Freude mit
Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsame Lösungen zu
finden; das stellt die Basis für eine gute Team-Leistung dar. Der
einzelne Mensch und Arbeiter vor Ort ist mir dabei besonders
wichtig.“ Dann fügt er noch hinzu. „Technische Probleme zu lösen ist
für uns ja selbstverständlich.“ So leistet Beat Blindenbacher echte
Basisarbeit – in technischer und zwischenmenschlicher Hinsicht.
ANSPRECHPARTNER: Beat Blindenbacher,
Sondersparten und Konzessionen, UB Tunnelbau 2I
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Events
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Sonnenstrahlen und die Slalomtore versanken im frischen Neuschnee“, beschreibt Matthias Behr die Wetterbedingungen. Nur ein
Renn-Durchgang erhöhte den Nervenkitzel – denn es gab nur eine
Chance zu zeigen, was man drauf hat. Und diese Gelegenheit ließen
Sophi Pytel, bei den Damen, und Christoph Dingels, bei den Herren,
nicht ungenutzt.
Der Ausklang des Tages fand im Festsaal des Hotel Messmer
statt. Im Rahmen einer feierlichen Siegerehrung, die von Peer Monte,
Dir. Ost, Bereich Dresden, moderiert wurde, regnete es neben
Medaillen und Sachpreisen für die Sieger auch einen vom Hotel
gestifteten Trostpreis für Michael Steinbrenner, der leider trotz
souveränen Fahrkünsten kurz vor dem Ziel stürzte. Den Wanderpokal für die beste Mannschaft gewann die Dir. Züblin Komplettbau.
„Die Resonanz auf das Ski-Event war sehr positiv – die nächste
Skiausfahrt ist für das letzte Januarwochenende 2010 geplant“,
schildert Matthias Behr freudig.
ANSPRECHPARTNER: Matthias Behr,
Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland 2C, Dir. Mitte
Perfekte Wettkampfbedingungen am Arlberg
ZÜBLIN SKIAUSFAHRT
IM SCHATTEN DER SKI WM
Deutschland. Dem Ruf der jährlichen Züblin Skiausfahrt am
24. und 25.01.2009, mit einer Tradition von rund 40 Jahren, folgten
auch heuer wieder 120 Skifans mit ihren frisch gewaxten Skibrettern.
Highlight der Ausfahrt war der Riesenslalom, dem neben 60 Rennteilnehmern auch 11 Mannschaftsgruppen entgegenfieberten. Unter
den Mannschaften befand sich auch ein Team der Schweizer Firma
Swissboring und eines der noch jungen STRABAG Tochter Property
and Facility Services GmbH.
Actionreiche Startszene beim „Champ or Cramp“ Event
„CHAMP OR CRAMP“
Austragungsort des Riesenslaloms war das Skigebiet „Sonnenkopf“ am Arlberg in Österreich. Am 24.01., um 13:00 Uhr ertönte
das Startsignal. „Es herrschte eine klare Sicht trotz spärlicher
EIN RENNEN DER EXTREME
Österreich. Bei ausgezeichneten Schneebedingungen, einer
perfekt präparierten schwarzen Piste und strahlend blauem Himmel
fanden sich die besten Skibergsteiger am 24. Jänner 2009 zum
legendären „champ or cramp“ Event am Goldeck in Kärnten ein,
um sich der Herausforderung des Winters zu stellen. Bereits zum
fünften Mal waren Athleten aus allen Altersklassen fest entschlossen, die längste schwarze Abfahrt der Alpen bergauf zu erklimmen.
Die meisten der 150 Teilnehmer kamen aus Österreich angereist,
darunter auch das STRABAG Alpin-Team. Das einmalige Event hat
aber auch etliche Hobbysportler aus den Nachbarländern Italien und
Slowenien angezogen.
Gruppenfoto der stolzen Sieger
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Events
1.500 Höhenmeter und rund acht km mussten bergauf bezwungen werden – nach dieser Anstrengung durfte sich wirklich jeder
als Sieger fühlen und wurde im Zielbereich auch dementsprechend
umjubelt empfangen.
HOCHACHTUNG!
In der Teamwertung hat das STRABAG Alpin-Team mit Thomas
Morgenbesser (Zeit 1:08:51,5), Manfred Tod (Zeit 1:11:02,9), Willi
Nagl jun. (Zeit 1:16:26,5) und Gerald Hausmann (Zeit 1:20:08,4) den
zweiten Platz erkämpft. Zur Unterstützung der Vorstellungskraft –
der Beste hatte eine Zeit von 1:00:33,9 – d. h. Thomas Morgenbesser
hing sprichwörtlich schon an den Fersen des Siegers. Der Kopf des
Teams Michael Kräftner, als Einziger ein STRABAG Mitarbeiter, der
kürzlich auch beim Dolomitenmann 2008 mitgemacht hatte, war
leider beruflich verhindert. Zwar „schmerzhaft“ für das sportliche
Event, aber „champmäßiger“ Einsatz für die STRABAG.
ANSPRECHPARTNERIN: Claudia Strieder, Servicebetriebe,
Zentralbereich BRVZ 02, Österreich /International,
Fachbereich IT
Gerald Hausmann bei vollem Körpereinsatz
STRAtria 2009
Der Schmerz vergeht – der Stolz bleibt
International. „Das Anmeldungsportal ist eröffnet“, ver-
Aus organisatorischen Gründen liegt das Limit bei
lautbart Mario Rabitsch im STRANET und motiviert mit
300 Athleten. Anmelden ist ausschließlich über das
diesen Worten zum heurigen STRAtria – mittlerweile die
Lotus Notes Portal bis 25. Mai 2009 möglich!
4. Veranstaltung in Folge. Erneut gilt es die Sprintdistanz
über 750 m Schwimmen, 22 km Rad fahren und 5 km
Also, auf was noch warten – gleich anmelden!!!
Laufen zu überwinden.
Mario Rabitsch, Servicebetriebe, Zentralbereich Zentrale Technik 30
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Events
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EINWEIHUNGSFEIER IN NEPAL
BAYERN IST DA,
WO BERGE SIND!
Begleitung der Feierlichkeiten musste, wie könnte es anders sein,
eine echte bayerische Blasmusikkapelle aus Bayern eingeflogen
werden. „Die nepalesischen Gäste schätzten die Köstlichkeiten der
bayerischen Küche, wie beispielsweise Schweinshaxn mit Kraut,
Schweinsbraten mit Kartoffelsalat, Brezn sowie das gute bayerische
Bier“, erzählt Ernst Schmid, Projektleiter beim Bauvorhaben, lächelnd.
Im Dezember konnte richtig gefeiert werden: das von
PRÄDESTINIERT FÜR WASSERKRAFTWERKE
DYWIDAG International gebaute Wasserkraftwerk Middle
Marsyangdi Hydroelectric Project (MMHEP), ca. 200 km
westlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, wurde
offiziell eingeweiht und in Betrieb genommen. Im Beisein
von nepalesischen und deutschen Regierungsvertretern
erzeugte das 72 MW Wasserkraftwerk den ersten Strom.
Nepal. Außenstehenden mag die Zeremonie schon etwas
eigentümlich vorgekommen sein: Weiß-blau geschmückte Tische,
traditionelle bayerische Blasmusik und aus den Zapfhähnen lief
original bayerisches Bier. Wäre wohl nichts Verwunderliches daran,
wenn ein derartiges Fest in Bayern stattfinden würde. Umrahmt wurde
dieses Szenario allerdings nicht von den Alpen, sondern vom Annapurna, der mit 8.091 m, in den Himalaya-Himmel ragt. Wir befinden
uns in Nepal – wo im traditionell bayerischen Stil, dem Sitz der
DYWIDAG International entsprechend, die Einweihung des Wasserkraftwerks MMHEP gefeiert wurde.
Für das feierliche Ambiente der Einweihungszeremonie wurde
das Projektgelände festlich geschmückt und für die musikalische
Der Bau dieses Projektes, das im Wesentlichen aus einem 63 m
hohen Betondamm, ausgebildet als Überlaufbauwerk, einem 5 km
langen Einlauftunnel und einem Kraftwerk mit zwei vertikalen
Francis-Turbinen besteht, begann schon im Jahr 2001. DYWIDAG
International führte den überwiegenden Teil der Bauarbeiten dieses
insgesamt 278 Mio. Euro teuren Projektes aus. Wie häufig bei Großprojekten traten auch hier immer wieder unvorhersehbare Ereignisse
ein, die die Ausführung der Bauarbeiten erschwerten und verzögerten.
Eine schwierige Herausforderung für das gesamte Team – die jedoch
bravourös, innerhalb einer genehmigten Verlängerungsfrist, gemeistert
wurde.
Das enorme hydraulische Potenzial der nepalesischen Flüsse
prädestiniert Nepal für den Bau von Wasserkraftwerken, die gerade
heute, in Zeiten der Klimasensibilität, als die erneuerbare Energiequelle gelten. Zum Beispiel spart die klimaneutrale Energie, die das
neue Wasserkraftwerk Middle Marsyangdi erzeugt, im Vergleich zur
Erzeugung der gleichen Energiemenge mit fossilen Energieträgern
340.000 t CO2 pro Jahr. „Darüber hinaus müssen nur wenige
Eingriffe in die Landschaft der atemberaubenden Bergwelt vorgenommen werden, da die natürlichen Gegebenheiten die besten
Voraussetzungen für Wasserkraftwerke mitbringen“, erläutert Ernst
Schmid.
ANSPRECHPARTNER: Ernst Schmid,
Hoch- und Ingenieurbau, UB International 3G, Asien /Afrika
Das Wasserkraftwerk Middle Marsyangdi Hydroelectric in voller Pracht
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Einweihungsfeier im bayerischen Stil
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Specials
STRABAG
KINDER –
RAN A
AN
N DIE BUNTSTIFTE!
Liebe Kinde
Kinder! Ihr werdet wieder gefordert – Wir sind auf
der Suche nach neuen Kunstwerken und dazu brauchen
U
wir Eure Unterstützung.
„Auf der Straße unterwegs …“ lautet diesmal unser
Motto. Lasst Eurer Fantasie freien Lauf. Wir freuen
au Eure Bilder und vergesst nicht, Euer Alter
uns auf
anzug
anzugeben!
Schickt Eure Bilder bis zum 31. August 2009 an:
STRABAG SE
Barbara Saulich
Donau-City-Straße 9
A-1220 Wien
Gerne könnt Ihr uns die Bilder auch per E-Mail zukommen lassen
an barbara.saulich@strabag.com
Unte allen Einsendungen verlosen wir natürlich
Unter
wied tolle Preise – also, mitmachen lohnt sich!!
wieder
Veränderung: Ihre neue Redakteurin
informative Beiträge haben, die Sie gerne im Rahmen
der inform veröffentlichen möchten – dann senden Sie
Ihren Input hinkünftig an barbara.saulich@strabag.com.
Barbara Saulich
Liebe Leserinnen & Leser!
Abschließend noch ein Hinweis für Sie: Die redaktionellen Aufgaben werden hinkünftig von Barbara Saulich
übernommen. Wenn Sie interessante Projekte oder
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
Die nächste Ausgabe der inform – „Das Magazin der
STRABAG SE“ erscheint
IM HERBST 2009
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IMPRESSUM Herausgeber: STRABAG SE, Villach Redaktion: Barbara Saulich (verantw.), Bernd Hinrichs Redaktionsbeiräte:
Jaroslava Trlicova (Tschechien/Slowakei), Petra Mindler (Ungarn), Bozena Czekajska (Polen), Elena Beljakowa (Russland) Layout
und Druckabwicklung: Gundula Schmid (verantw.) Druckvorstufe: finishingmove Druck: MACK GmbH, Schönaich Fotonachweis:
Getty Images (Titelbild, S. 08-09), Adrian Hipp (S. 40), Thomas Hude (S. 41) Anfragen und Zuschriften bitte an: STRABAG SE,
z. Hd. Barbara Saulich, Tel. +43 (0)1 22422-1956, Fax +43 (0)1 22422-1177, barbara.saulich@strabag.com oder z. Hd. Karoline
Moser, Tel. +43 (0)1 22422-1170, Fax +43 (0)1 22422-1177, karoline.moser@strabag.com, Donau-City-Straße 9, A-1220 Wien
STRABAG legt großen Wert auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Aus Gründen der Vereinfachung verwenden wir in
unseren Texten in der Mehrzahl geschlechtsneutrale Bezeichnungen wie „Mitarbeiter“, „Auftraggeber“ oder „Experten“. Damit sind
sowohl männliche als auch weibliche Personen gemeint.