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inform ausgabe 17 mai 2009 STRABAG BAULOGISTIKWELT IM BLICKPUNKT BAULOGISTIK UND TRANSPORT LIZENZ ZUM FÜHREN PERSONALENTWICKLUNG ECHTE BASISARBEIT GOTTHARD TUNNEL DAS MAGAZIN DER STRABAG SE Editorial inform 17 EDITORIAL LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER, SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN! Hans Peter Haselsteiner Vorstandsvorsitzender STRABAG SE Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ist deshalb so beängstigend, weil wir – und das schließt wortgewaltige Finanzminister genau so ein wie selbstsichere Notenbankgouverneure und Wirtschaftsprofessoren – noch immer keine gesicherten Erkenntnisse gewonnen haben, wie wir sie überwinden oder wenigstens abmildern können. Alles, was bisher geschah und das meiste, was noch veranlasst werden wird, ist der gut gemeinte Versuch dagegen zu halten, ohne zu wissen, in welche Richtung sich das „Ungeheuer“ Krise bewegen wird, wenn es denn überhaupt auf die Verteidigungsmaßnahmen der drei stärksten „Ritter“ Staat, Notenbank und internationale Institutionen reagieren wird. Wirtschaften unter solchen Bedingungen ist von zahlreichen Unsicherheiten geprägt und damit kaum planbar. Dies wird – gemeinsam mit dem fehlenden Wachstum – zu einem Einbruch der Gewinne führen, von der – je nach Branche – deutlichen bis dramatischen Umsatzanpassung ganz zu schweigen. Im Gegensatz dazu kann die Bauindustrie in den nächsten zwei bis drei Jahren auf die überwiegend bauwirksamen Konjunkturprogramme setzen und wird damit zumindest volumenmäßig geringere Einbußen hinnehmen müssen. Die große Herausforderung ist aber nur aufgeschoben und wird nach Auslaufen besagter Programme umso schwieriger zu bestehen sein. Alle Branchenvertreter müssen daher den gewährten Aufschub nutzen und anstehende Strukturanpassungen vorantreiben, wollen sie die bauspezifischen Krisenjahre 2013/2014/2015 bestehen. STRABAG geht einigermaßen gerüstet in die turbulenten Zeiten. Erstens wird uns das „Tausendfüßlerprinzip“ helfen, über den Gesamtkonzern einen Ausgleich der besonders gravierenden Einschnitte in einzelnen Regionen und /oder Sparten sicherzustellen. Die Vielfältigkeit der Projekte und die weit verzweigte geografische 02 Marktdurchdringung wird auch in dieser inform unter Beweis gestellt. Zweitens wird es unsere Eigenkapitalausstattung erlauben, trotz der uns selbst verordneten Investitionszurückhaltung, Schwerpunkte zu setzen und beispielsweise den Bereich „Off shore wind“ voranzutreiben. Auch die „BLT Baulogistik und Transport“, der die Titelgeschichte dieser Ausgabe gewidmet ist, bildet einen solchen Schwerpunkt. Alfred Zimmermann und seine erfahrenen Experten können – aber nur, wenn die operativen Kollegen dies wollen und fördern – erhebliche Kosten durch Anwendung durchdachter Logistikkonzepte einsparen. Drittens können wir uns auf eine effiziente Organisation einer ideal flachen Pyramide stützen, in der jede /r Mitarbeiter /in einen angemessenen Teil der unternehmerischen Verantwortung übernehmen kann und soll. Gerade in Zeiten wie diesen ist auch der kleinste Beitrag wichtig und die Summe aller kleinen Beiträge überlebensnotwendig. In diesem Sinne, sehr geehrte Damen und Herren, hoffe ich, dass Sie sich meiner Zuversicht anschließen können und bitte Sie, unser Unternehmen weiterhin mit Ihrem Engagement, Ihrem Können und Ihrer Loyalität zu unterstützen. Ihr Hans Peter Haselsteiner www.strabag.com inform 17 Inhalt INHALT NEWS 04 04 05 05 06 06 07 07 WENN HÄUSER HÄUSER ANGREIFEN Kunst am Gebäude MOBIL BAUSTOFFE – DER BETONSPEZIALIST Neu im STRABAG Konzern AUSGESTELLT MIT AUSZEICHNUNG POLEKO 2008 ON TOP OF THE WORLD Gipfelbesteigung NACHWUCHSFÖRDERUNG AUSGEZEICHNET Unternehmenspreis NRW AUSZEICHNUNG FÜR STRABAG SE BÖRSEGANG PR Staatspreis PRUSZKÓW ZEICHNET STRABAG AUS Belobigung EIN KÄMPFER DURCH UND DURCH … Ein Dankeschön TITELTHEMA 08 STRABAG BAULOGISTIKWELT IM BLICKPUNKT Baulogistik und Transport MENSCHEN BEI STRABAG 16 VON KÜNSTLERN, OFF-ROAD-FAHRERN UND GIPFELSTÜRMERN STRABAG Mitarbeiter vor dem Vorhang STRABAG UNITS 20 LIZENZ ZUM FÜHREN Personalentwicklung 22 DURCHSTARTEN IN EUROPA Im Gespräch 23 DEN ÜBERBLICK BEHALTEN! BuildOnline PROJEKTE 24 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 38 ARBEITEN AM EUROPÄISCHEN DREHKREUZ Airrail Center ÖKOLOGISCH KANN AUCH TRENDIG SEIN Headquarter s.Oliver ZENTRAL UND DOCH IM GRÜNEN THA Buchengasse GESUNDHEIT IN ALLEN FARBEN Krankenhausbau JUBILÄUM MIT STRABAG GEFEIERT Shoppingcenter „Arkády Pankrác“ EIN NEUES HEIM FÜR STRABAG-ADANTI Headquarter Bologna NEUE RAMPE FÜR DIE US AIR BASE RAMSTEIN Flughafen Ramstein „NOMEN EST OMEN“ … ODER AUCH NICHT! Bahnstrecke München – Verona HOCHWASSERSCHUTZ IM OMAN Salalah Interceptor Guard Dam WO MR. STRABAG ZUHAUSE IST M6-M60 EIN NADELÖHR SANIERT Bundesautobahn A 602 HERAUSFORDERUNGEN DER SUPERLATIVE Limerick Southern Ring Road ECHTE BASISARBEIT Gotthard Tunnel EVENTS 40 40 41 42 IM SCHATTEN DER SKI WM Züblin Skiausfahrt EIN RENNEN DER EXTREME „Champ or Cramp“ DER SCHMERZ VERGEHT – DER STOLZ BLEIBT STRAtria 2009 BAYERN IST DA, WO BERGE SIND! Einweihungsfeier in Nepal SPECIALS 43 KINDER – RAN AN DIE BUNTSTIFTE! STRABAG 43 IHRE NEUE REDAKTEURIN Veränderung 03 News inform 17 NEWS KUNST AM GEBÄUDE NEU IM STRABAG KONZERN WENN HÄUSER HÄUSER ANGREIFEN MOBIL BAUSTOFFE – DER BETONSPEZIALIST International. „House Attack“, die Aufsehen erregende Installation des österreichischen Künstlers Erwin Wurm, lockte am 7. November 2008 viele neugierige Zuschauer zur neuen STRABAG Zentrale in Bratislava. Grund dafür war das „Haus mit dem Kopf nach unten“ an der Außenfassade des Firmengebäudes. International. Im Oktober 2008 wurde der STRABAG Konzern um den Betonspezialisten Mobil BAUSTOFFE GmbH (MBS) erweitert. MBS wird dem Segment Verkehrswegebau zugeordnet, in der Direktion RM des Unternehmensbereiches Baustoffe 6R. Als Spezialist für Betonherstellung liegt die Konzentration auf der Versorgung von Großbaustellen mit mobilen Mischanlagen – allein im Jahr 2008 wurden rund 1.500.000 m³ Beton produziert. Ein weiterer Schwerpunkt der Serviceleistung ist die Erarbeitung von Lösungen für die Betonproduktion unter schwierigsten Bedingungen – z. B. wurde für die Baustelle Ras Laffan in Katar zur Betonherstellung eine neuartige Kühlungsanlage entwickelt und aufgebaut, um die Temperatur der Gesteinkörnungen von 45 °C auf 8 °C zu senken. Das „attackierende“ Haus – immerhin mit einem Eigengewicht von rund 10 Tonnen – wurde innerhalb von nur ein paar Minuten von zwei Kränen auf das Dach der STRABAG Zentrale gehievt. Die Vorbereitungs- und Montagearbeiten selbst waren natürlich zeitintensiver – insgesamt wurden zwei Tage benötigt, um das Kunstwerk am Dach der STRABAG Zentrale zu befestigen. „House Attack“ ist Teil der STRABAG Kunstsammlung. Derzeit sprechen wir von ungefähr 1.400 Kunstwerken, die in ganz Europa auf die Firmenstandorte verteilt sind. STRABAG ARTAWARD INTERNATIONAL Zum ersten Mal wird 2009 der STRABAG Artaward International ausgeschrieben – ein Kunstförderungspreis für Künstler bis 40 Jahre im Bereich Malerei und Zeichnung. Der STRABAG Artaward International ist mit 15.000 Euro dotiert und zusätzlich werden vier Anerkennungen in der Höhe von je 5.000 Euro vergeben. Nähere Informationen zum STRABAG Artaward International finden Sie online unter: www.strabag-kunstforum.at /artaward und im STRANET. ANSPRECHPARTNERIN: Barbara Baum, STRABAG Kunstforum Mischanlage am Wienerwaldtunnel West Derzeit ist MBS in Österreich, Deutschland, Schweiz, Bulgarien, Ungarn und Katar im Einsatz. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Reichenfels, Kärnten. Direktionsleiter Fridolin Hornung und die Bereichsleiter Rudolf Kauper und Hans Peter Haid sowie die Kollegen sehen sich als Dienstleister für Baustellen. Oberstes Ziel ist, die Herstellung von Beton in entsprechender Qualität und Menge und zum günstigsten Preis garantieren zu können sowie den Kollegen auf den Baustellen bei potenziellen Problemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Um durch kostenoptimierte Lösungsvorschläge bereits in der Angebotsphase einen Beitrag zum Erfolg leisten zu können, ist es notwendig, MBS bereits frühzeitig in die Angebotsphase neuer Großprojekte einzubinden. ANSPRECHPARTNER: Fridolin Hornung, Verkehrswegebau, UB Baustoffe 6R, Dir. RM Die „attackierte“ STRABAG Zentrale in Bratislava 04 www.strabag.com inform 17 News NEWS POLEKO 2008 GIPFELBESTEIGUNG AUSGESTELLT MIT AUSZEICHNUNG ON TOP OF THE WORLD Polen. Bereits in der zwanzigsten Auflage wurde in der Zeit vom 27. bis zum 30. Oktober 2008 die renommierte Internationale Fachausstellung für Umweltschutz POLEKO in Poznań veranstaltet. Laut Messegesellschaft ist das mittlerweile schon populäre MesseEvent für Aussteller und Besucher gleichermaßen ein Erfolg. Allein die Ausstellungsfläche nahm zum Vorjahr um 7,2 Prozent – auf eine Gesamtfläche von 18.600 m² – zu und umfasst in etwa zwei Fußballfelder. Bereits zum zweiten Mal waren unter den Ausstellern die STRABAG Umwelttechnik Polen (Ochrona Srodowiska w Polsce) zusammen mit der Züblin Umwelttechnik Polen vertreten. „Für uns besonders erfreulich ist, dass wir zum zweiten Mal teilnahmen und auch zum zweiten Mal den ACANTHUS AUREUS Preis gewannen“, triumphierte Ingo Sattlegger, zuständiger Direktionsleiter. Mit der Auszeichnung wurde der Messeauftritt mit dem besten und strategischsten Firmenstand auf der POLEKO 2008 gewürdigt. Nepal. Etwas verspätet, aber doch, erreichte die Redaktion der inform die folgende Meldung: Am 20. Mai 2008 wehte am höchsten Punkt der Erde, nämlich auf dem Mount Everest in einer stolzen Höhe von 8.848 m, eine STRABAG DYWIDAG Fahne. Die kreative Idee entstand auf der Baustelle Middle Marsyangdi Hydroelectric Project in Nepal (siehe auch Beitrag auf S. 42) – wohl inspiriert durch die vielen Berge im Umfeld. So beginnen beispielsweise direkt „hinter“ der Baustelle die Aufstiege zum Annapurna und zum Manaslu, die mit 8.091 m und 8.163 m quasi zu den „kleinen Brüdern“ des Mount Everest zählen. Für die Realisierung der Idee suchte die Baustelle einen Sherpa, der die selbstkreierte Fahne bei seiner nächsten Besteigung mitnehmen konnte. Schon seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Männer aus dem Volk der Sherpa aufgrund ihrer Ortskundigkeit gerne als Träger und Führer im Himalaya angeheuert. Der Name „Sherpa“ hat sich daher als Synonym herausentwickelt. Die Umweltmesse POLEKO ist die größte Umweltmesse in Polen und findet jährlich in Poznań statt. Rund 1.000 Aussteller präsentierten sich den 18.200 Besuchern, die aus drei Kontinenten und 28 Ländern zu dem Event anreisten. Themen der Messe waren Abfallwirtschaft, Recycling, erneuerbare Energien, Wasser- und Abwasserwirtschaft, Luft- und Klimaschutz. ANSPRECHPARTNER: Ingo Sattlegger, Hoch- und Ingenieurbau, UB Europa 3H, Umwelttechnik In der Nacht zum 19. Mai war es dann so weit: Namgya Sherpa, Teilnehmer der „Friendship Mt. Everest Expedition 2008“, machte sich von dem auf 8.000 m hohen Camp IV auf den Weg in Richtung Gipfel – natürlich mit Kamera und der Flagge im Gepäck. Da die Wetterbedingungen leider sehr schlecht waren, konnte er die versprochenen Fotos an diesem Tag nicht machen und ging kurzerhand am folgenden Tag ein zweites Mal (!) hinauf. Als kleines Dankeschön für seine tolle Leistung durfte der erfolgreiche Fahnenträger die Kamera behalten. ANSPRECHPARTNER: Ernst Schmid, Hoch- und Ingenieurbau, UB International 3G, Asien /Afrika Der preisgekrönte STRABAG Messestand Die STRABAG DYWIDAG Fahne am höchsten Punkt der Erde 05 News inform 17 NEWS UNTERNEHMENSPREIS NRW PR STAATSPREIS NACHWUCHSFÖRDERUNG AUSGEZEICHNET AUSZEICHNUNG FÜR STRABAG SE BÖRSEGANG Deutschland. Unternehmerische Nachwuchsförderung bereits in der Schule ist dem Bundesland Nordrhein-Westfalen ein eigens gestifteter Preis wert. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Düsseldorfer Landtag an vier Unternehmen überreicht. Die diesjährige Wettbewerbsrunde stand unter dem Motto „Wir wollen: Fantasie. Gestaltungskraft. Einfallsreichtum. Kreativität macht Schule.“ Österreich. Zur Förderung der professionellen und verantwortungsvollen Öffentlichkeitsarbeit verleiht der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit jährlich den „Staatspreis für Public Relations“. Am 26. November 2008 wurde anlässlich dieses Jahreshighlights der Branche ins MuseumsQuartier in Wien eingeladen. Rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Kommunikation und Medien trafen sich bei der PR Gala 2008. Gesucht und gefunden wurden musterhafte Projekte von Unternehmen und Schulen, in denen innovative und nachhaltige Problemlösungsansätze zu kreativen Prozessen ausarten. Eine Expertenjury aus Vertretern der Wirtschaft und der beteiligten Ministerien ermittelte die Preisträger in vier – nach Unternehmensgröße gestaffelten – Kategorien. Es darf gratuliert werden: STRABAG, Bereich Düren, gewann in der Kategorie „Unternehmen über 1.000 Mitarbeitern“ mit dem Projekt „Mathematik auf der Baustelle“ den Unternehmenspreis NRW. Höhepunkt der feierlichen Veranstaltung war die Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Public Relations. Aus 51 eingereichten Projekten wurden durch eine 12-köpfige Fach-Jury in vier Kategorien zunächst 16 Projekte in die engere Wahl genommen. Ein komplettes Schuljahr lang wurden die Jugendlichen der Gemeinschaftshauptschule Gürzenich einmal in der Woche von einem Mitarbeiter der STRABAG bei ihren selbst entwickelten Gestaltungskonzepten unterstützt. Der Unterricht kann durch Beispiele aus der Arbeitswelt positiv bereichert werden. Ziel des gemeinsamen Projektes ist auch, dass die Schüler lernen, ihre Kreativität einzusetzen und im Team zu arbeiten. STRABAG möchte mit der Nachwuchsförderung potenzielle zukünftige Mitarbeiter auf das Unternehmen und dessen Tätigkeiten aufmerksam machen und gleichzeitig die Begeisterung für das Baugewerbe anheizen. Der im Herbst 2007 realisierte Börsegang kristallisierte sich zum größten Börsegang der Geschichte der Wiener Börse heraus – erstmals mit mehr als 100.000 Streubesitzaktionären. Die Jury hob dabei die herausragende Leistung in der Positionierung der STRABAG am Kapitalmarkt sowie die exzellente Verknüpfung verschiedenster PR-Tools zu einer schlüssigen Story hervor. In der Umsetzung der Kommunikationsarbeit wurde STRABAG von Hochegger|Financials in allen Investor Relations und Public Relations Agenden sowie von PKP proximity als betreuende Werbeagentur unterstützt. „In der Kategorie „Corporate Themen“ kürte die Fach-Jury das Projekt „Börsegang (IPO) der STRABAG SE“ zum Gruppensieger“, berichtet Christian Ebner mit einem Lächeln im Gesicht. ANSPRECHPARTNER: Christian Ebner, Konzernkommunikation ANSPRECHPARTNER: Thomas Nyhsen, Verkehrswegebau, UB Deutschland 6I, Köln v.l.n.r.: Erfreut nahmen T. Nyhsen und P. Frohn den Preis entgegen 06 v.l.n.r.: Christian Ebner und Mick Stempel (Hochegger|Financials) www.strabag.com inform 17 News NEWS BELOBIGUNG PRUSZKÓW ZEICHNET STRABAG AUS Polen. Am 12. Dezember 2008 zeichnete die Stadt Pruszków STRABAG Sp. z o.o. für ihre besonderen Verdienste um die Stadt aus. Der Ehrenpreis, die Urbs Nova Statue, wurde in einer feierlichen Zeremonie im Hotel Viktor an die STRABAG Vorstände Alfred Watzl und Rainer Steindl übergeben. Gewürdigt wurden die wirtschaftlichen Bemühungen des Konzerns für die Stadt. „Dieser Preis ist ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen uns und der Stadt“, beschreibt Alfred Watzl, zuständiger technischer Direktionsleiter für Polen, stolz. Die Urbs Nova Statue wird seit fünf Jahren Personen oder Organisationen zuerkannt, die Höchstleistungen im Bereich der öffentlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Stadt Pruszków erbracht haben. Ausgezeichnet werden vier verschiedene Kategorien: Wirtschaftliche Entwicklung, Sport und Bildung sowie Kultur und Gesellschaftsaktivität. STRABAG Sp. z o.o. ist mittlerweile seit sieben Jahren in Pruszków aktiv tätig. Die neuen Firmenstandorte der Servicebetriebe der BMTI sowie der TPA wurden bereits fertig gestellt. Ein neues STRABAG Office für rund 200 Mitarbeiter ist seit Dezember 2007 im Bau – die Fertigstellung ist für 2011 geplant. ANSPRECHPARTNERIN: Bozena Czekajska, Hoch- und Ingenieurbau, UB Europa 3H, Polen Fritz Schermanski hat allen Grund zum Lächeln EIN DANKESCHÖN EIN KÄMPFER DURCH UND DURCH … … und leider muss auch er einmal in Pension gehen. Deshalb sagen wir „Servus“ zu einem langjährigen Kollegen, Freund und Mitarbeiter. 29 Jahre lang setzte sich Fritz Schermanski mit „Herzblut“ als Betriebsrat für die Mitarbeiter der STRABAG ein – nun ist die Zeit, ihm seinen wohlverdienten Ruhestand zu gönnen. „Ich habe Fritz Schermanski im Jahr 1993 kennengelernt, in einer Vernetzungsrunde von Betriebsräten der Bauindustrie“, beschreibt Omar Al-Rawi das erste Aufeinandertreffen. 1971 begann Fritz Schermanski seine „Betriebsratskarriere“ und seit 1998 war er Vorsitzender des STRABAG Angestelltenbetriebsrat-Ost. „Er ist ein sensibler, weltoffener, engagierter Kollege mit großer sozialer Kompetenz und subtilem Humor“, charakterisiert Omar Al-Rawi das Wesen von seinem Vorgänger. Auch Peter Nimmervoll, Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrat-West, beschreibt Schermanski als Mann mit „absoluter Handschlagqualität“ und dass seine herausragende Persönlichkeit und Einsatzfreude uns fehlen werden. „UNMÖGLICH IST GAR NICHTS ... … lautet sein Moto – auch wenn es manchmal ein wenig länger dauerte, seine Ziele hat er meistens mit äußerst fairen Mitteln und Beharrlichkeit erreicht“, schildert Doris Fiala ihren Kollegen aus der Betriebsratsrunde. Auch UBL Herbert Krutina spricht sich für seine Professionalität und sein Durchsetzungsvermögen aus. Er hatte für jeden ein offenes Ohr und seine Fürsorge um die Kollegen war immer präsent – auch auf Betriebsausflügen „motivierte er die Mitreisenden mit seiner guten Laune und Herzlichkeit und schwang auch gerne zu späterer Stunde jugendlich das Tanzbein“, erzählt Barbara Baum vom STRABAG Kunstforum. Lieber Fritz, lieber Hr. Schermanski – Danke für Deinen Einsatz und Deine Unterstützung – wir gönnen Dir von Herzen Deine Freizeit! v.l.n.r.: R. Steindl und A. Watzl bei der Preisverleihung 07 inform 17 Titelthema BAULOGISTIK UND TRANSPORT STRABAG BAULOGISTIKWELT IM BLICKPUNKT Ein Bauwerk – wie immer es gestaltet ist – ist ein Eingriff in die Natur. Bauen unterliegt wirtschaftlichen Kriterien und ist in hohem Maße umwelt-, abfall-, ressourcen- und gesundheitsrelevant. STRABAG begegnet dieser Verantwortung mit einem umfassenden Respekt. Eine gut organisierte Logistik liefert einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen und ökologischen Erfolg der Bauvorhaben. International. 30 Prozent der Gesamtkosten eines Bauprojektes sind direkt oder indirekt von der Logistik beeinflusst, allein der Transport macht durchschnittlich sechs Prozent der Bauleistung aus. Jeder Projektleiter und Bauverantwortliche weiß erfahrungsgemäß, wie wichtig die Technologie, die Baustellenorganisation und ein durchdachtes Logistikkonzept für den wirtschaftlichen Erfolg eines Bauvorhabens sind. Alfred Zimmermann, technischer Zentralbereichsleiter Baulogistik und Transport (BLT), und seine erfahrenen Experten suchen nach den besten Logistiklösungen und unterstützen die effiziente Leistungserbringung der operativen Einheiten. 09 Titelthema inform 17 Kostenreduktionen können durch bessere Verträge, Optimierung der Routen, bessere Auslastung der Transportsysteme, Bündelung der Verkehre und Volumina erreicht werden. Allerdings ist der Fakt Kosten einzusparen nicht der einzige Grund, sondern es geht auch um höhere Zuverlässigkeit, Ressourcen- und Umweltschonung und höhere Unabhängigkeit von Marktmonopolisten. „Gerade jetzt, in Zeiten der Turbulenzen und der ungewissen Entwicklungen mit kurzen Planungshorizonten ist eine umfassende Marktbeobachtung besonders wichtig. Die Entwicklungen am Energiesektor, Überangebote oder plötzliche Engpässe an Produkten und Transportressourcen sowie Finanzprobleme unserer Partner erfordern nicht nur das Wissen über die aktuelle Situation, sondern dass wir treffsicher und rasch handeln“, beschreibt Franz Weissinger, kaufmännischer Zentralbereichsleiter. An den Kennzahlen der STRABAG Baulogistikwelt wird schnell klar, dass die Gestaltung von Versorgungsketten eine sehr komplexe Aufgabe ist. Denn der Konzern besitzt über 150 Steinbrüche und Kiesgruben, über 300 Asphaltmischanlagen und über 200 Betonmischanlagen. STRABAG kauft bei über 5.000 Produzenten von Baustoffen und Baumaterialien ein und ist auf über 10.000 Baustellen gleichzeitig tätig. Jährlich hat der Konzern mit rund vier Millionen Transportaufträgen, mit einem Materialvolumen von mehr als 100 Millionen Tonnen und reinen Transportkosten von über 800 Millionen Euro zu tun. Und in jedem dieser Aufträge liegen Verbesserungs- und Einsparungspotenziale, die wir gemeinsam erarbeiten und umsetzen möchten. NEUE MASSSTÄBE VERLANGEN NEUE WEGE HERAUSFORDERUNGEN AN DIE BAULOGISTIKWELT Logistikaufgaben sind umfangreich, die Logistikstrukturen hochgradig vernetzt und die Qualitätsanforderungen beachtlich. Die wettbewerbsfähige und effiziente Gestaltung der Material- und Verkehrsströme durch fortschrittliche Konzepte, Prozesse und Technologien sind das sichere Fundament für eine wirtschaftliche, zuverlässige und umweltschonende Materialversorgung. Die drei Hauptziele der BLT sind die zuverlässige und wirtschaftliche Versorgung aller operativen Bereiche und Servicebetriebe, Schaffung von Wettbewerbsvorteilen und Sicherung von Ressourcen. Daraus ergibt sich ein umfangreiches Aufgabengebiet, welches zum einen die Erstellung von Logistik-, Transport- und Standortkonzepten umfasst sowie das Monitoring des Logistikmarktes und aller seiner Einflussparameter und selektives Herausarbeiten der jeweils besten Logistiklösung. Zum anderen umfasst das Ressort die Bereitstellung von Logistiksystemen (Straßen-, Schienen- und Wasserfahrzeugen, Förder-, Handling- und Umschlagseinrichtungen) und die Ausschreibung der Verkehre und Logistikleistungen mit Auftragsvergabe bzw. Durchführung der Verkehre und Logistikleistungen. Zusätzlich stellt die BLT auch Logistikprozesse und IT-gestützte Logistiksysteme zur Verfügung. Rohstoffquelle und Transport Transport vom Produzenten zum Kunden Logistik ist mehr als nur Transport. Logistik bedeutet: die richtigen Materialien, in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, für den richtigen Kunden, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu haben. D. h. alle Beteiligten am gesamten Logistikprozess müssen eine Vielzahl an Aufgaben im Blickpunkt haben und richtig machen. 10 www.strabag.com „Eine dermaßen große Aufgabe kann natürlich nicht flächendeckend in allen Konzernländern und für alle Einheiten gleichzeitig starten“, so Alfred Zimmermann. Deshalb startete die BLT im Jahr 2008 zunächst in Österreich, Polen und Deutschland mit eigenen Länderorganisationen. In den anderen Märkten wurde projektbezogen gearbeitet. Parallel dazu wurden die logistischen Prozesse und Systeme entwickelt und erfolgreich getestet. Nun gilt es, die Implementierung der neuen Systeme in Abstimmung mit den operativen Bereichen anzugehen. inform 17 Titelthema LUKAS LANG BUILDING TECHNOLOGIES ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT Im Jahr 2009 wird der Fokus auf die Länder Ungarn, Tschechien, Slowakei, Rumänien und den Kernregionen Russlands gesetzt. In den kommenden Jahren werden Zug um Zug alle Bereiche und Länder, in denen die STRABAG tätig ist, mit den erprobten Logistikprodukten und Ressourcen versorgt. NEUE WEGE VERLANGEN NEUE MASSNAHMEN „Klare Aufgabenzuordnungen, einfache und effiziente Abläufe und die richtigen Logistikstrukturen verzahnt mit extrem hoher Flexibilität und Elastizität sind genau das, worauf es in der heutigen Zeit ankommt“, weiß Franz Weissinger zu berichten. Zum Beispiel können im Bereich der Grundversorgung von Beton- und Asphaltmischanlagen durch Verkehrs- und Volumensbündelungen, Baustelle eines Sozialzentrums Republik Moldau. Für die Errichtung von zehn Sozialzentren mit je 100.000 kommissionierten Bauteilen und Modulen organisiert die BLT den Transport. In dieses Vorhaben sind 30 Produzenten und acht Ladestellen in Österreich und Ungarn eingebunden. Die Kombination all dieser Faktoren machen die Transportkette bis in die Republik Moldau sehr komplex. Zusätzlich wird der Transport ins Zielland durch die schlechte Infrastruktur erschwert: Es gibt keine Möglichkeit der sicheren Lagerung vor Ort und die Montagezeit beträgt vier bis fünf Wochen pro Gebäude. Das erfordert eine perfekte Abstimmung mit den Bauverantwortlichen und verlangt eine logistische Sonderlösung mit punktgenauer Anlieferung. Die BLT garantiert dem Bauherren Lukas Lang Building Technologies ein Komplettlösungspaket und unterstützt sie bei der Planung und Abwicklung der gesamten Transport- und Ladelogistik sowie bei der Abwicklung der erforderlichen Genehmigungen, Zollfragen und notwendiger Versicherungen. So wird eine Just-in-time-Versorgung der Baustelle gewährleistet. Die bedarfsgerechte Anlieferung ermöglicht einen reibungslosen Baufortschritt. Die Gesamtlaufzeit des Projektes beträgt etwa zwölf Monate – bis September 2009. Die BLT plant und organisiert dabei grenzüberschreitend mehr als 160 LKW-Fahrten über jeweils ca. 1.500 km. 11 Titelthema inform 17 VERSORGUNG EINER BETONMISCHANLAGE WARUM DIE WARE VON NEBENAN? der Optimierung entlang der Supply Chain und der Auswahl der aktuell besten Partner ein reibungsloser Betrieb sichergestellt und gleichzeitig Kostenvorteile erzielt werden. Insbesondere Großprojekte stellen eine hohe logistische Anforderung dar. Eine Vielzahl an Rohstoffen, Fertigteilen, Großteilen und Baumaschinen und Abraum müssen perfekt ver- bzw. entsorgt werden. Die Preisstabilität spielt hier eine genau so große Rolle wie die rechtzeitige Sicherung von Transportmitteln und von günstigstem Logistikequipement. All diese Spezialaufgaben, wie Planung und Organisation der gesamten Supply Chain, vom Produzenten weg, über die Transportmittel und Umschlagseinrichtungen bis hin zu den Genehmigungen und Versicherungen werden von der BLT – just in time – abgewickelt. Versorgung einer Mischanlage Polen. BLT-Experten reduzieren mit ihrem Fachwissen und ihrer Beharrlichkeit die Transportkosten für die Grundversorgung. Musterbeispiel dafür ist die Betonmischanlage in Warschau. Bisher wurde sie von einem in der Umgebung liegenden Lieferanten bedient, der das Material von einem entfernt liegenden konzernfremden Steinbruch bezieht. RECHTZEITIG HANDELN Ohne umfassende und tiefgehende Marktkenntnisse s i n d keine zuverlässigen Prognosen und Voraussagen möglich. Daher hat die BLT ein umfassendes Marktmonitoring eingerichtet, womit die Verfügbarkeiten von Logistikressourcen und Partnern, Preisentwicklungen und Energiesituation beobachtet werden können. Der neue STRABAG Logistik Marktplatz, eine elektronische Transport-Auktionsplattform (Infos und Details finden Sie im STRANET), ermöglicht es den operativen Bereichen treffsicher auf einen breiten, vorselektierten Lieferantenmarkt zuzugreifen Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Betonmischanlage wurde die bestehende Transportkette überprüft und die BLT fand eine bessere Variante. Die neue Logistiklösung senkt den Transportpreis um rund 17 Prozent und verlagert außerdem den Rohstoffbezug auf einen konzerneigenen Steinbruch. ORGANISATORISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE … … durch die Auswahl der besten Transportmittel und -wege und der Versorgung aus einem konzerneigenen Steinbruch mit Zwischenschaltung eines Umschlagplatzes in der Nähe des Kunden. Transparenz und Einfachheit der neuen Versorgungskette vom Produzenten des Baumaterials bis zum Kunden ermöglichen eine Justin-time Versorgung. Ein gemeinsamer Einsatz, der sich wirklich gelohnt hat! Auch auf der Schiene unterwegs 12 www.strabag.com und somit zuverlässige, stabile Partner zum besten Marktpreis und zu den besten Konditionen zu finden. KOMPLEXE AUFGABEN ERFORDERN KOMPETENTE MITARBEITER Die besten Systeme, Technologien und Lösungen verlangen nach kompetenten Mitarbeitern mit spezifischem Know-how. „Uns ist ein gemeinsames Vorgehen und ein aktiver und umfassender Informationsaustausch wichtig, nur so können die geplanten Erfolge sowohl rasch als auch nachhaltig erzielt werden“, so Zimmermann. Die Probleme von heute lassen sich nur mit dem Blick auf die potenziellen Herausforderungen von morgen lösen. Die turbulenten Zeiten verursachen eine Reihe von Problemen, doch sie bieten auch Chancen. Wir müssen sie nur erkennen, dann konsequent und rasch umsetzen und dabei flexibel und anpassungsfähig bleiben. Die Logistik lebt tagtäglich mit einer Fülle von Einflussfaktoren. Ziel der BLT ist, innerhalb des Konzerns eine wirtschaftliche, zuverlässige und umweltschonende Versorgung sicherzustellen. Eine neue Qualität der Zusammenarbeit – Verbindungen mit Zukunft! inform 17 Titelthema ebenso wichtig wie die Sicherung von Ressourcen und die Umweltverträglichkeit. Gemeinsam mit dem österreichischen Umweltbundesamt hat die BLT eine Aufstellung für STRABAG typische Transportverkehre erstellt. Die Emissionsbilanz der eingesetzten Transportmittel ist sowohl die Grundlage für die Umweltkosten als auch für die Einhaltung der ökologischen Ziele. VERGLEICHEN LOHNT SICH Bei dem Vergleich eines Sattelschleppers (22,5 Tonnen Beladung /Schadstoffklasse EURO III) mit einem Güterzug (1.500 Tonnen Beladung) ergibt sich bei einer Streckenlänge von 200 Kilometern ein CO2 -Ausstoßverhältnis pro transportierter Tonne von 20:1. Bis zu 95 Prozent an CO2-Emissionen können bei optimalem Einsatz und Auslastung eingespart werden! BLT gestaltet gezielt die gesamte Transportkette und reduziert Ineffizienzen wie Leerfahrten und Stehzeiten und verringert gleichzeitig den Energie- und Ressourcenverbrauch. BLT schafft für die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen ein neues Thema: die ökologische Baulogistik. Die Bandbreite reicht von ökologischem Einkauf, Transport, Umschlag, Lagerung – über Abfallbehandlung und Entsorgung bis hin zu ökologischen Materialien und Chemikalien. NEUE MASSSTÄBE DURCH UMWELTBEWUSSTSEIN Ein Bauwerk ist ein Eingriff in die Natur. Bauen unterliegt immer wirtschaftlichen Kriterien und hat einen starken Einfluss auf die Umwelt, Ressourcen, Gesundheit und Abfallentstehung. Die zuverlässige und wirtschaftliche Versorgung ist für jedes Bauvorhaben Kompetente Mitarbeiter für komplexe Aufgaben Logistikzentrum für Just-in-time-Versorgung 13 Titelthema inform 17 Wie sind Sie den organisatorischen Aufbau des Zentralbereichs angegangen? Erster Schritt war eine grobe Analyse der Logistikströme und das Entwickeln eines 3 - Jahresplans, um die mit dem SE Vorstand vereinbarten Ziele zu erreichen. Alfred Zimmermann, technischer Zentralbereichsleiter der BLT INTERVIEW FRAGEN AN ALFRED ZIMMERMANN Wie und wann wurde die Idee zur Gründung eines eigenen Zentralbereichs „Baulogistik und Transport“ innerhalb der STRABAG geboren? Mitte 2007 wurde mit dem STRABAG Vorstand über die Zuverlässigkeit von Transporten und über die Kostensituation und mögliche Einsparungspotenziale von Logistiklösungen diskutiert. Durch die immense Anzahl von Transporten quer durch Europa mit einem jährlichen Materialvolumen von rund 100 Mio. Tonnen und Logistikaufwendungen in der Höhe von über 800 Mio. Euro spielen Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit eine wesentliche Rolle. In jeder einzelnen Transportbewegung liegen Einsparungsmöglichkeiten und seien sie noch so klein und vermeintlich unbedeutend, in Summe kommt man da aber schnell in den zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Neben den Einsparungspotenzialen stehen aber genauso die frühe und vor allem die rechtzeitige Sicherung von Ressourcen (Transport- und Umschlagsequipment, Trassen, Energie udgl.) im Vordergrund. Damit wird eine erhöhte Unabhängigkeit von unflexiblen und unzuverlässigen Logistiklieferanten erreicht. Diese verschärften Blickrichtungen im Konzern bringen uns neue Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Baukonzernen. Mit 1.1.2008 wurde der neue Zentralbereich BLT – Baulogistik und Transport – innerhalb der STRABAG implementiert. Eine wirtschaftliche und zuverlässige Logistik ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und trägt zur Sicherung einer effizienten Leistungserbringung der operativen Einheiten bei und erhöht die Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens. Die STRABAG legte den Grundstein zum ersten Baukonzern Europas mit einer integrierten Logistik. 14 Als nächstes ging es an die Suche eines tatkräftigen Teams. Fachwissen, Erfahrung, Entwicklungs-Know-how, Einsatzfreude und Durchsetzungskraft gepaart mit Teamwork waren gefragt. Es ist uns gelungen, die richtige Balance und eine gute Mischung zwischen STRABAG Erfahrung und externen Experten zu finden. Dann haben wir gemeinsam die Ziele und Maßnahmen akkordiert und begonnen, die logistischen Prozesse sowie die nötigen IT-, Organisations- und Technologiesysteme zu entwickeln, auszutesten und nun beginnt die Implementierung. Parallel dazu haben wir selektiv logistische Optimierungen hinsichtlich Auslastung, Verkehrsmitteleinsatz und Ökologie und die ersten quick wins, in Form von Einsparungen und höherer Zuverlässigkeit für die operativen Einheiten, realisiert. Was waren die größten Stolpersteine in der Aufbauphase? Uns war von Anfang an klar, dass unsere logistischen Lösungen den operativen Bereichen einen Mehrwert und zusätzliche Vorteile bringen müssen. Wenn das Ziel klar und die Struktur richtig ist, dann liegt es „nur“ am Können und Wollen. Training, Erklärung, Überzeugung und der Nachweis der Verbesserungen sind nun gefragt – und nicht verharren oder festhalten an Plänen, die den aktuellen Gegebenheiten nicht mehr entsprechen. Wir sind die Herausforderungen aktiv angegangen und letztendlich zählen immer das bessere Argument und die bessere Lösung. Es wird in vielen Bereichen hervorragend gearbeitet, dennoch gab und gibt es in allen Bereichen eine Reihe von Verbesserungen, die jetzt möglich sind. Vergangenheitsanalysen sind nur wichtig, um Ansätze für Verbesserungen zu finden und diese zielstrebig umzusetzen, jedoch nicht um Schuldige zu finden. Die BLT ist bereits in einigen Konzernländern aktiv: Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, um die BLT innerhalb des Konzerns zu etablieren? Qualitativ richtige Lösungen, die akzeptiert werden und fair für alle Partner sind, schaffen den erforderlichen unternehmerischen Erfolg. Unsere Herausforderungen dabei sind zum Ersten, Vertrauen durch Erfolgsbeispiele sowie faire Partnerschaft zu schaffen. Zweitens, die richtige Nuancierung zu finden zwischen exzellenten Einzellösungen und ganzheitlichen Lösungen, die dem Gesamtkonzern www.strabag.com inform 17 Titelthema höhere Erfolge bringen und drittens, kontinuierlich Verbesserungen zu realisieren. Stillstand bedeutet heute einen Rückschritt machen, deshalb lautet unsere Devise: „Verbesserungspotenziale erkennen und rasch umsetzen“. Ebenso ist jeder Bereich – heutzutage mehr denn je – außergewöhnlichen Marktbedingungen unterworfen. Alle sind gefordert, extrem flexibel und anpassungsfähig zu agieren. Da sich zusätzlich die Einflussparameter laufend ändern, müssen wir unsere Organisation außerordentlich sensibel darauf einstellen – über alle Fachbereiche, aber auch über alle Kultur- und Sprachbereiche hinweg. Treibstoff wird immer knapper und teurer – Wie sieht Ihrer Meinung die Logistik der Zukunft aus? Wird es Veränderungen beim Transport von Gütern geben und kann sich der Konzern heute schon darauf vorbereiten? Wir erleben derzeit eine paradoxe Welt. Ressourcenangebot und Preise sind starken Schwankungen unterworfen. Das was gestern noch gegolten hat, ist heute außer Kraft gesetzt. Treibstoffe, jegliche Form von Energie sowie die infra- und suprastrukturellen Ressourcen wie Straßen, Trassen, Wasserwege, Umschlagplätze, Equipment und die Verkehrsmittel müssen laufend „überwacht“ werden und die besten Lösungen sind extrem rasch umzusetzen. Logistikaufgaben werden erheblich zunehmen: die Logistikstrukturen werden komplexer und die Qualitätsanforderungen werden steigen. Das hat sich in den letzten Jahren gezeigt und der Trend hält weiter an – die Geschwindigkeit mit der sich die Welt von gestern auf heute und von heute auf morgen ändert. STRABAG hat zeitgerecht die richtigen Weichen gestellt. Neben der Konzeption und Organisation des Bauvorhabens spielen der Material- und Leistungseinkauf eine wichtige Rolle und ebenso die zuverlässige, zeitgerechte und wirtschaftliche Versorgung der Baustelle. Wir haben die IT-, Organisations- und Technologiesysteme (wie z. B. den STRABAG Marktplatz) geschaffen, die hoch effizient arbeiten und die nötige Flexibilität und Elastizität sowohl im Einkauf als auch im Transport und Umschlag der Baumaterialien und Baustoffe zulassen. Konsequentes und flexibles Zusammenarbeiten wird die Basis für weitere Erfolge im Konzern bringen. Wo möchten Sie mit der BLT in den nächsten fünf Jahren stehen? Wir wollen der beste Baulogistikanbieter in Europa sein. Die BLT mit ihren Systemen, ihrem Netzwerk und ihren Partnern wird für ihre Kunden immer die beste Versorgung gewährleisten – wirtschaftlich, zuverlässig, umweltfreundlich. Wir danken Herrn Zimmermann für das Interview. 15 Menschen bei STRABAG inform 17 Albert ten Brink vor dem in Stein gemeißelten STRABAG Logo STRABAG MITARBEITER VOR DEM VORHANG VON KÜNSTLERN, OFF-ROAD-FAHRERN UND GIPFELSTÜRMERN In unserer Rubrik „Menschen bei STRABAG“ stellen wir Ihnen Seiten Ihrer Kollegen vor, die Sie vielleicht bis jetzt noch nicht kannten. Diesmal meißeln wir in Stein, verlassen die Straße und erstürmen den Gipfel Europas. Unikate mit denen Albert ten Brink viel Freude bereitet 16 International. Unter „steinmetzen“ versteht man das Bearbeiten von Natur- oder Betonwerkstein bzw. Kunststein mit Werkzeugen und Maschinen. Dieses Verfahren ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst und deshalb zählt der Steinmetzberuf auch zu einem der ältesten Berufe überhaupt. „Die Kunstbauten des alten Ägypten – wie etwa die große Cheops-Pyramide von 2850 v. Chr. – sind Zeugnisse für die frühen handwerklichen Fähigkeiten der Menschen auf diesem Gebiet“, weiß Albert ten Brink, Maschinist beim Verkehrswegebau, Dir. Düsseldorf, Bereich Nordhorn. Nachdem der 56-jährige vor rund zehn Jahren an einem Volkshochschulkurs zur Sandstein-Bearbeitung teilnahm, hat er ein Faible für dieses Handwerk entwickelt. „Für mich ist die Sandstein- www.strabag.com inform 17 Menschen bei STRABAG Hubert Müller mit seiner großen Liebe Durch Sand, Schlamm, Flüsse – es gibt keine Grenzen Bearbeitung sehr interessant, weil ich mich hier kreativ betätigen kann“, begründet Albert ten Brink seine Leidenschaft. Auto im zarten Alter von zwei Jahren schenkte. Man weiß es nicht genau – aber man kann davon ausgehen, dass Hubert Müller die Leidenschaft zur Natur und die Affinität zu Puch-G’s wohl in die Wiege gelegt wurden. Vielen Freunden, Kollegen, Verwandten und Bekannten konnte er mit seinen Unikaten schon eine Freude bereiten. So auch, als er das Firmenlogo in Stein meißelte – dieses Kunstwerk hat nun im Eingangsbereich der Niederlassung Osterwald seinen Platz gefunden. SAND, SCHLAMM, SCHOTTER UND WALD „Auf der Straße fahren – kann jeder“ … Naja, nahezu jeder. Aber querfeldein – durch die Wildnis –, dazu braucht es schon ein bisschen mehr. Hubert Müller – seit April 2006 Kalkulant im Bereich Abdichtung in der Dir. IP in Wien – ist seit er ein Lenkrad in den Händen halten kann, ein begeisterter Off-Road-Fahrer und seit zehn Jahren mit seinem eigenen Puch-G unterwegs. „Off-Road-fahren“ heißt, er fährt am liebsten dort, wo es noch keine Straßen gibt – wo man sich die Wege noch selbst durch das Gestrüpp suchen muss – wo das Fahren der ultimative Spaß ist. Wie ein solches Hobby entstehen kann? Nun, aufgewachsen ist Hubert Müller in Mannersdorf /Lgb. in der Nähe von Bruck /Leitha – in Österreich. Seine Eltern halten eine Landwirtschaft und sein Vater besitzt selbst einen Willys-Jeep und fast ein dutzend Unimogs (Universal-Motor-Gerät), mit denen er mit „Klein-Hubert“ früher schon durch das Gelände sauste. Möglicherweise hat auch der Onkel seinen Beitrag geleistet, indem er seinem Neffen ein Puch-G-Matchbox- DIE ERSTE GROSSE LIEBE Im Alter von 18 Jahren – mit dem frisch-gedruckten Führerschein in der Hand – investierte er in seine „erste große Liebe“, beschreibt Hubert Müller schmunzelnd, den Kauf seines ersten Puch-G’s. Heute, zehn Jahre später, sind die beiden immer noch ein unzertrennliches Paar. Am liebsten erkundet er das rund 80 ha große Off-Road-Gebiet in Acs, Ungarn – rund 15 bis 20 Wochenenden pro Jahr verbringt er dort: ein echtes Abenteuer im Sand, Schlamm, Schotter und Wald. Seit den letzten zwei Jahren betreibt Hubert Müller diesen Sport nur noch als Hobby. Früher hat er auch an diversen Veranstaltungen teilgenommen und vom letzten bis zum ersten Platz alles belegt. Ein Event ist ihm jedoch besonders in Erinnerung geblieben: Er musste zusehen, wie es seinen besten Freund in dessen Puch-G eineinhalb Mal überschlagen hatte. „Das Herz ist mir in die Hose gerutscht“, beschreibt er lebhaft diesen dramatischen Vorfall. Sein bester Freund konnte damals unverletzt geborgen werden – dennoch wurde Hubert Müller von diesem Erlebnis geprägt und es hat ihn wieder daran erinnert, dass dieser Sport nicht ungefährlich ist. Eine Kette mit einem – wie sollte es anderes sein – Puch-G als Anhänger ist sein Glücksbringer auf all seinen Fahrten. Und es wirkt – denn bis heute ist er immer unfallfrei aus seinem Puch-G ausgestiegen. 17 Menschen bei STRABAG inform 17 Oben: Atemberaubender Ausblick vom Gipfel Unten: Jarosław Caputa hat sich seinen Traum erfüllt Das STRABAG Logo auf dem Gipfel Europas AUF DEM GIPFEL EUROPAS die Gipfelstürmer zunächst auf die Höhe von 2.372 m. Ab hier ging es dann zu Fuß weiter, bis zum ersten Lagerplatz in der Nähe der Schutzhütte Tête Rousse-Hütte (3.167 m). Die nächste Etappe der Bergtour war der Aufstieg durch das Grand Couloir bis zur Aig du Router-Hütte (3.817 m) und schließlich dem Grat entlang bis zum nächsten „Campingplatz“ auf 4.300 m. 4.810 ist für Jarosław Caputa eine magische Zahl. Der polnische Landsmann, der zurzeit auf der Baustelle des Einkaufszentrums „Galeria Jurajska” in Częstochowa arbeitet, träumte seit langem von dieser Zahl, die die exakte Höhe des Mont Blanc in den Alpen darstellt. „Schon viele Jahre bin ich begeisterter Bergsteiger, da gehört der Mont Blanc natürlich zu den ganz tollen Herausforderungen“, schwärmt Jarosław Caputa. Im September 2008 war es dann so weit, der höchste Berg Europas musste bezwungen werden. Durch Adrenalin gedopt, voller Aufregung und Tatendrang stand er mit seiner Gruppe am Fuße des Mont Blanc – bereit den Gipfel zu stürmen, doch dann kam die Ernüchterung. Eine Schlechtwetterfront zog im wahrsten Sinne des Wortes einen Schatten über die Expedition: „In Le Fayet bei Chamonix in Frankreich mussten wir zwei Tage lang in höher gelegenen Gebirgsteilen auf eine Wetterbesserung warten“, erzählt Jarosław Caputa. Aber dann ging es endlich los – nichts konnte sie mehr aufhalten. Eine Bahn brachte 18 „Wir wurden von der Höhenkrankheit geplagt. Es war schwierig, irgendwas zu machen, man will nichts essen, der Kopf tut weh und die verdünnte Luft ließ uns nicht rasten”, erinnert sich Jarosław Caputa schwermütig zurück. Um ca. 4 Uhr in der Früh, nach nur einigen Stunden Schlaf, brachen die Alpinisten zu ihrem letzten Stück auf – der Gipfel war schon zum Greifen nahe. Nach einem 2,5-stündigen Kampf gegen Wind, Frost und Ermüdung haben sie ihr Ziel erreicht: Bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen. „Der Ausblick ließ uns die Mühen der Tour vergessen”, beschreibt Jarosław Caputa diesen einzigartigen Moment. Und Dank seinem unermüdlichen Einsatz weht nun www.strabag.com inform 17 Menschen bei STRABAG Lagerplatz in eisigen Höhen Wir suchen Sie! auf dem Mont Blanc, neben der polnischen Flagge, auch das STRABAG Logo. „Nach 15 unbeschreiblichen Minuten auf dem Gipfel haben wir den Rückweg angetreten“, erzählt der Hobby-Bergsteiger. Bei der Ankunft in Le Fayet erwarteten die Alpinisten zuerst ein lang ersehntes und wohltuendes Bad sowie ein Festessen – denn entspannt und satt lässt sich’s besser feiern. Und die Zukunftspläne? „Ich plane weitere Expeditionen – diesmal Elbrus, Kilimandscharo und Aconcagua“, so Jarosław Caputa selbstbewusst. Wie entspannen Sie nach der Arbeit? Sind Sie sozial aktiv? Haben Sie außergewöhnliche Fähigkeiten? Sammeln Sie Ungewöhnliches? Wir wissen, dass unsere Mitarbeiter über ganz außergewöhnliche Talente verfügen – und diese nicht nur in der Arbeitswelt ausleben. Und da uns alle Lebensbereiche unserer Mitarbeiter am Herzen liegen, möchten wir in den nächsten Ausgaben Menschen vorstellen, die nicht nur im Unternehmen Großes leisten. Sind Sie einer davon? Oder kennen Sie einen Kollegen, der sich durch besondere Fähigkeiten oder Interessen auszeichnet? Vielleicht arbeiten Sie ja mit einem Bücherwurm zusammen, der eine umfangreiche Bibliothek mit vielen Schätzen zu Hause hat? Oder Ihr Kollege ist sportlich besonders erfolgreich? Dann freuen wir uns, von Ihnen zu hören: STRABAG SE, Konzernkommunikation, Barbara Saulich. 19 STRABAG Units inform 17 Die Führungskräfte von morgen ... PERSONALENTWICKLUNG ... bei einer Übung zum Thema „Wie führe ich Mitarbeiter“ GmbH“ aus Wien soll ein modernes Führungsverständnis und ein gemeinsam ausgerichteter Führungsstil vermittelt werden. „Die Teilnehmer lernen moderne und effiziente Führungswerkzeuge kennen sowie diese effektiv in die Praxis umzusetzen – ebenso will man Synergien zwischen den operativen Gesellschaften und den Service-Betrieben erkennbar und im Arbeitsalltag nutzbar machen“, erläutert Karlheinz Mahler, Leiter Human Resources Services, die Ziele dieses Schulungsprogramms. LIZENZ ZUM FÜHREN IN FÜNF MODULEN ZUR „LICENCE TO LEAD” Die BRVZ-Akademie in Warschau hat Ende 2005 ein Programm zur „Führungskräfteentwicklung“ konzipiert und dieses von März 2006 bis April 2008 durchgeführt. 143 Führungskräfte aus elf STRABAG Konzerngesellschaften haben gemeinsam ihr Führungswissen erweitert und ihre praktischen Führungsfähigkeiten verbessert. Polen. Seit Jahren ist Polen einer unserer Kernmärkte mit viel Entwicklungspotenzial. Der Markt für qualifizierte Führungskräfte und Mitarbeiter ist hart umkämpft und das Abwerben von Fachpersonal durch Mitbewerber der STRABAG gängige Praxis. Um dem Konzern in dieser Situation eine gute Ausgangsposition zu verschaffen, wurde beschlossen, gemeinsam mit allen Bausparten und Service-Betrieben ein Entwicklungsprogramm für Führungskräfte durchzuführen. In Zusammenarbeit mit der „Projekt Zwo 20 Am Beginn des Programms stand eine Potenzialanalyse. Jede Führungskraft verschaffte sich durch verschiedene Übungen ein Bild über das eigene Führungsverhalten und die Entwicklungspotenziale. „Basierend auf dieser Potenzialanalyse, der vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen der Führungskräfte und der aktuellen Situation im polnischen STRABAG Konzern, kreierte die „Projekt Zwo GmbH“ die Inhalte für fünf Trainingsmodule“, erklärt Karlheinz Mahler. Im Modul I „Effiziente Führungskommunikation“ machten sich die Führungskräfte mit verschiedenen Führungsstilen vertraut, um eine Ausgangsbasis zu schaffen. Im Modul II „Situatives und entwicklungsorientiertes Führen“ erarbeiteten sich die Teilnehmer zunächst die Aufgaben einer modernen Führungskraft sowie die dazugehörigen notwendigen Eigenschaften, Kenntnisse und Fähigkeiten. „Sie erkannten, dass es nicht nur „den ultimativen“ Führungsstil gibt, sondern dass ein Teamleader je nach Mitarbeiter und Situation anders „führen“ muss“, beschreibt Karlheinz Mahler. Im dritten Modul „Die Führungskraft als Coach“ haben die Teilnehmer erfahren, wie sie Potenziale von Mitarbeitern erkennen und im Sinne www.strabag.com inform 17 STRABAG Units Feedbackrunde am Ende eines harten Arbeitstages Erfahrungsaustausch und Diskussionen in der Gruppe der Unternehmensziele nutzen können. Das Ziel des nachfolgenden Moduls IV „Effizientes Selbst- und Zeitmanagement“ war die Entwicklung von Zeit-, Projekt- und Selbstmanagement Strategien im beruflichen Kontext. „Das abschließende Modul V „Die Führungskraft als Unternehmensentwickler“ behandelte ein Themenfeld, welches im STRABAG-Konzern immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt“, erläutert Karlheinz Mahler. Es vermittelte den Teilnehmern ein wertvolles Know-how im Umgang mit Veränderungen und für die Gestaltung und Weiterentwicklung ihrer eigenen Organisationen. Im Sommer 2008 überreichte die Unternehmensbereichsleitung den frischgeschulten Führungskräften zum glorreichen Abschluss die Zertifikate „Licence to Lead“. Der große Seminarerfolg hatte zur Folge, dass seit Oktober 2008 eine neue Schulungsreihe „Führungskräfteentwicklung“ gestartet wurde. 56 neue Teilnehmer werden sich innerhalb der nächsten zwölf Monate ebenfalls die „Licence to Lead“ erarbeiten. Seminargruppe beim Frischluft tanken Zertifikatsverleihung: P. Antonik, W. Trojanowski, D. Slotwinski, J. Bucior 21 STRABAG Units inform 17 IM GESPRÄCH DURCHSTARTEN IN EUROPA Wer durch den Kaisermühlen Tunnel in Wien oder auf der A2 Südautobahn von Graz nach Wien unterwegs ist, der macht unwissentlich Bekanntschaft mit einem HighTech-Produkt der EFKON AG. Als Anbieter von Verkehrsmanagement- und intelligenten Transportsystemen (ITS) ist das Grazer Unternehmen verantwortlich für die Technologie, die hinter der Section-Speed-Control steckt. Mit intelligenten Transportsystemen bis 2013 Weltmarktführer Seit Mai 2008 ist STRABAG an EFKON knapp unterhalb der Mehrheit beteiligt – der Beginn einer neuen engen Partnerschaft. Die Redaktion der inform sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden der EFKON AG, Helmut Rieder. International. Worauf hat sich die EFKON AG neben dem in Österreich bereits etablierten Produkt, der Section-Control, noch spezialisiert? Wir sind ein Spezialist für flächendeckende Mautsysteme. EFKON ist einer der Key Technologie Lieferanten für das derzeit weltweit größte und modernste satellitengestützte Mautsystem, das auf 12.000 km Autobahn in Deutschland im Einsatz ist. EFKON AG ist sehr stark international aufgestellt, wie sieht es im Detail aus? Bisher hat EFKON weltweit bereits in mehr als 40 Ländern über 500 Projekte im Bereich „intelligente Transportsysteme“ auf insgesamt 25.000 km Autobahnen umgesetzt. Mittels ausgeklügelten Produkten und Systemen werden jährlich an die 6 Mrd. Euro an EFKON AG im Überblick Gegründet 1994 Umsatz 2007: 60 Mio. Euro Exportanteil: 85 % Mitarbeiter HQ (Graz) 2008: 150 Mitarbeiter weltweit 2008: 750 Transaktionsvolumen bzw. Überwachung abgewickelt. Der Exportanteil liegt bei rund 85 Prozent und es gibt 17 Tochterunternehmen. 22 750 Mitarbeiter sind weltweit tätig, davon 150 in der Steiermark und 180 in Wien. Welche sind Ihre Hauptmärkte? Einer unserer Schwerpunkte liegt derzeit auf dem asiatischen Markt. Erst kürzlich konnten wir sieben Großprojekte für Mautsysteme in Indien im Wert von mehr als zehn Mio. Euro für uns gewinnen. Unser Marktanteil beträgt dort mittlerweile 80 Prozent. Weiters haben wir 100 Prozent Marktanteil in Mautlösungen in Malaysia und Taiwan. Wo sehen Sie Ihre Zukunftsmärkte? Durch unsere sehr willkommene Partnerschaft mit STRABAG werden wir künftig mehr Energie in die osteuropäischen Länder, insbesondere Russland, investieren. Dabei wollen wir speziell für PPP-Projekte unsere Erfahrung in Toll-Operations einbringen. Abschließend, wie sieht Ihre Zukunftsvision für EFKON AG aus? Wir haben ein klares Ziel vor Augen – nämlich bis zum Jahre 2013 Weltmarktführer bei intelligenten Transportsystemen zu sein. Vielen Dank für das Gespräch! www.strabag.com inform 17 STRABAG Units BUILDONLINE DEN ÜBERBLICK BEHALTEN! Steigender Kostendruck und immer komplexere Bau- Bewehrungsarbeiten für Bodenplatte Power Island vorhaben machen ein straffes und transparentes Management auf den Baustellen notwendig. Die Lösung heißt BuildOnline: eine STRABAG SE Konzernlösung zur Optimierung des Informationsmanagements in Unternehmen. Mit dem Projekt Kraftwerksneubau MPP3 wird derzeit das 300. Projekt mit Hilfe von diesem Tool abgewickelt. International. In Rotterdam entsteht derzeit im Auftrag der E.ON Kraftwerke GmbH das Projekt „MPP3 – Maasvlakte Power Plant Unit 3“. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich im August 2011, sollen hier 138.000 m³ Beton und Stahlbeton, rund 2.200 m³ Stahlbetonfertigteile sowie etwa 21.700 t Bewehrungsstahl verarbeitet worden sein. „Bei so einer großen Baustelle ist es sehr wichtig, den Überblick zu behalten“, weiß Mathias Ammon, zuständig für die Arbeitsvorbereitung und „BuildOnline hilft uns dabei“. MPP3 ist bereits das 300. Projekt für STRABAG, welches mit diesem Tool realisiert wird. BuildOnline ist in verschiedene Ordner, so genannte „Projekträume“ unterteilt, in denen die Dokumente und Informationen archiviert werden. Um ein späteres Auffinden zu gewährleisten, sind gewisse Vorarbeiten wichtig – d. h. der durchdachte Aufbau einer Ordnerstruktur. Diese unterstützt die spätere Suche und Verwaltung der Projektdaten. „Auf unserer neuen Baustelle Maasvlakte wird von uns erstmalig die Inbox verwendet; damit werden alle Pläne mittels einer vorgegebenen Plancodierung erfasst und hochgeladen – suchen und finden wird damit noch einfacher“, so Mathias Ammon. Mit dem auf Internet basierten Projektmanagementsystem erhalten alle Projektbeteiligten jederzeit und unabhängig vom Standort Zugriff auf die aktuellsten Projektinformationen. „Mit BuildOnline haben wir eine zentrale Ablage für alle Dokumente, Prozesse und Informationen über den gesamten Projektverlauf“, berichtet Fatma Akkaya, die als Dokument- und Firmenadministratorin täglich mit dem Tool arbeitet. Auch in der Zusammenarbeit mit externen Partnern erweist sich das Tool als hilfreich – Schreib- und Leserechte können auch extern eingeräumt werden. Detailliert und aufgesplittert für einzelne Ordner erfolgt der Planaustausch mittels automatischer Kurzbenachrichtigung, sobald Bau- oder Ablaufpläne eingestellt wurden. Der Empfänger dieser Nachricht kann sich den Plan je nach Bedarf ansehen oder herunterladen und somit das Projektmanagementsystem auch als eigenes Archiv nutzen. „BuildOnline ist sehr effizient, allerdings muss es durchdacht angelegt und kontinuierlich gepflegt werden“, fasst Fatma Akkaya zusammen. BuildOnline ist momentan in neun Sprachen verfügbar und hat sich seit 2002 in mehr als 180 nationalen und internationalen STRABAG Projekten u. a. in den Bereichen Hoch- und Ingenieurbau, Kraftwerksbau, Straßenbau sowie in PPP und Projektentwicklung bewährt. ANSPRECHPARTNER: Martin Pöppelmann, Servicebetriebe, Zentralbereich BRVZ 02 Fundamentversprung unter den Kesselhausstützen 23 Projekte Hoch- und Ingenieurbau inform 17 AIRRAIL CENTER ARBEITEN AM EUROPÄISCHEN DREHKREUZ Airrail Center Frankfurt – seit November 2006 befindet sich die Erweiterung des Fernbahnhofs am Flughafen Frankfurt am Main in Bau. Im Zentrum Europas sind die Wege plötzlich so kurz wie nie: Das Airrail Center liegt direkt über dem ICE-Fernbahnhof und verfügt gleichzeitig über eine fußläufige Flughafen-Terminalanbindung. Deutschland. Der Airport Frankfurt am Main ist der größte deutsche Flughafen und zugleich eines der weltweit bedeutendsten Luftfahrt-Drehkreuze, von dem aus über 300 Ziele in ca. 110 Ländern angeflogen werden. 500.000 Flüge mit 52 Mio. Fluggästen, über sieben Mio. Zugpassagiere und mehr als 100 Mio. Fahrzeuge jährlich zeugen von der einzigartigen Dynamik dieses Standortes. Schon von weitem sichtbar erhebt sich, zwischen dem Straßengewirr von Bundesstraße, Flughafenzubringer und Autobahn der beeindruckende Baukörper des Airrail Center Frankfurt. Seit Ende April 2008 ist das Projektteam der Direktion Nord für den Rohbau des Großbauvorhabens verantwortlich. Die Überbauung des ICE–Fernbahnhofes und der 660 m langen Hotel- und Bürokomplex werden um ganze neun Geschosse in die Höhe wachsen. Insgesamt wird der Komplex über eine vermietbare Fläche von 140.000 m² verfügen, davon sind 94.500 m² für Büros und knapp 6.000 m² für den Einzelhandel und die Gastronomie reserviert. Im Airrail Center werden aber auch einige der wohl attraktivsten „Schlafgemächer“ der Stadt eingerichtet: Namhafte HotelKetten wie „Hilton“ und „Garden Inn“ werden hier untergebracht. Im Hilton wird ein 500 m² großer Ballsaal errichtet, mit einem herrlichen Ausblick über das Drehkreuz Flughafen und die Frankfurter Skyline. Neben Hilton, mit einer Fläche von rund 34.000 m², zählt KMPG mit einer Fläche von rund 30.000 m² zu den Hauptmietern. „Derzeit sind die Arbeiten im östlichen und mittleren Teil des Gebäudes schon auf der Dachebene angelangt“, erläutert Bernd Krause-Jacob, zuständig für das Qualitätsmanagement auf der Baustelle Airrail Center. Die Montage der Stahlkonstruktion des Ballsaals am östlichen Kopfende hat bereits begonnen, ebenso laufen die Rohbauarbeiten der westlichen Gebäudeteile trotz der Witterung auf Hochtouren. Die größten Herausforderungen für das Baustellenteam sind neben der Einhaltung der Fertigstellungstermine die logistischen 24 17 Kräne im Dauereinsatz – die Entstehung des Airrail Center am Flughafen Frankfurt www.strabag.com inform 17 Projekte Hoch- und Ingenieurbau Randbedingungen. Aufgrund der beengten Zustände auf der Baustelle und der geringen Materiallagermöglichkeiten muss „just in time“ geliefert werden. Zusätzlich sorgen 45 Kranführer dafür, dass sich die 17 Kräne fast rund um die Uhr und auch am Wochenende drehen. Das Airrail Center über dem Frankfurter ICE-Bahnhof wird durch ein Joint Venture der IVG Development GmbH und der Fraport AG realisiert. ANSPRECHPARTNER: Bernd Krause-Jacob, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland /BNL 2F, Nord Oben: Blick auf das 660 m lange Baufeld Richtung Osten Unten: Blick vom Kran auf den Büro- und Hotelkomplex 25 Projekte Hoch- und Ingenieurbau inform 17 HEADQUARTER S.OLIVER ÖKOLOGISCH KANN AUCH TRENDIG SEIN zone für die Mitarbeiter angelegt. Den Mittelpunkt des Gebäudes bilden kommunikative Bereiche mit Lounges und variabel nutzbaren Zonen. „Die Arbeitsbereiche sind vorerst als Großraumbüros eingerichtet, lassen aber auch zukünftig unterschiedliche Bürovarianten zu“, beschreibt Christian Weis. ÖKOLOGISCH DURCHDACHT Trendige Mode kann praktisch und umweltverträglich zugleich sein. Das weiß man auch bei s.Oliver: Umweltbewusste Grundsätze wurden beim Bau der neuen Firmenzentrale in Rottendorf beherzigt und selbstverständlich durfte auch der „Look“ nicht zu kurz kommen. Deutschland. „Visionen und Ideen standen hier im Vordergrund“, fasst Christian Weis, Projektleiter beim Neubau des Headquarters von s.Oliver am Firmenstandort in Rottendorf, die Grundgedanken zusammen. Das neue Bürogebäude unterstreicht die Kreativität und Signifikanz eines der größten Modeunternehmen Europas: Großzügige Fensterfronten, Konferenzräume, Showrooms und modernste Technik. Im August 2008 konnten schließlich 350 Mitarbeiter im 10.000 m² großen Headquarter ihre Arbeit aufnehmen. Beeindruckend ist der Aspekt des Energiesparens. Das Headquarter wurde nach neuesten energetischen Kenntnissen errichtet. Es gibt weder die klassische Heizung noch Klimaanlagen. Über 60 Erdwärmesonden kann im Winter die Wärme und im Sommer die Kühle aus dem Boden umweltfreundlich genutzt werden. Zur optimalen Belichtung sind alle Arbeitsplätze entlang der Fassade an horizontal verlaufende Fensterbänder angeordnet. Beleuchtung und Beschattung werden je nach Sonneneinfall automatisch gedrosselt oder zugeschaltet. Zur Optimierung des Wasserverbrauchs besitzt das Gebäude eine Regenwasserzisterne zur Grundwassernutzung für die Toilettenspülung. s.Oliver zeichnet sich somit nicht nur als Trendsetter in Sachen Mode aus, sondern auch in Sachen ökologischer Büroräumlichkeiten. Bauzeit: 14 Monate Auftragsvolumen: 18 Mio. Euro Bruttogeschossfläche: 13.800 m² Bruttorauminhalt: 53.300 m³ Der Entwurf sah einen kompakten Baukörper vor, der durch zwei Höfe gegliedert wird. Der erste Hof empfängt den Besucher am Haupteingang mit einem offenen und großzügigen Foyer, der zweite Hof wurde mit Terrassen und Wasserflächen als geschützte Pausen- ANSPRECHPARTNER: Christian Weis, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland /BNL 2F, Bayern /Systembau Links: Foyer im Haupteingangsbereich Rechts: Elliptische Treppe im Haupthaus freitragend zwischen den Etagen Oben: Nordansicht des Headquarters mit Blick auf den Haupteingang Unten: Coffee Points als zentrale Kommunikationspunkte www.strabag.com inform 17 Projekte Hoch- und Ingenieurbau THA BUCHENGASSE ZENTRAL UND DOCH IM GRÜNEN Leben in der Innenstadt gewinnt an Attraktivität – insbesondere die steigenden Treibstoffkosten machen das Wohnen im Zentrum für viele wieder reizvoller. Gesucht werden jetzt passende Immobilien: Modern, zentral und doch im Grünen. Nicht möglich, denken Sie? Eine Neubausiedlung in Wien zeigt, dass es geht. Architektonische Meisterleistung in der Buchengasse Österreich. Das Terrassenhaus in der Buchengasse in WienFavoriten ist eine mächtige Skulptur inmitten dichter Wohnblöcke. Allerdings sprengte der Architekt den herkömmlichen Straßenblock und bebaute die Parzelle mit expressiv geknickten Wohnriegeln. Die Vorteile dieser wilden Geometrie reichen bis in jede einzelne Wohnung: Kaum ein Mieter blickt lediglich in eine Himmelsrichtung – die meisten Wohneinheiten haben Ausblick auf zwei, manche sogar auf drei Seiten. „Insgesamt errichteten wir hier rund 250 Genossenschaftswohnungen: 64 Zwei-Zimmer-, 143 Drei-Zimmer-, 35 VierZimmer- und sechs Fünf-Zimmer-Wohnungen“, berichtet Roman Hornischer, Bauleiter bei dem Projekt Buchengasse in Wien. Insgesamt ist die Wohnanlage in fünf Bauteile mit bis zu 12 Geschossen untergliedert, die dem Ensemble eine architektonisch interessante Bauzeit: 26 Monate Auftragsvolumen: 27,5 Mio. Euro Anzahl der Wohnungen: 250 Beton: 22.729 m³ Außenwirkung geben. „Das Besondere an diesem Projekt ist, dass ausnahmslos jede Wohnung ihren eigenen Freibereich in Form von Terrasse, Loggia oder Veranda hat“, beschreibt Roman Hornischer. Die 120 vorgehängten Veranden waren daher auch die große technische Herausforderung bei diesem Bauprojekt. Zusätzlich zur Wohnanlage wurden eine Tiefgarage sowie ein Kindertagesheim errichtet. „Gerade die Tiefgarage wird sich bei den beschränkten Parkplatzmöglichkeiten im Umfeld noch als sehr nützlich erweisen“, beschreibt Roman Hornischer. 10 % UNVERSIEGELTE FLÄCHE Besonders wichtig war es den Planern, Rüdiger Lainer & Partner Architekten ZT GmbH aus Wien, ein großes Angebot an gemeinschaftlichen Freiflächen wie Gemüsegärten, Liegewiesen oder Aussichtsterrasse zu schaffen. Auf die Gestaltung der umgebenden und einbezogenen Grünflächen wurde besonders viel Wert gelegt, um das Wohnklima zu verbessern. In den Innenhöfen, an öffentlichen Wegen und Plätzen wurde ein Sichtschutz durch markante Kleinbäume, wie Blauglockenbäumen, persischer Flügelnuss oder auch Platanen errichtet. „Zusätzlich bietet die Wohnanlage eine Sauna am Dach und mit mehr als zehn Prozent unversiegelter Fläche verfügt sie außerdem über einen hohen Anteil an begrünter und bepflanzter Fläche“, so Roman Hornischer. Ein vorbildliches Beispiel für zentrales Wohnen und dabei doch im Grünen sein. ANSPRECHPARTNER: Roman Hornischer, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich 3C, Wien Lichtbrunnen im Stiegenhaus der Wohnanlage 27 Projekte Hoch- und Ingenieurbau inform 17 KRANKENHAUSBAU GESUNDHEIT IN ALLEN FARBEN In Spittal an der Drau entstand ein Vorzeigespital ganz besonderer Art. Neben einer ansprechenden und durchdachten Architektur sind es vor allem die Patienten, die im Mittelpunkt des Konzeptes standen. Österreich. „Das Projekt „Neu-, Zu- und Umbau Krankenhaus Spittal /Drau“ wird die medizinische Qualität und Versorgungssicherheit für die Oberkärntner Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten gewährleisten“, prophezeit Roland Schmid, zuständiger Projektleiter des Bauvorhabens. Als Erweiterung des bestehenden Krankenhauses wurde östlich ein mehrgeschossiger Zubau errichtet. Dieser gliedert sich in einen 5-geschossigen Hauptbaukörper und einen, im Osten anschließenden, 3-geschossigen Bauteil. „Außerdem wurden von uns eine Reihe von Umbauten durchgeführt, um den Funktionsablauf im Altbau mit dem Neubau zu koordinieren“, erläutert Roland Schmid den Auftragsumfang. Bauzeit: 17 Monate Investitionsvolumen: 37 Mio. Euro (inkl. med. Technik) Bruttogeschossfläche: 14.000 m² Beton: 8.000 m³ Oben: Farbenfrohes Vorzeigespital in Spittal /Drau, Kärnten Mitte: Ein saftiges Apfelgrün für die Innere Medizin Unten: Die neue Unfall- und Chirurgie Station Der Haupteingang des Zubaus befindet sich im Süden und führt in die, im Erdgeschoss liegende, Verteilerhalle, bestehend aus Lobby und einer Multifunktionszone. Dieser Bereich dient in erster Linie dem täglichen Betrieb als Vergrößerung der Eingangshalle, kann aber auch für diverse Veranstaltungen oder Vorträge abgetrennt werden. Auch auf den kulinarischen Genuss wurde nicht vergessen und so schließt im Westen das Café caSa an, welches als Vollrestaurant von Patienten, Besuchern und Krankenhausmitarbeitern, aber auch von externen Gästen gerne genutzt wird. FARBEN SCHAFFEN ORIENTIERUNG „In großen modernen Krankenhäusern kann man schon mal die Orientierung verlieren, deshalb haben wir hier einen Farbwegweiser entworfen“, berichtet Roland Schmid. Dieses Farbkonzept hilft Patienten und Besuchern bei der Orientierung im Haus. Bei der 28 Auswahl der einzelnen Farbtöne wurde auf die Bedeutung der Farbenlehre Rücksicht genommen, um diese entsprechend mit der Funktion des jeweiligen Stockwerkes zu kombinieren. Beispielsweise dominiert im Erdgeschoss, wo u. a. die Dialyse – ein Blutreinigungsverfahren – untergebracht ist, die Farbe Orange, die Herzlichkeit, Lebensfreude und Heiterkeit ausstrahlt. Oder im zweiten Obergeschoss, wo die Innere Medizin untergebracht ist. „Hier springt dem Besucher ein saftiges Apfelgrün ins Auge, das für Erholung, Frische und Entspannung steht“, bekräftigt Roland Schmid. ANSPRECHPARTNER: Roland Schmid, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich /Schweiz 3B, Kärnten www.strabag.com inform 17 Projekte Hoch- und Ingenieurbau SHOPPINGCENTER „ARKÁDY PANKRÁC“ JUBILÄUM MIT STRABAG GEFEIERT Allen Grund zum Feiern in Prag: Das 100. ECE-Shoppingcenter mit dem melodischen Namen „Arkády Pankrác“ wurde am 14. November 2008 eingeweiht. Als General- Neues Shopping-Feeling in der „Arkády Pankrác“ unternehmen der ECE durfte die STRABAG mitjubilieren. Tschechien. Der 14. November 2008 war für die ECE, dem europäischen Marktführer für innerstädtische Shoppingcenter – ein ganz besonderes Datum: An diesem Tag wurde die 100. Einkaufsgalerie in Betrieb genommen: die „Arkády Pankrác“ in Prag. „Mit ECE verbindet uns nicht nur dieses eine Projekt, sondern auch eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft“, weiß Andreas Jedek, Projektleiter für die „Arkády Pankrác“. Die Verkaufsräume in der neuen Einkaufsgalerie sind bereits seit Monaten vermietet – einen größeren Ansturm hätte sich ECE nicht wünschen können. Internationale und tschechische Marken haben in den Hallen der „Arkády Pankrác“ ihren neuen Standort gefunden. Renommierte Mieter wie die Modeketten Peek & Cloppenburg, H&M, New Yorker sowie die Gruppe Inditex, die unter anderem die Geschäfte Zara, Stradivarius oder Bershka repräsentiert, laden im „Arkády Pankrác“ zum Shoppen ein. Die große Nachfrage an Verkaufslokalen lässt sich zum einen durch den hervorragenden Standort des Einkaufszentrums begründen. Die „Arkády Pankrác“ befindet sich auf der Pankrácer Ebene, nahe dem historischen Stadtzentrum Prags. Ebenso befinden sich zahlreiche Wohn- und Verwaltungsgebäude in unmittelbarer Nähe. Zum anderen stellt die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ein weiteres wichtiges Kriterium für die Attraktivität des Standortes dar. Direkt bei der Einkaufsgalerie befinden sich Bushaltestellen und im Untergeschoss Einige Daten zur ECE des Shoppingcenters wurde eigens eine direkte Anbindung an die U-Bahnlinie C hergestellt. „Damit ist die „Arkády Pankrác“ hervorragend in die Verkehrsinfrastruktur eingebunden“, hebt Andreas Jedek hervor. Das Einkaufszentrum ist nun für mehr als eine Million Menschen innerhalb von 30 Minuten zu erreichen. Aus architektonischer Sicht wird das Gebiet der Pankrácer Ebene durch die moderne Silhouette der Galerie kunstvoll aufgewertet. Die großen Glasflächen der Galerie schaffen eine sanfte Trennung zum Umfeld – trotz räumlicher Abgrenzung wird die Möglichkeit zur Durchsicht gegeben und lässt die Räume heller und freundlicher erstrahlen. „Die großzügige Innenarchitektur und die hochwertigen Materialien, wie Naturstein und rostfreier Stahl, garantieren eine hohe Qualität, die dazu beiträgt, dass das „Shopping-Feeling“ für seine Besucher immer wieder etwas Besonders ist“, betont Andreas Jedek. Bauzeit: 18 Monate Investitionsvolumen: 60 Mio. Euro Verkaufsfläche: 39.500 m² ANSPRECHPARTNER: Andreas Jedek, Hoch- und Ingenieurbau, UB Tschechien /Slowakei 3J befinden sich in Deutschland, Tschechien, Polen, Ungarn, Österreich, Türkei, Griechenland und Katar und generieren Die ECE entwickelt, plant, realisiert, vermietet und mit 10.000 Shops auf 3 Mio. m² Verkaufsfläche einen jähr- managt seit 1965 große Einkaufszentren und ist mit lichen Umsatz von 12 Mrd. Euro. Weitere 26 Einkaufs- 100 Shoppingcentern im Management der europäische zentren in ganz Europa befinden sich bereits im Bau oder Marktführer auf diesem Gebiet. Die Einkaufszentren in Planung. 29 Projekte Hoch- und Ingenieurbau inform 17 HEADQUARTER BOLOGNA EIN NEUES HEIM FÜR STRABAG-ADANTI Im April 2008 konnte STRABAG durch den Erwerb der Firma Adanti SpA die Marktpräsenz in Italien ausbauen. Der neue gemeinsame Standort der italienischen Zweigniederlassung STRABAG AG und Adanti SpA in Bologna wurde im Jänner 2009 feierlich im Beisein von Konzernchef Hans Peter Haselsteiner eröffnet. Der neue Glaspalast für STRABAG AG und Adanti SpA Italien. Bologna – im Norden von Italien, am Fuße des Apennin und zwischen den Flüssen Reno und Savena, die „Universitätsstadt“ von Italien mit der ältesten Universitätseinrichtung Europas, ist jetzt auch der neue Standort der italienischen Zweigniederlassung der STRABAG AG und der Adanti SpA. Ein neu erbauter Bürokomplex erstrahlt im neuen Glanz in zentraler Lage – im Herzen von Bologna – direkt an der Piazza Liber Paradisus, wo früher der Obst- und Gemüsemarkt von Bologna aufgebaut war. VON ANFANG AN … 2003 hatte der Stadtrat von Bologna die Idee, neue kommunale Büros für die Gemeinde zu errichten und diese als PPP Projekt (Public Private Partnership) zu realisieren. Hierzu wurde die Konzessionsgesellschaft Duc Bologna SpA gegründet – Adanti hatte an diesem Generalunternehmen eine Beteiligung von 22 Prozent. Baubeginn des neuen Hauptsitzes der Gemeinde war im April 2005 und fast drei Jahre später, am 14. Juli 2008, wurde das Gebäude feierlich an die Gemeinde übergeben. Der Gebäudekomplex besteht aus drei Gebäudetürmen und zwei Tiefgeschoss-Parkgaragen mit einer Gesamtfläche von 33.000 m² – wovon 25.000 m² von der Gemeinde als Büroräume selbst genutzt werden. Der Anteil des Gebäudes, in dem sich nunmehr der Sitz der STRABAG-ADANTI befindet, umfasst das Erdgeschoss und drei Stockwerke mit einer Gesamtfläche von ca. 1.500 m². ZWEI PROJEKTE – EINE BAUSTELLE Adanti war genau genommen mit zwei Projekten an diesem Bauauftrag beteiligt. Zum einen war sie in den Bau des Gebäudekomplexes involviert und zum anderen war sie mit dem Innenausbau der eigenen zukünftigen Büroräumlichkeiten beauftragt. Die Fußböden des neuen Geschäftssitzes sind im gesamten Gebäude aus Holz. Gipskarton-Trennwände ermöglichen eine hohe Flexibilität bei Raumänderungswünschen. Für eine helle und freundliche Büroatmosphäre wurden die Türen aus Aluminium mit mattiertem Glas angefertigt. Der Innenausbau der neuen Büroräumlichkeiten wurde im September 2008 angegangen und konnte in nur drei Monaten abgeschlossen werden. Somit stand dem Umzug per Jahresende und der Eröffnungsfeier im Jänner 2009 nichts mehr im Wege. Baubeginn: April 2005 Gesamtfläche: 33.000 m² Auftragssumme für Gebäudekomplex (Anteil Adanti): 15 Mio. Euro Auftragssumme Innenausstattung: 1 Mio. Euro ANSPRECHPARTNER: Enrico Leonardi, Sondersparten und Konzessionen, UB Tunnelbau 2I Die STRABAG und ADANTI Mitarbeiter hatten allen Grund zum Feiern 30 www.strabag.com inform 17 Projekte Verkehrswegebau FLUGHAFEN RAMSTEIN NEUE RAMPE FÜR DIE US AIR BASE RAMSTEIN Die Niederlassung Airports der F. Kirchhoff Straßenbau GmbH & Co. KG hat einen weiteren Bauauftrag in Höhe von über 20 Mio. Euro vom Bundesministerium für Verteidigung erhalten. Seit 2003 ist dies mittlerweile der dritte Auftrag an die Firma Kirchhoff für den Ausbau des durch eine tragische Flugzeugkatastrophe berühmt gewordenen Flughafens Ramstein. Deutschland. F. Kirchhoff Straßenbau GmbH & Co. KG hat wieder zugeschlagen. Im Oktober 2008 erhielt Kirchhoff den Auftrag über den zweiten Bauabschnitt der Flugzeugabstellfläche Rampe 1, nachdem im Juli 2005 bereits der erste Abschnitt erfolgreich abgeschlossen wurde. Die US Air Base Ramstein mit Kapitän Eberhard Kull – Mit Stolz, Zuversicht und Freude sieht er dem Projektauftakt entgegen etwa sieben Fußballfeldern entspricht. Zum anderen beinhaltet sie auch Entwässerungseinrichtungen, den Neubau der Perimeter-Road, Teile der Befeuerungs- und Flutlichtanlagen sowie die Vergrößerung eines Regenrückhaltebeckens und den Neubau einer Trafostation. LOGISTISCHE MEISTERLEISTUNG Bauzeit: 2 Jahre Volumen: 22 Mio. Euro Betonfläche: 76.000 m² Eine besondere Herausforderung stellt die logistische Bewältigung des Projektes dar. Da der gesamte Flugverkehr während der Bauarbeiten nicht eingestellt werden kann, wird die Baustelle in drei terminliche Abschnitte unterteilt. Die Köpfe des Projektteams Eberhard Kull, Klaus Engbarth und Alexander Joos – allesamt erfahrene und aufeinander eingespielte Kollegen – sehen mit Stolz, Zuversicht und Freude dem Projektauftakt entgegen. „Die Rampe 1 wird gebaut, um die derzeit auf der US Air Base Ramstein stationierten Transportflugzeuge des Typs C-130J (Hercules) auf einer Rampe zusammenzulegen, wo die Flugzeuge betankt, be- und entladen und zum Teil auch gewartet werden sollen“, schildert Eberhard Kull. Die Leistung umfasst zum einen die Herstellung einer Betonfläche in einer Größe von 76.000 m² – welche ANSPRECHPARTNER: Eberhard Kull, Verkehrswegebau, UB Deutschland 6H Vielen ist die Schlagzeile „tragisches Flugtagunglück am Rheinland-Pfalz durch die US Army. Ramstein stellt Flughafen von Ramstein“ noch in Erinnerung. Dieses heute den größten Stützpunkt der US Air Force außer- Ereignis vom 28. August 1988 gehört mit 70 Todesopfern halb der USA und gleichzeitig das Hauptquartier zu der folgenschwersten Flugschaukatastrophe über- der United States Air Forces in Europa dar. Während haupt. Die Vergangenheit dieses Flughafens reicht aller- des Irak-Krieges diente der Flughafen als zentraler, dings zurück bis in die Nachkriegszeit. Eröffnet wurde logistischer Dreh- und Angelpunkt zur Versorgung die Air Base im April 1951 östlich von Ramstein in der Soldaten. 31 Projekte Verkehrswegebau inform 17 BAHNSTRECKE MÜNCHEN – VERONA „NOMEN EST OMEN“ … ODER AUCH NICHT! „Der Name ist ein Zeichen“, heißt es in der lateinischen Redensart – aber hinter der schlichten Bezeichnung „Baumaßnahme H 2-2“ verbirgt sich alles andere als ein schlichtes Projekt, sondern eine ingenieur- und bautechnische Meisterleistung. Österreich. Für die neue Bahn-Hochleistungsstrecke zwischen München und Verona muss im österreichischen Radfeld ein Tunnel errichtet werden. Wenn nun eine Bahn-Hochleistungsstrecke mitten durch das bergige Tirol verlegt wird, sind Tunnelbauwerke nicht ungewöhnlich. „Das konkrete Einsatzgebiet der Mitarbeiter des Ingenieurbaus Österreich West umfasst einen 2.390 m langen Bauabschnitt, welcher die Errichtung eines Tunnels und einer Wanne betrifft“, beschreibt Projektleiter Sahir Tahtaci das Aufgabengebiet. Am 23. April 2008 war der Projektauftakt – das vorläufige Projektende ist auf September 2011 datiert. Beginnend im Osten der Baustelle wird eine Grundwasserwanne am Übergang der freien Strecke zum unterirdischen Bauprojekt errichtet. Nach 790 m folgt der in offener Bauweise herzustellende Tunnel. „Dieser Tunnel schließt an das bereits bestehende Projekt des Bauloses H 2-1 an“, erläutert Stefan Hanser, Bereichsleiter. Zusätzlich werden drei Rettungsschächte und eine Zufahrtsrampe im Abstand von etwa 500 m gebaut, welche als Bestandteil des vorgeschriebenen Tunnelsicherheitskonzepts erforderlich sind. kastenlänge, wobei die letzte Aushubschicht das Grundwasser, in einem Saugverfahren mit Hilfe von Tauchern, in 10 bis 15 m Wassertiefe absaugt. Auch für die nächsten Arbeitsschritte ist das Können von professionellen Tauchern gefragt. Zuerst werden in die Baugrubensohle GEWI-Pfähle zur Auftriebssicherung des Unterwasserbetons eingebracht. Im Anschluss daran wird die Unterwasserbetonsohle in einer Dicke von 1,50 m hergestellt, wobei hier bis zu 2.900 m³ Beton in einem Arbeitsgang – d. h. ohne Unterbrechung – einzubauen sind. „Bis zum Ende der Baustelle wird ein Betonvolumen von 140.000 m³ aufgebraucht sein“, schätzt Sahir Tahtaci. Hierfür wurde auf der Baustelle eigens eine Betonmischanlage errichtet, mit welcher sämtliche für das Baulos benötigten Betonsorten gemischt werden können. Nach dem Aushärten des Unterwasserbetons wird die Baugrube gelenzt und schließlich können die Bodenplatte und das Tunnelgewölbe gebaut werden. Bauzeit: 41 Monate Auftragsvolumen: 57 Mio. Euro Aushub: 400.000 m³ Beton: 140.000 m³ Eine zusätzliche Herausforderung zum Tauchereinsatz stellen die Baumaßnahmen neben dem uneingeschränkten Bahnverkehr dar. „Glücklicherweise sind bis jetzt noch keine gravierenden Probleme aufgetreten, die den Projektfortschritt hätten negativ beeinflussen können“, so Sahir Tahtaci. ANSPRECHPARTNER: Sahir Tahtaci, Hoch- und Ingenieurbau, UB Österreich/Schweiz 3B, Ingenieurbau Österreich West + Schweiz Die Herstellung des Tunnels, der Grundwasserwanne, der Rettungsschächte und der Zufahrtsrampe erfolgt in offener Bauweise. Das heißt, es werden nach Herstellung von dichten Baugruben und dem so genannten „lenzen“, dem Abpumpen des eingeschlossenen Grundwassers, die Betonbauwerke errichtet. Zum Schluss erfolgen das Abdichten und die Überschüttung der Bauwerke – dann steht der Rekultivierung jener Flächen, die wieder der landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen sollen, nichts mehr im Wege. TAUCHEREINSATZ VON NÖTEN Zur Herstellung der wasserdichten Baugrube werden in Einzelabschnitten 18 Spundwandkästen von jeweils ca. 150 m Länge und 20 m Tiefe errichtet. Zuerst erfolgt der Aushub einer SpundwandSpektakuläre Tunnelbauarbeiten mitten durch das bergige Tirol 32 www.strabag.com SALALAH INTERCEPTOR GUARD DAM HOCHWASSERSCHUTZ IM OMAN Höchste Sicherheitsstufe: auch auf der arabischen Halbinsel muss an Hochwasserschutz gedacht werden, wie der Bau eines Damms im Oman jetzt zeigt. Dabei werden die Bauarbeiten nicht nur vom Monsun und klimatischen Faktoren beeinflusst – durch beengte Baustellenverhältnisse kommt es auch auf eine gute Nachbarschaft an. Oman. „Am meisten überrascht den Besucher in Salalah, dass es hier keinen „Hochsommer“ gibt – zumindest keinen, wie man es in dieser Region üblicherweise erwarten würde – nämlich wochenlange Höchsttemperaturen um 40 °C und darüber“, schildert Reinhard Schmid, Projektleiter beim Bau des Salalah Interceptor Guard Dam. In den Sommermonaten steigt der Thermostat nicht über 30 °C, denn Salalah und sein Umland liegen im äußeren Einflussbereich des asiatischen Südwestmonsuns, der im Oman umgangssprachlich Khareef genannt wird. Vor allem im Herbst und Frühling, wenn das warme Wasser des Indischen Ozeans tropische Wirbelstürme entstehen lässt, kann es in dieser Region sogar zu katastrophalem Hochwasser kommen, wie es zuletzt im Jahre 2001 der Fall war. Das Wasser strömt dann aus den umliegenden Bergen Richtung Küste und sammelt sich in der schmalen Küstenebene von Salalah. Aufgrund der geringen Höhenunterschiede verzögert sich der Abfluss und es bilden sich in den Stadtbereichen große Seen, die sich nur langsam wieder auflösen. Deshalb entschied man sich, die gesamte Region durch einen Hochwasserschutzdamm zu sichern. Wenn der Damm, so wie geplant, im Oktober 2009 fertig gestellt wird, kann davon ausgegangen werden, dass Salalah in Zukunft von jeglichem Hochwasser verschont bleibt. Denn die Speicherkapazität von 75 Mio. m³ wurde für ein so genanntes „größtmögliches Hochwasser“ (PMF – Probable Maximum Flood) bemessen, das aufgrund Links: Einbau der Dammkrone Rechts: Grundablassleitung mit Einlaufbauwerk inform 17 Projekte Verkehrswegebau des hydrologischen Modellansatzes auch nicht überschritten werden kann. EINE GUTE NACHBARSCHAFT Mit dem Einzug des Sommers ziehen auch die Bewohner der umliegenden Berge nach Salalah. Nach uralter Stammestradition werden die Zelte auf den Wiesen aufgestellt – im Umfeld der Baustelle. Die Wohn- und Geschäftsgebiete von Salalah sind kaum drei km von der Baustelle entfernt und dazwischen liegt noch der Flughafen. Es ist schon ziemlich eng in und um Salalah und die Angehörigen der Bergstämme haben nicht viele Ausweichmöglichkeiten für ihre Sommerlager. Trotzdem sind die meisten heuer wieder zu ihren Lagerplätzen zurückgekehrt – dort wo zurzeit Bagger und Planierraupen Schüttmaterial aufbereiten. Dutzende Zelte, Hunderte von Kamelen und ebenso viele Bergbewohner verteilen sich um und zwischen den Baumaterialien. „Es sind friedliche Wochen nebeneinander: Wir helfen bei der Wasserversorgung und stellen auch mal Filterkies für die Zelte zur Verfügung – dafür können wir arbeiten, sie akzeptieren den unvermeidlichen Staub und Lärm und versorgen uns auch gelegentlich mit frischer Kamelmilch“, so Reinhard Schmid. Bauzeit: 18 Monate Auftragsvolumen: 51,3 Mio. Euro Maximale Dammhöhe: 20 m Dammlänge: 6 km ANSPRECHPARTNER: Reinhard Schmid, Verkehrswegebau, UB International /MOE 6B, International Einbau der Erdbeton-Dichtungswand in der Dammmitte 33 Projekte Verkehrswegebau inform 17 M6-M60 WO MR. STRABAG ZUHAUSE IST Der Bau der Autobahn zwischen Szekszárd und Pécs ist ein außergewöhnliches Projekt: Neben hunderttausend archäologischen Funden, die in der Nähe der Stadt Pécs freigelegt wurden, spielt auch ein ganz besonderer Links: Entstehung der Autobahn zwischen Szekszárd und Pécs Mitte: Eines von rund 15.000 historischen Artefakten Rechts: Viadukt bei Belvárdgyula „Kollege“ eine tierisch-wichtige Rolle. Ungarn. Kurz nachdem der Konzessionsvertrag über den Bau der 80 km langen Autobahn M6-M60 zwischen Szekszárd und Pécs im November 2007 unterschrieben wurde, begann Magyar Aszfalt Kft. als Subunternehmer mit dem Bau der 50 km langen Strecke im Komitat Baranya. „Diese Autobahn ist die Verbindung zu Kroatien und stellt eine schnelle und sichere Erreichbarkeit der südungarischen Großstadt Pécs sicher“, erklärt Elek Nagy, zuständiger Leiter des Projektbüros. Für die über das Gebirge Mecsek führende Autobahn mussten insgesamt vier Tunnel sowie neun Viadukte und 78 Unterbzw. Überführungen gebaut werden. Magyar Aszfalt Kft. baut komplett die Autobahnstrecke mit dem verbundenen Straßennetz und den Brücken. Die Tunnel werden von STRABAG AG errichtet, der Bau der Viadukte wird unter anderem auch von STRABAG MML unterstützt. „Im vorigen Jahr waren wir durchschnittlich mit 450 eigenen Mitarbeitern am Bau dieser Strecke beschäftigt“, verdeutlicht Elek gy die Größe des Projekts. Ende 2008 wurden die Erdarbeiten Nagy „Auf den Hund gekommen …“ Die Baustelle Tunnelkette M6 in Ungarn hat im Frühling letzten Jahres „tierische“ Unterstützung bekommen. Durch einen glücklichen Zufall verirrte sich der Mischlingsrüde damals als Jungtier auf die Baustelle. Mit Begeisterung wurde er vom Team aufHome Sweet Home genommen und auf den Namen „Mr. Strabag“ getauft – sogar ein eigenes Häuschen wurde von den Werkstatt-Mitarbeitern für den neuen Kollegen gebaut. Mittlerweile unternimmt der Vierbeiner täglich routiniert seine Runden in der Werkstatt, in der Kantine und durch die Büros. „Mit dem Maschinenmeister dreht er jeden Morgen um ca. 5 oder 6 Uhr eine Baustellen-Runde und schaut, ob alles in Ordnung ist“, erzählt Petra Kropf, Baukauffrau auf der Baustelle. 34 Indessen zählt Mr. Strabag schon zum festen Personalbestand, der auch über seine eigene Hundehütte als „Dienstwohnung“ verfügen darf. Zwischen den Mitarbeitern auf der Baustelle gibt es schon jetzt hitzige Diskussionen, wer ihn nach Ende der Baustelle im März 2010 mit nachhause nehmen darf. ANSPRECHPARTNERIN: Petra Kropf, Sondersparten und Konzessionen, UB Tunnelbau 2I, Dir. IQ www.strabag.com inform 17 Projekte Verkehrswegebau BUNDESAUTOBAHN A 602 EIN NADELÖHR SANIERT nahezu vollständig abgeschlossen. Der Bau der Straßenkonstruktion – Zementstabilisation und Asphalt-Tragschicht – ist allerdings noch im Gange. Auch die Erstellung der Niederschlagswasser-Ableitungssysteme und Regenbehälter schreitet voran. Ebenso wurde bereits „mit der Begrünung der Böschungen angefangen, damit die Erosionsschäden der Winterperiode nicht zu groß sind“, erklärt Elek Nagy. Die neue Strecke soll Ende März 2010 planmäßig dem Verkehr übergeben werden. ARCHÄOLOGISCHE FUNDE Als Vorbereitung zum Bau der Autobahn werden seit September 2005 Ausgrabungen entlang der Strecke im Komitat Baranya durchgeführt. „Es war bekannt, dass dieses Gebiet besonders reich an historischen Bodenschätzen ist“, beschreibt Elek Nagy. Nur kam wohl niemand auf den Gedanken, tatsächlich einen derartig paläontologisch wertvollen Schatz von nahezu 15.000 archäologischen Objekten mit mehr als 430.000 Funden zu machen. Diese stammen hauptsächlich aus der Zeit der Römer und der Awaren, einem zentralasiatischen Reitervolk. Aufgrund der Fülle der Funde sind die Ausgrabungen noch immer im Gange, wodurch der Baufortschritt leichte Verzögerungen erfährt. Gleichzeitig macht dieser Umstand Elek Nagy aber auch stolz: „Es hat uns einen riesigen Spaß gemacht, an der Organisierung einer archäologischen Ausstellung, in Verbindung mit dem Autobahnbau, mitzuarbeiten“. Deutschland. „Eine Großbaustelle wird aufgelöst“, lautete der Aufhänger der Tageszeitung Trierer Volksfreund Anfang Oktober. Anlass war das Ende einer organisatorischen Höchstleistung bei Sanierungsarbeiten auf der Bundesautobahn A 602. „Die Arbeiten standen unter einem enormen Zeitdruck, da die Strecke ein Nadelöhr zwischen Trier und Luxemburg darstellt und täglich von rund 50.000 Fahrzeugen genutzt wird“, schildert Stefanie Führling, Bauleiterin auf der A 602. Bei den auszuführenden Arbeiten handelte es sich um die Erneuerung der Binder- und Deckschicht in einer Stärke von 12 cm in beiden Fahrtrichtungen, einschließlich der Anschlussstellen Kenn und Errang. „Um den straffen Zeitplan überhaupt einhalten zu können, musste in zwei Schichten Tag und Nacht gearbeitet werden“, betont Stefanie Führling. Zunächst wurde nachts der alte Fahrbahnbelag durch die STRABAG Tochter Straßensanierung GmbH SAT behutsam abgefräst, um tagsüber die Asphaltbinderschicht und den Splittmastixasphalt wieder aufzubauen. Die Arbeiten verliefen dank der guten Organisation im Team problemlos, sodass der Verkehr schon nach einem Monat wieder in beiden Richtungen unbekümmert rollen konnte. Bauzeit: 1 Monat Auftragsvolumen: 1,3 Mio. Euro Länge der Baustelle: ca. 3,5 km Asphaltgesamtmengen: 17.500 t ANSPRECHPARTNERIN: Stefanie Führling, Verkehrswegebau, UB Deutschland 6H, Rhein/Main Länge der Autobahnstrecke: ca. 50 km Humusabtrag: 1,4 Mio. m³ Zementstabilisation: 293.000 m³ Einschnitt: 7,3 Mio. m3 Dammschüttung: 4,4 Mio. m3 Schutzschicht: ca. 913.000 m³ Asphalt: 254.000 m³ ANSPRECHPARTNER: Elek Nagy, Verkehrswegebau, UB Ungarn 6L, Großprojekte Links: Bauleiterin Stefanie Führling erläutert den Bauzeitenplan Rechts: Gestaffelter Asphalteinbau – Heiß an Heiß – auf BAB A602 Trier 35 Projekte Tunnelbau inform 17 LIMERICK SOUTHERN RING ROAD HERAUSFORDERUNGEN DER SUPERLATIVE Nicht umsonst war das Limerick Tunnel Projekt der „European PPP-Deal of the Year 2006“. Der Bau der „Limerick South Ring Road, einer 10 km langen vierspurigen Autobahn fordert seit 2006 innovative Meisterleistungen von unseren Kollegen. Herzstück ist ein abgesenkter Tunnel, der den Fluss Shannon unterquert. Projektteam Limerick Tunnel – STRABAG Operativ Dir. MT Irland. In der Nähe von Limerick, kurz bevor der Fluss Shannon, der größte Fluss Irlands, in den Atlantik mündet – wo im 9. Jhd. noch die Wikinger auf Beutezug flussaufwärts segelten –, wird heute ein 436 Mio. Euro Tunnelprojekt gemeinsam mit irischen Partnern von den STRABAG Unternehmensbereichen Infrastruktur Development 4W, UB Europa 3H Dir. MT und UB Dienstleistungen 4S Dir. MN ausgeführt. Seit August 2006 dreht sich alles um die Errichtung einer 10 km langen vierspurigen Autobahn inklusive einer 2,3 km langen zweispurigen Zulaufstrecke und zwei Mautstellen. Herzstück dieses Projektes ist der ca. ein km lange abgesenkte Tunnel, der direkt unter dem Fluss Shannon verläuft. Projektdauer: bis 2010 Volumen: 436 Mio. Euro Projektlänge: 10 km, davon ca. 1 km Tunnel (inkl. Cut & Cover Sections und Rampen) Der Bau der „Limerick South Ring Road“ ist in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Phase wurde eine Umfahrung zwischen der N7 (nach Dublin) und der N20 /21 (nach Cork) hergestellt, welche im Mai 2004 abgeschlossen wurde. Die derzeitige – zweite – Phase wird als PPP Projekt umgesetzt und verbindet die N7 mit der N18 (nach Shannon /Galway). Ziel ist, die National Roads im Süden der Stadt Limerick zu verbinden. Der Limerick Tunnel ist für ein Verkehrsaufkommen von rund 40.000 Fahrzeugen pro Tag konzipiert. Diese gezielte Verlagerung des Massenverkehrs aus Limerick miniert den Stadtverkehr, verbessert die Luftqualität und reduziert die CO2-Emissionen in erheblichem Maße. Der Tunnel hat zudem positive Auswirkungen auf die Pendlerzeiten – da außerhalb vom 36 Stadtkern viele multinationale Firmen ihre Produktionsstätten haben, wohin viele Arbeitskräfte aus Limerick tagtäglich pendeln müssen. Ebenso wird der Verkehrsfluss zum Shannon Airport, Galway, Dublin und Cork positiv gelenkt. DIE HIGHLIGHTS Auf die Frage nach besonderen Highlights auf der Baustelle, beschreibt Klaus-Dieter Pertl, Ansprechpartner für die Konzessionsebene aus dem Unternehmensbereich Infrastruktur Development, einige Situationen. Neben dem fast schon üblichen Zeitdruck, der zu 24-Stunden-Schichtbetrieben auf der Baustelle führte, war auch die Herstellung von komplett rissefreiem Beton eine enorme Herausforderung für das Projektteam. „Normalerweise wird dies vom Auftraggeber so gut wie nie vorgeschrieben. Mit ausgeklügelten Kühlungssystemen und einer Vielzahl an Tests haben wir es letztlich geschafft“, schildert Klaus-Dieter Pertl. Der extrem schlechte Baugrund – bestehend aus bis zu 26 m tiefem Alluvium – stellte die nächste knifflige Aufgabe dar. Mit Sicherheit die größte „Challenge“ war es für den Tunnel eine Lebensdauer von 120 Jahren nachzuweisen. Diese Vorgabe erfordert natürlich hohe Qualitätsansprüche an die Materialien, Arbeitskräfte und die Organisationsprozesse selbst. In Zusammenarbeit mit internationalen Experten sowie umfangreicher Kooperation und Korrespondenz mit dem Auftraggeber und dessen Beratern konnte auch dieses Problem bravourös gemeistert werden. Unter den spektakulärsten Zahlen der Baustelle findet sich vorne weg das Gewicht der Tunnelelemente: jedes der fünf Elemente wiegt für sich ca. 20.000 Tonnen, was in etwa sechstausend Klein-LKW’s entspricht. Für die Errichtung des Tunnels www.strabag.com wurden rund 50.000 m³ Beton hergestellt und 8.600 Tonnen Baustahl verlegt. Zur Fertigstellung des Abschnittes unter dem Shannon musste ein Graben im Flussbett ausgehoben werden: 420.000 m³ Bodenmaterial wurden herausgebaggert. Trotz all dieser Herausforderungen wurden sämtliche Tunnelelemente zeitgerecht bis Oktober 2008 platziert und damit die kritischste Phase im Projekt bewältigt. Es ist zwar noch einiges zu tun, vor allem im Bereich der Tunnel- und Straßenausrüstung, Mautstationen und Belagsarbeiten, aber der Projektfortschritt verläuft „im Großen und Ganzen planmäßig und die beabsichtigte Fertigstellung im Herbst 2010 ist durchaus realistisch“, schließt Klaus-Dieter Pertl ab. inform 17 Projekte Tunnelbau Mitte: Herstellung des Tunnelelements Rechts: Vorbereitungsarbeiten für das Ausschwimmen des Tunnelelements Unten: Trockendock zur Herstellung der Tunnelelemente und Absetzbecken für das Aushubmaterial ANSPRECHPARTNER: Klaus-Dieter Pertl, Sondersparten und Konzessionen, Dienstleistungen UB 4S, Dir. MN In der Umgebung von Limerick kann man heute noch Limerick. Durch Normannen wurde die Stadt im 12. Jhd. die historischen Spuren auffinden, die bis 3500 v. Chr. erneuert und Bauten wie „King John’s Castle“, die zurückreichen. Überreste aus der Steinzeit sowie die bekannteste touristische Attraktion, trugen zur Architektur Klöster in Ardpatrick, Mungret und Killeedy sind stille der Stadt bei. Den Ursprung des irischen Namens Zeugen der Vergangenheit. Begünstigt durch die Lage „Luimneach“ (öder Fleck) weiß keiner so genau. Fest steht am Mündungsbecken des Flusses Shannon, errichteten allerdings, dass Limerick die älteste und drittgrößte Wikinger im 9. Jhd. eine Siedlung – die spätere Stadt Stadt Irlands ist. 37 Projekte Tunnelbau inform 17 GOTTHARD TUNNEL ECHTE BASISARBEIT Erstfeld im Schweizer Kanton Uri liegt nur ein paar Kilometer südlich des Vierwaldstätter Sees und Altdorf, dem Ort der Tellsage. In dieser idyllischen Lage entsteht Projektleiter Beat Blindenbacher. Er ist ein erfahrener STRABAG Mitarbeiter, seit über 25 Jahren baut er Tunnels und hat diesen Job von der Pike auf gelernt. Wir treffen ihn in seinem Büro. „Wir müssen uns beeilen, der Zug in den Tunnel ist bestellt, Kaffee trinken wir später.“ Also los zum Umkleiden: Anzüge, Stiefel, Helme – in neuer Montur bereit für die Tunnelbesichtigung. Jeder Besucher bekommt noch einen Rucksack mit dem vorgeschriebenen Sauerstoff-Rettungspaket. Überhaupt ist Sicherheit oberstes Gebot auf der Baustelle, überall gibt es Hinweis- und Warnschilder. der größte Eisenbahntunnel der Welt. Für die inform besucht die Redaktion die gigantische Baustelle. Schweiz. In Erstfeld war es nie ruhig. Seit Jahrhunderten verläuft durch den Ort im Reußtal einer der wichtigsten Handelswege der Alpen über den Gotthard-Pass. Und mit der Eröffnung der Gotthardbahn im Jahr 1882 wurde aus dem unbedeutenden Bauerndorf fast über Nacht ein wichtiger Eisenbahnstandort. Ausgedehnte Gleisanlagen und große Bahngebäude prägen seither das Dorfbild. Heute hat Erstfeld ein neues, weithin sichtbares Wahrzeichen: eine abenteuerliche Landschaft aus Förderbändern und -türmen, auf und ab, drunter und drüber, insgesamt 18 km lange leuchtend gelbe Bänder, dazu Brechanlagen und Silos. Denn wieder steht Erstfeld im Mittelpunkt eines gigantischen Verkehrsprojektes: hier liegt das nördliche Ende des mit 57 km längsten Eisenbahntunnels der Welt, des Gotthard Basistunnels. Verantwortlich für die 7,5 km und 11,7 km langen Abschnitte zwischen Erstfeld und Amsteg bzw. Amsteg und Sedrun mit einem Auftragswert von 700 Mio. Euro und Herr über 450 Mitarbeiter ist Oben: Installationsplatz Erstfeld Unten: Tunnelportal Voreinschnitt mit Bandspeicheranlagen Oben: v.l.n.r. B. Blindenbacher und A. Kohlmaier Unten rechts: Die Schutzpatronin vertreibt den Teufel aus dem Tunnel www.strabag.com Der Baustellenzug wartet schon und rumpelt uns 1.700 m in die Weströhre bis an das hintere Ende der Tunnelbohrmaschine. Ab hier geht’s für das Material an einer Deckenschiene hängend nach vorne an den Einbauort. Für uns sind es bis zum Bohrkopf weitere 450 m zu Fuß über Leitern und Stege durch den Tunnelbohr-Koloss. Der war zuvor bereits im 12 km langen Baulos Amsteg – Sedrun im Einsatz. „Die Maschine haben wir selbst auseinander gebaut, total revidiert, hierher transportiert und wieder einsatzbereit gemacht“, erzählt Blindenbacher stolz. inform 17 Projekte Tunnelbau ARBEITEN WIE IN DEN TROPEN Im Tunnel herrschen Temperaturen um die 30 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Extreme Bedingungen für die harte körperliche Arbeit, die trotz aller Technik hier geleistet wird, aber ganz normal bei der Unterquerung der Alpen sind. „Zum Kühlen und Belüften benötigen wir etwa gleich viel Energie wie für den Tunnelvortrieb selbst“, erläutert Blindenbacher. Als wir den Bohrkopf erreichen, steht die Maschine gerade still. Mineur Fred Kohlmaier ist mit einem Kollegen in den Arbeitsraum vor der Maschine geklettert und hat mehrere der Rollenmeißel ausgewechselt, welche beim Drehen des Bohrkopfes im Abstand von neun cm auf kreisrunden Bahnen das Gebirge abfräsen. Die beiden sind gerade fertig und vom Führerstand aus wird die Maschine wieder angefahren. Unter ohrenbetäubendem Lärm frisst sich der Bohrkopf mit einer Vortriebskraft von 15.000 kN in den Berg, in 50 Minuten schafft er durchschnittlich einen Hub von zwei m, gefolgt von einer Viertelstunde Umsetzzeit. In 24 Stunden (2 x 8 Stunden Vortrieb, gefolgt von acht Stunden systematischer Wartung) frisst sich die TBM zwischen 25 und 35 m in den Berg. So entsteht ein sauberes kreisrundes Profil hinter dem Bohrkopf und die Sicherung des Gebirges mit Ankern und Spritzbeton kann auf das geringste Maß reduziert werden. Das ausgebrochene Material wird auf Förderbändern nach draußen transportiert und dort für den Beton der späteren Innenschale aufbereitet. Bauzeit Gesamtprojekt: 2002 – 2017 Länge Gesamtprojekt: 57 km STRABAG Los Amsteg: 12 km STRABAG Los Erstfeld: 8 km 22 Mann arbeiten pro 8-Stunden-Schicht auf der Maschine und dem Schalwagen für die Tunnelsohle. Bei 3-Schicht-Betrieb und einer Leerschicht ist die Vortriebsmannschaft damit 88 Mineure stark, 80 Prozent davon sind Österreicher, zehn Prozent Deutsche, dazu einige Südeuropäer, aber praktisch keine Schweizer. Oben: Bei der täglichen Kontrolle im rückwärtigen Bereich Gefragt nach der größten Herausforderung bei diesem gigantischen Projekt antwortet Blindenbacher: „Die Basis für den Erfolg dieses Projektes ist eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, und zwar auf allen Ebenen. Die schwierigsten Probleme entstehen immer zwischen den Menschen, vor allem wenn sie unter extremen Verhältnissen zusammenarbeiten. Diese Probleme zu lösen ist entscheidend und zugleich eine Herausforderung. „Es macht mir Freude mit Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsame Lösungen zu finden; das stellt die Basis für eine gute Team-Leistung dar. Der einzelne Mensch und Arbeiter vor Ort ist mir dabei besonders wichtig.“ Dann fügt er noch hinzu. „Technische Probleme zu lösen ist für uns ja selbstverständlich.“ So leistet Beat Blindenbacher echte Basisarbeit – in technischer und zwischenmenschlicher Hinsicht. ANSPRECHPARTNER: Beat Blindenbacher, Sondersparten und Konzessionen, UB Tunnelbau 2I 39 Events inform 17 Sonnenstrahlen und die Slalomtore versanken im frischen Neuschnee“, beschreibt Matthias Behr die Wetterbedingungen. Nur ein Renn-Durchgang erhöhte den Nervenkitzel – denn es gab nur eine Chance zu zeigen, was man drauf hat. Und diese Gelegenheit ließen Sophi Pytel, bei den Damen, und Christoph Dingels, bei den Herren, nicht ungenutzt. Der Ausklang des Tages fand im Festsaal des Hotel Messmer statt. Im Rahmen einer feierlichen Siegerehrung, die von Peer Monte, Dir. Ost, Bereich Dresden, moderiert wurde, regnete es neben Medaillen und Sachpreisen für die Sieger auch einen vom Hotel gestifteten Trostpreis für Michael Steinbrenner, der leider trotz souveränen Fahrkünsten kurz vor dem Ziel stürzte. Den Wanderpokal für die beste Mannschaft gewann die Dir. Züblin Komplettbau. „Die Resonanz auf das Ski-Event war sehr positiv – die nächste Skiausfahrt ist für das letzte Januarwochenende 2010 geplant“, schildert Matthias Behr freudig. ANSPRECHPARTNER: Matthias Behr, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland 2C, Dir. Mitte Perfekte Wettkampfbedingungen am Arlberg ZÜBLIN SKIAUSFAHRT IM SCHATTEN DER SKI WM Deutschland. Dem Ruf der jährlichen Züblin Skiausfahrt am 24. und 25.01.2009, mit einer Tradition von rund 40 Jahren, folgten auch heuer wieder 120 Skifans mit ihren frisch gewaxten Skibrettern. Highlight der Ausfahrt war der Riesenslalom, dem neben 60 Rennteilnehmern auch 11 Mannschaftsgruppen entgegenfieberten. Unter den Mannschaften befand sich auch ein Team der Schweizer Firma Swissboring und eines der noch jungen STRABAG Tochter Property and Facility Services GmbH. Actionreiche Startszene beim „Champ or Cramp“ Event „CHAMP OR CRAMP“ Austragungsort des Riesenslaloms war das Skigebiet „Sonnenkopf“ am Arlberg in Österreich. Am 24.01., um 13:00 Uhr ertönte das Startsignal. „Es herrschte eine klare Sicht trotz spärlicher EIN RENNEN DER EXTREME Österreich. Bei ausgezeichneten Schneebedingungen, einer perfekt präparierten schwarzen Piste und strahlend blauem Himmel fanden sich die besten Skibergsteiger am 24. Jänner 2009 zum legendären „champ or cramp“ Event am Goldeck in Kärnten ein, um sich der Herausforderung des Winters zu stellen. Bereits zum fünften Mal waren Athleten aus allen Altersklassen fest entschlossen, die längste schwarze Abfahrt der Alpen bergauf zu erklimmen. Die meisten der 150 Teilnehmer kamen aus Österreich angereist, darunter auch das STRABAG Alpin-Team. Das einmalige Event hat aber auch etliche Hobbysportler aus den Nachbarländern Italien und Slowenien angezogen. Gruppenfoto der stolzen Sieger 40 www.strabag.com inform 17 Events 1.500 Höhenmeter und rund acht km mussten bergauf bezwungen werden – nach dieser Anstrengung durfte sich wirklich jeder als Sieger fühlen und wurde im Zielbereich auch dementsprechend umjubelt empfangen. HOCHACHTUNG! In der Teamwertung hat das STRABAG Alpin-Team mit Thomas Morgenbesser (Zeit 1:08:51,5), Manfred Tod (Zeit 1:11:02,9), Willi Nagl jun. (Zeit 1:16:26,5) und Gerald Hausmann (Zeit 1:20:08,4) den zweiten Platz erkämpft. Zur Unterstützung der Vorstellungskraft – der Beste hatte eine Zeit von 1:00:33,9 – d. h. Thomas Morgenbesser hing sprichwörtlich schon an den Fersen des Siegers. Der Kopf des Teams Michael Kräftner, als Einziger ein STRABAG Mitarbeiter, der kürzlich auch beim Dolomitenmann 2008 mitgemacht hatte, war leider beruflich verhindert. Zwar „schmerzhaft“ für das sportliche Event, aber „champmäßiger“ Einsatz für die STRABAG. ANSPRECHPARTNERIN: Claudia Strieder, Servicebetriebe, Zentralbereich BRVZ 02, Österreich /International, Fachbereich IT Gerald Hausmann bei vollem Körpereinsatz STRAtria 2009 Der Schmerz vergeht – der Stolz bleibt International. „Das Anmeldungsportal ist eröffnet“, ver- Aus organisatorischen Gründen liegt das Limit bei lautbart Mario Rabitsch im STRANET und motiviert mit 300 Athleten. Anmelden ist ausschließlich über das diesen Worten zum heurigen STRAtria – mittlerweile die Lotus Notes Portal bis 25. Mai 2009 möglich! 4. Veranstaltung in Folge. Erneut gilt es die Sprintdistanz über 750 m Schwimmen, 22 km Rad fahren und 5 km Also, auf was noch warten – gleich anmelden!!! Laufen zu überwinden. Mario Rabitsch, Servicebetriebe, Zentralbereich Zentrale Technik 30 41 Events inform 17 EINWEIHUNGSFEIER IN NEPAL BAYERN IST DA, WO BERGE SIND! Begleitung der Feierlichkeiten musste, wie könnte es anders sein, eine echte bayerische Blasmusikkapelle aus Bayern eingeflogen werden. „Die nepalesischen Gäste schätzten die Köstlichkeiten der bayerischen Küche, wie beispielsweise Schweinshaxn mit Kraut, Schweinsbraten mit Kartoffelsalat, Brezn sowie das gute bayerische Bier“, erzählt Ernst Schmid, Projektleiter beim Bauvorhaben, lächelnd. Im Dezember konnte richtig gefeiert werden: das von PRÄDESTINIERT FÜR WASSERKRAFTWERKE DYWIDAG International gebaute Wasserkraftwerk Middle Marsyangdi Hydroelectric Project (MMHEP), ca. 200 km westlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, wurde offiziell eingeweiht und in Betrieb genommen. Im Beisein von nepalesischen und deutschen Regierungsvertretern erzeugte das 72 MW Wasserkraftwerk den ersten Strom. Nepal. Außenstehenden mag die Zeremonie schon etwas eigentümlich vorgekommen sein: Weiß-blau geschmückte Tische, traditionelle bayerische Blasmusik und aus den Zapfhähnen lief original bayerisches Bier. Wäre wohl nichts Verwunderliches daran, wenn ein derartiges Fest in Bayern stattfinden würde. Umrahmt wurde dieses Szenario allerdings nicht von den Alpen, sondern vom Annapurna, der mit 8.091 m, in den Himalaya-Himmel ragt. Wir befinden uns in Nepal – wo im traditionell bayerischen Stil, dem Sitz der DYWIDAG International entsprechend, die Einweihung des Wasserkraftwerks MMHEP gefeiert wurde. Für das feierliche Ambiente der Einweihungszeremonie wurde das Projektgelände festlich geschmückt und für die musikalische Der Bau dieses Projektes, das im Wesentlichen aus einem 63 m hohen Betondamm, ausgebildet als Überlaufbauwerk, einem 5 km langen Einlauftunnel und einem Kraftwerk mit zwei vertikalen Francis-Turbinen besteht, begann schon im Jahr 2001. DYWIDAG International führte den überwiegenden Teil der Bauarbeiten dieses insgesamt 278 Mio. Euro teuren Projektes aus. Wie häufig bei Großprojekten traten auch hier immer wieder unvorhersehbare Ereignisse ein, die die Ausführung der Bauarbeiten erschwerten und verzögerten. Eine schwierige Herausforderung für das gesamte Team – die jedoch bravourös, innerhalb einer genehmigten Verlängerungsfrist, gemeistert wurde. Das enorme hydraulische Potenzial der nepalesischen Flüsse prädestiniert Nepal für den Bau von Wasserkraftwerken, die gerade heute, in Zeiten der Klimasensibilität, als die erneuerbare Energiequelle gelten. Zum Beispiel spart die klimaneutrale Energie, die das neue Wasserkraftwerk Middle Marsyangdi erzeugt, im Vergleich zur Erzeugung der gleichen Energiemenge mit fossilen Energieträgern 340.000 t CO2 pro Jahr. „Darüber hinaus müssen nur wenige Eingriffe in die Landschaft der atemberaubenden Bergwelt vorgenommen werden, da die natürlichen Gegebenheiten die besten Voraussetzungen für Wasserkraftwerke mitbringen“, erläutert Ernst Schmid. ANSPRECHPARTNER: Ernst Schmid, Hoch- und Ingenieurbau, UB International 3G, Asien /Afrika Das Wasserkraftwerk Middle Marsyangdi Hydroelectric in voller Pracht 42 Einweihungsfeier im bayerischen Stil www.strabag.com inform 17 Specials STRABAG KINDER – RAN A AN N DIE BUNTSTIFTE! Liebe Kinde Kinder! Ihr werdet wieder gefordert – Wir sind auf der Suche nach neuen Kunstwerken und dazu brauchen U wir Eure Unterstützung. „Auf der Straße unterwegs …“ lautet diesmal unser Motto. Lasst Eurer Fantasie freien Lauf. Wir freuen au Eure Bilder und vergesst nicht, Euer Alter uns auf anzug anzugeben! Schickt Eure Bilder bis zum 31. August 2009 an: STRABAG SE Barbara Saulich Donau-City-Straße 9 A-1220 Wien Gerne könnt Ihr uns die Bilder auch per E-Mail zukommen lassen an barbara.saulich@strabag.com Unte allen Einsendungen verlosen wir natürlich Unter wied tolle Preise – also, mitmachen lohnt sich!! wieder Veränderung: Ihre neue Redakteurin informative Beiträge haben, die Sie gerne im Rahmen der inform veröffentlichen möchten – dann senden Sie Ihren Input hinkünftig an barbara.saulich@strabag.com. Barbara Saulich Liebe Leserinnen & Leser! Abschließend noch ein Hinweis für Sie: Die redaktionellen Aufgaben werden hinkünftig von Barbara Saulich übernommen. Wenn Sie interessante Projekte oder Wir freuen uns auf Ihre Beiträge! Die nächste Ausgabe der inform – „Das Magazin der STRABAG SE“ erscheint IM HERBST 2009 43 www.strabag.com IMPRESSUM Herausgeber: STRABAG SE, Villach Redaktion: Barbara Saulich (verantw.), Bernd Hinrichs Redaktionsbeiräte: Jaroslava Trlicova (Tschechien/Slowakei), Petra Mindler (Ungarn), Bozena Czekajska (Polen), Elena Beljakowa (Russland) Layout und Druckabwicklung: Gundula Schmid (verantw.) Druckvorstufe: finishingmove Druck: MACK GmbH, Schönaich Fotonachweis: Getty Images (Titelbild, S. 08-09), Adrian Hipp (S. 40), Thomas Hude (S. 41) Anfragen und Zuschriften bitte an: STRABAG SE, z. Hd. Barbara Saulich, Tel. +43 (0)1 22422-1956, Fax +43 (0)1 22422-1177, barbara.saulich@strabag.com oder z. Hd. Karoline Moser, Tel. +43 (0)1 22422-1170, Fax +43 (0)1 22422-1177, karoline.moser@strabag.com, Donau-City-Straße 9, A-1220 Wien STRABAG legt großen Wert auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Aus Gründen der Vereinfachung verwenden wir in unseren Texten in der Mehrzahl geschlechtsneutrale Bezeichnungen wie „Mitarbeiter“, „Auftraggeber“ oder „Experten“. Damit sind sowohl männliche als auch weibliche Personen gemeint.