Liebe Leserin, lieber Leser
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Liebe Leserin, lieber Leser
Editorial Impressum Qualitätsmanagement..................................................... 3 Herausgeber AKG Software Consulting GmbH VESTRA Civil 3D Uhlandstraße 12 79423 Heitersheim Tel. 0 76 34 / 56 12-0 Fax 0 76 34 / 56 12-300 Produkt-Bericht: Maschinensteuerung Stralauer Platz 34 10243 Berlin Tel. 0 30 / 28 52 91-0 Fax 0 30 / 28 52 91-30 Internet: www.akgsoftware.de E-Mail: info@akgsoftware.de Geschäftsführer Dipl.-Ing. Artur K. Günther Dipl.-Ing. Arno Brüggemann Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser Redaktion Franz-Josef Knelangen Daniela Lentschewski Markus Körle profile@akgsoftware.de Anzeigen vertrieb@akgsoftware.de Herstellung Druckerei Winter Uhlandstraße 13 79423 Heitersheim Auflage 6.500 Exemplare Vorteile im Überblick ..................................................... 4 Automatische Neigungs- und Höhenkontrolle ................ 6 OKview Digitaler Planungsordner 2.0 . ........................................ 8 Kostenberechnung KOSTRA nimmt sich der RAB-ING an ....................... 11 Anwenderbericht VESTRA PRO Mit VESTRA unterwegs im Nord-Irak ......................... 12 Tifosy VESTRA und das Straßendatenbanksystem Tifosy . ..... 15 Schulungen Neues aus dem AKG-Trainingscenter ............................ 17 Anwenderbericht 3D-Visualisierungen in Libyen mit VESTRA-Daten ..... 18 Entwicklung Neue VESTRA-Benutzerschnittstelle ............................ 22 Workshop Der neue DGM-Manager . ............................................ 24 Anwenderbericht VESTRA Civil 3D/VESTRA CAD Großprojekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ ................... 26 Vorgestellt AKG Bauconsult GmbH ............................................... 28 VESTRA PRO Pflege: eine lohnende Investition . .................................. 30 AKG-Homepage Neuer Internet-Auftritt .................................................. 33 VESTRA GIS GeoMedia 3D-Daten im Wandel der Zeit . ..................................... 34 GE/CAD Grunderwerb auf AutoCAD Civil 3D ........................... 36 P R O F I L E BB-Visu Visualisierung und Sichtweitenberechnung . .................. 37 Copyright © 2008 AKG Software Consulting GmbH Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Waren- und Markennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. AKG Software Consulting GmbH kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Alle Rechte inklusive fotomechanische Wiedergabe und Speicherung in elektronischen Medien vorbehalten. AKG®, AKG Software®, GE/Office®, KOSTRA®, OKview®, VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB® und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der AKG Software Consulting GmbH. OKSTRA® ist eine eingetragene Marke der BASt. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie nicht gesondert ausgezeichnet sind. PROFILE 1/2008 Liebe Leserin, lieber Leser, Qualität ist machbar. Schwer verständlich daher, dass es nur ganz wenige Softwarehäuser in unserer Branche gibt, die ein eigenes Qualitätsmanagement system aufweisen. Dies liegt nicht so sehr, wie man vermuten könnte, an den jährlich wiederkehrenden Investitionskosten, es hängt vielmehr mit der Forderung an die Leitung eines Unternehmens zusammen, ein solches Managementsystem zu erhalten, zu planen und weiterzuentwickeln. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherung von Qualität und zur Erreichung der definierten Qualitätsziele sowie deren Überwachung müssen Teil der Geschäftspolitik einer Firma sein. Nur so ist gewährleistet, dass alle davon profitieren: Unternehmen, Belegschaft und vor allem die Kunden. Die Qualität von Software zu erhalten und zu verbessern stellt heute aufgrund der unausweichlichen Verflechtungen des Softwaremarktes eine enorme Herausforderung dar. Denn es gilt, auf die Randbedingungen verwendeter Basissysteme zu reagieren. Während man früher auf einer quasi leeren Daten autobahn operierte, hat man es heute mit vielen Benutzern, mit Staus und oftmals sogar mit Geisterfahrern zu tun. Am 20. März 2008 wurde unser Qualitätsmanagementsystem zum 11-ten Mal von einem europäischen Zertifizierungsinstitut überprüft. Dass vom Auditor keine Abweichungen von der Norm festgestellt wurden, hat uns sehr gefreut. Wichtiger war jedoch das Erreichen unseres Qualitätsziels offiziell bestätigt zu bekommen: die bestmöglichen Lösungen mit der höchsten Qualität zu liefern. Alle unsere Programmsysteme wurden im vergangenen Jahr wesentlich erweitert und an neue Hard- und Softwaremöglichkeiten leistungsmäßig angepasst. Die Integration neuer Richtlinien wurde realisiert, zahlreiche Wünsche und Forderungen berücksichtigt. Die inzwischen marktführende Qualität unserer neuen Programmentwicklungen für die Bauabrechnung wird uns im nationalen und internationalen Einsatz von vielen Baufirmen und Planungsbüros immer wieder bestätigt. Unsere Spitzenposition bei der Herstellung von Programmsystemen für den räumlichen Verkehrswegebau bleibt unangetastet und konnte weiter ausgebaut werden. In einer aktuellen Umfrage haben unsere Kunden ihre Zufriedenheit mit uns und unseren Programmsystemen wieder einmal bestätigt: Sie bewerteten uns mit der Schulnote gut. Dies ist uns Ansporn. Wir werden die Betreuung unserer Kunden weiter ausbauen, unsere kostenlosen Webcasts erweitern und unsere Trainer werden, ausgestattet mit kompletter Hard- und Software, verstärkt Präsenz-Schulungen in unmittelbarer Kundennähe kostengünstig anbieten. Die Qualitätssicherung bleibt unsere höchste Zielvorgabe. Dabei ist die Kundenzufriedenheit unser Maßstab. Ihr A. K. Günther PROFILE 1/2008 P R O F I L E VESTRA Civil 3D: Vorteile im Überblick Von staatl. gepr. Bautechniker Andreas Blaudszun Andreas Blaudszun ist bei der AKG Software Consulting GmbH in den Bereichen Schulung und Programmabnahme tätig. Im Objektstil sind die Darstellungsoptionen der Civil 3D-Objekte definiert, z. B. Farben, Strichdicken, Layer belegung etc. Ein Template (DWTFormat in AutoCAD) ist eine Vorlagendatei, aus der bei Projektbeginn eine DWG-Datei mit den entsprechenden Voreinstellungen entsteht. Im Beschriftungsstil sind die Definitionen für die automatische Beschriftung hinterlegt, z. B. Textstil, Texthöhe, Farbe oder Umfang der Beschriftung. AutoCAD Civil 3D ist die Straßenbaulösung aus dem Hause Autodesk, die im Gegensatz zu AutoCAD spezielle Objekte für den Tiefbau-Bereich zur Verfügung stellt. Durch Objekte wie z. B. DGM, Achse oder Gradiente wird objektorientiertes Arbeiten möglich. Civil 3D-Objekte mit ihren umfangreichen Darstellungs möglichkeiten ergeben in Verbindung mit den VESTRA-Berechnungen eine TiefbauSoftware, die allen Anforderungen gerecht wird. Digitales Geländemodell (DGM) Das DGM wird wie gewohnt in VESTRA mit den Algorithmen „Kantentausch“ oder „Bau abrechnung“ (erforderlich für die Berechnung nach REB oder GAEB) erzeugt. Das gerechnete Geländemodell kann neben den herkömmlichen Darstellungsoptionen auch direkt als Civil 3DOberfläche ausgegeben werden. Abb. 1: Ausgabe der Geländemodell-Berechnung Damit wird die DGM-Berechnung als VESTRA DGM-Datei im Projekt gespeichert und steht zusätzlich als Geländeoberfläche in der DWG-Datei zur Verfügung. Durch das Speichern des Geländes in der Zeichnung kann die Darstellung von Civil 3D übernommen werden. Zwischen den Objektstilen des DGM kann einfach gewechselt werden – je nachdem, welche Darstellung gerade benötigt wird: Dreiecksvermaschung, Höhenliniendarstellung oder Farbkarte. In den Templates von VESTRA Civil 3D sind die wichtigsten Stile bereits definiert. Zur Beschriftung der Geländeinformationen stehen umfangreiche Beschriftungsstile für die CivilOberfläche zur Verfügung. Höhenlinien können entlang einer dynamisch verschiebbaren Linie, in einem frei definierbaren Intervall oder einzeln und punktuell beschriftet werden. Steigungen lassen sich in Prozent oder 1:n jederzeit zwischen zwei beliebigen Punkten anschreiben. Legenden für Höhen linien oder Farbschemata können in einer dynamischen Tabelle auf dem Plan mit ausgegeben werden. Die Definitionen dieser Anschriebe sind allesamt über Stile definiert, so dass die Darstellung der Texte jederzeit in der Planungsphase änderbar ist. Die Textgrößen der Beschriftungsstile werden in Papiergröße definiert, d. h. eine Texthöhe von 2,5 mm wird in jedem Layout – unabhängig vom Maßstab – immer mit 2,5 mm ausgegeben. Die variable Vorgabe eines Darstellungsmaßstabs im Modellbereich nimmt von Arbeitsbeginn an auf die Position der Texte und Symbole Rücksicht. Diese Beschriftungsoptionen finden sich in allen Objekt beschriftungen von Civil 3D wieder, wie z. B. bei Achse oder Gradiente. Achsen Auch Achsen werden über VESTRA-Funktionen konstruiert. Hier stehen wie in allen VESTRAVersionen die Achsassistenten und der Achsmanager zur Verfügung. Die Achsen werden direkt bei der Konstruktion als Civil-Objekt in der Zeichnung abgelegt. Dies bedeutet, dass bei Bedarf ebenfalls auf Stildefinitionen zurückgegriffen werden kann und sich die einzelnen Achselemente wäh- P R O F I L E Abb. 2: Darstellung über Civil 3D-Objektstile PROFILE 1/2008 rend der Konstruktionsphase mit unterschiedlichen Farben kennzeichnen lassen, was in schwierigen Planungsgebieten eine gute Kontrollmöglichkeit bietet. Die Eingabewerte können gleich bei der Konstruktion geprüft werden, da die Elemente direkt in der Zeichnung beschriftet werden, so dass auch hier eine dauerhafte Kontrolle stattfindet. Abb. 4: Gradientenkonstruktion mit Transferdialog Multiuser-Fähigkeit Abb. 3: Ausschnitt aus der Achskonstruktion Über die Quickinfo werden – ohne separaten Befehl – an jeder Mausposition Station und Abstand zu den benachbarten Achsen angezeigt. Die Anzeige kann wahlweise für einzelne Achsen ein- bzw. ausgeschaltet werden und steht auch bei den anderen Objektdaten zur Verfügung. Die Layerverwaltung macht es möglich, die Achsen gemeinsam oder einzeln ein- und auszublenden. Über die Stildefinition der Achsen wird die Achsdarstellung festgelegt, aber auch auf welchem Layer sie liegen soll. Ein Anwendungsfall für verschiedene Achsstile ist beispielsweise die Varianten untersuchung: Für jede Variante wird ein eigener Stil erzeugt, wobei unterschiedliche Layer vorgegeben werden. Nun können die Layer über den Layermanager ein- und ausgeschaltet werden. Gradienten Auch Gradienten können wie bisher in „Gradiente und Querprofil“ mit den bekannten Werkzeugen erstellt werden. Über den Gradiententransfer können alle in VESTRA erzeugten Gradienten aus dem Querprofilspeicher in die DWG-Datei gespeichert werden. Dadurch besteht auch hier Zugriff auf die umfangreichen Civil 3D-Darstellungsmöglichkeiten. Die Anzeige der Elemente mit verschiedenen Farben lässt sich auf dieselbe Art wie bei den Achsen lösen. Die Ausgabe des Höhenplans mit den Bändern kann ebenfalls über die Stile individuell eingestellt werden. So ist auch ein Höhenplan in Englisch oder Französisch kein Problem mehr. Die Konstruktion einer Gradiente direkt in der DWG-Datei bietet den Vorteil, bereits im Vorfeld Brückenbauwerke oder kreuzende Straßen in den Längsschnitt zeichnen zu können. In Kombination mit der farbigen Darstellung besteht während der Eingabe immer die Möglichkeit, die Konstruktion zu überprüfen. Da der Längsschnitt in derselben DWG-Datei erzeugt wird, können beim Entwurf der Gradiente auch Punkte im Lageplan gefangen werden, um so die richtigen Stationen zu erhalten. Die in Civil 3D erzeugten Gradienten können auf dem umgekehrten Weg über den Gradiententransfer an VESTRA übergeben werden, um dort den weiteren Querschnitt zu planen. Immer häufiger ist es vor allem bei größeren Projekten notwendig, dass mehrere Ingenieure und Techniker gleichzeitig Projektarbeit leisten. Das setzt voraus, dass Planunterlagen immer aktuell gehalten werden. Eine entscheidende Hilfe bei der Projekt- und Dokumentenverwaltung bietet die so genannte Multiuser-Funktion. Welche Vor teile mit dieser Funktion für den Anwender entstehen, soll am Beispiel einer gemeinsamen Straßenund Kanalplanung veranschaulicht werden: Da die Kanalplanung von den geplanten Straßenhöhen abhängig ist, sollte noch während die Straßenplanung in Bearbeitung ist, ein Kunstkörper-DGM zur Verfügung gestellt werden. Dieses wird von der Straßenplanung als vorläufiges Geländemodell per Datenreferenz geliefert. So lässt sich die Referenz für die Kanalplanung in eine eigene DWG-Datei holen. Nun kann mit diesem DGM gearbeitet werden, und die geplanten Kanalhöhen können sich darauf beziehen. Sobald eine Änderung des KunstkörperDGM gespeichert wird, erhält die Zeichnung mit der Datenreferenz einen Aufruf zum Abgleich. Dadurch wird das DGM in der Kanalzeichnung aktualisiert wie auch die Kanalplanung selbst. Sobald die Kanalplanung fertiggestellt ist, kann diese wiederum als Referenz in die Straßenplanung eingebunden werden. Das hat den Vorteil, dass Beschriftung und Darstellung über die Zeichnung der Straßenplanung gesteuert werden. Gerade beim Plotten zeigt sich dieser Nutzen, wenn unterschiedliche Maßstäbe erzeugt werden sollen. Diese Technik ist mit der bekannten externen Referenz unter AutoCAD vergleichbar. Der Unter schied besteht darin, dass bei der Datenreferenz auf einzelne Datenobjekte zugegriffen und nicht auf die komplette Zeichnung referenziert wird, was Übersicht und Bearbeitung enorm vereinfacht. Multiuser bedeutet, dass mehrere Bear beiter gleichzeitig an einem Projekt arbeiten können. Hinweis: VESTRA Civil 3D 2008 ist ab Build 31 auch für AutoCAD Civil 3D 2009 freigegeben! Fazit Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Plattform AutoCAD Civil 3D und der Aufsatz VESTRA Civil 3D in idealer Weise ergänzen. Beim Einsatz dieser Kombination profitiert der Anwender von der Qualität der VESTRA-Berechnungen, ohne auf den Komfort der Civil-Darstellung verzichten zu müssen – unabhängig davon, ob die Daten im OKSTRA-, VESTRA- oder DWG-Format abgegeben werden. P R O F I L E PROFILE 1/2008 Automatische Neigungs- und Höhenkontrolle – ein unverzichtbarer Zusatz Von Sylvie Leiss Sylvie Leiss ist European Marketing Communications Manager bei der Trimble Construction Division. VESTRA unterstützt die Ansteuerung von Bau maschinen unterschiedlicher Hersteller wie Trimble oder Topcon. Der Maschinensteuer ungsexport erfolgt auf LandXML-Basis über eine bidirektionale Schnittstelle. Die Integration aller Phasen des Bauablaufs ist heute Realität. Viele Erdbauunter nehmen können durch die Nutzung automatischer Neigungs- und Höhenkontroll technologien ihren Vorsprung und Erfolg ausbauen. Sie erzielen nicht nur präzise Ergebnisse, sondern zugleich einen wirtschaftlichen Vorteil aufgrund ihrer gesteigerten Produktivität. D ie Baubranche muss sich täglich neuen Herausforderungen stellen. Im Straßenwesen etwa ist eine ständige Zunahme des Verkehrs zu verzeichnen, die Budgets für den Straßenausbau werden jedoch nicht erhöht. Durch Finanzierungsprojekte liegt nun auch öfters die Verantwortung beim Straßenbauunternehmer und nicht mehr alleine beim Straßeneigentümer. Straßen stellen Vermögens werte dar, die genauso wie ein Geschäft verwaltet werden müssen. Hieraus ergibt sich für Bauunter nehmen die Notwendigkeit, effizienter zu werden. Mehr Kunden denn je sowohl im privaten als auch im staatlichen Sektor verlangen mehr für ihr Geld. Die termingerechte Erfüllung von Verträgen ist ein entscheidender Faktor, der sich auch unter dem Strich bezahlt macht. Die Baubranche ist nicht mehr die konservative Industrie, die sie einmal war. Es besteht der Wunsch nach Innovationen. Der Einsatz von 3Dund lasergestützten Lösungen für Massenaushub, Baustellenvorbereitung, Feinplanie sowie Baustellen vermessung, Neigungs- und Höhenkontrolle verändert die Arbeitsabläufe. Es dreht sich alles um die Maschinensteuerung. Diese reicht von einfachen Systemen, bei denen Schnüre und Laser benötigt werden, bis hin zur hochgenauen dreidimensionalen Lösung. Abb. 1: Die Trimble Grade Control System (GCS)Produktreihe kann auf zahlreichen Maschinen installiert werden – z. B. auf Raupen, Walzen, Gradern, Scrapern, Baggern. Eine einzige Plattform wird für die Reihe genutzt, und je nach Maschine und Anwendung kann der Bauunternehmer zwischen einer Reihe von Optionen wählen. P R O F I L E Auf lasergestützte Display-Systeme ist immer noch Verlass und ihre Flexibilität und Vorteile müssen nicht mehr erklärt werden. Viele denken heute bei Maschinensteuerung an GPS oder ATS Total Station. Diese Systeme bestimmen die X-, Y- und Z-Koordinaten des Maschinenschilds und vergleichen die Daten mit dem zuvor geladenen Digitalen Geländemodell. Sollhöhe und Querneigung werden daraufhin für die aktuelle Position berechnet. Das Hydrauliksystem der Maschine steuert die Schildorientierung für die korrekte Abtrags-/Auftragsneigung und -höhe automatisch. Neigungs- und Höheninformationen werden zusammen mit der Schild- oder Löffelposition auf dem Display im Führerhaus angezeigt. Abb. 2: Bei großen Erdbauprojekten wie z. B. Dämmen, Bodensanierung, Infrastrukturprojekten oder Deponien werden die Maschinensteuerungs systeme gerne eingesetzt: hier das Trimble GCS900 Grade Control System. Das System zeigt nicht nur aktuelle Einbauwerte, sondern auch Sperr- und Gefahrenzonen in Echtzeit an. Zwei Hauptkategorien von 3D-Höhen- und Neigungskontrollsystemen Bei den Satelliten-gesteuerten Maschinensteuerungs systemen hat der Maschinenführer Oberflächen-, Gefälle- und Kurvenbandinformationen im Führer haus jederzeit vor Augen. Damit können umfang reiche Erdarbeiten und Massenaushub ohne Absteck pflöcke und Leitdrähte durchgeführt werden. Das Verfahren nutzt ein Netzwerk von Satelliten, die die Erde umkreisen. An beiden Seiten des Maschinen schilds sind Antennen angebracht, die die Signale empfangen. Der integrierte Empfänger berechnet mehrmals pro Sekunde die exakte 3D-Position. Die GNSS-Höhen- und Neigungskontrollsysteme können bis auf 30 mm genau sein. In Verbindung mit einer Totalstation kann die Genauigkeit für die präzise Feinplanierung auf ± 5 mm erhöht werden. Für die genaue Feinplanie verfolgt die Totalstation automatisch ein am Schild der Maschine befestigtes Ziel. Die Totalstation übermittelt kontinuierlich die Positionswerte und überträgt diese Daten zum Rechner im Führerhaus, der dann die gewünschte Höhe und Neigung für diese Position ermittelt. Der Maschinenführer hat bei beiden 3D-Sys temen alle Informationen des automatischen Höhen- und Neigungskontrollsystems direkt vor sich. Ein Rechner im Führerhaus bestimmt die genaue Position der Schildkanten. Er vergleicht diese Positionen mit der Sollhöhe und berechnet daraufhin den erforderlichen Auf- oder Abtrag. Die PROFILE 1/2008 Planungsinformationen werden auf dem Bildschirm in Planansicht, Querprofilansicht oder als Text und auf einer Lichtbalkenanzeige dargestellt. Die Licht balkenanzeige für die manuelle Steuerung führt den Maschinenführer bei der Fahrt entlang eines definierten Kurvenbandes „auf Höhe” und „in Richtung”. Bei automatischer Steuerung werden die Auf- und Abtragswerte zur Ventilsteuerung für die automatische Schildkontrolle verwendet. Die wenigen Hersteller (wie Trimble, Topcon und Leica), die sich auf Vermessungs- und Positionierungs systeme spezialisiert haben, führen regelmäßig auch neue verfeinerte Systeme und Techniken ein. liert werden. Sie nutzen eine einzige Plattform und können dennoch stets die beste Option für die einzelnen Maschinen und Anwendungen auswählen. Abb. 4: Die Einhaltung der knappen Einbau toleranzen ist mit dem Einsatz eines Trimble GCS900 Grade Control System jederzeit gegeben. Nach der millimetergenauen Feinplanie lassen sich Abschluss- und Tragschichten in kürzerer Zeit genauer ausbringen, Materialkosten sinken auf ein Minimum. Abb. 3: Beim Einsatz des Trimble GCS900 Grade Control System auf Raupen oder Gradern wird Erdreich schneller als je zuvor verbaut – auch bei komplexen Entwurfsvorgaben. Die jüngste Neuheit von Trimble stellt die Universal Total Station (UTS) dar. Die leistungsstarken neuen Trimble SPS730- und SPS930-Uni versaltotalstationen, die nun über Servo-, Autolock-, Robotic-, reflektorlose (DR) und ATS-Betriebsarten verfügen, decken alle Aufmaß- und Absteckarbeiten, reflektorlosen Messungen und Maschinensteuerungs anforderungen am Bau ab – alle Funktionen in einem extrem genauen Instrument! Die Universal totalstationen mit exklusiven MagDrive-Servo motoren bieten eine genaue Zielverfolgung mit schnellen Ansprechzeiten für eine leistungsfähige automatische Maschinensteuerung. Die einzigartige Trimble MultiTrack-Zielverfolgung erlaubt die Erfassung und Verfolgung aktiver und passiver Prismen einschließlich des aktiven Trimble MT900Maschinenprismas. Das System bietet dank dieser Technik selbst bei starken Vibrationen und Hinder nissen auf der Baustelle eine beispiellos zuverlässige Zielverfolgung und erfasst jederzeit den richtigen Reflektor. Kostspielige Erfassungsfehler und Nacharbeiten werden vermieden, Maschinenführer können Erdreich schneller nach Vorgabe verbauen und produktiver arbeiten. Die neue GCS-Produktreihe von Trimble bietet eine Vielzahl flexibler und komplett aufrüstbarer Systeme. Dank der CAN BUS-Architektur können Sie je nach Arbeitsanforderung problemlos Sensoren zum System hinzufügen. Über den er weiterbaren CAN BUS-Kabelbaum lässt sich ein System mit einem Sensor schnell zu einer 3D-Multi funktionslösung ausbauen. Egal, ob Sie Bagger für den Massenaushub, Raupen oder Scraper für großräumige Erdarbeiten, Grader für die Feinplanie oder seit neuestem sogar Walzen für die Bearbeitung ausgebrachter Materialschichten einsetzen: Diese Systeme können auf zahlreichen Maschinen instal- PROFILE 1/2008 Mit Hilfe der fortschrittlichen Technologie werden die Entwurfsdaten aus dem Büro direkt ins Führerhaus übertragen. Maschinenführer können damit komplexe Entwürfe wie z. B. vertikale Kurven, Übergänge, überhöhte Kurven und komplizierte Baustellenvorgaben ganz ohne Absteckpflöcke, Schnüre und Lagepläne nach Vorgabe erstellen. Da die Daten vor Ort zur Verfügung stehen, kann der Polier oder Maschinenführer schnell eine neue Neigung oder Planumshöhe vom Führerhaus aus eingeben, ohne dass zuerst Pflöcke eingeschlagen oder neu positioniert werden müssen. Abb. 5: Trimble CB430-Steuerbox, Grafikdisplay für konventionelle und 3D-Steuerung Die Vorteile solcher Maschinensteuerungssysteme liegen auf der Hand: Standzeiten für die Vermessung oder Gefälleprüfung entfallen, und so kann der Maschinenführer sowohl schneller als auch produktiver arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht die Präzision, die diese Technologien bieten, einen geringeren Materialaufwand, bessere Kostenvoranschläge, geringere Nachbearbeitungen und bei Bedarf die Fortsetzung der Arbeiten auch nach Einbruch der Dunkelheit. P R O F I L E Digitaler Planungsordner 2.0 Von Franz-Josef Knelangen M. A. Franz-Josef Knelangen M. A. ist als Abteilungsleiter Dokumentation bei AKG verantwortlich für die SoftwareDokumentation sowie für die Lokalisierung der AKG-Programme. ISO 32000 ist die Nummer, unter dem das bisherige PDFFormat der Firma Adobe als offener, weltweiter Standard bei der ISO geführt wird. Imperial nennt man das angloamerikanische Maßsystem, das auf Zoll als Grund einheit beruht. Bidirektionale Links sind Links (Verweise), die in beide Richtungen funktionieren. Wenn Sie einen Verweis von „A“ nach „B“ anlegen, wird automatisch ein Verweis von „B“ nach „A“ angelegt. In technologisch neuem Gewand, aber mit altbewährten Tugenden präsentiert sich der Digitale Planungsordner „OKview 2.0“: komplett in .NET entwickelt, mit modernen Multifunktionsleisten (Ribbons), die alle wichtigen Funktionen übersichtlich zur Verfügung stellen. Basis ist und bleibt das PDF-Format, das gerade dabei ist, zum herstellerunabhängigen ISO-Standard (ISO 32000) zu werden. Entwicklungsgrundsätze der neuen Version Bei der Neuentwicklung von OKview 2.0 haben wir uns von folgenden Grundsätzen leiten lassen: • PDF – das neue ISO 32000 – ist und bleibt Quell- und Ausgabeformat. • Die für einen Digitalen Planungsordner notwendigen Funktionen gehen über die Möglich keiten von Adobe Acrobat hinaus. Deshalb wurden sowohl das Autorensystem als auch der Viewer zur Anzeige des Digitalen Planungs ordners in .NET-Technologie neu entwickelt. • Das vom OKSTRA und von OKview 1.4 her bewährte Prinzip – das gesamte Projekt in einer einzigen geschützten PDF-Datei auf der ProjektCD oder einem USB-Stick – wurde beibehalten. • Alle Struktur- und sonstigen Dateien liegen als wohlgeformte XML-Dateien vor – klein, lesbar und elektronisch gut zu verschicken. OKview 2.0 ist, was Funktionsumfang, Skalier barkeit und Bedienbarkeit angeht, ein echter Meilen stein in der Entwicklung Digitaler Planungsordner. OKview 2.0 besteht aus zwei Programmen: aus dem Autorensystem, mit dem der Digitale Planungs ordner erstellt wird, und aus dem Viewer, mit dem der Digitale Planungsordner angezeigt wird. Benutzergruppen per Passwort schützen und zur Laufzeit umschalten In OKview 2.0 können Sie bis zu acht verschiedene Benutzergruppen namentlich benennen und festlegen. Die Benutzergruppen können standardmäßig Rechte für neu hinzugefügte Dokumente erhalten. Benutzergruppen können entweder einen gemeinsamen Planungsordner verwenden, wobei die Rechte per Passwort umgeschaltet werden (auch während der Digitale Planungsordner gerade läuft!), oder es kann pro Benutzergruppe ein eigener Planungsordner erstellt werden, der nur die für die Gruppe zutreffenden Dokumente enthält (Kompatibilitätsmodus OKview 1.4). Dateien hinzufügen leichtgemacht Volle PDF-Funktionalität ohne Acrobat Die erste Neuerung bemerken Sie schon bei der Installation: Es wird keine Acrobat-Version mehr abgefragt. Wenn auf Ihrem Rechner kein Acrobat installiert ist, wird auf Wunsch ein Freeware-PDFDrucker mit installiert, mit dem Sie Dokumente und Pläne ins PDF-Format konvertieren können. Mit zwei Klicks zur Projektstruktur P R O F I L E OKview spricht Ihre Sprache Als .NET-Anwendung ist OKview 2.0 so programmiert, dass die Sprache der Benutzeroberfläche einfach umgeschaltet werden kann: Deutsch oder Englisch je nach Bedarf. Diese Umschaltung ist im Autorensystem und im Viewer möglich. OKview-Projekte können – unabhängig von der eingestellten Sprache – wahlweise mit metrischer oder imperialer Bemaßung versehen werden, so dass Ihr amerikanischer Geschäftspartner sein Six Foot Four gleich sehen kann und nicht erst mühsam umrechnen muss (in diesem Fall 193,04 cm). OKview 2.0 stellt Ihnen beim Anlegen Digitaler Planungsordner die vorgegebenen amtlichen Ordnerstrukturen zur Verfügung (RE-Original, REVarianten, länderspezifische Varianten). Darüber hinaus steht es Ihnen frei, Abweichungen, Änderungen und Ergänzungen in der Projektstruktur vorzunehmen oder Ihr Projekt komplett individuell zu strukturieren. Wenn Ihr Auftraggeber von Ihnen fordert, zwischen der Nummer 2.2 und 2.3 eine Nummer „V (a)“ einzufügen: kein Problem mit OKview 2.0. Anschließend speichern Sie die Struktur als Vorlage ab, so dass sie Ihnen beim nächsten Projekt sofort zur Verfügung steht. Per Mausklick stellt OKview 2.0 die Projektstruktur als Ordnerstruktur auf Ihrer Festplatte bereit. Dort hin können Sie die Quelldokumente für Ihren Digitalen Planungsordner gleich richtig einsortieren. Die benötigten Dateien ziehen Sie einfach per Drag & Drop an die gewünschte Stelle im Projekt. Dabei können Sie gleich Maßstäbe festlegen oder aus der Grafik ermitteln. Sie wissen nicht, ob Sie die richtige Datei „erwischt“ haben? Ein Klick auf die VorschauSchaltfläche zeigt Ihnen den Inhalt der Datei vor dem Hinzufügen an. Wenn Sie Ihre Dateien z. B. „Lageplan_Blatt_2_ 1_5000.pdf“ nennen, fügt OKview 2.0 die Datei automatisch unter dem Namen „Lageplan Blatt 2“ mit dem Maßstab 1:5000 dem Projekt hinzu. OKview 2.0 setzt Maßstäbe Jeder im Digitalen Planungsordner enthaltene Lage plan, Höhenplan oder Querprofilplan kann mit einem Maßstab versehen werden. Bei überhöhten Plänen sind unterschiedliche vertikale/horizontale Maßstäbe möglich. Wenn eine Datei über keine Maßstabsangabe verfügt, kann der Maßstab auch durch Abgreifen einer bekannten Strecke im Plan selbst ermittelt werden. Bidirektionale (a>b und b>a) und MehrfachVerweise (1:n) Einer der Meilensteine in OKview 2.0 bildet die intelligente Verwaltung von Verweisen (Links): Nicht nur werden alle erstellten Verweise automatisch bidirektional angelegt (von der Quelle zum Ziel PROFILE 1/2008 und umgekehrt), sondern es sind auch MehrfachVerweise (1:n) möglich, z. B. von einem Eigentümer zu all seinen Flurstücken auf dem GE-Plan. Verwaiste Verweise? Sie erhalten eine neue Fassung des Erläuterungs berichts für Ihren eigentlich schon fertigen Digitalen Planungsordner. Leider ist er eine Seite länger geworden, und alle Verweise stimmen nicht mehr. OKview 2.0 bietet Ihnen hier die Möglichkeit, die Verweise anzupassen. Verweise identifizieren? Ein Klick genügt Gerade in umfangreichen Projekten kann es eine Vielzahl von Verweisen geben. OKview 2.0 unterstützt Sie bei der Identifizierung zweifach: Per Mausklick können Sie den Gliederungsbaum auf der linken Bildschirmseite durch eine Liste der Verweise ersetzen, die direkt anspringbar sind. Außerdem haben Sie, auch nachträglich, die Möglichkeit, Ihren Verweisen „sprechende Namen“ zu geben und so das Auffinden zu erleichtern. Start- und Zielpunkte von Verweisen separat erfassen Sie verknüpfen z. B. alle Flurstücksfähnchen im GEPlan mit der zugehörigen Eigentümer-Information im GE-Verzeichnis – ohnehin eine zeitraubende Tätigkeit. Damit Sie nicht dauernd zwischen diesen beiden Dokumenten hin- und herspringen müssen, bietet Ihnen OKview 2.0 die Möglichkeit, zunächst alle Startpunkte der Verweise im GE-Plan en bloc anzulegen und anschließend die Ziele im GEVerzeichnis ebenso en bloc zuzuweisen. Verweise aus bestehenden PDF-Dokumenten übernehmen Längere Dokumente im PDF-Format verfügen oft über Verweise vom Inhaltsverzeichnis (z. B. Microsoft Word) oder gar von Index-Einträgen (z. B. Adobe FrameMaker) zur entsprechenden Text den Digitalen Planungsordner erstellt werden. Dabei prüft das Programm, ob alle Voraussetzungen für das Erzeugen erfüllt sind: Alle Dateien vorhanden? Alle Passwörter gesetzt? Dann werden per Mausklick alle Dateien erstellt, die zum Brennen auf eine CD/ DVD bzw. zum Kopieren auf einen USB-Stick erforderlich sind. Anwender in reglementierten IT-Umgebungen In manchen Abteilungen bzw. Dienststellen sind PCs aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Wenn die PCs Ihrer Auftraggeber so organisiert sind, stellt OKview 2.0 auf Wunsch notwendige WindowsUpdates zur Verfügung. Ist ein Update nicht möglich/gewünscht, werden zusätzlich eine „offene“ PDF-Datei (mit den Rechten der jeweiligen Benutzer gruppe) und ein Acrobat Reader mit auf die ProjektCD/den USB-Stick kopiert. Auch der Viewer ist komplett in .NET programmiert und profitiert von allen Vorteilen, die daraus erwachsen: Multifunktionsleisten (Ribbons), umschaltbare Oberfläche usw. Darüber hinaus bietet der Viewer folgende neue bzw. erweiterte Funk tionen: Mehrfache Ansichten (oben/unten oder links/ rechts) OKview 2.0 ermöglicht es, den Grafik-Bereich zu teilen und z. B. im oberen Bereich einen GE-Plan anzuzeigen und gleichzeitig im unteren Bereich den entsprechenden Ausschnitt aus dem GEV (vergleiche Abbildung 1). Natürlich werden die Ausschnitte automatisch synchronisiert und Verweise automatisch im anderen Anzeigebereich dargestellt. Die übliche horizontale Teilung des Grafik-Bereiches Abb. 1: Mehrfachfenster in OKview stelle. Diese internen Verweise in Ihren Quell-PDFDokumenten können Sie in OKview 2.0 einfach per Mausklick übernehmen. (oben/unten) kann, z. B. zur Verwendung mit 16:9Bildschirmen, in eine vertikale Teilung (links/rechts) umgeschaltet werden. Sind alle Projektdateien vorhanden und alle notwendigen Verweise gesetzt, können die Dateien für OKview 2.0 verfügt über sehr präzise Werkzeuge, um Strecken und Flächen zu messen. Und auch hier liegt, wie so oft, die Benutzerfreundlichkeit im Planungsordner erstellen mit automatischer Prüfung PROFILE 1/2008 Messen und Kommentieren P R O F I L E Abb. 2: Jetzt möglich: maßstäbliches Ausdrucken von Planausschnitten Detail: rechte Maustaste „Fläche schließen“ schließt die gemessene Fläche oder rechte Maustaste „Notiz aus Messung erstellen“ erstellt eine Notiz, die die Daten der aktuellen Messung bereits im Text enthält. 100 Prozent sind nicht immer 100 Prozent Vergrößern Sie im Grafikprogramm Ihres Vertrauens einmal eine A4-Grafik, die der Auflösung Ihres Bildschirms (meist 96 oder 120 dpi) entspricht, auf 100 Prozent und halten Sie ein DIN A4-Blatt daneben. Das Ergebnis könnte Sie überraschen. Deshalb haben Sie in OKview 2.0 die Möglichkeit, Ihren Bildschirm so zu kalibrieren, dass Anspruch und Wirklichkeit deckungsgleich sind. Maßstabsetzend auch beim Drucken OKview 2.0 erfüllt einen in der Praxis oft geäußerten Wunsch, nämlich die Weitergabe von Planausschnitten als maßstäbliche Ausdrucke: Nach Aufruf der Funktion verwandelt sich der Mauszeiger in ein Seiten-Rechteck, dass Sie auf dem Plan platzieren können. In der Vorschau können Sie sich den Ausschnitt ansehen. Ein Maßstab, der Projektname und ein freier Bemerkungstext werden mit ausgedruckt (vergleiche Abbildung 2). P R O F I L E 10 Kommentare schreiben, erhalten, revidieren, ins Projekt übernehmen OKview 2.0 unterstützt Review-Workflows durch die Möglichkeit, im Viewer Kommentare zu erstellen. Mit einer Benutzerverwaltung können auch in einer Dienststelle die Kommentare mehrerer Bearbeiter eindeutig zugeordnet werden. Kommentare können nicht nur im Original eingeblendet werden, sondern auch ins Originaldokument übernommen werden (beim nächsten Mal erhalten alle diese Kommentare als Teil des Digitalen Planungsordners). Machen Sie sich Ihr eigenes Bild von den faszinierenden Möglichkeiten der Präsentation Ihrer Tiefbauprojekte mit dem Digitalen Planungsordner OKview 2.0. Eine kostenlose Testversion können Sie sich auf unserer Website herunterladen. Anwender der Landesbehörden, die VESTRA PRO im Einsatz haben, brauchen keine Testversion herunterzuladen: OKview 2.0 steht mit Build 30 von VESTRA PRO aus der Verwaltungsplattform heraus zur Verfügung. Durchweg positiv wurde der neue Digitale Planungsordner auf unseren Roadshows aufgenommen, die deutschlandweit zu Beginn des Jahres in einigen Städten durchgeführt wurden. Bei den AKG-Roadshows können Sie unsere Applikationen „in Aktion“ erleben. Bei dieser informationsorientierten Veranstaltungsreihe werden aufkommende Fragen sofort und ohne Umwege beantwortet sowie Anwendungsbeispiele aus der Tiefbaupraxis ausführlich erörtert. Begrüßen durften wir zahlreiche Besucher aus den unterschiedlichsten Bereichen: Gleis- und Tiefbau, öffentliche Hand, Geoinformationswesen, Wasserwirtschaft und Hoch schulen. Wir wollen uns an dieser Stelle nochmals bei allen Teilnehmern herzlich bedanken. Die Veranstaltungsreihe wird selbstverständlich fortgesetzt, die Termine sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie rechtzeitig auf unserer Internetseite. PROFILE 1/2008 KOSTRA nimmt sich der RAB-ING an Von Dipl.-Math. Ulrich Reinhardt KOSTRA, das offizielle Programm der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zur Kostenberechnung im Straßenbau nach AKS 85, beinhaltet seit neuestem ein RAB-ING-Modul zur Erstellung einer Kostenberechnung für Bauwerksentwürfe. Ein guter Anlass, einen Blick auf die aktuelle Version 9 und ihre Weiterentwicklung zu werfen. D ie RAB-ING ist von der AKS abhängig. Diese fundamentale Tatsache äußert sich in einer ähnlich aufgebauten Struktur mit Formblättern A1, A2, A3 sowie D und E. Auch der Inhalt der Formblätter ähnelt sich und der Katalog der Leistungsbeschreibungen hat ein analoges Numme rierungsschema: Leistungen für Brückenbauwerke beginnen mit einer 4, Stützwände mit 5, Tunnel mit 6 und sonstige Bauwerke mit der 7. So lag es nahe, dass bereits etliche Kunden den Wunsch geäußert hatten, mit dem primär AKS-orientierten Programm KOSTRA auch RAB-ING-Kostenbe rechnungen erstellen zu können. RAB-ING Zuerst wurde die Erfassung des Leistungskataloges realisiert, der im Gegensatz zur AKS außer den Gliederungstexten keine vorgegebenen Positionen kennt. Mit hineingenommen wurde hier die bewährte Erfassung von Stützpreisen, um bei wiederkehrenden Positionen sofort Preise zur Verfügung zu haben. Als zweiter Schritt erfolgte dann die Erfassung eines Projektes sowie Berechnung und Ausdruck der Daten. Die Besonderheiten der RABING (nur ein Teil, keine Formblätter C und D etc.) wurden alle berücksichtigt und schlagen sich in teilweise komplett neuen Dialogen nieder. Dipl.-Math. Ulrich Reinhardt ist Entwicklungsleiter der AKG Software Consulting GmbH für VESTRA. Abb. 2: Verteilung von Verwaltungskosten Weiteres Als weitere kleine Neuerung gibt es nicht nur das Formblatt K, das teilorientiert die Kosten für alle Beteiligten ausweist, sondern für jeden Kosten beteiligten ein separates Blatt KE. Dieses enthält wie zu erwarten genau die Kosten, die dem Beteiligten zugeordnet sind. Damit lassen sich schnell Anfragen der Art „Wie viel muss ich zahlen und wie entstehen die Zahlen im Detail?“ beantworten. Schließlich wurde das starre Katalogkonzept gelockert. Während bisher die Katalognamen insgesamt festlagen, kann nun für jeden einzelnen Katalog der zu verwendende ausgewählt werden. Hierzu werden jeweils alle in der Installation befindlichen in einem Klappfeld angeboten. Die Benutzung eines im Netz oder in einem anderen Verzeichnis stehenden Kataloges ist auch möglich. Als i-Punkt ist sogar der Katalogwechsel zur Laufzeit realisiert, was manchen Neustart erspart. Ausblick Abb. 1: Neuerfassung eines RAB-Projektes Verwaltungskosten Die anteilige Ermittlung von Verwaltungskosten bildet für Landesbehörden und den Bund einen wichtigen Aspekt der Kostenberechnung. Solch ein prozentualer Anteil an bestimmten Teilen repräsentiert Kosten, die nicht direkt beim Bau einer Maßnahme „verbaut“ werden, sondern in der Verwaltung selbst anfallen. In KOSTRA können diese definiert und separat ausgewiesen werden. Selbst die Aufteilung auf mehrere Beteiligte ist möglich, wie Abbildung 2 illustriert. PROFILE 1/2008 Der Blick auf die Weiterentwicklung des Pro gramms zeigt für die nächste Version, die wie üblich zum Jahresende zu erwarten ist, eine Komplett überarbeitung der Druckvorschau. Geplant ist eine Seitenansicht mit der Möglichkeit, bestimmte Formblätter direkt anzusteuern, eine Auswahl aller Blätter, das Drucken von Seitenbereichen sowie das Zoomen in den Blättern, um auch Details vor dem Druck prüfen zu können. Zu guter Letzt werden die Textformatierungen variabler gestaltet sein, um wichtige Textpassagen durch Fettdruck hervorzuheben. Obwohl es schon lange existiert, hält das Pro gramm KOSTR A Schritt mit den aktuellen Anforderungen einer sich ständig ändernden Rechnerwelt und bietet dem Anwender die Sicher heit eines offiziellen Programmes der BASt. P R O F I L E 11 Mit VESTRA unterwegs im Nord-Irak Von Dipl.-Ing. Bernd Jurkowski Dipl.-Ing. Bernd Jurkowski ist bei der Ingenieurbüro Vössing GmbH tätig. Schätzungen der UNHCR (The UN Refugee Agency) zufolge fehlt rund 70 Prozent der Iraker der Zugang zu einer angemessenen Trinkwasserversorgung, 80 Prozent müssen ohne funktionierende Sanitäranlagen auskommen. Diese Probleme finden sich auch in der Stadt Erbil im autonomen Irakisch-Kurdistan, wo dringend ein neues Abwassersystem benötigt wird. Mit der Planung eines Abwassernetzes nach europäischem Standard wurde das Ingenieurbüro Vössing GmbH betraut. Ein schwieriges Unterfangen, das eine große Herausforderung darstellte, da aktuelles Kartenmaterial nicht zur Verfügung stand. Dennoch wurde eine überzeugende Lösung gefunden, die der folgende Artikel vorstellt. Das Ingenieurbüro Das Ingenieurbüro Vössing wurde 1980 gegründet und ist deutschlandweit auf 13 Standorte verteilt. An vielen wichtigen Infrastrukturprojekten des Fernund Regionalverkehrs haben Experten des Hauses Vössing mitgewirkt; das Leistungsspektrum reicht dabei vom ersten Gutachten über die Begleitung der Planungs- und Realisierungsphase in allen Ingenieur disziplinen bis hin zur Inbetriebnahme. Spezialgebiete wie Stadtentwicklung, Infrastruk turanalyse und Public Private Partnership (PPP) sind einige der neueren Geschäftsfelder, die derzeit aktuell im Unternehmen auf- und ausgebaut werden. Im Laufe von 27 Jahren, in denen die Firma besteht, haben Vössing-Ingenieure mehr als 5.000 Projekte in über 15 Ländern der Welt abgewickelt. den Vössing-Ingenieuren gestellt wurde. Es sollten eine Kläranlage nach europäischem Standard und ein Abwassernetz als Trennsystem möglichst im Freispiegelgefälle geplant werden, das alle Haushalte der heutigen Stadt erfasst und darüber hinaus das Wachstum dieser Stadt bis zum Jahre 2035 berücksichtigt. Die Bevölkerung wird auf 2,4 Millionen Einwohner prognostiziert. Der Auftrag im Irak P R O F I L E 12 Als sich Mitarbeiter des Ingenieurbüros Vössing erstmalig im Jahre 2004 auf den Weg nach Erbil, der Hauptstadt von Kurdistan/Irak machten, befand sich die Baubranche in Deutschland in einer Rezessionsphase. Aus diesem Grunde hatte die Beschaffung von Aufträgen, auch im Ausland, höchste Priorität. Was man in Erbil vorfand, war eine dicht bevölkerte Großstadt mit einer Unmenge an Autos und dramatischen hygienischen Verhältnissen in Kombination mit hohen Temperaturen. Da sich das Land im Kriegszustand befand, war das eigene Sicherheitsbedürfnis sehr groß. Allerdings stellte sich ein Gefühl der Gefährdung im weitestgehend friedlichen Norden der autonomen Region Kurdistan nicht ein. Die unzumutbaren hygienischen Zustände – Ab wasserentsorgung und -behandlung sind nicht vorhanden – machen den Bau eines Abwassersystems und einer Kläranlage bzw. Abwasserbehandlungs anlage auch für die Stadt Erbil zu einer dringlichen Aufgabe. Eine Anlage dieser Art hat die Aufgabe, Abwasser so zu behandeln, dass wieder Brauchwasser oder sogar Wasser in Trinkwasserqualität am Ende des Reinigungsprozesses zur Verfügung steht. Dazu ist es erforderlich, das Abwasser der gesamten Stadt zu sammeln und zur Abwasserbehandlungs anlage zu transportieren. Dieses Netz musste für die gesamte Stadt mit ihrer heutigen Bevölkerung von ca. 1.000.000 Menschen neu geplant werden. Diese Planung war Auftrag und Aufgabe, die Abb. 1: Reiseroute nach Erbil Abb. 2: Luftbild Erbil mit Zitadelle Mit der Zusage, alle Grunddaten – inklusive vorhandener Vermessungsdaten – zu erhalten, konnte die Sammlung der erforderlichen Daten begonnen werden. Neben allen anderen Grunddaten stellte die Vermessung der Millionenstadt die wichtigste Basis für eine planerische Lösung des Abwassersystems PROFILE 1/2008 dar. Die Beschaffung solcher Daten war das Hauptziel der anfänglichen Aktivitäten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte jedoch niemand, dass für die gesamte Stadt nur zwei Festpunkte in Form von Höhenbolzen im Osten und Westen der Stadt existierten. Vermessungsdaten europäischen Standards lagen nicht einmal ansatzweise vor. Der Grund bestand darin, dass zu Zeiten Saddam Husseins der Besitz von Kartenmaterial unter Todesstrafe gestellt war. Angesichts dieser Situation musste eine umfassende Neuvermessung der Stadt mit einer Genauig keit von +- 10 cm durchgeführt werden. Problema tisch war dabei, dass die Arbeit (durchgeführt mit klassischen Methoden) mehrere Monate in An spruch genommen hätte. Der Auftraggeber verlangte jedoch alle Zwischenergebnisse in Form einer Vorplanung als Voraussetzung für eine vereinbarte Abschlagszahlung. Da aktuelle Karten nicht zur Verfügung standen, blieben nur Satellitenbilder. Diese lagen in Google Earth in vertretbar guter Qualität vor, allerdings erfüllten nicht alle die geforderte Genauigkeit. Eine Anfrage bezüglich Kartenmaterials beim amerikanischen Militär blieb ohne Ergebnis. Erschwerend kam hinzu, dass ein geeignetes Höhenmodell für die Vorplanung fehlte. Zur Ver fügung stand lediglich ein veraltetes Messtischblatt der Stadt Erbil aus dem Jahre 1973 mit einem Ko ordinatensystem und mit Höhenschichtlinien. Abb. 4: Zusammensetzung der „Placemarks“ Die Festlegung dieser Höhe erfolgte mit dem Zweck, eine möglichst gute Bodenauflösung zu erhalten. Danach wurde Bild für Bild als JPEGDatei erfasst und im Anschluss mit einem externen Bildverarbeitungsprogramm wieder zu größeren Blöcken zusammengefügt, die wiederum als JPEG-Dateien exportiert wurden. Die entstandenen Blöcke konnten nun in VESTRA PRO importiert und über die Eck koordinaten grob entzerrt bzw. georeferenziert werden. Die aufgrund der unberücksichtigten Erdkrümmung und unvermeidbaren Ungenauig keiten entstandenen Klaffungen zwischen den einzelnen Blöcken ließen sich mittels affiner Transformationen in VESTRA PRO sehr gut ausgleichen. Als Zwischenergebnis lag nach einigen Wochen Arbeit ein aktueller Lageplan der Stadt Erbil vor. Um die Genauigkeit der entstandenen Karte zu überprüfen, wurden 14 Festpunkte über das gesamte Satellitenbild der Stadt verteilt. Die Punkte wurden anhand der vorliegenden Einzelbilder möglichst genau fixiert. Ziel war es, diese Punkte in der Örtlichkeit aufzusuchen, um mittels eines GPS-Handheld-Gerätes Vergleichskoordinaten zu ermitteln. Abb. 3: Messtischblatt mit Höhenschichtlinien der Stadt Erbil aus dem Jahre 1973 Damit war endlich eine prinzipielle topographische Basis gefunden. Im nächsten Schritt mussten nun moderne Satellitenbilder mit den Höhen schichtlinien eines alten Messtischblattes zusammen digital verarbeitet werden. Arbeiten mit VESTRA PRO Die Übernahme der Satellitenbilder in das System VESTRA PRO ging in mehreren Schritten vor sich, beginnend mit dem Export einer Vielzahl von Einzelbildern aus Google Earth. Dafür wurde eine entsprechende Menge von Kamerapositionen auf einer Höhe von 500 Metern fixiert (vergleiche Abbildung 4). PROFILE 1/2008 Abb. 5: Aufzeichnung markanter Punkte Das Verfahren war erfolgreich. Die VössingMitarbeiter fanden alle fixierten Punkte und konnten die entsprechenden Koordinaten erfassen. Somit war es möglich, das in VESTRA PRO dargestellte „Satellitenbild“ der Stadt Erbil per affiner Transformation auf einen für den damaligen Zeitpunkt genauesten Stand zu bringen. Für das Höhenmodell wurde in vergleichbarer Weise verfahren. Auf dem eingescannten und entzerrten Plan wurden alle Höhenschichtlinien di- P R O F I L E 13 gitalisiert und mit der zugehörigen Höhe versehen. Aus diesen Linien konnte nun in VESTRA PRO mit wenigen Schritten das so dringend benötigte DGM für die Vorplanung berechnet werden. Abb. 10: Orthophoto Abb. 6: Bild mit Höhenlinien Ingenieurbüro Vössing GmbH im Internet: www.voessing.de Abb. 7: DGM-Dreiecksvermaschung Abb. 8: Digitales Geländemodell (DGM) aus Höhenschichtlinien P R O F I L E 14 Damit war die Grundlage für die Vorplanung geschaffen. Dazu gehörte vor allem der Entwurf eines Systems von Hauptsammlern für das Abwasser in Lage und Höhe mit VESTRA PRO, deren Länge über 50 Kilometer betrug, und die systematische stadtteilbezogene Erfassung aller Straßenzüge von Erbil als Basis für eine koordinierte Durchführung der weiteren Planungsarbeiten. Die Präsentation dieser Vorplanung fand im Januar 2006 in Erbil beim Ministry of Municipality statt und wurde für das Unternehmen Vössing ein großer Erfolg. Es gelang, die Kompetenz des Unternehmens eindrucksvoll darzustellen und zudem das Vertrauen des Auftraggebers zu gewinnen. Die Planungsarbeiten in Erbil werden bis heute kontinuierlich weitergeführt. Auf Grundlage der Karte aus der Vorplanung erfolgte noch im Jahre 2005 die Planung eines Bild fluges für eine vermessungstechnische, stereoskopische Auswertung der gesamten Stadt Erbil, in deren Folge ca. 1,3 Millionen Punkte und Linien entstanden. Aus diesen Daten wurden mit VESTRA PRO mehrere digitale Geländemodelle berechnet, die Dank der guten Unterstützung durch den AKGSupport in AutoCAD umgesetzt wurden. Dies bildete die Basis für die geometrische Planung aller Leitungen sowie deren hydraulische Berechnungen. Insgesamt wurden Abwasserleitungen mit einer Gesamtlänge von über 1.200 Kilometern geplant. Abb. 11: Entwässerungsplan Abb. 9: Darstellung von Varianten für die DGMAuswertung am Beispiel eines Stadtteils in Erbil Bestandteil der Planung war auch die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Gesamt baumaßnahme mit einem Investitionsvolumen von ca. 750 Millionen US-Dollar für das Abwassernetz und die Abwasserbehandlungsanlage. Die internationale Ausschreibung wird voraussichtlich im Jahr 2008 erfolgen. PROFILE 1/2008 VESTRA und das Straßendatenbanksystem Tifosy Von Dipl.-Ing. (FH) Marco Schrempp Innerhalb kürzester Zeit realisierte AKG für das führende Straßendatenbanksystem Tifosy der nts Ingenieurgesellschaft mbH eine grafische Anbindung an das Geoinfor mationssystem GeoMedia (Intergraph). Im Fokus des Kundeninteresses standen dabei die grafische Erfassung und Bearbeitung des Netzmodells und der Geomet rien sowie deren Anzeige und Analyse. Ein Straßenabschnitt ist der Bereich zwischen zwei Netzknoten. Als Netzknoten bezeichnet man alle Anfangs- und Endpunkte einer Straße sowie alle Kreuzungs- und Einmündungspunkte. Jeder Netzknoten erhält eine eindeutige Nummer. Daraus resultierend werden aus den Netzknotennummern eindeutige Straßenabschnittsnummern generiert. Bei einer Neuerfassung von Straßen über den Dialog zur Erfassung des Netzmodells werden diese komplexen Beziehungen automatisch gebildet und direkt in die Tifosy-Datenbank gespeichert. Bereits in Tifosy manuell erfasste Straßen werden gelesen und in GeoMedia geometrisch erzeugt. Straßen können unabhängig von der Vorgehensweise optional über den Dialog „Netzmodell“ ausgewählt und in der Grafik zentriert hervorgehoben werden oder umgekehrt. Abbildung 1 zeigt die grafische Ersterfassung der Goethestraße. Der in GeoMedia vorhandenen oder Netzmodell evtl. gerade digitalisierten Linie wird die Information Zur Erfassung von Straßendaten in Zusammen „Goethestraße“ zugewiesen. Das Netzmodell defihang mit Straßendatenbanken wird ein Netzmodell niert dabei automatisch den ersten und letzten Stütz (Knoten-Kanten-Modell) benötigt. Straßen werden punkt der Linie als Hauptknoten (Netzknoten) und mit einer Straßenbezeichnung versehen und als at- generiert abgeleitet aus den (Landes-)Koordinaten tributive Linien abgebildet. Man unterscheidet hier- der Punkte eine Knotennummer und daraus eine bei zwischen Straßen und Straßenabschnitten. Straßenabschnittsnummer! Von der Goethestraße Straßendatenbank Tifosy Tifosy erfüllt die im „Neuen Kommunalen Finanzmanagement“ (NKF) festgeschriebenen Forderungen nach Bewertung, Fortführung und Bilanzierung des gesamten Anlagevermögens einer Kommune vollständig. Was bisher noch fehlte, war eine bidirektionale Anbindung an ein Geo informationssystem! Netzmodelle direkt im GIS zu erstellen und direkt in die Tifosy-Datenbank zu speichern sowie weiterführende Analysen durchzu führen und deren Ergebnisse grafisch darzustellen waren Zielsetzung und Vorgabe der Kunden. In Zusammenarbeit mit Kunden sowie den Firmen Intergraph und nts realisierte AKG die Anwendung VESTRA Tifosy auf GeoMedia. Das Programm gliedert sich in die drei Teilbereiche: die bidirektionale Erfassung des Netzmodells, die bidirektionale Erfassung von Geometrien (Linien und Flächen) sowie deren Anzeige und Analyse. Dipl.-Ing. (FH) Marco Schrempp ist Produktmanager für VESTRA GIS GeoMedia. Aktueller Straßenname mit Auswahlmöglichkeit Anzeige und Editieren von Knotenpunkten und -Nummern Kompletten Straßenverlauf oder Straßenabschnitte anzeigen P R O F I L E 15 PROFILE 1/2008 abgehende Straßen müssen, falls die Ausgangs geometrie nicht schon dahingehend erzeugt wurde, als weitere Hauptknoten definiert werden. Das grafische Hervorheben der Stützpunkte erleichtert das Zuweisen der Hauptknoten im Assistenten. Alle im Netzmodell erfassten Daten werden einerseits direkt in die eingestellte Tifosy-Datenbank geschrieben. Andererseits werden in GeoMedia die Straßenabschnitte der Goethestraße inklusive aller zugewiesenen Attribute in der frei wählbaren Straßendatenbank-Objektklasse gespeichert! Damit ist vollautomatisch der Bezug zwischen der TifosyDatenbank, dem Netzmodell-Assistenten und der GeoMedia-Datenbank (Grafikanzeige) hergestellt. alle Flächen-, Linien- und Punktobjekte, die im Bereich des zu betrachtenden Straßennetzes erfasst und ggf. bewertet werden sollen. Geometrien werden jeweils genau einem Straßenabschnitt zuge ordnet. Das setzt voraus, dass das Netzmodell für den zu bearbeitenden Bereich bereits definiert ist! Für die Ersterfassung müssen die Objekte schon in GeoMedia vorliegen oder dort erst auf Grund lage beispielsweise von Luftbildern digitalisiert werden. Falls die Geometrien in Tifosy über Regel querschnitt oder stationierte Aufnahme erfasst wurden, können diese selbstverständlich über den Geometrie-Assistenten in GeoMedia angezeigt werden. Abbildung 3 zeigt die Ersterfassung von Geo Abb. 2: Datenfluss zwischen Tifosy, VESTRA Tifosy und GeoMedia Je nach Freischaltung ist ein direkter Wechsel aus dem Netzmodell-Assistenten auf den Datensatz „Goethestraße“ in der Tifosy-Datenbank und umgekehrt möglich. Geometrien Der zweite Teilbereich ermöglicht die Erfassung, Darstellung und Analyse von Flächen und Linien (Geometrien) mit Attributen wie Befestigungsart, Flächenart, Position und Zuständigkeit. Geomet rien im Sinne der Straßendatenbank Tifosy sind metrien. Im Beispiel wurde ein Straßenabschnitt des Netzmodells der Göttinger Straße selektiert. Für die linke und rechte Seite des Abschnitts (Position 1- und 1) wurden Verkehrsflächen grafisch zugewiesen. Die aktuell markierte rechte Straßenseite zeigt eine Asphaltfläche mit Koordinatenanzeige und Flächengröße. Abschnitt und Flächen werden bidirektional in der Grafik und im Assistenten hervorgehoben. Analog zum Netzmodell werden die erfassten Flächen sowohl in der Tifosy-Datenbank als auch zur Anzeige in der GeoMedia-Datenbank gespeichert. Abb. 4: Thematische Darstellung P R O F I L E 16 Abb. 3: Ersterfassung von Geometrien Wer das Analysewerkzeug erworben hat, kann thematische Darstellungen direkt aus der Tifosy-Daten bank generieren. In Tifosy hat man die Möglichkeit, beliebige Abfragen zu erstellen, deren Ergebnisse in der Tabelle „GIS-Gruppe“ abgelegt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht in der direkten thematischen Darstellung der Flächenart. Eine farbliche Unterscheidung von Fahrbahn-, Gehweg- oder Grünstreifenflächen ist damit auf Knopfdruck ohne Vorkenntnisse in GeoMedia jederzeit möglich! PROFILE 1/2008 Neues aus dem AKG-Trainingscenter Von Dipl.-Ing. Jens Günther Im Frühjahr dieses Jahres wurde das AKG-Schulungsangebot deutlich erweitert. In Ergänzung zu unserem bisherigen Angebot bieten wir unseren Kunden nun auch die Möglichkeit, an offenen Gruppenschulungen teilzunehmen. Neu im Angebot sind darüber hinaus reine AutoCAD-Schulungen, die fachlich auf den Tiefbau-Sektor ausgerichtet sind. U nsere offenen Gruppenschulungen richten sich vor allem an Firmen, die einzelne Mitarbeiter preisgünstig weiter- oder ausbilden möchten. Reduzieren Sie z. B. mit einer Grundlagenschulung die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter um ein Viel faches. Eine Grundlagenschulung empfiehlt sich aber auch für Mitarbeiter, die ihre Kenntnisse auf frischen bzw. erweitern wollen, um so die Produk tivität zu steigern. Unsere Vertieferschulungen richten sich dagegen vor allem an erfahrene Anwender, die Fach kenntnisse weiter ausbauen möchten. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie den maximalen Nutzen aus unserer Software ziehen können und geben Ihnen jede Menge praxisbezogene Tipps und Tricks. Neben den Schulungen, die wir in unseren AKGSchulungszentren Heitersheim und Berlin veranstalten, bieten wir AKG-Kunden mit unseren On TourSchulungen ein ganz besonders attraktives Angebot. Unser „fliegendes Klassenzimmer“ macht sicherlich demnächst auch ganz in Ihrer Nähe Station. Nutzen Sie die Chance und sparen Sie Zeit und Reisekosten. Der Preis für eine Schulung pro Person/Tag in Heitersheim oder Berlin beträgt 300,00 € zzgl. Umsatzsteuer, für On Tour-Schulungen werden 350,00 € zzgl. Umsatzsteuer pro Person/Tag berechnet. Ein hoher Lernerfolg ist bei unseren Schulungen garantiert, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist und jedem Teilnehmer ein eigener CAD-Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Besonderer Wert wird auch da rauf gelegt, dass während des Trainings genügend Zeit bleibt, um die vermittelten Lerninhalte ausführlich zu üben. Die aktuellen Schulungstermine finden Sie unten im Schulungskalender. Falls kein geeigneter Termin für Sie dabei ist, senden Sie uns einfach eine E-Mail mit Angabe des gewünschten Veranstaltungsorts. Wir werden dann versuchen, Ihren Wunsch bei der Planung zu berücksichtigen. Selbstverständlich haben Sie auch nach wie vor die Möglichkeit, eine Individualschulung oder ein ETraining zu buchen. Weitere Informationen hierzu lesen Sie bitte auf unserer Internetseite. Dipl.-Ing. Jens Günther ist Leiter der Abteilung Vertrieb bei der AKG Software Consulting GmbH. P R O F I L E 17 PROFILE 1/2008 Virtuelles 3D-Modell auf Basis von VESTRA-Daten: neue Tripoli Airport Road in Libyen Von Dipl.-Ing. Jürgen Idems und Dipl.-Ing. Oliver Krebs Dipl.-Ing. Jürgen Idems ist Geschäftsführer der V-KON.media GmbH in Trier. In Tripolis (Libyen) wird es demnächst eine neue Verbindung vom Flughafen bis in die Innenstadt geben. Geplant ist die Tripoli Airport Road als Prachtstraße mit einer Länge von ca. 25 km. Das Großprojekt wird von STRABAG International umgesetzt. Visualisiert wurde die Planung von der V-KON.media GmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Janke und Partner. Die Basis bildeten Daten aus VESTRA. Vorteile von 3D-Visualisierungen Durch hochwertige Computerdarstellungen können Planungssituationen realistisch und maßstabsgetreu abgebildet werden. Visualisierungen dienen dem Verständnis in Bezug auf die Einbindung in die Umgebung. Sind die Parameter für die Darstellung einmal festgelegt, nutzen sie darüber hinaus auch der Verdeutlichung von Farb- und Materialaussagen. Der Auftrag in Tripolis Dipl.-Ing. Oliver Krebs ist Geschäftsführer der V-KON.media GmbH in Trier. P R O F I L E 18 Eine 3D-Visualisierung der V-KON.media zeigt die gesamte Planung der neuen Flughafenstraße in einem virtuellen Computermodell. Verschiedene Animationen lassen hier die Planung Wirklichkeit werden. Das Projekt wurde dem libyschen Premier minister und dem Verkehrsminister mittels einer interaktiven Beamer-Präsentation vorgestellt. Jeder der am Planungsprozess Beteiligten hatte danach ein klares Bild vor Augen, wie die Straße zukünftig aussehen wird. Auch eventuellen Missverständnissen, die bei einer Übersetzung entstehen können, wurde so vorgebeugt. VESTRA bietet eine professionelle Basis für die 3D-Modelle von V-KON.media und erleichtert die Abstimmung von Planungsvarianten. Für Kunden ist es sehr wichtig, Details und Varianten visualisieren zu können. In Tripoli wurde beispielsweise besonderer Wert auf die Bauwerksgestaltung, die Farbgebung und die Begrünung gelegt. In einem interaktiven Modell, wie bei der Tripoli Airport Road, kann sich der Betrachter frei in der Planung bewegen und alles im Detail ansehen. Die Navigation ist denkbar einfach: Losgelöst von den Gesetzen der Schwerkraft lässt der Benutzer quasi „im Fluge“ seinen Blick über die komplette Planung schweifen. Navigiert wird über einfache Steuerungselemente (siehe Schaltflächen in der rechten Bildecke von Abbildung 3). Die Möglichkeit, die Planung aus der Luft zu betrachten, fand in Tripolis besonderen Anklang. Eine Simulation veranschaulicht z. B. die Funktion der zukünftigen Service Lanes. Momentan ist die Auffahrt auf die bestehende Autobahn nicht ein- Abb. 1: VESTRA-Planung: Kleeblatt (Quelle: Planungsbüro Janke und Partner GmbH) PROFILE 1/2008 Abb. 2: Darstellung der Anwohnererschließung über die „Service Lanes“ deutig geregelt, und so kann jeder auffahren, wo er möchte. Das System der neuen Service Lanes schafft Abhilfe; sie führen die auffahrenden Autos zunächst entlang der Autobahn und leiten diese dann zu den offiziellen Auffahrten. Neben der verkehrlichen Planung einschließlich eines Verkehrsleitsystems ist die Architektur von Fußgängerquerungen, Lärmschutz und des Port of Tripoli (siehe Abbildung 6) im Modell greifbar dargestellt. Das Zusammenspiel von klassischer Straßenplanung und Visualisierung bildet die bestmögliche Basis zur Abstimmung und Präsentation. Beim Tripolis-Projekt hat V-KON schätzungsweise schon über 800 km Straße visualisiert. Bereits seit über 15 Jahren ist die V-KON.media als Spezialist für Visualisierungen in der Bau- und Immobilienbranche erfolgreich tätig und hat in dieser Zeit einen enormen Erfahrungsschatz aufgebaut. Das Leistungsspektrum der V-KON.media GmbH ist breit gefächert: Es reicht von einfachen Fotomontagen über 3D-Anwendungen bis hin zu begehbaren Echtzeitmodellen und speziellen Google Earth-Visualisierungen. Für alle Infrastrukturprojekte schaltet V-KON. media VESTRA als Konstruktionssystem vor. Der Einsatz von VESTRA trägt wesentlich dazu bei, dass die Visualisierung in optimaler Qualität erstellt wird. Abb. 5: Visualisierung des Kleeblatts mit Freiflächengestaltung und Begrünung Abb. 3: Erschließungssituation des Stadtverkehrs über einen Kreisverkehr in Hochlage an der „Pepsi Cola Ring Road“ Abb. 4: Visualisierung der Lärmschutzmaßnahmen (Dieser Entwurf ist in der Präsentation zuschaltbar.) Abb. 6: Visualisierung des neuen „Port of Tripoli“ Abb. 7: Ausschnitt des integrierten Verkehrsleitsystems P R O F I L E 19 PROFILE 1/2008 Das Wesentliche immer im Blick: Die neue VESTRA-Benutzerschnittstelle Von Dipl.-Inform. Stefan Frei Dipl.-Inform. Stefan Frei ist Entwicklungsleiter der AKG Software Consulting GmbH für den Bereich AutodeskProdukte. Der technologische Fortschritt einer neuen Produktversion bemisst sich heute oft ausschließlich nach der Anzahl der neuen Funktionen. Bei dieser Sichtweise wird außer Acht gelassen, dass die hinzugewonnenen Möglichkeiten für den Anwender erst dann von Nutzen sind, wenn er diese im täglichen Arbeitsablauf effektiv einsetzen kann. Hierzu ist eine weitere Voraussetzung unerlässlich: eine moderne und leistungsfähige Benutzerschnittstelle. B ei der Entwicklung neuer Produktversionen und Fachschalen kommt der Gestaltung der Benutzerschnittstelle in VESTRA deshalb auch immer eine besondere Bedeutung zu. Was aber sind die zentralen Faktoren einer gelungenen Benutzer führung? Ein Blick in die Richtlinien zur Gestaltung von Benutzerschnittstellen, der so genannten User Experience Guidelines, wie sie von den Anbietern der Betriebssysteme bereitgestellt werden, liefert wichtige Anhaltspunkte. Entscheidende Kriterien bei der Beurteilung von Benutzerschnittstellen umfassen • eine dem Benutzer vertraute, verständliche und leicht zugängliche Sicht auf die Daten, • einen durchgängigen Workflow (Moderne Anwendungen verzichten deshalb weitestgehend auf den Programmfluss störende Aktionen und auf verschachtelte Dialoghierarchien und setzen modale Dialoge bewusst sparsam ein.), • die Verwendung von Assistenten zur zielgerichteten Benutzerführung, • Echtzeitvisualisierungen der aktuellen Daten mit Hilfe von Voransichten und grafischer Anzeige. Auf Basis dieser Kriterien erkennt man bereits in den vergangenen VESTRA-Versionen einen rasanten Fortschritt in vielen wichtigen Programmbereichen. Die folgenden Beispiele zeigen, wie dieser auch in den Werkzeugen der nächsten Produktgeneration Einzug hält. P R O F I L E 22 Abb. 1: Der neue Aufriss als integraler Bestandteil der Zeichnung in VESTRA Civil 3D Neue tabellenbasierte Gradienten konstruktion und Horizontbearbeitung In den neuen Werkzeugen des Aufrisses wurde eine einheitliche tabellenbasierte Sicht auf die Daten realisiert. Diese Darstellungsvariante führt sofort zu einer deutlich übersichtlicheren Anzeige der TSPunkt- und Horizontdaten, ermöglicht sie doch den Überblick über alle Parameter auf ein Mal. Da Werte auch direkt in der Tabelle editiert werden können, entfallen die bisher notwendigen Umwege über weitere Bearbeitungsdialoge. Selbst Konstruktionen können unmittelbar in der Tabelle erfolgen. Bei Wertänderungen werden die abhängigen Tabellenfelder sofort neu berechnet und aktualisiert. Im Gegensatz zu anderen Systemen geschieht dies bereits bei der Eingabe: egal, ob durch Ein tippen oder per schrittweiser Wertänderung mittels Mausrad oder Pfeiltasten. Eine Prüfung anhand anderer Tabellenfelder z. B. auf Überschreitung zulässiger Wertebereiche kann so bereits während der Eingabe erfolgen. Die grafische Anzeige der Objekte wurde in das Zeichnungssystem integriert. Gradienten werden in der Gradientenanzeige unter Civil 3D und Querprofile in der Zeichnung dargestellt, wenn gewollt auch in der aus VESTRA bekannten dreigeteilten Ansicht. Auch das grafische Editieren der Objekte erfolgt nun direkt in der Zeichnung. Änderungen werden von den Assistenten erkannt und resultieren in einer sofortigen Aktualisierung der Tabellenfelder. Somit ist auch während der grafischen Bearbeitung eine wertegenaue Kontrolle der Daten möglich. Weitere Anpassungen sorgen für einen weitgehend geradlinigen und unterbrechungsfreien Workflow. Der tabellenbasierte Ansatz erlaubt es während der Gradientenkonstruktion, auf fehler hafte Eingaben direkt in der jeweiligen Tabellen zeile hinzuweisen. Eine Prüfung nach RAS-L-Vor gaben, nach den Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA) sowie nach den Richtlinien für die Anlage von Landstraßen (RAL) kann so bereits während der Eingabe stattfinden und resultiert in einer Markierung der fehlerhaften Eingabewerte. Auch an eine benutzerspezifische Konfiguration der neuen Tabellen wurde gedacht. Die tabellenbasierten Werkzeuge erlauben die Anpassung der Spalten an persönliche Bedürfnisse. Speichert man eine solche Konfiguration, sind sogar benutzerdefinierte Sichten auf die Daten möglich. PROFILE 1/2008 Abb. 2: Tabellenbasierte Gradientenkonstruktion mit benutzerspezifischer Spaltenkonfiguration und Hervorhebung fehlerhafter Eingabewerte Neue Assistenten VESTRA setzt bereits seit geraumer Zeit auf Assis tenten und so genannte Manager, wenn es um die benutzerfreundliche Bearbeitung komplexer und variantenreicher Aufgabenstellungen geht: sei es der Achs- oder Folgeberechnungsassistent im Straßenbau oder der DGM-, Kanal- oder Zwangspunktmanager. Die Spezialisten für besondere Aufgaben haben sich in der Praxis bestens bewährt und kombinieren ein klares und intuitives Benutzermodell mit einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten und einem Höchstmaß an Freiheitsgraden des persönlichen Workflows. Schrittweise geprägte Arbeitsabläufe mit einer eher geringen Anzahl an Einzelentscheidungen stellen andere Ansprüche an die Benutzerführung. Hier steht weniger der möglichst hohe Grad an Parallelität sondern vielmehr das „An-die-HandNehmen“ des Anwenders und das gezielte Führen durch einen Entscheidungsprozess im Vordergrund. In der neuen Produktversion rückt die Umsetzung dieser Anforderung in den Mittelpunkt. Das Ergebnis sind eine Reihe neuartiger Assistenten, die den Arbeitsablauf an vielen wichtigen Stellen vereinfachen und effektiver gestalten. Neben dem Im- und Export profitiert auch der neue Aufriss in Form von Assistenten zur Horizontbildung und zur Massenberechnung davon. Auch korrespondierende Querprofile und der AXS-Import folgen diesem einheitlichen Schema (vergleiche hierzu Artikel „Neuer Assistent: Korrespondierende Querprofile“, PROFILE 2/2007, S. 4). Alle Assistenten basieren auf einem neuen Konzept der Benutzerführung. Der Workflow wurde in einzelne, klar abgegrenzte Schritte unterteilt. In jedem Schritt werden nur wenige, thematisch zusammengehörende Entscheidungen getroffen, die den Benutzer zielgerichtet durch den Ablauf führen. Dort, wo sinnvoll einsetzbar, wird die neue VESTRA-Preview-Technologie verwendet, die es ermöglicht, komplexe grafische Anzeigen direkt und interaktiv in Dialoge und Assistenten einzubetten: ob Achsimport oder Massenberechnung. Der Anwender profitiert an vielen Stellen von einer grafischen Visualisierung der Daten, ohne diese erst in die Zeichnung übernehmen zu müssen. Abb. 3: Neuer Assistent zur Massenberechnung Fazit VESTRA setzt weiterhin konsequent auf leistungsfähige, durchdachte und eigenständige Herangehens weisen statt auf Blendwerk und optische Spielereien. Ein wesentlicher Faktor bei der Umsetzung unserer Ziele spielt auch zukünftig die effektive Gestaltung der Schnittstelle zwischen Software und Anwender. Lagen hierin bereits in der Vergangenheit wesentliche Gründe für die besondere Qualität unserer Produkte, so wird sich auch in Zukunft nichts daran ändern: Leistungsfähige Funktionalität in Kombi nation mit innovativen Benutzerschnittstellen bringen das VESTRA der nächsten Generation den entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft voran. P R O F I L E 23 PROFILE 1/2008 Workshop: Der neue DGM-Manager Von Dipl.-Ing. Arno Brüggemann Dipl.-Ing. Arno Brüggemann ist Geschäftsführer der AKG Software Consulting GmbH für den Bereich Kunden. Bei der Dateinamens vergabe wird jedes Modell unter einem Namen im Format „DGM“ gespeichert. Windows-Standard: Ordner, Symbolschalt flächen, Options- und Auswahlfelder sind selbsterklärend. Das aktuelle Modell bildet die Basis für alle Auswertungen wie Höhenlinien, Neigungs karten etc. Das VESTRA-Modul „Digitales Geländemodell (DGM)“ hat sich als mächtiges Werkzeug für die Modellerzeugung, Fehleranalyse, Visualisierung und Bau abrechnung bewährt. Im Laufe der Jahre sorgte speziell die Anwendungsvielfalt für eine steigende Datenmenge im Projekt. Der neue DGM-Manager bringt eine klare Ordnung in die DGM-Verwaltung und sorgt automatisch für eine übersichtliche Projektstrukturierung. In diesem Beitrag wird der DGM-Manager auf der Plattform VESTRA Civil 3D näher beleuchtet. Hintergrund Das Digitale Geländemodell (DGM) erfüllt die verschiedensten Aufgaben in der Projektbearbeitung: Vermessungen werden zu Modellen ausgewertet, Baumaßnahmen geprüft, umweltspezifische Ein flüsse untersucht, Abrechnungen durchgeführt und Geländeaufnahmen werden visualisiert. Unterschied liche Bearbeiter liefern Beiträge zum Gesamtprojekt, und es entsteht eine Fülle von Modellen. Speziell bei großen Projekten wird der Blick auf die Details aufgrund der Masse an Daten schwierig und es ist nicht immer einfach, über eine Dateinamensvergabe den richtigen Überblick zu behalten. Eine derartige manuelle DGM-Verwaltung ist nicht mehr zeitgemäß und sollte der Vergangenheit angehören. VESTRA bietet mit dem neuen DGMManager die optimale automatisierte Lösung, die den Bearbeiter entlastet. Dieser kann sich auf die jeweils aktuelle technische Problemstellung konzentrieren und wird vor Fehlentscheidungen geschützt – ein wichtiger Schritt in Richtung Optimierung der Wirtschaftlichkeit. schiedenen Dateien gespeicherten Modelle erhalten dabei eine Identifikation, um zu jeder Zeit eine Eindeutigkeit hinsichtlich der Zuordnung zwischen DGM-Manager und Modelldatei sicherzustellen. Abb. 2: DGM-Manager – erster Eindruck Abbildung 3 eröffnet einen Blick auf die Details des aktuellen Modells. Neben der Statistik als Information in Textform können die Fehler-, Hochund Tiefpunkte sowie der Umring in der Grafik visualisiert und kontrolliert werden. Abb. 1: Manuelle DGM-Dateiverwaltung Lösung P R O F I L E 24 Das Ziel der Entwicklung des DGM-Managers war es, ein Werkzeug für den komplexen Bereich der DGM-Verwaltung zur Verfügung zu stellen, das in einem Projektunterordner die gesamte DGM-Orga nisation abbildet. Dieses Werkzeug sollte natürlich intuitiv zu benutzen sein, der übliche WindowsStandard für die Benutzeroberfläche war demnach obligatorisch. Abbildung 2 vermittelt einen ersten Eindruck des neuen DGM-Managers. Hierbei wird deutlich, dass das gesteckte Ziel erreicht wurde. Die klar aufgebaute, gängige Ordnerstruktur ermöglicht zweierlei: Neben dem Überblick zu allen im Projekt vorhandenen Modellen können auch wichtige De tails zu einem speziellen Modell in der Anzeige eingeblendet werden. An dieser zentralen Stelle werden auch Art und Umfang der Modell-Darstellung im Lageplan gesteuert. Die auf der Festplatte in ver- Abb. 3: DGM-Manager – Daten und Statistik Vorgehensweise Das Vorgehen ist so einfach wie bisher: Ein Modell wird neu berechnet (unabhängig von der Daten grundlage und dem Berechnungsalgorithmus), ein bestehendes Modell wird importiert (unabhängig vom Format) oder eine Planung wird als Kunstkörpermodell berechnet (unabhängig von der Achse oder dem Horizont). Auf jedem dieser Wege gelangt der Anwender über den üblichen Dialog zur Darstellung ohne Umwege, d. h. ohne PROFILE 1/2008 eine zusätzliche Konfiguration, in den DGMManager. Abbildung 4 stellt den Dialog „DGM zur Verwaltung hinzufügen“ dar. Im DGM-Manager kann eine Ordnerstruktur einfach angelegt werden. Das Einordnen des aktuellen Modells in diese Struktur erfolgt per Maus durch das bekannte Drag & Drop. nicht ändern. Es ist weiterhin ein aktuelles Modell für alle abgeleiteten Funktionen wie Höhenlinien, Geländeprofile oder Baugrubenkonstruktionen aktiv; die anderen Modelle stehen sozusagen auf Abruf bereit. Mehr Transparenz erleichtert Arbeit und Organisation erheblich. Abbildung 6 verdeutlicht beispielhaft, dass Anwender selbst dann den Überblick nicht verlieren, wenn eine Vielzahl von Modellen für unterschiedliche Zwecke verwaltet werden muss. Drag & Drop: Selektieren, Verschieben und Fallenlassen mit der linken Maustaste Abb. 4: DGM-Manager – Modell hinzufügen Die Funktionen des DGM-Managers werden über Pulldown-Menüs, über verschiedene Kontext menüs und am schnellsten durch Ausführen der Schaltflächen in der Ordnerstruktur selbst gestartet. Die Synchronisierung mit der Grafik erfolgt – wenn diese Option aktiviert ist – automatisch. Wird zum Beispiel die Darstellung der Dreiecke deaktiviert oder deren Farbe bzw. Füllung geändert, so wird die Grafik unmittelbar nachgeführt. Damit wird speziell auf den Autodesk-Plattformen AutoCAD Civil 3D und AutoCAD die Organisation der Layer auch vom DGM-Manager übernommen. Abb. 6: DGM-Manager – Überblick Für eine detaillierte Erläuterung des DGMManagers möchten wir auf unsere „eWorkshops“ hinweisen, die sich im Kundenbereich unter Downloads > Webcasts und Workshops befinden. Abb. 7: Webcast-Angebot im Kundenbereich Fazit Abb. 5: DGM-Manager – Darstellung Abbildung 5 zeigt die Darstellung der Kanten und die Füllung über den zum Modell gehörigen Layer. Damit ist die Sorge um veraltete Daten im Lageplan endgültig passé. Die Symbolschaltfläche „Glühlampe“, die dem schnellen Aus- und Ein schalten der Dreiecke dient, macht den Weg in den Layermanager überflüssig. Grundsätzlich wird sich die bewährte Arbeits weise im DGM durch die neue DGM-Verwaltung PROFILE 1/2008 Mit dem neuen DGM-Manager bietet VESTRA eine weitere Funktion für eine übersichtliche, zielgerichtete Anwendung des Digitalen Geländemodells im Lageplan. Technologisch fügt sich der intuitiv über Windows-übliche Elemente zu bedienende DGM-Manager in die Gruppe der bestehenden Manager und Assistenten optimal ein. Der DGMManager entlastet den Anwender bei der oft aufwendigen und zeitraubenden Organisation der DGMModelle und verspricht so einen enormen Vorteil in der Projektbearbeitung. P R O F I L E 25 Großprojekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ mit VESTRA Von Harald Brunner und staatl. gepr. Hoch- und Tiefbautechniker Markus Meister Harald Brunner ist Leiter der Abteilung Abrechnung und Vermessung bei galileoip Ingenieure GmbH. Im Rahmen der Umstrukturierung ihrer Truppen in Europa und Deutschland stationiert die US-Armee auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ein zusätzliches Truppenkontingent. Das Großprojekt der US Army Europe trägt den Namen „Efficient Basing Grafenwöhr“ und darf mit seinem Gesamtvolumen von voraussichtlich über 650 Mio. Euro allein für militärische Baumaßnahmen und seiner hohen Komplexität wohl zu Recht als außergewöhnlich bezeichnet werden. Ein nicht unerheblicher Teil der Vermessungs- und Abrechnungsleistungen wird dabei durch das Ingenieurbüro galileo-ip Ingenieure GmbH (Altenstadt) ausgeführt, das mit VESTRA Civil 3D und VESTRA CAD arbeitet. galileo-ip Ingenieure GmbH Staatl. gepr. Hochund Tiefbautechniker Markus Meister ist bei galileo-ip Ingenieure GmbH in den Bereichen Abrechnung und Vermessung tätig. Der Sicherheits- und Gesundheitsschutz koordinator (SiGeKo) ist vom Bauherrn, je nach Art und Umfang des Bauvorhabens, für Baustellen zu bestellen. Im Jahr 2005 haben sich die Ingenieurbüros „Dietrich-Photogrammetrie“, „Krapf & Reiter GbR“ und „VTAS-Brunner“ unter einem Dach zur „galileo-ip Ingenieure GmbH“ zusammengeschlossen. Damit entstand eine Ingenieurgesellschaft, die alle Leistungen in den Bereichen Photogrammetrie, GIS, Ingenieurvermessung, Bauvermessung, Bau abrechnung sowie sonstige Vermessungs- und Abrechnungsaufgaben abdeckt. Laufend wird das Leistungsspektrum der galileo-ip Ingenieure erweitert: z. B. hydraulische 2D-Berechnung zur Festsetzung von Überschwemmungsgebieten, projektspezifische Software-Entwicklung im Bereich Vermessung und GIS sowie Durchführung von SiGeKo-Leistungen. Derzeit beschäftigt galileo-ip Ingenieure 13 sehr gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter und setzt durch ständige Aus- und Weiterbildung auf neueste Technologien sowie höchste Effizienz. Vier Auszubildende in den Berufen Vermessungs techniker und Bauzeichner komplettieren das Team. Ausgangslage für das Großprojekt Sechs Bataillone werden in Grafenwöhr neu stationiert. Das sind ca. 3.500 Soldaten, die zusammen mit ihren rund 5.000 Familienangehörigen in dieser Region eine neue Heimat finden. Dazu sind bei laufendem Betrieb auf dem Truppenübungsplatz rund 150 militärische Einzelobjekte – Neubauten, Umbauten, Renovierungen und Infrastrukturmaßnahmen – bis Ende 2009 in einer Gesamt-Projektzeit von rund 8 Jahren zu realisieren (Ausbau Bridge Combat Team (BCT) Area). Neben den Baumaßnahmen für die militärische Infrastruktur auf dem Truppenübungsplatz benötigt die US-Armee vor Ort Einrichtungen des Gemeinbedarfs und Freizeiteinrichtungen. Diese stehen im Zusammenhang mit den von privaten Investoren finanzierten Wohnungsbauprojekten mit über 1.600 Wohnungen in der Region (u. a. Netzaberg Housing Area). Das Investitionsvolumen hierfür wird auf weitere rund 350 Mio. Euro geschätzt. BCT-Area-Auftrag Im Zuge des BCT-Area-Ausbaus wurden und werden bislang zehn Gebäude (jeweils 4 Stockwerke hoch) mit einer Größe von 103 x 15,50 m erstellt. Dazu zählen jeweils ca. 80 Parkplätze für Soldaten und Angehörige. Die Ausbaufläche jedes Gebäudes inklusive der Zufahrtswege, Feuerwehrumfahrten und Parkplätze beträgt ca. 11.000 m². Pro Gebäude wurde ein aufwendiges Kanalsystem mit ca. 34 Schächten und 40 Hausanschlüssen hergestellt. Die galileo-ip Ingenieure GmbH erhielt den Auftrag, diese Projekte vermessungs- und abrechnungstechnisch bis zur Übergabe der Schlussrechnung zu betreuen. P R O F I L E 26 Abb. 1: Fundamentabrechnungsplan mit Darstellung der Tiefenzonen PROFILE 1/2008 Berechnungen werden im Format REB DA 11 erstellt, die Bestandsunterlagen der Außenanlagen in BFR-konformen Layerstrukturen. Abb. 2: Eine von insgesamt 12 Soldatenunterkünften Abb. 6: Netzaberg Housing Area Im Zuge der Stationierung der neuen Truppen werden neue Maschinenhallen, Werkstätten sowie Lagerund Standflächen benötigt. Bei diesen Maßnahmen – von der US-Armee Vehicle Maintenance genannt – wurde das Ingenieurbüro wiederum von zwei verschiedenen Generalunternehmern mit der Erstellung von Daten zur Maschinensteuerung sowie mit vermessungs- und abrechnungstechnischen Arbeiten beauftragt. Jedes dieser Vehicle Maintenance umfasst eine Gesamtfläche von 48.000 m². Einsatz von VESTRA Civil 3D und VESTRA CAD Bei der Suche nach einer leistungsfähigen Vermessungs- und Abrechnungssoftware auf AutoCAD-Basis entschied sich das Ingenieurbüro galileo-ip für VESTRA Civil 3D und VESTRA CAD. Die Software VESTRA aus dem Hause AKG löste damit die Software CARD/1 von IB&T ab. Maßgebliches Entscheidungskriterium beim Vergleich der Alternativen war die Möglichkeit der Bauabrechnung und Ausgabe der Daten nach REB DA 11 sowie die Leistungsfähigkeit beim Digitalen Geländemodell und der Erstellung von Querprofilen. Abb. 3: 3D-DGM Auffüllung und 3D-Kanal Abb. 7: Bestandslageplan zur Abrechnung Abb. 4: Abrechnungslageplan Frostschutz Gebäudeumfeld Abb. 8: 3D-Darstellung der Bestandsaufnahme Abb. 5: Abrechnungslageplan Frostschutz Parkplatz Netzaberg-Housing-Area-Auftrag Mit 830 Häusern, 830 Garagen und allen Außen anlagen ist der Netzaberg das größte Wohnungs bauprojekt in Deutschland. Zusätzlich werden im inneren Bereich der neuen Stadt eine Schule, ein Kindergarten sowie ein Jugendzentrum auf einer Gesamtfläche von ca. 200.000 m² errichtet. Drei verschiedene Generalunternehmer erteilten der galileo-ip Ingenieure GmbH den Auftrag, sämtliche vermessungs- und abrechnungstechnischen Aufgaben von der Urgeländeaufnahme bis zur Schlussrechnung durchzuführen. Alle PROFILE 1/2008 VESTRA deckt im Bereich der Bauabrechnung alle Anforderungen ab, die Bauabrechner an eine Software stellen – sei es die Abrechnung über digitale Geländemodelle oder über Querprofile. Ein schneller Zugriff auf Daten und die Umsetzung in korrekte Abrechnungsdaten stellen hierbei wesentliche Vorteile dar. Entsprechende Automatismen verkürzen die Projektbearbeitung erheblich. Für das Projekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ hat die galileo-ip Ingenieure GmbH mit VESTRA ein modernes, intelligentes Werkzeug zur Hand, um alle Aufgaben effektiv und wirtschaftlich auszuführen. P R O F I L E 27 Vorgestellt: AKG Bauconsult GmbH Von Dipl.-Ing. Oliver Luhde Dipl.-Ing. Oliver Luhde ist Büroleiter der AKG Bauconsult GmbH. Die AKG Bauconsult GmbH bietet seit über 15 Jahren Dienstleistungen für die verschiedenen Phasen der Abwicklung von Grunderwerbsmaßnahmen und bei der Verwaltung von Liegenschaften an. Vorrangiges Ziel ist es, den Kunden bei der Durchführung von Grunderwerbsmaßnahmen ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Zu den Kunden der AKG Bauconsult zählen Vermessungs- und Planungsbüros, die DEGES GmbH, die Straßenbauverwaltungen vieler Länder sowie Städte und Gemeinden. Für die verschiedenen Anforderungen im Bereich Grunderwerb haben die AKG Software und die AKG Bauconsult in den letzten Jahren eine eigenständige Produkt-Familie entwickelt: GE/Office. Der folgende Artikel stellt das Einsatzgebiet dieser Software sowie den Aufgabenbereich der AKG Bauconsult GmbH vor. Hintergrund BASt: Bundesanstalt für Straßenwesen DEGES: Deutsche Einheit Fernstraßen planungs- und -bau GmbH VDE: Verkehrsprojekte Deutsche Einheit Den Anfang markierte GESTRA, ein in den 1980er Jahren gestartetes Gemeinschaftsprojekt der BASt und der AKG Software Consulting GmbH, mit dem der Grunderwerb erstmalig umfassend programmtechnisch (Sach- und Grafikdatenteil) unterstützt werden konnte. Zu Beginn der 1990er Jahre war GESTRA bundesweit bei vielen Straßenbau verwaltungen der Länder im Einsatz oder in der Erprobung. Als sich die DEGES 1992 auf den Weg machte, die umfangreiche Realisierung der VDEProjekte Straße in Angriff zu nehmen, entschied sie sich für das am weitesten entwickelte Programm zur Abwicklung von GE-Vorhaben: GESTRA. Von Beginn an wurde die DEGES bei der Erstellung, Pflege und Auswertung der Datenbanken sowie beim Umgang mit GESTRA durch die AKG Bauconsult GmbH unterstützt. Schnell wurde deutlich, dass die zu bearbeitenden Datenmassen erhebliche Anforderungen an das ursprünglich für die Länder konzipierte Datengerüst stellten. Weiterer Anpassungsbedarf für die nun in Berlin erfolgende Programmierung des Verwaltungsteils ergab sich aus den mit der Zeit bei DEGES entwickelten eigenen Verfahren zur Abwicklung/Kontrolle oder zur Bearbeitung von Kaufverträgen. Weiterentwicklung Mit dem erfolgreichen Einsatz von GESTRA unter MS Windows ergaben sich neue Möglichkeiten. Seitens der Länder (BG 24) wurde – stark unterstützt durch das seinerzeit neue Mitglied Freistaat Bayern – mit den Experten der AKG-Firmengruppe die Konzeption für die Länder weiterentwickelt. Zu dieser Zeit wurde der Markenname GE/Office eingeführt. Mit dem rasanten Ausbau der Funktionalität für den fortgeschrittenen DEGES-Einsatz war eine P R O F I L E 28 Spezialisierung der Datenbankstruktur verbunden, die sich später nicht vollständig mit den konkretisierten Anforderungen der Länder in Einklang bringen ließ. Deshalb gibt es zwei GE/Office-Ausführungen: eine für die Länder und eine für die DEGES. Zur Unterstützung der Planungsbüros wurde im Laufe der Jahre das Werkzeug GE/Office GEV für die reine GEV-Erfassung sowie das in VESTRA integrierte Modul „Grunderwerb“ zur vollständigen Erstellung plausibler GE-Unterlagen entwickelt. GE/Office heute: ein komplettes System Für viele Verwaltungsprogramm-Hersteller bedeutet die Erstellung von Grunderwerbsverzeichnissen und Grunderwerbsplänen bereits Grunderwerb. Hier wird übersehen, dass diese lediglich die Voraus setzung zur Abwicklung von Grunderwerbsauf gaben bilden. GE/Office hingegen deckt als einziges Programmsystem die gesamte Palette der anfallenden Grunderwerbsaufgaben ab. Unab hängig davon, ob es um Entschädigungs- oder um Vertragsbearbeitung, um Zahlungsverkehr mit integrierter Nebenbuchhaltung, um Auflassung, um Fortführungsnachweis, um den gesamten Schrift verkehr mit Dokumentenverwaltung, um die Ver waltung von Ausgleichs- und Ersatzflächen, um die Bearbeitung von Flurbereinigungsverfahren oder um die vertragliche Abwicklung von Tauschflächen geht: GE/Office ist als Komplettlösung absolut uner reichter Spitzenreiter. Dies wissen nicht nur die Straßenbauverwaltungen in Deutschland zu schätzen. AKG Bauconsult heute: Vorbereitung und Durchführung Schwerpunkte der AKG Bauconsult sind unter Einbeziehung der beteiligten Planungsbüros die Erstellung plausibler und auslegungsreifer Grund Abb. 1: Phasen der Abwicklung PROFILE 1/2008 erwerbsunterlagen und die Entwicklung eines vollständigen GE/Office-Bestandes. Dieser kann sofort zur Abwicklung der Grunderwerbsmaßnahmen verwendet werden. Dabei macht sich bezahlt, dass die AKG Bauconsult GmbH frühzeitig die Belange des Grunderwerbs vertritt. Es werden alle Flur stückspläne erstellt. Liegen bereits Grunderwerbs unterlagen vor, so werden diese in GE/Office über nommen und geprüft. Neben einem vollständigen GE/Office-Bestand wird ein detaillierter Prüfbericht erstellt. Mit der Pf lege und Fortschreibung der GE/Office-Bestände entlastet die AKG Bauconsult den Grunderwerber und stellt eine plausible und aktuelle Auswertung sicher. Vielfältige Auswert ungen (Berichte, Sachstandspläne) unterstützen die Abwicklung sowie Projektsteuerung und ver einfachen die Einbindung weiterer Fachbereiche und Dienstleister in die Realisierung von Grunder werbsmaßnahmen. Aufbau der Liegenschaftsverwaltung Nach einer Analyse der vorhandenen Daten erfolgt deren Umsetzung in die GE/Office-Datenbank. Der Kunde erhält eine Datenbank, so dass er unmittelbar mit der Verwaltung und Fortschreibung seiner Liegenschaften beginnen kann. Abb. 2: Übersicht der Dienstleistungen „Unterstützung bei der Durchführung von GE-Maßnahmen“ Abb. 3: Übersicht der Dienstleistungen „EDV-technische Unterstützung bei der Durchführung von GE-Maßnahmen“ P R O F I L E 29 PROFILE 1/2008 Pflege für VESTRA PRO: eine lohnende Investition Von Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser ist Geschäftsführer der AKG Software Consulting GmbH für den Bereich Produkte. Eine komplexe Anwendungssoftware wie VESTRA PRO unterliegt einem stetigen Wandel: Richtlinien ändern sich, Bezugssysteme werden eingeführt oder neue Schnittstellen entwickelt. Im Rahmen der Programmpflege wird VESTRA diesen Gegebenheiten unmittelbar angepasst. Allein im letzten Jahr wurden über 150 Neuerungen in VESTRA PRO eingebaut. Dies erstreckt sich von kleineren Modifizierungen bis hin zur Implementierung kompletter Module. Einige Beispiele werden in diesem Bericht kurz beschrieben. Anpassung an Windows Vista Im Frühjahr 2007 wurde das neue Betriebssystem Windows Vista 32 Bit eingeführt. VESTRA PRO wurde mit Build 29 auf dieses Betriebssystem umgestellt. Die Besonderheit liegt in den Restriktionen bei den Benutzerrechten. Hier reagiert VESTRA automatisch auf diese Einschränkungen, so dass der Anwendung unter Vista nichts im Wege steht. Auch die Anpassung an Windows Vista SP 1 wurde bereits vorgenommen. Neues Koordinatensystem ETRS89 Im Jahre 1991 hat die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) die Einführung des ETRS89 als einheitliches amtliches Lagebezugssystem für ganz Deutschland beschlossen. Verschiedene Landesvermessungsverwaltungen liefern daher Daten in diesem Koordinatensystem. Beispielsweise werden in Nordrhein-Westfalen EDBS-Daten mit Gauß-Krüger- und ETRS89Koordinaten in einer Datei übergeben. Wird in VESTRA PRO ein neues Projekt angelegt, erscheint die Frage, ob innerhalb von Messungen oder in der Vermessung die Reduktion nach ETRS89 zu berücksichtigen sei. Auf Wunsch erfolgt bei vermessungstechnischen Berechnungen oder verschiedenen Messungen eine Reduktion, die auch angezeigt wird. Abb. 1: ETRS89: Abfrage nach Reduktion P R O F I L E 30 Abb. 3: Flächenberechnung ETRS89 aktiv Abb. 4: Zwangspunktdiagnose ETRS89 aktiv Kanal Das Modul „Kanal“ wurde komplett neu entwickelt und innerhalb der VESTRA PRO-Programmpflege an Pflegekunden ausgeliefert. Mit dem neuen Modul stehen neue Funktionen und Schnittstellen zur Verfügung. Im Bereich „Import und Export“ wurde das ISYBAU-ASCII-Format um das neue ISYBAUXML-Format erweitert. Moderne Assistenten erlauben eine übersichtliche und sichere Ein- und Ausgabe der Daten (vergleiche Abbildung 5). Auch im Bereich der Darstellung und Be schriftung konnten viele Kundenwünsche erfüllt werden (vergleiche Abbildung 6). Die Datenhaltung wurde in eine neue Datenbank verlagert, in der sich die Geometrie unmittelbar aus der Grafik verändern lässt und weitere Informationen bearbeitet und erfasst werden können. Somit wird direkt in der Kanaldatenbank gearbeitet und ein Abgleich mit der Grafik entfällt (vergleiche Abbildung 7). Abb. 2: ETRS89: Einstellungen PROFILE 1/2008 Katasterformat NAS-ALKIS Mit der Zusammenführung der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) und dem Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) zum Amtlichen Liegen schaftskataster-Informationssystem (ALKIS) durch die AdV wurde die Normbasierte Austauschschnitt stelle (NAS) geschaffen. Diese ersetzt die Schnitt stellen EDBS, BGRUND und DFK. NAS wurde im Rahmen der Programmpflege allen Kunden zur Verfügung gestellt, die diese Schnittstellen haben. Abb. 9: NAS-ALKIS-Import DWG-/DXF-Import Der neue Kanal-Manager erlaubt nicht nur den Zugriff auf alle Daten, sondern zeigt auch übersichtlich an, um welche Informationen der Kanal erweitert wurde. Für Auswertungen und Schachtskizzen wurde die direkte Ausgabe nach Excel eingeführt. Neue AutoCAD-Versionen erfordern auch neue Schnittstellen. Bis hin zu AutoCAD 2009 oder AutoCAD Civil 3D 2009 können DWG- und DXFDaten schnell und problemlos importiert werden. Sind in der DWG-Datei auch Informationen wie Fachbedeutungen aus VESTRA enthalten, so werden diese interpretiert und eingelesen. Abb. 10: DWG-Import aus AutoCAD Civil 3D DGM-Manager Bei Projekten mit mehreren DGM kann der Anwender sehr schnell die Übersicht über seine Projekte verlieren. Besonders bei Baugruben und deren verschiedenen Varianten ist eine Verwaltung notwendig. Im neuen DGM-Manager werden alle DGM in einer Baumstruktur organisiert. Abb. 7: Der neue Kanal-Manager P R O F I L E Abb. 8: Kanal-Auswertungen PROFILE 1/2008 Abb. 11: DGM-Manager 31 LandXML-Maschinensteuerungsschnittstelle Mit LandXML ist ein offener Standard für den Austausch von Punkt-, Gelände-, Vermessungs- und Trassendaten bei Tiefbau- und Vermessungsprojekten gegeben. Die Schnittstelle für LandXML ermög licht den weltweiten Austausch von Daten mit anderen Applikationen. Besonders Vermessungsgeräte hersteller wie Leica, Topcon oder Trimble setzen auf diesen zukunftssicheren Standard. Alle VESTRA PRO-Anwender mit dem Modul „Straßenbau“ können dieses neue Exportdatenformat nutzen. Straße in den klassischen drei Entwurfsebenen (Lageplan über Krümmungsband, Gradiente, Querschnitt mit Querneigungen) dargestellt werden. Gemeinsam mit der räumlichen Visualisierung der geplanten Straße erhält der Ingenieur so umfassende Informationen über die gesamte Geometrie und das Erscheinungsbild. Abbildung 14 zeigt die Eingabeparameter zur neuen 3D-Sichtweitenberechnung. Die Berechnungen können optional für beide Richtungen der Straße in einem Berechnungsgang durchgeführt werden. Die Beschränkung der Berechnung auf ausgewählte Stationsbereiche ermöglicht ein effizientes Arbeiten auch bei sehr komplexen Planungen. Die freie Definition des Aug- und Zielpunktes erlaubt die Berechnung der Sichtweite, egal, welches technische Sichtweitenmodell als Bezug dient. Der Algorithmus zur Ermittlung der vorhandenen Sichtweiten gründet sich auf das bewährte Sichtstrahlverfahren – erweitert um den flexiblen Zielstationsabstand und die Klassifizierung der Einzelhindernisse. Diese werden dabei meist nicht im Querschnitt definiert, sondern ergeben sich aus Informationen des Lageplans in Verbindung mit dem gerechneten Geländemodell (DGM). Abb. 12: Daten-Export zur Maschinensteuerung im Format LandXML 3D-Darstellung und Sichtweitenberechnung In Kürze wird das neue Merkblatt für die Visu alisierung von Straßen (M ViSt) erscheinen. Hier wird geregelt sein, in welcher Form und Ausprägung die Visualisierung im Rahmen von Planungs projekten für klassifizierte Straßen Anwendung findet. In diesem Zusammenhang nahm die AKG Software an zwei Visualisierungs-Workshops teil, die vom Arbeitskreis 2.2.3 der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) initiiert wurden. Somit wurde aktiv zur Erstellung des neuen Merkblatts beigetragen. Eine Vielzahl der Regelungen dieses Merkblatts wird auch Eingang in die neue Richtlinie für die Anlage von Landstraßen (RAL) finden. Parallel hierzu wurde die 3D-Darstellung in VESTRA überarbeitet und an die Parameter des M ViSt angepasst. Zusätzlich wurde eine neue, auf der räumlichen Linienführung basierende Sichtweitenberechnung eingeführt. Die Ergebnisse der Sichtweitenberechnung werden im so genannten Eigenschaftsband dargestellt. P R O F I L E 32 Abb. 13: Eigenschaftsbänder zur 3D-Sicht Das Eigenschaftsband ermöglicht die Darstellung der berechneten vorhandenen Sichtweite im Ver gleich zu den technischen Sichtweiten (Halte sichtweite, Überholsichtweite (in Zukunft auch Orientierungssichtweite)). Um vor allem sicherheits technisch relevante Schlussfolgerungen aus diesen Berechnungen zu ziehen, kann die Geometrie der Abb. 14: 3D-Sicht nach dem Merkblatt für die Visualisierung von Straßen Ausblick Auch in diesem Jahr wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung von VESTRA PRO gearbeitet. Bereits im nächsten Build sind eine Reihe von Neuerungen enthalten. Die neuen Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) wurden in das Programm aufgenommen. Sobald die Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA) und die Richtlinien für die Anlage von Land straßen (RAL) vorliegen, werden sie unmittelbar in VESTRA eingepflegt. Des Weiteren wurde der bereits vorgestellte Assistent für korrespondierende Querprofile freigegeben (vergleiche hierzu Artikel „Neuer Assistent: Korrespondierende Querprofile“, PROFILE 2/2007, S. 4). Damit Anwender nicht den Überblick darüber verlieren, welche Neuerungen zur Verfügung stehen, wurden die so genannten AKG-Webcasts eingeführt. Hier können sich Pflegekunden über aktuelle Entwicklungen und Neuerungen im Rahmen einer Internet-Live-Präsentation informieren. Sie sehen, wir unternehmen viel, damit Ihre Software den wachsenden Anforderungen gerecht wird. Denn Programmpflege ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft. PROFILE 1/2008 Neuer Internet-Auftritt: mehr als Kosmetik Von Markus Körle M. A. Optisch attraktiver, verbesserte Navigation, mehr Inhalte – so präsentiert sich seit Februar 2008 der durchgängig neu gestaltete Internet-Auftritt der AKG Software Consulting GmbH. Die Website kombiniert eine ansprechend gestaltete Benutzeroberfläche mit einer Fülle von Informationen rund um unsere Produkte und Dienstleistungen. Was sich durch die Neukonzeption geändert hat, wird im Folgenden vorgestellt. TYPO3 Die AKG-Internetseite wurde überarbeitet, erweitert und auf das Content-Management-System (CMS) TYPO3 umgestellt. Ein CMS ermöglicht es, Internet-Seiten auf komfortable Art zu pflegen, ohne dass eine spezielle Software nötig wäre, denn die Administration der TYPO3-Webseiten erfolgt browserbasiert. Das heißt, die Eingabe von Inhalten oder das Anlegen neuer Benutzer erfordert lediglich einen Rechner mit Internetzugang. Änderungen können über einen Standard-WebBrowser vorgenommen werden und so lässt sich jetzt die AKG-Seite von überall in der Welt aktualisieren. Texte werden mittels einer einfach zu bedienenden Textverarbeitung im Vorschaumodus erstellt, was auch das Einfügen von Grafiken, Tabellen und Links unterstützt. Alle Arten von Dateien können dann – etwa im Kundenbereich – zum Herunter laden angeboten werden. Neue Inhalte und bessere Navigation Die neue Seite, in Deutsch und Englisch verfügbar, bietet Besuchern eine bedienerfreundlichere Führung sowie eine bessere Orientierung. Über das komfortable und übersichtliche Menü erschließt sich dem Besucher der AKG-Seite ein breit gefächertes Informationsspektrum. Es reicht von OnlineDemos über Projektbeispiele bis hin zu umfangreichen Produktinformationen. Wichtige Termine wie Messen und Schulungen präsentieren sich mit wenigen Mausklicks. Das Hauptziel bei der Neukonzeption war eine klar und eindeutige Nutzerführung. Im Mittelpunkt der neuen Startseite stehen nun die Anwendungs bereiche „Vermessung“, „Straße“, „Bahn“, „Kanal“ und „Bauabrechnung“. Der Vorteil: Besucher können ohne Umwege die Seiten erreichen, die für sie relevant sind. Abb. 1: Startseite der neuen Homepage PROFILE 1/2008 Der News-Bereich wurde neu gegliedert. Auf der alten Internet-Startseite war er zentral platziert, jetzt erscheinen Kurzfassungen der Nachrichten in der rechten Spalte und Verlinkungen leiten den Besucher zu den ausführlichen Informationen. In diesem News-Pool findet sich auch ein Archiv, das bis in das Jahr 2005 zurückreicht. Ferner ist auf der Startseite eine integrierte Such funktion hinzugekommen, die nicht nur alle Seiten inhalte indiziert, sondern auch die zum Herunter laden bereitgestellten PDF-Dokumente wie etwa Produkt-Flyer oder Anwenderberichte. Die Such ergebnisse werden nach Relevanz gewichtet aus gegeben. So findet der Besucher die für ihn passenden Informationen auf der neuen Seite in dreierlei Weise: über den Schnelleinstieg auf der Startseite, den übersichtlichen Menübaum oder über die Voll textsuche. Was ändert sich für Pflegekunden? Neu ist, dass bei der Anmeldung im Kundenbereich die E-Mail-Adresse verwendet werden muss. Das gewährleistet eine eindeutige Zuordnung. Die Umstellung verlief reibungslos, nach dem Login (mit altem Passwort) werden Benutzer auf die entsprechende Änderung hingewiesen. Markus Körle M. A. ist bei der AKG Software Consulting GmbH Leiter der Abteilung PR. TYPO3: ein 1998 in der Erstversion erschienenes ContentManagement-System, das auf der Skript sprache PHP basiert. Die Aufgabe eines Content-ManagementSystems besteht in der Trennung von Inhalten, Struktur und Darstellung. TYPO3 ist im Rahmen der Open-Source-Verein barungen frei verfügbar. Neue Seite, alte Adresse: www.akgsoftware.de Abb. 2: Anmeldung im Kundenbereich, als „Benutzername“ dient die E-Mail-Adresse Registrierten Benutzern stehen wie gewohnt auf der Download-Seite die aktuellen Programm versionen, Systemkomponenten sowie Webcasts und Workshops zur Verfügung. Im FAQ-Bereich gibt es eine Sammlung von Fragen und Antworten in Bezug auf die Anwendung unserer Produkte. Schnell findet sich hier im entsprechenden Bereich die passende Antwort. Aber ob Sie nun als registrierter Anwender Zu gang zum Kundenbereich haben oder noch keiner sind: Am besten, Sie nehmen sich ein wenig Zeit und erkunden den neuen Internet-Auftritt selbst – es lohnt sich allemal! P R O F I L E 33 3D-Daten im Wandel der Zeit: Einsatzmöglichkeiten von VESTRA GIS GeoMedia Von Dipl.-Ing. Patrick Reimann Dipl.-Ing. Patrick Reimann ist Leiter des Kreisgeometerbüros Arlesheim (Schweiz). Kreisgeometerbüros in der Schweiz sind mit den öffentlich bestellten Vermessungs ingenieuren in Deutschland vergleichbar. Die klassischen Aufgabenstellungen bestehen in der Fortführung der amtlichen Vermessung und in der Bauvermessung. Doch sind dies bei weitem nicht die einzigen Aufgaben! Die Informationsebene „Höhe“ und deren Nutzen für politische und planerische Entscheidungshilfen durch das Zusammenführen unterschiedlicher geographischer Informationen rückt immer mehr in den Fokus des öffentlichen und kommunalen Interesses. V or wenigen Jahren konzentrierte man sich in erster Linie auf die korrekte Berechnung von Digitalen Geländemodellen, Mengenermittlungen und Höhenlinien. Heute sind diese Aufgaben immer noch gleich wichtig, aber die Fragestellungen gehen weiter. Man nutzt die wertvollen 3D-Grundlagen als Hilfe für technologische, planerische und politische Grundsatzentscheidungen. Geoinformations systeme (GIS) zusammen mit ingenieurtechnischen Fachschalen liefern hierfür die optimale Grundlage, wie im Folgenden einige Aufgabenstellungen aus der Praxis zeigen. Für die Planung des Winterdienstes (Salzeinsatz) sollen alle Straßen und Wege eines Gemeindegebietes, die eine Neigung größer 10 % aufweisen, ermittelt und angezeigt werden. Solche Straßen verursachen auch mehr Lärm, da die Fahrzeuge dann hochtourig gefahren werden. In Abhängigkeit von der Befahrungsdichte können damit Gegenmaßnahmen wie Lärmschutzwände oder -Fenster eruiert werden. Zur Lösung einer solchen Aufgabe wird mit VESTRA GIS GeoMedia ein Digitales Gelände modell berechnet. Die Dreiecke werden samt Attri buten in eine Datenbank gespeichert. Anschließend wird über die GeoMedia-Analysefunktion eine At tributabfrage erstellt, die alle Dreiecke mit einer Neigung > 10 % ermittelt. Das Ergebnis dieser Abfrage wird dann mit der Objektklasse „Straße“ räumlich verschnitten. Das Ergebnis ist in Abbildung 1 zu sehen. Eine weitere Aufgabenstellung kann im Gewässer schutz liegen. Zu untersuchen sind hierbei z. B. die Neigungsverhältnisse der befestigten Flächen in einer Industriezone beispielsweise für den Umschlag mit toxischen Stoffen. Abb. 2: Zonen mit Neigung < 1 % sind rot eingefärbt. In einem anderen Zusammenhang können unbefestigte Flächen mit einer Neigung von > 20 % dargestellt werden. Befinden sich diese Flächen in unmittelbarer Nähe von Fließgewässern, können sie bei starkem Regen eine Hochwassergefahr für nahe gelegene Wohngebiete bedeuten. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen die Neigungs verhältnisse der nicht befestigten Flächen in einem Korridor entlang der Fließgewässer und geben Aus kunft über eine mögliche Gefährdung. P R O F I L E 34 Abb. 1: Straßen mit einer Neigung > 10 % sind violett gekennzeichnet. PROFILE 1/2008 Abb. 3: Es besteht keine Hochwassergefahr. Abb. 6: Höhenzonen zur Beurteilung der Massen- verhältnisse Abb. 4: Hochwassergefahr möglich In einem anderen Beispiel erleichtert eine Analyse die Abschätzung der Baulandreserven im bevorzugten Südhang. Aufgrund genügender Reserven (grün) kann für den Moment von einer weiteren Einzonung abgesehen werden. Abb. 5: Markierte Baulandreserven Vielfach werden auch thematische Darstellungen zur Beurteilung von Sachverhalten erstellt. So wurde für eine Kiesgrube der Materialabbau in einem Zeitraum von 10 Jahren überprüft. 1998 fand die erste Vermessung der Grube statt. 10 Jahre später folgte eine weitere Messung. Aus den sich hieraus ergebenden Digitalen Geländemodellen wurde eine Massenberechnung durchgeführt. Um die Veränderungen für diesen Zeitraum festzustellen, wurden Höhenzonen ermittelt und anschließend als thematische Karte angezeigt. Abbildung 6 zeigt die Höhenzonen in einem Intervall von 1 m. Bei den dargestellten Beispielen werden die Er gebnisse Digitaler Geländemodelle mit Grundlage daten wie Kataster, Topographie, Versorgungsein richtungen etc. zusammengeführt und analysiert. Das Kreisgeometerbüro Arlesheim setzt hierfür auf die Kombination des Geoinformationssystems GeoMedia Professional (Intergraph) mit der Fach schale GEOS Pro (a/m/t) für die Amtliche Ver messung (Kernaufgabe) und VESTRA GIS DGM GeoMedia (AKG). Die Fachschale von AKG wird für die Berechnung Digitaler Geländemodelle, für Baugrubenkonstruktionen und Mengenermitt lungen eingesetzt. Abb. 7: AV (Amtliche Vermessung)-GIS und DGMGIS im Zusammenspiel: Datenbank-Beispiel für die Amtliche Vermessung und für DGM samt Auswer- tungen Abbildung 7 illustriert das vereinfachte praktizierte Datenmodell: das Basissystem GeoMedia Professional mit den integrierten Fachschalen von AKG und a/m/t sowie den gleichzeitigen Zugriff auf die verschiedenen Datenbanken. P R O F I L E 35 PROFILE 1/2008 GE/CAD: Grunderwerb auf AutoCAD Civil 3D Von Dipl.-Phys. Hendrik Steiger Dipl.-Phys. Hendrik Steiger ist Leiter der Entwicklungsabteilung Grunderwerb und Datenbanken bei der AKG Software Consulting GmbH. Das Modul GE/CAD ermöglicht beim Arbeiten mit der Plattform AutoCAD Civil 3D die Erstellung von Grunderwerbsplänen und -verzeichnissen. Zum GE/CAD-Leistungsumfang zählt ein Assistent, der Flurstücksflächen mit geplanten Bedarfsflächen des Grunderwerbs verschneidet. Das Ergebnis sind die einzelnen Erwerbs-, Anmietungs- und Dienstbarkeitsflächen pro betroffenem Flurstück für das Grunderwerbsverzeichnis und für die GE-Fähnchen. Diese Bearbeitungsweise verschafft dem Ersteller von Grunderwerbsunterlagen eine erhebliche Zeitersparnis in der Bearbeitung. Ein weiterer Vorteil liegt in geprüften, plausiblen und vollständigen Ergebnissen. Import Als Kataster- und Grundbuchschnittstelle ist bereits NAS-ALKIS vorhanden. In ALKIS sind alle Kataster- und Grundbuchinformationen in einer Datei enthalten. Auch die alten Datenformate wie EDBS, DFK, BGRUND und WLDGE stehen zur Verfügung. Die Erwerbsflächen, die Linien und Flächen beinhalten, können über alle gängigen Schnittstellen (DWG, DXF, CARD/1, STRATIS, CADdy, OKSTRA) eingelesen werden. Flächenverschneidung Eines der wichtigsten Werkzeuge ist jenes, das die automatische Verschneidung der Flurstücksflächen mit den geplanten Bedarfsflächen des Grunderwerbs ermöglicht. Ein neuer Assistent, der die Flächen verschneidung durchführt, liefert als Ergebnis die einzelnen Erwerbs-, Anmietungs- und Dienstbar keitsflächen pro Flurstück und GE-Fähnchen (vergleiche hierzu Abbildung 2). GE-Planerstellung Nach der Flächenverschneidung werden die einzelnen Bedarfsflächen dargestellt und mit Grund erwerbsfähnchen beschriftet (wie in der RE vorgegeben). Thematische Karten Neben den Bedarfsflächen für den Grunderwerb können auch thematische Karten erstellt werden. Verschiedene Themen sind hinterlegt. Dies umfasst z. B. die Darstellung aller Flurstücke, die in einem Flurbereinigungsverfahren enthalten sind, oder die automatische Erstellung von Besitzkarten. Abb. 1: Import von Flurstücken und Eigentümerlisten über die NAS-ALKIS-Schnittstelle Abb. 3: Erstellung thematischer Karten (z. B. Besitzstand) P R O F I L E OKSTRA-Datenaustausch Abb. 2: Automatische Flächenverschneidung in AutoCAD Civil 3D 2009 Das Ergebnis kann nicht nur in Plänen und Verzeichnissen weitergegeben, sondern auch über die OKSTR A-Schnittstelle übermittelt werden. Mit dem neuen Modul lassen sich Grunder werbspläne und -verzeichnisse automatisch erstellen und direkt für GE/Office aufbereiten. 36 PROFILE 1/2008 Von Dipl.-Ing. Bastian Wieland Ein Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Visualisierung der Planung von Straßenbaumaßnahmen. Ziel ist die Erstellung des Merkblatts für die Visualisierung von Straßen (M ViSt) – (2008). Die AKG Software Consulting GmbH ist auch in diesen Prozess eingebunden und hat dazu in Zusammenarbeit mit der BB-Zwo Software GbR den Programmteil „BB-Visu“ beständig weiterentwickelt. D er Entwurf einer Straße erfolgt in den drei Ebenen Lageplan, Höhenplan und Querschnitt. Die räumliche Linienführung und das räumliche Bild der Straße entstehen erst im nachfolgenden Überlagerungsprozess der drei Entwurfsebenen. Dabei können trotz Einhaltung der entwurfstechnischen Vorgaben Defizite in der räumlichen Linienführung auftreten. Verbesserungen sind hier durch den Einsatz von BB-Visu im Rahmen einer Entwurfsprüfung möglich. Durch Standbilder, die den vom M ViSt vorgegebenen Parametern entsprechen, kann der Planer schnell erkennen, ob die Trassenführung für den Verkehrsteilnehmer übersichtlich gestaltet ist. Abb. 1: Prüfung der Linienführung gemäß M ViSt Nach Durchführung der Sichtweitenberechnung können Sichtweitenbänder in den Eigenschafts bändern des Längsschnitts oder in einem speziellen Fenster parallel zur Ansicht in BB-Visu dargestellt werden. Dipl.-Ing. Bastian Wieland ist bei der AKG Software Consulting GmbH in den Bereichen Schulung und Programmabnahme tätig. Abb. 2: Eigenschaftsbänder Die 3D-Sichtweitenberechnung berücksichtigt jedes Hindernis, das in BB-Visu entweder über das DGM oder über Möblierungssymbole geladen wurde. So können Schutzplanken, Lärmschutzwände oder andere linienförmige Sichthindernisse in BB-Visu über Linien im Lageplan (versehen mit entsprechenden Fachbedeutungen) eingestellt werden. Zur Orientierung in der Visualisierung ist es möglich, Achshauptpunkte im Straßenverlauf einzublenden, indem man den entsprechenden Punkten im Lageplan Fachbedeutungen zuweist und diese in BB-Visu hinzulädt. Mit BB-Visu können nicht nur Defizite in der räumlichen Linienführung aufgedeckt, sondern auch ansprechende Visualisierungen zu Präsentationszwecken erstellt werden. Die bisher vorhandenen Signaturen wurden hierzu erheblich erweitert. Es ist nun möglich, realitätsnahe Bäume zu erstellen; Gebäude werden mit Fenstern und Untergeschossen ausgestattet und können über einen freien Grundriss gelegt werden. Weitere Möblierungen sind Verkehrsschilder, Leit pfosten oder Beleuchtungen, die über Punktfach bedeutungen in die Visualisierung übernommen werden. Gute Nachrichten für unsere Pflegekunden: Die seit Herbst 2007 angebotene Webcast-Reihe wird aufgrund der großen Nachfrage sowie der durchweg positiven Resonanz auch in diesem Jahr fortgesetzt und weiter ausgebaut. Mittlerweile werden pro Termin grundsätzlich 2 Webcasts durchgeführt. Bisher waren immer alle Termine ausgebucht, die jeweiligen Webcast-Aufzeichnungen der ca. einstündigen Internet-LivePräsentationen stehen für unsere Pflegekunden zum Herunterladen im Kundenbereich bereit. Seit Beginn dieses Jahres verwenden wir darüber hinaus die neue Netviewer Version 5.0, die sich durch mehr Stabilität und eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit auszeichnet. Zusätzlich stehen dem Anwender mit der neuen Version einige technische Verbesserungen zur Verfügung. So wurde beispielsweise ein neues, leistungsfähiges Tonübertragungsverfahren über das Internet (VoIP) integriert, wodurch sich die Kosten für die Telefonkonferenz sparen lassen. Folgende Termine und Themen sind bis zum Sommer geplant: Haben Sie Fragen zur Webcast-Veranstaltungs reihe? Schreiben Sie einfach eine E-Mail an: vertrieb@akgsoftware.de P R O F I L E 37 PROFILE 1/2008 Durch Computersimulationen werden Ideen schon während der Planungsphase lebendig und nachvollziehbar. Eines der leistungsfähigsten Visualisierungs-Werkzeuge für Autodesk-Produkte ist RDV (Rapid Design Visualization). Die AKG Civil Solutions GmbH ist nun autorisierter RDV-Händler für das Gebiet Deutschland, Öster reich und Schweiz. RDV ist für AutoCAD Civil 3D entwickelt worden, läuft aber auch auf den Plattformen AutoCAD, Autodesk Map 3D oder Land Desktop. Das System ist vollständig in Civil 3D integriert und erlaubt unter Nutzung der Civil-Objekte hervorragende Visualisierungen. So kann z. B. die gesamte Möblierung entlang des Verkehrsweges (Straße, Bahn) automatisch in die Visualisierung übernommen und auf separaten Layern (Ebenen) abgelegt werden. Die Definition verschiedener Kamerapfade, die Berücksichtigung unterschiedlicher Licht- und Schattenszenarien ist ebenso möglich wie die Simulation von Verkehr und Gegenverkehr. Selbstverständlich erhalten Sie von AKG nicht nur die RDV-Produkte, sondern auch die nötige Unterstützung in Form von Schulungen und Support. Visualisierung eines Tunnelportals (Jerusalem/Israel) Zukünftig kann es EDBS-Daten geben, in denen die Geometrie als Gauß-Krüger- und ETRS89-Koordinaten vorhanden ist, was natürlich doppelte Punktnamen in einem Datenbestand bedeutet. Daher bietet VESTRA beim Import die Möglichkeit, die ETRS89-Daten über den Lagestatus gefiltert zu lesen (siehe linke Ab bildung „Einstellungen Import EDBS“). Der Import von EDBS-Daten erkennt automatisch, dass Punkte mit unterschiedlichem Lagestatus eingelesen werden sollen. In NRW sind dies die Lagestatus 089, 389, 489, 789, 889. Bei der Übernahme wird abschließend 30.000.000,000 im East-Wert addiert, wenn das Format EDBS sieben Vorkommastellen liefert, ETRS89 arbeitet aber mit acht Stellen. Erfolgt beim Anlegen eines Projektes die Einstellung des Koordinatensystems auf ETRS89, werden beim Messen und bei der Zwangs punktdiagnose (siehe rechte Abbildung) neben den kartesischen auch die reduzierten Strecken ausgegeben, und die Geodäsie arbeitet komplett in ETRS89. P R O F I L E 38 PROFILE 1/2008 Modellbau mit VESTRA In der PROFILE-Ausgabe 1/2007 wurde darüber berichtet, dass VESTRA für andere Aufgabenbereiche erfolgreich eingesetzt werden kann. Der Artikel beschrieb, wie die IU Plan GmbH die Software bei der digitalen Fassadenvermessung nutzt. Neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten gibt es nun eine weitere: Modellbahnplanung mit VESTRA. Herr Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Schmitz vom Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Düssel dorf nutzte die Software als Hilfsmittel für die Erstellung einer H0-Vereinsanlage. „Das war relativ schnell erledigt“, kommentiert Schmitz, „da die Anlage bereits existierte und nur ein schönes, möglichst maßstäbliches Gleisbild davon als Grundlage für elektrische Trennstellen usw. erstellt werden sollte, d. h. eine Genauigkeit von 2-3 cm war ausreichend. Auch die Radien brauchten nur grob abgeschätzt werden; die höchste Genauigkeit gab es an den Plattenübergängen, weil die Gleislage nachgemessen wurde, die als Grundgerüst für die Planung diente“. Bei der Konzeption einer weiteren, privaten Modellbahn setzte der Ingenieur ebenfalls auf VESTRA. Hierbei baute er einige Gleisanlagen im Umfeld Düsseldorfs nach. Auf die Erstellung größerer Landschaften wurde verzichtet, ein digitales Geländemodell also nicht gebraucht. Das Modell zeigt in erster Linie großflächige Ebenen für Bahnhof, S-Bahnhaltepunkte und Abstellanlagen für Güter- und Personenzüge mit einigen Kunstbauten für Überwerfungen. Zu einigen Achsen wurden auch Längsschnitte erzeugt, da die Rampenlängen und Durchfahrtshöhen meist auf gerade noch zugverträgliche Werte begrenzt werden mussten. „Für Laien ohne Geometrie- und Trassierungs kenntnisse ist die Arbeit mit VESTRA im Modell bahnbau vermutlich zu schwierig“, resümiert Schmitz, aber das sollte niemanden davon abhalten, mit VESTRA zu experimentieren. Gleisplan der Vereinsanlage Gleisanlagen-DWG des privaten Modells Hardware AG Staufen 1982 wurde am Faust-Gymnasium in Staufen die ner Technologie, Informatik, Maschinenbau oder „Hardware AG“ gegründet. Hier haben Schüler Elektrotechnik. die Möglichkeit, die Funktionen von ComputerWerkelte die „Hightech-AG“ in den vergangenen Technik, Elektronik und Maschinentechnik zu er- Jahren eher im Verborgenen, war sie zeitgleich zum kunden. Darüber hinaus entstehen dort neue Ideen, Erscheinen der ersten PISA-Studie vor fünf Jahren wird das im Unterricht Erlernte praktisch angewandt ins Rampenlicht geraten. und von den Schülern in Teamarbeit weiterentwi„Meine Aufgabe sehe ich darin, meine Schüler ckelt. Für die einmal in der Woche stattfindende für die komplexen Zusammenhänge der naturwisAG hat der Gründer und Mentor der AG, Physik-, senschaftlichen Bereiche zu begeistern und ihnen Mathematik- und Informatiklehrer Winfried Sturm, die Möglichkeit zu geben, individuelle Fähigkeiten Messgeräte und Apparaturen organisiert und Firmen herauszufinden und weiterzuentwickeln“, so Dipl.als Sponsoren gewinnen können. Gefördert wird Physiker Sturm, der 2004 vom Magazin „Stern“ zum die Hardware AG auch von der AKG Software „Lehrer des Jahres“ gekürt wurde. Consulting GmbH, die die Tüflerschmiede kürzlich mit einer großzügigen Spende unterstützte. Die AG hat inzwischen viele Erfolge aufzuweisen, stellt auf Hightech-Messen aus oder räumt Preise bei „Jugend forscht“ ab. Einem breiten Fernsehpublikum wurde die AG bekannt, als sie mit ihrer Erfindung eines Systems gegen den Sekundenschlaf am Steuer in der TV-Sendung Galileo den „Pro-SiebenWissenspreis“ gewann. Der Erfolg zeigt sich auch in einer hohen Berufs-Übergangsrate (ca. 80 %) zu naturwissenschaftlichen Bereichen, moder- Winfried Sturm mit seiner Hardware AG PROFILE 1/2008 P R O F I L E 39