- Viktoriastift Bad Kreuznach
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Viktoriastift Indikationsspezifisches Rehabilitationskonzept Viktoriastift Bad Kreuznach Kinder- und Jugendpsychiatrie Rehabilitationsablauf/ -inhalte Indikationen: Ängste und soziale Phobien F40-41, Anpassungsstörungen F43, Depressionen und affektive Störungen im Kindes- und Jugendalter F32-39, emotionale Störungen des Kindes- und Jugendalters F93, Entwicklungsstörungen (incl. Teilleistungsstörungen) F80-89, nicht organische Enuresis, Enkopresis und Fütterstörung F98, Essstörungen F50, funktionelle organische Störungen, Hyperkinetische Störungen F90, Störungen des Sozialverhaltens F91, Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend F94, Somatisierungsstörung F45, tiefgreifende Entwicklungsstörungen F84 Kontraindikationen: • Akute Fremd- und Eigengefährdung (akute Suizidalität, ausgeprägtes selbstverletzendes Verhalten) • Suchterkrankungen • Erkrankungen mit akuter psychotischer Symptomatik • Andere Indikation einer Akutbehandlung • mangelnde Gruppenfähigkeit • Bedarf einer überwiegenden Einzelbetreuung • Unzureichende Motivation zur Mitarbeit Rehabilitationsziele: Bei der Definition der Therapieziele sind Vorgeschichte, Lebensalter, Entwicklungsstand, Lernpotentiale, Motivation, Aufmerksamkeit und Ausdauer des Kindes oder Jugendlichen zu berücksichtigen. • Beobachtung und weitere Klärung beeinflussender Faktoren für die jeweils im Fordergrund stehende Symptomatik (Schweregrad der Symptomatik, Schutz- und Belastungsfaktoren, aufrechterhaltende Faktoren, akute Triggerfaktoren) • Verbesserung der entwicklungsgemäßen Teilhabe (dafür Therapie, Training des Patienten im angemessenen Umgang mit der Symptomatik) • Bewältigung von Folgeproblemen • Förderung angemessener Interaktionen in einer Gruppe • Prüfung, ggf. Optimierung des aktuellen Therapiekonzepts bzgl. Förder- und Barrierefaktoren (in Personen- und Kontextfaktoren) • und daraus abgeleitet Formulierung eines Konzepts zur adäquaten Modifikation von Therapie und Förderung zuhause 1. Einführung • gegenseitiges Kennen lernen • subjektiver Wissensstand - Ansichten zur Symptomatik (ggf. spez. Dokumentationsbögen) • Wie wirkte sich bisher die Störung im Alltag aus? • Motivation für adäquate Änderung zur Verbesserung der Teilhabe Stationsablauf somatische und psychiatrische Anamnese, Aufnahmeuntersuchung, psychopathologischer Befund Anfangs-Teamrunde mit Klärung der anstehenden Aufgaben “Eingangshypothese” Sporttherapie- und Schwimmgruppe als diagnoseübergreifende Angebote Entwicklungsgemäßes Entspannungstraining (mit psychologischer Anleitung s.4.) 2.Was ist das wesentliche Problem • Symptomatik (Häufigkeit, Schweregrad, Dauer) • Welche Ursachen (Disposition/ Manifestationsfaktoren/ aufrechterhaltende Faktoren) kennt man? • Begleitproblematik? wöchentliche Stations-Teambesprechung Integration in eine Gleichaltrigengruppe Symptomadäquates Training Prüfung des Leistungs-Spektrums in der Bewegungstherapie. Beginn des Stütz-Schulunterrichts Erstellt/ Bearbeitet: Dr. J. Oepen, B. Kentner-Figura Geprüft/ Freigegeben: Chefarzt/QMB Version: 1 Gültig ab: 06.07.11 Seite 1 von 2 Viktoriastift Indikationsspezifisches Rehabilitationskonzept Viktoriastift Bad Kreuznach 3.Selbstwahrnehmung/ Selbsteinschätzung • auslösende/verstärkende Situationen für Problem-Verhalten • verhindernde/abschwächende Bedingungen • Kompensationsstrategien für Problemsituationen – welche sind günstige, bereits vorhandene Stärken, welche sind hemmend für Aufbau sinnvoller Aktivitäten? • Selbst- bzw. Fremddokumentation – SelbstKontrolle u.a. über Selbstbeobachtungsbogen Zwischenuntersuchung Wie bei 2. 4. Therapieansätze • Beratung und PsychotherapieVerhaltenstherapeutischer Ansatz • Verhaltensmodifikation im Stationsalltag • Entspannungstraining unter psychologischer Leitung • spezielle Trainingsverfahren (Schmerzbewältigungstraining, symptomorientiertes Training, Skillstraining) durch Psychologen • Medikamenteneinsatz (z. B. MPH, SSRI, ggf. Neuroleptika u.a.) • bei Indikation: Mototherapie ggf. zusätzliche Untersuchung: psychometrische Untersuchungen und ergänzende Testverfahren und Screenings ggf. ergänzende somatische Untersuchungen in der Stationsgruppe können persönliche Themen und Probleme in einem geschützten Rahmen angesprochen und positive Rückmeldungen oder auch Lösungsansätze erarbeitet werden 5. Erprobung/Beobachtung der Therapieansätze Settings • bezüglich Therapietechnik, Motivation, Durchhaltbarkeit, Aufwand Prüfung bzgl. Förder- und Barrierefaktoren und deren Auswirkung auf die entwicklungsentsprechende Teilhabe (Fähigkeiten; Verhaltensprobleme; Lernund Leistungsproblematik/Komorbidität) Bei Mitaufnahme einer Bezugsperson: entwicklungsentsprechende handlungsorientierte Beratung zu Krankheitsbild, Therapie und Unterstützungsmöglichkeiten des Kindes im häuslichen Alltag 6. Psychosoziale Aspekte • Schule, Freizeitgestaltung und Peer-Group, Berufswahl • Familiensituation Entlassungsuntersuchung Abschlussgespräch mit Patient und Eltern und Empfehlung für die weitere Therapie und Förderung zu Hause Einbezug der systemischen Perspektive Ggf. auch telefonische Nachbesprechung mit Ärzten/Therapeuten/Helfersystemen Ergänzende Maßnahmen: • Sporttherapie • Ergotherapie • indikationsabhängig: Ernährungsberatung, Logopädie, Physio- und physikalische Therapie • aktivierende Angebote: Erlebnispädagogik, Nordic Walking, Gruppenwanderung, Sport, Spiele • Schulunterricht • ggf. Sozial- und Berufsberatung • kreative Gruppenspiele, Stadtausgang, “Höhepunktfest”, Freizeitgelände ”Park der Sinne” Erstellt/ Bearbeitet: Dr. J. Oepen, B. Kentner-Figura Geprüft/ Freigegeben: Chefarzt/QMB Version: 1 Gültig ab: 06.07.11 Seite 2 von 2