Jahresabschluss 2005
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Jahresabschluss 2005
Geschäftsbericht 2005 Einführung Vorwort Chronik Geschäftsführung und Prokuristen 3 4 6 Flughafen in Zahlen Flughafen-Kennzahlen 10-Jahres-Übersicht München im Vergleich 8 8 9 Konzernstruktur und Geschäftsentwicklung Neue Konzernstruktur 10 Aviation Aviation Ground Handling 16 20 Non-Aviation Immobilienmanagement und -entwicklung Retail und Services 26 28 Terminal 2 Personal Unternehmensentwicklung und Umwelt Unternehmenskommunikation 30 32 Ausbauplanung Gateway nach China Auszeichnungen 42 46 48 36 40 Wirtschaftliche Entwicklung und Jahresabschluss 2005 Wirtschaftliche Entwicklung des FMG-Konzerns Jahresabschluss 2005 Lagebericht Anhang Bericht des Aufsichtsrates Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung 50 53 59 67 68 70 Vorwort Die Quintessenz eines Resümees des Geschäftsjahrs 2005 ist eindeutig: Der Flughafen München wächst weiter! Das gilt sowohl für die Wirtschafts- und Verkehrsergebnisse als auch für den Airport selbst. Die Verkehrsergebnisse stellen in allen Kategorien einmal mehr neue Höchstwerte dar. 28,6 Millionen Passagiere bedeuten gegenüber 2004 ein Plus von 1,8 Millionen Reisenden – kein anderer deutscher Flughafen verzeichnete 2005 so viel Zuwachs. Unter den zehn passagierstärksten europäischen Flughäfen konnten nur die spanischen Airports Madrid und Barcelona höhere Zuwachsraten erzielen. München bleibt damit auf europäischer Ebene ein verlässlicher Wachstumstreiber für den internationalen Luftverkehr. Auch bei den Starts und Landungen wurde im letzten Jahr ein neuer Höchstwert registriert: Mit 387 000 Flugbewegungen verbuchte München eine Steigerung von über vier Prozent gegenüber 2004. Massive Steigerungen auch im Frachtgeschäft: Der erzielte Jahresumschlag von 350 000 Tonnen resultiert aus einem Zuwachs von 15 Prozent. Der wichtigste Wachstumsmotor für den Flughafen München ist und bleibt der kontinuierliche Ausbau des Drehkreuzverkehrs. Dies wird durch den weiter steigenden Umsteigeranteil bestätigt: Bereits 34 Prozent aller Fluggäste waren 2005 Umsteiger. Aber auch der so genannte Low-Cost-Verkehr schlägt in München immer mehr zu Buche: mit 3,5 Millionen Fluggästen eine Zunahme von 28 Prozent. Die erzielten Zuwächse manifestieren sich natürlich auch in den Wirtschaftsergebnissen. Die Gesamterlöse stiegen – wie im Geschäftsjahr zuvor – um rund fünf Prozent. Das hat zur Folge, dass der Münchner Flughafen zwei Jahre früher als geplant wieder „schwarze Zahlen“ schreibt. Zu den erfreulichen Wirtschaftsdaten hat neben dem kräftigen Verkehrswachstum auch das 2003 gestartete Strategie- und Ergebnisverbesserungsprogramm M-Power beigetragen. Auf der Basis zahlreicher nachhaltiger Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und darüber hinaus einer grundlegenden Umstrukturierung des Unternehmens ist bereits abzusehen, dass die für 2007 anvisierten Ziele deutlich übertroffen werden. Aber nicht nur Wirtschafts- und Verkehrsergebnisse wachsen – auch der Airport selbst: Durch die Weichenstellung für den Flughafenausbau – dem von unseren Gesellschaftern befürworteten Planungsbeginn für die dritte Start- und Landebahn – wurde 2005 eine zentrale Voraussetzung für den langfristigen Erfolg des Münchner Flughafens geschaffen. Mit der zusätzlichen Runway können 120 planbare Flugbewegungen pro Stunde – derzeit 90 – durchgeführt werden. Diese Kapazitätserweiterung wird es ermöglichen, den Drehkreuzverkehr am Münchner Flughafen in den kommenden Jahren weiter auszubauen und dadurch insbesondere das Langstreckenangebot auf das Niveau der anderen großen europäischen Hubs zu bringen. Dr. Michael Kerkloh Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH 3 Chronik 1. Januar 2005 Die Flughafen München GmbH (FMG) startet mit einer neuen Organisationsstruktur, die im Rahmen des Strategie- und Ergebnisverbesserungsprojektes „M-Power“ erarbeitet wurde, ins Jahr 2005. Ziel der Neuausrichtung des FMG-Konzerns ist eine klare Kundenorientierung, eine Stärkung des Kundennutzens, der Ausbau der Wettbewerbsposition, ein nachhaltiges, profitables Wachstum, eine deutliche Verbesserung der Ertragskraft sowie die Steigerung des Unternehmenswertes. Die neue Organisationsstruktur beruht auf einer Aufteilung aller wesentlichen Unternehmensfunktionen in strategische, am Markt operierende Geschäftsbereiche, unterstützende Servicebereiche und übergreifende Konzernbereiche. 13. Januar 2005 Der Münchner Flughafen sowie die Landkreise und Kreisstädte Erding und Freising haben eine gemeinsame Internet-Plattform für die Wirtschaft in der Flughafenregion geschaffen. Unter der Adresse www.umlandportal.de können sich Firmen aus dem Flughafenumland und die über 500 Unternehmen innerhalb des Airports in ein virtuelles Branchenbuch eintragen lassen. Das Angebot trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen zu verbessern und die Kontaktaufnahme zwischen potenziellen Auftraggebern und -nehmern zu erleichtern. 4 16. März 2005 Zwölf Jahre und zehn Monate nach der Eröffnung am neuen Standort kann am Münchner Flughafen der 250millionste Passagier begrüßt werden. 23. März 2005 Die Flughafen München GmbH gründet mit der „mucground Services Flughafen München GmbH“ eine neue Tochtergesellschaft, mit der die Effizienz und Produktivität im bestehenden Bodenverkehrsdienst gesteigert werden soll. Mit dieser Anpassung stellt sich die FMG auf die verschärfte Wettbewerbssituation bei der Flugzeugabfertigung ein. 27. März 2005 Im Sommerflugplan wird das Langstreckennetz am Münchner Flughafen weiter ausgebaut. Die Deutsche Lufthansa nimmt eine tägliche Verbindung nach Washington auf, Star-Alliance-Partner United Airlines fliegt täglich nach Chicago. Aufgrund der bereits bestehenden Verbindungen von Lufthansa nach Chicago und United nach Washington sind beide US-Metropolen damit zweimal täglich ab München nonstop erreichbar. LTU bzw. Condor bringen Urlauber einmal wöchentlich nach Mauritius und auf die Seychellen. Nunmehr fünfmal wöchentlich fliegt Air China nach Peking, während Air Transat einen Flug über Calgary nach Vancouver aufnimmt. Insgesamt haben die Airlines über 252 000 Flüge angemeldet – fünf Prozent mehr als im Vorjahr. April 2005 Bei einer Umfrage des unabhängigen Luftfahrtforschungsinstituts Skytrax unter mehr als fünf Millionen Passagieren aus 90 Nationen konnte sich der Münchner Flughafen als bester Airport Europas platzieren. Er belegte im weltweiten Ranking hinter den Flughäfen Hong Kong International Airport, Singapore Changi Airport und Seoul Incheon Airport den vierten Rang. 26. Juli 2005 Die Gesellschafterversammlung erteilt der FMG die Freigabe, die Planungen zum Bau einer dritten Start- und Landebahn aufzunehmen und zeitnah ein entsprechendes Raumordnungsverfahren vorzubereiten und einzuleiten. Mit dem Ausbau schafft die FMG die Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum am Flughafen München, der aufgrund der positiven Verkehrsentwicklung der vergangenen Jahre mit seinen zwei Start- und Landebahnen in den Spitzenzeiten bereits heute an seine Kapazitätsgrenzen stößt. 23. September 2005 Die neue Halle des Frachtbereiches, die aufgrund des stark angestiegenen Luftfrachtumschlags am Münchner Flughafen erforderlich wurde, wird in Betrieb genommen. Das 4 400 Quadratmeter große Gebäude wird exklusiv von den Expressdiensten FedEx, DHL und UPS genutzt. 11. Oktober 2005 Zum vierten Mal in Folge findet am Flughafen München die „Inter Airport Europe“, die weltweit führende Fachmesse für Flughafenausrüstung, Technologie und Service statt. Im Hangar 4 und dem angrenzenden Freigelände präsentieren über 550 Aussteller aus 31 Ländern den Fachbesuchern Spitzentechnologie für Flughäfen. 30. Oktober 2005 Für den Winterflugplan haben die Fluggesellschaften rund 156 000 Starts und Landungen am Münchner Airport angemeldet und damit um über zwei Prozent mehr als in der Winterflugplanperiode 2004/2005. Die brasilianische Varig fliegt im Codesharing mit Star-Alliance-Partner Lufthansa dreimal wöchentlich nonstop nach Sao Paulo. Aerolineas Argentinas bietet fünfmal pro Woche eine Verbindung über Madrid nach Buenos Aires an und Royal Air Maroc fliegt zweimal wöchentlich nach Casablanca. Die Deutsche Lufthansa bedient die Strecke nach Delhi täglich und fliegt fünfmal pro Woche nach Hongkong. LufthansaTochter Condor fliegt einmal wöchentlich über Varadero nach Cayo Coco auf Kuba. 21. November 2005 Die Flughafen München GmbH wird mit dem europäischen Gütesiegel EMAS ausgezeichnet. Sie erhält die Zertifizierung für den erfolgreichen Aufbau und die Dokumentation eines Umweltmanagementsystems, mit dem Ressourcen am Münchner Flughafen eingespart und effektiver eingesetzt werden sollen. 5 6 Geschäftsführung Prokuristen Dr. Michael Kerkloh Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor Walter Vill Kaufmännischer Geschäftsführer, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung Peter Trautmann Geschäftsführer Verkehrsbetrieb und Technik Rainer Beeck Leiter Geschäftsbereich Immobilienmanagement und -entwicklung (ab 1. August 2005) Johann Bernhard Leiter Servicebereich Technik Dr. Brigitte Englert Konzernbeauftragte für Ministerien, Verbände und Politik Florian Fischer Leiter Konzernbereich Unternehmensentwicklung und Umwelt Wolfgang Hammerstädt Leiter Geschäftsbereich Ground Handling Andreas von Puttkamer Leiter Geschäftsbereich Aviation Thomas Ross Leiter Konzernbereich Recht und Sicherheit Thomas Scheidler Leiter Konzernbereich Personal Dr. Karl Heinz Schwarzmeier Leiter Geschäftsbereich Terminal 2 7 Flughafen-Kennzahlen Luftverkehr Umsatzerlöse 2005 2004 2005 / 2004 Flughafen München GmbH (FMG) 656,2 628,4 + 4,4 % FMG-Konzern 844,3 788,0 + 7,1 % Personal 2005 2004 2005 / 2004 FMG 226,0 220,9 + 2,3 % Konzern 285,8 279,8 + 2,1 % FMG 4 789 4 946 - 3,2 % 6 775 6 876 - 1,5 % FMG 4 278 4 371 - 2,1 % Konzern 6 120 6 242 - 2,0 % (in Mio. €) 2005 2004 Passagieraufkommen gesamt 28 639 104 26 835 231 + 6,7 % – gewerblicher Verkehr 28 619 427 26 814 505 + 6,7 % – Linien- und Charterverkehr 28 591 429 26 789 187 + 6,7 % 2005 / 2004 Personalaufwand (in Mio. €) Flugzeugbewegungen gesamt 398 838 383 110 + 4,1 % – gewerblicher Verkehr 386 841 370 534 + 4,4 % – Linien- und Charterverkehr 374 626 359 568 + 4,2 % Luftfracht-Umschlag gesamt (t) 356 844 309 828 + 15,2 % – geflogene Luftfracht (t) 202 844 170 828 + 18,7 % – Trucking (t) 154 000 139 000 + 10,8 % Konzern 15 205 21 339 - 28,7 % Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität Luftpost-Umschlag (t) MTOM (Höchstabfluggewicht) gewerblicher und nicht gewerblicher Verkehr (t) 11 319 219 10 654 311 + Mitarbeiter (Stand: 31.12.2005) 6,2 % (gewerblicher Verkehr * ) in Tausend 675 29 390 650 28 300 18 290 17 280 270 260 15 300 14 240 275 13 230 250 12 220 225 11 8 03 04 05 250 343 027 330 888 280 067 19 302 412 310 262 446 20 321 756 21,28 320 325 96 97 98 99 00 01 02 370 534 26,81 23,13 24,19 555,5 21 16 330 253 109 350 340 218 154 375 22 388,3 400 23 19,32 425 370 350 24 17,89 442,9 450 455,6 475 380 360 25 15,69 500 494,0 525 529,8 550 557,5 575 26 23,16 593,3 600 27 23,65 625 28,62 Flugzeugbewegungen (gewerblicher Verkehr) in Millionen 656,2 Passagiere (an + ab + Transit) in Millionen € 628,4 Umsatz der Flughafen München GmbH 386 841 10-Jahres-Übersicht 210 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 * ohne Überführungsflüge München im Vergleich Verkehrsergebnisse der deutschen Flughäfen im Jahr 2005 Passagiere (an+ab+Transit) (gewerblicher Verkehr) Flugzeugbewegungen geflogene Luftfracht (t) Luftpost (t) Frankfurt 52 219 412 482 125 1 864 612 98 528 München 28 619 427 386 841 202 844 15 205 Berlin (gesamt) 17 153 074 215 800 20 648 7 419 Düsseldorf 15 510 990 189 508 56 547 135 Hamburg 10 676 016 133 989 24 216 7 687 Köln / Bonn 9 452 185 140 775 636 887 6 720 Stuttgart 9 405 887 140 353 16 681 9 351 Hannover 5 637 385 76 585 6 056 10 323 Nürnberg 3 843 710 59 325 10 250 2 Hahn 3 076 823 33 377 101 194 0 Leipzig / Halle 2 122 233 30 287 11 006 838 Dresden 1 782 901 29 186 436 0 Dortmund 1 742 911 30 672 58 0 Bremen 1 739 797 34 022 775 13 Münster / Osnabrück 1 540 656 30 901 64 2 Saarbrücken 486 230 10 744 54 0 Erfurt 438 912 9 732 4 855 0 165 448 549 2 034 222 2 957 183 156 223 Gesamt Quelle: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) Passagierergebnisse der Top Ten der europäischen Flughäfen im Jahr 2005 (gewerblicher Verkehr) Rang Passagierzahlen (in Mio.) 2005 / 2004 London-Heathrow 1 67,9 + 0,8 % Paris-Charles de Gaulle 2 53,8 + 4,9 % Frankfurt / Main 3 52,2 + 2,2 % Amsterdam 4 44,2 + 3,8 % Madrid 5 41,9 + 8,4 % London-Gatwick 6 32,8 + 4,2 % Rom-Fiumicino 7 28,6 + 2,0 % München 8 28,6 + 6,7 % Barcelona 9 27,1 + 10,5 % Paris-Orly 10 24,9 + 3,3 % Quelle: Airports Council International (ACI) Stand: März 2006 9 Neue Konzernstruktur Neue strategische Ausrichtungen Mit „M-Power“, dem Projekt für Konzernstrategie und Ergebnisverbesserung hat die Flughafen München GmbH den FMG-Konzern strategisch und organisatorisch neu ausgerichtet mit dem Ziel einer klaren Kundenorientierung, einer Stärkung des Kundennutzens, des Ausbaus der Wettbewerbsposition, eines nachhaltigen, profitablen Wachstums, einer signifikanten Verbesserung der Ertragskraft sowie einer deutlichen Steigerung des Unternehmenswertes. 10 Strategisches Ziel für den Bereich Aviation ist die endgültige Etablierung des Münchner Airports als führender europäischer Hub-Flughafen. Die Akquisition weiterer Langstreckenverbindungen, attraktiver Strecken im Punkt-zu-PunktVerkehr sowie die Festigung des reichhaltigen Angebotes im Ferienflugverkehr stellen die Schwerpunkte bei der Umsetzung dar. Bei der Realisierung der strategischen Ausrichtung setzt der FMG-Konzern sowohl auf Lufthansa und ihre Partnerairlines im Terminal 2 als auch auf bestehende und neue Kunden im Terminal 1. Um das Ergebnispotenzial am Standort auszuschöpfen, wird insbesondere das Non-AviationGeschäft deutlich ausgebaut. Dabei wird für alle relevanten Kundengruppen sowohl im City Center, dem Bereich um die beiden Terminals, als auch auf den daran angrenzenden Flächen am Standort ein attraktives Angebotsspektrum geschaffen. Daneben versteht sich der Flughafen auch als Initiator und Moderator für eine Weiterentwicklung der Flughafenregion als Gesamtheit und setzt hierzu auf eine deutlich verstärkte Zusammenarbeit mit dem Umland. Gliederung in drei Bereichstypen Seit dem 1. Januar 2005 hat die Flughafen München GmbH auch eine neue Konzernstruktur, die im Rahmen des Strategie- und Ergebnisverbesserungsprojektes „M-Power“ erarbeitet wurde. Die neue Organisationsstruktur beruht auf einer Aufteilung aller wesentlichen Unternehmensfunktionen in strategische Geschäfts-, unterstützende Service- und übergreifende Konzernbereiche. • Das strategisch wichtige Kerngeschäft wird durch die fünf Geschäftsbereiche Aviation, Ground Handling, Immobilienmanagement und -entwicklung, Retail und Services sowie die Terminal 2 Betriebsgesellschaft abgewickelt. • Zu den Servicebereichen zählen die Aufgabenfelder Technik, IT, Corporate Services und Security. • Zu den übergreifenden Konzernbereichen gehören Finanzen und Controlling, Personal, Unternehmenskommunikation, Recht und Sicherheit, Unternehmensentwicklung und Umwelt. Die neue Konzernstruktur Finanzen und Controlling Personal Konzernbereiche Unternehmenskommunikation Recht und Sicherheit Unternehmensentwicklung und Umwelt Geschäftsbereiche Aviation Immobilienmanagement und -entwicklung Retail und Services Ground Handling Terminal 2 Technik Servicebereiche IT Corporate Services Security 11 Klare Kompetenzen – modernes Management Während die eigenverantwortlichen Geschäftsbereiche am externen Markt operieren und Umsätze erwirtschaften, agieren die Servicebereiche primär intern und stellen den Geschäftsbereichen ihr Know-how und ihre Dienstleistungen zur Verfügung. Die Konzernbereiche wiederum sind für die übergeordnete Steuerung des Konzerns verantwortlich. Die neue FMG-Struktur ist gekennzeichnet durch klare Verantwortlichkeiten sowie ein hohes Maß an Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit. Sie ermöglicht darüber hinaus eine Konzernsteuerung nach den Grundsätzen einer modernen Unternehmensführung mit einem zielorientierten Steuerungssystem der einzelnen Bereiche. Integration der Beteiligungsunternehmen Seit 1. Januar 2005 sind darüber hinaus die Beteiligungsunternehmen bzw. Tochtergesellschaften der Flughafen München GmbH integraler Bestandteil der neuen Organisationsstruktur. Die Beteiligungsunternehmen eurotrade und Allresto sind dem Geschäftsbereich Retail und Services zugeordnet, MediCare ist dem Bereich Aviation zugehörig, während die Töchter EFM, mucground, aerogate und Cargogate im Ground Handling integriert sind. Ein weiteres Tochterunternehmen ist die AeroGround Flughafen München Aviation Support GmbH, die studentische und andere Aushilfskräfte beschafft und sie an den Bodenverkehrsdienst der FMG zur Abfertigung von Luftfahrzeugen „verleiht“ und vermittelt. Sie erzielte einen Umsatz von knapp 900 000 Euro. Beteiligungsgesellschaften der Flughafen München GmbH Anteile Cargogate Flughafen München 100% aerogate München 100% Allresto Flughafen München 100% AeroGround Flughafen München Aviation Support GmbH 100% MGS – mucground Services Flughafen München GmbH 100% Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH (FMV) 100% T2 Holding 100% Flughafen München Sicherheitsgesellschaft (CAP) 76,1% eurotrade Flughafen München Handelsgesellschaft mbH 74% Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co. oHG 60% FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. oHG 60% MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH 51% Augsburger Flughafen Betriebs-GmbH 50% Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen (EFM) 49% Bayern Facility Management GmbH 49% 12 Eine Einheit bilden ferner die T2 Betriebsgesellschaft und der Geschäftsbereich Terminal 2. Zu den einzelnen Geschäftsbereichen und den jeweils eingebundenen Beteiligungsunternehmen siehe die Kapitel „Aviation“, „Non-Aviation“ und „Terminal 2“. hang mit Sicherheitsmaßnahmen nach dem Luftverkehrsgesetz, anbietet. Der erzielte Umsatz belief sich auf über 14,6 Millionen Euro. Die Anteile halten die Flughafen München GmbH (76,1 Prozent) und die SECURITAS GmbH Aviation Service (23,9 Prozent). Zum Servicebereich Technik gehört die BayernFacility Management GmbH, die sämtliche Liegenschaften der Bayerischen Landesbank bewirtschaftet, Facility-Management-Leistungen am Standort Flughafen erbringt und sich um den weiteren, auch überregionalen Ausbau des Drittmarktgeschäftes kümmert. Sie erzielte 2005 einen Umsatz von 15,4 Millionen Euro. Gesellschafter sind die Bayerische Landesbank (51 Prozent) sowie die Flughafen München GmbH (49 Prozent). Dem Konzernbereich Recht und Sicherheit zugehörig ist die Tochter Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH (FMV), die Versicherungen aller Art vermittelt und verwaltet und auch auf den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Köln, Stuttgart, Nürnberg, Leipzig, Dresden, Bremen und Münster beratend und unterstützend tätig ist. Ihr Umsatz belief sich im Jahr 2005 auf fast 900 000 Euro. Dem Servicebereich Security angegliedert ist das Beteiligungsunternehmen CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH, das auf dem Münchner Flughafen Sicherheits- und Bewachungsdienste, insbesondere im Zusammen- Nicht mehr operationsfähig ist die AFBG Augsburger Flughafen Betriebs-GmbH, die wegen der Aufgabe der Linienflüge den Betrieb des Flughafens Augsburg an die Augsburger Flughafen GmbH zurückgegeben und Insolvenz beantragt hat. 13 14 Aviation 15 Aviation Luftverkehr: erneut Rekordzahlen Dem strategischen Ziel, den Münchner Airport endgültig als führenden europäischen Hub-Flughafen zu etablieren, ist der FMG-Konzern 2005 ein großes Stück näher gekommen: Mit über 28,6 Millionen Fluggästen – 1,8 Millionen bzw. knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr – hat der Flughafen München im Jahr 2005 ein Rekordergebnis erzielt. Damit zählt er unter den Top Ten der passagierstärksten Flughäfen Europas weiterhin zu jenen Airports mit der größten Wachstumsdynamik. Er rangiert hinsichtlich der Fluggastzahlen zwar nach wie vor auf Platz 8 in Europa, hat aber den unmittelbar vor ihm liegenden Flughafen Rom-Fiumicino nahezu eingeholt. Auch bei den Flugbewegungen ist ein Erfolg zu melden: Knapp 387 000 Starts und Landungen im gewerblichen Luftverkehr bedeuten ein Plus von über vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. 16 Mehr Umsteiger durch Hubverkehr Mit dieser Bilanz hat der Münchner Flughafen seine Position im Wettbewerb der großen europäischen Drehscheiben weiter gefestigt. Wichtigster Wachstumsmotor bleibt dabei der Hubverkehr der Lufthansa und ihrer StarAlliance-Partner, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Anteil der Umsteiger am gesamten Passagieraufkommen von 33 Prozent auf nunmehr 34 Prozent angestiegen ist. Um insgesamt 5,5 Prozent legte der Kontinentalverkehr, also der Verkehr mit dem europäischen Ausland sowie den afrikanischen und asiatischen Mittelmeeranrainern, zu. Während auf den Verbindungen innerhalb der EU 5,2 Prozent mehr Flugbewegungen als im Vorjahr registriert wurden, konnte der restliche Kontinentalverkehr sogar ein Plus von 6,5 Prozent vorweisen. Mit nur einem Zuwachs von 0,5 Prozent gegenüber 2004 stagnierte der Inlandsverkehr. Low-Fare-Verkehr ein wichtiger Faktor Zu den positiven Ergebnissen hat auch der so genannte Low-Cost- oder Low-Fare-Verkehr wesentlich beigetragen. Mit insgesamt 3,5 Millionen Fluggästen – dies entspricht 12,2 Prozent des Gesamtaufkommens und sind 28 Prozent mehr als im Vorjahr – konnte er erhebliche Zuwächse verzeichnen. Treibende Kraft und mit Abstand größter Anbieter unter den Niedrigpreis-Airlines war der Münchner Homecarrier dba. Die meisten Flüge wurden auch 2005 wieder auf den Verbindungen mit Italien registriert, gefolgt von Frankreich und Spanien. Starke Zuwächse im Interkontinentalverkehr Kräftig ausgebaut wurde am Münchner Flughafen der Interkontinentalverkehr, der um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr wuchs. Insbesondere der Verkehr nach Asien verzeichnete mit einer Steigerung von 23,1 Prozent bei den Flugbewegungen einen beachtlichen Boom, der Nordamerikaverkehr nahm um 6,9 Prozent zu. Demgegenüber musste der Verkehr mit Afrika Einbußen in Höhe von 7,9 Prozent hinnehmen. Neue Tagesrekorde – mehr Ziele – mehr Airlines Neue Höchstmarken wurden 2005 auch an einzelnen Tagen erzielt: Der aufkommensstärkste Tag war mit 112 355 Fluggästen der 30. September 2005 (das Maximum hatte 2004 bei 105 040 Passagieren gelegen). Der 14. April 2005 konnte mit 1 257 Flugbewegungen einen weiteren Tagesrekord erreichen (2004 lag die Höchstmarke bei 1 232 Starts und Landungen). Im Tagesdurchschnitt wurden 78 409 Passagiere (2004: 73 264) und 1 060 Flugzeugbewegungen (2004: 1 012) gezählt. Auch bei der Anzahl der Ziele legte der Münchner Airport zu: Er wurde 2005 regelmäßig von 113 Airlines mit 250 Destinationen – davon 22 inländische und 228 ausländische – in 67 Ländern verbunden; das sind 13 Ziele mehr als im Jahr 2004. 17 Und ein weiterer Zuwachs: Der Maximum-TakeOff-Mass (MTOM), also die Summe der für die jeweiligen Flugzeuge zugelassenen Startgewichte im Linien- und Charterverkehr, stieg 2005 – bedingt durch den vermehrten Einsatz von Großraumflugzeugen – um 6,1 Prozent auf 11 060 685 Tonnen. Der Durchschnitts-MTOM nahm um 1,1 Tonnen auf 59,1 Tonnen zu. Passagierverkehr: hohe Zuwächse Mit seinen über 28,6 Millionen Passagieren zählt München mit zu den wachstumsstärksten Flughäfen in Deutschland und in Europa. Wie schon bei den Flugbewegungen, so erzielte auch hinsichtlich des Passagieraufkommens der Interkontinentalverkehr die höchsten Steigerungsraten. Steigerungen im Asien- und Nordamerikaverkehr 12,6 Prozent mehr Fluggäste als 2004 wurden auf Langstreckenflügen gezählt, wobei vor allem Asien – insbesondere dank der Verbindungen nach Delhi, Teheran, Abu Dhabi und Bangkok – mit einem Plus von 20,6 Prozent die Wachstumsregion Nummer 1 war. Um 8,0 Prozent mehr Fluggäste kann der Nordatlantikverkehr – nicht zuletzt aufgrund der beiden „double daily“-Verbindungen nach Chicago und Washington sowie einem erweiterten Kanada-Angebot – vorweisen, während die Passagierzahlen im Verkehr mit Afrika um 2,9 Prozent sanken. Zuwächse im Osteuropaverkehr Zuwächse in Höhe von insgesamt 7,8 Prozent gab es auch beim Passagieraufkommen im kontinentalen Verkehr. Überproportional stiegen 2005 die Passagierzahlen auf den Strecken zwischen München und den skandinavischen Ländern Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland, die sich im Durchschnitt um 25 Prozent erhöhten. Eine beachtliche Steigerung erzielten mit 17 Prozent die neuen EU-Mitgliedsstaaten. Im Gesamtverkehr mit Osteuropa, der EU- und Nicht-EULänder einschließt, wurden um 15 Prozent mehr Passagiere als 2004 gezählt, wobei vor allem Polen, die Ukraine sowie die neuen Zielländer Armenien und Georgien die höchsten Zuwächse erreichten. 18 Lediglich um 3,3 Prozent wuchs demgegenüber der Inlandsverkehr. Die meisten Passagiere wurden hier – wie schon im Vorjahr – auf der Strecke nach Berlin registriert, es folgten die Destinationen Hamburg und Düsseldorf. Keine Veränderung gegenüber 2004 gab es auch bei den passagierreichsten Auslandszielen: Knapp 900 000 Fluggäste wurden auf Verbindungen mit London-Heathrow gezählt, es folgten ParisCharles de Gaulle mit über 655 000 und Palma de Mallorca mit knapp 540 000 Passagieren. Im Interkontinentalverkehr flogen die meisten Passagiere auf der Strecke München-Dubai, besonders gefragt waren ferner die Destinationen Bangkok und Chicago. Landeentgelte deutlich gesteigert Die Erlöse aus Lande- und Abstellentgelten konnten 2005 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 9,7 Prozent auf 246 Millionen Euro gesteigert werden. Ursachen waren Preisanpassungen jeweils im Oktober 2004 und 2005, das Passagierwachstum um 6,7 Prozent und der Anstieg der gewerblichen Flugbewegungen um 4,4 Prozent. Aufgrund gestiegener Sicherheitskosten für die Beschäftigtenkontrolle sind auch die Sicherheitsentgelte im Juli 2005 angehoben worden. Die passagierabhängigen Landeentgelte sind mit 20,2 Prozent stärker gestiegen als die gewichtsabhängigen Landeentgelte. Grund hierfür war die Fortsetzung einer strukturellen Verschiebung zu Gunsten der variablen und zu Lasten der fixen Landeentgelte. Die Erlöse aus Zentraler Infrastruktur, z.B. für die Gepäckförderanlage, sind trotz Preissteigerungen aufgrund leichter Bewegungsrückgänge im Terminal 1 auf dem Vorjahresniveau geblieben. Die Erlöse aus Zentraler Infrastruktur im Terminal 2 gehen an das Beteiligungsunternehmen Terminal 2 Betriebsgesellschaft und erscheinen deshalb nicht im Einzelabschluss der Flughafen München GmbH. Marketing: wichtiger Beitrag zum Wachstum Zum ungebrochen starken Verkehrswachstum im Jahr 2005 trug das Marketing durch eine Reihe unterschiedlichster Maßnahmen und Aktivitäten entscheidend mit bei. Beispielsweise unterstützte es mit Direktmarketing-, Sales Blitz- und Promotion-Aktionen Airlines und Veranstalter dabei, die Reisemittler im In- und Ausland über neue Strecken sowie Frequenzerhöhungen zu informieren und Interesse für das neue Angebot von und nach München zu wecken – so etwa für die neu akquirierten Dienste von Air Transat nach Calgary und Vancouver, von Condor nach Mahé (Seychellen) und Barcelona, von LTU nach Mauritius und von Royal Air Maroc nach Casablanca. Unterstützung für Airlines Unterstützung durch Anzeigenwerbung in den USA gab es auch für Lufthansa bei der Etablierung des neuen täglichen Dienstes nach Washington und für United hinsichtlich der neuen täglichen Frequenz nach Chicago. Hilfestellung erhielten ferner Air China unter anderem bei ihrem deutschen Internetauftritt, TAP Portugal für ihre zweite tägliche Frequenz, Cirrus für den neuen täglichen Dienst nach Brünn, Air Baltic für die neuen Flüge nach Riga und Fly Nordic für die neue Stockholm-Strecke. In den Markt eingeführt wurde des Weiteren die russische Polet mit ihrer Destination Woronesh. Den Airport als Hub promotet Mit der Zielsetzung, die Akzeptanz des Flughafens München als zweiten nationalen Hub zu optimieren und seinen Status im europäischen Ranking weiter zu verbessern, wurden gemeinsam mit Lufthansa zwei Großevents organisiert, die bei den Teilnehmern auf eine überaus positive Resonanz stießen. Mitte Juni lud Lufthansa unter dem Motto „Zeitreise – 50 Jahre Lufthansa“ über 1 600 Mitarbeiter der großen Business-Travel-Ketten aus Deutschland und Österreich zu einem spektakulären eintägigen Fest mit viel Information über den Airport, aber auch mit Sport, Spiel und Musik auf den Flughafen München ein. Anfang Dezember lernten rund 200 LufthansaTopverkäufer und Journalisten aus zehn Zielgebieten im Asien-Pazifik-Raum an mehreren Tagen unter dem Leitgedanken „Seeing is Believing“ die Vorteile des Flughafens München kennen. Höhepunkte des umfangreichen Programms waren eine Airport-Rallye durch das Terminal 2 und eine große Abschlussparty. Rallye-Sieger und damit Gewinner des „Munich Airport Agents Award 2005“ wurde übrigens das Team aus Vietnam. MediCare: High-Tech-Medizin am Airport In den Geschäftsbereich Aviation integriert ist das Beteiligungsunternehmen MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH. Es betreibt das Medizinische Zentrum am Flughafen und ist zuständig für die medizinische Notfallversorgung von Beschäftigten, Passagieren und Besuchern am Münchner Airport. Die Gesellschaft erfüllt arbeitsmedizinische und betriebsärztliche Aufgaben und ist außerdem eine Vermittlungs- und Anlaufstelle für ausländische Patienten am Flughafen München. Gesellschafter von MediCare, die mit ihren rund 40 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2005 einen Gesamtumsatz von circa 3,3 Millionen Euro erzielte, sind die Flughafen München GmbH mit 51 Prozent sowie die MAHM-GmbH, ein Zusammenschluss von teilweise am Flughafen München niedergelassenen Ärzten, mit 49 Prozent. 19 Ground Handling Der Kunde steht im Vordergrund Das Leistungsspektrum des Geschäftsbereiches Ground Handling umfasst die Flugzeugabfertigung, die Gepäck- und Frachtabfertigung sowie den vorfeldseitigen Passagiertransport. Seinem Anspruch an Innovationskraft und Qualität wird das Ground Handling am Flughafen München, das seit 1994 nach DIN EN ISO 2001 und seit 2003 nach IATA AHM 804 zertifiziert ist, durch kontinuierliche Prozessoptimierungen, ein detailliertes Total Quality Management-System und bedarfsorientierte Neuentwicklungen von Dienstleistungsprodukten gerecht, wobei die individuellen Anforderungen der Airline-Kunden immer im Vordergrund stehen. 20 Innovativ und zuverlässig Beispielsweise wurde im Jahr 2005 das elektronische Gepäck-Reconciliation-System „Eagle“ entwickelt und flächendeckend am Flughafen München eingeführt. Es stellt sicher, dass Gepäckstücke nur dann an Bord eines Flugzeuges kommen, wenn sich auch der dazugehörige Passagier in der Kabine befindet. Weitere ServiceInnovationen sind z.B. die Sicherheitsleistung „Vier-Augen-Prinzip“, die Passagiertransportleistung „Terminal-Direct-Service“ und der exklusive HON-Limousinenservice für Statuskunden der Deutschen Lufthansa AG. Die Kernkompetenz des Ground Handling liegt in der zuverlässigen und zeitgerechten Erbringung komplexer und zeitkritischer Abfertigungsprozesse. Dazu gehört die vorfeldseitige Sicherstellung der Hub-Funktion des Terminals 2 ebenso, wie die Abwicklung der touristischen Drehkreuz- und Punkt-zu-Punkt-Verkehre von Hapagfly, LTU oder Air Berlin und der anspruchsvollen Langstreckenverkehre z.B. von Emirates, Etihad und Delta Air Lines im Terminal 1. Aber auch volumenstarke Low-Fare-Carrier, wie z.B. dba und Hapag-Lloyd Express, sowie renommierte Linienfluggesellschaften wie Turkish Airlines, Aeroflot und El Al zählen zu den langjährigen Kunden des Ground Handling. Fortbildung im Ground Handling Dass die Kunden zufrieden sind, dafür wird durch zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen Sorge getragen. Im Bereich Ground Handling wurden im Jahr 2005 insgesamt 667 Seminare mit 2 502 Teilnehmern bzw. 6 754 Teilnehmertagen durchgeführt. Schwerpunkte der Weiterbildung waren unter anderem Geräteschulungen, die Ausbildung zum Ramp-Agenten, Schulungen für das Gepäckidentifizierungssystem „Eagle“ und für das Handling von Fluggasttreppen, VorarbeiterSeminare sowie Vorbereitungen für die IHKAbschlussprüfung zum Flugzeugabfertiger und die Betriebsprüfungen 1 und 2, FMG-interne Qualifizierungsstufen, welche die Grundlage für die IHK-Prüfung bilden. Starke Position behauptet Trotz der Öffnung des Marktes für Bodenabfertigungsleistungen im Jahr 1999 und dem damit verbundenen Markteintritt von Drittdienstleistern am Flughafen München konnte das Ground Handling der Flughafen München GmbH seine starke Position behaupten. Im Jahr 2005 erreichte der Geschäftsbereich Ground Handling einen Marktanteil von 91 Prozent, was einem Volumen von über 181 000 Abfertigungen im Jahr entspricht. Von den mehr als 2 100 Mitarbeitern der Bodenverkehrsdienste wurden knapp zwölf Millionen Gepäckstücke und mehr als 200 000 Tonnen Luftfracht abgefertigt. Die durch den Boom der Low-Cost-Airlines und Billigflugtickets hervorgerufene negative Preisentwicklung, die auf Seiten der Fluggesellschaften vorhandenen Überkapazitäten und der anhaltende Anstieg der Kerosinpreise haben den Kostendruck für die Luftverkehrsbranche in den letzten Jahren erheblich verstärkt. Durch die Weitergabe dieses Kostendrucks unter anderem an die Bodenverkehrsdienste von Flughäfen hat sich auch die Wettbewerbssituation im FMGGround Handling zunehmend verschärft. 21 Wettbewerbsfähigkeit sichern Um die Wettbewerbsfähigkeit des Ground Handling langfristig zu sichern und seine Leistungen weiterhin zu marktfähigen Preisen anbieten zu können, wurde im Jahr 2005 mit einem Sanierungsprojekt begonnen. Es umfasst einerseits die Optimierung der bestehenden Produktionsstrukturen durch einen effizienteren Ressourcenund Personaleinsatz und das Ausschöpfen von Kosteneinsparpotenzialen. Andererseits wurde durch die Gründung des Tochterunternehmens mucground Services Flughafen München GmbH eine neue kosteneffiziente Produktionsplattform geschaffen. mucground Services: die neue Tochter Diese 100-prozentige Tochter der FMG hat im März 2005 ihren operativen Betrieb aufgenommen. Die mucground entlastet den Bodenverkehrsdienst der FMG in den Verkehrsspitzen und deckt das zu erwartende Wachstum bei den Abfertigungsaufträgen als Subunternehmer der Flughafen München GmbH ab. Die Gesellschaft erwirtschaftete im Rumpfgeschäftsjahr 2005 mit 35 eigenen Mitarbeitern bzw. – zum Jahresende – mit 214 im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung von Kooperationspartnern abgestellten Mitarbeitern Umsatzerlöse in Höhe von fast 5,0 Millionen Euro. Vervollständigt wird das Leistungsangebot im Ground Handling durch die FMG-Tochtergesellschaften aerogate, Cargogate und EFM, die im Zuge der Reorganisation des FMG-Konzerns seit Anfang 2005 im Ground Handling integriert sind. Damit wurde die Grundlage eines „Full Handlers“ geschaffen, der die Zielsetzung „one face to the customer“ optimal erfüllt. 22 aerogate: Abfertigung und Ticketing Aufgabe der aerogate München – Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH ist die Abfertigung von Passagieren und Flugzeugen in jenen Bereichen, die nicht bereits von einem Bodenverkehrsdienst abgedeckt werden. Hinzu kommen unter anderem ein Gepäckzustelldienst und – mit wachsender wirtschaftlicher Bedeutung – Ticketdienstleistungen. Trotz der vermehrten Tätigkeit von vier Konkurrenzunternehmen sowie von Airlines, die sich selbst abfertigen, weiter rückläufiger Abfertigungspreise und der nach wie vor allgemein schlechten wirtschaftlichen Lage ist es der Gesellschaft gelungen, Umsatzerlöse in Höhe von 10,6 Millionen Euro zu erzielen. Cargogate: Kompetenz in Sachen Luftfracht Die Cargogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH ist zuständig für die Abfertigung von Luftfracht am Flughafen München. Dazu gehören neben dem Umschlag auch die Lagerung von Frachtgütern sowie deren Dokumentation. Trotz starker Konkurrenz blieb Cargogate auch 2005 der größte unabhängige Luftfrachtabfertiger am Flughafen München. So wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr fast 95 000 Tonnen Frachtgüter von 45 Airline-Kunden umgeschlagen – um rund 15 000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Grund für den deutlichen Zuwachs war die Akquisition neuer Airlines mit attraktiven Langstreckenverbindungen. Cargogate erwirtschaftete Gesamterlöse in Höhe von 11,4 Millionen Euro. EFM: Enteisen und Rangieren Die EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH, eine Beteiligungsgesellschaft der GlobeGround GmbH (51 Prozent) und der Flughafen München GmbH (49 Prozent), ist zuständig für die Enteisung der Flugzeuge auf dem Münchner Flughafen. Zu ihren Aufgaben zählen außerdem Flugzeugrangierdienste auf dem Vorfeld und im Wartungsbereich. Im letzten Geschäftsjahr konnte aufgrund eines außergewöhnlich strengen Winters aber auch als Folge steigender Flugbewegungszahlen erneut ein Rekordumsatz von fast 23,8 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Luftfracht: deutliche Steigerung Besonders deutlich ist der Frachtverkehr am Münchner Flughafen gewachsen. Insgesamt belief sich das Frachtaufkommen im Jahr 2005 auf über 356 000 Tonnen, was einer Steigerung um rund 47 000 Tonnen bzw. 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei der geflogenen Luftfracht wurden über 202 000 Tonnen registriert, das sind um 18,7 Prozent mehr als im Vorjahr; die per Lkw beförderte Fracht betrug 154 000 Tonnen, ein Zuwachs gegenüber 2004 um 10,8 Prozent. Pro Tag wurden 2005 durchschnittlich 556 Tonnen geflogene Luftfracht (2004: 467 Tonnen) umgeschlagen. Frachtwachstum durch Hubverkehr Da mit 75 Prozent der weitaus größte Anteil der Luftfracht in München nach wie vor als Beiladefracht in Passagiermaschinen befördert wird, ist das deutliche Frachtwachstum auch ein Indiz für den Ausbau des Drehscheibenverkehrs – insbesondere beim Fernreiseangebot, denn 70 Prozent der gesamten Luftfracht werden im Interkontinentalverkehr transportiert. Überproportional stieg das Frachtaufkommen von bzw. nach Asien (plus 49,1 Prozent) und den USA (plus 11,6 Prozent) und so blieben auch im Jahr 2005 die USA mit einem Anteil von 25 Prozent am gesamten Frachtaufkommen und Asien mit einem Anteil von sogar 41 Prozent die bedeutendsten Frachtregionen. Auf reinen Frachtmaschinen wurden 25 Prozent der gesamten Frachtmenge transportiert und damit um fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Positiv wirkte sich hier vor allem die Aufnahme einer weiteren Frachterverbindung von Qatar Airways aus. Luftpost: weiterhin rückläufig Der Abwärtstrend bei der Luftpost hat sich am Flughafen München mit einem Minus von 28,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich fortgesetzt und entspricht damit der allgemeinen Situation an deutschen Flughäfen. Im Jahr 2005 wurden 15 205 Tonnen Luftpost und damit um über 6 000 Tonnen weniger umgeschlagen als 2004. Verantwortlich für diese Entwicklung sind nach wie vor die neuen Kommunikationsmedien, die geänderten Verteilerstrukturen der Deutschen Post AG und die in Konkurrenz zur Post operierenden Expressdienste, wobei die von ihnen transportierte Luftpost in der Statistik der Luftfracht zugerechnet wird. 23 24 Non-Aviation 25 Immobilienmanagement und -entwicklung Optimierung des Angebots Um das Ergebnispotenzial am Standort Flughafen auszuschöpfen, wurde 2005 insbesondere das Non-Aviation-Geschäft deutlich ausgebaut. Dabei wurde für alle relevanten Kundengruppen sowohl im Bereich der beiden Terminals als auch auf den daran angrenzenden Flächen ein attraktives Angebotsspektrum geschaffen. Durch die zielgruppenspezifische Optimierung und Erweiterung des Shop- und Gastronomieangebotes im Terminal 2 konnte dessen Attraktivität weiter gesteigert und die führende Rolle des Münchner Flughafens in der Branche gefestigt werden. Hierzu trugen auch die neuen Geschäfte mit Elektronik, Uhren und Schmuck bei, die – aufgrund der Auswertung von Marktforschungsergebnissen – gezielt und speziell für den nichtöffentlichen Teil des Terminals 2 akquiriert worden waren. 26 Die im letzten Jahr im Terminal 1 begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen konnten 2005 abgeschlossen werden. Damit finden sich nun auch dort in den Modulen A bis D hochwertige Läden mit renommierten Marken, einem umfangreichen Sortiment an Zeitungen und Zeitschriften sowie den klassischen Souvenirs. Neu gestaltet wurden auch die Gastronomieeinheiten, die nicht zuletzt wegen ihrer Bestuhlung, die einen Blick aufs Vorfeld ermöglicht, von den Passagieren ebenfalls sehr gut angenommen werden. Forum als Veranstaltungsort Großer Beliebtheit erfreuen sich die unterschiedlichen Veranstaltungen, die im Forum des München Airport Centers (MAC), dieser europaweit einmaligen Veranstaltungsplattform, stattfinden: angefangen vom mittlerweile fest etablierten Weihnachtsmarkt bis hin zu überregionalen Ereignissen. Ein Highlight von vielen war 2005 die Ausstellung einer original BMW-Rennyacht aus dem America’s Cup. Hinzu kamen diverse Fahrzeugpräsentationen anderer Automobilkonzerne und zahlreiche Händler-, Großkunden- und Journalistenveranstaltungen im Audi Forum. heraus erweitert. Ein Klick auf den gewünschten Flug genügt, um sich über Änderungen von Abflug- oder Ankunftszeiten per SMS informieren zu lassen. Die technische Realisierung des SMSDienstes obliegt einer externen Firma und finanziert sich durch einen Werbepartner aus der Wirtschaft. Auch „König Fußball“ ist am Flughafen präsent: Seit 2005 fungieren die Flughafen München GmbH und die MAC-Werbegemeinschaft als Sponsoren des Traditionsclubs TSV 1860 München – Anlass für eine Reihe von Veranstaltungen am Airport, wie zum Beispiel Autogrammstunden mit den Top-Spielern, Verlosungsaktionen von Eintrittskarten für die Allianz-Arena und ein Freundschaftsspiel der Profis gegen eine Auswahl aus der Region. Darüber hinaus wird seit 2005 auch der Top-Bundesligist im Damenvolleyball, die „Roten Raben“ aus Vilsbiburg, unterstützt. In diesem Zusammenhang sind mit regionalen und internationalen Beachvolleyballturnieren zwei weitere Spitzenereignisse im MACForum geplant. Branchenportal mit vielen Vorteilen Der Münchner Flughafen sowie die Landkreise und Kreisstädte Erding und Freising haben 2005 eine gemeinsame Internet-Plattform für die Wirtschaft in der Flughafenregion geschaffen. Unter der Adresse www.umlandportal.de können sich Firmen aus dem Flughafenumland und die über 500 Unternehmen innerhalb des Airports in ein virtuelles Branchenbuch eintragen lassen, sich dort professionell präsentieren und über das Internet schnelle Kontakte zu Geschäftspartnern und Kunden herstellen. MAC-Auslastung stabil Das MAC selbst war 2005 trotz der schwierigen Situation bei der Vermietung von Gewerbeimmobilien in München und insbesondere im Flughafenumland mit 90 Prozent weiterhin stabil ausgelastet. Eine weitere Immobilie musste sogar ausgebaut werden: Aufgrund der starken Nachfrage nach Logistikflächen wurden die Frachthallen zur Abfertigung verschiedener internationaler Expressdienste sowie der Nachtluftpost um rund 4 400 Quadratmeter vergrößert. SMS-Service und Web-Werbung Der erfolgreiche SMS-Fluginformationsservice für Passagiere wurde im Oktober 2005 um die direkte Registrierung aus dem Online-Flugplan Aufgrund der starken Nachfrage wurden die Online-Werbemöglichkeiten im Flughafenportal durch zusätzliche Werbeformen und Werbeplätze ergänzt. Einen Überblick bietet die Adresse www.munich-airport.de -> Mediadaten. Werbemedien und Munich Airport Award Auf eine erfreuliche Akzeptanz stieß das erweiterte Angebot an marktgerechten Werbeträgern auf dem Flughafen. Speziell im Terminal 2 konnten gute Vermarktungsergebnisse erzielt werden – und dies, obwohl sich das Werbegeschäft konjunkturbedingt weiterhin auf schwachem Niveau bewegt. Besonders stark war die Nachfrage nach individuell gestaltbaren Werberäumen, meist in Form von Lounges – eine beliebte Werbeform, die nun systematisch weiterentwickelt wird. Bereits zum achten Mal wurde 2005 der in der Werbeszene mittlerweile fest etablierte Munich Airport Award vergeben. Die große Resonanz – 140 Einsendungen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland mussten bewertet werden –, die gelungene Siegerehrung sowie eine ausführliche Presseberichterstattung sind Beleg für das große Interesse, das die Flughafenwerbung bei der werbetreibenden Wirtschaft genießt. 27 Retail und Services Alles für die Kunden Der Betrieb von Einzelhandelsgeschäften, gastronomischen Einrichtungen, des Konferenzzentrums „municon“ und des Hotels Kempinski Airport München, aber auch das Management von Parkraum obliegt dem Geschäftsbereich Retail und Services, der sich damit dem Endkundengeschäft widmet, also der Zielgruppe der Passagiere, Besucher und Beschäftigten. Parken und Services: großes Angebot Obwohl der Bereich Parken und Services im Wesentlichen nur von den Originärpassagieren profitiert, deren Zahl im Jahr 2005 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat, konnte im Vergleich zu 2004 der Umsatz um elf Prozent gesteigert werden – ein überproportionaler Zuwachs selbst in Anbetracht der Zunahme bei den Passagierzahlen insgesamt um 6,7 Prozent. Im Jahr 2005 wurden rund 5,5 Millionen Fahrzeuge geparkt, was einer Auslastung der Parkflächen von 82 Prozent entspricht. 28 Die Parkbereiche, die es zu betreuen gilt, umfassen sämtliche Parkflächen und Parkhäuser am Flughafen München und somit 32 000 Stellplätze, deren Nutzer Passagiere ebenso sind wie Mieter und Flughafenbeschäftigte. Zu den Serviceleistungen zählen insbesondere das Komfort- und Sicherheitsparken und das DLH-Valet-Parking, bei dem die Kunden ihr Fahrzeug waschen, pflegen und betanken lassen können. Mitte 2005 wurde als zusätzlicher Service das so genannte Online-Parken eingeführt, bei dem über das Internet ein Parkplatz mit deutlichem Rabatt gebucht werden kann – ein Angebot, das von den Passagieren überaus positiv aufgenommen wurde. Ebenso wie der Ende 2005 im Zentralgebäude eröffnete neue Service-Point, an dem sich der Kunde über alle Leistungen rund um das Thema Parken informieren kann. In den Geschäftsbereich Retail und Services integriert sind die beiden Beteiligungsgesellschaften Allresto und eurotrade. Allresto: Neugestaltung und Erweiterung Mit ihren über 413 Mitarbeitern erwirtschaftete die Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH einen Gesamtumsatz von über 58 Millionen Euro und ist damit auch 2005 das drittumsatzstärkste Beteiligungsunternehmen der Flughafen München GmbH. Die Gesellschaft betreibt am Flughafen München Restaurants und Bars in den beiden Terminals, vier Mitarbeiterkantinen, den Schnellimbiss „Burger King“, das Kongresszentrum „municon“ sowie das von Kempinski geführte Flughafenhotel. Während Allresto die Gastronomie direkt bewirtschaftet, sind für den Hotel- und Casinobereich Betriebsführungsverträge abgeschlossen. Aufgrund seiner dezentralen Struktur werden im Terminal 1 in jedem einzelnen Modul Bars in den Ankunfts- und Abflugbereichen vorgehalten, hinzu kommen sechs Snackbars sowie diverse Restaurants wie das „Airbräu“, „Käfer“ und „Il Mondo“. Im Terminal 2 betreibt Allresto die gastronomischen Einrichtungen „Airbräu“, „Käfer“, eine italienische Piazza sowie Bars im Pierbereich. Nach der Neugestaltung der zentralen Abflugbars in den Modulen C und D des Terminals 1 im Jahr 2004 wurden 2005 auch die restlichen Abflugbars in den Modulen A und B umgestaltet und zentraler positioniert. Den idealen Rahmen für Veranstaltungen – insbesondere für Klein- kunst – bietet seit 2005 das beliebte „Airbräu“Restaurant im Zentralbereich, nachdem es Ende 2004 um einen Saal erweitert worden war. Vergrößert wurde 2005 ferner die Segafredo-Bar im Zentralbereich, die nun die Produktpalette eines Eiscafés vorweisen kann. Und auch im Hotel Kempinski wurden bei laufendem Betrieb sämtliche Zimmer renoviert. eurotrade: attraktive Läden, größeres Sortiment Trotz der auch im Jahr 2005 allgemein verhaltenen wirtschaftlichen Lage in Deutschland steigerte die eurotrade Flughafen München Handels-GmbH – entgegen dem bundesweiten Trend – mit ihren 592 Mitarbeitern den Umsatz um 15,5 Millionen auf 110,5 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist damit das zweitumsatzstärkste Beteiligungsunternehmen der Flughafen München GmbH. Sie betreibt am Flughafen München Geschäfte wie Duty-Free- und TravelValue-Shops, Presse-, Reisebedarf- und Souvenirläden sowie Geschäfte für Kosmetik, Kleidung und Spielwaren. Hinzu kommt der Betrieb von gastronomischen Einrichtungen, die in Verkaufsgeschäften integriert sind. Der Gesellschaftsanteil der Flughafen München GmbH beträgt unverändert 74 Prozent, weiterer Gesellschafter ist mit 26 Prozent Herbert Wolter. Während aufgrund der dezentralen Aufteilung im Terminal 1 Duty-Free-/Travel-Value- und Pressegeschäfte in jedem einzelnen Modul vorgehalten werden, sind diese im Terminal 2 weitestgehend zentral platziert. Im Jahr 2005 hat eurotrade mehrere Läden im Terminal 1 umgebaut bzw. renoviert und auch im Terminal 2 wurde aufgrund der im Laufe von zwei Betriebsjahren gewonnenen neuen Erkenntnisse die ursprüngliche Konzeption einiger Geschäfte weiter optimiert. Auch auf die Tatsache, dass sich aufgrund der verschärften Luftsicherheitsgesetze die Passagierströme innerhalb der Terminals, vor allem im Terminal 2, geändert haben bzw. ändern werden, hat die Gesellschaft mit Schließungen bzw. neuen Ladenkonzepten reagiert. 29 Terminal 2 Betriebsgesellschaft: Leistungen koordinieren Zum Geschäftsbereich Terminal 2 gehören die beiden Joint-Venture-Gesellschaften, die von der Flughafen München GmbH und der Deutschen Lufthansa zur gemeinsamen Errichtung und dem gemeinsamen Betrieb des neuen Passagierabfertigungsgebäudes gegründet wurden. Über die FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. oHG wurden Bau und Finanzierung des im Jahr 2003 in Betrieb gegangenen Terminals 2 abgewickelt. Betreiber des Terminals ist die Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co. oHG, die im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von fast 259 Millionen Euro erwirtschaftete. An beiden Gesellschaften sind FMG und Lufthansa, teils über Zwischengesellschaften, mit 60 Prozent bzw. 40 Prozent beteiligt. 30 FMG und LH als Partner Mit dieser Kooperationsform haben FMG und Lufthansa Neuland betreten. Weltweit zum ersten Mal übernahmen ein Flughafenbetreiber und eine Airline die gemeinsame unternehmerische Verantwortung für Errichtung und Betrieb einer Flughafeninfrastruktur-Einrichtung. Die Terminal 2 Betriebsgesellschaft wird nicht selbst produktiv tätig, vielmehr stellen die Mütter ihre jeweiligen Leistungen, insbesondere die klassischen landund luftseitigen Abfertigungsleistungen, bereit. Ebenso werden andere für den Betrieb und die Vermarktung des Gebäudes benötigten Dienstleistungen zugekauft, hauptsächlich von der FMG. Die gemeinsame Gesellschaft verfügt daher nur über eine Kernmannschaft von 30 Beschäftigten, einschließlich der beiden Geschäftsführer, die – wie auch die meisten Mitarbeiter – von den Müttern abgestellt sind. Ihr obliegt die wichtige Rolle, die Leistungen zu koordinieren, zu integrieren, Prozesse zu optimieren, neue Entwicklungen anzustoßen und umzusetzen. Die Partnerschaft bei Bau und Betrieb des neuen Terminals, das der ausschließlichen Nutzung durch die Deutsche Lufthansa und ihre Konzerngesellschaften sowie deren Partner-Airlines – insbesondere der Star-Alliance – dient, kommt beiden Seiten zugute. Die Lufthansa konnte ein auf Kundenbedürfnisse und ihre Abfertigungsprozesse zugeschnittenes Abfertigungsgebäude mit entwickeln und sie kann auch auf die weitere Entwicklung unmittelbar Einfluss nehmen. Sie und ihre Partner innerhalb und außerhalb der Star-Alliance genießen die Vorteile eines modernen Abfertigungsgebäudes, das auf die spezifischen Anforderungen einer internationalen Drehscheibe ausgerichtet ist. Die FMG ihrerseits verfügt nunmehr über erhebliche zusätzliche Kapazitäten für die Flugzeug- und Passagierabfertigung, bindet gleichzeitig die größte nationale Airline langfristig an den Standort und vermittelt ihr Impulse für weiteres qualifiziertes und nachhaltiges Wachstum. 27 Airlines im Terminal 2 Das Terminal 2 steht damit für eine einzigartige Erfolgsstory. Mit der Inbetriebnahme dieser modernen und überaus leistungsfähigen Abfertigungseinrichtung verdoppelte der Münchner Flughafen seine Kapazität auf 50 Millionen Fluggäste. Die Umsteigezeit im Terminal 2 von 30 Minuten nimmt im internationalen Vergleich einen absoluten Spitzenplatz ein. Darüber hinaus gilt die Anlage als architektonisch überaus gelungen, übersichtlich und benutzerfreundlich. Das Terminal 2 verfügt über ein vielfältiges Angebot attraktiver Geschäfte und gastronomischer Einrichtungen und wird von Airlines und Passagieren hervorragend angenommen, was sich in einem steilen Wachstum der Verkehrszahlen niederschlug. Diese Entwicklung setzte sich auch im Jahr 2005 fort, in dem fast 270 000 Starts und Landungen über das Terminal 2 abgewickelt wurden, 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch deutlicher fiel die Steigerung bei den Passagierzahlen aus: Mehr als 19 Millionen Fluggäste benutzten das Terminal 2, ein Plus gegenüber dem Jahr 2004 von 9,3 Prozent. Im Jahr 2005 hat die Varig ihren Flugbetrieb in München wieder aufgenommen und operiert damit – als Mitglied der Star-Alliance – im Terminal 2. Darüber hinaus wechselten als neue Kooperationspartner der Lufthansa die Gesellschaften Aegean Airlines, Carpatair und Swiss vom Terminal 1 zum neuen Abfertigungsgebäude, so dass insgesamt 27 Airlines ihren Verkehr über das Terminal 2 abwickelten. Sie boten zusammen weltweit 169 Destinationen an, davon – neben 21 innerdeutschen Zielen – 104 im Europabzw. Mittelmeer- und 44 im interkontinentalen Verkehr. Shops, Gastronomie und Lounges Insgesamt 82 Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleistungseinrichtungen sowie 18 gastronomische Betriebe standen den Fluggästen im Jahr 2005 im Terminal 2 zur Verfügung. Neu eröffnet wurden sieben Einheiten im öffentlichen und nichtöffentlichen Bereich, unter anderem Geschäfte für Sport- und Fan- sowie für Elektronik-Artikel, ferner das „Spazio Italia“, eine Café-Bar im Wartebereich für Italien-Flüge, sowie die „Airport Pizza“ im öffentlichen Bereich der Ankunftsebene. Daneben wurden mehrere Ladeneinheiten und Gastronomiebetriebe räumlich erweitert bzw. hinsichtlich ihres Angebots modifiziert. Eine neue Lounge speziell für First Class-Gäste und andere Topkunden hat Lufthansa in Betrieb genommen. Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme des Terminalgebäudes wurde bereits eine größere Umbaumaßnahme notwendig. Neue Luftsicherheitsvorschriften der Europäischen Union zur Sicherheitsüberprüfung von umsteigenden Fluggästen erforderten eine Änderung der Wegeführung, zusätzliche Einrichtungen zur Sicherheitsüberprüfung und bauliche Vorkehrungen zur Sicherstellung der räumlichen Trennung der entsprechenden Fluggastgruppen. Die Baumaßnahmen wurden zeitgerecht zum 1. November 2005 fertig gestellt. 31 Personal Mitarbeiterzahl leicht gesunken Zum Stichtag 31. Dezember 2005 waren 4789 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der Flughafen München GmbH (FMG) beschäftigt – um 157 Arbeitnehmer bzw. 3,17 Prozent weniger als im Vorjahr. Von ihnen waren 2 153 Angestellte und 2 636 gewerbliche Arbeitnehmer. Von den Angestellten wiederum hatten 2 037 einen unbefristeten und zwölf einen befristeten Arbeitsvertrag. Zehn Mitarbeiter waren Aushilfskräfte, vier Trainees und 90 kaufmännische Auszubildende. Von den 2 636 gewerblichen Arbeitnehmern standen 2 076 in einem unbefristeten und zwei in einem befristeten Arbeitsverhältnis, 512 waren Teilzeitmitarbeiter bzw. Aushilfen und 46 gewerbliche Auszubildende. Im Jahr 2005 stellte die FMG 35 kaufmännische und 15 gewerbliche Auszubildende neu ein. 32 Von den 4 789 Beschäftigten waren 727 ausländische Mitarbeiter, was einem Anteil an der Gesamtbelegschaft von 15,18 Prozent entspricht. Die meisten ausländischen Staatsbürger – insgesamt 443 – stammen aus der Türkei, gefolgt von 50 Mitarbeitern aus Österreich und 46 aus Italien. M-Power-Maßnahmen werden umgesetzt Das Jahr 2005 stand im Zeichen der konkreten Umsetzung des Umstrukturierungsprojektes M-Power, das insbesondere die Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Profitabilität des Gesamtunternehmens zum Ziel hatte. Dabei war der Fokus auch auf die Entwicklung der Personalkapazität gerichtet. Konsequenterweise wurde auf die Zunahme bei den Abfertigungszahlen und beim Passagieraufkommen nur bedingt mit zusätzlichem Personal reagiert. Die Personalkapazität der FMG lag im Jahr 2005 bei 4 278 und ging somit im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent bzw. um insgesamt 93 Mitarbeiterjahre zurück. Gleichwohl wurden in allen Unternehmensbereichen die Anforderungen und Aufgaben, die sich aus den Zuwächsen beim Luftverkehr ergaben, durch organisatorische Maßnahmen und strukturelle Optimierungen erfüllt. Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber 2004 um 5,1 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren unter anderem die Ablösung des BAT/BMTG durch den neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TVöD), Anpassungen in der außertariflichen Vergütungsstruktur und erhöhte Beiträge für die Altersversorgung der Belegschaft. Bestandteile des Personalaufwandes (in Millionen €) Löhne und Gehälter (inklusive Aufwendungen für Fahrtkostenerstattung und Essensgeldzuschüsse) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Personalaufwand gesamt 2005 2004 176,9 172,0 49,1 48,9 226,0 220,9 Erneuter Anstieg bei Auszubildenden Wie sehr sich die Flughafen München GmbH im Ausbildungspakt zwischen Bundesregierung und Wirtschaft engagiert, beweist die Tatsache, dass im September 2005 genau 50 Jugendliche – zehn Prozent mehr als im Vorjahr – ihre Ausbildung bei der FMG starteten. Insgesamt wurden 2005 bei der FMG 144 junge Menschen ausgebildet – zu Bürokaufleuten, Kaufleuten für Bürokommunikation, Servicekaufleuten im Luftverkehr, Diplom-Wirtschaftsinformatikern (Berufsakademie), DiplomBetriebswirten Fachrichtung Flughafenwirtschaft (Berufsakademie) sowie zu Mechatronikern der allgemeinen bzw. der Richtung „Mobile Airportsysteme“. Seit 1. September 2005 werden darüber hinaus zwei neue Ausbildungsberufe angeboten: die Fachkraft für Schutz und Sicherheit sowie der/die Kaufmann/-frau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Und noch eine Neuerung: Erstmals im Oktober 2005 hatten FMG-Mitarbeiter die Möglichkeit, die Ausbildung zum/zur Servicekaufmann/-frau im Luftverkehr nebenberuflich zu starten. 33 EQJ-Programm und Praktikumsplätze Auch im Jahr 2005 beteiligte sich die FMG an dem Projekt „EQJ – Einstiegsqualifizierung Jugendlicher“, das Schulabgängern ohne Ausbildungsplatz Möglichkeiten für einen Berufseinstieg bietet. Im Rahmen dieser ausbildungsvorbereitenden Maßnahme sind seit Dezember 2005 insgesamt 19 Jugendliche bei der FMG und ihren Tochterunternehmen Cargogate und Allresto im Einsatz – mit realistischen Chancen auf ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis nach erfolgreichem Abschluss des Praktikums. Die FMG ermöglichte 2005 wieder einer großen Anzahl von Schülern, im Rahmen eines Schnupperpraktikums hinter die Kulissen eines Airports zu schauen und Berufe „live“ zu erleben. Darüber hinaus boten die verschiedensten Unternehmensbereiche attraktive Praktikumsplätze für Studenten, Diplomanden und Umschüler aller möglichen Fachrichtungen. Vor allem Schüler und Studenten aus dem Umland des Flughafens profitierten auf diese Weise von den vielfältigen Aufgabenbereichen des Airports und erhielten wichtige Einblicke ins Berufsleben. Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten Auch im Jahr 2005 beteiligte sich der Flughafen München wieder am bundesweiten Girls’ Day und informierte Schülerinnen über den noch von jungen Männern dominierten Ausbildungsberuf „Mechatroniker/in“. Bereits zum vierten Mal fand 2005 am Münchner Flughafen die regionale Berufsorientierungsmesse „Berufsfit“ im Rahmen des Engagements der FMG im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Freising/Erding/Flughafen statt. Ziel der „Berufsfit“, auf der sich knapp 8 000 Besucher bei mehr als 60 Betrieben, Schulen und Hochschulen über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informierten, war es, Schülerinnen und Schülern Hilfestellung bei der anstehenden Berufswahl zu geben und auch die Eltern und Lehrkräfte mit in diesen Entscheidungsprozess einzubeziehen. Auf der „Berufsfit“ 2005 präsentierte die FMG erstmals zusammen mit ihren Tochtergesellschaften CAP, Allresto, Cargogate und aerogate die gesamte Konzernausbildung. 34 Zum dritten Mal richtete die FMG im Februar 2005 den Regionalwettbewerb München West von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ aus, bei dem 50 Arbeiten aus den Bereichen Mathematik, Arbeitswelt, Chemie, Informatik und Physik ausgestellt und von der Jury bewertet wurden. Mit der Übernahme der Patenschaft unterstützte die FMG neuerlich den Forschergeist von Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft des Flughafens. Internationale Austauschprogramme Auf dem Gebiet der internationalen Kooperationen hat die FMG ihre Beziehungen nach China weiter gefestigt (siehe hierzu das Kapitel „Gateway nach China“). Grundsätzlich ist für einen internationalen Verkehrsflughafen wie München die global ausgerichtete Ausbildung und Weiterentwicklung seiner Beschäftigten von großer Bedeutung. Und so hatten auch im Jahr 2005 zahlreiche Mitarbeiter wieder die Möglichkeit, an Austauschprogrammen mit einem europäischen Partnerflughafen teilzunehmen. Im Rahmen des von der EU geförderten Bildungsprogramms „Leonardo da Vinci“ absolvierten 15 Auszubildende ein dreiwöchiges Auslandspraktikum: Auszubildende zum/zur Kaufmann/ -frau für Bürokommunikation besuchten im September die Flughäfen Lissabon und Faro, im Oktober waren Auszubildende zum/zur Mechatroniker/in am Flughafen Wien eingesetzt und Auszubildende zum/zur Servicekaufmann/-frau im Luftverkehr und zum/zur Bürokaufmann/-frau waren im Dezember zu Gast am Flughafen Malta. Ebenfalls im Rahmen von „Leonardo da Vinci“ besuchten Auszubildende aus dem gewerblichtechnischen Bereich der Flughafen Wien AG den Münchner Flughafen und lernten hier die Ausbildung und Arbeitsweise ihrer deutschen Kollegen kennen. Dem Erfahrungsaustausch mit Bereichskollegen diente auch der Besuch von Führungskräften des Schwesterflughafens Denver International Airport am Münchner Flughafen im September 2005. Workshops und Moderation Ein Schwerpunkt der Personal- und Organisationsentwicklung lag 2005 in der Unterstützung der Unternehmensbereiche bei der Durchführung von Ziel- und Entwicklungsgesprächen und bei der Erarbeitung von Teamzielen nach den Perspektiven der Balanced Score Card (BSC). Hinzu kamen die Moderation der im Frühjahr 2005 ins Leben gerufenen Paritätischen Kommission, in der alle Fragen, die im Zusammenhang mit der neuen Organisationsstruktur auftreten, von Führungskräften und Betriebsrat gemeinsam diskutiert werden, sowie die Einführung von Workshops zur Teamentwicklung, die darüber hinaus einen reibungslosen Ablauf in den geänderten Prozessen und Strukturen gewährleisten sollen. Highlight war ein Workshop, auf dem der FMGFührungsmannschaft Ende 2005 die neu formulierten Werte des Konzerns informativ und kreativ zugleich vermittelt wurden. Die Unterstützung der Manager bei der Führungskräfteentwicklung und -auswahl sowie bei allen Fragen im Rahmen des Veränderungsmanagements war eine weitere Aufgabe, zu der auch die Implementierung und Steuerung eines Förderkreises im Jahr 2006 gehören. Weiterbildung auf breiter Basis Vielfältig sind die Leistungen im Bereich Weiterbildung für interne und externe Kunden. Dazu gehören das Weiterbildungsprogramm, die Konzeption individueller Bildungsaktivitäten von der Bedarfserhebung bis zum Bildungscontrolling und schließlich die Luftverkehrsakademie, die spezielle Kurse, zum Beispiel für den Umgang mit Gefahrgut oder Schulungen am Vorfeldssimulator, anbietet. In diesen drei Bereichen wurden 5 850 Teilnehmertage registriert. Hinzu kam die Vermietung der modernen Seminar- und Besprechungsräume im Bildungszentrum. Durch die Akquisition neuer Kundengruppen – namhafte Unternehmen aus München und dem Flughafenumland – gelang es, die Auslastung des Bildungszentrums zu steigern und somit zusätzliche Erlöse zu erwirtschaften. In Trauer und Dankbarkeit gedenken wir der im Jahr 2005 verstorbenen Mitarbeiter. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. Edeltraud Klepsch-Erlmeier Maximilian Liebl Franz Nikolaus Guido Spiegelberger Rudolf Weber † † † † † 03.01.2005 19.03.2005 06.05.2005 10.05.2005 20.09.2005 35 Unternehmensentwicklung und Umwelt Umweltschutz: Belastungen minimieren Obwohl sich die Zahl der Starts und Landungen gegenüber dem Vorjahr um über vier Prozent erhöht hat, war das Lärmniveau weiterhin niedrig. Wie in den Jahren zuvor, so wurde auch 2005 an keiner Messstelle der Fluglärmüberwachungsanlage ein höherer Dauerschallpegel als 60 dB(A) gemessen. Bei den Einzelschallpegeln machte sich neuerlich der vermehrte Einsatz von Langstreckenflugzeugen bemerkbar: Die Anzahl der Pegel mit mehr als 75 dB(A) nahm um elf Prozent zu, doch wurden durchschnittlich nur dreimal täglich Pegel mit mehr als 85 dB(A) gemessen. 36 Mobile Messungen auf Wunsch Bei den Nachtflügen war zwar eine Zunahme von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die insgesamt 20 585 Nachtflugbewegungen ergaben jedoch nur eine Ausschöpfung des maximal möglichen Lärmkontingentes Neq von 45 Prozent, der zulässige nächtliche Dauerschallpegel von 50 dB(A) an der Gebietsgrenze des kombinierten Tag- und Nachtschutzgebietes wurde nicht erreicht. Nach wie vor liegt der Anteil der Nachtflugbewegungen bei rund fünf Prozent der Gesamtbewegungen; Nachtflüge sind mit Gebührenzuschlägen belastet und müssen besonderen Lärmanforderungen genügen (nur so genannte BonuslistenFlugzeuge sind zulässig). Im Jahr 2005 wurde die nunmehr hundertste mobile Lärmmessung seit der Eröffnung des Flughafens im Erdinger Moos durchgeführt. Diese Messungen werden auf Wunsch von Kommunen und Individualpersonen vorgenommen, um spezifische Belastungssituationen zu klären. Die Ergebnisse aller in den Jahren 2004 und 2005 vorgenommenen Messungen sind für die Öffentlichkeit im Internet abrufbar. Luftschadstoffe bleiben unkritisch Wie die auch 2005 planmäßig durchgeführten Dauermessungen der Luftschadstoffe ergaben, bewegen sich die Belastungen nach wie vor im unkritischen Bereich. Kaum verändert hat sich mit 30 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel die Situation bei der wesentlichen Schadstoffkomponente, dem Stickstoffdioxid. Der für 2005 zulässige Grenzwert lag hier bei 50 Mikrogramm, allerdings wird er zur Zeit jährlich verschärft, so dass im Jahr 2010 nur noch 40 Mikrogramm zulässig sein werden. Verstärkte Bedeutung in der öffentlichen Wahrnehmung erfuhr im Jahr 2005 der Schadstoff Feinstaub. Der Grund: Erstmalig darf der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht öfter als 35-mal pro Kalenderjahr überschritten werden. Auch dieser Grenzwert wurde am Flughafen sicher eingehalten, da nur an 22 Tagen Werte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen wurden. 37 Umweltmanagementsystem zertifiziert Im November 2005 wurde das Umweltmanagementsystem der Flughafen München GmbH nach der DIN ISO 14001 sowie der EG Öko Audit Verordnung EMAS II zertifiziert. Durch die Einführung dieses Systems sollen Ressourcen am Münchner Flughafen eingespart und effektiver eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang wurden alle direkten und indirekten Umweltauswirkungen am Flughafen München erfasst und bewertet. Hierzu zählen der Verbrauch von Energie, Kraftstoff und Wasser ebenso wie die Belastungen durch Schall- und Schadstoffemissionen von Flugzeugen und dem Straßenverkehr. In einem Umweltmanagement-Handbuch wurden alle internen Prozesse beschrieben und dokumentiert. Die von EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) geforderte Umwelterklärung beinhaltet die öffentliche Darlegung der Umweltpolitik des Unternehmens. Zur Verminderung der Belastungen hat die Flughafengesellschaft konkrete Umweltziele und Maßnahmen für den Münchner Flughafen erarbeitet. Die Umwelterklärung gibt es als Broschüre in deutscher sowie englischer Sprache und steht darüber hinaus im Internet zur Verfügung. Nachbar Flughafen: Dialog mit der Region Die Flughafen München GmbH setzt sich für eine intensive Zusammenarbeit mit den Anrainergemeinden ein und möchte die systematische Vernetzung mit dem Umland auf den unter- 38 schiedlichsten Ebenen auf- bzw. ausbauen. So sollen die vorhandenen Gemeinsamkeiten zwischen Flughafen und Region identifiziert, win-win-Ansätze konzipiert und gemeinsame Projekte – wie etwa im Bereich der regionalen Verkehrserschließung – umgesetzt werden. Langfristige Vision ist es, den Flughafen München als integralen Bestandteil in der Region zu etablieren. Nachbarschaftsbeirat eingerichtet Einen Schwerpunkt der Umlandarbeit im Jahr 2005 bildete die Vorbereitung des politischen Dialogprozesses mit dem Umland hinsichtlich des geplanten Baus einer weiteren Start- und Landebahn. In dem Bewusstsein, dass dieses Vorhaben das Verhältnis zwischen Flughafenbetreiber und Flughafenregion auf den Prüfstand stellen wird, galt das Augenmerk der FMG der Aufrechterhaltung der geschaffenen Gesprächskultur mit dem Flughafenumland sowie der Initiierung eines frühzeitigen, offenen und ehrlichen Dialogprozesses mit den von dem Ausbauvorhaben Betroffenen. Aus diesem Grund wurde ein „Nachbarschaftsbeirat“ ins Leben gerufen, der seine Arbeit im September 2005 aufgenommen hat und seither den Planungsprozess der Kapazitätserweiterung begleitet. Soweit möglich, sollen Anregungen und Wünsche des Umlandes in die laufenden Planungen eingearbeitet werden. Umlandbüro übernimmt Sponsoring Das an der Schnittstelle zwischen Flughafen und Region angesiedelte Umlandbüro konnte auch 2005 seinen Beitrag dazu leisten, dass die Integration des Flughafens in sein Umland ein gutes Stück vorangebracht werden konnte. Inzwischen steht das Umlandbüro in einem regelmäßigen Dialog mit Vertretern aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Verwaltung des Flughafenumlandes. Seit Anfang 2005 obliegt ihm auch das Umland-Sponsoring, mit dem die Flughafen München GmbH Vereine, Veranstaltungen und Einrichtungen aus den Bereichen Kultur, Sport und Soziales in den Landkreisen Erding und Freising unterstützt. Arbeitsgemeinschaft Regionalmarketing Die Flughafen München GmbH ist bestrebt, den Netzwerkgedanken in Form konkreter Projekte umzusetzen. Beispielgebend hierfür ist das Regionalmarketing in der „Nachbarregion Flughafen München-Erding-Freising“: Im August 2005 wurde eine kommunale Arbeitsgemeinschaft gegründet, der neben der FMG die Landkreise und Städte Erding und Freising angehören. Ihr Zweck ist die Konzeption und Umsetzung eines Regionalmarketing-Projekts in der Flughafenregion, das von den fünf Mitgliedern finanziert und seit November 2005 von einem externen Beratungsunternehmen professionell begleitet wird. Das Regionalmarketing ist als langfristige, „gelebte“ Kooperation zwischen dem Flughafen und seinem Umland angelegt, die Partner wollen die Flughafenregion durch gemeinschaftliches Handeln aktiv weiterentwickeln und nachhaltig stärken. Virtuelles Branchenbuch für die Region Unter der Adresse www.umlandportal.de wurde 2005 ein virtuelles Branchenbuch geschaffen, in das sich Firmen mit Sitz am Flughafen bzw. in der Flughafenregion Erding/Freising eintragen lassen können. Das Umlandportal ermöglicht eine schnelle und effektive Suche nach Unternehmen aus der Region und bietet darüber hinaus weitere nützliche und interessante Informationen wie etwa Stellenangebote aus der Region oder Links zu Kammern und Verbänden. Regionale Verkehrserschließung Auch 2005 war die Verbesserung der regionalen Verkehrserschließung von Flughafen und Region wieder ein Hauptanliegen der Flughafen München GmbH. Aus diesem Grund engagierte sie sich bei zwei überregionalen Verkehrsinitiativen, die eine Verbesserung der Schienenanbindung des Münchner Flughafens zum Ziel haben. Immerhin sind Südost- und Nordostbayern bereits heute wichtige Einzugsgebiete für Beschäftigte und Passagiere, die mit der Entwicklung des Flughafens noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Hinsichtlich der Straßenanbindung wurde gemeinsam mit dem Landkreis Erding die „Verkehrsuntersuchung B 388“ in Auftrag gegeben. Dabei sollen die vorliegenden Planungen und Gutachten aufeinander abgestimmt werden, um so eine verlässliche Grundlage zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse entlang der B 388 sowie der Erreichbarkeit von Flughafen und A 92 zu erhalten. 39 Unternehmenskommunikation Publizistische Starthilfe für den Flughafenausbau Auch im Jahr 2005 fand der Flughafen München aufgrund seiner intensiven Pressearbeit wieder eine starke und fast durchweg positive Resonanz in der Öffentlichkeit. Zahlreiche Medienvertreter aus dem In- und Ausland berichteten über die Jahrespressekonferenz, die Auszeichnung des Flughafens zum besten Airport Europas und zahlreiche weitere wichtige Flughafenthemen. Mit über 130 Presseaussendungen informierte die Flughafengesellschaft im Laufe des Jahres über alle relevanten Ereignisse und Entwicklungen am Münchner Airport. 40 Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Pressearbeit lag in der zweiten Jahreshälfte beim Thema Flughafenausbau. Dank der umfassenden Information der Medienvertreter konnte die Öffentlichkeit frühzeitig über den Planungsprozess informiert werden. Die Gründe für die Kapazitätserweiterung und die Modalitäten der Planung wurden in transparenter und nachvollziehbarer Weise vermittelt. Die intensive Begleitung des Ausbauprojektes durch die Unternehmenskommunikation trug insbesondere in den Münchner und in den überregionalen Medien zu einer sachlichen bis wohlwollenden Berichterstattung über die dritte Bahn bei. einen sowohl optischen als auch inhaltlichen Relaunch attraktiver, übersichtlicher und moderner gestaltet. In Kombination mit Beilagen, Postern, Handzetteln und Beiträgen im Intranet konnten so die Mitarbeiter aktuell über alle wichtigen Themen zielgruppengerecht informiert werden. Aktuelle Informationen und ein Relaunch Die Öffentlichkeit aktuell und umfassend über den Flughafen München zu informieren – dieses Ziel wurde auch 2005 mit einer Reihe von Publikationen erreicht. Zu ihnen zählten unter anderem Flyer über die geplante dritte Start- und Landebahn, in denen insbesondere Airportanwohner und Flughafenmitarbeiter detaillierte Auskünfte über dieses Vorhaben erhielten. ACI-Tagung und vieles mehr Zahlreiche Veranstaltungen, Kongresse, Messen und Ausstellungen prägten das Jahr 2005 – so insbesondere die 15. Jahrestagung des europäischen Flughafendachverbandes ACI-Europe mit rund 500 hochkarätigen Gästen, die Ende Juni am Münchner Flughafen und damit erstmals in Deutschland stattfand. Die neue strategische Ausrichtung des FMGKonzerns und die für Mitarbeiter und Führungskräfte verbindlichen Werte hat die Broschüre „Unsere neue Strategie 2010“ zum Inhalt, die in deutscher und englischer Sprache produziert wurde und sich an Konzernmitarbeiter und Kunden des Flughafens richtet. Schwerpunkte der internen Kommunikation waren die Vermittlung der strukturellen Veränderungen des Konzerns als Ergebnis des Optimierungsprojekts „M-Power“ sowie – vor dem Hintergrund der schwierigen Marktsituation – die kontinuierliche Information der Mitarbeiter speziell im Bodenverkehrsdienst. Um eine bessere Lesbarkeit und Verständlichkeit zu erreichen, wurde die monatlich erscheinende Mitarbeiterzeitung „Flughafen Report“ durch Wesentlichen Raum in der sechsmal im Jahr erscheinenden Kunden- und Nachbarschaftszeitung „M terminal“ nahm die Berichterstattung über die ersten Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Start- und Landebahnsystems am Münchner Airport ein. Herausragende Ereignisse waren die Auszeichnung des Flughafens als bester Airport Europas und die damit verbundene feierliche Preisverleihung sowie das Mitarbeiterfest als „Dankeschön“ an die Beschäftigten des FMG-Konzerns. Große Beachtung fand 2005 der Infostand, mit dem sich der Airport auf den Messen in der Region präsentierte, wobei sich die Besucher vor allem für das Thema „Jobs am Flughafen“ interessierten. Dafür, dass am Flughafen die Kunst nicht zu kurz kommt, sorgten unter anderem Künstler wie Dieter Hanitzsch mit seinen Karikaturen, Wilhelm Holderied mit Arbeiten zum Thema „10 Jahre Erdzeichen“, Michael Kragler mit Skulpturen und Reliefs sowie Catherina Hess mit ihren Fotos, die nach der Tsunami-Katastrophe entstanden. 41 Ausbauplanung Der Flughafen München: ein Airport boomt Von 1992, dem Jahr der Eröffnung am neuen Standort, bis zum Jahr 2005 ist die Anzahl der Flugbewegungen am Flughafen München von 175 000 auf rund 400 000 angestiegen. Das Passagieraufkommen hat sich im gleichen Zeitraum von zwölf Millionen auf 28,6 Millionen erhöht. Und das Wachstum wird sich fortsetzen: Nach Prognosen des unabhängigen Beratungsunternehmens Intraplan Consult GmbH wird die Zahl der Flugbewegungen bis zum Jahr 2020 auf 610 000 und das Passagieraufkommen auf annähernd 56 Millionen steigen. 42 Das Problem: Kapazitätsgrenzen erreicht Doch schon allein durch die kontinuierlichen Verkehrszuwächse der vergangenen Jahre ist der Flughafen München mit seinen zwei Start- und Landebahnen in den Spitzenzeiten an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Konkret bedeutet das: Das Zweibahnensystem mit seinen gegenwärtig 90 planbaren Flugbewegungen pro Stunde ist bereits jetzt an bis zu sieben Stunden pro Tag voll ausgelastet. Nennenswerte Steigerungen sind selbst unter Berücksichtigung möglicher Optimierungsmaßnahmen nicht mehr zu erreichen. Bereits im Jahr 2008 dürften die Kapazitäten des bestehenden Bahnsystems voll ausgeschöpft sein, es drohen somit schon in naher Zukunft erhebliche Wartezeiten und Verspätungen. Ab 2010 wäre eine bedarfsgerechte Verkehrsentwicklung definitiv nicht mehr möglich. Die Lösung: eine dritte Bahn Um die weitere dynamische Entwicklung des Münchner Flughafens zu einer internationalen Luftverkehrsdrehscheibe und damit auch zu einem leistungsfähigen Beschäftigungs- und Wirtschaftsmotor nicht zu gefährden, müssen mehr Starts und Landungen möglich sein. Und das heißt: Der Flughafen München benötigt dringend eine dritte Start- und Landebahn. Denn nur durch den Bau einer weiteren Bahn kann das angestrebte Kapazitätsziel von 120 Starts und Landungen pro Stunde erreicht werden, das nötig ist, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Der Start: „Grünes Licht“ für das Projekt Am 26. Juli 2005 informierte die Geschäftsführung der Flughafen München GmbH den Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung über die in den nächsten Jahren absehbaren Kapazitätsengpässe und begründete die Notwendigkeit eines Ausbaus des Bahnsystems. Die Gesellschafterversammlung erteilte daraufhin der FMG vorbehaltlich der Zustimmung des Bayerischen Ministerrats und des Münchner Stadtrates die Freigabe, die Planungen zum Ausbau des bestehenden Start- und Landebahnsystems aufzunehmen und zeitnah ein entsprechendes Raumordnungsverfahren vorzubereiten und einzuleiten. Nur einen Tag später, am 27. Juli 2005, stimmte auch der Stadtrat der Landeshauptstadt München dem Vorhaben zu, der Bayerische Ministerrat billigte das Projekt in seiner Sitzung am 2. August 2005. „Grünes Licht“ also für die Ausbauplanung am Flughafen München. 43 Die Suche: mehrere Standorte in der Auswahl Im Vorgriff auf die detaillierten Planungsarbeiten für eine dritte Start- und Landebahn hatte die FMG bereits erste, unternehmensinterne Untersuchungen über mögliche Standorte für eine dritte Start- und Landebahn vorgenommen. Im Rahmen dieser Voruntersuchungen wurden zunächst insgesamt 25 mögliche Bahnlagen betrachtet und im Hinblick auf den notwendigen Kapazitätszuwachs gewichtet. Die Konfigurationsanalyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ergab, dass nur sechs der überprüften Lagen – alle parallel zu den bestehenden Nord- und Südbahnen – das Kapazitätsziel von mindestens 120 planbaren Starts und Landungen pro Stunde erreichen. Obwohl die vertiefenden Untersuchungen über mögliche Standorte noch nicht abgeschlossen waren, verringerte sich die Zahl der potenziellen Standorte im Herbst 2005 neuerlich: Die Flughafen München GmbH gab bekannt, dass vier der bislang untersuchten Standorte wegen offensichtlicher Raumkonflikte nicht mehr in Frage kämen. Damit verbleiben im Grunde nur noch zwei Varianten, die beide im Norden des bestehenden Bahnsystems liegen. Während die eine Bahnlage im Verhältnis zur bestehenden Nordbahn einen Achsabstand von 1 180 Metern und einen Schwellenversatz von 2 100 Metern aufweist, beträgt der Achsabstand bei der zweiten Variante 1 035 Meter und der Schwellenversatz 1 350 Meter. Die Standortentscheidung soll nun zugunsten jener Bahnlage getroffen werden, die die geringsten Belastungen für Mensch und Umwelt erwarten lässt. Nach jetzigem Stand ist das aus Sicht der FMG die 1 180 Meter von der existierenden Nordbahn entfernte Bahnlage. 44 Im weiteren Verlauf des Planungsprozesses haben externe Experten die Bahnlagen vor dem Hintergrund eines simulierten Prognoseflugplans und unter Einbeziehung des Rollwegsystems näher untersucht. Darüber hinaus wurden die unterschiedlichen Lärmauswirkungen der Varianten im Rahmen eines Gutachtens detailliert betrachtet. Der Weg: Studien, Gutachten, Verfahren Für das Raumordnungsverfahren werden zudem weitere unabhängige Gutachten erstellt. Im Einzelnen sind dies neben der Luftverkehrsprognose ein Kapazitätsgutachten, eine Umweltverträglichkeitsstudie, Studien zur technischen Planung, zu wasserwirtschaftlichen Belangen, zur Landschaftsplanung sowie Gutachten zu möglichen Auswirkungen auf Lärm, Lufthygiene und Klima. Ziel all dieser Untersuchungen ist es, jene Bahnvariante zu ermitteln, die nicht nur im Hinblick auf Kosten- und Kapazitätsaspekte, sondern auch hinsichtlich einer Begrenzung der Belastungen für die Flughafenregion die beste Lösung verspricht. Die Auswirkungen des Baus einer neuen Bahn werden anschließend in einem Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der Öffentlichkeit dargestellt und bewertet. Die erforderlichen Maßnahmen, insbesondere zum Schutz der Bevölkerung gegen Fluglärm oder zum Schutz der Umwelt – z.B. durch landschaftliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen –, werden von der Planfeststellungsbehörde verbindlich festlegt. Der Dialog: Kooperation mit dem Umland Bei dem Ausbauvorhaben legt die Flughafengesellschaft großen Wert auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit dem Flughafenumland. Um den berechtigen Interessen der Airportanwohner frühzeitig Rechnung tragen zu können, wird das Projekt deshalb von Anfang an durch einen Nachbarschaftsbeirat begleitet, dem neben der FMG Landräte, Bürgermeister und Interessenvertreter der Region sowie Vertreter der Luftfahrt und der örtlichen Wirtschaft angehören. Der Startschuss für diesen Dialog mit den Flughafennachbarn fiel am 27. Juli 2005, also nur einen Tag nach der Entscheidung der FMGGremien für die Ausbauplanung: In der Sitzung des Flughafenforums, dem Repräsentanten der Flughafenregion und die Geschäftsführung der Flughafen München GmbH angehören, wurde die Gründung eines so genannten Nachbarschaftsbeirates beschlossen, der die Planungen zum Bau einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Airport begleitet. Der Nachbarschaftsbeirat Flughafen München – Vorsitzende ist Edda Huther, ehemalige Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes und des Oberlandesgerichtes München – fördert den intensiven Dialog zwischen den Repräsentanten der Flughafenregion und dem Flughafenbetreiber. Er bietet – zusätzlich zu den gesetzlichen Genehmigungsverfahren und den darin enthaltenen Beteiligungsmöglichkeiten für die Flughafennachbarn – den lokalen Mandatsträgern und anderen Interessenvertretern der Region die Möglichkeit, sich kontinuierlich über die laufende Ausbauplanung zu informieren und eigene Interessen und Anregungen im Zusammenhang mit der geplanten Kapazitätserweiterung einzubringen. Das Ziel: Inbetriebnahme ab 2011 Im weiteren Dialog mit den Nachbarn soll nun unter anderem nach Betriebskonzepten gesucht werden, die die Auswirkungen auf das Umland minimieren. Darüber hinaus will die Flughafen München GmbH im Zusammenhang mit dem Airportausbau einen Fonds auf den Weg bringen. Er soll betroffenen Bürgern und Gemeinden zugute kommen, die durch den Bau einer dritten Start- und Landebahn in besonderer Weise belastet werden, und ausschließlich für Projekte eingesetzt werden, bei denen keine rechtliche Verpflichtung von Seiten der FMG besteht. Noch im Sommer 2006 soll die FMG nach derzeitigem Sachstand den Antrag auf Einleitung eines Raumordnungsverfahrens einreichen. Die Inbetriebnahme einer dritten Bahn, die ein wichtiger Baustein für einen zukunfts- und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort München ist, wäre nach jetzigem Stand voraussichtlich ab 2011 möglich. 45 Gateway nach China Unterstützung und Beratung München hat sich als Verkehrsflughafen längst auf internationaler Ebene positioniert. Er genießt ein sehr hohes Ansehen bei Flughafenorganisationen in aller Welt. Auch in China. China boomt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Reichs der Mitte und der damit verbundene rapide Zuwachs an Passagieren von und nach China stellt die chinesischen Flughäfen vor zahlreiche neue Aufgaben. Gerade auch die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking erfordern eine rasche Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen, um den Anforderungen an moderne internationale Verkehrsflughäfen entsprechen zu können. 46 Kompetente Unterstützung und Beratung sind gefragt. Unter den Anbietern von internationalen Airport-Managementprogrammen genießt der Münchner Flughafen einen hervorragenden Ruf. Und so ist die Nachfrage nach den von der Flughafen München GmbH (FMG) konzipierten und am Flughafen München durchgeführten Managementprogrammen seitens chinesischer AirportManager sehr groß. Ansprechpartner innerhalb der FMG ist der Bereich Konzernausbildung, Vergütungssysteme und HR-Marketing. Kooperation von FMG und CAAC München und China – diese Verbindung hat Tradition: Bereits seit 2002 führt die FMG erfolgreich Trainingsprogramme für die oberste chinesische Luftfahrtbehörde (CAAC) durch. Bisher fanden Managementkurse für Führungskräfte von Flughäfen aus allen Regionen Chinas mit den Schwerpunkten „Safety“, „Security“ und „Operations“ statt. Hinzu kam die Organisation und Durchführung von Programmen speziell zum Thema „De-Icing and Winter Services“ für die an die CAAC angegliederte „Civil Aviation University of China“ (CAUC). In der Folgezeit wurden die Beziehungen zwischen FMG und CAAC stetig intensiviert. Im Mai 2004 besuchte der Vice Minister der CAAC, Yang Guoqing, den Flughafen München und vereinbarte mit dem Vorsitzenden der FMG-Geschäftsführung, Dr. Michael Kerkloh, eine langfristig angelegte Kooperation im Ausbildungsbereich. Die Zusammenarbeit wurde im April 2005 durch die Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ in Peking feierlich besiegelt. Da die chinesischen Partner bereits weiteren Bedarf angemeldet haben, wird die FMG ihr derzeitiges Kursspektrum 2006 um zwei neue Managementprogramme in den Bereichen „Commercial and Retail Areas“ und „Environmental Management“ erweitern. Mix aus Theorie und Praxis Das Erfolgskonzept für die maßgeschneiderten Managementprogramme liegt in der ausgewogenen Mischung aus Theorie und Praxis, für die in erster Linie Experten des Münchner Flughafens zuständig sind. Gleichzeitig werden aber auch externe Firmen mit eingebunden, deren Produkte und Systeme am Flughafen München zum Einsatz kommen. Die Koordination der Beiträge dieser bayerischen Firmen übernimmt die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in Kooperation mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium. Damit ermöglicht es die Flughafengesellschaft bayerischen Firmen außerdem, mit potenziellen Kunden direkt erste Kontakte aufnehmen zu können. Die Beziehungen zu China werden weiter ausgebaut: Mit einem Partnerschaftsabkommen wurde im April 2005 der Grundstein für eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen München und dem Qingdao Liuting International Airport gelegt. Gesteuert werden die Aktivitäten im Rahmen der bilateralen Partnerschaft durch Aviation Strategies International, eine strategische Unternehmensberatung für die Luftverkehrsbranche mit Sitz im kanadischen Montreal. Die Kooperation zwischen den beiden Flughäfen soll mittelfristig in eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung des Qingdao Liuting International Airport münden. Erfahrungsaustausch von Experten Flankierend zu den ersten Aktivitäten auf dem Weg zu einer strategischen Partnerschaft nehmen Führungskräfte aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen des Qingdao Liuting International Airport an Managementprogrammen am Flughafen München teil. Sie erhalten Einblicke in Prozessabläufe und unternehmerische Zusammenhänge und lernen zudem ihre Partner und deren Funktionen innerhalb des Konzerns kennen. Dieser Erfahrungsaustausch auf Expertenebene bildet eine gute Grundlage für eine langfristige Partnerschaft zwischen den beiden Flughäfen. Der bayerische Flughafen und seine chinesischen Partner – eine Verbindung, von der alle profitieren, eine Anerkennung des Münchner Airports als attraktives Gateway nach China. 47 Auszeichnungen München – Europas bester Airport Bei einer Umfrage des unabhängigen Luftfahrtforschungsinstituts Skytrax unter mehr als fünf Millionen Passagieren aus 90 Nationen konnte sich der Münchner Flughafen als bester Airport Europas platzieren. Er belegte im weltweiten Ranking hinter den Flughäfen Hong Kong International Airport, Singapore Changi Airport und Seoul Incheon Airport den vierten Rang. Der „World Airport Award“ wird jährlich vergeben und basiert auf der weltweit größten Erhebung zu internationalen Flughafenstandards. 48 Die Erhebung fand im Zeitraum zwischen Juni 2004 und März 2005 auf über 150 internationalen Flughäfen statt. Bei der Umfrage wurden insgesamt 31 Kriterien herangezogen: unter anderem die Abfertigungsqualität, die Freundlichkeit und Kompetenz des Flughafenpersonals, das Einkaufsund Unterhaltungsangebot, Sicherheitsstandards sowie schnelle und bequeme Umsteigemöglichkeiten. Neben München konnten sich mit Amsterdam und Kopenhagen (Rang 8 und 9) nur zwei weitere europäische Flughäfen in den weltweiten Top Ten platzieren. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich München vom zehnten auf den vierten Platz und war damit erstmals bester europäischer Flughafen beim „World Airport Award“. ERA Flughafen des Jahres 2005/2006 Die „European Regional Airline Association“ (ERA), der Dachverband europäischer Regionalfluggesellschaften, zeichnete den Flughafen München unter zwölf Teilnehmern als „ERA Flughafen des Jahres 2005/2006“ aus. München hatte den begehrten Award bereits im Jahr 2002 erhalten, als die Auszeichnung für Flughäfen zum ersten Mal ausgelobt worden war. Die ERA würdigt mit dem Preis Flughäfen, die besonders günstige Rahmenbedingungen für den Regionalflugverkehr bieten. Im Luftverkehrsangebot des Münchner Flughafens spielt der Regionalverkehr eine wichtige Rolle als „Feeder“ für die Verbindungen zu europäischen und interkontinentalen Zielen. Airport Marketing Award Auf der „Routes 2005“ in Kopenhagen, der internationalen Konferenz für Flughäfen und Fluggesellschaften, konnte die Flughafen München GmbH bereits zum siebten Mal innerhalb von acht Jahren den begehrten „Airport Marketing Award“ für das beste Marketing in Empfang nehmen. Die FMG, die erstmals in der Kategorie der Flughäfen über 25 Millionen Passagiere vertreten war, behauptete sich als Nummer 1 unter den Großflughäfen gegen eine so starke Konkurrenz wie London-Heathrow, Amsterdam und Madrid. Bewertet wurden von den 280 Airlines die Qualität der Akquisition im Neukundengeschäft, die Kundenpflege und -betreuung sowie die Bemühungen der Flughäfen, den bestehenden Verkehr zu sichern und weiter auszubauen. Die „Routes“ dient vor allem der Entwicklung neuer Strecken im internationalen Luftverkehr und gilt als die wichtigste Kontakt- und Informationsbörse für Flughäfen und Luftverkehrsgesellschaften. European Chinese Tourists Welcoming Award Für das beste Marketing in China erhielt die FMG von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) den „European Chinese Tourists Welcoming Award 2005“ in Gold. Mit der Auszeichnung wurden die vielfältigen und erfolgreichen Incomingaktivitäten gewürdigt, die dazu beigetragen haben, dass sich die Anzahl der chinesischen Fluggäste im Reiseverkehr nach München innerhalb von fünf Jahren nahezu vervierfachte. Erster Platz für Ideenmanagement Die Flughafen München GmbH hat dank ihrer Mitarbeiter beim jährlich stattfindenden Wettbewerb des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (DIB) in der Kategorie Verkehrsbetriebe mit großem Vorsprung den ersten Platz belegt. Von 903 eingereichten Verbesserungsvorschlägen der FMG-Mitarbeiter waren im Vorjahr insgesamt 451 Ideen positiv bewertet worden, wodurch eine Ergebnisverbesserung von über 78,4 Millionen Euro erzielt werden konnte. Bei dem Wettbewerb wurden unter anderem so renommierte Mitbewerber wie die Deutsche Lufthansa AG und die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport auf die Plätze verwiesen. Branchenübergreifend rangiert die FMG deutschlandweit bei Unternehmen zwischen 1 000 und 5 000 Mitarbeitern auf Platz 4 und damit erstmals in den Top Ten. Insgesamt hatte das Deutsche Institut für Betriebswirtschaft deutschlandweit 365 Unternehmen und öffentliche Körperschaften aus 18 Branchen bewertet. 49 Wirtschaftliche Entwicklung des FMG-Konzerns 50 Hoher Umsteigeranteil Betriebsaufwendungen Das Jahr 2005 war durch den weiteren Ausbau des Flughafens München zu einem Luftdrehkreuz gekennzeichnet, was insbesondere durch den hohen Umsteigeranteil von circa einem Drittel aller Passagiere belegt wird. Das Verkehrswachstum betrifft vor allem das Terminal 2 und damit die Verbindungen der Lufthansa und ihrer Star-Alliance-Partner. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Flughafen München mit einer Steigerung des Passagieraufkommens um 6,7 Prozent die drittgrößte Wachstumsdynamik unter den aufkommensstärksten europäischen Flughäfen. Insgesamt sind im Geschäftsjahr 2005 rund 812,0 Millionen Euro an Betriebsaufwendungen angefallen; damit sind diese gegenüber dem Vorjahr um knapp 40 Millionen Euro bzw. 5,2 Prozent gestiegen. Während sich die Personalzahlen gegenüber dem Vorjahr reduzierten, sind die Personalaufwendungen tarifbedingt angestiegen. Die Umstellung vom Bundesangestelltentarif (BAT) zum Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) zum 1.10.2005 für die Angestellten der Flughafen München GmbH macht sich somit deutlich bemerkbar. Gesamtergebnis Konzernumsatz Die Umsatzerlöse des Konzerns betrugen im Berichtsjahr 844,3 Millionen Euro. Sie lagen damit um 56,3 Millionen Euro über den Vorjahreserlösen, was einer Steigerung von 7,1 Prozent entspricht. Mit 436,1 Millionen Euro resultiert gut die Hälfte davon aus der Abwicklung des Luftverkehrs, das entspricht einer Steigerung der Aviation-Erlöse von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und spiegelt die positive Verkehrsentwicklung wider. Die Non-Aviation-Erlöse, im Wesentlichen Erlöse aus Mieten, Pachten, Gastronomie und Einzelhandel, verzeichnen mit 408,2 Millionen Euro eine Erhöhung gegenüber 2004 von 7,5 Prozent. Nach einem Verlustausweis in Höhe von 50,1 Millionen Euro im Jahr 2004 verzeichnete der Flughafenkonzern im Berichtsjahr einen Überschuss in Höhe von 3,6 Millionen Euro. Neben dem operativen Ergebnis ist dies auch auf ein höheres Finanzergebnis zurückzuführen, zu dem sowohl ein verbessertes Zinsmanagement als auch höhere Ergebnisse aus Beteiligungen beitrugen. 51 Jahresabschluss 2005 52 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Branchensituation Im Jahr 2005 expandierte die Weltwirtschaft weiterhin mit unveränderter Geschwindigkeit. Die globale Wirtschaftstätigkeit wurde insbesondere durch das Wachstum in den Vereinigten Staaten und Asien unterstützt. Für die deutsche Wirtschaft war das außenwirtschaftliche Umfeld weiter freundlich, so dass die Exporte wiederholt gesteigert wurden, während die Binnenkonjunktur nach wie vor schwach bis stagnierend verlief. Der Welt-Luftverkehr war im Jahr 2005 durch nachhaltiges Wachstum der Flugbewegungen und Passagierzahlen über alle Kontinente geprägt. Das weltweite Luftverkehrswachstum schlug sich nicht in den Gewinnen aller Airlines nieder, da Kostensparanstrengungen und Rationalisierungsmaßnahmen von der negativen Ölpreisentwicklung neutralisiert wurden. Größter Wachstumstreiber waren in 2005 wieder die LowCost-Carrier. Die in der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) zusammengeschlossenen Verkehrsflughäfen verzeichneten im Jahr 2005 ein stabiles Wachstum des Passagieraufkommens um 6,3 % mit insgesamt 165,5 Mio. Passagieren. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Münchner Flughafen innerhalb der zehn passagierstärksten europäischen Flughäfen bis auf die spanischen Airports Madrid und Barcelona, die noch höhere Zuwachsraten erzielten, die größte Wachstumsdynamik unter den aufkommensstärksten europäischen Airports. Mit über 28,6 Mio. Passagieren wurde das Passagieraufkommen des Vorjahres um 1,8 Mio. übertroffen, was einer Steigerung von 6,7 % entspricht. Die Flugzeugbewegungen im Gesamtverkehr haben gegenüber dem Vorjahr um 4,1 % auf 398 838 Starts und Landungen zugenommen. Die größten Zuwächse des Jahres 2005 sind am Flughafen München wiederum im Frachtgeschäft erzielt worden. Mit einem Aufkommen von 202 844 t ist der Luftfrachtverkehr bei der geflogenen Luftfracht um 18,7 % gestiegen. Die Umsatzerlöse der Flughafen München GmbH stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 % auf 656,2 Mio. €. Entsprechend der günstigen Verkehrsentwicklung nahmen die Aviation-Erlöse um 24,4 Mio. € oder 6,9 % auf 379,6 Mio. € zu. Stabile Zuwächse wurden bei den Erlösen aus Lande- und Abstellgebühren mit 21,7 Mio. € auf 246,0 Mio. € erzielt. Geschäftsverlauf Der wichtigste Wachstumsmotor für den Flughafen München ist der kontinuierliche Ausbau des Drehkreuzverkehrs durch die Lufthansa und ihre Star-Alliance-Partner. Der steigende und stetig wachsende Umsteigeranteil, der im Jahr 2005 bereits 34 % aller Fluggäste ausmachte, bestätigt die Entscheidung, den Münchner Flughafen zu einem leistungsfähigen Luftverkehrsdrehkreuz mit weltweitem Streckennetz auszubauen. Die Erlöse für Leistungen im Bodenverkehrsdienst konnten trotz wachsender Umsatzanteile des zweiten zugelassenen Bodenabfertigungsdienstleisters gering um 2,7 Mio. € oder 2,1 % auf 133,6 Mio. € gesteigert werden. Die Non-Aviation-Erlöse stiegen im Wirtschaftsjahr um 3,4 Mio. € auf 276,6 Mio. €, was einer Steigerung von 1,3 % entspricht. Der Beitrag an den Gesamterlösen betrug 42,2 %. 53 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 In Einklang mit dem Anstieg der Luftverkehrserlöse konnten die Non-Aviation-Erlöse in den Segmenten Parkplatzmieten, Versorgungsleistungen sowie Sonstige Erlöse deutliche Zuwächse in Höhe von 8,3 Mio. € auf 180,8 Mio. € verzeichnen. Die Raummieten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Mio. €. Hauptursächlich sind Erlösrückgänge in Höhe von 1,8 Mio. € im Hangar 4, in dem im Jahr 2005 weniger Sonderveranstaltungen nachgefragt wurden, Mietreduzierungen in Höhe von 1,2 Mio. € durch im Jahr 2005 vorgenommene Umbauund Renovierungsmaßnahmen im Hotel sowie Mietminderungen im FOC in Höhe von 0,5 Mio. €. Die Konzessionen gingen im Vorjahresvergleich um 0,7 Mio. € zurück. Der Materialaufwand ist im Vorjahresvergleich um 21,5 Mio. € auf 212,4 Mio. € angestiegen, was einem Zuwachs von 11,3 % entspricht. Hauptursächlich für den Anstieg sind die erstmals im Jahr 2005 abgerechneten Leistungen für den Bodenverkehrsdienst der neu gegründeten Tochtergesellschaft MUCGround Services GmbH sowie erhöhte Aufwendungen im Winterdienst und dem Anstieg der Weiterreichung von variablen Landegebühren für Terminal 2 Passagiere an die Terminal 2 Betriebsgesellschaft in Höhe von 7,2 Mio. €. Weitere Aufwandszuwächse wurden durch bauliche Anpassungen des Terminals 1 verursacht, die im Wesentlichen für den Anstieg der Umbau- und Optimierungsmaßnahmen in Höhe von 5,1 Mio. € auf 12,1 Mio. € verantwortlich sind. Durch intensive Kosteneinsparanstrengungen des Einkaufs konnten die Aufwendungen für Inspektions- und Fremdleistungswartungen sowie der Fremdreinigung insgesamt um 5,6 Mio. € im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2004 reduziert werden. Die Personalaufwendungen sind trotz deutlicher Umsatzausweitungen im Vorjahresvergleich moderat um 5,1 Mio. € oder 2,3 % auf 226,0 Mio. € gestiegen. 54 Die den Aufwand der Gesellschaft wesentlich beeinflussenden Kosten für Zinsen, Leasing und Abschreibungen weisen mit 156,3 Mio. € einen Anteil von 22,8 % am Gesamtaufwand vor Beteiligungsergebnis und Ertragsteuern auf. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 8,3 Mio. € bzw. 5,0 %. Die Finanzierung des Terminal 2-Gebäudes und der zugehörigen mobilen Anlagen erfolgt im Wesentlichen in den Tochterunternehmen FM Terminal 2 Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH & Co. oHG sowie der Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co. oHG, an denen jeweils die FMG mit 60 % und die DLH mit 40 % beteiligt sind. Nach einem Verlustausweis im Vorjahr, dessen negatives Ergebnis in Höhe von 54,1 Mio. € hauptsächlich durch die Bildung von Rückstellungen für latente Gewerbesteuern in Höhe von 28,4 Mio. € sowie für Gewerbesteuerverpflichtungen der Jahre 2000 bis 2003 in Höhe von 10,1 Mio. € geprägt war, konnte im Wirtschaftsjahr 2005 erstmals seit 2002 ein positives Ergebnis von 5,2 Mio. € erzielt werden. Hauptursächlich für diese Entwicklung ist die Reduzierung der Anlaufverluste bei den Terminal 2 Gesellschaften gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 11,8 Mio. € auf 5,2 Mio. €. Darüber hinaus konnten im Vorjahresvergleich die Erträge aus Gewinnabführungen der Tochtergesellschaften in Höhe von 4,8 Mio. € auf 7,1 Mio. € deutlich gesteigert werden. Zusätzlich wurden die Aufwendungen für Zinsen im Wirtschaftsjahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Mio. € oder 16,6 % auf 16,6 Mio. € zurückgeführt. Beteiligungen Die Verbesserung des Beteiligungsergebnisses um 16,9 Mio. € spiegelt die positive Verkehrsentwicklung der Flughafen München GmbH wider. Damit kann im Wirtschaftsjahr 2005 seit 2003 erstmalig wieder ein positives Beteiligungsergebnis in Höhe von 2,6 Mio. € verzeichnet werden. Nachdem die Tochterunternehmen eurotrade sowie Allresto schon im Jahr 2004 die Anlaufverluste des Jahres 2003, das durch die Inbetriebnahme des Terminals 2 geprägt war, überwinden konnten, wurde das Beteiligungsergebnis im Wirtschaftsjahr 2005 durch Gewinnabführungen der eurotrade in Höhe von 5,4 Mio. € sowie der Allresto in Höhe von 0,6 Mio. € deutlich gestärkt. Weitere positive Ergebnisse lieferten im Wirtschaftsjahr 2005 das Tochterunternehmen Cargogate mit 0,6 Mio. € sowie die Tochtergesellschaft FMV – Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH mit 0,4 Mio. €. Die EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH schüttete im Jahr 2005 aus dem Vorjahresergebnis 0,6 Mio. € an die Flughafen München GmbH aus. Der Gewinnanteil der Minderheitsbeteiligung an der Bayern Facility Management GmbH betrug 0,1 Mio. €. Ein positiver Beitrag wurde ebenso im Jahr 2005 durch die CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH in Höhe von ebenfalls 0,1 Mio. € erbracht. Veröffentlichung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss des Wirtschaftsjahres 2004 wurde am 31. Januar 2006 im Bundesanzeiger Nr. 21 veröffentlicht. Vermögens- und Kapitalstruktur Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2004 um 2,5 % auf 2 161,0 Mio. € verringert. Dies ist im Wesentlichen auf die Abschreibungen des Anlagevermögens in Höhe von 91,4 Mio. € zurückzuführen. Im Sachanlagevermögen standen den Zugängen von 25,9 Mio. € Abgänge von 126,2 Mio. € (davon 106,5 Mio. € aus dem Einigungsverfahren mit der Landeshauptstadt München) gegenüber. Das Eigenkapital in Höhe von 309,6 Mio. € erhöhte sich im Vorjahresvergleich in Höhe des Jahresüberschusses für das Wirtschaftsjahr 2005 in Höhe von 5,2 Mio. €. Die Gesellschafterdarlehen in Höhe von 1 276,2 Mio. € blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Im Jahr 2005 wurde von den Gesellschaftern beschlossen, dass zum Ende des Wirtschaftsjahres 2006 ein Teilbetrag der Gesellschafterdarlehen in Höhe von 784,3 Mio. € an die Gesellschafter zurückgezahlt werden muss. Die Darlehen wurden seinerzeit der Flughafen München GmbH zur Finanzierung des neuen Flughafens zur Verfügung gestellt. Der zum Jahresende 2006 fällige Rückzahlungsbetrag in Höhe von 784,3 Mio. € wurde in der Bilanz 2005 von den bedingt rückzahlbaren Gesellschafterdarlehen in die Verbindlichkeiten umgegliedert. Die Rückstellungen wurden im Vorjahresvergleich um 15,7 Mio. € auf 157,6 Mio. € reduziert. Im Wesentlichen resultieren die Verminderungen aus dem Rückgang der Rückstellung für noch nicht gestellte Baurechnungen für das Terminal 2 um 13,0 Mio. € sowie aus dem Verbrauch der in 2004 gebildeten Gewerbesteuerrückstellung in Höhe von 10,1 Mio. €. Gegenläufig verlief im Wirtschaftsjahr 2005 die Erhöhung der Rückstellungen für Altersteilzeit, Marketing und sonstige Rückstellungen. Der Ausweis der Verbindlichkeiten erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 737,9 Mio. €. Hauptursächlich für die Erhöhung war der Ausweis der Rückzahlungsvereinbarung von Gesellschafterdarlehen in Höhe von 784,3 Mio. € unter den Verbindlichkeiten. Gegenläufig wirkte im Jahr 2005 der Abbau der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch Darlehens- und Termingeldrückzahlungen in Höhe von 53,7 Mio. €. Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich 2005 geringfügig um 1,0 Mio. € durch die Gründung der neuen Abfertigungsgesellschaft im Bodenverkehrsdienst MUCGround Services. 55 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 Investitionen Die Zugänge im Sachanlagevermögen in Höhe von 25,9 Mio. € betreffen hauptsächlich die Erweiterung der Frachthalle für die Tochtergesellschaft Cargogate in Höhe von 2,7 Mio. € sowie die Herstellung von Enteisungsflächen an den Rollwegen in Höhe von 2,7 Mio. €. Der Schwerpunkt der Zugänge liegt bei den Anlagen im Bau, die sich auf 11,4 Mio. € belaufen. Es handelt sich im Wesentlichen um Investitionen von neuen Zutrittskontrollstellen (Critical-Parts) in Höhe von 4,2 Mio. € sowie um Investitionen für ein neues Positionierungssystem (Flugzeugandocksystem) in Höhe von 1,1 Mio. €. Zusätzlich ist in den Anlagen im Bau ein Wirtschaftsgut für eine mehrstufige Reisegepäckkontrolle (HBS = Hold-Baggage-Screening) in Höhe von 3,5 Mio. € enthalten. Risiken und Chancen In das Risikomanagement der Flughafen München GmbH sind alle operativen und strategischen Geschäftsprozesse eingebunden, um alle Risiken im Konzernbereich frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten. Die Risikobewertung erfolgt nach den Kriterien der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der Quantifizierung der Eintrittshöhe. Primäres Ziel des Risikomanagements sind der kontrollierte Umgang mit Risiken sowie vorbeugende Maßnahmen zu deren Abwendung. Die interne Aufbereitung aller Risikoinformationen erfolgt vierteljährlich, so dass die Geschäftsleitung zeitnah und effizient auf eine veränderte Risikosituation reagieren kann. Im Bedarfsfall wird auf sich neu oder verändert ergebende Risikosituationen unmittelbar reagiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten ebenfalls den aktuellen Risikobericht. Zur Minimierung möglicher finanzieller Schäden hat die Flughafen München GmbH für alle wesentlichen Haftungsrisiken Versicherungen mit angemessenen Haftungsbeträgen abgeschlossen. 56 Im Risikobericht der Gesellschaft ist der mögliche Verlust der Ground Handling Lizenz in 2010 aufgeführt. Nach den Richtlinien der EU besteht das Risiko, dass die flughafeneigenen Abfertigungsgesellschaften in einem ersten Schritt gesellschaftsrechtlich von den Flughafengesellschaften getrennt werden müssen, um sich dann in einem zweiten Schritt selbst für eine Lizenz für Bodenabfertigungsdienste zu bewerben. Das Risiko erstreckt sich auf einen kompletten Wegfall der Erlöse für marktoffene Abfertigungsleistungen. Als Gegenmaßnahme wurde im Jahr 2005 die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft veranlasst, um die Wirtschaftlichkeit und Produktivität des Bereiches Ground Handling zu erhöhen. Als externe Risiken wurden im Jahr 2005 mit eher geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, aber wirtschaftlich sehr hoher Belastung, terroristische Ereignisse sowie mögliche Hochwasserstände mit einhergehenden Rekordpegeln der Isar identifiziert. Weitere Risiken durch die Mehrbelastungen des ab 15. Januar 2005 in Kraft getretenen Luftsicherheitsgesetzes, mögliche Betriebseinstellungen bzw. Frequenzreduzierung, Konjunkturrisiken insbesondere durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der weiter hohen Ölpreise sowie Verlust von Marktanteilen an Wettbewerber im BVD wurden in das Risikomanagement aufgenommen. Finanzinstrumente (Finanzanlagen, Forderungen, Verbindlichkeiten sowie derivative Finanzinstrumente) werden regelmäßig hinsichtlich bestehender Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken untersucht. Derivative Finanzinstrumente werden zur Zinssicherung bzw. Zinsoptimierung nach Genehmigung durch die Geschäftsführung eingesetzt. Die Festlegung des entsprechenden Sicherungsvolumens erfolgt durch die Gesellschafterversammlung der FMG. Im Betrachtungszeitraum sind nach Gegenmaßnahmen keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar. Wesentliche Chancen ergeben sich für die Flughafen München GmbH aus der weiterhin günstigen Verkehrsentwicklung einerseits und aus der Nutzung von Wachstumschancen im Rahmen der geplanten Kapazitätserweiterungen des Flughafens andererseits. Der kontinuierliche Ausbau des Drehkreuzverkehrs durch die Lufthansa und ihre Star-Alliance-Partner ist der wichtigste Wachstumsmotor für den Flughafen München. Dazu zählen die Wachstumsperspektiven, die der steigende Anteil des Interkontinentalverkehrs am Gesamtverkehr, der im Jahr 2005 auf über 12 % angestiegen ist, in Zukunft bietet. Neben den überdurchschnittlichen Zuwachsraten im Frachtgeschäft, die mit einem Jahresumschlag von über 350.000 Tonnen im Jahr 2005 um 15 % angestiegen sind, wird zusätzliches werthaltiges Wachstum durch Streckenaufnahmen vom Low-Fare-Verkehr erwartet. Dazu gehört beispielsweise die Ankündigung der Fluggesellschaft Condor, von München zehn zusätzliche preiswerte Städteverbindungen anzubieten. Die geplante Kapazitätserweiterung durch den Bau einer dritten Start- und Landebahn wird die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens München langfristig stärken und die Voraussetzung schaffen, den Drehkreuzverkehr in den kommenden Jahren weiter auszubauen mit dem Ziel, das Langstreckenangebot auf das Niveau der anderen großen europäischen Hubs zu bringen. Ausblick und Prognose Das Konzept, den Flughafen München systematisch und kontinuierlich zu einer der führenden Luftverkehrsdrehscheiben in Europa zu entwickeln, wird konsequent weiterverfolgt. Daher hat die Gesellschafterversammlung am 26. Juli 2005 der FMG-Geschäftsführung die Freigabe erteilt, die Planungen zum Ausbau einer dritten Startund Landebahn aufzunehmen und ein entsprechendes Raumordnungsverfahren vorzubereiten und einzuleiten. Zurzeit laufen unternehmensinterne Untersuchungen über mögliche Standorte, von denen drei mögliche Varianten im Norden des Flughafens identifiziert wurden. Der Bau einer dritten Start- und Landebahn am Flughafen München wird im Nahbereich der neuen Bahn und der zusätzlichen An- und Abflugrouten zu einer Belastung durch Fluglärm führen. Um die Anrainer von Anfang an in die Planungen einzubeziehen, wurde ein Nachbarschaftsbeirat, vorwiegend zusammengesetzt aus Mandatsträgern und Interessensvertretern des Flughafenumlandes, ins Leben gerufen. Zusätzlich zu den gesetzlichen Genehmigungsverfahren und den darin enthaltenen weitreichenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Flughafennachbarn bietet der Beirat die Chance für einen offenen Dialog zwischen dem Flughafenbetreiber und den Anrainern, die frühzeitig ihre Interessen artikulieren und Planungsprozesse beeinflussen können. Der Terminplan sieht vor, zu Beginn des zweiten Halbjahres 2006 das Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern zu beantragen und dieses bis Jahresende noch abzuschließen. Ein weiterer Meilenstein wird die Beantragung der Planfeststellung im Laufe des Jahres 2007 sein. Eine Inbetriebnahme der dritten Start- und Landebahn könnte aus heutiger Sicht ab 2011 möglich sein. Das ursprüngliche Ziel, am Flughafen München wieder positive Ergebnisse ausweisen zu können, wurde zwei Jahre früher erreicht als ursprünglich geplant. Die Flughafen München GmbH hat im Wirtschaftsjahr 2005 einen Überschuss von 5,2 Mio. € erwirtschaftet. Zur Ergebnisverbesserung der zukünftigen Jahre wird das im Jahr 2003 gestartete Strategie- und Ergebnisverbesserungsprogramm M-Power beitragen, das eine Vielzahl von Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen erbracht hat, die im Jahr 2006 und in den nächsten Jahren noch umgesetzt werden müssen. Ein wichtiger Bestandteil des M-Power-Prozesses war die Umstrukturierung des Unternehmens in fünf Geschäftsbereiche, fünf Konzernbereiche und vier Servicebereiche. Das Kerngeschäft wird durch die fünf Geschäftsbereiche „Aviation“, „Ground Handling“, „Immobilienmanagement und -entwicklung“, „Retail und Services“ sowie die „Terminal 2 Betriebsgesellschaft“ abgebildet. 57 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 Der Wettbewerbsdruck, unter dem der Bereich Ground Handling derzeit am meisten steht, hat mit dem Ziel der Ergebnisverbesserung im März 2005 zur Gründung der Tochtergesellschaft MUCGround Services geführt, die zurzeit vor allem für die Abdeckung der Verkehrsspitzen eingesetzt wird. Zur Sicherung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit beim Ground Handling sind in Zukunft weiterreichende Maßnahmen geplant, zu denen neue Arbeitszeitmodelle, eine gestraffte Organisationsstruktur sowie Veränderungen der tariflichen Rahmenbedingungen gehören. In einer Sonder-Aufsichtsratssitzung am 26. April 2006 wurde ein Sanierungskonzept vorgestellt, das den Bereich Ground Handling bis zum Jahr 2011 aus der derzeitigen Verlustsituation zu einem ausgeglichenen Ergebnis führen soll. Das Sanierungsziel soll unter anderem durch tarifliche Maßnahmen, Betriebsvereinbarungen, neue Schicht- und Altersteilzeitmodelle sowie weitere Betriebsvereinbarungen erreicht werden. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung beauftragt, bis zur Aufsichtsratssitzung im Sommer 2006 auf Basis des vorgestellten Sanierungskonzeptes die Verhandlungen fortzuführen und rechtlich verbindliche Vereinbarungen zu allen nötigen Maßnahmen vorzulegen, um im Bereich Ground Handling wettbewerbsfähige Strukturen sicherzustellen, die ein ausgeglichenes, wirtschaftliches Ergebnis ermöglichen. 58 Im Jahr 2005 wurde von den Gesellschaftern eine Teilrückzahlung in Höhe von 784,3 Mio. € des insgesamt auf 1 276,2 Mio. € ausgereichten Darlehens zur Finanzierung des neuen Flughafens beschlossen. Da die Rückzahlung erst zum Ende des Wirtschaftsjahres 2006 geplant ist, wird die Ergebnisentwicklung durch die zum Großteil zu ersetzenden Mittel auf dem Kapitalmarkt insbesondere von Zinsbelastungen erst im Wirtschaftsjahr 2007 beeinflusst. Die prognostizierten Wachstumsraten der Verkehrsentwicklung sowie die günstigen Konjunkturprognosen für die deutsche Wirtschaft bilden einen stabilen Hintergrund für die weiterhin erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Flughafen München GmbH. Die Flughafen München GmbH erwartet im Wirtschaftsjahr 2006 einen wachsenden Jahresüberschuss. München, den 28. April 2006 Dr. Michael Kerkloh Walter Vill Peter Trautmann Anhang I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum Jahresabschluss 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005 ist nach den handelsrechtlichen Vorschriften für große Kapitalgesellschaften sowie nach den Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewandt. Die Bilanzierungsund Bewertungsmethoden haben sich im Wesentlichen gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. 2 Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu steuerlich aktivierungspflichtigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Bei Vermögensgegenständen mit zeitlich begrenzter Nutzung werden Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer in Anlehnung an die AfA-Tabelle der Flughafengesellschaften getätigt. Nachdem bis zum 31. Dezember 2003 das bewegliche Anlagevermögen im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Betriebsvorrichtungen im Bereich der technischen Anlagen und Maschinen im Wesentlichen degressiv abgeschrieben wurde, wird ab 1. Januar 2004 generell linear abgeschrieben. Durch Grundstücksverkäufe im Wirtschaftsjahr 2005 wurde eine Zuführung zum Sonderposten mit Rücklageanteil gem. § 6b EStG in Höhe von 0,3 Mio. € veranlasst. Gleichzeitig wurden aus dem Altbestand der 6b-Rücklage 0,9 Mio. € entnommen und auf neu erworbene Grundstücke übertragen. Die Mehrabschreibung in der Steuerbilanz im Gegensatz zur Handelsbilanz beträgt im Jahr 2005 17,6 Mio. €. Im Wesentlichen sind die Gebäude des Passagierabfertigungsbereiches betroffen. Dabei handelt es sich nach § 7 Abs. 4 Nr. 1 EStG um Gebäude, die zum Betriebsvermögen gehören und nicht Wohnzwecken dienen. 3 Finanzanlagen Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Die niedrigverzinslichen Arbeitgeberdarlehen wurden zum Bilanzstichtag mit dem Nominalwert angesetzt. 4 Umlaufvermögen Die Vorräte werden überwiegend zu gewogenen Durchschnittspreisen der letzten drei Monate bewertet. Bestandsrisiken aus überhöhter Lagerdauer sowie durch Preisverfall werden beim Lagermaterial durch Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert berücksichtigt. Die unter Vorräten ausgewiesenen Ersatzgrundstücke werden zu den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert aktiviert. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände sowie flüssige Mittel sind zum Nominalwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Wertberichtigungen erfasst. Für das allgemeine Kreditrisiko besteht eine angemessene Pauschalwertberücksichtigung. 5 Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen sind zum versicherungsmathematischen Teilwert unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 6 % und erstmalig nach den Richttafeln 2005 (Vorjahr: 1998) von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für latente Steuern blieben im Jahr 2005 unverändert. Weitere wesentliche Rückstellungsbeträge sind 26,7 Mio. € für Eventualansprüche, 14,2 Mio. € für drohende Verluste aus Mietverträgen, 16,4 Mio. € für Marketingmaßnahmen, 14,8 Mio. € für Erfüllungsrückstände und Aufstockung im Rahmen der Altersteilzeitbegrenzung. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. 59 Anhang Darüber hinaus wurden Rückstellungen für rückständigen Urlaub sowie Zeitguthaben in Höhe von 6,8 Mio. € gebildet. Die Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen von diversen Projekten wurden um 2,1 Mio. € auf insgesamt 4,6 Mio. € aufgestockt. 6 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag bewertet; Rentenverpflichtungen wurden mit dem Barwert angesetzt. In den übrigen Rückstellungen sind im Wesentlichen 4,6 Mio. € für noch nicht begonnene Sanierungsmaßnahmen aus dem Wasserschaden im Jahr 2003, 4,3 Mio. € für mögliche Rückforderungen an Gestattungsentgelten sowie 3,7 Mio. € für ausstehende Rechnungen enthalten. II. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz 1 Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten 1.1.2005 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2005 € € € € € 17.429.198,72 718.861,79 - 48.082,91 29.764.58 18.129.742,18 17.429.198,72 718.861,79 - 48.082,91 29.764,58 18.129.742,18 1. Grundstücke und Bauten 2.554.467.444,67 8.121.355,52 - 116.303.814,03 4.811.649,84 2.451.096.636,00 2. Technische Anlagen und Maschinen 1.049.521.728,35 3.571.985,57 - 4.434.358,57 615.926,53 1.049.275.281,88 169.652.399,29 2.833.381,51 - 5.125.408,37 531.675,61 167.892.048,04 16.018.611,95 11.378.355,42 - 373.572,63 - 5.989.016,56 21.034.378,18 3.789.660.184,26 25.905.078,02 - 126.237.153,60 - 29.764,58 3.689.298.344,10 19.550.124,38 1.000.000,00 0,00 0,00 20.550.124,38 925.199,07 0,00 0,00 0,00 925.199,07 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Sachanlagen 3. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 4. Sonstige Ausleihungen 60 798.888,55 34.000,00 - 121.255,76 0,00 711.632,79 21.274.212,00 1.034.000,00 - 121.255,76 0,00 22.186.956,24 3.828.363.594,98 27.657.939,81 - 126.406.492,27 0,00 3.729.615.042,52 Kumulierte Abschreibungen Buchwerte 1.1.2005 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2005 31.12.2005 31.12.2004 € € € € € € € 15.578.037,24 1.231.384,73 - 48.082,91 0,00 16.761.339,06 1.368.403,12 1.851.161,48 15.578.037,24 1.231.384,73 - 48.082,91 0,00 16.761.339,06 1.368.403,12 1.851.161,48 819.312.521,04 43.943.649,55 - 4.802.119,85 26.065,15 858.480.115,89 1.592.616.520,11 1.735.154.923,63 781.179.693,34 37.807.914,56 - 1.610.758,82 - 26.112,42 817.350.736,66 231.924.545,22 268.342.035,01 150.380.254,76 8.321.126,37 - 5.087.348,23 47,27 153.614.080,17 14.277.967,87 19.272.144,53 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 21.034.378,18 16.018.611,95 1.750.872.469,14 90.072.690,48 - 11.500.226,90 0,00 1.829.444.932,72 1.859.853.411,38 2.038.787.715,12 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 20.550.124,38 19.550.124,38 0,00 51.100,00 0,00 0,00 51.100,00 874.099,07 925.199,07 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 711.632,79 798.888,55 0,00 51.100,00 0,00 0,00 51.100,00 22.135.856,24 21.274.212,00 1.766.450.506,38 91.355.175,21 - 11.548.309,81 0,00 1.846.257.371,78 1.883.357.670,74 2.061.913.088,60 61 Anhang 2 Währungsumrechnung 6 Haftungsverhältnisse Währungsforderungen bzw. Währungsverbindlichkeiten werden zu dem jeweiligen Geld- bzw. Briefkurs eingebucht und zum jeweils ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Zur Abdeckung und Sicherung aller Ansprüche aus bestehenden und künftigen Forderungen der Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen gegenüber der MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH besteht die im Jahr 2004 von der Flughafen München GmbH auf 250 T€ beschränkte Bürgschaft weiter fort. 3 Anteilsbesitz (siehe Grafik rechts) 4 Verbindlichkeiten (siehe Grafik rechts) Verbindlichkeiten in Höhe von 29,4 Mio. € wurden in 2005 von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in die sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst. Weitere Bürgschaften wurden von der Flughafen München GmbH im Jahr 2005 an die Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen zugunsten der Tochtergesellschaften eurotrade in Höhe von 2.200 T€ sowie für die im Jahr 2005 neu gegründete MUCGround Services in Höhe von 1.100 T€ geleistet. 7 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 5 Umsatzerlöse/Erträge/Aufwendungen Die Umsatzerlöse von 656,2 Mio. € resultieren mit 379,6 Mio. € aus der Abwicklung des Flugverkehrs (davon 246,0 Mio. € für Flughafengebühren und 106,3 Mio. € für Bodenverkehrsdienste sowie 27,3 Mio. € für Zentrale Infrastruktur) und mit 276,6 Mio. € aus Konzessionen, Mieten, Pachten und sonstigen Erlösen. In dieser Position sind Erlöse aus Stromlieferungen von 10,7 Mio. € (Vorjahr: 10,1 Mio. €) enthalten. Die Erlöse aus Stromlieferungen entsprechen 1,6 % (Vorjahr: 1,6 %) der Gesamterlöse und sind von untergeordneter Bedeutung. Erstmalig wurden im Jahr 2005 eigene Planungsaufwendungen in die anderen Eigenleistungen in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) einbezogen, da in wachsendem Umfang Planungsleistungen der Flughafen München GmbH für aktivierungspflichtige Wirtschaftsgüter erbracht werden. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind 7,1 Mio. € aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten. Weitere sonstige betriebliche Erträge von 6,2 Mio. € ergeben sich aus der Weiterberechnung von Leerstandskosten Terminal 1, Vorhaltung der Infrastruktur für Versorgungseinrichtungen Terminal 2 von 3,7 Mio. € sowie 1,1 Mio. € Erträge aus Erbbauzinsen. Durch den Betrieb des Terminals 2 sind im Wirtschaftsjahr 2005 insgesamt 75,3 Mio. € für Kapazitätsüberlassung im Materialaufwand der Flughafen München GmbH enthalten. Im Vorjahresausweis der Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sowie die Aufwendungen aus Verlustübernahme wurde ein Betrag von 115 T€ neu zugeordnet. 62 Für die bestehenden Immobilien-Leasingverträge werden 2006 voraussichtlich Aufwendungen in Höhe von rd. 47,1 Mio. € erwartet; bis zum Ende der Grundmietzeit im Jahr 2020 ergeben sich Belastungen in Höhe von 471,7 Mio. €. Die abgeschlossenen Bau-, Liefer- und Dienstleistungsverträge sowie Planer-, Architekten- und Ingenieurverträge betreffen im Wesentlichen den laufenden Geschäftsbetrieb und bewegen sich in einem dem Geschäftsbetrieb angemessenen Rahmen. Daneben bestehen Verpflichtungen für Maßnahmen des Umweltschutzes und öffentlichrechtliche Auflagen. 8 Derivative Finanzinstrumente Die Flughafen München GmbH setzte im Jahr 2005 folgende derivative Finanzinstrumente ein: – 1 Payer Swap im Volumen von 29 Mio. € mit einem negativen Marktwert per 31. Dezember 2005 in Höhe von 4,2 Mio. € – 3 Receiver Swaps mit einem Volumen von 80 Mio. € mit einem positiven Marktwert per 31. Dezember 2005 in Höhe von 2,2 Mio. € – 3 Caps mit einem Volumen von 80 Mio. € mit einem negativen Marktwert per 31. Dezember 2005 in Höhe von 0,9 Mio. € – 2 CMS (Constant Maturity Swaps) mit einem Volumen von 50 Mio. € mit einem negativen Marktwert per 31. Dezember 2005 in Höhe von 1,2 Mio. € Für den Payer Swap sowie die drei Receiver Swaps einschließlich der Caps wurden jeweils Bewertungseinheiten gebildet, so dass keine Bilanzierung veranlasst war. Für die beiden CMS wurde eine Drohverlustrückstellung in Höhe von 1,2 Mio. € gebildet. Des Weiteren waren zwei zum Bilanzstichtag bestehende Darlehen, die originär in JPY aufgenommen wurden, über Cross-Currency-Swaps in Euro geswapt (Volumen insgesamt 43,5 Mio. €). 9 Bilanzergebnis Der Verlustvortrag des Jahres 2004 in Höhe von 105.261 T€ wurde durch den Jahresüberschuss 2005 um 5.220 T€ gekürzt. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Bilanzverlust (100.041 T€) auf neue Rechnung vorzutragen. Angaben zum Anteilsbesitz Sitz Anteil am Eigen- Jahres- Kapital kapital ergebnis % T€ T€ eurotrade Flughafen München Handelsgesellschaft mbH München 74,0 2.926 5.4751 Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH München 100,0 3.126 6631 Bayern Facility Management GmbH München 49,0 748 372 aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH München 100,0 699 ./. 79 Cargogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigung mbH München 100,0 511 5561 CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH Freising 76,1 264 62 EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH Freising 49,0 3.630 2.021 FMV – Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH Freising 100,0 26 4241 FM Terminal 2 Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH & Co. oHG Oberding 60,0 25.000 ./. 4692 AeroGround Flughafen München Aviation Support GmbH München 100,00 250 551 MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH Oberding 51,0 ./. 160 8 Freising 100,0 1.000 ./. 911,3 Radiologisches Diagnostikzentrum München Airport GmbH Oberding 20,0 195 2594 Augsburger Flughafen Betriebs-GmbH Augsburg 50,0 52 --5 Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co. oHG Oberding 60,0 3.025 ./. 8.0192 100,0 15.025 ./. 3191 MUC Ground Services Flughafen München GmbH Freising Terminal 2 Holding GmbH 1 2 EAV (vor Ergebnisabführung) Verlustübernahme aufgrund Gesellschaftervertrag 3 4 Rumpfwirtschaftsjahr 23.März 2005 bis 31.Dezember 2005 Mittelbare Beteiligung über MediCare, letzter Abschluss 2004 Verbindlichkeitenspiegel 5 Letzter Abschluss 2003 31.12.2005 31.12.2004 Restlaufzeit bis zu 1 Jahr über 1– 5 Jahre über 5 Jahre € € € € € bis zu 1 Jahr € Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 784.313.725,48 784.313.725,48 0,00 0,00 0,00 0,00 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 233.644.987,84 61.043.261,10 122.717.132,68 49.884.594,06 287.354.109,72 62.343.194,86 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27.661.316,06 25.616.736,64 2.044.579,42 0,00 20.562.676,51 18.825.665,15 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 21.400.984,00 21.098.734,00 302.250,00 0,00 29.161.023,28 28.849.314,38 Sonstige Verbindlichkeiten 65.609.270,71 33.644.720,16 2.062.003,98 29.902.546,57 57.690.446,59 12.224.727,10 davon gegenüber Versicherungsunternehmen (43.757.040,40) (14.313.040,40) (0,00) (29.444.000,00) (43.747.088,33) (273.239,11) davon aus Steuern (10.805.917,56) (10.805.917,56) (0,00) (0,00) (3.759.056,60) (3.759.056,60) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (5.115.988,78) (5.115.988,78) (0,00) (0,00) (4.949.597,39) (4.949.597,39) 1.132.630.284,09 925.717.177,38 127.125.966,08 79.787.140,63 394.768.256,10 122.242.901,49 63 Anhang III. Ergänzende Angaben 10 Organe Landeshauptstadt München Der Geschäftsführung gehören folgende Herren an: Christian Ude Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München Dr. Michael Kerkloh Vorsitzender der Geschäftsführung Walter Vill Kaufmännischer Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung Peter Trautmann Geschäftsführer Verkehr und Technik 11 Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtsjahr folgendermaßen zusammen: Prof. Dr. Kurt Faltlhauser Staatsminister, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, München Vorsitzender Freistaat Bayern Josef Poxleitner Ministerialdirektor, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren Hans Spitzner Staatssekretär, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie Klaus Weigert Ministerialdirektor, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, München Bundesrepublik Deutschland Dr. Dieter Knoll Ministerialrat, Bundesministerium der Finanzen, Bonn Robert Scholl Ministerialdirektor, Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 64 Dr. Reinhard Wieczorek Bfm. Stadtrat der Landeshauptstadt München Arbeitnehmervertreter Thomas Bihler Kaufmännischer Angestellter Heinrich Birner Geschäftsführer ver.di Bezirk München Hans-Joachim Bues Konzernbereichsleiter Unternehmenskommunikation, Vertreter der leitenden Angestellten Willy Graßl Geprüfter Flugzeugabfertiger Freigestellter Betriebsrat Ralf Krüger Betriebsratsvorsitzender Freigestellter Betriebsrat Orhan Kurtulan Geprüfter Flugzeugabfertiger Freigestellter Betriebsrat Anna Müller Kaufmännische Angestellte Freigestellte Betriebsrätin Otto Siegl Kaufmännischer Angestellter 12 Bezüge und Kredite an Organe 14 Grundsätzliches Die Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung setzt sich aus dem Festgehalt und einer variablen erfolgsabhängigen Tantieme zusammen: Das am 29. April 1998 in Kraft getretene Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsgesetzes (§ 9 EnWG) verpflichtet Energieversorgungsunternehmen der allgemeinen Versorgung, getrennte Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen für die Bereiche Stromerzeugung, Stromübertragung und Stromverteilung sowie für Aktivitäten außerhalb des Elektrizitätsbereiches zu erstellen. Vergütung Geschäftsführer 2005 Festgehalt T€ Tantieme T€ Gesamt T€ Dr. Michael Kerkloh 211,7 79,7 291,4 Walter Vill 166,2 66,5 232,7 Peter Trautmann 164,0 66,5 230,5 Gesamt 541,9 212,7 754,6 Zusätzlich zu den Bezügen erhielten die Mitglieder der Geschäftsführung Sachbezüge und sonstige vertragliche Nebenleistungen in Höhe von insgesamt 41,4 T€. Ferner sind zum 31. Dezember 2005 für zukünftige Pensionsverpflichtungen Rückstellungen in Höhe von 1.758,8 T€ gebildet. Frühere Mitglieder der Geschäftsführung und ihre Hinterbliebenen erhielten im Geschäftsjahr 2005 Gesamtbezüge von 543,1 T€; für künftige Pensionsleistungen sowie für Anwartschaften auf Hinterbliebenenversorgung sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 4.690,8 T€ gebildet. Da die Erlöse aus dem Stromgeschäft insgesamt nur 1,6 % (Vorjahr: 1,6 %) der gesamten Umsatzerlöse betragen, verzichten wir aufgrund der Unwesentlichkeit des Stromgeschäftes wie im Vorjahr auf eine separate Darstellung der einzelnen Bereiche. München, den 28. April 2006 Dr. Michael Kerkloh Walter Vill Peter Trautmann 13 Anzahl der Mitarbeiter Im Geschäftsjahr 2005 waren gem. § 267 Abs. 5 HGB durchschnittlich 2.047 Angestellte sowie 11 Aushilfen und 2.101 gewerbliche Arbeitnehmer sowie 554 Aushilfen beschäftigt. Zusätzlich befanden sich 114 Auszubildende im Lehrverhältnis. 65 66 Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat ließ sich durch die Geschäftsführung über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über die wesentlichen Geschäftsvorfälle in seinen Sitzungen und durch schriftliche Berichte regelmäßig und eingehend unterrichten. Der Aufsichtsrat hat sich anhand der Berichte und der erteilten Auskünfte von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und im Rahmen seiner satzungsmäßigen Zuständigkeit die ihm obliegenden Entscheidungen getroffen. Der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005 und der Lagebericht der Flughafen München GmbH sowie des Konzerns sind durch die zum Abschlussprüfer bestellte Deloitte & Touche GmbH geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Nach eigener Prüfung hat der Aufsichtsrat von dem Prüfungsergebnis Kenntnis genommen und keine Einwendungen erhoben. Er billigt gem. § 42 a Abs. 2 und 4 GmbHG i. V. m. § 171 Abs. 2 AktG den Jahresabschluss der Flughafen München GmbH und des Konzerns. Er schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresabschluss der Flughafen München GmbH und des Konzerns festzustellen. Im Geschäftsjahr 2005 gab es in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates keine Änderungen. Den Geschäftsführern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat Dank und Anerkennung für die im Geschäftsjahr 2005 geleistete erfolgreiche Arbeit aus. München, den 27. Juli 2006 Flughafen München GmbH Der Aufsichtsrat Prof. Dr. Kurt Faltlhauser Vorsitzender 67 Bilanz der Flughafen München GmbH zum 31. Dezember 2005 Aktiva € 31.12.2005 Vorjahr € T€ A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.851 1.368.403,12 1.368.403,12 1.851 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1.592.616.520,11 1.735.155 231.924.545,22 268.342 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.277.967,87 19.272 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 21.034.378,18 2. Technische Anlagen und Maschinen 16.019 1.859.853.411,38 2.038.788 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 20.550.124,38 19.550 2. Beteiligungen 874.099,07 925 3. Sonstige Ausleihungen 711.632,79 799 22.135.856,24 21.274 1.883.357.670,74 2.061.913 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Ersatzgrundstücke 2. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 28.951.908,73 28.298 4.243.667,84 4.398 33.195.576,57 32.696 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16.437.618,25 17.400 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 65.059.103,99 79.261 505.746,84 1.872 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von über 1 Jahr: EUR 1.255.680,54 (Vorjahr: T EUR 271) 9.783 54.077.488,01 136.079.957,09 III. Flüssige Mittel C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Aktiven 68 108.316 107.831.309,34 13.004 277.106.843,00 154.016 510.273,45 584 2.160.974.787,19 2.216.513 Passiva € 31.12.2005 Vorjahr € T€ A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Gewinnrücklagen Andere Rücklagen IV. Bilanzverlust 306.776.000,00 306.776 102.258.376,24 102.258 596.812,29 597 - 100.040.663,10 - 105.261 B. Bedingt rückzahlbare Gesellschafterdarlehen C. Sonderposten mit Rücklageanteil gem. § 6b EStG 309.590.525,43 304.370 491.912.735,89 1.276.227 9.618.161,51 9.558 D. Rückstellungen 1. Pensionsrückstellungen 10.656.773,00 2. Steuerrückstellungen 28.400.000,00 38.547 118.528.502,00 124.418 3. Sonstige Rückstellungen 10.290 157.585.275,00 173.255 E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 233.644.987,84 287.354 27.661.316,06 20.563 784.313.725,48 0 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 18.783.897,10 26.453 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.617.086,90 2.708 3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 6. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: EUR 10.805.917,56 (Vorjahr: T EUR 3.759) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 5.115.988,78 (Vorjahr: T EUR 4.950) F. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Passiven 65.609.270,71 57.691 1.132.630.284,09 394.769 59.637.805,27 58.334 2.160.974.787,19 2.216.513 69 Flughafen München GmbH Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 2005 € 1. Umsatzerlöse 2. Andere aktivierte Eigenleistungen 3. Sonstige betriebliche Erträge Vorjahr € T€ 656.182.066,27 628.386 2.616.175,32 618 25.839.929,88 26.130 684.638.171,47 655.134 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen - 35.272.002,71 - 33.304 - 177.134.791,02 -157.589 - 212.406.793,73 - 190.893 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung: EUR 14.311.329,98 (Vorjahr: T EUR 12.920) - 176.934.559,84 -171.925 -49.032.386,91 - 48.949 - 225.966.946,75 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 8. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 30.440,00 (Vorjahr: T EUR 140) 9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 10. Aufwendungen aus Verlustübernahme 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 1.099.739,46 (Vorjahr: T EUR 1.625) 13. Abschreibungen auf Finanzanlagen 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen: EUR 163.677,15 (Vorjahr: T EUR 216) 15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17. Sonstige Steuern -220.874 - 91.304.075,21 - 97.260 - 139.490.535,06 - 129.551 - 669.168.350,75 - 638.577 15.469.820,72 16.557 667.440,00 434 7.058.432,62 2.210 -5.222.123,51 -16.949 29.527,32 33 4.273.681,73 3.103 -51.100,00 0 - 16.621.224,76 - 19.934 - 9.865.366,60 - 31.103 5.604.454,12 -14.546 467.854.84 -38.547 - 852.186,83 - 1.016 5.220.122,13 - 54.109 19. Verlustvortrag aus dem Vorjahr - 105.260.785,23 -51.152 20. Bilanzverlust - 100.040.663,10 - 105.261 18. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 70 Impressum Herausgeber: Flughafen München GmbH Finanzen und Controlling Tel.: 089/975-00 Fax: 089/975-3 50 06 Redaktion: Unternehmenskommunikation Interne Kommunikation und Publikationen Dr. Reingard Schöttl Flughafen München GmbH Postfach 23 17 55 85326 München www.munich-airport.de Fotos: Bilderberg Alex Tino Friedel Getty Images Dr. Werner Hennies Image Source Christian Kargl Henning Koepke Masterfile Mauritius Images Panthermedia Stock 4 B Gestaltung: Pantos Werbeagentur GmbH, München Druck: Alfred Aumaier GmbH, Unterhaching Papier: Der Inhalt wurde auf Recyclingpapier „Recy-Satin“ gedruckt, das zu mindestens 80 Prozent aus Sekundärfasern besteht. Geschäftsbericht 2005