Geschäftsbericht 2012/13
Transcription
Geschäftsbericht 2012/13
Geschäftsbericht 2012/13 > Auf einen Blick TRUMPF Gruppe Kennzahlen TRUMPF Gruppe 2010/11 2011/12 2012/13 Veränderung zu 2011/12 2.023,8 2.328,2 2.343,4 +0,7% Umsatz Millionen € Auslandsanteil Prozent 70,8 71,2 74,5 +4,7% Auftragseingang Millionen € 2.219,3 2.347,7 2.330,0 –0,8% Ergebnis vor Steuern Millionen € 185,3 210,9 154,1 –26,9% Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag Millionen € 139,5 167,1 115,6 –30,9% Umsatzrendite vor Steuern Prozent 9,2 9,1 6,6 –27,4% Cashflow nach Steuern* Millionen € 207,7 221,7 173,7 –21,7% Investitionen Millionen € 60,7 152,5 136,1 –10,8% Forschung und Entwicklung Millionen € 158,0 193,4 211,0 +9,1% Bilanzsumme Millionen € 1.776,3 2.042,9 2.056,9 +0,7% Eigenkapital Millionen € 833,1 924,7 945,2 +2,2% Eigenkapitalquote Prozent 46,9 45,3 46,0 +1,5% Mitarbeiter am 30. Juni Anzahl 8.546 9.555 9.925 +3,9% Personalaufwand Millionen € 551,1 638,8 687,6 +7,6% * Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag nach Steuern der Gesellschafter zuzüglich Abschreibungen des Geschäftsjahres, Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie Sondereffekte durch Erstkonsolidierung. TRUMPF Z uku n f t sei t 1 9 2 3 anders Geschäftsbericht 2012 /13 trumpf.com 002 > Inhalt TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Inhalt 003 Editorial 01 02 004 Anders als andere 043 Unternehmen 006 anders produzieren 044 Unternehmensleitung 012 anders konstruieren 047 Bericht der Geschäftsführung 020 anders konzipieren 049 Bericht des Aufsichtsrats 028 anders fokussieren 050 Organe des Unternehmens 036 anders kalkulieren 052 Globale Präsenz 054 Gesellschaftliche Verantwortung 056 Höhepunkte k ap. 00 01 03 04 059 Konzernlagebericht 091 Konzernabschluss 061 Struktur und Tätigkeitsbereiche 092 Konzernbilanz 062 Wirtschaftliches Umfeld 093 Konzern-Gewinnund Verlust-Rechnung 065 Geschäftsverlauf 068 Ertrags-, Vermögensund Finanzlage 070 Zukunftssicherung 02 119 Impressum 094 Konzern-Eigenkapitalspiegel 096 Entwicklung des KonzernAnlagevermögens 076 Beschaffung 097 Konzern-Kapitalflussrechnung 077 Produktion 098 Konzernanhang 078 Prozesse und Organisation 118Bestätigungsvermerk 080 Mitarbeiter 081 Risikobericht 087 W ichtige Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres 088 Ausblick k ap. 03 04 05 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > anders 003 Editorial Anders als andere Weil wir unsere eigenen Wege gehen trumpf ist ein etwas eigenwilliges Unternehmen. Ein Maschinenbauer und Laserspezialist – aber auch ein Medizintechnikhersteller. Ein Familienunternehmen: verantwortungsvoll und langfristig orientiert, der eigenen Geschichte bewusst und fokussiert auf die Zukunft. Ein Mittelständler – trotz unserer Mitarbeiterzahl nahe der Zehntausend. Ein Innovationsführer, seit Jahrzehnten prägend für den Stand der Technik. Eine international denkende Unternehmensgruppe mit fast 50 Prozent Beschäftigtenanteil außerhalb Deutschlands. Mit Pioniergeist, Tatkraft, guten Ideen und gesundem Querdenken kommen unsere Entwickler, Produktmanager, Servicetechniker, Einkäufer, Controller, Juristen, Finanzexperten, Kommunikatoren, Produktions-, IT-, Vertriebs-, Logistik-, Personal-, Schulungs-, Gastronomie-, Gebäude management-, Gesundheits-, Betriebsrats- und Sicherheitsmitarbeiter zu innovativen Lösungen, die oft ihrer Zeit voraus sind. Und die Kunden und Kollegen einen entscheidenden Schritt weiterbringen. Aus dieser Haltung heraus gestalten wir Produkte und Dienstleistungen für die Welt von morgen. Mit Technologien, die Produktionsprozesse intelligenter, schneller und flexibler machen. Mit Fertigungsverfahren, die neue Dimensionen der Materialbearbeitung erschließen und manche Produkte erst ermöglichen. Mit Know-how und Kapital, das unseren Kunden hilft, ihre Pläne und Visionen in die Tat umzusetzen. TRUMPF Z u k u n f t s e i t 192 3 004 > anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Z uku n f t sei t 1 9 2 3 Anders als andere K l a u s B a u e r S . 0 0 6 Leiter Entwicklung Basistechnologie anders produzieren A r n e S t e c k S . 012 Workshop-Referent für Blechgestaltung anders konstruieren R e g i n e L e i b i n g e r S . 020 Mitinhaberin Architekturbüro B a r ko w L e i b i n g e r, B e r l i n anders konzipieren 005 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Fünf Macher Mit besonders innovativen Ideen und Taten. Individuell und zukunftsorientiert. Für die Welt von heute und morgen. D i r k S u t t e r S . 028 Leiter For schung und Entwicklung Ultrakurzpulslaser anders fokussieren S a b r i n a M e b u s S . 036 Projektleiterin Bankgründung anders kalkulieren 006 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > > Abb. Macher produzieren 007 001 Klaus Bauer LEITER ENT WIcKLUNG baSISTEchNOLOGIE anders produzieren Industrie 4.0 006 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > IndUstrIE 4.0 anders produzieren > TRUMPF ist im Maschinenbau eine treibende Kraft hinter Industrie 4.0. Klaus bauer und sein Team liefern dazu passende Ideen und Grundlagen. Wohin soll die Reise gehen? Klaus bauer gibt mögliche antworten: Wenn ich wissen will, wie es meinem Nachbarn geht, rufe ich ihn an. Das kann eine Maschine in der Vision von Industrie 4.0 auch. Wenn mir eine Information fehlt, suche ich sie im Internet – die Maschine auch. Wenn ich jemandem etwas genau erklären möchte, ergänze ich meine Worte um Fotos und Videos – die Maschine auch. Wenn mir mein Navi einen Stau signalisiert, verwende ich eine automatisch vorgeschlagene Alternativroute – die Maschine bei Produktionsengpässen auch. So könnte ich endlos fortfahren – oder einfach zusammenfassen: Die mobile, intelligent vernetzte Welt mit ihren Errungenschaften, die wir im Alltag so selbstverständlich nutzen, hält Einzug in die Fabriken rund um den Globus. Experten sehen in der Vernetzung die Grundlage für eine weitreichende Verbesserung von bestehenden Fertigungsabläufen. Und prognostizieren ungeahnte, bisher noch nicht genutzte Möglichkeiten zur Optimierung der Fabrik der Zukunft. Die Vernetzung wird daher nach der Mechanisierung, Elektrifi zierung und Automatisierung als vierte industrielle Revolution betrachtet und als Industrie 4.0 bezeichnet. Die eingangs beschriebene Maschine, die mit den umgebenden Anlagen vernetzt ist, selbst Informationen aus dem Internet lädt, per Kamera mobil überwacht wird und dem Planungssystem Engpässe meldet, ist eine erste Ausgestaltung dieser Revolution. Onlineplattform für TRUMPF Maschinen Als konkretes Beispiel möchte ich in diesem Zusammenhang unser Internet-Telepräsenzportal vorstellen: Mithilfe dieser cloudbasierten Onlineplattform nehmen Maschinen bei produktionstechnischen Fragen per Knopfdruck Kontakt mit den Experten bei trumpf auf. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land die Maschinen stehen bzw. sich die Experten befi nden. Die Servicetechniker sehen nicht nur den Status der Maschine, sondern können bei Bedarf auch korrigierend in den Produktionsprozess TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Abb. > produzieren 007 001 > AndErs PrOdUZIErEn eingreifen. Schon bald werden sich die Maschinen automatisch beim Portal melden, nach aktuellen Software-Updates fragen und selbstständig entscheiden können, welche Erweiterungen installiert werden sollen. Durch die Übermittlung von Zustandsdaten lassen sich zum Beispiel Wartungen oder andere Eingriffe noch besser planen und so die Verfügbarkeiten weiter erhöhen. > Selbstlernende Smart Factory Doch es soll noch viel weiter gehen. Herzstück von Industrie 4.0 ist die selbstlernende Smart Factory. Sie besteht aus Produktionsanlagen, die untereinander und mit Kunden- und Zuliefersystemen intelligent vernetzt sind, Diagnose- und Reparaturfähigkeiten haben – und stets für eine optimale Auslastung aller vorhandenen Kapazitäten sorgen. Ändern sich etwa Bestellungen oder die Mengen verfügbarer Rohstoffe, passen die Anlagen die Fertigung automatisch an die neuen Gegebenheiten an. Dabei bearbeiten sie intelligente Produkte, die beispielsweise über einen integrierten Chip mit ihrem Umfeld kommunizieren. Die „Smart Products“ kennen ihre Historie, ihren Status und ihren Zielzustand und können mitteilen, was mit ihnen als Nächstes zu geschehen hat. Auf diese Weise sollen sich künftig individualisierte, komplexe Produkte so einfach und günstig herstellen lassen wie heute Massenprodukte. Um die Smart Factory in ihrer »Wir arbeiten an einer Fabrik, die mitdenkt, flexibel arbeitet und Produktionsressourcen eigenständig konfiguriert.« 006 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > IndUstrIE 4.0 Gesamtheit zu realisieren, fehlen im Moment noch wichtige Standards, wie beispielsweise Schnittstellen oder Informationsbeschreibungen für eine sichere Vernetzung. Um diese Lücken zu schließen, gibt es zahlreiche interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte, an denen wir uns auch von trumpf Seite aktiv beteiligen. > Mobile Fertigungssteuerung Im Mittelpunkt – und das ist mir persönlich besonders wichtig – steht bei all dem der Mensch. Trotz steigender Komplexität und ausgeklügelter Automatismen behält er jederzeit die Kontrolle über die Produktion. Mithilfe von Tablet-Rechnern wie dem iPad steuert und überwacht er in Zukunft die Systeme von jedem Ort aus, egal ob innerhalb und außerhalb der Fabrik. Und obwohl die Systeme komplexer werden, sollen die Mitarbeiter in der Fertigung das nicht merken. Wir wollen nicht nur Experten. Der Mensch soll dirigieren und entscheiden, sich aber nicht mit der Komplexität der Steuerungen beschäftigen müssen. Das machen wir für ihn. »Die Menschen werden als Erfahrungsträger und Entscheider ganz bewusst in alle relevanten Abläufe der Smart Factory integriert.« TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Abb. > produzieren 007 001 > AndErs PrOdUZIErEn trumpf ist von Anfang an Mitglied in den Arbeitskreisen der Bundesregierung zum Thema Industrie 4.0 und sitzt zudem im Lenkungs- und Vorstandskreis der „Plattform Industrie 4.0“ von vdma, zvei und bitkom. So kann das Unternehmen die Forschung und die Umsetzung der Forschungsergebnisse aktiv beeinflussen. Zudem ist trumpf Partner im CyProS-Projekt (cyber-physische Produktionssysteme) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und erarbeitet dort unter anderem die Referenzarchitektur für eine intelligente Vernetzung. Zur Person klaus bauer Leiter Entwicklung Basistechnologie, TRUM PF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG 006 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF Z U K U n F t S E I t 192 3 Industrie 4.0 1 2 TRUMPF KUNDE IN DEN USa PRODUK TIONSLEITER bEaRbEITET aUF TR ÄGE DER KUNDEN TELEPRÄSENZPLaTTFORM 3 4 FIRMa IN SÃO PaULO KUNDE DES KUNDEN 5 SchIcK T aUF TR aG 6 A B C D > 007 produzieren TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 001 Abb. Vernetzte Problemlösung: Über die telepräsenz-Plattform nehmen Maschinen Kontakt mit Experten bei trUMPF auf, die in den Produktionsprozess eingreifen können. der Produktionsleiter kann schnell weiterproduzieren – und sein chef sieht über die App zur Fertigungssteuerung, wie der stand der dinge ist. > TRUMPF ZENTR aLE DITZINGEN TRUMPF EXPERTE bLIcK T übER PL aT TFORM aUF MaSchINE UND bER ÄT PRODUK TIONSLEITER FLUGhaFEN NEU-DELhI chEF VON TRUMPF KUNDE haT übER TRUTOPS Fab aPP PRODUK TION IM bLIcK FIRMa IN SüDaFRIK a KUNDE DES KUNDEN SchIcK T aUF TR aG E F MENSch G FIRMa H FLUGhaFEN I TELEPRÄSENZ-PLaTTFORM 006 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF IndUStRIE 4.0 RFID-Linse trul aser 3030 bIS 6 kW L aSERLEISTUNG bLEchDIcKEN SchNEIDbaR bIS 40 % 25 mm WENIGER REINIGUNGSZEIT DURch SENSORIK LENSLINE MIT RFID-LINSE > Produk t Laserschneiden ist ein komplexer Vorgang, der durch smarte Maschinenfunktionen noch genauer, prozesssicherer und bedienerfreundlicher werden kann. Wenn die Maschine mit hoher Laserleistung Bleche schneidet, verschmutzt die Linse im Schneidkopf. Seit Neuestem gibt es die Linse deshalb mit RFID-Chip. Dieser speichert spezifi sche Informationen wie Zustandsmesswerte und die Anzahl durchgeführter Reinigungen und gibt Bescheid, sobald die Linse geputzt werden möchte. dank RFID-Chip kann die linse ihren Zustand auf Anfrage präzise melden. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 001 produzieren 007 Online — Kommunikation ist ein Schlüssel zum Erfolg. Und die Vernetzung mit Menschen in aller Welt im Zeitalter von Twitter und Facebook ist längst Teil unseres Alltags. trumpf Technologie bringt nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen in Kontakt und sorgt dafür, dass sie sich verstehen. > Abb. 002 Intelligent — Digitale und vernetzte Funktionen durchdringen immer mehr Lebensbereiche: Wenn der Kühlschrank online ist, gehört die Sorge um den Milchvorrat der Vergangenheit an. Das Internet der Dinge und Dienste wird Küche und Werkhalle gleichermaßen revolutionieren. > Abb. 003 I need milk! Griffbereit — Die Produktion stets zur Hand haben; auf dem Sofa sitzen und nachsehen, ob in der Nachtschicht alles reibungslos läuft. Und aus der Ferne kurz entschlossen eingreifen können: Das ist Industrie 4.0, in Ansätzen bereits realisiert in der trumpf Software zur Fertigungssteuerung. > Abb. 004 Gedruckt — Eine Lampe wie das Innere einer Blüte, mit winzigen Löchern, die ringsum Lichtstrahlen freigeben. Aus Polyamid, lasergesintert, beliebig veränderbar. Und ein gutes Beispiel für die Produktion von morgen: Dann kommen individuelle Anfertigungen gegen billige Massenprodukte an. > Abb. 005 012 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > > Abb. Macher konstruieren 013 006 Arne Steck WORKShOP- REFERENT FüR bLEchGESTaLTUNG anders konstruieren Blechgestaltung 012 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > BlEchGEstAltUnG anders konstruieren > austria – 29 points. Germany – 782 points. Korea – 4 points. Netherlands – 15 points. Spain – 9 points. Switzerland – 12 points. Nicht bei einem Gesangswettbewerb oder Ähnlichem, sondern in der Excel-Liste von Arne Steck. Er hat notiert, wie oft er und seine Kollegen in den letzten Jahren in welchem Land waren. Auf der Liste stehen auch Belgien, China, Dänemark, England, Frankreich, Italien, Japan, Polen, Portugal, Russland, Schweden, Singapur, Südafrika, Thailand, Tschechien, Ungarn und die USA. Die Flüge nach Australien und Brasilien sind schon gebucht. „Wir sind eine lustige kleine Reisetruppe“ – so beschreibt Arne Steck das Team der Konstruktionstrainer bei trumpf. Ziel der Exkursionen: weltweite Wissensverbreitung in Form von Workshops. Für das Thema, das Arne Steck begeistert, sucht er in allen Märkten nach Multiplikatoren. Und stößt regelmäßig auf große Begeisterung. hochmoderner Werkstoff blech Denn was ihn umtreibt, ist faszinierend: Der uralte und doch hochmoderne Werkstoff Blech kann, richtig eingesetzt und bearbeitet, in enorm vielen Fällen riesige Sparpotenziale heben. Einsparungen beim Materialverbrauch, beim Gewicht, bei den Bearbeitungsschritten, bei den Herstellungskosten … Kommt dann noch das Werkzeug Laser ins Spiel, sind Konstruktionen möglich, die nur wenigen Ingenieuren auf Anhieb eingefallen wären. Deshalb gibt es Arne Steck. Er reist durch die Welt, um Kunden und potenziellen Kunden von trumpf die Augen zu öffnen. Um bei ihnen den Bedarf an Blechteilen zu wecken oder zu stärken. Und damit weitere Maschinenkäufe vorzubereiten und die Kundschaft von morgen an trumpf heranzuführen. Im Gepäck hat er Beispiele wie dieses: Ein Halter für eine Baugruppe war ursprünglich aus fünf Teilen zusammengesetzt. Seit der trumpf Beratung besteht er aus einem einzigen, mehrfach umgeformten Blechteil – was laut Kunde eine Kostenersparnis von 78 Prozent mit sich bringt. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Abb. > konstruieren 013 006 > AndErs KOnstrUIErEn Die Analogie zwischen Blech und Biskuitrolle ist so legendär wie wahr und stammt – so die Legende – von der trumpf Chefi n selbst: Ist der Biegeradius zu klein, bricht das Material. Deshalb kennt Arne Steck, Konstruktionstrainer bei trumpf, die physikalischen Grenzen genau. Und sieht sie als Herausforderung, in deren Rahmen er ständig neue Wege aufzeigt – weltweit. Zur Person arne steck Workshop-Referent für Blechgestaltung TRUM PF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG 012 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > BlEchGEstAltUnG Direkter Weg von a nach b > »Am Anfang war die Mittellinie, meinte ein alter Konstruktionshase. Und hatte damit recht.« Oft, meint Arne Steck, liege in der Vereinfachung der Schlüssel zur anderen Lösung: „Am Anfang war die Mittellinie, meinte ein alter Konstruktionshase. Und hatte damit recht.“ Schnörkellos den direkten Weg von A nach B zu suchen, ist das Gebot effi zienter Konstruktionen. Ohne Abstriche an Funktion und Funktionalität lassen sich dann die Herstellungskosten enorm senken – das hat die Praxis vielfach bewiesen. Ob Stanzen, Laserschneiden, Biegen oder Laserschweißen – immer entscheidet das konkrete Bauteil, welcher Lösungsweg Erfolg versprechend ist. Leichtbau und Energieeffizienz Dabei lohnt es sich, in puncto Genauigkeit genau hinzuschauen. Denn häufi g lässt sich ein Frästeil ohne jede Einschränkung der Funktionalität durch eine gebogene Blechkonstruktion ersetzen. Geschicktes Biegen spart gleichzeitig auch Gewicht – in Zeiten des Leichtbaus und der Energieeffi zienz ein wichtiger Aspekt. Ein Kragarm beispielsweise, der ursprünglich aus vier verschweißten Blechen bestand, wird heute gebogen. Durch das Biegeprofi l konnte bei vergleichbarer Steifigkeit die Blechdicke von TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Abb. > konstruieren 013 006 > AndErs KOnstrUIErEn zehn auf sechs Millimeter verringert werden – mit dem Effekt, dass das Bauteilgewicht um 45 Prozent sank. > > charme des Laserschweißens Und auch mit dem Werkzeug Laser lassen sich neue Wege beschreiten. Lange Zeit galt, dass Spaltmaße über 0,2 Millimeter nicht zum Laserschweißen taugen. Konsequenz: höchste Präzisionsanforderungen, enormer Aufwand im Vorrichtungsbau – und keine Chance für das Remoteschweißen mit fl iegender Roboteroptik. Gemeinsam mit fi ndigen Ingenieuren bei VW entstand aber zwischenzeitlich das „Wobbeln“. Spiralförmig kreist der Laserstrahl überlappend über die Fügepartner, schmilzt Material ab und verbreitert so die Schmelze. Und plötzlich klappt es auch mit dem Remoteschweißen. Sogar mit Fügespalten bis 0,5 Millimeter. Konstruktive Freiheiten Erst recht entfaltet das Laserstrahlschweißen seinen Charme, wenn die konstruktiven Freiheiten ins Spiel kommen, die es bietet: Weil es weder Überlappungen noch Flansche noch beidseitigen Zugang erfordert, können mit ihm alle Möglichkeiten moderner Blech-, Rohr- und Profi lbearbeitung in die Produktion einziehen. Mechanische Verbindungen etwa, wie Bajonettverschlüsse oder Steckverbindungen. Diese Positionierhilfen ersetzen die Spannvorrichtung, die Bauteile bestimmen ihre Position selbst. Mit seiner nachbearbeitungsfreien Naht kann der Laser sie sofort verschweißen. Aktuell setzt sich diese Form der Profi lkonstruktion unter anderem in der Möbelindustrie durch. Lieferanten des sehr kosten- und gewichtssensiblen Einrichtungskonzerns IKEA gelingt es damit beispielsweise, die Zahl der Einzelteile, die Fertigungszeiten und die Kosten für die aufwendigen Rahmenkonstruktionen von Klappsofas deutlich zu reduzieren. Spätestens an der IKEA-Kasse erschließt sich also, was die Ideen der Entwickler, Konstruktionstrainer und Anwendungsberater von trumpf mit dem eigenen Alltag zu tun haben. 012 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF Z U K U n F t S E I t 192 3 Konstruktionsberatung 1 2 USa 5 3 4 bR aSILIEN 1 5 6 A B C D > 013 konstruieren TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 006 Abb. Weltweite Wissensverbreitung durch Workshops: die Grafik zeigt, in welchen ländern und wie häufig bisher Beratungen zum blech- und lasergerechten Konstruieren stattgefunden haben. > RUSSL aND EUROPa 4 842 OSTaSIEN 10 OSTaSIEN chINa JaPaN KOREa SINGaPUR SüDKOREa ThaILaND EUROPa SüDaFRIK a 2 E F DÄNEMaRK DEUTSchLaND ENGLaND FRaNKREIch ITaLIEN NIEDERLaNDE ÖSTERREIch POLEN PORTUGaL SchWEDEN SchWEIZ SPaNIEN TSchEchIEN UNGaRN 1 782 2 1 1 15 29 2 1 2 12 9 2 2 G 2 1 2 1 2 2 aUSTR aLIEN 1 H I aNZahL DER KONSTRUKTIONSbERaTUNGEN IN DEN REGIONEN 012 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF B l E CH G E S tA lt U n G Biegen trubend 5130 > Produk t Biegen sieht einfach aus: Nahezu geräuschlos bewegt sich der tonnenschwere Pressbalken auf das Blech zu und biegt es sekundenschnell zu einer dreidimensionalen Form. Doch dieser erste Eindruck täuscht. Biegen ist noch immer ein äußerst komplexes Fertigungsverfahren, das Konstrukteure, Programmierer und Bediener gleichermaßen fordert. Und unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet, die bei den trumpf Konstruktionsworkshops regelmäßig im Mittelpunkt stehen. In mehreren skizzierten schritten entwickeln sich zwei Frästeile zu einem deutlich leichteren und günstigeren Biegeteil. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 006 konstruieren 013 Liebevoll — Ein Blechteil ist manchmal fast ein Kunstwerk. So wie dieses vielfach gebogene Stück Edelstahl eines amerikanischen Eismaschinenherstellers. Das Zusammenspiel einer Biegemaschine und einer 2-D-Laserschneidanlage – und eine ausgeklügelte Konstruktion machen es möglich. > Abb. 007 Stark — Ohne Blech kein OP-Tisch. Aus zahlreichen Einzelmodulen entstehen bei trumpf Medizin Systeme Hightech-OP-Tische. Und die müssen später einiges aushalten. Darum schweißen Laser die einzelnen Bauteile. So entstehen bei höchsten Qualitätsansprüchen glatte, saubere Nähte mit hoher Festigkeit. > Abb. 008 Dick — Manchmal muss das Blech dick sein. Etwa bei Anlagen, die Getränkeflaschen verschließen. Mit der neuen Funktion BrightLine fiber schneiden trumpf Festkörperlasermaschinen, die bisher vor allem für ihre Produktivität im Dünnblech bekannt waren, nun bis zu 25 Millimeter dicken Edelstahl in hervorragender Qualität. > Abb. 009 Luftig — Eine 40 Meter hohe Edelstahlkonstruktion krönt das dritthöchste Gebäude der Welt am symbol trächtigen Ground Zero in New York. Damit erreichte das One World Trade Center im Sommer seine endgültige Höhe von 1.776 Fuß. Gefertigt hat die Spitze ein trumpf Kunde in Brooklyn, New York. > Abb. 010 Kantig — Das Design des „Edge Chair“ aus Aluminium basiert auf der japanischen Kunst des Origami. Danach hat jede Fläche eine Funktion, und das Zusammenspiel der Flächen ergibt ein funktionales Ganzes. Gefertigt ist der Stuhl auf trumpf Maschinen, ausgezeichnet mit dem Red Dot Award. > Abb. 011 Leise — Das Elektro-Kleinkraftrad ELMOTO bietet geräuschlosen, emissionsfreien Fahrspaß. Sein Batterie gehäuse muss extrem crashstabil und absolut dicht sein. Die Teile dafür werden auf einer Kombimaschine geschnitten, die auf den Blechplatinen bereits komplexe Umformungen und Prägungen umsetzen kann. > Abb. 012 020 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > > Abb. Macher konzipieren 021 013 Regine Leibinger MITINhabERIN aRchITEK TURbüRO baRKOW LEIbINGER, bERLIN anders konzipieren Corporate Architecture 020 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > cOrPOr AtE ArchItEctUrE anders konzipieren > Den Mitarbeitern ein ungewöhnlich schönes arbeitsumfeld bieten – das ist anspruch und Teil der Unternehmenskultur bei TRUMPF. Für die bauliche Umsetzung sind in der Regel Frank barkow und Regine Leibinger mit ihrem berliner architekturbüro barkow Leibinger zuständig. Die architektin gehört dem aufsichtsrat von TRUMPF an und ist Professorin für baukonstruktion und Entwerfen an der TU berlin. Im Interview berichtet sie über die Maximen ihrer arbeit. Arbeit erleichtern: nicht zu viel Stauraum für unnötigen Ballast, kurze Wege, das Ermöglichen unmittelbarer Kommunikation sowie die Gelegenheit zu Rückzug und Konzentration. Schließlich gibt es etwas, das ich sinnliche Qualität nennen würde – Einblicke und Ausblicke, nach Möglichkeit einen Bezug zur Natur, schöne, robuste, hochwertige Oberfl ächen, Möbel und Materialien, die unsere Sinne anregen und dafür sorgen, dass wir uns nicht widerwillig, sondern gern an unserem Arbeitsplatz aufhalten. Es gibt Studien, die besagen, dass 80 Prozent der Innovationen durch zufällige Kommunikation entstehen. Wie schafft architektur > Was ist unverzichtbar für motivierende begegnungsräume? Vielleicht kann ich zuerst arbeitsplätze? Zunächst einmal sind das ganz sagen, wie es nicht geht: ganz sicher nicht in Form eines kargen Besprechungsraums hinter einer dunklen Holztür in der abgelegensten Ecke eines Gebäudes. Oder in Form einer Kantine, in der es eng, feuchtwarm und laut ist, in der man deswegen nicht länger als nötig bleiben möchte. Dass man Sofas und lustige Sitzsäcke braucht, um bei der Arbeit kreativ zu sein, halte ich allerdings auch für einen Trugschluss! praktische Dinge, also eine angenehme Akustik, eine natürliche Belichtung und Belüftung. Wichtig ist, dass wir in diese Funktionen zumindest auch teilweise selbst eingreifen, zum Beispiel Fenster öffnen und schließen können, sodass wir nicht das Gefühl haben, einem Haus und seiner Technik ausgeliefert zu sein. Dann gibt es räumliche Gegebenheiten, die jede Form von TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 021 konzipieren 013 > AndErs KOnZIPIErEn »Identifi kation zu schaffen – das ist der wirkliche Mehrwert guter und engagierter Architektur. Das ist einer der wichtigsten Faktoren, die ein gutes Arbeitsumfeld ausmachen. Und das ist unserer Meinung nach jede Mühe wert.« Zur Person regine leibinger M i t i n h a b e r i n A r c h i t e k t u r b ü r o B a r ko w L e i b i n g e r, B e r l i n 020 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > cOrPOr AtE ArchItEctUrE Interview mit regine leibinger, Mitglied des Aufsichtsrats von trUMPF und Professorin für Baukonstruktion und Entwerfen an der tU Berlin Begegnungsräume sind großzügige Angebote, die uns die Architektur macht. Unterschiedlich zonierte Open-Space-Büros sind in dieser Hinsicht ergiebiger als kleine Zellen, die von einem Flur abgehen. Offene Treppenhäuser und miteinander verbundene Geschossebenen haben mehr Potenzial für ungeplante, auch abteilungsübergreifende Begegnungen als gestapelte, strikt voneinander getrennte Ebenen. ein Selbstbewusstsein, in dem schwäbische Bescheidenheit und Weltmarktführerschaft zusammenfi nden, die bewusste Hinwendung zu den Mitarbeitern, die es während ihrer Arbeitszeit gut haben sollen. bauen im bestand in hettingen, Neubau in Südkorea: Wie lässt sich im Spagat zwischen den Kulturen der typische TRUMPF Stil wahren? Tatsächlich wahren wir keinen trumpf > Welche sind die wesentlichen TRUMPF attribute, die Sie architektonisch inspirieren? Das sind ganz klar „innere Werte“ des Unternehmens – vorrangig Erfi ndergeist, Innovation und Präzision. Eine zu schlichte Übersetzung einer Corporate Identity in Architektur, wie sie anderswo durchaus vorkommt, würde ja bedeuten, dass wir für trumpf immer etwas Blaues in der Farbe des Logos bauen müssten. Oder Häuser, die versuchen, wie eine TruMatic auszusehen. Wir sind sehr dankbar, dass wir viel subtilere Themen über unsere Bauten für trumpf transportieren dürfen: die Faszination für verschiedene Arten der Metallverarbeitung, einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik, Stil, der weltweit durchgehalten werden müsste, sondern vielmehr eine bestimmte Haltung, die zu trumpf passt. Das entspricht exakt unserem Selbstverständnis als Architekten. Wir haben auch keine „Barkow-Leibinger-Handschrift“, die wir jedem Ort und jedem Bauherrn aufzwingen. Nach unserem Verständnis von guter Architektur muss ein Kundenzentrum in einem amerikanischen Businesspark in Farmington anders aussehen als die Gebäude im Laucherttal in Hettingen oder diejenigen, die vor dem Prättigauer Alpenpanorama in Grüsch entstehen. Denn wir bauen für den jeweiligen Ort und die dortigen Bedingungen, nicht für uns selbst oder um wiedererkannt zu werden. Das meine ich mit TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. konzipieren 021 013 > AndErs KOnZIPIErEn »Gute Arbeit kommt auch von guter Architektur.« Haltung: dass wir offen und unvoreingenommen sind in der Reaktion auf das jeweilige Land und seine Bautraditionen, auf den Standort und seine speziellen Anforderungen. > Wichtig und deshalb auch ein wenig strapaziert ist der begriff „Nachhaltigkeit“. Wie zahlen die TRUMPF bauprojekte darauf ein? „Nachhaltigkeit“ ist wirklich in aller Munde und muss für vieles herhalten. In der Architektur kann sie sich je nach Kontext auf ökologische, ökonomische oder funktionale Qualitäten beziehen. Im Lebenszyklus eines Gebäudes gibt es unendlich viele Stationen zu bedenken – von der Auswahl der Baustoffe und ihrer Transportwege über die Reduktion von Energieverbrauch im Betrieb bis hin zum Recycling der verwendeten Baustoffe oder der geeigneten Nachnutzung eines Hauses. Wir beziehen all diese Aspekte in unsere Entwurfsprozesse ein, arbeiten außerdem immer schon sehr früh mit den besten Fachplanern zusammen, gerade was die Entwicklung von Energiekonzepten angeht. Ich möchte aber einen Aspekt besonders betonen, der oft vergessen wird, weil alle beim Thema Nachhaltigkeit schnell nach der Nutzung von Regenwasser oder der Photovoltaikanlage auf dem Dach fragen: Es gibt Kriterien der Nachhaltigkeit, die sich nicht messen und in Tabellen eintragen lassen. Die man nicht in eine Zertifi zierung oder einen Energiestandard umrechnen kann. Diese Kriterien haben etwas mit Identifi kation zu tun. Mit dem Annehmen, Hegen und Pfl egen eines Gebäudes. In es hineinzuwachsen, es sich zu eigen zu machen, es gern lang und liebevoll nutzen zu wollen, weil es schön ist und genau für seinen Zweck gestaltet. Ohne eine solche emotionale Verbindung gibt es auch keine Nachhaltigkeit. Identifi kation zu schaffen – das ist der wirkliche Mehrwert guter und engagierter Architektur. 020 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF Z U K U n F t S E I t 192 3 Baukultur 1 2 3 PROJEKTE USa 1 FaRMINGTON, USa PROJEKT 3 MONTERREY, MEXIKO 4 5 6 A B C D > 021 konzipieren TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 013 Abb. Gute Architektur schafft identifikation: An all diesen Orten stehen Gebäude, die trUMPF seit 1996 zusammen mit dem Architekturbüro Barkow leibinger errichtet hat. die Ziffern geben die Anzahl der Bauprojekte pro standort an. > 33 PROJEKTE EU EUROPa DITZINGEN (D) 1 10 NEUKIRch (D) SchRaMbERG (D) FREIbURG (D) hETTINGEN (D) SaaLFELD (D) 5 3 2 2 2 GRüSch (ch) baaR (ch) hENGELO (NL) KOŠIcE (SL) MaILaND (I) PaSchING (a) WaRSchaU (PL) 3 1 1 1 1 1 1 PROJEKT SEOUL , SüDKOREa DEUTSchL aND DITZINGEN 24 NEUKIRch SchRaMbERG FREIbURG hETTINGEN SaaLFELD PROJEKTE E F G H I 10 5 3 2 2 2 020 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF CO R P O R At E A R CH I t E C t U R E Architektur innovation, kl a r heit, pr ä zision > Produk t Bei trumpf gehört die Baukultur zur Unternehmenskultur. Die Gebäude spiegeln Werte wie Innovation, Klarheit und Präzision. Das Berliner Büro Barkow Leibinger gilt als eines der renommiertesten Planungsteams für Industriearchitektur. Seit Jahren besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen Barkow Leibinger und trumpf, aus der bereits zahlreiche erfolgreiche und mit Preisen ausgezeichnete Bauprojekte hervorgegangen sind. Die Hauptpforte bei tRUMPF in ditzingen verfügt über viele individuelle Gestaltungselemente, wie diese Röhren im Fenster. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 013 konzipieren 021 Kommunikativ — Offene Treppenhäuser und miteinander verbundene Geschossebenen bieten viel Potenzial für ungeplante, auch abteilungsübergreifende Begegnungen. Solche Zusammentreffen wiederum sind grundlegend für neue Ideen und eine ständige Innovationsfreude. > Abb. 014 Leicht — Die Hauptpforte ist der erste Eindruck, eine Visitenkarte in Gebäudeform. Bei trumpf nimmt sie Bezug auf eine der Kernkompetenzen des Unternehmens: Lasergeschnittene Metallelemente bilden die Struktur des Daches, das auf einer Länge von 20 Metern frei über die Fahrspuren auskragt. > Abb. 015 Erbaulich — Das Betriebsrestaurant am trumpf Stammsitz in Ditzingen ist bei den Mitarbeitern beliebt. Seine Holzwabendecke, die großflächigen Glasfassaden und die gute Akustik verleihen dem Raum eine besondere Atmosphäre – was dieser Kantine bereits zahlreiche Architekturpreise einbrachte. > Abb. 016 Ausgewogen — Der Standort Hettingen liegt in einem landschaftlich idyllischen Flusstal, zwischen Naturschutzund Wohngebiet. Um sich harmonisch in die ländliche Umgebung einzufügen, versteckt die neue Produktionshalle ihr Volumen hinter einer gefalteten und in kleinere Einheiten gegliederten Aluminiumblech-Fassade. > Abb. 017 Spiegelnd — Das elfgeschossige, gut 50 Meter hohe TRUTEC Building steht in der „Digital Media City“ in Seoul, Südkorea. Wie in einem Kaleidoskop spiegelt sich die Nachbarbebauung dieses neuen Stadtteils in der kristallinen Fassade des Gebäudes, wird zerlegt und neu zusammengesetzt. > Abb. 018 Offen — Einblicke, Ausblicke und ein Bezug zur Natur: Verbindungen wie diese sorgen dafür, dass ein Arbeits platz ein Ort zum Wohlfühlen wird. So wie in Farmington, USA, wo die Laserfabrik mit Forschungslabor, Entwicklungsabteilungen, Reinraum und Applikationszentrum an einem kleinen See errichtet wurde. > Abb. 019 028 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > > Abb. Macher fokussieren 029 020 Dirk Sutter LEITER FORSchUNG UND ENT WIcKLUNG ULTR aKURZPULSL aSER anders fokussieren Deutscher Zukunftspreis 028 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > dEUtschEr ZUKUnFtsPrEIs anders fokussieren > Dirk Sutter berichtet über den Weg der ultrakurzen Laserblitze vom Labor in die Werkhalle – und beschreibt, wie Lichtpulse die industrielle Massenfertigung beeinflussen. Dass Ultrakurzpulslaser heute industrietauglich sind, ist geradezu ein Lehrbuchbeispiel für das deutsche Forschungsmodell: Die Universitäten übernehmen die Grundlagenforschung, Unternehmen entwickeln die Ergebnisse nach Marktbedürfnissen weiter, die Wertschöpfung bleibt in Deutschland. Jens König vom Automobilzulieferer Bosch, Dirk Sutter, trumpf, und Professor Stefan Nolte, Universität Jena, sind darum auch für den vom Bundespräsidenten verliehenen Deutschen Zukunftspreis nominiert. > Innovation ohne Einschränkung Innovativ ist heute jeder. Sie haben eine neue Kaffee-Röstmischung kreiert? Glückwunsch zur Innovation! Aber wenn das Wort „Innovation“ bedeuten soll, wirklich etwas Neues zu schaffen, statt Bekanntes zu variieren, ragen nur noch wenige Entwicklungen hervor. Die wichtigsten technischen Innovationen der Geschichte sind Mittel zum Zweck: Werkzeuge. Mehr als einzelne Produkte haben sie den Lauf der Technikgeschichte verändert. Denn sie entscheiden darüber, was überhaupt herstellbar ist, in welcher Stückzahl und zu welchem Preis. Der Ultrakurzpulslaser ist ein solches Werkzeug. Über ihn wurde schon seit Jahren viel geredet, Experten versprachen einen Quantensprung in der Präzision, sie lobten das Potenzial der kalten Materialbearbeitung. Genug geredet. trumpf und Bosch zeigen, was der Ultrakurzpulslaser in der Fertigung tut und wie er die industrielle Massenproduktion verändert. Erfolgreiches Dreierteam Bereits 1999 schlossen sich die beiden Unternehmen in einer Entwicklungskooperation zusammen. Die Uni Jena lieferte die theoretischen Modelle TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. fokussieren 029 020 > AndErs FOKUssIErEn und die grundlegenden Experimente. Bosch entwickelte den industriellen Prozess, während trumpf die Anforderungen an eine industrietaugliche Strahlquelle umsetzte. Insgesamt 51 Patentfamilien meldeten die Partner während des Projekts an und setzten dabei auf einen anderen Lasertyp als alle anderen, den Scheibenlaser. Heute haben sie die mittlere Leistung der Ultrakurzpulslaser weit mehr als verzehnfacht – entscheidend für die wirtschaftlich notwendigen Durchsatz-Raten. > Kleine Wunder in Serie Die Fertigung hochpräziser Bauteile verlangt von unserem Gehirn, alle alltagstauglichen Vorstellungen über die Dimension „Dauer“ auszublenden. Denn mit dem Ultrakurzpulslaser ist die Produktion in unvorstellbar winzige Zeitdimensionen vorgestoßen. „Ultrakurz“ bedeutet hier: Pulse mit Pikosekunden-Dauer (10 -¹² Sekunden) – höchstens. Während ein Lichtstrahl für die Strecke von der Erde bis zum Mond gut eine Sekunde benötigt, gelangt er in einer Pikosekunde gerade einmal 0,3 Millimeter weit. Die Konzentration der Laserstrahlung auf derart kurze Momente führt zu enormen Spitzenleistungen, vergleichbar mit der Leistung der größten Photovoltaikanlage der Welt. Hunderttausende solcher Laserblitze werden pro Sekunde erzeugt – eine Pulsfolge mit Konsequenzen: Denn unter dem Pikosekundenbeschuss hat Materie quasi gar keine Zeit zu schmelzen, sondern sie sublimiert. Durch die geschickte Wahl von Pulsdauer, Pulsenergie, Taktrate und der richtigen Fokussierung wird das Material so schnell und so stark erhitzt, dass es ohne Schmelze herausgeschleudert wird und verdampft. Und dann einfach mit einem Luftstrom abgesaugt werden kann. So lassen sich feinste Bereiche in der Größe von nur wenigen Millionstel Millimetern (Nanometer) abtragen – ohne gratbildende Schmelzreste und qualitätsmindernde Materialerwärmung. In der Fertigung nennt man das „kalte Bearbeitung“; der Prozess trägt keine Wärme ein und hinterlässt keine Rückstände. 028 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > dEUtschEr ZUKUnFtsPrEIs > > beitrag zum Spritsparen Bis vor wenigen Jahren geschah dieses kleine Wunder nur unter Laborbedingungen in universitären Forschungskammern. Heute produziert Bosch Bauteile etwa für die Automobilindustrie mit dem Ultrakurzpulslaser – millionenfach in Serie. Zum Beispiel ein Benzin-Direkteinspritzventil: Hier bohrt der Ultrakurzpulslaser geometrisch komplexe Einspritzlöcher mit glatten Wänden. Dadurch verteilt sich das Benzin besser im Brennraum, was dazu beiträgt, bis zu 20 Prozent Kraftstoff zu sparen. Die Herstellung von Benzin-Direkteinspritzern war bisher nur bei großmotorigen Limousinen wirtschaftlich. Durch den Trick mit dem Laser und die ultrakurzen Pulse lohnt es sich jetzt aber für alle Motorgrößen – mit erfreulichen Auswirkungen für die Umwelt. Fit für alle Materialien Ultrakurzpulslaser eignen sich darüber hinaus für die hochpräzise Bearbeitung fast aller Materialien, etwa Keramik, Saphir, Karbonfaser, Kunststoffe oder Glas. Ein zweites Praxisbeispiel sind die Deckgläser von Smartphones. Sie sollen gleichzeitig dünn und hart sein. Im Gegensatz zu Diamantsägen hinterlassen pikosekundengepulste Laser beim Zuschneiden keine Mikrorisse im Glas. Auch in der Medizintechnik geht es minimalinvasiv zu: kleiner, funktionsfähiger, smarter. So kommen wir zum dritten Beispiel, der Fertigung von Stents, die Blutgefäße offen halten. Damit sie die Gefäße nicht verletzen, müssen die Stents absolut gratfrei sein. Gefertigt werden solche Stents heute z. B. aus Nitinol, einer Formgedächtnislegierung. Während der bisherige Schmelzschnitt ein ausschussbehaftetes Entgraten erfordert, lassen sich Stents mit dem Ultrakurzpulslaser nachbearbeitungsfrei herstellen – das vergünstigt das Produkt wesentlich. Zurzeit laufen klinische Studien zu bioresorbierbaren Koronarstents aus Polymeren, die sich nach einer gewissen Zeit im Körper auflösen. Die Produktion derartiger Stents ist nur noch mit Ultrakurzpulslasern möglich. fokussieren TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 029 020 > AndErs FOKUssIErEn > am Puls der Zeit Bereits diese drei Beispiele zeigen, wie die Industrie den Ultrakurzpulslaser einsetzt. trumpf hat die Laserquellen standardisiert und bietet sie industriefertig an. Und die Hersteller sind am ultrakurzen Puls der Zeit: Branchen wie die Automobilindustrie, die Halbleiterfertigung, Industrietechnik, Photovoltaik, Elektronikindustrie – alle entwickeln sie Anwendungen für Ultrakurzpulslaser. Allein Bosch hat 2012 schon 40 Millionen mit Ultrakurzpulstechnologie gefertigte Bauteile an Kunden ausgeliefert. Bis 2020 soll sich die Zahl der bei Bosch eingesetzten Pikosekundenlaser mehr als verdreifachen. trumpf ist hinsichtlich mittlerer Leistung, Modulierbarkeit und nicht zuletzt der Pulsstabilität dieses Lasers weltweit führend. Die Ultrakurzpulssysteme sind deshalb für das Unternehmen ein wesentlicher Wachstumsmotor. Mit dem Deutschen Zukunftspreis zeichnet der Bundespräsident jedes Jahr Einzelpersonen oder Gruppen für eine hervorragende Innovation aus. Die preisgekrönten Projekte basieren auf wissenschaftlichen Höchstleistungen und haben zugleich großes wirtschaftliches Potenzial. Zur Person dirk sutter Leiter Forschung und Entwicklung Ultrakurzpulslaser TRUM PF Laser GmbH + Co. KG 028 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF Z U K U n F t S E I t 192 3 Applikationszentren 1 2 USa 1 FaRMINGTON 3 4 5 6 A B C D > 029 fokussieren TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 020 Abb. fit für alle Materialien: der Ultrakurzpulslaser hat das Potenzial, weltweit viele Fertigungsverfahren zu revolutionieren. Um die möglichen Anwendungen vor Ort intensiv erproben zu können, betreibt trUMPF diverse über den Globus verteilte Applikationszentren speziell für Ultrakurzpulslaser. > DEUTSchL aND 2 DITZINGEN SchRaMbERG SchWEIZ 1 SüDKOREa chINa baaR 1 1 JaPaN 1 TaIcaNG SEOUL YOKOhaMa E F G H I 028 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Ultrakurzpulslaser TRUMPF dEU tSCHER ZUKU n F tSPREIS trumicro 5000 > 150 Watt > hOhE MIT TLERE LEISTUNG VON bIS ZU 150 WaT T > 100 Megawatt PULSSPIT ZENLEIS TUNGEN VON MEhR aLS 10 0 MEGaWaT T > Produk t Die Ultrakurzpulslaser der Serie TruMicro 5000 sind prädestiniert für anspruchsvolle Aufgaben in der Halbleiter- und Elektronikfertigung. Neueste Anwendungen erstrecken sich auf das Schneiden sprödharter Materialien wie Keramik, Saphir und Siliziumkarbid sowie auf das Bohren von Leiterplatten. Hier spielen die Ultrakurzpulslaser ihre Stärken aus: Mit kalter Bearbeitung vermeiden sie Mikrorisse in den Bauteilen – und sind dabei hochproduktiv. Unter dem Mikroskop zeigt sich die Präzision der Bohrungen in einer leiterplattenfolie, ausgeführt mit einem tRUMPF Pikosekundenlaser. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 020 fokussieren 029 Sparsam — Der Kraftstoffverbrauch ist eine kritische Größe bei jedem Automobil. Je seltener die Zapfsäule aufgesucht wird, desto besser. Verschiedenste technologische Ansätze vom Leichtbau über optimierte Steuerungseinstellungen bis hin zur Überarbeitung ganzer Bauteile tragen ihren Teil zum Spritsparen bei. > Abb. 021 20% weniger kr a f ts to ff Fein — Bei der Fertigung dieses neuen Benzin-Einspritzventils von Bosch kommen ultrakurze Laserpulse zum Einsatz. Dank der damit gebohrten Löcher kann der Kraftstoff besonders fein im Brennraum verteilt werden. Das trägt zur optimalen Verbrennung bei und hilft, bis zu 20 Prozent Kraftstoff zu sparen. > Abb. 022 Gläsern — Ein grüner Pikosekunden-Laser schneidet Dünnglas. In diesem Fall Deckgläser von Smartphones, die nicht nur dünn, sondern auch sehr hart sind. Und bei anderen Verfahren oft Mikrorisse bekommen. Beim Ultrakurzpulslaser besteht diese Gefahr nicht – weshalb er sich für die großen Hersteller zum Werkzeug der Wahl entwickelt. > Abb. 023 Preisverdächtig — Die gemeinsame Arbeit von Bosch, trumpf und der Universität Jena hat ultrakurze Laserpulse von einem Mittel der Forschung zum erfolgreichen Werkzeug gemacht. Mit der konzentrierten Energie des Lasers lassen sich unzählige Materialien schnell, präzise und in Serie bearbeiten. > Abb. 024 Erweiternd — Stents, auch Gefäßstützen genannt, sind medizinische Implantate, die in Arterien oder Hohlorgane eingesetzt werden, um sie offen zu halten. Die feinen, dehnbaren Röhrchen bestehen meist aus einem Metall- oder Kunststoffgeflecht – und können lebensrettend sein. > Abb. 025 Empfindlich — Moderne Stents sind häufig aus Nitinol gefertigt, einer sensitiven Formgedächtnislegierung. Künftig werden sie auch aus bioresorbierbarem Polymer bestehen. Beide Materialien sind sehr wärmeempfindlich – und deshalb prädestiniert für die kalte Bearbeitung mit dem Ultrakurzpulslaser. > Abb. 026 2 0 m m 10 m m 2 m m 036 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > > Abb. Macher kalkulieren 037 027 Sabrina Mebus PROJEK TLEITERIN baNKGRüNDUNG anders kalkulieren Bankgründung 036 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > BAnKGrÜndUnG anders kalkulieren Uni | ver | sal | bank, die Eine sogenannte Universalbank, auch Vollbank genannt, ist ein von der BaFin zugelassenes Finanzdienstleistungsinstitut, das mit allen Lizenzen versehen ist, um Bankgeschäfte abwickeln zu können. Am Heimatsitz Deutschland genauso wie im Ausland. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Abb. > kalkulieren 037 027 > AndErs K AlKUlIErEn Was hat die Defi nition der Universalbank mit dem führenden Anbieter von Lasersystemen und Werkzeugmaschinen zu tun? Nicht mehr und nicht weniger als die Tatsache, dass trumpf gerade dabei ist, die Vollbanklizenz zu erlangen. Ein herstellereigenes Kreditinstitut wäre im Maschinenbau weltweit ein Novum. Man kennt dieses Zusammenspiel bis dato bestenfalls aus der Automobilwirtschaft. Mit der Zulassung zur Universalbank könnten wir künftig rund um Absatzfi nanzierung oder Existenzgründung ganz neue Pakete schnüren – nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa, wo unsere Kunden aktiv sind. Denn als Vollbank erhält man den sogenannten EU-Pass, der ein grenzüberschreitendes Dienstleistungsangebot ohne gesonderte Zulassungsverfahren ermöglicht. Künftig gälte dann auch für die Finanzierung: Wo der Kunde ist, ist trumpf. > Internationale Spezialbank Trotz der Universallizenz würden wir eine Spezialbank bleiben – und mit unserem außerordentlichen branchenspezifi schen Fachwissen in der Welt von Blech und Laser punkten. Wir interpretieren nicht nur nackte Zahlen, Bilanzen und Business-Pläne, sondern verstehen das Geschäft unserer Kunden. Durch einen kurzen Draht zum Vertrieb haben wir Einblick in die Pläne und Bedürfnisse der Maschinenkäufer. So können wir den Kollegen maßgeschneiderte Finanzierungspakete für ihre Verkaufsverhandlungen mitgeben. Künftig sollen unsere Vertriebskontakte noch internationaler werden, damit wir besser denn je individuell auf unsere Kunden zugeschnittene Vereinbarungen treffen können. Davon profitieren alle Seiten. Wir verstehen unsere Bankstrategie im Sinne eines wachsenden Organismus. Als Plattform, die sich ständig weiterentwickeln und uns genauso wie unseren Kunden noch viele Chancen für die Zukunft eröffnen kann. Sparkonto für Mitarbeiter Und auch die trumpf Mitarbeiter könnten von der Banklizenz profitieren: Schon häufig wurden wir gefragt, ob man das Sparkonto für das neugeborene Kind oder Enkelkind denn nun bei der trumpf Bank einrichten könne. Oder ob das anvisierte Festgeldkonto auch bei trumpf eröffnet werden könne. All diese Fragen werden 036 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > BAnKGrÜndUnG wir hoffentlich bald mit Ja beantworten. Es soll Tages-, Festgeld- und Sparkonten für trumpf Mitarbeiter und Kunden sowie deren Familien und Freunde geben, die über ganz normales Online-Banking verwaltet werden können. Und irgendwann könnte der erste Bankautomat bei trumpf stehen. > Verschärfungen vorweggenommen Mitarbeiter und Kunden werden uns vom Finance-Bereich dann ganz anders wahrnehmen. Mit unserem Ansatz unterscheiden wir uns nicht nur von den Branchen, in denen das Hochtechnologieunternehmen trumpf in der Regel unterwegs ist. Sondern auch von der Leasing-Branche. Denn für Banken gelten derzeit sehr viel strengere Aufsichtsregelungen als für Leasinggesellschaften. Das wird sich aber wohl in nächster Zeit angleichen, weshalb zahlreiche Gesellschaften, denen die Regulierung zu viel wird, ihre Lizenzen abgeben. Bei trumpf dagegen haben wir uns entschieden, die regulatorischen Verschärfungen vorwegzunehmen, indem wir uns als Vollbank direkt unter die schärfste Aufsicht begeben. Dann kann uns – hoffentlich – nichts mehr überraschen. bereits seit dem Jahr 2001 betreibt trUMPf Absatzfinanzierung über eine eigene LeasingGesellschaft. seit Oktober 2012 firmiert das Unternehmen unter dem Namen trUMPf financial services Gmbh. Mit der direkt an die holding angegliederten trUMPf finance schweiz kam 2007 eine zweite Leasing-Gesellschaft hinzu, die aufgrund anderer rahmenbedingungen auch weltweit im cross-border-Geschäft aktiv ist. Derzeit profitieren Kunden in 20 Ländern von den trUMPf finanzierungsmodellen, in elf staaten gibt es dafür Kooperationspartner. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Abb. > kalkulieren 037 027 > AndErs K AlKUlIErEn »Jede dritte trumpf Werkzeugmaschine weltweit wird heute bereits über fi rmeneigene Angebote finanziert. « »Risikokosten im Bereich von 0,7 % zeigen, wie sicher unser Geschäft ist. « Zur Person sabrina mebus Projek tleiterin Bankgründung TRUM PF Financial Ser vices GmbH 036 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Finanzierung TRUMPF Z U K U n F t S E I t 192 3 1 2 K aNaDa CA US USa 3 4 bR aSILIEN BR 5 6 A B C D > 037 kalkulieren TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 027 Abb. schon heute international unterwegs: trUMPF bietet in 20 ländern direkt oder mit der Unterstützung erfahrener Kooperationspartner leasing- und Mietkauflösungen an. so bekommen die Kunden Maschine und Finanzierung aus einer hand. > EU chINa CN EUROPa NO DK GB IE SE NL PL DE FR CH ES E F G CZ AT HU SK DEUTSchLaND DÄNEMaRK FRaNKREIch GROSSbRITaNNIEN IRLaND ITaLIEN NIEDERLaNDE NORWEGEN ÖSTERREIch POLEN SchWEDEN SchWEIZ SLOWaKEI SPaNIEN TSchEchIEN UNGaRN IT H I cROSS-bORDER-EINZELGESchÄFTE übER DIE TRUMPF FINaNcE SchWEIZ aG IN FOLGENDEN LÄNDERN: BUlGARIEn, EStl And, KOlUMBIEn, KROAtIEn, lEt tl And, lItAUEn, MEXIKO, MAl AYSIA, RUMänIEn, tüRKEI. 036 anders TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > TRUMPF B A N KG R Ü N D U N G Beispielkalkulation trum atic 6000 750.000,00 € VARIANTE 1 VARIANTE 2 36 72 13.000,00 € 9.500,00 € M O N AT L I C H E R AT E M O N AT L I C H E R AT E 337.500,00 € 75.000,00 € KALK. RESTWERT KALK. RESTWERT M O N AT E L AUFZEIT > ANSCHAFFUNGS KOSTEN Produk t M O N AT E L AUFZEIT trumpf bietet Finanzierungskonzepte nach Maß und ermöglicht damit die Anschaffung hochwertiger trumpf Produkte wie der neuen TruMatic 6000 zu attraktiven Konditionen. Die Weltneuheit TruMatic 6000 basiert auf einem ausgereiften Maschinenkonzept und kombiniert die Stärken der Laser- und der Stanztechnologie. Dadurch ist sie sehr flexibel und vielseitig. Mit zahlreichen innovativen Funktionen setzt sie neue Maßstäbe in der Stanz-Laser-Bearbeitung. Eine Vollbanklizenz birgt viele Möglichkeiten – die Mindmap zeigt Ideen für die nähere und fernere Zukunft. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Abb. 027 kalkulieren 037 Fleißig — Eine maßgeschneiderte Finanzierung gibt die nötige Basis und den möglichen Spielraum für neue Investitionen. Die trumpf Bank will attraktive Zinssätze bieten, ganz gleich, ob es um die Anschaffung neuer Anlagen oder um Spareinlagen geht. Dann kann das Kapital wirklich arbeiten. > Abb. 028 Sicher — Mit der trumpf Bank soll das Einlagengeschäft kommen. Statt im Sparschwein können trumpf Mitarbeiter und Kunden sowie ihre Familien und Freunde ihr Geld dann auf Tages-, Festgeld- und Sparkonten anlegen. Und über Online-Banking jederzeit selbst verwalten. > Abb. 029 Erfolgreich — Kunden in aller Welt vertrauen den trumpf Finanzierungsangeboten. So wie dieser Maschinen kunde aus China, der auch ein Leasing-Kunde ist. Er konnte seinen Umsatz in der letzten Dekade mehr als verzehnfachen. Wofür er in erster Linie seine modernen trumpf Maschinen verantwortlich macht. > Abb. 030 Zukunftsweisend — Auch Existenzgründer profitieren schon heute von den Angeboten der trumpf Absatzfinanzierung. Mit der geplanten eigenen Bank möchte trumpf sie noch intensiver begleiten können – durch technische und finanzielle Beratung genauso wie durch Kredite und andere Fördermaßnahmen. > Abb. 031 042 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Info > TRUMPF auf ei n e n b l ick 1 Mitarbeiter 9.925 3,9% Mitarbeiterzuwachs 2 »Gemeinsam haben wir in diesem Jahr des Übergangs die Grundlagen dafür geschaffen, die weltweiten Wachstumschancen zu nutzen, die wir in den kommenden Monaten erwarten.« Dr . phil . Nicol a Leibinger- K ammüller Vorsit zende der Geschäf tsführung 2 0 12 2 0 13 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Unternehmen 2012/13 s Inhalt 044 Unternehmensleitung 047 Bericht der Geschäftsführung 049 Bericht des Aufsichtsrats 050 Organe des Unternehmens 052 Globale Präsenz 054 Gesellschaftliche Verantwortung 056 Höhepunkte k ap. 02 043 044 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Z uku n f t sei t 1 9 2 3 Unternehmensleitung D r. p h i l . N i c o l a Le ib in g e r- Kam m ülle r D r. - I n g . M a t h i a s Kammüller D r. - I n g . E . h . Peter Leibinger 045 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 D r. r e r. s o c . Gerhard Rübling D r. r e r. p o l . Lars Grünert Dipl.- Ök. Harald Völker 046 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Unternehmen 047 Bericht der Geschäftsführung Sehr geehrte Damen und Herren, während unseres Geschäftsjahres 2012/13 hat die Weltwirtschaft eine Atempause eingelegt – nach zwei Vorjahren, die vom rasanten Aufholen nach der Krise geprägt waren. Ökonomische oder politische Unsicherheiten bestimmten viele für trumpf wichtige Märkte – ein Klima, in dem unsere Kunden bei ihren Investitionen zu Zurückhaltung und zum Abwarten neigten. Dennoch konnten wir unseren Umsatz leicht steigern. Der Zuwachs auf nunmehr 2,34 Milliarden Euro fällt mit rund einem Prozent zwar gering aus; gleichwohl ist es der höchste Wert in der 90jährigen Geschichte unseres Hauses. Angesichts der ungünstigen Rahmenbedingungen betrachten wir dies durchaus als Erfolg. Mein Dank gilt allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben: Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Partnern und Lieferanten und vor allem unseren Kunden. Wir rechnen damit, dass sich die weltwirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verbessert. Uns bestmöglich auf einen neuen Aufschwung vorzubereiten, war daher entscheidende Aufgabe für unser Haus im vergangenen Geschäftsjahr. trumpf hat die Zeit der weltwirtschaftlichen Stagnation genutzt, um an vielen Stellen besser zu werden. Wir haben an mehreren Standorten unsere Produktionsanlagen modernisiert. Wir haben unsere Aktivitäten in den Märkten ausgebaut, in denen wir zukünftig weitere Wachstumsmöglichkeiten sehen. Vor allem aber haben wir unsere Anstrengungen für Forschung und Entwicklung weiter gesteigert. Unsere FuE-Quote gemessen am Umsatz liegt nun bei 9,0 Prozent. Dies ist die Grundlage dafür, dass Innovationen von trumpf auf vielen Gebieten weltweite Maßstäbe setzen. Wir haben damit in diesem Jahr des Übergangs die Grundlagen dafür geschaffen, die weltweiten Wachstumschancen zu nutzen, die wir in den kommenden Monaten erwarten. Denn wir gehen davon aus, dass die Konjunktur in entscheidenden Märkten in unserem Geschäftsjahr 2013/14 wieder anzieht. Wir bei trumpf sind bereit, alle Chancen zu nutzen, die der Markt bietet. Ditzingen, im Oktober 2013 Dr . phil . Nicol a Leibinger- K ammüller Vorsit zende der Geschäf tsführung 048 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Unternehmen 049 Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, die trumpf Gruppe hat das Geschäftsjahr 2012/2013 mit Erfolg abgeschlossen. Trotz anhaltender Staatsschuldenkrise und rückläufiger Dynamik der Weltwirtschaft konnte beim Umsatz erneut ein Rekordwert erreicht werden. Das Ergebnis nahm dagegen wegen weiter gesteigerter Aufwendungen für die Zukunftssicherung insbesondere in Forschung und Entwicklung ab. Mit seinen wettbewerbsfähigen Produkten, seiner globalen Aufstellung und seinem exzellenten Team geht das Unternehmen gut gerüstet in die Zukunft. Die Zusammenarbeit von Geschäftsführung und Aufsichtsrat war vertrauensvoll und effektiv. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr dreimal getagt und die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Überwachungs- und Beratungsaufgaben mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit wahrgenommen. Hierzu wurde der Aufsichtsrat von der Geschäftsführung regelmäßig und umfassend zu Geschäftspolitik, Geschäftsentwicklung, Innovation, Rentabilität, Liquidität und Risikolage des Unternehmens und Fragen der strategischen Weiterentwicklung unterrichtet. Besondere Bedeutung hatte der Abschluss der Verhandlungen zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Werkzeugmaschinenbauer Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Co. Ltd. Zudem hat die Vorsitzende der Geschäftsführung den Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßig und unverzüglich über alle Ereignisse von wesentlicher Bedeutung informiert. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahres- und Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat nach Vorstellung durch den Abschlussprüfer und Abschluss eigener Prüfungen von Jahresabschluss, Gewinnverwendungsvorschlag, Konzernabschluss und Konzernlagebericht die von der Geschäftsführung aufgestellten Abschlüsse ohne Einwendungen billigend zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit für ihren Einsatz und ihre konstruktiven persönlichen Beiträge zum Erfolg des Unternehmens. Den Arbeitnehmervertretern danken wir für die gute Zusammenarbeit. Ditzingen, im Oktober 2013 Dr . Jürgen Hambrecht Vorsit zender des Aufsichtsrats 050 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Organe des Unternehmens Geschäftsführung Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich TRUM PF Gmb H + Co. KG Gesellschafter für strategische Unternehmensentwicklung, Familie Leibinger Unternehmenskommunikation, Anlagen und Bauten 95,0 Prozent Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger Berthold Leibinger Stiftung GmbH* Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung, 5,0 Prozent Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik / Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie neue Geschäftsfelder Dr. rer. pol. Lars Grünert Verantwortlich für Informationstechnik, Organisationsentwicklung und Zentraleinkauf sowie Finanzen und Controlling im Geschäftsbereich Lasertechnik / Elektronik Dr.-Ing. Mathias Kammüller Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen, verantwortlich für Produktion und Qualitätsmanagement sowie Baureihenorganisation Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Arbeitsdirektor, verantwortlich für Personal- und Sozialwesen sowie Dienstleistungen im Geschäfts bereich Werkzeugmaschinen Dipl.-Ök. Harald Völker Kaufmännischer Geschäftsführer, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Medizintechnik, verantwortlich für Finanzen und Controlling gruppenweit, Recht und Akquisitionsmanagement sowie Absatzfinanzierung * Mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 051 Unternehmen Aufsichtsrat Ber thold Leibinger GmbH Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger Doris Leibinger Gerlingen Gerlingen Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 31.12.2012) Prof. Dipl.-Ing./M. Arch. Regine Leibinger Dr. rer. nat. Jürgen Hambrecht Berlin Neustadt an der Weinstraße Architektin, Barkow Leibinger Architekten Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands BASF SE Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 01.01.2013) Monika Lersmacher* Kornwestheim Gerd Duffke* Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bietigheim-Bissingen Bezirksleitung Stuttgart Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Leiter Bereich fachliche Qualifizierung, Martin Röll* Personalentwicklung der TRUMPF GmbH + Co. KG Tübingen in Ditzingen 2. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart Hans-Rainer Balbach* Joachim E. Schielke Gerlingen Stuttgart Betriebsrat der TRUMPF Werkzeug- Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands Baden- maschinen GmbH + Co. KG in Ditzingen Württembergische Bank, Stuttgart, ehemals Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden- Volker Buchmann* Württemberg, Stuttgart Unterwellenborn Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Andreas Schulz* TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co. KG Gerlingen Leiter Werk Ditzingen, Stefan Fuchs TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG Vorsitzender des Vorstands der Fuchs Petrolub AG, Mannheim (seit 01.01.2013) Prof. Dr. Dr. oec. h. c. Walther Zügel Stuttgart Prof. Dr. Hermut Kormann Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands Heidenheim der Landesgirokasse Stuttgart (bis 03.12.2012) Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Voith GmbH * Arbeitnehmervertreter. 052 > 2 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Globale Präsenz 47 – Standorte TRUMPF Z uku n f t sei t 1 9 2 3 3 4 1 2 1 1 1 1 5 6 1 7 8 A B C D E 053 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > 1 1 1 2 1 1 1 1 6 2 3 11 1 1 1 1 1 1 11 1 2 1 3 21 1 1 1 1 1 58 – Tochtergesellschaften 1 1 Deutschland Europa Amerika Asien-Pazifik 14 23 7 14 Ditzingen6 Clermont-1 Ferrand Zielonka1 Charleston1 Shanghai1 Kuala Lumpur1 Polen USA China Malaysia Moskau1 Hongkong1 Singapur1 Russland Cranbury1 USA China Malaysia Alingsås1 Farmington1 Dongguan1 Seoul2 Schweden USA China Südkorea Baar2 1 Schweiz Santa Clara USA Grüsch3 São Paulo 1 Schweiz Brasilien Indien Košice1 Mississauga1 Yokohama1 Slowakei Kanada Japan Madrid1 Apodaca1 Sagamihara1 Spanien Mexiko Japan Headquarter Freiburg1 Gerlingen1 Hettingen1 Frankreich Haguenau1 Frankreich Paris1 München1 Frankreich Neukirch1 Luton2 Puchheim1 Saalfeld1 Schramberg1 Großbritannien Southampton1 Großbritannien Mailand1 Italien Orbassano /1 Turin Italien Hengelo1 Niederlande Pasching1 Taicang2 China Pune1 Gueishan Shiang Liberec1 Tschechien 1 Taiwan Prag1 Jakarta1 Tschechien Indonesien Österreich Warschau1 Polen F G H I J 054 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Gesellschaftliche Verantwortung Engagiert gestalten GV Ges e llsc haf t lic he Ve rant w o r t ung GV 1 GV 2 B il d u n g GV Gesellschaftliche Verantwortung gehört zu unserer Kultur als Familienunternehmen. Wir orientieren uns an einem auf Verantwortung und Nachhaltigkeit ausgerichteten Wertesystem. Die Schwerpunkte unserer gesellschaftlichen Verantwortung konzentrieren sich auf die Bereiche Bildung, Mitarbeiter, Forschung, Nachhaltiges Wirtschaften und Familienunternehmen. Hier tragen wir durch innovative Ansätze und Projekte dazu bei, unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln. M i t a r b ei t er GV 1 B i l d u n g Bildung ist eine Voraussetzung für innovatives Denken. Mit einer Vielzahl von Bildungsprojekten in Europa wollen wir jungen Menschen helfen, die Weichen Richtung Wissen zu stellen. Dabei setzen wir an vielen Punkten der Bildungslaufbahn an – vom Vorschulalter über Schule und Berufsorientierung bis hin zum Studium. Wir gestalten gemeinsam mit lokalen Bildungseinrichtungen zukunftsorientierte Lernprojekte, stellen Lehrmaterialien zur Verfügung und unterstützen Studenten mit Stipendien. Immer mit dem Ziel, Technikinteresse und Unternehmergeist bei jungen Menschen zu fördern. GV 2 M i ta r bei t e r Unsere Mitarbeiter sind die Basis unseres Erfolgs: Mit ihrer Qualifikation, Leidenschaft und Motivation bestimmen sie unsere Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Daher investieren wir in die ganzheitliche Förderung unserer Beschäftigten: in Bildung, fachliche Qualifikation, kulturelle Angebote und Gesundheitsvorsorge – beispielsweise mit vielen Hundert Gesundheitschecks im Jahr. GV 3 Fo r sc hung 055 Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 GV 4 N a ch h a l t i g es W i r t s ch a ft en GV 5 Fa mi l i en u n t er n eh men 0 0 10 0 00 10 0 00 10 001 00 101 1010 0010 001 00 01 000 10 10 00 01 00 10 10 01 10 01 01 01 01 01 00 01 01 00 00 01 10 01 00 10 10 00 00 10 00 10 10 10 10 10 01 10 00 0 01 0 010 10 0 0 10 10 1 0 0 00 01 01 10 01 10 10 00 0 00010100010 10 1 0 0 0 0 10 10 01010101001 10 10 0 0 00010001010 10 0 0 0 010001010 01010101 0 0 0 01 00 S GV 3 F o r s c h u n g GV 5 Fa m i l i e n u n t e r n e h m e n Als Hochtechnologieunternehmen arbeiten wir an zahlreichen Zukunftsthemen und suchen dabei den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis. Wir pflegen enge Kooperationen mit Universitäten und Instituten und engagieren uns in den für uns relevanten Forschungsnetzwerken. Die universitäre Lehre unterstützen wir beispielsweise durch Stiftungsprofessuren, die Gestaltung von Vorlesungen oder das Bereitstellen von Maschinen für Institute. Für junge Akademiker bieten wir Industriepromotionen und Traineeprogramme an. Unsere Unternehmensgrundsätze beschreiben die Grundlage unseres langfristigen Denkens und Handelns als Familienunternehmen. Wir sind stolz auf diese Werte und den Erfolg unseres Geschäftsmodells. In der deutschen Wirtschaft sind Familienunternehmen eine tragende Säule für Wachstum und Beschäftigung. Es ist daher von allgemeinem Interesse, die Zukunft der familiengeführten Unternehmen langfristig zu sichern. Wir unterstützen dies durch die aktive Mitgestaltung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. GV 4 N a c h h a lt i g e s W i r t s c h a f t e n Unser Verantwortungsbewusstsein schließt den sparsamen Umgang mit Ressourcen ein. Wir legen unsere Produkte, Prozesse und unsere Infrastruktur auf minimalen Ressourcenverbrauch aus. Unsere Kunden können durch diese Effizienz Wettbewerbsvorteile erzielen. Und mit unseren Produkten selbst zukunftsweisende, ressourcenschonende Erzeugnisse herstellen. 056 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Höhepunkte 07.2012 Besondere Ereignisse G e s c h ä f t s j a h r 2 0 12 / 13 – 12.2012 H1 07.2012 H 1 0 5 . 07. 2 012 Biegen „to go“: die wichtigsten Biegeparameter immer griffbereit in einer App. H 4 / 6 10.2012 H 4 2 3 .10 . 2 012 Einzigartige Wahlfreiheit: trumpf bietet 2-DLasermaschinen in jeder Leistungsklasse sowohl mit Festkörper- als auch mit CO 2 -Laser. H 5 27.11. 2 012 H 2 0 6 . 0 8 . 2 012 Blechdickenrekord: trumpf Maschinen können bis zu 50 Millimeter dickem Edelstahl schneiden. H 3 31. 0 8 . 2 012 10.000ste Schweizer TruLaser Maschine verlässt Fließline des trumpf Werks in Grüsch. trumpf Scientific Lasers GmbH + Co. KG: trumpf gründet Joint Venture für Ultrakurzpulslaser. H 6 0 4 .12 . 2 012 Professor Berthold Leibinger legt Aufsichtsratsvorsitz der trumpf Gruppe nieder. Dr. Jürgen Hambrecht wird Nachfolger. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 057 Unternehmen 03.2013 – 04.2013 H8 03.2013 H 7 01. 0 3 . 2 013 Ohne Kompromisse: Hochfrequenzgenerator TruPlasma RF 3012 vereint guten Wirkungsgrad und außergewöhnliche Robustheit. H 8 07. 0 3 . 2 013 Weltgrößter Industrielaserhersteller trumpf erweitert FestkörperlaserStammsitz in Schramberg um neues Entwicklungszentrum. H 10 / 11 04.2013 H 9 0 9 . 0 4 . 2 013 Neue „Plattform Industrie 4.0“: Als Mitglied im Lenkungs- und Vorstandskreis gestaltet trumpf die Produktion der Zukunft. H 10 18 . 0 4 . 2 013 Mikrochips der nächsten Generation: trumpf Laser Amplifier liefert hochenergetische Laserpulse für neues Lithografieverfahren. H 11 3 0 . 0 4 . 2 013 Erfolgreicher Start: Aktives Assistenzsystem ViKY von trumpf Medizin Systeme übertrifft alle Erwartungen. 058 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Höhepunkte 05.2013 Besondere Ereignisse G e s c h ä f t s j a h r 2 0 12 / 13 – 07.2013 H 14 / 15 06.2013 H 16 07.2013 H 12 21. 0 5 . 2 013 H 15 0 6 . 0 6 . 2 013 Innovationsfeuerwerk auf der 21. LASER World of Photonics: trumpf präsentiert 13 Weltpremieren. Neues Produktionsgebäude für trumpf Markierlaser am Schweizer Standort Grüsch. H 13 2 8 . 0 5 . 2 013 Integriertes Richten für Stanzund Stanz-Laser-Maschinen: ebene Bleche ohne Nachbearbeitung. H 14 0 5 . 0 6 . 2 013 König WillemAlexander der Niederlande zu Besuch bei trumpf. H 16 02 . 07. 2 013 Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht trumpf in Ditzingen. Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 2012/13 s Inhalt 061 Struktur und Tätigkeitsbereiche 062 Wirtschaftliches Umfeld 065 Geschäftsverlauf 068 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 070 Zukunftssicherung 076 Beschaffung 077 Produktion 078 Prozesse und Organisation 080 Mitarbeiter 081 Risikobericht 087 W ichtige Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres 088 k ap. Ausblick 03 059 060 > Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Info > Trumpf auf ei n e n bli c k 1 Umsatz 2 0 12 2 0 13 2.343,4 Mio. € 2 Bereiche Werk zeugmaschinen L asertechnik / Elek tronik Werkzeugmaschinen Werkzeugmaschinen für die flexible Blech- und Rohrbearbeitung Lasertechnik Laser für die Fertigungstechnik Elektronik Stromversorgungen für Hochtechnologieprozesse Medizintechnik Medizintechnik Ausstattung für Operations säle und Intensivstationen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 061 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012/13 Struktur und Tätigkeitsbereiche Das Hochtechnologieunternehmen trumpf stellt Werkzeugmaschinen, Lasertechnik, Elektronik und Medizintechnik her. Dabei haben wir den Anspruch, technologisch und organisatorisch weltweit führend zu sein und unseren Kunden mit maßgeschneiderten Angeboten zum Erfolg in ihrem Arbeitsgebiet zu verhelfen. Unter dem Dach einer Management-Holding, der trumpf GmbH + Co. KG, sind vier Geschäftsfelder zu drei Geschäftsbereichen zusammengefasst: Werkzeugmaschinen, Laser technik/Elektronik und Medizintechnik. Unser größter Tätigkeitsbereich sind Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung. Das Produktportfolio umfasst Maschinen zum Biegen, zum Stanzen und Umformen, für die Laserbearbeitung und für die kombinierte Stanz- und Laserbearbeitung. Standardisierte System komponenten ermöglichen vielfältige automatisierte Fertigungslösungen. Unser Produktprogramm in der Lasertechnik umfasst Lasersysteme für das Schneiden, das Schweißen und die Oberflächenbearbeitung dreidimensionaler Teile. Wir bieten Hochleistungs-CO 2 -Laser, Stab-, Scheiben- und Faserlaser, Diodendirektlaser, Ultrakurzpulslaser sowie Beschriftungslaser und -systeme. Zur Elektronik gehören Gleichstrom-, Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren für die induktive Materialerwärmung, für die Oberflächenbeschichtung und -bearbeitung mittels Plasmatechno logie sowie für die Laseranregung. In der Medizintechnik konzentrieren wir uns auf Systemlösungen für den Operations- und Intensivbereich: Wir haben Operationstische, Operationsleuchten, deckenhängende Arbeitsplatzsysteme, Kamera- und Assistenzsysteme im Programm. In allen Geschäftsbereichen unterstützen wir unsere Kunden mit einem umfassenden Service angebot, das den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte umfasst. Wir bieten alle Leistungen von Finanzierungskonzepten über Funktionserweiterungen, technischen Service, Beratung und Schulung bis hin zum Gebrauchtgerätehandel. 062 > Grafik 01 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Veränderung Bruttoinlandsprodukt weltweit in % 5,3 Die Weltkonjunktur zeigte sich im Jahr 2012 erneut wenig dynamisch. 3,9 3,1 2,8 –0,6 08 09 10 11 12 Quelle: Internationaler Währungsfonds Der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen hat ebenso wie das Geschäftsfeld Lasertechnik seinen Stammsitz in Ditzingen. Das Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus geleitet. Die zentralen Standorte des Geschäftsbereichs Medizintechnik sind Puchheim und Saalfeld. Die trumpf Gruppe ist weltweit in allen wichtigen Märkten vertreten. Wir verfügen über 58 operative Tochtergesellschaften in Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Produktionsstandorte befinden sich in China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Mexiko, Österreich, Polen, in der Schweiz, in Tschechien und in den USA. Wirtschaftliches Umfeld Schwächere Weltkonjunktur Grafik 01 Die Weltkonjunktur zeigte sich im Jahr 2012 erneut wenig dynamisch. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) stieg das globale Bruttoinlandsprodukt 2012 um 3,1 Prozent. Im Vorjahr war es noch um 3,9 Prozent gewachsen. Die USA und Japan erreichten mit Wachstumsraten von rund 2 Prozent höhere Werte als im Jahr zuvor. Einen Rückgang hatten die Schwellenländer zu verzeichnen, deren Wirtschaftsleistung nur noch um 4,9 Prozent zunahm (Vorjahr 6,2 Prozent). China war dabei mit einem Wachstum von 7,8 Prozent immer noch Spitzenreiter, kam allerdings nicht in die Nähe des Vorjahreswerts von 9,3 Prozent. Die Eurozone rutschte mit einem Rückgang in der Wirtschaftsleistung von 0,6 Prozent in die Rezession. Das konnte auch die deutsche Wirtschaft nicht verhindern, die mit 0,9 Prozent noch moderat wuchs. Industrieproduktion und Investitionen entwickelten sich in Europa im Zuge der anhaltenden Staatsschuldenkrise rückläufig. Weltweit schwächten sich die Zuwachsraten der Industrieproduktion auf 2,5 Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent) und der Investitionen wichtiger Kundenbranchen auf 5,1 Prozent (Vorjahr 15,9 Prozent) ab. Werkzeugmaschinenindustrie produziert mehr Mit einem Anstieg der Produktion um 1,3 Prozent nach zwei sehr starken Jahren in Folge konnte der deutsche Maschinen- und Anlagenbau 2012 trotz der Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie einer Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums ein gutes Ergebnis erzielen. Dem TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 063 Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge erreichte der Umsatz der gesamten Maschinenbauindustrie mit rund 207 Milliarden € wieder annähernd das Niveau des Rekordjahrs 2008. Für das Jahr 2013 erwartet der Verband ein reales Produktionswachstum von 2 Prozent. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie kam dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinen fabriken (VDW) zufolge im Jahr 2012 auf ein Produktionsvolumen von 14,1 Milliarden €. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Umformende und zerteilende Werkzeugmaschinen konnten mit 2,7 Milliarden € ein Plus von 5 Prozent erreichen. Für das laufende Jahr sieht der VDW bei Produktion und Export jeweils ein moderates Wachstums potenzial von etwa 1 Prozent. Beim Auftragseingang verzeichnete die Werkzeugmaschinen industrie 2012 mit 15,1 Milliarden € ein Minus von 10 Prozent im Vergleich zum sehr starken Vorjahr. Die Weltproduktion von Werkzeugmaschinen stieg laut VDW 2012 um 7 Prozent und erreichte einen neuen Rekordwert von 66,3 Milliarden €. In der weltweiten Rangfolge behauptete China mit einem Produktionsvolumen von 14,7 Milliarden € und einem Anteil von 22 Prozent den ersten Platz, gefolgt von Japan mit 21 Prozent und Deutschland mit 16 Prozent Weltanteil. Lasermarkt erreicht mit verhaltenem Wachstum Rekordwert Der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung erreichte im Jahr 2012 nach einer Untersuchung von Optech Consulting das Rekordvolumen von 7,9 Milliarden €, was einen Zuwachs um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert bedeutet. Das Wachstum beruhte jedoch zu einem erheblichen Teil auf Währungseffekten aus asiatischen Währungen. Auf US-DollarBasis trat der Markt für Lasermaterialbearbeitungssysteme im Jahr 2012 mit einem geringen Wachstum von 1 Prozent nahezu auf der Stelle. China und Europa bildeten mit einem Anteil von zusammen knapp 50 Prozent das Schwergewicht in der Lasersystemnachfrage. Wegen der Staatsschuldenkrise in Europa und geringerer Exportraten in China waren die Auftragseingänge der Laserbranche zu Jahresbeginn 2012 verhalten, bewegten sich dann für einige Monate ins Plus, um gegen Ende des Jahres infolge sich eintrübender gesamtwirtschaftlicher Erwartungen erneut nachzugeben. Insgesamt lag der Umsatz in der Laserbranche zu Beginn des Jahres 2013 jedoch deutlich über Vorjahresniveau. Das stärkste Wachstum verzeichnete Nordamerika. In Asien trug Südkorea den 064 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 größten Teil zum Wachstum in der Lasertechnik bei, während die Entwicklung in China nur leicht positiv, in Japan gleichbleibend verlief. Die Konsumelektronik war im Jahr 2012 ein wichtiger Wachstumstreiber im Lasermarkt, da für die Herstellung von Smartphones und Tablet-PCs in bedeutendem Umfang Laserverfahren ein gesetzt werden. Stark entwickelte sich auch der Umsatz in der Automobilindustrie, wo insbesondere das Schweißen und Schneiden mit Lasern immer breiteren Raum einnimmt. Elektroindustrie verzeichnet Rückgänge Für die deutsche Elektroindustrie war 2012 ein sehr verhaltenes Jahr, das unter dem Einfluss der Euro-Schuldenkrise sowie der Abkühlung der globalen Konjunktur stand. Produktion und Branchenumsatz gingen laut Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) jeweils um 3 Prozent zurück. Der Umsatz lag damit bei 172,8 Milliarden €, das Produktions volumen bei 143,9 Milliarden €. Die zweite Jahreshälfte verlief deutlich schwächer als die erste. Für 2013 erwartet der ZVEI ein Produktionsplus von 1,5 Prozent. Die globale Elektroproduktion erreichte nach ZVEI-Schätzungen 2012 ein Volumen von 3.585 Milliarden €. Die deutsche Elektroindustrie ist der weltweit fünftgrößte Produzent – nach China, Japan, den USA und Südkorea. Medizintechnik ist nur außerhalb Deutschlands stark Im Jahr 2012 erreichten die deutschen Medizintechnikunternehmen einen Gesamtumsatz von 22,3 Milliarden € (Vorjahr 21,4 Milliarden €). Die Umsatzsteigerung basierte laut Spectaris (Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien) ausschließlich auf Zuwächsen beim Auslandsgeschäft, dem aufgrund einer Exportquote von inzwischen rund 68 Prozent eine besondere Bedeutung zukommt. Die deutschen Firmen erzielten 2012 außerhalb Deutschlands ein Plus von 6,7 Prozent, was einem Auslandsumsatz von 15,1 Milliarden € entspricht. Das Geschäft im Inland zeigte sich dagegen schwach und lag mit knapp 7,2 Milliarden € um 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für 2013 rechnet die deutsche Medizintechnikindustrie mit leicht steigenden Umsätzen. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Grafik 02 065 Konzernlagebericht Umsatz in Mio. € Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete TRUMPF den höchsten Umsatz seiner 90-jährigen Unternehmensgeschichte. 2.328 2.343 11/12 12/13 2.024 1.663 1.340 Umsatzsteigerung: + 0,7% 08/09 09/10 10/11 Geschäftsverlauf TRUMPF konnte Umsatz leicht steigern Grafik 02 Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete trumpf den höchsten Umsatz seiner 90-jährigen Unternehmensgeschichte. Er stieg allerdings nur moderat um 0,7 Prozent auf 2,34 Milliarden € (Vorjahr 2,33 Milliarden €). Dabei zeigten sich regional wie auch in den einzelnen Geschäfts feldern von trumpf unterschiedliche Tendenzen. Werkzeugmaschinen entwickeln sich gut Der Umsatz des größten Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen stieg um 2,9 Prozent auf 1,94 Milliarden € (Vorjahr 1,89 Milliarden €). Das letzte Quartal des Berichtsjahres war das stärkste des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen. Erfreuliche Verkaufszahlen konnten wir bei unseren Stanzmaschinen verzeichnen. Auch die neue Laserrohrschneidanlage mit dem besonderen Qualitätsschrägschnitt war im Markt e rfolgreich. Ebenfalls sehr gut entwickelt hat sich der Umsatz mit Automatisierungskomponenten, die inzwischen in zahlreichen Ausprägungen und Größen zur Verfügung stehen und damit die unterschiedlichsten Kundenanforderungen erfüllen. Den größten Anteil am Umsatz des Geschäftsb ereichs hatten unsere Laserflachbettmaschinen, die immer häufiger mit Festkörperlaser-Ausstattung nachgefragt werden. Lasertechnik wächst überdurchschnittlich Der Umsatz des gesamten Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik stieg um 4,4 Prozent auf 758 Millionen € (Vorjahr 727 Millionen €). Verglichen mit dem Gruppenumsatz erhöhte sich dabei der Umsatz des Geschäftsfelds Lasertechnik überdurchschnittlich um 7,6 Prozent auf 684 Millionen € (Vorjahr 636 Millionen €). Der Anteil der Laser und Komponenten zur EUV-Erzeugung für die Halbleiterproduktion liegt bereits bei mehr als 10 Prozent des Geschäftsfeldumsatzes. Ebenfalls einen starken Zuwachs konnten wir im Bereich der Laser für die Mikroanwendungen mit einem Schwerpunkt bei der Anwendung für Smartphones erreichen. Aufgrund des verstärkten Einsatzes von Leichtbaumaterialien im Automobilbau stieg unser Umsatz in dieser Branche weiter an. Bei Schneidanwendungen in der Blechbearbeitung zeigt sich ein Trend zu Festkörperlasern, was einen moderaten Rückgang bei CO 2 -Lasern für Werkzeugmaschinen bewirkte. Dieser Rückgang wurde durch andere Produkt gruppen mehr als kompensiert. 066 > Grafik 03 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Umsatz nach Geschäftsbereichen* c in Mio. € Die Umsatzanteile der Geschäftsbereiche ver änderten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur gering. b a / Werkzeugmaschinen 1.943 / +2,9 % a b / Lasertechnik/Elektronik 758 / +4,4 % c / Medizintechnik 184 / –0,2 % * konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs Gesamt 2.885 / +3,1 % 12/13 Der Umsatz des Geschäftsfelds Elektronik ist stark von projektgetriebenen Großinvestitionen abhängig. Er sank um 15,9 Prozent auf 109 Millionen € (Vorjahr 130 Millionen €). Der Umsatzrückgang resultiert aus weiterhin schwacher Investitionstätigkeit in einigen Kernmärkten wie Flat Panel Display und Anlagen für die Solarindustrie. Medizintechnik stagniert Der Umsatz des Geschäftsbereichs Medizintechnik blieb mit 184 Millionen € auf Vorjahresniveau. Die erfolgreichste Produktgruppe waren im Berichtsjahr die Operationstische. Alle Erwartungen übertroffen hat das im November 2012 in den Markt eingeführte Assistenzsystem ViKY, das bei verschiedensten Operationen aktive Unterstützung für den Chirurgen leistet. Grafik 03 Die Umsatzanteile der Geschäftsbereiche veränderten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur gering. Mit den innerhalb der Geschäftsbereiche konsolidierten Umsätzen als Basis erreichte der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen einen Umsatzanteil von 67,4 Prozent (Vorjahr 67,5 Prozent). Der Geschäftsbereich Lasertechnik/Elektronik erwirtschaftete einen Umsatz anteil von 26,2 Prozent (Vorjahr 25,9 Prozent). Der Umsatzanteil des Geschäftsbereichs Medizintechnik lag bei 6,4 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent). Regionale Umsatzanteile verschieben sich Zu dem leichten Plus beim Gesamtumsatz führte vor allem eine gute Entwicklung in Nordamerika, insbesondere in den USA. Der Anteil Amerikas am Gesamtumsatz stieg um 3,9 Prozentpunkte auf 22,1 Prozent. Asien blieb auf dem Niveau des Vorjahres, der Anteil der Region am Umsatz der trumpf Gruppe ging leicht auf 22,0 Prozent zurück. Auch Europa (ohne Deutschland) zeigte sich mit einem Umsatzanteil von 29,8 Prozent konstant, wobei sich die Gewichtung zugunsten von Mittel- und Osteuropa verschob. Deutschland bleibt trotz einer verhaltenen Entwicklung mit einem Umsatzanteil von 25,5 Prozent (Vorjahr 28,8 Prozent) größter Einzelmarkt. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Grafik 04 067 Konzernlagebericht Auftragseingang in Mio. € 2.219 2.348 2.330 11/12 12/13 Der Auftragseingang bewegte sich auf Vorjahres niveau und lag auf Höhe des Gruppenumsatzes. 1.402 08/09 1.488 09/10 10/11 Westeuropa zeigt sich schwach, Osteuropa stark In Deutschland ging der Umsatz um 11,0 Prozent auf 597 Millionen € zurück (Vorjahr 671 Millionen €). In den übrigen Ländern Westeuropas sank der Umsatz um 6,7 Prozent auf 462 Millionen € (Vorjahr 495 Millionen €). Besonders schwach zeigten sich erwartungsgemäß Griechenland, Portugal und Spanien. Ein besonders starker Markt war Österreich mit einem Umsatzplus von 18,1 Prozent. Die Länder Mittel- und Osteuropas legten beim Umsatz um 15,9 Prozent auf 237 Millionen € zu (Vorjahr 204 Millionen €). Die höchsten Umsätze waren in Tschechien, Polen, Russland und Ungarn zu verzeichnen. Amerika wächst dynamisch, Asien entwickelt sich uneinheitlich In Nord-, Mittel- und Südamerika stieg der Umsatz insgesamt um 22,0 Prozent auf 518 Millionen € (Vorjahr 424 Millionen €). Insbesondere in den USA entwickelte sich der Umsatz für trumpf sehr dynamisch: Er erhöhte sich, auch wegen eines Großprojekts, um 37,0 Prozent auf 375 Millionen €. Auch in Mexiko konnte trumpf ein hohes Wachstum erzielen. Brasilien hin gegen blickt auf ein verhaltenes Geschäftsjahr zurück. In der Region Asien-Pazifik entwickelte sich das Geschäft von trumpf im Berichtszeitraum sehr verhalten. Der Umsatz sank um 0,7 Prozent auf 515 Millionen € (Vorjahr 519 Millionen €). In China – nach Deutschland und den USA drittgrößter Einzelmarkt für trumpf – war ein leichter Umsatzrückgang um 1,9 Prozent zu verzeichnen. Und auch in Japan konnte das Vorjahresergebnis nicht erreicht werden. Sehr erfreulich entwickelten sich dagegen Südkorea, Indien, Thailand und Indonesien. Auftragseingang geht leicht zurück Grafik 04 Der Auftragseingang bewegte sich auf Vorjahresniveau und lag auf Höhe des Gruppenu msatzes. Mit 2,33 Milliarden € erreichte er nicht ganz den Vorjahreswert von 2,35 Milliarden €, was einem Rückgang von 0,8 Prozent entspricht. Aufgrund des leicht unter dem Umsatz liegenden Auftragseingangs sank der Auftragsbestand um 0,7 Prozent auf 666 Millionen € (Vorjahr 671 Millionen €). Die rechnerische Auftragsreichweite betrug damit 3,1 Monate (Vorjahr 3,3 Monate). 068 > Grafik 05 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Ergebnis vor Steuern 211 in Mio. € 185 Das Ergebnis vor Steuern sank im Wesentlichen wegen höherer Personalaufwendungen um 26,9 Prozent. 154 52 Umsatzrendite 2012/13: + 6,6% –59 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Ertragslage: Ergebnisentwicklung rückläufig Grafik 05 Die positive Ergebnisentwicklung der Vorjahre konnte nicht weiter fortgesetzt werden. Das Ergebnis vor Steuern sank im Wesentlichen wegen höherer Personalaufwendungen um 26,9 Prozent auf 154 Millionen € (Vorjahr 211 Millionen €). Trotz des moderat gestiegenen Umsatzes ging die Gesamtleistung um 1,0 Prozent auf 2,36 Milliarden € zurück (Vorjahr 2,38 Milliarden €). Ursächlich hierfür war ein im Vergleich zum Vorjahr geringerer Aufbau der Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken um 34,0 Prozent auf 83 Millionen € (Vorjahr 125 Millionen €). Hauptursache waren deutlich geringere Kursgewinne. Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen verringerte sich um 3,3 Prozent und lag damit bei 1,10 Milliarden € (Vorjahr 1,14 Milliarden €). Die Materialaufwandsquote sank leicht auf 46,8 Prozent (Vorjahr 47,9 Prozent). Der Personalaufwand stieg infolge des strategischen Personalaufbaus in Forschung und Entwicklung sowie in den Wachstumsmärkten Asiens. Insgesamt erhöhte er sich um 7,6 Prozent auf 688 Millionen € (Vorjahr 639 Millionen €). Die Personalaufwandsquote wuchs auf 29,2 Prozent an (Vorjahr 26,8 Prozent). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 6,6 Prozent auf 399 Millionen € (Vorjahr 427 Millionen €). Dieser Rückgang begründet sich analog zu den Veränderungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen durch einen deutlichen Rückgang der Kursverluste. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis lag wie im vorangegangenen Geschäftsjahr bei 22 Millionen €. Der Steueraufwand in Höhe von 39 Millionen € (Vorjahr 44 Millionen €) setzte sich nahezu ausschließlich aus effektiven Steuern zusammen. Latente Steuern bestanden nur in sehr geringem Umfang. Der Konzernjahresüberschuss betrug 116 Millionen € (Vorjahr 167 Millionen €). TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Grafik 06 Bilanzstruktur Aktiva in Prozent und Mio. € Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr um 0,7 Prozent. 069 Konzernlagebericht Passiva 45,3% Anlagevermögen 34,2% 36,7% 0,4% Umlaufvermögen 65,8% 2.043 11/12 0,5% Sonderposten 17,5% 17,9% Rückstellungen 36,5% 35,3% Verbindlichkeiten 63,3% 0,3% Gesamt 46,0% Eigenkapital 2.057 12/13 2.043 11/12 0,3% Passive latente Steuern 2.057 12/13 Vermögens- und Finanzlage: Eigenkapitalquote erhöht sich leicht Grafik 06 Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr um 0,7 Prozent auf 2,06 Milliarden € (Vorjahr 2,04 Milliarden €). Das Anlagevermögen stieg um 8,2 Prozent auf 756 Millionen € (Vorjahr 698 Millionen €). Die Zugänge bei den Sachanlagen resultierten insbesondere aus Investitionsprojekten unserer Gesellschaften in Ditzingen, Schramberg, Hettingen (Deutschland) und Grüsch (Schweiz). Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten verringerte sich um 3,2 Prozent auf 1,30 Milliarden € (Vorjahr 1,34 Milliarden €). Die Vorräte stiegen um 1,2 Prozent auf 504 Millionen € (Vorjahr 498 Millionen €). Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände reduzierten sich um 2,1 Prozent auf 609 Millionen € (Vorjahr 622 Millionen €). Der Forderungsumschlag stieg auf 5,0 an (Vorjahr 4,8). Die Wertpapiere und liquiden Mittel verringerten sich um 18,4 Prozent auf 166 Millionen € (Vorjahr 203 Millionen €). Der Finanzmittelbestand sank insbesondere aufgrund von Tilgungen langfristiger Finanzverbindlichkeiten um 27,3 Prozent auf 212 Millionen € (Vorjahr 291 Millionen €). Das Eigenkapital erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 945 Millionen € (Vorjahr 925 Millionen €). Die Eigenkapitalquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 46,0 Prozent (Vorjahr 45,3 Prozent). Die Rückstellungen erhöhten sich um 2,8 Prozent auf 369 Millionen € (Vorjahr 358 Millionen €). Dabei stiegen im Wesentlichen die Pensionsrückstellungen sowie die Rückstellungen für Personal. Dem gegenüber konnten die Rückstellungen für Gewährleistungen abgebaut werden. Die Verbindlichkeiten sanken um 2,8 Prozent auf 699 Millionen € (Vorjahr 719 Millionen €). Der Rückgang resultierte insbesondere aus der Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten in Höhe von 59 Millionen €. Im Gegenzug erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern um 26 Millionen €. 070 > Grafik 07 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Forschung und Entwicklung 211 in Mio. € Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhten sich noch einmal deutlich. 193 158 155 129 2012/13: + 9,1% 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 Zukunftssicherung Die Investitionsquote der trumpf Gruppe verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Wir investierten erheblich in Sachanlagen, vor allem aber in Forschungsaktivitäten und in die Entwicklung neuer Produkte. Die Gesamtquote für Zukunftsinvestitionen betrug 14,8 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 14,9 Prozent). Forschung und Entwicklung stark Innovation ist ein entscheidender Teil der Unternehmenskultur von trumpf. Als Hochtechnologieunternehmen streben wir danach, Visionen Wirklichkeit werden zu lassen und unseren Kunden bedeutende Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Deshalb haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Geschäftsjahr 2012/13 noch einmal deutlich erhöht. Grafik 07 Grafik 08 Sie stiegen um 9,1 Prozent auf 211 Millionen € (Vorjahr 193 Millionen €). Die Entwicklungsquote in Relation zum Umsatz lag bei 9,0 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent). Die Anzahl der Mit arbeiter, die zum Bilanzstichtag im Bereich Forschung und Entwicklung tätig waren, nahm um 5,8 Prozent auf 1.430 Mitarbeiter zu (Vorjahr 1.352 Mitarbeiter). Damit arbeiteten 14,4 Prozent unserer Mitarbeiter an unseren Produkten und Ideen von morgen. Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, technologisch im Weltmaßstab führend zu sein. Die Schwerpunkte von Forschung und Entwicklung bei trumpf liegen auf Technologiefeldern wie Produktions- und Fertigungstechnik, Photonik, Lasertechnik und deren Anwendungsbereiche, Strahlquellen und Materialien der Zukunft, Elektromobilität und Medizintechnik. Häufig können wir verschiedene, teils konkurrierende Verfahren für die Problemstellung des Kunden anbieten und durch gezielte individuelle Beratung die am besten geeignete Lösung finden. Plattformstrategie im Bereich Werkzeugmaschinen Im Geschäftsjahr 2012/13 lag ein Fokus der Werkzeugmaschinen-Entwicklung auf dem Ausbau unseres breiten Portfolios im Bereich 2-D-Laserschneiden. Wir bieten für jede Anforderung die richtige Maschine – unabhängig davon, ob extrem große oder kleine Losgrößen, Mittel- oder Großformat, Dick- oder Dünnblech bearbeitet werden sollen. Je nach Anwendungsfall kann der Kunde zudem über alle Maschinenserien hinweg zwischen CO 2 - und Festkörperlaser-Schneidtechnologie wählen. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Grafik 08 071 Konzernlagebericht Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung In der TRUMPF Gruppe arbeiteten zum Stichtag 14,4 Prozent der Beschäftigten an den Produkten und Ideen von morgen. 1.352 1.074 1.097 08/09 09/10 1.430 1.157 Mitarbeiterzuwachs Forschung und Entwicklung: + 5,8% 10/11 11/12 12/13 Um die damit einhergehende, ständig wachsende Komplexität beherrschbar zu halten, das Variantenmanagement zu verbessern und die Robustheit der Maschinen weiter zu steigern, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die Organisationseinheit „System- und Produktarchitektur“ geschaffen. Ziel ist die Entwicklung eines modular aufgebauten „Baukastens“, aus dem alle heutigen und zukünftig erforderlichen Maschinen konfiguriert werden können. Weltpremieren beim Stanzen und Laserschneiden Eine Weltneuheit brachte trumpf im Berichtszeitraum mit der TruMatic 6000 auf den Markt. Die neue Stanz-Laser-Maschine zeichnet sich durch gesteigerte Prozesssicherheit, beste Teilequalität und minimierte Nebenzeiten aus. Für die hohe Prozesssicherheit sorgt neben anderen Assistenzsystemen die Funktion Smart Punch Monitoring. Sie prüft, ob ein Loch gestanzt wurde und erkennt frühzeitig einen möglichen Stempelbruch. Die absenkbare Matrize verhindert Kratzer auf dem Blech, dank Werkzeugrotation und Ein-Schneidkopf-Strategie sind die Rüst- und Vorbereitungszeiten minimal. Eine Innovation mit sehr hohem Nutzen für Stanzkunden ist das integrierte Richten. Beim Standardstanzprozess führen frei werdende Spannungen dazu, dass sich vor allem dünne Bleche mit vielen Stanzungen verbiegen. Sie müssen anschließend in einer separaten Maschine gerichtet werden. Beim integrierten Richten induziert unsere aktive Matrize in Verbindung mit besonders ausgestalteten Werkzeugen bei jedem Stanzhub entgegengesetzte Spannungen, für die entsprechende Technologiedaten auf der Steuerung hinterlegt sind. Lochbleche kommen so vollkommen eben von der Maschine, der nachgelagerte Arbeitsgang entfällt. „Bright Line fiber“ heißt die neueste Entwicklung, die trumpf im Bereich 2-D-Laserschneiden gelungen ist. Diese Funktion macht auch Festkörperlasermaschinen zu Universalanlagen. Bisher galt für Festkörperlaser, dass sie zwar im Dünnblech eine sehr hohe Produktivität erreichen, in dickerem Edelstahl und Aluminium jedoch eine eher schlechte Kantenqualität mit stärkerer Gratbildung auf der Unterseite erzeugen. „Bright Line fiber“ ändert diese bisher allgemein geteilte Erfahrung. Mit unserem 5-kW-Scheibenlaser können Aluminium und Edelstahl nun bis 25 Millimeter Dicke problemlos geschnitten werden. Die dabei erreichte Kantenqualität, die nahezu keine Gratbildung mehr aufweist, sorgt darüber hinaus für eine leichte Entnehmbarkeit der geschnittenen Teile aus dem Restgitter – beste Voraussetzungen für die Automatisierung aller Nachfolgeprozesse. 072 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Werkzeugmaschinen als Teil von „Industrie 4.0“ Großes öffentliches Interesse verzeichneten im vergangenen Jahr die Forschungsarbeiten zur Digitalisierung und Vernetzung der industriellen Produktion, die unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ zusammengefasst werden. trumpf war bereits seit 2011 Teil des gleichnamigen, von der Bundesregierung initiierten Arbeitskreises. Seit ihrer Gründung im April 2013 sind wir Mitglied der „Plattform Industrie 4.0“, einer Geschäftsstelle der drei Verbände VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau), BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) und ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie). Ziel des Zusammenschlusses ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, technische Standards zu definieren und die Umsetzung von Industrie 4.0 voranzu treiben. Wir entwickeln für unseren Bereich die Referenzarchitektur und bieten schon heute viele Produkte an, die fähig sind, Teil einer so genannten Smart Factory zu werden. Diese verbindet virtuelle und physische Produktionselemente, indem sie das Internet der Dinge und Dienste in die Fertigung bringt. Ereignisreiches Jahr für die Lasertechnik Das Geschäftsjahr 2012/13 war für die Lasertechnik-Entwicklung besonders ereignisreich. Zum einen konnten wir im März 2013 ein neues Entwicklungsgebäude in Schramberg – dem Entwicklungsstammsitz für Festkörperlaser – in Betrieb nehmen. Alle Entwicklungsbereiche finden nun Platz unter einem Dach. Die Festkörperlaser aus Schramberg kommen bei Mikroanwendungen in der Halbleiterindustrie genauso zum Einsatz wie als Hochleistungslaser im Automobilbau oder in den eigenen Werkzeugmaschinen von trumpf. Schwerpunkt Mikrobearbeitung Zum anderen gelang es uns auf der Leitmesse LASER World of Photonics in München, die beeindruckende Zahl von 13 neuen Strahlquellen vorzustellen. Besondere Aufmerksamkeit erregte unser erster Femtosekundenlaser, der TruMicro 5050 Femto Edition. Das Besondere: Ebenso wie die Pikosekundenlaser von trumpf ist dieser Ultrakurzpulslaser im Femtosekundenbereich industrietauglich und zeichnet sich durch hohe Prozesssicherheit und gleichbleibend gute Bearbeitungsqualität aus. Der TruMicro 5080 mit infraroter Wellenlänge erweitert die Leistungsgrenze bei den Pikosekundenlasern auf über 150 Watt mittlere Leistung und bietet damit einen Rekord bei den industrietauglichen Ultrakurzpulslasern. Die frequenzverdoppelte Variante mit grüner Wellenlänge, der neue TruMicro 5280, überschreitet bei der mittleren Leistung ebenfalls die 100-Watt-Grenze. Auch am unteren Leistungsrand haben wir aufgestockt. Die neuen Piko sekundenlaser der TruMicro Serie 2000 bieten einen Einstieg in die Mikromaterialbearbeitung im Bereich geringer Durchschnittsleistungen. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 073 Neuheiten bei Beschriftungslasern Eine Weltneuheit präsentierte trumpf mit der neuen TruMark Serie 1000. Der Beschriftungslaser mit infraroter Wellenlänge verfügt über einen äußerst kompakten Aufbau: Strahlquelle, Versorgungsgerät, Rechner und sogar der Scanner finden in einer schuhkartongroßen Box Platz, die nur rund zehn Kilogramm wiegt. Somit eignet sich der Laser für die einfache Integration sowohl in bestehende Fertigungen als auch in neue Linien. Aber auch bei den höheren Leistungen erweitert trumpf das Markierlaser-Portfolio. Der neue Faserlaser der TruMark Serie 5000 eignet sich für die schnelle Bearbeitung hoher Stückzahlen, sowohl bei Metall als auch bei Kunststoff. Ein weiteres Highlight stellt die neue Diodenlasergeneration mit Leistungen von bis zu sechs Kilowatt zum Löten und Auftragschweißen dar. Der neue TruDiode 6006 bietet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Die TruDisk Scheibenlaser der neuesten Generation liefern bis zu 6 Kilowatt Laserleistung aus nur einer einzigen Scheibe. Das führt zu einem noch kompakteren Aufbau und senkt die Betriebskosten um bis zu 25 Prozent. Mit der neuen Generation des TruCoax 1000 schließlich bietet trumpf einen kompakten und robusten CO 2 -Laser für die Bearbeitung nichtmetallischer und metallischer Werkstoffe. Der energieeffiziente und wartungsfreie Koaxiallaser lässt sich einfach in kundenspezifische Systeme integrieren. EUV-Lithografie für Mikrochips der nächsten Generation Große Bedeutung hat für die Laserentwicklung bei trumpf weiterhin das so genannte EUV-Projekt. Um immer kleinere und leistungsfähigere Mikrochips wirtschaftlich herzustellen und so den Fortschritt gemäß des mooreschen Gesetzes (Verdopplung der Prozessorleistung alle zwei Jahre) sicherzustellen, steht der Halbleitertechnik der Wechsel zu einer kleineren Belichtungswellenlänge in der Fotolithografie bevor. Diese Wellenlänge beträgt 13,5 Nanometer, sie wird erzeugt im so genannten EUV-Verfahren (extreme ultra violet lithography) – dessen Herzstück ein System aus trumpf CO 2 -Lasern ist. Im letzten Geschäftsjahr haben wir zahlreiche Lasersysteme der zweiten Generation an die Hersteller der Lithografieanlagen geliefert. Elektronik: effizienter und robuster Hochfrequenzgenerator Ein guter Wirkungsgrad und hohe Robustheit – diese zwei Ansprüche an HF-Prozessstromversorgungen ließen sich bisher nicht gleichzeitig realisieren. Anwender hatten die Wahl zwischen stabilen, aber wenig effizienten Generatoren oder effizienten, aber empfindlichen Stromversorgungen. Der neue Hochfrequenzgenerator TruPlasma RF 3012 von trumpf Hüttinger baut auf der patentierten Hochfrequenz-Combiner-Technik CombineLine auf. Dadurch weist er einen extrem hohen Wirkungsgrad von 80 Prozent auf und ist gleichzeitig sehr robust und prozessstabil. 074 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Zusammenarbeit im Halbleitermarkt in den USA Bereits in der Vergangenheit haben trumpf Hüttinger und der Bereich Plasma Control Technologies der COMET AG in Europa erfolgreich gemeinsame Projekte durchgeführt. Die bestehende Zusammenarbeit haben wir nun auf den amerikanischen Kontinent ausgedehnt, um technologisch führende, spezifische Kundenlösungen für den Halbleitermarkt anzubieten. Durch das Zusammenf ühren der aufeinander abgestimmten TruPlasma HF-Generatortechnologie und der COMET HF-Matchbox ist es möglich, unseren Kunden einen wesentlichen Performancevorteil für ihre Halbleitersysteme zu verschaffen. Medizintechnik mit erfolgreichem Assistenzsystem Robotik und Assistenzsysteme bergen für die Medizin großes Potenzial. Hier hat unser Geschäftsbereich Medizintechnik angesetzt und sein Produktportfolio um das Assistenzsystem ViKY erweitert. Es unterstützt bei Operationen in der Allgemeinchirurgie, der Urologie und der Gynäkologie. ViKY kann Endoskope führen oder auch als Halte- und Positionierungssystem dienen. Es besteht aus einer Steuereinheit und einer kompakten robotischen Einheit, die über einen Gelenkarm am Schienensystem des Operationstisches befestigt wird. Das System kann alle gängigen Endoskopoptiken, Endoskopkameras und Uterusmanipulatoren aufnehmen und per Sprach- oder Fußsteuerung intraoperativ halten, führen und positionieren. Die Patientenpositionierung wird erheblich einfacher und sicherer durch die neue OP-Tischplatte Carbon FloatLine. Mit einer neuartigen Bedieneinheit kann sie gleichzeitig längs und quer verschoben werden – je nach Druckintensität schneller oder langsamer. Die OP-Tischplatte aus Karbon bringt alle Voraussetzungen für eine Integration in Hybrid-Anwendungen mit sich. Sie ist voll durchleuchtbar und verfügt durch das OP-Tischsystem TruSystem 7500 über eine offene Schnittstelle zur Einbindung in bildgebende Systeme. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Grafik 09 075 Konzernlagebericht Investitionen 153 in Mio. € Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände gingen um 10,8 Prozent zurück. 136 127 08/09 57 61 09/10 10/11 11/12 12/13 Investitionen für zukunftsweisende Arbeitsbedingungen Grafik 09 Im Berichtsjahr lagen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände mit 136 Millionen € um 10,8 Prozent niedriger als im Vorjahr (153 Millionen €). In Grundstücke, bauliche Erweiterungen und Modernisierungen investierte die trumpf Gruppe 46,7 Prozent der gesamten Investitionssumme. Auf Maschinen und Anlagen entfielen 25,4 Prozent. In Büro- und Geschäftsausstattung flossen 27,9 Prozent. In Deutschland tätigten wir 53,1 Prozent der Investitionen. Schwerpunkte waren Baumaßnahmen: Die Modernisierung von Gebäuden an unserem Stammsitz in Ditzingen sowie die Neuerrichtung eines Entwicklungsgebäudes in Schramberg und einer Produktionshalle in Hettingen. 31,7 Prozent der Investitionen erfolgten im übrigen Europa, wovon wiederum ein beträchtlicher Anteil auf den Neubau eines Produktionsgebäudes für Markierlaser im schweizerischen Grüsch entfiel. 10,5 Prozent der Investitionen tätigten wir in Amerika, 4,7 Prozent in der Region Asien. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände überstiegen die Abschreibungen deutlich. Die Abschreibungen lagen bei 75 Millionen € (Vorjahr 68 Millionen €). 076 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Beschaffung Entspannte Beschaffungssituation Das Geschäftsjahr 2012/13 war gekennzeichnet von einer entspannten Versorgungslage. Die Rohstoffmärkte und die Beschaffungssituation waren relativ stabil, es gab kaum Kapazitätsschwierigkeiten oder hohe Bedarfsschwankungen. Insbesondere durch die konsequente Einbindung der Lieferanten in den Bedarfsprozess konnten wir vereinzelt aufkommende Lieferengpässe rechtzeitig bereinigen. Bei wichtigen Warengruppen und Schlüsselkomponenten arbeiten die strategischen Einkäufer und Technologieexpertenteams innerhalb der Beschaffungsorganisation eng mit den Lieferanten zusammen. Für neue Produkte binden wir unsere Lieferanten verstärkt in einer frühen Phase der Produktentwicklung ein. Diese Integration haben wir mit Blick auf die neu eingeführte Baureihenstruktur im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen im Berichtszeitraum weiter optimiert. Lieferantenportal für einheitliche Qualität Große Bedeutung für den Beschaffungsprozess hat das trumpf Lieferantenportal. Die web basierte Portallösung ist zu einem Benchmark in der Branche geworden. Das Portal stellt die hohe und einheitliche Qualität aller Schritte im Beschaffungsprozess sicher. Es erfreut sich g roßer Akzeptanz sowohl bei den Lieferanten als auch bei den internen Disponenten. Mittelfristig sollen mehr als 50 Prozent der Bestellvorgänge über das Lieferantenportal abgewickelt werden. Die Einkaufskosten konnten im Geschäftsjahr 2012/13 insgesamt leicht reduziert werden – trotz für den Einkauf von trumpf teilweise nachteiliger Wechselkurse, insbesondere beim US-Dollar. Das Asien-Sourcing gewinnt weiter an Bedeutung. Wir haben die Einkaufskapazitäten ausgebaut und die Beschaffung in asiatischen Zielländern verstärkt. Einen klaren Technologiefokus hat der internationale Austausch im trumpf Einkaufsverbund. Er wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter forciert. Maßnahmen waren unter anderem eine internationale Einkaufsleitertagung mit integriertem Lieferantentag sowie mehrwöchige Arbeitseinsätze von Mitarbeitern des Zentralbereichs Einkauf bei Tochtergesellschaften. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 077 Produktion Neue Management-Methoden Unsere weltweiten Produktionswerke verzeichneten im Geschäftsjahr 2012/13 eine ausgeglichene Kapazitätsauslastung. Neue Management-Methoden im Rahmen unseres Produktionssystems SYNCHRO ermöglichten uns noch größere Transparenz in der Fertigung. Durch das ShopfloorManagement verfügen wir über eine dynamische und flexible Feinsteuerung, die jederzeit Anpassungen möglich macht und für eine optimale Auslastung sorgt. Die Lieferzeiten konnten wir konstant niedrig halten. Mit unserer Just-in-time-Produktion vermieden wir es, Lagerbestände aufzubauen. Die Plattformstrategie im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen trägt dazu bei, die Variantenvielfalt weiter einzudämmen und die Produkt komplexität zu reduzieren. TRUMPF baut Produktionskapazitäten aus Das Geschäftsjahr 2012/13 war gekennzeichnet von zahlreichen Baumaßnahmen zur Verbesserung und Erweiterung der Produktionskapazitäten. Mit Beginn des Geschäftsjahres nahm die neue Produktionsstätte für Scheibenlaser im japanischen Yokohama ihren Betrieb auf. Auch in Schramberg im Schwarzwald haben wir die Produktionskapazitäten für Festkörperlaser erweitert. Hier eröffneten wir im März 2013 ein neues Entwicklungszentrum, wodurch frei gewordene Flächen zu Produktionsbereichen umgebaut werden konnten. Im Juni 2013 fand die Einweihung eines neuen Produktionsgebäudes am Schweizer Standort Grüsch statt. Mit dem Neubau hat sich die Fläche verdoppelt, die für die Fertigung von Markierlasern zur Verfügung steht. Mitte bis Ende des Geschäftsjahres wurden am Standort Ditzingen mehrere verkettete Bearbeitungszentren in Betrieb genommen. Sie sorgen für eine hochmoderne Fertigung verschiedenster Maschinenkomponenten und Baugruppen. Im Juli 2013 schließlich bezogen wir eine neue Halle für die Stanzmaschinenproduktion in Hettingen. Das dortige trumpf Werk, das Stanzmaschinen, Laserflachbettmaschinen, Laserrohrschneidanlagen und Baugruppen für Laser- und Stanz maschinen herstellt, soll in den nächsten Jahren grundlegend modernisiert werden. 078 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Prozesse und Organisation SYNCHRO plus in indirekten Bereichen Die Initiative SYNCHRO plus, die im vorangegangenen Geschäftsjahr in den Produktionsbereichen eingeführt worden war, haben wir im Berichtszeitraum auf die indirekten Bereiche ausgedehnt. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, beispielsweise der PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) zur strukturierten Problemlösung, kennzahlenbasierte Abstimmungsgespräche, aber auch Instrumente zur Kapazitätssteuerung. Im Mittelpunkt stehen die Führungskräfte, deren Aufgabe es ist die Veränderungsprozesse voranzutreiben. Die Einführung von SYNCHRO plus wird in den nächsten Jahren auf weitere Bereiche wie Vertrieb und Service ausgeweitet. Daneben hat unsere Organisationsentwicklung im Geschäftsjahr 2012/13 eine Vielzahl von Verbesserungsprojekten bearbeitet. Dazu gehören Projekte zur Reduktion der Entwicklungszeiten, zur Vereinheitlichung der Vertriebsprozesse und -systeme sowie zur Leistungsoptimierung im Service. All diese Themen tragen zum langfristigen Erfolg von trumpf bei. Neue Baureihen-Organisation Um ein professionelles Management unseres Produktportfolios und unserer Entwicklungsprojekte sicherzustellen, hat der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen im Berichtsjahr eine Bau reihen-Organisation eingeführt. Organisatorisch werden die Baureihen „Schneiden“ (TruLaser und TruLaser Tube sowie TruPunch und TruMatic) und „Biegen“ (TruBend) unterschieden. Die jeweiligen Baureihen-Leiter tragen die Gesamtverantwortung für den Erfolg der Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus – von der Produktidee über die Serienproduktion und die Serienstände bis hin zum Auslauf. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit im Produktmanagement und auf der Synchronisation der verschiedenen Fachbereiche. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 079 TRUMPF Qualitätsstandard als Orientierung Seit Jahren ist der trumpf Qualitätsstandard für alle unsere Standorte verbindlich. Eine regelmäßige externe Zertifizierung bietet unseren Kunden die Gewähr, dass der trumpf Qualitätsstandard den Anforderungen der Zertifizierungsrichtlinie DIN EN ISO 9001 entspricht. Wesentliche Geschäftsprozesse unterziehen wir einem jährlichen internen Audit. Klare Prozesse und einheitliche Standards, an denen sich alle Organisationseinheiten und insbesondere auch unsere neuen Mitarbeiter orientieren können, haben sich bei trumpf vielfach bewährt. IT setzt Sicherheits-Schwerpunkt Unsere IT-Organisation hat im Geschäftsjahr 2012/13 das Thema IT-Sicherheit zu einem Schwerpunkt gemacht. Um die Mitarbeiter für einen verantwortungsvollen und sicherheits bewussten Umgang mit IT-Lösungen zu sensibilisieren, starteten wir eine IT-Awarenesskampagne. Die Verschlüsselung von E-Mails kam dabei ebenso zur Sprache wie die Wahl eines starken Passworts und der sichere Umgang mit Mobilgeräten. Diese Kampagne wollen wir fortsetzen und mithilfe unserer inzwischen weltweit etablierten IT-Sicherheitsorganisation auch international in unseren Gesellschaften ausrollen. Regionale IT-Zentren in Asien Unsere im Vorjahr aufgebauten regionalen IT-Zentren in China und Singapur wurden im Berichtsjahr personell besetzt und nahmen ihre Arbeit auf. Einen ersten Erfolg konnten wir in Singapur erzielen, indem wir diese Gesellschaft in den SAP-Verbund integrierten. Weitere Projekte stehen in China an, wo wir in Erwartung des Wachstums vor Ort die Logistikprozesse analysieren und optimieren. Verbesserung für Lasertechnik-Vertrieb Ein wichtiges Thema war die Verbesserung der Vertriebsabwicklung in der Lasertechnik. Mit ineinandergreifenden Software-Werkzeugen gestalten wir die Arbeitsschritte im Vertrieb von der Angebotsgenerierung bis zur Auftragsabwicklung noch effizienter. Auch die IT-Lösung, die wir für den technischen Kundendienst entwickelt haben, überarbeiten wir. Mit dem Entwurf einer modernen Systemarchitektur und einem agilen Vorgehensmodell konnten wir gute Ausgangsbedingungen für eine innovative Neuentwicklung schaffen. 080 > Grafik 10 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Mitarbeiter 9.555 Die Mitarbeiterzahl der TRUMPF Gruppe erhöhte sich nur leicht. 7.965 7.928 08/09 09/10 9.925 8.546 Mitarbeiterzuwachs: + 3,9% 10/11 11/12 12/13 Mitarbeiter Gesamtkapazität bleibt konstant Grafik 10 Im Geschäftsjahr 2012/13 ist die Mitarbeiterzahl nur leicht gestiegen. Zum 30. Juni 2013 waren 9.925 Mitarbeiter in der trumpf Gruppe tätig (Vorjahr 9.555 Mitarbeiter). Das entspricht einem Zuwachs von 3,9 Prozent. In Deutschland haben wir 141 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 2,7 Prozent auf 5.348 (Vorjahr 5.207 Mitarbeiter). Außerhalb Deutschlands nahm die Anzahl der neuen Mitarbeiter um 5,3 Prozent zu. 4.577 Beschäftigte waren dort zum Stichtag für trumpf tätig (Vorjahr 4.348 Mitarbeiter). Die Steigerungen liegen allerdings nur in geringem Umfang in einem Ausbau der Gesamtkapazität begründet. Vielmehr haben wir verstärkt Stammpersonal eingestellt und andernorts die Anzahl flexibler Arbeitskräfte an die konjunkturelle Situation angepasst. Der Schwerpunkt des Stellenaufbaus lag in den USA sowie in Asien, dort vor allem in China. Zahl der Ausbildungsplätze erhöht Einen hohen Stellenwert hat bei trumpf die Ausbildung von Nachwuchs im eigenen Haus. Im Berichtsjahr bildeten wir 496 junge Menschen zu Fachkräften, Ingenieuren oder Betriebswirten aus. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 455 Auszubildende und Studierende. Die Ausbildungsquote in der Gruppe lag bei 5,0 Prozent – 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Konzept zur Personalentwicklung Weltweit können wir die meisten unserer offenen Stellen besetzen. Das liegt auch darin begründet, dass wir in den vergangenen Jahren ein ganzheitliches Konzept zur Gewinnung und Förderung von hochqualifizierten und engagierten Mitarbeitern umgesetzt haben. In unterschiedlichen Projekten führen wir schon Kinder und Jugendliche an wirtschaftliche und technische Themen heran. Auch an Studierende richten wir uns frühzeitig, beispielsweise indem wir zahlreiche Praktika an vielen unserer weltweiten Standorte anbieten. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 081 Förderung der Gesundheitsvorsorge Mit Sportprogrammen und Vorsorgemaßnahmen unterstützen wir die Gesundheit unserer Mitarbeiter. Belegplätze in Kindertagesstätten und Kindergärten sowie Ferienbetreuungsangebote für Mitarbeiterkinder erleichtern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Jährliche Potenzialanalyse Für Nachwuchsführungskräfte gibt es ein umfassendes Förderprogramm. Um Stellen mit Führungsverantwortung und andere Schlüsselpositionen im Unternehmen mit optimalen Kandidaten zu besetzen, führen wir für alle Führungspositionen eine systematische Nachfolgeplanung durch. Dabei unterstützt uns unsere jährliche Potenzialanalyse, über die wir das Potenzial aller unserer Mitarbeiter erheben, beobachten und fördern können. Risikobericht Risikomanagement in der Unternehmensführung verankert trumpf ist als weltweit tätiges Hochtechnologieunternehmen einer Vielzahl von Risiken aus gesetzt. Um diesen Risiken adäquat zu begegnen, verfügen wir über ein differenziertes Risiko management-System. Es ist in der Unternehmensführung verankert und wird eingesetzt, um unsere Risikofelder zu identifizieren, zu beurteilen, zu kontrollieren und zu steuern. Die Gruppengeschäftsführung und die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen analysieren und bewerten die Risiken regelmäßig anhand von Kennzahlen: Diese werden durch das Gruppen-Informationssystem (GIS) für alle Geschäftsbereiche, Tochtergesellschaften und Produktionsstandorte monatsaktuell erfasst. Ein Tagesreporting ergänzt das GIS. Darüber hinaus informieren Monats- und Quartalsberichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zur Risikoeinschätzung analysieren wir im Rahmen der Unternehmensplanung alternative Szenarien der möglichen Entwicklung der trumpf Gruppe. Ein Liquiditätsreporting-System ermöglicht eine überwiegend automatisierte tagesaktuelle Abfrage der Konzernliquidität. Ein monatlich tagender Zins- und Währungsausschuss führt auf Gruppenebene die Steuerung und Kontrolle der Cashflow-, Währungs- und Zinsrisiken durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und Wettbewerbs analysen die Risikotransparenz. 082 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Die offene Kommunikationskultur bei trumpf ermöglicht es, entstehende Risiken schnell zu erkennen und angemessen zu bewältigen. Auch regelmäßige Besprechungen und themenbezogene Workshops tragen ihren Teil dazu bei. Die wesentlichen Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, sind im Folgenden dargestellt. Marktrisiken trumpf ist sowohl beim Absatz als auch bei der Beschaffung unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Was die Absatzmöglichkeiten angeht, bewegte sich die Weltwirtschaft im gesamten Berichtszeitraum auf einem gedämpften Wachstumskurs. Die Binnennachfrage entwickelte sich in wichtigen Schwellenländern schwächer als erwartet. Die Rezession im Euroraum erwies sich als langwierig. Mögliche Verschärfungen in der Kredit- und Fördermittelvergabe, insbesondere in China und den USA, könnten sich nachteilig auswirken. trumpf Kunden können sich jedoch in vielen Fällen um eine Finanzierungslösung durch die trumpf Financial Services bemühen. Um die Risiken auf der Beschaffungsseite so gering wie möglich zu halten, betreiben wir ein umfassendes Lieferantenmanagement. Es basiert auf offener Kommunikation über zukünftige Geschäftserwartungen sowie Vertrauen auf vereinbarungsgemäße Abnahme. Weitgehendes Dual Sourcing Unsere Grundversorgung durch Dritte können wir durch weitgehendes Dual Sourcing gewährleisten. Bei einigen Schlüsselkomponenten setzen wir auf Single Sourcing. Mit diesen Herstellern stehen wir in ständigem Kontakt, um eine termingerechte, einwandfreie Belieferung sicherzu stellen. Für Lieferanten, die Kernkomponenten liefern, existieren Deeskalationsprozesse und Ausfallstrategien, die ein Vor-Ort-Audit beim Lieferanten einschließen. Verbesserung der Zollprozesse Deutlich verbessern konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere internationalen Zoll prozesse. In vielen Tochtergesellschaften wurden die Abläufe optimiert, um sie schneller, günstiger und sicherer zu machen. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 083 Finanzwirtschaftliche Risiken Die trumpf Gruppe sichert ihre Liquidität regelmäßig durch mittel- bis langfristig greifende Maßnahmen. Ausreichende Liquiditätsreserven sind vorhanden. Ein Refinanzierungsrisiko für im kommenden Geschäftsjahr geplante Tilgungen besteht somit nicht. Die liquiden Mittel sind kurzfristig am Geldmarkt angelegt. Auslaufende Kreditlinien haben wir 2012 bei unseren Hausbanken um weitere drei Jahre verlängert, sodass unsere Liquiditätsvorsorge auch für das kommende Geschäftsjahr gegeben ist. Bei der Anlage unserer Liquiditätsreserven achten wir auf eine Risikostreuung durch die Aufteilung der Anlagen auf mehrere Finanzinstitute und -instrumente. Wir berücksichtigen dabei ausschließlich Banken mit guter Bonität. Interne Audits für zusätzliche Transparenz Unser Liquiditätsreporting-System ermöglicht eine tagesaktuelle Abfrage der Liquidität aller unserer Tochtergesellschaften. Interne Audits durch unseren Zentralbereich Rechnungslegung und Controlling schaffen zusätzliche Transparenz über die Lage unserer Tochtergesellschaften. Als weitere finanzielle Risiken kommen für uns Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken in Betracht. Da der Euroraum mit 49,4 Prozent Umsatzanteil unseren Hauptabsatzmarkt darstellt und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf zum Teil in der Lage sind, Fremdwährungszahlungen auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkursrisiko als begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten sind geregelt und erfolgen für die Hauptwährungen zentral durch die Dachgesellschaft der Gruppe. Abschluss und Kontrolle unterliegen dem Zentralbereich Finanz- und Risikomanagement und dem Währungsausschuss. Währungsabsicherungen für regulierte Märkte erfolgen direkt durch die Tochtergesellschaften in enger Abstimmung mit der Zentrale. Das gilt zum Beispiel für den koreanischen Won, den chinesischen Renminbi und den brasilianischen Real. Vorbereitung auf EMIR Aktuell bereiten wir uns auf die im Rahmen von EMIR (European Market Infrastructure Regulation) anstehende Reportingpflicht im außerbörslichen Handel mit Finanzderivaten vor. Wir ergreifen alle nötigen Maßnahmen, um die zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivate ab dem 1. Januar 2014 im geforderten Reporting melden zu können. 084 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Derivative Finanzinstrumente werden bei trumpf nicht zu Spekulationszwecken, sondern ausschließlich zur Sicherung von Grundgeschäften eingesetzt. Die Sicherung erfolgt zum einen konzernintern, also mit den Gesellschaften der trumpf Gruppe, zur Abdeckung von Fremd währungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen werden entsprechend den intern abgeschlossenen Devisentermingeschäften unter Berück sichtigung der Net Exposures externe Sicherungsgeschäfte mit Banken guter Bonität getätigt. Wir sichern die Net Exposures in den Währungen US-Dollar, japanischer Yen, britisches Pfund, Schweizer Franken und polnischer Zloty systematisch ab und setzen dafür standardisierte Devisensicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen ein. Andere Währungen sichern wir projektbezogen. Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von Devisentermingeschäften, denen jedoch in der Regel eine gegenläufige Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht. Im Euroraum konzentrieren wir täglich unsere Liquidität mithilfe eines Cash-Pool-Systems, das einen länderübergreifenden Liquiditätsausgleich gewährleistet. Ein vergleichbares System haben wir bei unseren Tochtergesellschaften in China im Einsatz. Ein multilaterales Netting der Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die Transparenz und erleichtert die Abwicklung der konzerni nternen Zahlungsströme. SEPA-Projekt im Gange In Vorbereitung auf den einheitlichen Euro-Zahlungsraum haben wir ein SEPA-Projekt (Single Euro Payments Area) aufgesetzt. Wir tragen dafür Sorge, dass wir termingerecht zum 1. Februar 2014 die SEPA-Fähigkeit des Unternehmens gewährleisten können. Sonstige Risiken Mit unserem Qualitätsmanagementsystem untersuchen wir alle unternehmensinternen Prozesse permanent auf mögliche Risiken und Verbesserungspotenziale. Die regelmäßigen internen und externen Audits, die wir auch im Berichtsjahr fortgesetzt haben, bestätigen die Nachhaltigkeit und Güte des trumpf Qualitätsstandards. Auch durch die erneute Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 wurde uns dies bescheinigt. Unsere Medizintechnikstandorte verfügen über zusätzliche branchenspezifische Zertifikate. Neue Produktionsstandorte der trumpf Gruppe werden unmittelbar in dieses Vorgehen mit einbezogen. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 085 Ressourceneffizienz für Prozesse und Produkte Die Anforderungen an Umweltschutz und Ressourcenschonung steigen. Wir engagieren uns, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten und so Umweltrisiken zu minimieren: Ressourceneffizienz ist sowohl bei unseren Produktionsprozessen als auch bei unseren Produkten ein zentraler Aspekt. So ermöglichen wir auch unseren Kunden einen ressourceneffizienten Fertigungsprozess. Bei der Erstellung und Modernisierung von Bauten sind uns nachhaltige Konzepte und Energieeinsparungen wichtig. Der schonende Umgang mit Ressourcen aller Art, der effiziente Weg von der Idee zum Produkt und die konsequente Vermeidung von Verschwendung in allen Bereichen bestimmen spätestens seit der Einführung unseres Produktionssystems SYNCHRO in den frühen 1990er-Jahren unser Handeln. Bei Produkten betrachten wir Nachhaltigkeit umfassend – vom Strom über Gase, Hilfs- und Betriebsstoffe, Material- und Wasserverbrauch für jede Maschine bis hin zum Flächenbedarf für Material und Anlagen. Im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten wir sowohl bei der Produktentwicklung als auch bei der Markteinführung mit einem feingliedrigen „Quality Gate Management“. Acht Qualitätsetappen sind bis zur Serienfreigabe eines Produkts zu durchlaufen. Dadurch können Probleme bei der Entwicklung frühzeitig erkannt und schnell behoben werden. Den Prozess der Produkteinführung in den Markt überwachen wir eng. Aktive Schutzrechtspolitik Mit einer aktiven Schutzrechtspolitik sichern wir den Schutz der Entwicklungen von trumpf. Wichtige technologische Neuerungen prüfen wir systematisch auf Patentfähigkeit und melden sie nach Möglichkeit zum Patent an. Zu Neuentwicklungen im Design reichen wir Geschmacksmuster ein. Dabei stehen die Kernmärkte im Fokus. Neben den klassischen Anmelderegionen Europa, USA und Japan haben sich in den vergangenen Jahren vor allem China und Südkorea zu wichtigen Anmeldeländern entwickelt. Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion haben wir definiert und entsprechend abgesichert. Kritische Produktionsprozesse haben wir untersucht und bewertet. Produktionsausfälle lassen sich durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität unserer Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien. 086 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen sowie Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken sind in ausreichendem Umfang über ein internationales Versicherungsprogramm und lokale Deckungen versichert. Die Mehrzahl unserer Produktionsstandorte haben wir gemeinsam mit unserem Versicherungsmakler bewertet und auditiert. Ständiger Verbesserungsprozess Die Qualität unserer Produkte und Prozesse überwachen wir kontinuierlich mit Kennzahlen. Daraus lassen sich unmittelbar Verbesserungen ableiten. Zusätzlich betreiben wir in allen Geschäfts bereichen umfassende Produktpflegeaktivitäten, mit deren Hilfe wir qualitätsrelevante Fakten analysieren und Maßnahmen zur dauerhaften Weiterentwicklung in den verantwortlichen Bereichen einleiten. Dieses Vorgehen dient der ständigen Verbesserung unserer Erzeugnisse und Abläufe. Zur Minimierung der IT-Risiken arbeiten wir gruppenweit auf einem gemeinsamen EnterpriseResource-Planning-System. Dieses überwachen wir permanent und verbessern seine Sicherheitsstandards kontinuierlich. Auch die Sicherheitsanforderungen an unsere übrigen IT-Infrastrukturstandards entwickeln wir kontinuierlich weiter. Das zentrale Rechenzentrum entspricht technisch und baulich dem neuesten Sicherheitsstand. Niedrige Fluktuationsrate Unsere Fluktuationsrate ist mit 3,3 Prozent in der Gruppe und 1,9 Prozent in Deutschland gering. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel in technischen Berufen stellen unseren Bereich Personal- und Sozialwesen weiterhin vor Herausforderungen. Wir halten unsere Aktivitäten zur Nachwuchssicherung deshalb auf einem hohen Niveau. Dazu gehören auch langfristige Maßnahmen wie Projekte und Schulpartnerschaften im Rahmen der Unternehmerinitiative Wissensfabrik. Unser flexibles Arbeitszeitmodell macht uns vor allem in Deutschland als Arbeitgeber sehr attraktiv. trumpf hat ein gruppenweit geltendes Compliance-Programm. Der Verhaltenskodex formuliert die Erwartungen des Unternehmens, dass sich alle Mitarbeiter der trumpf Gruppe in ihrem geschäftlichen Handeln an Recht und Gesetz sowie an ethische Normen halten. Er legt darüber hinaus die Grundregeln fest, die bei trumpf zu beachten sind. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 087 Beurteilung der Risikosituation des Unternehmens Es sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden könnten. Das praktizierte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah zu erfassen, um adäquate Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf dem Management der finanziellen Risiken und der Marktrisiken. Wichtige Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rechnen wir mit dem Vollzug (Erteilung der Business License) eines bedeutenden Akquisitionsprojekts in China. trumpf übernimmt dabei rund 72 Prozent der Anteile an dem Werkzeugmaschinenbauer Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Company Limited (JFY) in Yangzhou, Provinz Jiangsu. JFY wird als unabhängige Marke innerhalb der trumpf Gruppe weiter bestehen. Auch die Firma Codatto International S.p.a., die auf die Entwicklung und Herstellung von Schwenkbiegemaschinen spezialisiert ist, gehört künftig zur trumpf Gruppe. Im Juli 2013 haben wir den Kaufvertrag zum Erwerb des Unternehmens mit Sitz bei Vicenza (Italien) unterzeichnet. Der Vollzug ist für Oktober 2013 geplant. Mit Wirkung zum September 2013 werden wir 80 Prozent der Anteile an der Firma Ingeneric GmbH in Aachen (Deutschland) erwerben. Ingeneric GmbH entwickelt und fertigt Optiken und optische Module für die Lasertechnik. In Ungarn haben wir im Juli 2013 unseren langjährigen Vertragshändler Rabel Kft. übernommen. Die Gesellschaft firmiert nun als trumpf Hungary Kft. 088 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Ausblick Das weltweite Wirtschaftswachstum wird sich für das Jahr 2013 um den Wert des Vorjahres bewegen und die 3-Prozent-Marke allenfalls knapp überschreiten. Der IWF rechnet damit, dass die US-Wirtschaft 2013 um 1,7 Prozent, 2014 um 2,7 Prozent wachsen wird. Für Japan wird ein Wachstum von 2,0 Prozent im Jahr 2013 und von 1,2 Prozent 2014 vorausgesagt. Das prognostizierte Wachstum für China beziffern die Experten für 2013 und 2014 mit jeweils etwa 7,8 Prozent. Der Euroraum wird es im Jahr 2013 nicht schaffen die Rezession hinter sich zu lassen, und auch für 2014 ist nur ein schmales Wachstum von weniger als 1 Prozent zu erwarten. Positive Aussichten für Lasertechnik und Anlagenbau Die Prognosen des VDW gehen davon aus, dass die Industrieproduktion 2013 weltweit um 3,5 Prozent ansteigen wird. In Asien könnte der Anstieg sogar 6 Prozent betragen. Auch bei den globalen Anlageinvestitionen wird ein Wachstum von 3,5 Prozent, für Asien sogar von 5 Prozent erwartet. Was den weltweiten Umsatz mit Lasern und Lasersystemen zur Materialbearbeitung betrifft, geht Optech Consulting für den Rest des Jahrzehnts von mittleren jährlichen Wachstumsraten im höheren einstelligen Bereich aus. Die Annahmen sagen Werte auf dem anderthalbfachen Niveau des globalen Wirtschaftswachstums voraus. Die in den Schwellenländern, insbesondere in China erwartete Hinwendung zu höherwertigen, potenziell exportfähigen Erzeugnissen wird den Anspruch an die Fertigungstechnologie nach oben verschieben. Damit eröffnen sich für deutsche Hersteller gute Chancen, vom veränderten Beschaffungsverhalten überproportional zu profitieren. TRUMPF rechnet 2013/14 mit moderatem Wachstum Für trumpf stellt sich die Situation Mitte 2013 so dar, dass große etablierte Märkte in Europa nach wie vor schwach agieren, worunter auch die Nachfrage unserer deutschen Kunden leidet. Osteuropa entwickelt sich zufriedenstellend. Die Märkte dort sind allerdings noch zu klein, um Westeuropa kompensieren zu können. In Asien gibt es Lichtblicke wie Südkorea und zunehmend auch Japan. Doch unser drittgrößter Einzelmarkt China entwickelt sich langsamer als erwartet. Einzig die USA sind seit Monaten auf stabilem Wachstumskurs. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernlagebericht 089 Vor diesem Hintergrund planen wir für die trumpf Gruppe im Geschäftsjahr 2013/14 ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich (ohne Akquisitionen). Das größte Wachstum erwarten wir erneut in Amerika. Auch für Asien, Mittel- und Osteuropa gehen wir von einer positiven Entwicklung aus. In Deutschland rechnen wir damit, dass die Seitwärtsbewegung zunächst anhält, jedoch im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres in einen Aufwärtstrend übergeht. Bei weiterem Umsatzwachstum erwarten wir, am Ende des laufenden Geschäftsjahres eine Gewinnsteigerung verzeichnen zu können. Auch für das Geschäftsjahr 2014/15 gehen wir von einer Steigerung bei Umsatz und Ergebnis aus. Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen mit vielen neuen Produkten Der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen rechnet damit, dass sich das Wachstum fortsetzt. Mit neuen Produkten vor allem in den Bereichen Schweißtechnik, Schwenkbiegen, Software und Services werden wir weitere Kundengruppen ansprechen und unseren bestehenden Kunden zusätzliche Möglichkeiten bieten. Wir planen große Anstrengungen für die Weiterentwicklung unserer etablierten Märkte. Gleichzeitig werden wir uns noch stärker als bisher um neue Märkte und ihre Erfordernisse kümmern, um unser organisches Wachstum zu stärken. Unser Engagement in China bauen wir aus, denn wir sind davon überzeugt, dass dieses Land ein entscheidender Wachstumsmarkt bleiben wird. Durch SYNCHRO plus, Shopfloor-Management und andere Maßnahmen werden wir die Produktivität in den beiden kommenden Geschäftsjahren deutlich steigern. Auch die Plattformstrategie und ergänzende Standardisierungen bei unseren Werkzeugmaschinen dienen dazu, die Profitabilität weiter zu erhöhen. Lasertechnik setzt auf neue Branchen und Regionen Nach der starken Umsatzsteigerung im Berichtszeitraum erwartet die Lasertechnik für das laufende Geschäftsjahr ein moderates Wachstum. Der Lasermarkt ist großen strukturellen Veränderungen unterworfen. Das Geschäft in etablierten Märkten steht durch neue Wettbewerber unter erhöhtem Druck. Der technologische Trend in Richtung Diode, sowohl als Pumpquelle wie auch als Direkt-Diodenlaser, setzt sich fort. Gleichzeitig eröffnen sich sowohl im Hinblick auf Regionen als auch im Hinblick auf Branchen neue Märkte. Das gilt ganz besonders für den Bereich der Mikrobearbeitung. Hier sind unzählige neue Einsatzmöglichkeiten unserer Ultrakurzpulslaser denkbar. Große Entwicklungsmöglichkeiten sehen wir vor allem in der EUV-Lithografie, die gerade dabei ist, sich im Markt zu etablieren. 090 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Elektronik will Marktanteil im Halbleiterbereich steigern Im Geschäftsfeld Elektronik bewegt sich trumpf in volatilen Hochtechnologiemärkten, die stark durch Innovationszyklen geprägt sind. Die derzeitige Marktsituation in den Kernmärkten zeichnet sich durch unklare Wachstumsimpulse aus. In den vergangenen Jahren haben wir wichtige Grundsteine zur besseren Durchdringung des Halbleitermarkts gelegt. Wir gehen davon aus, den Marktanteil im Halbleiterbereich in den kommenden Jahren deutlich steigern zu können. Medizintechnik stärkt Vernetzung des OPs Der Geschäftsbereich Medizintechnik will im laufenden Geschäftsjahr wieder deutlich wachsen. Dazu werden interne Prozessoptimierungen genauso beitragen wie neue Produkte in allen Bereichen. Großes Potenzial sehen wir bei Angeboten für die Vernetzung und integrierte Steuerung im Operationssaal. Hohes Investitionsniveau Das Niveau der Investitionen wird auch im aktuellen Geschäftsjahr hoch sein. Weltweit haben wir zahlreiche Neubau- und Erweiterungsprojekte zur Verbesserung unserer internationalen Präsenz in Angriff genommen. Auch unsere traditionell hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung bleiben weit über dem Branchendurchschnitt. Diese Anstrengungen unternehmen wir, weil wir weltweit Wachstumschancen wahrnehmen und langfristig erfolgreich sein wollen. Damit sichern wir unsere Unabhängigkeit, unsere Innovationskraft und die Marktchancen unserer Kunden. Ditzingen, 5. September 2013 TRUMPF GmbH + Co. KG Berthold Leibinger GmbH Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender Dr. rer. pol. Lars Grünert Dr.-Ing. Mathias Kammüller Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Dipl.-Ök. Harald Völker Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 2012/13 s 092 Inhalt Konzernbilanz 093 Konzern-Gewinnund Verlust-Rechnung 094 Konzern-Eigenkapitalspiegel 096 Entwicklung des KonzernAnlagevermögens 097 Konzern-Kapitalflussrechnung 098 Konzernanhang 118Bestätigungsvermerk k ap. 04 091 092 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernbilanz zum 30. Juni 2013 AKTIVA in T€ Anhang 30.06.2013 30.06.2012 An la g everm öge n Immaterielle Vermögensgegenstände 1 30.220 27.025 Sachanlagen 2 717.419 666.505 Finanzanlagen 3 7.947 4.681 755.586 698.211 Um la ufverm öge n Vorräte 4 503.678 497.577 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 5 608.977 621.885 Wertpapiere 6 10.005 9.944 Liquide Mittel 7 Re c h n u n g s a bg re nz u ng spo ste n PASSIVA in T€ E ig en k a p i ta l 8 Anhang 192.909 1.322.315 23.104 22.422 2.056.859 2.042.948 30.06.2013 30.06.2012 9 Festkapital und gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Anteile anderer Gesellschafter S on d er p o ste n 155.509 1.278.169 10 98.500 98.500 801.678 748.529 35.997 68.586 9.030 9.066 945.205 924.681 10.009 8.692 141.749 126.993 226.781 231.479 368.530 358.472 R ü c k ste ll u n ge n Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen 11 Ver b in d lic h k e ite n 12 699.072 719.316 Re c h n u n g s a bg re nz u ng spo ste n 13 27.241 25.487 Pa ss ive late nte Steuern 14 6.802 6.300 2.056.859 2.042.948 TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 093 Konzernabschluss Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das Geschäftsjahr 2012/13 in T€ Anhang 2012/13 2011/12 Umsatzerlöse 19 2.343.362 2.328.213 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 20 14.906 54.818 2.358.268 2.383.031 Sonstige betriebliche Erträge 21 82.548 125.019 Materialaufwand 22 –1.103.083 –1.140.530 Personalaufwand 23 –687.578 –638.827 –75.385 –68.474 Sonstige betriebliche Aufwendungen 24 –398.726 –427.052 Finanz- und Beteiligungsergebnis 25 –21.975 –22.273 154.069 210.894 –32.190 –37.147 –6.310 –6.608 115.569 167.139 –62 –1.762 115.507 165.377 –29.193 –24.556 86.314 140.821 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 26 Sonstige Steuern Konzernjahresüberschuss Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 9 Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter Nachrichtlich: Steuern der Gesellschafter Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter und nach Steuern der Gesellschafter 26 094 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2012/13 Mutterunternehmen Festkapital und gezeichnetes Kapital Erwirt schaftetes Konzern eigenkapital in T€ Kumuliertes übriges Konzernergebnis Eigenk apital Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung Andere neutrale Transaktionen 98.500 764.107 38.112 –76.635 824.084 Zuweisungen auf Gesellschafterkonten – –101.806 – – –101.806 Umgliederung passivischer Unterschiedsbeträge aus Kapitalkonsolidierung – 590 – – 590 Konzernjahresüberschuss – 165.377 – – 165.377 Übrige Veränderungen – –3.104 30.474 – 27.370 Stand am 30.06.2012 98.500 825.164 68.586 –76.635 915.615 Stand am 30.06.2011 Gezahlte Dividenden – – – – – Zuweisungen auf Gesellschafterkonten – –62.932 – – –62.932 Änderungen des Konsolidierungskreises – – – – – Umgliederung passivischer Unterschiedsbeträge aus Kapitalkonsolidierung – 177 – – 177 Konzernjahresüberschuss – 115.507 – – 115.507 Übrige Veränderungen – 397 –32.589 – –32.192 Stand am 30.06.2013 98.500 878.313 35.997 –76.635 936.175 Aus dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen am Stichtag 604.047 T€ zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung. Einer gesetzlichen Ausschüttungssperre unterliegen 4.851 T€, weitere 40.065 T€ unterliegen einer Ausschüttungssperre gemäß Satzung beziehungsweise Gesellschaftsvertrag. Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Minderheitengesellschafter Minderh eitenkapital Kumuliertes übriges Konzern ergebnis Eigenk apital Konzerneigenk apital Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung 9.159 –127 9.032 833.116 –1.753 – –1.753 –103.559 – – – 590 1.762 – 1.762 167.139 – 25 25 27.395 9.168 –102 9.066 924.681 –54 – –54 –54 –280 – –280 –63.212 13 – 13 13 – – – 177 115.569 62 – 62 114 109 223 –31.969 9.023 7 9.030 945.205 095 096 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens für das Geschäftsjahr 2012/13 in T€ Anschaffungskosten 01.07.2012 Veränderungen im Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Abschreibungen kumuliert Buchwert 30.06.2013 Buchwert 30.06.2012 Abschreibungen des Geschäftsjahres 65.817 2.316 4.267 –930 1.581 –48.757 24.294 23.256 6.565 – 3.603 – – – –721 2.882 – 820 Imm ateriell e Verm ög en sgeg e nstä n de Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Geschäftsoder Firmenwert Geleistete Anzahlungen 3.769 – 838 – –1.563 – 3.044 3.769 – 69.586 5.919 5.105 –930 18 –49.478 30.220 27.025 7.385 Grundstücke und Bauten 659.221 967 37.465 –357 12.930 –212.445 497.781 472.175 19.925 Technische Anlagen und Maschinen 229.731 289 20.147 –12.875 9.648 –170.793 76.147 69.828 18.729 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 283.808 116 34.638 –13.313 6.254 –214.362 97.141 87.732 29.346 36.419 – 38.788 –7 –28.850 – 46.350 36.770 – 1.209.179 1.372 131.038 –26.552 –18 –597.600 717.419 666.505 68.000 268 84 1.880 – – – 2.232 267 – S a c h a nla g e n Geleistete Anzahlungen F i n a n za n la g e n Anteile an verbundenen Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen 55 – – – – – 55 55 – 6.576 – 1.236 – – –2.304 5.508 4.272 – Wertpapiere des Anlagevermögens 440 77 – – – –517 – – 78 Sonstige Ausleihungen 582 – 69 –2 – –497 152 87 – 7.921 161 3.185 –2 – –3.318 7.947 4.681 78 1.286.686 7.452 139.328 –27.484 – –650.396 755.586 698.211 75.463 Beteiligungen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 097 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2012/13 in T€ Kon z er n ja h res ü bers chuss + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2012/13 2011/12 115.569 167.139 75.463 68.474 + / – Zu-/Abnahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 14.961 13.432 + / – Zu-/Abnahme der übrigen Rückstellungen und passiven latenten Steuern –2.007 19.404 8.029 11.206 –688 1.288 –50.316 –153.828 23.056 6.018 184.067 133.133 5.286 15.822 –131.038 –144.786 + / – Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge – / + Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens – / + Zu-/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind + / – Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind = Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen – Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen – Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition = Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit – Auszahlungen an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter + Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 38 3 –5.105 –7.716 2 3.525 –3.185 –152 2.056 – –6.602 – –40.000 –10.000 –178.548 –143.304 –46.609 –27.220 966 47.532 – Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten –39.902 –8.026 = Mittelabfluss/Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit –85.545 12.286 –80.026 2.115 Z ah l u n g swi rk s ame V er änd eru ng d es Finanz m i tte lb esta n d s + / – Wechselkurs-, konsolidierungs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestands 623 –2.939 + Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 290.921 291.745 = Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 211.518 290.921 266.818 318.292 Zus amme nset z u n g d es Finanz mi tte lb estands + Liquide Mittel, Wertpapiere und Schuldscheindarlehen – Kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) –55.300 –27.371 = Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 211.518 290.921 098 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2012/13 Verkürzte Darstellung Grundlagen und Methoden Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2012/13 wurde gemäß § 264a HGB in Anwendung der Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB unter Berücksichtigung der gesonderten Regelungen für Personengesellschaften erstellt. Gemäß § 298 Absatz 1 i. V. m. § 244 HGB wurde der Konzernabschluss in Euro aufgestellt. Die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang gesondert ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit der Darstellung wurde die Bilanz über das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt. Bilanzierung und Bewertung Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften notwendig, so geschieht dies in einer Handelsbilanz II. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear. Bei Anlagen, die in Vorjahren bis Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) degressiv abgeschrieben wurden, wird von dem in der Übergangsregelung nach Artikel 67 Absatz 4 EGHGB vorgesehenen Wahlrecht zur Fortführung der bisherigen Wertansätze unter Anwendung der damals geltenden Vorschriften Gebrauch gemacht. Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen von folgenden Nutzungsdauern aus: 3 bis 5 Jahre für Software, 5 Jahre für Geschäfts- oder Firmenwerte, 25 bis 50 Jahre für Gebäude, 6 bis 8 Jahre für technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 20 Jahre für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 099 Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag ausgewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen. Die Vorräte an Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffen sowie Waren werden mit den Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Neben den direkten Material- und Fertigungskosten werden dabei in angemessenem Umfang auch Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Kosten des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, berücksichtigt. Die Vorräte werden auf den beizulegenden Wert abgeschrieben, wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten oder Absatzmarktpreisen, Überbestand oder Ungängigkeit am Abschlussstichtag niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert beziehungsweise mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wird eine angemessene Pauschalwertberichtigung auf die nicht einzelwertberichtigten Nettoforderungen gebildet. Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag ausgewiesen. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Disagio beträge werden aktiviert und planmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst. Der Sonderposten enthält Investitionszuschüsse und -zulagen für das Anlagevermögen. Diese werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst. 100 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Entsprechend der Regelung in § 253 Absatz 1 HGB werden bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Pensionsrückstellungen zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen sowie die erwartete Fluk tuation berücksichtigt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen folgende Parameter zugrunde gelegt: –Zinssatz: 4,98 Prozent p. a. – Lohn- und Gehaltssteigerungen: 3,00 Prozent p. a. Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB abgezinst. Ökonomische Sicherungsbeziehungen zwischen derivativen Finanzinstrumenten und Grundgeschäften werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenständen verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des verrechneten Deckungsvermögens, der den ursprünglichen Anschaffungskosten entspricht, beträgt 3.595 T€ (Vorjahr 5.951 T€). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Rückstellungen für Altersteilzeit beträgt zum Bilanzstichtag 4.248 T€ (Vorjahr 7.055 T€). Auf eine Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde wegen Unwesentlichkeit verzichtet. Die Rückstellungen für die Verpflichtungen aus dem trumpf Familien- und Weiterbildungszeitkonto wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenständen saldiert. Der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände, der den Anschaffungskosten entspricht, beträgt 1.196 T€ (Vorjahr 457 T€). TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 101 Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden betrug ebenfalls 1.196 T€ (Vorjahr 457 T€). Auf die Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschluss stichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen Zeitraum danach darstellen. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasipermanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- oder -entlastung mit den erwarteten unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht. Anteilsbesitz und Konsolidierungskreis Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die Berthold Leibinger Stiftung GmbH halten direkt und indirekt sämtliche Anteile an der trumpf GmbH + Co. KG und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben gemeinschaftlich die Leitung sämtlicher in- und ausländischer Tochterunternehmen der trumpf Gruppe aus. Die Konsolidierung erfolgt auf diese beiden Gesellschaften als gemeinsame Mutterunternehmen. Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den Mutterunternehmen – 26 (Vorjahr 25) deutsche und 53 (Vorjahr 52) ausländische Tochterunternehmen. Bezüglich der Darstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 HGB verweisen wir auf die vollständige, im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichte Fassung des Konzernanhangs. Zwei (Vorjahr drei) Tochterunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, da ihr Jahresergebnis in Summe und ihre Umsatzerlöse in Summe weniger als 1 Prozent des Konzernergebnisses bzw. des Konzernumsatzes ausmachen, werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Drei (Vorjahr drei) Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen gemäß §§ 311 ff. HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Bei vier (Vorjahr zwei) weiteren Unternehmen, deren Einfluss auf die 102 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, da ihr Jahresergebnis in Summe und ihre Umsatzerlöse in Summe weniger als 1 Prozent des Konzernergebnisses bzw. des Konzernumsatzes ausmachen, wird auf die Anwendung der EquityMethode verzichtet. Konsolidierungsgrundsätze Bis 30. Juni 2010 erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode. Dies geschah durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beziehungsweise der Gründung oder des Erwerbs. Seit dem Geschäftsjahr 2010/11 wird gemäß § 301 Absatz 1 HGB die Neubewertungsmethode angewendet. Dabei wird das Eigenkapital des Tochterunternehmens mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen und Schulden entspricht. Ein nach der Verrechnung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wurde bis zum Geschäftsjahr 2009/10 als Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Ab dem Geschäftsjahr 2010/11 wird ein verbleibender Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert auf der Aktivseite ausgewiesen und über die betriebliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ergibt sich aus der Kapitalkonsolidierung ein passivischer Unterschiedsbetrag, wird dieser unter dem Posten „Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung“ nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Absatz 1 Nr. 1 HGB nach der Buchwertmethode „at equity“ konsolidiert. Resultieren aus den Konsolidierungsmaßnahmen der §§ 300 bis 305 HGB Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen, so werden die sich zukünftig ergebenden Steuerentlastungen beziehungsweise Steuerbelastungen als aktive beziehungsweise passive latente Steuern in der Konzernbilanz angesetzt. Der Ermittlung der latenten Steuern werden die im Zeitpunkt des voraussichtlichen Abbaus der Differenzen geltenden unternehmensindividuellen Steuersätze zugrunde gelegt. Die Steuersätze liegen zwischen 12 Prozent und 38 Prozent. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Die latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden mit den aus der Anwendung des § 274 HGB resultierenden latenten Steuern in der Bilanz zu einem Posten zusammengefasst. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 103 Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultieren, werden erfolgswirksam eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Währungsbedingte Differenzen hieraus werden erfolgsneutral behandelt und in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung eingestellt. Erlöse aus Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet beziehungsweise in die aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umgegliedert. Währungsumrechnung In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Absatz 1 i. V. m. § 252 Absatz 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Absatz 1 i. V. m. § 253 Absatz 1 Satz 1 HGB) beachtet. Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochteroder Beteiligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen, erfolgt mit den historischen Kursen. Anhangsinformationen werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanz stichtag umgerechnet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten von nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen gemäß § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Dabei werden die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs umgerechnet wird, zum Devisen kassamittelkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen werden gemäß § 308a HGB innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten „Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung“ ausgewiesen. 104 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Erläuterungen zur Bilanz Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden im Anfangs bestand sowie in den kumulierten Abschreibungen Differenzen aus der Währungsumrechnung berücksichtigt. 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Software und Know-how, das von Dritten erworben wurde. Des Weiteren werden unter dieser Position Geschäfts- und Firmenwerte ausgewiesen. Die Zugänge resultieren im Wesentlichen aus dem Erwerb eines Unternehmens sowie von Software. 2. Sachanlagen Der Anstieg des Sachanlagevermögens um 7,6 Prozent resultiert insbesondere aus Investitionsprojekten der Gesellschaften in Ditzingen, Schramberg und Hettingen (Deutschland) und Grüsch (Schweiz), die im Wesentlichen Erweiterungen und Modernisierungen von Gebäuden und deren Ausstattung mit Maschinen und anderen Anlagen sowie Ersatz- und Erweiterungsinvesti tionen für Maschinen betreffen. Die geleisteten Anzahlungen resultieren vor allem aus Gebäudesanierungen und -erweiterungen an den Standorten Ditzingen sowie in Saalfeld (Deutschland). Ebenfalls wurden Anzahlungen für Investitionen in Maschinen und Anlagen an den Standorten Farmington und Cranbury (USA) geleistet. 3. Finanzanlagen Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen nicht konsolidierte Tochterunternehmen. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 105 4. Vorräte in T€ 30.06.2013 30.06.2012 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 151.036 144.160 Unfertige Erzeugnisse 133.677 121.820 Fertige Erzeugnisse und Waren 291.689 301.695 Geleistete Anzahlungen Erhaltene Anzahlungen 7.776 9.709 584.178 577.384 –80.500 –79.807 503.678 497.577 30.06.2013 30.06.2012 473.685 480.784 5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.057 17.248 Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 3 335 Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 159 153 150 150 135.130 140.613 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 5.017 6.759 608.977 621.885 6. Wertpapiere Die Position beinhaltet Anlageprodukte, die der kurzfristigen Geldanlage dienen. 7. Liquide Mittel Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände sowie um Guthaben bei Kreditinstituten. 106 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 8. Rechnungsabgrenzungsposten in T€ Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB Sonstige 30.06.2013 30.06.2012 0 6 23.104 22.416 23.104 22.422 Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien, Wartungsverträge, Beiträge, Mieten und sonstige durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte Kostenabgrenzungen. 9. Eigenkapital Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den Pflichteinlagen der Kommanditisten der trumpf GmbH + Co. KG sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen identisch. Die Ergebnisverteilung des Geschäftsjahrs 2012/13 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses bereits berücksichtigt. Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf die Komplementärin und die inund ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen, sowie verrechnete Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von –76.635 T€ (Vorjahr –76.635 T€). Aus der Währungsumrechnung resultierende Umrechnungsdifferenzen werden seit dem Geschäftsjahr 2010/11 entsprechend der Neuregelung des § 308a HGB nicht mehr mit den Gewinnrücklagen zusammengefasst, sondern gesondert innerhalb des Eigenkapitals unter dem Posten Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Kam es bei Tochterunternehmen seit Gründung beziehungsweise Erwerb zu Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln, so wurden die entsprechenden Beträge in Höhe von 13.429 T€ (Vorjahr 13.429 T€) wieder in die Gewinnrücklagen eingestellt. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 107 Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die Beteiligungen an trumpfHomberger s.r.l., trumpf Sachsen GmbH und trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG (vormals HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG). Die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis entfallen mit 700 T€ (Vorjahr 2.302 T€) auf Anteile am Gewinn und mit 638 T€ (Vorjahr 540 T€) auf Anteile am Verlust. Die Gesamtentwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel gesondert dargestellt. 10. Sonderposten in T€ Investitionszuschüsse und -zulagen 30.06.2013 30.06.2012 10.009 8.692 10.009 8.692 30.06.2013 30.06.2012 11. Übrige Rückstellungen in T€ Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 20.833 21.727 205.948 209.752 226.781 231.479 Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozial bereich, Garantieverpflichtungen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse Verbindlichkeiten. 108 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 12. Verbindlichkeiten Restlaufzeit in T€ Restlaufzeit 30.06.2013 Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 30.06.2012 Gesamt bis zu 1 Jahr 174.138 61.735 49.926 62.477 233.374 59.189 63.854 1.093 46.025 16.736 63.870 1.108 115.587 115.566 21 – 111.473 111.433 Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel 39 39 – – 316 316 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 80 80 – – – – Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 243.775 46.613 197.162 – 217.722 41.419 Sonstige Verbindlichkeiten 101.599 92.045 8.885 669 92.561 79.485 34.147 34.147 – – 27.096 27.096 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Übrige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon aus Steuern davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 3.417 3.417 – – 2.967 2.967 699.072 317.171 302.019 79.882 719.316 292.950 Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte. Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein zum Vorjahr unverändertes Private Placement auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 62.762 T€ (Vorjahr 62.762 T€) und die darauf entfallende Zinsabgrenzung. TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 109 Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Verbindlichkeiten der trumpf GmbH + Co. KG sowie der trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG (vormals HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG) gegenüber ihren Kommanditisten. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Mittel, die dem Konzern von den Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Gewinnbeteiligung darlehensweise überlassen wurden. Darüber hinaus sind unter dieser Position Provisionsverbindlichkeiten, Kundenguthaben und sonstige Darlehen verbucht. Die ebenfalls in dieser Position enthaltenen Darlehen der mittelbaren Gesellschafterin Berthold Leibinger Stiftung GmbH belaufen sich zum Stichtag auf 14.930 T€ (Vorjahr 14.575 T€). Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 62.433 T€ (Vorjahr 68.308 T€) durch Grundpfandrechte gesichert. 13. Rechnungsabgrenzungsposten Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung von bereits vereinnahmten Erträgen oder Zahlungen aus Wartungsleistungen, Schulungen und Leasingverträgen. 14. Passive latente Steuern Die passiven latenten Steuern betragen zum Bilanzstichtag 6.802 T€ (Vorjahr 6.300 T€). Die saldierten passiven latenten Steuern resultieren aus latenten Steuerschulden auf Differenzen bilanzieller Wertansätze insbesondere bei immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagevermögen und Rückstellungen sowie aus latenten Steueransprüchen aus Konsolidierungsmaßnahmen. 15. Haftungsverhältnisse in T€ Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen und Bürgschaften 30.06.2013 30.06.2012 320 451 320 451 Aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmen, für die Bürgschaften übernommen wurden, wird das Risiko der Inanspruchnahme aus den Eventualverbindlichkeiten als gering eingeschätzt. 110 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 16. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten in T€ Währungsbezogene Geschäfte Nominalbetrag Beizulegender Zeitwert Buchwert Bilanzposition 384.841 24.826 – – 75.314 –3.334 – – Sonstige Geschäfte Bei den währungsbezogenen Geschäften handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps in den Währungspaaren EUR/USD, EUR/JPY, EUR/CNY, EUR/CHF, EUR/GBP und EUR/PLN. Unter die sonstigen Geschäfte fallen kombinierte Zins- und Währungssicherungs geschäfte in den Währungspaaren EUR/USD und EUR/JPY. Für Sicherungsgeschäfte, die nicht in Bewertungseinheiten einbezogen wurden und die zum Bilanzstichtag einen negativen beizulegenden Zeitwert aufweisen, werden entsprechende Rückstellungen gebildet. Die Bewertung erfolgt dabei nach allgemein anerkannten Bewertungsmethoden wie zum Beispiel Barwert- und Optionspreismodellen. Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet: Grundgeschäft/Sicherungsgeschäft Risiko/Art der Bewertungseinheit Einbezogener Betrag Höhe des abgesicherten Volumens Kundenumsätze und Einkäufe/Devisen termingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 120.818 T€ 994.929 TCNY Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 110.553 T€ 11.280.000 TJPY Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte und -swaps Währungsrisiko/Macro Hedge 81.217 T€ 106.600 TUSD Verbindlichkeiten ggü. Lieferanten/ Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 49.191 T€ 61.200 TCHF Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte und -swaps Währungsrisiko/Macro Hedge 11.995 T€ 9.850 TGBP Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 11.068 T€ 47.068 TPLN Finanzverbindlichkeiten/Kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte Zins- und Währungsrisiko/ Micro Hedge 62.762 T€ 75.000 TUSD Finanzverbindlichkeiten/Kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte Zins- und Währungsrisiko/ Micro Hedge 12.552 T€ 1.567.782 TJPY TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 111 Bezüglich der zum Bilanzstichtag bestehenden Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gilt Folgendes: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Aufgrund der Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden Komponenten gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften über den gesamten Sicherungszeitraum vollständig aus. Die Effektivität der Sicherungsmaßnahmen wird im Rahmen des bestehenden Risikomanagements regelmäßig überwacht. Gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der Sicherungsstrategie werden zeitnah vorgenommen. Es kann daher sowohl prospektiv als auch retrospektiv von einer effektiven Sicherungsbeziehung ausgegangen werden. Zur Absicherung von Währungsrisiken aus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Trans aktionen werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, die bezüglich ihrer Laufzeit, ihres Nominalbetrags und ihrer Fremdwährung dem erwarteten Nettozahlungsstrom entsprechen (Macro Hedges). Die mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Ein- und Auszahlungen aus geplanten Absatz- und Beschaffungsgeschäften sind aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Die vergangenheitsbezogene Überprüfung der Planung hat gezeigt, dass die angesetzten Trans aktionen hochwahrscheinlich sind. 17. Außerbilanzielle Geschäfte Im Berichtsjahr bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte. 18. Sonstige finanzielle Verpflichtungen in T€ Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie übrige Verpflichtungen Bestellobligo aus begonnenen Investitionen Die Beträge sind wie folgt fällig: innerhalb 1 Jahr 30.06.2013 30.06.2012 76.507 65.753 137.119 135.119 213.626 200.872 172.515 160.461 2 bis 4 Jahren 24.049 24.433 5 Jahren und später 17.062 15.978 213.626 200.872 112 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkontrakten und Anschaffungsgeschäften im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang sowie Verpflichtungen zum Kauf von Unternehmensanteilen. Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung 19. Umsatzerlöse Der Umsatz wurde zu 26 Prozent (Vorjahr 29 Prozent) in Deutschland beziehungsweise 74 Prozent (Vorjahr 71 Prozent) außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatzerlöse auf die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlagebericht verwiesen. in T€ Umsatzerlöse Inland 2012/13 2011/12 597.270 670.915 1.746.092 1.657.298 2.343.362 2.328.213 2012/13 2011/12 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 9.989 48.481 Andere aktivierte Eigenleistungen 4.917 6.337 14.906 54.818 Umsatzerlöse Ausland 20. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen in T€ 21. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Kursgewinne und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Erträge aus der Währungsumrechnung betrugen 37.149 T€ (Vorjahr 78.118 T€). Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 15.334 T€ zuzuordnen (Vorjahr 13.955 T€). TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 113 22. Materialaufwand in T€ 2012/13 2011/12 1.029.296 1.064.090 73.787 76.440 1.103.083 1.140.530 2012/13 2011/12 Löhne und Gehälter 566.015 531.020 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 103.490 91.195 18.073 16.612 687.578 638.827 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 23. Personalaufwand in T€ Aufwendungen für Altersversorgung Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen beziehungsweise Pensionsauf wendungen für Gesellschafter. 24. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Verwaltungs- und Vertriebskosten, insbesondere Vertreterprovisionen, externe Arbeitsleistungen, Instandhaltungs kosten, Schulungs- und Reisekosten, Ausgangsfrachten, Kursverluste und Werbekosten sowie Miet- und Pachtaufwendungen. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf 36.072 T€ (Vorjahr 61.148 T€). 114 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 25. Finanz- und Beteiligungsergebnis in T€ Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon aus Abzinsung von Rückstellungen 2012/13 2011/12 11 10 9.780 9.744 –78 – –31.688 –32.027 –6.764 –6.772 –21.975 –22.273 26. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten die effektiven und latenten Gewerbeund Körperschaftsteuern, die von der trumpf GmbH + Co. KG, der Komplementärin und den in- und ausländischen Tochterunternehmen zu entrichten sind. Die effektiven Steuern vom Einkommen und Ertrag lagen im Berichtsjahr bei 31.898 T€ (Vorjahr 43.124 T€). Die Aufwendungen aus latenten Steuern betrugen im Geschäftsjahr 292 T€ (Vorjahr Ertrag von 5.977 T€). Sie resultieren in Höhe von 1.406 T€ (Vorjahr Ertrag 1.016 T€) aus unterschiedlichen Bilanzansätzen in der Handels- und Steuerbilanz. Gegenläufig entwickelten sich die Erträge in Höhe von 1.114 T€ (Vorjahr Ertrag 4.961 T€) aus Konsolidierungsmaßnahmen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter wurden in Anlehnung an § 264c Absatz 3 HGB nachrichtlich nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der Berechnung der latenten Steuern bleiben sie unberücksichtigt. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 27. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel, Wertpapiere, Schuldscheindarlehen und kurzfristige Bankverbindlichkeiten einbezogen. Der Unterschied zwischen den ausgewiesenen liquiden Mitteln und Wertpapieren und ihrem Ausweis in der Bilanz resultiert aus dem Ausweis von sonstigen kurzfristigen Finanzanlagen in den sonstigen Vermögensgenständen sowie aus der Saldierung von liquiden Mitteln mit kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in der Bilanz. Aus demselben Grund ergibt sich ein Unterschied zwischen den an dieser Stelle ausgewiesenen kurzfristigen TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 115 Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) und den im Anhang ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit enthält erhaltene Zinsen in Höhe von 9.183 T€, gezahlte Zinsen in Höhe von 23.628 T€ sowie erhaltene Ertragsteuern in Höhe von 1.723 T€ und gezahlte Ertragsteuern in Höhe von 34.376 T€. Sonstige Angaben 28. Abschlussprüferhonorar Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 906 T€ (Vorjahr 705 T€) und teilt sich wie folgt auf: in T€ 2012/13 2011/12 Abschlussprüfungsleistungen 485 475 Steuerberatungsleistungen 374 230 47 – 2012/13 2011/12 4.979 4.815 Sonstige Leistungen 29. Mitarbeiter Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: InlandMitarbeiter Auszubildende AuslandMitarbeiter Auszubildende 359 293 4.406 4.086 137 162 9.881 9.356 30. Geschäftsführung Die Geschäftsführung obliegt den nachfolgend genannten Personen. Die Bezüge der Geschäftsführung der Muttergesellschaft für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen betrugen 6.182 T€ (Vorjahr 7.486 T€). 116 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 10.697 T€ (Vorjahr 9.680 T€) gewährt und zurückgestellt. Im Geschäftsjahr 2012/13 erhielten ehemalige Geschäftsführer beziehungsweise ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 511 T€ (Vorjahr 1.122 T€). 31. Befreiung gemäß HGB Für folgende Kapitalgesellschaften wird von der Befreiung des § 264 Absatz 3 HGB Gebrauch gemacht: trumpf Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, trumpf Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, trumpf International Beteiligungs-GmbH, trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH, trumpf Hüttinger Verwaltung GmbH (vormals HÜTTINGER Verwaltung GmbH), Laser Verwaltungs-GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH, trumpf Medizin Systeme Beteiligungs-GmbH, trumpf Capital GmbH, trumpf Finance GmbH, trumpf Med Beteiligungen GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, trumpf Kapitalbeteiligungen GmbH, trumpf Sachsen GmbH, trumpf Financial Services GmbH, trumpf Scientific Lasers Verwaltungsgesellschaft mbH. Für folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Absatz 1 HGB wird von der Befreiung des § 264b HGB Gebrauch gemacht: trumpf GmbH + Co. KG, trumpf Werkzeug maschinen GmbH + Co. KG, trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG (vormals HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG), trumpf Laser GmbH + Co. KG, trumpf Medizin Systeme GmbH + Co. KG, trumpf Immobilien GmbH + Co. KG, trumpf Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG, trumpf Scientific Lasers GmbH + Co. KG. 32. Aufsichtsrat In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist geregelt, dass ein Unternehmen ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7 Absatz 1 Nr. 1 MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung vom Geschäftsjahr 1998/99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 139 T€ (Vorjahr 141 T€). TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Konzernabschluss 117 33. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Es wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht marktüblichen Bedingungen durchgeführt. Ditzingen, 5. September 2013 TRUMPF GmbH + Co. KG Berthold Leibinger GmbH Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender Dr. rer. pol. Lars Grünert Dr.-Ing. Mathias Kammüller Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Dipl.-Ök. Harald Völker 118 > Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 Bestätigungsvermerk Von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, wurde zum vollständigen Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht, der im elektronischen Bundes anzeiger offengelegt wird, folgender Bestätigungsvermerk erteilt: Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen, und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlage bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Stuttgart, den 9. September 2013 Ernst & young gmbh Wirtschaftsprüfungsgesellschaft skirkHeubach wirtschaftsprüferwirtschaftsprüfer TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13 > Impressum Impressum Redaktion 2 0 12 2 0 13 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit TRUMPF GmbH + Co. KG Kontakt TRUMPF GmbH + Co. KG Johann-Maus-Straße 2 71254 Ditzingen Fon +49.7156 303-0 Fax +49.7156 303-930309 info@trumpf.com Bildnachweise TitelBpk/Hamburger Kunsthalle, Elke Walford Realisation 015TRUMPF/David Franck 016TRUMPF/David Franck 001TRUMPF 017 Barkow Leibinger/Ina Reinecke 002STRICHPUNKT 018 Amy Barkow/Barkow Photo 003STRICHPUNKT 019 Amy Barkow/Barkow Photo 004 Corbis/Ron Royals 020TRUMPF 005Designer Janne Kyttanen/3D Systems 021STRICHPUNKT 006 Corbis/Tetra Images 022 Robert Bosch GmbH 007TRUMPF/John Sterling Ruth 023 Fraunhofer ILT, Aachen/Volker Lannert 008TRUMPF 024STRICHPUNKT 009 Krones AG 025 Corbis/Kallista Images/Visuals Unlimited 010 Corbis/Andria Patino 026TRUMPF 011Design Author: Petr Novague/ 027 Corbis/Oivind Hovland/Ikon Images Manufacturer: NOVAGUE Ltd. 028STRICHPUNKT 012 ID Bike GmbH 029 Getty Images/Andy Roberts 013TRUMPF 030TRUMPF/Franc Peret 014TRUMPF/David Franck 031 Corbis/Lars Wallin/Etsa Images Konzept und gestaltung Strichpunk t GmbH Stuttgart / Berlin w w w.strichpunkt-design.de DRUCK EBERL Print GmbH 87509 Immenstadt w w w.eberl.de 1923 TRUM PF damals TRUMPF heute – 2013 J 1923 J 2013 1923 19 87 Christian Trumpf erwirbt die mechanische Werkstätte der Julius Geiger GmbH in Stuttgart, die biegsame Wellen fertigt – zunächst für den zahnärztlichen und Druckereibedarf, mit der Entwicklung des motorischen Antriebs auch für die Holz- und Metallbearbeitung. trumpf stellt die trumatic l 3000 vor, eine Flachbettlaserschneidanlage mit fliegender Optik. Im Gegensatz zu den bis dahin gängigen Maschinentypen bewegt sich nicht das Blech, sondern der Schneidkopf – quasi fliegend. 193 4 19 9 5 trumpf stellt die erste motorbetriebene Handschere (HSP 201) zum Schneiden von Blech vor. Daraus entsteht ein breites Produktprogramm an Elektro- und Druckluftwerkzeugen. In der Flachbettschneidanlage trumatic ly 2500 bearbeitet erstmals ein Festkörperlaser dünne Bleche. In der Folgezeit erweitert trumpf das Produktprogramm durch die Integration von Verfahren wie Laserschweißen und Laserrohrbearbeitung. 19 47 trumpf fasst den Entschluss zum Bau einer stationären Aushauschere. Diese wird unter dem Namen „trumpf Aushauschere TAS“ vorgestellt. 19 57 Berthold Leibinger patentiert für die neue trumpf Kopiernibbelmaschine die Koordinatenführung von Blechen und schafft so den Ausgangspunkt für die NC-Steuerung, die bald auf allen Werkzeugmaschinen zum Einsatz kommt. 19 6 8 trumpf präsentiert mit der trumatic 20 die erste Blechbearbeitungsmaschine mit numerischer Bahnsteuerung. Sie ermöglicht einen bis auf den Werkzeugwechsel vollautomatischen Arbeitsablauf und wird als Sensation gefeiert. 1971 Carl Haas in Schramberg beginnt mit der Entwicklung von Festkörperlasern. Als Teil der trumpf Gruppe ist sein Unternehmen auch heute noch Kompetenzzentrum für die Festkörperlaser-Entwicklung. 1979 trumpf stellt die erste kombinierte Stanz-Laser-Maschine trumatic 180 l mit CO 2 -Lasern aus den USA vor. 19 9 9 Der Scheibenlaser vervielfacht das Leistungspotenzial diodengepumpter Festkörperlaser: Auf der Fachmesse laser stellt trumpf das erste Laborgerät vor. 20 03 trumpf präsentiert als Weltneuheit den Prototyp eines Scheibenlasers mit 4 kW Laserleistung. Dank der hohen Strahlqualität eröffnen sich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten wie beispielsweise das ScannerSchweißen. 20 0 9 trumpf zeigt den ersten hochbrillanten MultikilowattIndustrielaser mit Hochleistungslaserdioden als direkte Strahlquelle. 2010 Neben dem CO 2 -Laser erobert sich der Festkörperlaser sein Terrain – als gemeinsame Strahlquelle für zwei Anwendungen im LaserNetwork oder als hochproduktive Lösung für die Dünnblechbearbeitung in der trulaser 5030 fiber. 2012 19 8 5 Der erste selbst entwickelte CO 2 -Laser trumpf laser tlf 1000 verfügt über 1 kW Strahlleistung – der erste kompakte Laserresonator mit Hochfrequenzanregung. trumpf präsentiert die komplette 2-D-Laserwelt: Für jede Maschinen-Leistungsklasse besteht die Möglichkeit, zwischen CO 2 - und Festkörperlaser zu wählen. 2013 19 8 6 trumpf engagiert sich im Bereich Abkanten und präsentiert die weltweit einzige CNC-Maschine zum vollautomatischen Biegen, die trumaform 400. Mit der neuen Funktion BrightLine fiber werden auch Festkörperlasermaschinen zu Universalanlagen, die alle gängigen Materialarten und -dicken in sehr guter Qualität bearbeiten können.