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Nr. 19/März – Mai ´08 >> Kultur, Tourismus, Wirtschaft aus Leipzig und Mitteldeutschland Download unter: www.naeherdran-leipzig.de I/08 NÄHER >dran top aktuell Kultur, Tourismus, Wirtschaft +++ im fokus Henri Hinrichsen +++ das titelthema Raus aus dem Alltag – Freizeit aktiv erleben +++ Ferienstraßen in Mitteldeutschland +++ hinter den Kulissen Zu Besuch in der Ausstellung „Die Kunst ist weiblich ...“ +++ Zu Besuch im Porsche Werk Leipzig +++ vorgestellt Belgern, Crimmitschau +++ boulevard +++ Slow Mail +++ Mein Leipzig lob ich mir: Peter Ruta Raus aus dem Alltag – Freizeit aktiv erleben Titelfoto: Dirk Brzoska (www.maneda.de) titelthema > Seite 11 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 GUNTER SACHS DIE KUNST IST WEIBLICH … 2. März – 22. Juni 2008 Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig, www.mdbk.de Di und Do bis So 10 –18 Uhr, Mi 12–20 Uhr. An Feiertagen 10 –18 Uhr vorwort Aktive Freizeitgestaltung „Gesund leben“, das ist das Schlüsselwort in der heutigen Gesellschaft. Die Menschen ernähren sich bewusster und treiben auch zunehmend Sport. Dabei nutzen sie nicht nur das altbekannte Fitnessstudio. Die Freizeit wird gemeinsam mit Familie und Freunden aktiv gestaltet und erlebt. Für Jogger, Skater und Nordic Walker bieten Leipzig und sein näheres Umland ideale Bedingungen. Das Terrain ist eben und die wenigen „Berge“ sind meist künstlicher Natur. Von Nordwest bis Süd wird die Stadt von einem grünen Gürtel aus Auen, Parks und Wäldern durchzogen. An den Ufern der Flussläufe findet man Laufstrecken. Aus ehemaligen Tagebauen sind neue Seen entstanden, die das Freizeitangebot wesentlich bereichern. Auch im Bereich Trendsportarten bietet Leipzig einzigartige Attraktionen. Ob SoccerWorld Leipzig, das größte Indoor-Fußballcenter Kontinentaleuropas, der 2006 eröffnete Kanupark am Markkleeberger See, eine der modernsten Wildwasseranlagen der Welt oder der Kletterturm Mockau, mit 30,5 m lichte Höhe die höchste künstliche IndoorKletterwand Europas – hier lohnt für sportlich Interessierte eine Reise nach Leipzig. Dies lässt sich ideal mit der Teilnahme an einer Veranstaltung des Breitensports verbinden, z. B. mit dem „Leipzig Marathon“ (20.4.2008) oder der beliebten „7-Seen-Wanderung“ (2.–3.5.2008). Unser Redaktionsteam hat viele attraktive Möglichkeiten recherchiert, damit Sie Ihre Freizeit sportlich genießen können. Für Wagemutige ist ebenso etwas dabei, wie für Gelegenheitssportler. Lassen Sie sich von unseren Angeboten, den Erlebnisberichten und dem schönen Frühlingswetter anregen, Ihren inneren Schweinehund zu besiegen und aktiv zu werden. Sie haben nichts zu verlieren, als bestenfalls ein paar unnötige Pfunde. Eine vergnügliche und anregende Lektüre wünscht Ihnen Weg mit dem Winterspeck! Wie das auf vergnügliche Weise funktioniert, lesen Sie ab Seite 11. Ihr Volker Bremer Ein Hinweis in eigener Sache Im September 2006 hatte der Leipzig Tourist Service e. V. (LTS e. V.) sämtliche Anteile an der Marketing Leipzig GmbH erworben. Im Zuge einer Neustrukturierung des Leipziger Marketings werden das Tourismusmarketing und das Stadt- und Standortmarketing seit Januar 2008 von der Tochtergesellschaft des LTS e.V., der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH durchgeführt. Das besondere Angebot Natur erleben in Leipzig Auf seinen Ruf als drittgrünste Stadt Deutschlands ist Leipzig besonders stolz. Wie ein Gürtel ziehen sich großzügig angelegte Parkflächen um die City. Dass Leipzig zudem über zahlreiche Wasserwege verfügt, wissen nur wenige. Eine Gondelfahrt auf den Kanälen Leipzigs lässt schnell eine mediterrane Stimmung aufkommen. Erleben Sie Leipzig vom Wasser aus! Leistungen: · 2 x Übernachtung/Frühstück in einem LTM-Partnerhotel · einstündige Gondelfahrt auf dem Karl-HeineKanal und der Weißen Elster · Mittag- oder Abendessen (3-Gang-Menü) in einem Restaurant am Fluss · zweistündige Fahrt mit einer original indischen Rikscha durch den Palmengarten und den Clara-Zetkin-Park Gültigkeit: Mai – September 2008 Preis: ab 299 Euro pro Person im DZ Leipzig Tourismus und Marketing GmbH Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig Tel.: +49 (0)341 7104-275 Fax: +49 (0)341 7104-251 E-Mail: Incoming@ltm-leipzig.de www.ltm-leipzig.de Inhalt NÄHER dran Kultur, Tourismus, Wirtschaft aus Leipzig und Mitteldeutschland Ausgabe Nr. 19 (März – Mai 2008) top aktuell • Kultur, Tourismus, Wirtschaft Seite 4 im fokus Seite 7 • Das Kalenderblatt: Henri Hinrichsen • Leipziger Perlen: Zahlen und Fakten über Leipzig • Leipziger Stadtteile: Leutzsch das titelthema • Raus aus dem Alltag – Freizeit aktiv erleben • Ferienstraßen in Mitteldeutschland (mit Übersichtskarte) Seite 11 literaturtipps Seite 25 vorgestellt • Top Ausflugsziel: Belgern, Crimmitschau • Leute in Leipzig Seite 26 rückblick – ausblick • Projekte und Aktivitäten der LTM GmbH • Ein Besuch im Panometer – eine visuelle Reise ins antike Rom mit „Rom 312“ Seite 29 hinter den Kulissen • Zu Besuch in der Ausstellung „Die Kunst ist weiblich“ im Museum der bildenden Künste Leipzig • Zu Besuch im Porsche Werk Leipzig Seite 32 meinungen – ansichten Seite 34 leipzig in superlativen • Folge 20 Seite 35 Seite 20 boulevard Seite 36 • Feste und Bräuche – Folge 3 • Slow Mail (Ein Beitrag von Daniel Zanetti) • Mein Leipzig lob ich mir … – Peter Ruta • Das LTS-Porträt – 5 Fragen an Rosemarie Steinhardt • Glorsischd … De Gwardalschellde • Schnappschuss des Quartals impressum Seite 38 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 3 top aktuell Wir stellen Ihnen aktuelle Kulturereignisse vor und geben Ihnen eine Vorschau auf bedeutsame Veranstaltungen des zweiten Quartals 2008. Eine ausführliche Veranstaltungsvorschau finden Sie unter www.lts-leipzig.de (Veranstaltungen). Sorgen für den Stadtfest-Erfolg: Volker Bremer und Bernd Hochmuth sowie Helen Schahin und Dennis Palsa („EvasKinderChor“) Top aktuell – Kultur und Veranstaltungen 11.4. (Renaissance Hotel) Lichterball www.wege-ev.de 11.4. (verschiedene Orte) Konzertreihe „Bach bei uns“ www.amici-musicae.de 10.5. (Marktplatz) Weltrotkreuztag www.drksachsen.de 3.5. (Augustusplatz) Weltgrößtes Bauernfrühstück www.komm-passion.de 3.5. (Innenstadt) Lange Nacht des Sports www.sportsax.de 14.–23.5. (diverse Spielstätten) Wagner-Festtage-Leipzig www.wagner-festtage.de 14.5. (Neues Rathaus) Verleihung BILD-OSGAR 2008 www.bild-osgar.de 26.4. (Leipziger Museen) Nachtschicht. Leipziger Museumsnacht www.nachtschicht-leipzig.de 6.5. (Arena) Konzert: Mark Knopfler www.argo-konzerte.de 16.–25.5. (Innenstadt) „a cappella“ Festival für Vokalmusik www.a-cappella-festival.de 30.4. (Völkerschlachtdenkmal) Leipzig. Courage zeigen www.leipzig-courage-zeigen.de 9.–12.5. (div. Spielstätten) Wave Gotik Treffen www.wave-gotik-treffen.de 18.5. (Augustusplatz) LVZ-Fahrradfest www.lvz-online.de Verdis „AIDA“ wird am 30.8.2008 am Völkerschlachtdenkmal aufgeführt. 25.5. (Zentralstadion) Konzert: Bon Jovi www.concertbuerozahlmann.de 30.5.–1.6. (div. Spielstätten) Evangelischer Deutscher Posaunentag www.ohrenblickmal.de 10.6. (Werk II) Konzert: Bad Religion www.argo-konzerte.de 6.–8.6. (Innenstadt) 17. Leipziger Stadtfest Zur größten Open-Air-Veranstaltung der Region erwartet die Besucher ein hochwertiges Kulturangebot, ansprechende Gastronomie und internationale Stars wie Sydney Youngblood und DIE HAPPY. www.leipzigerstadtfest.de 13.–22.6. (Innenstadt) Bachfest Leipzig www.bach-leipzig.de 20.–22.6. (Völkerschlachtdenkmal) 10. Leipziger Bierbörse www.bierboerse.com 22.6. (Spinnerei) Werkschau und SpinnereiSommerfest www.spinnerei.de Internationale Chöre Vom 14.–17.7.2008 ist Leipzig Austragungsort des ersten Leipzig International Choral Festivals. 13 Chöre aus den USA, Großbritannien, der Schweiz und Leipzig finden sich zum gemeinsamen Singen zusammen. Organisiert wird das Chortreffen vom britischen Veranstalter Casterbridge Tours mit Unterstützung der Stadt Leipzig und der LTM GmbH. www.leipzigchoralfestival.com AIDA am Völkerschlachtdenkmal Mit Verdis „AIDA“ erwartet das Publikum am 30.8.2008 eine der bedeutendsten Opern unter freiem Himmel. Es spielt eine weltberühmte Staatsoper mit großem Chor, Orchester und Starsolisten. www.opern-festspiele.de Zu Gast beim Leipziger Stadtfest (6.–8.6.2008) 22.6. (Völkerschlachtdenkmal) Internationales Badewannenrennen www.nato-leipzig.de MORITZBURG FESTIVAL 9. – 24. AUGUST 2008 28.6. (Zentralstadion) Konzert: The Police www.prknet.de Spider Murphy Gang Veranstaltungskarten KÜNSTLERISCHE LEITUNG: JAN VOGLER | COMPOSER-IN-RESIDENCE: GUSTAVO BEYTELMANN KÜNSTLER: ALBRECHT MAYER, ILYA GRINGOLTS, JAN VOGLER, ALISON BALSOM, PATRICK DEMENGA, DUO TAL / GROETHUYSEN, MIRA WANG, L ARS ANDERS TOMTER, IGOR ARDASEV, HENRI DEMARQUET TE, COLIN JACOBSEN, ROBERT CHEN, VICTOR HUGO VILLENA, ULRICH EICHENAUER, CHRISTIAN POLTÉRA, LIDIA BAICH, KAI VOGLER, LISE BERTHAUD TICKETS & INFORMATION: TEL.: +49 (0)351- 810 54 95 FA X: +49 (0)351- 810 54 96 E-MAIL: BUERO@MORITZBURGFESTIVAL.DE WWW.MORITZBURGFESTIVAL.DE WIR DANKEN UNSEREM KOOPERATIONSPARTNER: Egal ob Opernkarte oder Metal-Konzert – wer Veranstaltungskarten für Leipzig benötigt, wird beim Ticket-Service Leipzig in der Tourist Information fündig. Tel.: +49 (0)341 7104-285 T-Rex-Coverband www.ltm-leipzig.de Sydney Youngblood 4 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 top aktuell Wir stellen Ihnen Neuigkeiten aus dem Tourismus in Leipzig und der Region vor. GRASSI Museum für Musikinstrumente – Werkstatt Top aktuell – Tourismus Bahnpostamt wird Hotel Im April 2009 eröffnet die Hotelkette A&O im ehemaligen Bahnpostamt in der Brandenburger Straße östlich vom Hauptbahnhof ein neues Hotel. Es wird 500 Betten in der Zwei-SterneKategorie enthalten. Im Hotelbereich können Gäste Ein- bis Vier-Bett-Zimmer buchen. Der seit zehn Jahren leerstehende Gründerzeitbau wird vom Wiener Unternehmer Rainer Maas denkmalgerecht saniert. A&O verfügt bereits über acht Hotels in deutschen Großstädten. www.aohostels.com Oelßners Hof wird für 25 Mio. Euro saniert Ende März 2008 wurde eine Neuigkeit verkündet, die voll in den Leipziger Trend passt: der Hauptnutzer von „Oelßners Hof“ wird ein Hotel, das im mittleren Preissegment angegliedert sein soll. Die Entscheidung, welches der vorliegenden fünf Angebote berücksichtigt wird, trifft der Eigentümer Eingang von „Oelßners Hof“ in der Nikolaistraße Carl Sauter in den nächsten Wochen. Das einstmals prächtige Ensemble „Oelßners Hof“ wurde 1907/08 als Pelzgewerbehaus durch Architekt Max Pommer im Stil des Neobarock errichtet. Das Areal reicht von der Nikolai- bis zur Ritterstraße. Deutschlands größte Musikinstrumentensammlung Das GRASSI Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig besitzt nach Brüssel die zweitgrößte Sammlung ihrer Art in Europa. Ende Februar 2008 wurde das zweite Teilstück des Rundgangs eröffnet, der nun rund 5.500 Objekte umfasst. Das entspricht ca. 20% der Kollektion. Ein Höhepunkt der Schau ist eines der drei weltweit ältesten Hammerklaviere. geschlossen werden, was bedeutet, dass man mit dem Boot bis ins Herz von Leipzig fahren kann. Leipziger Erfolgsgeschichte Von Leipzig aus wird Deutschland mit Urlaub versorgt. Durchschnittlich drei Mio. Besucher klicken jeden Monat auf die Internetseite ab-in-den-urlaub.de. Damit gehört das Onlinereisebüro zu den Top 3 Deutschlands. Im vierten Quartal 2007 hat es sich einmal mehr an die Spitze vor Opodo und Wird zum Hotel umgebaut: Das ehemalige Bahnpostamt in der Brandenburger Straße Expedia gesetzt (Quelle: Nielsen Netratings). Zum Angebot gehören Urlaubspauschalreisen, Lastminutereisen sowie Hotels und Flüge. Das Internetreisebüro startete 2003 und gehört zur Leipziger Unister GmbH, die sich von einem studentischen Start-Up zu einem Unternehmen mit 180 Mitarbeitern entwickelt hat. www.unister-gmbh.de Grimmaische Straße wird Flaniermeile Die Grimmaische Straße – die wichtigste Verbindung zwischen Markt und Augustusplatz – erhält seit 10.3. eine Schönheitskur. Ziel ist es, die Flaniermeile am 15.10.2008 im neuen Outfit zu präsentieren – zur Eröffnung der Ladenzeile, die im angrenzenden Gebäude des Uni-Campus entsteht. Der alte Asphaltbelag wird durch hochwertiges Natursteinpflaster aus Fichtelgebirgsgranit und Basalt ersetzt. Weiterhin werden neue Leuchten und Fahrradbügel installiert. www.grassimuseum.de Pleißemühlgraben kommt ans Licht Ein weiteres Stück Elstermühlgraben erblickt wieder das Licht: In einem zweiten Bauabschnitt soll bis 2010 der verrohrte Flussverlauf zwischen Schreberbrücke und Friedrich-Ebert-Straße freigelegt werden. Bis 2012 soll die Gesamtmaßnahme mit dem dritten Bauabschnitt zwischen Friedrich-EbertStraße und Thomasiusstraße abgeschlossen sein. Die Öffnung des Elstermühlgrabens ist ein wichtiger Baustein des Gewässerbundes der Region. Damit kann die Innenstadt an das Leipziger Neuseenland an- NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 5 top aktuell Hier erfahren sie Neues aus Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam für Bach: Repräsentanten von Bach Archiv Leipzig, LTM GmbH, Ströer Deutsche Städte Medien GmbH und Verbundnetz Gas AG Der 1846 erbaute „Karls Hof“ in der Chopinstraße 2 wird endlich saniert. Top aktuell – Wirtschaft www.do-it-at-leipzig.de Neben einer attraktiven Kongressbroschüre kommt Leipzig mit dem Serviceportal www.do-it-at-leipzig.de allen Veranstaltungsplanern auch online entgegen. Ob Kongresse, Tagungen oder Events – auf einen Blick finden Interessenten hier den Ort ihrer Wahl und den richtigen Dienstleister: PCO`s, Incoming, Hostessen- und Security-Services, Verkehrsträger sowie touristische Partner. Unter Federführung der Leipziger Messe GmbH und der LTM GmbH erfolgte in Kooperation mit ca. 40 Partnern der Ausbau des im Jahr 2000 entwickelten Serviceportals, das anlässlich der Fachmesse IMEX in Frankfurt am 22.4.2008 (15.30 Uhr) erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Bequem nach Stuttgart und Leipzig Seit Anfang 2008 verbindet die Airline Germanwings an allen Wochentagen den Flughafen Leipzig/Halle mit Stuttgart. Sie baut damit ihr innerdeutsches Flugprogramm weiter aus. www.germanwings.com Zehn Millionen für die Forschung In das BiotechnologischeBiomedizinische Zentrum der Universität Leipzig fließen aus Töpfen der Europäischen Union bis 2013 zehn Mio. Euro. Gefördert wird u. a die Erforschung von Ursachen und die Entwicklung von Therapien für Infektionskrankheiten und der Alzheimer-Krankheit. Mit seiner konsequenten Ausrichtung auf die Entwicklung von Technologieplatt formen wie Bioanalytik und Nanotechnik ist die Einrichtung sehr erfolgreich. www.uni-leipzig.de Höchstes Verkehrsaufkommen Mit einem Frachtaufkommen von 101.285 Tonnen und 2.723.748 Fluggästen verzeichnete der Flughafen Leipzig/Halle 2007 das höchste je erreichte Verkehrsaufkommen seiner Geschichte. Die Zahl der Flugbewegungen stieg gegenüber 2006 um 20,2 % auf 50.976. www.leipzig-halle-airport.de Spreadshirt bezieht neues Hauptquartier Leipzigs bekanntestes Startup-Unternehmen verlegt sein Hauptquartier nach Plagwitz. Für drei Mio. Euro werden zurzeit die ehemaligen Industriehallen des KIROW-Werkes an der Ecke Naumburger und Gießerstraße saniert. Der schnell wachsende Internet-Händler Spreadshirt, der T-Shirts und andere Textilien bedruckt, zieht mit seinen 200 Mitarbeitern im Juli 2008 nach Plagwitz um. www.spreadshirt.net Karls Hof entsteht neu Die Unternehmensgruppe Licon Wohnbau GmbH richtet am Karlsplatz ihr neues Hauptquartier ein 6 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 LTM Anzeige_Messe_110x133.indd 1 Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz 17.03.2008 12:58:13 Uhr und investiert 4 Mio. Euro, um aus der Pölitzstraße in den Neubau umzuziehen. Damit verschwindet die seit Jahren brach liegende Fläche hinter dem Wintergartenhochhaus. Bei der darauf befindlichen Ruine handelt es sich um den einstmals prächtigen Karls Hof, der 1846 nach Entwürfen von Albert Geutebrück für die Versicherung Teutonia errichtet wurde. Er wird saniert und erhält an der Nordseite eine aufwändige Fassade aus Glas und Stahl. Nebenan plant Licon ein neues Bürohaus mit Natursteinverkleidung. Gemeinsam für Bach Insgesamt 1.100 Großposter mit dem Konterfei Johann Sebastian Bachs werben seit März 2008 in 17 Großstädten für das Bachfest Leipzig, das vom 13.– 22.6.2008 stattfindet. Die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH und die Verbundnetz Gas AG wurden durch die LTM GmbH als Partner für die Außenkampagne gewonnen. Zu Gast bei Bachs Auf diesem 2,5-stündigen Rundgang begleitet Sie Bachs zweite Ehefrau Anna Magdalena (Foto oben) und plaudert munter aus dem Alltag der kinderreichen Familie. Der Bummel beginnt mit einem Besuch im Alten Rathaus und endet in der Thomaskirche. Der Preis beträgt 10 Euro. Termine: 18.5., 15.6. und 21.6.2008 Tel.: +49 (0)341 7104-280 www.leipzig-erleben.com Das Kalenderblatt – 5. Februar 1868 140. Geburtstag von Henri Hinrichsen Henri Hinrichsen Henri Hinrichsen wurde am 5.2.1868 als Sohn eines jüdischen Fabrikanten in Hamburg geboren. Er lernte in Leipzig, Basel, Brüssel sowie London Musikalienhändler und Verleger. Hinrichsen förderte besonders die Verbreitung der Musik von Edvard Grieg und machte sich als Stifter verdient. Darin glich er seinem Onkel Max Abraham, der ihn 1891 in den Musikverlag C. F. Peters aufgenommen hatte. Als Abraham sich kurz nach dem 100-jährigen Firmenjubiläum wegen schwerer Depressionen das Leben nahm, führte Hinrichsen das Werk fort. In seinem Unternehmen schuf er verbesserte Arbeitsbedingungen, bevor es in Deutschland zur Regel wurde. So gewährte er Lebensversicherungen, bezahlten Urlaub (seit 1885) und führte 1918 den achtstündigen Arbeitstag ein. Hinrichsen setzte sich für Komponisten wie Max Reger, Hugo Wolf, Arnold Schönberg und Edvard Grieg ein. Besonders zu Grieg besaß Hinrichsen ein herzliches Verhältnis. Im Musikverlag C. F. Peters erschienen fast alle seine Werke. Im ehem. Gebäude des Musikverlages C. F. Peters (Talstraße 10) befindet sich eine Gedenk- und Begegnungsstätte zu Ehren Edvard Griegs Weiterhin war Hinrichsen als Stadtverordneter tätig, engagierte sich im Kuratorium des Konservatoriums sowie im Vorstand des Deutschen Musikalienhändler Vereins. Leipzig verdankt ihm zwei bedeutende Stiftungen. Dank seiner finanziellen Unterstützung konnte 1911 die Hochschule für Frauen – die erste in Deutschland – eröffnet werden. 1926 bot das „Musikhistorische Museum“ in Köln seine wertvolle Musikinstrumentensammlung zum Kauf an. Hinrichsen erwarb diese für 200.000 Mark und stiftete sie der Universität. Damit legte er den Grundstock für das GRASSI Museum für Musikinstrumente, das 1929 eröffnete. Für das Museum der bildenden Künste erwarb Hinrichsen Max Klingers Skulptur „Kassandra“. Für seine Verdienste wurde er 1918 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt und 1929 zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig promoviert. Seit 1898 war er mit Martha geb. Bendix verheiratet und zeugte mit ihr zwei Töchter und fünf Söhne. Mit dem Macht- antritt der Nazis begann der Leidensweg seiner Familie, die jüdischen Ursprungs war. Während seine ältesten Söhne Deutschland bald verließen, blieb Hinrichsen in Leipzig. Sein hohes Ansehen in der Leipziger Gesellschaft ließ ihn im Glauben, er werde die Zeit des Nationalsozialismus überstehen. Ein verhängnisvoller Irrtum, denn seine Büroräume wurden 1938 verwüstet, am 9.11.1939 erhielt er Berufsverbot und ein Jahr später verlor er den Verlag wegen „Arisierung“. 1940 emigrierte er nach Belgien. Dort wartete er auf ein Ausreisevisum in die Vereinigten Staaten. 1942 verhaftete die Gestapo den 74-jährigen Hinrichsen und verschleppte ihn in das Konzentrationslager Auschwitz. Dort wurde er am Tag seiner Ankunft am 17.9.1942 vergast. Auch dreizehn Angehörige der Familie kamen während der Nazi-Zeit ums Leben. Das Grabmal der Familie Hinrichsen auf dem Südfriedhof wurde in den 1980er Jahren eingeebnet; seit 1992 erinnert ein Denkmal an den ehemaligen Standort. 2001 wurde im Waldstraßenviertel eine Straße nach Hinrichsen benannt Hochschule für Frauen in der Goldschmidtstraße 18–20 im fokus Wie hoch ist das durchschnittliche Nettoeinkommen der Leipziger? Wieviel Ehrenbürger hat Leipzig? Wie lang ist das Radwegenetz der Stadt? Wir haben u. a. im Statistischen Jahrbuch 2006 sowie im Quartalsbericht 4/2007 geblättert und einige interessante Fakten zusammengetragen. Leipzigs „Herr der Zahlen“: Dr. Josef Fischer (Leiter des Amtes für Statistik und Wahlen) Leipziger Perlen – Zahlen und Fakten über Leipzig Einwohnerzahl steigt Leipzig wächst immer weiter: Mit 507.842 Einwohnern (Stand: 31.8.2007) ist Leipzig vor Dresden die größte Stadt in Sachsen und die zwölftgrößte Deutschlands. Sachsen ver zeichnete 4.228.006 Einwohner. Somit sind über 12% der Sachsen Leipziger. 100-Jährige Laut Einwohnermelderegister lebten Ende 2007 genau 102 Menschen in Leipzig, die 100 Jahre oder älter sind. Diese Zahl steigt weiter an. Zum Vergleich: 1996 waren 22 Menschen registriert. Ehrenbürger Momentan hat Leipzig drei Leipzigs 557 km langes Radwegenetz lockt zu Ausflügen, z. B. in den Clara-Zetkin-Park Ehrenbürger: Kurt Masur, Erich Loest und Dr. Hinrich Lehmann-Grube. Chemnitz und Dresden lag das Wachstum jeweils unter 20 %. Wirtschaft Leipzigs Wirtschaft holt auf. Das Umsatzwachstum des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten stieg jeweils im Vergleich zum Vorjahr um 91% (2005) und 72% (2006). Zugpferd ist der Fahrzeugbau, gefolgt von der Metallund Elektroindustrie und dem Maschinenbau. In Umsatzstärkste Unternehmen Zu den 100 Top-Unternehmen in Ostdeutschland, gemessen am Jahresumsatz 2006, gehören sieben in Leipzig angesiedelte Firmen: Verbundnetz Gas AG (Rang 3), BMW Werk Leipzig (Rang 7), Stadtwerke Leipzig (Rang 20), Porsche Leipzig (Rang 23), PC-Ware Information Technologies AG (Rang 34), Mitteldeutscher Rundfunk (Rang 39) und Scholz Recycling (Rang 40). Einkommen Mit knapp 1.200 Euro (sächsischer Durchschnitt: 1.336 Euro) lag das reale Haushaltsnettoeinkommen in Leipzig 2006 noch unter dem von 1991. Allerdings hat sich die Einkommensschere zugunsten der Einkommensschwächsten etwas geschlossen. Wohnreport Im Jahr 2007 zogen 51.867 Leipziger um. Anders als früher stehen nur noch 10 % der Wohnungen leer. Das begehrteste Wohnviertel ist Gohlis-Süd, in dem Spitzenmieten von 8 Euro pro qm gezahlt werden. Allein in den vergangenen fünf Jahren zogen 6.324 Menschen in das Viertel. In der Neubausiedlung Grünau sind die Mieten mit durchschnittlich 4 Euro pro qm am niedrigsten. Radwegenetz Es hat eine Länge von 557 km. 282 km führen entlang des 1.633 km langen Stra- 8 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 ßennetzes. 135 km bestehen aus Waldwegen, die von Radfahrern genutzt werden können. Durch Parks, Grünanlagen und um den Cospudener See führen 140 km. Lehrer In Leipzig unterrichten 4.185 Lehrer. Die meisten davon, genau 1.077, sind an den Gymnasien tätig. In den Berufsschulen arbeiten 703 Lehrer. Sportvereine In Leipzig gibt es 352 Sportvereine. Die bekanntesten sind der FC Sachsen Leipzig, LOK Leipzig und der SC DHfK. Mit 4.525 sind die meisten Mitglieder beim BSV AOK registriert. Zum Vergleich: Im Jahr 1997 gab es in Leipzig 244 Sportvereine. Olympiamedaillen Insgesamt waren bisher 190 Leipziger Sportler an den Medaillengewinnen bei Olympischen Spielen beteiligt. Sie brachten 47 Gold-, 52 Silberund 37 Bronzemedaillen nach Hause. Die beste Ausbeute war bisher 1988 in Seoul. Da erreichten 16 Leipziger Sportler 12 Goldmedaillen. Hinzu kamen fünfmal Silber und siebenmal Bronze. Statistik-Bericht Das Statistische Jahrbuch 2006 sowie die einzelnen Quartalsberichte erhält man für 25 Euro bzw. für jeweils 7 Euro im Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig. Neues Rathaus, Burgplatz 1, 04109 Leipzig Tel.: +49 (0)341 1232847 www.leipzig.de im fokus Jedes Viertel hat seinen besonderen Charme und einzigartigen Charakter. In jeder Ausgabe stellen wir aus touristischer Sicht einen Leipziger Stadtteil vor. Ev.-Luth. Kirche St. Laurentius – sie wurde am Laurentiustag 1397 dem Hl. Laurentius geweiht Leipziger Stadtteile – Folge 13: Leutzsch Der Stadtteil Leutzsch umfasst eine Fläche von 4,7 qkm und ist ein klassisches Industriellen- und Arbeiterviertel im Leipziger Westen. Zur Vorgeschichte Leutzsch wurde im 8. Jahrhundert von Sorben besiedelt, deren Begriff „Luc’s“ (Wiesen- oder Sumpfort) den Ortsnamen prägte. Am 8.11.1285 verkaufte der Markgraf Friedrich Tuta von Landsberg u. a. die Gerichtsbarkeit vom damaligen „Luszh“ an den Merseburger Bischof. Dessen Nachfolger erklärte 1397 die Kapelle der heiligen Jungfrau zur selbstständigen Kirche von Leutzsch. Mit Einführung der Reformation wurde die Kirche 1539 evangelisch. Schwere Schicksalsschläge erlitt das Dorf während des 30-jährigen Krieges, in welchem es 1631 und 1641 von schwedischen Truppen niedergebrannt wurde. Die Einwohnerzahl der Siedlung wuchs in den Folgejahren beständig. In den 1870er Jahren bekam Leutzsch durch die Eisenbahnstrecke Leipzig-Leutzsch-Zeitz eine gute Anbindung an Leipzig. Einige Jahre später wuchs im Gleisbogen von Leutzsch ein Fabrikgebiet heran. 1881 gründete Franz Flemming die Flügel- und Pianomechanikfabrik. Zwei Jahre darauf entstand die Gießerei Edmund Becker & Co., die erste Gießerei Leipzigs. Eingemeindung nach Leipzig Sie fand 1922 statt. Leutzsch zählte damals 12.326 Einwohner. Seitdem hinterließen politgeschichtliche Ereignisse wie die Industrieverstaatlichung 1945 ihre Spuren. Nach der Wende 1989 wurden zahlreiche Industriebetriebe stillgelegt und dienen heute u. a. als Lager. Große Fußballtradition Bei dem Wort „Leutzsch“ denken viele an die Fußballer von „Chemie“ – heute FC Sachsen Leipzig. Der Verein wurde 1899 unter dem Namen „Britannia 1899 Leipzig“ gegründet. Die größten Erfolge feierte man unter dem Namen BSG Chemie Leipzig und wurde 1951 und 1964 DDR-Fußballmeister. Heimstätte ist neben dem Zentralstadion der 1920 eröffnete AlfredKunze-Sportpark. Spezialgießerei Schumann & Co. (1903) Ein Spaziergang Vom Zentrum Leipzigs ausgehend beginnen wir am Rande des Auenwaldes (Leutzscher Holz). Gemeinsam mit den Kleingartenanlagen und dem beliebten Auensee begrenzt dieser Leutzsch als Grüngürtel. Schrebergärten sowie Reit- und Waldsportplatz führen durch ein breites Erholungsangebot. In südöstlicher Richtung geht es weiter durch das ehemalige Arbeiter wohnviertel. Die Straßen führen im Süden des Stadtteils zum Dia konissenkrankenhaus. Das 1900 eröffnete Hospital – vom Diakonissenmutterhaus zur modernen Anlage er weitert – diente während beider Weltkriege als Lazarett und umfasst nun u. a. Praxisniederlassungen und ein Seniorenwohnheim. Auch das imposante Rathaus, 1904 errichtet, der Schulgebäudekomplex und die ehemalige Sparkasse – 1902 in der Georg-SchwarzStraße 144 erbaut – sind hier zu begutachten. Folgt man der Georg-SchwarzStraße, trifft man auf die Laurentius-Kirche. Der Heilige Laurentius wurde der Schutzheilige der Kirche, als sie 1397 als solche Selbstständigkeit erlangte. Dicht am Gotteshaus liegt der Pfarrhof mit angrenzendem Tanzplan. Wendet man sich nach Westen, erreicht man das Industrieviertel. Hier ist die um 1870 aufgestiegene industrielle Revolution an Fabrikgebäuden und Bahnschienen zu verfolgen, z. B. an der ehemaligen Gießerei. Weiter geht es zum Villenviertel, das ab 1880 auf ei- Das Dorf Leutzsch Anfang des 19. Jahrhunderts nem trockengelegten Auenwaldgelände entstand. Das Großbürgertum schuf hier ein Refugium im Grünen. Bekannte Architekten erbauten repräsentative Villen, die von parkähnlichen Gärten umgeben sind. Hier wohnten u. a. Carl-Friedrich Goerdeler, Bernhard Heisig, Kurt Masur und Anton Mädler. Wer gut zu Fuß ist, dem sei ein Ausklang der Tour im urigen „Gasthaus Schützenhof“ empfohlen. Er befindet sich im Auenwald und verfügt über einen großen Biergarten (Hans-Driesch-Str. 2b). Der Schützenhof wurde mit seinen Anlagen und dem Schweizer Haus 1919 durch die Leipziger Schützengesellschaft errichtet. Das Leutzscher Villenviertel Ob Gründerzeit oder Landhäuser im Schweizer Stil – wer das Leutzscher Villenviertel kennenlernen möchte, hat bei dieser 2stündigen Führung dazu Gelegenheit. Termine: 29.6., 30.8., 3.10.2008. Tel.: +49 (0)341 3039112 www.leipzigdetails.de Wichtige Kontakte: BürgerVerein Leutzsch e.V. Georg-Schwarz-Straße 138 04179 Leipzig Tel.: 0341 2462435 www.blickpunkt-leutzsch.de PRO Leipzig e.V. Waldstr. 19, 04105 Leipzig Tel.: 0341 9801894 www.proleipzig-buecher.de Gasthaus Schützenhof NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 9 titelthema Leipzig hat nicht nur ein atemberaubendes Kulturangebot zu bieten, sondern ist auch ein Idealziel für Aktivurlauber. Ob Wandern, Klettern oder Skaten – wir zeigen Ihnen Möglichkeiten auf, Ihre Freizeit aktiv zu erleben. Dass dabei der Spaß nicht zu kurz kommt, zeigen die Ergebnisse unseres Fototermins. Wildwasser-Rafting: Volle Kraft voraus! KANU Wildwasser-Terrasse: Kristin und Stefanie plaudern entspannt Raus aus dem Alltag – Freizeit aktiv erleben Lange suchte das Redaktionsteam nach dem „Roten Faden“ für das Titelthema. Zwar war klar, dass die aktive Freizeitgestaltung im Vordergrund stehen sollte, aber das recherchierte Spektrum war zu groß, reichte vom Angeln bis zum Reiten. Die Anregung einer engagierten Leserin und ein Geistesblitz von Kristin gaben den Ausschlag: wir verzichteten zugunsten einer erlebnisorientierten Darstellung auf eine umfassende Übersicht und konzentrierten uns auf Trendsportarten. Um sportlich ungeübten Lesern die Scheu zu nehmen, wählte das Redaktionsteam einige „Leuchttürme“ der aktiven Freizeitgestaltung aus und testete diese gleich selbst. Fototermin Zur bildlichen Umrahmung des Titelthemas wählten wir mit dem Kanupark am Markkleeberger See und dem Kletterturm Mockau zwei wirkliche Attraktionen aus. Näheres dazu auf den folgenden Seiten. Für die tatkräftige Unterstüt zung bei der atemberaubenden Rafting-Tour bedanken wir uns bei Frank Henze, für die Müde Muskeln und zerstörte Frisuren – dennoch glücklich: Nancy, Julia und Franziska nach dem Rafting geduldige Betreuung beim Klettern bei Markus. Doch nun sollen die Fotos für sich sprechen … Frau über Bord! – Nancy testet vor Beginn des Raftings unfreiwillig das Wasser Stefanie trotzt der Höhenangst Der Spaß am Klettern beginnt ... Julia blickt nach unten: „Huch ist das tief!“ Nach dreistündiger Klettertour – vor dem Kletterturm Mockau NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 11 titelthema Indoor- und Outdoor-Klettern So wird geklettert: Das „NÄHER dran“-Redaktionsteam holt sich Anregungen Das benötigt man zum Klettern: HMS-Karabiner und Tube Julia prüft den markierten Schwierigkeitsgrad Kletterschuhe Chalkbag und Sitzgurt No Limit Kletterhalle TWID Hochseilgarten Leipzig 12 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Ich war das erste Mal im Kletterturm Mockau, der mit einer 30,5 m hohen künstlichen Indoor-Kletterwand in Europa einmalig ist. Eine sympathische Mitarbeiterin nahm mich in Empfang und erläuterte mir den Klettersport. Klettern kann jeder ab 6 Jahren. Als Neuling muss man sich lediglich in bequeme Sportkleidung „schwingen“. Wichtig dabei ist, dass die Knie bedeckt sind. Die Kletterausrüstung kann man vor Ort günstig ausleihen. Als Interessentin ohne Vorkenntnisse empfiehlt mir die Mitarbeiterin einen 1,5-stündigen Schnupperkurs, den man für 17 Euro absolvieren kann. Jenen habe ich dann auch gemacht. Mit der Sicherung wurde mir geholfen. Ganz nach oben wollte ich, aber schon nach ersten Kletterversuchen wurde mir bewusst, dass es leichter aussieht als es ist. Mich packte der Ehrgeiz. Die Zurufe spornten mich an, doch nach zehn Metern verließ mich die Kraft. Fest nahm ich mir vor, nächstes Mal höher hinauf zu klettern, auch wenn ich einen Tag später noch Muskelkater hatte. Wer richtig klettern möchte, muss einen Einsteigerkurs absolvieren, denn die Sicherheit hat oberste Priorität. Wenn man gelernt hat, wie man knotet und sich gut sichern kann, ist Indoorklettern ungefährlich. Im Klettersport gibt es verschiedene Routen, die farblich nach Schwierigkeitsgraden gekennzeichnet sind. Damit es den „Profis“ nicht langweilig wird, werden die knapp 6.000 Griffe an den künstlichen Kletterwänden regelmäßig versetzt. Außerdem hat der geübte Kletterer die Möglichkeit zu bouldern. Damit ist das Klettern ohne Sicherung in Absprunghöhe gemeint. Auch an der Außenwand des 1907 erbauten Wasser turmes kann man an rund 20 Routen bis 40 m hoch klettern. Als knifflig erweist sich der 8 m hohe Outdoorfelsen, an dem natürliche Strukturen ohne aufgeschraubte Griffe der eigenen Kreativität viel Spielraum lassen. Herausfordernd ist ebenfalls die Speed-Strecke an der Vorderseite des Turms, welche sich super für Wettkämpfe eignet. Nach erfolgtem Kraftakt ist in der IndoorKletterhalle auch für das leibliche Wohl gesorgt. Im gemütlichen Restaurant mit großem Biergarten genießt man italienische Küche. Info: www.kletterturm.info In luftige Höhen begab sich Nancy Fritzsche Klettern Entwickelt hat es sich aus dem alpinen Bergsteigen, das 1789 mit der ersten Ersteigung des MontblancGipfels begann. Den Durchbruch brachte die Verwendung von Karabinern, die sich mittels eines speziellen Schnappers öffnen und schließen lassen. Mittels dieser Techniken konnten immer schwierigere Felswände der Alpen und Mit telgebirge bezwungen werden. Weitere Klettermöglichkeiten: No Limit Mitteldeutschlands größte Indoor-Kletterhalle bietet über 200 Routen verschiedener Schwierigkeitsgrade an. www.kletterhalle-leipzig.de Aerobbi’s Wellness- und Fitnesspark Diese moderne Clubanlage besitzt einen Kletterbereich. Hier wird einmal pro Woche ein Anfängerkurs angeboten. www.aerobbi.de K4 Kletterfelsen Er ist 20 m hoch und befindet sich im Stadtteil Grünau. www.k4-kletterfelsen.de TWID Hochseilgarten Leipzig Am Ufer des Kulkwitzer Sees gelegen können Gruppen ab 10 Personen zwischen 14 m hohen Baumstämmen klettern. www.twid-leipzig.de Kletterwald Leipzig Er liegt am Albrechtshainer See und bietet zehn Parcours mit über 70 Elementen. www.kletterwald-leipzig.de Woher kommt eigentlich der Ausdruck ...? „Alles in Butter“? Früher wurden zerbrechliche Güter, wie Porzellan, in Butterfässern transportiert um sie vor Stößen zu schützen. „Die Arschkarte ziehen“? kommt von der roten Strafkarte, die sich Schiedsrichter beim Fußball hinten in die Gesäßtasche stecken. „Sich etwas hinter die Ohren schreiben“? Im Mittelalter wurden Jungen vorsorglich geohrfeigt um sie an wichtige Dinge zu erinnern. „Auf dem Holzweg sein“? kommt von den Sackgassen, auf denen man gehauene Bäume aus dem Wald zieht. Sie führen nirgendwo hin. „Morgenstund hat Gold im Mund“? Der römischen Göttin der Morgenröte, Aurora, fiel der Legende nach beim Lächeln Gold aus dem Mund. „Etwas auf der Pfanne haben“? kommt von den Pulverpfannen alter Gewehre. Waren sie gefüllt und schussbereit, hatte man seinem Gegner etwas voraus. titelthema Soccer und Paintball Soccerworld Paintball Factory Soccer ist nichts anderes als Fußball, nur das man der Sportart einen englischen Namen gegeben hat, um sie moderner wirken zu lassen. Paintball – auch Gotcha (= got you „hab ich dich“) genannt – entstand um 1980 in New Hampshire (USA). Die Spieler der einzelnen Mannschaften beschießen sich gegenseitig mit Farbkugeln aus einem Markierer. Wer getroffen wurde, ist raus aus dem Spiel. Dieses darf nur auf dem dafür vorgesehenen umfriedeten Gelände gespielt werden, da die Markierer unter das Waffengesetz fallen. Hält man sich an die Regeln und trägt die vorgeschriebene Schutzbekleidung, ist Paintball ungefährlich. Es gibt unterschiedliche Arten des Spielens. Die einfachste Form ist „Capture the Flag“, bei der die Mannschaften versuchen, eine Fahne aus dem Gebiet der gegnerischen Mannschaft zu erkämpfen. Eine weitere Spielform ist SupAirball, das auf einem großen Gelände mit aufblasbaren Deckungen und Hindernissen gespielt wird. Diese Variante eignet sich besonders für Tuniere. Eine Alternative ist Woodland. Hier spielt man auf einem natürlichen Gelände. Obwohl ich kein eingefleischter Fußballfan bin, reizte es mich sehr, zu recherchieren, denn immerhin handelt es sich bei Soccerworld Leipzig um die größte Fußballhalle Kontinentaleuropas. Ich begab mich deshalb in die ehemalige „Alte Messe Halle 7“. Seit der Eröffnung 2006 ist in der 125 m langen, 67 m breiten und 22 m hohen Halle Fußballspaß vom Feinsten garantiert. Die Spieler finden einen neuen FIFA-Kunstrasen vor, der einem Naturrasen gleicht. Hier befinden sich neun Spielplätze (Courts) für das Spiel „5 gegen 5“ sowie ein kleiner Spielplatz für das Spiel „4 gegen 4“, der auch bei Kindergeburtstagen gern genutzt wird. Zusätzlich können sich Fußballer im „1 gegen 1“-Käfig Mann gegen Mann miteinander messen. Weiterhin laden die beiden Torwände zum munteren Wettschießen ein. Für private Feiern, Firmenveranstaltungen oder nur für einen Drink nach dem Kick lässt auch die schönste Sportbar in Ostdeutschland mit mehreren Großbildschirmen und 125 Sitzplätzen keine Wünsche offen. Der direkt in die Halle integrierte Biergarten bietet 60 Gästen Platz. www.hallenfussball.de Julia in Lauerstellung Freundlich wurde ich bei meinem Besuch in der Paintball Factory (FranzFlemming-Str. 16) von Silvio Sehlig begrüßt. Gleich zu Beginn betont er: „Jugendliche vom Computer reißen, das ist eines unserer Ziele.“ Die Zielgruppe beginnt ab 18 Jahren und reicht bis ins hohe Alter. Die Halle bietet eine Spielfläche von 1.000 qm und Platz für 20 Personen. Die Paintball Factory zeichnet sich durch ein gutes Preis- und Leistungsverhältnis aus. Der Preis für 500 Schuss beträgt 25 Euro inkl. kompletter Ausrüstung. Die Entstehung des Paintballs zeigt, dass schon immer der Spaßfaktor im Vordergrund stand. Silvio Sehlig berichtete mir folgende Geschichte: „Schon vor vielen Jahren arbeiteten Viehzüchter mit Lebensmittelfarbe, um ihre Rinder zu markieren. Eines Abends saßen sie beisammen und kamen vor Langeweile auf die Idee, sich gegenseitig mit Farbe zu beschießen. Und sie fanden Spaß daran.“ Soccerworld Leipzig www.paintball-leipzig.org Ihre Soccer- und PaintballKenntnisse schilderten Nancy Fritzsche und Julia Hillenhagen Weitere Möglichkeiten: Paintball Farm Freiroda Die Paintball Farm bietet eine Fläche von 20.000 qm. Das Nutzen der Anlage ist nach Absprache jederzeit möglich. Blick auf die Spielfelder der Soccerworld-Halle www.paintball-leipzig.net PSL e. V. Leipzig – Paint-Ball.cc In Großpösna können Spieler sich auf einem 20.000 qm großen Gelände mit Woodland Spielfeld austoben. www.paint-ball.cc Paintball Factory: Silvio Sehlig mit Schutzausrüstung und Markierer Vorsicht, heimliche Dickmacher Fruchtsaft ist aufgrund des Fruchtzuckers ein heimlicher Dickmacher. Besser ist es, ungesüßten Tee oder Fruchtschorle (Verhältnis 1/3 Saft und 2/3 Wasser) zu trinken. Auch Alkohol macht sich auf dem Kalorienkonto bemerkbar. Ein großes Bier (0,5 l) enthält 250 Kalorien, ebenso viele Kalorien wie in 50 g Salami stecken. Salate liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Die Kalorien verstecken sich in Salatsaucen und Dips: Daher am besten keine Fertigprodukte nutzen. Als Faustregel sollte maximal ein Esslöffel Öl pro Person verwendet werden. Käse kann sehr viel Fett enthalten. Weicher Camenbert und Brie haben meistens einen Fettanteil von 50 % in der Trockenmasse. Kalorienärmer sind Hart- und Schnittkäse mit 25 % und 30 % Fett in der Trockenmasse. Es lohnt sich, im Supermarkt nach diesen Sorten Ausschau zu halten. In nur 100 g Avocado stecken 23 g Fett, damit ist die Avocado eine richtige Fettbombe. Zwar liefert die Frucht auch wichtige Vitamine, die besseren Alternativen sind mit je einem Gramm Fett pro 100 Gramm jedoch Mangos und Ananas. Der Fettgehalt bei Wurst ist sehr unterschiedlich. Zu den fettreichen Wurstsorten gehören streichfähige Sorten wie Leberwurst, Mettwurst und Teewurst, aber auch Fleisch-, Gelbwurst und Salami. Kalorienarme Alter- nativen sind Wurstsorten mit Geflügel. Nüsse senken zwar den Cholesterinspiegel und schützen das Herz, dafür sind die kleinen Kerne aber auch wahre Fettbomben. 100 g Erdnüsse enthalten 600 Kalorien und 50 g Fett. Da sie sich positiv auf die Gesundheit auswirken, ist der Verzehr von kleinen Mengen durchaus empfehlenswert – Experten raten zu einer Handvoll täglich. Milch enthält zwar viel Kalzium und schützt damit die Knochen, aber durch den Fettgehalt gilt Milch nicht unbedingt als kalorienarmes Getränk. Eine gute Alternative sind entrahmte Milch oder Buttermilch. NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 13 titelthema Bowling, Eislaufen und Rumbaggern Der Eisdom befindet sich im Kohlrabizirkus Schlittschuhspaß im Eisdom Kapazität für 500 Personen: Bowl Play Bowl Play Dass es den Bowlingsport gibt, haben wir europäischen Einwanderern in Amerika zu verdanken, die sich nicht damit abfanden, dass ihnen ihr geliebtes Kegeln verboten wurde. Sie fügten kurzerhand noch einen Kegel hinzu, so dass ein neues Spiel entstand. Ich habe mir das Vergnügen im Bowl Play, dem größten Bowling- und Freizeitcenter Leipzigs, angeschaut. Auf den 30 wettkampferprobten Bowlingbahnen sind alle Profi- und Spaßbowler sowie Vereine willkommen. Die Anlage entspricht dem internationalen Standard und ist geeignet für Bowling-Turniere und Cups. Live-Übertragungen von Sportereignissen können auf den Großbildleinwänden mit ver folgt werden. Empfehlenswert ist das modern gestaltete Restaurant „Grand Canyon“. Unter dem Motto „Zahnweiß macht die Zähne dunkel ...“ Autor Sven Siedenberg hat in seinem Buch die verblüffendsten Wahrheiten und Unwahrheiten aus Ernährung, Gesundheit und Fitness zusammengefasst. Hier ein paar Auszüge ... Light-Zigaretten sind weniger giftig Die Zigarettenindustrie muss sich gegen strenge Rauchverbote wehren und erfindet immer „gesündere“ Zigaretten. In Wahrheit greifen Raucher bei Light-Zigaretten häufiger zu und inhalieren stärker. Dadurch dringen die Gifte tiefer in die Lungen. Auch Light-Zigaretten sind ein gefährliches Gemisch aus über 70 Giften. Außerdem werden Light-Produkten mehr krebserregende Zusatzstoffe beigemischt, die das Kratzen des Rauchs vermindern und den Geschmack „verbessern“. Unser Körper braucht Entschlackung Entschlackung ist eine Erfindung der Werbeindustrie. Dabei gibt es keine „Schlacken“, nur Stoffwechselprodukte, die unser Körper ausscheidet. Darmspülungen, Abführmittel oder Entschlackungstees schaden eher der Darmflora als dass sie helfen. Eine gesunde Darmflora sorgt für Selbstreinigung. Wer sich gesund und ballaststoffreich ernährt, sich durch ausreichend Bewegung fit hält und genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, der reinigt seinen Körper automatisch und sorgt für den natürlichen Abtransport von Körpergiften. Sex vor dem Wettkampf macht schlapp Schon in der Antike wurde sexuelle Enthaltsamkeit von den Olympiaathleten ge- 14 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 fordert, weil man dachte, der Liebessport raube die Energie. Auch Fußballer von heute kennen diese These und müssen vor entscheidenden Spielen oft auf Damenbesuch verzichten. Studien zeigen jedoch: Sex steigert das Wohlbefinden, regt die Durchblutung der Muskeln an und stärkt das Selbstvertrauen – all das beflügelt einen Athleten im besten Fall zu Höchstleistungen. Die gesündesten Lebensmittel 1) Blaubeeren 2) Bohnen 3) Brokkoli 4) Hafer 5) Kürbis 6) Orangen 7) Soja 8) Tomaten 9) Spinat 10) Grüner Tee „Essen wie in Amerika“ kann man sich u. a. an Rib Eye Steak und Mozarella Sticks stärken. Das Bowl Play verfügt über eine Kapazität für 500 Leute. Bis zu 8.000 Besucher kommen wöchentlich hierher. „Wir haben für jede Zielgruppe Angebote,“ berichtete mir Betriebsleiter Jens Schwenke. So kann man unter Angeboten wie „Happy Hour Bowling“ und der „Pasta-Kids-Party“ wählen. Für die Freunde des Billards stehen 10 original amerikanische Billardtische im King-Size-Format zur Verfügung. www.bowlplay.de Eisdom Leipzig Vor ca. 800 Jahren glitten in Holland Boten mit Eisenkufen an Holzschuhen über die zugefrorenen Kanäle und überbrachten eilige Nachrichten an adelige Empfänger. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich das Schlittschuhlaufen zunächst zum Vergnügen des Adels, später zum Volkssport. Mitte des 18. Jh. wurden in England die ersten Schlittschuhvereine gegründet. Wer Spaß am Eislaufen hat, dem bietet Leipzig seit 1998 mit dem von Oktober bis März geöffneten Eisdom eine echte Attraktion. Auf 2.200 qm findet man hier die größte Indoor-Eislauffläche Deutschlands. Sie befindet sich im „Kohlrabizirkus“ – der größten Stahlbetonkuppelhalle der Welt. Über 1 Mio. Besucher strömten in den letzten zehn Jahren hierher. Wer keine Schlittschuhe hat, kann diese für drei Euro im Eisdom ausleihen. An ausgewählten Samstagen kann man kostenfrei an einer Eislaufschule teilnehmen. Für Abwechslung sorgt neben dem Schlitt schuhlaufen der traditionsreiche Eisstock-Sport. Dem Besucher werden hierfür vier Bahnen geboten, die stundenweise gemietet werden können. Dieser Sport ist besonders für Firmenfeiern geeignet. Für das leibliche Wohl ist im integrierten Bistro und Biergarten gesorgt. Der Eisdom macht zur Zeit „Sommerpause“ und hat ab 2.10.2008 wieder geöffnet. www.eisdom-leipzig.de Rumbaggern Mit einem über 7.000 qm großen „Sandkasten” wird Hobby-Bau maschinen piloten sowie professionellen Buddelkünstlern die Möglichkeit geboten, nach Herzenslust zu baggern. Ob Ladearbeiten oder Geschicklichkeitsparkur, für alle ist etwas dabei. Eine Sicherheitseinweisung und fachgerechte Anleitung erfolgten durch erfahrenes Personal. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist die Zustimmung und Begleitung eines Erziehungsberechtigten er forderlich. Für die Freizeitmaschinisten stehen kleine Minibagger (1,5 t), Mobilbagger (10-20 t), Kettenbagger (über 20 t) sowie Radlader (4-23 t) zur Verfügung. Rumbaggern kann man Am Bahndamm 1 in Leipzig-Mölkau bei der ATLAS LEIPZIG baupartner GmbH. Es recherchierten Julia Hillenhagen, Nancy Fritzsche und Franziska Meyer „small“-Paket Interessenten können unter verschiedenen Bagger-Paketen wählen. Das “small”-Paket kostet z. B. 90 Euro pro Person inkl. Einweisung. Hier kann man mit einem Minibagger und einem Radlader (< 10 t) ca. 60 Minuten baggern und laden. Tel.: +49 (0)341 65915-0 www.rumbaggern.de titelthema Golf Golfball Er hat einen Durchmesser von mindestens 42,67 mm, ein Gewicht von höchstens 45,93 Gramm und besteht aus einer harten Kunststoffschale mit unterschiedlichen Kernen. Auf jeden Golfball ist eine Nummer aufgedruckt, die dazu dient, den Ball von Bällen anderer Spieler zu unterscheiden. Die Anfänge des Golfsports in Leipzig Schon 1905 begann in Gaschwitz, vor den Toren Leipzigs, die Jagd nach dem Handicap. Bis zur Wende wurde Golf jedoch als elitärer Sport geschmäht. Enthusiastische Leipziger gründeten 1990 den ersten Golfclub der Neuen Bundesländer, den 1. Golfclub Leipzig e. V. Die Faszination Golf entdeckte Franziska Meyer 1. Golfclub Leipzig e. V. Der Südrand der Dübener Heide heißt „Noitzscher Heide“ und ist nur 29 km von Leipzig entfernt. In diesem Erholungsgebiet sind die Spielbahnen von Teichen und Biotopen sowie einer Clubanlage geprägt. Auf der Gesamtfläche von 5.937 qm befindet sich eine 18-Loch-Anlage. www.golfclub-leipzig.de Golfspieler im Schlosspark Machern GolfPark Leipzig-Seehausen e.V. Der Golfplatz ist einer der modernsten Mitteldeutschlands und verfügt über eine 18-Loch-Meisterschaftsanlage, eine 6-Loch-Kurzbahn sowie über 60 Abschlagplätze. Einer der modernsten Golfplätze Deutschlands: Golfplatz Noitzscher Heide Golfclub Markkleeberg Die 9-Loch-Anlage liegt idyllisch am Cospudener See. Unter Anleitung erfahrener Trainer erlangt man die Platzreife und kann sich im Clubrestaurant verwöhnen lassen. www.golfclub-markkleeberg.de Erfreut sich wachsender Beliebtheit: GolfPark Leipzig-Seehausen Golfclub Leipzig Schlosspark Machern e.V. Die Golfanlage im Landschaftsschutzgebiet 5 km östlich von Leipzig hat eine 18-Loch-Anlage und sechs Übungsbahnen. Im Clubhaus mit Terrasse finden bis zu 210 Personen Platz. www.golfclub-machern.de Idyllisch: Golfclub Leipzig Schlosspark Machern 0341 8605901 Geschichte Die Schotten gelten als Erfinder des Golfsports. Die erste urkundliche Erwähnung des Spiels fand 1457 statt. In diesem Jahr wurde Golf vom Schottischen Parlament verboten, weil es die Männer davon abhielt, das Bogenschießen zu trainieren. Golf ist seit den Spielen 1900 und 1904 olympische Sportart. Der Deutsche Golf Verband existiert seit 1907. Regeln Die ersten schriftlich niedergelegten Regeln stammen aus dem Jahr 1744 von den Gentlemen Golfers of Leith (heute Honourable Company of Edinburgh Golfers). Heute gibt es beim Golfspiel 34 Regeln, die alle vier Jahre überarbeitet werden. 0341 356510 Golf Beim Golf geht es darum, einen Ball von einer als Abschlag bezeichneten Fläche mit möglichst wenigen Schlägen in ein 10,8 cm durchmessendes und in der Regel mehrere hundert Meter entferntes Loch zu spielen, wobei verschiedene Golfschläger zum Einsatz kommen. Die Summe der Schläge bis zum Einlochen des Balles, wird Score genannt. Eine Golfrunde besteht in der Regel aus 18 Spielbahnen, die insgesamt über 7.000 m lang sein können und nacheinander absolviert werden. In Deutschland benötigt man eine sogenannte Platzerlaubnis (PE) um auf einem Golfplatz spielen zu können. Diese kann in Kursen erworben werden. Wichtig ist, dass diese PE nur für den jeweiligen Golfclub gilt. In vielen Fällen benötigt man ein Handicap, um auf anderen Plätzen spielen zu dürfen. Das Handicap ist eine Kennzahl, die die ungefähre Spielstärke eines Golfers beschreibt. www.golfclub-seehausen.de NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 15 titelthema Radwandern Blick zur „Seeterrasse Cospuden“ am Hafen Zöbigker Aussichtsturm „Bistumshöhe“ Stärkung im „Kap Zwenkau“ Barock-Schloss Wiederau Vom Neuseenland begeistert: Thomas Kraft Die Umgestaltung der Bergbaufolgelandschaften schuf für das Radwandern im Leipziger Neuseenland ganz neue Möglichkeiten. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Journalist Thomas Kraft ist davon begeistert und empfiehlt eine ca. 45 km lange Tour, die er 2007 testete. Wir veröffentlichen einen Auszug aus seinem Text, der von Franziska Meyer gekürzt wurde. „Liebliches Wiederau – Auf Bachs Spuren ins Leipziger Neuseenland“ Ausgerüstet mit einem in der Tourist Information erworbenen Fahrradstadtplan radle ich die Karl-TauchnitzStraße entlang zum ClaraZetkin-Park. Auf idyllischen Waldwegen führt mich die Route durch das Ratsholz und das Naherholungsgebiet Wildpark. In Markklee- berg angekommen, fahre ich zum Cospudener See. Hier biege ich links auf den gut asphaltierten Weg ab. An den dünenhaften Stränden tummeln sich hunderte Badelustige. Auch „oben ohne“ ist hier kein Problem. Bald erreiche ich die Marina am Hafen Zöbigker. Der kleine Hafenkomplex ist perfekt für Bootstouren oder eine Rast geeignet. An der „Seeterrasse Cospuden“ genieße ich den herrlichen Blick über den See. Anschließend radle ich zum Aussichtsturm „Bistumshöhe“, der durch eine originelle Architektur besticht. Von oben blickt man u. a. zum Vergnügungspark BELANTIS (Eintritt: 18,90 Euro). Vom Park aus führt der Elbe-Elster-Radweg über Knautnaundorf und Zitschen nach Wiederau, durch verträumte Dörfer und grüne Auen. Ich erreiche den Zwenkauer See, der bis 2013 geflutet wird. Hier lässt sich der Landschaftswandel bestens nachvollziehen. Im Restaurant „Kap Zwenkau“ stärke ich mich und genieße die Aussicht von der Sommer terrasse. Der nächste Stopp ist das Barock-Schloss Wiederau (via Elbe-Elster-Radweg als Teil der Neuseenland-Radroute). Es wurde von Gregor Fuchs 1705 auf dem Gelände einer ehemaligen Wasserburg erbaut. Bach verfasste hier 1737 eine seiner schönsten Kantaten: „Angenehmes Wiederau“. Das nicht weit entfernte Kraftwerk Lippendorf sieht vielleicht nicht so schön aus, ist aber trotzdem interessant. Man kann es nach Anmeldung sogar besichtigten. Für die Rückfahrt wähle ich eine liebliche Radstrecke durch meist freie Natur mit Kulturhinweisen nach internationalem Standard (weißgrüne Radwegschilder mit Kilometerangaben). Einen Abstecher lohnt die Kleinstadt Borna, die mit der Emmauskirche eine Attraktion besitzt. Ende 2007 legte die 750 Jahre alte Wehrkirche auf einem Tieflader 12 km von Heuersdorf nach Borna zurück und wurde so vor dem Kohletagebau gerettet. Zurück in Lippendorf führt der Weg wunderschön an der Pleiße entlang bis zum Cospudener See. Bei einem kühlen Bier genieße ich den Sonnenuntergang und überlege, was ich am Abend in Leipzig anstelle. Zum Glück lässt sich die Innenstadt leicht zu Fuß erobern – meine Sohlen habe ich ja auf dem Rad geschont. Radsportevent im Leipziger Neuseenland Bei den „neuseen classics“ handelt es sich um eines der wichtigsten Deutschen Ein-TagesRennen. 2007 feuerten über 30.000 RadsportFans die 20 Profiteams aus 10 Ländern an. Termin: 12.5.2008 www.neuseenclassics.de Falsche Vorurteile Radfahren schädigt den Rücken Im Gegenteil: Die abwechselnde Auf- und Abbewegung der Beine stimuliert die Muskulatur im unteren Rücken und trainiert auf diese Weise die Stabilität der einzelnen Wirbelkörper. Sattel und Lenker sollten so eingestellt sein, dass der Winkel in der Hüfte möglichst groß ist, d. h., dass der Sattel weit vorn ist und der Lenker etwas höher gestellt. 16 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Sauna macht schlank Stimmt nicht, man verliert hauptsächlich Wasser! Der Flüssigkeitsverlust wird mit dem nächsten Getränk wieder ausgeglichen. Dennoch: Zwar bringt die Sauna das Fett nicht weg, sie schafft aber durch ihre psychisch ausgleichende Wirkung ideale Voraussetzungen. Der Stoffwechsel und die Durchblutung werden gesteigert, was den Abtransport von Schlackenstoffen fördert. titelthema Ein Rafting-Erlebnis im Kanupark am Markkleeberger See Pressereise im Juli 2007: Die Sonne scheint und ich lausche den Ausführungen von Christoph Kirsten über die Entstehung des im April 2007 eröffneten Kanuparks. Es ist die modernste künstlich angelegte Wildwasserstrecke Europas und weltweit vergleichbar mit den Olympiastrecken in Athen und Sydney. Die 11,9 Mio. Euro teure Anlage bietet erstklassige Bedingungen für Rafting, Kajak, Hydrospeed, Wildwasserabfahrt und Kanu-Freestyle. Während der Erläuterungen wird in der Gruppe das Getuschel immer lauter: „Ob wir das Rafting ausprobieren dürfen?“ Es ist spontan möglich! Schließlich kommt eine Frage, die ich schon befürchtet hatte: „Machst du mit?“ Die abenteuerlustigen Augen eines Journalisten schauen mich fragend an. Noch zögere ich. Doch schon werde ich von fünf mutigen Reisejournalisten zur Anmeldung geführt. Man überreicht uns einen schicken Neoprenanzug, Gummischuhe, eine Schwimmweste und einen Schutzhelm. Nach dem Umziehen werden wir von einem „Coach“ eingewiesen, der uns im Gummiboot mit Rat und Tat zur Seite stehen soll. Die Anweisungen sind leicht zu verstehen. Wenn er „LINKS“ ruft, muss die linke Seite paddeln, bei „RECHTS“, die rechte Seite. Wichtig: „Wenn einer über Bord geht, soll er sich mit Quad-Touren Ebenfalls im Trend liegen Quad-Touren. Beim Quad handelt es sich um ein kleines Kraftfahrzeug für ein bis zwei Personen, das für den extremen Einsatz im Gelände gedacht ist. Der Tourismusverein Leipziger Land e. V. bietet drei Touren durch das Leipziger Neuseenland an. www.leipzigerneuseenland.de den Beinen nach vorn ins Wasser legen, dann kann nichts passieren – die Schwimmweste trägt einen.“ Es geht los. Wir paddeln Richtung „Riesenfließband“, welches unser Boot zum Startpunkt befördert. Hier steuern wir gleich auf die erste Stromschnelle zu. Unser Coach sitzt hinten und hat alle gut im Blick. Seinen Befehlen folgend überstehen wir diese gut. Nur die erste Reihe wird nass. Gut, dass ich hinten sitze ... Weiter geht’s. Wir drehen unser Schlauchboot, so dass wir quer über die nächste Stromschnelle fahren und – PLATSCH – ich werde nass. Auf diese unterhaltsame Art drehen wir mehrere Runden, immer unter den schaulustigen Blicken vorbeiziehender Ausflügler. Dann passiert es: Wir kämpfen gegen einen Strudel, als schon die nächste Gruppe heran paddelt. Also versuchen wir mit Anstrengung das Boot aus dem Wirbel zu lenken. Der Übereifer endet im Wasser – die ganze Mannschaft kentert. Doch noch bevor ich richtig verstehe, was passiert ist, ist mein Kopf schon wieder über Wasser. Ein Mitarbeiter des Kanuparks hält mich fest und fragt: „Ist alles o.k.?“ Dann kämpfe ich mich durch das hüfthohe Wasser zurück zum Boot. Das ist gar nicht leicht, da die im Kanal befindlichen Einbauteile (Obstacles) für starke Wellen und Verwirbelungen sorgen. Wir lassen uns nicht entmutigen und treten eine neue Runde an – diesmal wird rückwärts gepaddelt. Nach einer Stunde stieg ich pitschnass, aber glücklich aus dem Boot und ging heiß duschen. Anschließend ruhten wir uns gemeinsam auf der KANU WildwasserTerasse mit Blick über den Markkleeberger See bei einem Cocktail aus. Infos unter: www.kanuparkmarkkleeberg.com Weitere Trendsportarten: Kitesurfen wurde in den 1990er Jahren auf Hawaii populär. Der Sportler befindet sich auf einem Board und wird durch eine Art Lenkdrachen fortbewegt. Durch den Auftrieb des Drachens vollführt der Sportler extreme Sprünge. Beim Wakeboarding handelt es sich um einen Mix aus Snowboarden, Surfen und Wasserski. Bei dieser Funsportart macht die Vielseitigkeit der Fahrtechniken den Spaß aus. Beim Hydro-Biking radelt man mit einem Fahrrad, das durch zwei Schwimmkörper am Kippen gehindert wird, übers Wasser und bewegt damit eine Art Schiffsschraube. Christoph Kirsten (Betreiber) führt die Teilnehmer der vom LTS e. V. organisierten Pressereise durch den Kanupark Der verhängnisvolle Strudel ... Campinghof Bartl Wer im Leipziger Neuseenland länger verweilen möchte, kann im nur 1 km vom Kanupark entfernten Campinghof übernachten. Im freundlich geführten Familienbetrieb sind bereits für 6 Euro pro Nacht Stellplätze erhältlich. Zusätzlich gibt es einen Fahrradverleih. www.markkleeberger-see.info Entspannung bei einem Cocktail Events im Kanupark 2008 3.–4.5. – Qualifikationen für die Olympischen Spiele und die Junioren-WM im Kanu-Slalom 11.5. – Saisoneröffnung des Kanuparks – KWL-Familientag 22.–25.5. – DKV-Paddlertage 5.–6.7. – Rollski-Weltcup am Markkleeberger See 23.–24.8. – Deutsche Jugend-/ Junioren-Meisterschaften KanuSlalom 20.–21.9. – World Series German Das Rafting-Vergnügen genoss Berit Karich NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 17 titelthema Hiking, Jogging, Inlineskaten und Nordic Walking Inlineskaten im Albertpark, dem zentralen Teil des Clara-Zetkin-Parks Wanderung durch das Leipziger Land Bei Joggern beliebt: Das Rosental Beliebte Strecken in Leipzig In 6 Tagen rund um Leipzig wandern Seit drei Jahren gibt es einen ca. 80 km langen Wanderweg rund um Leipzig. Er ist dauerhaft markiert. Innerhalb dieser Route lernt man u. a. den Gypsberg an der Neuen Messe, die Auwaldstation, den Bienitz, das Paunsdorfer Wäldchen und die Parthenaue kennen. Infos zur Route: NaturFreunde Deutschlands e. V. Tel.: +49 (0)341 9211270 7-Seen-Wanderung Jogging - Große Wiese im Rosental: 2 km - Johannapark: 1 km - Auensee: 1,6 km - Wildpark-Runde ab Koburger Straße: 3,5 km Inline-Skaten: - Im Bereich der Arena (Friedrich-EbertStraße): 2 km - Albertpark: 2,5 km - Elsterradweg: 10 km Strecke - Cospudener See: 11 km - Neue Messe & BMW: 13 km Nordic Walking: - Schlosspark Lützschena: 2 km - Bienitz ab Bienitzstraße bis zum Wachberg: 6 km - agra-Park: 4,5 km - Nonnenholz: 2,5 km 18 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Beim Hiking handelt es sich „nur“ um das altbekannte Wandern. Der Wanderer Bruno Koch (1888-1977) war ein glühender Verehrer der Umgebung Leipzigs und schrieb: „Das Bild der Landschaft bestimmen die sanften Wellen der Endmoränen, wie sie im Fuchsberg bei Taucha oder im Rückmarsdorfer Höhenzug auftreten, oder die lieblichen Auen im Tal des Zschampert, im Göseltal, im tiefgeschnittenen Floßgraben und in der urwüchsigen Pracht der Wälder an der Elster.“ Beim Inlineskaten (auch Rollerbladen) bewegt man sich auf Inline-Skates fort. Das sind Rollschuhe, bei denen die Rollen in einer Reihe (engl. „in line“) angeordnet sind. 1979 konstruierte der amerikanische Eishockey-Spieler Scott Olson moderne InlineSkates, um auch im Sommer nicht auf seinen Sport verzichten zu müssen. Er gründete die Firma Rollerblade und sorgte für die Verbreitung Skates. der Inline- Als Erfinder der Fitnesswelle Jogging gilt der neuseeländische Trainer Arthur Lydiard, der 1961 den ersten Jogging-Club gründete. Bill Bowermann brachte diese Idee 1962 in die USA. Von dort aus verbreitete sich die Jogging-Bewegung auf der ganzen Welt. Beim „langsamen Langstrecken-Lauf“ beansprucht man ca. 70 % der Körpermuskeln und stärkt das Immunsystem. Zum Laufen ist ein weicher, ebener Untergrund ideal, damit die Gelenke nicht übermäßig beansprucht werden. Eine weitere Ausdauersportart ist das Nordic Walking, bei der das Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Dadurch wird auch die Oberkörper-Muskulatur beansprucht. Bereits um 1930 wurde in Deutschland unter dem Namen „Stockgang“ schnelles Gehen von Lang- läufern in das Training integriert. 1997 wurde Nordic Walking in Finnland als Sommer-Trainingsmethode der Spitzenathleten aus den Bereichen Langlauf, Biathlon und Nordische Kombination vorgestellt. NEU: Blaue Tour Nach einer Bus-Erlebnistour zu Flüssen, Seen und neuen Landschaften geht man an Bord der MS Neuseenland und entspannt sich auf dem Cospudener See bei Kaffee und Kuchen. Die 4-stündige Tour findet von Mai–September jeden Donnerstag 13.30 Uhr ab Goethestraße statt. Preis: 24,50 Euro www.rundum-leipzig.de 7-Seen-Wanderung Am 2.5.2008 findet zum 5. Mal die längste volkssportliche Wanderung der Region statt. Für jede Kondition gibt es die passende Wegstrecke. www.7-Seen-Wanderung.de Gesundheitsirrtümer Eier sind schlecht fürs Herz. Eier enthalten zwar sehr viel Cholesterin und zuviel davon im Blut fördert Herzerkrankungen. Doch der direkte Zusammenhang ist unter Wissenschaftlern eine längst überholte Theorie. Fakt ist, dass jeder Mensch einen bestimmten Cholesterinspiegel im Blut hat, den der Körper versucht zu halten. Kommt von außen zuviel Cholesterin, drosselt er die Aufnahme ins Blut von selber. Kommt von außen zu wenig, kurbelt er die Eigenproduktion an. Da der Cholesterinspiegel im Blut sich also kaum über die Nahrung beeinflussen lässt, können Eier in Maßen weiter verzehrt werden. dicke Schale hat, muss noch lange nicht das meiste Vitamin haben. Pampelmusen, Orangen und Zitronen enthalten durchschnittlich etwa 50 mg Vitamin C pro 100 g Fruchtfleisch. Kiwis bringen es dagegen auf 70 mg, Erdbeeren immer noch auf 62 mg und Spitzenreiter sind schwarze Johannisbeeren mit 189 mg. Zitrusfrüchte haben das meiste Vitamin C. Wer eine Wein schadet der Gesundheit. Mehr als täglich Kaffee entzieht dem Körper das Wasser. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass verschiedene Getränke unterschiedlich auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers wirken. Egal ob man Wasser oder Kaffee trinkt – das Urinvolumen bleibt gleich. 60 g Alkohol oder 5 Gläser Wein erhöhen das Herzinfarktrisko. Bei gesunden Menschen wirkt sich moderater Weinkonsum jedoch positiv aus, da die Cholesterin-Ent sorgung aktiviert wird. Im Körper gibt es zwei unterschiedliche Cholesterin Transporter-Zellen: LDL-Cholesterin und HDLCholesterin. Wenn zu wenige HDL-TransporterZellen zur Verfügung stehen, wird die Zelle mit Cholesterin überschüttet. Dadurch kommt es zu Gefäßverengungen (Arteriosklerose) und zum Herzinfarkt. Die Phenole im Wein senken die Blutplättchenklumpen, heben den HDL-Cholesterin-Spiegel und wirken gefäßerweiternd. titelthema Freizeiterlebnisse in Leipzig Ein Zoobesuch nach 15 Jahren Wer nach den vielen sportlichen Anregungen erschöpft ist, dem empfehlen wir einen Spaziergang durch den Leipziger Zoo, der 1878 durch Ernst Pinkert gegründet wurde. Seit 130 Jahren ist er ein Publikumsmagnet. Im vergangenen Jahr gab es mit 1,77 Mio. Gästen einen Besucherrekord. Nach 15 Jahren Abstinenz war ich neugierig und aufgeregt, wie sich diese vielgelobte Freizeiteinrichtung nach den Umbauarbeiten der letzten Jahre präsentiert. Positiv fällt mir bereits gegenüber dem Haupteingang das raffiniert gestaltete Parkhaus mit Bambusverkleidung auf. Nachdem ich den Zoo betreten habe, begebe ich mich ins Safaribüro. Dort erhalte ich den Rat, mich als „Neuling“ auf dem empfohlenen Rundgang zu bewegen, damit ich auf dem 23,2 ha großen Areal möglichst viele der ca. 6.600 Tiere sehe. Bewaffnet mit einem übersichtlichen Plan beginnt meine Entdeckungstour. Seit der Jahrtausendwende wird an neuen Attraktionen des „Zoos der Zukunft“ gebaut. So entstand 2001 in Zusammenarbeit mit dem MaxPlanck-Institut mit 30.000 qm die weltgrößte Menschenaffenanlage, das „Pongoland“, oder 2004 die 25.000 qm große Reiseangebote Ob individuell oder in Gruppe – wer den Zoo näher kennenlernen möchte, kann bei der LTM GmbH attraktive Reiseangebote buchen, z. B. „Tierisches Leipzig“, „Zooabenteuer für die ganze Familie“ oder „Auf den Spuren von Tierärztin Dr. Mertens“. Tel.: +49 (0)341 7104275 www.ltm-leipzig.de Kiwara-Savanne. Von der im afrikanischen Stil gestalteten Kiwara-Lodge aus kann man bei einem kühlen Getränk und einem Snack seinen Blick über die Savanne schweifen lassen und die Tierwelt Afrikas wie in der freien Wildbahn erleben. Im Asien-Teil beeindruckt mich der 2006 eröffnete Elefanten-Tempel „Ganesha Mandir“, wo mir die sanften Riesen sehr nahe kommen. Insgesamt bieten die sechs Themengebiete Afrika, Asien, Gründergarten, Pongoland, Südamerika und ab 2010 Gondwanaland viel Abwechslung für Groß und Klein. Überall finden sich kleine „Spiele“, mit denen Kinder und Junggebliebene sich mit den Tieren messen können und viel Wissenswertes erfahren. Weitere Freizeittipps: EuroEddy’s Mit Start vom Hauptbahnhof (Ostseite) Leipzig erreichte ich nach 30-minütiger Busfahrt das FamilyFunCenter in Leipzig-Rückmarsdorf. Hier empfingen mich lachende Kinder. Die Kleinsten ließen es sich in der Krabbelecke mit vielen bunten Bällen gut gehen. Auf einer Spielfläche von etwa 1.500 qm können vor allem Kinder im Alter von 2–12 Jahren so richtig Spaß haben. Ob in der Riesenröhren-Spielanlage mit 4 Ebenen toben, mit dem elektrischen Alpenzug durch die Berge schaukeln oder Go Kart-Rennen fahren – für alle ist etwas dabei. Auch Erwachsene dürfen gern mitmachen. Und wenn die Puste nachlässt, kann man sich im Bistro stärken. Blick auf die Kiwara-Savanne Elefantentempel „Ganesha Mandir“ www.euroeddy-leipzig.de BELANTIS – Familie vor dem Schloss Doch der Weg zum „Zoo der Zukunft“ ist noch nicht zu Ende. Im Jahr 2010 wird die Urzeit lebendig! Dann öffnet die 16.000 qm große Riesentropenhalle „Gondwanaland“ ihre Tore. Hier erlebt man einen tropischen Regenwald mit Urzeitmeer, Flussläufen und mehr als 40 große Tierarten. Durch multimediale Techniken wird die Evolution interaktiv und spannend erlebbar. Mit den Kindern tobte Julia Hillenhagen Eins steht für mich fest, mein nächster Zoobesuch wird noch in diesem Jahr statt finden! Infos: www.zoo-leipzig.de Alles Natur Mit tierischem Vergnügen recherchierte Kristin Sander Zoo-Höhepunkte 2008 17.6. Bach – African Reflections 5.7. Bienenfest 18.7. Rendevouz im Zoo 24.–28.7. Sommerkabarett im Zoo mit der Leipziger Funzel 9.8. Lichter der Dschungelnacht 23.–24.8. Großes Indianerfest Wildpark Hier kann man auf 42 ha 40 Tierarten mit ca. 250 Tieren beobachten. Für Kinder eignet sich ein Besuch der Haustierfarm. Zur Stärkung laden das im original russischen Stil gestaltete Teehaus und die Wildparkgaststätte ein. BELANTIS Vergnügungspark Leipzig Mit jährlich 500.000 Besuchern gehört der 2002 eröffnete Vergnügungspark zu den zehn größten Deutschlands. In verschiedenen Themenwelten werden dem Besucher zahlreiche Attraktionen, Shows und Gastronomie geboten. www.wildparkverein-leipzig.de www.BELANTIS.de Eine Laune der Natur Aus biologischer Sicht haben Frühlingsgefühle den Zweck, dass Neugeborene zu einem Zeitpunkt auf die Welt kommen, an dem das Nahrungsangebot am größten ist. Im Tierreich findet diese These zweifellos ihre Bestätigung. Balzrituale und Liebeswerben im Frühjahr stellen erfolgreichen Nachwuchs im Herbst sicher. Beim Menschen kann man die frühlingshafte Flirtlust nicht so einfach erklären. Laut neuesten Untersuchungen erreicht der Testosteronspiegel im Spätsommer seinen Höchststand. Das erklärt, warum die meisten Babys statistisch gesehen im Mai geboren werden. Licht bringt Gefühle Tatsache ist, dass die Sonne im Frühjahr für mehr Licht und steigende Temperaturen sorgt. Diese Veränderung sorgt in unserem Körper für eine verminderte Ausschüttung des Hormons Melatonin, das für Müdigkeit verantwortlich ist. Je mehr Licht, desto niedriger der Melatoninspiegel und desto besser unsere Stimmung. Gleichzeitig regt das Licht EuroEddys – Klettergerüst die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin an. Dadurch steigen Dynamik, Impulsivität und der Sexualtrieb deutlich an. Küssen Sie sich gesund! Ganze 29 Muskeln werden beim Küssen beansprucht. Der Puls steigt auf 150 Schläge pro Minute und der Blutdruck auf 180. Gleichzeitig sorgt Küssen für die Ausschüttung von Adrenalin, die Produktion von Insulin und eine Aktivierung des Immunsystems. Ein einziger Kuss ist so gesund wie 100 m Joggen. NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 19 titelthema Nach 1989 hat sich in Mitteldeutschland ein neues touristisches Segment entwickelt, das sich wachsender Beliebtheit er freut: die Ferienstraßen. Da es dazu bisher noch keine komplette Übersicht gibt, stellen wir erstmals die 15 existierenden Routen vor. Viel Spaß beim Erkunden der herrlichen Landschaften und Kulturdenkmäler! Deutsche Alleenstraße: Albrechtsburg in Meißen Deutsche Fachwerkstraße: Fachwerkhaus Grasegasse 1 in Mühlhausen Ferienstraßen in Mitteldeutschland – Kurzporträts Deutsche Alleenstraße Gibt es ein beschaulicheres Fahrerlebnis, als durch eine stattliche Allee mit geschlossenem Laubdach zu chauffieren? Das 2.500 km lange „grüne Band“ zieht sich seit 1992 von der Insel Rügen bis zum Bodensee. Die Alleenstraße widmet sich besonders dem Erhalt der Alleen in Deutschland. Ziel ist, die Menschen auf den schönsten Wegen zu den Attraktionen der jeweiligen Region zu führen. Die Themenroute ist in 8 Abschnitte gegliedert. Einer von ihnen führt von Wittenberg, mit dem Lutherhaus und dem Wittenberger Schloss über Dresden, Plauen und Meißen. In der berühmten Porzellanstadt kann man die Porzellanmanufaktur oder das Schloss Albrechtsburg besuchen. Weiter führt die Route durch Radebeul, das idyllisch zwischen der Elbe im Süden und den Weinhängen im Norden liegt sowie durch die Uhrenstadt Glashütte. www.deutsche-alleenstrasse.de Deutsche Fachwerkstraße Die über 2.800 km lange Route wurde 1990 eröffnet und verbindet einen weltweit in Qualität und Quantität beispiellosen Bestand an Fachwerkbauten. Sie ist derzeit in neun Teilstrecken unterteilt, die völlig unabhängig voneinander bereist werden können. Einer dieser Abschnitte führt durch Mitteldeutschland und heißt „Vom Harz zum Thüringer Wald“. Seine Länge beträgt 204 km. Er beginnt in Stolberg, einer der schönsten Städte im Harz mit Fachwerkbauten aus der Renaissance und Spätgotik und führt über Worbis und Bleicherode nach Mühlhausen. Die Stadt wird auch als „Steinerne Chronik Thüringens“ bezeichnet, da es elf Kirchen gibt. Weiter führt die Fachwerkstraße nach Wanfried im Werratal und Treffurt, am Fuße der Burg Normannstein gelegen. Hinter Vacha, dem „Tor zur Rhön“ endet die Themenroute in Schmalkalden. Hier kann man zahlreiche Häuser besichtigen, die in der Stockwerkbauweise errichtet wurden. www.deutschefachwerkstrasse.de Deutsche Fachwerkstraße: Lutherhaus in Schmalkalden Deutsche Spielzeugstraße Auf der 300 km langen Route, die durch Thüringen und Franken führt, lernt man Produktionsstätten, Museen und Erlebnisparks kennen, die sich rund um 22 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 die Spielzeugherstellung drehen. Die seit 1996 existierende Ferienroute führt von Waltershausen über Sonneberg, Fürth nach Schwabach. Höhepunkt ist ein Besuch von Sonneberg, der ehemaligen Welthauptstadt des Spielzeugs. Hier kann man das 1901 eröffnete Spielzeugmuseum besuchen – die älteste nationale Spezialsammlung für Spielzeug. In Lauscha, der Heimat des gläsernen Christbaumschmucks, lädt das Museum für Glaskunst zu einem Besuch ein. In der Residenzstadt Arnstadt kann man neben der Liebfrauenkirche, im Schlossmuseum die Puppenstubensammlung „Mon plaisir“ von Fürstin Auguste Dorothea bewundern. www.spielzeugstrasse.de Fürstenstraße der Wettiner Während andere Fürsten Kriege führten, investierten die Wettiner lieber in Kultur und hinterließen eine reiche Kulturlandschaft. Vorbei an Burgen, Schlössern und durch eine reizvolle Landschaft führt die 900 km lange Ferienstraße seit 1994 durch die Bundesländer Bayern, Brandenburg sowie die „Wettinischen Länder“ Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dabei hat der Reisende die Möglichkeit, vier verschiedene Routen zu wählen. Die Hauptroute führt von Königstein bei Pirna über Wittenberg und Naumburg, mit dem be- Deutsche Spielzeugstraße: Puppenmuseum in Arnstadt kannten Naumburger Dom, bis nach Sonneberg. Mittelpunkt der Route ist die Stadt Wettin. Hier erwarten den Besucher viele Sehenswürdigkeiten, z. B. die Burg Wettin oder die Templerkapelle. Außerdem lässt es sich gut Radeln, Bootfahren oder auf thematischen Wegen wandern. www.fuerstenstrasse.info Himmelswege Anlässlich des Fundes einer 3.600 Jahre alten Himmelsdarstellung in Nebra wurde diese 130 km lange Tourismusroute 2005 eröffnet. Die „archäo-astro- nomische Kulturroute“ führt durch vier Städte SachsenAnhalts. Die erste Station ist Goseck bei Naumburg. Hier befindet sich das älteste Sonnenobservatorium Europas. In Nebra, wo 2007 das multimediale Besucherzentrum „Arche Nebra“ gebaut wurde, geht die Reise weiter. In Langeneichstädt können Reisende ein altes Steinkammergrab und die Replik einer Dolmengöttin bewundern. Die Route endet in Halle. Hier ist die originale Himmelsscheibe aus Bronze im Landesmuseum für Vorgeschichte ausgestellt. www.himmelswege.de Deutsche Spielzeugstraße: Blick zum Deutschen Spielzeugmuseum titelthema Klassikerstraße – Auf den Spuren der Dichter und Denker Ob Goethe, Schiller, Bach oder Luther – in Thüringen begegnet man den alten Klassikern nahezu überall. Die rund 300 km lange „Klassikerstraße Thüringen“ hat weder einen Anfang noch ein Ende. Der Tourist kann sich die Etappen individuell zusammenstellen. Die Wartburg in Eisenach, die der sagenhafte Sängerkrieg und Martin Luthers Bibelübersetzung berühmt machten, ist ein Höhepunkt. Eine weitere Attraktion ist Weimar. Hier können Besucher das Cranachhaus, das Nationaltheater oder das Schloss Belvedere besuchen. Auch Erfurt, die über 1.250-jährige Landeshauptstadt mit dem mittelalterlichen Stadtkern, die Theaterstadt Meiningen und die Residenzstadt Gotha liegen an der größten Ferienstraße Thüringens, ebenso wie Jena, Arnstadt, Rudolstadt und das idyllisch am Nordhang des Thüringer Waldes gelegene Ilmenau. Hier weilte Goethe 28 Mal. www.klassikerstrasse.de Mitteldeutsche Straße der Braunkohle Diese Themenstraße existiert seit 1996 und beschäftigt sich mit dem Abbau von Braunkohle, den Maßnahmen der Rekultivierung und der Bergbautechnik. Der Rundkurs besteht aus sechs Abschnitten. Man kann ihn z. B. in der fast 800-jährigen Stadt Bitterfeld beginnen. Dann verläuft die Route über die ehemaligen Kleinode an der Straße der Romanik im Saalekreis Ob der Besuch einer der größten erhaltenen Doppelkapellen in Landsberg oder der Kirche auf dem Petersberg, die im 11. Jh. errichtet wurde – bei diesem 6-stündigen Tagesausflug der LTM GmbH entdecken Sie viele romanische Kleinode. Der Preis pro Person beträgt 54 Euro (Mindestteilnehmerzahl 20). Tel.: +49 (0)341 7104275 www.ltm-leipzig.de sächsischen Tagebaue nördlich und südlich von Leipzig bis zum Altenburger Land, ehe man Zeitz und Weißenfels erreicht. Schlussstation ist das Geiseltal südlich der Stadt Halle, wo bis 2010 mit 18,4 qkm der größte künstliche See Deutschlands entsteht. Entlang der Route sind etwa 200 Objekte aus den Themenbereichen Technik, Industriearchitektur und Erholung ausgeschildert. www.braunkohlenstrasse.de Reußische Fürstenstraße Die 110 km lange Kulturroute führt von Lobenstein, über Saalburg-Ebersdorf, Schleiz, Zeulenroda, Greiz, Weida, Gera bis nach Bad Köstritz. Sie ist nach den früher in diesem Gebiet ansässigen reußischen Fürsten benannt. Ihrer Herrschaft verdanken wir viele Sehenswürdigkeiten, die seit 1992 entlang dieser Route mit einem gut ausgebauten Rad- und Wanderwegnetz zu besichtigen sind. Höhepunkte sind Ebersdorf mit dem englischen Landschaftspark, in dessen Schloss die reußische Fürstenfamilie bis 1848 residierte, Saalburg, mit Deutschlands größtem Stausee und dem Naturdenkmal „Steinerne Rose“ sowie Gera, die ehemalige Hauptstadt des Volksstaates Reuß. Hier befindet sich auch das Geburtshaus des Malers Otto Dix. www.thueringer-vereine.de/ reuss_fuerstenstr.htm Straße der Romanik Seit 1993 existierend, ist sie eine der beliebtesten Ferienstraßen und stellt einen wesentlichen Teil der europäischen Kulturroute TRANSROMANICA dar, die bis nach Slowenien führt. Auf über 1.000 km führt der Rundkurs den Besucher auf den Spuren der ottonischen Kaiser in Sachsen-Anhalt an 80 Originalschauplätze. Höhepunkte sind die vier Domschätze, die man entlang der Südroute bewundern kann: der Domschatz Halberstadt, die Dome von Merseburg und Naumburg sowie die Stiftskirche Quedlinburg. Ein Spektakel für Groß und Klein bietet Burg Falkenstein. Das Leben auf einem Königshof vor 1.000 Jahren kann man im Freilichtmuseum der Königspfalz Tilleda nachempfinden. In Magdeburg, dem Schnittpunkt von Nord- und Südroute, sind gleich vier romanische Bauwerke zu bewundern, darunter der Dom St. Mauritius. Fürstenstraße der Wettiner: Lutherdenkmal in Wittenberg www.romanikstrasse.de TRANSROMANICA in Thüringen Diese europäische Kulturstraße führt durch sieben Staaten. Die TRANSROMANICA wurde 2003– 2006 initiiert und umfasst sechs Routen, aus denen man sich verschiedene Etappen auswählen kann. Im Gebiet von Thüringen kann man rund 40 bedeutende romanische Bauwerke besichtigen. Fünf davon gelten als herausragend: die Liebfrauenkirche in Arnstadt, die Wartburg in Eisenach, die Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt, die Reichsburg Kyffhausen in Bad Frankenhausen sowie die gewaltige Klosterruine Paulinzella. Die Anfänge Paulinzellas lagen in einer Einsiedelei, die 1102 von der frommen Adligen Paulina gegründet wurde. Fürstenstraße der Wettiner: Templerkapelle in Wettin Fürstenstraße der Wettiner: Uta im Naumburger Dom Himmelswege: Dolmengötting (Langeneichstädt) Himmelswege: Fundsituation der Himmelsscheibe www.transromanicaserver.de Thüringer Porzellanstraße Christbaumschmuck aus Lauscha, Gartenzwerge aus Gräfenroda und Thüringer Schieferhandwerk – Thüringen ist geprägt von Tradition und Handwerk. Seit 1992 kann man diese Handwerkskunst auf der 340 km langen Thüringer Porzellanstraße erkunden. Sie führt durch Saalfeld, Ilmenau, Kahla und Rudolstadt. Über 25 Manufakturen und 10 Museen veranschaulichen die Geschichte des Thüringer Porzellans. Neben traditioneller Kunst findet man neue und innovative Produkte in modernem Design. Zu den ältesten Handwerksbetrieben gehört die Sitzendorfer Porzellanmanufaktur. Auf einer Vorführstraße werden einzelne Arbeitsstufen erklärt und demonstriert. Einen Gegensatz dazu bildet Kahla-Porzellan bei Jena. Das Werk verfügt Klassikerstraße: Cranachhaus in Weimar Mitteldeutsche Straße der Braunkohle: Ferropolis Reußische Fürstenstraße: Greiz – Unteres Schloss NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 23 titelthema über modernste Abläufe und erhielt in den vergangenen 11 Jahren über 50 Designpreise. Weiterhin lohnt sich ein Besuch der zahlreichen Burgen und Schlösser, z. B. Schloss Friedenstein in Gotha und Schloss Heidecksburg in Rudolstadt. www.thueringerporzellanstrasse.de Straße der Romanik: Magdeburger Dom bei Nacht Thüringisch-Fränkische Schieferstraße: Schiefertagebau Lehesten Thüringisch-Fränkische Schieferstraße Die Ferienstraße ist 96 km lang und seit 2001 durchgängig beschildert. Sie greift das Thema Schiefer auf und führt den Besucher von Steinach, dem ehemaligen Zentrum der Schiefergriffelherstellung, quer durch das Thüringer Schiefergebirge. Folgende themenbezogene Museen und Bergwerke können besucht werden: das Schiefermuseum in Ludwigsstadt, das Deutsche Schiefermuseum in Steinach, der Schieferpark mit technischem Denkmal in Lehesten, das Schieferbergwerk Lotharheil in Geroldsgrün und das Schaubergwerk Morassina in Schmiedefeld. www.thueringen.info Sächsische Weinstraße: Blick zum Spitzhaus Radebeul Sächsische Silberstraße: Pochwerk in Schneeberg Sächsische Weinstraße Das Weinanbaugebiet entlang der Elbe gilt als das kleinste in Deutschland und das nördlichste Europas. Die „Sächsische Weinstraße“ führt seit 1992 durch das Weinanbaugebiet von Pirna bis Diesbar-Seußlitz, immer nah entlang der Elbe. Auf der 55 km langen Ferienstraße kann man auch viele historische Sehenswürdigkeiten besuchen. In den Weinanbaugebieten Sachsens lassen sich auf knapp 500 ha die Rebstöcke auf den Südhängen verwöhnen. Auf 17 Einzellagen gedeihen hier v. a. Müller-Thurgau, Riesling und Weißburgunder. Gemütliche Weinstuben, herbstliche Weinfeste und über 20 Weinbaubetriebe laden zum Verweilen und Genießen ein. www.saechsische-weinstrasse.net Thüringer Porzellanstraße: Gotha – Schloss Friedenstein TRANSROMANICA: Liebfrauenkirche in Arnstadt das Geburtshaus Robert Schumanns sehenswert sind. Eine interessante Etappe ist die Stadt Schneeberg, die in der Weihnachtszeit mit einer einmaligen Stimmung lockt. Hier kann man u. a. das Museum für bergmännische Volkskunst besuchen. Ein Kleinod ist Freiberg, wo 1168 das erste Silber gefunden wurde. Im Dom St. Marien erklingt eine der größten und ältesten Silbermannorgeln. Am Ende der Silberstraße befindet sich Dresden. Hier füllte das Silber die Schatzkammern und verwandelte sich in Macht. Einen Besuch des historischen Grünen Gewölbes sollte man hier nicht versäumen. Auch weitere Städte wie Aue, Schwarzenberg oder Hartha bieten interessante Sehenswürdigkeiten. „Alles kommt vom Bergwerk her“ – dieser alte Bergmannsspruch hat auch 500 Jahre nach Beginn des Abbaus im Erzgebirge seine Berechtigung. www.silberstrasse.de Weinstraße Saale-Unstrut: Klingerweinberg bei Naumburg 24 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Sächsische Silberstraße Die rund 230 km lange Silberstraße und erste Ferienstraße Sachsens existiert seit 1993. Sie beginnt in Zwickau, wo besonders das August-Horch-Museum und Weinstraße Saale-Unstrut Sie ist die nördlichste europäische Weinroute und folgt rund 60 km den beiden Flüssen Saale und Unstrut. Der Weinbau spielt in dieser Region seit 100 Jahren eine große Rolle, die passende Ferienstraße gibt es seit 1993. Die Weinbaulandschaft ist ein Ensemble aus Terrassen, Trockenmauern, Weinbergshäusern und Rebreihen von besonderer Schönheit. Es gibt eine Vielzahl an Weingütern, z. B. das Landesweingut Kloster Pforta und das Thüringer Weingut Bad Sulza. www.weinstrassendeutschland.de Der Beitrag wurde recherchiert von Nancy Fritzsche, Franziska Meyer und Stefanie Kadatz. Naumburg-Freyburg – Weinbau an der Saale Diese 9-stündige Tagestour startet ab Leipzig und beinhaltet u. a. eine Stadtführung in Naumburg inkl. Besichtigung des Doms, eine rustikale Winzervesper mit Weinprobe und eine Führung im Museum Schloss Neuenburg, der größten Burg der Thüringer Landgrafen. Der Preis beträgt bei 20 Teilnehmern 86 Euro pro Person. Tel.: +49(0)341 7104275 www.ltm-leipzig.de literaturtipps Literaturtipps Hier stellen wir Ihnen empfehlenswerte Literatur vor, die einen Bezug zu Leipzig sowie zum redaktionellen Inhalt der aktuellen „NÄHER dran“Ausgabe hat. 203 S., 50 Abb., 11,95 Euro Hier werden die schönsten Weinwanderwege auf der 55 km langen Sächsischen Weinstraße zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz vorgestellt. Der Leser erfährt bei seinem Ausflug wissenswerte Einzelheiten vom Weinanbau früher und heute im Elbtal. Weiterhin kann er sich über Sehenswürdigkeiten und bemerkenswerte Details im Überblick informieren. Aktiv durch Leipzig Die schönsten Strecken für Jogger, Skater und Nordic Walker PRO Leipzig e. V., 1. Aufl. 2007, 120 S., 160 Abb., 11 Euro Das illustrierte Taschenbuch stellt ausführliche Beschreibungen, Hinweise und Karten für fast fünfzig der schönsten Strecken in Leipzig und Umgebung für aktive Freizeitsportler vor. Die Straße der Romanik Margit Boeckh und Sebastian Kaps, Mitteldeutscher Verlag, 5. Aufl. 2006, 152 S., 180 Abb., 12,90 Euro Entlang der „Straße der Romanik“ erfährt der Besucher mehr zur Geschichte der Burgen, Schlösser und Kirchen. Die Geschichten, die diese Baudenkmäler erzählen, werden in diesem eindrucksvoll konzipierten zweisprachigen Bild-TextBand festgehalten. Weinwanderwege von Pirna nach Diesbar-Seußlitz Klaus Jahn, Hochland Verlag Pappritz, 1. Aufl. 1999, FKK IN DER DDR Sommer Sonne Nackedeis Thomas Kupfermann, Eulenspiegel Verlag, 1. Aufl. 2008, 160 S., ca. 300 Abb., 14,90 Euro Dieser Foto-Text-Band zeigt das fröhliche nackte Leben auf den FKK-Zeltplätzen und -Stränden an der Ostsee, das „Baden ohne“ an Steinbrüchen – zeigt Freikörperkultur als Teil eines selbstbewusst gelebten Alltags. Ein einmaliges Buch mit Fotos und Erinnerungen von FKK-Freunden, Fakten und Geschichten. Ferienstraßen in Deutschland Auf alten und neuen Wegen Wolfgang Rössig, Polyglott Verlag, 1. Aufl. 2008, 256 S., 160 Abb., 14,95 Euro Dieser neue Reiseführer eröffnet teils beschaulichromantische, teils spektakulär-überraschende Perspektiven links und rechts der Fahrbahn und stellt neben den Klassikern auch erst vor kurzem konzipierte Strecken – wie die Deutsche Fußballroute – vor. Weiterhin findet man praktische Reiseinfos sowie spannende Sonderthemen. Das Römische Haus zu Leipzig Einem verlorenen Kleinod auf der Spur Martin Naumann, PRO Leipzig e. V., 1. Aufl. 2008, 132 S., 14 Euro 1904 wurde das Römische Haus abgerissen, da es dem großstädtischen Ausbau von Peterssteinweg und Härtelstraße im Wege stand. Bis zu diesem Zeitpunkt war es Mittelpunkt eines regen gesellschaftlichen Lebens, in dem Persönlichkeiten wie Hermann Härtel und Robert Schumann verkehrten. Das Buch führt mit seinen ganzseitigen Abbildungen und den illustrativ verfassten Texten nicht nur zu diesem verlorenen Kleinod, sondern auch in die Zeit des geistigen Aufbruchs. ART DÉCO in Leipzig Wolfgang Hocquél und Jill Luise Muessig, Schnell & Steiner Verlag, 1. Aufl. 2007, 208 S., ca. 475 Abb., 34,90 Euro Trotz seiner ungeheuren künstlerischen Vielfalt ist Art Déco meist nur in Fachkreisen ein Begriff. Völlig zu Unrecht, denn der äußerst innovative Dekorationsstil erfasst alle Bereiche der angewandten Kunst. Das Buch illustriert, wie er sich auch in der Leipziger Architektur äußert. Zusätzlich werden hochkarätige Exponate Leipziger Museen und Bibliotheken vorgestellt. Mit über 250 bestechenden Architekturfotografien illustriert, ist der Band zugleich ein optischer Genuss. Das verlorene Leipziger Westviertel Hanns Börner, Niels Gormsen und Hella Müller, PRO Leipzig e. V., 1. Aufl. 2008, 96 S., 14 Euro Das Viertel um die ehemalige Katholische Kirche an der Rudolphstraße war über 100 Jahre lang eine außergewöhnlich produktive Oase der Bürgerlichkeit und Stadtkultur. Im Zweiten Weltkrieg versank es in Schutt und Asche. Erzählt wird die Geschichte dieses verlorenen Stadtteils von den Anfängen bis zur Zerstörung. Freistaat Sachsen – Alle Städtenamen und deren Geschichte Ernst Eichler, Faber & Faber Verlag, 1. Aufl. 2007, 155 S., 12,90 Euro Kaum jemand weiß, weshalb die Stadt, in der man lebt, so heißt wie sie heißt. Wer gab der Stadt den Namen? Was bedeutet er? Seit wann heißt die Stadt so? Was war für deren historische Entwicklung entscheidend? Diese und viele andere Fragen beantwortet dieses Städtenamenbuch. Die Geschichte der Leipziger Post Von den Anfängen bis zur Gegenwart Wolfram Sturm, PRO Leipzig e. V., 1. Aufl. 2008, 176 S., 20 Euro Leipzig gilt als die Keimzelle der sächsischen Post. Aus dem mittelalterlichen Botenwesen der Handelsstadt entstanden die ersten überregionalen Postverbindungen. Der Leser erfährt von dem Leben der Postillione, von der gefährlichen Arbeit der Postreiter oder von den Beschwerlichkeiten des Reisens in der Postkutsche. Die Buchstadt Leipzig Mythos und Symbole Sabine Knopf, Sax Verlag, 1. Aufl. 2008, 112 S., 127 Abb., 18 Euro Über Jahrhunderte ist Leipzig die bedeutendste Druckund Bücherstadt Deutschlands gewesen. In dem mit ästhetischen Schwarz-WeißFotos bebilderten Buch begibt sich Sabine Knopf auf Spurensuche nach architektonischen Überbleibseln der Buchstadt Leipzig. NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 25 top ausflugsziel In dieser Rubrik stellen wir Ihnen einzelne Städte aus der Umgebung Leipzigs ausführlicher vor. Bisher wurden bereits vorgestellt: Altenburg, Chemnitz, Dessau, Dresden, Halle, Oschatz, Markkleeberg, Torgau, Wittenberg und Zwickau Das Rathaus von Belgern wurde 1575/78 im Renaissancestil erbaut Belgern – Die Rolandstadt Geschichte Belgern war seit uralter Zeit auf Grund der günstigen natürlichen Bedingungen ein bevorzugtes Siedlungsgebiet. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 973. Der heutige Stadtname entspricht dem slawischen „bela gora“, das „weißer Berg“ bedeutet und auf reiche Tonvorkom- men verweist. Dem Aufblühen der Stadt im Feudalismus lag u. a. ein erfolgreicher Ackerbau zu Grunde, auf dessen Basis sich viele Handwerker entfalten konnten. Der bekannte Weinanbau, die Schifffahrt und die Fischerei brachten der Bevölkerung ausreichend Verdienst. Trotz des Anschlusses an das Eisenbahnnetz 1915 blieb Belgern weiterhin eine landwirt schaftlich orientierte Kleinstadt. Erst die Schul- und Verwaltungsreform nach 1945 schuf die Umwandlung Belgerns in eine moderne IndustrieAgrar-Stadt, deren Wahrzeichen die weithin sichtbaren Schlote des Steinzeugwerkes sind. Touristische Attraktionen Steinerne Roland Barfüßig steht stolz der fast Der ROLAND - das Wahrzeichen der Stadt seit 1610 sechs Meter große, in Stein gehauene Roland auf seinem Podest auf der linken Seite des Rathauses. Er zeugt seit 1610 vom Markt- und Münzrecht sowie von der Gerichtsbarkeit. Außerdem gibt es in der Nähe der neuen Stadthalle, die für Veranstaltungen genutzt wird, einen Roland-Park mit Miniatur-Ausgaben von Rolanden aus ganz Deutschland. Ein in Deutschland einmaliges Projekt! Postmeilensäule Auf dem Marktplatz ist eine Kursächsische Postmeilensäule erhalten geblieben, die 1730 aufgestellt wurde. Sie ist mit 82 Distanzangaben versehen, die in Postkutschen-Stunden angegeben sind. Kirche Sankt Bartholomäus Überragt wird Belgern von der Kirche Sankt Bartholomäus, die 1512 erbaut wurde. An einen Besuch Martin Luthers im Jahr 1522 erinnert ein Gedenkstein vor der Kirche. Der Klosterhof war einst die Niederlassung des Klosters Buch, zu dessen Herrschaft Belgern rund 200 Jahre gehörte. Landschaftspark Treblitzsch Der wunderschöne stadteigene Park befindet sich südlich der Rolandstadt. 1928 von einem ansässigen Gutsbesitzer erworben, wurde das 5 ha große Areal zum Landschaftspark umgestaltet. Eine dichte, heckenartige Bepflanzung schützt den Park vor kalten 26 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Winden. So konnte eine außerordentliche Vielfalt ausländischer Gehölze auf engem Raum kultiviert werden. Historisches Bierbrauen Obwohl Torgau 1119 nur ein Marktfleck, Belgern jedoch eine ansehnliche Stadt war, kam es zu Streitigkeiten im Brauwesen. Durch Verträge wurde geregelt, dass Belgern nur zu bestimmten Zeiten brauen und das Bier nur an bestimmte Orte in einer festgelegten Menge liefern durfte. Mit Argusaugen bewachte das Torgauer Brauwesen jenes von Belgern. Trotzdem wurde das Bier nach Leipzig, Wittenberg, Halle und Prag exportiert. 1683 fand man sogar im Burgkeller Leipzig noch eine Abteilung, über der mit goldenen Buchstaben stand: „Belgernscher Keller“. Landesfamilientag Wer Belgern näher kennenlernen möchte, dem bietet sich anlässlich des 12. Sächsischen Familientages am 28.6.2008 eine gute Gelegenheit. Detaillierte Informationen gibt es dazu ab April 2008 im Fremdenverkehrsbüro Belgern. Wichtige Kontakte: Fremdenverkehrsbüro der Stadt Belgern Markt 10 04874 Belgern www.stadtbelgern.de Stadtmuseum Belgern Topfmarkt 7 04874 Belgern Tel.: +49 (0)34224 42765 top ausflugsziel In dieser Rubrik stellen wir Ihnen einzelne Städte aus der Umgebung Leipzigs ausführlicher vor. Wurde Ihre Stadt bereits vorgestellt? Wenn Sie Interesse an einem Stadtporträt haben und sich Ihre Stadt in Mitteldeutschland befindet, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf: Tel.: +49 (0)341 7104315 Theater Crimmitschau Crimmitschau – die einstige Tuchstadt zwischen Kultur, Sport und Geschichte Geschichte Der erste Grundstein der einstigen Siedlung Krematzowe wurde zwischen 600 und 900 durch die Slawen gelegt. Mitte des 19. Jh. brachte David Friedrich Oehler mit der Einführung der Textilproduktion Arbeit und Wohlstand für die Bürger der Stadt. In keiner anderen deutschen Stadt wohnten Ende des 19. Jh. pro Kopf der Einwohner mehr Millionäre. Heute ist Crimmitschau ein aufstrebender Wirtschaftsstandort mit vielfältigen Traditionen und gut erhaltener Bausubstanz aus der Gründerzeit und dem Jugendstil. Touristische Attraktionen Theater Crimmitschau 1883 als Vergnügungsanstalt für die wohlhabende Oberschicht der Stadt errichtet, wurde dieses traditionsreiche Haus 1950 in das Theater Crimmitschau umgebaut. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des architektonisch wert vollen innerstädtischen Gebäudeensembles. Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain Es befindet sich im malerischen Ortsteil Blankenhain und stellt eine in Deutschland einmalige Museumsanlage dar. Das Freilichtmuseum umfasst 80 Gebäude mit mehr als 100 thematischen Ausstellungen auf 11 ha Fläche. Es stellt die ländliche Kultur, Technik und Arbeit für Mitteldeutschland zwischen 1890 und 1990 vor. Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau Das Kernstück bildet eine historische Tuchfabrik, die 1885 von der Familie Pfau erbaut wurde. Als späterer Betriebsteil des „VEB Volltuchwerke Crimmitschau“ bestand die Fabrik bis zur Einstellung der Produktion 1990. Noch im selben Jahr wurde die gesamte Fabrik mit ihrem einzigartigen Maschinenpark zum bauhistorischen Denkmal erklärt. Es entstand ein in Mitteleuropa einzigartiges Museum, in dem man u. a. historische Textilmaschinen in Aktion erleben kann. disco, Eisschnelllaufen, Eisstockschießen. Das idyllische Sahnbad Mit der größten Wasserfläche Westsachsens und einem modernen Kinderbecken liegt es im Sahnpark. In diesem kann man wunderschön wandern, joggen, walken oder spazieren ge- Schloss Blankenhain hen. Besonders für Kinder ist ein Besuch des Tiergeheges empfehlenswert. Freizeit- und Erlebnisbad Mannichswalde Es bietet viele Spielund Sportmöglichkeiten. In der Nähe befindet sich der 1,2 ha große Vier-Sterne Campingplatz Mannichswalde mit 65 Stellplätzen. Zu diesem gehört eine Wagenburg mit 12 Planwagen – die besondere Über nachtungsalternative! Wichtige Kontakte: Tourist Information Kultur-, Sport- und Freizeitstättenbetrieb Kirchplatz 5 08451 Crimmitschau www.crimmitschau.de Theater Crimmitschau www.crimmitschau.de Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain www.deutscheslandwirtschaftsmuseum.de Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau www.saechsischesindustriemuseum.de Historische Innenstadt Sehr sehenswert ist der denkmalgeschützte Innenstadtbereich mit Rathaus, Brunnen, Renaissanceportal sowie das einzigartige denkmalgeschützte Villengebiet rund um die Lindenstraße. Das Kunsteisstadion Crimmitschau Das Kunsteisstadion ist vor allem durch den Eishockeysport deutschlandweit bekannt. Das moderne überdachte Stadion bietet eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten, wie z. B. öffentliches Eislaufen, Eis- NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 27 vorgestellt Neuer Dehoga-Geschäftsführer In das Jahr 2008 startete Holm Retsch mit einem neuen Job. Der stadtbekannte Hotelier war neun Jahre Direktor des Ramada Hotels Leipzig und anschließend als Regionalchef einer Hotelberatungsfirma tätig. Seit 1.1.2008 ist er Geschäftsführer des Regionalverbandes Leipzig des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Hier hat er im Regierungsbezirk Leipzig den Hut für über 650 Gastronomen und Hoteliers auf. Sein Vorgänger Jürgen Albrecht wird 65 Jahre und geht in den Ruhestand. www.dehoga-leipzig.de Miss Leipzig 2008 Anlässlich der „Haus-Garten-Freizeit“ fand am 15.2.2008 die Wahl zur „Miss Leipzig“ 2008 statt. Das MGO-Komitee Deutschland kürte in der Glashalle die Gewinnerin. Die 19-jährige Susann Kolbe setzte sich gegen 15 Konkurrentinnen durch und war hoch erfreut: „Ich bin total überrascht.“ Mit dem Titel „Miss Leipzig“ qualifizierte sich die angehende Physiotherapeutin für das Landesfinale „Miss Deutschland Sachsen“ im Herbst 2008 in Dresden. Autor mobile-Rundfahrt „Stellen Sie sich vor, das ist jetzt wie im Film!“ Mit diesen Worten begrüßt Leipzigs Krimi-Autor Henner Kotte die Gäste, die die Rundfahrt „Autor mobile“ gebucht haben. Auf der Basis seines Krimis „Taxi!“ – der den mdr-Literaturpreis erhielt – entwickelte der zertifizierte Gästeführer eine originelle Stadtrundfahrt. Sie beginnt mit einem Banküberfall am Connewitzer Kreuz. Der Täter stürmt ein wartendes Taxi, hält dem Fahrer die Pistole an die Schläfe und brüllt: „Fahr los!“ Eine panische Flucht beginnt ... www.leipzig-erleben.de 150 Folgen „SOKO Leipzig“ Am 21.3.2008 um 21.15 Uhr strahlte das ZDF die 150. Folge „SOKO Leipzig“ aus. Bei der UFA Fernsehproduktion unter der Regie von Christoph Eichhorn handelt es sich um eine der erfolgreichsten Serien in Deutschland. Durchschnittlich 5 Mio. Zuschauer verfolgen die spannenden Ermittlungen des SOKO-Ermittlerteams, zu dem Hajo Trautschke (Andreas Schmidt-Schaller), Jan Maybach (Marco Girnth), Ina Zimmermann (Melanie Marschke) und Patrick Grimm (Tyron Ricketts) gehören (v. l.). 2001 wurde die erste „SOKO Leipzig“Staffel gedreht. www.zdf.de Hochkarätige Spielzeit 2008/2009 Das Gewandhausorchester ist weltberühmt. Andreas Schulz lenkt als Gewandhausdirektor dessen Geschicke seit zehn Jahren erfolgreich mit und präsentierte vor kurzem die 228. Spielzeit, die insgesamt 199 Veranstaltungen und fünf Uraufführungen umfasst. Die Saison 2008/2009 – die vierte Spielzeit unter der Leitung von Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly – ist geprägt durch drei wichtige Gedenktage: 140. Todestag von Gioacchino Rossini, 200. Todestag von Joseph Haydn und 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy. www.gewandhaus.de Leipzigs Kongresszentrum ist deutsche Nummer 1 Das Congress Center Leipzig (CCL) ist das beste Kongresszentrum Deutschlands. Bei der jährlichen Verleihung des Congress-Awards Conga in Mainz hat das CCL etwa 420 deutsche Kongresszentren hinter sich gelassen. Die Plätze zwei und drei erreichten Frankfurt und Köln. „Darauf sind wir stolz“, sagte André Kaldenhoff, Geschäftsbereichsleiter Kongresse der Leipziger Messe GmbH. Conga wird von den Kunden der deutschen Kongresszentren vergeben. Mehr als 25.000 Experten stimmen jedes Jahr über deutsche Standorte und Dienstleistungen ab. www.ccl-leipzig.de Richard ist Leipziger … Zwei Jahreszahlen sind 2008 mit dem Namen Richard Wagner verbunden: sein 125. Todestag am 13.2. und das 25-jährige Jubiläum des Richard-Wagner-Verband-Leipzig e. V., der sich 1983 wiedergegründet hatte. Dass Wagner als Person und als gebürtiger Leipziger wahrgenommen wird, dafür engagieren sich Thomas Krakow und die Mitglieder des Verbands sehr aktiv. Bis zum 200. Geburtstag 2013 plant der Verband, ein Museum für Richard Wagner am Brühl einzurichten. Weiterhin sollen Richard-Wagner-Straße und -Platz saniert und mit einem Denkmal versehen werden. www.richard-wagner-verband-leipzig.de Herrin der Termine Ca. 200 Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen für über 750.000 Besucher stemmt Iris Rackwitz mit ihrem 23-köpfigen Team in diesem Jahr. Als Event- und Marketingmanagerin von Arena, Festwiese und Zentralstadion Leipzig terminiert und koordiniert die 34-Jährige, die sich ehrenamtlich für die Freie Szene stark macht, seit über fünf Jahren einen prall gefüllten Kalender für alle Geschmäcker: Kracher wie „Police“ gehören hier ebenso zum Repertoire wie das Nachwuchsfestival „Bessere Zeiten“ oder die Pferdegala „Apassionata“. www.arena-leipzig.de 28 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 rückblick – ausblick In dieser Rubrik berichten wir über Aktivitäten der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM GmbH) und geben einen Ausblick auf geplante Aktionen. Informationen zu weiteren Projekten entnehmen Sie bitte der „Leipzig Depesche“. Sie finden diese im Presseportal unter www.ltm-leipzig.de. Am Leipziger ITB-Stand in Berlin: (v. l.) Jörg Hartwig, Ulrike Krüger und Thomas Köhn (LTM GmbH) Rekordverdächtig: Hans-Jürgen Goller (TMGS) und Petra Hedorfer (DZT) schneiden die Riesentorte an Magazins „BeFront“ – dem führenden chinesischen Wirtschaftsmagazin über Deutschland – wurde auf Initiative der LTM GmbH ein mehrseitiger Beitrag über Leipzig publiziert, der die Standortvorteile der Stadt sowie die langjährigen Verbindungen zur Partnerstadt Nanjing kommuniziert. Die Sachsen-Präsentation wurde mit dem 3. Preis „Best Exhibitor Award ITB 2008“ ausgezeichnet Rückblick – Ausblick Post Convention Tour Der seit vier Jahren stattfindende Tourismus-Workshop Dresden Pow Wow Regio lud erstmals auch nach Leipzig zu einer PostConvention Tour ein. Über 100 Fachbesucher und Tourismusexperten lernten vom 7.–8.2.2008 die Stadt im Rahmen eines anspruchsvollen Programms kennen. 20 % der Teilnehmer stammten aus dem Ausland. Im Anschluss an die Tour erfolgte eine Befragung, die sehr positiv ausfiel. Als besonders interessant bezeichneten die Teilnehmer das Exklusivprogramm zur Begrüßung in der Oper, die Rundfahrt „Kunstzentrum Leipzig“ und die Führung im Zoo. Leipziger Erfolgsprojekt jetzt auch in Dresden Seit dem Jahr 2002 wird der „Leipziger Tourismuspreis“ an touristische Leistungsträger vergeben, die den Tourismus in Leipzig und das Image der Stadt besonders voran gebracht haben. Die erfolgreiche Idee wird jetzt auch in Dresden umgesetzt. Am 20.3.2008 wurde die Panometer GmbH vom Tourismusverein Dresden e. V. mit dem „Dresdner Tourismuspreis“ ausgezeichnet. Den Preis nahm Prof. Yadegar Asisi entgegen, der 2004 für sein Projekt „8848 Everest 360°-Ausstellung“ bereits den „Leipziger Tourismuspreis“ erhielt. Herzlichen Glückwunsch! Erfolgreiche ITB Vom 5.–9.3.2008 fand in Berlin die Internationale Tourismus-Börse (ITB) statt. Zur weltgrößten Tourismusmesse war Leipzig unter der Organisationsleitung der LTM GmbH mit 30 Partnern am Stand vertreten. Schwerpunkte der touristischen Werbung waren Musik und Kunst sowie die neu entstehende Seenlandschaft. Unter dem Motto „Leipzig – Ausstellungen der Superlative 2008/2009“ lud die LTM GmbH am 8.3.2008 zu einem Pressegespräch ein, das bei den anwesenden ca. 50 Medienvertretern auf sehr große Resonanz stieß. Riesentorte auf der ITB Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der DZT, HansJürgen Goller, Geschäftsführer der TMGS, und Konditoren-Weltmeister Bernd Siefert schnitten am letzten Messetag der ITB eine dem Schloss Moritzburg nachempfundene, 1,20 m hohe und 300 kg schwere Riesentorte an. Anlass der spektakulären Aktion war das Themenjahr 2008 der DZT „Schlösser, Parks und Gärten“, dem sich Sachsen auf der ITB widmete. Das innovative Standkonzept kam hervorragend an. Sachsen gewann den 3. Preis „Best Exhibitor Award ITB 2008“ in der Kategorie „deutsche Aussteller“. Leipzig in „BeFront“ In der Februar-Ausgabe des Kunststadt Leipzig Um gezielt zu werben, hat die LTM GmbH den Prospekt „Leipzig – Zentrum der bildenden und angewandten Kunst“ herausgegeben. Dieser wird an über 200 Kunst vereine sowie rund 2.500 Reiseveranstalter verschickt und lag in einer Stückzahl von 20.000 Exemplaren der März-Ausgabe des Kunstmagazins ART bei. Wirkungsvoll vernetzt An pfiffigen Ideen mangelt es Christian Kießling vom Flair Hotel Alt Connewitz nicht. Das familiengeführte Hotel bietet stets einen hervorragenden Service für die Gäste. Das zeigt sich auch im Internet-Auftritt, der neben den „Veranstaltungshöhepunkten 2008“ auch die Rubrik „Leipzig entdecken“ enthält. Hier bietet das Hotel unter dem Motto „Sein Sie NÄHER dran an Leipzig“ alle bisher erschienenen Ausgaben der Zeitschrift „NÄHER dran“ zum Download an. Eine gute Leipzig-Werbung! www.alt-connewitz.de Stellten „Ausstellungen der Superlative“ vor: (v.l.) Prof. Yadegar Asisi, Volker Bremer, Dr. Eva-Maria Hoyer, Dr. Hans-Werner Schmidt Hiskia Wiesner (LTM GmbH) warb im Februar 2008 auf der Seminar- und Tagungsbörse in Mainz für Leipzig Christian Kießling (3. v. l.) begrüßt Stammgäste im Flair Hotel Alt-Connewitz NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 29 rückblick – ausblick Eine Zeitreise in die römische Antike erleben – mit dem weltgrößten 360°Panoramagemälde „Rom 312“ wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Nur noch bis zum 1.2.2009 versetzt das einzigartige Panorama des Berliner Architekten und Künstlers Yadegar Asisi im Panometer Leipzig die Besucher in die römische Metropole des Jahres 312. Außenansicht des Panometer Leipzig, der Gasometer II der Stadtwerke Leipzig 360°-Panoramagemälde „Rom 312“: Blick aus der Vogelperspektive Ein Besuch im Panometer – eine visuelle Reise ins antike Rom mit „Rom 312“ Idealer Ort für Panoramakunst Mit seinen weltweit einmaligen Panoramagemälden hat Yadegar Asisi das längst in Vergessenheit geratene Medium Panorama als Vorläufer des bewegten Bildes erfolgreich aus dem Dunkel der Mediengeschichte in die Gegenwart geholt. Allein der Ausstellungsbau des Panometer – ein ehemaliger Gasspeicher – bietet einen beeindruckenden Anblick: Das architektonisch reizvolle Industriedenkmal von 1910 dient nach behutsamer Sanierung als idealer Ort für Asisis Panoramakunst und ermöglicht es, gigantische Rundgemälde im Maßstab 1:1 zu präsentieren, die so hoch sind wie ein zehnstöckiges Haus. Panoramakunst in Leipzig Wer das weltgrößte 360°Panoramagemälde „Rom 312“ noch nicht gesehen hat, kann bei der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH ein attraktives Reiseangebot „Panoramakunst in Leipzig“ buchen. Es enthält neben dem Besuch der Ausstellung zwei Übernachtungen im Hotel sowie ein Abendessen im „Panorama Tower Restaurant“. Der Preis beträgt ab 129 Euro pro Person im DZ. Tel.: +49 (0)341 7104275 www.ltm-leipzig.de Einzigartiger Rundblick Seit 2005 lässt das Panoramagemälde „Rom 312“ mit monumentalen 106 m Länge und 31 m Höhe die Besucher in der antiken Stadtansicht versinken. Von der 12 m hohen Aussichtsplattform schweift der Blick rundherum weit über das antike Rom, kein Bilderrahmen begrenzt den Blick. Untermalt von zauberhaften Licht- und Toneffekten begibt man sich mitten hinein in die ewige Stadt und blickt über die Thermen, Tempelanlagen und illustren Straßenszenarien bis hin zu den Albaner Bergen am Horizont. Kaiser Konstantin Die begleitende Rahmenausstellung zu „Rom 312“ beleuchtet in 12 Abteilungen verschiedene Facetten der römischen Architektur und Alltagsgeschichte und bietet die Möglichkeit, sich über diese spannende historische Epoche zu informieren. Hier kann auch die weltweit erste Rekonstruktion im Maßstab 1:1 der Kolossalstatue Kaiser Konstantins besichtigt werden, die als rund 15 m hohe räumliche Simulation (Anamorphose) den Eindruck erweckt, als stünde sie vollplastisch mitten im Raum. Stilvoller Veranstaltungsort Das Panometer Leipzig dient jedoch nicht nur als Ausstellungsort, sondern bietet zudem als stilvolle Event- 30 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 location für besondere Festlichkeiten sowie als kultureller Veranstaltungsort einen exklusiven Rahmen. „3`59Amazonas“ Bäume, die weit in den Himmel wachsen, grünes Dämmerlicht und ein vieltausendstimmiges Konzert der Tiere: das ist die faszinierende Welt des Regenwaldes. Ab 27.3.2009 eröffnet Yadegar Asisi mit seinem neuen 360°-Panoramagemälde „3`59Amazonas“ eine neue Faszination des Sehens und entführt in diese grüne Lebenswelt nahe dem Äquator. Es offenbart im Maßstab 1:1 die Komplexität und Schönheit des Amazonas-Regenwaldes. Als übersteigerte Abbildung zeigt es einen fiktiven, verdichteten Ausschnitt dieses detailreichen und farbenprächtigen Ökosystems. Auf der Plattform in der Mitte des Rundgemäldes öffnet sich für den Betrachter der Blick weit über die tropische Flusslandschaft und die Savanne bis hin zu den Hügeln der Bergregenwälder. Dank einer beispiellos hohen Bildauflösung ist es dem Besucher möglich, mit einem Fernglas in der Hand die Raupe auf dem Blatt oder Papageien in den Baumkronen im Detail zu betrachten. Motive von Ureinwohnern des Amazonasgebietes verdeutlichen die Dimension der tropischen Baumriesen. Yadegar Asisi Kaiser Konstantin als räumliche Simulation im Maßstab 1:1 „3‘59Amazonas“: simulierter Blick aus der Froschperspektive auf Asisis neues 360°-Panoramagemälde Veranstaltungshöhepunkte 2008 im Panometer Sa., 26.4.2008, 18–24 Uhr: „Nachtschicht – Privat“ im Rahmen der Leipziger Museumsnacht Sa., 10.5.2008, 20 Uhr: „Sinnliches Italien“ – Italienische Musik des Barockorchesters „musica laetitia“ und ausgesuchte mediterrane Köstlichkeiten am Buffet Sa. und So., 5.–6.6.2008, 10–20 Uhr: „Römerfest“ – Ein buntes „römisches“ Programm im gesamten Panometergelände Do., 19.6.2008, 20 Uhr: „Konzert No 61“ im Rahmen des Leipziger Bachfestes Nähere Informationen zu diesem Programm sowie zu den ständigen thematischen Führungen durch das Panometer: Tel.: +49 (0)341 1213396 www.panometer.de Serviceinformationen: Panometer Leipzig Besucherservice Richard-Lehmann-Str. 114 04275 Leipzig Tel.: +49 (0)341 1213396 Fax: +49 (0)341 1213389 office-leipzig@panometer.de www.panometer.de Öffnungszeiten: Montag geschlossen Die. bis Fr. 9–19 Uhr Sa., So. und Feiertage 10–20 Uhr Eintritt Normal 9 Euro Ermäßigt ab 6 Euro Gruppen ab 10 Personen Normal 8 Euro Ermäßigt ab 4 Euro Anfahrt Mit der Straßenbahn Linie 9: bis R.-Lehmann-Straße Mit dem Bus Linie 70: bis R.Lehmann-Straße/Altenburger Str. Eine einzigartige Expedition beginnt ! »3‘59Amazonas« Das neue 360°-Panoramagemälde von Yadegar Asisi entführt in die faszinierende Welt des Amazonas-Regenwaldes. Ab 27. März 2009 im Panometer Leipzig gastbeitrag Hinter den Kulissen – Zu Besuch in der Ausstellung „Die Kunst ist weiblich ...“ Thomas Gottschalk wurde von Gunter Sachs und Dr. Hans-Werner Schmidt persönlich durch die Ausstellung geführt Turmzimmer im Palace Hotel St. Moritz mit: Andy Warhol: Marilyn Monroe Augen hinter Gitter Ariel Farbe Rot Besucherandrang vor dem Museum der bildenden Künste Leipzig 32 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Auf hunderten Fotos posiert Gunter Sachs umringt von schönen Frauen. Als Playboy und Jet-Set-Mitglied ist er längst bekannt. Nun lässt der Ex-Ehemann von Brigitte Bardot im Museum der bildenden Künste Leipzig bis zum 22.6.2008 sein Lebenswerk Revue passieren. Unter dem Titel „Die Kunst ist weiblich ...“ eröffnete am 1.3.2008 die bislang größte Ausstellung von und über Gunter Sachs. „Wir zeigen Sachs als Fotografen und Filmer, als Sammler, Gestalter und Inszenator von Ästhetik“, hatte Museumsdirektor Dr. Hans-Werner Schmidt angekündigt – und dabei nicht zuviel versprochen. Andrang bei der Eröffnung „Oh, mein Gott, die vielen Leute“, sagte der 75-jährige Gunter Sachs mit einem Glas Gin Tonic in der Hand, als zu seiner Ausstellungseröffnung über 1.500 Gäste strömten. Mehr als 150 seiner Freunde befanden sich unter den geladenen Gästen. Ob der Schauspieler Mario Adorf, Ex-Fußball-Na tional spieler Günter Netzer oder der Sammler Frieder Burda – viele Stars ließen es sich nicht nehmen, Gunter Sachs persönlich zu gratulieren. Facettenreiches Leben Der Erbe der Kugellagerund Motorenwerke Fichtel & Sachs hatte schon während seines Mathematikstudiums in Lausanne sein Interesse für Kunst und Fotografie entdeckt. Sein Werdegang als Fotograf, mit Schwerpunkt auf Aktund Landschaftsfotografie, ist in Leipzig mit Arbeiten aus allen Etappen präsent. Das Museum der bildenden Künste zeigt auf 2.000 qm rund 250 meist noch nie gezeigte Werke des Künstlers sowie Werke von Vertretern des Nouveau Réalisme, des Surrealismus und der Pop-Art. Spontane Begeisterung Auf Einladung von Dr. Schmidt weilte Gunter Sachs 2006 erstmals im Museum der bildenden Künste. Hier war er von der Großzügigkeit der Architektur, die Pathos und Funktionalität vereint, so begeistert, dass die Idee der Ausstellung gleich konkrete Formen annahm. Seine Entscheidung für Leipzig begründete Sachs mit den Worten „Ich habe mich sehr über die Einladung des Museums gefreut. Außerdem halte ich Leipzig für eine der ersten Städte der modernen Kunst.“ Die Kunst ist weiblich ... Für das Motto der Ausstellung fallen ihm mehrere Gründe ein: „Erstens zeigt schon ein Blick ins Wörterbuch, dass die Kunst weiblich ist. Zweitens gibt es keine männliche Muse und drittens kommt die wahre Kunst aus der Intuition, von der selbst wir Männer wissen, dass sie weiblich ist“. Folgerichtig empfangen den Besucher zu Beginn des Rundgangs auch Frauen, die Sachs farbintensiv fotografisch inszeniert hat. Eine glühend rote Flamencotänzerin etwa hängt gleich neben einer Nonne. In riesiger Größe hängt Claudia Schiffer an der Wand: Als Hommage an Andy Warhol hat Sachs die Schönheit im Stile seines Vorbilds abgelichtet. Als Gegenpart sind Warhols Sachs-Portäts zu sehen. Ergänzt wird die Schau durch private Erinnerungsstücke wie sein MünchMotorrad und den Bobschlitten, mit dem er in den 1950er Jahren JuniorenEuropameister wurde. In einem eigens dafür eingerichteten Kinobereich sind ein Querschnitt des filmischen Schaffens sowie Dokumentationen über Sachs zu sehen. Palace Tower Der maßstabs- und originalgetreue Nachbau von Gunter Sachs´ legendärem Appartement im Nobel- hotel Palace in St. Moritz, in das er 1969 mit seiner dritten Ehefrau Mirja eingezogen war, markiert den Höhepunkt der Ausstellung. Auch für Mirja Sachs war der Besuch dieser rekonstruierten Wohnung im Museum ein Erlebnis: „Ich empfinde es als außergewöhnlich, in einem Zimmer zu stehen, dass es seit 17 Jahren nicht mehr gibt.“ Das 140 qm große Appartement wurde von befreundeten Künstlern wie Roy Lichtenstein und Allen Jones in ein Gesamtkunstwerk verwandelt. Als das Paar 1991 auszog, wurden die Unikate in einem Kunstlager aufbewahrt. Erfreuliche Resonanz Dass die Ausstellung ein echtes Highlight ist, zeigt neben dem großen Medienecho auch die Besucherschlange, die sich oftmals am Eingang des Museums bildet. Obwohl ich persönlich aufgrund meines Alters bisher kaum einen Bezug zu Gunter Sachs besaß, haben mich seine Kunst und das Ausstellungskonzept fasziniert. Die Retrospektive ist auch für junge Leute sehr empfehlenswert. Eintritt: 8 Euro. www.mdbk.de, www.gunter-sachs.de Hinter die Kulissen der Ausstellung blickte Nancy Fritzsche. Reiseangebot Wer die Gunter-SachsRetrospektive besuchen möchte, kann bei der LTM GmbH ein attraktives Reiseangebot buchen. Es enthält 2 Übernachtungen in Leipzig, eine Stadtrundfahrt, die LEIPZIG CARD und die Eintrittskarte für die Gunter-Sachs-Ausstellung. Preis: ab 119 Euro pro Person im DZ. Tel.: +49 (0)341 7104275 www.ltm-leipzig.de gastbeitrag Hinter den Kulissen – Zu Besuch im Porsche-Werk Leipzig Aus aktuellem Anlass – der bevorstehenden Produktion des neuen viersitzigen Gran Turismo Panamera – traf ich Astrid Lübke, die Pressesprecherin des PorscheWerkes Leipzig. Sie führte mich exklusiv durch das 400 ha große Areal des Leipziger Werkes, das hier bis 2002 mit einer Investitionssumme von 127 Mio. Euro entstand und zu den modernsten Automobilwerken der Welt zählt. Neben limitierten Produktionen wird hier der Porsche Cayenne und bald auch der Panamera gebaut. Faszinierende Probefahrt Nach einer freundlichen Begrüßung lud mich Frau Lübke auf eine Probefahrt ein. Das Angebot, an der Seite eines professionellen Instrukteurs mitfahren zu können, war verlockend. So saß ich wenig später in den Sportsitzen eines Porsche 911 und rollte an den Start der 3,7 km langen Rundstrecke, in die zehn weltberühmte Kurven verarbeitet wurden. Nachdem ich die Frage, ob es mir gut gehe, mit einem „JA“ beantwortet hatte, drückte es mich in den Sitz. Es folgten vier rasante Runden, bei denen ich mich in der einen oder anderen Kurve schon mal gezwungen fühlte, mich an der Tür festzuhalten. Wow! Ungefähr so muss sich wohl Michael Schumacher nach einem Formel 1-Rennen fühlen. Beim Verlassen des Fahrzeugs fiel mir der Geruch der heißen Reifen auf. Der sympathische Instrukteur berichtete mir, dass man diesen Geruch Erlebnisangebote Ob Last Minute Angebote, Porsche Leipzig CoPilot oder Porsche Leipzig Specials – es gibt viele Möglichkeiten, das Werk zu besichtigen oder eine Testfahrt durchzuführen. Tel.: +49(0)341 999 13588 www.porsche-leipzig.com unter Rennfahrern „ChanelMichelin“ nennt. gemietet werden, die hier z. B. ein Jubiläum feiern. In der Produktionshalle Anschließend ging Frau Lübke mit mir in die Lförmige 18.000 qm große Produktionshalle des Cayenne und gewährte mir einen Einblick in die Produktion des SUV-Fahrzeugs (Sports Utility Vehicle), welches seit 2002 in Leipzig mit einer jährlichen Stückzahl von rund 35.000 produziert wird. Zur Zeit produzieren rund 420 Beschäftigte im Zwei-Schicht-System pro Tag rund 180 Fahrzeuge. Wie von Geisterhand finden die Karosserien ihren Weg auf dem führerlosen Transportsystem durch die Halle. Alle Komponenten treffen genau zum richtigen Zeitpunkt an der wichtigsten Station ein: zur Hochzeit – der Verbindung von Karosserie mit Antriebsstrang und Fahrwerk. Nachdem das Fahrzeug „auf eigenen Beinen steht“, beginnen die Mitarbeiter mit den Feinarbeiten. Erst dann fährt der Cayenne auf die 1,74 km lange Prüfstrecke. Erlebnis Porsche Den Höhepunkt für die rund 2.000 Werksabholer im Jahr stellt die eingangs erläuterte Fahrdemonstration auf der Einfahr- und Prüfstrecke sowie dem 6 km langen Geländeparcours dar. Nachdem der Kunde in die Technik des SUV-Fahrzeuges eingeführt wurde, kann er den Wagen Probe fahren. Die Geländestrecke führt durch unberührte Natur, über eine Wippe, einen Gebirgspfad oder durch eine 50 m lange Wasserdurchfahrt. Welche Emotionen dabei ein Porsche erzeugt, kann man schwer in Worte fassen. Aber in Leipzig kann man es erleben. Produktion im Porsche Werk Leipzig Offroad-Tour mit Porsche Cayenne Zu Besuch im Porsche-Werk Leipzig war Nancy Fritzsche. Astrid Lübke und Nancy Fritzsche während der Führung (v. l.) Investition in den Standort Leipzig Beim Rundgang durch die Produktionshalle deuten Bauarbeiten auf die Markteinführung des viersitzigen Gran Turismo Panamera im Jahr 2009 hin. Das Werk in Leipzig wird für diese Produktion erheblich erweitert. Es entstehen rund 600 neue Arbeitsplätze. Für den Fabrikausbau werden rund 150 Mio. Euro investiert. Im Kundenzentrum Auch das diamantenförmige Kundenzentrum ist faszinierend. Der weithin sichtbare, 32 m hohe Turm mit seiner avantgardistischen Architektur beherbergt Kino- und Konferenzräume, ein Restaurant mit Blick über die gesamte Anlage und eine Ausstellung aktueller und historischer PorscheFahrzeuge. Diese Räume können auch von Firmen NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 33 ansichten Auch in Anbetracht des unfreundlichen Januar-Wetters hatten wir mit unserem Titelthema – gemessen an den Zuschriften und Telefonaten – ins Schwarze getroffen. Wie gewünscht werden wir gern auch zukünftig unseren Blick winkel über Leipzig hinaus nach Mitteldeutschland richten. Hier eine Auswahl der Leserbriefe. „Wer zusieht, sieht mehr, als wer mitspielt.“ (Wilhelm Busch) Meinungen – Ansichten Geburtsstadt von Richard Wagner sicher sehr willkommen.“ Dr. Christian Mühe, Richard Wagner Museum Graupa „I received the ‚NÄHER dran‘ today, with its article on Museums in Saxony. The article will be very helpful in convincing Rotarians to visit Leipzig/Saxony. Our Rotary District Conference here is on 24 – 27 April, 2008.“ Philip Cezeaux, Houston, Texas (USA) „Von dieser sehr informativen Publikation würden wir gern einige Exemplare bei uns auslegen. Weiterhin erlaube ich mir, Ihnen unser Veranstaltungs programm 2008 zuzusenden. Gerade in diesem Wagner-Gedenkjahr (am 13.2. 125. Todestag) und im Hinblick auf den 200. Geburtstag Wagners im Jahr 2013 ist dieser Informationsservice in der „Die Ausgabe ist sehr gelungen und unser Plauener Spitzenmuseum gut platziert! Gern möchte ich weitere Hefte im Museum auslegen und bitte Sie, mir verfügbare Exemplare per Post zuzusenden.“ Jürgen Fritzlar, Vorstand des Vereins zur Förderung des Plauener Spitzenmuseums e.V., Plauen „Ich empfand die letzte Ausgabe als zu statisch und möchte gern anregen, dass Sie zukünftig noch mehr Insider-Detailinformationen veröffentlichen. Die helfen vor allem dem Veranstaltungsplaner weiter. Picken Sie sich doch das ein oder andere Thema heraus und lassen Sie es Ihre Praktikanten ERLEBEN! Das was mir geschildert wird, von einem Bereich, den ich noch nicht erfahren habe, wirkt mehr, als die blanke Aneinanderreihung von Möglichkeiten.“ Julian Spitzner, Dresden „Wer ist schon Spiderman? Hier komme ich!“ 34 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 „Seit meiner Freundschaft mit dem inzwischen verstorbenen Gustav Schmahl, ehemaliger Rektor der Hochschule für Musik ‚Felix Mendelssohn Bartholdy‘ habe ich einen engen Bezug zu Leipzig. Was mich wundert, ist, dass in ‚NÄHER dran‘ meist nur die bekannten Sehenswürdigkeiten erwähnt werden. Konfektion gibt es genug, deswegen habe ich mich spezialisiert in der Suche nach speziellen Aufhängern für Hobbyisten und Berufsgruppen. Wir organisieren z. B. eine Reise für Leichenbestatter in die USA oder eine Sonnenfinsternisreise in das Observatorium auf dem Wendelstein. Wenn ich nicht 77 wäre, hätte ich gern noch eine Reise in das größte Sonnenkraftwerk der Welt nach Espenhain organisiert, z. B. als Leserreise für ein wissenschaftliches Monatsmagazin. Denken Sie daran, die besten Kunden sind nicht die Einzelreisenden, sondern die Vereine, Stiftungen und Genossenschaften.“ Dolf Went, Amstelveen (Niederlande) „Angeregt von Ihrem Titelthema frage ich an: Kennen Sie ein Handwerksmuseum oder ein Museum in Gründung, das einen alten Tischlerwagen ausstellen möchte? Er ist noch sehr gut erhalten und zu schade, um in unserer Scheune herumzustehen. Mit ihm lieferte mein Onkel noch in den ersten DDR-Jahren Möbel aus.“ A. Gläser, Glauchau „Noch sitzen wir alle im selben Boot ...“ Naschmarkt: Hier befinden sich zehn historische Leuchten, die den Öllampen aus den Anfängen der Straßenbeleuchtung nachempfunden sind. „Sie haben uns mit ‚NÄHER dran‘ sehr viel Freude gemacht! Jedes Heft bietet viele Anregungen und geht in unserer Stadt von Hand zu Hand. 2007 haben wir sieben Bekannte ‚verführt‘, nach Leipzig zu reisen. Sie kamen begeistert zurück. Hierher leider vor Jahren verschlagen, ist meine Heimat Schkeuditz – und damit auch Leipzig – geblieben. Wenigstens einmal im Jahr muss ich mitteldeutsche Luft schnappen und – Dank ‚NÄHER dran‘ – haben wir schon einiges uns Unbekanntes gesehen. 2008 steht das Museum für Angewandte Kunst als Wichtigstes auf unserem Programm.“ Gabriele Meinardus, Wuppertal „Auf Seite 8 gab es einen Vermerk zu Straßenlaternen. Dazu folgendes: Die Aussage, dass fünf Schinkelleuchten der Stadt mit Öl betrieben werden, ist nicht richtig. Bereits 1838 wurde mit der Umrüstung auf Betrieb mit Stadtgas begonnen, so dass das Ende der Ölleuchtenära noch im 19. Jh. lag. Nachdem 1986 die letzte mit Gas betriebene Straßenleuchte außer Betrieb genommen wurde, entschied man sich 1988 anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Beginns der Leipziger Gasbeleuchtung, die Schinkelleuchten auf dem Thomaskirchhof original mit Gas zu betreiben. Eine weitere Gaslaterne vor dem Neuen Rathaus wurde ebenfalls an das Gasnetz angeschlossen, so dass gegenwärtig fünf Laternen mit Gasbetrieb zum Bestand der Stadt Leipzig gehören.“ Edeltraut Höfer, Verkehrsund Tiefbauamt der Stadt Leipzig In Leipzig Klanggenuss erleben Wer die Bekanntschaft mit großen Namen wie Bach, Mendelssohn Bartholdy, Grieg, Schumann, Wagner und Chailly machen möchte, kann bei der LTM GmbH, ein attraktives Tagesarrangement buchen. Es gilt für Gruppen ab 15 Personen, kostet 36 Euro pro Person und beinhaltet u. a. einen Stadtrundgang „Musikstadt Leipzig“, ein Orgelanspiel in der Nikolaikirche und eine Führung im Museum für Musikintrumente. Tel.: +49 (0)341 7104 275 www.ltm-leipzig.de leipzig in superlativen Leipzig ist eine Stadt, die wie kaum eine andere Großstadt einzigartige Attraktionen besitzt, von denen die Einheimischen sagen: „Das habe ich gar nicht gewusst!“ Wir möchten dazu beitragen, dieses Wissensdefizit abzubauen und veröffentlichen aus diesem Grund seit 2003 in jeder Ausgabe zehn Superlative. Das älteste Zwillingspaar Sachsens Leipzig in Superlativen – Folge 20 1. Ältestes Zwillingspaar Sachsens In Leipzig lebt das älteste noch zusammenlebende Zwillingspärchen Sachsens. Elise Franzky und Charlotte Kretschmar feiern 2008 ihren 97. Geburtstag und führen ein herrliches Doppelleben. 2. Viertbester Standort für ausländische Investitionen Laut einer Umfrage des englischen Finanzmagazins „Foreign Direct Investment Magazin“ wurde Leipzig im März 2008 zum viertbesten europäischen Standort für ausländische Investitionen gekürt. Die Experten hatten die Wirtschaftsdaten von über 1.000 europäischen Städten und Regionen ausgewertet. Dabei ging es in 75 Kriterien z. B. um Büromieten, Verkehrsanbindung und geschaffene Arbeitsplätze. 3. Hauptstadt der Trödler Jedes letzte Wochenende im Monat findet im agraVeranstaltungspark LeipzigMarkkleeberg Deutschlands größter und beliebtester Begründer des ältesten Kunstverlags: E. A. Seemann Antik- und Gebraucht warenmarkt statt. Regelmäßig lockt das Spektakel über 1.000 Händler und 10.000 Flohmarkt-Bummler aus ganz Europa hierher. 4. Europas modernstes Hallenbad Das heute leer stehende Leipziger Stadtbad wurde von Otto Scharenberg entworfen und galt zur Eröffnung am 14.7.1916 als modernstes Hallenbad Europas! Attraktion war die damals einzigartige Wellenanlage im 384 qm großen und 3,65 m tiefen „HerrenSchwimmbad“. Besonders beliebt war die orientalische Sauna. 5. Erster englischsprachiger Rednerklub Ostdeutschlands In Leipzig wurde 2007 der erste Toastmasters-Club in Ostdeutschland gegründet. Sein Ziel ist es, den Mitgliedern in einem praxisnahen Training die Kunst des Redens vor Gruppen zu vermitteln. Dazu gehören das Vortragen von StehgreifReden und das Erlernen von Toasts. Kommt ein Redner ins Schwafeln, sieht er nach sechs Minuten die gelbe Karte, nach sieben Minuten die rote Karte, nach siebeneinhalb Minuten knallt ein Schiedsrichter mit dem Hammer auf den Tisch! Die Toastmasters wurden 1924 in den USA gegründet. Ihnen gehören 211.000 Menschen in 90 Ländern an. 6. LEIPZIG CARD weltweit verfügbar Seit 1.2.2008 ist die von der LTM GmbH herausgegebene LEIPZIG CARD im OnlineShop der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH unter www.lvb.de rund um die Uhr weltweit verfügbar. Als erste deutsche Stadt bietet Leipzig an, das Ticket nicht nur Online zu buchen, sondern am heimischen PC auszudrucken. 7. Deutschlands ältester Kunstverlag Der E. A. Seemann Verlag mit Sitz im Gerichtsweg 28 wird 2008 150 Jahre alt und ist damit der älteste Kunstverlag Deutschlands. Am 1.12.1858 von Ernst Elert Arthur Heinrich Seemann (1829–1904) in Essen gegründet, zog er drei Jahre später mit seinem Unternehmen, das sich als erster Verlag auf Kunstliteratur und Gemäldereproduktionen verlegte, nach Leipzig um und ist hier bis heute erfolgreich. 8. Platz 1 der Latin-Charts Die gebürtige Deutsche India La Bandolera lebt in Leipzig, hat aber kubanisches Blut in ihren Adern. Aktuell leiht sie als Frontfrau der Gruppe „Las Bandoleras“ ihre Stimme. Neben erfolgreichen Auftritten verzeichnet India Erfolge bei MySpace, wo sie in den Latin-Charts seit Monaten auf Platz 1 ist. 9. Pünktlichster Bahnhof in Deutschland Leipzigs Hauptbahnhof ist der pünktlichste in Deutschland. Hier verspäten sich nur 16 % der Züge. Das ergab Der pünktlichste Bahnhof Deutschlands: Leipziger Hauptbahnhof Latin-Königin India Kristin trägt LEIPZIG CARD im Januar 2008 eine Untersuchung der „Stiftung Warentest“. Getestet wurden vier Wochen lang insgesamt 94.136 Fern- und Regionalzüge auf den zehn großen deutschen Bahnhöfen. Alles was vier Minuten später abfuhr, wurde als Unpünktlichkeit bewertet. Köln ist der TestVerlierer. Hier kamen 36 % aller Züge zu spät. für die „NÄHER dran“-Redaktion verantwortlich ist. Auf die Frage, wann seine Quellen versiegen, reagiert er gelassen. In seinem Fundus lagern über 1.000 Superlative zu Leipzig – die wahrscheinlich längste Liebeserklärung, die bisher einer Stadt gemacht wurde. 10. Leipzig – Stadt der Superlative Das ist der 200. Superlativ, den wir seit der ersten „NÄHER dran“-Ausgabe veröffentlichen. Das Material stammt hauptsächlich von Andreas Schmidt, der auch Leipzig …? Was fällt Ihnen zu Leipzig Außergewöhnliches ein? Schreiben Sie an: Leipzig Tourismus und Marketing GmbH Kennwort: „Superlative“ Richard-Wagner-Straße 1 04109 Leipzig oder senden Sie eine Mail an: Presse@ltm-leipzig.de 1995 noch in Betrieb: Das Leipziger Stadtbad 35 boulevard In Deutschland gibt es sehr viele Feste und Bräuche, die zwar gefeiert werden, aber deren Ursprung nicht mehr jedem bekannt ist. Deshalb stellen wir gern eine Auswahl vor. Feste und Bräuche – Folge 3 Valentinstag Er wird am 14.2. gefeiert und gilt als Tag der Liebenden. Seine Wurzeln liegen im Mittelalter. Weit verbreitet ist der Brauch, den Valentinstag als Gedenktag des heiligen Bischofs Valentin zu begehen. Valentin wurde nachgesagt, Kranke und Verkrüppelte heilen zu können. Er verschenkte Blumen an Verliebte und vollzog gegen den staatlichen Willen Trauungen. Der 14.2. soll das Datum seiner Hinrichtung gewesen sein. Ebenso weit verbreitet ist das Fest für die römische Göttin Juno (griechisch Hera), Schützerin von Ehe und Familie. Sie sorgte als Ratgeberin der Frauen durch ein Liebesorakel für die richtige Partnerwahl. Ihr zu Ehren wurden am 14.2. Blumenopfer erbracht. Der orientalische Brauch, am 14.2. seiner Angebeteten Liebesschwüre zu senden, deutet auf gemeinsame Wurzeln St. Valentin heilt einen Epileptiker, um 1520 bei der Entstehung des Valentinstags hin. Die Kirche feierte seit Anfang des 5. Jh. an diesem Tag das Fest zur Darstellung des Herrn (Maria Lichtmess). Ein Neugeborener sollte nach vierzig Tagen in den Tempel gebracht werden. Da Weihnachten damals am 6.1. gefeiert wurde, fiel somit der 40. Tag nach der Geburt Jesu auf den 14.2. Der 1. Mai Seine Geschichte als politischer Kampftag beginnt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Bis 1860 galten in deren Betrieben Arbeitszeiten von 11-13 Stunden. Erst 1888/90 bestimmte der amerikanische Gewerkschaftsverband “American Federation of Labor“ den 1.5. als Kampftag für einen gesetzlich festgelegten Acht-Stunden-Tag. Seitdem gilt er in den USA traditionell als „moving day“, als Stichtag für den Abschluss oder die Aufhebung von Verträgen. 1890/91 beschlossen die Gewerkschaften vieler Länder den 1.5. als dauernden Feiertag festzulegen, 1919/20 wurde er dann zum Staatsfeiertag. In Reaktion auf die Soziale Bewegung wurde der 1.5. im Jahr 1955 von Papst Pius XII. zum Gedenktag Joseph des Arbeiters erklärt. Der Ehemann von Maria war laut der Bibel als tektôn (Bauhandwerker) tätig und gilt traditionell als Patron der Arbeiter. 36 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Im Leipziger Liebesladen „PolterBehr“ finden Verliebte Geschenke aller Art Besucher des Wave-Gotik-Treffens – Das Musikfestival findet seit 1990 jährlich zu Pfingsten in Leipzig statt Christi Himmelfahrt Er wird auch als Vater- oder Männertag bezeichnet und ist in Deutschland seit 1936 ein gesetzlicher Feiertag. Er bezeichnet bei Christen den Glauben an die Rückkehr des Jesus von Nazareth als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert, wobei, wie in alter Zeit üblich, der Ostersonntag und der Himmelfahrtstag selbst beide mitgezählt werden. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Heute beschränkt sich bei vielen Männern die Feier dieses Tages auf die Zufuhr von reichlich Alkohol, der bei ausgedehnten Rad- und Wandertouren genossen wird. Versöhnungskirche in Gohlis Muttertag Er hat sich seit dem 20. Jh. eingebürgert und findet am zweiten Sonntag im Mai statt. Bereits die alten Römer und Griechen widmeten den Müttern ihrer Götter Feiern und Feste. Im 13. Jh. gab es in England unter Heinrich III. am Sonntag Laetare den sog. „Mothering Day“, einen Tag im Jahr, an dem die Menschen in die Kirche gingen, um mit der ganzen Familie zusammen zu sein. Erstmals wurde der Muttertag 1914 in den USA als nationaler Feiertag begangen. Er hat seinen Ursprung in der Frauenbewegung in England und Amerika. Als Begründerin des heutigen Muttertags gilt Anna Jarvis. Am 9.5.1907 hatte sie an einem zweiten Sonntag im Mai (zum 2. Todestag ihrer eigenen Mutter) in Philadelphia, mit 500 weißen Nelken ihre Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter zum Ausdruck bringen wollen und vor der Kirche diese an andere Mütter ausgeteilt. Daraus entwickelte sich eine rasch wachsende Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertags. Schon 1914 wurde vom damaligen USPräsident Woodrow Wilson der Muttertag zum nationalen Feiertag erklärt. Nachdem England den „Mothering Day“ übernommen hatte, verbreitete sich der Feiertag schnell in anderen Ländern. In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 schließlich durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert. Pfingsten Pfingsten bezeichnet das Fest am fünfzigsten Tag nach Ostern. Damit fällt der Pfingstsonntag stets auf den Zeitraum zwischen dem 1.5. und dem 13.6. Das Pfingst fest wird auch als „Geburt stag der Kirche“ bezeichnet. Es ist sowohl ein eigenes kirchliches Fest, an dem das – von Jesus angekündigte – Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird, als auch der feierliche Abschluss der Osterzeit. Nach christlichem Glauben empfängt auch heute noch jeder Christ bei der Taufe den Heiligen Geist und wird dadurch „wiedergeboren“. Pfingsten wird auch als gesellschaftlicher Festtag begangen. In vielen Regionen existieren Pfingstbräuche, so z. B. das Pfingstbaumpflanzen in der Lüneburger Heide oder das Schmücken des Pfingstochsens in Mecklenburg. Vielfalt der Konfessionen – das unbekannte Leipzig Ob das Adventhaus, die Versöhnungskirche Gohlis oder die Friedenskapelle der Baptisten – die Gäste lernen während dieser Rundfahrt die konfessionelle Vielfalt Leipzigs kennen. Beim Halt in mehreren Einrichtungen stehen kompetente Vertreter für vertiefende Einführungen bereit. Nächster Termin: Tel.: +49 (0)341 7104-280 www.leipzig-erleben.com boulevard Slow Mail zur Post bringen. Rückblickend schon fast ein meditativer Prozess, denn nachdem sich der Brief auf die Reise machte, vergingen Tage, bis wir mit einer Antwort rechnen durften. Ein Gastbeitrag von Daniel Zanetti Fast Food ist nicht gesund. Um diesem weltweiten ungesunden Ernährungstrend die Stirn zu bieten, wurde Slow Food gegründet. Schneller heisst nicht immer besser. Das ist nicht zuletzt beim Mailen eine wichtige Erkenntnis. Ich bin kurz davor, eine Slow Mail Bewegung zu gründen. Lesen Sie weshalb ... Die technischen Errungenschaften bringen uns viele Vorteile. Durch die Erfindung der elektronischen Mail ist es uns z. B. möglich, blitzschnell Briefe zu versenden. Früher mussten wir einen Brief noch auf ein Blatt Papier schreiben, in einen Umschlag stecken, die Adresse notieren, eine Briefmarke drauf kleben und Das elektronische Mailen bietet uns heute die Möglichkeit, unsere Korrespondenz in Echtzeit zu erledigen. Mailen spart Zeit. Doch was machen wir mit dieser Zeit? Wir nutzen sie letztendlich nur, um sie mit Masse zu kompensieren. Wo früher fünf Briefe geschrieben wurden, sind es heute 25. Wenn früher einer sagte: Ich erledige jetzt meine Post, dann waren das zwei Stunden in der Agenda. Heute erledigen die meisten von uns andauernd ihre Post. Jede E-Mail die reinkommt, wird als Priorität behandelt und sofort beantwortet, auch wenn sie noch so unwichtig ist. - Genau deshalb haben viele einen gefüllten, anstatt erfüllten Tag. - Genau deshalb sind heute viele am arbeiten, anstatt am bewirken. - Genau deshalb konzentrieren sich viele mehr auf den Bildschirm, als auf den Menschen. Wir sollten möglichst rasch lernen, die Medien zu führen, bevor Sie uns führen! Eine Slow Mail Kultur kann dabei von großem Nutzen sein: - Schauen Sie nur zweimal täglich in Ihre Mailbox - Beantworten Sie nur die wichtigen E-Mails, diese dafür nachhaltig - Schreiben Sie Ihre E-Mails in richtigen Sätzen und nicht im Telegramm-Stil Ein für uns Menschen gesunder Vermerk zu jeder E-Mail könnte schon bald lauten: „Ich bin Mitglied der Slow Mail Bewegung. Erwarten Sie von mir bitte keine hektische ‚dann ist es gleich erledigt Antwort', sondern Nachhaltigkeit und Freude am Schreiben.“ Der Autor des Gastbeitrags ist der Geschäftsführer von Neumann Zanetti & Partner (Meggen/Luzern) und Buchautor des Bestsellers „Kundenverblüffung”. Kontakt: www.nzp.ch 5 Fragen an ... Rosemarie Steinhardt Sie kümmert sich seit über einem Dutzend Jahren um den – seit 2007 hauseigenen – Ticketservice und ist damit fester Bestandteil der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. 1) Wo in Leipzig gefällt es Ihnen am besten? Die an die Stadt angrenzende Leipziger Seenlandschaft gefällt mir sehr gut. Vor allem am Cospudener See lasse ich gern meine Seele baumeln und schöpfe neue Kraft. Das Gemälde „Blick vom 91. Stock des Nordturms des World Trade Centers“ malte Peter Ruta aus dem Gedächtnis „Mein Leipzig lob‘ ich mir ...“ Jamina Jahnel im Gespräch mit Peter Ruta Von Leipzig in die Welt und zurück nach Leipzig. So lässt sich das Leben des in Leipzig aufgewachsenen New Yorker Malers Peter Ruta resümieren. Sein Lebensweg – so berichtet mir der ältere und sehr liebenswerte Mann – ist dramatisch und sachlich zugleich. 1918 als Sohn des Pelzhändlers Walther Franke geboren, trieb es die Familie unter der Gefahr des nationalsozialistischen Regimes von Leipzig ins italienische Exil. 1931 besuchte Peter Ruta ein letztes Mal für 75 Jahre seine Heimat. „Hier genoss ich die Idylle des Rosentals und stillte meinen Hunger nach Büchern, die es in Italien nicht gab“. Schon mit 18 Jahren ging er nach New York, in eine ungewisse aber freie Zukunft. Hier fand er schnell seinen Weg in die Kunst und arbeitete als politischer Wandmaler und Modezeichner. Seine schönste Zeit, so Ruta, verbrachte er aber in den 1950er Jahren im malerischen Positano in Süditalien oder auch später in Mexiko, wo er die „wahre Leidenschaft zur Landschaftsmalerei“ entdeckte. Seine Bilder aus dieser Zeit sind von einer Klarheit und Einfachheit geprägt, die seine eigene Vorstellung vom Malen und seine Gefühlswelt widerspiegeln. „Ich male das, was ich sehe und fühle“, berichtet er mir mit seiner ruhigen, fast flüsternden Stimme. Immer wieder zog es Ruta nach New York zurück, wo er in den 1960er Jahren von der Ära der Pop-Art geprägt wurde oder in 20 Gemälden das Attentat gegen den USPräsidenten John F. Kennedy verarbeitete. 1999 bezog er mit seinem Atelier das 91. Stockwerk des World Trade Centers. Die einzigartige Skyline New Yorks hielt er auf vielen Bildern fest. Eines davon, welches mit dem Anschlag am 11. September 2001 zerstört wurde, malte er wieder aus dem Gedächtnis und stellt es zusammen mit weiteren künstlerischen Werken vom 20.2.-13.4.2008 im Neubau des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig aus. Hier erleben die Besucher über 70 Gemälde und Gouachen des Künstlers, Zeitzeugen und Kosmopolits, wie die gleichnamige Ausstellung heißt. „Am liebsten würde ich noch mehr Galerien und Maler kennenlernen“. Denn die Leipziger gefallen ihm vom Menschenschlag her am besten. 2) Wie entspannen Sie sich nach der Arbeit? Außer am Cospudener See – Arbeit und beim Ausruhen im Garten. 3) Wie heißt Ihr Lieblingsfilm oder Ihre Lieblingssendung im Fernsehen? Die in Leipzig produzierte Serie Riverboat gefällt mir sehr gut. 4) Was essen Sie am liebsten? Krautrouladen – aber nur die selbstgemachten! 5) Welcher Leitspruch drückt Ihre Lebensphilosophie aus? „Augen zu und durch!“ Peter Ruta beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Leipzig am 18.2.2008 (links: Dr. Georg Girardet) NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 37 das redaktionsteam Unter verantwortlicher Leitung von Andreas Schmidt (Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PRTourismus) haben an der vorliegenden Ausgabe im LTM-Redaktionsteam mitgewirkt: Kristin Sander (24) Studentin der Interkult. Wissenskommunikation, VWL und Germanistische Literaturwiss., Hobbys: Kriminalliteratur, Internet Stefanie Kadatz (25) Studium Tourismusmanagement an der Hochschule Harz in Wernigerode, Hobbys: Zeitschriften, Brettspiele Das Redaktionsteam: (v. l.) Stefanie Kadatz, Julia Hillenhagen, Franziska Meyer, Nancy Fritzsche und Kristin Sander Nancy Fritzsche (25) Studium der Hispanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig, Hobbys: Snowboarden, Mode Julia Hillenhagen (21) Ausbildung zur Staatl. gepr. Assistentin für Hotelmanagement an der Fachoberschule Dr. P. Rahn & Partner, Hobbys: Tanzen, Spanien Franziska Meyer (21) Studium Tourismusmanagement an der Hochschule Harz in Wernigerode, Hobbys: Erzählungen und Romane, Pflanzen Schnappschuss des Quartals Ausblick 20. Ausgabe „NÄHER dran“ wird 20! Deshalb lassen wir uns für die Jubiläumsausgabe – gemäß dem Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – etwas Besonderes einfallen. Wir stellen Stadtgeschichte mit dem Blick in die Zukunft auf sehr visuelle, persönliche und unterhaltsame Weise dar, gewürzt mit aktuellen Nachrichten aus Kultur, Tourismus und Wirtschaft. Lassen Sie sich überraschen! „Ausgetrickst! Ich bin hier hinten!“ impressum >> NÄHER dran ist die Tourismus-Zeitschrift und das Sprachrohr der LTM GmbH. Sie ist als Einzelausgabe ohne besonderes Entgelt erhältlich. Die Auflage beträgt 15.000 Exemplare. Zusätzlich erfolgt der Versand als E-Mail-Depesche an ca. 280.000 Multiplikatoren. Download: www.naeherdran-leipzig.de >> Herausgeber: Leipzig Tourismus und Marketing GmbH Volker Bremer (Geschäftsführer) Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig Telefon +49 (0)341 7104265 Telefax +49 (0)341 7104276 Info@ltm-leipzig.de www.leipzig.de www.ltm-leipzig.de >> Redaktion Andreas Schmidt (verantwortlich) Telefon +49 (0)341 7104310 Telefax +49 (0)341 7104301 Presse@ltm-leipzig.de www.naeherdran-leipzig.de Redaktionsteam dieser Ausgabe: Nancy Fritzsche, Julia Hillenhagen, Kristin Sander, Stefanie Kadatz, Susann Lederer und Franziska Meyer. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die 38 NÄHER>dran Nr. 19/März – Mai´08 Glorsischd ... De Gwardalschellde Guden Dach erschde ma ... ich gönne mir jetzt e kleenes Päuschen sozusagen ne „Fuffzehn“ wie ma hier so schön sacht. Gehts gud? Na mir schon. Allerdings geht mir das Wedder offn Keks. Ich war schon mitten im Frühjahrsputz, da fällts dem da oben ein, nochema en off Winter zu machen. War ich enttäuscht ... apropos enttäuscht – de ganze Stadt wars ja kürzlich, als mir erfahrn ham, das unsre geile Gähms Gonwenschn n Abfluch nach Köln macht. Tja, dor Bundesverband Indoragdiefe Undorhaldungssofdwär war eben nich zu üborzeuschn, das de Messe bei uns in Sachsen besser offgehoben is. Aber Ihr Lieben, es is noch nich aller Tage Abend! Es gibt balde e neues Messespektakel. Ja, ihr habt richtsch gehört. De „GC“ fällt ins Wasser un de „Beach & Boat“ kommt aus selbigem ... So heest de neue Wassersportmesse, die im Frühjahr 2009 losgeht. Un die hat ooch das Zeuch dazu, richtsch erfolgreisch zu wern! Denn im Leipziger Seenland wird aktive Freizeitgestaltung groß geschriebn. Da wird geseschld, gesörfd, geangld, gewasserwandort und geschwommen wie beglobbd. Das schreit doch geradezu nach so ä Messekonzept. Also ich un de Frau gehen off alle Fälle hin. Aber bis dahin fliest noch ne Menge Wasser de Pleiße rundor, um ma beim Thema zu bleibn. So, jetzte gehts weidor. Ich muss heude ma e bissl eher Heme. De Frau hat nämlisch Karden für de MuKo gekooft. Na das kann heitor wern. „Hello Dolly“ bring se. Was tut ma nich alles aus Liebe ... na ja ich nenns lieber aktive Freizeitgestaltung ... Atsche, Euer Garl Glar Ihr Redaktionsteam Meinung des Autors, nicht zwangsläufig die Meinung der LTM GmbH wieder. Der Nachdruck der Artikel ist mit Angabe der Quelle möglich. >> Konzept, Grafik, Layout Das Redaktionsteam unter Leitung von Mike Thalheim, simons & schreiber WA GmbH im Stelzenhaus, Weißenfelser Straße 65, 04229 Leipzig, agentur@simons-schreiber.de >> Fotonachweis S. 15 1. Golfclub Leipzig e.V., S. 39 (3 Motive) Altenburger Destillerie, S. 39 Altenburger Tourismus GmbH, S. 21, S. 22, S. 24 Arnstadt Marketing GmbH, S. 30 (4 Motive) Asisi/Panometer GmbH, S. 14 ATLAS LEIPZIG baupartner GmbH, S. 35 Michael Backhaus, S. 16 Ingo Bauer, S. 19 BELANTIS, S. 15 Bertram Bölkow, S. 32 Brauer Photos, Titelfoto, S. 3 (2 Motive), S. 11 (7 Motive), S. 12 (5 Motive), S. 17, S. 34 (4 Motive), S. 35 Dirk Brzoska, S. 34 City Leipzig Marketing e. V., S. 36 Thomas Dieckmann, S. 14 (2 Motive) Eisdom Leipzig, S. 37, S. 38 Dietmar Fischer/Stadtphoto. de, S. 21 Freiberg Stadtmarketing GmbH, S. 26 (2 Motive) Fremdenverkehrsbüro Belgern, S. 5, S. 28 (3 Motive), S. 35, S. 37 Nancy Fritzsche, S. 15 (2 Motive) Golfclub Leipzig Schlosspark Machern e.V., S. 8, S. 14, S. 16 (2 Motive), S. 19 Julia Hillenhagen, S. 4 (3 Motive) Bernd Hochmuth Veranstaltungsmanagement e. K, S. 37 Berit Karich, S. 18 André Kemptner, S. 9 (Grafik), S. 20–21 (Übersichtskarte) Gaby Kirchhof, S. 19 Katrin Klug, S. 28 Thomas Köhn, S. 3, S. 29, S. 30 Walter Kuhn, S. 28 Leipziger Messe GmbH, S. 4 Lux concerts.events GmbH, S. 7, S. 28 Franziska Meyer, S. 18 NaturFreunde Deutschland e. V., S. 21, S. 24 Naturparkinformationszentrum Spechtsbrunn, S. 23 Naumburg Tourismusinformation, S. 12 No Limit/René Grabis, S. 29 Juliane Otto, S. 33 (3 Motive) Porsche Leipzig GmbH, S. 7, S. 9 (2 Motive) PRO Leipzig e.V., S. 21, S. 23 Reußische Fürstenstraße e. V., S. 35 Rosse, S. 21 (2 Motive) Saale-Unstrut-Tourismus e. V., S. 32 (4 Motive) Gunter Sachs, S. 3, S. 4, S. 5 (2 Motive), S. 6, S. 7 (2 Motive), S. 9 (2 Motive), S. 11, S. 16 (3 Motive), S. 17 (2 Motive), S. 18 (2 Motive), S. 23, S. 29 (2 Motive), S. 32, 36 (2 Motive), S. 38 Andreas Schmidt, S. 29 Wolfgang Schmidt, S. 28 Thomas Schulze, S. 13 Silvio Sehlig, S. 13 (2 Motive) Soccerworld, S. 22 Staatliche Schlösser, Gärten und Burgen Sachsens, S. 27 (2 Motive) Stadtwverwaltung Crimmitschau, S. 22 Stadtverwaltung Mühlhausen, S. 22 Stadtverwaltung Sonneberg, S. 19 Jessica Stöbe, S. 38 Eugen Tillmann, S. 20 (3 Motive), S. 21 Thüringer Tourismus GmbH, S. 22 Tourismusinformation Schmalkalden, S. 21, S. 23 (2 Motive), S. 24 Tourismus-Marketing Sachsen-Anhalt GmbH, S. 21 Tourismusverband Sächs. Elbland e. V., S. 21 Tourismusverein Leipziger Land e. V., S. 24 Tourist Information Gotha, S. 24 Tourist Information Schneeberg, S. 23 Tourist Information Weimar, S. 12 TWID Hochseilgarten, S. 21 Gerhard Weber, S. 8 Michaela Weber, S. 6 Westend, S. 21, 23 Wettin Information >> Lieferbedingungen NÄHER dran erscheint 4 x jährlich (März, Juni, September, Dezember) und ist als Einzelausgabe ohne besonderes Entgelt erhältlich. Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe ist Juni 2008. Anzeige Jubiläum mit Schwarzgebranntem – 60 Jahre Altenburger Destillerie & Liqueurfabrik Die „Destille“ – Ort für Feiern der verschiedensten Art In diesem Jahr feiert die Altenburger Destillerie ihr 60-jähriges Jubiläum. Das Schnapsmuseum und der Werksverkauf laden zu einem Besuch ein. Frucht- und Sahneliqueuren über Klare und Kräuterschnäpse bis hin zu Geschenkpackungen, insgesamt mehr als 100 Produkte. Altenburg ist weltbekannt als die Stadt des Skatspiels. Seit 2006 gibt es eine neue Attraktion – das Schnapsmuseum in der Altenburger Destillerie & Liqueurfabrik. Es eröffnet gewissermaßen eine unterhaltsame Zeitreise durch alle Epochen der Geschichte des Alkohols, von der Steinzeit über die Alchimisten des Mittelalters bis zur Altenburger Destillerie. Die dem Schnapsmuseum gegenüber gelegene „Destille“, ein über 100 Jahre altes, liebevoll restauriertes Gebäude, bietet übrigens Räumlichkeiten für die verschiedensten Anlässe, von Familienfeiern im kleinen Likörstübchen bis zu Tagungen und Veranstaltungen für bis zu 400 Personen im rustikalen Saal mit seiner gemütlichen Bar sowie zwei Kegelbahnen nebenan. Für das leibliche Wohl wird selbstverständlich auch gesorgt. „Liqueur-Diplom“ und Feiern in der „Destille“ Klar, der Besuch des Museums ist durchaus keine „trockene“ Angelegenheit: Die Spezialitäten des Hauses können auch verkostet werden, allerdings nur, wenn man das entsprechende Alter hat. Besonders Wissbegierige erwerben hier das „Liqueur-Diplom“, zu dem auch ein original Altenburger Präsent gehört. Im günstigen Werksverkauf fällt zu guter Letzt die Auswahl nicht leicht. Geboten wird ein breites Sortiment: von Veranstaltung „Wir feiern das Jubiläum mit unseren Kunden“ Ob Museum, Werksverkauf oder Destille – auf dem Gelände der Altenburger Destillerie wird immer etwas geboten. Das Jubiläum wird dort vom 30. April bis 3. Mai 2008 ganz besonders gefeiert. werden derzeit in mehr als 20 Länder exportiert, darunter Großbritannien, Italien, Spanien, Ungarn und die USA. Unter Kennern erfreut sich der „Altenburger Schwarzgebrannte“ großer Beliebtheit. Jetzt gibt es das Elixier aus 47 Kräutern neben den herkömmlichen Flaschen auch in einer traditionellen, nostalgisch anmutenden 0,5-l-Apothekerflasche. Der Name des Kräuterliqueurs geht nämlich auf einen Altenburger Apotheker aus dem 19. Jahrhundert namens Johannes Schwarz zurück, von dem die Rezeptur der edlen Spezialität stammt. Zudem ist der bekömmliche Trank auch wirklich schwarz. Ein Schelm, der bei dem Namen noch andere Gedankengänge hat … Der Werbespruch „Psst … verboten gut“ spielt allerdings bewusst auf solche Assoziationen an. Auf die Verbindung zur Skatstadt weisen die Namen weiterer Liqueurspezialitäten wie „Kräuter As“ oder „Alter Skatrichter“ hin. Schloss Altenburg Wichtige Kontakte: Altenburger Destillerie & Liqueurfabrik GmbH Am Anger 1 – 2, 04600 Altenburg Tel.: +49 (0)3447 55460 www.destillerie.de Museum & Werksverkauf: Montag – Freitag: 11.00 – 19.00 Uhr Samstag: 10.00 – 14.00 Uhr „Psst … verboten gut!“ Gleich daneben befindet sich ein hochmoderner Betrieb, der zu den größten Spirituosenherstellern Thüringens zählt. Er wurde 1948 als „VEB Altenburger Likörfabrik“ gegründet, feiert also in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum. Schon zu DDR-Zeiten war beispielsweise „Altenburger Klarer“ ein Begriff. In das nach der Wende privatisierte Unternehmen investierte der neue Besitzer seit 1996 erhebliche Mittel. Die Altenburger Spirituosenspezialitäten genießen inzwischen weltweit einen guten Ruf, Wie Sie uns finden Anreise mit der Bahn: Mit der Deutschen Bahn erreichen Sie Altenburg von Leipzig aus in nur 45 Minuten mit der Regionalbahn oder dem Regional-Express (Verbindung: Leipzig Hbf. – Altenburg Bhf). Nähere Informationen finden Sie unter der Website der Deutschen Bahn AG: www.db.de Anreise mit dem Pkw: Siehe Karte rechts An den großen Brennblasen treffen sich die Besucher zum Rundgang durch das Schnapsmuseum