jfc Jahresbericht 2010

Transcription

jfc Jahresbericht 2010
jfc Medienzentrum, Köln
Sachbericht 2010
Einleitung
Keine Bildung ohne Medien! So lautet das Motto des medienpädagogischen Manifestes, das Horst Niesyto,
Professor für Erziehungswissenschaft und Medienpädagogik an der PH Ludwigsburg 2010 mit viel Zuspruch auf den Weg gebracht hat. Es bekräftigt die große Bedeutung, die Medien heute für die Entwicklung und Bildung von Kindern und Jugendlichen haben. Das jfc Medienzentrum setzte auch 2010 viele der
dort formulierten Herausforderungen um und unterstützt den deutlichen Ausbau medienpädagogischer
Programme in der Jugendhilfe, in Bildung und Ausbildung, denn:
-
Medien bieten wichtige Zugänge zur Welt und zum Wissen, sie vermitteln Kommunikation und
liefern zeitgemäße Strukturen, Techniken und Material für die Auseinandersetzung mit Menschen
und Themen.
-
Medien ermöglichen höchst subjektive Perspektiven und Ausdrucksformen, die sich dennoch sozial vermitteln können. Sie machen individuelle oder gruppenspezifische Stile, Ansichten und Visionen sichtbar.
-
Medien haben darüber hinaus einen „Eigenwert“, denn sie stellen selbstständige, technische,
künstlerische und kommunikative Berufs- und Handlungsfelder (Film, Foto, Radio, Internet, Multimedia, Computerspiele, Journalismus...) .
Kinder und Jugendliche nutzen Medien darum nicht nur zur Kommunikation und zur Unterhaltung sondern erleben sie als zentrale Matrix für die ästhetische, kulturelle und politische Orientierung. Die Umsetzung der Ziele Integration, Inklusion, politische Beteiligung und künstlerische Gestaltung sind heute ohne
Medien kaum zu erreichen.
Diese vielfältigen Chancen vermitteln sich nicht automatisch gleichberechtigt an alle Kinder und Jugendlichen. Die komplexen medialen Nutzungsmöglichkeiten und die globalen Strukturen medialer Kommunikation erfordern vielfältige und den Zielgruppen und ihren Möglichkeiten angepasste Angebote. Den
Chancen stehen auch Risiken entgegen: wir brauchen Kinder und Jugendliche, die selbstbewusst und kritisch an Medien herangehen und gelernt haben, Medien fair für ihre Interessen einzusetzen. Und wir brauchen in der Jugendhilfe wie in Schulen und Elternhäusern offene, interessierte und kompetente Erwachsene, die ihre erziehende Rolle auch im Zusammenhang mit Medien wahrnehmen können.
Das jfc Medienzentrum: Fachstelle für Medienbildung
Im jfc Medienzentrum haben wir auch 2010 diese Herausforderungen angenommen und viele spannende
Angebote der Medienbildung für Kinder und Jugendliche geschaffen. Wir stellten als professioneller Partner den Trägern der Jugendhilfe, Familien, Trägern des Ganztags und Schulen, sowie den Kulturinstituten
unsere praxiserprobten Methoden und Konzepte, Beratung, Vernetzung, Elternarbeit, Fortbildung und
Fachpublikationen zur Verfügung.
Dass der Bedarf immer noch wächst, zeigte sich im Jahr 2010 deutlich. Medienpädagogische Fragestellungen und Bedarfe tauchen als „Einzelthema“ wie auch als „Querschnittsaufgabe“ in fast allen Bildungs- und
Lebensweltkontexten auf. Insbesondere in den Bereichen Integration, kulturelle Bildung, Umwelt- und
Gesundheit, Partizipation und Berufsorientierung, sowie in der Arbeit mit jüngeren Kindern wurden wir
vermehrt angefragt.
Wir entwickelten Angebote und fachliche Unterstützung durch:
- Management landesweiter „Dachprojekte“, die wichtige Themen transportieren
- Fachdiskurs über Tagungen, Publikationen, Beteiligung an Forschung, Handreichungen
- Entwicklung, Erprobung und Vermittlung neuer Methoden
- Beratungs- und Weiterbildungsangebote
- Aktionen und Kooperationen mit Partnern
- Qualifizierungsangebote für Träger: Learning on-the-job
- Bereitstellung spezieller Technik
- Bereitstellung arbeitsfähiger Portale
2
Das jfc Medienzentrum arbeitet zur Umsetzung dieser Aufgaben in sechs Fachbereichen, bzw. Arbeitsfeldern:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Filmbildung
Medien reflektieren, Medienkritik und Medienschutz
Interkulturelle und internationale Medienarbeit
Lebensweltbezogene Medienarbeit/ Partizipation
Radio- und Audioarbeit
Video- und kreative Multimediaproduktionen
Mit dieser breiten Struktur haben wir 2010 ca. 10.000 Kinder und Jugendliche durch unsere Angebote
erreicht Dies war auch möglich, weil wir in vielen Projekten mit Partnern in Köln und NRW eng zusammenarbeiten konnten.
Inhaltlicher Schwerpunkt 2010: Medien im internationalen und interkulturellen Kontext
Im jfc Medienzentrum standen 2010 besonders zahlreiche interkulturelle und internationale Projekte auf
dem Programm: europäische Austausch- und Begegnungsprojekte im Rahmen des Netzwerks
Roots&Routes, das interkulturelle Radioprojekt Via:FM, eine kultur- und religionsübergreifende Jugendbegegnung mit Israel, Teilnahme am Fachkräfteaustausch mit Israel und der Türkei, eine stärkere Öffnung
des Kinderfilmfestivals Cinepänz für ein interkulturelles Publikum mit einer entsprechenden Filmreihe
und Arbeitshilfe.
Mit der Entwicklung und ersten Durchführung einer Fachkräftefortbildung: „Medien in der internationalen Jugendbegegnung“ konnten wir unsere Erfahrungen in diesem Feld für eine Fortbildungsreihe bündeln, die auch zukünftig angeboten werden kann.
Mit dem landesweiten Portal für die Jugendarbeit yougle! an dem jugendliche Redakteure intensiv mitschreiben, konnte das jfc ein wirksames Instrument und Forum für eine stärkere öffentliche Wahrnehmung der Jugendarbeit schaffen und zugleich dafür sensibilisieren, dass Medien in allen Bereichen der
Jugendarbeit dazugehören und dort wichtige Impulse setzen können. Auch auf dem Portal yougle! war
Integration ein wichtiges Thema und zwei yougle-RedakteurInnen beteiligten sich am Medienprojekt mit
Israel.
Das jfc Medienzentrum war 2010 als medienpädagogische Fachstelle Initiator von vielen neuen Arbeitsformen und Themen, doch wäre unsere Arbeit ohne unsere Partner in Jugendarbeit, Schule und Kultur
nicht denkbar. Darum möchte ich allen Kooperationspartnern, aber auch den Fachleuten in Ministerien,
der Stadt Köln und den Stiftungen und Sponsoren, die uns unterstützt haben sehr herzlich danken!
Ganz besonders möchte ich den Kindern und Jugendlichen danken, die unsere Angebote mit Leben erfüllen und letztlich diejenigen sind, die neue Ideen und Herausforderungen ins jfc Medienzentrum tragen!
Ich hoffe sehr, dass sich die Begeisterung und Lebendigkeit der Arbeit, mit der sich unser
Team engagiert, in diesem „sachlichen“ Bericht ein wenig vermittelt!
Köln, im Juni 2011
Gerda Sieben, Leiterin
3
Inhalt
Einleitung
1.
Grundlagen
Ziel
Aufgaben
2.
Das Angebotsspektrum
für Kinder und Jugendliche
für Multiplikatoren und Erwachsene
Fachspezifische Services
3.
Ausstattung und Förderung
Personal
Bildungsreferenten, Verwaltung
Zivildienst
Freiwilliges Jahr in der Kultur
Praktikanten/ Integrationsjob
Räume
Technik
Zuschüsse zu den Betriebskosten müssen angepasst werden
Projektzuschüsse
4.
Fachbereiche/Arbeitsfelder im jfc Medienzentrum
Internationale und interkulturelle Medienarbeit
Lebensweltbezogene Medienarbeit
Medienreflexion und Medienkritik
Film und Filmbildung
Gestaltung auditiver Medien – Radio und Audio
Video und Kreative Multimedianagebote
5.
Umsetzung der Arbeit in den Fachbereichen und Arbeitsfeldern 2009
Fachbereich interkulturelle und internationale Medienarbeit
Fachbereich lebensweltbezogene Medienarbeit
Fachbereich Medien reflektieren
Fachbereich Filmbildung
Arbeitsfeld Radio und Audio
Arbeitsfeld Video und kreative Multimedianagebote
6.
Formate der Angebote
Mobile Aktionen vor Ort: Die NetzNomaden
Arbeit in kooperativen Projekten
Aufträge
Seminare
Regelmäßige Mediengruppen
Beratung
Vernetzung/Gremien
Internetplattformen
Kooperationen
Publikationen
Newsletter
Anhang:
Belegmaterial: Broschüren und Programme
4
1. Grundlagen
Das jfc Medienzentrum in Köln bietet als Fachstelle für die Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen in
Köln und NRW Qualifizierungen, Dienstleistungen und Beratungen in allen Mediensparten sowie in
Grundsatzfragen der Medienpädagogik und Medienkritik.
Ziel
unserer Arbeit ist die Sicherung, Weiterentwicklung und Vernetzung von Medienarbeit auf lokaler, landesweiter und - in Kooperationen – auch auf europäischer Ebene. Die Schwerpunkte liegen seit vielen
Jahren in den Bereichen Film sowie Internet/Multimedia mit Video-, Foto- und Audioelementen unter
kreativen, kommunikativen und journalistischen Gesichtspunkten. Die Angebote in den klassischen Mediensparten Video/TV und Audio/Radio bieten dabei – auch mit Blick auf die Konvergenz der verschiedenen
Medien durch die Digitalisierung – interessante neue Gestaltungsmöglichkeiten, nicht zuletzt in der jugendkulturell bedeutsamen Zusammenführung von Musik, Tanz und Film, sowie den neuen Möglichkeiten
des „Web2.0“, mobiler Medien und Computermedien.
Teilnehmer/innen des deutsch-israelischen Medienprojektes: Urban Short Cuts
Die verschiedenen Medienfunktionen Kommunikation, Spiel, Kommerz, Gestaltung wachsen immer enger
zusammen und finden im Web eine scheinbar unbegrenzte Plattform und Verbreitungsmöglichkeit. Vernetzte Medien, die als multimediale Handlungsräume eine große Faszination und manipulative Kraft, aber
auch Chancen für interessante Spiel-, Gestaltungs- und Kommunikationsformen bieten, fordern medienpädagogische Antworten heraus. Hier gilt es, von der unkritischen Nutzung zur reflektierten Rezeption
und zur eigenen Gestaltung zu kommen. Da Medien immer mehr Aufmerksamkeit und Entwicklungszeit
bei Kindern und Jugendlichen binden und auch Suchtpotenzial haben, gilt es mehr denn je, Kindern und
Jugendlichen Medien als Werkzeuge zur Welterfassung und Kommunikation zugänglich zu machen und
ihnen Kriterien für eine an den eigenen Interessen, an Verantwortungsgefühl und Kreativität orientierte
Mediennutzung an die Hand zu geben. Dabei nutzen wir Kriterien und Aktionsformen, die an den realen
Erfahrungsräumen und dem sozialen Umfeld der Kinder und Jugendlichen anknüpfen.
Ziel der Arbeit des jfc Medienzentrums ist es, diese Entwicklungen aufzugreifen und jeweils zeitgemäße
Formen der medienpädagogischen Umsetzung der o.g. Ziele zu entwickeln und den Strukturen der Jugendarbeit in Köln und NRW zur Verfügung zu stellen. Dabei zeichnet sich die Arbeit des jfc durch einen
Mix aus pädagogischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen direkt und aus der Unterstützung, Beratung
und Vernetzung pädagogischer Fachkräfte und Eltern aus.
5
Aufgaben
des jfc Medienzentrums konkretisieren sich auf der Grundlage der Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe,
der gesellschaftlichen und medientechnischen Entwicklungen und der von Gesellschaft, Verwaltung und
Trägern formulierten Erfordernisse. Die Angebote sind an der Schnittstelle von Theorie und Praxis angesiedelt und werden meist gemeinsam mit lokalen bzw. regionalen Akteuren entwickelt und vor Ort umgesetzt. Für unsere medienpädagogische Arbeit sind grundsätzlich drei Aspekte relevant:

die Anknüpfung medialer Gestaltungschancen an die Interessen und Lebenswelten von Kindern
und Jugendlichen

die Stärkung der Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte

die Erschließung medialer Partizipationspotentiale/Strategien gegen Benachteiligung (Digital
Divide) und für eine sozial verantwortliche Gestaltung der Kommunikations-beziehungen in der
Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Familien

die Erweiterung der Kompetenzen und Horizonte aller Bürger/innen im Sinne einer umfassenden
kritischen Medienbildung
2. Das Angebotsspektrum
reicht von Service- und Beratungsangeboten über Qualifizierungsmaßnahmen, (Modell-) Projektarbeit bis
zu Veranstaltungen und Publikationen. Hauptzielgruppen sind: Kinder und Jugendliche, sowie Multiplikatoren bei Trägern der Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit in Köln und NRW. Im Zentrum stehen:
Maßgeschneiderte Angebote für Kinder und Jugendliche, z.B. als:















mobile Kompaktangebote mit Personal und Technik, z.B. als jfc -„Netznomaden“
Seminare und Workshops zur aktiven Medienproduktionen, z.B. Videodokumentationen, Internetauftritte
feste Gruppenangebote, z.B. Radio- und Videoredaktionen
Veranstaltungen, z.B. das Kölner Kinderfilmfest „CINEPÄNZ“, Filmreihen wie das Schulkinoangebot „CINEPOINT“,
Präsentationen, z.B. die R&R Experience Präsentation im Club Bahnhof Ehrenfeld
Ferienangebote, z.B.
Internationale Begegnungen im Rahmen von Medienprojekten
internationale Kompaktworkshops, z.B. Roots&Routes
Mitmach-Aktionen, z.B. am Weltkindertag
aktives Netzwerken in Köln und NRW, z.B. die NRW Zoom auf Politik -Redaktionen
Jury- und Referententätigkeiten, z.B. beim Jugendhilfetag
offene Werkstätten und Fortbildungsangebote für Jugendliche, z.B. die Video- und Computerwerkstatt
Integration und Vernetzungsangebote für Kinder- und Jugendliche, z.B. internationale Sommerkurse, Austauschprojekte, NRW-weite Netzwerke z.B. Via: FM
pädagogisch-konzeptionelle und technische Beratung von jungendlichen Medienmachern, incl.
Bereitstellung von Technik, Schnittplätzen
Berufsorientierung z.B. im Rahmen der Mädchenmedienwoche
Qualifizierung und Beratung für Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, Lehrer, Eltern,
z.B. als:
 Angebote zur Weiterbildung von Multiplikatoren in Theorie und Praxis
 Organisation von Fachforen, Diskussionen, Tagungen, Seminaren
 Weiterentwicklung der pädagogischen Medienarbeit durch eigene Methodenentwicklung, Evaluation, Teilnahme an Fachforen
 Organisation von Veranstaltungen als öffentliche Informations- und Austauschforen (Messe, Informationsstände, Aktionen, Initiierung und Organisation von Arbeitsgruppen etc.)
 Bereitstellung von medienpädagogischen Netzwerken und Austauschplattformen im Netz (z.B.
www.spinxx.de , www.rootsnroutes.tv)
6



Bereitstellung von Informationsmaterialien und Orientierungshilfen für die pädagogische Praxis
(Jugendeinrichtungen, Schulen, Familien auf spezifischen Webplattformen und als Printmedien)
Anregung zu und Hilfestellung bei medienpädagogischen Aktivitäten vor Ort: Projektentwicklung,
-begleitung und –Auswertung
Entwicklung und Durchführung zielgruppenspezifischer Angebote mit Partnern (Projekte, Beratung)
Fachspezifische Services und Produktionen






Medienproduktionen, z.B. Filme und Radiobeiträge
Entwicklung von Arbeitsmaterialien
Herausgabe von Fachpublikationen (z.B. „MedienConcret“)
Einsatz/Vermittlung von Referenten, Materialien und Medien für medienpädagogische Bildungsangebote /Aktionen
Sicherung der kleinen Film- und medienpädagogischen Bibliothek
Technikverleih und Technikberatung
Diese vom jfc entwickelten Qualifizierungsmaßnahmen und Angebote werden kommunal und landesweit
ausgeschrieben. Im vergangenen Jahr wurden für die Mediensparten: Video, Multimedia/Internet, Radio,
Medienpädagogik, Filmbildung, Fernseherziehung zahlreiche, zum Teil mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Sie richteten sich an Multiplikatoren aus ganz NRW.
Andere Workshops /Seminare richteten sich an Kinder/Jugendliche. Das Seminarangebot wurde im jährlich erscheinenden Seminarprogramm (siehe Anlage) überregional veröffentlicht und an ca. 1200 Adressen verschickt. Unser Seminarprogramm wurde zielgruppenspezifisch konzipiert und in vier unterschiedlichen Ausgaben für die Zielgruppen Kinder, Jugendliche, Multiplikatoren und Schulen jeweils gesondert
gestaltet.
3. Ausstattung und Förderung
Das jfc Medienzentrum in Köln wurde im Jahr 2010 im Rahmen der kommunalen Jugendhilfe/ Jugendförderung finanziell mit einem Zuschuss zu den Betriebskosten unterstützt und erfüllte vielfältige Aufgaben
in Köln. Gleichzeitig ist das jfc Medienzentrum als eine zentrale Säule der Jugendmedienarbeit des Landes
NRW ausgewiesen und erhält aus Mitteln des Landesjugendplans ebenfalls einen Zuschuss zu den Betriebskosten. Mit dieser Förderung werden wichtige Bereiche der Infrastruktur und die personelle Basis
des jfc Medienzentrums sichergestellt.
Die festen Zuschüsse zu den Betriebskosten, mit dem die Stadt Köln und das Land NRW das jfc Medienzentrum in der Basis sichern, sind Mittel, die menschlich wie finanziell eine „hohe Rendite erbringen“. Sie
ermöglichen eine intensive Entwicklungs- und Akquisearbeit mit der über Projekte, Aufträge und Sponsoren das Angebot des jfc Medienzentrums deutlich erweitert werden kann.
Kürzungen, aber auch Aufstockungen der Grundförderung würden sich darum nicht nur linear, sondern
exponentiell auswirken und drastische Einschnitte bzw. Steigerungen des Angebotsspektrums zur Folge
haben.
So ist durch die aktuellen Betriebskostenzuschüsse zwar die Basis zur Entwicklung des breiten Angebotsspektrums gegeben, die kontinuierliche Aktivitäten ermöglicht und ein Fundament für zeitlich begrenzte
Projektarbeit schafft, die Umsetzung der Angebote in der Breite, das Aufgreifen spezieller Themenfelder
oder sich aus aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen ergebende Schwerpunkte können jedoch nur über
Projektmittel umgesetzt werden. Diese Sondermittel ermöglichen auch den überwiegenden Teil der größeren Veranstaltungen und der medienpädagogischen (Modell-) Projekte, die zukunftsweisende, innovative Arbeitsformen oder neue Handlungsfelder erschließen. Oftmals bleiben gute Arbeitsweisen und
Strukturen mit dem Auslaufen solcher Projektförderungen in der Modellphase stecken und können nicht was sinnvoll wäre – in die alltägliche Arbeit übernommen werden.
7
Personal
Das Team des jfc Medienzentrums umfasste im Jahr 2010 vierzehn Personen, die zumeist in Teilzeit (75%)
angestellt waren.
Als unbefristet Beschäftigte:
 Dörte Schlottmann (Fachbereichsleiterin Lebensweltbezogene Medienarbeit)
 Sascha Düx (Fachbereichsleiter Interkulturelle und internationale Medienarbeit)
 Joachim Steinigeweg (Fachbereichsleiter Filmbildung)
 Sabine Sonnenschein (Fachbereichsleiterin Medienreflexion)
 Gerda Sieben (Geschäftsführerin) unterstützt von
 Sabine Nagies (Verwaltung)
Das Stundenkontingent der festangestellten medienpädagogischen Mitarbeiter wurde zeitweise über
Projektmittel aufgestockt.
Befristete Arbeitsverträge:
 Olga Vogel (als Schwangerschaftsvertretung von Silke Kirady in der Verwaltung).
 Andreas Kern, (Fachbereich Interkulturelle Medienarbeit)
 Lisette Reuter (Fachbereich Interkulturelle Medienarbeit)
 Heiko Walter (Video und kreative Multimediaangebote)
 Nina Stapelfeld (Radioprojekte)
 Markus Krämer (Yougle)
 Kerstin Venne (Urban Short Cuts Cologne /Jerusalem)
 Fred Perschel (Technikwartung)
 Christian Huth (Öffentlichkeitsarbeit)
Mitarbeiterbesprechungen fanden regelmäßig alle zwei Wochen statt. Im Jahr 2010 gab es darüber hinaus
wieder eine zweitägige Klausurtagung des Teams zur Jahresplanung und inhaltlichen Auseinandersetzung.
Freiwilliges Jahr in der Kultur
Bereits im sechsten Jahr wurde eine Stelle für Interessenten des Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kultur angeboten. Von Anfang August 09 bis Anfang September 10
konnte Dorothea Flemig ihr freiwilliges Jahr im jfc Medienzentrum absolvieren und brachte vielfältige Ideen und
Kompetenzen ein. Ihre Nachfolgerin Inga Piepenbrock
startete Mitte August 2010. Der engagierte Einsatz der
FSJ-lerinnen hat die Arbeit des jfc Medienzentrums auf
jeden Fall bereichert.
Europäisches Freiwilligenjahr
2009 hat das jfc Medienzentrum erstmals eine Stelle im
Bereich des Europäischen Freiwilligendienstes angeboten. 2010 leistete Valentina Cala aus Belgien/Italien ihr Freiwilligenjahr im Fachbereich interkulturelle
und internationale Medienarbeit. Sie konnte an mehreren internationalen Projekten teilnehmen und ihre
deutschen Sprachkenntnisse verbessern.
Ausbildung/Praktikanten/ Integrationsjob
2010 konnte wieder eine Vielzahl von Praktikanten/innen im jfc Medienzentrum Einblicke in die medienpädagogische Praxis in allen Handlungsfeldern erhalten. Sie kamen insbesondere aus den Bereichen Diplom- und Sozialpädagogik und Kulturwissenschaften und leisteten zumeist die im Rahmen ihres Studiums
erforderlichen Praktika im jfc Medienzentrum ab.
Die pädagogische Betreuung und Verantwortung für im Durchschnitt sieben junge Menschen (zwei Zivildienstleistende, vier Praktikanten/innen, eine Freiwillige) stellt neben der Bereicherung und der geleisteten Zuarbeit zugleich eine stetige pädagogische Anforderung an das Team dar.
8
Integrationsstellen
Im Jahr 2010 wurden zwei Integrationsstellen in Kooperation mit dem Konsortium Köln angeboten. Die
Stellen waren durchgängig bis zum Jahresende besetzt.
Räume
Die Büros am Hansaring und im KOMED wurden in unverändertem Umfang weiter genutzt. Das Untermietverhältnis mit dem PopArchiv wurde gekündigt, der Raum im KOMED ebenfalls. Mit der Konzentration der Räume des jfc auf den Hansaring kann einer Zersplitterung des Teams und der Redaktionen im jfc
vorgebeugt werden. Für 2011 ist geplant, die Räume am Hansaring grundsätzlich zu renovieren und Seminarraum und Studios auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Vorgespräche mit dem Vermieter wurden 2010 bereits geführt.
Technik
Medienpädagogik ist mehr als die Bereitstellung und Handhabung von Technik– für die Seminararbeit und
die pädagogische, konzeptionelle Beratung und Planung ist es stets wichtig, den aktuellen Stand der technischen Entwicklungen zu kennen und in Seminaren und in der praktischen Arbeit einsetzen zu können.
Darum darf an einem Medienzentrum für Kinder- und Jugendarbeit die rasante technische Entwicklung
nicht vorbei gehen. Schnelle Veraltung aber auch intensive Nutzung und Verschleiß machen die Anschaffung neuer Technik zu einer ständigen finanzielle Herausforderung.
Satzungsgemäß stellt das jfc Medienzentrum den Einrichtungen der Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit
Technik für die Arbeit vor Ort zur Verfügung. Stark wird nach wie vor - insbesondere für die Präsentation
und für spezielle technische Vorhaben (z.B. Trickbox, Musikprojekte, Videoproduktionen) - auf den Technikpool des jfc Medienzentrums zurückgegriffen. Die Organisation mit Dispo, technischer Einführung und
Kontrolle, sowie die ständige Wartung des Technikbestandes erfordert einen hohen personellen Aufwand.
(s.o.)
Im Rahmen des Konjunkturpaketes II wurde dem jfc Medienzentrum Mittel für Technikanschaffungen in
einem größeren Umfang sowie die Anschaffung eines neuen Busses bewilligt. Diese Bewilligung war sehr
wichtig für das jfc Medienzentrum, weil sowohl der Bus als auch große Teile der Technik stark veraltet
bzw. abgenutzt waren. Da die Bewilligung spät im Jahr 2010 erfolgte, wurde nur ein kleiner Teil der geplanten Investitionen 2010 vorgenommen. Der größere Teil der Anschaffungen wird 2011 erfolgen.
Darüber hinaus konnte für das Projekt yougle!, das weitergeführt werden kann, ein zweiter Kleinbus
angeschafft, der ausschließlich für die mobile journalistische Arbeit von yougle zur Verfügung steht.
9
Zuschüsse zu den Betriebskosten müssen angepasst werden
Umfang und Komplexität der Medienlandschaft nehmen zu und die Nachfrage nach medienpädagogischen
Angeboten steigt. Um auf diese wachsenden Bedarfe zu reagieren, wurden in wachendem maße Projektmittel akquiriert und das Team über Projektmittel erweitert. Zur Zeit ist mehr als die Hälfte des Teams (7
von 14) nicht über den Betriebskostenzuschuss gesichert. Gleichzeitig ist der Anteil des Betriebskostenzuschusses am Umsatz ist in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken. Grob gesprochen: jeder Euro des
Betriebskostenzuschusses wird durch zusätzliche Akquise vervierfacht.
Hinzu kommen Steigerungen der Kosten bei den Löhnen, Mieten, den Sach- und Nebenkosten. Sie lassen
die Betriebskosten seit Jahren anwachsen. Medientechnik hat eine enorm kurze „Halbwertszeit“ erst
recht, wenn sie intensiv von Kindern und Jugendlichen genutzt wird. Auch wenn es uns gelingt, Förderungen für Investitionskosten zu akquirieren– steigen zugleich die Kosten für Technikwartung, Reparatur
und v.a. die Versicherungen.
Auch der Bedarf an Eigenmitteln zur Umsetzung von Projekten ist mit wachsender Zahl an Projekten gewachsen und zeigt, daß Projektmittelakquise nur bedingt ausreicht, um auf die wachsenden Bedarfe an
medienpädagogischen Angeboten zu reagieren. Um bei wachsenden Kosten die gleichen Leistungen erbringen zu können, müssen auch die Zuschüsse zu den Betriebskosten angehoben werden. Das würde sich
auswirken auf folgende Bereiche:
Fachbereichsleiter/innen
Die vier festangestellten Fachbereichsleiter/innen sind jeweils mit einer halben Personalstelle über die
Betriebskostenzuschüsse finanziert. Innerhalb dieser halben Stelle sollen in jedem Fachbereich v.a. folgende Aufgaben gemanagt werden:
-
Konzeptentwicklung, Steuerung und Reflexion von festen Angeboten
Beratung
Organisation, in Teilen auch Durchführung- von Weiterbildung, Seminaren, Aktionen vor Ort
Entwicklung von Projekten, Mittelakquise, Nachbereitung von Projekten
Öffentlichkeitsarbeit
Gremienarbeit
Publikation von Erfahrungen
Moderation von Netzwerken
Bereitstellung von Portalen
Anleitung von Projektmitarbeiter/innen
Anleitung von Praktikanten/innen
Diese Aufgaben sind kaum mit halben Stellen zu leisten und um wesentliche Angebote der Fachbereiche
umzusetzen, stocken die festen Mitarbeiter/innen regelmäßig über Projekte auf. Realistisch betrachtet
brauchen die Fachbereichsleiter/innen eine stundenmäßige Aufstockung auf mindestens 75%, um das
gewachsene Aufgabenspektrum zu bewältigen und ihr Potenzial noch effektiver in die Struktur der Jugendarbeit in Köln und NRW einzubringen.
Leitung der beiden Bereiche Radio und Kreative Multimedia-Angebote
Die beiden Koordinatoren/innen der Bereiche Radio, Nina Stapelfeldt , und Multimedia/Video, Heiko Walter sind seit mehr als drei Jahren im jfc. Sie haben dort zwei Basisbereiche der Mediennutzung, Audio und
Video/Multimedia- weiterentwickelt, die technisch und pädagogisch von den beiden Mitarbeiter/innen
hervorragend beherrscht werden. Sie arbeiten den Fachbereichen zu, entwickeln aber auch eigene innovative Projekte und Angebote. Sie sind noch nicht über die Betriebskostenzuschüsse abgesichert, ihre
Verträge müssen darum immer wieder befristet werden. Es ist für die Kontinuität unserer Arbeit und die
Sicherung dieser hochqualifizierten personellen Ressourcen jedoch wichtig, dass auch diese beiden Bereichsleiter/innen eine langfristige Perspektive im jfc sehen.
Seit bereits fünf Jahren arbeiten Andreas Kern und Lisette Reuter im Fachbereich interkulturelle/internationale Medienarbeit– ebenfalls hochqualifiziert- nur auf Projektbasis.
Diese zentralen Aufgaben sind nicht, wie viele andere Aufgaben im jfc Medienzentrum, durch freie Mitarbeiter/innen zu leisten. Es sind auch langfristig keine Projektaufgaben, sodass es darauf ankommt, das
Team in einem vernünftigen Maß auszubauen und langfristig zu sichern.
10
Verwaltung
Die gewachsene Zahl und der geforderte Verwaltungsumfang mit Kooperationspartnern, Projekten mit
unterschiedlichen Geldgebern (Bundesmittel, Stiftungen, EU-Mittel...), hat insbesondere den Akquise- und
Verwaltungsaufwand überproportional gesteigert. Darum braucht das jfc Medienzentrum auch im Bereich
Verwaltung zusätzliche Ressourcen.
Technikwart
Auch die Personalkosten für unseren dringend benötigter Technikwart, der ebenfalls nur einen befristeten Vertrag über eine halbe Stelle hat, müssen besser abgesichert werden.
Zivildienst
Zwei Zivildienststellen waren 2010 besetzt. Mit dem Auslaufen des Zivildienstes und dem noch unerprobten Verfahren mit Freiwilligen des Bundesfreiwilligendienstes ist damit zu rechnen, dass im jfc Medienzentrum freiwillige Kräfte zukünftig fehlen werden, und evtl. durch freie Mitarbeiter/innen Hilfskräfte
ersetzt werden müssen, was möglicherweise teurer wird als die Bereitstellung von Zivildienststellen.
jfc:
lecker, doch nur bedingt teilbar!
Um das geforderte Leistungsspektrum zu erbringen benötigt das jfc Medienzentrum mehr festes Personal, mindestens 2 zusätzliche Stellen für medienpädagogische
Fachkräfte und eine halbe zusätzliche Verwaltungskraft.
Die Stadt Köln hat in den vergangenen Jahren ihren Anteil
an der Grundförderung bereits leicht aufgestockt, dies
dann aus Gründen des Sparhaushaltes 2010/11 z.T. wieder zurückgenommen. Es wäre dringend notwendig, für
das Jahr 2012 mit der Stadt Köln und dem Land NRW
eine gemeinsame und gleichgewichtige Regelung zur
Erhöhung der Grundförderung des jfc Medienzentrums
zu entwickeln.
Projektzuschüsse wurden im Jahr 2010 von folgenden Institutionen gewährt:























Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW, bzw. Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
Ministerpräsident des Landes NRW /Bezirksregierung
Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen
Bundesprogramm „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
EU Programm Leonardo da Vinci
EU-Programm Culture
EU-Programm Jugend in Aktion
EU Programm Jugend für Europa
Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland
IJAB- Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V
Bundeszentrale für politische Bildung
Stadt Köln: Amt für Kinder, Jugend und Familie,
Stadt Köln Kulturamt,
Stadt Köln Bezirksmittel, (Stadtbezirk Köln-Nippes)
Stadt Köln Mittel für kulturelle Bildung in Köln
Stadt Köln Lernenden Region - Netzwerk Köln e.V.
RheinEnergieStiftung
Medienzentrale des Erzbistums Köln
Medienstiftung Kultur im MediaPark Köln,
SK Stiftung Kultur, Köln
AKTION MENSCH
Deutsche Kinder- u. Jugendstiftung (O2)
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
11
4. Fachbereiche und Arbeitsfelder im jfc
Interkulturelle und internationale Medienarbeit im jfc
Leitung: Sascha Düx
In Schulen und Jugendeinrichtungen in Köln und in vielen Regionen in NRW hat jeder zweite Jugendliche
eine Migrationsgeschichte. Es wird in Köln und NRW auch zukünftig eine wichtige Herausforderung bleiben, Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrer mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen in gesellschaftliche Verständigungsprozesse zu integrieren. Benachteiligungen durch bestimmte soziokulturelle
Zugehörigkeiten müssen ausgeglichen, Chancen, die die Vielfalt der Kulturen für die Entwicklung von
Lebensqualität bieten, genutzt werden. Medien spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie können Vorurteile
transportieren wie auch zu deren Abbau beitragen. Jugendkulturen nutzen längst alle Medien für ihren
Ausdruck und ihre Verständigung. Gerade auch über Grenzen hinweg bieten Medien neue Möglichkeiten
in Kontakt zu sein und gemeinsame Ideen umzusetzen. Dies hat auch für das Zusammenwachsen Europas
eine zunehmende Bedeutung.
Aus medienpädagogischer Perspektive hat das jfc Medienzentrum hier in den letzten Jahren bereits wichtige Entwicklungen initiiert: über die crossmediale Verbindung von Musik, Tanz, Multimedia und Video
können jugendkulturell bedeutsame Produktionsprozesse in pädagogisch begleite Gruppenprozesse einbezogen werden. Die interkulturelle Ausrichtung an Szenen wie Hip-Hop oder R&B machen die Angebote
für Jugendliche mit Migrationsgeschichte besonders attraktiv. Mit ROOTS & ROUTES Step1 wurde im
Rahmen von ROOTS & ROUTES Peer Coaches ein Projektformat mit niederschwelligem Zugang etabliert:
Mit Pausenhof-Aktionen an weiterführenden Schulen aller Schulformen beworben, wurde z.B. in KölnEhrenfeld eine gut besuchte Workshopwoche mit Tanz-, Musik-, Medien- und Kunstangeboten für jüngere
Jugendlichen aus dem Stadtbezirk durchgeführt; ähnliche ROOTS & ROUTES Step1s wurden 2010 in Aldenhoven und in Bergisch Gladbach durchgeführt. Fortgeschrittene junge Talente werden in einem durch
die Aktion Mensch geförderten Projekt zu Peer Coaches ausgebildet und an Einrichtungen der Jugendarbeit wie auch an Schulen vermittelt. Hier bekommen auch und gerade solche Jugendliche ein Angebot der
kulturellen Bildung und Beteiligung, die sonst keine Förderung in diesen Bereichen erhalten würden.
Durch die Verankerung dieser Arbeitsweisen im internationalen Roots&Routes-Netzwerk mit derzeit 11
europäischen Partnerländern hat dieser Ansatz des jfc eine weitere wichtige Dimension gewonnen: die
der transnationalen, europäischen Verbindung, des internationalen Austauschs auch für solche Jugendliche, die nicht klassischerweise an Programmen des Schüler- und Jugendaustauschs teilnehmen.
So fand in Deutschland im August 2010 eine Art‘n’Go International Residency in der Akademie Remscheid
statt. Die 50 jungen Künstler/innen aus den 11 europäischen Ländern des Projektes Art’n’Go kamen hier
zum ersten Mal alle zusammen um ihre urbanen Musik, Tanz- und multimedialen Kunstproduktionen zur
Bühnenreife bringen.
In Kooperation mit Step Forward und dem Club Bahnhof Ehrenfeld präsentierten wir am 21.08.2010 in
Köln mit dem Event ROOTS&ROUTES - ONE NIGHT AND A MILLION SOUNDS OF MIGRATION die Premiere
dieser multinationalen und multimedialen Bühnenshows.
Die methodische Weiterentwicklung der interkulturellen medienpädagogischen Arbeit ermöglicht es dem
Team, flexibel auf Anforderungen z.B. in der Kooperation mit Schulen und mit Partnern der Jugendhilfe
attraktive und tragfähige Angebote für Jugendgruppen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund
anzubieten. Einzelheiten zur Arbeit in diesem Fachbereich finden sich im folgenden Bericht.
12
Lebensweltbezogene Medienarbeit im jfc
Leitung: Dörte Schlottmann
Lebensweltbezug und Partizipation sind Begriffe, die aus der Jugendhilfe und Jugendarbeit nicht wegzudenken sind. Sie stehen für die grundsätzliche Herausforderung, zu prüfen, ob die aktuellen Bedingungen
des Aufwachsens den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen entsprechen. Wo
Bedingungen entstehen, die die mögliche Entwicklung der Persönlichkeit einschränken gilt es, im Sinne
der Sicherung gleicher Lebenschancen, aktiv zu werden, nicht nur auf Seiten der Pädagogik, sondern auch
in Politik und Gesellschaft. Pädagogik kann aber im Interesse der Kinder und Jugendlichen frühzeitig auf
problematische Entwicklungen hinweisen, Handlungsempfehlungen geben und vor allem: selbst Methoden ausgleichender Interventionen erfinden und umsetzen. Für uns als Medienpädagogen gilt es zu prüfen, ob und wie Kinder und Jugendliche alle Chancen zur Selbstentfaltung und zur Welterschließung, die
ihnen die heutige Medienwelt bietet, für sich nutzen können und sie zu unterstützen, wo dies nicht gegeben ist (Medienpädagogik als kulturelle und politische Bildung). Es gilt zugleich zu prüfen, ob und wie
mediale Entwicklungen gerade diese Chancen mindern und Kinder und Jugendliche vor schädlichen medialen Einflüssen zu schützen (Medienpädagogik als Jugendschutz).
Lebensweltbezogene Medienarbeit in einem Fachbereich zu bündeln bedeutet nicht, dass dies keine Querschnittsaufgabe wäre, sondern sie soll dieser Aufgabe den notwendigen Nachdruck sichern. Hier kommt
es in besonderer Weise darauf an, die alltägliche Nutzung von Medien aufzugreifen und eine kritische und
auch politische Orientierung in der jeweiligen Lebenswelt zu fördern.
In der praktischen Umsetzung hieß das, im Jahr 2010 z.B. Jugendlichen mit Hilfe medialer Möglichkeiten
und journalistischer Verfahren einen Zugang zur Kommunalpolitik in ihrer Stadt/Gemeinde zu öffnen, es
bedeutete, Medienprojekte für die speziellen Zugänge von Jungen bzw. Mädchen anzubieten oder mit vielen Partnern in Köln und NRW NetzNomadenaktionen, d.h. flexible Angebote für benachteiligte Kinder und
Jugendliche zu kreieren, die auch diesen Jugendlichen aktive Mediennutzung ermöglichten. Eindrucksvoll
waren z.B. die Ergebnisse im Kooperationsprojekt (K)ein Kinderspiel. Wohnen. Leben. Aufwachsen. Das
führte die Lernende Region - Netzwerk Köln e.V. gemeinsam mit dem Wohnungsamt der Stadt Köln im
Rahmen des Europäischen Jahres der Armutsbekämpfung durch. Darin hat das jfc Medienzentrum gemeinsam mit der Jugendkunstschule Köln eine Wanderausstellung erarbeitet, entwickelt und umgesetzt.
Ziel war die Auseinandersetzung mit dem Wohnraum als Rahmen für die kindliche Entwicklung. Seine
Veränderung kann ein zentrales Element der Armutsbekämpfung sein. In Köln Ostheim wurde u.a. 2mx2m
große begehbare Lochkamera gebaut. Mit ihr wurden Ansichten des Viertels aufgenommen und durch
weitere Fotos, die Kinder über ihre Wohnumgebung gemacht haben ergänzt und in einer Ausstellung präsentiert.
Seit Ende 2008 koordiniert das jfc Medienzentrum z.B. das Portal für die Jugendarbeit yougle! mit zahlreichen, im ganzen Land NRW verankerten Jugendredaktionen. Das Besondere: es wird von Jugendlichen
selbst über und für Jugendarbeit berichtet. Im Zentrum steht die Jugendarbeit in NRW und die Aktivitäten
der Jugendlichen, die sich hier ehrenamtlich engagieren. Die yougle! Redakteure waren bei allen wichtigen
Veranstaltungen der Jugendarbeit vor Ort und erstellten spannende Bereichte. Darüber hinaus recherchierten und schrieben sie zu selbst gesetzten Themen und besuchten Einrichtungen vor Ort. Das Portal
yougle! ist so erfolgreich, dass es auch 2011 weiter ausgebaut werden kann.
13
Medienreflexion und Medienkritik im jfc
Leitung: Sabine Sonnenschein
Medien informieren und bezaubern, doch sie informieren immer verbunden mit mehr oder weniger absichtsvoll gestalteten Subtexten, emotional wirksamen Impulsen und in einer Verbindung von echten
Infos und assoziierten Meinungen. Genau dies macht Medien so faszinierend, macht ihren künstlerischen
Charakter, aber auch ihr Manipulationspotenzial aus. Medienrezeption muss darum mit Medienreflexion
und -kritik verbunden sein, wenn man Kinder und Jugendliche darin unterstützen will, mündige Mediennutzer/innen zu werden. Dies ist gerade auch im Sinne des aktiven Jugendschutzes wichtig, da bewahrende Strategien im Zeitalter einer fast unbegrenzten Verfügbarkeit medialer Inhalte allein nicht ausreichen.
Es kommt auch darauf an, Kinder und Jugendliche stark zu machen für genaues Hinsehen, eine eigene
kritische Meinungsbildung, für gekonntes Auswählen und auch für überlegtes Ausschalten.
Im Fachbereich Medienreflexion werden aus diesem Grund quer zu allen Mediensparten Angebote der
kritischen Medienrezeption entwickelt. Wichtigstes Label ist dabei Spinxx, das landsweite Portal für Medienkritik von Kindern/Jugendlichen für Kinder und Jugendliche. Hier finden sich mehr als 5000 solcher
Kritiken, die sich sowohl auf Film- und Fernsehproduktionen als auch auf Computerspiele, Bücher und
Internetangebote beziehen. Das Portal bündelt zahlreiche Spinxx Kritiker-Redaktionen in Köln und NRW
und lädt weitere Redaktionen in Schulen und Jugendzentren ein, mitzumachen. Rund um das Label Spinxx
wurde die Methodik der praktischen Medienreflexion mit Kindern und Jugendlichen weiter entwickelt. Sie
wird auch in Weiterbildungsangeboten an Multiplikatoren vermittelt. Im Jahr 2010 wurden darüber hinaus zwei Kritikergipfel durchgeführt, bei denen jeweils mehr als fünfzig Kinder und Jugendliche für ein
Wochenende zusammenkamen und mit aktiven Methoden (Medienmanipulationen im Experiment selber
machen und dabei durchschauen...) komplexe Wirkungsweisen der Medien analysierten. Beim Kritikergipfel 2010 zum Thema: „Gänsehaut, Herzschmerz & harte Fäuste“ stellten die vor, Jugendlichen eigene
ironische Clips nachdem sie sich mit den unterschiedlichen Genres auseinandergesetzt hatten. Die kontinuierlich arbeitende Kölner Spinxx Redaktion erfreute sich 2010 eines wachsenden Zulaufs: mehr als 20
Jugendliche drängeln sich Woche für Woche bei den Redaktionstreffen im Seminarraum am Hansaring.
Begleitend zum Kinderfilmfest gibt es eine Kinderjury. Die Teilnahme dan der Jury wird ausgeschrieben
und die ca. 10 jungen Jurymitglieder werden in Sachen Filmkritik geschult, bewerten die Filme im Wettbewerb und vergeben den Cinepänz Preis.
Neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Spinxx werden Erzieherinnen, Eltern und
Schulen in Sachen Medienreflexion beraten, geschult und vernetzt. Hier wurden 2010 im Rahmen der
Fachkräftefortbildung des jfc zahlreiche Seminare durchgeführt.
Eine weitere Form, Medienreflexion auf der Ebene der Fachkräftefortbildung zu fördern ist die Zeitschrift
MedienConcret, die das jfc Medienzentrum seit 2007 gemeinsam mit dem KJF herausgibt. Dabei liegt die
redaktionelle Arbeit in Köln. Thema der Ausgabe 2010 war: „Gute Unterhaltung – Erlebnis – Entspannung
– Beteiligung – Lernen“.
Diese Ausgabe der MedienConcret beschäftigte sich mit dem Wandel der Unterhaltungsinteressen junger
Leute und mit neuen Trends im medialen Unterhaltungssektor. Junge Leute haben eigene Beiträge darüber geschrieben, was sie unter „Guter Unterhaltung“ verstehen, Experten nahmen die Unterhaltungsinteressen von Kindern und Jugendlichen wie auch neue Angebote und beliebte Formate unter die Lupe. Das
Themenheft wirft einen Blick auf eine pädagogische Praxis, die die Unterhaltungspotenziale der Medien
gezielt zu nutzen weiß.
14
Filmbildung im jfc
Leitung: Joachim Steinigeweg
Film ist Kernstück der Arbeit im jfc als ehemaligem „Jugendfilmclub“. Ziel der Arbeit in diesem Fachbereich ist es, Kindern und Jugendlichen Film als hochkarätiges, multimediales, sinnlich-symbolisches Kulturgut nahe zu bringen, positive Seherfahrungen mit guten Filmen zu ermöglichen. Die sich hier entwickelnden Kriterien für Qualität sollen Kindern und Jugendlichen helfen, sich auf dem schier unübersehbaren Markt von Film – Fernseh- und Videoproduktionen zu orientieren. Wichtigstes Instrument ist dabei
das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ mit der Jugendreihe SEE YOUth, das weit über die Grenzen Kölns
hinaus Kinder, Jugendliche, Familien und Schulklassen erreicht. Es hat auch 2010 wieder mehr als 7000
junge Besucher/innen in die Kinos und Jugendhäuser gelockt. Ergänzt wird dieses Angebot durch weitere
Filmreihen, z.B. begleitend zu den Jugendbuchwochen, sowie durch die Schulkinoreihe Cinepoint. Flankiert durch medienpädagogische Angebote rund um den Film, z.B. Gespräche mit Regisseuren, Schauspielern, Zeitzeugen, Besuche in Studios, Seminaren zum Filmverstehen und Weiterbildungsangeboten gibt es
hier ein breites Angebot zur Filmrezeption. An der Grenze zwischen Rezeption und Produktion steht die
experimentelle Reihe Stummfilm und DJ die das jfc Medienzentrum initiiert hat. Hier werden alte Stummfilme gezeigt, die von DJs vertont werden. Die daraus entstehenden Life-Events haben am Rande des Kinderfilmfestes Open Air und in Kölner Clubs stattgefunden.
Radio und Audio im jfc
Verantwortlich: Nina Stapelfeldt
Der Audio/Radiobereich wurde seit 2008 neu strukturiert und ausgeweitet. Es entstanden zwei neue
Radioredaktionen, die unter dem Label Listen! den Platz des jfc Medienzentrums im Lokalradio Köln wöchentlich mit ihren Produktionen füllen.
Weitere Audioprojekte im Zusammenhang mit der Bildungslandschaft Altstadt Nord und in Kooperationen mit Jugendeinrichtungen wurden 2010 umgesetzt. Im Audiobereich sind zahlreiche neue Kooperationen mit Schulen entstanden, die u. a. auf Podcast, Hörspiel- und Audioangebote mit großem Interesse
reagieren. Ein Beispiel ist ein Projekt zur Berufswahl mit der Lise-Meitner-Gesamtschule in Köln Finkenberg wo ein Radioprojekt zum Thema „Berufsorientierung“ so erfolgreich durchgeführt wurde, daß es im
nächsten Jahr wiederholt werden soll.
Nina Stapelfeld, die den Audiobereich im jfc seit 2008 aufbaut, kann bisher nur befristet beim jfc angestellt
werden. Dies sollte perspektivisch auf eine verbindlichere Basis gestellt werden.
15
Videoproduktionen und kreative Multimediaangebote–
Verantwortlich: Heiko Walter
Mit dem Arbeitsfeld Videoproduktionen und kreative Multimediaangebote reagiert das jfc Medienzentrum
auf die zunehmende Konvergenz der Medien. Dazu gehört die enorme Verbreitung von Bild/Videotechnik
(in jedem Handy, in preiswerten Kameras und ihre Qualitative Weiternetwicklung als HD Format) und die
Möglichkeit, Videos, Fotos oder Audio ohne große Probleme im Netz zu veröffentlichen. Dazu gehört auch
die Annäherung zwischen Video und virtuellen Filmen, die Herausforderung durch Computerspiele und
neue, mobile, multimediale Technik.
Durch die vielseitigen Kompetenzen von Heiko Walter können wir diese spartenübergreifenden Entwicklungen besonders qualifiziert nachvollziehen und bündeln sie, was die technische und gestalterische Umsetzung angeht in diesem Arbeitsfeld. Hier konnten durch Zuarbeit zu den vier Fachbereichen aber auch
als eigene Projekte Videoproduktion und multimediale Angebote entwickelt und unterstützt werden.
Einrichtungen der Jugendarbeit, Schulen und Kulturanbieter, sowie Kinder und Jugendliche können auf
ein breites Angebot von Seminaren zum Thema Filmemachen, Arbeit mit der Kamera, Schritt, Drehbuchentwicklung, Trickfilm etc. zurückgreifen. Mit der neuen, flexibleren Trickbox können hier vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten umgesetzt werden. Die Videoredaktionen im Projekt Roots&Routes TV arbeiteten
unter dem thematischen Schwerpunkt interkultureller urbaner Jugendkulturen und produzierten zahlreiche Dokumentationen von jugendkulturellen Ereignissen in ihren Städten. Darüber hinaus entstanden
viele thematische Videoproduktionen. In Kooperation mit dem Landessportbund entstanden Videos über
Jugend- und Sport.
Ein weiteres multimediales „Format“ nennen wir „Digital und Draußen“. Dabei greifen wir die Faszination
von Kindern und Jugendlichen an Spielen auf, erweitern jedoch das (mediale) Spielangebot um Erfahrungsmöglichkeiten in der realen Welt. Dabei können die immer mobiler werdenden technischen Möglichkeiten der Medien, z.B. Handy, GPS, kleine Kameras und kleine tragbare Audioaufnahmegeräte, Geotagging für attraktive (Medien-) Angebote in urbaner oder natürlicher Umwelt genutzt werden. Jugendlichen, insbesondere Jungen und „Vielspielern“ werden auf diese Weise alternative Erlebnisformen und
Möglichkeiten der direkten sozialen Interaktion in Gruppen angeboten. Hier gibt es zahlreiche Ideen und
auch interessierte Kooperationspartner (z.B Jugendzentren, Förderschulen, Drogenhilfe), doch fußt der
gesamte Ansatz noch auf dem Zustandekommen von Projektförderungen, die an unterschiedlichen Stellen
beantragt wurden.
Unumstritten ist, dass pathologischer Mediengebrauch (insbesondere online-Spiele) zahlreiche Jugendliche betrifft. Deshalb hat das jfc Medienzentrum mit den „Digital und Draußen“ Angeboten Module geschaffen, die virtuelle und reale Spiel- und Umwelterfahrungen neu kombinieren und es ermöglichen, den eigenen Mediengebrauch sowie die unterschiedlichen Erfahrungsdimensionen darin kritisch zu thematisieren.
Ein weiterer Bereich multimedialer Medienarbeit bezieht sich auf das künstlerisch gestalterische Feld.
Life-Visuals, Light-painting, Light-Taggs, Digital Storytelling, Fotoimaging gehören hier zu den für Jugendlichen außerordentlich attraktiven Techniken. Mit einem Angebot, Light-Taggs zu erstellen hat sich sich
das jfc Medienzentrum 2010 auch auf der gamescom präsentiert. Heiko Walter, der diesen Arbeitsbereich
seit 2007 im jfc entwickelt, kann bisher nur befristet im jfc beschäftigt werden. Diesen wichtigen Bereich
langfristig fest in das Angebotsspektrum des jfc zu übernehmen wäre außerordentlich wichtig.
16
Formate der Angebote
Mobile Aktionen vor Ort: Die NetzNomaden
Seit einigen Jahren werden verstärkt von den Praktikern vor Ort maßgeschneiderte Qualifizierungs- und
Aktionsprogramme nachgefragt. Deshalb hat das jfc Medienzentrum das mobile Angebot Netznomaden
auch 2009 weiterentwickelt. Einige Netznomaden-Veranstaltungen dienten der Vernetzung von medienaktiven Trägern und ihrer Weiterqualifizierung.
Unter der Flagge NetzNomaden führt das jfc Medienzentrum seit 2004 Aktionen, Workshops und Schulungen in ganz NRW durch. In der Tradition der „NRW-Webmobile“ gestalten, konzipieren und beraten die
mobilen Netznomaden-Teams mit Ideen, Erfahrung und technischem Know how medienpädagogische
Angebote vor Ort. Unterschiedliche Anfragen erreichten das Team 2009: von medienpädagogischer Beratung über die Gestaltung von Elternabenden, die Durchführung von Workshops für Kinder und/oder Jugendliche, die Konzipierung von Weiterbildungsangeboten und die Entwicklung und Umsetzung medialkreativer Messe-Mitmachaktionen bei der gamescom bis hin zur Durchführung mehrtägiger Events, wie
der Wiesenzeitung. Ausgehend von intensiven Telefonaten und persönlichen Treffen wurden maßgeschneiderte Planungen für die Interessenten entwickelt. Stets waren dabei neue Herangehensweisen
ebenso wie Beratung und methodisches Know-How, aber auch technisches Equipment gefragt.
Im Jahr 2010 wurden allein in diesem Bereich in Kooperation mit verschiedenen Partnern in Köln und
NRW 27 Aktionen mit insgesamt 64 Aktionstagen durchgeführt.
Arbeit in kooperativen Projekten
Viele Angebote werden in Kooperation mit Partnern entwickelt und durchgeführt. Dabei kann die Kooperation unterschiedlich weit gehen: sie kann schon bei der Konzeptentwickelung beginnen, sie kann aber
auch darin bestehen, verschiedene Bausteine zusammenzuführen oder bei einer größeren Veranstaltung
gemeinsam aufzutreten. Kooperationen haben den Vorteil, dass hier in besonderer Weise unterschiedliche
pädagogische und mediale Ansätze zusammenkommen und dadurch sehr spezielle und qualifizierte Angebote entstehen (z.B. Roots&Routes TV, Wiesenzeitung, Mitmischen in Köln).
Aufträge
Unregelmäßig übernimmt das jfc Medienzentrum auch Aufträge für Medienproduktionen im sozialen Bereich. Diese Aufträge geben unseren jungen Medienmachern die Gelegenheit, ihr Fachwissen zu erproben.
In einigen Fällen tragen sie dazu bei, die Eigenmittel des jfc zu decken z.B.: ein Video über die Frauenfußball WM für das NRW Innenministerium.
Seminare
Das jfc Medienzentrum führt neben den zahlreichen mobilen und kooperativen Arbeitsformen auch klassische Seminare zu Medienthemen durch, die sich sowohl an Multiplikatoren als auch an Kinder und Jugendliche wenden (vgl. Anlage Seminarprogramme). 2010 konnten 12 Seminare mit insgesamt 24 Seminartagen realisiert werden. Die Seminare werden vollständig im eigenen Seminarprogramm sowie der jfcWebsite und ausgewählt im KOMED-Programm sowie auf verschiedenen Plattformen beworben. Die Resonanz auf die Neugestaltung des Seminarprogramms als Print war sehr gut, doch fehlten dem jfc Medienzentrum die Mittel, die gedruckten Programme über eine einmalige Verschickungsaktion und das Auslegen bei allen öffentlichen Auftritten hinaus wirklich nachhaltig zu verbreiten. So greifen wir ergänzend auf
Werbemaßnahmen im Netz zurück.
(www.mekonet.de/stadt-koeln.de, www.medienarbeit-nrw.de).
Mediengruppen im jfc Medienzentrum
Neben den mobilen Aktionen und Kooperationen trafen sich im jfc Medienzentrum regelmäßig Kinder und
Jugendliche zu kontinuierlicher Arbeit:
Radioredaktion Listen!
Die Jugendradioredaktion Listen! produziert jede Woche eine 30- 60 minütige Sendung für den
Kölner Bürgerfunk. Ausgehend von der großen Sitzung der Gesamtredaktion treffen sich im Anschluß kleinere Produktionsgruppen für die einzelnen Programmmodule. Die jungen RadiomacherInnen werden regelmäßig fortgebildet.
17
BAN Stadtteilradio
In Kooperation mit den in der „Bildungslandschaft Altstadt Nord (BAN)“ in Köln aktiven Schulen
betreut das jfc Medienzentrum eine Schülerredaktion für das BAN Stadtteilradio. Hier arbeiten
Kinder aus Hauptschule und Gymnasium zusammen. Sie treffen sich in mehreren Gruppen einmal
in der Woche.
Roots&Routes TV – Kölner Jugendvideoredaktion
Die Kölner Redaktion im Projekt Roots&Routes TV trifft sich regelmäßig am letzten Sonntag des
Monats zu einer Redaktionssitzung, bei der Verabredungen getroffen werden, um anstehende jugendkulturelle/interkulturelle Ereignisse zu dokumentieren oder gemeinsame Filmprojekte zu
realisieren. Die Jugendredaktion hat ca. fünfundzwanzig Mitglieder. Die Redaktion wird medienpädagogisch betreut, die jungen Redakteure werden regelmäßig fortgebildet. Roots&Routes-TVJugendredaktionen gibt es auch in Bielefeld, Duisburg, Münster und Solingen; sie werden dort von
lokalen Partnern angeboten und vom jfc koordiniert.
Yougle Redaktionen
Mit dem landesweiten Projekt yougle! hat das jfc Medienzentrum ein Portal für die Jugendarbeit in
NRW aufgebaut. Eine dreißig-köpfige, landesweite Jugendredaktion sorgt für die Gestaltung und
für die Inhalte des Portals. Sie trifft sich vier Mal im Jahr zu Blockseminaren als Gesamtgruppe.
Darüber hinaus arbeiteten regionale Gruppen regelmäßig zusammen. Sie berichten landesweit
über Ereignisse, Events, Angebote und Debatten in der Jugendarbeit.
Spinxx – wöchentliche Redaktionstreffen der Kinderkritiker
Im Rahmen des Kritikerprojektes „Spinxx - Online-Magazin für junge Medienkritik“, trifft sich die
Kölner Redaktion jeden Montag außerhalb der Schulferien. Auf den wöchentlichen Redaktionstreffen schreiben die Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 -15 Jahren ihre Kritiken zu Medien,
die sie die Woche über gesehen bzw. genutzt haben. Die Auswahl der Medien, die sie besprechen
wollen, treffen die Spinxxer selber; es gibt - außer der Gewährleistung der FSK-Altersgrenze - keine Vorgaben seitens der Redaktionsleitung. Eine Diskussion über Filmauswahl und Bewertungen
bei den Kritiken ist kontinuierlicher Bestandteil der Redaktionstreffen und von der Projektleitung
durchaus gewünscht. Häufig steht aber auch eine gemeinsame Filmsichtung an, in deren Anschluss über den Film diskutiert wird. Hier reifen die Meinungen der Kinder und Jugendlichen, sie
lernen, ihre Positionen zu formulieren und zu vertreten, wie auch andere Meinungen zu akzeptieren. Auch Aktionen rund um Medienthemen – Kinoumfragen, Reportagen, Interviews mit Filmmachern, Trickfilmproduktion - gehören zu den Aktivitäten der Redaktion.
Zoom Redaktionen
Auch im Projekt „Zoom auf Politik in Deiner Stadt“ haben sich bei allen NRW-Partnern Redaktionsgruppen regelmäßig getroffen: in Alfter, Erkelenz, Köln, Lippstadt, Mülheim, drei Redaktionsgruppen aus Stolberg und in Wassenberg. Sie haben mit dem Fokus auf die kommunalpolitische
Ebene ihre Interessen und Bedürfnisse formuliert und sind Kommunalpolitkern mit ihren Fragen,
Forderungen und Anregungen auf den Leib gerückt. Dabei haben sie wichtige Einblicke in kommunalpolitische Zusammenhänge gewonnen, aber auch ganz konkrete Erfolge im Dialog mit den
Politkern vor Ort erzielt.
Angesichts der immer knapperen freien Zeit der Jugendlichen (Ganztagsschule) betrachten wir es als
Kompliment, dass so viele Kinder und Jugendliche regelmäßig bei den Redaktionen mitarbeiten.
Beratung
Beratung insbesondere für Kollegen/innen der klassischen Kinder- und Jugendhilfe und der Schulen fand
in persönlichen Gesprächen und/oder telefonisch statt. Die Nachfragen kommen aus Köln und ganz NRW,
aber auch aus dem Bundesgebiet. Beratungstätigkeit erfolgte auch im Rahmen von Projektarbeit und
durch die Mitarbeit in Netzwerken, Beiräten, Juries etc. Im Zentrum von Beratung stehen Fragen, die von
der Bitte um Hinweise zum Jugendmedienschutz, über eine Kurzberatung bezüglich Möglichkeiten der
Weiterqualifizierung oder der Projektunterstützung bis hin zu ausführlichen, oft mehrstündigen Gesprächen mit konzeptioneller Analyse zur Weiterentwicklung der Angebote des Trägers oder medienpädagogischen Konzeption von Projekten reichen.
18
Vernetzung
Die „Netznomaden“ und unsere landesweiten „Dachprojekte“ haben zahlreiche Vernetzungen vor Ort oder
in der Region angestoßen. Aus der Reflexion und Weiterentwicklung der pädagogischen Inhalte die das jfc
Medienzentrum Köln stadt- und landesweit begleitet, entwickelt es ein erhebliches kritisches Innovationspotential das sich z. B. in der Konzeption und Durchführung von Modellprojekten, Fachforen, der Entwicklung von Weiterbildungsinhalten, Veröffentlichungen sowie internationalen Aktivitäten in einem europäischen Verbund von Medieninstitutionen spiegelt. Das jfc Medienzentrum konnte so Jugendzentren, Kindertagesstätten und Schulen Unterstützung bei zahlreichen medienpädagogischen Aktionen anbieten, die
sonst nicht hätten durchgeführt werden können.
Die Vernetzung der Aktiven wird auch durch die Mitarbeit in funktionierenden Netzwerken oder deren
Initiierung gefördert. Sie dienen dem Erfahrungsaustausch, konkreten Absprachen, der Hilfe bei der Suche
nach kompetenten Projektpartnern oder stimmigen Konzepten sowie der Lobbyarbeit. Das jfc Medienzentrum hat in den vergangenen Jahren vielfältige Ansätze zur Vernetzung der Kinder- und Jugendmedienarbeit angestoßen und koordiniert und arbeitet aktiv in diversen Gremien, Arbeitskreisen und Beiräten
mit.
Netzwerktätigkeit bezieht sich hier sowohl auf die persönlich/reale Ebene mit Treffen, Arbeitskreisen und
gemeinsamen Aktionen als auch auf die virtuelle Ebene. Darüber hinaus werden die Projekte des jfc Medienzentrums in der Regel im Verbund mit Einrichtungen der Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit in Köln und
NRW realisiert, die – angestoßen durch die jeweiligen Modellaktivitäten – im besten Fall auch nach Beendigung einer Modellphase weitere gemeinsame Aktivitäten entwickeln.
Gremientätigkeit
Das jfc Medienzentrum ist 2010 durch sein Team in folgenden Gremien vertreten und ist zum Teil sehr
aktiv in diese Arbeit eingebunden gewesen:
kommunal
 AG §78 KJHG Kultur- und Medienpädagogik
 AG Partizipation, Federführung: Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln
 AG Jugendhilfeplanung des Paritätischen, Köln
 AK Mädchen und Internet in Köln –AK MIK
 AK Mädchen in der Jugendberufshilfe
 Arbeitskreis Kinderfilmfest (Zusammenschluss Kölner Bürgerhäuser/ Jugendzentren zum Kinderfilmfest)
 Arbeitskreis Kölner Kinonächte
 Arbeitskreis CINECOLOGNE, ein Zusammenschluss von vier Kölner Festivals zur Kooperation und
gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit
 Arbeitsausschuss KOMED
 Arge Köln (Arbeitsgemeinschaft der Kölner Radiowerkstätten)
 Beteiligung an CINEPÄNZ); Koordination
 Bildungslandschaft Altstadt-Nord, Köln Der Paritätische, Köln
 Der Paritätische, Köln
 KinoAktiv (Zusammenschluss der Kölner Filminitiativen); Vorstand
 Kölner Jugendring, Vorstand
 Koordinierender Arbeitskreis HipHop-Netzwerk Nippes
 Vorbereitungskreis Beats-vom-Hof-Camp
landesweit/überregional
 Filmforum NRW (Zusammenschluss mehrerer Veranstalter zur Durchführung eines kulturellen
Filmprogramms im Saal der ehemaligen Cinemathek im Museum Ludwig),
 Netzwerk Kinderfilmfeste NRW; e
 Paritätisches Jugendwerk NRW, Vorstand
 Paritätisches Bildungswerk, Qualitätszirkel
 Qualitätszirkel Film und Schule
 Regionalgruppe NRW d. Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK)
Sprechertätigkeit
 CVJM Jöllenbeck
19















Radio Lippewelle
HammTV
Doxs
Kinderfilm e.V.
Kommunales Kino Pforzheim
FSF Berlin
Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF)
Vorstand der Roots&Routes International Association
Koordinierender städteübergreifender Arbeitskreis Roots&Routes TV
Deutscher Kulturrat: Fachausschuss Bildung
FAME, Arbeitsgemeinschaft der Frei Arbeitenden Medienzentren (bundesweit)
Institut für Bildung und Kultur, Vorstand
Kulturpolitische Gesellschaft
Center of Digital Storytelling, Berkley
Kommission „Medienkompetenz“ im Rahmen der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung“
Internetplattformen
Neben der Homepage http://www.jfc.info gibt es einige große medienpädagogische Internetplattformen
des jfc Medienzentrums, die Ergebnisse, Ideen, Methoden zu wichtigen Themen bündeln und präsentieren
und zur Vernetzung der Aktiven beitragen. Gleichzeitig dienen sie als Ideenbörse und Einstieg in die Beratungsarbeit.
www.cinepaenz.de
Thema: Kinderfilmfestival
www.digitalunddraussen.de
Thema: Partizipation und erlebnispädagogische Medienarbeit
www.chorweiler.info
Kooperationsprojekt, jfc hat die Website konzipiert
www.du-bist-online.de und www.netzprojekt.de
Thema: Präsentation der Ergebnisse der Medienarbeit mit wechselnden Partnern
www.gezoomt.de
Thema: Zoom auf Politik in Deiner Stadt
www.hiphop-projekt.de
Kooperationsprojekt, jfc entwickelt und wartet das Portal
www.medienconcret.de
hier findet sich Informationen zur aktuellen Ausgabe und zum Archiv der Fachzeitschrift MedienConcret,
die das jfc Medienzentrum seit vielen Jahren herausgibt.
www.radio.jfc.info
die neue Site für die Radioarbeit im jfc. Hier finden sich die Produktionen der Jugendredaktion listen! die
auch im Kölner Bürgerradio laufen, aber auch zahlreiche Podcasts und die Ergebnisse von Radioprojekten.
www.rootsnroutes.tv
Roots&Routes TV, multilinguale internationale Community-Videoplattform für urbane Jugendkultur, Jugendmedienarbeit und kulturelle Vielfalt; entwickelt und betrieben vom jfc. Nominiert für den Grimme
Online Award 2008. Ausgezeichnet beim Jugendkulturpreis NRW 2008 und bei MB21.
www.rootsnroutes.eu
Multilinguale Website des internationalen ROOTS&ROUTES-Netzwerks für die Förderung kultureller Vielfalt und junger Talente in den Bereichen Tanz, Musik und Medien. Entwickelt und betrieben vom jfc.
20
www.spinxx.de
Die Online-Plattform für junge Medienkritik – Film-, TV- und Games-Kritiken von Kindern und Jugendliche
für Kinder und Jugendliche
www.yougle.nrw.de
Thema: Engagement Jugendlicher in der Jugendarbeit
Kooperationen lokal
















































Akademie Deutsche POP, Standort Köln
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, Kinder- und Jugendschutz
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Mülheim an der Ruhr
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, Amt für Kinderinteressen
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, Jugendpflege Mülheim
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, Abteilung Jugendförderung
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, Beratungsstelle Übergang Schule/Beruf
Arbeitskreis Mädchen und Internet in Köln
Arbeitersamariterinnen, Köln
AWO Berliner Straße, Köln
Bauspielplatz Abendrothstraße, Köln-Seeberg
Bezirksjugendpflegen Köln-Nippes, Köln-Chorweiler, Köln-Rodenkirchen, Köln-Mülheim
Bildungslandschaft Altstadt-Nord, Köln
Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Köln
Club Bahnhof Ehrenfeld, Köln
Comenius-Schule - Porz-Zündorf
DachloW – Jugendprojekt Weidenpesch
Die Ehrenfelder Wohnungsgenossenschaft e.G.
Et Sozi, Bürgerzentrum Vingst, Köln
Evangelische Grundschule Pulheim
Fachhochschule Köln
Freizeitanlage Klingelpütz
Förderschule Lernen Kolkrabenweg
Förderschule Lernen Thymianweg
GiP e.v. - Ganztag in Pulheim
Gustav-Heinemann-Gemeinschaftshauptschule - Klasse 8 + 9
Gemeinschaftshauptschule Gereonswall - Klasse 9a und 9b
Grundschule Baadenberger Straße, Köln
Hansa-Gymnasium, Köln
Heinrich Böll Gesamtschule Chorweiler
Hauptschule Gereonswall
Interkultureller Mädchentreff, Köln
Internationale Friedensschule, Köln
Jugendclub Escher Straße, Köln
Jugendkunstschule Köln e.V.
Jugendzentren gGmbH
Jugendzentrum Gremberg, Köln
JKS Tower, Köln
Katholische Jugendwerke Köln e.V., Fachbereichsleiter Offene Ganztagsschule
Kath. Fachhochschule Köln
Katholische Grundschule Pulheim
Kath.Grundschule Stommeln
Kölner Jugendring
Kölner Jugendpark
Kinder-Jugendhaus Boltensternstraße, Köln Niehl
Kita Zonser Str. , Köln
Kita der Christuskirche in Köln Wahn
Krebelshof e.V.
21



















Interkulturelle Filmreihe Allerweltskino
Media Smart, Köln
Nachbarschaftshaus Köln Ehrenfeld
Nordparkschule – Förderschule für Lernen
netzcheckers, IJAB, Bonn
Offene Jazz Haus Schule Köln
OT Lucky’s Haus, Köln Bilderstöckchen
OT Werkstattstraße, Köln Nippes
PJW Köln
ReMix Club – Jugen
Pusteblume-Zentrum e.V.
dprojekt Niehler Gürtel
Rochus-Musikschule Köln-Bickendorf
Sk stiftung jugend und medien in Köln
SKM Köln
StadtBibliothek der Stadt Köln
Städtische Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung Auguststraße, Köln
Weltkindertag Köln, Initiativengemeinschaft
Zurück in die Zukunft e.V.
Kooperationen regional/national


































Anne-Frank-Schule, Gütersloh
AIDS Hilfe Bergisch Gladbach Rhein.-Berg. Kreis e.V.
Adolf Grimme Institut, Marl
Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland (Düsseldorf)
Armin-Maiwald-Schule, Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und Emotionale und soziale Entwicklung, Radevormwald
Bundesinitiative Jugend online, Bonn
Bundesverband Jugend und Film, Frankfurt
Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung, Remscheid
Bürgermedienzentrum Bennohaus, Münster
CIRKEL, Ev. Kinder- und Jugendzentrum, Erkelenz
CVJM Jöllenbeck, Bielefeld
Doxs, Duisburg
ESR – Evangelische Schüler- und Schülerinnenarbeit im Rheinland e.V. (Düsseldorf)
Ernst-Kalkuhl-Gymnasium, Bonn
Ev. Jugendzentrum Jacobi, Rheine
Ev. Jugendzentrum ZaK, Erkelenz
Film und Schule, Münster
FSF Berlin
Film- und Fernsehakademie für Kinder und Jugendliche
Der Oberbürgermeister, Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung Krefeld
Galilei-Gymnasium, Hamm
Gesellschaft für Medienpädagogik Und Kommunikationskultur, Bielefeld
Geschwister-Scholl-Gymnasium, Münster
Gustave-Eiffel-Oberschule in Berlin-Pankow.
Helmholtz-Gymnasiums in Dortmund.
Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam Babelsberg
Jugendförderung Solingen
Kanal 21 – das Bielefelder Bürgerfernsehen
Kifrie Musik- und Medienzentrum, Berlin
Kinder- und Jugendfilmzentrum, Remscheid
Kinder- und Jugendmediothek Rieselfeld, Freiburg
Kinderspielhaus, Düsseldorf
Kommunales Kino, Pforzheim
Kreativwerkstatt, Gelsenkirchen
22































Kreativitätsschule, Bergisch Gladbach
Kulturbunker, Duisburg
Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Leverkusen
IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., Bonn
LAG lokale Medienarbeit NRW, Dortmund
Landesverband der Volkshochschulen von NRW e.V., Dortmund
Lizzynet, Schulen ans Netz, Bonn
Max-Ernst-Gymnasium, Brühl
Medienwerkstatt, Potsdam
Medienzentrum Bonn
Medienzentrum Gütersloh
Medienzentrum Neuss-Holzheim
Medienzentrum Rheinland, Düsseldorf
Medienzentrum der Stadt Hamm
Medienzentrum der Stadtbibliothek Gelsenkirchen
Medienprojekt der Stadt Wuppertal
NAJU Bundesgeschäftsstelle, Berlin,
Institut für Bildung und Kultur, Remscheid
Paritätisches Jugendwerk, NRW
Rheinkreis Neuß
Rosa Strippe e.v., Bochum
SJD -- Die Falken, Bundesvorstand, Berlin
Stadtbibliothek Kerpen
Städt. Jugendzentrum Café Fox, Mülheim an der Ruhr
Städt. Jugendzentrum Wassenberg
Stadtteilbüro Südost, ge
TockTV, Rostock
Transfer e.V.
VHS Solingen
Vision Kino, Berlin
Westdeutsche Zeitung, Krefeld
Kooperationen international
ABI Associates (London/Großbritannien)
Association RiF (Lille/Frankreich)
Interkulturelles Forum Kif Kif (Brüssel/Belgien)
Brouhaha International (Liverpool/Großbritannien)
COSPE (Florenz und Bologna/Italien)
EuroEst (Rumänien)
Fabbrica Europa Festival (Florenz/Italien)
Frontline AV (Coventry/Großbritannien)
Kulturskolan Stockholm (Schweden)
LMI Media Lab (Barcelona/Spanien)
Média Animation (Belgien)
Mira Media (Utrecht/Niederlande)
Music Export Hungary (Budapest/Ungarn)
Reklame Rakkers (Niederlande)
Roots&Routes Netherlands, (Amsterdam/Niederlande)
SMouTh - Synergy of Music and Theater (Larissa/Griechenland)
Sziget Management (Budapest/Ungarn)
Xenomedia (Barcelona/Spanien)
23
Sponsoren/Spender
Folgende Organisationen haben die Arbeit des jfc Medienzentrums 2010 unterstützt:






















Akademie Remscheid für musische Bildung und Medienerziehung
Autohaus Strunk
ARRI Group
Börnerstiftung
Bionade
Ford
Fritz Kola
Grundy Light Entertainment
Hostel Weltempfänger Köln-Ehrenfeld
KAW (Kölner Außenwerbung)
Lightpower GmbH Paderborn
Music Support Group/ Deutsche POP
Maier Bros. Ges. für Licht mbH
Macologne GmbH
Musicstore Köln
Network Movie, Köln
Oliver Schrott Kommunikation GmbH
Radeberger
Red Bull
Rootdown Records
Pusteblume-Zentrum e.V.
Ziegler Film
Für die interkulturelle Filmreihe Allerweltskino übernimmt das jfc Medienzentrum Köln für einzelne
Filme die Beschaffung. Dazu werden Logistik und Strukturen des vom jfc Medienzentrum veranstalteten
Kinderfilmfestes CINEPÄNZ genutzt.
Darüber hinaus nutzen die Mitarbeiter der Filmreihe Allerweltskino Räume des jfc Medienzentrums für
Treffen und Planungsgespräche.
24
Publikationen 2010
Die Mitarbeiter/innen des jfc Medienzentrums haben im Jahr 2009 folgende Artikel herausgegeben, bzw.
veröffentlicht.
Düx, Sascha, Rebecca Rösner, Dörte Schlottman und Heiko Walter: Expertise „Engagement 2.0“ (Auftragsarbeit für die Universität Dortmund im Kontext des Forschungsprojekts „Jugendliche Aktivitäten im
Wandel. Gesellschaftliche Beteiligung und Engagement Jugendlicher in Zeiten des Webs 2.0“)
Düx, Sascha: ROOTS & ROUTES Peer Coaches – Ausbildung für kultur- und medienpädagogische Nachwuchsdozenten geht in die zweite Runde. In: InterAktiv
Düx, Sascha: Vom HipHop-Netzwerk Köln-Nippes bis Roots&Routes International. In: Offene Jugendarbeit
und Kulturelle Bildung – Impulse für Profilbildung, Partnerschaften und Projekte. Werkbuch.02,
Schriftenreihe der Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW“, S. 77-82
(http://kulturellebildung-nrw.de/cms/upload/pdf/werkbuch-02_internet.pdf)
Sieben, Gerda: Zwei wie Feuer und Wasser? Wie Medienpädagogik den Herausforderungen der
Unterhaltungsformate begegnet in: MedienConcret Gute Unterhaltung, Köln 2010
Sonnenschein, Sabine: Hits der kreativen Medienarbeit – Ein Streifzug durch die Praxis vom Ele
mentarbereich bis zur Jugendarbeit für Fachheft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (HG: Nobert Neuss, Wolfgang Schill)
Sonnenschein, Sabine: Perlen der Fernsehunterhaltung gestern und heute. Zusammen mit Jasmin
Sondermann In: MedienConcret – Magazin für die pädagogische Arbeit „Unterhaltung“
Sonnenschein, Sabine: Spinxx-Kritikergipfel FAKE IT. In: Dieter Baacke Preis Handbuch 5
Jugend - Medien – Kultur. Medienpädagogische Konzepte und Projekte (HG: Jürgen Lauff
er/Renate Röllecke)
Sonnenschein, Sabine: In Interview zum Jugendmedienschutz . Statements im Internet-TV-Magazin
www.mixopolis.de
Steinigeweg, Joachim: veröffentlichte in der Zeit von Januar bis Dezember 2010 in der monatlich
erscheinenden Kinder-/Elternzeitschrift „Känguru“ jeweils einen Filmtipp zu einem neu in den
Kinos anlaufenden Kinderfilm.
Steinigeweg, Joachim: mehrere Darstellungen der Arbeit des jfc Medienzentrums in der Zeitschrift
InterAktiv der LAG Lokale Medienarbeit
Steinigeweg, Joachim: Studiogespräch im Domradio am 16.11.2010 zum Kinderfilmfest CINEPÄNZ
Steinigeweg, Joachim: Studiogespräch bei Center.TV am 16.11.2010 zum Kinderfilmfest CINEPÄNZ
Newsletter
jfc-Info (für Fachkräfte, Partner, interessierte Erwachsene): 5 Ausgaben (März, Mai, Juli, Oktober, Dezember), Verteiler ca. 1500 E-Mailadressen
Roots&Routes Rundmail (für Teilnehmer der bisherigen Roots&Routes-Projekte): 2 Ausgaben (März, Dezember), Verteiler ca. 180 E-Mailadressen
25
Fachbereich Interkulturelle und internationale Medienarbeit
Leitung: Sascha Düx
2010 war für den Fachbereich Internationales und Interkulturelles ein Jahr des Umbruchs: Für „ROOTS &
ROUTES TV – Web-TV für kulturelle Vielfalt“, über drei Jahre ein Aushängeschild und mit einem Gesamtbudget von einer guten halben Million Euro auch das größte Projekt des Fachbereichs, endete im Oktober
2010 die Förderphase. Einen Monat später endete auch The ROOTS & ROUTES Academy, das vom EUProgramm LEONARDO geförderte internationale „Mutterprojekt“ des jfc-Projekts ROOTS & ROUTES Peer
Coaches, das allerdings aufgrund nationaler Förderung durch die Aktion Mensch noch bis Mitte 2012 weiterlaufen kann.
Gab es auch in einigen Bereichen Kontinuität – so wurde das HipHop-Netzwerk für Toleranz und Integration Köln-Nippes auch im 10. Jahr weiter unterstützt, auch beim Beats-vom-Hof-Camp stellten wir wieder
den Medienworkshop; die Rückbegegnung „Urban Short Cuts Cologne/Jerusalem“ in Israel schloss an die
Kölner Begegnung 2009 an – so wurden auch viele neue Felder erschlossen:
-
-
-
Mit ROOTS & ROUTES Step1 wurde im Rahmen von ROOTS & ROUTES Peer Coaches ein Projektformat mit niederschwelligem Zugang etabliert: Mit Pausenhof-Aktionen an weiterführenden
Schulen aller Schulformen beworben, wurde in Köln-Ehrenfeld eine gut besuchte
Workshopwoche mit Tanz-, Musik-, Medien- und Kunstangeboten für jüngere Jugendlichen aus
dem Stadtbezirk durchgeführt; ähnliche ROOTS & ROUTES Step1s wurden 2010 in Aldenhoven
und in Bergisch Gladbach durchgeführt.
Mit dem Cologne Graffiti and Media Exchange 2010 wurde – in Kooperation mit dem Jugendkunstprojekt MittwochsMaler des SKM Köln – erstmals eine internationale Begegnung mit Schwerpunkt auf Urban Art und Graffiti organisiert. Von der Ausstellung „Urban Flea Market“ im Rahmen
des Flohmarkts an der alten Feuerwache über die gemeinsame Gestaltung eines großen Wandbilds entlang der Kempener Straße bis hin zum „Urban Screening“, bei dem Lichtgraffiti auf Häuserwände projiziert wurden, experimentierten die Teilnehmenden mit neuen Formen (siehe detaillierten Bericht).
Öffneten die ROOTS & ROUTES Step1s das Feld „nach unten“, in dem jüngere und unerfahrenere
Jugendliche Zugang zu ROOTS & ROUTES Projekten erhielten, so öffnete am anderen Ende des
Spektrums das internationale Projekt Art’n’Go Räume für fortgeschrittene junge KünstlerInnen:
Teilnehmende vorangegangener ROOTS & ROUTES Projekte in 10 Europäischem Ländern arbeiten in internationalen Arbeitsgruppen an modularen Performances und Installationen, die teils
einzeln auf Tour gehen, teils kombiniert als Gesamtkunstwerk gezeigt werden können. Im Sommer 2010 trafen sich die 8 Art’n’Go-Produktionsgruppen zu einer vom jfc Medienzentrum organisierten Artistic Residency in der Akademie Remscheid, um anschließend internationale Premieren
im Club Bahnhof Ehrenfeld/Köln zu präsentieren.
26
-
Im internationalen Projekt Comics Against Racism wurden die Erfahrungen aus unserem Projekt
ROOTS & ROUTES Peer Coaches auf die Antirassismusarbeit mit den Medien Comic und Graffiti
ausgeweitet: Junge Comiczeichner und Graffitikünstler wurden in einer zweiwöchigen Schulung
ausgebildet, um anschließend Workshops an Schulen und in Jugendzentren anzubieten
Roots&Routes TV
Die Förderphase des Projekts ROOTS & ROUTES TV – Web-TV für kulturelle Vielfalt endete im Oktober
2010 nach 40-monatiger Laufzeit. Das Portal rootsnroutes.tv ist auf Initiative des jfc Medienzentrums
weiterhin online.
Im Juli 2007 startete ROOTS & ROUTES TV als Modellprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt
tut gut!“ des BMFSFJ. Ende November 2007 ging die Projekt-Website rootsnroutes.tv online. 2008 nahm
das neben dem Bundesprogramm „Vielfalt tut gut!“ des BMFSFJ auch vom MGFFI NRW und von der Stadt
Köln geförderte Projekt richtig Fahrt auf. Das TV-Studio im Kölner MediaPark wurde fertiggestellt und die
Website mit Inhalten gefüllt. 2009 entwickelte sich das Projekt weiter, das Highlight des Jahres war das
Urban Media Festival Cologne 09. 2010 fanden eingebunden in das Projekt internationale Aktivitäten in
Budapest und Den Haag statt, auch die Israel-Begegnung Urban Short Cuts Cologne/Jerusalem II und die
Jugendbegegnung Cologne Graffiti and Media Exchange 2010 waren mit ROOTS & ROUTES TV verknüpft
und involvierten die Kölner, teils auch die Solinger Jugendredaktion.
Das Projekt wurde gemeinsam mit Partnern der Jugendhilfe in 5 Städten in NRW durchgeführt: Bielefeld,
Duisburg, Köln, Münster, Solingen. Des Weiteren beteiligen sich Partner aus mehr als 12 weiteren europäischen Ländern mit Videobeiträgen auf der Projekt-Website. Projektaktivitäten gruppieren sich um die
jeweiligen interkulturellen Jugendredaktionen, die über Jugendkultur und interkulturelles Zusammenleben in ihrer Stadt berichten, Reportagen, Musikvideos, Kurzfilme und Magazinsendungen produzieren.
Herzstück des Projekts ist die multilinguale Video-Community-Plattform http://www.rootsnroutes.tv
www.rootsnroutes.tv konnte im April 2009 erstmal über 7000 verschiedene Besucher (unterschiedliche
IP-Adressen pro Monat) erreichen, ein Werz, der sich danach auf diesem Niveau stabilisierte. Über 800
Community-Mitglieder aus Deutschland und 12 weiteren Ländern haben bislang mehr als 500 Videos
hochgeladen. Die Website ist mit all ihren Funktionen in 12 verschiedenen Sprachen zugänglich.
Der städteübergreifende koordinierende Arbeitskreis im Projekt Roots&Routes TV tagte 2010 dreimal, am
14.01., am 18.03. und am 24.06. in Köln sowie am 03.09. in Duisburg (Treffen mit allen Redaktionsbetreuern der beteiligten Städte).
2011 wird die Projekt-Publikation „ROOTS & ROUTES TV: Jugendmedienarbeit für kulturelle Vielfalt mit
Video und Web 2.0“ erscheinen, darin neben Artikeln des Projektteams und von kooperierenden Projekten auch Fachartikel von Horst Niesyto, Franz Josef Röll und Sebastian Kauer (bpb).
ROOTS & ROUTES Peer Coaches
Das Projekt ROOTS & ROUTES Peer Coaches bietet Jugendlichen gezielte Unterstützung beim Einstieg in
kulturelle, mediale und kreative Berufe. Weil viele Jugendliche durch andere kulturelle Angebote nicht
erreicht werden, aber für Peers (Mitglieder der eigenen Szene) offen sind, bietet der Peer-Coach-Ansatz
besondere Chancen, die Ziele – kulturellen Zugang für alle, Förderung talentierter Jugendlicher abseits des
formalen Bildungssystems, Förderung des interkulturellen Miteinanders, Empowerment von Minderheiten sowie Erwerb kultureller, sozialer und berufsrelevanter Kompetenzen – zu erreichen.
Professionelle KünstlerInnen aus den Bereichen Musik, Tanz und Medien, unterstützt von erfahrenen
Kultur- und MedienpädagogInnen bilden 50 Jugendliche, überwiegend mit Migrationshintergrund
und/oder aus benachteiligenden sozialen Verhältnissen, zu Peer Coaches für kulturelle Arbeit mit jüngeren Jugendlichen aus. In Blockseminaren wird ein eigens entwickeltes Curriculum umgesetzt, das die Peer
Coaches in der Entwicklung ihrer medialen und künstlerischen Talente und ihrer Vermittlungskompetenz
unterstützt. Anschließend unterrichten die Peer Coaches in eigenen Musik-, Tanz- und kreativen Mediengeboten (z.B. Blockworkshops oder Kurse vor Ort) jüngere Jugendliche aus dem Großraum Köln. Der Unterricht auf Augenhöhe – „Peer to Peer“ – öffnet eine neue Vermittlungsebene, die sich optimal eignet für
die kulturelle Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Verantwortlich begleitet werden sie dabei von KünstlerInnen, Kultur- und MedienpädagogInnen. Das Projekt ist in das internationale ROOTS & ROUTES-Netzwerk zur Förderung kultureller Vielfalt mit Partnern in 12 europäischen
Ländern eingebunden.
27
2010 startete der zweite Durchgang der ROOTS & ROUTES Peer Coaches Ausbildung. In der Seminarphase
vom 09. bis 22. Juli in der Akademie Remscheid lernten angehende Peer Coaches kulturelle Inhalte und
pädagogische Methoden, die Grundlage für die Anleitung kreativer Peer-Workshops. Beide Seminarphasen hatten eine internationale Dimension: unter den 32 TeilnehmerInnen der Seminarphase waren 2 ungarische, 3 niederländische und 2 englische Teilnehmer.
Die Lerneinheiten orientieren sich an dem zugrundeliegenden Curriculum, das in Zusammenarbeit mit
den Coaches und den internationalen Partnern ausgearbeitet wurde und stetig weiterentwickelt wird. Sie
gliederten sich in Trainings für die Gesamtgruppe, gruppenspezifische Workshops (Musik, Tanz, Medien)
und Einzelunterricht. Inhaltlicher Auftakt der Seminarphasen waren Präsentationen der TeilnehmerInnen
in den Fachbereichen Musik, Tanz, Medien (Anatomie/ Verletzungsgefahr eines Tänzers; individuelle
Stilentwicklung; Copyright, etc.). Davon ausgehend wurden die Inhalte der Workshops von den Coaches
weitergeführt, immer in Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen.
Neben der inhaltlichen Arbeit waren die Peer Coaches in die Ausarbeitung und Organisation der Evaluation und der Abendgestaltung involviert. Die Workshops wurden von international renommierten KünstlerInnen und Coaches geleitet, u.a. Vocalcoach Jimi Renfro, Breakdance Coach Nabil Ouelhadj (Lille/Frankreich), Tanzcoach Brigitte Breternitz (Köln), Musikproduzent Lajo Mounkassa (Stockholm), Label- und Studiobetreiber Markus Brachtendorf und Filmemacher Ascan Breuer und Peter Beyer.
Darauf folgten begleitete Praxisphasen (Hip Hop Netzwerk Nippes und „R&R step1“ Projekte für 11-18
Jährige - s.u.), in denen die Peer Coaches das Erlernte in Begleitung anderer Peer Coaches und den Profi
Coaches erproben konnten. Am Ende steht die Zertifizierung der Ausbildung, in der die Ergebnisse aus der
Theorie- und Praxisphase einfließen. Diversen Peer Coaches der ersten und zweiten Ausbildungsrunde
wurden Dozentenjobs in Jugendzentren, Ganztagsschulen und Projekten von Partnerorganisationen vermittelt.
Am 21.08. veranstalteten wir das Jugendfestival „ROOTS & ROUTES – One Night And A Million Sounds Of
Migration“ im Club Bahnhof Ehrenfeld. Ungefähr 300 Gäste verfolgten das Festivalprogramm, u.a. Performances der Peer Coaches der zweiten Ausbildungsrunde, des internationalen Projekts „Art’n’Go“, der
Kölner Künstler Akanni, Fleur Earth Soundsystem und diverser DJs.
25.-29.08. R&R step1 Aldenhoven in der evangelischen Pfarrgemeinde Aldenhoven
Unter dem Motto „music 4 respect“ erstellen 19 TeilnehmerInnen in Musik- und Comic/Graffitiworkshops
eine Bühnenshow und eine Bilderausstellung, die bei dem Konzertabend des „Bündnisses gegen Rechts“ in
der evangelischen Pfarrgemeinde Aldenhoven öffentlich aufgeführt wird.
11.-16.10. R&R step1 Bergisch Gladbach in der Kreativitätsschule in Refrath
49 TeilnehmerInnen in Musik-, Breakdance-, Streetdance-, Graffiti- und Medienworkshops studieren eine
Bühnenshow unter dem Motto „Ökologie“ ein, die im Jugendzentrum „Ufo“ in Bensberg öffentlich aufgeführt wird.
18.-23.10. R&R step1 Ehrenfeld im Nachbarschaftshaus Köln Ehrenfeld
32 TeilnehmerInnen in Musik-, Streetdance-, Graffiti- und Medienworkshops studieren eine Bühnenshow
ein, die im Club Bahnhof Ehrenfeld öffentlich aufgeführt wird.
28
Comics Against Racism
Das internationale Projekt Comics Against Racism mit Partnern in Frankreich und Italien nutzt, die Potenziale von Comics und Graffiti für die Anti-Rassismus-Arbeit mit Jugendlichen. Das Projekt unterstützt Jugendliche dabei, sich aktiv gegen Rassismus einzusetzen. Humoristische Zugänge machen die Mechanismen durchschaubar, mit denen rassistische Klischees und Vorurteile konstruiert werden. Jugendliche
erlernen, rassistische Einstellungen und diskriminierende Sprache zu analysieren und in Form von Comics
und Graffiti zu entlarven und sich mit dem Thema kreativ auseinander zu setzten. Plattformen für die
Umsetzung des Projektes sind weiterführende Schulen, Jugendzentren und Comicfestivals.
Zu Beginn des Projektes wurde vom 09.08-21.08. in Remscheid eine zweiwöchiges Blockseminar für junge Künstler, Grafiker und Comiczeichner durchgeführt, die hier als Peer Coaches für antirassistische Angebote ausgebildet wurden. In verschiedenen Workshops und Trainings vertieften die Teilnehmer ihre
Skills in Comiczeichnen, Gra ik und Graf iti und wurden daruber hinaus speziell in Bezug auf kulturelle
Inhalte und pädagogisches Hintergrundwissen mit dem Schwerpunkt Anti‐Rassismus‐Arbeit von verschiedenen Kunstlern und Coaches ausgebildet. Nach dem Blockseminar gingen die ausgebildeten Künstler in die Praxis und gaben selber Workshops in Schulen und Jugendzentren bei denen Comics und verwandte Medien (Graffiti, Video, Bilder) entstanden, die dazu genutzt wurden, um die Kinder und Jugendlichen, die an den Workshops teilgenommen haben, dabei zu unterstutzen, rassistische Denkmuster aufzubrechen und sich auf kreative Art und Weise mit dem Thema Rechtsextremismus, Toleranz, Respekt, Gewalt, Akzeptanz, Vielfalt usw. auseinanderzusetzen. Die Workshops werden noch bis Juni 2011 weitergeführt.
Ausgewählte Ergebnisse der Workshops aus den beteiligten Ländern werden zusätzlich am Ende des Projektes in einem Katalog zusammengefasst und als Ausstellung auf Festivals in Italien, Frankreich und
Deutschland gezeigt. Auf der Webseite http://www.comics-against-racism.eu sind alle Projektergebnisse
der Beteiligten Länder zu sehen.
28.01-30.01. Comics Against Racism – internationales Projektmeeting, Florenz
Erstes internationales Koordinationstreffen im Projekt Comics Against Racism, mit Projektpartnern aus
Frankreich und Italien.
09.08-23.08. Blockseminar Peer Coach Ausbildung - Comic against Rasicm in Remscheid
25.08-30.08. Comics against Rasicm Workshop in Aldenhoven
Kunst- und Comicworkshopwoche gegen Rassismus in Aldenhoven. Vor Ort in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde durchgeführt.
09.-11.09. Comics Against Racism – internationales Projektmeeting, Köln
Zweites internationales Koordinationstreffen im Projekt Comics Against Racism, mit Projektpartnern aus
Frankreich und Italien.
27.09-01.10. Comics against Rasicm Workshop an der Nordparkschule Köln
Comics against Rasicm Workshop an der Nordparkschule in Köln – Gestaltung des Schulhofes mit Graffiti.
01.10. Aktionstag VHS Köln „ Jugend lebt Demokratie“
Im Rahmen des VHS Köln Aktionstages „Jugend lebt Demokratie“ gestalteten Peer Coaches des Projektes
RAR Comics against Rasicm Bilder zum Thema Demokratie für die VHS Köln und dem NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln.
18.10-23.10. Comic against Racism Workshop in Köln-Ehrenfeld
Workshopwoche im Nachbarschaftshaus in Neu-Ehrenfeld, Gestaltung einer Außenwand mit Graffiti.
29
Art’n’Go
Ziel des im September 2009 gestarteten zweijährigen Projektes ist es, durch die Begegnung und künstlerische Kooperation von aufstrebenden jungen Künstlern und Kulturakteuren aus 10 europäischen Ländern
neue transnationale und interkulturelle Produktionsmöglichkeiten zu entwickeln. Im Mittelpunkt des
Projektes steht die Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen Ost und West. Im Kontext der Erweiterung der Europäischen Union nach Osten will Art’n’Go durch Kunst und Kreativität das „alte“ und das
„neue“ Europa (wieder-)verbinden. Organisationen aus Ungarn, Rumänien, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Griechenland, Belgien und Großbritannien sind am Projekt beteiligt.
Junge Künstlerinnen und Künstler, die aus früheren ROOTS & ROUTES-Projekten ausgewählt wurden,
schlugen originelle gestalterische Projekte vor und entwickelten diese nach einschlägigem Training in
interkultureller Zusammenarbeit zu dauerhaften künstlerischen Produktionen. Zahlreiche Austauschprogramme, technische Workshops, Meetings und Kunstlaboratorien wurden im Rahmen des Projektes von
den beteiligten Partnern organisiert und den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern angeboten.
In Deutschland fand vom 09.08-21.08.2010 die Art‘n’Go International Residency in der Akademie Remscheid statt. Die 50 jungen KünstlerInnen aus den 11 europäischen Ländern des Projektes Art’n’Go kamen
hier zum ersten Mal alle zusammen um ihre urbanen Musik-, Tanz- und multimedialen Kunstproduktionen zur Bühnenreife bringen. Die Workshops der Art’n’Go International Residency boten den jungen
KünstlerInnen nicht nur eine anspruchsvolle internationale Professionalisierung, sondern ermöglichen
auch vielfältigen künstlerischen Austausch und kreative Kooperationen.
In Kooperation mit Step Forward und dem Club Bahnhof Ehrenfeld präsentieren wir am 21.08.2010 in
Köln mit dem Event ROOTS&ROUTES - ONE NIGHT AND A MILLION SOUNDS OF MIGRATION die Premiere
dieser multinationalen und multimedialen Bühnenshows. Lokale Künstler/-innen unterstützten das Projekt.
Mit dem Abschluss der Internationalen Residency in Deutschland sind die Produktionen bis September
2011 auf namhaften Festivals in mehreren europäischen Ländern zu sehen und werden so einem breiten
Publikum präsentiert. Der Höhepunkt dieses transnationalen Projektes wird der Auftritt beim Sziget Festival in Ungarn – dem größten europäischen Festival im August 2011 sein.
26.01-03.02 Art’n’ Go Kick of Workshop, Lille Frankreich
In Lille fand der erste Künstleraufenthalt statt an dem 30 KünstlerInnen aus allen Partnerländern teilnahmen. Primär ging es in den Workshop um Kreativtechniken, Ideenfindung und dem Austausch von
Vorschlägen
23.03.-28.03 Art’n’Go Scriptwriting und Dramaturgie Workshop, Larissa Griechenland
In dem Scriptwriting Workshop erstellten 12 junge Künstler Synopsen für die jeweiligen internationalen
Performances.
05.04.-09.04. Art’n’Go Medienworkshop, Barcelona Spanien
Medienkünstler aus dem Art’n’Go Projekt kamen in Barcelona zusammen um sich in verschiedenen Workshops mit den Möglichkeiten und der Interaktion von Visuellen Medien und Bühnengestaltung zu beschäftigen und zu experimentieren.
11.04.-19.04. Art’n’Go Musik und Medienworkshop, Bukarest Rumänien
Musiker und Medienkünstler trafen in Bukarest zusammen um sich mit dem Thema „ About Traffic“ zu
befassen. Gemeinsam produzierten sie musikalische und visuelle Klangkollagen, die am 16.04 und 18.04
im Subbufet-Club präsentiert worden.
14.05-23.05. Art’n’Go Workshops und Performance, Florenz Italien
30 Künstler kamen in Florenz zusammen um sich mit dem Thema „The Voice of the new Europe“ auseinander zusetzten. Zum Abschluss präsentierten sie ihre Ergebnisse beim Fabbrica Europa Festival. Neben
Multimedialen Performances wurden auch Videoinstallationen und eine Fotoausstellung gezeigt.
09.08-21.08. Art’n’Go International Residency, Köln/Remscheid Deutschland
Bei der Art’n’Go International Residency kamen dies 50 europäischen Nachwuchskünstler des Projektes
zum ersten Mal alle zusammen um ihre Produktionen zur Bühnenreife zu bringen.
30
14.09.-17.09. Workshops und Präsentation der Art’n’Go Performance „Traces“, Vic Spanien
Im Rahmen des Festivals Mercat Musica Viva in Vic bei Barcelona trat eine Produktionsgruppe aus dem
Projekt Art’n’Go auf und präsentierte ihr Performance der Öffentlichkeit.
28.09-02.10. Workshops und Präsentation der Art’n’Go Performance “Coloured Life” und „About
Traffic“, Budapest Ungarn
Im Rahmen des „World Day of Music“ in der Europäischen Kulturhauptstadt Pecs (Ungarn) wurde auf der
Bühne des Kossuth Square die internationale Art’nGo Performance “Coloured Life” und die Audiovisuelle
Installation “About Traffic” präsentiert. Zuvor fanden in Budapest Workshops für die internationalen Teilnehmer statt.
11.11-14.11. Workshops und Präsentation der Art’n’Go Performance „Reality in Disguise“, Antwerpen Belgien
Im Rahmen des KIFKIF Awards wurde auf der Bühne der Arenbergschouwburg in Antwerpen, die internationalen Performance „Reality in Disguise“ zum ersten Mal präsentiert. Zuvor fanden Workshops für die
internationalen Teilnehmer statt.
Cologne Graffiti Exchange
Als das jfc Medienzentrum 2009 erstmals das Urban Media Festival Cologne veranstaltete, hatten die jungen Künstler vom Kölner Graffiti-Projekt MittwochsMaler (www.mittwochs-maler.de) noch eine Nebenrolle: Sie verschönerten die Außenwand der Ausstellungshalle der Alten Feuerwache mit einem Festivalgraffiti, während drinnen Medienmacher aus 7 Ländern an ihren Filmen feilten. Anschließend wendeten sich
die Jugendlichen an das jfc-Team: „Wir hätten auch gerne mal einen internationalen Austausch, bei dem
Graffiti im Mittelpunkt steht!“ Das jfc Medienzentrum stellte daraufhin über das ROOTS & ROUTES Netzwerk den Kontakt zu Graffiti-Projekten überall in Europa her und beantragte gemeinsam mit den MittwochsMalern eine internationale Begegnung im EU-Programm YOUTH IN ACTION.
Nach einem Vorbereitungstreffen im Mai mit je 2 Delegierten aus den Partnerländern kamen vom 9.-16.
Juni 2010 28 junge Graffiti-Künstler und Medienmacher aus Frankreich, England, Rumänien und Spanien
nach Köln, um zusammen mit den MittwochsMalern und der Kölner ROOTS & ROUTES TV Redaktion Graffitis zu sprayen, mit digitalen Medien zu experimentieren, Lichtgraffiti und Videoanimationen zu verbinden und gemeinsam eine Mauer entlang der Kempener Straße zu gestalten. Urban Art, Privatisierung des
öffentlichen Raums und Graffiti zwischen Kunst und Illegalität waren dabei Kernthemen; so auch bei der
„Urban Screening“ Aktion: Hier konnten nach Einbruch der Dunkelheit – unterstützt durch spezielle Software, Videokamera und Beamer – mit Laserpointern Lichtgraffiti an Kölner Hauswände gemalt werden:
ganz ohne bleibende Spuren.
Die internationale Begegnung war nicht unproblematisch. 10 Personen mussten aufgrund von Verstößen
gegen die Hausordnung das Hostel verlassen und fanden im Jugendzentrum OT Werkstattstraße Unterschlupf. Es gab Konflikte aufgrund (sub-)kultureller Differenzen: So ist es in der französischen und spanischen Graffitiszene anscheinend üblich, dass das Grundieren zu bemalender Wände Aufgabe der Gastgebergruppe ist, während für die deutschen Sprayer selbstverständlich war, dass man das gemeinsam
macht. Dennoch wurde die Begegnung von allen Beteiligten als Erfolg erlebt; die entstandenen Kunstwerke und Medienproduktionen bestätigen das. Höhepunkt des Cologne Graffiti and Media Exchange 2010 war
eine Ausstellung parallel zum großen Flohmarkt im Bürgerzentrum Alte Feuerwache, mit Markerbattle
(künstlerischer Wettstreit mit speziellen Stiften) und Livemusik.
Steps Ahead
In den Jahren 2004/ 2005 entstand ausgehend vom 2001 gegründeten niederländischen „Mutterprojekt“
das internationale ROOTS & ROUTES Netzwerk; seit 2005 ist das jfc Medienzentrum als Partner beteiligt.
Nach dem das Netzwerk zunächst ein informeller Zusammenschluss auf Projektbasis war, wurde 2008 die
ROOTS & ROUTES International Association als internationaler Verein nach holländischem Recht gegründet. Das jfc Medienzentrum ist Gründungsmitglied und stellt derzeit einen der beiden stellvertretenden
Vorsitzenden.
Im November 2010 lud das jfc Medienzentrum die internationalen Netzwerkpartner und potenzielle neue
Partner zu einem Seminar in die Akademie Remscheid ein: Unter dem Motto „Steps Ahead – Evaluation
und Entwicklung internationaler Jugendprojekte für kulturelle Vielfalt“ arbeiteten vom 23.-26. November
32 Delegierte aus Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Belgien, England, Rumänien, Ungarn, Griechenland, Dänemark und Serbien an der Weiterentwicklung des Netzwerks. Themen waren
31
unter anderem neue Projektideen, Mittelakquise, Öffentlichkeitsarbeit (inkl. Website und Definition eines
„Corporate Designs“), das Verhältnis von künstlerischen und pädagogischen Ansprüchen und Denkweisen,
Projektformate und Qualitätskriterien für das Entsenden und Aufnehmen von Teilnehmern und Dozenten
bei internationalen Austauschprojekten.
Als Ergebnis des Seminars wurden mittelfristige und längerfristige Ziele definiert und Arbeitsgruppen
zugeordnet. Bei erneuten Seminaren 2012 und 2014 soll der erreichte Stand überprüft und reflektiert
werden.
Bausteine
Roots&Routes TV – Kölner Jugendredaktion
Die Kölner Redaktion im Projekt Roots&Routes TV trifft sich regelmäßig am letzten Sonntag des Monats
zu einer Redaktionssitzung, bei der journalistisch und redaktionell an Produktionen gearbeitet wird. Anstehende jugendkulturelle/interkulturelle Ereignisse werden dokumentiert und es werden gemeinsame
Filmprojekte realisiert. Die Jugendredaktion hat mehr als 25 Mitglieder, von denen ein „harter Kern“ von
ca. 15 Personen regelmäßig teilnimmt. Die Redaktion wird medienpädagogisch betreut, die jungen Redakteure werden regelmäßig fortgebildet. Auch nach Ende der Förderphase wird die Redaktion weiter unterstützt. Roots&Routes-TV-Jugendredaktionen gab es auch in Bielefeld, Duisburg, Münster und Solingen,
außerdem beteiligen sich Partner aus 12 weiteren europäischen Ländern am Projekt; sie werden dort von
lokalen Partnern angeboten und vom jfc koordiniert.
Termine 2010 Fachbereich Interkulturelles & Internationales
28.-31.01. 2010 Comics Against Racism – internationales Projektmeeting, Florenz
Beim Kick-off-Meeting des internationalen Projekts „Rigolade Antiraciste – Comics Against Racism“ entwickelten die Projektpartner – COSPE/ Florenz, Pistes Solidaires/Marseille und jfc Medienzentrum – gemeinsam auf Basis des bewilligten EU-Antrags der italienischen Partner die Detailplanung des Projekts
(siehe gesonderten Bericht)
01.-03.02. 2010 Fade in / Masterclass: Funkin’ Circus, Lille
Vorbereitungstreffen der internationalen Jugendinitiative „Fade in / Masterclass: Funkin’ Circus“ in Lille.
Das jfc Medienzentrum hat dieses Projekt – eine Initiative junger Künstler, die an der internationalen
Begegnung „The ROOTS & ROUTES Experience 2008“ des jfc Medienzentrums teilgenommen hatten – von
Anfang an unterstützt und war in beratender Funktion bei diesem Termin dabei. 4 Teilnehmende aus
NRW
06.02. 2010 Abschlussjam HipHop-Projekt Köln Nippes
Abschlussveranstaltung der Projektphase 2009/10 des HipHop-Netzwerks für Toleranz und Integration
im Stadtbezirk Köln-Nippes, Aula der Förderschule Auguststraße/Köln: Über 100 RapperInnen, SängerInnen und TänzerInnen aus dem HipHop-Netzwerk für Toleranz und Integration Nippes live on Stage, dabei
Premiere des Projektfilms des jfc Medienzentrums
10.-11.02.2010 Konferenz “Jugendmedien in der Nachbarschaft“, Den Haag
Am 11.02.2010 fand in Den Haag die internationale Konferenz „Kracht van Jongeren Media in de Wijk“
statt, bei der das jfc Medienzentrum das Projekt ROOTS & ROUTES TV vorstellte. Am Vorabend lud die
Amsterdamer Redaktion des Projekts UCeeStation eine Delegation der Kölner ROOTS & ROUTES TV
Jugendredaktion zum Ideenaustausch ein
24.-26.02. 2010 Evaluationskonferenz der Modellprojekte vom Bundesprogramm Vielfalt tut Gut,
Göttingen
Im Rahmen des Bundesprogramm „Vielfalt tut Gut“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend fand vom 24.-26.02 die Evaluationskonferenz der 94 Modellprojekte statt. ROOTS & ROUTES
TV war dabei vertreten.
23.-28.02.2010 Konferenz „Tuning into Diversity“, Budapest
Die internationale Konferenz „Tuning into Diversity“ knüpfte an die gleichnamige Konferenz an, die 2004
in Nordwijkerhout/Niederlande stattgefunden hatte: Wieder wurden Akteure aus den Bereichen Medien,
Wissenschaft und Initiativen/NGOs/Pädagogik eingeladen, um am Thema Medien und Diversity zu arbeiten. In diesem Rahmen beteiligten sich Mitglieder der Kölner ROOTS & ROUTES TV Jugendredaktion am
Festival-TV, das aus Jugendsicht über die Konferenz berichtete. Im Rahmen der Konferenz fand auch ein
32
internationales Projektkoordinationstreffen im Projekt The ROOTS & ROUTES Peer Coach Academy statt;
außerdem bereitete eine internationale Gruppe junger ROOTS & ROUTES Talente (darunter 4 junge
Künstler aus NRW) eine gemeinsame Bühnenshow vor, die dann auf der Konferenz sowie im Club Gödör
Budapest aufgeführt wurde
08.03.2010 Kooperationsgespräche mit Transfer e.V. und IJAB zur Konzepterstellung des TIB Seminars, Bonn
Kooperationsgespräch mit dem Verein Transfer e.V. und IJAB zur Konzeptbesprechung des Fortbildungsangebotes Qualifizierung zur Nutzung von Medien und Web 2.0 in der IJA und im Jugendreisen.
11.03.2010 Präsentation der ROOTS & ROUTES Projekte bei der Stadt Köln
Im Rahmen des Städtepartnertreffens vom Amt des Oberbürgermeisters für Internationale Angelegenheiten präsentierten wir die Angebote von ROOTS & ROUTES
18.03.2010 Arbeitskreistreffen ROOTS & ROUTES TV in Köln
Kooperationstreffen mit allen Partner des Projektes ROOTS & ROUTES TV
19.03.2010 Präsentation der ROOTS & ROUTES Projekte auf der Didakta in Köln
Informationsstand und Auftritt einer ROOTS & ROUTES Breakdance Crew auf der Didakta in Kooperation
mit der Stadt Köln
22.03. 2010 Jurysitzung „Typ 2020“, Bonn
Das jfc Medienzentrum ist in der Jury beim Jungen-Medienwettbewerb „Typ 2020 – was morgen zählt“ des
Projekts „Neue Wege für Jungs“ dabei; Jurysitzung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, Bonn
25.03.2010 Kooperationsgespräch Movie Crew Cologne
Kooperationsgespräch mit dem Videoprojekt „Movie Crew Cologne“, in den Räumen des jfc Medienzentrums am Hansaring
29.03.-01.04.2010 Tagung Rechtsextremismus im Comic, Bad Böll
Teilnahme auf der internationalen Konferenz zum Thema Rechtsextremismus im Comic, ausgerichtet vom
Archiv der Jugendkulturen aus Berlin.
01.-11.04.2010 Fade in / Masterclass: Funkin’ Circus Creative Residency
Creative Residency, bei der die internationale Jugendinitiative „Fade in / Masterclass: Funkin’ Circus“ eine
Bühnenshow mit Tanz-, Musik-, Theater- und Medienelementen entwickelt. Zunächst Aufnahmen der
Band in Köln, ab 05.04. arbeitet die Gesamtgruppe (22 Personen) in der Landesmusikakademie NRW in
Heek, mit Begleitung der Europäischen Freiwilligen und einer Praktikantin des jfc Medienzentrums sowie
jfc-Technik
29.04.2010 Kooperationsgespräch Aldenhoven
Kooperationsgespräch mit Vertretern der Evangelischen Kirchengemeinde Aldenhoven zur Planung eines
Musik- und Medienprojekts gegen Rassismus
29.04. 2010 Kooperationsgespräch mit COACH e.V.
Kooperationsgespräch mit Vertretern von Coach e.V. in Köln
04.05. 2010 Filmpräsentation im Rahmen der Ausstellung "Perspektive Jugend" im Stadthaus Köln
Nippes
Für die Ausstellung „Perspektive Jugend“ wurde vom interkulturellen und internationalen Fachbereich ein
Film über die Jugendarbeit im Stadtbezirk Köln Nippes produziert. Der hatte am 04.05. Im Rahmen der
Vinisage Premiere.
05.05. 2010 Kooperationsgespräch mit Transfer e.V. und IJAB, Bonn
Kooperationsgespräch mit Vertretern von Transfer e.V. und IJAB
06.05.2010 Kooperationsgespräch mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Kooperationsgespräch mit Vertretern der BpB in Bonn
33
10.05.2010 Kooperationsgespräch Ford
Kooperationsgespräch mit Vertretern von Ford zum Thema CSR und Fundraising für die ROOTS &
ROUTES Projekte in den Räumlichkeiten des jfc Medienzentrums.
08.-11.05.2010 Vorbereitungstreffen Cologne Graffiti and Media Exchange
Internationales Vorbereitungstreffen für die Jugendbegegnung „Cologne Graffiti and Media Exchange
2010“, mit Partnern aus Frankreich, England, Rumänien und Spanien (siehe gesonderten Bericht)
12.05.2010 Kooperationsgespräch Fritz Kola
Kooperationsgespräch mit Vertretern von Fritz Kola zum Thema Sponsoring für die ROOTS & ROUTES
Projekte in den Räumlichkeiten des jfc Medienzentrums.
13.-18.05.2010 ROOTS & ROUTES Art’n’Go, Florenz Italien
Internationaler Art’n’Go Workshop, Präsentation der Performances und Management Meeting von
Art’n’Go im Rahmen des kulturellen Festivals Fabbrica Europa in Florenz.
20.-23.05. 2010 Brouhaha Street Festival Preparation Meeting Liverpool UK
Internationales Vorbereitungstreffen für das Liverpool Street Festival 2010
29.05. 2010 Auftritt der ROOTS & ROUTES Breakdance Crew für die Stadt Köln
Im Rahmen des Städtepartnerschaftstages der Stadt Köln zeigte die ROOTS & ROUTES Breakdance Show
ihre Performance auf der Bühne in Köln Kalk
01.06.2010 Workshopleitertreffen Beats vom Hof
Treffen der Workshopleiter für das Beats-vom-Hof-Sommercamp. Das jfc Medienzentrum organisiert den
Medienworkshop
09.-16.06.2010 Cologne Graffiti and Media Exchange 2010
Internationale Begegnung mit jungen Graffitikünstlern und Medienmachern aus 5 europäischen Ländern.
Eine Veranstaltung des jfc Medienzentrums in Kooperation mit dem Jugendkunstprojekt MittwochsMaler
des SKM Köln, dem Bürgerzentrum Alte Feuerwache Köln und Partnerorganisationen aus Frankreich,
England, Rumänien und Spanien (siehe gesonderten Bericht)
11.06.2010 GMK-Regionalgruppentagung
S. Düx referiert über ROOTS & ROUTES Projekte des jfc Medienzentrums
24.06. 2010 ROOTS & ROUTES TV Konferenz in Köln
Evaluationskonferenz mit allen Partnern und Referenten des Modellprojektes ROOTS & ROUTES TV in
den Räumlichkeiten des jfc Medienzentrums.
27.06.2010 Medienfest NRW
ROOTS & ROUTES TV Medienworkshop im Rahmen des Medienfest NRW im Mediapark Köln
27.06. Summer Stage Festival von Funkhaus Europa, Köln
Präsentation der ROOTS & ROUTES Projekte im Rahmen des Festivals Summer Stage vom WDR Sender
Funkhaus Europa.
30.06.-02.07.2010 TIB Seminar, Bonn
Durchführung des TIB Seminars „Qualifizierung zur Nutzung von Medien und Web 2.0 in der IJA und in
Jugendreisen.
07.07.2010 Informationsveranstaltung “Fördermöglichkeiten durch das EU Programm KULTUR“
Teilnahme an der Informationsveranstaltung “Fördermöglichkeiten durch das EU Programm KULTUR“ in
Bonn
09.07.2010 Beratungstermin Ev. SchülerInnenarbeit im Rheinland e.V.
Beratung der Ev. SchülerInnenarbeit im Rheinland e.V. zum Thema „Drittmittelakquise für Projekte der
Jugendmedienarbeit“ durch das Team des jfc Medienzentrums
34
12.07. 2010 Beratungsgespräch Christoph Schreckenberg Kultur und Kreativpiloten Deutschland
in Köln
Beratungsgespräch mit dem Vertreter des Projektes Kultur- und Kreativpiloten Deutschland der Bundesregierung
12.07.2010 Vortreffen ROOTS & ROUTES Peer Coach Academy
Vortreffen mit Teilnehmenden der Peer Coach Summer Academy 2011 (siehe gesonderten Bericht)
15.-26.07.2010 Brouhaha International Street Festival Liverpool
8 Kölner R&R Breakdancer reisten zu dem Brouhaha International Street Festival in der Kölner Partnerstadt Liverpool
18.07.-09.08.2010 ROOTS & ROUTES Summer Course Rotterdam
In Rotterdam fand der niederländische ROOTS & ROUTES Summer Course statt; das jfc Medienzentrum
entsandte 5 Jugendliche aus Solingen, Münster und Köln
01.08.-08.08. Beats vom Hof
HipHop Camp für Kinder und Jugendliche im Alter von 13-17
09.-23.08.2010 ROOTS & ROUTES Peer Coach Academy / Art’n’Go Creative Residency / RAR-Comics
Against Racism
Drei parallele internationale Projekte in der Akademie Remscheid (siehe gesonderte Berichte)
30.08.2010 Arbeitskreistreffen HipHop Netzwerk Nippes
Arbeitskreistreffen des HipHop Netzwerk Nippes in Köln Bilderstöckchen
18.08. Kooperationsgespräch Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW"
Kooperationsgespräch mit der Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW", Remscheid
25.-30.08. 2010 ROOTS & ROUTES Step1 Aldenhoven
Musik-, Kunst- und Medienworkshopwoche gegen Rassismus in Aldenhoven, im Rahmen des Projekt
ROOTS & ROUTES Peer Coaches. Vor Ort in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde durchgeführt (siehe gesonderten Bericht)
03.09. Music 4 Respect Jugendfestival, Aldenhoven
Jugendfestival, bei dem u.a. die Ergebnisse des vorangegangenen ROOTS & ROUTES Step1 präsentiert und
auf Video aufgezeichnet wurden (siehe gesonderten Bericht)
09.-11.09.2010 Comics Against Racism – internationales Projektmeeting, Köln
Zweites internationales Koordinationstreffen im Projekt Comics Against Racism, mit Projektpartnern aus
Frankreich und Italien, in den Räumen des jfc Medienzentrums (siehe gesonderten Bericht)
13.09.2010 Kooperationsgespräch VHS Köln
Kooperationsgespräch mit Vertretern des Stadtbezirks Köln Nippes und der VHS Köln zum Aktionstag
„Jugend lebt Demokratie“
14.-18.09.2010 Mercat Musica Viva, Vic/Spanien
Im Rahmen des Festivals Mercat Musica Viva in Vic bei Barcelona trat eine Produktionsgruppe aus dem
Projekt Art’n’Go sowie die Jugendinitiative „Fade in / Masterclass: Funkin’ Circus“ auf. Dort fanden auch
Vorstandssitzung, Community Council (Beteiligungsgremium für Projektteilnehmende) und
Mitgliederversammlung der ROOTS & ROUTES International Association statt, in der das jfc
Medienzentrum als Gründungsmitglied vertreten ist und derzeit einen der beiden Vizepräsidenten sowie
den Generalsekretär stellt. Weiterhin fand ein internationales Management Meeting für das Projekt
Art’n’Go und ein internationales Planungstreffen für den Projektantrag „EUtropia“ statt, der federführend
vom jfc Medienzentrum eingereicht und mittlerweile seitens des EU-Programms CULTURE bewilligt
wurde
35
27.09.-01.10.2010 RAR Comics against Rasicm Workshop an der Nordparkschule Köln
RAR Comics against Rasicm Workshop an der Nordparkschule in Köln – Gestaltung des Schulhofes mit
Graffiti.
28.09-02.10. 2010 Workshops und Präsentation der ROOTS & ROUTES Art’n’Go Performance “Coloured Life” und „About Traffic“, Budapest Ungarn
Im Rahmen des „World Day of Music“ in der Europäischen Kulturhauptstadt Pecs (Ungarn) wurde auf der
Bühne des Kossuth Square die internationale Art’nGo Performance “Coloured Life” und die audiovisuelle
Installation “About Traffic” präsentiert. Zuvor fanden in Budapest Workshops für die internationalen Teilnehmer statt.
01.10. 2010 Aktionstag VHS Köln „ Jugend lebt Demokratie“
Im Rahmen des VHS Köln Aktionstages „Jugend lebt Demokratie“ gestalteten Peer Coaches des Projektes
RAR Comics Against Rasicm Bilder zum Thema Demokratie für die VHS Köln und das NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln.
11.-17.10.2010 ROOTS & ROUTES Step1 Bergisch Gladbach
Workshopwoche im Rahmen des Projekt ROOTS & ROUTES Peer Coaches. Tanz-, Musik-, Medien- und
Graffitiworkshops in Kooperation mit der Kreativitätsschule Bergisch Gladbach und ihrem KreaJugendclub (siehe gesonderten Bericht)
10.10.2010 Präsentation internationaler und multimedialer Medienproduktionen des ROOTS &
ROUTES Netzwerkes beim Shnit Festival in Köln
Im Rahmen des internationalen Kurzfilmfestivals präsentierten wir in den Räumlichkeiten des Bürgerzentrums Alte Feuerwache Köln ein 1stündiges Filmspecial aus internationalen Medienproduktionen von
ROOTS & ROUTES
18.-23.10.2010 ROOTS & ROUTES Step1 Köln-Ehrenfeld
Workshopwoche im Rahmen des Projekt ROOTS & ROUTES Peer Coaches. Tanz-, Musik-, Medien- und
Graffitiworkshops im Nachbarschaftshaus Neu-Ehrenfeld (siehe gesonderten Bericht)
21.-22.10.2010 Ergebniskonferenz des Bundesprogramme "VIELFALT TUT GUT, Berlin
Unter dem Motto "Demokratie aktiv gestalten!" fand am 21. und 22. Oktober 2010 die zweitägige Ergebniskonferenz der beiden Bundesprogramme "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" und "kompetent. für Demokratie - Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus" im dbb
forum berlin statt. Anlass war der Abschluss der Förderphase 2007-2010 der beiden Bundesprogramme.
ROOTS & ROUTES TV war hier als Projekt vertreten
20.10.2010 BREAK ANATOMY Sporthochschule Köln
A. Kern referiert über Tanz in Urban Culture Projekten bei BREAK ANATOMY an der Sporthochschule Köln
25.10.2010 Arbeitskreistreffen HipHop Netzwerk Nippes
Arbeitskreistreffen des HipHop Netzwerk Nippes in Köln Bilderstöckchen
27.-29.10.2010 Bundesfachkongress Interkultur, Bochum
L. Reuter referiert über die ROOTS & ROUTES Projekte und das internationale ROOTS & ROUTES Netzwerk beim Bundesfachkongress Interkultur
09.11.2010 ROOTS & ROUTES PEER COACHES Präsentation bei der LVR Tagung
A. Kern präsentiert ROOTS & ROUTES PEER COACHES einem regionalen Fachpublikum
10.11.2010 Kooperationsgespräch Montessori Hauptschule
Kooperationsgespräch mit Vertretern der Montessori Hauptschule in Köln Bickendorf
10.11.2010 Kooperationsgespräch Club Bahnhof Ehrenfeld
Kooperationsgespräch mit den Betreibern des Live-Musik-Clubs am Bahnhof Ehrenfeld Köln
11.-14.11.2010 ROOTS & ROUTES Art’n’Go Workshop und Präsentation, Antwerpen Belgien
Workshop und Präsentation der internationalen Performance „Reality in Disguise“ im Rahmen des KIFKIF
Awards in Antwerpen
36
15.11.2010 TIB Auswertungstag, Köln
Auswertungstag mit den Teilnehmern des Seminars „Von der IJA 1.0 zur IJA 2.0 – Qualifizierung zur Nutzung von Medien und Web 2.0 in der internationalen Jugendarbeit und im Jugendreisen“ im Rahmen des
TIB Seminars
16.11.2010 Referententreffen HipHop Projekt Nippes
Vorbereitungstreffen und Beratung der Referenten des HipHop Netzwerk Nippes in Köln Bilderstöckchen
17.-19.11.2010 Konferenz “Media4[ME]”, Den Haag
Konferenz des internationalen Media4[ME]-Netzwerks in Den Haag; in diesem Rahmen abschließendes
internationales Koordinationstreffen und öffentliche Präsentation des Projekts The ROOTS & ROUTES
Academy (internationale Ebene des Projekts ROOTS & ROUTES Peer Coaches)
22.11.2010 Kooperationsgespräch „Die Ehrenfelder gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft e.V.“
Kooperationsgespräch mit dem Vorstand von „Die Ehrenfelder gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft
e.V.“
30.11.2010 Beratungsgespräch mit dem Anwalt Stephan Benn, Köln
Beratungsgespräch zum Thema Musikrechte, Künstlerverträge und Urheberrecht
23.-26.11.010 Steps Ahead – Internationales Seminar in Remscheid
Internationales Seminar mit den Partnern aus dem internationalen ROOTS & ROUTES Netzwerk zur Entwicklung von Standards und Perspektiven für das Netzwerk; organisiert und veranstaltet vom jfc Medienzentrum in der Akademie Remscheid
29.11.2010 Konferenz „Tür auf für Kultur“ in Remscheid
L. Reuter referiert über die ROOTS & ROUTES Projekte bei der Konferenz „Tür auf für Kultur“ der Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW"
37
Fachbereich Lebensweltbezogene Medienarbeit
Leitung: Dörte Schlottmann
Der Fachbereich „Lebensweltbezogene Medienarbeit“ greift insbesondere die Mediennutzung im Alltag
von Kindern, Jugendlichen und Familien auf und stärkt die Chancen zur kritischen Partizipation in und mit
Medien. Sie werden hier als Instrument zur Reflexion nach innen genutzt sowie als Lautsprecher nach
außen durch die Veröffentlichung im Netz oder die abschließenden Präsentationen. Auch wenn dies eine
Querschnittsaufgabe jeglicher Medienarbeit ist, wird dieser Aufgabe im jfc Medienzentrum mit einem eigenen Fachbereich der notwendige Nachdruck gesichert.
In der praktischen Umsetzung hieß das im Jahr 2010 z.B. dass sich Kinder und Jugendliche mit ihrer Lebenssituation und Berufsperspektive, ihrem Stadtviertel oder ihren Gefühlen in längeren Projektangeboten auseinandersetzen. Oder sie erweiterten ihre Medienkompetenz im Rahmen journalistischer Angebote wie z. B. Wiesenzeitung im Krefelder Stadtwald oder der Plattform für Jugendarbeit yougle.nrw.de, die
vom jfc Medienzentrum seit November 2008 koordiniert wird.
Beratende Tätigkeiten bezogen sich schwerpunktmäßig auf Informationen zur Konzeption und Finanzierung (medien)pädagogischer Aktionen, Technikeinsatz, intensiver Mediennutzung Jugendlicher und Unterstützung im Umgang mit Mobbing und Datensicherheit.
Die engere Zusammenarbeit mit Schulen konzentrierte sich 2010 auf Projektwochen im Arbeitsfeld Radio.
Mit dem Kooperationsprojekt „come-ix“ mit der Jugendkunstschule Köln e.V. wurden in erster Linie Förderschulen erreicht. Angebote im Offenen Ganztag wurden ebenfalls nachgefragt, kamen aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht zu Stande.
2010 wurden zwei Kooperationsprojekte mit der Jugendkunstschule Köln e.V. durchgeführt und weitere
in enger Zusammenarbeit mit den Partnern entwickelt. Das Netzwerk des jfc Medienzentrums konnte so
gefestigt und erweitert werden. Die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Arbeitsfeldern Erlebnis-,
Kultur,- und Medienpädagogik sowie offener Kinder- und Jugendarbeit erwies sich als sehr fruchtbar.
Im bundesweiten Netzwerk „Watch your Web“ blieb das jfc Medienzentrum aufgrund der thematischen
Anfragen zum pädagogischen Umgang mit Datenschutz Partner. 2010 wurde es ebenfalls Partner von
netcheckers.net, um im Bundeszusammenhang den Austausch über niederschwellige Internetseiten und
deren Pflege durch Jugendliche, Ehrenamtler oder Fachkräfte zu fördern.
Um die vielfältigen Aktivitäten mit Partnern durchzuführen, bedarf es eines vielseitigen Teams. Das waren
Nina Stapelfeldt mit dem Schwerpunkt Radio; Markus Krämer als Projektmitarbeiter im Projekt „yougle!“,
Dorothea Flämig und Inga Piepenbrock als Absolventinnen des Freiwilligen Jahres in der Kultur und zahlreiche freie Kräfte (Dozenten, die pädagogisch und medial ausgebildet sind und an verschiedenen Orten in
NRW wohnen). Darüber hinaus wurden drei Praktikant/innen angeleitet, die sich entweder im Praxisse38
mester befanden oder auf das Studium vorbereiten wollten. Die Aktivitäten umfassten 2010 folgende Bereiche:
 Projekte
 Kooperationsprojekte
 Zusammenarbeit mit Schulen
 Geschlechtsspezifische Angebote
 Berufsorientierung
 Seminare
Projekte
Das Projekt yougle! Portal für die Jugendarbeit in NRW
Seit dem Frühjahr 2009 berichtet www.yougle.nrw.de über die
Jugendarbeit in NRW. Das Besondere: es tut dies konsequent aus
Jugendsicht. Ins Leben gerufen vom „Pakt mit der Jugend“ im November 2008 bildeten demgemäß seine Mitglieder bis Ende 2010
den Projekt-Beirat: das NRW-Jugendministerium, der Landesjugendring, die Arbeitsgemeinschaft offene
Türen NRW, die Landesvereinigung kulturelle Jugendarbeit, die LAG Jugendsozialarbeit und das Paritätischen Jugendwerk.
Mit dem Aufbau des Portals yougle! in NRW wurden 2010 zwei wichtige Ziele erreicht: es wurde ein technisch leistungsfähiges landesweites Portal für Jugendarbeit in NRW installiert. Mit yougle.nrw.de wurde
zudem - einmalig in der Bundesrepublik - ein partizipatives Portal für die Jugendarbeit aufgebaut, das
inhaltlich von einer Jugendredaktion (14 bis 27 Jahre) betreut wurde.
yougle.nrw.de bildet die wesentlichen Bereiche der Jugendarbeit in NRW ab. Tendenzen und Schwerpunkte sind z.B. durch Schwerpunktthemen herausgestellt worden. Mit dem partizipativen Ansatz wurde der
Austausch zwischen politischen Vertretern und Jugendlichen systematisch gesucht und machte die Beiträge auf dem Portal konkret und lebendig.
Die Abbildung der vielfältigen Jugendarbeit in NRW ist maßgeblich auf Eigeninitiative der Jugendredaktion und auf Einladung von Institutionen, Verbänden oder Initiativen der Jugendarbeit in NRW erfolgt. Eine
umfassende Darstellung der gesamten Aktivitäten der Jugendarbeit war auf dieser Grundlage jedoch allein
aufgrund begrenzter Ressourcen nicht möglich.
yougle! begleitete darüber hinaus die landesweiten Aktionen „Vision 2025“ (2009) und „Generation Zukunft“ (2010) mit viel Engagement seitens der jungen Redaktion. Darüber hinaus wurden Präsenzen auf
der gamescom, dem NRW Tag (jeweils 2009 + 2010) sowie (auf Einladung) bei Tagungen der PaktPartner und von der jungen Redaktion gestaltet.
2010 machte die yougle!-Tour ergänzend zur Kampagne „Generation Zukunft“ in 10 Kommunen halt. Die
Stationen:
03./04.07.2010 Workshop unter Palmen des Kinder- und
Jugendrates NRW, Herne
21.07.2010
Stadtranderholung im Stadtwald Krefeld
12.09.2010
Jugendforum Dorsten
24.09.2010
Integratives Jugendzentrum „Die Villa“,
Gelsenkirchen
27.09.2010
Jugendzentrum „Die Welle“, Remscheid
29.09.2010
zeTT, Jugendinformationszentrum
Düsseldorf
02.10.2010
Deutsch-Englisches Jugendforum im
Jugendtreff Berliner Ring, Paderborn
08.10.2010
Festival young.ruhr.2010
09.10.2010
Jugendforum Münster-Nord
13.10.2010
Haus der Jugend und Familie, Castrop-Rauxel
14.10.2010
IB Frechen, Bildungsstätte Bergheim
39
Die Arbeit der yougle! Jugendredaktionen
Die Redaktionsarbeit 2010 gestaltete sich wie im Vorjahr wieder abwechslungsreich und vielfältig. Ein
Schwerpunkt in der redaktionellen Arbeit lag 2010 beim Medium Audio. So entstanden neben den weit
über 100 Textbeiträgen auch etliche Audio- und einige Videobeiträge.
Die Redaktion bestand im Jahr 2010 aus rund 20 aktiven Redakteure/innen, ungefähr gleich viele weibliche wie männliche Mitglieder. Das Altersspektrum reichte von 15-27 Jahren. Die Redakteure/innen
stammten aus den unterschiedlichsten Regionen des Landes. Leider war auch der östliche Teil von NRW
nicht vertreten. Mit viel Engagement und Begeisterung hat die yougle! Redaktion über viele Aktionen,
Veranstaltungen, Ausstellungen, Tagungen und Einrichtungen berichtet. Großen Anklang fanden auch
besondere Aktionen wie die „Nacht der Jugendkultur“, die „gamescom“ in Köln oder der „NRW-Tag in
Siegen“. Hier zeigte sich, dass das Redaktionsteam vor allem an der praktischen Arbeit interessiert war
und hier schnell zu greifbaren Ergebnissen gelangte.
yougle!-Aktionen
19.02.2010
yougle!-Redakteure waren vom Land eingeladen zur Podiumsteilnahme beim Kongresses
„Soziale Marktwirtschaft im demografischen Wandel“, Düsseldorf
26.-28.02.2010 yougle!-Wochenende mit dem Beirat in der Jugendbildungsstätte der Falken, OerErkenschwick
08.03.2010
yougle! Stand beim Informationstag "Frauen machen Medien - kompetent kritisch kreativ,
LVR-Turm, Köln
10.-18.04.2010 Zwei yougle!-Redakteure/innen nehmen am Austauschprojekt „Urban Short Cuts Cologne-Jerusalem“ nach Israel teil und erstellen einen mitreißenden Videofilm über die Begegnung
07.04.2010
yougle! vor Ort beim Mädchentag des AK Mädchen und Internet in Köln im Jugendzentrum Berliner Straße, AWO Köln
29.05.2010
yougle! vor Ort beim Mädchenkulturtag im Kölner Jugendpark
03.07.2010
yougle!-Tour beim Workshop unter Palmen des Kinder- und Jugendrates NRW, Herne
03./04.07.2010 yougle!-Premiere bei der Nacht der Jugendkultur: yougle! ON AIR startete
25.09.2010
yougle! ON AIR zum Kampagnentag “Generation Zukunft”
yougle! Schwerpunktthemen
Für das Jahr 2010 hatte sich die Redaktion vorgenommen, anstelle eines großen Themas wie 2009 sich
mehreren kleineren sogenannten „Schwerpunktthemen“ zu widmen. Die Idee entstand aus dem Gedanken, dass so die Vielfalt der Jugendarbeit in NRW besser wiedergegeben werden kann und gleichzeitig die
Redakteure/innen ihre Interessen besser einbringen können. Die dezentral erstellten Beiträge zu Schwerpunktthemen wurden als Radiobeiträge aufbereitet und als yougle! On Air veröffentlicht.
40
ON AIR: yougle! gab Vollgas
Am Jahresende schalten Viele einen Gang zurück. Keine Anzeichen davon in der Redaktion des Jugendportals yougle!. Die Macher/innen des Internetportals gaben mit einem yougle! ON AIR Special nochmal richtig Gas. Vom 13. bis zum 19. Dezember
2010 sendeten sie vier Radioshows zu den redaktionellen Schwerpunkten:




Miteinander statt nebeneinander her,
Zukunft der Jugendarbeit,
Gender und
Generationenlernen.
Im Laufe der einstündigen Webradio-Sendungen präsentierten die Moderatorenduos Interviews mit Fachleuten, ließen Jugendliche über ihre Erfahrungen berichten und stellten Projekte der Jugendarbeit vor. Alle Berichte stehen nun zum Download und
wiederholten Anhören bereit. Einfach auf eins der Themen klicken und schon werden Details und Interviews sichtbar.
Als Auftakt lief am Montag, dem 13. Dezember, das Special zum Thema Interkulturalität „Miteinander statt nebeneinander
her“. In der Sendung des Moderatorenteams Jasmin Sondermann und Mirko Plengemeyer waren zu hören: ein Interview mit
Anne Broden vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA NRW) über
rechtsradikale und antidemokratische Tendenzen unter Jugendlichen. Sina vom AWO Migrationsdienst in Lippstadt sprach
darüber, wie Jugendliche Migranten/innen für ihre politischen Interessen eintreten. Zu Wort kam außerdem die 24-jährige Justyna Rozanska. Sie berichtet über ihre Erfahrungen als Polin in Deutschland. Die Sendung wurde im Jugendförderkreis Dortmund (JFK) aufgezeichnet: www.jfk-dortmund.de.
Die zweite Sendung ging am 15. Dezember On Air und stand ganz im Zeichen des Frage wie sieht die „Zukunft von Jugendarbeit“ in NRW aus? Dieses Mal am Mikro: yougle!-Redakteure Iris Wibbeler und Jörg Harde. In einem der Beiträge gab Erich
Sass von der TU Dortmund einen Einblick in das Engagement 2.0, das er im Auftrag des Deutschen Jugendinstituts (DJI) untersuchte. Die Bedeutung von Videospielen für die Jugendarbeit war Thema des Interviews mit Udo Stadler vom Jugendzentrum
Hopsten (Münsterland) und Torben Kohring (spieleratgeber-nrw.de). Außerdem in der Sendung zu hören: die Medienpädagogen
Jürgen Ertelt (netzcheckers.de) und Leo Cresnar (Tecklenburg). Aufzeichnungsort war das Jugendzentrum Lengerich: www.jzlengerich.de
Teil drei des Specials am 17. Dezember nahm das Thema "Gender" unter die Lupe. Welche Rollenbilder Videospiele vermitteln, war eine der Fragen, die in der Sendung des Moderatorenteams Dorli Flämig und Yakup Julian Sarli diskutiert wurde. Um
die Wichtigkeit der Jungenarbeit – zum Beispiel bei der Entwicklung von Stärken und der Berufsfindung – drehte sich das Gespräch mit Miguel Diaz von der Plattform „Neue Wege für Jungs“. Über die Bedeutung der Arbeit mit Mädchen sprach Renate
Jansen von der LAG Autonome Mädchenhäuser NRW. Außerdem: Der Beitrag „Hahn im Korb oder als Mann in einem Frauenberuf“ über den Erzieher und yougle!-Redakteur Daniel Friederes (Bergisch Gladbach) und yougle!-Redakteurin Kristina Bauer
über ihre Arbeit bei Mabilda e.V. (Duisburg). Produziert wurde die Sendung im Jugend- und Beratungszentrum Rosa Strippe
e. V. in Bochum: www.rosastrippe.de
Zum Abschluss des Specials moderierten die Redakteure Inga Piepenbrock und Alexander Mayiopoulos am 19. Dezember
eine Sendung zum Schwerpunkt "Generationenlernen". Mit dabei: Claudia Adamczuk vom Projekt Ziegenmichel in Gelsenkirchen, bei dem junge und alte Menschen gemeinsam kochen. Alfons Bücker, 1. Vorsitzender der Kolpingfamilie Saerbeck, über die
Angebote im Mehrgenerationenhaus und Wilhelm Möhrke, 1. Vorsitzender der Lengericher Offensive, über den Generationenpark. Außerdem berichten die yougle!-Redakteurin Iris Wibbeler über ein generationenübergreifendes Skulpturenprojekt
in Altenberge und Christina Krüger über einen Treff von jungen und alten Menschen in Bergisch-Gladbach. Aufgezeichnet
wurde in der Bleiberger Fabrik in Aachen: www.bleiberger.de
An den positiven Entwicklungen und Aktivitäten des Portals für Jugendarbeit in NRW soll 2011 angesetzt,
die bewährten Bestandteile ausgebaut sowie ergänzt werden.
41
Kooperationsprojekte
(K)ein Kinderspiel. Wohnen. Leben. Aufwachsen.
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Armutsbekämpfung
führte die Lernende Region - Netzwerk Köln e.V. gemeinsam mit
dem Wohnungsamt der Stadt Köln das Projekt (K) ein Kinderspiel durch. Die Jugendkunstschule Köln und das jfc Medienzentrum wurden einbezogen, um mit Kindern aus Ostheim und
Chorweiler eine Wanderausstellung zu entwickeln und umzusetzen.
Armutsbezogene Hilfsangebote fokussieren derzeit primär auf den Ausbau von Gemeinschaftseinrichtungen z.B. im Offenen Ganztag, finanzielle Leistungen und arbeitsmarktorientierte Integrationsprogramme.
Projektziel war diesmal die Vermittlung der großen Bedeutung des Wohnraumes für die kindliche Entwicklung. Sie sollte ein zentrales Element der Armutsbekämpfung sein. Hilfsangebote müssen, so die Botschaft- auch das wohnräumliche Umfeld von Kindern und Familien berücksichtigen, um Wirksamkeit zu
entfalten.
Gerade für Kinder mit einem hohen Bedürfnis an räumlicher Orientierungsstabilität stellt eine armutsgeprägte Wohnsituation ein erhebliches Entwicklungsrisiko dar. Es gilt daher, die Bedeutung der Wohnsituation für die Armutsbekämpfung im öffentlichen Bewusstsein zu schärfen. (Quelle: http://bit.ly/gwYfBs)
Umgesetzt wurden kultur- und medienpädagogische Projekte in Ostheim beim Veedel e.V. und in Chorweiler an der Gustav-Heinemann-Hauptschule, u. a. der Bau einer 2mx2m Lochkamera. Die Ergebnisse ergänzen die „Kölner Erklärung“ und wurden im Rahmen der Architekturausstellung „plan10“im Kölner
Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt, und als Wanderausstellung weitervermittelt. Orte waren z.B.:
Veedel E.V., Köln-Ostheim / Gustav-Heinemann-Hauptschule,Köln-Chorweiler.
Hier.Bau.Ich. September bis Dezember 2010
Bereits im Herbst 2009 kontaktierte der Bauspielplatz Abendrothstraße, Köln-Seeberg das jfc Medienzentrum, um gemeinsam zu überlegen, wie die partizipatorische Arbeit ausgebaut werden könnte. Ergebnis war der Projektantrag „Hier.Bau.Ich.“ des Bauspielplatzes im Rahmen des „Paktes mit der Jugend“ für
das zweite Halbjahr 2010. In der Zeit von den Sommer- bis zu den Herbstferien trafen sich die beteiligten
7- bis 14-Jährigen wöchentlich in geschlechtsspezifischen Gruppen. Sie erlernten die Grundzüge der Videoproduktion und Interviewtechniken und Moderation und erarbeiteten ihre Sicht auf den Stadtteil. In
den Herbstferien wurden diese Videos zusammengeführt und eine gemeinsame Präsentation vorbereitet
und eigenverantwortlich durchgeführt. Bis zu den Weihnachtsferien wurden die wöchentlichen Treffen
fortgesetzt.
Liebe Leute !
Wir laden euch herzlich zu unserem Filmabend ein. In unserem Filmprojekt „Hier; Bau;
Ich“ haben wir jeden Donnerstag und in der ersten Herbstferienwoche auf dem Bau und in unserem Stadtteil gefilmt.
Aus diesen kleinen Videos bastelten wir einen Film. Das Ergebnis zeigen wir euch am : Freitag ,den 15. Oktober 2010
Um: 16:00 Uhr Auf: dem Bauspielplatz, Abendrothstr. 7, Seeberg
Wir würden uns sehr freuen wenn ihr kommt!
Euer Bau-Kinder-Team
Ort: Bauspielplatz, Abendrothstraße, Köln-Seeberg
come-ix – ein kulturpädagogisches Projekt der Jugendkunstschule Köln e.V. (s.u.)
42
Zisch… in die Zukunft – Fotomemory im KSJ-Jugendhaus Tower
Von Oktober bis Dezember 2010 wurde jeden Dienstag im KSJ-Jugendhaus Tower ein medienpädagogisches Projekt durchgeführt. jedes Malwaren etwa zwölf 11- bis 14-Jährige teilweise mit Migrationshintergrund, oft Besucher/innen der Mittags- und Nachmittagsbetreuung. Ziel war die Erstellung eines Memorys
mit Comicbildern, die auf Grundlage von Fotos der Teilnehmer/innen entstanden. Auf den Bildern und in
den Sprechblasen wurden Emotionen in Bezug auf das laufende Schuljahr festgehalten. Mit dem gemeinsamen Endprodukt wurde abschließend gespielt.
Ort: KSJ-Jugendhaus Tower, Gereonswall, Köln-Innenstadt
11. „Wiesenzeitung“ im Rahmen der Krefelder Stadtranderholung „Spiel ohne Ranzen“ in den
Sommerferien
Es war heiß im Bauwagen auf der grünen Wiese. Trotzdem recherchierten, schrieben, interviewten und korrigierten 60 Kinder und Jugendliche
eine tägliche „Wiesenzeitungsausgabe“. Morgens wurde die Redaktionssitzung mit einem Zeitungsredakteur abgehalten, anschließend über
Fragenstellungen gestritten, Fotomotive ausgewählt und abschließend
ausdauernd über Formulierungen gebrütet. Die täglich in 150er Auflage
gedruckte „Wiesenzeitung“ fand nachmittags stets reißenden Absatz.
Partner: Seit 2000 wird das Angebot vom jfc Medienzentrum im Auftrag
der Westdeutschen Zeitung konzipiert und durchgeführt.
Ort: Krefelder Stadtwald / wz-wiesenzeitung.de
Zeit: 17. - 25.07.2010
Zusammenarbeit mit Schulen
2010 wurden Informationsgespräche mit Schulen bezüglich der Ausgestaltung des Ganztags-angebotes
oder der Durchführung von Aktionen für Eltern/Schüler/innen zum Aspekt Datensicherheit durchgeführt.
Im Arbeitsfeld Radio wurden Projektwochen mit weiterführenden Schulen gestaltet und im Kooperationsprojekt „come-ix“ in Förderschulen gearbeitet.
Geschlechtsspezifische Angebote
14./15.07.2010 „MädchenComputerNacht“ im Rahmen von: „Mädchen sind bunt, laut und lebendig“
Mädchen aus verschiedenen Stadtteilen in Köln kamen im Juli 2010 zusammen, um an vielfältigen Angeboten im erlebnis-, medien- und kulturpädagogischen Bereich teilzunehmen. Beim Klettern, Werkstattangeboten, Kanufahren und einer MädchenComputerNacht lernten sie sich gegenseitig kennen. Das jfc Medienzentrum gestaltete drei Angebote bei der MädchenComputerNacht (Trickbox, Comic, Podcast) und dokumentierte alle Angebote im Rahmen des Projektes „Mädchen sind bunt, laut und lebendig“ und auch auf
der Plattform für Jugendarbeit NRW – yougle,nrw.de.
Partner: Arbeitskreis Mädchen und Internet in Köln
http://www.du-bist-online.de
12. Mädchenkulturtag Köln
Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit 27 weiteren Jugendeinrichtungen und Organisationen aus Köln statt. Es gab
neben Informationen über die einzelnen Einrichtungen zahlrei43
che Aktionen für Mädchen und junge Frauen im Erlebnis-, Computer-, Musik-, und Kreativbereich. Zielgruppe waren wie in den Jahren zuvor Mädchen im Alter zwischen 8 und 18. Das jfc Medienzentrum bot
den Workshop „Back dir einen Button“ an. Hier der Bericht dazu von den yougle!-Redakteurinnen Dorothea Flämig und Jasmin Sondermann:
„Angestrengt blicken Alina und Lisa auf einen Laptop auf dem Tisch vor ihnen. Über den Bildschirm ist
Transparentpapier gespannt. Darauf versuchen die Beiden konzentriert die Konturen ihrer Gesichter
nachzuzeichnen. Diese scheinen von einem Foto auf dem Desktop durch das Papier. Nach Einscannen und
Einfärben mit dem Programm „Paint“, entsteht daraus ein Button, mit dem Foto der Mädels im Comic-Stil.
So sah es aus bei der Aktion „shooten-scannen-printen-pressen“ von yougle! auf dem 12ten Mädchenkulturtag in Köln.
Doch yougle! war natürlich nicht allein dort. Am Samstag den 29.5.2010 boten knapp 30 Einrichtungen
und Personen Angebote nur für Mädchen an. Eingeladen hatte sie der Veranstalter des Mädchenkulturtages: die Jugendzentren gGmbH. Die Organisation und Durchführung lag beim Jugendpark Köln, hauptverantwortlich Anita Schäfer.
Direkt am Rheinufer konnten die Mädels sich unter blauem Himmel schminken oder die Nägel lackieren
lassen, professionelle Fotos machen und einen Tanzworkshop besuchen.
Aber wer jetzt denkt - das passt ja prima mit dem ganzen Mädchenkram - hat sich geirrt: Auch bei Kletterwand, Motorcross-Show und Skateparcours konnte man die Besucherinnen in Action erleben. Es sollte
eben auch Neues entdeckt werden können. So hüpften ca. 500 Mädchen von 3-15, oft in Begleitung ihrer
Eltern, begeistert von Stand zu Stand, um bei möglichst vielen verschiedenen Aktionen dabei zu sein.
Einige von ihnen hatten auch schon im Vorfeld eine Show vorbereitet: ab 16 Uhr startete das Bühnenprogramm in den Räumen des Jugendzentrums. Hier zeigten verschiedenen Gruppen ihr Können im Tanzen
oder Singen. Um 18h war alles zu Ende und Alina und Lisa machten sich mit vielen bunten Erinnerungen
und ihren kreativ gestalteten Buttons auf den Weg nach Hause. Mit dem festen Vorhaben im Kopf, beim
13. Mädchenkulturtag im nächsten Jahr auch wieder dabei zu sein!“
Quelle: http://www.yougle.nrw.de
Ort: Kölner Jugendpark
Angebote zur Berufsorientierung
29.03.-01.04.2010 5. Mädchen-Medien-Woche im Rheinkreis Neuss
Achtzehn Mädchen (14 – 18 Jahre) waren neugierig auf Medienberufe.
Auf dem Programm standen: Videos drehen, Comics gestalten, News
89.4, WDR und Neusser Zeitung besuchen und mit Lizzynet den Redaktionsalltag erleben.
Partner: Medienzentrum Rhein-Kreis Neuss
Ort: Medienzenrum Neuss-Holzheim
http://www.netzprojekt.de
13. & 14. Mädchen-Medien-Woche in Köln (Oster- und Herbstferien)
Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren erforschten verschiedene Aspekte von Medienberufen. Sie besuchten
bspw. 1LIVE und die Onlineredaktion Lizzynet.de, befragten der Expertin von AIM (Ausbildung in Medienberufen) und anderen Praktikerinnen und stellten ihre Erfahrungen in Text-, Foto- und Audioberichten
zusammen. Der Kooperationspartner StadtBibliothek Köln war bisher für die Pressearbeit im Vorfeld
zuständig, kündigte die Kooperation aufgrund anderer Schwerpunktsetzungen 2010 auf. Für das jfc Medienzentrum hieß das eine gehörige Portion Mehrarbeit. Es gelang dennoch zwei vollbesetzte Seminarwochen durchzuführen.
Ort: Köln
http://www.du-bist-online.de
44
come-ix – ein kulturpädagogisches Projekt der Jugendkunstschule Köln e.V., Förderphase 2009 –
6/2011
Was brauche ich? Was will ich? Was kann ich? Wie sehen mich die anderen? Um diese Fragen dreht es sich
im come-ix Projekt. Schulen und offene Jugendeinrichtungen im Kölner Raum gehen Bildungspatenschaften ein, die Jugendlichen im Übergang Schule/Beruf neue Lernchancen und Erfahrungsfelder eröffnen. Ein
Team aus Kunst- und Medienpädagogen schafft ihnen eine Plattform, sich unterstützt durch künstlerische
Prozesse Gedanken zu machen und Erfahrungen zum Thema Berufsfindung zu entwickeln und sichtbar
werden zu lassen. An zwei Tagen wurde praktisch gearbeitet, jeweils in zwei Gruppen. Je eine wird von
der Jugendkunstschule und vom jfc Medienzentrum betreut. In dieser Förderphase wurden
schwarz/weiße Trickboxbeiträge (Trickfilm) unter Anleitung entwickelt, produziert und präsentiert.
Projektträger ist die Jugendkunstschule Köln e.V., die medienpädagogischen Aktionstage wurden mit dem
jfc konzipiert und an Schulen und Jugendzentren in Köln durchgeführt. Förderung durch die RheinEnergie
Stiftung Jugend, Beruf, Wissenschaft
Aktionen 2010:
03./04.02.2010 - Gustav-Heinemann-Gemeinschaftshauptschule - Klasse 8 + 9
24./25.02.2010 Gemeinschaftshauptschule Gereonswall - Klasse 9a und 9b
26./27.04.2010 Förderschule Lernen Kolkrabenweg - Klasse 8a und 8b
20./21.05.2010 Comeniusschule - Porz-Zündorf - Klasse 8/9 + 10
17./18.06.2010 Comeniusschule - Porz-Zündorf - Klasse 9a
02. & 04.11.2010 Förderschule Lernen Thymianweg - Klasse 7 + 8
08./09.12.2010 Förderschule Lernen Thymianweg - Klasse 7 + 8
http://www.come-ix.de
Obwohl das jfc Medienzentrum nicht als ein klassischer Träger der Berufsorientierung gilt, ist das Angebot
in diesem Bereich recht umfangreich. Dazu gehören Aktivitäten Rund um den Girl’s Day, im Arbeitsfeld
Radio und die Teilnahme am Arbeitskreis Mädchen in der Jugendberufshilfe, Köln. Inwieweit dieses Thema ausgebaut und inhaltlich weiter qualifiziert werden kann, ist aufgrund der begrenzten Ressourcen
unklar.
Seminare
2010 wurde das neustrukturierte Seminarprogramm fortgeführt und für die Zielgruppen: Schule, Jugendarbeit, Jugendliche, und Kinder ausgerichtet. Die Kinder- und Jugendseminare wurden am stärksten angenommen. Veröffentlicht werden sie in der jfc- eigenen Seminarbroschüre sowie im KOMED-Programm
und zahlreichen Internetportalen. Immer wieder werden diese Seminare im Netz von anderen Trägern
gefunden wund das jfc Medienzentrum angefragt, diese dann vor Ort durchzuführen (MädchenMedienWoche Neuss, Elternabende)
45
Termine 2010 im Fachbereich Lebensweltorientierte Medienarbeit
ohne die Projekte, deren ausführliche Berichte sowie die zu allen größeren Veranstaltungen sich im Text
befinden.
01.02.2010
Vollversammlung Kölner Jugendring e.V.
04.03.2010
Klausurtagung des Kölner Jugendring e.V.
08.03.2010
Stand beim Informationstag "Frauen machen Medien - kompetent kritisch kreativ, mekonet, LVR Turm Köln
10.03.2010
Fachgespräch mit Frau Milz, Ausschussvorsitzende Familie und Jugend im Landtag NRW mit dem PJW NRW im Landtag NRW
15./16.03.2010
jfc Klausurtagung
18.03.2010
Kooperationsgespräch mit In Via bzgl. Angebotsgestaltung in der OGS
29.03.-01.04.2010 5.
Mädchen Medien Woche, Rheinkreis Neuss & 13. Mädchen Medien Woche, Köln
12.05.2010
Stand auf dem „I like Israel“-Tag, Köln Rudolfplatz
29.05.2010
Aktion auf dem Mädchenkulturtag, Köln
24.06.2010
AK Jugendhilfeplanung des Paritätischen, Kreisgruppe Köln
01.07.2010
Informationsveranstaltung zur digitalen Spurensuche für Schüler/innen der
Klassen 5/6, Internationale Friedensschule Köln
25.06. – 17.07.2010
(K)ein Kinderspiel. Wohnen. Leben. Aufwachsen. im Veedel e.V. mit der Jugendkunstschule Köln e.V. in der Gustav-Heinemann-Hauptschule
14./15.07.2010
Trickbox bei der MädchenComputerNacht des AK Mädchen und Internet in Köln
17.-25.07.2010
WZ-Wiesenzeitung mit der Westdeutschen Zeitung im Krefelder Stadtwald
25.08.2010
Jurysitzung, Vol I, PlusPunktKultur, Berlin
15.09.2010
Jurysitzung, Vol II, PlusPunktKultur, Berlin
19.09.2010
Schmink- und Fotostand beim Weltkindertag, Köln
24.09.2010
Ausstellungseröffnung(K)ein Kinderspiel, Rathaus Köln (s. o.)
46
11.-15.10.2010
14.Mädchen Medien Woche, Köln
26.10.-14.12.2010
Zisch… in die Zukunft,“ Fotocomicprojekt zur individuellen Gefühlswelt im KSJTower, Köln, jeden Dienstag 14:30-16:00h
22.—24.11.2010
Schulung netzcheckers in Josefstal
23.11.2010
Teilnahme an der Tagung Social Communities, mekonet
30.11. 2010
AK Jugendhilfeplanung des Paritätischen, Kreisgruppe Köln
01.12.2010
Videodreh (Dokumentation) anlässlich 10 Jahre „Tag der Jugend im Rathaus“,
Köln
01.12.2010
Elternabend zum Thema „Cybermobbing“, Galilei-Gymnasium, Hamm
03.12.2010
Mitgliederversammlung des Paritätischen Jugendwerks, Bochum
47
Fachbereich Medien Reflektieren
Leitung: Sabine Sonnenschein
„Wer die Bilder beherrscht, beherrscht die Köpfe!“, sagt einmal Bill Gates. Im digitalen Zeitalter sind die
Möglichkeiten und Facetten der Medienmanipulation vielfältig und nahezu grenzenlos. Filme und Bilder zeigen die Welt nicht wie sie ist, sondern so wie die Fotografen und Filmemacher möchten, dass
wir sie sehen. Ob nun Film, Fernsehen, Games, Zeitschriften oder Radio: Medien inszenieren die Wirklichkeit. Dabei wird die Wirklichkeit mehr oder weniger gezielt verfälscht, oder es wird zum Vergnügen der Zuschauer „getrickst“.
„Fakes“ in Bild, Ton und Schrift sind nur eine von vielen Tendenzen, die unsere Medienzeitalter prägen
und stärker hinterfragt werden müssen: Einige weitere sind die zunehmende Mediatisierung aller Lebensbereiche, ihre grenzenlose Vermarktung oder die Entertainisierung der Politik und die Instrumentalisierung der Medien durch Politik und Wirtschaft. Nicht nur im Journalismus, auch in der Pädagogik gebührt der Medienkritik darum nach wie vor größte Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt um manipulative Mechanismen erkennen zu können, ist es wichtig, Lesefähigkeit in unterschiedlichen Medien von Kindern
und Jugendlichen wie auch ihre Medienkritikfähigkeit zu fördern. Junge Leute sollten die (politischen)
Botschaften, die Medien transportieren, deuten lernen, die Bild- und auch Tonquellen kritisch hinterfragen und die Interessenslagen dahinter erkennen können.
Im Fachbereich Medienreflexion werden aus diesem Grund quer zu allen Mediensparten Angebote der
kritischen Medienrezeption entwickelt. Wichtigstes Label ist dabei Spinxx das landesweite Portal für Medienkritik von Kindern/Jugendlichen für Kinder und Jugendliche. Hier finden sich mehr als 5000 Kritiken,
die junge Medienkritiker geschrieben haben. Sie beziehen sich sowohl auf Film- und Fernsehproduktionen, als auch auf Computerspiele, Bücher und Internetangebote. Das Portal bündelt zahlreiche Spinxx
Kritiker-Redaktionen in Köln und NRW und lädt weitere Redaktionen in Schulen und Jugendzentren ein,
mitzumachen.
Insbesondere auf den Spinxx-Kritikergipfeln findet zu einem zentralen Thema neben einer intensiven
theoretischen Auseinandersetzung auch eine kritisch-kreative Medienproduktion statt: 2010 lud Spinxx
seine jungen RedakteurInnen, aber auch andere interessierte Kinder und Jugendliche einem
Kritikergfipfel zum Thema: „Gänsehaut, Herzschmerz & Harte Fäuste“ nach Gelsenkirchen ein. 65 SpinxxKids beschäftigen sich ein Wochenende lang mit dem Thema Filmgenres und produzierten Western Thriller, Liebesfilme, Bollywood-Schmachtfetzen etc. Alle Ergebnisse wurden am Ende im Bildungszentrum in
der Gelsenkirchener City vor vollen Saal öffentlich präsentiert.
zu zwei „Gipfeln“ ein: „Bei „Wie, wo, was will Werbung“ konnten sie produzieren, kritisieren und reklamieren. Der 2. Gipfel stand im Zeichen einer Auseinandersetzung mit dem Thema „Jugendkulturen und
Film“. Begleitend zum Kinderfilmfest wurde eine Kinderjury aufgebaut.
Neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Spinxx gibt es die zunehmende Arbeit mit
Erzieherinnen, Eltern und Schulen, die Kriterien, Informationen und Methoden zur Medienreflexion nachfragen. Hier wurden 2009 im Rahmen der Fachkräftefortbildung des jfc zahlreiche Seminare durchgeführt.
48
Eine weitere Form, Medienreflexion auf der Ebene der Fachkräftefortbildung zu fördern, ist die Zeitschrift
MedienConcret, die das jfc Medienzentrum seit 2007 auch gemeinsam mit
dem KJF herausgibt. Dabei liegt die redaktionelle Arbeit in Köln. Anlässlich des „Superwahljahres“ und des
20. Jubiläums der Deutschen Einheit hieß das Thema der Ausgabe 2009: „Politik 2.0 – Spiegel-SprachrohrSprungbrett“
Elternabende und Erzieherinnenfortbildungen
Medienbildung von Anfang an
Fernseher, Computer, Handy, mp3-Player bilden schon früh einen wichtigen Bestandteil im Alltag von
Kindern. Zunehmend wachsen die Geräte zusammen und lassen sich nicht nur passiv, sondern auch aktiv
nutzen. Deshalb ist es notwendig, dass Kinder kompetente Ansprechpartner haben, die sie an einen sinnvollen Medienumgang heranführen, problematische Inhalte mit ihnen aufarbeiten und hinterfragen. Dabei
sollten wir die Kinder aber nicht unterschätzen: wie sich die Medienlandschaft verändert hat, vielfältiger,
schneller, kommerzieller geworden ist, haben die meisten Kids gelernt, ganz gut damit umzugehen. Die
Bedeutung von Medien im Alltag von Kindern verstehen zu wollen, ist für Eltern ebenso wie für Pädagogen Voraussetzung, um Kinder in ihrem Medienalltag begleiten zu können.
Die Ausbildung von Kritikfähigkeit, Selektionsvermögen, einem eigenen medialen Geschmack, vor allem
aber auch die produktive, kreative Nutzung von Medien gilt inzwischen als Teil einer modernen Erziehung. Die Förderung dieser Fähigkeiten, die wir heute als Schlüsselqualifikation unter dem Begriff „Medienkompetenz“ zusammenfassen, ist mittlerweile in schulische Richtlinien und ministeriellen Empfehlungen für die Vorschul-bildung integriert.
2010 wurden wieder zahlreiche medienpädagogische Elternabende in Kitas und Grundschulen durchgeführt. Zum einen wurde das jfc Medienzentrum viele Male direkt angefragt. Darüber hinaus war eine Mitarbeiterin im Rahmen der Qualifizierungs- und Veranstaltungsinitiative „Eltern und Medien“ bei zahlreichen medienpädagogischen Elternabenden in Köln und Umland unterwegs. Auch hier stand zumeist der
Umgang mit dem Fernseher im Mittelpunkt des Interesses der Elternschaft, aber auch Computer, Internet
und Handy nehmen wachsenden Raum bei den Elternabenden ein.
Moderne Kitas bieten Kindern heute die Chance, ihre Medienerlebnisse aufzuarbeiten, das Medienspektrum der Kinder zu erweitern und sie an den kreativen Umgang mit Medien heranzuführen.
2010 bereitete das jfc Medienzentrum die 3-tägige Fortbildung „Erlebnisse im Medienland Kids im Multimedia-Land“ für die Arbeitersamariterinnen vor, die jedoch aus organisatorischen Gründen kurzfristig
vom Veranstalter abgesagt wurde. Darüber hinaus bot das jfc Medienzentrum Schnupperkurse sowie
ganztägige Seminare für Erzieher/innen an, wo die Erzieher/innen sowohl Einblicke in Formen und Kriterien der Medienrezeption erhielten als auch eigene Mediengestaltungen ausprobieren konnten. (Podcast,
Video, Foto)
Projekte
Spinxx- Onlinemagazin für junge Medienkritik
Das Projekt Spinxx
Auf die Plattform Spinxx.de – Online Magazin für junge Medienkritik wurden 2010 circa 1000 Kritiken
zumeist zu Filmen, aber auch zu TV-Sendungen, Spielen und Büchern, sowie vielfältige Aktionen (Umfragen, Reportagen etc. zum Mediengeschehen) gestellt. Auf der Internetplattform befinden sich Ende 2010
allein fast 5500 Kritiken und Hunderte von Foto-, Audio- und Videobeiträgen von mehr als 590 jungen
RedakteurInnen. Spinxx gilt heute in der medienpädagogischen Fachwelt und darüber hinaus als gelungenes, lebendiges Projekt zur Förderung der Medienkritikfähigkeit.
Spinxx.de ist ein Projekt des jfc Medienzentrums in Köln und vieler Kooperationspartner vor Ort – und
gleichzeitig auch ein Projekt von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche. Von Beginn an ist
die Partizipation Grundgedanke des Jugendkritikerprojekts, das 1990 als „Kriki-online“ (Kritische Kinder
Online) beim Kölner Kinderfilmfest Cinepänz seinen Anfang nahm und dann 2004 zum Modellprojekt in
NRW wurde: Kindermedien werden für Kinder gemacht, ein „Urteil“ darüber sprechen aber häufig Erwachsene. Beim Onlinemagazin www.spinxx.de erhalten Kinder und Jugendliche ein Forum, um ihre Sicht
49
auf die Medienwelt in Worte, Bilder und Töne zu fassen und sie mit anderen zu diskutieren und weiter zu
entwickeln.
Ob Lieblingsfilm, geliebt-gehasste Fernsehsoap oder das neueste Computerspiel: Bei Spinxx.de können
junge Leute ab 10 Jahren ihre Meinung frei äußern und lesen, was andere junge Leute dazu sagen. Natürlich kommen alle Gastkritiken, die auf der Website verfasst werden, auf das Internetportal; die meisten
Beiträge entstehen jedoch in verschiedenen lokalen Redaktionsgruppen, die sich regelmäßig in Medienoder Jugendzentren, in Stadtbibliotheken, kommunalen Kinos, Offenen Kanälen und Schulen oder für die
Dauer eines Filmfestivals zur Berichterstattung treffen. Die Spinxxer schreiben aber nicht nur Rezensionen zu Filmen und anderen Medien, sie machen auch Fotos, führen Audio-Interviews oder produzieren
gerne selbst einmal einen kleinen Film.
Fünfzehn der zwanzig kontinuierlichen Freizeit- und Schulredaktionen mit Kindern und Jugendlichen
zwischen 10 und 17 Jahren, sowie die meisten zeitlich befristeten Spinxx-Projekte (z.B. im Rahmen der
Schulkinowochen und einiger Kinderfilmfeste in NRW) stammen aus NRW, in dem auch das sich mehrmals jährlich treffende Netzwerk der Redaktionsleitungen angesiedelt ist. Hier werden neben dem Fachaustausch und Fortbildung auch gemeinsame Aktionen und Projekte geplant. Kontinuierlich kamen 2010
weitere Redaktionsgruppen aus NRW dazu (in Bonn, Düsseldorf, Steinfurt, Gütersloh und eine zweite
Redaktion in Münster).
Aber auch das Interesse aus anderen Teilen des Bundesgebietes steigt. Neben Pforzheim, Berlin und Potsdam mit der Kinderuni kam nun eine Redaktion in Freiburg hinzu. Durch die Förderung der Initiative „ich
kann was!“ werden zudem 2011 kontinuierlich arbeitende Redaktionen in Potsdam, Schwerin und in Kerpen (NRW) an den Start gehen.
Mit Unterstützung der Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen kann über das jfc Medienzentrum eine Projektleitung in Teilzeit und ein Kern von Redaktionsleitern finanziert werden, die seit Jahren
das Netzwerk mittragen. Für alle weiteren Redaktionen wird in Kooperation mit der lokalen Projektleitung (z.B. in Münster, Bonn,) nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht und auch z.T. bereits gefunden.
Zweimal fanden 2010 Fortbildungen für neue Redaktionsleiter/innen statt. Neben der Schulung von Leitern/innen neuer Gruppen werden bei Wechseln in den Redaktionsleitungen der laufenden Redaktionen
die NeueinsteigerInnen ebenfalls geschult. Darüber hinaus wird die „Methode Spinxx“ von Fachkräften, die
damit punktuell im Rahmen von Kultur-Jugendarbeit oder Schule arbeiten wollen, immer häufiger nachgefragt.
2010 waren die Spinxx-Redakteure wieder in den Jurys großer Festivals (z.B. Trickboxfestivals) oder bei
Wettbewerben (z.B. von Media Smart) vertreten; zwei Gruppen führten auf einer Tagung eigenständig einen Workshop zu Jugendfilmen durch (u.a. bei der Tagung des Bundesverbandes Jugend und Film). Immer
wieder wurden „Spinxxer“ als Experten bei Presse- und TV-Terminen gefragt (z.B. beim KiKa zu Games, bei
Center TV zu Kinderfilmen, bei der Eröffnung des Bundesportals „Kinderkinowelt“ mit Ministerin Schröder). Darüber hinaus werden Kritiken der Spinxxer regelmäßig in der Publikation der FSF „TV-Diskurs“
abgedruckt.
Wie schon im Vorjahr schrieb Spinxx Ende 2010 für Februar 2011 gemeinsam mit den SchulKinowochen
einen Kritikerwettbewerb aus.
Spinxx-Kritikergipfel - Produktionsorientierte Mediencamps zur Schärfung der
medienkritischen Perspektiven
Die zahlreichen, vor allem in NRW aktiven Spinxx- Redaktionen, die sich mit jungen Medienwelten auseinandersetzen und ihre Ergebnisse auf der Online Plattform veröffentlichen, sind in einem gut funktionierenden Netzwerk organisiert. Die beiden mit Unterstützung des Ministeriums für Generationen, Familie,
Frauen und Integration des Landes NRW organisierten Spinxx - Sonderveranstaltungen, die für alle interessierten Kinder und Jugendliche offen standen, bildeten ein wesentliches Element für das Netzwerk:
- zur Festigung der Zusammenarbeit aller Beteiligten: der Kinder und Jugendlichen, wie auch der
RedaktionsleiterInnen
- als Forum des Austausches und der Kommunikation zwischen den Redakteuren
- für das Heranführen neuer junger TeilnehmerInnen an das Thema Medienkritik und Medienproduktion
- zur inhaltlichen Weiterentwicklung der Spinxx-Arbeit
- zur Entstehung von Materialien, die auch für andere Jugendprojekte nutzbar sind;
- zur Erschließung neuer Themen und Projektformen für die Jugendmedienarbeit.
50
Die Mediencamps ermöglichten die Partizipation der Jugendlichen am Mediengeschehen in einer besonderen Weise: Sie reflektierten, produzierten und präsentierten „ihre“ Medien wie Erwachsene. Gerade
durch die Eigenproduktion blickten Sie intensiv hinter die Kulissen des Mediengeschehens und stärkten
ihre Medienkompetenzen. Sie erfahren Medien als Vehikel für ihren persönlichen bzw. den gesellschaftsrelevanten Ausdruck ihrer Interessen und Perspektiven.
Mit den Mediencamps wurden Medienthemen aus Sicht der Kinder sowie Fragen der Mediennutzung und
Medienkritik verstärkt einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht.
2010 fand ein Produktionsgipfel statt, diesmal in Hamm:
9. Spinxx Kritikergipfel 2010
Gänsehaut, Herzschmerz & harte Fäuste –
Filmgenres im Spinxx-Mix
Für drei Tage verwandelte sich der Bauspielplatz in Ückendorf in ein großes Filmset. Die jungen Filmfans
und Spinxx-Medienkritiker drehten als Kameramänner/-frauen, Regisseure, Drehbuchschreiber oder
Schauspieler Kurzfilme in den unterschiedlichsten Genres. Ob Horror, Action, Western, Komödie, Fantasy
oder Krimi – spielerisch näherten sich die jungen Spinxxer den unterschiedlichen dramaturgischen Regeln
der verschiedenen Filmgenres an. Vor der praktischen Produktion stand die Theorie. Erfahrene SeminarleiterInnen
führten
in
die
Geheimnisse
der
jeweiligen
Genres
ein.
Bei der Abschlussveranstaltung wurden sämtliche Kurzfilme und Hörspielproduktionen präsentiert. Das
Publikum amüsierte sich über die Heimat-Krimi-Komödie oder darüber, wie der Revolverheld alle Widersacher im Western-Saloon niederstreckt und auf seinem Pony in den Sonnenuntergang reitet. Auch die
„Professionalität“ des Science-Fiction-Hörspiels oder der ausschließlich im Computer entstandenen
Machinima-Filme fesselte die Zuhörer.
Wie auch schon viele andere Kritikergipfel in den letzten Jahren (z.B. zum Thema „Fake-it – Manipulation
in den Medien“/2008 oder „Wie wo was will Werbung“/2009) war auch dieser 9. Spinxx-Kritikergipfel
wieder ein voller Erfolg. Die Gipfel, bei denen die Kinder und Jugendlichen untereinander und mit Experten diskutieren und in Workshops selber produzieren, zeigen, wie sich durch die Verzahnung von kritischer Rezeption und aktivem Handeln ein Lerneffekt mit Fun-Faktor steigern lässt.
51
Das Workshop-Camp wurde vom jfc Medienzentrum in Kooperation mit dem Netzwerk aller SpinxxRedaktionen, dem Medienzentrum Gelsenkirchen und der Film- und Fernsehakademie für Kinder und
Jugendliche veranstaltet. Unterstützt wurde es u.a. vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur
und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, von „die Gesellschafter“, der Bundeszentrale für politische
Bildung sowie der KreativWerkstatt und dem Stadtteilbüro Südost in Gelsenkirchen.
Warum Filmgenres im Spinxx-Mix?
Ob Horror, Action oder Western, Komödie, Fantasy oder Krimi – die meisten Filme gehören einem „Filmgenre“ an. Grundsätzlich passt eine Produktion in eine Gattung, wenn typische stilistische oder thematische Elemente verwendet werden. Dafür muss man allerdings die Regeln eines Genre kennen, auch um
neue, spannende Formen zu entwickeln. Muss jeder Western ein Happy End und jeder Actionfilm harte
Fäuste und schnelle Autos haben? Gerade klassische Genreregeln lassen sich herrlich parodieren und
Mischformen liegen klar im Trend.
Mit hohem Fun-Faktor und wachsendem Filmwissen konnten die Teilnhemenden ein Wochenende lang
lustige Film-Cocktails mit „typischen“ Genre-Elementen, ganz nach Lust und Laune variieren. Und wie
immer am Ende eines Kritikergipfels wurde der Spinxx-Mix in einer Abschluss-Show der Öffentlichkeit
serviert.
Zum Programm des Mediencamps
70 Kinder und Jugendliche aus Gelsenkirchen sowie junge Redakteure aus 7 verschiedenen
Redaktionsgruppen des Online-Medienkritikportals Spinxx.de trafen sich beim 9. Spinxx-Kritikergipfel auf
dem Bauspielplatz in Gelsenkirchen Ückendorf. Die jungen Medienkritiker zwischen 11 und 17 Jahren aus
Gelsenkirchen und den verschiedenen Redaktionen in NRW, Berlin und Pforzheim wagten sich in verschiedenen Workshops kritisch-kreativ an Genres wie Western, Vampirromanze, Bollywoodschinken oder
Horrorkomödie heran und mixten lustige Film-Cocktails mit „typischen“ Genre-Elementen.
Nach einführender interaktiver Hintergrundinformation zu verschiedenen Filmgenres mit vielen Filmausschnitten durch eine Filmwissenschaftlerin (ehemalige Spinxx -Redaktionsleiterin) übernahmen die jungen Spinxxer die Initiative. Einige junge Redakteure aus Köln stellten den anderen das „Abenteuer-Genre“
vor. Danach teilten sich die Kinder und Jugendlichen in acht verschiedene Workshops mit klingenden
Namen wie z.B. „Hüa! Peng-Peng“ (Western) oder „Saug-Schmatz-Schleck“ (Vampirromanze) auf, um
unter professioneller Anleitung das theoretisch „Gelernte“ selbst ausprobieren und eigene Genre -Videos
zu produzieren.
Die Workshops
1.
SWOOOOOOSH! (Science-Fiction Hörspiel). Mit Laserschwert, Raumschiff und Zeitmaschine auf
in eure tönende Zukunft. (Nina Stapelfeld)
2.
HÜAH! PENG-PENG! (Western). Pistolen und Petticoats – inszeniert euer Showdown in den unendlichen Weiten Gelsenkirchens. (Heiko Walter)
3.
KLIMPER, KLIMPER, KLINGELING… (Bollywood-Movie). Gesang und Tanz, knallige Farben, triefender Schmalz: Entdeckt den Spirit des indischen Kinos (mit Viola Thiele & Janka Nölle).
4.
HUUH, HUUH – HA HA! (Horrorkomödie). Knarrende Türen und Bananenschalen – wie passt
das zusammen? (Joachim Lauber).
52
5.
SAUG, SCHMATZ, SCHLECK (Vampirromanze). Rot wie die Liebe oder rot wie Blut: entscheidet
selbst! (Kerstin Venne & Natália Wiedmann).
6.
KLICK, BOOM, BÄNG (Machinima-Action). Machine + Cinema + Animation = Machinima. Baut Objekte, Grafiken und Sounds in ein Spiel ein und dreht damit euren eigenen Film. (Kadir Yilanci &
Fred Perschel)
7.
RÖCHEL… POCH… POCH! (Heimat-Krimi-Tragödie). Das Schicksal schlägt zu in der heilen Welt!
Und was passiert mit den Oberschurken? (Frank Hellmich)
8.
KLIP KLAP KNIPS (Dokumentarfilm). Mit Videokamera, Mikrofon und Stift seid ihr auf dem Gipfel unterwegs und dokumentiert das Event. (Holger Kies & Anne Siebertz).
Präsentation und Materialien
Am Sonntag, 5.8. um 14.30 Uhr begann im großen Saal des Bildungszentrums Ebertstr. 19 die Abschlussveranstaltung. Hier wurden sämtliche Kurzfilme und Hörspielproduktionen präsentiert. Das Publikum
amüsierte sich über die Heimat-Krimi-Komödie und staunte über die hohe Qualität des Science-FictionHörspiels. Der Gelsenkirchener Kulturdezernent Dr. Manfred Beck äußerte sich im Anschluß begeistert
über die Kreativität und Hingabe, mit der die jungen Leute ihre Werke produziert hatten.
Die verschiedenen Beiträge sowie zahlreiche Berichte der Spinxxer zu den verschiedenen Workshops
wurden auf die Website www.spinxx.de gestellt.
Eine DVD mit allen Ergebnissen des Gipfels ist im jfc Medienzentrum verfügbar.
53
Spinxx Köln – wöchentliche Redaktionstreffen
Im Rahmen des Projektes „Spinxx - Online-Magazin für junge Medienkritik“, trifft sich die Kölner Redaktion jeden Montag außerhalb der Schulferien im jfc Medienzentrum. Auf den wöchentlichen Redaktionstreffen schreiben die Kinder und Jugendlichen im Alter von 14 - 17 Jahren ihre Kritiken zu Medien, die sie die
Woche über gesehen bzw. genutzt haben. Die Auswahl der Medien, die sie besprechen wollen, treffen die
Spinxxer selbst; es gibt – außer der Gewährleistung der FSK-Altersgrenze - keine Vorgaben seitens der
Redaktionsleitung. Eine Diskussion über Filmauswahl und Bewertungen bei den Kritiken ist kontinuierlicher Bestandteil der Redaktionstreffen und von der Projektleitung durchaus gewünscht. Häufig steht aber
auch eine gemeinsame Sichtung an, in deren Anschluss über den Film , die Web-Site oder das Spiel diskutiert wird. Hier reifen die Meinungen der Kinder und Jugendlichen, sie lernen, ihre Positionen zu formulieren und zu vertreten, wie auch andere Meinungen zu akzeptieren. Auch Aktionen rund um Medienthemen
– Kinoumfragen, Reportagen, Interviews mit Filmmachern, Trickfilmproduktion - gehören zum Konzept.
Die überaus erfolgreiche Kölner Redaktion platzt immer mehr aus allen Nähten. Mehr als 25 Kinder und
Jugendliche drängen sich jede Woche im Seminarraum um unter der Leitung des angehenden Film- und
Medienwissenschaftlers Uli Laven mit viel Spaß Medien kritisch zu prüfen. Die Kölner Redaktion zeigt
deutlich, dass Formate wie Spinxx einige Zeit brauchen, bis sie sich wirklich etabliert haben und zu einem
selbst laufenden „Geheimtipp“ der Jugendlichen entwickeln.
Spinxx – Cinepänz- Kinderfilmfestredaktion
Im zeitlichen Zusammenhang mit dem 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ 20. bis 28. November 2010
gestaltete eine Gruppe von Kindern unter medienpädagogischer Leitung eine multimediale Filmfestzeitung „von kritischen Kindern für kritische Kinder“, die auf der Webseite www.spinxx.de veröffentlicht
wurden. Neben Informationen zum Filmfest finden sich dort auch zahlreiche interaktive und kommunikative Möglichkeiten für die Nutzer.
Angeleitetet durch zwei erfahrene MedienpädagogInnen/ FilmwissenschaftlerInnen arbeitete die Gruppe
von 16 jungen Kölnern dabei wie „echte“ Journalisten: Mit ihrem Presseausweis besuchten sie in der Festivalwoche Filmvorführungen, führten Interviews durch oder schossen Fotos von der Veranstaltung.
Allabendlich verwandelte sich der Seminarraum des jfc Medienzentrums dann in ein lebendiges Redaktionsbüro, wo über Filme diskutiert, Filmkritiken verfasst und im Online-Magazin für junge Medienkritik spinxx.de veröffentlicht wurden.
Zwei Wochen vor dem Kinderfilmfest CINEPÄNZ wurden die Kinder in einem ganztägigen Workshop auf
ihre Tätigkeit als Spinxx-Kritiker vorbereitet. Sie erlernten den Umgang mit Kamera und Mikrofon, erarbeiteten einen Kriterien-Katalog für die kritische Betrachtung von Filmen, übten Interviews und deren
Bearbeitung. In diesem Workshop wurde somit bereits eine Erweiterung der Medienkompetenz mit den
Kindern erreicht, die sich dann in der Begleitung des Filmfestivals nochmals vertiefte.
MedienConcret – Magazin für die pädagogische Praxis
Seit 1987 gibt das jfc Medienzentrum mit der Schriftenreihe MedienConcret wichtige Impulse. Seit der
Ausgabe 2008 wird MedienConcret gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland
(KJF) herausgegeben, denn beide Institute entwickeln seit vielen Jahren qualifizierte Positionen zu Themen der Filmbildung, der Medienkompetenz und der kulturellen Medienbildung. Im Themenheft 2010
ging es um den Wandel der Unterhaltungsmedien und ihren Einfluß auf den Alltag von Kindern und Jugendlichen.
Gute Unterhaltung?
Erlebnis • Entspannung • Beteiligung• Lernen
„Digital Immigrants“, wie heute die nach dem Jahre 1980 Geborenen
genannt werden, stöhnen gerne über die bunte, schnelllebige Unterhaltungswelt der Medien. Zu gigantisch das Angebot, zu rasant die technische Entwicklung, zu viel tagtägliches Multitasking. Kann da das Aufwachsen in digitalen Spaßwelten gelingen, hinkt die gesellschaftliche
Werteentwicklung unserem medienbasierten Lebensstil hinterher?
MedienConcret wollte wissen, wie die im Netzeitalter geborenen „Digital
Natives“ das facettenreiche mediale Unterhaltungsangebot nutzen und
bewerten, schließlich bilden die favorisierten Medien einen wesentli54
chen Sozialisationsfaktor für Kinder und junge Leute. In Blockbustern, Popmusik, Games, in Serien oder
Castingshows finden sie mannigfaltige Projektionsflächen für ihre Sehnsüchte und Ängste.
Unterhaltung hat vielfältige Funktionen für uns: Sie ist eine Form von Erlebnis, kann uns zu kleinen, individuellen Alltagsfluchten in virtuelle Abenteuerwelten verhelfen, kann aber auch soziales Event sein, gemeinsamer Spaß im sozialen Netzwerk oder mit dem Clan beim Online-Gaming. Mit Unterhaltungsangeboten steuern wir unsere Stimmungen und Gefühle, wollen Mit-Lachen, Lieben Leiden – und dabei vor allem
möglichst viel Entspannung, die wir uns paradoxer Weise auch durch zusätzliche Spannung holen. In
digitalen Zeiten hat sich die Qualität der Mediennutzung gewandelt: Neben zunehmender Mobilität und
immer persönlicherem Zuschnitt von Medienangeboten ist es vor allem die aktive Beteiligung, die im
Unterhaltungssektor mehr und mehr praktiziert wird. Unterhaltungsmedien bieten vielfältige Chance auf
gemeinsames Gespräch, Lernen und Erleben. Zudem bieten Entertainment-Angebote wunderbare Impulse für attraktive Medienprojekte, denn mit Funfaktor lernt es sich leichter.
Diese MedienConcret zum Thema Gute Unterhaltung? – Erlebnis . Entspannung . Beteiligung . Lernen
versteht sich als Arbeits- und Orientierungshilfe für die pädagogische Arbeit und beschäftigt sich mit dem
Wandel der Unterhaltungsinteressen junger Leute und mit neuen Trends im medialen Unterhaltungssektor. Junge Leute schreiben, was sie unter „Guter Unterhaltung“ verstehen, Experten untersuchen das heutige Unterhaltungserleben. Zahlreiche Analysen und Hintergrundbeiträge nehmen neue Angebote und
beliebte Formate im Bereich des medialen Entertainments unter die Lupe. So wirft das Heft einen Blick auf
eine pädagogische Praxis, die die Unterhaltungspotenziale der Medien gezielt zu nutzen und kritische
Aspekte zu thematisieren weiß. Ein umfangreicher Serviceteil bietet Unterstützung bei der praktischen
Medienarbeit.
Termine 2010 im Fachbereich Medien reflektieren
26.01.2010
Spongebob & co.: Elternabend zur Medienerziehung in der Kölner Kita Zonser Str.
Elternabend zur frühkindlichen Medienerziehung, zum Thema „Computerspiele“ oder „Ein Netz für Kinder“. Neben Elternabenden, die nach direkter Anfrage beim jfc stattfanden führte die jfc-Mitarbeiterin
auch für die Initiative Eltern und Medien Elternabende in Köln und Umland durch.
28.01.2010
Treffen des Spinxx-Netzwerk in Köln
Die RedaktionsleiterInnen der verschiedenen Spinxx-Redaktionen treffen sich mehrmals jährlich zu Fachaustausch und Planung gemeinsamer Aktivitäten.
1.02.2010
Redaktionstreffen für das Themenheft GUTE UNTERHALTUNG
Redaktionssitzung mit Dr. Eva Bürgermeister, Leiterin des Kinder und Jugendfilmzentrums, das gemeinsam mit den jfc die Schriftenreihe MedienConcret heraus gibt.
12.02 – 16.02.10
Filmfestspiele Berlin
Beobachtung aktueller Kinder- und Jugendfilme und Kontaktaufnahme zu Produzenten, im Hinblick auf
das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ
23.02.2010
Elternabend zur Medienerziehung im Familienzentrum Solingen
05.03.2010
Interview zum Jugendmedienschutz
Als Expertin für einen Internet-TV-Beitrag für das Magazin www.mixopolis zum Thema Jugendschutz und
Medienerziehung.
11.03.2010
Elternabend in der Kita der Christuskirche in Köln Wahn
13.03.2010
Tagung zur Filmbildung in der Schule in Gelsenkirchen
Das Onlinemagazin Spinxx präsentierte sich für Lehrer an einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten.
Junge Filmredakteure machten Interviews mit den Tagungsteilnehmern.
24.03.2010
Spinxx-Fortbildung in Gelsenkirchen
Fortbildung für die RedaktionleiterInnen neu gegründeter Spinxx-Redaktion in Gelsenkirchen. Einführung
ins Redaktionssystem, Vorstellung von Spinxx-Methoden zur Medienkritik.
55
24.03.2010
Gründung der GMK-Regionalgruppe Games
Der Dachverband der Medienpädagogen, in dem der jfc Mitglied ist, gründet in Köln eine Fachgruppe. jfc
nimmt aktiv am Gründungstreffen teil.
03.03.2010
Projektgruppe „Medienkompetenz“ an der Uni Essen
Im Kontext der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" arbeitet in Nordrhein-Westfalen das
Forum „Aktion Zukunft Lernen“ tatkräftig daran, Menschen im ganzen Land für Bildungskonzepte zu gewinnen, die eine nachhaltige Entwicklung unterstützen und fördern. Eine jfc-Mitarbeiterin arbeitet an den
Sitzungsterminen 2010 aktiv in der Projektgruppe Medienkompetenz mit.
13.04.2010 Erstellung von Spinxx-Materialien
Treffen der einer AG mit Spinxx-RedaktionsleiterInnen in Gelsenkirchen zur Erstellung von Materialien,
die an alle RedaktionsleiterInnen weitergeleitet wurden.
22.03.2010
Vorbereitungstreffen Spinxx-Kritikergipfel
Der 9. Spinxx-Kritikergipfel zum Thema „Filmgenres“ wurde von einem kleinen Team SpinxxRedaktionsleitern an diesem und drei weiteren Terminen geplant
30.04-01.05.2010 BJF Junge Spinxxer leiten Workshop auf BJF- Tagung
"Wer dreht die Welt? Filme über Macht, Politik und Zukunft" hieß das Motto der Tagung, bei der Teilnehmer der Kölner und der Münsteraner Spinxx-Redaktion zwei politische Filme vorstellten, die sie sehr beeindruckt haben.
05.05. 2010
Sitzung Stadtteilbüro Gelsenkirchen am 5.Mai
Vorstellung des Projektes Spinxx-Kritikergipfel im Rahmen der Beantragung von Fördermitteln für die
Veranstaltung.
06.05.2010
Elternabend zum Thema „Sicher surfen im Netz“ für die VHS Solingen
07.-09.06.2010 Planung einer Erzieherinnenfortbildung für den Arbeitersammeriterbund
Die 3-tägige Fortbildung wurde nach erfolgter Planung kurz vor der Veranstaltung abgesagt.
11. 06.2010
GMK Tagung „Alles Gaga-Popmusik in digitalen Zeiten“ im jfc
Tagung der GMK-Regionalgruppe NRW mit verschiedenen namhaften Referenten. Eine jfc Mitarbeiterin
ist eine von drei Landesgruppensprecherinnen, die die Tagung vorbereiteten
17.06.2010 Netzwerktreffen spinxx in Köln
29.06.2010 Pressekonferenz zum Spinxx-Kritikergipfel in Gelsenkirchen
Pressentermin mit dem jfc und den Kooperationspartnern und Vertretern der Presse zum Kritikergipfel
Anfang September
06.07.2010
Jurytermin. Grundschulwettbewerb Media Smart
Spinxx war Kooperationspartner eines Wettbewerbs für Grundschulen zum Thema Werbung. Zwei Mitglieder der Kölner Spinxx-Redaktion waren in der Jury, die die besten Einsendungen prämierte.
15.07.2010 - MedienConcret „Gute Unterhaltung – Erlebnis. Entspannung. Beteiligung. Lernen“
erscheint
Das gigantische Unterhaltungsangebot, das allzeit bereit wichtige Funktionen für Kinder und Jugendliche
erfüllt, steht im Zentrum des neuen Heftes der medienpädagogischen Schriftenreihe.
16.08.2010 Gespräch mit möglichen Kooperationspartnern für die Bonner Spinxx-Redaktion
Gespräch mit der VHS in Bonn, dem Medienzentrum Bonn, dem Zur Neugründung einer Spinxx-Redaktion
in Bonn über die Perspektiven der Bonner Redaktion.
28.-30.08.2010 9. Spinxx-Kritikergipfel „Gänsehaut, Herzschmerz & Harte Fäuste“ in Gelsenkirchen
65 Spinxx-Kids und Interessierte beschäftigen sich ein Wochenende lang mit dem Thema Filmgenres und
produzierten Western Thriller, Liebesfilme, Bollywood-Schmachtfetzen etc. Alle Ergebnisse wurden am
Ende im Bildungszentrum in der Gelsenkirchener City vor vollen Saal öffentlich präsentiert.
56
17.09.2010 Spinxx-Fortbildung für neue RedaktionsleiterInnen und Interessierte in Gelsenkirchen
Neue Redakteure (Münster, Steinfurt, Freiburg, Bonn) wurden im Medienzentrum Gelsenkirchen in die
„Spinxx-Redaktionsarbeit eingeführt: Redaktionssystem, Methoden, Kritiker-Know How.
28. 09.2010
Elternabend in Kölner Grundschule zur Medienerziehung
07.10.2010
Netzwerktreffen spinxx im Kinderspielhaus in Düsseldorf
02.11 2010
Vortrag „Kids im Mediendschungel - Kinder, Eltern und der Fernseher“ im Nixdorf
Forum in Paderborn
Vortrag zum Thema TV-Konsum von Kindern im Rahmen einer Vortragsreihe zur Medienerziehung
06.11.2010
Fitness-Training für rasende Reporter
Die TeilnehmerInnen der Spinxx-Redaktion im Rahmen von Cinepänz erhalten eine Einführung in das
journalistische Handwerk, insbesondere das Erstellen von Kritiken, Interviews und Reportagen.
11.11.2010
Einführung von Studenten der FH Köln die die Arbeit des jfc
Im rahmen eines Seminars zur Medienerziehung erhielten Studenten der Sozialarbeit Einblick in die Arbeit des jfc.
20.-28.11.2010
Spinxx-Festivalzeitung im Rahmen von Cinepänz
17 Kinder und Jugendliche im Alter von 11-17 Jahren schrieben über die Filme des Festivals, machten
Fotos, erstellten Berichte und machten Interviews mit den Gästen des Festivals.
25.11.2010
Erweiterter Vorstand der GMK im Rahmen des Forums vom 25.-27.11.
Teilnehme als eine der Sprecherinnen der Landesgruppe NRW der Gesellschaft für Medienpädagogik und
Kommunikationskultur.
1.-4.12.2010 Congress der Vision Kino in Berlin
Spinxx machte einen gutbesuchten Stand im rahmen des Marktes der Möglichkeiten.
13.12.2010
Tagung des Netzwerks Kinderfilmfeste in der Akademie Remscheid
Die alljährliche Netzwerk-Tagung mit Auswertung der Kinderfilmfeste, Planung neue gemeinsamer Aktivitäten
57
Fachbereich Filmbildung
Leitung: Joachim Steinigeweg
Im Fachbereich Filmbildung ist die rezeptive Filmarbeit mit den großen Filmreihen und dem Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ angesiedelt. Hier geht es darum, Basisarbeit für Kinder und Jugendliche in der
Wahrnehmung und Verarbeitung von Filmwerken zu leisten und die Teilnehmenden mit qualitativ hochwertigen Angeboten vertraut zu machen. Die rezeptive Filmarbeit umfasste 2010 u. a. folgende Bereiche:
–
Das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ mit der Themenreihe Natur – zum Greifen nah, der Jugendreihe SEE YOUth, den Kölner Premieren, (internationale Kinderfilmen die erstmals im
Rahmen des Festivals in Köln gezeigt werden), dem Mitmachprogramm, der Kinderjury sowie
der CINEPÄNZ-Spinxx-Festivalredaktion.
–
Darüber hinaus gab es im ganzen Jahresverlauf Angebote der Schulfilmreihe Cinepoint – Schule
des Sehens, die zunehmend intensiver von Schulen genutzt wird.
–
Kölner Jugendbuchwochen, die sich in diesem Jahr dem Land Spanien widmeten.
–
Kinderkino in der Stadtbibliothek Köln als regelmäßiges wöchentliches Angebot
–
Sehr stark eingebunden war der Fachbereich Filmbildung in die Vorstandstätigkeit des KINOaktiv-Vereins, einem Zusammenschluss Kölner Filminitiativen. Das jfc Medienzentrum stellt seit der
Gründung den Vorstandsvorsitzenden des Vereins. Vor allem im Hinblick auf die städtischen
Sparmaßnahmen wurde der Verein aktiv in der Darstellung der Arbeit seiner Mitglieder gegenüber dem Kölner Kulturnetz, dem Kulturamt sowie gegenüber den im Rat der Stadt Köln vertretenen Parteien und deren kulturpolitischen Sprechern.
Durch die Einbindung des jfc Medienzentrums in die Kölner Film- und Kinoszene ergaben sich zahlreiche
Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Festivals oder Institutionen. So seien hier das Kölner
Filmfestival Soundtrack Cologne genannt, das Kurzfilmfestival Unlimited, die zusammen mit dem Kölner
Kinderfilmfest CINEPÄNZ und dem Label CINECOLOGNE gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit machten,
darüber hinaus das Kölner Filmhaus, die Gruppe FilmInitiativ, die Reihe Stummfilm und DJ oder die
interkulturelle Initiative Allerweltskino. Durch diese Vernetzung erhielt das jfc Medienzentrum immer
wieder Impulse und Tipps für Programmteile, für Kontakte und Kooperationen. Diese Einbindung in die
Kölner Filmszene hat auch eine positive Bedeutung für die Vertretung der Arbeit des jfc Medienzentrums
gegenüber den fördernden Institutionen.
58
20. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ vom 20. – 28. November 2010
in Kooperation mit den Kinos Metropolis, Odeon, Cinenova, Filmhaus Kino, Cinedom
und neun Kölner Kinder- und Jugendeinrichtungen
Auch 2010 führte das jfc Medienzentrum erfolgreich das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ sowie
die angeschlossene Jugendfilmreihe SEE YOUth
durch. Zum nunmehr 21. Mal öffnete sich in den
Kinos Cinenova, Filmhaus Kino, Metropolis,
Odeon sowie in acht beteiligten Jugendeinrichtungen und Bürgerhäusern der Vorhang für ein
vielfältiges Filmprogramm mit zahlreichen Gästen und besonderen Mitmachaktionen. Somit
steht CINEPÄNZ für eine lange Tradition der
kulturellen Kino- und Filmarbeit für Kinder in
Köln. Anspruch des Filmfestes ist dabei nach wie
vor, Kindern und Jugendlichen andere Lebenswelten näher zu bringen, ihnen Zugang zu kulturell wertvollen Filmen zu ermöglichen, die zum
Nachdenken anregen, aber vor allem Spaß machen und unterhalten. Das diesjährige Programm
erstreckte sich an den neun Festivaltagen über
mehr als 130 Veranstaltungen an 14 verschiedenen Spielorten, zu denen insgesamt rund 7.000
große und kleine Besucher kamen.
Im Wettbewerbsprogramm „Kölner Premieren“
wurden zehn Filme vorgestellt, die bisher im
regulären Kölner Kinoprogramm noch nicht zu
sehen waren. Eine Kinderjury nahm die internationalen Produktionen kritisch unter die Lupe
und prämierte bei der Abschlussveranstaltung
den Festivalgewinner.
Ergänzt wurde das Premieren-Programm durch die Themenreihe, die in diesem Jahr unter dem Motto
„Natur – Zum Greifen nah“ stand. In acht Kölner Bürgerzentren und Jugendeinrichtungen wurde ein
Programm präsentiert, das dieses Thema in besonderer Art und Weise behandelte und einen Streifzug
durch qualitativ hochwertige Kinder- und Jugendfilme zu diesem Thema bot. Vor allem der Einsatz von
zwei Dokumentarfilmen, einer davon aus dem Kölner Raum, führte zu einer hohen Nachfrage. Begleitet
wurden die Vorführungen durch zahlreiche medienpädagogische Aktionen und Spiele.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf einem hochwertigen Angebot an interkulturellen Filmen. In allen
angeboten Filmreihen fanden sich etliche Filme, die sich dem Blick auf andere Kulturen und den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Kulturen beschäftigte.
Fester Bestandteil des Kölner Kinderfilmfests CINEPÄNZ ist die parallel zum Kinderfilmfest stattfindende
Jugendfilmreihe „SeeYouth“. Zum sechsten Mal wurden in diesem Jahr Filme präsentiert, die sich an ein
Publikum ab 14 Jahren wenden und sich jugendrelevanter Themen annehmen. Dabei ging es um jugendspezifische Themen wie „Erste Liebe“, „Erwachsenwerden“, „Streit mit den Eltern“. Zu vielen Vorführungen waren Gäste eingeladen, so dass im anschließenden Gespräch noch Fragen gestellt und über Filmthemen diskutiert werden konnte.
Ganz besondere Vorführungen wurden in der Reihe „Specials“ angeboten. So gab es einen moderierten
Streifzug durch eine Auswahl europäischer Kinder- und Jugendkurzfilme und ein speziell für Kleinkinder
konzipiertes und moderiertes Kurzfilmprogramm. Das Kurzfilmangebot bei Cinepänz hat in diesem Jahr
eine deutliche Erweiterung erfahren. Die Kurzfilme wurden in Kooperation mit dem Kurzfilmfestival
„Unlimited“ gezeigt. Eine weitere Zusammenarbeit im Programmangebot ergab sich mit dem Musikfilmfestival „Soundtrack_Cologne 7.0“.
59
Wie auch im Vorjahr wurde 2010 ein Stummfilm angeboten, ebenso der aktuelle Harry-Potter-Film, als ein
Beispiel für das neueste Kinoschaffen. Zahlreiche Mitmachaktivitäten und Spielaktionen ergänzten das
Programm des 20. Kölner Kinderfilmfests CINEPÄNZ.
Auf den folgenden Seiten werden diese und weitere bewährte Programmpunkte des CINEPÄNZ- Festivals
ausführlicher erläutert und beschrieben. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Förderern und Sponsoren dieses Festivals, ohne die diese wichtige und immer wieder spannende Arbeit nicht zu leisten wäre!
Eröffnungsveranstaltung
CINEPÄNZEröffnungsfeier
"Warum wird es wohl auf der Erde morgens Tag und abends Nacht?" fragte Festivalorganisator Joachim
Steinigeweg die Kinder bei der Eröffnung des Kölner Kinderfilmfests. Die überwiegende Meinung der
Kinder war, das läge daran, dass sich die Erde dreht und deshalb der Sonne verschiedene Seiten zuwendet. Dass das alles auch ganz anders sein kann, erfuhren die Zuschauer dann beim anschließenden Eröffnungsfilm "Magic Silver". In Wirklichkeit
nämlich wird es auf der Erde hell, weil die
Blauen Gnome das Magische Silber hüten.
Und als das dann eines Tages von den Menschen geklaut wird, müssen sich die blauen
und die roten Gnome zusammenraufen, um
der Erde den Tag zurückzubringen. Klar,
dass die Prinzessin Blaurose von den Blauen Gnomen dabei eine wichtige Rolle
spielt...
Erlebnispfad CINEPÄNZ
60
Schon vor dem Film hatten die Kinder
über das in reichhaltigem Silber glänzende Kinofoyer gestaunt. Den Kinosaal selbst konnten sie dann nur über
einen spannenden Erlebnispfad erreichen, der ihnen so manche Hindernisse in den Weg legte. Aber auch nach
dem Film war die Veranstaltung noch
nicht zu Ende. An zahlreichen Mitmach-Stationen erprobten sich die
Kinder, es ging um Mal- und Schminkaktionen, das Raten von Geräuschen,
munteres Schneeballwerfen, und im
Mittelpunkt stand der Kessel, der das
sagenhafte magische Silber aus dem
Film enthielt und das von einem echten Magier - naja, jedenfalls sah er so aus - an die Kinder verteilt wurde.
Wer besonders mutig war, lies sich als Gnom passend zum Film schminken. Eine Ausstellung von Studenten der Fachhochschule für Grafik und Design zur Entwicklung des Cinepänz-Plakats zeigte das Plakatmotiv und dessen Alternativentwürfe in verschiedenen Stadien der Entwicklung.
Im Rahmen der Eröffnungsansprache wurden auch die Kinderjury und das Spinxx-Kinderkritikerteam
vorgestellt.
Wettbewerb – Kölner Premieren
Die Kölner Premieren boten wieder Kinderfilme, die abseits des Mainstreams der amerikanischen Filmindustrie
in weniger bekannten Filmnationen wie etwa Kanada,
Norwegen, Kenia oder Slowenien entstanden. Vom klassischen „Mädchen-Pferdefilm“ aus Schweden – „Ein Pferd für
Klara“ – über den norwegischen Film „Rafiki – Beste
Freundinnen“ mit dem Thema Abschiebung einer Asylbewerberin bis hin zum cineastisch anspruchsvollen „Teah“
der slowenischen Regisseurin Hanna Slak bot CINEPÄNZ
ein breites Spektrum. „Der Indianer“ aus den Niederlanden
hatte den Hauptdarsteller zur Besuch bei der CINEPÄNZAbschlußveranstaltung. „Mein Freund Knerten“ aus Norwegen erzählte die Geschichte eines Jungen, dem ein
„sprechender Zweig“ hilft, sich in seiner neuen Umgebung
zurecht zu finden. „Der Meisterdieb“ war eine Kölner Produktion, die von den beiden Produzenten der Firma Ziegler-Film vorgestellt wurde. Diese Märchenverfilmung passte sehr gut zur Vorweihnachtszeit.
In Zusammenarbeit mit der Kölner Cineastengruppe „FilmInitiativ Köln“ zeigte CINEPÄNZ den Film „Soul Boy“ als
Preview, der in den Slums von Kibera in Nairobi gedreht
Regisseurin Hanna Slak zum
wurde. Jugendliche Slumbewohner haben diesen Film unFilm „Teah“
ter Anleitung selbst gedreht und eine Fabel aus der lokalen
Kultur verfilmt.
Der sehr anspruchsvolle Film „Son of Babylon“ erzählte von der Suche eines zwölfjährigen Jungen im
kriegszerstörten Irak nach seinem verschwundenen Vater. Die Vorführungen dieses Films wurden von
einem Nahost-Experten begleitet, der den Kindern Hintergrundinformationen zum Irakkrieg gab und die
zahlreichen Fragen der ZuschauerInnen beantwortete.
Die kritische Begutachtung der Premierenfilme wurde von der CINEPÄNZ- Jury übernommen, die sich aus
10 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 15 Jahren annähernd paritätisch zusammensetzte. In einem
Vortreffen lernten sich die Jurymitglieder zunächst einmal kennen und erhielten von einer Fachkraft des
61
jfc Informationen über die Bedeutung ihrer Tätigkeit als Jurymitglieder. Anschließend trugen die Kinder
und Jugendlichen zusammen, welche Kriterien ihnen bisher bei der Bewertung von Filmen wichtig waren,
wann sie einen Film gut fanden und wann nicht.
Während des Festivals sahen sich
die Jurymitglieder gemeinsam die
Wettbewerbsfilme an und nahmen
auch an Sonderveranstaltungen
teil, sofern diese im Anschluss an
die gemeinsame Sichtung stattfanden. Anschließend füllte jedes Kind
zunächst für sich alleine einen
Fragebogen aus, um erstmal unbeeinflusst von anderen Meinungen
die eigenen Eindrücke zu fixieren.
Erst dann trug die Gruppe all ihre
„Son of Babylon“
Beobachtungen zusammen und
diskutierte über die Bewertung des
jeweiligen Films. Alle Juroren waren sehr engagiert und verteidigten leidenschaftlich ihre Lieblingsfilme.
Kinderjury bei der Preisvergabe
Der Cinepänz Preis wurde an „Rafiki- Beste Freundinnen“ verliehen. Ein bewegender Film über drei
Freundinnen, welche sich die ewige Freundschaft geschworen haben. Als eines der Mädchen und ihre
Mutter von der Abschiebung bedroht werden und die beiden untertauchen, wird diese Freundschaft auf
die Probe gestellt. Die zwei Freundinnen versuchen alles, damit ihre Freundin in Norwegen bleiben darf.
Sie schaffen es bis ins Parlament von Norwegen, denn dort werden die Entscheidungen getroffen.
62
„Rafiki – Beste Freundinnen“
Diese einfühlsame Auseinandersetzung mit dem Thema
Abschiebung imponierte der Kinderjury:
„Die Geschichte hat uns alle sehr berührt. Die drei Schauspielerrinnen haben die Rollen so authentisch rüber gebracht, dass uns die Story sehr nachdenklich gestimmt hat.
Wir finden es gut, dass das Thema Abschiebung auf so
schöne Weise auch Kindern nahe gebracht wird. Aber auch
die tollen Landschaftsaufnahmen von Norwegen haben uns
beeindruckt. Es gab sehr traurige und spannende Szenen
aber auch wieder Szenen, welche uns zum Lachen gebracht
haben. Diese Mischung hat uns zu unserer Entscheidung
bewogen.“
In Anwesenheit des Hauptdarstellers Matthias den Besten, wurde zu der diesjährigen Abschlussveranstaltung der Film „Der Indianer“ von Ineke Houtman präsentiert, welcher den zweiten Platz gewann. Matthias
ist in Begleitung seiner Großeltern extra aus den Niederlanden eingereist um sich dem Publikum vorzustellen und Fragen zu beantworten. In dem Film geht es um den achtjährigen adoptierten Koos, der sich
seit der neuen Schwangerschaft seiner Mutter nicht mehr richtig beachtet fühlt. Bei einem Einkauf auf
dem Markt lernt er Illari kennen, einen Jungen aus einer peruanischen Musikgruppe. Von ihm lernt Koos,
dass er von den mutigen Inkas abstammt! Neugierig erforscht Koos seine Herkunft und erkennt dadurch,
wer er wirklich ist. Das Urteil der Jury:
„An diesem Film hat uns besonders gefallen, dass er
uns einerseits zum Lachen aber andererseits auch
nachdenklich gestimmt hat. Die Geschichte wurde
sehr authentisch vom Hauptdarsteller rübergebracht. Außerdem haben uns die passenden Drehorte sehr gut gefallen. Obwohl der Film sehr witzig
war und wir viel gelacht haben, ist dabei die Ernsthaftigkeit des Filmes nicht verloren gegangen.“
Der dritte Platz ging an den Film „Der Meisterdieb“.
In dieser Märchenverfilmung geht es darum, dass
ein Junge, einst als Kind von zu Hause weggelaufen
als „Meisterdieb“ nach vergangener Zeit zurückkehrt. Der Graf, sein Pate, verstößt den Dieb nicht
Hauptdarsteller „Matthias den Besten“ bei
der Preisvergabe an „Der Indianer“
gleich, sondern gibt ihm eine Chance: Gelingt es
dem Meisterdieb, drei angeblich schwierige Diebstähle erfolgreich durch zu führen, so gewinnt der
Meisterdieb seine Freiheit. Die Jury vergab diesen
dritten Platz mit folgender Begründung:
„Der Film hat uns sehr gut gefallen, da es eine Märchenverfilmung ist, und er sehr gut zur Winterlichen
Stimmung passt. Besonders hat uns gefallen, dass der Film nicht in der heutigen Zeit spielt und die Schauspieler, welche sehr gut gespielt haben, so schöne Kostüme getragen haben. Allerdings fanden wir, dass die Produktion für einen Kinofilm ein wenig zu kurz war.“
63
Themenreihe „Natur – Zum Greifen nah“
In jedem Jahr steht das CINEPÄNZ- Festival unter einem bestimmten Motto, das die beteiligten Bürgerzentren und Jugendeinrichtungen im Vorfeld mit dem JFC Medienzentrum abstimmen und in ihren Vorführungen thematisch aufgreifen. Das Thema des diesjährigen Festivals lautete „Natur – Zum Greifen nah“.
In zahlreichen Filmen wurde ein breites Spektrum an
Filmen zum Thema vorgeführt. Zu sehen waren sowohl Klassiker wie „Amy und die Wildgänse“ oder
„Misa Mi“ aus Schweden, der die Freundschaft eines
Mädchens mit einer Wolfsmutter schildert. Bekannt
war sicherlich allen Kindern der Titel „Wall•E – Der
letzte räumt die Erde auf“, der trotz aller apokalyptischer Endzeitbilder den Kindern eine positive
Botschaft vermittelte.
„Misa Mi“
Besonders interessiert waren die Zuschauer an den
drei Dokumentarfilmen, die zum Thema zu sehen
waren. Der Film „Die Reise der Pinguine“ schilderte
das Leben der Kaiserpinguine in der eisigen Antarktis. „Plastic Planet“ richtete sich an ältere Kinder und
untersuchte, wie sich die zunehmende Produktion
von Plastik auf die Umwelt auswirkt. Besonders gefragt war der Film „Die Wupper – Amazonas im Bergischen Land“, weil er einen Fluss der Kölner Umgebung erforscht und in faszinierenden Bildern darstellt.
Der Regisseur dieses Films Sigurd Tesche begleitete die Vorführungen und beantwortete die Fragen der
Kinder.
Im Rahmenprogramm zu diesen Filmen fanden sich viele unterschiedliche Spielaktonen, die die Mitarbeiter der beteiligten Jugendzentren und Bürgerhäuser durchführten. Maßgeblich waren dabei die Gegebenheiten vor Ort und die Schwerpunkte, die die Mitarbeiter setzten. So erklärte ein Wolfsexperte zum Film
„Misa Mi“ den Kindern die Lebens- und Verhaltensweise von Wölfen. Zum Film „Samson und Sally“ erstellten Kindern einen Trickfilm, der sich mit der Verschmutzung der Meere befasste. Zum bereits genannten
Film „Wall•E“ bauten die Kinder ihren eigenen Müllentsorgungsroboter, zum Film „Amy und die Wildgänse“ bastelten sie Flugdrachen. Um den Schutz des Trinkwassers ging es beim Bau von Wasserfiltern zum
Film „Die Wupper“, eine Diskussion zum Thema „Kernenergie“ vertiefte die Eindrücke aus dem Film „Die
Wolke“. Eine Mongolin berichtete vom Leben in der Mongolei zum Film „Die Höhle des gelben Hundes“.
„Die Wupper – Amazonas im bergischen Land“
64
Interkulturalität im Film
Durch alle Reihen und Sparten des Kölner Kinderfilmfests CINEPÄNZ zog sich als roter Faden das Thema
der Interkulturalität. Mit Hilfe etlicher Filme befassten sich die Kinder und die jugendlichen Zuschauer mit
dem Umgang mit anderen Kulturen und der Auseinandersetzung über kulturelle Werte.
Der Wettbewerbsfilm „Der Indianer“ schildert das Aufwachsen eines aus Südamerika in die Niederlande
adoptierten Junger, der sich – ausgelöst durch die Begegnung mit einer indianischen Folkloregruppe – auf
die Suche nach seinen Wurzeln macht. Der Film „Rafiki – Beste Freundinnen“ zeigt die harmonische
Freundschaft zweier norwegischer Mädchen zur Tochter einer Asylbewerberin, die aus Afrika fliehen
musste. Als durch die drohende Abschiebung von Mutter und Tochter das befreundete Trio auseinander
gerissen wird, machen sich die beiden übrigen Kinder auf zum norwegischen Parlament. Schließlich werden – so wissen sie – dort die Entscheidungen getroffen.
Eine interessante Produktion war der Film
„Soul Boy“. Der bekannte deutsche Regisseur Tom Tykwer hat in den Slums von
Nairobi Nachwuchs-Filmemacher geschult
und mit Technik ausgestattet. Es entstand
eine Verfilmung einer kenianischen Fabel,
bei der ein Junge sieben Aufgaben lösen
muss, um die Seele seines Vaters zu retten.
Anlässlich dieser Geschichte erhielt das
Kölner Publikum einen tiefen Eindruck in
afrikanische Mythen und Traditionen. Eine
Referentin aus Nairobi erläuterte den Kindern die Hintergründe und stand für Fragen zur Verfügung. Dieser Film wurde in
einer Gemeinschaftsveranstaltung mit
FilmInitiativ Köln, die regelmäßig ein Afrika-Filmfestival durchführt, gezeigt.
„Soul
Boy“
„Teah“
Ein sehr interessanter Film war auch der
Film „Teah“. Neben der Haupthandlung des
Filmes, die sich um den Schutz des Waldes
dreht, enthält dieser Film eine sehr subtile
Nebenhandlung, bei der eine bosnische
Flüchtlingsfamilie in Slowenien Asyl erhält.
Der Vater ist vermisst, die verstörte Tochter
rettet sich in Schweigen, die Mutter in barsche, gefühlslose Strenge. Erst durch die
Freundschaft des Mädchens zum Sohn der
Gastfamilie und durch ihre Eingebundenheit in die Umweltaktivitäten überwindet
die kriegstraumatisierte Familie ihre Vergangenheit und kann schließlich den vermissten Vater in die Arme schließen.
Der bereits beschriebene Titel „Son of Babylon“ beschäftigt sich sehr intensiv mit dem Thema der Interkulturalität. Zum einen erhalten die deutschen Zuschauer Einblicke in den kriegszerstörten Irak, aber
auch die Konflikte innerhalb des Irak zwischen Kurden, Sunniten und Schiiten spielen eine Rolle. Dieses
nicht einfache Themenfeld wurde von einem Referenten verständlich gemacht.
„Die Höhle des gelben Hundes“ zeigt jüngeren Kindern, wie Kinder in der Mongolei aufwachsen und leben.
Für die so entstehenden zahlreichen Fragen war eine mongolische Referentin eingeladen, die die Fragen
der Kinder beantwortete.
65
In der Reihe „Specials“ lief die deutsche
Produktion „Chandani und ihr Elefant“. In
semidokumentarischer Weise wird die
Geschichte eines Mädchens aus Sri Lanka
erzählt, die Mahout, also Elefantenführer
werden möchte. Dies ist aber für ein Mädchen dort nicht möglich, Frauen sind als
Mahout nicht denkbar. Trotz aller Unterstützung durch ihren Vater, der selbst als
Elefantentrainer arbeitet, muss Chandani
ihren Berufswunsch aufgeben.
In der Jugendreihe „See Youth“war die
berliner Produktion „Neukölln Unlimited“
„Chandani und ihr Elefant“
zu sehen, die sich mit dem Leben einer seit
Jahren von der Abschiebung bedrohten
libanesischen Familie befasst. Gezeigt werden die Lebenswege der drei Kinder, die zwischen der Kultur
ihres Heimatlandes und der deutschen Kultur hin- und hergerissen werden und versuchen, diesen Zwiespalt durch Rap, Breakdance und Gesang positiv und für ihre Zukunft gewinnbringend einzusetzen.
Der bei CINEPÄNZ inzwischen zur Tradition gewordene Vortrag mit Filmbeispielen widmete sich in diesem Jahr ebenfalls dem Thema der Darstellung fremder Kulturen im Kino. Mit zahlreichen Filmausschnitten zeigt der Referent Stefan Stiletto auf, wie fremde Kulturen im Laufe der Jahrzehnte in Spielfilmen dargestellt wurden. Zu sehen waren Ausschnitte aus „Knallhart“ von Detlef Buck ebenso wie aus Fantasyfilmen wie zum Beispiel „Twilight“.
In zahlreichen Bürgerhäusern und Jugendzentren, die mit dem Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ zusammenarbeiten, treffen sich Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Diese mit in das Kinderfilmfest CINEPÄNZ und die angeschlossene Jugendreihe SEE YOUth einzubeziehen war eine der Hauptaufgaben des diesjährigen Festivals. In enger Zusammenarbeit mit den Einrichtungen wurden die Filme mit den
Migrantenkindern besprochen und ausgewählt. Zahlreiche Anregungen von ihrer Seite führten zu einem
neuen Blick auf das Festival und eröffneten den MitarbeiterInnn des jfc Medienzentrums bis dahin ungeahnte Perspektiven auf die Wahrnehmungswelt von Migrantenkindern und –jugendlichen.
So wurde die bereits erwähnte Produktion „Neukölln Unlimited“ in einem Jugendzentrum gezeigt, in dem
vorwiegend Jugendliche mit Migrationshintergrund verkehren. Diese Jugendlichen engagieren sich dort
sehr stark für einen ihren Erfahrungen entsprechenden Ausdruck in den Bereichen Break-Dance, Rap und
Graffiti. Diese Interessen wurden mit dem gewählten Film aufgegriffen. Der Film geht allerdings über die
reine Darstellung migrantischer Hip-Hop-, Break-Dance- und Rap-Kultur hinaus und reflektiert die Situation der Kinder und Jugendlichen der so genannten Zweiten Generation, die sich in ihrem deutschen Umfeld ebenso gewandt bewegen wie in ihrer Herkunftskultur. Dennoch bleiben die Konflikte in der Darstellung der Jugendlichen nicht außen vor. Konflikte entstehen im Film durch die fehlende Aufenthaltserlaubnis, durch die Konflikte zwischen den Wertvorstellungen der Familie und dem Wunsch nach einem freien
Leben, durch das Abgleiten in eine kriminelle Szene eines der Jugendlichen, durch fehlende finanzielle
Selbständigkeit. Über all diese Fragen reflektieren die dargestellten Jugendlichen auf einem hohen Niveau,
das vorbildhaft für den Umgang mit der persönlichen Situation nicht nur migrantischer Kinder und Jugendlicher gelten kann, sondern auch für alle Zuschauer, auch die mit deutschem Hintergrund.
In einem umfangreichen und sehr fruchtbaren Nachgespräch befassten sich die jugendlichen Zuschauer
mit dem Thema und verbanden das Thema des Films mit ihren eigenen Erfahrungen. Hier zeigte sich, dass
ein gelungenes Filmbeispiel sehr ergiebig für das Gespräch über diese Themen sein kann. Vor allem auch
durch das vorherige Einbeziehen von Kindern und Jugendlichen in die Auswahl ist die Bereitschaft, sich
mit den Themen der Filme zu befassen, deutlich gesteigert. An diesem Gespräch beteiligten sich auch zahlreiche Jugendliche deutscher Herkunft. Diese verbanden ihre sozialen Ausgrenzungserfahrungen durchaus auch mit den Ausgrenzungserfahrungen migrantischer Kinder.
66
Zu vielen der Filme, die sich mit dem Thema der Interkulturalität beschäftigten, lagen Arbeitsmaterialien
vor, die hauptsächlich von Lehrern und Vertretern migrantischer Organisationen in Anspruch genommen
wurden.
Das jfc Medienzentrum stellte die mit dem Thema Interkulturalität gemachten Erfahrungen Mitte Dezember beim Treffen des Netzwerkes Kinderfilmfest NRW vor und vermittelte das Wissen um den Umgang
mit diesem Thema an die anderen im Netzwerk organisierten Festivals. Zahlreiche Anregungen wurden
den Kollegen mit auf den Weg gegeben und sie wurden ermutigt, sich ebenfalls in ihrer Arbeit mit diesem
Thema zu befassen. Die Darstellung der Arbeitsergebnisse aus Köln wurde von den Kollegen als ein erfolgreicher Schritt zur Beschäftigung mit dem Thema Interkulturalität gesehen.
67
Jugendreihe „See Youth”
Die Jugendreihe „See Youth“, für junge Zuschauer ab vierzehn Jahren, fand dieses Jahr zum siebten Mal
statt und hat sich erfolgreich als Parallelveranstaltung zum Kinderfilmfest CINEPÄNZ etabliert. Mit der
Veranstaltung einer eigenständigen Reihe für Jugendliche ist es gelungen, Teilnehmende anzusprechen,
die aus dem Alter der Zielgruppe des Kinderfilmfestes herausgewachsen sind. Die Filme dieser Reihe befassen sich inhaltlich mit Themen des Erwachsenwerdens. Zentrale Themen sind „Erste Liebe“, „Sexualität“, „Konflikte mit den Eltern“ und „Freundschaft“. Mit einem solchen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen können Filme Orientierungshilfe bieten in der schwierigen Phase der Pubertät.
Begleitet wurden die Filme häufig durch ein Mitglied des Filmteams oder durch einen Referenten. So kamen zum Film „Wenn die Welt uns gehört“ die Regisseurin und der Kameramann. Sie berichteten, dass sie
durch eine für ARTE produzierte Dokumentation über die Satanismus-Szene
dazu gekommen sind, dieses Thema für einen Spielfilm aufzubereiten.
Hauptdarstellerin Michelle Barthel besuchte die Vorführungen ihres Filmes
„Keine Angst“, der eine Romeo- und Julia-Geschichte aus Köln-Chorweiler erzählte. Begeistert erzählte die Darstellerin, wie sie sich am Set fühlte und wie
aufregend es war, in dem Film mitspielen zu dürfen. „Dabei war die Rolle ursprünglich für eines meiner Geschwister gedacht“ sagte sie.
„Hangtime – Kein leichtes Spiel“ war der Titel eines Jugendfilms aus dem Basketball-Milieu, der Fragen rund um das Thema Lebensplanung und Eigenverantwortung aufwarf. Mit seinen rasanten Sportszenen traf der Film den Nerv
der jugendlichen Zuschauer. Mit „Cherrybomb“ kam eine Studie über die
Freundschaft zwischen zwei Außenseitern aus unterschiedlichen sozialen
Klassen auf die Leinwand. Beide verlieben sich in dasselbe Mädchen, was ihre
Freundschaft nicht einfacher macht.
Hauptdarstellerin
Michelle Barthel
Unter dem Titel „Cologne Clips“
waren Kölner Jugendliche eingeladen, selbst produzierten Kurzfilme einzureichen. Zahlreiche jugendliche Filmemacher folgten der Einladung und
zeigten ihre Werke im Rahmen des Festivals. Zur Aufführung beantworteten sie die Fragen der Zuschauer und
diskutierten über das Gesehene.
Höhepunkt der Jugendreihe „See Youth“ war die Aufführung des Filmes „Neukölln Unlimited“, der drei jugendliche Libanesen, die zwar seit Jahren in Berlin leben, aber
„Cherrybomb“
immer noch von Abschiebung bedroht sind. In faszinierenden Rap- und Breakdance-Szenen vermittelt der Film
einen Eindruck vom Lebensgefühl jugendlicher Migranten. Der Film wurde in Zusammenarbeit mit der
Initiative „DOXS! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche“ gezeigt. Eine der Vorführungen fand im
Jugendzentrum „Lucky’s Haus“ statt, das ein Zentrum der Kölner HipHop-Kultur darstellt.
Mit dem Vortrag „Blaue Aliens und goldene Vampire“ bot die Jugendreihe SEE YOUth nun schon zum dritten Mal einen Vortrag, der sich unterhaltsam und am Beispiel vieler Filmausschnitte mit einem Thema, in
diesem Jahr dem der Interkulturalität, beschäftigte. Mit seinem Vortrag, den er durch zahlreiche Filmbeispiele untermauerte, machte Referent Stefan Stiletto nicht nur Lust auf das Thema, sonder überhaupt auf
Kino. Zahlreiche Kinder und Jugendliche nahmen teil.
68
Kino-Specials
Neben Premierenprogramm und Themenreihe gab es unter der Rubrik „Kino Specials“ wieder außergewöhnliche Veranstaltungen zu entdecken.
Eine größere Bedeutung gegenüber den Vorjahren bekam der Kurzfilm beim Kinderfilmfest CINEPÄNZ.
Bei gleich drei Veranstaltungen arbeitete das Kinderfilmfest mit dem Kölner Kurzfilmfestival Unlimited
zusammen. Gemeinsam wurden drei Programm für die Altersklassen ab 4 Jahren, ab 8 Jahren und ab 12
Jahren zusammengestellt. Das Programm für die Älteren suchten Kinder selbst aus und sie moderierten
durch die Vorführung. Für die Darbietung der Filme für die Vierjährigen entwickelte das CINEPÄNZ-Team
eine Moderation und etliche themenbezogene Spielaktivitäten. Alle drei Programm wurden gut nachgefragt.
Mit dem Film „Chandani und ihr Elefant“ zeigte CINEPÄNZ ein semidokumentarisches Format, das reale
Gegebenheiten aufgriff und reinszenierte. Der Regisseur Arne Birkenstock war anwesend und erklärte
den Kindern, wie es zu dem Film kam und wie die Situation von Mädchen in Sri Lanka ist, und warum
Frauen dort als Elefantenführer nicht gerne gesehen werden.
In Zusammenarbeit mit dem Kölner Musikfilmfestival „Soundtrack_Cologne 7.0“ zeigte CINEPÄNZ einen
Kurzfilm für Kinder, dessen musikalische Begleitung von vier verschiedenen Musikern auf unterschiedliche Weise angegangen worden ist. Alle vier Musiker waren anwesend und erklärten ihre unterschiedliche
Arbeitsweise bei der Vertonung von Filmen. So konnten die Zuschauer erleben, wie unterschiedlich ein
Film wirken kann, je nach dem, welche Musik verwendet wird.
Eine weitere Zusammenarbeit mit „Soundtrack_Cologne 7.0“ ergab sich, als die Regisseurin des Films „Das
Sandmännchen – Abenteuer im Traumland“, die das Musikfilmfestival besuchte, zur CINEPÄNZVorführung kam, um den jungen Zuschauern von der Trickfilmarbeit an ihrem Film zu berichten.
Mit dem Titel „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer“ brachte CINEPÄNZ einen zuvor in den Kinos etwas
untergegangenen Trickfilm des japanischen AnimeeMeisters Hayao Miyazaki noch einmal auf die Leinwand.
Ebenso im Programm stand der Titel „Tiger-Team – Der
Berg der 1000 Drachen“, dessen turbulente Abenteuer- und
Detektivgeschichte gekrönt wurde durch den Besuch eines
echten Detektiven, der aus seiner Arbeit berichtete.
„Ponyo“
Auch der aktuelle Harry-Potter-Film stand auf dem Programm. Ursprünglich hatte CINEPÄNZ mit diesem aktuellen
Filmstart ein Beispiel für das aktuelle 3D-Kino geben wollen. Als der Film vom Verleih jedoch nur in 2D
herausgebracht wurde, bekamen so die Harry-Potter-Fans die Möglichkeit, den Kinostart zu den ausgesprochen günstigen CINEPÄNZ-Eintrittspreisen zu sehen.
69
Seit Jahren ist es Tradition, im Rahmen der CINEPÄNZ-Specials einen Stummfilm im Bürgerzentrum Alte Feuerwache so zu zeigen,
wie eine Kinovorführung in den Zwanziger Jahren hätte ablaufen
können. Auf dem Programm stand Chaplins „Goldrausch“. Festivalleiter Joachim Steinigeweg erklärte in einer kurzen Einführung, wie
das Stummfilmkino funktioniert und stellte die Musiker vor, die den
Film begleiteten. Joachim Kottmann am Flügel und Percussionist
Florian Brüning sorgten für die musikalische Begleitung. Mehr als
100 Zuschauer sahen die Abenteuer des Goldsuchers Charlie in den
einsamen Eiswüsten Alaskas.
Stummfilmpianist
Joachim Kottmann
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit den Specials das Kinderfilmfest CINEPÄNZ eine wichtige Erweiterung erhält. In dieser
Programmsektion finden sich diejenigen Filme, die nicht in eines der
übrigen Programmraster passen, die aber dennoch wert sind, gesehen zu werden. In dieser Sektion ist Mut zum Experiment gefragt,
hier besteht die Möglichkeit, Filme, Inhalte und Vorführungsformate
auszuprobieren.
Kinder in Aktion – das Mitmachprogramm
Neben den oben beschriebenen Reihen möchte das CINEPÄNZ- Festival die Kinder und Jugendlichen aber
auch anregen, selbst aktiv zu werden. Beim Mitmachprogramm sind Kinder nicht nur als Zuschauer beteiligt, sondern bringen sich selbst ins Geschehen ein: Eine Kinderjury prämiert den besten Film des Festivals, Nachwuchsreporter schreiben Filmrezensionen und junge Filmemacher drehen selbst Kurzfilme in
Trickfilm- und Videoworkshops.
Das Projekt spinxx.de bietet Kindern und Jugendlichen zwischen
10 und 15 Jahren die Möglichkeit,
sich kritisch mit aktuellen Medienproduktionen
auseinanderzusetzen. Angeleitetet durch
erfahrene Medienpädagogen des
JFC Medienzentrums arbeitet eine
Gruppe von 17 jungen Kölnern
dabei wie „echte“ Journalisten: Mit
ihrem Presseausweis besuchten
sie in der Festivalwoche Filmvorführungen, führten Interviews durch oder schossen Fotos
von der Veranstaltung. Allabendlich verwandelte sich der SeminarKinder der Spinxxraum des JFCs dann in ein lebendiRedaktion
ges Redaktionsbüro, wo sie über
Filme diskutierten, Filmkritiken verfassten, die sie im Online-Magazin für junge Medienkritik
spinxx.de veröffentlichten.
Weitere Mitmachaktivitäten ergaben sich durch die Möglichkeit, mit der Trickbox des jfc Medienzentrum
einen Kurz-Animationsfilm zum Thema „Natur – Zum Greifen nah“ durch Kinder herstellen zu lassen.
Auch dieser Film wurde bei der Abschlussveranstaltung vorgeführt. Andere Mitmachaktivitäten waren
der Besuch beim Trickfilmstudio Lutterbeck, wo interessierte Kinder einen Blick hinter die Kulissen der
Trickfilmherstellung werfen konnten. Spannend war auch die Führung durch die Studios des WDR, bei der
die Kinder erlebten, wie Fernsehen und Radio gemacht wird.
Eine erstmalige Zusammenarbeit im Rahmen von CINEPÄNZ ergab sich mit den Lego Modellbaufans
Rheinland, die im Rahmen der Lego-Fanwelt 2010 in der Köln-Messe Trickfilme erstellten, die ausschließ70
lich mit Lego-Elementen verwirklicht wurden. Dieses Angebot wurde sehr gut nachgefragt, zumal mit der
Teilnahme am Trickfilmworkshop auch der Eintritt zur Lego-Fanwelt angeboten wurde.
Die Ergebnisse der einzelnen Workshops wurden bei der Abschlussveranstaltung am letzten Tag des
Kinderfilmfestes im restlos überfüllten Kölner Filmhaus vor Publikum präsentiert. Höhepunkt der Veranstaltung war natürlich die Verleihung des CINEPÄNZ- Preises durch die Kinderjury, die sich wie professionelle Filmkritiker zu den einzelnen Wettbewerbsbeiträgen äußerten und schließlich den Gewinner des
Festivals verlasen. Der Preis ging in diesem Jahr an den Wettbewerbsfilm „Rafiki – Beste Freundinnen“
von Christian Lo aus Norwegen. Den zweiten Preis nahm der Hauptdarsteller des Films „Der Indianer“,
Matthias den Besten, freudig entgegen.
Auch in diesem Jahr wurde das Kölner Filmhaus als Veranstaltungsort und Festivalzentrum genutzt. Im Foyer des Kinos gab
es für alle Interessierten während der gesamten Festivalwoche
die Möglichkeit, mit Licht zu malen. In der so genannten LightPaintbox, einem Entwurf des jfc Medienzentrum, malen Kinder
mit Licht. Eine Kamera nimmt die vielfältig bereit gelegten
Lichtquellen auf und speichert deren Bewegungsablauf. Das
Ergebnis ist ähnlich einer filmischen Langzeitbelichtung. Mit ein
wenig Anleitung konnten Kinder so spannende, fantasievolle
abstrakte Bilder entwerfen.
Abstrakte Kunst in der
Light-Paintbox
Öffentlichkeitsarbeit und Finanzielle Unterstützung
Um auf das CINEPÄNZ- Festival aufmerksam zu machen wurden 68.500 Programmhefte an Kindertagestätten, Jugendeinrichtungen und Bürgerzentren verteilt und 4.300 Plakate aufgehängt. Mit Unterstützung
Das Cinepänz-Team bedankt sich hiermit bei allen Zuschauern und Unterstützern!
71
des Schulverwaltungsamtes wurde das Programm in den Kölner Schulen vorgestellt. Viele Lehrer reagierten interessiert und besuchten mit ihren Klassen die Veranstaltungen. Die Privathaushalte erreichte die
Broschüren in großer Auflage als Beilage der Kinder- und Elternzeitschrift „Känguru“. Das Programm der
Jugendreihe „See Youth“ wurde mit einem Heft in einer Auflage von 6.000 Stück noch einmal extra beworben.
Großen Wert wurde in der Öffentlichkeitsarbeit auf die Tagespresse gelegt. Schon vorab wurden Pressemitteilungen in der Kölner Lokalpresse veröffentlicht. Etliche Ankündigungen, Berichte und Interviews
durch lokale Radiostationen sorgten für eine breite Aufmerksamkeit.
Finanzielle Unterstützung erhielt das 20. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ durch die Stadt Köln, das Kulturamt der Stadt Köln, dem Ministerpräsidenten des Landes NRW, dem Pakt mit der Jugend, die SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse KölnBonn sowie der Medienzentrale des Erzbistums Köln. Für die gute
Zusammenarbeit danken wir den Kölner Kinos Metropolis, Odeon, Cinenova und Filmhaus, den beteiligten
Kölner Jugendeinrichtungen, dem Känguru- Stadtmagazin für Familien in Köln/ Bonn, der Kinder- und
Jugenddokumentarfilmreihe doxs! des Duisburger Filmfestivals und dem Kinderfilmfest „Goldener Spatz“.
Darüber hinaus geht unser Dank an das Trickfilmstudio Lutterbeck, die Organisatoren des Kölner Kurzfilmfestivals „Unlimited“, an die Beteiligten des Kölner Festivals „Soundtrack_Cologne 7.0“ und allen weiteren Beteiligten, ohne die dieses Festival nicht realisierbar gewesen wäre.
Kooperation mit CINECOLOGNE
Mit den Festivals „Soundtrack_Cologne 7.0“, „Unlimited – Europäisches Kurzfilmfestival“ und „Exposed –
Festival für erste Filme“ arbeitete das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ in diesem Jahr erstmalig unter der
Dachmarke CINECOLOGNE zusammen. Gemeinsam wurde eine Werbekampagne entworfen, die alle vier
Festivals umfasste. Ein gemeinsamer Trailer warb in den Kinos für die vier Festivals, es gab ein einheitliches und für alle Festivals gültiges Ticketing- und Akkreditierungssystem. Aufgrund der engen Zusammenarbeit fanden sich viele gemeinsame Programmpunkte, die in Kooperation durchgeführt wurde. So
entstanden etliche Crossover- und Synergieeffekte.
Nicht zuletzt durch den Zusammenschluss der
vier Festivals unter der Bezeichnung CINECOLOGNE entstand eine größere Aufmerksam
der Presse und der Öffentlichkeit. Obwohl hier
noch vielen Berichterstattern unklar war, dass
es sich nicht um ein neues Festival, sondern die
Kooperation von vier bereits bekannten Filmfesten handelte, ist insgesamt die Zusammenarbeit bei CINECOLOGNE als positiv zu bezeichnen.
72
Cinepänz in Zahlen
Besucher insgesamt: 7.173
Besucher in den einzelnen Spielstätten
Besucher der einzelnen Filmtitel / Mitmachaktionen
Odeon: 1.319
Metropolis: 1.031
Cinenova: 1.344
Filmhaus Kino: 1.133
Bürgerzentrum Vingst: 137
Bürgerhaus Kalk: 295
Bürgerzentrum Alte Feuerwache: 570
Bürgerzentrum Deutz: 173
Northside Chorweiler: 572
Kulturbunker Mülheim: 169
Ev. Jugendzentrum Hackenbroich: 216
Bürgerhaus Stollwerck: 184
OT Lucky’s Haus: 30
Ich schwöre, ich war’s nicht!: 168
Der Indianer: 331
Magic Silver: 255
Mein Freund Knerten: 289
Der Meisterdieb: 195
Ein Pferd für Klara: 262
Rafiki – Bester Freundinnen: 157
Soul Boy: 359
Teah: 125
Son of Babylon: 114
Chandani und ihr Elefant: 519
Ein Kurzfilm – Vier Musiken: 59
Goldrausch: 116
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil
1: 317
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer: 59
Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland:
95
Tiger-Team – Der Berg der 1000 Drachen: 169
Unlimited-Special Kurzes für Kurze: 182
Unlimited-Special Kurzfilme ab 8 Jahren: 97
Unlimited-Special Kurzfilme ab 12 Jahren: 146
Amy und die Wildgänse: 136
Die Höhle des gelben Hundes: 155
Kleiner Dodo: 73
Misa Mi: 289
Plastic Planet: 84
Die Reise der Pinguine: 101
Samson & Sally: 447
Wall·E – Der letzte räumt die Erde auf: 335
Die Wolke: 348
Die Wupper – Amazonas im Bergischen Land: 90
Blaue Aliens und goldene Vampire: 74
Cologne Clips: 121
Cherrybomb: 120
Hangtime – Kein leichtes Spiel: 130
Jungs bleiben Jungs: 256
Keine Angst: 165
Wenn die Welt uns gehört: 84
Neukölln Unlimited: 151
73
Jahresbericht 2008
Filme:
 Anzahl der Filmtitel: 53
 Anzahl der Filmvorstellungen:
113
 Premieren, Einsprachen, Highlights
Premieren: 12
Einsprachen: 8
Ich schwöre, ich war’s nicht!
Der Indianer
Magic Silver
Mein Freund Knerten
Der Meisterdieb
Ein Pferd für Klara
Rafiki – Beste Freundinnen
Soul Boy
Teah
Son of Babylon
Cherrybomb
Keine Angst
Ich schwöre, ich war’s
nicht!
Der Indianer
Magic Silver
Ein Pferd für Klara
Rafiki – Beste Freundinnen
Teah
Son of Babylon
Die Höhle des gelben
Hundes
Highlights
Die Eröffnungsveranstaltung mit „Magic Silver“ und vielen Spielstationen, Erlebnispfad etc.
Besuch des Hauptdarstellers zu „Der Indianer“ bei der Abschlussveranstaltung
Besuch der Produzenten zu den Vorführungen von „Der Meisterdieb“
Besuch einer landeskundigen Referentin zum Film „Soul Boy“
Besuch der Regisseurin Hanna Slak zum Film „Teah“
Nahost-Experte zum Film „Son of Babylon“
Ausstellung des „Zoomobils“ des Kölner Zoos zum Film „Chandani und ihr Elefant“
Besuch von vier Filmmusikern zur Vorstellung „Ein Film – Vier Musiken“
Stummfilmpianist und Geräuschemacher zur Vorführung von „Goldrausch“
Trickfilmspezialist zu den Vorführungen des Films „Ponyo – Das großen Abenteuer am
Meer“
Besuch der Regisseurin Sinem Sakaoglu zum Film „Das Sandmännchen – Abenteuer im
Traumland“
Besuch von Detektiven zu den Vorführungen des Films „Tiger Team – Der Berg der 1000
Drachen“
Zusammenarbeit mit dem Kurzfilmfestival Unlimited Köln bei drei Kurzfilmveranstaltungen, darunter ein vom jfc Medienzentrum moderiertes Programm für Kinder ab 4 Jahren
Besuch einer Mongolin zum Film „Die Höhle des gelben Hundes“
Besuch eines Wolfsexperten des NABU zum Film „Misa Mi“
Besuch des Regisseurs Sigurd Tesche zum Film „Die Wupper – Amazonas im Bergischen
Land
Vortrag von Stefan Stiletto „Blaue Aliens und goldene Vampire“
„Cologne Clips“ mit Kurzfilmen aus Kölner Schulen
Besuch der Hauptdarstellerin Michelle Barthel zum Film „Keine Angst“
Besuch der Regisseurin Antje Kruska zum Film „Wenn die Welt uns gehört“
Moderation von Doxxs!-Mitarbeitern zum Film „Neukölln Unlimited“
„Brickfilm“-Workshop im Rahmen der „Lego Fanwelt 2010“
Trickbox-Workshop im Bürgerzentrum Alte Feuerwache zum Festival-Thema „Natur – Zum
Greifen nah“
Arbeit der Kinderredaktion Spinxx, die das Kinderfilmfest journalistisch begleitet
Arbeit der Kinderjury, die die Wettbewerbsfilme sichtete und bei der Abschlussveranstaltung den CINEPÄNZ-Preis vergab
Aktionen mit Gästen (Schauspieler, Drehbuchautoren…)
SO 21.11., 15.00 Uhr Alte Feuerwache
Stummfilmpianist Joachim Kottmann zum Stummfilm „Goldrausch“.
74
Jahresbericht 2008
SO 21.11. 13.30 Uhr Odeon Kino
MI 24.11. 10.00 Uhr Metropolis Kino
Der Leiter des Kölner Festivals für Animationsfilm INDAC, Johannes Wolters, zum Film
„Ponyo – Das große Abenteuer“.
SO 21.11. 15.00 Uhr Filmhaus Kino
DO 25.11. 10.00 Uhr Filmhaus Kino
FR 26.11. 16.00 Uhr Filmhaus Kino
Produzenten zum Film „Der Meisterdieb“.
SO 21.11. 17.00 Uhr , Filmhaus Kino
Filmemacher zu ihrem Kurzfilmprogramm „Cologne Clips“
MO 22.11. 10.00 Uhr Odeon Kino
MI 24.11. 15.00 Uhr Cinenova Kino
Referentin Elizabeth Horlemann mit Informationen zu den Slums von Nairobi zum Film
„Soul Boy“.
MO 22.11. 10.00 Uhr Filmhaus Kino
DI 23.11. 17.00 Uhr Filmhaus Kino
Hauptdarstellerin Michelle Barthel zu den Vorführungen von „Keine Angst“
MO 22.11. 16.00 Uhr Filmhaus Kino
DI 23.11. 9.00 Uhr Filmhaus Kino
Teammitglieder zum Kurzfilm „Für immer Nummer eins“.
DI 23.11. 11.00 Uhr Filmhaus Kino
DI 23.11. 19.00 Uhr Filmhaus Kino
Referent Stefan Stiletto mit seinem Vortrag „Blaue Aliens und goldene Vampire – Wenn
sich unterschiedliche Welten im Kino begegnen – von AVATAR bis TWILIGHT“.
DI 23.11. 15.00 Uhr Cinenova Kino
MI 24.11. 10.00 Uhr Cinenova Kino
FR 26.11. 15.00Uhr Odeon Kino
Regisseurin Hanna Slak zum Film „Teah“.
MI 24.11. 10.00 Uhr Filmhaus Kino
MI 24.11. 19.00 Uhr Filmhaus Kino
Regisseurin Antje Kruska zum Film „Wenn die Welt uns gehört“
DO 25.11. 10.00 Uhr Cinenova Kino
DO 25.11. 19.00 Uhr Filmhaus Kino
Moderatorin Aycha Riffi zum Film „Neukölln Unlimited“
FR 26.11. 10.00 Uhr Northside Chorweiler
Regisseur Sigurd Tesche bei der Vorführung seines Films „Die Wupper – Amazonas im
Bergischen Land“.
FR 26.11. 10.00 Uhr Cinenova Kino
FR 26.11. 15.00 Uhr Cinenova Kino
Regisseur Arne Birkenstock zum Film „Chandani und ihr Elefant“.
Referenten des Kölner Zoos mit einer Ausstellung im Rahmen des Zoomobils zum gleichen
Film
FR 26.11. 10.00 Uhr Cinenova Kino
SA 27.11. 19.00 Uhr Filmhaus Kino
Referent Loay Mudhoon mit Hindergrundinformationen zum Irak beim Film „Babylons
Sohn“.
SA 27.11. 13.45 Uhr Metropolis Kino
Regisseurin Sinem Sakaoglu zum Film „Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland“
75
Jahresbericht 2008
SA 27.11. 15.00 Uhr Filmhaus Kino
Vier Musiker führen ihre Musikversion des Kurzfilms „The Scrapman“ vor.
SO 28.11. 15.00 Uhr Filmhaus Kino
Hauptdarsteller Matthias den Besten zum Film „Der Indianer“ bei der CINEPÄNZAbschlussveranstaltung.
Mitmachaktionen

Anzahl der Mitmachaktionen: 51

Die Auflistung kann nicht vollständig erfolgen, da die Bürgerhäuser und Jugendzentren
selbständig Spiel- und Mitmachaktionen durchführen. Exemplarisch seien genannt:
MO 22.11. 9.00 Uhr, DI 23.11. 9.00 Uhr Bürgerzentrum Alte Feuerwache
„Dem Wolf auf der Spur“
zum Film „Misa Mi“
Schüler/innen der 3. und 4. Klasse sind eingeladen, einem Wolfsexperten vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) ihre Fragen zu stellen und in einem Wolfsspiel der Lebensweise von Wölfen näher zu kommen.
MO 22.11. 14.00 Uhr Kinder- und Jugendeinrichtung Northside
„Schwedische Pralinen ,Knäck’ selbst herstellen“
zum Film „Misa Mi“ (16.00 Uhr)
WOLFSEXPERTE?
DI 23.11. 14.00 Uhr Bürgerzentrum Alte Feuerwache
Trickfilm-Werkstatt „Kein Müll im Meer!“
zum Film „Samson und Sally“
Kinder der 1. und 2. Klasse gestalten Figuren und Gegenstände zum Film und lassen sie mit
Hilfe der Trickbox in Aktion treten. Dabei erfahren sie, wie Trickfilm funktioniert.
DI 23.11. 15.00 Uhr Bürgerzentrum Vingst
Mitmachaktion
zum Film „Amy und die Wildgänse“
MI 24.11. 10.00 Uhr und DO 25.11. 10.00 Uhr Bürgerzentrum Alte Feuerwache
„Mehr über das Leben in der Mongolei “
zum Film „Die Höhle des gelben Hundes“
Noch mehr darüber, wie Kindern in der Mongolei leben, erfahren SchülerInnen der 1. und
2. Klasse im Gespräch mit einer Mongolin sowie durch ein mongolische Kinderspiel.
MI 24.11. 14.00 Uhr Kinder- und Jugendeinrichtung Northside
Spielaktion „Roboter bauen“
zum Film „Wall·E – Der letzte räumt die Erde auf“ (16.00 Uhr)
WOLFSEXPERTE zu Misa Mi
DO 25.11. 10.00 Uhr Ev. Jugendzentrum Hackenbroich
FR 26.11. 10.00 Uhr Northside Chorweiler
Regisseur Sigurd Tesche ist zu den Vorführungen seines Films „Die Wupper – Amazonas im
Bergischen Land“ eingeladen.
DO 25.11. 14.00 Uhr Kinder- und Jugendeinrichtung Northside
Spielaktion „Bau deinen eigenen Flugdrachen“
zum Film „Amy und die Wildgänse“ (16.00 Uhr)
FR 26.11. 10.00 Uhr und 13.30 Uhr Bürgerzentrum Alte Feuerwache
„Großes Kino mit kleinen Figuren“
zum Film „Wall-E – Der letzte räumt die Erde auf“
76
Jahresbericht 2008
In der Trickfilm-Werkstatt sind Kinder der 3. bis 6. Klasse eingeladen, mit eigenen Figuren
und Gegenständen aus dem Filmgeschehen kleine Trickfilm-Szenen zu erstellen.
FR 26.11. 10.00 Uhr Kinder- und Jugendeinrichtung Northside
„Wir bauen Wasserfilter selbst“
zum Film „Die Wupper – Amazonas im Bergischen Land“
Partner

Beteiligte Kinos
Odeon Kino
Metropolis Kino
Cinenova
Filmhaus Kino

Beteiligte Institutionen
Bürgerzentrum Vingst
Bürgerhaus Kalk
Bürgerzentrum Alte Feuerwache
Bürgerzentrum Deutz
Northside Chorweiler
Kulturbunker Mülheim
Ev. Jugendzentrum Hackenbroich
Bürgerhaus Stollwerck
OT Lucky’s Haus

Sponsoren
Medienzentrale des
Erzbistums Köln
Network Movie
Ziegler Film
Soundtrack Cologne
Unlimited Europäisches Kurzfilmfestival Köln
DOXS! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche
Känguru – Stadtmagazin für Familien
Kölner Zoo
Lego Modellbaufans Rheinland
Trickstudio Lutterbeck
Westdeutscher Rundfunk
Allerweltskino Köln e.V.
FilmInitiativ Köln e.V.
NABU – Naturschutzbund
Deutschland e.V.
Öffentlichkeitsarbeit



Auflage Programmheft: 68.500 Cinepänz, 8.000 See Youth
Auflage Plakate: 4.000
Lokalpresse, Hörfunk, Internet, Fernsehen
mehrere Zeitungsberichte im Stadtanzeiger, ein Bericht in der Kölnischen Rundschau, Vorankündigung in der Zeitschrift „Filmdienst“, vier Berichte im Hörfunk, ein Studio-Gespräch
beim Domradio sowie bei Center.TV, ein Fernsehbericht im WDR, je eine Seite Cinepänz
und See Youth sowie die allgemeine JFC-Seite. Die Cinepänz-Webseite wurde im Vorfeld
des diesjährigen Fesitvals neu gestaltet.
Das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ beteiligte sich an der Kooperation mit den Festivals
SoundTrack_Cologne, Europäisches Kurzfilmfestival KÖLN UNLIMITED, EXPOSED– Festival
für erste Filme, die zusammen unter der Bezeichnung CineCologne firmieren. In diesem
Rahmen wurde eine Plakatkampagne durchgeführt, es gab ein gemeinsames Programmheft, in dem CINEPÄNZ vertreten war, es wurde ein gemeinsamer Kinotrailer erstellt.
Ebenfalls gab es ein gemeinsames Dauerticket für alle vier Festivals.
77
Jahresbericht 2008
Rahmenbedingungen vor Ort

Personalbesetzung: eine halbe Stelle, die in den Monaten September bis Dezember auf eine
volle Stelle aufgestockt wurde. Darüber hinaus war ab September eine Halbtagskraft beschäftigt, eine weitere Mitarbeiterin mit einem Stundenkontingent von 10 Wochenstunden

Referenten, Honorarkräfte, Praktikanten
drei Praktikanten in der Zeit von September bis November, zwei Zivildienstleistende, die
zeitweise in die Vorbereitung eingebunden waren, ein Techniker war stundenweise mit der
Vorbereitung befasst
ein weiterer Techniker war mit der Durchführung einzelner Aktionen befasst
eine Honorarkraft arbeitete als Cinepänz-Vertreter in einem Kino

Finanzen
Die Kalkulation sah einen Betrag von 52.605 Euro vor bei einer städtischen Förderung in
Höhe von 20.000 Euro. Schon früh im Jahr wurden bei der städtischen Förderung Kürzungen angekündigt, die sich im Bereich von 20 % bewegen sollten. Da der Haushalt der Stadt
Köln erst im Oktober verabschiedet wurde und der Förderbescheid des Kulturamts der
Stadt Köln erst während des laufenden Festivals erstellt wurde, konnte letztlich nur ohne
Planungssicherheit die Arbeit am Festival durchgeführt werden. Die dann durchgeführten
Kürzungen wurden teilweise durch Sponsoren aufgefangen.
Ein vom Pakt mit der Jugend bewilligter Antrag in Höhe von 15.000 Euro ermöglichte es,
sich schwerpunktmäßig mit dem Thema der Interkulturalität zu beschäftigen.
Bei der SK-Stiftung waren für das Jugendprogramm des Kinderfilmfestes 15.000 Euro beantragt, bewilligt wurden lediglich 5.000 Euro. Sehr spät bewilligt wurde auch ein Antrag
beim Deutschen Kinderhilfswerk für die Kinderredaktion der Spinxx-Seiten, die über das
Festival berichtete.
Eine Veranstaltungsbeteiligung der Landeszentrale für politische Bildung bei der Jugendreihe SEE YOUth wurde – anders als in den Vorjahren – in diesem Jahr abgelehnt.
Reflektion

Inhaltliche Darstellung des Festes. Beschreibung der Themenschwerpunkte und Highlights.
Was ist gut gelaufen? Was kann verbessert werden? Ideen und Vorhaben für das nächste
Fest.
Das Festival hatte sich für 2010 das Thema „Natur – Zum Greifen nah“ ausgesucht. Die
Themenauswahl findet in Zusammenarbeit mit den beteiligten Bürgerhäusern und Jugendzentren statt, die Themenreihe läuft dementsprechend hauptsächlich dort. Hier sind vor allem die anspruchsvollen Filmtitel „Plastic Planet“ und „Die Wupper – Amazonas im Bergischen Land“ zu nennen. Die Gestaltung des Plakats wurde in diesem Jahr von Studenten
der Rheinischen Fachhochschule für Grafik und Design übernommen. Das so entstandene
Plakatmotiv kam sehr gut an, die Fortsetzung der Zusammenarbeit in 2011 ist geplant.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt lag bei Filmen – hauptsächlich im Wettbewerb – die
sich mit interkulturellen Themen beschäftigten. Filme wie „Der Indianer“, „Rafiki – Beste
Freundinnen“, „Soul Boy“, „Teah“, „Son of Babylon“ gehörten dazu, ebenso die gemeinsame
Filmbeschaffung mit der interkulturellen Filmreihe „Allerweltskino“ in Köln. Auch der Vortrag des Referenten Stefan Stiletto beschäftigte sich in zahlreichen Filmausschnitten mit
dem Thema „Interkulturalität“.
Was ist gut gelaufen?
Hier gilt das gleiche wie im Vorjahr: Gut gelaufen ist die Zusammenarbeit mit den beteiligten Institutionen, gut gelaufen ist ebenso die Bereitschaft der Rechteinhaber, Filme an
Cinepänz zu geben. Die Organisation war aufwändig, verlief aber ohne größere Pannen.
Noch nicht ausgewertet ist die Zusammenarbeit von vier Kölner Festivals unter dem Namen „CineCologne“.
78
Jahresbericht 2008
Was kann verbessert werden?
Auch hier besteht die Kritik aus dem Vorjahr weiter: Es ergibt sich m.E. zunehmend die
Tendenz nicht nur von Eltern und Kindern, sondern auch von Schulklassen, in seichte, inhaltlich anspruchslose Filme zu gehen. Dort haben wir deutliche höhere Zahlen als bei anspruchsvollen, international beschafften und eingesprochenen Filmen. Hier muss man ansetzen, mehr Interesse für die gehobeneren Vorführungen zu wecken.
Gleichfalls zugenommen hat die Unverbindlichkeit, mit der Anmeldungen gesehen werden.
Etliche angemeldete Schulklassen sind ohne Nachricht nicht zum Vorführtermin erschienen. Hier muss vielleicht ein verbindliches Anmeldesystem eingeführt werden. Gleichzeitig
zeigen vor allem Lehrer ein überzogenes Anspruchsdenken, das, wollte man die Ansprüche
erfüllen, das Festival schnell personell und organisatorisch an die Grenzen führen würde.
Die Beschaffung von Finanzmitteln wird immer mühsamer und kleinteiliger. Anträge müssen oft mehrfach nachgearbeitet werden, immer mehr Aufwand wird in die Beschaffung
von Beträgen von 1.000 oder 2.000 Euro gesteckt. Wünschenswert wäre eine gesicherte
substantielle Förderung durch einige wenige Förderer, oder eine Etatisierung bei Stadt
oder Land.
Aufgrund der geringen personellen Ausstattung – in 2010 verringert – ist ein Festival dieser Größenordnung nur durch freiwilligen Mehreinsatz der Beteiligten möglich, vor allem
auch durch die Mitarbeit von Praktikanten, deren Arbeitsbelastung größer als angemessen
ist. Gleichzeitig ist gerade bei Praktikanten und Zivildienstleistenden keine gleich bleibende Qualität der Mitarbeit gewährleistet. In personeller Hinsicht gibt es keine Redundanzen.
Ein Ausfall auch nur eines in der Organisation tätigen Mitarbeiters würde die konkrete
Durchführung des Festivals gefährden.
Ideen und Vorhaben:
Die Stadt Köln kündigt derzeit an, dass in 2011 voraussichtlich mehr Mittel für die Freie
Szene in der Kultur zur Verfügung stehen wird. Wie die Mittel aber letztlich verteilt werden, ist noch nicht vorhersehbar. Das heißt, dass sich ein größerer Teil der Vorarbeiten für
das Festival auch in 2011 nicht auf Inhalte konzentrieren kann, sondern sich der Beschaffung von Geldern widmen muss.
Auch im Hinblick auf die Zuschaueransprache könnte über eine Konzentration nachgedacht werden, um vor allem den Wettbewerb mit den Erstaufführungen in den Mittelpunkt zu stellen.
Da in 2011 die Herbstferien sehr spät enden – zwei Wochen vor Cinepänz – müssen die
Programme an die Schulen vorher verschickt werden. Dies bedeutet, dass sämtliche Arbeitsschritte um einen Monat oder mehr vorgezogen werden müssen. Der Nachteil ist eine
höhere Arbeitsbelastung, zum Vorteil könnte allerdings werden, dass dann die Anmeldezeit länger ist, die Anmeldungen aus den Schulen auch früher vorliegen werden, sodass bei
Überbuchungen oder bei mangelnden Anmeldungen noch reagiert werden kann. Immer
noch in der Überlegung ist, ein verbindliches Anmeldeverfahren durchzuführen, das bei
Nichterscheinen ohne rechtzeitige Abmeldung eine Rechnungsstellung an die Teilnehmer
vorsieht.
Weitere Überlegungen gehen in Richtung eines Vorbereitungsseminars für Lehrer im Vorfeld der Veranstaltung, bei dem die Lehrer über Filmtitel und Themen informiert werden,
die Lehrer u.U. auch in Filme hineinschauen können.
Aufgrund der aktuellen Situation im Hause DuMont-Schauberg wird sich Cinepänz einen
neuen Schirmherrn suchen müssen (bisher Konstatin Neven DuMont).
Angedacht ist eine Umstrukturierung des Programmheftes in Richtung Übersichtlichkeit.
Damit einher würde aber der Verlust von Informationen zur doch recht kompliziert angelegten Veranstaltung gehen. Diskutiert wird über die Ausweitung von Vorführorten.
79
Jahresbericht 2008
Die sind aber derzeit nur erste, einzelne Vorüberlegungen. Im Rahmen einer Klausurtagung im Januar 2011 werden die Organisatoren Überlegungen zu Struktur und Durchführung treffen.
80
Jahresbericht 2008
Cinepoint – Schule des Sehens
Das Schulfilmprogramm 2010
Die im Jahr 2006 erfolgreich gestartete Filmreihe „Cinepoint – Schule des Sehens“ wurde auch in
2010 fortgesetzt. Die Reihe zeigt bildungsrelevante Filme für Schulklassen. Dabei war es ein Anliegen, herausragende aktuelle Filme zu zeigen, die die Gefühle, Träume und Probleme von Kindern
und jungen Leuten in den Mittelpunkt stellen. Zugleich sollten sie die thematische Rückkopplung
auf schulische Inhalte ermöglichen. Darüber hinaus ging es um das Anliegen der Filmbildung, Schülern sollte ein Zugang zu qualitätsvollen Filmen und Klassikern der Filmgeschichte gegeben werden. So wurde durch die Zusammenarbeit mit anderen Kölner Initiativen ein breit gefächertes Programm aufgestellt. Gezeigt wurden die Filme im Filmforum im Museum Ludwig, an dessen Trägerverein das jfc Medienzentrum über die Mitgliedschaft bei KINOaktiv beteiligt ist.
Die Filmreihe „Cinepoint – Schule des Sehens“ zeigte an 27 Terminen zwischen dem 14. April und
dem 22. Dezember 2010 insgesamt 24 Filme sowie im Rahmen einer Kooperation mit dem Afrikanischen Filmfestival in Köln drei Theater- bzw. Hip-Hop-Aufführen. Das Gesamtprogramm war so
ausgelegt, dass es sowohl für jüngere als auch ältere Schüler interessant war. Einige der Filme wurde in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt, bei mehreren Veranstaltungen wurden
Gäste ins Kino eingeladen, Referenten vertieften die Thematik des gezeigten Films durch Vorträge
und Filmgespräch zum Beispiel zu den Themen „Migration“, „Behinderung“, „Natur“ oder sie boten
ein vertiefendes Filmgespräch an.
Hervorzuheben sind die Kooperationsveranstaltungen, die sich im Rahmen von Cinepoint ergeben
haben. Im April arbeitete das jfc Medienzentrum mit dem Internationalen Frauenfilmfestival DortmundKöln zusammen. Gemeinsam wurde während des Festivals ein Programm für Schulen erarbeitet und in sechs Veranstaltungen angeboten. Das Programm speiste sich teilweise aus den Festivalanmeldungen, so dass für ein inhaltlich sehr anspruchsvolles Programm gesorgt war.
Eine weitere Zusammenarbeit entstand mit der Gruppe FilmInitiativ Köln e.V.. Diese führt regelmäßig ein Festival afrikanischer Filme in Köln durch. Gemeinsam zeigten das jfc Medienzentrum und
FilmInitiativ wiederum mit dem Allerweltskino e.V. zwei afrikanische Filme. Darüber hinaus initiierten die Beteiligten den Auftritt eine Jugendmusik- und eine Tanzgruppe aus Ghana, die in Kölner
Schulen zu Gast waren.
Aus dem Kreis von FilmInitiativ kam auch der Vorschlag, sich mit einem Angebot an der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ im NS-Dokumentationszentrum zu beteiligen. Zu diesem Thema wurde ein Film gezeigt sowie ein Hip-Hop-Tanztheater in einer Schule aufgeführt. Das
jfc Medienzentrum bot im Rahmen seiner Radioarbeit ein Projekt an, bei dem über die Ausstellung
berichtet und die zahlreichen Begleitveranstaltungen begleitet wurden. Lesungen und das Angebot
einer Führung durch die Ausstellung rundeten das Angebot ab. Der Autor Martin Block stellte den
Film „Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte“ und seine zugehörige Buchveröffentlichung vor. Die
Organisation dieses Termins geschah in enger Abstimmung mit der Produktionsfirma des Films.
Eine weitere Zusammenarbeit ergab sich mit dem Projekt Stummfilm-Live. Dessen Organisator
Wilfried Kaets begleitete den Stummfilm „Faust – Eine deutsche Volkssage“ von Friedrich Wilhelm
Murnau aus dem Jahr 1926 musikalisch. Eine zusätzliche Vorführung fand in der St.-Rochus-Kirche
in Köln-Bickendorf statt.
Die übrigen Termine ergaben sich aus dem regulären Cinepoint-Programm. An acht Terminen wurde je zwei Filme vorgeführt, jeweils morgens um 9.30 Uhr für jüngere Schüler, um 11.15 Uhr für
Ältere. Die Filmauswahl orientierte sich zum einen am Filmkanon der Bundeszentrale für politische
Bildung, zum anderen an den Lehrplänen der Schulen. Etliche Filme, die beim Kölner Kinderfilmfest
CINEPÄNZ auf große Nachfrage gestoßen waren, wurde in CINEPOINT noch einmal für das Schulkino angeboten, z.B. der Film „Übergeschnappt“ oder „Rot wie der Himmel“.
Etliche der Filmtitel konnten Schulen auch für Sondervorführungen bestellen, die dann im Rahmen
von CINEPOINT stattfanden. So wurden vor allem die Titel „Kiriku und die wilden Tiere“ sowie
„Übergeschnappt“ zusätzlich nachgefragt. Ein Titel aus dem 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ
des Jahres 2010 wurde auf Nachfrage einer Schule im Dezember in der Filmreihe CINEPOINT wiederholt.
81
Jahresbericht 2008
Cinepoint Kinderfilme
Mittwoch, 30. Juni 2010, 09.30 Uhr
Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel
Dokumentarfilm Frankreich/DeutschlandSpanien/Italien 2001, Regie: Jacques Perrin, Michel Debats, Jacques Cluzaud, 92 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 8 Jahren
Die Wege der Zugvögel in spektakulären, nie vorher gesehenen Bildern.
Dem Lauf der Jahreszeiten folgend, zeigt "Nomaden der Lüfte" Zugvögel auf ihrer Reise von
einem Breitengrad zum nächsten. Auf ihrem Weg müssen sie eine Vielzahl von Gefahren
überwinden, die jeden Flug zum letzten machen können: das Wetter, die endlosen Weiten
des Ozeans, riesige Bergmassive, glühende Wüsten und Raubtiere aller Art. Die Filmemacher folgten den Vögeln mit selbstgebauten Fluggeräten und fügten sich wie selbstverständlich in die Formationen ihrer Darsteller ein. So entstanden sensationelle Naturbilder.
Stichworte: Natur, Tiere, Schöpfung
Freitag, 10. September 2010, 09.30 Uhr
Rot wie der Himmel
Italien 2006, Regie: Cristiano Bortone, mit: Luca Capriotti, Paolo Sassanelli, Rosanna
Gentili, 96 Min., ohne FSK, empfohlen ab 9 Jahren
Bewegender Film über einen Jungen, der alles verliert, dem es aber doch gelingt,
Glück und Zufriedenheit im Leben für sich neu zu gewinnen.
Der mehrfach preisgekrönte Film
basiert auf der Lebensgeschichte von
Mirco Mencacci, einem der besten
Tongestalter des italienischen Films:
Mirco ist ein ganz normales Kind im
Italien der frühen 70er-Jahre. Als er
durch einen Unfall sein Augenlicht
verliert, muss er in ein Internat für
blinde Kinder weit weg von seinen
Eltern. In Don Giulio findet er einen
verständnisvollen Lehrer und in Fran„Rot wie der Himmel“
cesca, der Tochter der Hausmeisterin,
eine neue Freundin. Mirco lernt langsam, seine Umwelt durch Geräusche neu zu entdecken. Zuerst ist es die Hausaufgabe zum
Thema Jahreszeiten, für die er gemeinsam mit seinem Schulfreund Felice verschiedene Töne und Geräusche zu einem kleinen Hörstück zusammensetzt. Bald wird mehr daraus. Mirco, Francesca und die anderen Kinder beginnen an einem großen Hörspiel mit einer richtigen Geschichte zu arbeiten..
Stichworte: Behinderung, Hören, Lebensmut
Mittwoch, 22. September 2010, 09.30 Uhr
Vorstadtkrokodile *
Deutschland 2008, Regie: Christian Ditter, mit: Nora Tschirner, Axel Stein, NickReimann,
Fabian Halbig, 97 Min, FSK: ab 6, empfohlen ab 8 Jahren
Erfolgreiche Neuverfilmung des Klassikers der Kinderliteratur von Max von der
Grün.
Als Hannes bei seiner Mutprobe zur Aufnahme in die Kinderbande „Vorstadtkrokodile“ fast
vom Dach stürzt und an der Regenrinne hängen bleibt, ist es Kai, der im Rollstuhl sitzt, der
für Rettung sorgt. Das könnte eigentlich seine Eintrittskarte in die coole Bande sein, wenn
er nicht – im Rollstuhl säße. Maria, so etwas wie die Chefin der Gang, ist irgendwann die
erste, die ihre Vorurteile überwindet. Aber um den Rest der „Krokodiler“ zu überzeugen,
muss Kai erst dafür sorgen, dass die Bande einen Diebstahl aufklärt. – Liebevoll zeichnet
der Film das Leben in einer Ruhrgebietsvorstadt, das Leben mit prekären Jobs der Eltern,
82
Jahresbericht 2008
Vorurteilen gegen Behinderte und Migranten, Kleinkriminalität, aber auch die Kraft, Fantasie und das Durchsetzungsvermögen der Kinder.
Stichworte: Freundschaft, Behinderung, Solidarität
Mittwoch, 27. Oktober 2010, 09.30 Uhr
Das große Rennen *
Deutschland/Irland 2008, Regie: André F. Nebe, mit: Paul Donovan, Mcihael Garland, Ailish
McElmeel, 84 Min., FSK: ab 6, empfohlen ab 8 Jahren
Mary will Rennfahrerin werden – nicht einfach im ländlichen Irland.
Die elfjährige Mary lebt auf einem Bauernhof in Irland und liebt alles, was Räder hat und
möglichst schnell fahren kann. Begeistert investiert der sommersprossige Rotschopf jede
freie Minute in ihre selbstgebaute Seifenkiste. Als in ihrem Heimatdorf ein echtes Seifenkistenrennen – inklusive Preisgeld und Pokal – ausgerufen wird, bekommt sie die Chance zu
zeigen, was in ihr steckt. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Gerade die reichen Jungs aus
der Schule gehen mit teurem Material und Edel-Karts an den Start. Als Mary die Hoffnung
schon fast aufgeben muss, bekommt sie unerwartete Hilfe. Und es zeigt sich: Alle haben die
pfiffige Mary unterschätzt…
Der Film zeigt das schwierige Leben im ländlichen Irland, aber auch die Kraft der Beharrlichkeit und die Bedeutung von Lebensträumen.
Stichworte: Mädchen, Ausgrenzung, Lebenstraum
Mittwoch, 10. November 2010, 9.30 Uhr
Übergeschnappt *
Niederlande 2005, Regie: Martin Koolhoven, mit: Jesse Rinsma, Tom van Kessel, Carice van
Houten, Frieda Pittoors, 81 Min., FSK: ab 6, empfohlen ab 8 Jahren
Die schwierige Beziehung zwischen einem lebenslustigen Mäd„Übergeschnappt“
chen und ihrer depressiven Mutter in einer berührenden, gleichwohl optimistischen und humorvollen Verfilmung.
Bonnies Mutter ist schon ziemlich
„durchgeknallt“: Wenn es ihr gut
geht, gibt es Spaß ohne Ende, ansonsten steht sie gar nicht erst auf.
Gut, dass Bonnie ihre Großmutter
hat, die für ein halbwegs normales
Leben sorgt. Das Fürsorgeamt hat
bereits ein Auge auf diese „schräge“
Familie geworfen. Und als Bonnies Mutter eines Tages mit einem Elefanten nach Hause
kommt, wird die Lage ernst: Bonnie soll ins Heim. Da wird sie sich wohl etwas einfallen
lassen müssen, um ihre „übergeschnappte“ Familie beieinander zu halten… - Der Film erhielt den CINEPÄNZ-Preis beim 18. Kölner Kinderfilmfest.
Stichwort: Familie, Krankheit, Verantwortung
Dienstag, 14. Dezember 2010, 9.30 Uhr
Unsere Ozeane
Dokumentarfilm Frankreich/Schweiz/Spanien 2009, Regie: Jaques Perrin, Nicolas
Mauvernay, 97 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 6 Jahren
Schwelgerische Hymne auf Schönheit und Vielfältigkeit der Weltmeere mit spektakulären Bildern.
Mehr als vier Jahre drehte eine Heerschar von Kameraleuten rund um den Globus an 54
verschiedenen Schauplätzen Bilder, die es bislang noch nicht zu sehen gab. Staunend steht
der Zuschauer vor einer Unterwasserwelt, die an Vielfalt und Einzigartigkeit nicht zu überbieten ist. Dabei richten die Filmemacher ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf die klassi83
Jahresbericht 2008
schen Meerestiere, die Delphine und Wale. Auch die kleinen Lebewesen der Tiefe kommen
zu ihrem Recht. Auf Augenhöhe begleitet die Kamera die Tiere, so nah wie in diesem Film
kommt ihnen kaum jemand. Aber auch die Bedrohung dieser Welt ist nicht ausgespart,
wenn wir den Müll zu sehen bekommen, die die Menschen im Meer hinterlassen.
Stichworte: Natur, Meer, Ökologie
In Kooperation mit dem Afrikanischen Filmfestival
In Kooperation mit FilmInitiativ Köln werden im Rahmen des Festivals „Jenseits von Europa XI“ –
Neue Filme aus Afrika“ (vom 19. September bis 4. Oktober) nicht nur Filmevorstellungen für Schulen angeboten, sondern auch westafrikanische Musik der Kinderkarawane aus Ghana und ein Hiphop-Tanztheater von MigrantInnen aus Straßburg!
Freitag, 24.9., 10.00 Uhr, Filmforum NRW
Kiriku und die wilden Tiere *
Zeichentrickfilm, Frankreich 2005, Regie: Michel Ocelot uind Bénédicte Galup, 75 min; dt.
Fassung, empfohlen ab 6 Jahren
Ein zauberhaft farbenfroh gezeichneter
Film, basierend auf Märchen aus Westafrika wie sein Vorläufer „Kiriku und
„Kiriku und die wilden Tiere“
die Zauberin“ aus dem Jahre 1998.
Aufgrund der begeisterten Reaktionen
der Kinder beim letzten AfrikaFilmfestival wieder im Programm.
Ein alter, weiser Mann sitzt vor seiner
Höhle und erzählt voller Bewunderung
von den Heldentaten Kirikus. Kiriku ist
ein Knirps, der den Erwachsenen gerade mal bis zu den Knien reicht, aber er
ist schlau und seine Abenteuer schildern auch den Überlebenskampf in
seinem Dorf in der Nähe des Kilimandscharo. Kiriku geht auf Reisen durch Wüste und
Dschungel und entdeckt dabei wilde Tiere und die Schönheiten Afrikas. Sein größtes Abenteuer führt ihn zu der Zauberin Karaba, die nicht nur böse ist, sondern auch gefährlich.
Stichworte: Märchen, Dritte Welt, Zeichentrickfilm
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Allerweltskino Köln
Mittwoch, 29.9., 11.00 Uhr, Gesamtschule Holweide
Donnerstag, 30.9., 11.00 Uhr, Gesamtschule Höhenhaus
BAOBAB
Eine Jugendmusik- und Tanzgruppe aus Ghana zu Gast in Kölner Schulen
Die Veranstaltung kann auch von Klassen aus anderen Schulen besucht werden.
(Dauer des Auftritts: ca. eine Stunde) Empfohlen für alle Altersstufen.
Auf Einladung der 11. Kinderkulturkarawane gastiert die „Baobab Culture Troupe“ aus
Ghana in Köln. Die 16 DarstellerInnen im Alter von 9 bis 17 Jahren präsentieren Musik,
Tänze und Theatersketche aus ihrer westafrikanischen Heimat.
In Ghana sind traditionelle Trommelmusik und Tänze sehr verbreitet. Die Kulturgruppe
BAOBAB wurde 2004 von dem Trommel- und Tanzlehrer Moses Matthew Hooper gegründet. Jeden Mittwoch probt er in einem Zentrum in Accra mit mehr als 100 Kindern und Jugendlichen. Viele von ihnen leben auf der Straße und schlagen sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Eine Stiftung setzt sich für die Rechte dieser Kinder ein und unterstützt die Kulturarbeit mit ihnen. So lernen sie traditionelle Instrumente zu spielen und in kurzen Tanzdramen thematisieren sie gesellschaftliche Probleme, mit denen sie täglich konfrontiert
sind, wie z.B. AIDS und Teenagerschwangerschaften.
Stichworte Straßenkinder, westafrikanische Kultur, Ghana, Musik
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Institut Equalita e.V.
84
Jahresbericht 2008
Freitag, 01.10., 10.00 Uhr, Filmforum NRW
Tage des Ruhms (Indigenes)
Spielfilm, Algerien/Marokko/Frankreich/Belgien 2006, Regie: Rachid Bouchareb, 119 min;
OF m. dt. UT, freigegeben ab 12 Jahren, empfohlen ab 14 Jahren
Bewegender Spielfilm über vier Kolonialsoldaten aus Nordafrika, die im Zweiten
Weltkrieg erst in Italien, dann in der Provence und schließlich im Elsass für die Befreiung Europas von der Naziherrschaft kämpften.
Mit großartigen Schauspielern, die beim Filmfestival in Cannes 2007 kollektiv als beste
männliche Hauptdarsteller ausgezeichnet wurden, und bewegenden Bildern über das
Kriegsgeschehen erzählt dieser Film am Beispiel seiner vier Protagonisten von der weitgehend vergessenen Beteiligung Zehntausender afrikanischer Soldaten an den alliierten Landemanövern in Südfrankreich und entlang der eisigen Fronten des letzten Kriegswinters in
Europa. Bilder von französischen Friedhöfen, auf denen afrikanische Gefallene begraben
sind, sowie von erbärmlichen Wohnheimen, in denen Veteranen aus dem Maghreb, die in
Frankreich geblieben sind, bis heute leben müssen, verweisen auf die Geschichtsvergessenheit in Europa und die anhaltende Diskriminierung der Kolonialsoldaten in Frankreich.
Stichworte: Kolonialismus, Afrika im Zweiten Weltkrieg, Rassismus
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Allerweltskino Köln
Montag, 4.10., 11.00 Uhr, Bürgerzentrum Nippes (Altenberger Hof)
Die vergessenen Befreier (À Nos Morts)
Französisches Hiphop-Tanztheater mit deutschen Übertiteln, 90 Minuten
Im Anschluss Diskussion mit den DarstellerInnen möglich
Empfohlen ab 14 Jahren
Mit Hiphop-Songs und poetischen Texten, Break-Dance und einer hinreißenden Choreographie erinnert diese Performance an die Millionen Soldaten aus den französischen Kolonien, die in den beiden Weltkriegen an vorderster Front für Frankreich
gekämpft haben, aber heute weitgehend vergessen sind.
Die Theatergruppe „Compagnie Mémoires Vives“ ist ein Zusammenschluss von KünstlerInnen, MusikerInnen, HistorikerInnen und SozialarbeiterInnen. Seit ihrer Gründung im Jahre
1996 verfolgt das Hiphop-Projekt aus den Straßburger Banlieues das Ziel, in einer von Migration geprägten Gesellschaft an vergessene Aspekte der (Kolonial-)Geschichte zu erinnern. Die Deutschlandpremiere des Stücks „Die Vergessenen Befreier“ feierten 800 begeisterte ZuschauerInnen in Berlin mit standing ovations. Die Kölner Aufführung bildet einen
Höhepunkt im Begleitprogramm zur Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“
des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln.
Stichworte: Kolonialismus, Afrika im Ersten und Zweiten Weltkrieg, Hiphop
Angebote für SchülerInnen zur Ausstellung
„Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ im NS-Dokumentationszentrum
Führungen für Schulklassen
Die Vorführung des Films „Tage des Ruhms“ und die Aufführung des Hiphop-Tanztheaters
„Die vergessenen Befreier“ sind Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung "Die Dritte
Welt im Zweiten Weltkrieg", die vom 15.9.2010 bis zum 16.1.2011 im NSDokumentationszentrum zu sehen ist. Führungen durch diese Sonderausstellung für
Schulklassen sind möglich. Informationen zur Ausstellung und zur Anmeldung unter:
www.ns-dok.de
„Unerhört“ – Das begleitende Radio-Projekt des jfc-Medienzentrums für Jugendliche
Die Jugendredaktion des jfc-Medienzentrums produziert regelmäßig Sendungen für den
Bürgerfunk des Kölner Lokalradios. Von September bis Januar sollen auch Beiträge zur
Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ und über die zahlreichen Begleitveranstaltungen dazu erstellt werden. Die besten davon sollen im Januar in einer Sondersendung
vorgestellt und auf die Internetseite des Ausstellungsprojekts (www.3www3.de) gesetzt
werden.
85
Jahresbericht 2008
Die Rheinklang-Medien GmbH, in deren Studios die Video- und Hörstationen für die Ausstellung erstellt wurden, wird die professionelle Produktion ausgewählter Beiträge unterstützen.
Schülerinnen und Schüler, die selbst Töne einfachen, Interviews führen, Audiodateien
schneiden und Radiobeiträge produzieren wollen, wenden sich an: Nina Stapelfeldt (Radio
und Podcastprojekte, jfc Medienzentrum, Hansaring 84-86)
Tel: 130 56 15 – 0, Mail: stapelfeldt@jfc.info, Internet: www.jfc.info
Lesungen über Kindheit im Krieg in Shanghai und Deutschland
Peter Finkelgruen (jüdischer Schriftsteller aus Köln) und seine Frau Gertrud Seehaus bieten Lesungen, Gespräche und Spiele für Kinder (4-6 Schuljahr), Eltern und Großeltern an.
Als Grundlage dafür dient ihr Buch „Opa und Oma hatten kein Fahrrad“ über Kriegserlebnisse in Shanghai und im Saarland bzw. Bonn. Finkelgruen ist im jüdischen Ghetto von
Shanghai geboren und hat dort seinen Vater verloren, Seehaus hat den Krieg als Kind in
Deutschland miterlebt.
Kontakt: finkelgruen@gmx.net, Tel: 0221 - 2828309
Cinepoint Jugendfilme
Mittwoch, 30. Juni 2010, 11.15 Uhr
Leroy *
Deutschland 2007, Regie Armin
Völckers, mit: Alain Morel, Anna
Hausburg, Constantin von
Jascheroff, 89 Min., FSK: ab 12,
empfohlen ab 13 Jahren
Satirische Jugendkomödie mit
einem coolen Soundtrack, die
Intoleranz und Dummheit mit
schwarzem Humor begegnet.
Der 17-jährige Afrodeutsche Leroy fühlt sich wohl in seiner Haut
– bis er sich in die blonde Eva
verknallt. Denn die hat ein paar
kahl rasierte Glatzen als Brüder,
und ihr Vater ist Verbandsvorsitzender bei der örtlichen Rechtspartei. So lässt Evas Familie nichts unversucht, um die beiden auseinander zu bringen. Doch Leroy ist bereit, mit Witz und List für seine Liebe zu
kämpfen. Dem schwierigen Thema Rassismus nähert sich der Film ohne moralischen Zeigefinger: Vorurteile und Klischees werden unverkrampft demontiert und die braunen Brüder mit ihren dummen Parolen einfach lächerlich gemacht. Ein etwas anderer Jugendfilm,
der von überzeichneten Charakteren, cooler Musik und witzigen Dialogen lebt.
Stichworte: Rechtsextremismus, Rassismus, Jugendkulturen, Vielfalt
Freitag, 10. September 2010, 11.15 Uhr
„Leroy“
Elephant
USA 2003, Regie: Gus van Sant, mit: Alex Frost, Eric Deulen, John Robinson, 81 Min., FSK: ab
12, empfohlen ab 14 Jahren
Bedrückender filmischer Versuch, sich mit Amok-Läufen an Schulen auseinander zu
setzen.
Scheinbar grundlos richten zwei Schüler an einer amerikanischen High School unter ihren
Mitschülern ein Blutbad an. Das konsequent aus der Opferperspektive gefilmte Drama
stellt die fiktiven Ereignisse nahezu in Echtzeit dar und verweigert sich allen Erklärungsversuchen. Die kühl-distanzierte Haltung des mit Laien inszenierten Films verstört auch
deshalb nachhaltig, weil er sich über weite Strecken die Mühe macht, die späteren Opfer
des Massakers in ihrer alltäglichen Normalität darzustellen und als Menschen erlebbar zu
machen.
86
Jahresbericht 2008
Der Regisseur schuf mit „Elephant“ einen beeindruckenden Film, der die Aspekte des
Amoklaufs beinahe klinisch analysiert und darstellt.
Filmexperte Manuel Koch analysiert anschließend den Film und leitet das Gespräch
zum Thema.
Stichworte: Amoklauf, Schule, Mobbing, Gewalt
Freitag, 22. September 2010, 11.15 Uhr
Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte
Dokumentarfilm Deutschland 2009, Regie: Birgit Schulz, 94 Min., FSK: ab 12, empfohlen
ab 14 Jahren
Filmische Dokumentation über die Lebenswege von Otto Schily, Hans-Christian
Ströbele und Horst Mahler.
Anfang der Siebziger Jahre kämpfen drei linke Anwälte gegen die BRD als restriktiven
Staat. Vor Gericht verteidigen sie Menschen, die als Staatsfeinde und Terroristen gelten.
Heute ist der eine Bundesinnenminister a.D., der zweite das linke Gewissen der Partei der
Grünen, der dritte ist ein als Holocaust-Leugner verurteilter Rechtsextremist. Und es gibt
nichts, was sie heute noch verbindet. Regisseurin Birgit Schulz spricht vor der Kamera mit
den Anwälten über die Zeit, in sie die Mitglieder der RAF (Rote Armee Fraktion) verteidigten, und über ihre politischen Ideale damals und heute. Dabei glaubt jeder der drei, sich
treu geblieben zu sein…
Die Regisseurin Birgit Schulz und der Autor des Buchs zum Film Martin Block sprechen nach der Vorführung über den Film und sein Thema.
Stichworte: Politik, Geschichte, Recht
Mittwoch, 27. September 2010, 11.15 Uhr
Die Fremde
Deutschland 2009, Buch und Regie: Feo Aladag, mit: Sibel Kekilli, Derya Alabora, Blanca
Apilanez Fernandez, 123 Min., FSK ab 12, empfohlen ab 14 Jahren
Packende Geschichte um den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben und einem Ehrenmord in einer türkischen Familie.
Als Umay aus der tristen Trabantenstadt in Istanbul fliehen will, sieht sie nur einen Ausweg: Sie geht zu ihren Eltern nach Berlin. Zu brutal war ihr Ehemann, zu lieblos ihr Alltag
bei dessen Familie. Mit ihrem Sohn Cem möchte sich Umay in Berlin ein neues Leben aufbauen, möglichst selbstbestimmt und unabhängig soll ihre Zukunft sein. Verständnis dafür
sucht sie bei ihrem Vater, bei ihrem Brüdern. Die allerdings sehen die Ehre der Familie gefährdet…
Das Thema des so genannten Ehrenmordes greift dieser Film auf, und er betrachtet sein
Sujet geanuestens von allen Seiten. Sehr sorgfältig werden die Motive von Umays Familie
untersucht, ihre Zerrissenheit gezeigt, aber auch Umays Sehnsucht danach, aufgehoben zu
sein. Sibel Kekilli als Darstellerin der Umay erbringt in diesem Film ihre beste Leistung.
Stichworte: Familie, Interkulturalität, Freiheit, Migration
87
Jahresbericht 2008
Mittwoch, 10. November 2010, 11.15 Uhr
Faust – Eine deutsche Volkssage
Stummfilm mit Live-Musik, Deutschland 1926, Buch und Regie: Friedrich Wilhelm Murnau,
ca. 98 Min., ohne FSK, empfohlen ab 12 Jahren
Klassiker der deutschen Filmgeschichte nach dem Werk von Goethe, live begleitet
vom Kölner Stummfilmmusiker Wilfried Kaets.
Basierend auf Motiven des GoetheKlassikers erzählt „Faust“ die Geschichte des gleichnamigen Gelehrten,
der von Mephisto in Versuchung geführt wird. Mephisto hatte in einem
Streit mit dem Erzengel Gabriel behauptet, er könne jeden Menschen
vom Weg Gottes abbringen. Um den
alten Faust zu verführen, lässt Mephisto das Land von der Pest heimsuchen; da die sterbenden Menschen
den Gelehrten um Hilfe anflehen und
dieser trotz seiner Gebete keine Hilfe
von Gott erhält, sucht er Rat beim
Teufel. Um ihn für sich zu gewinnen,
verspricht Mephisto Faust die ewige
Jugend und alle Schätze dieser Welt.
Faust lässt sich auf den Pakt ein und
verschreibt damit seine Seele dem
Teufel. Jedoch spätestens als er das
junge und unschuldige Gretchen kennen- und liebenlernt und damit ins
Unglück stürzt, zweifelt Faust am
teuflischen Pakt.
„Faust“
Der Stummfilmmusiker Wilfried Kaets führt nach dem Film gemeinsam mit dem
Filmreferenten Joachim Steinigeweg ein Gespräch mit den Schülern.
Stichworte: Literaturverfilmung, Filmgeschichte, Klassiker, Stummfilm, Musikbegleitung
Dienstag, 14. Dezember 2010, 11.15 Uhr
Der Club der toten Dichter *
USA 1989, Regie: Peter Weir, mit: Robin Williams, Robert Sean Leonard,Ethan Hawke, 128
Min., Englisches Original mit deutschen Untertiteln, FSK ab 12, empfohlen ab 14 Jahren
Klassiker des Jugendfilms um das Wesen von Erziehung und Persönlichkeitsbildung
in der englischen Originalfassung mit Untertiteln..
Herbst 1959: In der traditionellen elitären Welton Academy an der amerikanischen Ostküste beginnt das neue Schuljahr. In diesem Jahr wird den Zöglingen ein neuer Englischlehrer vorgestellt, Professor John Keating. Durch seine unkonventionelle Art des Unterrichts macht er sich bei den Kollegen verdächtig, bei den Schülern jedoch beliebt. "Carpe
diem - Nutze den Tag", ist sein Wahlspruch. "Macht euer Leben außergewöhnlich", ermutigt er die Eleven, die in der genormten Wirklichkeit des Internats kaum die Möglichkeit
haben, Fantasie und Kreativität zu entwickeln. Seine Methoden der Wissensvermittlung
bestärken die Jungen in ihrer Individualität. Durch die neu gemachten Erfahrungen fühlt
sich einer der Schüler in seinem Selbstbewusstsein soweit ermutigt, dass er gegen seinen
strengen Vater rebelliert ...
Filmexperte Manuel Koch analysiert anschließend den Film und leitet das Gespräch
zum Thema.
Stichworte: Schule, Bildung, Persönlichkeit, Autorität, Solidarität
88
Jahresbericht 2008
Auswertung
Für die jüngeren Schüler/innen waren Filme interessant, die unterhaltsam ihr Thema ansprachen
und ihnen das Lernen auf diese Weise „versüßten“. Erfolgreichster Film war der Titel „Kiriku und
die wilden Tiere“ mit mehr als 200 Zuschauern. Der Naturfilm „Unsere Ozeane“ wurde von rd. 100
Schülern besucht, erfolgreich lief ebenfalls der Titel „Die Vorstadtkrokodile“.
In der Jugendreihe sahen die meisten Schüler den Film „Indigenes“. Bei den Aufführungen der Jugendmusik- und Tanzgruppe „Baobab“ waren rund 1.100 Schüler anwesend, das HiphopTanztheater „Die vergessenen Befreier“ sahen etwa 300 Schüler.
Der aus dem 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ übernommene Titel „Jungs bleiben Jungs“ wurde
in einer Zusatzveranstaltung angeboten und mit rd. 80 Teilnehmern besucht.
Die Schulkinoreihe „CINEPOINT – Schule des Sehens“ wurde vom veranstaltenden jfc Medienzentrum als Erfolg gewertet, so dass die Reihe im Jahr 2011 fortgesetzt werden soll.
Filmreihe zu den Kinder- und Jugendbuchwochen „Spanien“
06.-25. Juni 2010
In der Zeit vom 6. bis zum 25. Juni 2010 fanden in Köln die spanischen Kinder- und Jugendbuchwochen statt, an denen sich das jfc Medienzentrum Köln mit einem Filmprogramm beteiligte. Träger
der Gesamtveranstaltung waren neben dem jfc Medienzentrum Köln das Kulturamt der Stadt Köln,
die SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln, die Stadtbibliothek Köln sowie die Fachstelle Katholische Öffentliche Büchereien.
In einem breit aufgestellten Programm wurden fünf Filme aus und über Spanien gezeigt, die sich
zum einen an jüngere Zuschauer ab Jahren wandten, in der Mehrheit jedoch für ältere Interessenten/innen gedacht war. Dies war u.a. auch der Verleihsituation in Deutschland geschuldet. Das begrenzte Budget ließ leider die Beschaffung und Übersetzung von Kinderfilmen aus Spanien nicht zu.
Die Bandbreite reichte von der Darstellung der spanischen Gründungslegende „El Cid“ für jüngere
Zuschauer über die Beschäftigung mit der Verarbeitung des spanischen Faschismus („Pans Labyrinth“) bis hin zu einem Film über die Lebensgeschichte des Malers Goya („Goya“).
Ein besonderes Highlight war die Vorführung des Titels „Station 4“. Dieser Film zählt zu den Höhepunkten des spanischen Filmschaffens für Jugendliche und lief bereits beim Kölner Kinderfilmfest
CINEPÄNZ mit großem Erfolg.
Gänzlich andere Wege bei der Ansprach der Zielgruppe versuchte das jfc Medienzentrum mit der
Einbindung der Filminitiative „Stummfilm:DJ“. Der Stummfilm „Carmen“ – nach der gleichnamigen
Novelle von Prosper Mérimée – aus dem Jahre 1918 wurde von einem DJ mit einer am Musikgeschmack jugendlicher Zuschauer orientierten Tonspur versehen. Die Zuschauer konnten dem DJ
während der Vorführung bei der Arbeit zusehen und außer der Filmhandlung auch die Tätigkeiten
des Mixens und Scratchens live miterleben.
Während sich die übrigen Titel an Schulklassen wandten, wurde der Stummfilm um 19.00 Uhr platziert, damit die Zielgruppe der jugendlichen Zuschauer eigenständig teilnehmen konnte.
89
Jahresbericht 2008
Die Filme im Einzelnen:
Dienstag, 8. Juni, 10.00 Uhr im Odeon Kino
El Cid – Die Legende
Spanien 2003, Buch und Regie: José Ponzo, 90 Min., FSK: 6, empfohlen ab 8 Jahren
Zeichentrickfilm über den bekannten spanischen Nationalhelden, der im Mittelalter die
Christen vereinte und in den Kampf gegen die islamischen Almoraviden führte.
Es ist nicht falsch, bei der Legende um „El Cid“ einen spanischen Gründungsmythos zu
vermuten: El Cid gab es tatsächlich, er hieß Rodrigo Diaz
de Vivar und lebte von 1040
bis 1099. Am Hof des Königs
von Kastilien aufgewachsen,
wurde er verbannt und geächtet. Trotzdem stürzte er sich
für eben diesen König in den
Kampf gegen die anrückenden
islamischen Almoraviden und
eroberte gemeinsam mit seinem maurischen Freund, dem Prinzen Al Mutamin, mit wagemutigen Heldentaten Zaragoza zurück. Bis heute wird die Geschichte von „El Cid“ zu den schönsten mittelalterlichen Heldengesängen gezählt. Der Film setzt die Geschichte auf moderne Weise in eine Trickfilmgeschichte
für das jüngere Publikum ab acht Jahren um.
Mittwoch, 9. Juni, 19.00 Uhr im Odeon Kino
Carmen
Stummfilm, Deutschland 1918, Regie: Ernst Lubitsch, ca. 70 Min., mit: Pola Negri, empfohlen
ab 14 Jahren Stummfilmvorführung mit DJ-Begleitung, eine Gemeinschaftsveranstaltung mit
Stummfilm:DJ
Diese Veranstaltung nähert sich dem Thema „Spanien“ auf
gänzlich neuem Wege. Die Aufführung des Stummfilms
„Carmen“ von Ernst Lubitsch wird begleitet durch den DJ
Kernes aus der Gruppe Stummfilm:DJ.
Der Film basiert auf der Novelle von Prosper Mérimée aus dem
Jahr 1847, die auch schon der gleichnamigen Oper als Vorlage
diente: Der Dragoner Don José lernt in Sevilla die Zigarettenfabrikarbeiterin Carmen kennen. Die attraktive Zigeunerin wird nach
einer Schlägerei in der Fabrik verhaftet. Don José verliebt sich rettungslos in die Schöne und verhilft ihr zur Flucht, woraufhin er aus
der Armee verstoßen wird. Er lebt als Schmuggler und kann endlich Carmen ganz nahe sein. Doch schon bald muss Don José erkennen, dass der Stierkämpfer Escamillo das Herz Carmens gewonnen
hat.
Die Begleitung des Films durch einen DJ interpretiert den Film neu
und bringt die Wahrnehmung dieses Klassikers der Filmkunst
heutigen Hör- und Sehgewohnheiten nahe. Dabei stehen Musik und
Bild gleichberechtigt nebeneinander und ergänzen sich. Weitere
Informationen: www.stummfilmdj.de
90
Pola Negri
Jahresbericht 2008
Dienstag, 15. Juni, 10.00 Uhr im Odeon Kino
Station 4
Spanien 2003, Buch und Regie: Antonio Mercero, 100 Min., Original mit Untertiteln nach dem Theaterstück „Los Pelones“ von Alberto Espinosa, FSK: 6, empfohlen ab 10 Jahren
„Station 4“ ist eine Komödie (!) über krebskranke Jungen auf der Station 4 des Krankenhauses. Der Film ist der erfolgreichste spanische Kinderfilm der letzten Jahre.
Angeführt von dem liebenswerten Großmaul Miguel wollen die durch Chemotherapie kahl gewordenen Freunde nur eins sein: ganz normale Jungs.
Manch fieser Arzt wird ausgetrickst, nächtliche
Geheimtreffen werden organisiert und sie entdecken die erste Liebe. Heiße Rollstuhlrennen sind
heimliche Höhepunkte auf den sterilen Krankenhausfluren, und schlechte Blutwerte können sie
sowieso nicht davon abhalten, neue Streiche auszuhecken.
Ohne Sentimentalität, dafür mit einem gehörigen Schuss schwarzen Humor und einem fast beiläufigen Realismus ist „Station 4“ ein zutiefst bewegender Film, der in Spanien mit über einer Million
Kinozuschauern sensationell erfolgreich war, der als bester Film für den spanischen Filmpreis
„Goya“ nominiert war und bei Filmfestivals rund um die Welt zahlreiche Preise abgeräumt hat.
Donnerstag, 17. Juni, 10.00 Uhr im Odeon Kino
Goya
Italien/Spanien 2000, Regie: Carlos Saura, 100 Min , FSK: 12 , empfohlen ab 16 Jahren
Das Leben des spanischen Malers Francisco de Goya, erzählt in einer Reihe von Rückerinnerungen, Visionen und Albträumen, die sich weitgehend im Kopf des genialen Malers abspielen.
Goya lebte von 1746 bis
1828. Bis heute verkörpert er das Urbild des
Künstlers zwischen Genie
und Anpassung, zwischen
der Arroganz der Macht
und der Freiheit des
künstlerischen Ausdrucks.
Sein Aufstieg am Hofe
Carlos IV., seine anklagenden Bilder gegen die
Schrecken des Krieges
und besonders seine Liebe
zu Cayetana, der Gräfin
von Alba, waren schon
häufig Thema für Film und
Literatur. In dieser Verfilmung durch Carlos Saura, dem wohl bekanntesten spanischen Filmregisseur, steht Goya aber
auch für die Tragödie der spanischen Geschichte, für die Tragödie eines rückschrittlichen, im mittelalterlichen Klerikalismus erstarrten Landes, für den Geist der Inquisition, dem die Ideen der
Moderne und der Aufklärung fremd geblieben sind.
„Goya“ ist aber auch eine Hommage an die spanische Malerei. Carlos Saura hat den Film seinem
verstorbenen Bruder Antonio gewidmet, einem der bedeutendsten Meister der neueren spanischen
Malerei. Gemeinsam mit ihm entdeckte Saura das Werk Goyas im Prado in Madrid. „Mit Goya beginnt die moderne Malerei“, sagt Saura, und er versucht, dessen Visionen des Schreckens, des Burlesken und des Grotesken in diesem Film umzusetzen. „Goya“ ist kein leicht konsumierbarer Film,
kein Film der leichten Identifikation – vielmehr eine Vision von Licht und Schatten, von Vergänglichkeit, die besonders durch das Spiel der Darsteller und den Sog der Bilder fasziniert.
91
Jahresbericht 2008
Dienstag, 22. Juni, 10.00 Uhr im Odeon Kino
Pans Labyrinth
Spanien/Mexiko/USA 2006, Buch und Regie: Guillermo Del Toro, 119 Min.,FSK: 16, empfohlen ab 16
Jahren
Dieser bildgewaltige fantastische Film bietet in Form einer phantasmagorischen GenreMelange eine Gegenwelt für den „Horror Wirklichkeit“ und kreiert eine bittere Betrachtung
der spanischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Die kleine Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter zum Stiefvater ins ländliche Nordspanien. Der
Stiefvater hat dort – im Jahr 1944 kurz nach General Francos Sieg – den Auftrag übernommen, die
republikanischen Rebellen zu bekämpfen. Seine Brutalität, Unberechenbarkeit und das schwere
Verhältnis zu ihm lassen Ofelia in eine geheimnisvolle Fantasiewelt flüchten, welche von wundersamen, schaurigen und mythischen Fabelwesen bevölkert ist. In ihrem neu erschaffenen Kosmos
findet das Mädchen nicht nur Zuflucht, sondern wird mit Ängsten und Träumen konfrontiert, welche ihr helfen, den Schrecken der Realität zu trotzen.
Spätestens mit diesem Film, der ihm drei „Oscars“ und weitere drei Nominierungen einbrachte,
beweist das Kino-„Enfant Terrible“ Guillermo Del Toro, dass er zu den interessantesten Filmemachern der Gegenwart gehört. In ausgesucht poetischen und originellen Bildern erzählt Del Toro
eine Geschichte des Horrors im Spanien des ersten Jahrzehnts nach dem Bürgerkrieg. Sein Film
steht seinen vorangegangenen Werken sowohl im Hinblick auf grenzenlose Kreativität und visuelle
Dynamik als auch in der bitteren Darstellung der spanischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts in keiner Weise nach.
Zur Vorbereitung der Jugendbuchwochen referierte ein Vertreter des jfc Medienzentrums am
28. April 2010 auf dem Vorbereitungsseminar über die Situation des spanischen Kinder- und Jugendfilms und das Filmprogramm des jfc Medienzentrums. Die Veranstaltungen wurden im Odeon
Kino in Köln durchgeführt, es handelt sich um ein Kino, das räumlich nah an der Comedia Colonia
liegt, in der die Eröffnungsveranstaltung der Jugendbuchwochen stattfand. Im Odeon Kino befindet
sich ein mit einhundert Plätzen passender Kinosaal, der drei Schulklassen ein ruhiges, konzentriertes Filmsehen ermöglicht. Kinosaal und Foyer eignen sich gut für intensivierende Vor- und Nachbesprechungen. Die teilnehmenden Schulklassen nahmen dieses Kino gut an, da das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ auch regelmäßig in diesem Kino spielt und dort die Eröffnungsveranstaltung
durchführt.
Vor allem der Film „Station 4“ und die Stummfilmvorführung waren ein Erfolg. „Station 4“ wurde
im spanischen Original mit Untertiteln vorgeführt. Daher nahmen vor allem Schulklassen mit
Spanischunterricht an der Vorführung teil.
Zur Stummfilmvorführung kamen die Interessenten selbstständig. Auch dieses Angebot wurde gut
angenommen. Dies lag zum einen daran, dass sich die Gruppe Stummfilm:DJ durch vielfältige Angebote in den vergangenen Jahren in Köln einen Namen gemacht hat, zum anderen auch darin begründet, dass die Kombination eines anscheinend veralteten Films und neuzeitlicher jugendaffiner
Musik eine besondere Faszination auslöst. Die Zuschauer sprachen nach der Vorführung längere
Zeit mit dem DJ über seine Musikbegleitung und über das Konzept der Gruppe Stummfilm:DJ. Aus
92
Jahresbericht 2008
medienpädagogischer Sicht ist als Erfolg zu sehen, dass die Zuschauer die auch heute noch latent im
Film spürbare Modernität spürten und durch die musikalische Begleitung freigelegt sahen.
Insgesamt kann das Filmprogramm zu den Spanischen Kinder- und Jugendbuchwochen als ein
Erfolg gesehen werden, wenn auch die Probleme in der Disposition der Filmtitel (kein breit aufgestelltes Verleihangebot in Deutschland, keine finanziellen Mittel für Sonderbeschaffungen) nicht
übersehen werden dürfen.
Termine 2010 Im Fachbereich Filmbildung
Ganzjährig
Nahezu täglich werden vom JFC Medienzentrum Anfragen beantwortet und Beratung im Hinblick
auf Filmbeschaffung, themenorientierten Medienauswahl, Technikbeschaffung und –auswahl geleistet. Gelegentlich wird Rat im Hinblick auf Urheberrechtsfragen gesucht. Die Beratung erfolgt idR
telefonisch oder per E-Mail. Immer wieder werden dann in der Folge auch Medien über das JFC
Medienzentrum beschafft.
Veranstaltungsbezogen
Bei etlichen Veranstaltungen wurden Praktikumsplätze angeboten. Die teilnehmenden Praktikanten wurden betreut und eingearbeitet, darüber hinaus gab es regelmäßige Anleitungsgespräche, die
Hintergrundinformationen zu den Veranstaltungen boten und den Praktikanten Gelegenheit gab,
ihre Arbeit zu reflektieren.
Regelmäßige Veranstaltungen:
Cinepoint – Schule des Sehens
Die im Jahr 2006 erfolgreich gestartete Filmreihe „Cinepoint – Schule des Sehens“ wurde auch in
2010 fortgesetzt. Die Reihe zeigt bildungsrelevante Filme für Schulklassen. Dabei war es ein Anliegen, herausragende aktuelle Filme zu zeigen, die die Gefühle, Träume und Probleme von Kindern
und jungen Leuten in den Mittelpunkt stellen. Zugleich sollten sie die thematische Rückkopplung
auf schulische Inhalte ermöglichen. Darüber hinaus ging es um das Anliegen der Filmbildung, Schülern sollte ein Zugang zu Klassikern der Filmgeschichte gegeben werden. Weiterhin wurde durch
die Zusammenarbeit mit anderen Kölner Initiativen ein breit gefächertes Programm aufgestellt.
Gezeigt wurden die Filme im Filmforum im Museum Ludwig, an dessen Trägerverein das jfc Medienzentrum über die Mitgliedschaft bei KINOaktiv beteiligt ist..
Die Filmreihe „Cinepoint – Schule des Sehens“ zeigte an 27 Terminen zwischen dem 14. April und
dem 22. Dezember 2010 insgesamt 24 Filme sowie im Rahmen einer Kooperation mit dem Afrikanischen Filmfestival in Köln drei Theater- bzw. Hip-Hop-Aufführen. Das Gesamtprogramm war so
ausgelegt, dass es sowohl für jüngere als auch ältere Schüler interessant war. Einige der Filme wurde in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt, bei mehreren Veranstaltungen wurden
Gäste ins Kino eingeladen, Referenten vertieften die Thematik des gezeigten Films durch Vorträge
und Filmgespräch zum Beispiel zu den Themen „Migration“, „Behinderung“, „Natur“ oder sie boten
ein vertiefendes Filmgespräch an.
Hervorzuheben sind die Kooperationsveranstaltungen, die sich im Rahmen von CINEOPINT ergeben haben. Im April arbeitete das jfc Medienzentrum mit dem Internationalen Frauenfilmfestival
DortmundKöln zusammen. Gemeinsam wurde während des Festivals ein Programm für Schulen
erarbeitet und in sechs Veranstaltungen angeboten. Das Programm speiste sich teilweise aus den
Festivalanmeldungen, so dass für ein inhaltlich sehr anspruchsvolles Programm gesorgt war.
Eine weitere Zusammenarbeit entstand mit der Gruppe FilmInitiativ Köln e.V.. Diese führt regelmäßig ein Festival afrikanischer Filme in Köln durch. Gemeinsam zeigten das jfc Medienzentrum und
FilmInitiativ wiederum mit dem Allerweltskino e.V. zwei afrikanische Filme. Darüber hinaus initiierten die Beteiligten den Auftritt eine Jugendmusik- und Tanzgruppe aus Ghana, die in Kölner
Schulen zu Gast waren.
93
Jahresbericht 2008
Aus dem Kreis von FilmInitiativ kam auch der Vorschlag, sich mit einem Angebot an der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ im NS-Dokumentationszentrum zu beteiligen. Zu diesem Thema wurde ein Film gezeigt sowie ein Hip-Hop-Tanztheater in einer Schule aufgeführt. Das
jfc Medienzentrum bot im Rahmen seiner Radioarbeit ein Projekt an, bei dem über die Ausstellung
berichtet und die zahlreichen Begleitveranstaltungen begleitet wurden. Lesungen und das Angebot
einer Führung durch die Ausstellung rundeten das Angebot ab.
Eine weitere Zusammenarbeit ergab sich mit dem Projekt Stummfilm-Live. Dessen Organisator
Wilfried Kaets begleitete den Stummfilm „Faust – Eine deutsche Volkssage“ von Friedrich Wilhelm
Murnau aus dem Jahr 1926 musikalisch. Eine zusätzliche Vorführung fand in der St.-Rochus-Kirche
in Köln-Bickendorf statt.
Etliche der Filmtitel konnten Schulen auch für Sondervorführungen bestellen, die dann im Rahmen
von CINEPOINT stattfanden. So wurden vor allem die Titel „Kiriku und die wilden Tiere“ sowie
„Übergeschnappt“ zusätzlich nachgefragt. Ein Titel aus dem 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ
des Jahres 2010 wurde auf Nachfrage einer Schule im Dezember in der Filmreihe CINEPOINT wiederholt.
Kinderkino in der Stadtbibliothek
Das jfc Medienzentrum führte gemeinsam mit der Stadtbibliothek Köln eine Kinderfilmreihe in den
Räumen der Stadtbibliothek am Josef-Haubrich-Hof durch. Ich Vorgespräche wurde die Reihe konzipiert. Die Veranstaltungen wurden in den Sommerferien gestartet, einmal wöchentlich Freitags
zeigten die Veranstalter einen Kinderfilm. Um die Vorführungen kostenneutral zu halten, griff das
jfc Medienzentrum auf den Verleihstock der Medienzentrale des Erzbistums Köln zurück, auf den
das jfc Medienzentrum als Kooperationspartner der Medienzentrale einen kostenfreien Zugriff hat.
Die Stadtbibliothek erstellte die Werbematerialien, die in den Zweigstellen verbreitet wurden.
Werbung wurde auch auf den Webseiten der Stadtbibliothek, der Familienzeitschrift Känguru sowie des jfc Medienzentrum gemacht.
Die Reihe wurde gut angenommen. Mit Besucherzahlen von rd. 30 Kindern pro Vorführung lag die
Resonanz im oberen Bereich der Erwartungen. Mitarbeiter der Stadtbibliothek führten in den Film
ein und erarbeiteten im Anschluss mit den Kindern eine Spielaktion zum Thema.
Problematisch wurde das Agieren der Fa. Swank in Berlin, die die Ansicht vertrat, die Medien der
Medienzentrale des Erzbistums Köln dürften im Zusammenhang dieser Kooperation nicht vorgeführt werden; die Medienzentrale habe eine Lizenz nur für „curriculare“ Zwecke. Das jfc Medienzentrum klärte mit großem Aufwand die rechtliche Lage und führte die Reihe wie geplant zu Ende.
Einzeltermine
26.01.2010
Kooperationsabsprache mit dem Internationalen Frauenfilmfestival
DortmundKöln
Das Internationale Frauenfilmfestival DortmundKöln bat das jfc Medienzentrum um Beratung
und Kooperation bei der Durchführung eines Schulkinoprogramms im Rahmen des Festivals
11. - 21.02.
Filmfestspiele Berlin
In der Zeit vom 11. bis 21. Februar nahmen ein, teilweise zwei Mitarbeiter des jfc Medienzentrum
Köln an den Filmfestspielen in Berlin teil. Neben der Beobachtung aktueller Kinder- und Jugendfilme standen Kontaktaufnahme zu Produzenten, Rechteinhabern sowie den jeweiligen Filminstituten
vor allem der nordischen Länder auf dem Programm. Das jfc Medienzentrum wurde diesen Institutionen gegenüber vorgestellt, vor allem im Hinblick auf das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ.
03.03.2019
Kooperationsabsprachen mit der Medienstabsstelle beim Büro des
Oberbürgermeisters Köln
Ein Vertreter der Medienstabsstelle beim Büro des Oberbürgermeisters Köln suchte im jfc Medienzentrum das Gespräch über die weitere Entwicklung der Filmarbeit und des Kinderfilmfests
CINEPÄNZ
94
Jahresbericht 2008
05.03.2010
Planungs- und Beratungsgespräch in der Stadtbibliothek Köln
Bei einem gemeinsamen Gespräch in den Räumen der Stadtbibliothek Köln beriet ein Mitarbeiter
des jfc Medienzentrum die Stadtbibliothek im Hinblick auf ein geplanten Kinderfilmprogramm,
dessen Organisation und Durchführung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit
08.03.2010
Planungsgespräch mit der Rheinischen Fachhochschule für Grafik
und Design
Bei einem Planungsgespräch in der Rheinischen Fachhochschule für Grafik und Design wurde vereinbart, dass aus dem Kreise des jfc Medienzentrum eine Aufgabe zur Plakatentwicklung an die
Studenten als Semesterarbeit gestellt werden sollte.
19.03.2010
Planungsgespräch mit dem Kölner Filmclub 813
Mit einem Vertreter des Kölner Filmclub 813 wurde vereinbart, dass einzelne Veranstaltungen der
Schulkinoreihe CINEPOINT geöffnet und flexibel auch in Schulen angeboten werden sollen, sofern
das Ausgangsmaterial dieses zulässt. Ein Mitarbeiter des Filmclub 813 übernimmt die technische
Durchführung vor Ort.
25.03.2010
Kooperationsgespräch mit dem Kinderfilmfest Düsseldorf
Ein Vertreter des jfc Medienzentrums traf sich mit der Leiterin des Düsseldorfer Kinderfilmfests zu
einem informellen Austausch. Es wurden gemeinsame Interessen besprochen, Erfahrungen ausgetauscht und Kooperationen angerissen.
14. - 16.04.2010
Kooperation mit dem Internationalen Frauenfilmfestival DortmundKöln
Im Rahmen des Internationalen Frauenfilmfestivals DortmundKöln wurde ein gemeinsames
Schulkinoprogramm durchgeführt. Das jfc Medienzentrum beriet das Frauenfilmfestival, stellte
Technik zur Verfügung, betrieb die Öffentlichkeitsarbeit, sprach die Schulen an und moderierte
einen Teil der Vorführungen.
20.04.2010
Kooperationsabsprache mit dem Europäischen Kurzfilmfestival
UNLIMITED
Bei einem Planungsgespräch mit dem Europäischen Kurzfilmfestival UNLIMITED wurde eine Kooperation im Rahmen des vom jfc Medienzentrum durchgeführten Kinderfilmfests CINEPÄNZ vereinbart.
28.04.2010
Vorbereitungsseminar Jugendbuchwochen „Spanien“
Ein Mitarbeiter des jfc Medienzentrums stellte bei Vorbereitungsseminar der Jugendbuchwochen
„Spanien“ den teilnehmenden Lehrern das Filmprogramm zu den Jugendbuchwochen vor.
30. 04. - 02.05.2010
Teilnahme an der BJF-Jahrestagung
In der Zeit vom 30. April bis zum 2. Mai nahm ein Mitarbeiter des jfc Medienzentrum an der Jahrestagung des Bundesverbands Jugend und Film teil. Es fand ein reger Austausch über aktuelle Formen
der Filmarbeit mit Kindern und Jugendlichen statt.
06.05.2010
Kooperationsabsprache mit der Initiative DOXS!
Bei einer Kooperationsabsprache mit Mitarbeitern der Initiative DOXS! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche wurde eine Zusammenarbeit im Rahmen des Kölner Kinderfilmfests
CINEPÄNZ vereinbart.
16.05.2010
Kooperation mit dem Museum Ludwig beim Museumsfest
Im Rahmen des Museumsfestes des Museum Ludwig zeigte das jfc Medienzentrum im Filmforum
im Museum Ludwig den Film „Der Zauberer von Oz“. Das jfc Medienzentrum beschaffte den Film
und moderierte die Vorführung.
18.05.2010
Kooperationsabsprache von vier Kölner Festivals unter der Bezeichnung CINECOLOGNE
Bei einem Treffen von vier Kölner Filmfestivals, darunter das vom jfc Medienzentrum verantwortete Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ wurde eine Kooperation in Programmteilen und in der Öffentlichkeitsarbeit unter der Bezeichnung CINECOLOGNE vereinbart.
95
Jahresbericht 2008
30.05.2010
Trickfilmfestival
Das jfc Medienzentrum organisierte die Kölner Vorentscheidung des NRW-weiten Trickfilmfestivals. Bei der Veranstaltung am 30. Mai stellte das jfc Medienzentrum die Jury vor, zeigte die eingereichten Filme, stellte die Preisträger vor und organisierte den Kölner Publikumspreis. Die Preisträgerfilme gelangten in die Entausscheidung am 9. Juli im Movei-Park in Bottrop-Kirchhellen.
01.06.2010
Auswahlverfahren Plakatentwürfe für das Kinderfilmfest bei Spinxx
Die von Studenten der Rheinischen Fachhochschule für Grafik und Design entwickelten Plakatvorschläge wurden der Spinxx-Kinderkritikergrupp vorgelegt und von diesen bewertet.
06.06.2010
Eröffnung Jugendbuchwochen
Ein Vertreter des jfc Medienzentrum nahm an der Eröffnungsveranstaltung der Kölner Jugendbuchwochen teil.
8. bis 22.06.2010
Jugendbuchwochen „Spanien“
In der Zeit vom 8. bis zum 22. Juni 2010 beteiligte sich das jfc Medienzentrum mit einem Filmprogramm an den Kölner Jugendbuchwochen „Spanien“ (s. gesonderter Sachbericht).
09.06.2010
Planungsgespräch im Bürgerzentrum Alte Feuerwache für Trickboxseminar
Bei einem Planungsgespräch mit Bürgerzentrum Alte Feuerwache wurde vereinbart, ein halbjähriges Trickboxseminar in der Alten Feuerwache durchzuführen.
17.06.2010
Grafik-Präsentation in der Rheinischen Fachhochschule für Grafik
und Design
Im Rahmen einer Präsentation stellten die Studenten der Rheinischen Fachhochschule für Grafik
und Design ihre Plakatentwürfe für das 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ vor. Die anwesenden
Vertreter des Arbeitskreises Kinderfilmfest Köln sowie des jfc Medienzentrum wählten nach langer
Diskussion einen Entwurf aus.
25.06.2010
Kooperationsvereinbarung mit der Medienzentral des Erzbistums
Köln
Mit dem Leiter der Medienzentrale des Erzbistums Köln wurde eine Kooperation beim Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ vereinbart.
09.07.2010
Abschluss des NRW-Trickfilmfestivals
Ein Mitarbeiter vertrat das jfc Medienzentrum bei der Abschlussveranstaltung des NRWTrickfilmfestivals im Warner Brothers Movie Park in Bottrop-Kirchhhellen (s. auch 30. Mai).
16.07.2010
Eröffnungsveranstaltung der Kinderfilmreihe in der Stadtbibliothek
Köln
Zum Start der Kinderfilmreihe, die in Kooperation mit dem jfc Medienzentrum regelmäßig in der
Stadtbibliothek Köln stattfand, war ein Vertreter des jfc Medienzentrum anwesend.
15.08.2010
Preview „Der kleine Nick“ im Odeon
Im Rahmen der Kölner Kinonächte zeigte das jfc Medienzentrum in Zusammenarbeit mit dem
Odeon-Kino eine Preview des Films „Der kleine Nick“.
30.08.2010
Planungsgespräch mit „Schule in Dialog“
Bei einem Treffen im jfc Medienzentrum warb ein Vertreter der Initiative „Schule im Dialog“ um
Kooperation.
07.09.2010
Pressekonferenz CINECOLOGNE
Bei einer Pressekonferenz im Off-Broadway-Kino stellten die kooperierenden vier Kölner Filmfestivals, darunter das Kinderfilmfest CINEPÄNZ des jfc Medienzentrums, ihre Zusammenarbeit unter
der Bezeichnung CINECOLOGNE vor. Das jfc Medienzentrum zeigte einen der geplanten Kinderfilme aus dem Festivalprogramm und legte das Programm des Kinderfilmfests sowie die Grundzüge
der Zusammenarbeit den Pressevertretern dar. Ebenso gab es zahlreichen Kontakte zu anwesenden
Vertretern der Kölner Lokalpolitik.
96
Jahresbericht 2008
08.09.2010
Vorführkurs
Beim Vorführkurs für das Filmformat 16mm hatten sich zahlreiche Teilnehmer einer Kinoinitiative
aus Dortmund angemeldet. Diese wurden an den gängigen Geräten geschult und erhielten abschließend den Filmvorführschein.
09.09.2010
Vertretung des jfc Medienzentrum beim China-Filmfestival im Filmhaus
Anlässlich der Feierlichkeiten zur Eröffnung des China-Filmfestivals im Filmhaus Köln wurde das
jfc Medienzentrum durch zwei Mitarbeiter vertreten.
15., 25. u. 26.09.2010 Sichtungstage Europäisches Kurzfilmfestival UNLIMITED im jfc Medienzentrum
Das Europäische Kurzfilmfestival UNLIMITED verlegte seine Programmvorauswahl in die Räume
des jfc Medienzentrum, um die dort vorhandenen besseren Räumlichkeiten und technischen Bedingungen nutzen zu können. Vertreter des jfc Medienzentrums waren anwesend und berieten bei der
Programmauswahl.
16.09.2010
Kooperationsabsprachen mit den Lego-Modellbaufans Rheinland
Bei einem Kooperationsgespräch mit den Lego-Modellbaufans Rheinland wurde eine gemeinsam
im Rahmen des Kölner Kinderfilmfests CINEPÄNZ durchzuführender „Brickfilm-Workshop“ auf der
Messe Leog-Fanwelt 2010 vereinbart.
19.09.2010
Vertretung des jfc Medienzentrum bei der Eröffnung des Bonner
Kinderfilmfests
Bei der Eröffnungsveranstaltung des Bonner Kinderfilmfests wurde das jfc Medienzentrum durch
einen Mitarbeiter vertreten.
14.10.2010
Nachbesprechung Kölner Kinonächte
Die Veranstaltungsreihe „Kölner Kinonächte“, an der sich das jfc Medienzentrum am 15. August mit
einer Preview beteiligt hatte, wurden nachbesprochen sowie für 2011 geplant.
05.11.2010
Sitzung Kölner Kulturrat
An einer Sitzung des Kölner Kulturrats nahm ein Vertreter des jfc Medienzentrums in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzendes des KINOaktiv e.V. teil.
09.11.2010
Stummfilmaufführung „Faust“ in Rochus-Kirche
Das jfc Medienzentrum zeigte den Stummfilm „Faust – Eine deutsche Volkssage“ (1926) von Friedrich-Wilhelm Murnau in der Kirche St. Rochus in Köln-Bickendorf. Die Vorführung wurde durch den
Stummfilmmusiker Wilfried Kaets an der Orgel begleitet. Die Veranstaltung fand im Rahmen der
jfc-Schulkinoreihe CINEPOINT statt.
15. 11.2010
Pressekonferenz CINEPÄNZ im jfc Medienzentrum
Bei einer Pressekonferenz im jfc Medienzentrum wurde das 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ
und sein Programm den anwesenden Pressevertretern vorgestellt.
16.11.2010
Studiotermin mit Spinxx-Kindern bei Center.TV
Bei einem Termin im Studio des Lokalfernsehsenders Center.TV stellten Kinder der SpinxxRedaktion ihre Arbeit und das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ vor.
16.11.2010
Studiotermin mit Spinxx-Kindern beim Domradio
Bei einem Termin im Studio des Domradios stellten Kinder der Spinxx-Redaktion ihre Arbeit und
das Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ vor.
20. - 28.11.2010
21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ
In der Zeit vom 20. bis zum 28. November 2010 fand das 21. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ statt,
siehe hierzu den separaten Sachbericht.
07.12.2010
Evaluationsgespräch über CINEPÄNZ für studentische Arbeit
Eine Studentin der Fachhochschule für Sozialarbeit befragte den Leiter des Kölner Kinderfilmfests
CINEPÄNZ zum Festival für ihre Abschlussarbeit.
97
Jahresbericht 2008
13.12.2010
Netzwerktreffen Kinderfilmfeste NRW in Remscheid
Beim Treffen der Mitglieder des Netzwerks Kinderfilmfeste NRW in der Akademie Remscheid
tauschten sich die Teilnehmer über die durchgeführten Festivals des vergangenen Jahres aus, gaben Erfahrungen weiter und besprachen Perspektiven für das kommende Jahr. Kooperationen
wurden abgesprochen sowie die Beantragung und Verteilung der Landesmittel über die Filmothek
der Jugend vereinbart.
21. - 22.12.2010
Sondervorführungen für Schulklassen im Rahmen der Schulkinoreihe CINEPOINT
An zwei Tagen wurde drei Filme im Rahmen der Schulkinoreihe CINEPOINT des jfc Medienzentrum
durchgeführt. Zwei der Filme waren Wiederholungen aus dem CINEPOINT-Programm, die auf
Wunsch von Schulen wiederholt wurden. Ein weiterer Titel stammte aus dem Programm des 21.
Kölner Kinderfilmfests CINEPÄNZ und wurde auf Wunsch einer Schule in einer Sondervorführung
angeboten.
98
Jahresbericht 2008
Arbeitsfeld „Radio und Audio“
Leitung Nina Stapelfeldt
Der Radiobereich hat sich nach der Umstrukturierung vor zwei Jahren als neues Arbeitsfeld im jfc
Medienzentrum erfolgreich etabliert und bietet viele Mitmachmöglichkeiten. Interessierte Kinder,
Jugendliche und Erwachsene sind eingeladen, das Medium Radio für sich zu entdecken und so ihre
Medienkompetenzen auszubauen!
Kernstück der Radioarbeit ist die Jugendredaktion listen!, die sich wöchentlich trifft, um Sendungen
für den Bürgerfunk auf Radio Köln zu produzieren (nähere Informationen, siehe unten).
Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Radio-Projekte in Schulen und Jugendeinrichtungen.
Ganz gleich ob z.B. Science Fiction- Hörspielproduktion oder Radiosendungen zum Thema Berufsorientierung: Radioprojekte geben Kindern und Jugendlichen Einblicke in die radiojournalistische
Arbeit, fördern aktiv den kreativen Umgang mit Medien und unterstützen „ganz nebenbei“ kommunikative Fähigkeiten, wie Zuhören oder Sprachkompetenzen. Auf spielerisch-interessante Art lassen sich unterrichtsrelevante Inhalte oder lebensweltliche Themen „radiophon“ umsetzten. Für das
Jahr 2011 ist geplant, den Projektbereich weiter auszubauen.
Wer erst einmal „schnuppern“ möchte, ob Radio etwas für ihn/sie ist, dem bietet der jfcRadiobereich ganzjährig Seminare an. Von Lehrerfortbildungen, "Wie produziere ich ein Hörspiel in
der Schule?", über Einführungskursen zu Schnittprogrammen oder Podcasts bis zu Workshops für
Kinder und Jugendliche ("Vampir-Hörspiele" oder "Synchronisationsworkshops“) werden vielfältige Bereiche der Audioproduktionen abgedeckt.
Da Radio ein „flüchtiges“ Medium ist, also Beiträge/ Sendungen vorbei sind, sobald sie einmal „on
Air“ waren, wurde 2010 eine spezielle jfc-Radiowebsite konzipiert. Hier finden sich AudioErgebnisse und Informationen zu Radioprojekten und der Jugendredaktion listen!
www.radio.jfc.info
Der Radiobereich wird hauptamtlich betreut durch die Medienpädagogin, Nina Stapelfeldt. Sie kann
zur Zeit mit einer 50%- Stelle befristet im jfc arbeiten. Eine Verstetigung dieses Arbeitsfeldes ist
dringend notwendig.
Radiointeressierten, jungen Leuten, wird hier außerdem die Möglichkeit geboten, ein Praktikum zu
machen. Vom 1.9. bis 20.12.10 wurde die Praktikumsstelle durch eine ERASMUS-Studentin aus
Polen besetzt.
listen! Das junge Radiomagazin aus Köln
(Junger Bürgerfunk auf Radio Köln, 107,1)
listen! (Englisch ausgesprochen, also auf Deutsch: Hör zu!)
heißt die Jugendradio-Redaktion im jfc Medienzentrum.
Junge Radiointeressierte zwischen 16 und 26 Jahren erhalten
hier die Möglichkeit, wöchentlich im Bürgerfunk auf Radio
Köln „on Air“ zu gehen. Dafür stehen zwischen 4 bis 5 Sende99
Jahresbericht 2008
plätze monatlich und ein Radiostudio plus mobiler Aufnahmetechnik zur Verfügung. Die Mitarbeit
steht alle Interessierten offen, bedarf keinerlei Vorkenntnisse und ist kostenlos.
Die jugendlichen Teilnehmer/innen lernen durch die Mitarbeit in der Radio-Redaktion den Umgang
mit dem digitalen Aufnahmegerät, die Konzeption und Umsetzung von Radiobeiträgen, das Verfassen von Moderationstexten und vieles mehr.
Alle zwei Wochen findet eine Redaktionssitzung statt auf der Themen und Inhalte von Sendungen
diskutiert, „Airchecks“ durchgeführt und Aufgaben und Termine abgesprochen werden.
Neben der regulären Redaktionsarbeit finden regelmäßig Fortbildungen zu verschiedenen radiojournalistischen Themen statt.
2010 gab es eine besondere Kooperation mit dem Rheinischen JournalistInnenbüro, das maßgeblich an der Konzeption der Ausstellung „Die 3. Welt im 2. Weltkrieg“ im Kölner NS Dokumentationszentrum beteiligt war. Die jungen Redakteure der listen!-Redaktion informierten ausführlich über
diese Veranstaltung: Sie sprachen mit Kurator Karl Rössel über historische Hintergründe, dem Zeitzeugen/jüdischen Schriftsteller Peter Finkelgrün über biografische Zugänge und berichteten über
die vielen Begleitveranstaltungen. Weitere Infos unter www.3www2.de.
Alle Sendungen von listen! und weitere Informationen zum Mitmachen auf: www.radio-listen.de
Projekte
BAN X – Kinder-Radio im Rahmen der Bildungslandschaft Altstadt Nord
Die Bildungslandschaft Altstadt Nord (BAN) ist ein Verbund von Bildungseinrichtungen im Kölner Stadtteil rund um den Klingelpützpark. Dieses Modellprojekt der Stadt Köln findet in Kooperation mit den Montagsstiftungen Jugend und Gesellschaft und Urbane Räume statt. Ziel des Projektes ist es, „lebensnahes, verantwortungsvolles und inklusiv angelegtes Lernen, Lehren und
Leben“ zu ermöglichen (www.montag-stiftungen.com/bildungslandschaftaltstadt-nord).
Das Radio-Projekt der BAN begann im Herbst 2008. Damals gründete sich aus
interessierten Kindern der Schulen und Jugendeinrichtungen rund um den
Kölner Klingelpützpark eine Radio-Redaktion, die Schritt für Schritt lernte,
wie man eine eigene Sendung produziert. Entstanden waren viele Beiträge, die dann im Bürgerfunk
auf Radio Köln ausgestrahlt wurden. 2010 wurde das Projekt mit anderem Konzept weitergeführt.
Insgesamt vier Radiosendungen zu unterschiedlichen Themen aus dem Stadtteil entstanden in
teilnehmenden Einrichtungen.
 Die Mädchen des "Offenen Mädchentreffs" der Jugendeinrichtung Klingelpütz produzierten
im März eine eigene Radiosendung zum Thema „Kürzungen im Bereich der Jugendarbeit“.
 Im Juni/ Juli stellten die Kinder des KSJ-Towers ihre Einrichtung vor. Sie interviewten die
Betreuer, machten eine Umfrage und moderierten die Sendung.
 Die Zehntklässer des Hansagymnasiums widmeten sich von September bis November ganz
der Frage, wie sich das Schul- und Viertelleben im Kölner Norden früher von dem heute
unterschied. Dazu interviewten sie Zeitzeugen und befragten Mitschüler und Lehrer.
 Im November begleiteten Schüler/innen der Klasse 8 des Hansagymnasiums das Kinderund Jugendfilmfest „CINEPÄNZ“ in Köln. Als rasende Reporter berichteten sie von der
Eröffnungsfeier, befragten Gäste und Besucher und gaben Filmtipps.
Das Radio-Projekt lief bis Ende 2010.
Alle Sendungen können angehört werden auf: radio.jfc.info/project-id27
via:fm – Ein interkulturelles Radioprojekt für Jugendliche
Bei via:fm konnten jungen Teilnehmende individuelle Hörbeiträge zum Thema „Wurzeln-Werte-Wege“ produzieren. Das
Projekt richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene im
Alter von 16-24 Jahren, schwerpunktmäßig mit Migrationsgeschichte. Medienpädagogen des jfc Medien-zentrums führten
im Herbst 2010 in drei verschiedenen Einrichtungen in NRW
100
Jahresbericht 2008
Wochenend-Radioworkshops mit Jugendlichen durch. Im Rahmen des Projektes beteiligt waren
der Kulturbunker Bruckhausen in Duisburg, das Paul-Gerhard-Haus in Münster und der Jugendmigrationsdienst des Katholischen Jugendwerks Köln e.V..
Anhand verschiedener Impulse wurden die Jugendlichen ermuntert, ihren eigenen „WurzelnWerte-Wege“ nachzuzeichnen und in Hörgeschichten zu verarbeiten. Dabei ging es nicht um eine
detaillierte, lineare Darstellung der eigenen Biografie, sondern um besondere Momente, prägende
Ereignisse oder für die Jugendliche wichtige Aspekte ihres Lebens. In intensiven Gesprächen diskutierten die teilnehmenden Jugendlichen zwischen 13 und 28 Jahren – u.a. mit Wurzeln in Peru,
Russland, Vietnam, Deutschland, Marokko, der Türkei und der Mongolei – über ihre Träume, Ziele
und die eigene Geschichte. Die daraus entstandenen Fragen und Antworten bildeten die inhaltliche
Grundlage für die Produktion der persönlichen O-Ton-Collagen, bei der die Teilnehmer/innen auf
praktische Weise auch Antworten auf radiospezifische Fragen bekamen: Wie funktioniert ein digitales Aufnahmegerät? Was muss man bei der Interviewführung beachten? Was passiert beim
Schnitt?
Die entstanden Beiträge können angehört werden unter: radio.jfc.info/project-id12
Schulradioprojekt „Stärken vor Ort“
Vom 4. bis zum 8.10.10 wurde in der Lise-MeitnerGesamtschule in Köln Finkenberg ein Radioprojekt zum
Thema „Berufsorientierung“ durchgeführt.
Nicht nur Umfragen zu Themen wie „Berufswünsche der
Kindheit“ oder „Kriterien der Berufswahl“, sondern auch
zahlreiche Interviews mit Experten aus verschiedenen Berufsfeldern gewährten den 31 Schüler/innen der Klasse 9.3 der Lise-Meitner-Gesamtschule in Köln Finkenberg einen spannenden
Einblick in die Welt der Berufe. Dafür wurden im Vorfeld viele Kontakte zu lokalen Firmen und
Ausbildungsstätten geknüpft, u.a. mit dem Handelshof, dem Köln/Bonner Flughafen, dem Krankenhaus und der Jugendwerkstatt Porz, die den Schüler/innen bei der Findung von Praktikums/Ausbildungsstellen von Nutzen sein werden.
Die von den Schüler/innen selbst produzierte Radiosendung war am
Sonntag, den 17.10. um 20:04 Uhr auf Radio Köln 107,1 zu hören. Noch
einmal anhören kann man sie auf www.radio.jfc.info
Das Radioprojekt wurde ermöglicht durch das Programm „STÄRKEN
vor Ort“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend, das sich die Unterstützung junger Menschen bei der beruflichen Integration zum Ziel gesetzt hat.
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Finkenberg wird es 2011 ein Folgeprojekt geben.
101
Jahresbericht 2008
Radiowerkstatt am Albertus-Magnus-Gymnasium
3 Tage hatten die Schüler/innen der Theater- und Medienklassen
des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Köln Zeit, um eine insgesamt halbstündige Radiosendung auf die Beine zu stellen. Von
der Themenauswahl, über die Moderation bis zur Musikauswahl
wurde alles selbst gemacht! Mit dem Aufnahmegerät in der Hand
waren die Schüler/innen in Ehrenfeld unterwegs und befragten
Experten und Passanten. Heraus kamen Umfragen zu der KVBPreiserhöhung und dem Turbo-Abi und außerdem Beiträge zu
den schulischen Kopfnoten und Sozialen Netzwerken im Internet.
Zu hören war die Sendung am 14.02.10, 20:04 Uhr im Bürgerfunk von Radio Köln.
Science Fiction-Hörspielproduktion im Rahmen des 9. Spinxx-Kritikergipfels in Gelsenkirchen
Spinxx ist ein Onlinemagazin für junge Medienkritiker (genauere Infos, siehe auch
http://www.spinxx.de/aktionen/kritikergipfelreportage.php?kid=1091)
Ein- bis zweimal jährlich findet im Rahmen dieses Projekts ein großes Mediencamp für junge Leute
statt, an dem Workshops zu unterschiedlichen Themen durchgeführt werden. Das Thema des 9.
Spinxx-Kritikergipfels, der vom 3. bis 9. September in Gelsenkirchen stattfand, war „Genres“.
Neben verschiedenen Horror-, Bollywood- oder Western-Video-Workshops, wurde auch ein Hörspiel-Seminar zum Thema „Science Fiction“ angeboten. An zwei Tagen entwickelten die jungen
Teilnehmer/innen ein Drehbuch, machten Sprechübungen, nahmen ihre Sprecherrollen auf, schnitten die Audiodateien und wählten passende Geräusche und Musik aus. Herausgekommen ist
„SWOOOSH!“, ein 5minütiges Hörspiel um das tapfere „Team Y und den Spinxxomat“.
Gremien:
Das jfc Medienzentrum ist eine der sieben von der LfM (Landesanstalt für Medien) anerkannten
Kölner Radiowerkstätten.
Es ist in dieser Rolle Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Kölner Radiowerkstätten.
(http://www.koelner-buergerfunk.info/).
Termine 2010 im Arbeitsfeld Radio und Audio
21. - 24.01.2010
Radiowerkstatt Albertus-Magnus-Gymnasium
03. - 28.03.2010
BAN X Kinderradio aus der Jugendeinrichtung Klingelpütz
01.06. - 31.12.2010
via:fm – Interkulturelles Radioprojekt
08.06. - 13.07.2010
BAN X Kinderradio aus dem KSJ Tower
01.07.2010
04.09.2010
Podcastseminar im Rahmen der TIB- Veranstaltung „Qualifizierung zur Nutzung von Medien und Web 2.0 in der internationalen
Jugendarbeit“
Science Fiction –Hörspielworkshop beim Spinxx-Kritikergipfel
23.09. - 10.12.2010
BAN X Jugendradio aus dem Hansagymnasium (Klasse 10)
04. - 08.10.2010
Schulradioprojekt „Stärken vor Ort“
19.11. – 15.12.2010
BAN X Kinderradio aus dem Hansagymnasium (Klasse 8)
11.12.2010
Synchronisation eines Zeichentrickfilms: Workshop für Kinder
102
Jahresbericht 2008
Arbeitsfeld Video und kreative Multimediaprojekte
Verantwortlich: Heiko Walter
Jedes Handy ist heute ein kleines Multimediastudio mit Möglichkeiten der Ton- und Bildaufnahme.
„Geocaching“ und „Geoimaging“ bieten Möglichkeiten, mediale Arbeitsweisen in die reale Umwelt,
ob Stadt oder Land zu verlegen. Hier können sie mit erlebnispädagogischen Elementen oder mit
historischen oder politischen Themen verbunden werden. Von der GPS gestützten „Schnitzeljagd“
bis zur „Augmented Reality“, die sich in eine Stadterkundung, in ein Umweltprojekt oder in politische Aktionen einbinden lassen. „Cultural Hacking“ als die aktuelle künstlerische Strategie, die diese Möglichkeiten aktiv nutzt, zeigt wie aktuelle Formen subversiver Strategien der Logik von Hackern folgen: “in fremde Systeme eindringen, sich darin zurecht finden und dann neue und überraschende Orientierungen einführen. Damit verkörpert Cultural Hacking die zeitgenössische Fortsetzung der "Kunst des Handelns" von Michel de Certeau.“
vgl: http://www.forschung-sachsen-anhalt.de/index.php3?option=projektanzeige&pid=7245
Mit dem Arbeitsfeld „Video und kreative Multimediaprojekte“ möchte das jfc Medienzentrum quer
zu den Themen, die in den Fachbereichen aufgegriffen werden, sicher stellen, dass aktuelle mediale
Möglichkeiten systematisch mit innovativen pädagogischen Konzepten verbunden werden.
Dabei reicht die Spanne vom Video als dem klassischen Medium in dem sich Kinder und Jugendliche
aktiv dem Filmemachen zuwenden können, über digitale Bilder und Töne die in multimedial angelegten Projekten kombiniert werden. Zahlreiche Video- und kreative Multimediaproduktionen
wurden 2010 sowohl als Zuarbeit zu den vier Fachbereichen organisiert, als auch als eigenständige
Angebote
umgesetzt.
Projekte
Digital und Draußen: "Lara or Prince - ein medienpädagogisches Outdoor –
Adventure mit geschlechtsspezifischen Aspekten"
Hintergrund der Projektidee war das oftmals alternativlos enge Verhältnis von Jungen und Computerspielen. Konzipiert und umgesetzt wurde ein Wochenendprojekt mit medienpädagogischen,
geschlechtsreflexiven und erlebnispädagogischen Inhalten.
Immer wieder werden das exzessive Spielverhalten und die bedenklichen Schulleistungen von Jungen miteinander in Beziehung gesetzt und als höchst bedenklich eingestuft. Es ist lt. JIM Studie
(jährlich erhobene Statistik über den Medienkonsum durch den Medien- und Forschungsverbund
Südwest) nachgewiesen, dass Jungen einen höheren Medienkonsum als Mädchen haben. Statistisch
ist es ebenfalls so, dass Jungen mittlerweile schlechtere Schulnoten als Mädchen vorweisen (KFN
103
Jahresbericht 2008
Studie). Beide Informationen motivieren Eltern und Lehrer über den hohen Computerkonsum der
Jungen kritisch nachzudenken.
Woran liegt es und welche Motive haben Jungen die exzessiv zu spielen? Hier steht die Forschung
noch vor vielen offenen Fragen. Bei dem Projekt ging es darum, Jungen in ihrer Lebenswirklichkeit
anzusprechen und die Motive für das exzessive Spielen von "Shooter"- und "Action Adventure"Computerspielen mit ihnen selbst zu besprechen. Auch wurde gefragt, was die Jungen denn tatsächlich in ihrer Freizeit erleben wollen.
Bei der Konzeption wurde darauf geachtet, dass die Jungen nicht durch pädagogisierende Maßnahmen vom Computerspielen abgehalten werden sollen. Vielmehr sollten die Jungen lernen, reale
Erlebnisse und virtuelles Computerspiel für sich selbst neu zu gewichten. Hierfür wurde auf die
Erfahrungen aus dem jfc-Projekt „Digital und Draußen“ aus dem Jahr 2007 zurückgegriffen und
diese weiter entwickelt.
Die Ziele waren:
Erlebnis sinnlicher Erfahrungen
Reflexion von Grenzerfahrungen
Reflexion von Rollen und Identität unter geschlechtsspezifischer
Sicht
Vergleich von virtuellen Spielewelten und realen Spielerlebnissen
Analyse des
Mediennutzungsverhalten
In den so konzipierten Workshopwochenenden wurden erlebnispädagogische, geschlechtsspezifische und medienpädagogische
Methoden kombiniert. So erlebten die Jungen im Rahmen einer
fantasievollen Spielgeschichte mit kniffligen Aufgaben ihre
Selbstwirksamkeit aber auch ihre körperlichen Grenzen. Die so
gemachten Erfahrungen konnten in der Gruppe gemeinsam aus dem direkten Erleben heraus bearbeitet werden, eine Auseinandersetzung mit typischen Verhaltensmustern und Rollenbildern aus
der Spielewelt war so ohne erhobenen Zeigefinger möglich.
Zielgruppe waren Jungen im Alter von 14- 16 Jahren. Geworben wurde für das Projekt durch Newsletter, Gamesforen und Jugendeinrichtungen (AGOT NRW)
Ort der Wochenendveranstaltungen war die Jugendbildungsstätte Berchum in Hagen (Westfalen)
Die Ergebnisse wurden dokumentiert als:
 Interviews schriftlich und mit Camcorder
 Trainingsplan und Dokumentation auf CD
 Zitate und Fotos auf dem Weblog
 DVD - mit allen Interviews und der Dokumentation des Modellprojektes
Kooperationspartner:
 Ein „Höhlenpädagoge“ aus der Jugendbildungsstätte Berchum
 ComputerprojektKöln e.V.
 Netzcheckers
 JFE Kamper 17, Rolf Drüen, Stadtverwaltung Düsseldorf
104
Jahresbericht 2008
 Lucky Luke e.V., Martin Hermann, Bonn
 Jugendzentrum St. Martin, Stephan Kemper, Bonn
 Willy Brandt Gesamtschule Köln-Höhenhaus
Das Projekt wurde gemeinsam mit der Fachhochschule Köln- Spielraum- Instituts zur Förderung
von Medienkompetenz umgesetzt und fand von Dezember 2009 - April 2010 statt
Digital-Storytelling im Rahmen des „Rhein-Medial“- Pojektes
DigitalStorytelling ist eine Methode nach dem amerikanischen Medienpädagogen Joe Lambert, bei
dem die Erzählenden eine persönliche Geschichte mit Bildern verknüpfen und mit der eigenen
Stimme erzählen. Lambert geht im wesentlichen davon aus, das jeder Mensch solche persönlichen
Geschichten zu erzählen hat und das die eigene Stimme ein Geschenk ist, das jeder einsetzen sollte,
damit die Geschichten als subjektive, auch emotional bedeutsame „Miniaturen“ entwickelt werden
können. In der Regel sind die Geschichten zwischen einer und drei Minuten lang. Die Geschichten
der Schüler/ innen in diesem Projekt sind in den meisten Fällen deutlich länger geworden. (zwischen 5 und 8 Minuten)
Das Projekt wurde im Zeitraum November 2010 bis Januar
2011 mit Schülern der 10. Jahrgangsstufe aus der Realschule
im Kleefeld durchgeführt. Ziel des Projektes war die mediale
Anfertigung von DigitalStorys, die sich auf Geschichten bezogen, die etwas mit dem Lebensumfeld der Schülerinnen und
Bergisch Gladbach zu tun hatten.
Die Ziele waren:
 Förderung der schriftlichen und sprachlichen Ausdrucksfähigkeit (Drehbuchentwicklung
Bildentsprechungen finden, Umgang mit der eigenen Sprache und Sprachmelodie)
 Förderung der medialen künstlerischen Ausdrucksfähigkeit (Filmentwicklung)
 Förderung der Medienkompetenz (Umgang mit aktueller Medientechnik, Recherche, Umgang
mit Urheberrechten)
 Förderung der Teamfähigkeit
Einstiegsphase
In der Einstiegsphase lernten die Schülerinnen die Methode Digital Storytelling kennen. Hierfür
wurde ein Beispiel aus einer Produktion einer Teamerin per Beamer und Lautsprecher gezeigt. Im
Anschluss daran sollten sich die Teilnehmerinnen gegenseitig kurz mündlich vorstellen. Hierbei
sollte auf die Wirkung der eigenen Stimme geachtet werden.
Nach der Vorstellungsrunde wurden die im Vorfeld erarbeiteten Geschichten über Bergisch Gladbach vorgestellt und besprochen. Im Anschluss daran gab es eine erste Technikeinführung im Umgang mit den digitalen Audiorekordern. Die Schülerinnen hatten die Aufgabe, ein kurzes Partnerinterview zu führen. Hierbei konnten die Schüler/innen sich mit der Wirkung der eigenen Stimme in
einer Tonaufnahme auseinandersetzen. In der anschließenden Reflektion wurde auch deutlich,
welche Fehler bei der Aufnahme passieren können und wie sich diese vermeiden lassen.
Arbeiten am eigenen Projekt
Audacity ist ein Freewareprogramm, mit dem die
Schüler auch nach dem Projekt kostenfrei Audioaufnahmen bearbeiten können. Hier sieht man die
Waveformdarstellung von Sprache.
Die Schülerinnen hatten die Aufgabe, ihre
Aufnahmen zu bereinigen und für die spätere
Verwendung zu ordnen.
Nachdem die Aufnahmetechnik erklärt war, ging es an die Bearbeitung des eigenen Projektes. Hierfür erstellten die Schülerinnen ein Storyboard, auf dem neben den zu sprechenden Texten auch ein
105
Jahresbericht 2008
Hinweis auf die zu verwendenden Bilder notiert wurde. Hier wurde einigen Schülerinnen bewusst,
dass noch weiteres Bildmaterial gesammelt werden musste. Wir überließen den Schülerinnen nach
dem ersten Tag digitale Aufnahmegeräte und Fotoapparate. Damit hatten die Schülerinnen die Gelegenheit, nach der regulären Schulzeit noch fehlende Aufnahmen zu erstellen. Neben Fotos wurden
auch zusätzliche Geräusche aus Bergisch Gladbach gesammelt.
Am zweiten Tag haben die Schüler/innen nach einem Warming up ihre Texte mit den Audiorekordern aufgezeichnet und dann an den Rechnern zunächst grob bearbeitet. Das hierfür verwendete
Freewareprogramm wurde vorgestellt und exemplarisch in Funktion und Anwendung am Beamer
erklärt. Nachdem alle Audioteile geschnitten waren, wurde deutlich, dass teilweise noch Bildmaterial fehlte. Neben eigenen Fotos wurde auch im Internet nach Bildern gesucht.
Eine gute Portalseite für Arbeitsmaterial, welches unter der sog. CC-Lizenz freigegeben wird,
ist die Seite
http://search.creativecommons.org
Hier konnten die Schülerinnen Bilder und Töne
für ihre DigitalStorys finden, ohne
Urheberrechte zu verletzen.
Hierbei wurde von Seiten des jfc Medienzentrums auf die Beachtung der Urheberrechte hingewiesen. Die Schülerinnen erhielten eine Linksammlung, um lizenzfreies Bildmaterial im Netz zu recherchieren.
Dann ging es an die Bearbeitung im Videoschnittprogramm. Hier erhielten die Schüler/innen eine
Einführung und auch eine intensive einleitende Betreuung. So waren sie dann in der Lage, recht
schnell mit dem Schnittprogramm so umzugehen, dass ihnen die Komposition aus Tonspur und
Bildwechsel gelang.
Entwicklung und Erkenntnisgewinn
Während des Projektes wurde den
Teilnehmern/innen deutlich, wie aufwändig das Schreiben fürs Sprechen
sein kann. Auch wie viel Zeit und Sorgfalt notwendig ist, einen Audiobeitrag
aufzuzeichnen, zu schneiden und mit
Bildern zu synchronisieren. Den Schülerinnen wurde deutlich, wie hilfreich
gutes Teamwork sein kann und wie
aufwändige Arbeitsprozesse durch
Arbeitsteilung und gegenseitige Unterstützung auch unter Zeitdruck zu schaffen sind.
Umgang mit „Urheber- und Persönlichkeits-rechten“ tauchte während der
Produktion als wichtiges Thema auf. Hierbei wurden folgende Fragen diskutiert und gemeinsam
erörtert: Alles was ich im Internet finde ist frei verwendbar! Oder?



Darf ich Fotos von meinen Mitschülerinnen im Netz oder in meinem Film ohne weiteres
verwenden?
Welche Möglichkeiten gibt es im Internet, lizenzfreie Werke zu finden?
Was ist eine CreativeCommons Lizenz?
Zwischenzeitlich gab es während der Produktionsphasen immer wieder Momente, in denen einigen
Schülern/innen die Geduld auszugehen schien. Hierbei konnten jedoch positive Beispiele und unterstützende Beratung durch die Medienpädagogen dazu beitragen, dass die Schüler/innen mit der
notwendigen Sorgfalt ihre Produkte fertig stellten. Im Ergebnis war der Stolz dann um so größer,
als die fertigen Filme in der Gruppe präsentiert wurden. Die Mühe hatte sich gelohnt. Die Ergebnisse wurden auf DVD gebrannt und können auch im jfc Medienzentrum eingesehen werden.
106
Jahresbericht 2008
Ergebnisse
Entstanden sind insgesamt 9 Digital Storys, die alle das Thema Bergisch Gladbach behandeln:
Von New York nach Bergisch Gladbach nach New
York...
„Morgens im Hotelbett aufwachen in Bergisch Gladbach,
eigentlich Modedesignerin in New York sein und nach
vielen tollen Erlebnissen mit der besten Freundin in
Bergisch Gladbach plötzlich wieder in der Villa in New
York sein.“
Die Stadtführung...
„Nachdem Lea umgezogen ist, besuchen sie und ihre
Mutter erstmal eine ausgiebige Stadtführung in Bergisch
Gladbach.“
Sommerschlussverkauf
„Ein Tag mit der besten Freundin auf der Shoppingmeile in
Bergisch Gladbach.“
Das Mädchen mit der Rose
„Warten.“
Zeitreise in Bergisch Gladbach
„Diese Geschichte beginnt im Jahre 1585 mit einem Mann,
der sich schon einmal zum Mittelpunkt der Erde verirrt
hatte!“
Die Abkürzung
„Bergisch Gladbach? Hier kenn´ ich mich aus. Ist doch easy!
.. Naja, zumindest gibt es dort sehr nette Menschen!“
Ein ganz besonderer Tag in Bergisch Gladbach
„Cool! Eine Stadtralley durch Mönchengladbach – ein
schöneres Geburtstagsgeschenk kann ich mir nicht
vorstellen.“
107
Jahresbericht 2008
Das erste große Erlebnis
„Sie sah den Springbrunnen an der Strunde und rannte los.
Hier gab es soviel zu entdecken – voller Vorfreude dachte
Sie an die Dinge, die es noch in Bergisch Gladbach zu
entdecken gab.“
PODbooks
Bücher sind langweilig und Lesen ist reine Zeitverschwendung! Oder?
In dem Projekt Podbooks gingen die beiden Medienpädagogen Nina Stapelfeld und Heiko Walter
der Frage mit einem attraktiven Workshopangebot am Gymnasium Rheindalen in Mönchengladbach nach. Nach einer Bewerbungsphase in den Klassenstufen 7 und 8 konnten sich interessierte
Teilnehmer/innen für einen wöchentlich stattfindenden Workshop im Nachmittagsbereich anmelden. Hier konnten acht Jungen Rezensionen über die Bücher aus dem Medienbestand der Bibliothek
erstellen und als Podcast für den neu in der Stadtbibliothek entstehenden Medienbereich FÜR
JUNGS!
produzieren.
Neben den Aufnahmen in einem mobilen Aufnahmestudio in der Schule, wurden Podcastbeiträge
auch im Radiostudio des jfc Medienzentrums produziert. FÜR JUNGS! findet man in den Bibliotheken Mönchengladbach, Rheydt, Rheindahlen und Giesenkirchen. Das Podcastprojekt fand in Kooperation mit der Stadtbibliothek Rheindahlen und den „digipaed multimedia workshops“ statt.
Workshop Digital und Draußen auf der GMK Tagung 2010
Heiko Walter konnte die methodischen Ideen von Digital und Draußen bei der GMK Tagung „Kreativ und Riskant“ am 1.6. 2010 an Fachkräfte vermitteln.
Lehrauftrag an der Fachhochschule Köln im WS 2009/2010 zum Thema Medien und Kommunikation
Heiko Walter unterrichtete 2010 Studierende aus dem Fachbereich Soziale Arbeit im Fach Medien
und Kommunikation. Der Schwerpunkt des Lehrangebotes lag auf der kreativen medienpädagogischen Anwendung der Digitalfotografie im Bereich der sozialen Arbeit.
Hier bei wurden unter Berücksichtigung der jeweiligen sozialen Arbeitsfelder unterschiedliche
Methoden vorgestellt und in der Praxis erprobt. Zum Einsatz kamen kreative Bildbearbeitung,
Bildmanipulation und Fotomontage, Storytelling sowie die Erörterung rechtlicher Fragen im Zusammenhang mit medienpädagogischen Fotoprojekten.
Das Projekt „Zom auf Politik
BerlinPolitcamp
Im Rahmen des Projektes „Zoom auf Politik
in deiner Stadt“ fuhren die Redaktionen
zum Politcamp 2010 nach Berlin. Die Redaktionen lobten insbesondere die Themenangebote, zu denen sie einen direkten
Bezug hatten, beispielsweise Datenschutz
im Internet. Angesprochen wurde hier der
Umgang der Jugend mit ihren persönlichen
Angaben.
Die Redaktion aus Lippstadt befand die
Aktualität der Themen und die Möglichkeit
der offenen Diskussion in den Sessions als
sehr gut. Die Interaktion mit den Teilnehmern machte die Vorträge lebendig und
man hatte das Gefühl, dass die eigene Meinung gefragt ist.
108
Jahresbericht 2008
Als irritierend wurden die viel verwendeten Anglizismen der Redner empfunden. Die häufigen
Fachbegriffe und stellenweise unnötige Benutzung englischer Begrifflich-keiten beeinflusste oft das
Verständnis negativ.
Für die fünf Redaktionsmitglieder war es
ein Einblick in eine neue Welt. Es war ungewohnt für sie, dass ein großer Teil der
alltäglichen Kommunikation an diesem
Wochenende über „Twitter“ ablief oder es
Wortmeldungen gab, die beispielsweise
das Stellen von Hausaufgaben in der Schule
per Internet oder auch ihre dortige Veröffentlichung befürworteten.
Da die Redaktion sehr politikinteressiert
ist, vermisste sie häufig die politischen
Themen und den Bezug zur Politik. Deshalb bedauerte sie auch die plötzliche Interviewabsage der Familienministerin, auf
die sie sich vorbereitet hatte.
Zusammenfassend war es für die Redakteure/innen ein erfahrungsreiches Wochenende, das ihnen
die Defizite, Vorteile und Zukunftsperspektiven des Internets im politischen Diskurs näher brachte.
Für das PolitCamp 2011 wünscht sich die Redaktion mehr junge interessierte Teilnehmer.
Telgte: Container für die freie Meinung: „Jetzt sag´ich´s
Im Rahmen des Projektes Zoom auf Politik unterstützte das jfc Medienzentrum die Redaktionsgruppe in Telgte bei der spannenden Idee, einen Meinungscontainer auf dem Marktplatz und in
verschiedenen Telgter Schulen aufzustellen. Die Besonderheiten des Containers: Er bot eine 24
Stunden öffentliche Möglichkeit Meinungen zu äußern.
Dazu installierte Heiko Walter eine
Videoanlage, mit deren Hilfe sich Besucher des Containers ohne fremde Hilfe
und auf Wunsch auch anonym aufzeichnen konnten. Hierfür wurde ein
Festplattenrekorder modifiziert und
mit einer externen Tastatur gesteuert.
Die aufzeichnende Videokamera wurde
in den Container fest eingebaut, sodass
der Container 12 Stunden am Tag ohne
Bewachung genutzt werden konnte.
Nach gut zwei Wochen erfolgreicher
Meinungssammlung am Marktplatz
109
Jahresbericht 2008
steht unser Container nun im Schulzentrum Telgte.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurden bereits über 300 Statements aufgezeichnet!!!
Die Redaktion hatte danach also eine Menge zu tun, die Aussagen und Botschaften zu sichten und
für die Präsentation im Rat zu gewichten...
Die Präsentation der Meinungen im Rat der Stadt Telgte beeindruckte die Kommunalpolitiker sehr.
110
Jahresbericht 2008
Projekte in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen des jfc




Mit dem Fachbereich Medienreflexion wurden die medienpraktischen Teile der
Erzieherinnenfortbildung umgesetzt.
Mit dem Fachbereich interkulturelle, internationale Medienarbeit gab es Zuarbeit bei der
Umsetzung der Peer-Coach -Ausbildung, bei der Fortbildung für den IJAB
Mediennutzung in der internationalen Jugendarbeit, bei der Videoarbeit im Israelaustauschprojekt
mit TelAviv.
Auch mit dem Fachbereich Filmbildung wurden Seminare konzipiert und umgesetzt.
Mit dem Fachbereich lebensweltorientierte Medienarbeit gab es Zuarbeit zu verschiedenen
Netznomadenaktionen mit Partnern in Köln und NRW z.B. eine Fortbildung Web 2.0 Münster .
Außerdem eine enge Zusammenarbeit im Projekt „Zoom auf Politik.“
Produktionen
Heiko Walter hat mit fortgeschrittenen jungen Videomacher/innen aus dem jfc Medienzentrum
mehrere Videoproduktionen für Auftraggeber aus dem sozialen, gemeinnützigen Bereich durchgeführt. Die hier in einigen Fällen erzielten Überschüsse wurden für die Deckung von Eigenmittelbedarfen in Projekten verwendet. Für die jungen Videomacherinnen waren die Produktionen interessante Praxiserprobungen.
Features zur Frauenfußball Weltmeisterschaft 2011
Auftragsproduktion für das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Werbeclip 1 Min.
3 Ein Kurzfeatures á 4 Minuten
111
Jahresbericht 2008
Kurzfilm: Der innere Schweinehund
Auftragsproduktion für den Landessportbund NRW und das das Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Der innere Schweinehund erklärt einer 4 köpfigen Familie die Sportstrukturen in NRW. Anlass ist
deren Untätigkeit vor der Glotze. Am Ende finden alle Familienmitglieder den jeweils richtigen
Zugang zum Sport.
6-minütiger Film mit Trickfilmelementen zum Thema Sport und Bewegung
Moses
Auftragsproduktion für das Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland Dreharbeiten Mai 2010
Kulisse für dieses beeindruckende Bibel-Video war eine der größten Abraumhalden im Ruhrgebiet,
Lamas stellten Kamele dar. Der außergewöhnliche Drehort und die sehr engagierten Laiendarsteller/innen beeindruckten die jungen Videomacherinnen sehr.
DVD zum EASY Projekt
Dies war eine Videoproduktion im Auftrag des Paritätisches
Bildungswerk / Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
(Dokumentation, Schnitt und DVD Authoring) im Rahmen
eines Projektes mit dem Thema informelles Lernen. Es entstand eine aufwändige mehrsprachige Menüstruktur und
Untertitel in 6 unterschiedlichen Sprachen.
NRW – bewegt in Form Tagungstrailer
Auftragsproduktion für das Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
112
Jahresbericht 2008
Video: Bewegungskindergarten
Auftragsproduktion für das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen
Schwer mobil
Auftragsproduktion für das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen
Termine 2010 im Arbeitsfeld Video und kreative Multimediaprojekte
Nicht aufgeführt sind hier Treffen und Konzeptabsprachen, redaktionelle Treffen
Dez. 09 – April 2010
Projekt Digital und Draußen
Januar – März 2010
Fachhochschule Köln – Lehrauftrag – Medien und Kommunikation
15.01.2010
Vorbereitungstreffen GamesCom Nach- und Vorbereitung GamesCom
20.01.-24.01. 2010
"Lara or Prince - ein medienpädagogisches Outdoor-Adventure mit
geschlechtsspezifischen Aspekten"
Januar – Sept. 2010
Produktionszeitraum DVD easy
12.-14.02.2010
Fortbildungsseminar im Hansaring zum Thema Video in der Jugendarbeit
Februar 2010
Konzeptionelle Vorarbeit Israelaustausch
Februar – April 2010
Produktionszeitraum: NRW – bewegt in Form Tagungstrailer
Februar – April 2010
Produktionszeitraum Video: Anerkannter Bewegungskindergarten
Februar – April 2010
Produktionszeitraum: Video: Schwer mobil
11.03.2010
Erzieherinnenfortbildung
März – August 2010
PODbooks
20. – 21. 03. 2010
BerlinPolitcamp
April/Mai 2010
Produktionszeitraum Mosesvideo
April – September 2010 Projektzeitraum: Telgte Container „Jetzt sag´ich´s“
April – November 2010 Produktionszeitraum
Frauenfußball Weltmeisterschaft 2011
01.06.2010
Vortrag GMK Tagung Thema: „Digital und Draussen“
30.06. - 02.07.2010
Durchführung des TIB Seminars „Qualifizierung zur Nutzung von Medien
und Web 2.0 in Jugendreisen, IJAB Bonn.
Juli– Nov. 2010
Produktionszeitraum: Video Der innere Schweinehund 6-minütiger Film
mit Trickfilmelementen zum Thema Sport und Bewegung
November – Dezember 2010
Digital-Storytelling im Rahmen des Rhein-Medial Projektes
113