Tabellenbuch Bautechnik
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Tabellenbuch Bautechnik
03.10.13 10:07 Seite 1 Naturwissenschaften EUROPA-FACHBUCHREIHE für Bauberufe Mathematik Bau 001-006_Layout 1 Bearbeitet von Lehrern und Ingenieuren an berufsbildenden Schulen und Fachhochschulen Bauzeichnen Tabellen – Formeln – Regeln – Bestimmungen Bauphysik / Bautenschutz Tabellenbuch Bautechnik Statik, Lastannahmen Peschel · Dickel · Kickler · Mentlein · Trutzenberg VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten Europa-Nr.: 42519 Baubetrieb Baukonstruktion 12. überarbeitete Auflage 2013 Baustoffe Lektorat: Peter Peschel, Oberstudiendirektor Bau 001-006_Layout 1 03.10.13 10:08 Seite 2 Autoren des Tabellenbuches Bautechnik Peschel, Peter Dickel, Reinhardt Kickler, Jens Mentlein, Horst Trutzenberg, Tobias Oberstudiendirektor Dipl.-Ing., Oberstudienrat Dr.-Ing., Professor Dr.-Ing., Professor Oberstudienrat Göttingen Hötzum Hannover Lübeck Essen Lektorat Peter Peschel Für die Zusammenarbeit im Kapitel Mathematik danken wir Herrn StR Stefan Rappe. Bildbearbeitung Zeichenbüro des Verlags Europa-Lehrmittel, Ostfildern Diesem Buch wurden die neuesten Ausgaben der DIN-Blätter sowie andere Bestimmungen und Richtlinien zugrunde gelegt (Redaktionsschluss 31.03.2013). Verbindlich sind jedoch nur die DIN-Blätter und jene Bestimmungen selbst. Die DIN-Blätter können von der Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, bezogen werden. 12. überarbeitete Auflage 2013 Druck 5 4 3 2 1 Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern untereinander unverändert sind. ISBN 978-3-8085-4273-6 Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. © 2013 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten http//:www.europa-lehrmittel.de Satz: rkt, 42799 Leichlingen, www.rktypo.com Druck: B.O.S.S Druck und Medien GmbH, 47574 Goch Bau 001-006_Layout 1 03.10.13 10:08 Seite 3 Vorwort Das „Tabellenbuch Bautechnik“ erweitert die bewährte Europa-Fachbuchreihe für Bauberufe. Es kann jedoch seines eigenständigen Charakters wegen sowohl allein als auch in Verbindung mit anderen Lehrbüchern in der Aus- und Weiterbildung sowie in der beruflichen Praxis verwendet werden. Es enthält sowohl Tabellen, Formeln, DIN-Normen, Regeln und Bestimmungen von Behörden und Institutionen als auch viele Stoffwerte und Konstruktionsgrößen. Die Auswahl der Inhalte dieser Sammlung erfolgte unter weitgehender Berücksichtigung der Bundesrahmenlehrpläne für die Bauberufe und wurde auf der Grundlage der neusten Ausgaben aller einschlägigen deutschen und europäischen Regelwerke bearbeitet. Überall dort, wo die neue Normengeneration (Europäisches Regelwerk, Eurocode EC) in Deutschland anwendbar ist, wurde bereits eine in den einzelnen Kapiteln auf die Anwender abgestimmte neue Struktur gewählt. Das „Tabellenbuch Bautechnik“ eignet sich als Nachschlagewerk für Auszubildende sowie Schülerinnen und Schüler der Berufsschule, der Berufsfachschule, der Berufsaufbauschule, der Fachoberschule, der Berufsoberschule und der beruflichen Gymnasien. Es ist darüber hinaus auch als Informationsquelle bei praktischen Ausbildungsmaßnahmen, bei der Fortbildung in Polier- und Meisterschulen/ Technikerschulen und in der Berufspraxis geeignet. Das Tabellenbuch ist eingeteilt in die Abschnitte Mathematik Naturwissenschaften Statik und Lastannahmen Technisches Zeichnen / Bauzeichnen Bauphysik / Bautenschutz Technologie der Baustoffe Bautechnik und Baukonstruktion Baubetrieb 1 2 3 4 5 6 7 8 Das Inhaltsverzeichnis am Anfang des Tabellenbuches wird durch Teilinhaltsverzeichnisse, Normenverzeichnisse und Literaturangaben vor jedem Hauptkapitel ergänzt. Ein schneller Zugriff wird durch das bewährte Daumen-Griffregister ermöglicht. Großer Wert wurde auf die Übersichtlichkeit der Darstellung gelegt. Neben dem Inhaltsverzeichnis hilft ein umfangreiches Sachwortverzeichnis mit über 2200 Begriffen beim schnellen Finden einzelner Fakten. Verweise sind durch ein Dreieck 䊳 mit Seitenzahl gekennzeichnet. Die vorletzte Auflage wurde im Bereich der Baustoffprüfungen, der Energieeinsparverordnung, des Rohrleitungsbaues sowie des Gerüstbaues inhaltlich ergänzt. In dieser 12. Auflage wurden die Kapitel Grundlagen der Tragwerksplanung, Lastannahmen, Beton, Beton- und Stahlbetonbau, Holzbau sowie Geotechnik, Bodenmechanik und Grundbau auf die Eurocodes umgestellt. Im Kapitel Straßenbau wurden die neuen Vorschriften (RAL, RStO) eingearbeitet. Allen, die durch ihre Anregungen zur Fortentwicklung des Tabellenbuches beigetragen haben – insbesondere den genannten Baufirmen, Institutionen und Verlagen –, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Für Anregungen zur Weiterentwicklung, Verbesserungsvorschläge und Fehlerhinweise sind wir weiterhin dankbar. Sie können dafür unsere Adresse lektorat@europa-lehrmittel.de nutzen. Göttingen, im Herbst 2013 Autoren und Verlag Bau 001-006_Layout 1 03.10.13 10:08 Seite 4 Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.7.1 1.7.2 1.7.3 1.7.4 1.7.5 1.8 1.9 1.10 1.11 1.12 1.13 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.5.1 2.5.2 2.5.3 2.5.4 2.6 2.7 2.8 2.8.1 2.8.2 2.8.3 2.8.4 2.8.5 2.8.6 2.8.7 2.8.8 2.8.9 4 MATHEMATIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Zeichen, Begriffe und Tafeln . . . . . . . . . 8 Rechenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Prozent- und Zinsrechnung . . . . . . . . 19 Längen und Winkel . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Flächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Geometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Rechtwinklige Dreiecke . . . . . . . . . . . . 27 Winkelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Schiefwinklige Dreiecke . . . . . . . . . . . 29 Steigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Strahlensätze und Ähnlichkeit . . . . . . 33 Gleichungen und Ungleichungen . . . 34 Taschenrechner und DV-Begriffe . . . . 37 Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Differenzialrechnung . . . . . . . . . . . . . . 43 Integralrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Folgen und Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . 46 NATURWISSENSCHAFTEN . . . . . . . 47 Physikalische Größen, Einheiten und Formelzeichen . . . . . . . . . . . . . . . 48 Physikalische Grundlagen . . . . . . . . . . 50 Gleichförmige und beschleunigte Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Arbeit, Energie, Leistung und Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Einfache Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . 55 Hebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Feste und lose Rollen . . . . . . . . . . . . . 56 Seilwinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Schiefe Ebene, Schraube und Keil . . . 57 Wärmelehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Chemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Chemische Verbindungen . . . . . . . . . . 64 Chemie des Wassers . . . . . . . . . . . . . . 65 Säuren, Laugen und Salze . . . . . . . . . 66 Ausblühungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Elektrolyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Gemische, Gemenge . . . . . . . . . . . . . . 68 Wichtige chemische Reaktionen . . . . . 69 Chemische Berechnungen . . . . . . . . . . 70 3 STATIK UND LASTANNAHMEN . . . . 71 3.1 3.2 3.3 Kräfte und Momente . . . . . . . . . . . . . . 72 Gleichgewichtsbedingungen . . . . . . . 74 Statische Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . 75 3.4 3.5 3.6 3.7 3.7.1 3.7.2 3.7.3 3.7.4 3.7.5 3.7.6 3.8 Flächen, Schwerpunkte und Flächenmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Spannungen, Spannungsarten und statische Festigkeit . . . . . . . . . . . 84 Formänderungen, Steifigkeiten und Stabilität (Knicken) . . . . . . . . . . . 87 Lastannahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Wichte von Baustoffen und Bauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Eigenlasten für Dächer . . . . . . . . . . . . 92 Nutzlasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Abgrenzung von Eigen- und Nutzlast 95 Windlasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Schneelasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Sicherheitskonzept DIN 1055-100 . . . . 99 4 TECHNISCHES ZEICHNEN / BAUZEICHNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 Normschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Zeichengeräte und Materialien . . . . 105 Bemaßung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Bauzeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Symbole in verschiedenen Bauzeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Grundkonstruktionen . . . . . . . . . . . . 124 Darstellende Geometrie . . . . . . . . . . 132 Dachausmittlung . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Treppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 5 BAUPHYSIK / BAUTENSCHUTZ . . . 149 5.1 Dämmstoffe, Dichtungsstoffe und Sperrstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 Wärmeschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Physikalische Grundlagen . . . . . . . . 156 Wärmetechnische Mindestanforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Wärmebrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 Anforderungen an den Wärmeschutz im Sommer . . . . . . . . . . . . . . . 163 Energieeinsparverordnung . . . . . . . . 164 Feuchteschutz und Tauwasserschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Bauliche Schutzmaßnahmen . . . . . . . 174 Klimabedingter Feuchteschutz . . . . . 176 Feuchteschutztechnische Rechenwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Schutzmaßnahmen gegen Tauwasserbildung . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Schallschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.3 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.5 5.6 Bau 001-006_Layout 1 03.10.13 10:08 Seite 5 Inhaltsverzeichnis 6 TECHNOLOGIE DER BAUSTOFFE . . 195 6.1 Natürliche Gesteine . . . . . . . . . . . . . . 197 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.2.5 6.2.6 Künstliche Steine . . . . . . . . . . . . . . . . 200 Ziegel und Klinker . . . . . . . . . . . . . . . 200 Kalksandsteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Mauersteine aus Beton . . . . . . . . . . . 205 Porenbetonsteine . . . . . . . . . . . . . . . . 206 Hüttensteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 Dachsteine und Dachziegel . . . . . . . . 207 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.3.5 Fliesen, Platten und Pflastersteine . 208 Keramische Fliesen und Platten . . . . 208 Natursteinplatten . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Betonwerksteinplatten . . . . . . . . . . . 209 Asphaltplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Pflastersteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3 6.4.4 Bindemittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Zemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Baukalke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 Baugipse und Wandbauplatten . . . . 215 Anhydritbinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 6.5 6.5.1 6.5.2 6.5.3 6.5.4 6.5.5 6.5.6 Gesteinskörnungen . . . . . . . . . . . . . 218 Arten und Bezeichnungen . . . . . . . . . 219 Eigenschaften und Anforderungen . 220 Alkali-Empfehlung . . . . . . . . . . . . . . . 221 Kornzusammensetzung für Betone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 Wasseranspruch . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 Mehlkorngehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 6.6 6.6.1 6.6.2 6.6.3 6.6.4 Mörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 Mauermörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 Putzmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 Estrichmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 Spezialmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 6.7 6.7.1 6.7.2 6.7.3 6.7.4 Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232 Einteilung des Betons in Klassen . . . 233 Beton nach Expositionsklassen . . . . . 233 Konsistenzklassen des Frischbetons 235 Druckfestigkeitsklassen des Festbetons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Feuchtigkeitsklassen und Rohdichteklassen . . . . . . . . . . . . . . . . 236 Wasserzementwert . . . . . . . . . . . . . . 236 Leistungsbeschreibung und Lieferformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 Standardbetonrezepte . . . . . . . . . . . . 237 Betonzusätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 Betonzusammensetzung – Mischungsentwurf . . . . . . . . . . . . . . . 240 Transportbeton . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Nachbehandlung von Beton . . . . . . . 241 Betonprüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Betonüberwachung . . . . . . . . . . . . . . 243 Betondeckung der Bewehrung . . . . 244 6.7.5 6.7.6 6.7.7 6.7.8 6.7.9 6.7.10 6.7.11 6.7.12 6.7.13 6.7.14 6.7.15 6.8 6.8.1 6.8.2 6.8.3 6.8.4 6.9 6.9.1 6.9.2 6.9.3 6.9.4 6.9.5 6.10 6.11 6.11.1 6.11.2 6.12 6.13 6.14 6.14.1 6.14.2 6.14.3 6.14.4 6.15 6.16 7 7.1 7.1.1 7.1.2 7.1.3 7.1.4 7.1.5 7.1.6 7.1.7 7.1.8 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 7.2.4 7.2.5 7.2.6 7.2.7 7.2.8 7.2.9 Stahl, Betonstahl und Baumetalle . 245 Eisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Betonstähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Betonstahlmatten . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Nichteisenmetalle . . . . . . . . . . . . . . . 249 Holz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 Aufbau des Holzes und Bauholzarten . . . . . . . . . . . . . . . . 250 Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 Bauschnittholz und Konstruktionsvollholz . . . . . . . . . . . . 252 Holzwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 Holzschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261 Befestigungssysteme . . . . . . . . . . . . 263 Befestigungstechnik . . . . . . . . . . . . . 264 Befestigungs-Systemplan . . . . . . . . . 265 Bauglas, Glas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 Ungebundene Baustoffe im Verkehrswegebau . . . . . . . . . . . . . . . 269 Bitumige Stoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 Bitumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 Teer und Pech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 Asphalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 Dachpappen, Dachbahnen und Dichtungsbahnen . . . . . . . . . . . . . . . 274 Anstrichstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 Gefahrstoffe im Bauwesen . . . . . . . . 277 BAUTECHNIK UND BAUKONSTRUKTION . . . . . . . . . . . 281 Mauerwerksbau . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 Maßordnung im Hochbau . . . . . . . . 283 Gemauerte Wände . . . . . . . . . . . . . . . 283 Außenwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290 Sonderbauteile aus Mauerwerk . . . . 292 Natursteinmauerwerk . . . . . . . . . . . . 294 Mauerwerksverbände . . . . . . . . . . . . 295 Ziegeldecken – Deckensysteme . . . . 297 Hausschornsteine . . . . . . . . . . . . . . . 299 Betonbau, Stahlbetonbau und Spannbetonbau . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 Übersicht und Zuordnung . . . . . . . . 300 Bemessung auf Druck . . . . . . . . . . . . 301 Bemessung für Biegung . . . . . . . . . . 302 Bemessung der Querkraft . . . . . . . . . 303 Allgemeine Bewehrungsregeln . . . . 306 Querschnittstafeln . . . . . . . . . . . . . . . 315 Konstruktionshinweise für Balken und Platten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 Bemessen und Bewehren . . . . . . . . . 319 Spannbetonbau . . . . . . . . . . . . . . . . 330 5 Bau 071-100 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:13 Seite 71 Inhaltsverzeichnis 3 STATIK UND LASTANNAHMEN 3.1 Einzellasten (Aktionskräfte) F1 F2 Balken A 3.2 2 W Auflagerkräfte (Reaktionskräfte) B F2 3.3 WR FR a F1 W KM: 1 cm v 1 kN 1 A q M F 3.4 3.5 m q(x) A jN jM B 3.6 B 3.7 3.7.1 3.7.2 3.7.3 3.7.4 3.7.5 3.7.6 3.8 jN+M – + + = + + infolge N infolge M infolge N+M Kräfte und Momente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Darstellung einer Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Kräftemaßstab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Lageplan, Kräfteplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Addition und Subtraktion von Kräften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Seileck-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Gleichgewichtsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Cullmann-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Lagerungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Statische Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Schnittgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Zustandslinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Cremona-Plan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Statische bestimmte Träger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Statisch unbestimmte Träger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Zweifeldträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Flächen, Schwerpunkte und Flächenmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Spannungen, Spannungsarten und statische Festigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Beispiele Formänderungen, Steifigkeit und Stabilität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Knicken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Durchbiegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Lastannahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Wichte von Baustoffen und Bauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Eigenlasten für Dächer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Nutzlasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Eigen- und Nutzlasten, Trennwandzuschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Windlasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Schneelasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Sicherheitskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Gebrauchstauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Tragfähigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 3 4 5 Sicherheitskonzept nach Eurocode 0 (EC 0), DIN EN 1990 Beanspruchung Widerstand charakteristischer Wert einer Einwirkung qG,k qQ,k FG,k FQ,k charakteristischer Wert der Baustoffeigenschaft oder des Verbindungsmittels fm,k fc,0,k fv,k ft,k Rk Teilsicherheitsbeiwerte ©G ©Q ©A Kombinationsbeiwerte ‡0 ‡1 ‡2 Bemessungswert einer Beanspruchung Ed = E 6 Í ©Gj · Gk,j 2 ©Q, 1 · Qk,1 2 Í ©Q,i · ‡Q,i · Qk,i7 iá1 já1 oder Ed = E 6 Í ©Gj · Gk,j 2 1,35 · Í Qk,i7 já1 Teilsicherheitsbeiwert ©M 7 Bemessungswert der Baustoffeigenschaft oder des Verbindungsmittels fm,d fc,0,d fv,d ft,d Rd kmod · fk kmod · Rk fd = ᎏᎏ Rd = ᎏᎏ ©M ©M 8 Modifikationsfaktor kmod = f (Ed) Bemessungswert einer Einwirkung qG,d qQ,d FG,d FQ,d iá1 6 Ed à Rd 71 Bau 071-100 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:13 Seite 72 3 STATIK UND LASTANNAHMEN 3.1 Kräfte und Momente Eine Kraft wird durch eine Strecke mit Pfeilspitze dargestellt. Die Pfeilspitze zeigt die Richtung der Kraft an. Der Betrag der Kraft entspricht der Länge der Strecke multipliziert mit dem Kräftemaßstab. Die Einheit der Kraft ist 1 Newton (1 N). Der Kräftemaßstab hat die Einheit 1 N/m. Die Darstellung 1 cm ≠ 100 kN bzw. MK = 100 kN/cm bedeutet: Ein Zentimeter der Darstellung einer Kraft entspricht hundert Kilonewton seines Betrages. KM: 1 cm ≠ 100 kN oder er F F3 W1 F1 100 kN oder M k =100 kN/cm F2 Eine Kraft wird mit F und mehrere Kräfte mit F1, F2, … bezeichnet. Eine resultierende Kraft – auch Resultierende genannt – erhält die Bezeichnung FR oder als Teilresultierende z.B. der Kräfte F1 und F2 die Bezeichnung F1,2 (siehe Kräfteparallelogramm). 2m 10 kN Lageplan Kräfteplan Schwergewichtsstützwand Lageplan und Kräfteplan (Krafteck) F2 Im Kräfteplan – auch Krafteck genannt – werden die Kräfte durch Parallelverschieben aus dem Lageplan maßstäblich aneinander gefügt. Dabei ist der Durchlaufsinn (Verlauf der Pfeilspitzen), nicht jedoch die Reihenfolge der Kräfte zu beachten. Der Kräfteplan dient der Ermittlung des Kräftegleichgewichts und ist mit einem Kräftemaßstab zu versehen. Axiom vom Kräfteparallelogramm 7 W Im Lageplan sind der Körper und die ihn angreifenden Kräfte mit Angriffspunkten und Wirkungslinien maßstäblich einzutragen. 6 WR FR a F1 W KM: 1 cm v 1 kN 1 Kräfteparallelogramm Greifen zwei Kräfte in einem Punkt an, so lassen sie sich in ihrer Wirkung durch eine statisch äquivalente Kraft ersetzen. Die Ersatzkraft heißt Resultierende und wird durch das nebenstehend dargestellte Kräfteparallelogramm zeichnerisch ermittelt. Die rechnerische Ermittlung erfolgt mit folgender Formel: FR = F2 F1 F3 Bezeichnung einer Kaft 5 Kraft Betrag der Kraft Angriffspunkt Wirkungslinie Richtungswinkel 2 4 F F A W å 3 3 Körper W W Darstellung einer Kraft a A W2 Der Betrag besteht aus Zahlenwert und Einheit. Die Richtung ist durch Wirkungslinie und Richtungssinn bestimmt. Die Wirkungslinie ist eine Gerade, auf der der Angriffspunkt liegt. Der Angriffspunkt einer Kraft darf auf ihrer Wirkungslinie beliebig verschoben werden (Axiom der Linienflüchtigkeit). Kräfte können nur anhand ihrer Wirkungen erkannt und gemessen werden. Sie sind die Ursache einer Bewegungsänderung oder Formänderung eines Körpers. od Eine Kraft ist ein Vektor, das heißt eine gerichtete Größe. Sie ist bestimmt durch ● Betrag ● Richtung ● Angriffspunkt F d e Be t r K rag ra ft Bestimmungsstücke einer Kraft y y2 2 2 yF苶 + 2 F1苶 · F2 ·苶 cos å 1 + F2苶 FH = F · cos å FV = F · sin å 2 (F )2 苶 F = y(F H) +苶 V tan å = FV/FH F 2 FV 1 y1 a A1 FH 8 72 1 x1 2 x2 3 x Analytische Darstellung der Kraft Bau 071-100 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:13 Seite 73 3.1 Kräfte und Momente F2,3,4 F1 Addition und Subtraktion von Kräften F4 FR F2 Bei der grafischen Addition von Kräften wird ein Kräfteplan erstellt. Die aneinander zu fügenden Kräfte heißen Teilkräfte. Der Vektor (die Kraft), welcher durch geradlinige Verbindung des Anfangspunktes mit dem Endpunkt der Vektorkette (Kraftkette) und einer Pfeilspitze im Endpunkt entsteht, entspricht der Vektorsumme und heißt Resultierende. Eine Kraft wird subtrahiert, indem eine entgegengesetzt gerichtete Kraft gleichen Betrages addiert wird. F3 F1,2 W L2 Addition von Kräften F1 WL1 Zerlegung einer Kraft Körper Eine Kraft lässt sich in der Ebene eindeutig in zwei voneinander verschiedene Richtungen zerlegen. Die Wirkungslinien der gesuchten Teilkräfte werden dabei im Kräfteplan parallel an den Anfangs- und Endpunkt der gegebenen Kraft verschoben. Die Schnittpunkte der verschobenen Wirkungslinien sind – wie beim Kräfteparallelogramm – Anfangspunkt bzw. Endpunkt der Teilkräfte. Im Lageplan müssen sich die Wirkungslinien der Kraft und ihrer Teilkräfte in einem Punkt schneiden. F F F2 Zerlegen einer Kraft + Moment = Hebelarm Kraft 哬 M = ±a F 哭 – 3 FV Moment einer Kraft (ebenes Kräftesystem) F Das Moment einer Kraft in Bezug auf einen Punkt (Drehpunkt) ist gleich dem Produkt aus Hebelarm und Betrag der Kraft. Der Hebelarm ist der (kürzeste) Abstand der Wirkungslinie vom Drehpunkt. In einem ebenen Kräftesystem S. 74 lassen sich die Momente mehrerer Kräfte um einen gemeinsamen Drehpunkt addieren (Momentensatz). Ist die Drehwirkung der Kraft im Gegenuhrzeigersinn, so ist das Moment positiv, andernfalls negativ. Mit M wird das Moment einer Kraft F um den Drehpunkt D bezeichnet. Die Einheit des Moments ist ein Newtonmeter (1 Nm). A y FH M D D (0, 0) A (x, y) MD F , F V, F H a Moment eines Kräftepaares Ein Kräftepaar besteht aus zwei gleich großen, aber entgegengesetzten Kräften auf parallelen Wirkungslinien. Das mit Drehkraft bezeichnete Moment ist gleich dem Produkt aus dem Abstand der Wirkungslinien und dem Betrag einer der Kräfte. Es gilt die gleiche Vorzeichenregelung wie für das Moment einer Kraft. Kräftepaare mit gleichem Moment sind statisch äquivalent. Die Summe der Momente der Einzelkräfte ist für jeden Drehpunkt gleich und entspricht dem Moment des Kräftepaares. 4 x a Drehpunkt Angriffspunkt Moment von F um D Kraft Hebelarm F 5 a M F Kräftepaar mit M = a · F 6 Seileck-Verfahren Das Seileckverfahren dient zur Ermittlung der Resultierenden mehrerer in einer Ebene verlaufenden Einzelkräfte. Arbeitsgänge: Grafische Addition der Kräfte und Resultierende ermitteln. Vom beliebigen Punkt Q Polstrahlen zu Kräften legen. Polstrahlen ausgehend von Punkt S (beliebiger Punkt auf Wirkungslinie von Kraft F1) abtragen. Wirkungslinie der Resultierenden geht durch Punkt P. F1 F1 A F2 P F2 R Q 2 B 3 3 0 0 1 F3 2 1 S R 7 8 F3 73 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 287 7.1 Mauerwerksbau Nachweis nach DIN 1053-100 (vereinfachtes Verfahren) Das vereinfachte Berechnungsverfahren hat sich im Mauerwerksbau als Standardverfahren herauskristallisiert. Am häufigsten nachzuweisende Bauteile sind Wände unter vertikaler Belastung und Kellerwände. Die DIN 1053-1 und DIN 1053-100 unterscheiden sich im Sicherheitskonzept und in den Nachweisformaten. Mit der Einführung der DIN 1053-100 erfolgt auch im Mauerwerksbau die Umstellung auf das Teilsicherheitskonzept. Für die Anwendung des vereinfachten Verfahrens gelten die gleichen Bedingungen wie nach DIN 1053-1. Wandnachweis Beispiel Gebäudehöhe ≤ 20,00 m; Stützweite der aufliegenden Decken § ≤ 6,00 m; Höhe und Belastung gemäß Tabelle S. 284; Bemessungsschnittgrößen für die Nachweisführung ⎥ Lastkom⎥ bination 2 NEd = 1,35 · NGk + 1,5 · NQk min NEd = 1,0 NGk f k und ª = 0,85 mit fd = ª · ᎏ ᎏ ©M mit ©M ≥ 1,5 und ©M ≤ 1,8 für normale Einwirkungen NRd = Ï · A · fd bei Biegung 2·e Ï = Ï1 = 1 – ᎏ ᎏ d e = MEd / NEd mit d = b = Wanddicke Außermittigkeit nur gültig mit e ≤ b/6 bzw. d/6 ansonsten rechnerisch klaffende Fuge bei Knickgefahr 冢 冣 Ï = Ï2 = 0,85 – 0,0011 · ᎏhᎏk d 2 mit d = b = Wanddicke Wände als einseitiges Endauflager ⎧ 0,5 bei Dachdecken ⎪ 0,9 wenn § ≤ 4,20 m ⎪ 1,6 – §/6 ≤ 0,9 wenn fk ≥ 1,8 N/mm2 ⎩ 1,6 – §/5 ≤ 0,9 wenn fk < 1,8 N/mm2 Ï = Ï3 = ⎨ Nachweis NEd ≤ NRd k No, Rd ≤ 0,33 · d · ᎏfᎏ ©M 57 Aus veränderlicher Last NQk Bemessungswert NEd 25 115 Die Gebäudehöhe beträgt ca. 10 m. Die einachsig gespannten Geschossdecken aus C20/25 mit h = 19 cm haben eine Spannweite von § = 4,50 m. Knicklänge hk = 1,96 m hS = 2,51 m ∫ = 0,75 Die Ermittlung der Knicklänge entspricht dem genaueren Verfahren nach DIN 1053-1 Abminderungsfaktoren 2 Ï2 = 0,85 – 0,0011 · dᎏhᎏk n d 2 1,86 = 0,81 (Knicken) = 0,85 – 0,0011 · dᎏ ᎏn 0,30 4,50 = 0,85 < 90 Ï3 = 1,6 – ᎏ§1ᎏ = 1,6 – ᎏ ᎏ 6 6 am Wandkopf und -fuß, da §1 > 4,20m und fk = 2,5 N/mm2 > 1,8 N/mm2 (Deckenverdrehung) Ï = min & Ï2 = 0,81 Der kleinere Ï-Wert 0 Ï3 = 0,85 ist maßgebend. Nachweise Charakteristischer Wert der Druckfestigkeit für HLz 8 – 0,9/LM21 fk = 2,5 MN/m2 Kellerwand Wandkopf Wandfuß NF (kN/m) Aus ständiger Last NGk ' Bemessungswerte der Wandnormalkraft No, lim, d = nach Tabelle S. 286 minimale Auflast halbe Anschütthöhe fk N1, Rd ≤ 0,33 · d · ᎏ ᎏ ©M ©e · hs · h 2e N1, lim, d = ᎏ ᎏ 20 · d NachweisNo, Ed, sup ≤ No, Rd bzw. N1, Ed, sup ≤ N1, Rd b ≤ hS: No, Ed, inf ≥ ᎏ1ᎏ · No, lim, d 2 b ≥ 2 · hS: No, Ed, inf ≥ No, lim, d Teilsicherheitsbeiwert k0 = 1,00 für Wände ©M = 1,5 · k0 = 1,5 · 1,00 = 1,5 ª = 0,85 Berücksichtigung der Langzeitwirkung 7 Bemessungswert der aufnehmenbaren Normalkraft fk mit a = 0,135 m NRd = Ï · A · ª · ᎏᎏ ©M Auflagertiefe 2,5 = 0,81 · 1,00 · 0,135 · 0,85 · ᎏ 1,5 = 0,155 MN/m = 155 kN/m 8 NEd, F = 115 kN/m < 155 kN/m = NRd 287 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 288 7.1 Mauerwerksbau Statische und konstruktive Maßnahmen Ringanker Außenwand sind in allen Außenwänden und Querwänden mit statischer Deckenbewehrung Aufgabe (Aufnahme von Zugkräften) zu verlegen: ● bei Bauten, die insgesamt länger als 18 m sind oder mehr als zwei Vollgeschosse haben ● bei Wänden mit vielen oder besonders großen Öffnungen 2 ø 10 Ringankerbewehrung ● wenn die Baugrundverhältnisse es erfordern. Die Ringanker sind mit zwei durchlaufenden Rundstäben zu bewehren (mind. 2 10 mm) und können im Bereich der Massivdecke, der Tür- oder Fensterstürze mit diesen vereinigt werden. Ringanker können in vorgefertigten U-Schalen (Sonderbauteile der Ziegel- und Mauersteinindustrie S. 200) hergestellt werden, Zugkraftaufnahme mindestens F k = 30 kN. Die Ausführung eines Ringankers aus bewehrtem Mauerwerk setzt in zwei Lagerfugen MG III und je 2 6 mm BSt IV S voraus. Ringbalken sind in einer Wandebene liegende horizontale Balken, die Biegemomente aufnehmen können (z. B. Wind). Ringbalken können auch Ringankerfunktionen übernehmen. Voraussetzung ist ein geschlossener Ring um das Gebäude. Bewehrtes Mauerwerk ≤ 20 mm kann bei besonders beanspruchten Mauerwerkskörpern ausgeführt werden, z. B. bei kleinen Silos, Kellerwänden oder durch Winddruck beanspruchten Außenwänden. Die Bewehrung aus Stahl nach DIN 488 wird angeordnet, um die Biegefestigkeit des Baukörpers zu steigern. Bei genormten Mauersteinen kann die Lagerfuge bewehrt werden. Formsteine S. 200, 202 wie z. B. U-Schalen, sind für die horizontale Bewehrungsführung gut einsetzbar. Die Konstruktion und Ausführung eines Ringankers aus bewehrtem Mauerwerk erfordert in zwei Lagerfugen insgesamt 4 6 BSt IV S. Folgende Anforderungen müssen eingehalten werden: ● die Wanddicke darf 11,5 cm nicht unterschreiten ● die Steinfestigkeit darf 15 MN/m2 nicht unterschreiten Stabstahl ● die Fugen dürfen mit Bewehrung nicht dicker als 2 cm sein ø ≤ 8 mm in Fugen ø ≤14 mm in Aus● der Durchmesser der Stäbe darf 8 mm nicht überschreiten sparungen ● der Mauerverband darf nicht zerstört werden ● die Stahleinlagen sind satt in Mörtel MG III, III a zu verlegen Füllziegel/Hohlkammersteine eignen sich für senkrecht be≥ 30 mm (Korrosionsschutz) wehrtes Mauerwerk. Hier ist ein Beton ≥ C12/15 notwenig. Das ≥ 115 mm Größtkorn darf 8 mm nicht überschreiten. Ausfachungen 7 bzw. Ausfachungswände von Fachwerk, Skelett- und Schottensystemen sind nichttragende Außenwände, bei denen auf einen Nachweis verzichtet werden kann, wenn ● die Wände vierseitig gehalten sind (z. B. durch Verzahnung, Versatz, Anker) ● die zulässigen Größtwerte der Ausfachungsfläche größere Seite e= nicht überschritten werden kleinere Seite ● Mörtel der Mörtelgruppe II a, III oder III a verwendet werden ● seitliche Anschlussfugen im Allgemeinen gleitend und elastisch (nachgiebig) konstruiert sind. Zulässige Größtwerte der Ausfachungsfläche von nichttragenden Außenwänden in m2 Wanddicke 8 Zulässiger Größtwert der Ausfachungsfläche bei einer Höhe über Gelände von 0 m bis 8 m 8 m bis 20 m 20 m bis 100 m ™ = 1,0 ™ ≥ 2,0 ™ = 1,0 ™ ≥ 2,0 ™ = 1,0 ™ ≥ 2,0 11,5 cm* 12 m2 8 m2 8 m2 6 m2 6 m2 4 m2 17,5 cm* 20 m2 14 m2 13 m2 9 m2 9 m2 6 m2 m2 m2 m2 m2 m2 12 m2 ≥ 24 cm* 36 26 23 16 16 * Bei Verwendung von Steinen der Festigkeitsklasse 12 MN/m2 und höher dürfen die Werte dieser Zeile um 1/ vergrößert werden. 3 288 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 289 7.1 Mauerwerksbau Statische und konstruktive Maßnahmen Fugen Fugen sind geplante Risse, die sonst wegen der behinderten Verformung unkontrolliert entstehen würden. Gebäudetrenn- und Dehnfugen sollen Ausdehnungen der Baukörper infolge Setzungen, Schwinden, Spannungen und Temperaturbelastungen ermöglichen. Trennfugen sind durchgehend anzuordnen. Wegen der vielfältigen Einflüsse zeigt die nachfolgende Tabelle nur grobe Anhaltspunkte für den maximalen Fugenabstand. Gebäude aus Mauerwerk mit Abstand Gebäude aus Mauerwerk mit Abstand gebrannten Voll- und Hochlochziegeln 72 m Porenbeton, Stahlbeton-Scheiben 48 m Kalksandsteinen, Stahlbeton-Stützen 36 m Natürlichen Steinen 24 m Leichtbeton-Hohlblock-Steinen 36 m bei Auflagerung von Decken 24 m Für Außenwände aus zweischaligem Mauerwerk werden maximale Dehnfugenabstände von 12 m bei Ziegelmauerwerk und ca. 7 m bei Kalksandsteinmauerwerk empfohlen. Werden bei Flachdächern zwischen tragenden Wänden und der Decke Trennfugen angeordnet, so kann die Stahlbetondecke nicht gleichzeitig Ringanker sein. Fugen müssen schlagregendicht und winddicht ausgeführt werden sowie den Anforderungen aus dem Wärme-, Schall- und Brandschutz genügen. Die DIN 18540 gibt Vorschläge für die Fugenbreite b in Abhängigkeit vom Fugenabstand. Elastoplastische Dichtungen werden nach DIN 18 540, mit imprägniertem Dichtungsband aus Schaumstoff nach DIN 18 542, ausgeführt. Massendichtstoffe Werkstoff Bauteil/ Bauwerk Fugenarten Folie Metall Brücken Terrassen Profile Kautschuk oder Kunststoff Fertigteile Verblendungen Bänder Kunststoff Brücken Behälter gussförmige Stoffe Heißvergussmassen Bitumen + Füller elastische Fugenvergussmasse SilikonKautschuk Polyurethan PolysulfidKautschuk b ≥ 10 mm t ≥ 10mm 60 mm ... 100 mm Elementdichtstoffe Arten der Dichtstoffe Form Bezeichnung Hinterfüllmaterial Betonfahrbahn Schnur Fertigteile (Gummi) Fugendichtstoffe Fugenabstand ≤ 3,5 m < 8,0 m Fugenbreite b ã15 mm 30 mm t ã10 mm 15 mm Fugentiefe Nischen, Aussparungen und Schlitze Nischen sind Schwächungen in der Dicke des Mauerwerks; Vorlagen sind Verstärkungen. Der Abstand von Regelfuge und Nische beträgt 0,5 am (6,25 cm) und bei 3 DF auch 1 am. Aussparungen und Schlitze sind nur zulässig, wenn die Standfestigkeit der Wand nicht beeinträchtigt wird. Aussparungen und Schlitze sind im Mauerwerk herzustellen oder nachträglich zu fräsen. Wanddicke mm ≥ 115 ≥ 175 ≥ 240 ≥ 300 ≥ 365 Horizontale und schräge Schlitze nachträglich hergestellt Schlitzlänge unbeschränkt ≤ 1,25 m lang Tiefe mm Tiefe mm – 0 ≤ 15 ≤ 20 ≤ 20 – ≤ 25 ≤ 25 ≤ 30 ≤ 30 Vertikale Schlitze und Aussparungen nachträglich hergestellt in gemauerten Verbänden EinzelAbstand der Tiefe 7 Schlitze und Aussparungen vor Öffnungen Breite mm schlitzbreite mm mm Restwanddicke mm ≤ 10 ≤ 30 ≤ 30 ≤ 30 ≤ 30 ≤ 100 ≤ 100 ≤ 150 ≤ 200 ≤ 200 gefräste Schlitze ≤ 115 mm gemauerte Schlitze ≥ Schlitzbreite – ≤ 260 ≤ 385 ≤ 385 ≤ 385 – ≥ 115 ≥ 115 ≥ 175 ≥ 175 8 289 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 290 7.1 Mauerwerksbau 7.1.3 Außenmauerwerk Einschaliges Verblendmauerwerk, das mit der Hintermauerung im Verband ausgeführt wird, wird als Sichtmauerwerk bezeichnet. Werden Vormauersteine oder Klinker einer Steinsorte und einer Steinhöhe verwendet, bildet das Mauerwerk eine homogene Konstruktion. Diese kann als ein- oder beidseitiges Sichtmauerwerk ausgeführt werden. Nach DIN 1053 muss es aus Gründen der Schlagregensicherheit für Wohngebäude je Mauerschicht mindestens zwei Steinreihen aufweisen, zwischen denen eine durchgehende – schichtenweise versetzte – hohlraumfreie, vermörtelte 2 cm dicke Längsfuge verläuft. Die gesamte Wandkonstruktion bildet den statisch wirksamen Querschnitt. Für die zulässige Beanspruchung ist die im Querschnitt verwendete niedrigste Steinfestigkeitsklasse maßgebend zu berücksichtigen. Mindestwanddicke 31 cm für geringe Schlagregenbeanspruchung; für mittlere Schlagregenbeanspruchung 37,5 cm. Einschalige verputzte Außenwände 375-er Verblendmauerwerk mit 2 cm Längsfuge Längsfuge 11 5 2 24 auch Innenputz möglich 1 innen außen Außenwand mit Thermohaut sind aus konstruktiven Gründen mit einer Mindestdicke von 24 cm auszuführen. Der nicht frostbeständige Hintermauerstein wird durch einen zweilagigen Wasser hemmenden oder Wasser abweisenden Außenputz nach DIN 18550 oder einem Kunstharzputz vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Regenschutzwirkung von Putzen wird durch deren Wasseraufnahmekoeffizienten w bestimmt. Die erhöhten Anforderungen des Wärmeschutzes werden nicht erfüllt; ein Wärmedämmaußenputz oder eine Thermohaut (verputzte Dämmschicht) bietet ein einwandfreies Außendämmsystem. Zusätzlich ist durch eine differenzierte Farbgebung eine architektonische Gestaltung möglich. 175 1 Einschalige Außenwände mit wetterbeständiger Fassadenbekleidung müssen entweder DIN 18515 „Fassadenbekleidung aus Naturstein, Betonwerkstein und keramischen Baustoffen“ oder DIN 18516 „Außenverkleidungen, hinterlüftet“ entsprechen. Bei der Planung und Ausführung ist eine Mindestporigkeit zum Atmen der Außenwand, die Regenschutzwirkung und eine sichere Verbindung mit dem Hintermauerwerk zu beachten. Wandkonstruktionen für starke Schlagregenbeanspruchung sind nach DIN 4108-3 auszuführen. Hinterlüftete Fassadenbekleidung: Naturwerkstein, Betonwerkstein, Spaltplatten, kleinformatiger Dachschiefer, kleinformatige Dachplatten, großformatige Fassadenplatten. Luftschicht ≥ 2 cm; die Ausführung muss wegen des notwendigen Ableitens des Niederschlagswassers sorgfältig überwacht werden. 7 Plattengröße ≤ 0,1 m2 und ≤ 3 cm dick Angemauerte, angemörtelte oder verankerte Fassadenbekleidung: Keramische Platten, Sparverblender, Spaltklinker. Die Platten werden in vorgefertigte Rahmen gesetzt und mit einer verdeckten Befestigung anmontiert oder auf einer Polymerbetonplatte aufgeklebt. Fugen sollten möglichst mit Hinterschneidung und 5 mm Schwellenhöhe ausgeführt werden. Brandwände, Komplexwände 8 sind bei aneinander gereihten Wohngebäuden (z. B. Reihenhäusern, Kettenhäusern) als zwei- oder einschalige Trennwände auszuführen. Die Trennung der Wandschalen lässt sich durch den Einbau weicher Faserdämmplatten bewerkstelligen. Die Fuge sollte eine Dicke von 2 cm aufweisen. Offene Längsfugen können auch ausgeführt werden, starre Verbindungen zwischen den Wandscheiben durch Steinbrocken oder Mörtelansammlungen sind unzulässig. Tragende und aussteifende Brandwände sind einschalig mindestens 17,5 cm und zweischalig mindestens 2 × 15,0 cm dick und müssen F-90-A entsprechen. Tragende und aussteifende Komplexwände sind einschalig mindestens 36,5 cm und zweischalig 2 × 24,0 cm dick und müssen F 180-A entsprechen. 290 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 291 7.1 Mauerwerksbau Zweischaliges Mauerwerk für Außenwände ● kann mit oder ohne Luftschicht und mit oder ohne Dämmschicht ausgeführt werden ● kann schlagregensicher; mit erhöhter Wärmedämmung und Schalldämmung hergestellt werden Statisch wirksam und für den Spannungsnachweis ist nur die Dicke der Innenschale anzunehmen. Die Außenschalen müssen mindestens 90 mm dick sein. Die Mauerschalen sind je m2 durch mindestens 5 Drahtanker aus nichtrostendem Stahl 3 mm zu verbinden. An allen freien Rändern (z. B. Gebäudeecken, Fensteröffnungen, Türöffnungen, Dehnungsfugen, Gebäudeabschluss) sind zusätzlich mindestens 3 Drahtanker je m freier Rand einzubauen. Der lotrechte Abstand der Drahtanker soll 50 cm, der waagerechte Abstand 75 cm nicht überschreiten. Ist der Wandbereich höher als 12 m oder der Abstand der Mauerschalen zwischen 70 mm und 120 mm, sind 5 Drahtanker 4 mm anzuordnen. Ist der Abstand der Mauerschalen größer als 120 mm, sind 7 Drahtanker 4 mm oder 5 Drahtanker 5 mm je m2 Wandfläche anzuordnen. Zweischaliges Mauerwerk mit Putzschicht ohne Luftschicht mit Luftschicht und Wärmedämmung mit Luftschicht mit Wärmedämmung ohne Luftschicht ≤ 25 A B C D ≥5 ≤ 25 ≥2 ,5 ≤ 25 Drahtanker mit Kunststoffscheibe ≤ 25 ≥5 ≤ 75 1 m2 115 6 24 Verankerung der Außenschale mit der Innenschale Zweischaliges Mauerwerk für Außenwände B Innenschale d Zusätzliche Bedingung, wenn d = 11,5 cm: a) maximal 2 Vollgeschosse zuzüglich ausgebautem Dachgeschoss b) Verkehrslast einschließlich Zuschlag für unbelastete Trennwände q ≤ 3 kN/m2 c) Abstand der aussteifenden Querwände e ≤ 4,50 m bzw. Randabstand ≤ 2,0 m C Außenschale aus Vormauersteinen bzw. Hintermauersteinen mit Außenputz B D Dämmplatten, Luftschicht ≥ 4 cm für E 2 cm Putzschicht in Mörtelgruppe II oder II a F Luftschicht 6 cm ≤ dL ≤ 15 cm G Kerndämmung nach bauaufsichtlicher Zulassung, Außenschale ≥ 115 mm H Drahtanker mit und ohne Klemm- und Abtropfscheibe, Drahtanker für A 3 mm ausreichend; Verankerung in Leichtmörtel mit LM 36 Die Luftschicht darf 10 cm über dem Gelände beginnen und muss von dort bis zum Dach ohne Unterbrechung hochgeführt werden. Die Außenschalen sind jeweils unten und oben mit Lüftungsöffnungen zu versehen: für 20 m2 Wandfläche jeweils unten und oben mindestens 7500 mm2 (bei Kerndämmung unten 5000 mm2) Öffnungsfläche als offene Stoßfugen oder Lüftungssteine. 291 7 8 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 292 7.1 Mauerwerksbau 7.1.4 Sonderbauteile aus Mauerwerk Flachstürze 71 Waagerechte Überdeckungen wie Stahlträger, Stahlbetonbalken oder vorgefertigte Flachstürze aus Ziegel oder Kalksandstein sind statisch nachzuweisen. Bei Überschreitung der zulässigen Mauerwerksspannungen im Auflager kann eine Verstärkung des Auflagers aus ● Mauerwerk mit einer höheren Steinfestigkeit S. 203 ● Beton und Stahlbeton S. 235 vorgenommen werden, um durch den Lastausbreitungswinkel von 60° die Auflagerlasten auf einen größeren Mauerquerschnitt zu verteilen. Unter Einzellasten darf eine geichmäßig verteilte Auflagerpressung angenommen werden. Bewehrte Flachstürze in üblicher Mauerdicke in den Längen um 25 cm abgestuft 1,00 m bis 3,00 m. Mindestens C20/25, IV S 6 ... 12 (113) Waagerechte Überdeckungen 115 17 5 Zulässige Teilflächenpressung Fd ‚ = ᎏ oder fd = å · ª · fk/©M A Ziegel-Flachsturz DIA lichte Weite bis 2,76 m KS-Flachsturz SM oder HM für Sicht- oder Hintermauerwerk lichte Weite bis 2,76 m å = 1,0 (bei Konstruktion nach DIN 1053 å = 1,3) ª = 0,85 (Berücksichtigung der Langzeitwirkung) F F F Beton-Flachsturz lichte Weite 0,885 m FV Porenbeton-Stürze lichte Weite bis 1,76 m z. B. P4,4 – 0,6 FH 60° 60° 60° 60° symmetrische Last Last unter 60° Stahlbeton-Flachsturz lichte Weite bis 2,76 m Ober- bzw. Unterseite sind gekennzeichnet. einseitige Last Mauerbögen Mauerbögen beziehungsweise Bogenkonstruktionen haben die Aufgabe, Öffnungen zu überdecken und die vorhandenen Einzellasten, Deckenlasten und Wandlasten des Einzugsbereiches auf das angrenzende Mauerwerk zu übertragen. überhöht normal Scheitelpunkt Bogenrücken Bogenhalbmesser r Stichhöhe h gedrückt a Kämpferpunkt r= M M1 Spannweite s s s M1 M2 s s M2 a M Segmentbogen Rundbogen M scheitrechter Bogen Korbbogen aus drei Kreisbögen Spitzbogen Bogen- und Gewölbeformen m ≤2c 7 1/3 Steinhöhe K ein ≤2 ac hs e M s Rundbogen (Ausschnitt) Gemauerte Bögen 292 Schlussstein h = 1/6 bis 1/12 s s Segmentbogen 1:4 8 Schlussstein cm Schlussstein h St 2/3 Steinhöhe K s Flachbogen s Korbbogen Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 293 7.1 Mauerwerksbau Mauerbögen Der Rundbogen ist die optimale Lösung für die Überdeckung, da die Druckkräfte lotrecht zum Auflagermauerwerk übertragen werden. Andere Bogenformen bewirken am Auflager aus der Stützlinie abzuleitende Schubkräfte, die rechnerisch in Vertikalkräfte und Horizontalkräfte zerlegt werden. Der Segmentbogen ist ein flacher Bogen, der am Widerlager Horizontalkräfte bewirkt, bei gleicher Stützweite wie der Rundbogen wesentlich niedriger ist und eine optisch gelungene Schichteinteilung zulässt. W s r ba bi K h d Bogenrücken h Bogenleibung K d K Anfängerstein, Stützlinie der erste Stein an FH den Widerlagern Schlussstein, der zuletzt gesetzte F FV Stein im Scheitel. Stoßfugen am Bogenrücken ≤ 2 cm. Stoßfugen an der Bogenleibung ≥ 0,5 cm, aber ≤ 2 cm. r a W Widerlager M s 2 r = ᎏhᎏ + ᎏsᎏ 2 8h s 2·r·π·å bi = ᎏ ᎏ 360° sin ᎏåᎏ = ᎏsᎏ 2 2·r Widerlager, Wandbereich Spannweite, lichte Weite Bogenradius S. 12 Bogenrückenlänge (außen) Bogenleibungslänge (innen) Kämpferpunkt, Bogenanfang Stichhöhe, Bogenhöhe S. 12 Bogendicke 1,01 1,51 1,76 2,01 2,51 3,01 1 ᎏᎏ s 10 1 ᎏᎏ s 12 1,505 m h 15 cm 15 cm 1 ᎏᎏ s 8 r 0,926 m 1,975 m 1,87 m 2,62 m 3,855 m 1,505 m å ã 66° ã 45° ã 56° ã 45° ã 38° 180° Freistehende Mauern 20 18 15 12 10 0,365 2,73 2,45 2,05 1,64 1,36 0,30 1,85 1,66 1,57 1,11 0,92 0,24 1,18 1,03 0,86 0,69 0,59 0,175 0,63 0,57 5 5 frei stehendes Mauerwerk Sperrschicht Faustformel für die Berechnung der Mauerhöhe in m bis 8 m Höhe über Gelände: zulässige Mauerhöhe Zulässige Mauerhöhe h in m bei Wanddicken d in m Pultdachstein, Rollschicht oder Zinkblechabdeckung Befestigungsdorn 7 Sockel ≈15 30 Eigenlast © in kN/m3 Betonabdeckung mit Abtropfkante ≥80 Freistehende Mauern werden als Abgrenzungen für Gärten, Parkplätze, Freiplätze und als Lärmschutzwände erstellt. Diese Wände werden durch Querwände oder Stützen gehalten. Sie werden vorwiegend durch Windkräfte belastet. Ihre Kippsicherheit muss durch die Bemessung der Fundamente, Mauerdicke und Mauerhöhe gewährleistet werden. Es sind frostbeständige Steine und Mörtel mindestens der Mörtelgruppe II zu verwenden. Zu beachten sind ● Frostfreie Gründung, mindestens 80 cm tief, besser 1,00 m bis 1,20 m ● Betonsockel mindestens bis 30 cm über Gelände, evtl. Sperrmörtel ● Sperrschicht zwischen Betonsockel und Mauerwerk ● Mauerabdeckung, z. B. Betonwerkstein oder Ziegelrollschicht ● Längen der Mauerabschnitte 6 m bis maximal 8 m h = 1,05 · © · d 2 293 8 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 294 7.1 Mauerwerksbau 7.1.5 Mauerwerk aus Naturstein Natursteinmauerwerk gehört zu den ältesten Bauweisen für massive Bauwerke. Der heutige Anwendungsbereich liegt vorwiegend in der architektonischen Gestaltung. Natursteine S. 198 für Mauerwerk dürfen nur aus fehlerfreiem Gestein gewonnen werden. Gemäß DIN 1053 muss Natursteinmauerwerk im gesamten Querschnitt handwerksgerecht ausgeführt werden: ● es dürfen nirgends mehr als drei Fugen zusammenstoßen ● es dürfen keine Stoßfugen durch mehr als zwei Schichten verlaufen ● Läuferschichten und Binderschichten müssen abwechseln oder auf zwei Läufer muss mindestens ein Binder kommen ● die Dicke der Binder muss mindestens 30 cm betragen und möglichst das 1,5fache der Schichthöhe betragen ● die Dicke der Läufer soll etwa gleich der Schichthöhe sein ● an den Ecken sind die größeren Steine einzubauen ● die Überdeckung der Stoßfugen muss mindestens 10 cm beim Schichtenmauerwerk und 15 cm beim Quadermauerwerk betragen ● Zwischenräume oder weite Fugen sind zu vermeiden, ansonsten mit allseits ummörtelten Steinstücken auszufüllen ● Sichtflächen sind nachträglich zu verfugen Bruchsteinmauerwerk Quadermauerwerk Man unterscheidet Natursteinmauerwerk nach Art der Ausführung und Behandlung der Steine. Feldsteinmauerwerk unbearbeitete Steine, steifer Mörtel Trockenmauerwerk geringe Bearbeitung der Steine, ohne Mörtel, im Verband Zyklopenmauerwerk und Bruchsteinmauerwerk N1 geringe Beabeitung der Steine, satt im Mörtel, im Verband, verschiedene Höhen, Ausgleich alle 1,50 m Hammergerechtes Schichtenmauerwerk N2 Unregelmäßiges Schichtenmauerwerk N3 mindestens 15 cm Tiefe der Steine der Sichtfläche bearbeitet, Lagerund Stoßfugen ungefähr rechtwinklig zueinander, Fugendicke maximal 3 cm, die Steinhöhe darf innerhalb einer Schicht mäßig wechseln N4 Steine sind nach angegebenen Maßen bearbeitet, nummeriert und nach Setzplänen vermauert Quadermauerwerk Mischmauerwerk oder Verblendmauerwerk Mindesttiefe der Steine 12 cm, verschiedene Steinhöhen, Ausgleich alle 1,50 m mittragendes Verblendmauerwerk, Hintermauerung aus künstlichen Steinen oder hinterer Wandteil aus Beton oder Leichtbeton, Verzahnung durch Einbindung von mindestens 30 % der Bindersteine Die Güteklassen N1 bis N4 unterteilen das Natursteinmauerwerk nach Ausführungsart, Lagerfugenneigung å, dem Verhältnis „Fugenhöhe zu Steinlänge“ und einem Verhältniswert „Natursteinfläche zu Wandquerschnitt im Grundriss“. Die Grundwerte ‚0 der zulässigen Druckspannungen ergeben sich in Abhängigkeit von der Güteklasse, der Steinfestigkeit und der Mörtelgruppe. Güteklasse 7 N1 Bruchsteinmauerwerk N2 Hammerrechtes Schichtmauerwerk N3 8 N4 1) Grundeinstufung Schichtenmauerwerk Quadermauerwerk Fugen höhe/ Steinlänge Neigung der Lagerfuge tan å ≤ 0,25 ≤ 0,30 ≤ 0,20 ≤ 0,13 ≥ 0,07 ≤ 0,15 ≤ 0,10 ≥ 0,05 Steinfestigkeit ∫St MN/m2 Grundwerte ‚01) / (Druckfestigkeit f k) Mörtelgruppe I II II a MN/m2 MN/m2 MN/m2 ≥ 20 0,2 (0,6) 0,5 (1,5) 0,8 (2,4) 1,2 (3,6) ≥ 50 0,3 (0,9) 0,6 (1,8) 0,9 (2,7) 1,4 (4,2) ≥ 20 0,4 (1,2) 0,9 (2,7) 1,4 (4,2) 1,8 (5,4) ≥ 50 0,6 (1,8) 1,1 (3,3) 1,6 (4,8) 2,0 (6,0) ≥ 20 0,5 (1,5) 1,5 (4,5) 2,0 (6,0) 2,5 (7,5) ≥ 50 0,7 (2,1) 2,0 (6,0) 2,5 (7,5) 3,5 (10,5) ≥ 100 1,0 (3,0) 2,5 (7,5) 3,0 (9,0) 4,0 (12,0) ≥ 20 1,2 (3,6) 2,0 (6,0) 2,5 (7,5) 3,0 (9,0) ≥ 50 2,0 (6,0) 3,5 (10,5) 4,0 (12,0) 5,0 (15,0) ≥ 100 3,0 (9,0) 4,5 (13,5) 5,5 (16,5) 7,0 (21,0) Bei Fugendicken über 40 mm sind die Grundwerte ‚0 um 20 % zu vermindern. ( ) nur DIN 1053-100 294 III MN/m2 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 295 7.1 Mauerwerksbau 7.1.6 Mauerwerksverbände Nach DIN 1053 muss im Verband gemauert werden, d.h. die Stoßfugen und die Längsfugen übereinander liegender Schichten müssen versetzt sein. Für das Überbindemaß ü gilt Steinformate Überbindemaße DF NF 2 DF 3 DF 5 DF ≥ 4,5 cm 7,5 DF 9 DF ≥ 7,0 cm ü ≥ 0,4 h ≥ 4,5 cm mit h ≠ Steinhöhe ≥ 9,5 cm 10 DF 12 DF 16 DF z. B. Steinhöhe 23,8 cm Die Überbindung sollte möglichst nach der Baumaßordnung mit 0,5 am (6,25 cm) oder 1 am (12,5 cm) erfolgen, um so ein entsprechend gutes Fugenbild zu erhalten. → ü = 9,52 cm ü 1 am 1/2 am 1/2 am Schicht I 24 Schicht I 1/2 am 1/2 am Schicht II Blockverband Läuferschicht 2DF · 4DF Binderschicht Pfeiler Schicht I DF · NF · 2DF 2DF · 4DF 365 Schicht I Schicht II 24 DF · NF · 2DF 1/2 am 365 Schicht I Binderverband 115 Läuferverbände Schicht II Schicht II Köpfe durch 1/2 teilbar Dreiviertelsteinverbände Schicht II Läuferverband mit ungerader Kopfanzahl Umgeworfene Verbände 1 am 1/2 am Kreuzverband Mauerenden und Mauerpfeiler sind meist sehr hoch, daher sind unnötige Teilsteine zu vermeiden! Maueranschlüsse und Mauerkreuzungen sind gleichzeitig oder mit Abtreppungen hochzumauern. Man unterscheidet: ● liegende Verzahnung ● stehende Verzahnung ● Verzahnung mit Vorlage Die liegende Verzahnung (Abtreppung) ist der beste vorläufige Mauerabschluss, da später die Anschlussfugen regelgerecht vermörtelt werden können. Stehende Verzahnung (Lochverzahnung) und Verzahnung mit Vorlage sind für tragende und aussteifende Wände nicht zugelassen. Anschläge (auch Tür- und Fensterleibungen) werden als gerade oder abgesetzte Mauerenden ausgeführt. Die häufigsten Anschlagtiefen betragen 0,5 am und 1 am. 295 7 8 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 296 7.1 Mauerwerksbau Mauerwerksverbände Regelverband Mauerecke Mauerstoß Mauerkreuzung Regeln für den Endverband Eckverband erste Schicht Märkischer Verband Gotischer Verband Holländischer Verband zweite Schicht (Durch Verschieben der Schichten noch veränderbar) Regelfugen durchbindender Schichten Steinformate: DF NF 1 1/2 NF Zierverbände 1/2 am 1/2 am 1/2 am 1/2 am Steinformate: 1 1/2 NF 2 1/4 NF Schicht I Schicht I 1/2 am Schicht I 1/2 am Schicht I 1/2 am 1/2 am Schicht II Schicht II Mauerecken Schicht I II 24 cm / 24 cm 7 Schicht II Schicht II rechtwinklige Mauerkreuzung Mauerstoß und Mauerkreuzung II Schicht I 24 cm / 365 cm Schicht I II 24 cm / 365 cm Schicht I II 30 cm / 365 cm I Schicht I II 365 cm / 365 cm Schicht I II 365 cm / 365 cm II II Schicht I 365 cm / 49 cm 8 Rechteckige und quadratische Mauerpfeiler 296 zulässig, trotz Fuge über Fuge Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 297 7.1 Mauerwerksbau Mauerwerksverbände Bei schiefwinkligen Maueranschlüssen unterscheidet man: ● schiefwinklige Mauerstöße ● schiefwinklige Mauerkreuzungen ● spitz- und stumpfwinklige Mauerecken Fugenüberdeckungen werden vermieden, wenn die jeweilige Regelfuge der durchgehenden Schicht um mindestens 0,5 am von der Innenecke versetzt angeordnet wird. Schicht I Schicht I b Schicht I b + 1/2 am 1/2 am Schicht II 1/2 am Schicht II b+ 1/2 am Schicht II b 4 1/2 am Schiefwinklige Mauerstöße/Mauerecken Vorlagen und Nischen 7.1.7 Ziegeldecken – Deckensysteme Ziegeldecken sparen Beton, mindern das Deckengewicht und verbessern die Wärmedämmeigenschaften der Geschossdecke. Im Bauwerk werden sie verwendet als: ● Stahlbetonrippendecke mit nichttragenden mit Ortbeton verfüllen vorgefertigte Deckenplatten Deckenziegeln (nach DIN 4160) ● Stahlsteindecken mit mittragenden Deckenziegeln (nach DIN 4159) ● vorgefertigte Deckenplatten aus Ziegeln Folgende Voraussetzungen sind zwingend: ● lichter Abstand der Rippen e ≤ 70 cm ● Maximale Verkehrslast von p = 5 kN/m2 ● Auflagertiefe a ≥ 10 cm Die Bewehrung der Deckenplatte ist mindeLängsbewehrung Querbewehrung stens bis zur Mitte des Auflagers zu führen und Verbindung zweier Deckenplatten aus Ziegeln im Ringanker zu verankern. Ziegelrippendecke Stahlsteindecke Stegbreite b0 5 cm ... 8 cm Längsbewehrung C12/15 d 0 6 9 cm Deckenziegel, Deckensteine Höhe d0 Druckplatte d 6 50 mm (+ D 5 mm) Breite Deckenziegel Ziegel als Zwischenbauteil nach DIN 4160, ohne Querstege, statisch nicht mitwirkend Rohdichte der Ziegel 0,8 kg/dm3 bis 1,2 kg/dm3 Breite 333 / 500 mm Tiefe 250 / 333 mm Höhe 165 / 190 / 215 / 240 / 265 / 290 / 315 / 340 mm max. 250 7 max. 250 Ziegel für vollvermörtelte Stoßfugen nach DIN 4159, Fugenbeton mindestens C12/15 Rohdichte der Ziegel 0,6 kg/dm3 bis 1,0 kg/dm3 Breite 250 mm Tiefe 166 / 250 / 333 / 500 mm Höhe 115 / 165 / 190 / 215 / 240 / 265 / 290 mm 297 8 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 298 7.1 Mauerwerksbau Ziegeldecken – Deckensysteme (Auswahl) Rippendecken und Balkendecken Vollplatte aus Stahlbeton nach DIN 1045 Auflagertiefe a = 10 cm Plattendicke h ≥ 7 cm; i.d.R. 14 … 18 cm; Faustformel d $ 2,6 · § + 2 cm § in m, d in cm ein- oder zweichachsig gespannt Vollplatte aus Leichtbeton nach DIN 4219 oder DIN 1045 h ≥ 7 cm Vollplatte aus Porenbeton nach DIN 4223 Stützlänge § < 5,90 m gilt DIN 4223 Plattendicke h = 15 cm bis 30 cm Schlankheit §/h < 30 beachten ohne Hohlkörper Massivdecken Stahlbeton-Hohlplatte nach DIN 1045 (als Röhbau-Decke bekannt) Plattendicke h in cm 23 28 33 38 43 48 23 28 33 38 Gitterträgerdecke als vorgefertigte Gitterträgerplatten aus dünnen Fertigteilplatten mit Ortbetonschicht (teilweise auch als Massivdecke bekannt), Elementbreite i.d.R. 2,50 m Gitterträgerdecke als Balkendecke aus Gitterträgerbalken mit Zwischenbauteilen als statisch nicht wirksame Füllkörper (als Filigran-D-Träger bekannt); Elementbreite i.d.R. 2,50 m teilweise mit Tonhohlkörper als Zwischenbauteil Deckendicke h = 6 cm bis 20 cm (variabel) Stützlänge § nach Herstellerangaben (variabel) Stahlbeton-Balkendecken nach DIN 1045 aus aneinandergereihten Fertigteilbalken (als Raab-Balkendecke bekannt oder komplett als Filigran-Unterplatte bekannt) Plattendicke h in cm 53 18 Plattenbreite b in cm 18 Stahlbetonrippendecke nach DIN 1045 mit Zwischenbauteilen nach DIN 4160 lichter Rippenabstand e = 70 cm, p ≤ 5 kN/m2 Aufbeton d = 5 cm bzw. 1/10 e; Rippenbreite b ≥ 5 cm als Kassettendecke längs und quer gespannt, Stützlänge ≤ 9,00 m Füllkörper aus Ziegel, Leichtbeton, Profil- bzw. Schalblech oder Trapezprofil nach DIN 18 807 20 22 vereinzelt bis 30 Plattenbreite b in cm 45 50 25 33,3 50 62,5 75 Stützlänge § = 6,00 m; als Unterplatte großflächig 6,00 m 2,50 m Stahlbeton-Hohldielenplatte nach DIN 1045 (auch als Balkendecke bekannt) (als Hourdis-Platte, RaabHohlbalkenplatte bekannt) Fertigteildecken nach DIN 1045 S. 317 Trogplattenbreite 2,40 m bis 2,50 m, Gesamthöhe 0,40 m … 0,80 m Aufbeton d = 4 cm; h0 ≥ 10 cm (aus Transportgründen) Stützlänge § ≤ 20,00 m (als T T-Platte oder π-Platte oder System Kaiser bekannt) 33,3 22 50 Auflagertiefe a = 5 cm (Stahl), a = 7 cm mit Vergussbeton Spannbeton-Hohlplattendecke nach DIN 4227 (teilweise auch als Balkendecke bekannt) Stützlänge § = 7,20 m bis 12,40 m Plattendicke h in cm, in Klammern (§) bo 1:20 25 20 ö Plattenbreite b in cm 18 ho 6 hu Plattendicke h in cm mit Hohlkörper mit Vergussbeton bzw. Ortbeton bu bu Stahlbeton-Plattenbalkendecken nach DIN 1045 S. 317 Plattendicke h = 7 cm lichter Balkenabstand e = 70 cm : i.d.R. 2,50 m bis 3,00 m als Fertigteil mit einer Plattenbreite von 2,50 m 12 (7,20) 15 (8,10) 18 (9,00) 25 (12,40) mit Vergussbeton 7 Stahlsteindecken nach DIN1045 mit Zwischenbauteilen nach DIN 4159 (teilweise auch als Rippendecke; Bimsbeton-Balkendecke RAAB, Hohlziegelbalkendecke ESTO; Leichtziegeldecke Klimaton oder System Schätz bekannt) 63 cm Auflagetiefe Füllkörper 8 Ringanker lt. Statik Bitumenpappe Dämmung 298 Stahlbeton-Pilzdecke (Pilzkopfdecke) nach DIN 1045 Deckendicke h = 15 cm Achsabstand der Stützen bzw. Rundsäulen 6,00 m (Erfahrungswert); großer Schalungsbedarf Dach- und Deckenplatten aus Bimsbeton oder Porenbeton Stützlänge Dachplatten § < 4,90 m es gilt DIN 4223, sonst der Zulassungsbescheid Stützlänge Deckenplatten § < 5,90 m es gilt DIN 4223, sonst der Zulassungsbescheid Plattendicke h = 10 cm bis 30 cm ; Schlankheit §/h < 30 beachten Holzbalkendecke nach DIN EN 1995-1-1 S. 339 ff oder klassifiziert nach DIN 4102 Holzbalken 18 cm / 26 cm (Erfahrungswert) Balkenachsabstand (häufig) 80 cm; Durchbiegung f < §/ 300 beachten; Faustformel df $ §/200 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 299 7.1 Mauerwerksbau 7.1.8 Hausschornsteine Hausschornsteine sind Schächte in oder an Gebäuden, die Abgase von Feuerstätten für feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe über das Dach ins Freie ableiten (nach DIN 18 160). Es gibt: ● Rauchschornsteine für Kohle-, Koks- und Ölfeuerung ● Abgasschornsteine für Gasfeuerstätten ● offene Kamine Rauchgasschornstein Abgasschornstein Zuluft Einflüsse hemmen bzw. fördern den Schornsteinzug ● Querschnittsform ● Querschnittsgröße ● Schornsteinhöhe ● Höhe des Schornsteinkopfes ● Lage des Schornsteins im Gebäude, Dachdurchführung möglichst in Firstnähe, Schornsteine dürfen nur einmal schräg bis zu 60° Neigung gezogen werden ● Windeinwirkung auf den Schornsteinkopf ● Art und Anzahl der angeschlossenen Feuerstätten ● Ausführungsqualität (undichte Fugen, raue Innenfläche) ● Richtungsänderung (gezogener Schornstein) Ein Schornstein zieht, weil die heißen Verbrennungsgase im Schornstein leichter sind als die Außenluft. Die warme Luft steigt nach oben, während der Unterdruck im Schornstein die schwerere Frischluft zur Brennstelle nachströmen lässt. Abluft Sog Wind Windeinwirkung auf den Schornsteinzug Lichter Querschnitt Höhe des Schornsteins Zusätzliche Anforderungen ● ● ● ● ● Mindesthöhe 4 m ● Maximalhöhe richtet sich nach dem lichten Querschnitt ● Schornsteinmündungen dürfen nicht in unmittelbarer Nähe von Fenstern und Balkonen liegen ● mindestens 40 cm über den höchsten Kanten des Daches von mehr als 20° Dachneigung ● Abstand zu Bauteilen aus brennbaren Stoffen ≥ 5 cm, im Ausnahmefall ≥ 2 cm ● Reinigungsöffnungen mindestens 20 cm tiefer als der unterste Feuerstättenanschluss, 10 cm/18 cm ● Standsicher auf tragfähigen Fundamenten errichten ● Schornsteinkopf dämmen Mindestquerschnitt 100 cm2 kreisförmig oder rechteckig kleinste Seitenlänge 10 cm bei gemauerten Schornsteinen kleinste Seitenlänge 13,5 cm ● Seitenverhältnis ≥ 1 : 1,5 ● die richtige Querschnittsgröße richtet sich nach der planmäßigen Wärmeleistung der angeschlossenen Feuerstätten Mindesthöhen von Schornsteinen am Dach Schornsteine aus Formsteinen Mehrschalige Montageschornsteine mit Dämmstoffschicht und beweglicher Innenschale sind komplett gleichzeitig hochzuziehen. Die Schornsteine bestehen aus einer lnnenschale (Innenrohr aus Schamotte 2 cm ... 3 cm dick; glasierte Schamotte oder Edelstahl nach DIN 18147), einer nicht brennbaren Dämmstoffschicht und einer Außenschale (aus künstlichen Steinen, Leichtbeton oder Edelstahl). Schamottesteine sind feuerfeste Steine, hergestellt aus Ton und Quarzsand. Höhen 24 cm, 33 cm oder 49 cm. Die Außenschale muss einen niedrigeren Wasserdämpfdiffusionswiderstand haben als das Innenrohr, um Kondensatausfall zwischen den Schichten zu verhindern. ^1,5 h h a^20° 61,00 61,00 `40 a`20° ,00 a 61 gering Ein- und zweizügige Schornsteine lichter [cm] 12 14 16 18 20 22 25 12 L Außenmaß [cm] lichter [cm] Außenmaß [cm] 34/34 12 + 12 36/68 34/34 14 + 14 38/68 36/36 16 + 16 40/72 40/40 18 + 12 43/73 40/40 18 + 14 43/73 43/43 20 + 12 43/73 50/50 20 + 14 43/73 38/52 (einzügig mit Lüftung) 299 7 8 Bau 281-350 2013_TB Zimmerer ROT 03.10.13 10:34 Seite 300 7 BAUTECHNIK UND BAUKONSTRUKTION 7.2 Betonbau, Stahlbetonbau und Spannbetonbau 7.2.1 Übersicht und Zuordnung Betonbau Baustoff Beton Kap. 6.7 Stahlbetonbau Spannbetonbau Montagestäbe TT-Deckenplatte STEINE UND PLATTEN DeckenSchornsteinFORMSTÜCKE Schlankheit l l ^ 70 obere Spannbewehrung Balkenbewehrung Trag- Bügel Plattenbewehrung stäbe BALKEN PLATTENBALKEN Querbewehrung Hauptbewehrung Ortbetondecke statisch erforderliche Spannbewehrung System BRESPA Ortbeton DeckenSystem BBRV steine vorgespannter Untergurt DECKENQUERSCHNITTE UNBEWEHRTE STÜTZEN Hauptbewehrung Im Anschlussbereich der Decken 2 durchlaufende Ringanker FERTIGTEILPLATTEN Längsstäbe BALKENQUERSCHNITTE Bügel Wendel UNBEWEHRTE WÄNDE Längsstäbe STÜTZEN UNBEWEHRTE FUNDAMENTE 7 8 FUNDAMENTE BRÜCKENQUERSCHNITTE hohe Druckbeanspruchung Druck- und Zugbeanspruchung sehr hohe Zugbeanspruchung Beton nimmt die Druckspannung ‚D auf Beton nimmt die Druckspannungen ‚D, Stahl nimmt die Zugspannungen ‚Z auf (möglich auch als Druckbewehrung → kd*) Spannstahl „überdrückt“ die Zugspannungen im Beton, sehr hohe Druckspannungen im Beton (Kriechverformung) Beton und Stahl verbinden sich auf physikalische Weise zu Stahlbeton: ● Zement und Wasser hydratisieren zu Calciumhydroxid, das den Stahl dauerhaft vor Korrosion schützt, wenn der Beton ausreichend dicht und die Betondeckung genügend dick ist. ● Die Haftung zwischen Beton und Stahl ist ausreichend groß (gerippte Oberfläche). ● Die Wärmeausdehnungszahlen beider Baustoffe sind annähernd gleich groß: Dehnung ™ des Stahls bei Erwärmung um 1° Celsius: 0,010 mm/m / nach DIN 1045-1 Dehnung ™ des Betons bei Erwärmung um 1° Celsius: 0,010 mm/m Vor diesen stoffimmanenten Eigenschaften ist der Beton „zuständig“ für die Aufnahme der Druckkräfte, der Stahl „zuständig“ für die Aufnahme der Zugkräfte. Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1 (2011) mit DIN EN 1992-1-1/NA (2011). Bauaufsichtliche Einführung ab 07.2012. Beton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2, Betonstahl nach DIN 488 oder bauaufsichtlicher Zulassung. 300