medizynisch - ÖH Med Graz
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medizynisch - ÖH Med Graz
y mediz nisch Case Studi Studieren und forschen an der MUG medizynisch 02/08 • Bar freigemacht/Postage paid • 8010 Graz, Österreich/Austria • 02Z032715M, DVR: 0701971 Damit du uns nicht suchen musst ... Die Sprechstunden deiner ÖH-Med Graz findest du immer aktualisiert unter: oeh.meduni-graz.at/ sprechstunden Humanmedizin • Auswahlverfahren • Rechtsberatung • AusländerInnen Gesundheits- und Pflegewissenschaft • ÖH-Versicherung • Soziales medizynisch Cand. med. Zynikus Als Case Studi würd’ ich mich schon zur Verfügung stellen. Im Dienste der Wissenschaft, versteht sich. Und vielleicht wenn es Geld gibt für die Dienste. Denn mit meinem Posten im Rektorat ist es ja endgültig nichts geworden, wie ihr wohl gehört habt. Muss ich wohl weiter mit euch die Seminarbank drücken. Dann hab ich — just in case — wenigstens etwas studiert, wenn es hart auf hart kommt am Arbeitsmarkt. Der übrigens im harten Norden anscheinend weicher ist als bei uns, denn dort sind fertige MedizinerInnen ja bekanntlich Mangelware, weswegen man regelmäßig versucht, fertige StudentInnen hier zu werben. Ich habe natürlich auch schon einige attraktive Angebote bekommen, aber bis jetzt hat nichts so richtig meinen Vorstellungen entsprochen. Ihr wisst ja, dass ich mich eher in einer gut bezahlten Führungsposition sehe, mit viel Freizeit und Dienstwagen. Das ist doch wohl das mindeste, was ich mit meinen Qualifikationen (immerhin hab ich’s doch durch den Auswahltest geschafft) erwarten kann. Und bis dahin überleg’ ich mir das mit dem Case Studi nochmal. Die suchen zum Beispiel gerade Leute für eine Studie über Größenwahn und Selbstüberschätzung. Und wer wäre dafür besser geeignet als Euer cand. med. Zynikus „In die Forschung gehen“, das ist ein etwas abstrakter Begriff. Dabei ist der Weg, gerade an einer medizinischen Universität, gar nicht mal so weit und viele KollegInnen haben ihn bereits gefunden. Deshalb haben wir im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe eine kleine Case Study gestartet, die zeigen soll, wo Studium und Forschung sich begegnen. Mit dieser Begegnung und natürlich vielen weiteren Berichten und Inhalten verabschiedet Medizynisch sich in die Sommerpause. Ich darf euch im Namen der ÖH-Med alles Gute für die kommenden Prüfungen wünschen, schöne Sommermonate und wie immer: Viel Spaß beim Lesen! Vorwort NENA KUCKENBERGER (VSSTÖ) ÖH-MED-PRESSEREFERENTIN Inhaltsverzeichnis Medizynisch aktuell Aktuelles Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Aktuelles Gesundheits- und Pflegewissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Meine Krankheit geschieht der Kasse ganz recht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Who’s WHO? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Ab in den Norden?! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 ÖH-Med-News Auswahlverfahren-Infoday . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Rechtsberatung der ÖH-Med . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 IT-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Sozial-News: Studienbeihilfe NEU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Action for Prevention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Themenschwerpunkt: Case Studi Forschung ist ein absolutes Muss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Ethik in der Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Wie komme ich als Studi in die Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Nachwuchsförderung an der MUG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Warum braucht die Pflege Forschung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Dein Studium Kreativschule als Präventionsprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 SSM-Vorstellung: SSM05: Messung der Body Composition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Berufsfelder für GuPf: Verkürzte Ausbildung zur/zum DGKS/DGKP . . . . . . . . . . . . . 26 Wahlfächer GuPf: Gesundheitspsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Vermischtes Wem gehört das Internet? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Die Welt in zwei Seiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Der Sternwanderer/Stardust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Rezensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Unterhaltung Das cand.-med.-Sommer-Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Cartoon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Medizynisches Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Impressum ÖH-Med, Stiftingtalstr. 24, ZMF, A-8010 Graz http://oeh.meduni-graz.at oeh.medizynisch@meduni-graz.at Redaktion: Nena Kuckenberger, Verena Herbert Layout: Bernhard Grundner Druck: Wallig, Gröbming Öffnungszeiten der ÖH-Med: Mo.-Di., Do.-Fr.: 8 — 16 Uhr Mi.: 8 — 12 + 15 — 19 Uhr Tel.: +43 316 385 73080 oeh.sekretariat@meduni-graz.at 3 MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch Aktuelles Medizin Übergangsfrist O201 verlängert Nach ausführlichen Verhandlungen konnte die Frist für den zweiten Abschnitt von O201 endgültig auf Ende Wintersemester 09/10 verlängert werden! Ich muss allerdings klarstellen, dass die Fristen für die Praktika des dritten Abschnitts nach momentanem Stand der Verhandlungen nicht verlängert werden (30. September 2011). Somit wäre bei voller Ausnutzung der Frist für den zweiten Abschnitt nur sehr wenig Zeit für die Praktika. Spinde Wenn du dieses Medizynisch in der Hand hast, werden die Spinde vermutlich schon bestellt sein. Von der KAGES (LKH Graz) gibt es nach einigen Gesprächen eine fixe Zusage für Räumlichkeiten, vom Rektorat das Versprechen, die Spinde auch zu finanzieren (Kosten liegen im Bereich von gut 15.000 Euro). Nach momentanem Stand bekommen alle, die sich vorangemeldet haben, auch einen Spind. Bibliothek — Öffnungszeiten verlängert Geschafft! Nach jahrenlangem Ringen konnten wir erreichen, dass die Bibliotheks-Öffnungszeiten zuerst bis 18 und nun bis 20 Uhr ausgedehnt werden! Damit steht dir eine große Anzahl von ruhigen Lernplätzen auch am Abend zur Verfügung. Skill-Center — Fortschritte Der Aufbau des Skill-Centers geht weiter! Die Einrichtung und Schlüssel gibts schon, in den nächsten Wochen und Monaten werden die Phantome bestellt und Kurse bzw. inhalte von den Fachverantwortli- 4 chen aufgebaut. In Kürze werden die Stellen der Tutorinnen und Tutoren über die ÖH ausgeschrieben. Infos zum Skill-Center (Konzept u.a.): http://oeh.meduni-graz.at/ skillcenter Rektorat komplett Nach dem Rektor (Prof. Smolle) wurde nun auch sein Team an VizerektorInnen gewählt. Prof. Reibnegger bleibt VR für Studium und Lehre, Prof. Langmann (Augenklinik) wird Vizerektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung, Mag. Szmej (früher Universitätsdirektor) wurde zum VR für Finanzmanagement und Organisation gewählt. Ich habe bereits mit allen dreien erste Gespräche geführt. Reform 1.-3. Semester Die ersten drei Semester wurden nach einigen Problemen (SE und VO ein Jahr auseinander, Histoübungen erst nach der Histo-Modulprüfung, Chaos in der Anatomie) in den vergangenen Jahren überarbeitet. Professur Allgemeinmedizin Nach jahrzehntelangem Ringen wurde vom Senat nun die Einsetzung einer Professur für Allgemeinmedizin beschlossen. Wir erhoffen uns dadurch eine bessere Koordination der Allgemeinmedizin-spezifischen Lehrveranstaltungen (EM, Hospitation, Pflichtfamulatur) sowie noch bessere Möglichkeiten für uns alle, uns auf die Zeit nach dem Studium vorzubereiten. Auswahlverfahren — Infotag Ca. 600 zukünftige KollegInnen konnten wir am 26.4. ausführlich über das Auswahlverfahren infor- mieren. ProfessorInnen aller relevanten Fächer, Vizerektor Reibnegger und Rektor Smolle stellten sich unentgeltlich zur Verfügung. Habilkommissionen Da es immer wieder Probleme mit Lehrenden gibt, deren didaktische Fähigkeiten nicht allzu stark ausgeprägt sind, wird es auf unsere Initiative hin eine Überarbeitung der Richtlinien zur Habilitation (Lehrbefugnis) geben. So wird eine personenbezogene Evaluierung und die verpflichtende Teilnahme an didaktischen Fortbildungen Pflicht werden. Zweckwidmung — Geld für die Lehre Wie jedes Semester wird auch diesmal die Zweckwidmung der von euch gezahlten Studiengebühren beschlossen. In unserem Vorschlag ist folgendes vorgesehen: Verbesserungen für die Studien (mehr Praktika, mehr Kleingruppen, Parallelabhaltungen ...), das Skill-Center, die verlängerten Öffnungszeiten der Bibliothek und des Lernzentrums uvm. Um hier gegenüber dem Rektorat argumentieren zu können, ist eine hohe „Wahlbeteiligung“ sehr wichtig — deshalb stimmt bitte mit: In MEDonline einfach auf „Fragebögen“ klicken, dann kommt ihr direkt dort hin. MARTIN FANDLER (VSSTÖ) VORSITZTEAM ÖH-MED MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch Aktuelles Gesundheits- und Pflegewissenschaft Berufungskommission Pflegewissenschaft Wie die meisten von euch wahrscheinlich schon wissen, ist die Berufungskommission Pflegewissenschaft (da befindet sich tatsächlich kein „Gesundheit“ in der Betitelung) seit längerem abgeschlossen. Frau Univ. Prof. Dr. Christa Lohrmann hat sich gegen die beiden anderen BewerberInnen durchgesetzt und wurde von der Medizinischen Universität als Institutsvorständin berufen. AbsolventInnenbefragung Die Studienkommission plant im Zuge einer Evaluation des Bachelorstudiums eine Befragung aller AbsolventInnen. Wir bitten euch uns dahingehend zu unterstützen und die Fragebögen ausgefüllt zu retournieren, um dann dank eurer konstruktiven Kritik gemeinsam mit allen Verantwortlichen Veränderungen durchführen zu können. Evaluation der Lehrveranstaltungen Laut der Auskunft der Abteilung für Qualitätsmanagement (in der letzten Stuko) ist der Prozentsatz der retournierten und v. a. verwertbaren Evaluierungsbögen der Lehrveranstaltungen sehr, sehr gering. Um gezielte Veränderungen durchführen zu können, bitten wir euch, diese in Zukunft ehrlich und sorgfältig (ist anonym) auszufüllen, damit wir diese als Grundlage für unsere Forderungen und Argumentationen beiziehen können. Masterarbeit und Praktikum Gut Ding braucht Weile — aufgrund einiger Unstimmigkeiten wurden die Richtlinien für das Praktikum und die Masterarbeit in der letzten Stuko noch nicht wie geplant beschlossen, sondern auf die Stuko Mitte Mai verschoben. Verkürzte Ausbildung zur DGKS / zum DGKP Auch in diesem Jahr, mit Beginn im September, wird wieder ein Lehrgang zur verkürzten Ausbildung zur DGKS/zum DGKP an der Krankenpflegeschule Graz angeboten. Zu Redaktionsschluss war noch keine Deadline bezüglich Bewerbungsfrist etc. bekannt. Sobald es News gibt, werdet ihr darüber verständigt. Wahlfächer Verkürzte Ausbildung Der Modus und das Angebot der bisher angebotenen Wahlfächer wird auch in den kommenden Semestern beibehalten werden. Zusätzlich befindet sich ein weiteres Wahlfach („Der Bewegungsapparat des Menschen“) in Planung. Studieren im Ausland Das Institut Pflegewissenschaft veröffentlicht auf der Thor-Seite immer wieder Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte, zum Beispiel in Finnland oder Schottland, und eröffnet interessierten Studierenden damit einzigartige Möglichkeiten. Regelmäßiges Lesen der Thor-Seite mit den entsprechenden Verlinkungen lohnt sich! LKH-Zeitung Frau Mag. Foussek wäre bereit, im Zuge der Diskussion über mögliche Jobmöglichkeiten der BachelorabsolventInnen in der LKH-Zeitung Artikel zu diesem Thema zu veröffentlichen. Wir unterstützen sie dabei natürlich sehr gerne und bitten euch mit uns Kontakt aufzu- nehmen, wenn ihr Interesse habt und gern etwas zu diesem Thema schreiben wollt: oeh.pflege@meduni-graz.at Neuerscheinung Frau Ao. Univ. Prof. Dr. Eva Rasky beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit den vielfältigen Herausforderungen, neuen Tätigkeitsfeldern und Qualifikationsprofilen in der gesundheitlichen Versorgung von Frauen und Männern im Kranken- und Gesundheitssektor. Auf insgesamt 237 Seiten hat sie auch hier ihre Studierendennähe bewiesen und Studierenden aus dem Bachelorstudium Gesundheits- und Pflegewissenschaft die Möglichkeit gegeben, zu einzelnen Themen Stellung zu beziehen und zu publizieren! Gesundheitsprofi(l) für die Pflege: Pflegewissenschaft in den Berufsalltag: Möglichkeiten auf dem Gesundheitsmarkt. Facultas Universitätsverlag; ISBN-10: 3708-901908; ISBN-13: 978-3708-901909 DANIELA PRASSNEGG (GRAS) VORSITZTEAM ÖH-MED 5 MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch „Meine Krankheit geschieht der Kasse ganz recht!“ (Rudolf Rolfs) Wir ÖsterreicherInnen pflegen zu unserem Gesundheitssystem eine Hassliebe. Auf der einen Seite sind wir stolz darauf, eines der besten Gesundheitssysteme weltweit zu haben, doch auf der anderen Seite verärgern uns hohe Sozialversicherungsbeiträge, Selbstbehalte und Streichungen von Behandlungen. Doch warum wird die Last für die Versicherten immer größer? Und was bedeutet der erhöhte finanzielle Druck der Krankenkassen für den/die einzelneN? Das österreichische Grundgesetz sieht vor, dass jedem/jeder ÖsterreicherIn der Zugang zu ausreichenden Gesundheitsleistungen ermöglicht sein muss — unabhängig von Einkommen, Bildung und sozialem Status. Der Vorteil dieser verpflichtenden Versicherung liegt darin, dass diese eine sofortige Gültigkeit hat, keine Risikenauslese mit sich bringt, allen die gleichen Leistungen zukommen lässt und auch die Verwaltungskosten gering hält. Fast 97,8% der ÖsterreicherInnen sind über diese gesetzliche Versicherung geschützt. Dabei besteht der Annahmezwang ab Beginn der Erwerbstätigkeit, schließt aber auch Kinder oder EhepartnerInnen ein. PensionistInnen, Arbeitslose, Lehrlinge sowie Studierende werden ebenfalls über dieses System abgesichert. Zusätzlich kann jedeR eine freiwillige private Zusatzversicherung bei den verschiedenen Versicherungsanstalten abschließen. Das Besondere in Österreich ist, dass also eine verpflichtende Krankenversicherung besteht, die durch 6 eine private freiwillige Zusatzversicherung ergänzt werden kann. Die Vorteile einer solchen Zusatzversicherung sind unter anderem die Möglichkeit der freien Arztwahl und der Sonderklasse bei Krankenhausaufenthalten. Auch können weitere Zusatzpakete (Privatarzt-, Zahnkostentarif oder die Krankenhaus-Tagegeld-Versicherung) vereinbart werden. Auch alternative Behandlungen und Kosten für Psychotherapien können so bis zu einer vereinbarten Höchstgrenze rückerstattet werden. Die Prämien der privaten Versicherungen richten sich jedoch nach Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und Bundesland. Da bei Frauen das natürliche Risiko von Schwangerschaft und Geburt besteht, sind die Versicherungsprämien von Frauen deutlich höher. Die EU-Gleichbehandlungsrichtlinie versucht dies zu unterbinden und seit Dezember 2007 sind solche geschlechterdifferenzierten Prämien verboten. Leider zeigt ein vor kurzem durchgeführter Test der Arbeiterkammer, dass erst zwei (MuK, Wiener Städtische) der sechs Anbieter ihre Prämien laut EUGleichbehandlungsrichtlinie angepasst haben. Im Gegensatz dazu wird die verpflichtende Krankenversicherung zum einen von den Versicherten, den ArbeitnehmerInnen, und zum anderen von den ArbeitgeberInnen getragen. Die steigende Ausgaben und sinkende Einnahmen im staatlichen Gesundheitswesen sind immer wieder Gegenstand der politischen Debatte. Es muss gespart werden. Aber wie? Mehr Wettbewerb? Mehr Eigenverantwortung? Mehr Selbstbehalte? Ein Blick auf andere Länder und deren Gesundheitssysteme verrät jedoch, dass diese Vorschläge nicht nur Vorteile mit sich bringen, sondern auch neue Probleme schaffen. Privatisierungen im Gesundheitswesen zur Förderung des Wettbewerbs sind kein Heilmittel für ein krankes System. Die USA sind ein Musterbeispiel für einen starken Wettbewerb zwischen einzelnen privaten Krankenkassen, die über die ArbeitgeberInnen laufen. Das heißt, die Versicherung stellt den ArbeitgeberInnen ein bestimmtes Budget zur Verfügung, um den ArbeitnehmerInnen bestimmte medizinische Leistungen zu ermöglichen. Eine Krankenversicherung besteht also nur dann, wenn man Arbeit hat. 15% der amerikanischen Bevölkerung sind unversichert. Paradoxerweise haben die USA trotz der Privatkassen das teuerste Gesundheitssystem der Welt (ca. 15% des BIPs). Weitere Beispiele für private Krankenkassensysteme sind die Schweiz und Deutschland. Die Schweiz besitzt ein privates Versicherungssystem. Dieses System ist zwar staatlich geregelt, doch gemessen am BIP ist es das zweitteuerste System der Welt. JedeR muss in unserem Nachbarland grundversichert sein und kann auf Wunsch eine Privatversicherung zusätzlich abschließen. Im wahrsten Sinne des Wortes Krankenkassenvielfalt herrscht in Deutschland, denn dort kann jeder Betrieb ab 1000 MitarbeiterInnen eine Betriebskrankenkasse gründen. Dabei muss jedeR Deutsche versichert sein, kann aber die Kasse frei wählen. Trotz der Idee der privaten Versicherung muss auch im MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch schweizerischen und deutschen System gespart werden, da die Kosten immer weiter steigen. Man kann also daraus folgern: wettbewerbsintensive Systeme sind nicht die billigsten — im Gegenteil. Die perfekte Balance zwischen Privat und Staat ist gesucht. Denn Privatisierung bedeutet nicht nur Vorteil, sondern auch Nachteil. Es kommt durch Privatisierung zwar zu effizienterem Agieren und Einsparungen, doch entsteht auch eine Abhängigkeit von Anbietern, und Gewinnmaximierung ist das Ziel. Die größten Kritikpunkte bei der Privatisierung sind das Fehlen von demokratischer Mitbestimmung und die Selektion von PatientInnen. Ein weiteres Mittel zur Senkung der Ausgaben ist der Selbstbehalt. Diese Form des Sparens spüren die PatientInnen schon heute, wenn Heilbedarf, Untersuchungen oder Therapien notwendig sind. Selbstbehalt bringt den Kassen mehr Geld, hat aber keine großen Auswirkungen auf das Kassenbudget und gilt somit als Tropfen auf den heißen Stein. Für viele sind bereits kleine Summen wie 18 Euro für eine Ultraschalluntersuchung viel Geld. Plomben, Wurzelbehandlungen, auch eine Wurzelspitzenresektion, um einen eitrigen Zahn zu retten, werden von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Kieferorthopäische Behandlungen hingegen werden nur teilweise bezahlt. So ist eine Zahnspange oder eine Zahnsanierung für viele Luxus. Dieses Beispiel zeigt, dass trotz der Pflichtversicherung auch in Österreich bereits die gefürchtete Zweiklassenmedizin Einzug gehalten hat. Man darf nicht vergessen, dass es auch in Österreich immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung gibt. Schließlich deckt die staatlich geregelte Versicherung nur 97,8% der Bevölkerung ab. Doch was passiert mit dem Rest? Wer sind diese Menschen? Meist werden Unversicherte mit AusländerInnen und MigrantInnen assoziiert. Aber jedeR kann von diesem Problem betroffen sein. Häufig werden nach Kündigung Meldefristen versäumt oder eine Mitversicherung geht nach einer Scheidung verloren. In solchen Fällen muss eine Selbstversicherung beantragt werden. Doch kann der damit verbundene monatliche Versicherungsbeitrag von vielen nicht bezahlt werden. Ein Antrag auf Verminderung des Beitrags kann bei schlechter finanzieller Lage gestellt werden, doch sind dann immer noch ca. 80 Euro zu zahlen. Bei der Selbstversicherung besteht zumeist eine 6-monatige Wartefrist, in der man besser nicht krank werden sollte. Für all jene, die aus dem Versicherungsschutz rausfallen, gibt es dennoch die Möglichkeit, sich medizinisch behandeln zu lassen. In Graz besteht seit 1999 die Marienambulanz der Caritas in der Keplerstrasse 82. Diese wird durch die Caritas selbst, das Gesund- heitsamt Graz, das Land Steiermark und das BM für Gesundheit, Familie und Jugend gefördert. Ein Vertrag zwischen der Marienambulanz und der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse ist 2006 zustande gekommen. Viele Ordinationen, Labors und Institutionen arbeiten mit dieser Ambulanz zusammen, die u. a. für Unversicherte zuständig ist. Eine weitere Stelle, an die sich Unversicherte wenden können, sind die Barmherzigen Brüder. Die Behandlung mittelloser Menschen enspricht dem Auftrag des Ordensgründers und wird mittels Spenden finanziert. Dank solcher Organisationen wird eine Krankenversorgung auch für jene gewährleistet, die aus unserem Kassensystem herausfallen. FRANZISKA SCHMIEDHOFER (VSSTÖ) SACHBEARBEITERIN IM ÖH-MED-BIPOLREFERAT 7 MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch Who’s WHO? Harvard World Model United Nations Eigentlich wollte ich nur ein Poster kaufen. Ein halbes Jahr später saß ich in einem mexikanischen Konferenzraum und stellte mit rund 2000 StudentInnen aus der ganzen Welt die Vereinten Nationen mit ihrer Generalversammlung und ihren Unterorganisationen nach ... Im Oktober 2007 bemerkte ich — als ich am RESOWI den Posterverkauf, der damals dort stattfand, aufsuchte — einen Flyer, welcher zu einer Informationsveranstaltung über World Model United Nations einlud. Da ich während meiner Schulzeit schon ein bisschen Erfahrung mit dem European Youth Parliament gesammelt hatte und generell auch sehr an Politik, insbesondere dem Aufgabenbereich der Vereinten Nationen, interessiert bin, nahm ich mir die Zeit, genannte Veranstaltung zu besuchen. Zusammen mit 120 anderen StudentInnen aller Fachrichtungen fand ich mich in einem Hörsaal wieder und lauschte gebannt vier returning members, welche in den Jahren zuvor schon einmal an einer ModelUnited-Nations-Konferenz teilgenommen hatten und dieses Jahr als head delegates und faculty advisors eine Gruppe von insgesamt 20 Leuten betreuen würden. Gesucht wurden also noch 16 StudentInnen, zusammengesetzt aus sechs returning delegates und zehn newbies, die bereit waren, sich ein halbes Jahr in wöchentlichen Treffen intensiv mit der UN, ihren Aufgaben und Zielen auseinanderzusetzen und schließlich eine Konferenz der Vereinten Nationen in Puebla, dem diesjährigen Austragungsort, zu simulieren. Zwei Aufnahmetests standen bevor, erst schriftlich, dann mündlich, in 8 welchen man sowohl sein Wissen über die UN als auch seine Redegewandtheit demonstrieren konnte. Kaum zu glauben, aber ehe ich mich versah, saß ich einige Wochen später mit 19 anderen StudentInnen aus Graz im Seminarraum 15.41 des Völkerrechtsinstituts und blickte einem halben Jahr Arbeit, und der einmaligen Mög- lichkeit, mit Studierenden aus aller Welt in Mexiko zusammenzukommen und die Vereinten Nationen nachzustellen, entgegen. Da die Konferenz ausschließlich auf Englisch stattfinden würde, waren sowohl die Aufnahmetests als auch die folgenden Vorbereitungsstunden in dieser Sprache. Rules of procedure Die Monate von November bis März waren geprägt von der Einarbeitung in das System der UN und dem Training in Rhetorik, aber vor allem von dem Auseinandersetzen mit den rules of procedure der WorldMUN-Konferenz. Denn um die Vereinten Nationen in ihren Organisationen so getreu wie möglich simulieren zu können, wurden bei WorldMUN größtenteils die geltenden Parlamentsregeln übernommen. So begann eine Zeit der intensiven Auseinandersetzung mit „When may I speak?“, „What should I say?“ und „How to behave as a diplomat?“. Wir simulierten eine Konferenz, indem jedem/jeder einzelnen StudentIn ein Land zugeteilt und über ein spezielles Thema diskutiert wurde. In diesem Zusammenhang musste dann jedeR delegate die Meinung seines Landes zu diesem Thema recherchieren und so getreu wie möglich dieses Land vertreten. So bekamen wir bereits ziemlich zu Anfang einen guten Überblick über die komplizierten Regeln der uns bevorstehenden Konferenz. Nun stand nur noch die Frage offen, welches Land wir während der Konferenz simulieren und in welchen Komitees wir sitzen würden. Wir schickten einige Länderwünsche an Harvard und bekamen dann voll Begeisterung die Nachricht, dass wir als eine der größten Delegationen auch ein großes Land darstellen durften, nämlich Mexiko selbst. In dieses Land zu einer internationalen Studierendenkonferenz fahren und dann auch noch das Gastland selbst nachstellen zu dürfen, war eine große Freude. Blieb nur noch zu fragen, in welchen Komitees wir unser zugeteiltes Land vertreten dürften. Als Medizinstudentin interessiere ich mich für die Arbeit und Funktionsweise der Weltgesundheitsorganisation und bekam schließlich die Nachricht, dass ich MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch auch wirklich in character darstellen konnten. Mexiko in der WHO repräsentieren dürfte. In kürzester Zeit versuchte ich mich nun in die Arbeitsweise der Weltgesundheitsorganisation und in die zwei Themen, die von Harvard für die Konferenz vorgegeben wurden, einzuarbeiten. Der Standpunkt Mexikos zu „Traditioneller Medizin“ und „Organtransplantation“ war hierbei herauszufinden, was des öfteren an den Rand der Verzweiflung trieb. Schließlich waren nebenher noch Modulprüfungen und das alltägliche Leben nicht zu vernachlässigen. Nach einem anstrengenden Simulationswochenende — an welchem wir erneut in einer Minisimulation die Themen der bevorstehenden Konferenz diskutierten, nun aber mit dem Wissen, dass wir Mexiko repräsentieren würden — und kurz vor unserem Abflug nach Mexiko, lagen die Nerven mehr oder minder blank. Ein halbes Jahr Arbeit ging seinem Höhepunkt entgegen und wurde vom Besuch des mexikanischen Botschafters am European Training Center (ETC) gekrönt. Er gab uns in einem sehr langen, beinahe familiär wirkenden Gespräch einen guten Einblick in die Kultur, Lebensweise und vor allen Dingen Politik Mexikos, so dass wir auf der Konferenz „unser“ Land Diskussionen und Lobbying Am 20. März verließ unser Flieger Wien, landete in Atlanta zwischen und erreichte schließlich nach rund 17 Stunden Flug Mexico City mitten in der Nacht. Zwei Tage Zeit, um eine der größten Metropolenregionen der Welt zu besichtigen, waren eindeutig zu wenig. Am Ostersamstag ging es weiter ins 2175 Meter hoch gelegene, von den Vulkanen und Bergen der Sierra Nevada umgebene Puebla — wobei uns auf der Autofahrt bereits ziemlich viele Plakate und Werbeschilder begrüßten und uns einen kleinen Überblick über das Ausmaß der von Harvard organisierten Konferenz boten. Am Montag begann die Registration der Delegationen am imposanten Konferenzcenter und wir bekamen vor Ort noch einmal eine kurze Einführung in die rules of procedure. JedeR unserer Gruppe erhielt ein Namensschild, auf welchem auch die entsprechenden Komitees und und das Land, welches wir repräsentierten, standen sowie eine große Plakette, auf welcher ebenfalls nen mit Studierenden aus allen Teilen der Erde liefern sollten. Abends fand eine große Eröffnungsveranstaltung statt, bei welcher zum ersten Mal alle rund 2000 StudentInnen, die an der Konferenz teilnahmen, zusammenkamen und sowohl vom Organisatorenteam aus Harvard und Puebla sowie von einigen hohen mexikanischen Würdenträgern begrüßt wurden. Im Anschluss fand ein Global Village statt, bei dem die Delegationen die Möglichkeit hatten, sich und ihr Land vorzustellen. So tauschten Mozartkugeln, Sake aus Japan und Nippes aus Taiwan bald die BesitzerInnen. An jedem der folgenden Abende fanden ebenfalls social events statt, die von Harvard organisiert waren und dem interkulturellen Austausch und natürlich auch dem Abschalten nach den anstrengenden Sitzungen dienen sollten. Entgegen aller bösen Gerüchte: Harvard weiß zu feiern. Die Arbeit in den Komitees fand vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag statt. In der WHO standen wie bereits erwähnt die Themen „Traditional Medicine“ und „Organ Transplantation“ zur Wahl. Nach einigen aufreibenden Diskus- „Mexico“ gedruckt war und die uns in den nächsten Tagen noch durch häufigen Gebrauch ans Herz wachsen sollte. Zum ersten Mal betraten wir das riesige Konferenzzentrum, in welchem wir uns in den nächsten Tagen heiße Diskussio- sionsstunden und viel Lobbyarbeit wurde die Agenda auf das erste Thema gesetzt, und so beschäftigten wir uns in den nächsten Tagen mit der besseren Implementierung, Verbreitung und Zugänglichkeit von traditioneller Medizin. 9 MEDIZYNISCH AKTUELL Wichtig hierbei war, die Meinung „seines“ Landes zu kennen, in character zu bleiben und ausreichend Lobbying zu betreiben. Es gab so genannte unmoderated caucuses, moderated caucuses und natürlich auch die offizielle speakers list. Die Diskussion lief also in einer gesunden Mischung aus Redelisten und nicht vom Direktor moderierter Zeit ab, während welcher man sich hauptsächlich mit RepräsentantInnen anderer Länder zu gerade angesprochenen Themen auseinandersetzte und eine Übereinkunft zu erreichen versuchte. Das Endziel bestand darin, eine gemeinsame Resolution zu verfassen, mit welcher alle Länder zufrieden waren. Am letzten Tag — zehn Minuten nach offiziellem Ende der Konferenz und nach fünf Tagen intensiver Arbeit — gelang uns schließlich dieses Ergebnis. Sehr interessant und auf jeden Fall eines der Highlights in meinem Komitee war der Besuch einer Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen. Nach einem sehr informativen und 10 medizynisch engagierten Vortrag brachte sie sich mit viel Fachwissen in die Diskussion ein und vertrat ihre Ansichten und Ziele mit einer Vehemenz, die so mancheN beeindruckte. Überzeugungsarbeit Interessant war zudem auch, dass wirklich der Großteil der angereisten Studierenden extrem gut vorbereitet war und sich bereits im Voraus intensiv mit den Themenpunkten der Weltgesundheitsorganisation auseinandergesetzt hatte. Wie in der Realität auch, fand zunächst eine Blockbildung zwischen den RepräsentantInnen der einzelnen Kontinente statt, die dann zusammen einen Resolutionsentwurf verfassten. Diese draft resolutions wurden dann erst später — nach viel Lobbying, hitzigen Reden und gekonnter Überzeugungsarbeit — zu einer großen Resolution vereint. Hierbei war natürlich jedeR delegate darauf bedacht, dass die für sein Land relevanten Punkte auch in der Schlussresolution niedergeschrieben sind. Alles in allem kann ich nur sagen, dass WorldMUN ein Erlebnis der Extraklasse ist, ein internationaler Austausch entsteht, den man so noch nie erlebt hat oder jemals erleben wird, und man einen guten Live-Einblick in die Arbeitsweise der Vereinten Nationen bekommt. Innerhalb von fünf Tagen lernt man so viele Menschen verschiedener Nationen und verschiedener Kulturen kennen, wie man es sonst vielleicht nie in seinem Leben tun würde. Trotz oder gerade wegen der langen Vorbereitungszeit war es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Insbesondere, da meine dear fellow delegates hier aus Graz das letzte halbe Jahr zu einem unbeschreiblichen, ereignisreichen Zeitraum zwischen Arbeit und Vergnügen werden ließen und da einen der WorldMUN-spirit wirklich in seinen Bann zieht. Ein Poster gewollt, die Welt bekommen. VON VERENA HERBERT MEDIZYNISCH AKTUELL medizynisch Ab in den Norden?! Die Turnus-Misere ... Die Turnus-Problematik ist allgemein bekannt. Auch wenn das Konzept, nach dem Studium erstmals einen Großteil der klinischen Fächer zu erkunden, Erfahrungen in allen Bereichen zu sammeln und erst dann Richtung Fachausbildung zu gehen, gar nicht so schlecht klingt, so wird diese Idealvorstellung durch jahrelange Wartelisten und abartige Arbeitsbedigungen und -zeiten für TurnusärztInnen ad absurdum geführt. Statt zu lernen, werden TurnusärztInnen vielerorts als professionelle Infusions-AnhängerInnen ausgebildet, das Blutabnehmen beherrschen sie perfekt, ebenso das Abtippen von Arztbriefen und Diagnosen. Zeit für Visite bleibt oft keine, geschweige denn, sich mit tatsächlich medizinischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Nach massivem Druck aus der EU hat die Bundesregierung in ihr Regierungsprogramm die Einführung eines Facharztes/einer Fachärztin für Allgemeinmedizin eingebaut — de facto das Ende des Turnus in der heutigen Form. Momentan wird diskutiert, entweder — wie in Deutschland — gleich nach Studienabschluss eine Art „ius practicandi light“, die sogenannte „Approbation“ zu verleihen, alternativ nach einem auf ein Jahr verkürzten Turnus, der ohne Flaschenhalsfächer die Wartezeiten reduzieren soll. Nur: Diese Diskussion läuft schon seit Jahrzehnten. Selbst hochrangige VertreterInnen der Ärztekammer können auf Anfrage keine genaueren Auskünfte geben: „Das wird gerade mit dem Ministerium besprochen … vielleicht nächstes Jahr?“ Nun, selbst wenn diese Regelung in der einen oder anderen Form kommen sollte — welche Probleme tun sich auf? Die Ausbildung zur/m AllgemeinmedizinerIn wird länger dauern, gleichzeitig werden viele FachärztInnen keinen Turnus haben, also auch kein Arzt, keine Ärztin für Allgemeinmedizin mehr sein. Natürlich besteht die massive Gefahr, dass bei dem Ein-Jahr-TurnusModell diese JungärztInnen noch stärker als jetzt in eine Art „Sklavendasein“ gezwungen werden. Die Foto: Ärzteinitiative der Charité Wie Regierung, Ministerium und Ärztekammer seit Jahren fulminant an der immer gleichen Problematik scheitern. Aufgaben, die momentan von den TurnusärztInnen erledigt werden, müssen auch in Zukunft gemacht werden. Wenn es parallel keine Reform im Bereich der Pflege (mit erweiterten Befugnissen, z. B.: Blutabnahme) geben wird, werden dann eben AssistenzärztInnen für diese Arbeiten herangezogen werden … Angesichts der Lage in Österreich wittern natürlich Krankenhausmanager in Deutschland, die verzweifelt ÄrztInnen suchen, die Chance, StudienabgängerInnen zu sich zu holen. Die Verzweiflung geht sogar so weit, dass gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer in allen drei Unistädten Jobmessen ab- gehalten werden, mit Vorträgen aus den betroffenen Bundesländern und Infoständen von zahlreichen Krankenhäusern. Auch in Graz fanden bereits zwei Messen statt. Gleichzeitig wurde die Anrechnung der Fachausbildungen aus Deutschland (ausgenommen einige chirurgische Fächer sowie internistische Spezialisierungen) in Österreich stark vereinfacht. Die fehlende Approbation der österreichischen StudienabsolventInnen wird durch eine Berufserlaubnis großteils ersetzt (man darf nur unter Aufsicht arbeiten, was zu Beginn der Ausbildung auch gar nicht so schlecht ist). Allerdings sollte man auch bedenken: Der deutsche Ärztemangel ist zum Teil hausgemacht. Schlechte Bezahlung und lange Dienstzeiten waren Argumente für zahlreiche deutsche ÄrztInnen nach Schweden, Großbritannien etc. zu gehen. Auch wenn einige Mißstände unter dem Druck des Ärztemangels nun verbessert wurden, so möchte ich ausdrücklich davor warnen, blauäugig allen Versprechungen der deutschen Krankenhäuser zu folgen, und Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen, Berufserlaubnis, Möglichkeiten des Wechsels etc. im Vorfeld genau zu überprüfen. Ein weiterer Grund für den dramatischen ÄrztInnenmangel in Deutschland ist übrigens die Pensionierungswelle alter ÄrztInnen — ein Phänomen, von dem auch Österreich nicht verschont bleiben wird. So wird ein gutes Drittel der ÄrztInnen in den nächsten 10-15 Jahren in Pension gehen. Für die EntscheidungsträgerInnen in Regierung, Ministerium und Ärztekammer ist das scheinbar noch kein Problem — bis dahin sind ja noch einige Wahlen zu schlagen … VON MARTIN FANDLER 11 ÖH-MED-NEWS medizynisch Auswahlverfahren-Infoday Diejenigen unter euch, die auch bereits das Auswahlverfahren hinter sich bringen mussten, um Medizin studieren zu können, wissen, dass nicht nur an diesem Tag Unsicherheit herrscht, sondern auch in den Wochen oder Monaten davor. Wie soll man sich am besten vorbereiten und wie lange? Muss man bereits einen Plan B parat haben, falls es nicht funktioniert? Und wenn 1 und 3 richtig sind, kann ich D getrost ausschließen? Am 26. April fand im Hörsaal 07.01 der Vorklinik zum ersten Mal ein Informationstag für das Auswahlverfahren statt. Der Infoday wurde von der ÖH-Med gemeinsam mit der MedUni Graz abgehalten. Der Veranstaltung war die Idee vorausgegangen, für alle BewerberInnen zum Auswahlverfahren die gleichen Voraussetzungen zu schaffen und ihnen auch ohne teure Kurse privater Institute eine optimale Vorbereitung zu ermöglichen. Außerdem wolten wir eventuelle Ängste und Befürchtungen abbauen und die Härte des Auswahltests mildern. Um die Vorbereitung zu erleichtern, wurden von den jeweiligen ProfessorInnen der Fächer medizinische Chemie (Prof. Öttl), Physik (Prof. Ahammer) und Biologie (Prof.in Pabst und Dr. Schwarzbraun) die Stichwortlisten eingehend vorgestellt, auf häufig im medforum gestellte Fragen eingegangen und auch noch einmal die Gelegenheit gegeben, persönlich Fragen zu stellen. Auch hielt Rektor Dr. Josef Smolle eine Vorlesung zum Thema „Lernen lernen“, um den KanditatInnen Tipps zu geben, 12 die Technik des Vorbereitens zu verbessern. Vizerektor Dr. Gilbert Reibnegger informierte allgemein über unsere Uni und über den Aufbau der Studien Human- und Zahnmedizin, und Martin Fandler und Philipp Zoidl als Vertreter der ÖH-Med gaben allgemeine Infos und Tipps zum Auswahlverfahren, z. B. wie man am besten an Multiple-Choice-Fragen herangeht — Dinge, in denen die meisten Studierenden an der MedUni bereits geübt sind, die am Anfang und gerade beim Auswahlverfahren aber noch Probleme bereiten könnten. In den Pausen und am Ende des Informationstages stand eine große Zahl an Studierenden zur Verfügung, die das Auswahlverfahren bereits absolviert haben, um den BewerberInnen die Möglichkeit zu geben, im persönlichen Gespräch Fragen zu stellen und sich Tipps zu holen. Mit ca. 600 BesucherInnen, die den Hörsaal mehr als füllten — und damit an Zeiten vor dem Auswahlverfahren erinnerten, in denen die Studierenden auch oft auf den Stufen saßen — kann man den 1. Informationstag zum Auswahlverfahren sicherlich als Erfolg bezeichnen. Auch das überwältigend positive Feedback der HörerInnen freut uns sehr und bestätigt uns in der Absicht, den Auswahlverfahren-Infoday künftig jedes Jahr abzuhalten. PHILIPP ZOIDL (VSSTÖ) ÖH-MEDBIPOL-REFERENT ÖH-MED-NEWS medizynisch Die Rechtsberatung der ÖH-Med Hattest du einen Verkehrsunfall, willst du eine Firma gründen oder hast du mit dem Umtausch deines kaputten MP3-Players Schwierigkeiten? Stört dich die Überwachungskamera vor deinem Haus, hat dein Nachbar bis 4 Uhr früh seine Band zum Proben daheim? Das und vieles mehr kannst du bei der kostenlosen Rechtsberatung klären! Denn seit Jänner gibt es ein neues Service der ÖH-Med: Gemeinsam mit der Rechtsanwaltskanzlei Kocher & Bucher bieten wir dir eine kostenlose Sprechstunde bei einem Experten. Bereits drei Beratungstermine hat es gegeben, aber vor den Ferien folgt bestimmt noch eine weitere Möglichkeit, alle Fragen loszuwerden, und auch im nächsten Jahr werden wir dieses Service fortführen. Die Termine findest du immer auf unserer Homepage (http://oeh. medunigraz.at) und im Newsletter. Wenn du kommen möchtest, bitten wir um eine kurze Anmeldung, damit sich unser Experte vorbereiten kann. Einfach E-Mail an: oeh.vorsitz@meduni-graz.at Bis jetzt wandten sich Studierende bereits mit verschiedenen Problemen an die Rechtsberatung, so z. B. Mietwohnungen, die unzumutbare Mängel aufweisen und deren Vermieter sich weigern, diese zu beheben, oder auch allgemeine Auskünfte über Zuverdienste während des Studiums. Natürlich deckt unsere Rechtsberatung alle Bereiche des Lebens ab, auch wenn sie konkret nichts mit dem Studialltag zu tun haben! Also scheut euch nicht, eure Fragen anzubringen. Hier ein paar Beispiele, um euch einen Eindruck zu verschaffen, was alles in einer Rechtsberatung vorkommen könnte: • Vorgehen bei Verwaltungsstrafen z. B. wegen Schnellfahrens: Einspruchmöglichkeiten, Folgen (etwa Führerscheinentzug, Vormerkung im Führerscheinregister), aber auch andere Verwaltungsstrafen z. B. wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses etc. • Probleme mit Mietwohnungen: Kündigungsmöglichkeit, zu hohe Betriebskosten ... • Nachbarschaftsstreitigkeiten • Verkehrsunfälle: Fragen zur Abwicklung • Partnerschaftsbereich: Hochzeit, Ehevertrag, Scheidung ... • Unterhaltsstreitigkeiten: Wie viel Unterhalt steht Studierenden von ihren Eltern zu? • Bereich Internet: Was kann ich machen, wenn ein Foto von mir in studivz oder sonstwo auftaucht und ich das nicht will? Vorschreibung von Kosten für Internetdienste, die ich nicht genutzt habe, bzw nicht bestellen wollte ... • Probleme im Bereich Gewährleistung: Ich habe ein Gerät gekauft, das nicht funktioniert, der Hersteller bzw. Händler will die Reperatur nicht übernehmen ... • Die Polizei hat abends im Zuge einer Personenkontrolle auf der Straße meine Daten aufgenommen: Dürfen sie das? Die nächste Möglichkeit, sich in Rechtsangelegenheiten beraten zu lassen, gibt es am 10.Juni von 17.30-19.00 im ÖHBüro am ZMF. IT-News Photoshop — online & gratis https://www.photoshop.com/ express/landing.html Datenschutzgesetz 2008 „Neben großen Neuerungen wie der Regulierung der Videoüberwachung (d. h. eine allgemeine Genehmigung mit Auflagen) gibt es auch einige subtile Änderungen: Bei Eingaben ins Datenschutzregister ist die verpflichtende Verwendung von Bürgerkarten vorgeschrieben — wenn man nicht technisch überzeugen kann, versucht man es eben administrativ. Fast jeder Paragraf wurde umgeschrieben — darunter findet sich auch eine ‘Lex Untersuchungsausschuss’.“ (aus: quintessenz.at) http://www.parlament.gv.at/PG/DE /XXIII/ME/ME_00182/pmh.shtml VON THOMAS TSCHOELLITSCH 13 ÖH-MED-NEWS medizynisch Sozial-News: Studienbeihilfe NEU schritten wurde und das Masterstudium spätestens 24 Monate (bisher 18 Monate) nach Abschluss des Bachelorstudiums begonnen wird. 5. Für Studierende mit Behinderung wird ein zusätzliches Toleranzsemester eingeführt. 6. Die Studienbeihilfe soll ab Herbst bereits im September ausgezahlt werden (sollten alle Daten vorliegen). 7. Studierende, die ab dem 1. Studiensemester im EU-Ausland (plus Schweiz) studieren, können die Studienbeihilfe mitnehmen. Das nennt sich Mobilitätsstipendium. 8. Die Gelder für Leistungsstipendien werden um ein Drittel erhöht. In Zahlen spricht Wissenschaftsminister Hahn von 2.800 Leistungsstipendien österreichweit mehr. Seitdem Frau Gehrer nicht mehr als Ministerin im Wissenschaftsministerium weilt, hat sich in punkto Studienförderungsgesetz (StudFG) und seinen Novellen endlich einiges getan. Seit 1. September 2007 bekommen StudienbeihilfenbezieherInnen 12% mehr an Studienbeihilfe. Diese Erhöhung war mehr als notwendig und entspricht einer reinen (wenn auch etwas zu kleinen) Anpassung an die immer steigenden Lebensunterhaltskosten. Ab 1. September 2008 können wir uns über einige Veränderungen, die im Gesetz überarbeitet wurden, freuen, wobei ich vorausschicken möchte, dass die meisten Änderungen dringend notwendig waren. Durch Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf von mehreren ÖHen (unter anderem der ÖH-Med Graz), konnten zusätzlich einige wichtige Verbesserungen erwirkt werden. 1. Die Zuverdienstgrenzen, von denen es bisher zwei gab und niemand so richtig wusste: „Wie viel darf ich jetzt schlussendlich verdienen?“, wurden auf 8.000 Euro im Jahr vereinheitlicht. Wir, als ÖHMed Graz, hätten uns gewünscht, dass die Grenze wegen Einheitlichkeit und Unverwechselbarkeit gleich hoch sein sollte wie die der Familienbeihilfe (9.000 Euro). Dies ließ sich jedoch nicht bewerkstelligen. 2. Der Berechnungsmodus für die Studienbeihilfe wurde geändert. Genau bedeutet das, dass deine Eltern marginal mehr verdienen dürfen und die Bagatellgrenzen von 15 Euro auf 5 Euro gesenkt wurden, d. h. wenn die monatliche errechnete SBH 15 Euro unterschritt, hatte man keinen Anspruch auf SBH. Ab 1.9.2008 sind es 5 Euro. Also, wer bisher knapp keine SBH bekommen hat, sollte im 14 So, das war eine kurze Beschreibung der StudFG-Neuerungen ab 1.9.2008. Solltest du dazu Fragen haben, wende dich vertrauensvoll an die MitarbeiterInnen des Sozialreferats. nächsten WS auf jeden Fall ansuchen, auch wenn es vielleicht nur 5 Euro pro Monat gibt. Ich will diese Neuerung nicht schlechtreden, aber ich hab’ mich gefragt: „Will da jemand die StudienbeihilfenbezieherInnen-Statistik besser aussehen lassen?“. Naja, zum Glück kann man, wenn man SBH bezieht, unter anderem um GIS-Befreiung ansuchen ... 3. Studierende mit Kindern bekommen nach der Novelle 67 Euro pro Monat pro Kind (bisher 67 Euro, egal wie viele Kinder die/der Studierende hatte). 4. Die Förderung eines Masterstudiums ist bis zum Beginn des 35. Lebensjahres möglich (bisher 30. Lj.), aber auch nur dann, wenn das Bachelorstudium um nicht mehr als 3 Semester (bisher 2) über- Studi Job Days 08 Am 8. Mai veranstaltete die ÖHMed Graz in Kooperation mit der GPA (Gewerkschaft für Privatangestellte) einen Informationstag u. a. zu den Themen Arbeitsverhältnisse, Dienstverträge etc.! Die Studierenden hatten nach dem ExpertInnenvortrag im ZMF Gelegenheit, sich über ihre individuellen Dienstverhältnisse zu informieren. ELLI PESSENTHEINER (VSSTÖ) ÖH-MED-SOZIALREFERENTIN ÖH-MED-NEWS medizynisch Action for Prevention Die dalmatinische Küste, drei Hotels, 250 Medizinstudierende und mittendrin acht Österreicher. Was ein wenig nach Spring Break klingt, war das bisher größte MedizinerInnen-Treffen des geografischen Europa. Unter dem Thema „Organtransplantation“ fand vom 10. bis 13. April zum ersten Mal in der Geschichte der großen Medizinstudierendenorganisationen IFMSA und EMSA ein gemeinsames Treffen auf europäischer Ebene statt. An den Vormittagen sprachen u. a. Gesundheitsreferenten des Landes und Professoren der Hauptstadt Zagreb über das Spendernetzwerk, das sich zur Zeit in Kroatien in der Entstehungsphase befindet, die Nachmittage standen ganz im Zeichen von Projektpräsentationen und Kleingruppenarbeit. Wir selbst stellten drei unserer Projekte im Detail vor: Movies & Medicine, den Weh-Wehchen-Workshop und die rauchfreie Party. Leichter „Nein“ sagen An dieser Stelle möchte ich ein Projekt unserer Partnerorganisation aus Griechenland, HelMSIC, vorstellen: Es handelt sich um ein so genanntes „peer to peer“Projekt zum Thema Rauchprävention und -aufklärung in der Zielgruppe 10- bis 15jähriger Schüle- rInnen. Hintergrund des Projekts: 42 % der griechischen Bevölkerung rauchen (mit einer Regelmäßigkeit von 89 %), die meisten beginnen im Alter von 13 bis 18 Jahren. Die österreichischen Zahlen sind zwar etwas geringer (31 % der Bevölkerung bei 81 % Regelmäßigkeit), das Startalter bleibt jedoch gleich. Ein fehlt, bist du! Wir haben die Idee, einen Zeitplan, nur leider zu wenig MitarbeiterInnen, um dieses vielversprechende Projekt auch umzusetzen. In einem halben Jahr könnten wir sonst ebenfalls bereits die ersten Schulen besuchen! Solltest du interessiert sein, beim Aufbau dieses Projektes mitzuhelfen, oder einfach weitere Fragen dazu haben, so laden wir dich herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen: alexander.werni@amsa.at VON ALEXANDER WERNI Statistische Zahlen zum Rauchverhalten nach: Special EUROBAROMETER 272 — Attitudes of Europeans towards tobacco Faktor, das Rauchen zu beginnen, ist der Gruppenzwang. Der effektivste Weg, die Zahl der Beginnenden zu senken, ist daher Aufklärungsarbeit in Schulklassen zum Thema Rauchverhalten mit dem Fokus der Vorzüge des Nichtrauchens und Tipps, wie man leichter „Nein“ sagen kann. Du fehlst Das Projekt ist in Griechenland bereits so weit, dass die ersten Schulbesuche anstehen, und wir wollen es auch nach Österreich bringen. Das einzige, was uns dazu noch IFMSA steht für International Federation of Medical Students’ Associations und ist mit über 100 Mitgliedsorganisationen die größte Medizinstudierendenorganisation weltweit. Österreich ist durch die AMSA seit 1951 (Gründungs-) Mitglied. EMSA steht für European Medical Students’ Association und entstand unabhängig von der IFMSA auf europäischer Ebene. www.amsa.at www.ifmsa.org www.emsa-europe.org 15 THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch Themenschwerpunkt Case Studi Studieren und forschen an der MUG Wohin geht man eigentlich, wenn man „in die Forschung“ geht? Und gibt es tatsächlich Schweine im Keller vom ZMF? — Diese und viele weitere Fragen sollten sich auf den nächsten Seiten beantworten. Denn diese Ausgabe des Medizynisch beschäftigt sich mit dem Thema Forschung. Dazu haben wir Prof. Tiran, den Leiter des ZMF, interviewt, Vizerektorin Prof.in Langmann um einen Beitrag gebeten, aber auch selbst in den verschiedensten Bereichen wie Ethik oder Pflegeforschung recherchiert. Forschung ist ein absolutes Muss Interview mit Professor Tiran Professor Andreas Tiran ist seit der Fertigstellung des ZMF, des Zentrums für medizinische Grundlagenforschung, im Jahr 2004 dessen Leiter. Für das aktuelle Medizynisch haben wir ihn zum Interview gebeten. Beschreiben Sie uns bitte Ihren beruflichen Werdegang. Ich habe an der damaligen medizinischen Fakultät der KFU Medizin studiert und nach dem Studium ein Jahr am Institut für Molekularbiologie und Biochemie gearbeitet. Danach bin ich ins Labor an der Med-Klinik gewechselt, das damals noch kein eigenes Institut war. Dort habe ich meine Ausbildung zum Facharzt für Labormedizin absolviert. Über ein Forschungsstipendium war ich zwei Jahre in den Niederlanden an der Rijksuniversiteit Groningen beschäftigt. Vor vier Jahren habe ich die Leitungsposition des ZMF übernommen. Wie kamen Sie zur Forschung? Für mich war das eigentlich nie eine Diskussion, ich habe mir immer eine universitäre Laufbahn vorgestellt. Vor und während des Medizinstudiums habe ich Verfah- 16 renstechnik an der TU studiert, in meinem Herzen bin ich auch heute noch Techniker. Labormedizin ist auch durchaus eine optimale Kombination aus Technik und Medizin. Welche Bedeutung hat Forschung in der Medizin und an der MedUni Graz? Forschung ist in der Medizin ein absolutes Muss. Die MedUni Graz hängt aber gegenüber Wien und Innsbruck noch deutlich zurück. Dass Forschung in Graz nicht diese wichtige Bedeutung hatte, ist eine Entwicklung, die sich durch mehrere Jahrzehnte ergeben hat. Seit 10 bis 15 Jahren holt Graz auf. Seit ihrer Gründung hat die medizinische Universität einen sehr guten Weg eingeschlagen — ein Ausdruck dessen ist ja auch das ZMF, in dem erfolgreichen Arbeitsgruppen die Möglichkeit geben wird, ihre Forschungen durchzuführen. Diese Entwicklung zeigt jetzt schon Früchte, wir haben einige exzellente Forschungsgruppen, die durchaus an der Weltspitze mitmischen. Die MedUni ist auf einem guten Weg. Was ist das ZMF überhaupt und was ist die Idee dahinter? Das ZMF wurde im Zuge des „LKH 2000“-Projektes realisiert. Es ersetzt fehlende Forschungsflächen am LKH-Univ-Klinikum Graz — in den Jugendstilbauten fehlt einfach die Fläche für große Forschungsprojekte. Das ZMF ist genauso wie jede andere Klinik Teil des LKHUniv-Klinikums und hat zwei Träger: das Gebäude gehört der KAGES, die laufenden Kosten und die inhaltliche Leitung gehören zur MUG — keine ganz einfache Konstruktion. Um das ZMF nutzen zu können, haben ForscherInnen mit finanzierten Forschungsprojekten bei der ZMF-Kommission anzusuchen, die die Projekte beurteilt und gegebenenfalls genehmigt. Genehmigte Projekte können für die Dauer des Projektes die Forschungsressourcen des ZMF nutzen. Dadurch kommt es zu einer extrem hohen Nutzungseffizienz und auch zu einer Art positivem Wettbewerb. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Durch die direkte Nachbarschaft der einzelnen Projekte in den Laboratorien kommt es zu einer starken Interaktion der verschiedenen Fachrichtungen untereinander. In der modernen Forschung ist Interaktion und Interdisziplinarität das wichtigste überhaupt. Kreative Lösungen werden THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch dadurch gefördert, dass ForscherInnen auch mit jemandem reden, der das Projekt aus einem ganz anderen Blickwinkel sieht. Es gibt Studien, die nachweisen, dass die Benützung der Sozialräume direkt mit dem wissenschaftlichen Output korreliert. Überspitzt könnte man sagen: Je öfter ein Forscher/ eine Forscherin Kaffee trinken geht, desto erfolgreicher ist er/sie. Wir fördern diese informelle Kommunikation zwischen den Gruppen. So gibt es z. B. einmal im Jahr ein ZMF-Barbecue. Was wird im ZMF geforscht? Können Sie ein herausragendes Projekt nennen? Das ist nicht leicht. Im Moment laufen hier 73 Projekte. Ein besonders großes EU-Projekt, das im letzten Jahr abgeschlossen wurde, war das CLINICIP-Projekt, bei dem es um die Normalisierung des Blutzuckers bei IntensivpatientInnen ging. Wesentliche Teile dieses Projekts wurden an unserem Clinical Research Center durchgeführt. Das war zum damaligen Zeitpunkt das größte EU-Projekt, das je nach Österreich gegangen ist bzw. das von Österreich aus koordiniert wurde. Es wurde auch nachträglich sehr gut beurteilt. Was da erreicht wurde, war sicher nicht alltäglich. Ein weiteres Beispiel für ein Projekt, das gerade im Anlaufen ist: Das ZMF ist das erste Zentrum in Österreich, das einen sogenannten Whole Genome Scanner hat. Das ist eine neue, ultraschnelle Sequenziertechnologie. Früher, z. B. beim Human Genome Project, hat man acht bis neun Jahre gebraucht, um die Sequenz eines gesamten humanen Genoms zu sequenzieren, mit dieser neuen Technologie können wir das in zwei bis drei Wochen. Im ZMF startet damit gerade ein Projekt bei dem es um die Zusammensetzung der Darmbakterien geht. Diese Zusammensetzung hat wahrscheinlich einen großen Einfluss auf Krankheitsverläufe, man konn- Professor Andreas Tiran te sie aber bis jetzt nicht untersuchen, z. B. um protektive Keime zu identifizieren und therapeutisch zu nutzen. Fette Mäuse haben beispielsweise eine andere Darmflora als dünne. Überträgt man die Darmflora der fetten Mäuse auf die dünnen, werden diese auch fett. Die Darmflora spielt also anscheinend sogar auch bei Fettleibigkeit eine Rolle. Gibt es für die MUG oder Österreich im Allgemeinen die Möglichkeit, im Bereich Forschung an die Spitze zu Elite-Unis wie Harvard aufzuschließen? Harvard ist natürlich ein unrealistisches Beispiel, die Strukturen und finanziellen Mittel sind dort einfach so anders. Aber ich glaube, dass man sich als Grazer Universität auf jeden Fall in die Liste von europäischen Spitzenuniversitäten wie Heidelberg oder die Karolinska in Schweden einreihen könnte. Das große Leitprojekt der MUG, das so eine Entwicklung in den nächsten sechs bis acht Jahren ermöglichen könnte, ist das Vorhaben, eine führende Biobank in Graz aufzubauen. Biobanken sind systematische Sammlungen von Geweben, Blutproben und DNA zusammen mit klinischen Daten, in einer Form, dass sie wissenschaftlich verwendund auswertbar sind. Biobanken werden zunehmend zu der wichtigsten Schlüsselressource der Zukunft werden. Der Grund ist leicht einzusehen: Das humane Genom ist entschlüsselt, wir haben Hoch- 17 THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch schungsbetrieb beteiligen? Ja, auf jeden Fall. Das war auch mit ein Grund, das Büro der ÖH hier im ZMF anzusiedeln. Auf der Homepage des ZMF sind alle Forschungsprojekte mit ProjektleiterInnen aufgelistet. Interessierte Studierende können sich jederzeit bezüglich Mitarbeit an die ProjektleiterInnen wenden. Für Studierende, die daran denken, eine universitäre Laufbahn einzuschlagen, ist es unbedingt empfehlenswert und notwendig, sich bereits während des Studiums in der Forschung zu engagieren. durchsatzverfahren in vielen Bereichen (z. B. Molekularbiologie, Massenspektrometrie etc.). Was oft fehlt, sind ausreichend Gewebeproben, um bestimmte Fragestellungen untersuchen zu können. In der Biobank der MUG haben wir heute schon über drei Millionen Einzelproben — eine gute Startposition. Wenn die MUG also den eingeschlagenen Weg weitergeht, sehe ich gute Chancen, dass sich die MUG im europäischen Spitzenfeld positionieren kann. Wird auch an Tieren im ZMF geforscht? Gibt es z. B. tatsächlich Schweine im Keller? Nein, es gibt keine Schweine im ZMF. Moderne Medizin ist aber ohne Forschung an Tieren nicht mög- 18 lich, der menschliche Organismus ist zu komplex, als dass man darauf verzichten könnte. Die Herausforderung ist, die Tiere artgerecht zu halten und Tierversuche so durchzuführen, dass sie allen Schutzbestimmungen entsprechen. Es ist heutzutage einfacher, klinische Studien an Menschen durchzuführen als an Tieren. Hier am ZMF gibt es nur Mäuse und Ratten, die meisten Versuche an ihnen sind genetische Untersuchungen. Es wird größter Wert auf Hygiene, Einhaltung aller Tierschutzbestimmungen und auf artgerechte Tierhaltung gelegt. Gibt es Möglichkeiten oder ist es vielleicht sogar erwünscht, dass sich Studierende auch am For- Haben Sie eine Idee, was die wichtigste und bedeutendste Erfindung in den nächsten fünf bis zehn Jahren für die Medizin werden könnte? Nicht wirklich. Man hat sich von der Sequenzierung des Genoms so viel erwartet, das meiste ist nicht eingetreten. Derzeit aktuelle Themen sind einerseits Stammzellen und andererseits die Nanotechnologie. Beide Bereiche haben meiner Meinung nach das Potential, zu einem Durchbruch zu führen. Solche Durchbrüche dauern aber heutzutage in der Medizin sehr lange. INTERVIEW: PHILIPP ZOIDL Wir danken Prof. Tiran für das Gespräch! Aktuelle Forschungsprojekte am ZMF findest du unter: http://www.meduni-graz.at/zmf/projekte/ uebersicht.htm Jobs unter: http://www.meduni-graz.at/zmf/ jobs.html Allgemeines zur Forschung an der Meduni, Forschungsschwerpunkte etc.: http://www.meduni-graz.at/ forschung/ THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch Ethik in der Forschung In kaum einer anderen Forschungsdisziplin sind Ethik und diverse ethische Fragestellungen so wichtig und so oft diskutiert, wie in der Medizin. Dazu kommen aber auch Leistungsdruck, finanzielle Möglichkeiten und das politische Umfeld — der/die ForscherIn befindet sich oftmals in einem Spannungsfeld. Am 11. April 2008 hat der deutsche Bundestag beschlossen, durch eine Liberalisierung der Bestimmungen die Forschung mit embryonalen Stammzellen zu erleichtern. Konkret: Bisher durften ForscherInnen Stammzellen verwenden, die vor dem 1. Jänner 2002 im Ausland gewonnen wurden. Jetzt wurde der Stichtag auf den 1. Mai 2007 festgelegt. Es ist klar ersichtlich, dass es sich hierbei um eine Kompromisslösung handelt. Die Politik versucht den Interessen der Wissenschaft ebenso gerecht zu werden wie den Bedenken der KritikerInnen. Es bleibt zumindest ein schaler Beigeschmack, vor allem angesichts der Unterscheidung von in- und ausländischen Embryonen. Allerdings ist man auch hierzulande weit von einer befriedigenden Lösung entfernt. Zwar ist die Erzeugung von Embryonen für wissenschaftliche Zwecke verboten, ansonsten ist die Forschung an und mit Stammzellen überhaupt nicht gesetzlich erfasst. Dieser Graubereich verdeutlicht vor allem eines: die fehlende Diskussion. Ganz abgesehen von einer ebenfalls kontroversiellen Debatte um den Beginn des menschlichen Lebens und den daraus resultierenden ethischen Fragestellungen, zeigt sich hierbei ein Problem, das die Forschung im Allgemeinen betrifft. Moderne Wissenschaft passiert nicht in abgeschlossenen Systemen, sondern beruht auf Meinungsaustausch und Vernetzung. Ergebnisse, die in Ländern mit liberaleren Voraussetzungen erzielt wurden, können auch bei uns nicht ignoriert werden. So kann es dazu kommen, dass einE WissenschafterIn auf Material aufbauen muss, das unter Bedingungen, die er oder sie für ethisch fragwürdig hält, gewonnen wurde. Falls sich daraus Anwendungsmöglichkeiten ergeben, wird darauf auch kaum verzichtet werden. Gerade im medizinischen Bereich, in dem durch eine neue Therapiemethode Leben gerettet werden könnte, wäre es genauso ethisch bedenklich, diese zu verweigern. Natürlich forscht heutzutage ein und derselbe WissenschafterIn nicht sein ganzes Leben im selben Land und unter denselben Rahmenbedingungen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass WissenschafterInnen in einem stetigen Konkurrenzkampf zueinander stehen, was durch die Notwendigkeit finanzielle Förderungen zu lukrieren noch zusätzlich verstärkt wird. Die Leistungen und damit das Ansehen eines Forschers bzw. einer Forscherin, werden zudem verstärkt an der Zahl seiner/ihrer Publikationen sowie deren Zitaten gemessen. Mit dem Druck steigt auch die Versuchung den Forschungserfolgen mit unlauteren Mitteln nachzuhelfen, sei es durch Schönen der erhaltenen Daten oder gar durch Plagiate. Auch wenn solche Praktiken teilweise als Kavaliersdelikte angesehen werden, können die Folgen unabsehbar sein. Nicht nur die Wissenschaft steht unter Druck, auch die Politik ist hier häufig im Zwiespalt, schließlich geht es um Standortvorteile und Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite sind die Bedenken der Bevölkerung oft sehr groß, sodass der Gesetzgeber geradezu zu mehr oder weniger faulen Kompromissen gezwungen wird. Es stellt sich dabei die Frage, ob Gesetze der gesellschaftlichen Diskussion vorgreifen können oder sollen. Auf der anderen Seite braucht es natürlich Regelungen, die einem eventuellen Missbrauch Einhalt gebieten. In jedem Falle ist eine Diskussion sowohl innerhalb der Gesellschaft als auch aller Disziplinen der Wissenschaft notwendig. Nicht zuletzt sollte jedeR WissenschafterIn sich stets bewusst sein, dass er/sie Verantwortung in Bezug auf die Mittel wie auch die Ergebnisse seiner/ihrer Forschung zu tragen hat. RITA SCHROFFNER (VSSTÖ) SACHBEARBEITERIN IM ÖH-MED-BIPOLREFERAT 19 THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch Wie komme ich als Studi in die Forschung? Ich will Feuerwe... — ForscherIn werden! Reality Check. Die Vorstellung vom Weißkittel, die/der mit Glasbechern, -flaschen, -kolben und -zylindern bunte Flüssigkeiten vermischt und beim Empfang von BesucherInnen bodennahe Rauchschwaden aus dem Labor entlassend diese bei interessantem Blubbern und Zischen im Hintergrund unterhält, entspricht nur teilweise der Realität (Medizinstudierende erinnern sich an die Übungen in Med. Chemie). Gleichzeitig ist (noch) kein Fingerabdruck notwendig, um lokale Räumlichkeiten, in denen ‘wirklich’ Forschung betrieben wird, zu betreten. Interesse Am Anfang steht (hoffentlich) das Interesse — wissenschaftliches Arbeiten ist in verschiedensten Facetten möglich. Interesse für ein Themengebiet, etwas spezifischer als ‘Medizin’ wäre günstig, macht das Erklimmen der Lernkurve einfacher: Statistik ist ein elementarer Baustein der Forschung. Aber auch andere Überlegungen wie ethische Grundeinstellung und soziale Belastung durch (im Fachjargon so genannte) familienunfreundliche Arbeitszeiten — im ZMF bedeutet das z. B. gegen Mitternacht Parameter kontrollieren — gilt es zu bedenken. Labora et labora Superlative wie „Spitzenforschung“ sind die freundliche Umschreibung von Extremen, die es nicht nur bei den Arbeitszeiten gibt. Nicht immer wird man zu Beginn einer ForscherInnenkarriere mit dem Hitchhiker’s Guide To Research begrüßt; Selbststudium ist die Devise. Wer sich durch die Lawine von Fachbegriffen, Lesestoff, Sprachschwierigkeiten (Englisch!), unbekannten Computerprogrammen, nur durch Erfahrung dokumentierten Prozessabläufen und vielem mehr kämpft, kann sich mit etwas Glück und hoffentlich nicht erloschener Ausdauer z. B. StudienassistentIn nennen. Die ersten Schritte Ob es nun eine Diplomarbeit, Dissertation oder Mitarbeit in einer Forschungsgruppe (Stellen als wissenschaftliche MitarbeiterInnen & StudienassistentInnen werden immer öfter über das Mitteilungsblatt der MUG ausgeschrieben, siehe Kasten) sein soll, ist nicht nur eine Frage des Geschmacks — das eine schließt das andere nicht aus, ergänzt bzw. überschneidet sich hingegen. Das Schlüsselwort ist Zeit(management). Denn neben dem Problem eines Stundenplans bzw. von zeitlichen Fristen gilt es eine gute Lösung für das uralte Problem, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, zu finden. „Ein typischer Tag: Zwischen 8 und 9 Uhr sitze ich in einem Kollegen und mir zugewiesenen Arbeitsraum, von 9 bis halb 11 Games People Play. Ein interessantes Buch, das die vielfältigen Rollen, die ForscherInnen spielen, beleuchtet: „Winning The Game That Scientists Play“ von C. J. Sindermann (Perseus Books, ISBN-10 0738204250, EUR 12.99). 20 ist Seminar, dann wieder eine Stunde ZMF. Dann Mittagessen mit der ganzen Forschungsgruppe. Von 13 Uhr bis 14 Uhr wieder im ZMF, dann Seminar oder Übungen. Dann wieder im ZMF. Am Abend gebe ich Nachhilfe. Und danach geht’s meistens noch einmal ins ZMF.“ (Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin im ZMF.) Selbsterklärend ist, dass man sich mit der angestrebten Tätigkeit auch auskennt — es macht wenig Sinn, im ersten Semester zu beginnen (günstig ist z. B., die Prüfung, die das angestrebte Forschungsgebiet beinhaltet, bereits abgelegt zu haben). Anfangs ist man vor allem mit einer Mischung aus administrativen Dingen (z. B. Beantragen eines PC-Accounts) und der Einarbeitung in die Strukturen und Arbeitsweise beschäftigt. Wer hier Vorbildung sammeln möchte, ist mit Kursen wie Informationskompetenz 1 und 2 der Unibibliothek gut beraten; Details unter ‘interne Weiterbildung’ in MEDonline. „Wir haben eine Milestones-Liste. Das ist nicht unbedingt mit einer To-Do-Liste vergleichbar: Für einen Milestone sind zwei Wochen zu rechnen.“ (Dieselbe.) VON THOMAS TSCHOELLITSCH Diplomarbeits- und Dissertationsthemenbörse: http:// thor.meduni-graz.at:8180/mugthesis/publiclist.jsf Mitteilungsblätter in MEDonline: https://online.medunigraz.at/mug_online/wbMitteilungsblaetter.list?pOrg=1 THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch Nachwuchsförderung an der MUG Kurze Gedanken zu Studium und Forschung Durch den Bologna-Prozess, eine rechtlich unverbindliche Absprache zwischen den BildungsministerInnen von inzwischen 46 europäischen Staaten, hat sich vieles in unserem Hochschulwesen verändert — ein Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen sein wird und der mit geänderten Laufbahnund Karrieremodellen auf Basis eines neuen Kollektivvertrags eine gezielte Nachwuchsförderung in der Lehre und Forschung notwendig macht. „Wissenserweiterung durch originäre Forschung“ stellt das Kernelement des Doktoratsstudiums dar, in dem gleichzeitig Qualifikationen vermittelt werden sollen, die über den wissenschaftlichen Arbeitsbereich hinausgehen. Das europäische Ziel ist, die Zahl der WissenschafterInnen zu erhöhen, die Doktoratsstudien auszuweiten, aufzuwerten und ein hohes wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten. Der Betreuung von DissertantenInnen kommt dabei ein besonders wichtiger Stellenwert zu. Neben einer/ einem HauptbetreuerIn sollten weitere AnsprechpartnerInnen zur Verfügung stehen; interdisziplinäre, interuniversitäre sowie internationale Komponenten sollten berücksichtigt werden. Dies setzt eine strukturierte Ausbildung von DissertationsbetreuernInnen voraus, die selbst aktive ForscherInnen sein sollen, in fachbezogenen Organisationen eine Faculty bilden und nach strengen Qualifikationskriterien ausgewählt werden. Die Dissertation bzw. Teilergebnisse sollten publiziert und nach (möglichst internationaler) Begutachtung mündlich verteidigt werden. An der Medizinischen Universität Graz gibt es bereits ein dreijähriges PhD-Studium, welches diesen Kriterien voll entspricht. Derzeit läuft der Prozess der Umstellung des zwei- jährigen Dr.sci.med.-Studiums auf ein ebenfalls dreijähriges Modell. Unter Berücksichtigung des neuen Kollektivvertrags finden wir beim Laufbahn/Karrieremodell — ob als StudentischeR MitarbeiterIn, AssistentenInnen, AssistenzprofessorInnen, Senior Lecturer/Scientist bis zum/r assoziierten ProfessorIn — den „Call“ und die Qualifizierungsvereinbarungen und damit unter anderen wieder die Dissertation als wesentliches Kriterium, um sich für eine Karrierestelle (unbefristete Anstellung) bewerben zu können. Von Anfang an müssen dabei Erwartungen, Perspektiven und Leistungskriterien klar sein. Nicht ganz unproblematisch, wie aus einem Zitat von Univ.-Prof.in Edeltraud Hanappi-Egger (WU-Wien) hervorgeht: „… machte bewusst, dass akademische Laufbahnen bis zur Habilitation oder Berufung von zunehmender Spezialisierung gekennzeichnet seien, was oft eine Disqualifizierung für den generellen Arbeitsmarkt mit sich bringe. Praktische Probleme ergeben sich aus dem Mangel an Laufbahnmodellen, und unbefristete Stellen in Österreich führten dazu, dass begabte WissenschafterInnen in außeruniversitäre Einrichtungen oder ins Ausland abwandern. Im Gegenzug gelinge es nicht, internationale WissenschafterInnen an die Universitäten zu holen. Befristete Anstellungen verschieben das Risiko zu scheitern in spätere Lebensphasen, was die Familiengründung erschwere. Wettbewerb dürfe nicht dazu führen, dass Wissenschaftskarrieren zu permanenten persönlichen Überlebenskämpfen werden ...“ Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Rolle von Frauen in Wissenschaft und Forschung dar. Zahlreiche empirische Studien haben strukturelle, informelle und kulturbedingte Ursachen für die Ungleichheit in den Karriereverläufen zwischen Frauen und Männern sowie offene und subtile Diskriminierungen identifiziert. So stellt Österreich bei der Anzahl von Frauen in Führungspositionen unverändert ein Schlusslicht dar. Um hier entgegen- wirken zu können, werden an der MUG neben einem gut durchdachten Laufbahnmodell für „early stage researchers“ derzeit Anschubfinanzierungen, spezielle Forschungsförderungsprogramme, Förderung der Mobilität, Mentoring Programme und ein Programm zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit flexibler Kinderbetreuung sowie eine Plattform für Wissenschafterinnen aufgebaut. Die strukturierte Personalentwicklung mit transparentem Recruiting, Stellenbeschreibung, Einführungsphase neuer MitarbeiterInnen und strukturierte MitarbeiterInnengespräche, aber auch das Konzept zur internen Weiterbildung, sollen in allen Bereichen der Universität umgesetzt und erweitert werden. Mit den Worten von Univ.-Prof. Manfred Prisching: „Es gibt keine rechtliche Garantie für qualitätsvolle Wissenschaft; die rechtlichen Voraussetzungen müssen mit Leben erfüllt werden, und das müssen die Universitäten selbst machen. Das sei eine Frage der Organisationskultur, der Wissenschaftskultur und der Mentalität …“ freuen wir uns, Sie als eineN unserer Nachwuchs-WissenschafterInnen bei uns lehren, fordern und fördern zu dürfen! AO. UNIV.-PROF.IN DR.IN ANDREA LANGMANN, VIZEREKTORIN FÜR PERSONALENTWICKLUNG UND GLEICHSTELLUNG VON Wir danken Fr. Prof.in Langmann für Ihren Beitrag! 21 THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch Pflegeforschung Warum braucht die Pflege Forschung? Um eine aktive Rolle im Gesundheitswesen spielen zu können, muss sich die Pflege an die wachsende Komplexität des Gesundheitssystems und die immer größer werdenden spezifischen Bedürfnisse der PatientInnen und Angehörigen anpassen und sich diesen neuen Anforderungen stellen. Dazu ist aber spezifisches, systematisches Wissen notwendig, das es den Pflegenden ermöglicht, Pflegebedürfnisse, die aus spezifischen Gesundheitsproblemen entstehen, methodisch zu identifizieren und die Effizienz der daraus folgenden Pflegehandlungen zu überprüfen. „Nursing will be a research-based profession“. — Der sogenannte „Briggs-Report“ in Großbritannien stellte bereits 1973 fest, dass Pflege ein Beruf sein wird, der auf Forschung beruht und wissenschaftlich orientiertes Handeln darstellt. Im Vergleich zum angloamerikanischen Raum ist in den deutschsprachigen Ländern dieses Bewusstsein, dass die Aufgaben, vor die die Pflege in der Zukunft gestellt sein wird, nur auf der Basis von Forschung zu bewältigen sein werden, sehr langsam gewachsen. Mittlerweile aber hat sich im Krankenpflegeberuf aber doch ein großer Wandel vollzogen. Zunehmend verbreitet sich die Überzeugung, dass Pflegeforschung die Basis sein wird, auf der sich das Denken der Pflegenden und das fachliche Niveau des Berufes in einem Ausmaß entwickeln, das es der Pflege erlaubt, nicht nur den rasant steigenden Ansprüchen eines modernen Gesundheitssystems zu entsprechen, sondern da- 22 rin auch eine tragende Rolle zu übernehmen. Diese Entwicklung gilt es natürlich auch im Bewusstsein aller Pflegenden und Nichtpflegenden noch zu vertiefen. Traditionell bedingt stützt sich die Grundlage pflegerischen Wissens zum Großteil auf unstrukturierte Wissensquellen wie Tradition und Autorität, auf Erfahrung und Intuition, aber auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse anderer Disziplinen, wie zum Beispiel der Medizin. Der Einfluss althergebrachter Methoden und der Gehorsam gegenüber geschriebenen und ungeschriebenen Regeln ist in der Krankenpflege noch immer sehr mächtig. Viele Pflegepersonen stehen ihrem eigenen Tun unkritisch gegenüber, behindern teilweise neue Methoden in ihrer Anwendung und sind kaum bereit, eingefahrene Wege zu verlassen. Gleichzeitig gibt es aber immer mehr Pflegende, die den Staus quo in Frage stellen und ein Interesse an wissenschaftlicher Forschung aus dem Bedürfnis entdeckt haben, wissenschaftliche Antworten auf die Fragen zu bekommen, die bei der täglichen Arbeit auftauchen und zu Problemen führen. (vgl. Mayer, S. 31) Alle im medizinischen und gesundheitlichen Sektor Tätigen, allen voran die Berufsangehörigen der Pflege, müssen zunehmend lernen, Pflege als Wissenschaft zu betrachten, die Dienstleistungsorientierung und die gewohnten Tendenzen zu unmittelbarem Handeln müssen durch eine Orientierung am kritischen Denken ergänzt werden. Will die Pflege den Anspruch einer eigenen Disziplin erheben, so braucht sie ihre eigene spezifische Wissensgrundlage. Wissen, das sich alleine aus individuellen Alltagserfahrungen zusammensetzt, Handeln, das nur dadurch begründet werden kann, dass man es „immer schon so gemacht habe“, reicht nicht mehr aus, um diesen Anspruch zu legitimieren. Pflegeforschung ist das Mittel der Pflegewissenschaft, um Theorien zu überprüfen, Fragestellungen aus der Praxis aufzugreifen und zu beantworten sowie Grundlagen für die Entwicklung neuer Theorien zu liefern. Erfahrungen, Kenntnisse, Handlungen und Wissenschaft werden durch die Forschung vernetzt. Vorrangiges Ziel der Pflegeforschung ist es, durch Entwicklung und ständige Weiterentwicklung einer wissenschaftlich fundierten Wissensgrundlage die Pflegequalität zu sichern, zu verbessern und damit die Versorgungsstruktur zu optimieren und die Heilungschancen und vor allem die Lebensqualität der einzelnen Menschen zu verbessern. Der Gegenstandsbereich der Pflegeforschung ist ein sehr umfassender. In der Literatur findet man verschiedene Möglichkeiten der Einteilung dieser Themenbereiche. Betrachtet man die unterschiedlichen Einteilungen und versucht man einen gemeinsamen Nenner zu bilden, so kann man sagen, dass sich Pflegeforschung mit Themen im Zusammenhang mit der Pflegepraxis, dem Pflegeberuf und der Ausbildung befasst. Die Pflegepraxis ist wohl das umfangreichste Gebiet der Pflegeforschung und wird von den einzelnen THEMENSCHWERPUNKT CASE STUDI medizynisch AutorInnen in verschiedene Teilbereiche differenziert. Pflegepraxis als Forschungsgegenstand umfasst zum einen Forschung über Pflegemethoden, Pflegehandlungen, Bedürfnisse und Befindlichkeiten der PatientInnen, Interaktion und Kommunikation zwischen Pflegenden und PatientInnen und deren Bezugsgruppen, zum anderen aber auch Forschung im Bereich des Pflegemanagements, die sich mit Fragen wie der Organisation pflegerischer Tätigkeit und/oder der Ablaufstrukturen beschäftigt, den Personalbedarf untersucht, oder eine Analyse von Führungstätigkeit erstellt, um nur einige zu nennen. Für eine so junge Disziplin wie die Pflegewissenschaft besteht ein Ziel der Forschung aber einerseits auch darin, einen theoretischen Rahmen als Konzept für die Praxis in diesem Fach zu entwickeln und zu spezifizieren und hat andererseits auch ein berufspolitisches Ziel, da die wissenschaftliche Fundierung der Pflege einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung des Berufes liefert, die es vor allem im deutschsprachigen Raum nach wie vor zu revolutionieren gilt. Pflegeforschung ist in Österreich wie in anderen deutschsprachigen Ländern nicht innerhalb von etablierten Wissensstrukturen, sondern durch die Initiative kleiner Gruppen von Pflegepersonen entstanden. Mittlerweile existiert aber auch im deutschsprachigen Raum eine ansehnliche Liste an Forschungsarbeiten zu sehr vielen Bereichen der Pflege. Der Gegenstandsbereich der Pflegeforschung umspannt jedoch ein so weites Feld, dass lange nicht alle Fragen abgedeckt sind, zumal es sich oft um Einzeluntersuchungen handelt, die vielfach auch durch einen sehr starken regionalen Bezug begrenzt sind, so dass streckenweise die verbindenden Konzepte leider noch fehlen. Mit der Etablierung des Institutes für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Universität Graz und der Einrichtung der ordentlichen Studienrichtung Gesundheits- und Pflegewissenschaft hat das Land Steiermark gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz eine österreichweite Vorreiterrolle eingenommen, die diesem Bedarf Rechnung trägt, und die mittlerweile dank der internationalen Forschungskooperationen durch die Institutsvorständin Frau Univ. Prof.in Dr.in Christa Lohrmann nicht nur regional Anerkennung findet, sondern weit über die österreichischen Grenzen hin bekannt ist. VON DANIELA PRASSNEGG Mayer, H. (2003): Pflegeforschung — Elemente und Basiswissen, Wien. Facultas Verlag. 23 DEIN STUDIUM medizynisch Kreativschule als Präventionsprojekt Bericht über ein Sozialprojekt in Mexiko gegen Landflucht und Kinderarbeit — mit der Möglichkeit, über die AMSA vermittelt als Volontär zu arbeiten. Gründer dieses Sozialprojektes ist die Organisation U.T.A. (Unabhängige Arbeitsgemeinschaft). Sie arbeitete lange Zeit mit Straßenkindern, doch täglich kamen immer mehr Jungendliche und Kinder dazu. So entschloss sich U.T.A. vermehrt Präventionsarbeit zu leisten und direkt in die Herkunftsorte der Straßenkinder zu gehen. Der Schwerpunkt des Projekts ist eine Kreativschule in der ländlichen Region des Bundesstaats Guerrero. Aus den Dörfern dieser Region wandern sehr viele Familien mit ihren Kleinkindern aufgrund großer Armut und fehlender Möglichkeiten in die Städte ab. In den Städten beginnt in der Folge oft ein Teufelskreis: Die Kinder werden von ihren Eltern oftmals zum Arbeiten auf die Straße geschickt, da der Verdienst der Eltern für den Erhalt der Familie meist kaum ausreicht. In vielen Fällen verlieren die Kinder in diesem Arbeitsprozess den Kontakt zu ihren Eltern bzw. laufen aufgrund von familiären Problemen und Misshandlungen von ihren Familien weg und werden zu „Kindern auf den Straßen“. Ich arbeitete sechs Monate in der Kreativschule mit. Es ist keine Schule im herkömmlichen Sinne, da eine Volksschule in den Orten bereits besteht. Meine Aufgabe war es, den Kindern in den verschiedenen Dörfern kreative Aktivitäten, die sie unterhalten und wo sie gleichzeitig spielerisch lernen, zu bieten. Die Idee unserer Aktivitäten bestand immer darin, anhand des kindlichen künstlerischen Gestaltens in Form von Malen, Zeichnen, Theater, Musik, Modellieren, Bauen, Basteln etc. die mentale als 24 auch die emotionale Entwicklung des Kindes zu fördern. Fähigkeiten wie Konzentration, Imagination, Problemlösungskapazität, Beobachtungsgabe, Psychomotorik und Wahrnehmung werden durch den Prozess des kreativen Gestaltens geschult. Die Aktivitäten wurden immer nachmittags abgehalten. Es war eine Freude zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Sache waren. Es war stets ein wechselseitiges Lernen zwischen den Kindern und den Erwachsenen. Zu Beginn wurde nur in einem Dorf gearbeitet, mittlerweile wurde das Projekt auch auf andere Dörfer ausgeweitet. Dabei bemerkte ich, dass die Kinder des Gründungsdorfes viel selbstständiger, kritikfähiger und innovativer sind als in den neu dazugekommen Dörfern, was darauf schließen lässt, wie wichtig kreative Förderung für die Kinder ist. Auf den ersten Blick hat dieses Projekt nicht viel mit Medizin zu tun, doch mich motivierte der Gedanke, an diesem Projekt teilzunehmen, da die soziale Verantwortung auch ein wichtiger Aspekt im medizinischen Bereich ist. Gesundheit setzt ein gutes soziales Umfeld vor- aus und genau da setzt dieses Projekt an. Nicht zuletzt lernt man auf besondere Weise den Umgang mit Kindern verschiedener Altersstufen. Nun möchte ich das Projekt in Österreich mit Hilfe von MedizinstudentInnen und der AMSA weiterleben lassen. Um das Projekt längerfristig zu unterstützen hast du die Möglichkeit, durch die AMSA vermittelt daran teilzunehmen. Als VolontärIn in Mexiko, um das Projekt aktiv zu unterstützen! Weiters ist es ein Ziel Leute aufzuklären, vor allem über die soziale, politische und wirtschaftliche Lage Mexikos, und sie somit auf das Projekt aufmerksam zu machen. VON JUTTA TOMANDL Bist du interessiert? Dann melde dich einfach bei uns: jutta.tomandl@amsa.at oder www.amsa.at DEIN STUDIUM medizynisch SSM-Vorstellung: SSM 05 Modernste Methoden zur Messung der Body Composition Es kann zu einer Qual der Wahl werden, wenn man sich für ein spezielles Studienmodul entscheiden muss. Die Liste mit den Angeboten ist sehr lang und vieles bleibt trotz eines wohlklingenden Titels für uns Studierende schleierhaft. So ging es auch mir, als ich mich vergangenes Wintersemester für ein SSM entscheiden musste. Lange grübelte ich und entschied mich schließlich für das SSM05. Ich wußte nicht recht, was auf mich zukommen würde. Body Composition klingt nicht schlecht, doch was genau soll das heißen? Und was macht man in diesem Modul? Mit diesen Fragen bewaffnet, startete ich ins Modul. Unsere Gruppe bestand aus ungefähr 15 Studierenden, die wahrscheinlich zu Beginn nicht mehr wussten als ich. Am ersten Tag hatten wir am Nachmittag ein Seminar, welches von Dr. Horejsi geleitet wurde. Aus meinem Chemie-Praktikum war sie mir schon bekannt und sehr gut in Erinnerung geblieben. In den Seminaren und Übungen zeigte sich, wie umfangreich das Gebiet des SSMs ist. Es wurden die Themen Fettverteilung, Fettsucht, der Stoffwechsel und seine Regulation sowie die Ernährung behandelt. Dabei entwickelten sich die Seminare mit Frau Prof. Horejsi zu sehr aktiven Unterrichtseinheiten. Es wurde viel diskutiert und auch vieles kritisch hinterfragt, wobei dies durch sie sehr gut getragen wurde. Über- rascht wurden wir durch Dr. Horejsi, als sie uns mit einer neuen Unterrichtsmethode konfrontierte: Gegen Ende jeden Seminars las sie das neue Wissen, welches wir uns erarbeiteten, in Form einer Geschichte vor, welche von Musik untermalt wurde. Im Anschluss daran ließ sie uns entspannen. Es war für uns alle sehr ungewohnt, aber mir persönlich gefiel es. Prof. Moeller leitete ebenfalls einen Teil der Seminare. Mit ihm gingen wir u. a. die Ergebnisse der Lipometrie durch und besprachen sie. Gleich zu Beginn des SSMs wurden wir selbst vermessen. Es bestand auch die Möglichkeit uns gegenseitig zu vermessen und so den Umgang mit dem Lipometer zu üben. Die daraus gewonnen Ergebnisse wurden schließlich mit jenen, die wir am Ende des Moduls maßen, verglichen. Während dieses Modul wurden wir angehalten, bewusst auf unsere Ernährung zu achten, Sport zu machen oder uns mit diversen Cremen zu behandeln. So konnten wir eventuelle Wirkungen prüfen. Ein Gastvortragender der Kinderklinik zum Thema Fettsucht bei Kindern ergänzte den Stoff der einzelnen Seminare. Zur Beurteilung flossen nicht nur die Anwesenheit in den einzelnen Seminaren und Übungen ein, sondern auch Referate, welche von Kleingruppen gehalten werden mussten. Diese Referate sollten sich mit einem der behandelten Themen auseinandersetzen. Die Bewertung der Vorträge erfolgte zwar durch die Profes- sorInnen, doch wurden über Zettel auch Lob und Kritik zu den einzelnen Vortragenden abgegeben. Diese Idee der Referat-Bewertung fand ich persönlich sehr gut, da man so ein Feedback über seine Schwächen und Stärken beim Vortragen erhielt. Am Ende des Moduls überreichten uns Prof. Horejsi und Prof. Moeller Zertifikate, die den Umgang mit dem Lipometer bestätigten. Dabei schenkte Prof. Moeller allen eine 2-Euro-Münze, die Leonardo Da Vincis perfekten Menschen zeigte und uns als Glücksbringer dienen sollte. Dies empfanden wir alle als eine sehr nette Geste. Rückblickend kann ich sagen, dass dieses spezielle Studienmodul mir in Bezug auf die kritische Auseinandersetzung mit der heutigen Haltung zum Thema Gewicht und Ernährung viel gebracht hat. Vom Zeitaufwand her ist dieses Modul auch mit dem Lernen für eine Modulprüfung gut vereinbar. Die Vortragenden sind sehr bemüht und gestalten das Modul vom Inhalt her sehr interessant, sodass keine Langeweile aufkommt. Ich kann daher dieses SSM mit gutem Gewissen weiterempfehlen! VON FRANZISKA SCHMIEDHOFER SSM 05: Inst. f. Med. Chemie und PreglLaboratorium. Modulkoordination: Univ. Prof. Dr. Reinhard Moeller, Univ. Prof. Dr. Karl Öttl und Univ. Prof. Dr. Renate Horejsi Auch in Zukunft wollen wir im Medizynisch Vorstellungen von SSMs veröffentlichen, um euch einen Überblick über das Angebot bzw. einen genaueren und persönlicheren Einblick in einzelne Module, als die Kurzbeschreibungen das gewährleisten können, zu ermöglichen. Dazu ist es aber natürlich nötig, dass auch ihr euch beteiligt: Habt ihr schon ein oder sogar mehrere SSMs absolviert und wollt ihr euren KollegInnen darüber berichten? Meldet euch unter oeh.medizynisch@meduni-graz.at! 25 DEIN STUDIUM medizynisch Mögliche Berufsfelder für Gesundheits- und PflegewissenschafterInnen Die „verkürzte“ Ausbildung zur DGKS/DGKP Im September 2007 startete das erste Mal ein Jahrgang mit der „verkürzten“ Ausbildung zur DGKS/ zum DGKP an der Krankenpflegeschule Graz, der eigens für Studierende aus dem Bachelorstudium Gesundheits- und Pflegewissenschaft konzipiert wurde. Kerstin war und ist eine der ersten wenigen, die sich für diese Zusatzausbildung entschieden haben, und erzählt euch in dieser Ausgabe über ihre Erfahrungen und Eindrücke im ersten Jahr. Die Absolvierung der freien Wahlfächer, die im SS 2007 erstmalig angeboten wurden, war für die ersten InteressentInnen aufgrund der terminlichen Engpässe nicht einfach zu bewältigen. Hinzu kam der Umstand, dass bis Ende des damals kommenden WS das Bachelorstudium ebenfalls abgeschlossen sein musste, um nicht aus dieser Ausbildung auszuscheiden. Diese Kriterien erfüllt, begaben sich wenige Studierende nun als SchülerInnen in die Ausbildung der Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege. Nicht nur für unsere AbsolventInnen brach eine neue Ära der Ausbildung an, sondern auch für die Lehrenden. Vor allem Letztere standen dem neuen Ausbildungszweig durchaus positiv gegenüber und nahmen die spannende Herausforderung gerne an. Im Gegensatz zum bisher gewohnten Uni-Alltag handelt es sich in dieser Ausbildung um eine 40Stunden-Woche, die in Blocklehrveranstaltungen abgehalten wird, d. h. z. B. 5 Wochen Schule, 5 Wochen Praktikum auf einer Station. Gelernt wird danach in der Freizeit! Die ersten Theorieblöcke beschäftigen sich mit der spezifischen Gesundheits- und Krankenpflege, insbesondere mit dem praktischen Teil. Hier hieß es üben und üben, um für den kommenden Praktikumsteil auf der Station „fit“ zu sein. Gelehrt wurden weiters konservative Pflege, aber auch Erste Hilfe und Anatomie wurden — ergänzend zum bereits im Studium Gelernten — nochmals vorgetragen und geprüft. Nach drei verschiedenen Praktika wie z. B. Urologie, Rehabilitation und Innere, findet jetzt gerade ein Theorieblock mit Neurologie und operativer Pflege statt. Um die Verkürzung, d. h. rund 22 Monate, der Ausbildung gewährleisten zu können, wird sehr vieles komprimiert und verkürzt gelehrt und sehr vieles an Wissen vorausgesetzt. Sehr vieles muss man sich im Selbststudium erarbeiten und durch Eigeninitiative auf den Stationen aneignen. Die Meinung auf den Stationen, das Verhalten der verschiedensten Berufsgruppen, wie z. B. der Pflege und/oder den MedizinerInnen gegenüber den „studierten SchülerInnen“ ist sehr ambivalent. Sehr viele sind von dieser Möglichkeit der Ausbildung und vom Angebot des neuen Studiums begeistert, fragen interessiert nach und fördern ein Miteinander zum gegenseitigen Lernen. Gleichzeitig gibt es aber auch sehr viele, die sehr reserviert sind, die ihre Unsicherheit und Unwissenheit in Resignation und Unfreundlichkeit widerspiegeln, die sich in ihren Arbeitsplätzen und in ihrer Kompetenz von den Studierenden bedroht fühlen. Diese vorgefertigten negativen Meinungen durch Kommunikation und Information zu ändern, ist auch ein großer wichtiger Teil im Stationsalltag. Persönliches Fazit Diese Ausbildung ist die optimale Ergänzung zum Bachelorstudium. Sie ermöglicht, Theorie und Praxis gemeinsam kennen zu lernen, diese zu verknüpfen und vieles besser zu verstehen. Die Entscheidung, wie man sich diese Kombination aneignet, d. h. vor dem Studium das Diplom oder danach, sollte jeder/m selbst überlassen werden. Beide Varianten haben mit Sicherheit ihre Vor- und Nachteile. Sicher aber ist, dass beides zusammen der beste Weg ist, um Pflegewissenschaft zu verstehen und Pflegeforschung als interessantes und notwendiges Gebiet mit all ihren Herausforderungen zu entdecken. KERSTIN RESCH PRASSNEGG VON UND DANIELA Hast auch du einen Job oder ein Praktikum gefunden, über das du schreiben möchtest — hier hast du die Gelegenheit. Hilf uns dabei, unseren KollegInnen Mut zu machen, sich ohne Angst und Scheu in der Berufswelt zu behaupten. Schicke deine Erfahrungen an: oeh.medizynisch@meduni-graz.at 26 DEIN STUDIUM medizynisch Wahlfächer für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Gesundheitspsychologie Am Institut für Psychologie der Universität Graz werden verschiedene Lehrveranstaltungen zum Thema Gesundheitspsychologie angeboten. Eine davon ist die Vorlesung „Gesundheitspsychologie“ von Frau Univ. Prof. Dr. Roth, die einmal wöchentlich in einem Zeitumfang von eineinhalb Stunden gehalten wird und mit 2 Semesterstunden, das entspricht in diesem Fall 3 ECTS, gewertet wird. Für Psychologiestudierende wird diese Lehrveranstaltung ab dem 5. Semester empfohlen, als freies Wahlfach ist sie aber für alle Studierenden absolvierbar und auch ohne spezifische psychologische Vorkenntnisse ist es möglich, diese Lehrveranstaltung positiv zu beenden. Für Studierende aus Gesundheitsund Pflegewissenschaft eignet sich diese Vorlesung hervorragend, um bereits gelerntes aus den Gesundheitswissenschaften zu vertiefen und die vorhandenen Kenntnisse dahingehend auszubauen. Die Gesundheitswissenschaft ist eine große, sehr umfangreiche und interdisziplinäre Wissenschaft, einzelne Teilbereiche davon haben wir im Bachelorstudium bereits kennen gelernt, unter anderem auch die Gesundheitspsychologie. Die Gesundheitspsychologie beschäftigt sich mit den psychologi- schen Faktoren rund um die Kernpunkte Gesundheit und Krankheit, das heißt welche Faktoren sind ausschlaggebend beziehungsweise tragen zur Entstehung, dem Verlauf, dem Erhalt und den Konsequenzen von Gesundheit und Krankheit bei. Die Lehrveranstaltung verfolgt in diesem Zusammenhang zwei grundlegende Ziele. Einerseits lehrt sie den theoretischen Ansatz in Bezug auf das Verstehen, Erklären, Entwickeln und Überprüfen von theoretischen Modellen. Dazu werden in der Vorlesung das Erleben von Gesundheit und Krankheit ebenso behandelt wie die Rolle des Verhaltens in der Entstehung von Krankheit und in der Erhaltung von Gesundheit. Aber auch der Vorhersage von gesundem und ungesundem Verhalten wird gleichermaßen Aufmerksamkeit geschenkt wie den psychologischen Aspekten bei der Behandlung von Krankheiten. Der zweite thematische Schwerpunkt in dieser Vorlesung ist die Anwendung der Theorien in der Praxis mit dem Fokus auf Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. len, da sich der Stoff für die Prüfung aus dem gesamten in der Vorlesung vorgetragenen Stoff zusammensetzt, und sich die Folien, die als Service für die Studierenden ins Netz gestellt werden, mit dem vorgetragenen Stoff nicht vollständig decken und somit den Lehrveranstaltungsbesuch nicht ersetzen. Abgesehen davon sind diese Downloads passwortgeschützt, der Benutzername und das Passwort für die Lernunterlagen werden ausschließlich in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Anmelden muss man sich zu dieser Lehrveranstaltung im Uni-GrazOnline. Das Institut für Psychologie bzw. Frau Univ. Prof. Dr. Roth bieten viele weitere interessante Lehrveranstaltungen an, die sich gerade im Hinblick auf Gesundheits- und Pflegewissenschaft als optimale Ergänzung bzw. Zusatzqualifikation anbieten. Als Informationsquelle dahingehend bieten sich folgende Links an: http://www.uni-graz.at/roth/ http://www.uni-graz.at/psywww/ Welcome.html VON DANIELA PRASSNEGG Da es sich bei dieser Lehrveranstaltung um eine Vorlesung handelt, herrscht keine Anwesenheitspflicht. Ein kontinuierlicher Lehrveranstaltungsbesuch wird von der Vortragenden allerdings empfoh- Hast auch du beeindruckende Wahlfächer im Zuge deines Studiums absolviert und möchtest du diese deinen KollegInnen in unserer Zeitung weiterempfehlen, schreib an: oeh.medizynisch@meduni-graz.at 27 MEDIZINKURSE LATINUM Kurse für den Prüfungstermin Juni 2008 Kurs 1: 15.4. 2008 – 5.6. 2008 (Di+Do 18.00 – 22.00) Kurs 2: 16.4. 2008 – 4.6. 2008 (Mo+Mi 8.00 – 12.00) Kurs 3: 16.4. 2008 – 4.6. 2008 (Mo+Mi 18.00 – 22.00) Kurse für den Prüfungstermin September 2008 Kurs 1: 1.8.– 1.9. 2008 (Mo, Mi, Fr 8.30 – 12.30) Kurs 2: 1.8.– 1.9. 2008 (Mo, Mi, Fr 13.30 – 17.30) Kurs 3: 1.8.– 1.9. 2008 (Mo, Mi, Fr 18.00 – 22.00) Kurse für den Prüfungstermin Oktober 2008 Kurs 1: 3.9.– 3.10. 2008 (Mo, Mi, Fr 8.30 – 12.30) Kurs 2: 3.9.– 3.10. 2008 (Mo, Mi, Fr 13.30 – 17.30) Kurs 3: 3.9.– 3.10. 2008 (Mo, Mi, Fr 18.00 – 22.00) Kurs 4: 4.9.– 4.10. 2008 (Di, Do, Sa 8.30 – 12.30) Kursgebühr: 295,– ( TESTSIMULATION Termin 1: 5.6. 2008 (10.00 – 13.00) Termin 2: 2.7. 2008 (10.00 – 13.00) KURSGEBÜHREN Begleitkurs: 150,- ( : 120,–) Intensivkurs: 195,- ( : 156,–) F-Kurs, Mathekurs: 97,50 ( : 78,–) Testsimulation: 40,- ( : 32,–) Begleitkurs: 1x pro Woche begleitend zu Schule oder Beruf (18 h) Intensivkurs: für Leute mit durchschnittlichen Schulkenntnissen aus dem jeweiligen Fach (24 h) F-Kurs: für Leute mit überdurchschnittlichen Schulkenntnissen z.B. aus naturwissenschaftlichen Zweigen (12 h) : 236,–) Kursleiterinnen: Mag. Edith Kohl, Dr. Ulrike Retzl, Mag. Anita Riegler, Silvia Stoltidis AUFNAHMETEST-VORBEREITUNG FÜR 4. JULI 2008 BIOLOGIE Intensivkurs 1: 6.6., 12.6., 13.6., 14.6., 19.6., 20.6. 2008 (9.00 – 13.00) Intensivkurs 2: 16.6., 17.6., 23.6., 24.6., 30.6., 1.7. 2008 (18.00 – 22.00) F-Kurs: 10.6., 11.6., 12.6. 2008 (18.00 – 22.00) Kursleiterin: Dr. Eva Wehrschütz-Sigl CHEMIE Intensivkurs 1: 26.5., 27.5., 28.5., 2.6., 3.6., 4.6. 2008 (18.00 – 22.00) Intensivkurs 2: 16.6., 17.6., 23.6., 24.6., 30.6., 1.7. 2008 (9.00 – 13.00) F-Kurs: 11.6., 12.6., 13.6. 2008 (9.00 – 13.00) Kursleiter: Robert Pall PHYSIK Intensivkurs 1: 7.5., 8.5., 14.5., 15.5. (18.00 – 22.00), 22.5. (10.00 – 14.00), 23.5. 2008 (18.00 – 22.00) Intensivkurs 2: 18.6., 19.6., 20.6., 25.6., 26.6., 27.6. 2008 (18.00 – 22.00) F-Kurs: 29.5., 30.5. (18.00 – 22.00), 31.5. 2008 (9.00 – 13.00) Kursleiter: Mag.Dr. Günther Gartler, Alexander Magnes ALTER STUDIENPLAN PATHOLOGIE Kurszeiten (Basis 48 h): 15.5.– 24.6. 2008 (Di+Do 18.00 – 22.00) Kursgebühr: 250,– ( : 200,–) Kurszeiten (Erweiterung 24 h): September 2008 Kursgebühr: 125,– ( : 100,–) Kursleiter: Johannes Pachinger MEDICAL ENGLISH I Kurs 1: 18.4., 25.4., 9.5., 16.5., 30.5., 6.6., 13.6., 20.6. 2008 (17.00 – 19.30) Kurs 2: 7.7.– 11.7. 2008 (16.00 – 20.00) Kurs 3: 22.9.– 26.9. 2008 (16.00 – 20.00) ERGÄNZUNGSPRÜFUNG BIOLOGIE Laufende Vorbereitung, Einstieg jederzeit möglich! Kursleiter: Damijan Olip *Auf Anfrage! TRAINERLEHRGANG MIT DIPLOMABSCHLUSS Näheres unter www.trainerlehrgang.at/GRAZ MATHE Intensivkurs 1: 17.5., 18.5., 24.5., 25.5. 2008 (10.00 – 13.00) Intensivkurs 2: 21.6., 22.6., 28.6., 29.6. 2008 (10.00 – 13.00) Kursleiter: Gerhard Hackhofer check us out on the net: www.studentenkurse.at Anmeldung & Info: Fr. Mag. Irmtraud Kühnelt Tel.: 0316 / 46 60 46 Radetzkystr.18, 8010 Graz www.studentenkurse.at Mit einem Studentenkonto bei der Steiermärkischen Sparkasse, einer anderen Sparkasse oder der Erste Bank gibt es eine Preisermäßigung auf alle Kurse und Seminare. VERMISCHTES medizynisch Netzneutralität Wem gehört das Internet? „Netzneutralität ist eine Bezeichnung für die neutrale Datenübermittlung im Internet. Sie bedeutet, dass Zugangsanbieter (access provider/service provider) Datenpakete an ihre Kunden unabhängig davon, woher diese stammen oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben, übertragen.“ (Wikipedia) Diejenigen, die uns an das Internet anbinden, können bestimmen, wie diese Anbindung aussieht. Das bedeutet, privatwirtschaftliches Denken vorausgesetzt, dass ein Datenpaket mehrfach diskriminiert werden kann. Es ist etwa denkbar, die Sprachqualität der Telefonie via Internet (z. B. Skype oder VoIP) preislich zu regulieren. Gleichzeitig kann aber auch eine totale Unterbindung bestimmter Dienste oder Inhalte stattfinden. Die Zensur lässt grüßen. „Allowing broadband carriers to control what people see and do online would fundamentally undermine the principles that have made the Internet such a success ... A number of justifications have been created to support carrier control over consumer choices online; none stand up to scrutiny." (Vint Cerf, Google Chief Internet Evangelist and Co-Developer of the Internet Protocol) Dem wirtschaftlichen Denken anzuschließen ist aber auch die Überlegung, dass technologische Weiterentwicklung durch nicht gelebte Netzneutralität stark behindert werden kann — Entwicklung kann der betreiben, der Geld hat. Ortet der Service-Provider allerdings Konkurrenz, ist eine Unterbindung des Zugangs der Allgemeinheit zu bestimmten Technologien der Konkurrenz möglich. Grundsatzfrage Wem gehört das Internet? Allen? Dazu muss man verstehen, dass es das Internet weder ohne die Service-Provider noch ohne die UserInnen geben würde. Die einen können ohne die anderen nicht leben. Die Grundsatzfrage ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Status quo In den USA gibt es hitzige Debatten, Gesetzesentwürfe, aber noch keinerlei abschließende Regelung zur Thematik. In Europa ist es die Hoffnung der EU-Kommission, dass der Wettbewerb sich selbst regulieren wird. Unabhängig davon ist man aber der Meinung, dass ein kostenloser Zugang nicht allgemeingültig sein kann (der sogenannte „Exklusivzugang“ wird aber nicht befürwortet). Ein alternativer Zugang zur Thematik findet sich bei den Autoren Atkinson und Weiser: Ein Mindeststandard soll garantiert und kostenfrei sein, netzneutrale Serivce-Provider bestimmte Anreize wie steuerliche Begünstigungen erhalten. „The neutral communications medium is essential to our society. It is the basis of a fair competitive market economy. It is the basis of democracy, by which a community should decide what to do. It is the basis of science, by which humankind should decide what is true. Let us protect the neutrality of the net.“ (Tim Berners-Lee, Inventor of the World Wide Web) Abhängigkeit Durch die fortschreitende Verlagerung vieler Dinge in die Onlinewelt werden auch die Argumente derer nicht leise, die die Abhängigkeit von technologischen Entwicklungen kritisieren. Das Problem ist aber viel weniger die Abhängigkeit (bspw. ersetze man „technologische Entwicklungen“ im letzten Satz mit z. B. Glühbirne), sondern der Umgang damit. Neue Abhängigkeiten werden immer wieder auftauchen. Die Frage ist, ob man die Selbstverständlichkeiten im Leben auch verantwortungsvoll als solche in die Gesellschaft integriert und nicht die Gesellschaft zum Konsumzwang heranzieht. Anders ausgedrückt: Um sechzig Euro im Monat extra leuchten die Glühbirnen dann auch, wenn man auf einen Knopf drückt ... THOMAS TSCHOELLITSCH (VSSTÖ) ÖH-MED-IT-REFERENT Who Owns The Internet? http://www.mises.org/story/2139 heise online US-Justizministerium stellt sich gegen die Netzneutralität http://www.heise.de/newsticker/USJustizministerium-stellt-sich-gegen-dieNetzneutralitaet--/meldung/95643 Save The Internet The Internet Freedom Fight Goes To Washington http://www.savetheinternet.com/ Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/ Network_neutrality 29 VERMISCHTES medizynisch Die Welt in 2 Seiten Fast zwei Monate liegt die letzte Ausgabe unseres Medizynisch hinter uns. Die Welt hat sich in der Zwischenzeit weiter gedreht und ihr Anlitz verändert. Zeit, doch mal über seinen Tellerrand zu blicken, hinter den Büchern hervorzukommen und zu sehen, was sich da draußen in der Zwischenzeit alles getan hat. Die folgenden zwei Seiten, ohnehin viel zu kurz um einen umfassenden Überblick zu gewährleisten, sollen nur einen kleinen Einblick liefern und einen Anreiz bieten, sich selbst etwas zu vertiefen. In einer Zeit, in der die meisten Informationen in nur wenigen Sekunden verfügbar sein können, ist die Welt so klein wie niemals zuvor und die Auswirkungen an dem einen Ende auf dem jeweils anderen deutlich zu spüren. Die Einteilung erfolgt nach Kontinenten und sieht wie folgt aus: Amerika Die Vereinigten Staaten befinden sich nach wie vor im Wahlkampf. Die Präsidentschaftswahl rückt näher und die Nervosität des politischen Establishments nimmt immer deutlichere Züge an. Die Republikaner haben ihren Kandidaten mit John McCain gefunden, doch die Demokraten befinden sich noch immer mitten im Zweikampf Clinton und Obama und befürchten im andauernden Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden so unterschiedlichen KandidatInnen — Erfahrung gegen den Wunsch der Veränderung — zerrissen zu werden. Wie auch immer es ausgeht, mit kommendem November steht der Termin für die PräsidentInnenwahl jedenfalls fest und nach der Ära Bush wird sich das Land verändern. Neben dem Irakkrieg und dem Status der USA in Umweltfragen, hält auch die anhaltenden Rezen- 30 sion den Staat im Atem und die Auswirkungen auf die restliche Welt beginnen bereits spürbar zu werden. Nebenbei plant die NASA (National Aeronautics and Space Administration) spätestens mit 2020 wieder bemannte Missionen auf unseren Trabanten zu schicken und um 2030 herum eine feste Basis zu errichten. Eine Station nach Vorbild der ISS wird nach Plänen der US Weltraumbehörde dabei den Mond umkreisen und in weiterer Zukunft als Sprungbrett für die bemannte Erforschung des Mars dienen. Asien China steht im Zeichen der Olympischen Spiele und umso mehr bedrücken die Begleitumstände, die den friedlichen Grundlagen der sportlichen Wettkämpfe zutiefst widersprechen. Tibet versucht im Rahmen der medialen Aufmerksamkeit auf seinen Status unter dem Besatzer China aufmerksam zu machen, und wird vom Land des Lächelns mit mitunter brutalsten Maßnahmen in die Schranken gewiesen. Die restliche Welt wirkt gespalten und lässt den Anschein von Hilflosigkeit durchblicken. Das EUParlament verurteilt die Maßnahmen Chinas und drängt auf Veränderungen in der Beziehung zu Tibet. Einige Regierungchefs der Nationalstaaten haben bereits ihre Nichtteilnahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten bekannt gegeben und weitere könnten noch folgen. Der Fackellauf (der — kleine geschichtlich interessante Notiz am Rande — bei den Spielen im nationalsozialistischen Deutschland eingeführt wurde) wurde von Demonstrationen am gesamten Globus überschattet. Die neuesten besorgniserregenden Nachrichten aus China kündigen die Ausweisung (durch Nicht- VERMISCHTES medizynisch Verlängerung der Visa) von ausländischen Studierenden während der Spiele an. Afrika In Simbabwe standen Wahlen auf der Tagesordnung. Die Chance, dass Diktator Mugabe, der seit Jahrzehnten im Land herrscht, es wirtschaftlich in den Bankrott getrieben und dafür gesorgt hat, dass die Inflation sämtliche Vorstellungen sprengt (eine Banane kostet mittlerweile über fünf Mal so viel wie noch vor acht Jahren ein Einfamilienhaus), seine Macht abgegeben muss, stehen so gut wie selten zuvor. Doch die Klammer scheint sich nur langsam zu lösen und lässt, durch eine von ihm angewiesene Neuauszählung, die aller Voraussicht nach mit Wahlbetrug einhergehen wird, das Schicksal des Landes trotz alledem im Ungewissen. Europa EU Auf dem gesamten Kontinent wird der Reformvertrag, der, allen Unkenrufen zum Trotz, erhebliche Verbesserungen innerhalb der Europäischen Union der 27 Mitgliedsstaaten bedeutet, ratifiziert. Österreich hat das Verfahren bereits hinter sich und der Rest der EU wartet gespannt auf die Abwicklung der Volksabstimmung in Irland, die im Juni vonstatten gehen wird. Europa stehen spannende Wochen bevor, die die Zukunft der Union maßgeblich bestimmen könnten. Spanien Hier liegt ebenso eine Wahl hinter dem Land der Stierkämpfer, welche mit der Bestätigung von Premierminister Zapatero in Amt und Würden endete. Premiere: Im neuen Kabinett stellen die Frauen die Mehrheit mit neun zu acht. So hat Spanien zum Beispiel zum ersten Mal eine Frau als Verteidigungsministerin, welche überzeugte Pazifistin ist und momentan Mutterfreuden entgegensieht. Türkei Das Land kommt nicht zur Ruhe. Der Machtkampf zwischen der gewählten Vertretung und den Militärs, die sich als die Bewahrer des Kemalismus — begründet von Gründer Atatürk — sehen und vermutlich auch ihre eigene Schwächung befürchten, spitzt sich mehr und mehr zu. Nach der Aufhebung des Kopftuchverbots an Universitäten ermittelt die Staatsanwaltschaft des Landes wegen Verfassungsbruches gegen die Regierung und erwägt ein Verbot der Partei von Premierminister Erdogan. Die Regierung dagegen zieht eine Änderung der Verfassung in dieser Causa in Betracht und scheint einer der wichtigsten Forderungen der EU im Rahmen der diplomatischen Bemühungen, nämlich die Abschaffung des „Beleidigung des Türkentums, der Republik und der Institutionen und Organe des Staates“-Paragraphen im Strafgesetzbuch, in Angriff zu nehmen. Die EU beäugt die Lage in der Türkei mehr als kritisch. ihren Höhepunkt und die Diskussion wurde mehr durch Emotionen als durch Sachverhalte bestimmt. Nach einem kurzen Osterfrieden scheinen jetzt erneut kleinere Risse in der großen Koalition zwischen der SPÖ und der ÖVP sichtbar zu werden. Die Reform des Gesundheitswesens ist in aller Munde und führt zu scharfen Absagen der Ärztekammer gegen Pläne der Sozialpartner, welche u. a. die Einführung von befristeten Einzelverträgen für ÄrztInnen vorschlagen. Die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz steht vor der Tür und die möglichen Auswirkung auf das Leben in den einzelnen Austragungsorten verleiten zu vielen Diskussionen. So oder so wird das sportliche Großereignis die Aufmerksamkeit der Bevölkerung in den Bundesländern auf sich ziehen und Österreich für einen knappen Monat in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit versetzen. Nun bin ich bereits am Ende dieses ersten Versuches, einen kleinen Einblick in das Weltgeschehen der vergangenen Wochen zu liefern, angelangt. Vielleicht konnte ich ja die eine oder andere neue Information in diesen beiden Seiten unterbringen, die euch zum Nachschlagen anregt. Eines ist jedoch klar und so deutlich wie selten jemals zuvor: Die Welt ist im Wandel und ein neuer Tag kann alles völlig verändern. Italien Das Land hat gewählt und erneut steht Silvio Berlusconi mit seinem rechtsgerichteten Bündnis an den Rudern der Macht. Für das Land im Süden wird eine Zeit des Stillstands befürchtet, die es für Jahre lähmen könnte. Österreich Auch bei uns gibt es eigentlich keine Möglichkeit zu verschnaufen. Die Kontroversen bezüglich des Reformvertrages der Europäischen Union erreichten kurz vor der Ratifizierung durch das Parlament CHRISTIAN VAJDA (GRAS) ÖH-MED-VORSITZTEAM 31 VERMISCHTES medizynisch „Der Sternwanderer“/„Stardust“ Eine Kritik „Are we human because we gaze at the stars, or do we gaze at them because we are human?“ Inhalt Eines Nachts, getrieben von jugendlicher Ungeduld, macht sich ein junger Mann nahe des Dörfchens Wall auf, um die alte Steinmauer zu überqueren, welche eine Barriere zwischen unserer Realität und dem sagenumwobenen Königreich Stormhold darstellt, um jenes geheimnisvolle Reich zu erkunden. Nachdem er den Wächter des Walls überlistet und die Mauer überwunden hat, erreicht er ein kleines Städtchen, die erste Siedlung in Stormhold. Dort begegnet er einer wunderschönen Frau, welche Sklavin einer Hexe ist. Nach einer unvergleichlichen Liebesnacht, macht der Junge sich wieder auf seinen Heimweg. Neun Monate später findet er auf seiner Türschwelle ein schreiendes Baby. Seinen Sohn. Knappe zwei Jahrzehnte später ist Tristan mittlerweile zu einem jungen Mann herangewachsen und in die Dorfschönheit Victoria verliebt, welche allerdings einem anderen 32 versprochen ist. Um ihr seine Liebe zu beweisen, verspricht er Victoria, die Sternschnuppe, die gerade hinter der mystischen Mauer niedergegangen ist, zu suchen und sie ihr innerhalb einer Woche als Hochzeitsgeschenk zu bringen. Nach der einen oder anderen Schwierigkeit gelangt er zur Absturzstelle des Stern in Stormhold, findet dort aber nur eine wunderschöne, aber sehr irritiert wirkende Frau vor. Yvaine, die sich als der Stern selbst entpuppt, ist natürlich alles andere als glücklich, als Tristan sie zu seiner Geliebten zu schleppen versucht. Und so beginnt das Abenteuer dieser beiden unterschiedlichen Leben, das von Gefahren nur so trotzen wird. Denn sowohl die Hexe Lamia, die auf der Suche nach immer währender Jugend für sich und ihre beiden Schwester ist und dafür das Herz des zu einem Menschen gewordenen Sterns benötigt, als auch die Söhne des Königs von Stormhold, welche nach einem Amulett suchen, das Yvaine unglücklicherweise um ihren Hals trägt und das ihren Machtanspruch sichern soll, sind den beiden auf den Fersen und gewillt, Yvaine mit allen Mitteln in ihre Finger zu bekommen. Im Laufe dieses Abenteuers begegnen sie vielen unterschiedlichen und eigenwilligen Charakteren und lösen das eine oder andere Rätsel des Königreichs Stormhold. Hintergrund und Produktion „Der Sternwanderer“ basiert auf dem von Neil Gaiman geschriebenen Roman „Stardust“ aus dem Jahre 1998. Gaiman erweist sich als äußerst kreativer Künstler, der sich auf den verschiedensten Gebieten betätigt und so unter anderem sein Talent als Autor von Prosa, wie auch von Drehbüchern („Beowulf“) und Comics („The Sandman“) unter Beweis stellen konnte. Der Film wurde in England, Schottland, Wales und Island mit einem Produktionsbudget von 70 Millionen Dollar gedreht. Weltweit wurden schließlich über 135 Millionen Dollar eingespielt. Es konnte ein Cast an den unterschiedlichsten Darstellern, von Ikonen wie Peter O´Toole über Robert De Niro bis hin zu Jungtalenten wie Charlie Cox oder Claire Danes zusammengeführt werden, welcher der Welt von Stormhold Leben einhauchte. VERMISCHTES medizynisch DarstellerInnen/Team Charlie Cox.................... Tristan Thorn Claire Danes ............................ Yvaine Michelle Pfeiffer ...................... Lamia Robert deNiro....... Cpt. Shakespeare Mark Strong ........................ Septimus Sienna Miller .......................... Victoria Regie....................... Matthew Vaughn Drehbuch ................... Jane Goldman, Matthew Vaughn, Musik ............................... Ilan Eshkeri Laufzeit.......................... 130 Minuten Altersfreigabe ........................... ab 12 erschienen 2007 Kritik Hervorragende DarstellerInnen, gute Effekte, wundervolle Kostüme und Kulissen, Storyideen, die vom Mainstream weit entfernt sind und ein bunter Genremix machten den Film zu einem Highlight des vergangenen Kinojahres. Das Drehbuch besticht durch eine geradlinige Erzählung, welche die unterschiedlichen Ebenen des Films und die Wege der verschiedenen Charaktere gekonnt miteinander verwebt. Die Inszenierung erzeugt sowohl eine märchenhafte Stimmung als auch eine spannungsgeladene Atmosphäre, die schließlich im finalen Showdown mündet. Die Kombination von Romantik, Action, Fantasy und noch einigen Genres mehr war eine der erfrischendsten Kinoerfahrungen für mich seit langem. Der junge und etwas unbeholfene Tristan, der sich zum wahren Helden entwickelt, der gefallene Stern Yvaine, die Söhne des Königs im Wettstreit um die Macht, die Hexe Lamia oder ein Robert de Niro als Captain Shakespeare, der von einer ganz anderen Seite zu sehen ist, als es seine bisherigen Rollen vermittelten, prägen in allen Facetten den Bildschirm und lassen einen fürs erste nicht mehr los. Dabei nicht zu vergessen der Geisterchor der verstorbenen Königssöhne, welcher die gesamte Szenerie satirisch betrachtet. Der Film sticht aus den verschiede- nen Fantasyfilmen der letzten Jahre hervor, entpuppt er sich doch, all dem Genremix zum Trotz, Satire und ein Augenzwinkern gehören dabei jedoch auch immer dazu, als ein Märchen in seinen besten Eigenschaften, dominiert von Neugier nach dem Unbekannten, Heldenmut — aufgrund der Sache und nicht des Ruhmes willen — und schlicht und einfach Hoffnung. Etwas das heutzutage rar geworden ist. Vielleicht liegt es einfach an dem Zynismus unserer Zeit, dass wir uns nur mehr allzu selten verzaubern lassen wollen. VON CHRISTIAN VAJDA 33 REZENSIONEN medizynisch Rezension Gynäkologie und Geburtshilfe (Duale Reihe) Inhalt Das Buch bietet einen Überlick und vertieftes Wissen ausgehend von der Anatomie und den endokrinologisches Grundlagen über die Erkrankungen der Gynäkologie bis hin zu den Notfallssituationen derselben. Didaktik und Aufbau Mit der 3. Auflage des Lehrbuches aus dem Fach der Gynäkologie und Geburtshilfe bekommt man ein umfassendes Nachschlagwerk in bekannter Manier aus der Dualen Reihe geboten, welches Lehrbuch und Repetitorium in einem gekonnt verbindet. Das Buch unterteilt sich in sechs Teile, die sich wiederum in die verschiedenen Unterkapitel aufspalten und sich dann in die jeweiligen Erkrankungen und Themengebiete aufzweigen. Die Aufteilung des Buches gewährleistet bereits im Inhaltsverzeichnis die Möglichkeit sich einen guten Überblick über die wichtigsten Kapitel des Buches zu verschaffen und sorgt somit für einen idealen Einstand für etwaige Lernstunden. Pluspunkt der Reihe sind nach wie vor die Zusammenfassung und Auflistung der wichtigsten Punkte einer jeweiligen Seite an den Rändern der selben und die gute didaktische Umsetzung der Inhalte. Unterstützt werden die textlichen Ausführungen durch Grafiken und Bilder, die eine Hilfestellung für Einprägsamkeit und besseres Verständnis der einzelnen Themengebiete leisten und die Fakten anschaulicher und plastischer darstellen. Ein weiterer Pluspunkt der vorliegenden Ausgabe findet sich in der beiliegende Video-CD welche Videos zur „Regelrechten Geburt“ und „Geburtshilflischen Operationen“ bietet und somit auch Anschauungsmaterial in bewegtem Bild und Ton liefert. Fazit Das Buch bietet ein umfassendes Werk über das Fach der Gynäkologie, welches auch durchaus als Nachschlagewerk, aufgrund seiner Länge und Ausführlichkeit (immerhin 785 Rezension Seiten), dient und im Preis-/ Leistungsverhältnis mit 49,95 Euro gut wegkommt. Gerade aber aufgrund seines Umfanges dürfte es eher für diejenigen von Interesse sein, die sich im Fach der Gynäkolgie und Geburtshilfe vertiefen wollen. VON CHRISTIAN VAJDA Stauber, M. unf Weyerstahl, T.: Gynäkologie und Geburtshilfe (Duale Reihe) 3. Auflage, Thieme 2007. 49,95 Euro ISBN-10: 3131253436 * Dieses Buch könnt gewinnen (Rätsel, S.39) ihr Gynäkologie und Geburtshilfe Zielgruppe Das Buch richtet sich sowohl an Studierende der Medizin, als auch an ÄrztInnen, die in dieser medizinischen Fachrichtung tätig sind. Inhalt Der Inhalt dieses Buches erreicht ein weites Spektrum der Gynäkologie und Geburtshilfe. Es werden anatomische Grundlagen ebenso erklärt wie akute Notfallsituationen. Auch werden Untersuchungsmethoden der Gynäkologie anschaulich dargestellt. Didaktik Dieses Buch versucht in verständlicher Sprache einen brauchbaren Überblick über dieses doch sehr breit 34 gefächerte Themengebiet zu geben. Aufbau In 28 Kapitel gegliedert, begleitet von vielen farbigen Bilder und eine annehmbare Zahl an Tabellen eignet es sich als Nachschlagewerk für die Prüfung und als fundierte Lernunterlage. Fazit Durch den übersichtlichen und gut strukturierten Aufbau ist dieses Buch eine gute Grundlage dafür, sich intensiver mit diesem Fachgebiet zu beschäftigen, doch erscheint mir der Preis allerdings sehr hoch, da durchaus Bücher auf dem Markt sind, die ebenfalls einen guten Überblick geben und preislich attraktiver sind. * VON M. Breckwoldt, M. Kauffmann, A. Pfeiderer (Hg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. 5. Auflage, Thieme 2008. 69,95 Euro (bei Amazon) ISBN: 978-3-13118905-9 Dieses Buch könnt gewinnen (Rätsel, S.39) RITA SCHROFFNER ihr REZENSIONEN medizynisch Rezension Kurzlehrbuch Innere Medizin Zielgruppe Studierende. Und dennoch fragt sich das Buch im allerersten Satz im Vorwort bereits: Warum ein Kurzlehrbuch der Inneren Medizin zusätzlich zu den hervorragenden Lehrbüchern, die bereits verfügbar sind? Zum einen wird eingangs erwähnt, dass das Buch keine Vollständigkeit bietet. Danach wird beschrieben, dass das Buch einen Überblick bieten soll. Schließlich kommt man darauf zurück, dass es doch die gesamte Basis beinhaltet. Inhalt Am Buchrücken wird die Prüfungsrelevanz gelobt.Eventuell stehen die Chancen nicht schlecht, eine Prüfung aus Innerer Medizin zu bestehen, wenn man das Buch auswendig kennt. Dennoch handelt es sich hier um ein „Kurzlehrbuch“, das heißt: es ist nicht alles enthalten.. Didaktik Eines der größeren Probleme der Medizindidaktik sind Listen. Listen, die in Form von Aufzählungen von z. B. Laborparametern, Symptomen und vie- len anderen in einer möglichst günstigen Form (Stichwort „gehirngerecht“) vermittelt werden sollen. Das ist zwar nicht nur der Anspruch von Lehrbüchern, aber besonders dort wäre eine überlegte Verwendung von Listen sinnvoll. Statt einer leichter einprägsamen Struktur wird in Blocksätzen aufgezählt; also Post-it drübergeklebt, die Liste gegliedert darauf geschrieben und weitergelesen. Anderes Problem: Die in der Medizin gern verwendeten römischen Numeralen I, II und III zur Angabe von Graden, Typen, Stadien etc. kombinieren sich mit einem Lapsus layoutorius: Das im Englischen Pipe (Röhre) genannte Zeichen | wird zur Gliederung verwendet. Prinzipiell nichts Schlechtes. In Kombination mit z. B. einer Typenaufzählung allerdings verwirrend. Aufbau Def., Ep., DD., Th., Prg., Ät., KL., Lab., Ko., Vo. etc. finden sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen — vergleicht man mit Herolds Innerer Medizin, erscheint der Inhalt ähnlich — ausgeschriebene Sätze, die eben bei Rezension Herold in zwei Worten gesagt sind. Die Ausführlichkeit läßt auch stellenweise Links zu Websites zu, immer wieder finden sich Praxistipps. Fazit Siehe Zielgruppe. Wer mit dem Gedanken spielt, sich das Buch zu kaufen, sollte es vorher ausborgen und ein Kapitel probeweise lernen. VON THOMAS TSCHOELLITSCH Baenkler, H.-W. et al: Kurzlehrbuch Innere Medizin 1. Auflage, Thieme 2007. 34,95 Euro (bei Amazon) ISBN-10: 3131416718 * Dieses Buch könnt gewinnen (Rätsel, S.39) ihr Medizinische Terminologie Zielgruppe Medizinstudierende der ersten Semester, Personen, die sich mit medizinischem Slang auseinandersetzen wollen und/oder müssen. Inhalt Medizinische Fachbegriffe, Anatomie, Pharma-Vokabellisten, Übungen, insgesamt 239 pralle Seiten. Didaktik Nach einer kurzen Vokabelliste folgen jeweils Übungen. Sehr guter didaktischer Aufbau, falls man „neu“ in der Welt der medizinischen Sprache ist. Aufbau Einführung, Grundlagen Schnellkurs, spezielle Termini aus Anatomie, His- tologie, Embryologie, Pharmakologie, Sprichwörter, Vokabelverzeichnis. Der Aufbau ist logisch und strukturiert. Zusätzlich finden sich noch einige kurze englische Texte und Redewendungen. Fazit Das Buch ist für Nicht-MedizinerInnen, die sich mit der Fachsprache beschäftigen, gut geeignet, durch die vielen Übungen sieht man schnell Anwendungsgebiete und lernt leichter. Auch für Studierende aus den ersten Semestern, die einen Arztbrief endlich mal verstehen wollen, ist das Buch eine gute Sache. Für höhere Semester ist es wenig brauchbar — höchstens zum Nachschlagen bzw. um sich ein bisschen mit englischer medizinischer Wolfgang Caspar: Medizinische Terminologie. 2. Auflage, Thieme 2007 24,95 Euro (bei Amazon) ISBN: 978-3-13121652-6 * Dieses Buch könnt gewinnen (Rätsel, S.39) ihr Terminologie auseinanderzusetzen. VON MARTIN FANDLER 35 REZENSIONEN medizynisch Rezension Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie Inhalt Das Buch, zwar auch als Lehrbuch dienlich, aber prinzipiell als Leitfaden durch den Praxisalltag konzipiert, präsentiert sich als umfassendes Werk durch die fachlichen Untiefen der Psychiatrie und Psychotherapie. Didaktik & Aufbau Die Checkliste bietet mit ihren knapp 500 Seiten ein handliches Format, das ohne größere Kompliaktionen jederzeit zum Nachschlagen animiert. Aufgrund der Konzeption als Checkliste bekommt man klarerweise eine Fülle an Informationen, die nicht durch langen Passagen unterbrochen werden, sondern pures Wissen konzentriert vermitteln. Das Nachschlagwerk bietet wie auch bereits andere Teile der Reihe eine Unterteilung in fünf — farblich kodierte — Hauptkapitel, die sich wie folgt zusammensetzen: • Diagnostik (Untersuchungsmethoden und Tests) • Leitsymptome • Krankheitsbilder (mit Notfällen) • Therapieverfahren/Forensik • Anhang (Medikamente, Fachzeitschriften, Psychiatrisches Glossar) Die Krankheitsbilder in Kapitel 3 orientieren sich an der ICD-10 Klassifikation der WHO und bilden die jeweiligen Unterabschnitte des Kapitels. Die Erkrankungen selbst werden wiederum in sechs Bereiche sortiert: • Grundlagen • Klinik • Diagnostik • Differenzialdiagnose • Therapie • Verlauf und Prognose Preis/Leistung Der Preis ist mit 34,95 Euro im normalen Mittel gelegen und ist aufgrund der Detailfülle und Präsentation durchaus akzeptabel. Fazit Das Buch ist für all jene eine gute Alternative, die sich zusätzlich in diesem Fachgebiet vertiefen wollen oder sich im klinischen Alltag mit psychiatrischen Fragen konfrontiert sehen. VON CHRISTIAN VAJDA Die sorgfältige Gliederung und Verteilung einer Erkrankung, auf durchschnittlich höchstens zwei Seiten, sorgt für optimale Orientierung und lässt in jedem Fall eine gezielte und erfolgreiche Suche, nach z. B. Diagnostik oder Therapie, zu. Ebenso bietet das Kapitel zu den Therapieverfahren einen guten Überblick und erklärt die verschiedenen Substanzen anschaulich und übersichtlich. Theo R. Payk: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. 5. Auflage, Thieme 2007. 34,95 Euro ISBN-10: 3137102057 Rezension Checkliste Chirurgie Zielgruppe „Checkliste Chirurgie“ richtet sich an Studierende (als Vorbereitung auf die Chirurgie-Prüfung), FamulantInnen und ÄrztInnen in der Ausbildung. Inhalt & Aufbau Eine vierfarbige Kodierung außen am Buch ermöglicht schnelles Nachschlagen. Beginnend im grauen Teil mit Grundlagen, denen man im Stationsalltag begegnet, über den grünen, der sich häufigen Notfallsituationen widmet und den blauen, eigentlichen chirurgischen Teil bis zum roten Teil, in dem häufige Operationen dargestellt werden. In den jeweiligen Abschnitten wird auch nur jeweils diese als zweite Farbe verwendet, Abbildungen findet man in diesem Buch eher selten. 36 Didaktik Dieses Buch eignet sich für das schnelle Nachschlagen perfekt. Die Sprache scheint dem angepasst, da viel mit Stichwörtern und Aufzählungen gearbeitet wird, wodurch es allerdings teilweise nicht wirklich angenehm zu lesen ist. Fazit Dieses Buch versucht kurz und kompakt einen Überblick über die gesamte Chirurgie zu geben. Durch das praktische Kleinformat kann man es fast überall hin mitnehmen. Für ein Buch, das sich zwar sehr gut als Nachschlagewerk, durch den knappen Stil jedoch weniger zur Prüfungsvorbereitung eignet, ist der Preis allerdings relativ hoch. F. Largiader, D. Saeger, O. Trentz: Checkliste Chirurgie. 9. Auflage, Thieme 2008. 44,95 Euro (bei Amazon) ISBN: 978-313-522509-8 * VON Dieses Buch könnt gewinnen (Rätsel, S.39) RITA SCHROFFNER ihr REZENSIONEN medizynisch Rezension Medikamentöse Therapie Zielgruppe Ursprünglich gedacht für die Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege, hat sich das Buch von Auflage zu Auflage immer mehr zu einem Lehrbuch und Nachschlagewerk für alle Gesundheitsberufe entwickelt. Studienmäßig passt es wohl am besten zur verkürzten Ausbildung zur/ zum diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerIn, welche man im Anschluss an das Bachelorstudium für Gesundheits- und Pflegewissenschaft absolvieren kann. Inhalt Das Buch versteht sich als Nachschlagewerk und Lernhilfe bei allen wichtigen Informationen Arzneimittel betreffend. Dies beinhaltet Wirkungsweise, Anwendungsmöglichkeiten, Nebenund Wechselwirkungen sowie praxisorienterte Hinweise. Aufbau Das Buch ist farblich gegliedert in Körperregionen und dort auftretende Erkrankungen. Auf eine kurze Beschreibung, was darunter zu verstehen ist, folgen die dagegen verwendeten Medikamente inklusive Wirkstoffe. Darüber hinaus sind teilweise auch Tipps zur Verabreichung und Hinweise zur pflegerischen Relevanz zu finden. Fazit Die 6. Auflage kommt in komplett neuem Outfit und weiß durchaus zu gefallen. Übersichtlichkeit wird groß geschrieben und ermöglicht das schnelle Nachschlagen sowohl im Beruf als auch während des Studiums. VON STEPHAN PLOHBERGER Didaktik Für einzelne Pharma-Vorlesungen wohl zu ausführlich, läuft es als Nachschlagewerk zur Höchstform auf. Der ausführliche Index erlaubt die Suche sowohl nach Medikamenten als auch nach Erkrankungen. F.-J. Kretz, S. Reichenberger: Medikamentöse Therapie. 6. Auflage, Thieme 2007. 34,95 Euro ISBN: 9783136327067 Preis Der Umfang beträgt über 550 Seiten. Der Preis hält sich demnach in einem vertretbaren Rahmen. Rezension Taschenatlas Anästhesie Zielgruppe „Ideal für Berufsanfänger, den Studenten und das Fachpflegepersonal!" steht am Buchrücken. Wieder einmal wird versucht, alle(s) unter einen Hut zu bringen. Dass diese drei Gruppen verschiedene Zugänge zur Anästhesie haben, liegt nahe. Dem nicht entsprechend wird ein Weg für alle gewählt. rativen Versorgung alles zu behandeln, das letzte Kapitel zur Reanimation mutet als Lückenfüller an. Inhalt Viel. Aber nicht alles — das Stichwort Gewichtung diktiert eindeutig eine klinische, krankenhaus-spezifische Orientierung. Die (auch ambulant existente) Schmerztherapie, eine der Säulen der Anästhesie, wird auf weniger als zehn Seiten abgehandelt. Dazu gibt es ca. zehn Seiten Gefäßzugänge, aber nur ca. vier Seiten maschinelle Beatmung. Gleichzeitig wird versucht, von der Rezeptortheorie ausgehend über PDU und Narkoseführung bis zur postope- Aufbau Da es sich trotz aller inhaltlichen Fülle um einen Taschenatlas handelt, wurden Großkapitelüberschriften weggelassen. Die Kapitel sind nach Farben unterteilt. wegen der unübersichtlichen Gestaltung ungünstig — teuer. VON THOMAS TSCHOELLITSCH Didaktik Zum einen wird Grundwissen angenommen, dann aber wieder auf die Basics eingegangen. Zielgruppenunterschiede werden nicht ersichtlich. Fazit Für Studierende selbst zur Berufsorientierung wenig geeignet, da ähnlich anderen Taschenatlanten sehr komprimiert Detailwissen vermittelt wird. Als schnelles Nachschlagewerk Roewer, N. et al.: Taschenatlas Anästhesie. 3. Auflage, Thieme 2008. 39,95 Euro (bei Amazon) ISBN-13: 9783131287830 * Dieses Buch könnt gewinnen (Rätsel, S.39) ihr 37 UNTERHALTUNG medizynisch Das cand.-med.-Sommer-Team und all die Fragen, die du nie zu stellen wagtest Hallo cand.-med.-Sommer-Team! Ich bin 25 Jahre alt, solo und stehe mitten im Leben! Grundsätzlich bin ich ein genügsamer Mensch, manchmal will ich aber einfach ein bisschen mehr. Von Vorteil ist, dass sich dieses „Bisschen“ recht eindeutig definieren lässt: Ich will statt einem Liebhaber, drei haben — und das zur gleichen Zeit im selben Bett! Von Nachteil ist allerdings, dass sich die drei dazu notwendigen Kandidaten nicht so einfach finden lassen. Und hier setzt auch schon meine Frage an euch an: Wo finde ich drei nette und aufgeschlossen Jungs, die für so ein kleines erotisches Abenteuer zu haben wären? Liebe Grüße, eure Jasmin Liebe Jasmin! Deine Frage zu beantworten ist tatsächlich eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. So ein „bisschen mehr“ kann oft ganz schönes Kopfzerbrechen bereiten — aber wie bisher immer, so haben 38 wir auch diese Mal gute Ratschläge für dich parat! Die etwas unprätentiöse Lösungsvariante wäre, dich in einen Swingerclub zu empfehlen, allerdings sind hier einige suboptimale Faktoren zu beachten: Es ist erstens denkbar, dass das dortige Klientel nicht ganz deinen Wünschen entsprechen könnte. Zweitens gibt es auch hier keine Garantie darauf, dass du die drei tapferen Musketiere finden wirst, die bereit sind mit dir gemeinsam ins Gefecht zu ziehen. Drittens kann man wohl nicht behaupten, in einem solchen Etablissement halbwegs ungestörte Stunden verbringen zu können. Wir wären aber nicht das cand.med.-Sommer-Team, wenn wir nicht die optimale Lösung hätten, um deine Wünsche zu befriedigen — und das im wahrsten Sinne des Wortes! Zufällig kennen wir da drei verdammt heiße Jungs, die nur darauf warten, dich und dein Bett im Sturm zu erobern! Das einzige, was die drei von dir verlangen, um all deine Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen ist, dass du gut blasen können musst. Wir haben Gary, Jason und Joe das erste Mal bei einem Einkaufsbummel getroffen, und so, wie wir sie kennen gelernt haben, wollen sie nur dann, wenn du willst, sind nicht aufdringlich und im Gegensatz zu anderen Männern relativ pflegeleicht. Und jetzt kommt das Beste!!! Bei Bedarf lässt du einfach die Luft aus ihnen raus, legst sie zusammen und verstaust sie in einer Schuhschachtel unterm Bett! P.S.: Bei dildoking.de kosten sie zusammen nur 212,95 Euro. Wir wünschen dir aufregende Nächte und einen schönen Frühling, dein cand.-med.-Sommer-Team! Hast du auch eine Frage an cand. med. Sommer? — oeh.sommer@meduni-graz.at UNTERHALTUNG medizynisch Medizynisches Rätsel Auf einer Schautafel sollten die Einsätze des Rettungshubschraubers vom Vortag dokumentiert werden. Leider ist dabei einiges durcheinander gekommen, aber in 30 Minuten beginnt bereits die Teambesprechung, bei der die Tafel präsentiert werden soll. Kannst du rekonstruieren, wann der Hubschrauber gestern wohin gerufen wurde, um welchen Patienten oder welche Patientin es sich handelte und was der Grund des Einsatzes war? 1 2 3 4 5 Ort Ort Ort Ort Ort Zeit Zeit Zeit Zeit Zeit PatientIn PatientIn PatientIn PatientIn PatientIn Einsatzgrund Einsatzgrund Einsatzgrund Einsatzgrund Einsatzgrund Hinweise 1. Zu Anna X. kam der Hubschrauber irgendwann nach 10 Uhr. 2. Der Ort, an dem Jan S. vom Hubschrauber aufgenommen wurde — er hatte einen Herzinfarkt —, ist auf der Tafel eine Position weiter rechts als St.Gallen, wo der Hubschrauber um 16.30 Uhr zum Einsatz kam. 3. Zu dem Patienten oder der Patientin am Großglockner, der/die aus der Felswand geborgen werden musste, und auch zu einer anderen Patientin, nämlich Tamara F., kam der Hubschrauber am Nachmittag. 4. Der/die PatientIn an dem Ort, der hier die Position 2 einnimmt — es handelt sich nicht um Villach —, wurde um 15 Uhr vom Hubschrauber abgeholt. 5. Der/die PatientIn, der/die in einen Verkehrsunfall verwickelt war, hat keinen Vornamen mit vier Buchstaben. Zu ihm/ihr kam der Hubschrauber um 11.30 Uhr, nicht jedoch an den Ort, der eine Position weiter rechts als Judendorf auf der Schautafel zu sehen ist. 6. Andrea R. wurde in Gröbming abgeholt. Zu ihr kam der Hubschrauber später als zu dem Patienten oder der Patientin, der/die einen Jagdunfall hatte. 7. Der Ort, an dem Elli P. vom Hubschrauber aufgenommen wurde, hat die Positionsnummer 4 auf der Tafel. Uhrzeiten: 10.00, 11.30, 14.00, 15.00, 16.30 Orte: St.Gallen, Großglockner, Judendorf, Villach, Gröbming PatientInnen: Anna X., Andrea R., Elli P., Jan S., Tamara F. Grund des Einsatzes: Bergung aus einer Felswand, Verkehrsunfall, Intensivtransport, Jagdunfall, Herzinfarkt GEWINNE Unter den EinsenderInnen der richtigen Lösung verlosen wir diesmal u. a. „Gynäkologie und Geburtshilfe (Duale Reihe)“, „Gynäkologie und Geburtshilfe“, das „Kurzlehrbuch Innere Medizin“, den „Taschenatlas Anästhesie“, „Medizinische Terminologie“ und die „Checkliste Chirurgie“. Lösungen an Nena unter oeh.raetsel@meduni-graz.at. Einsendeschluss: 30. Juni 2008. Bücherwunsch bitte bekanntgeben — wird nach Möglichkeit berücksichtigt. Die Lösungen der medizynischen Rätsel findet ihr in Zukunft nach Einsendeschluss auf http://oeh.meduni-graz.at/medizynisch. 39 JUNG v.MATT/Donau BA_thomas_A4abf.indd 1 14.04.2008 8:16:14 Uhr