Ausgabe 2 / 2012 27. April 2012 Mannschaften komplett / Wildcard
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Ausgabe 2 / 2012 27. April 2012 Mannschaften komplett / Wildcard
Ausgabe 2 / 2012 27. April 2012 Mannschaften komplett / Wildcard an Japan Deutschland mit Christopher Kas als vierten Spieler Düsseldorf (pps) Das Teilnehmerfeld des POWER HORSE WORLD TEAM CUP vom 20. bis 26. Mai im Düsseldorfer Rochusclub ist komplett. Nachdem Japan die Wildcard erhalten hatte, äußerte sich Turnierdirektor Dietloff von Arnim sehr zufrieden: „Die Japaner mit ihrem jungen Shooting-Star Kei Nishikori, immerhin bereits die Nummer 17 der Welt, könnten durchaus für eine faustdicke Überraschung sorgen. Vor allem, da sie in der ‘japanischen Hauptstadt Deutschlands‘ - in Düsseldorf - spielen.“ In Düsseldorf sind circa 8000 Japaner beheimatet. Titelverteidiger Deutschland, mit fünf Siegen bei der Tennis-Mannschafts-WM Rekordhalter des Turniers, tritt in genau der gleichen Besetzung an wie 2011, nachdem Doppel-Spezialist Christopher Kas als vierter Spieler ins Team kam. Für das deutsche Quartett mit Florian Mayer, Philipp Kohlschreiber, Philipp Petzschner und Christopher Kas wird die Titelverteidigung kein leichtes Unterfangen, denn mit dem Tschechen Tomas Berdych (aktuell Nr. 7), dem Serben Janko Tipsarevic (Nr. 8) sowie dem US-Amerikaner Mardy Fish (Nr. 9) sind zum Beispiel drei Top Ten-Spieler am Start. Die Amerikaner bieten außerdem Superstar Andy Roddick auf. Mit Einführung des sogenannten „Ground-Tickets“ (gültig auf beiden Courts) trägt der Veranstalter der Güte und Ausgeglichenheit des Feldes Rechnung: Zum ersten Mal in der Geschichte der TennisMannschafts-WM können die Besucher während der Gruppenspiele von Sonntag bis Freitag im Rochusclub alle sechs „Länderspiele“ live verfolgen. Turnierdirektor Dietloff von Arnim: „Dieses Angebot ist in den vergangenen Monaten bereits sehr gut angenommen worden. Die Besucher haben jetzt die Möglichkeit, alle Matches zu sehen.“ Teilnehmerfeld POWER HORSE WORLD TEAM CUP 2012 Team Spieler USA Mardy Fish Andy Roddick James Blake Serbien 8 30 (Doppel 6) Coach Janko Tipsarevic Viktor Troicki Nenad Zimonjic Nenad Zimonjic 7 24 (Doppel 21) Coach Tomas Berdych Radek Stepanek Frantisek Cermak Tomas Krupa Coach Marin Cilic Ivan Dodig Ivo Karlovic Marin Cilic Coach Florian Mayer Philipp Kohlschreiber Philipp Petzschner Christopher Kas Tobias Summerer Coach Alex Bogomolov Dmitry Tursunov Igor Kunitsyn Yoav Schab Coach Juan Ignacio Chela Carlos Berlocq Leonardo Mayer Juan Pablo Brzezicki Pablo Fuente Coach Kei Nishikori Go Soeda Tatsuma Ito Dante Bottini Tschechien Kroatien Deutschland Russland Argentinien Japan / Wild Card Weltranglisten-Position (vom 23. April 2012) 9 28 73 23 77 60 21 33 75 (Doppel 20) 42 88 90 31 37 71 413 17 74 95 Fünf Fragen an… Thomas Königsbauer, Geschäftsführer POWER HORSE Energy Drinks GmbH „Bestes Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr“ Ihr Einstieg als Titelsponsor beim letztjährigen Tennis World Team Cup in Düsseldorf fiel zusammen mit der Markteinführung von POWER HORSE in Deutschland. Im Rückblick auf 2011 – hat sich Ihr Engagement in wirtschaftlicher Hinsicht schon gerechnet, oder kann man einen derartigen Schluss erst nach einem mehrjährigen Engagement ziehen? Thomas Königsbauer: „Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichneten wir das bisher beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte hinsichtlich Absatz, Umsatz und Gewinn. Insofern dürfen wir zufrieden sein. Der Distributionsaufbau in Deutschland kommt schrittweise voran. Auch hier sind wir mit dem Zwischenergebnis zufrieden, wir haben aber noch mehr vor.“ Wie nachhaltig war Ihr persönlicher Eindruck für das Jahr 1 des neuen Titelsponsors beim Turnier im Rochusclub? Königsbauer: „Ich fand die professionelle Organisation ziemlich beeindruckend. Ich kenne da andere Sportveranstaltungen, wo dies nicht so ist. Wir hatten TV-Übertragungen in rund 150 Ländern. Der WDR hat seine geplante Ausstrahlungsdauer 2011 um zwei Stunden überschritten und sogar noch die Siegerehrung gezeigt. In den Printmedien war die Darstellung hervorragend. Ich glaube, dass wir 2011 sehr gute Spiele gesehen haben.“ Die Verpflichtung des deutschen Spitzenspielers Philipp Kohlschreiber als Marken-Botschafter für POWER HORSE unterstreicht die Nähe Ihres Hauses zum Tennissport. Welche Rolle spielt Kohlschreiber als „Botschafter“ bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft wie auch bei anderen Turnieren? Königsbauer: „Philipp Kohlschreiber hat Anfang des Jahres zwei Ziele formuliert: Er will wieder in die Top 20, und er will den Titel beim POWER HORSE WORLD TEAM CUP verteidigen. Ich wünsche ihm viel Erfolg auf dem Weg zu diesen beiden Zielen. Daneben ist bei der Auswahl unserer Markenbotschafter auch die Persönlichkeit mitentscheidend. Der Sportler muss zu unserer Philosophie passen, und Philipp hat da unglaubliche hohe Sympathiewerte. Unmittelbar nach seinem ersten Auftreten mit dem POWER HORSE-Logo erhielten wir viele Anrufe. Dies zeigt, dass dieser Schritt schon wahrgenommen wurde. Außerdem ist Philipp für uns mit Grußbotschaften, Werbeauftritten etc. unterwegs. Unsere Nähe zum Tennissport ist auch daran zu erkennen, dass wir dieses Jahr bei den Valencia Open 500 auf der Rückbande zu sehen sein werden. Auch bei einem weiteren Tennisturnier in Deutschland werden wir wohl an den Start gehen. Und gemeinsam mit Mark-Kevin Goellner suchen wir im Nachwuchsbereich nach jungen Tennisstars.“ Welche Marketing-Aktivitäten plant POWER HORSE rund um die Weltmeisterschaft 2012? Königsbauer: „Es gibt für den Konsumenten ein Gewinnspiel mit Reisen nach Düsseldorf und ein Match auf dem Center Court mit einem Tennisprofi aus dem Teilnehmerfeld, also einem Preis, den man mit Geld nicht kaufen kann. Dafür haben wir einen eigenen Fernsehspot produziert, einen recht energetischen, wie uns die Konsumenten mitteilen. Das Gewinnspiel wird überdies über die Verpackung, in Printanzeigen und in einer breit angelegten Internetkampagne kommuniziert. Wir haben den ‚POWER HORSE CLUB CUP‘ in Nordrhein-Westfalen und in Österreich ins Leben gerufen. Da können die Meister der jeweiligen Tennisclubs sich auch ein Match gegen einen Tennisprofi auf dem Center Court erspielen. Wenn sich das Konzept bewährt, wird die Idee 2013 auch in weiteren Ländern umgesetzt.“ Fünf Fragen an… Thomas Königsbauer, Geschäftsführer POWER HORSE Energy Drinks GmbH Beteiligt sich POWER HORSE neben der Tennis-Mannschafts-Weltmeisterschaft in ähnlicher Weise auch noch in anderen Sportarten? Königsbauer: „Das sind bereits einige. Im Fußball sind wir schon länger aktiv, in Deutschland unter anderem als Bandenpartner von Fortuna Düsseldorf und Bayer 04 Leverkusen sowie bei zahlreichen Europa League-Spielen, z.B. bei Schalke 04, aber auch Mannschaften aus Spanien, Russland und Rumänien. POWER HORSE ist Partner des Iron Man in Europa und Afrika. Allein in Deutschland werden wir bei drei Iron Man-Rennen als Sponsor antreten, darunter bei der Europameisterschaft in Frankfurt. Beach Soccer haben wir für uns als sehr interessante Sportart entdeckt. Nach einem Test bei einem Turnier 2011 gehen wir damit auf drei Kontinente. Wir sponsern Turniere in Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien, Spanien etc. In Berlin werden wir im Juli namensgebender Sponsor der POWER HORSE Beach Soccer League sein. Da wird auch die deutsche Nationalmannschaft antreten.“ das Interview führte Gerd H e y d n Factbox POWER HORSE Energy Drinks GmbH Geschäftsführer Unternehmenssitz Niederlassungen Vertrieb Verkauf in Deutschland Thomas Königsbauer/CEO (44 Jahre, verheiratet, drei Kinder) und Horst Populorum/CFO Linz / Österreich Dubai / Vereinigte Arabische Emirate, Mill Valley / USA in über 50 Ländern weltweit seit März 2011 Gant erstmals Premium-Sponsor Düsseldorf (pps) Gant, amerikanischer Hersteller von Freizeit- und Sportkleidung, ist beim POWER HORSE WORLD TEAM CUP vom 20. bis 26. Mai 2012 im Düsseldorfer Rochusclub zum ersten Mal Premium-Sponsor. Während der Turnier-Tage unterhält Gant eine Sky-VIP-Lounge mit eigenem Catering. Außerdem werden die Ball-Jungen und -Mädchen komplett mit Polo-Shirts, Hoodies, Shorts und Baseball-Caps von Gant ausgestattet. Weiterhin ist die 1949 in den USA von Bernard Gant gegründete Livestyle-Marke prominent durch Banden auf dem Center Court und diverse flankierende Marketing-Aktionen vertreten. Heute werden unter dem Markennamen Gant in aller Welt casual- und sportivorientierte Kollektionen für Damen, Herren, Kinder und Babys vertrieben. Lizenzen für Home-Accessoires, Unterwäsche, Brillen, Uhren, Schuhe und Parfüms ergänzen das Lifestyle-Angebot. Japaner freuen sich auf erste Teilnahme an der Mannschafts-WM Düsseldorf (pps) „Es ist eine große Ehre und Freude, dass Japan am POWER HORSE WORLD TEAM teilnehmen darf!“ So kommentierte der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma (Foto) bei einer Pressekonferenz im Düsseldorfer Rochusclub die Tatsache, dass „seine“ Mannschaft für die 35. Mannschafts-WM vom 20. bis 26. Mai die Wildcard erhalten hat. Koinuma ist „Ranghöchster“ der ca. 8000 in und um Düsseldorf lebenden Japaner. Der Tennissport in Japan, so Koinuma, sei nach Baseball und Fußball die wichtigste Sportart und würde durch den jungen 22 Jahre alten Spitzenspieler Kei Nishikori derzeit einen großen Aufschwung erleben. In Zusammenarbeit mit der veranstaltenden Rochusclub Turnier-GmbH unterstützen das japanische Generalkonsulat Düsseldorf, der japanische Club Düsseldorf e.V., die japanische IHK und die Deutsch-Japanische Gesellschaft die Veranstaltung. Deutlich erkennbar auf Flyern und Plakaten sowie auf der offiziellen Webseite in japanischer Sprache. Während des Turniers wird darüber hinaus ein Infostand Japans eingerichtet. Insgesamt umfasst die japanische Community in Deutschland ca. 36000 Mitglieder. „Düsseldorf ist dabei wirklich das japanische Zentrum. Wir Japaner hier werden das Turnier mit Interesse verfolgen. Ich bin überzeugt, dass Nishikori und seine Kollegen sehr gute Matches zeigen können“, so Koinuma, der mit einem Lächeln hinzufügte: „Es wäre sehr schön, wenn der Pokal nach Japan ginge…“ Sonnenzelt-Hersteller SKINCOM erstmals Sponsor im Rochusclub Düsseldorf (pps) Mit dem Sonnenzelt-Hersteller SKINCOM hat die 35. Tennis-Mannschafts-WM vom 20. bis 26. Mai im Düsseldorfer Rochusclub einen weiteren Sponsor gefunden. Hinter den Sonnenzelten dieser Schweizer Qualitätsmarke verbergen sich patentierte Lösungen für Freizeit und Outdoor-Aktivitäten, die vor den gefährlichen UV-Strahlen schützen. Alexander Jelen, Geschäftsführer von SKINCOM und ehemaliger Turnierdirektor der TennisMannschafts-WM, freut sich, als offizieller Sponsor an seine alte Wirkungsstätte zurückzukehren. Er weiß um die Gefahr, die von oben droht: „Schon eine kurze Überdosis an Sonne kann Folgen haben. Die Haut vergisst nichts. Sonnenschutz auf dem Court war für mich deshalb immer schon wichtig. Es ist von großer Bedeutung, das Bewusstsein zu stärken, dass Eincremen allein bei mehrstündigen Freiluftaktivitäten nicht genügt.“ Auch Sonnenschirme sind keine Lösung. Jelen erklärt warum: „Sie liefern zwar Schatten, doch das bedeutet nicht automatisch Schutz. Auf den Lichtschutzfaktor kommt es an – denn den gibt es nicht nur für Cremes, sondern auch für Schirme und Zelte.“ Schattenspender mit einem Schutzfaktor von über 50 sind dabei eine Notwendigkeit. SKINCOM geht sogar noch einen Schritt weiter. Mit einem Schutzfaktor von mindestens 60 übertrifft jedes seiner Sonnenzelte den Australisch-Neuseeländischen Standard. Mehr noch: SKINCOM erfüllt sogar den weltweit strengsten UV-Standard 801 – das Gütesiegel für optimalen Sonnenschutz. Die Teams der Tennis-WM (IV) - Tschechien Berdych und Stepanek wollen den Titel – wie ihr Idol Lendl von Mike R i t t e r Düsseldorf (pps) Schreibt man über Tennis in Tschechien, kommt man an Ivan Lendl (Foto/1985) schlichtweg nicht vorbei. Auch wenn sich Lendl am 7. Juli 1992 im Alter von 32 Jahren einen US-Pass besorgte. Als der immerhin 270 Wochen als Weltranglisten-Erster geführte 92malige ATP-Turniergewinner elf Jahre zuvor den World Team Cup mit der Mannschaft für die damalige Tschechoslowakei geholt hatte, waren die diesjährigen Protagonisten noch Lichtjahre vom Tennis-Profitum entfernt. Radek Stepanek war damals gerade zweieinhalb Jahre alt, der aktuelle Weltranglistensiebte Tomas Berdych nicht einmal geboren. Trotzdem nennen die tschechischen Spitzenspieler den langjährigen Widersacher von US-„Rowdie“ John McEnroe ihr großes Vorbild. Während einer gemeinsamen Zeit in Bradenton/Florida traf Stepanek seinen damaligen Hausnachbarn Lendl einige Male in einem chinesischen Restaurant zum Mittagessen. Dem WM-Titel von 1981, den Ivan Lendl und Tomas Smid gegen die australischen „Mac's“ Peter McNamara und Paul McNamee holten, ging der einzige Davis Cup-Triumph im Jahr zuvor voraus: ein 4:1 auf dem Prager Teppich-Court gegen die Italiener Adriano Panatta und Corrado Barazzutti. Der aktuelle Weltranglistensiebte Berdych (Foto) und der auf Position 23 gelistete Stepanek könnten Lendls Mannschaftserfolge in diesem Jahr binnen weniger Monate wiederholen. Erstens zählen die Tschechen im Rochusclub sicher zum Favoritenkreis. Und zweitens könnte das Duo mit einem Sieg über die Argentinier Mitte September ins Davis-CupFinale einziehen. Selbst wenn der DoppelTriumph 2012 gelänge: In Prag würde niemand eine große Sause mit Tomas Berdych erwarten. Der 26jährige Top-10-Spieler ist nur auf dem Platz ein Entertainer. Für die mediale Unterhaltung außerhalb des Courts ist sein Doppelpartner Radek Stepanek verantwortlich. Schon im zarten Alter von fünf Jahren schwang Berdych den Schläger. Zunächst glaubte in der Familie niemand, dass der Rechtshänder aus dem 30.000-Einwohner-Ort Valasske Mezirici zum Profi aufsteigen würde. Papa Martin war Zug-Mechaniker, Mama Hana arbeitet als Doktorin. Den Mediziner schminkte sich der 1,96 Meter große Rechtshänder zügig ab: „Sport ist viel schöner. Außerdem hätte ich wohl nicht genügend Ehrgeiz aufgebracht, um durch das Studium zu kommen – meinte jedenfalls meine Mutter.“ Die Teams der Tennis-WM (IV) – Tschechien Die Entscheidung für das Rückschlagspiel entpuppte sich als richtig. Seit mehr als fünf Jahren tummelt sich Berdych in den Top 20 der ATP-Weltrangliste. Mehr als zehn Millionen US-Dollar an Prämien sind zusammengekommen. Nur jeweils ein Turniersieg in den Jahren 2007, 2008 und 2009 zwang den Tschechen allerdings zum Handeln. Berdych stellte Tomas Krupa als Coach ein, der zuvor sieben Jahre lang mit Radek Stepanek erfolgreich gearbeitet hatte. Krupa brachte mehr Schwung, mehr Flexibilität in Berdychs Spiel. Punkte zu gewinnen, ist für den in Monte Carlo wohnenden 91-Kilo-Mann mittlerweile viel mehr als eine Sache der starken Vorhand und des Aufschlags. Netzattacken, zuvor eine Rarität, sind seitdem auch zu sehen. Berdych und Stepanek (Foto) verbindet nicht nur der Trainer. Oder ein kampferprobtes Tennis-Doppel. Sondern auch die Liebe zum Eishockey, der zweiten Lieblingssportart Tschechiens nach Fußball. „Steps“ hatte in jungen Jahren im Sinn, Profitorwart beim schnellsten Teamsport der Welt zu werden, und nennt nicht nur deshalb NHL-Torsteher Dominik Hasek als großes Vorbild. Der Goalie trug zur Erinnerung an den Prager Frühling 1968 stets ein Dress mit der Rückennummer „68“, beendete seine Karriere im Alter von 45 Jahren (!) 2011 bei Spartak Moskau. Vermutlich hätte der heute 33-jährige Stepanek mit eher schlanken 76 Kilogramm verteilt auf 1,85 Meter Körpergröße gegen die kräftig gebauten Kufencracks schlecht ausgesehen. Nach einem sportlichen Tief im Tennisjahr 2011 mit Position 63 ist Stepanek offenbar wieder auf dem Weg in die Top 20. Gecoacht wird der als Stimmungskanone geltende Tscheche vom ehemaligen Weltranglistenzweiten Petr Korda. Die „Bohnenstange“ ist mit sieben Rochusclub-Starts der tschechische Rekordhalter. Tomas Berdych ist im Mai zum sechsten Mal, Radek Stepanek zum dritten Mal dabei. Letzterer hat im Davis Cup sein längstes Match der Karriere hingelegt. Das 6:7, 7:6, 7:6, 6:7, 16:14 gegen den Kroaten Ivo Karlovic dauerte exakt 5:59 Stunden. Die Fitness des ehemaligen Weltranglistenachten sollte niemand unterschätzen. Übrigens: Der zweite und vorerst letzte Triumph der ehemaligen Tschechoslowakei im Grafenberger Wald stammt aus dem Jahr 1987. Bis heute ist der Abgang von John McEnroe unvergessen: Beim 2:1-Sieg über die USA disqualifizierte sich „Big John“ im ersten Einzel gegen Miloslav Mecir beim Stande von 5:7, 6:2, 1:2 selbst. Weil er, offenbar wütend über den Schiedsrichter, einfach den Court in Richtung Kabine verlassen hatte. Das Doppel mit Mecir/Smid entschied später gegen Brad Gilbert/Robert Seguso das Endspiel mit 2:1. Danach gab es in vier weiteren Finalteilnahmen stets Niederlagen. Darunter 1998 ein 0:3 gegen Deutschland (mit Tommy Haas, Nicolas Kiefer, Boris Becker und David Prinosil). Factbox Tschechien Aufgebot Tomas Berdych (26 / ATP 7), Radek Stepanek (33 / ATP 24), Frantisek Cermak (35 / ATP 21/Doppel) Coach: Tomas Krupa WTC-Teilnahmen WTC-Erfolge 12 (zuletzt 2010) bisher kein Titel bei insgesamt vier Final-Teilnahmen (1996 gegen SUI, 1998 gegen GER, 2003 gegen CHI, 2007 gegen ARG) Die Teams der Tennis-WM (V) – Argentinien Tradition, Leidenschaft und Ehre bei den Gauchos von Edmund K a i s e r Düsseldorf (pps) Unliebsamen Besuch hat neulich Juan Ignacio Chela bekommen. Trickdiebe in Spanien hatten sich Zugang zu seinem Hotelzimmer verschafft und munter gewütet. Der Schaden soll erheblich gewesen sein. Besonders gut informierte Quellen schätzten den Chela entstandenen Schaden auf rund 30.000 Euro. Wenig tröstlich für Chela, dass auch andere Prominente Opfer der Betrügerbande geworden sind. US-Violinist Joshua David Bell und Musiker Michel Teló („Ai se eu te Pego“) klagten ebenfalls über Verluste. Zwischenzeitlich sind die Ganoven geschnappt worden, ihr Diebesgut ist aber noch nicht wieder aufgetaucht. Gute Gründe für Chela, sein Tagwerk weiter zu verrichten. Als Tennisprofi ist der Argentinier recht erfolgreich, was zumindest hoffen lässt, dass er sich finanziell schnell von dem Vorfall erholt. Der 32Jährige, 1979 in Buenos Aires geboren, rangiert in der aktuellen Weltrangliste auf Position 31. In seiner bisherigen Karriere hat er etwa 6,5 Millionen Euro an Preisgeld gewonnen. Er gehörte zu jener Mannschaft, die 2007 beim heutigen POWER HORSE WORLD TEAM CUP im Düsseldorfer Rochusclub den Weltmeistertitel durch einen 2:1-Finalsieg gegen Tschechien gewann. Für die Gauchos ist Düsseldorf ein gutes Pflaster. Mittlerweile haben die Südamerikaner vier Mal (1980, 2002, 2007, 2010/Foto) den traditionsreichen Wettbewerb gewonnen. Auch 2011 standen die Gauchos wieder im Finale, verloren aber in einem hochspannenden Match gegen Deutschland mit 1:2, wobei Chela den einzigen Punkt durch seinen Sieg gegen Kohlschreiber beisteuerte. Der Titel ging letztendlich erst im Tiebreak des entscheidenden Doppels an Deutschland. In Argentinien gibt es vor allem eine große Leidenschaft: Fußball. Umso beachtlicher, dass auch in anderen Sportarten immer wieder Talente heranwachsen. Im Tennis kann das Land auf eine durchaus imposante Liste an international herausragenden Akteuren blicken. Unter anderen Guillermo Vilas, Gabriella Sabatini, David Nalbandian, Chela und aktuell Juan Martin del Potro stehen für große Erfolge in der Szene. Argentinier haben immer mal wieder eine führende Rolle im Welt-Tennis gespielt. Das belegt unter anderem auch die Siegerliste im World Team Cup. Vilas, der auch als Poet und als Verehrer der monegassischen Prinzessin Caroline in die Schlagzeilen geriet, war sogar Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre die Nummer eins der BranchenHackordnung auf Sandplätzen. Die Teams der Tennis-WM (V) – Argentinien Zurück in die Gegenwart: Der erfahrene Chela ist bei seinem fünften Auftritt bei der TennisMannschaft-WM diesmal Spitzenspieler seines Teams. Mit ihm reist Carlos Berlocq (29 / aktuell Nummer 37 in der Weltrangliste) an – er ist zum ersten Mal dabei. Der schlaksige Chela hat ohnehin eine besondere Beziehung zu der Region, schließlich war er jahrelang für das Bundesligateam des Rochusclubs im Einsatz. Seine WM-Bilanz kann sich sehen lassen und seine Lust am POWER HORSE WORLD TEAM CUP ist bei Chela, der 1998 seine Laufbahn als Profi begann, ungebrochen. „Es ist eine fantastische Möglichkeit, mein Land zu repräsentieren. Und es ist für mich eine besondere Ehre für Argentinien auf dem Platz zu stehen. Egal ob beim Davis Cup oder beim World Team Cup.“ Im Davis Cup hatte er zuletzt im Februar in Bamberg dazu Gelegenheit. Die damals arg gebeutelte deutsche Mannschaft hatte dem Kontrahenten nicht viel entgegenzusetzen und musste eine 1:4-Niederlage hinnehmen. Chela (Foto) war dabei unter anderen gegen Florian Mayer erfolgreich. Vielleicht kommt es in Düsseldorf erneut zu diesem Duell. „Ich bin nach wie vor hungrig auf Erfolge“, sagt Chela, der allerdings noch nie bei einem der vier Grand Slam-Turniere weiter als ins Viertelfinale gekommen ist. „Ich liebe einfach dieses Spiel und hoffe, noch ein paar gute Jahre auf der Tour zu erleben. Ich habe unheimlich viel Spaß, bin umgeben von guten Leuten. Ich hätte ein deutlich schlechteres Leben erwischen können. Ich bin sehr zufrieden mit allem.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Factbox Argentinien Aufgebot Coach WTC-Teilnahmen WTC-Erfolge Juan Ignacio Chela (32 / ATP 31), Carlos Berlocq (29 / ATP 37), Leonardo Mayer (24 / ATP 71), Juan Pablo Brzezicki (30 / ATP 413) Pablo Fuente 22 (zuletzt 2011) vier Titel (1980 gegen ITA; 2002 gegen RUS; 2007 gegen CZE; 2010 gegen USA) sowie drei Mal Finalist (1989, 2005 und 2011 jeweils gegen GER) Die Teams der Tennis-WM (VI) - Russland Amerikanischer Russe Alex Bogomolov Jr. - Wanderer zwischen den Welten von Thomas K o m m e r Düsseldorf (pps) Ende 2011/Anfang 2012 sorgte Alex Bogomolov Jr. in der Tennis-Welt für besondere Schlagzeilen – einmal in sportlicher, aber auch zweimal in sportpolitischer Hinsicht. Was den Sport betrifft: Ende 2011 wurde der 28 Jahre alte Rechtshänder von seinen Kollegen zum „most improved player of the year“ gewählt, also zu dem Spieler, der sich im Laufe eines Jahres am meisten verbessert hat. Grund: Im Oktober 2011 hatte sich Bogomolov auf Weltranglisten-Rang 33 verbessert – ein Sprung um 133 Positionen seit Ende 2010. Der in Moskau geborene, aber seit seinem neunten Lebensjahr in den USA lebende und für den amerikanischen Tennisverband USTA spielende Bogomolov (Foto/©Sony Ericsson Open) war damit der viertbeste „Amerikaner“ in der Rangliste hinter Mardy Fish, Andy Roddick und John Isner – gleichzeitig aber auch der bestplatzierte Russe vor Mikhail Youzhny und Dmitry Tursonov. Mit Tursunov tritt Bogomolov Jr. in diesem Jahr beim POWER HORSE WORLD TEAM vom 20. bis 26. Mai im Düsseldorfer Rochusclub für Russland an. Und hier kommt nun die Sportpolitik ins Spiel. Um 2012 für Russland im Davis Cup und bei der Tennis-Mannschafts-WM in Düsseldorf spielen zu können, musste Bogomolov sportpolitisch vom Amerikaner zum Russen mutieren – und das vor dem 5. Dezember 2011, dem Qualifikationsdatum für Düsseldorf. Folgerichtig kündigte er im Oktober 2011 an, nicht mehr für die Vereinigten Staaten antreten zu wollen. Künftig, so hatte er für sich beschlossen, wolle er lieber für sein Geburtsland Russland spielen. Nach einer Zahlung von 75.000 US-Dollar Entschädigung für Ausbildung, Training und finanzielle Unterstützung an den US-amerikanischen Tennisverband und nachdem der internationale Verband ITF auf einer Sitzung während des Davis-Cup-Finales (1. bis 4. Dezember 2011 in Sevilla) seine Zustimmung gegeben hatte, durfte er dann endlich wechseln. Zwei Monate später sorgte Bogomolov am Vorabend der Australian Open 2012 erneut für Aufsehen. “Ein Spielerstreik hier bei den Australian Open?? YES SIR!!” lautete die aufrührerische Twitter-Botschaft des Russen. Kurz zuvor hatten sich circa 140 Spieler des Turniers zu einer internen Beratung getroffen und gemeinsam beratschlagt. Es ging damals unter anderem um die nach Ansicht der Spieler zu lange und strapaziöse Saison, um die zu hohe Anzahl von „Pflichtturnieren“ und um eine angeblich ungerechte Verteilung der Preisgelder bei Grand Slam Turnieren. Aber schließlich wurde der Plan eines Spielerstreiks doch noch aufgegeben. Die Teams der Tennis-WM (VI) – Russland Wie erwähnt lebt Bogomolov Jr. seit 1992 in den USA. Er stammt aus einer „Tennis-Familie“, denn sein Vater Alex Bogomolov Sr. war russischer Tennis-Nationaltrainer und betreute damals unter anderen Yevgeny Kafelnikov und Andrei Medvedev. In den USA arbeitete Bogomolov Sr. ebenfalls als Tennistrainer. Alex Jr. gehörte in der Jugend zu den besten Spielern der USA, gewann unter anderem 1998 den nationalen Junioren-Titel gegen Andy Roddick. Profi auf der ATP-Tour ist Alex Bogomolov Jr. seit 2002. Ende 2008 warf ihn dann eine Verletzung (Bänderriss im Handgelenk) mit anschließender siebenmonatigen Pause weit zurück. Auch in der Rangliste – im Jahr 2009 rutschte er bis auf Rang 313 ab. Der begehrte Titel fehlt bis heute Wie Bogomolov Jr., der zum ersten Mal bei der Tennis-Mannschafts-WM antritt, hat auch sein TeamKollege Dmitry Tursonov „amerikanische Tennis-Wurzeln“. Der 29-jährige Rechtshänder ging im Alter von zwölf Jahren in die USA. Seither pendelt er zwischen seiner Wohnung im kalifornischen Sacramento, den Turnieren und seiner Geburtsstadt Moskau. Mit dem russischen Team gewann er 2006 den Davis Cup. Bei der Tennis-Mannschafts-WM in Düsseldorf ist er in diesem Jahr zum vierten Mal mit von der Partie. 2008 standen er, Mikhail Youzhny und Igor Andreev im Finale, verloren aber gegen das schwedische Team um Robin Söderling. Es war die vierte Final-Niederlage für die Russen bei der Mannschafts-WM. Der begehrte Titel fehlt bis heute… Wie Bogomolov wurde auch Tursonov 2009/10 durch eine Verletzung (Sprunggelenk) mit nachfolgender Operation und siebenmonatiger Pause zurückgeworfen (auf Platz 197 Ende 2010). Ende 2011 war er dann wieder die Nummer 40. Insgesamt konnte er bis heute sieben Einzeltitel auf der Tour gewinnen. Der Dritte im Bunde des russischen Teams – Igor Kunitsyn – ist im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen ein „echter“ Russe. Der 30 Jahre alte Rechtshänder begann seine Tennis-Karriere in seinem Heimatland, wohnt in Moskau und trainiert nach wie vor in Russland. Seit 2008 gehört er zum russischen Davis-Cup-Team und gewann in diesem Jahr auch das ATP-Turnier in Moskau. Factbox Russland Aufgebot Alex Bogomolov (28 / ATP 42), Dmitry Tursunov (29 / ATP 88), Igor Kunitsyn (30 / ATP 90) Coach: Yoav Schab WTC-Teilnahmen WTC-Erfolge 13 (zuletzt 2011) bisher kein Titel bei insgesamt vier Final-Teilnahmen (2000 gegen SVK, 2001 gegen AUS, 2002 gegen ARG, 2008 gegen SWE) Fotos: Laci Perenyi / Rochusclub Turnier-GmbH