Mitgliedermagazin aktiv+ - KKH Kaufmännische Krankenkasse
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Mitgliedermagazin aktiv+ - KKH Kaufmännische Krankenkasse
aktiv leben, fit sein & genießen Ausgabe 2/2015 18 20 Gerhard Delling exklusiv Der TV-Moderator fordert mehr Sport für alle Familie 2.0 So leben die Deutschen heute zusammen JUBILÄUM Vom Kaufmännischen Verein zur modernen Familienkasse www.kkh.de/aktivplus Anzeige Offizieller Ausrüster EDITORIAL JUBILÄUM Liebe Leserinnen, liebe Leser, die KKH feiert in diesen Tagen ihren 125. Geburtstag. Foto: Christian Wyrwa Was im Jahr 1890 mit einer Idee begann, schrieb im Laufe der Zeit Erfolgsgeschichte: Die „Kranken- und Begräbniskasse des Kaufmännischen Vereins zu Halle/Saale“ mit zunächst 80 Mitgliedern entwickelte sich zur KKH Kaufmännischen Krankenkasse mit heute rund 1,8 Millionen Versicherten. Ein Blick in die Historie zeigt: Die KKH hat bereits vor Jahrzehnten als eine der ersten Krankenkassen überhaupt die große Bedeutung der Vorsorge und der Prävention herausgestellt. Beispielhaft für die KKH von heute ist unser prämiertes Behandlungsmodell „Hilfe bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne“, das inzwischen als eines der drei weltweit besten Versorgungsmodelle fester Bestandteil im Lehrplan der renommierten Harvard Business School in den USA ist. Besonders stolz sind wir auf den jüngst bestätigten Erfolg unseres Coaching-Programms „Herzensgut“. Mit diesem KKH aktiv + 2/2015 Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH Angebot unterstützt die KKH Versicherte mit Herzinsuffizienz – eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Laut einer aktuellen Studie der Universität Hamburg gewinnen die Teilnehmer dank dieses Programms mehrere Jahre zusätzliche Lebenszeit. Seit 125 Jahren stehen Sie – die Kunden der Kaufmännischen Krankenkasse – im Mittelpunkt unseres Handelns. Davon wollen wir Sie auch in Zukunft mit unserem innovativen und attraktiven Leistungs- und Serviceangebot überzeugen. Danke, dass Sie bei der KKH versichert sind! Ihr Ingo Kailuweit 3 INHALT LEBEN Familie 2.0 – der Klassiker „Vater-Mutter-Kind“ weicht immer häufiger neuen Modellen. 10 8 125 Jahre KKH Rückblick auf eine faszinierende Erfolgsstory. 34 Wildes Deutschland Auf Streifzug mit Wölfen, Wildkatzen und Wisenten. 10 Angst Wie man sich ihr stellt. 37 Tim Mälzer … … macht diesmal Eiersalat. 14 Neue Serie: Pflege Vorsicht vor der Finanzfalle! 17 KKH intern Verwaltungsrat wählt Vorstand. 18 Interview Gerhard Delling exklusiv. DAS + Angst – nur wer sich mit seinen Ängsten konfrontiert, kann sie überwinden. 34 20 Familie 2.0 Wie die Deutschen im Jahr 2015 zusammenleben. 25 Alleinerziehende Eltern Wenn Papa auch Mama ist. 28 Regenbogenfamilien Mama-Mama-Kind in München. FIT SEIN Wildes Deutschland – viele Tierarten, die als aus gerottet galten, leben wieder in unseren Wäldern. 30 Nordic Walking Warum der Sport als einer der gesündesten überhaupt gilt. SERVICE 3 Editorial KKH Vorstandschef Ingo Kailuweit zu aktuellen Themen. 4Impressum 6News Trends und Aktuelles. 7 aktiv + Club 29Spiel & Spaß 38Vorstandsvergütung Alle QR-Codes in diesem Heft lassen sich mit einer App nutzen, zum Beispiel „barcoo“ oder „RedLaser“. Besuchen Sie uns auch auf Facebook – aktuelle Infos, Diskussionen, Inhalte aus dem Heft und tolle Gewinnspiele. www.facebook.de/ KaufmaennischeKrankenkasse Impressum Herausgeber: Kaufmännische Krankenkasse – KKH, Körperschaft des öffentlichen Rechts, Vorstand: Ingo Kailuweit (Vorsitzender), Rudolf Hauke (Mitglied des Vorstandes), Karl-Wiechert-Allee 61, 30625 Hannover, Tel.: 0511 2802-0, Fax: 0511 2802-2199, online: www.kkh.de, service@kkh.de, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE 811554035, Aufsicht: Bundesversicherungsamt, Friedrich-Ebert-Allee 38, 53113 Bonn Verantwortlich: Marcus Wollny, Anschrift s.o. Verlag: C3 Creative Code and Content GmbH, Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, Tel. 030 44032-0112-20, Geschäftsführung: Rainer Burkhardt, Gregor Vogelsang, Lukas Kircher, Karsten Krämer, Jeno Schadrack, Burkhard Tewinkel, Dr.-Ing. Christian Fill, in Kooperation mit va bene publishing GmbH, St.-Martin-Str. 53, 81669 München, Tel.: 089 8099112-20 Chefredaktion/CvD: Sladjana Voges, KKH Redaktion: Antonio De Mitri (Ltr., Geschäftsführung va bene), Sybille Föll Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Carl-Bertelsmann-Straße 161 M, 33311 Gütersloh – gedruckt auf Papier aus umweltfreundlicher Waldbewirtschaftung Copyright: 2015 by KKH und C3 Creative Code and Content GmbH in Kooperation mit va bene publishing GmbH Hinweis: Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Anzeigen: Adrian Peipp, Tel.: 089 9250-3649. Sämtliche Anzeigen von Fremda nbietern stehen für sich selbst. Verlosungen: Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Die Gewinner erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnortes in aktiv + und aktiv + -online einverstanden. An- und Abreise auf eigene Kosten. Der Gewinn ist nicht übertragbar. Alle Gewinne wurden freundlicherweise gestiftet. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Gleichstellungshinweis: Zur besseren Lesbarkeit sind personenbezogene Bezeichnungen teilweise nur in der männ lichen Form ausgeführt. Selbstverständlich sind damit jeweils beide Geschlechter gemeint. 4 KKH aktiv + 2/2015 Titelfoto: KKH | Fotos: privat • PeopleImages@istockphoto.com • jarrycz@fotolia.com 20 GENIESSEN Anzeige Online speichern bei E-Post Briefpost einscannen lassen „Ich verpasse keine Post auf Reisen.“ Von unterwegs abrufen Per App nutzen Nutzen Sie epost.de E-Post organisiert, denkt mit, erledigt. Vereinfacht Ihr Leben, damit mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge bleibt. Jetzt registrieren unter epost.de. NEWS KKH MEINPLUS ZAHN Kostenfreie Unfallnachsorge freien KKH MeinPLUS Patienten-Rechtsschutzversicherung gibt es jetzt einen weiteren exklusiven Mehrwert: die KKH MeinPLUS Unfallnachsorge Zahn – eine kostenfreie Absicherung gegen Schäden im Zahn- und Kieferbereich, die durch Unfälle in Straßenverkehr, Haushalt und Freizeit, aber auch bei der Arbeit verursacht werden. Gute Nachricht für alle Versicherten von KKH MeinPLUS ZahnErhalt oder KKH MeinPLUS ZahnErsatz: Ergänzend zum Versicherungsschutz aus den KKH MeinPLUS Zahn-Tarifen und der kosten- Der Versicherungsschutz besteht auch rückwirkend, wenn der Unfall nicht vor dem 1. August 2014 lag. Er umfasst Leistungen bis zu 10.000 Euro pro Versicherungsfall beziehungsweise – bei mehreren Unfällen – pro Versicherungsjahr. Dazu gehören auch kosmetische Leistungen, wenn sie zur Behandlung einer Unfallfolge medizi nisch sinnvoll sind. Leistungen nach einem Unfall Zahnersatzmaßnahmen Kronen, Brücken, Prothesen Implantate knochenaufbauende Maßnahmen Stiftzähne, Replantation (Zurückverpflanzung) von Zähnen Veneers (Verblend-/Keramik schalen, Blenden) Material- und Laborkosten Kieferorthopädische Behandlungen Reparaturen von Zahnspangen Material- und Laborkosten Sämtliche Leistungen unter: & www.kkh-meinplus.de KKH: Vertrag mit Medexo Versicherte, die vor einer Operation an Rücken, Schulter, Hüfte oder Knie stehen, können jetzt sowohl per Post als auch online die Zweitmeinung eines ausgewiesenen Experten einholen. Die KKH übernimmt die Kosten. Voraus setzung ist, dass dem Versicherten für die Durchführung der Operation bereits eine Krankenhauseinweisung vorliegt. Möglich macht es das Ärzteteam von Medexo, Vertragspartner der KKH. Nach einem telefonischen Vor gespräch schickt der Versicherte einen ausgefüllten Fragebogen und seine 6 Behandlungsunterlagen per Post an Medexo oder lädt sie auf der Website in einem geschützten Bereich hoch. Ein renommierter Facharzt erstellt daraufhin innerhalb von sieben Werktagen ein umfassendes Gutachten und bespricht es bei Bedarf mit dem Versicherten am Telefon. Das Einholen einer Zweitmeinung ist heutzutage gängige Praxis. Sie gibt dem Versicherten Sicherheit, sich für oder gegen eine Operation zu entscheiden. Er gewinnt Klarheit, ob der Ein- griff medizinisch tatsächlich notwendig ist oder sich nicht auch andere Behandlungsmethoden wie etwa eine Physiotherapie anbieten. & www.kkh.de/zweitmeinung KKH aktiv + 2/2015 Fotos: apops@fotolia.com (2x) • KKH · TUI (2x) • EUROtops (2x) • TEASI ONE • Ravensburger ZWEITMEINUNG KKH empfehlen und mehrfach profitieren! Wenn Sie mit Ihrer KKH zufrieden sind, dann sagen Sie es weiter! Denn empfehlen lohnt sich – und das gleich mehrfach. Z ufriedene Versicherte sind unser Ziel und gleichzeitig die beste Werbung. Wir freuen uns über eine hohe Kundenzufriedenheit, die aus Kundenbefragungen hervorgeht. Im Fokus der Beurteilungen stehen dabei Service und Beratung, die Ihnen gleichzeitig gute Gründe für eine Empfehlung liefern. Dies bestätigen uns auch unabhängige Testinstanzen wie zum Beispiel die Stiftung Warentest und der TÜV Nord. Lassen Sie auch Verwandte, Freunde und Bekannte von den vielen Vorteilen profitieren, und empfehlen Sie die KKH weiter. * Der TÜV Nord analysierte Zufriedenheitsbefragungen und Servicestandards der KKH und bestätigte das hohe Zufriedenheitsniveau der Versicherten. Mehr Infos: www.kkh.de/siegel Los geht’s – so einfach funktio niert es 1. Empfehlen Si : e uns online w ei ter: & w w w.kkh.de /k undenwerben 2. Wird aus Ihre r Empfehlung ein neues KKH Mitglie d, beko mmen Sie 20 Eu ro von uns. 3. Bei drei Empf ehlungen pro Ka lenderjahr haben Sie zusä tzlich eine Gew innchance au f die hier ab gebildeten Prei se . Eins ende schlus s: 22 .12 .2015 Auslosung : 29 .12 .2015 Wir verlosen: Hauptpr CLUB Anzeige e is ! RETRO-MUSI KCENTER 1 x Kombipaket aus RetroMusikcenter mit CDBrenner + automatischer CD-/DVD-Archivbox (468 Euro) von EUROtops. Mit dem Musikcenter können Sie Schallplatten und Kassetten auf CD brennen sowie Musik abspielen. In der Archivbox mit automatischer Ausgabe lassen sich bis zu 100 CDs und DVDs individuell katalogisiert unterbringen. & www.eurotops.de Gesponsert von: TUI • EUROtops • TEASI ONE • Ravensburger FREIZEIT-NAVI 5 x 1 Navigationsgerät TEASI ONE2 im Wert von je zirka 160 Euro. Damit kommen Freizeitradfahrer und -wanderer komfortabel ans Ziel! 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Der Gewinn ist nicht übertragbar. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Die Gewinner werden benachrichtigt und erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnortes einverstanden. Alle Gewinne wurden freundlicherweise gestiftet. KKH Mitarbeiter können sich beteiligen, nehmen jedoch nicht an der Auslosung der Gewinne teil. KKH aktiv + 2/2015 7 LEBEN Die Hauptverwaltung der KKH in Hannover 125 JAHRE KKH Die KKH wird in diesem Jahr 125: Es ist das Jubiläum einer atemberaubenden Erfolgsgeschichte in Deutschland. A lles begann mit der Idee einer Gruppe junger kauf männischer Angestellter. Am 19. Oktober 1862 gründeten sie den Kaufmännischen Verein zu Halle an der Saale, um in Not geratene Mitglieder zu unterstützen. Keine drei Jahrzehnte später, am 10. März 1890, rief dieser Verein eine Krankenkasse ins Leben – die KKH war geboren Was mit 80 Mitgliedern im Gründungjahr seinen Anfang nahm, sollte zu einer Erfolgsgeschichte werden, an der heute 1,8 Millionen Menschen in Deutschland teilhaben. Im Jubi läumsjahr 2015 ist die KKH eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. „Darauf können unsere 8 Versicherten ebenso stolz sein wie unsere rund 4.000 Mit arbeiter“, so KKH Chef Ingo Kailuweit. 125 Jahre KKH – das sind auch 125 Jahre deutscher Geschichte mit allen Höhen und Tiefen. Hatte die „privilegierte Ersatzkasse“, wie sie sich seit 1915 nennen durfte, nach dem Ersten Weltkrieg nahezu ein Drittel ihrer Mitglieder verloren, so erlebte sie in den darauffolgenden Jahren einen imposanten Aufstieg: von etwa 1.700 Mitgliedern 1920 auf mehr als 100.000 im Jahr 1932. Der Zweite Weltkrieg und der Zusammenbruch Deutschlands hatten auch für die KKH verheerende Folgen: KKH aktiv + 2/2015 Fotos: KKH • steschum@fotolia.com • Mapics@fotolia.com • Christian Wyrwa Wir gratulieren – Ihnen! Das Neue Rathaus in Hannover Blick auf die Marktkirche St. Marien in Halle/Saale Die Hauptverwaltung, 1934 nach Berlin verlegt, sowie fast alle Niederlassungen waren im Bombenhagel zerstört worden. Der Betrieb konnte nur notdürftig und unter größten Schwierigkeiten in provisorischen Quartieren fortgeführt werden. Hinzu kam der Verlust von mehr als zwei Dritteln aller Mitglieder in den Gebieten östlich von Oder und Neiße sowie in der sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR. Doch die KKH ließ sich nicht unterkriegen: Nach dem Umzug zum heutigen Hauptsitz Hannover und der Wiedereinführung der Selbstverwaltung 1953 ging es kontinuierlich aufwärts. Schon Ende der fünfziger Jahre zählte die Krankenkasse 300.000 Mitglieder, 1971 war die halbe Million erreicht. Die heute 1,8 Millionen Versicherten haben mit der KKH einen starken Partner, der weit über die gesetzlichen Leistungen hinaus für ihre Gesundheit und Sicherheit sorgt: Mit innovativen Behandlungsmodellen, etwa für Migräne, Rheuma oder Vorhofflimmern wird den Versicherten seit Jahren eine qualitätsgesicherte Versorgung garantiert. Beispielhaft ist das Behandlungsmodell „Hilfe bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne“, das vom Bundes verband Managed Care als „Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet und als fester Bestandteil in den Lehrplan der Harvard Business School in den USA aufgenommen wurde (siehe auch das Editorial auf Seite 3). Regelmäßig bescheinigen unabhängige Testinstitute der KKH die Güte der innovativen und attraktiven Leistungen. Laut Stiftung Warentest (Zeitschrift „Test“, Ausgabe 6/2014), die die Service- und Beratungsqualität von 20 gesetzlichen Krankenkassen untersucht hat, gehört die KKH zu den besonders guten Kassen. Kailuweit: „Für unsere Versicherten moderne Versorgungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen und dabei einen Top-Service zu bieten – das bleibt auch in Zukunft unser Anspruch.“ Festakt zum 125-jährigen Jubiläum der KKH am 10. März: (v.l.) Festredner Dr. Clemens Guth (Geschäftsführer des Gesundheits-Dienstleisters Artemed), KKH Vorstand Rudolf Hauke, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Annette Widmann-Mauz, KKH Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit sowie KKH Verwaltungsratsvorsitzender Erich Balser und sein Stellvertreter Hansjürgen Schnurr So hat die KKH frühzeitig zukunftsweisende Gesundheitsprogramme entwickelt und unterstützt ihre Versicherten konsequent bei der Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebensstile. KKH aktiv + 2/2015 9 LEBEN Keine Bange! ANGST V on außen betrachtet, stimmte eigentlich alles im Leben von Jean-Marie Ghislain (Foto): Geschäftsmann, smartes Erscheinungsbild, beliebt bei den Frauen. Doch in ihm regierte die Angst. „Ich spürte die unerklärliche Angst, dass mir in den Tiefen unter der Wasseroberfläche etwas auflauerte.“ Mehr noch: „Irgendwann ent- 10 wickelte sich dann die Phobie, im Meer würden überall Haie auf mich warten.“ Dem Belgier wurde klar, dass er sich dem Problem stellen musste. Dass die Ursache für seine Angst irgendwo tief in seiner Seele schlummerte. Ghislain: „Ich musste also lernen, die Untiefen aus zuleuchten, und das gelang nur, indem ich bereit war, zu ihnen hinabzusteigen.“ Ghislain tat dies buchstäblich: Er lernte tauchen und wagte irgendwann das schier Undenkbare: Er begann, sich den Haien zu nähern – und sie zu streicheln. Was die meisten Menschen als reinen Irrsinn bezeichnen würden, war für Ghislain die Rettung. „Ich merkte, dass es für die Furcht keinen Grund gab.“ Heute ist Ghislain weltweit renommierter Unterwasserfotograf und zeigt in seinen Büchern faszinierende Bilder von der Schönheit, Eleganz und Kraft der Meeresräuber (Foto oben). Was Ghislain an sich selbst vollzogen hat, nennen die Experten Konfrontationstherapie. Dahinter steckt die Überzeugung, dass Ängste nur dann überwunden werden KKH aktiv + 2/2015 Fotos: Elisabeth Sandmann Verlag (2x) • PeopleImages@istockphoto.com Angst ist ein ganz natürlicher Reflex. Doch wenn sie übermächtig wird, muss man sich ihr stellen – und kann sie überwinden. können, wenn man sich den auslösenden Situationen stellt. „Konfrontation bedeutet Handeln“, erklärt Prof. Borwin Bandelow. „Wenn sich die Betroffenen mit ihrer Angst auseinandersetzen, dann zeigen sich die ersten Erfolge nach wenigen Wochen.“ Bandelow (siehe Interview Seite 13) ist einer der weltweit führenden Angstforscher. Der Göttinger Psychotherapeut hat maßgeblich an der neuen deutschen Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen mitgearbeitet. Sie beschäftigt sich mit den Formen der Angst, die in der Bevölkerung am weitesten verbreitet sind: Panikattacken: Wie aus heiterem Himmel überfällt die Betroffenen die Angst in ganz unterschiedlichen Situationen, zum Beispiel in Menschenansammlungen oder an bestimmten Orten wie Aufzügen oder Brücken. Der Körper reagiert in solchen Momenten oft mit heftigem Zittern, Herzrasen, Atemnot. Oder noch schlimmer: „Ich dachte, ich würde sterben“, erinnert sich Udo Draeger aus dem sächsischen Freiberg an sein „erstes Mal“ (siehe Seite 13). Generalisierte Angst: Hier schleicht sich die Angst eher ein – etwa durch ein mulmiges Gefühl oder innere Anspannung. Nicht selten handelt es sich bei den Betroffenen um chronisch Kranke, die ihre Situation als lebensbedrohlich empfinden. Psychische Auslöser sind oft Stress, Depressionen oder Burnout. Soziale Phobie: eines der bekanntesten Probleme – die Angst vor der Blamage. Der Gedanke an ein Essen mit KKH aktiv + 2/2015 anderen Menschen zum Beispiel oder das Reden vor einer Gruppe lösen Erröten, Zittern oder Herzrasen aus. Spezifische Phobie: Immer handelt es sich dabei um Ängste, die sich auf bestimmte Situationen oder Dinge beziehen. Der eine gerät auf einer Aussichtsplattform in Panik, dem anderen wird im Flugzeug übel oder wenn er Spinnen sieht, bei Prüfungen oder sogar beim Autofahren, wie der Berliner Fahrlehrer Michael Borucu zu berichten weiß (siehe Seite 12). Oder er hat eben panische Angst vor Haien – wie Jean-Marie Ghislain. Ursprünglich ist Angst ein gesunder Instinkt, den die Evolution dem Menschen mitgegeben hat. Sie half unseren Vorfahren in grauer Vorzeit, in Gefahrensituationen rechtzeitig zu fliehen oder sie ganz zu vermeiden. Heutzutage sind die meisten Ängste dagegen un begründet – weil sie keine tatsächliche Gefahr darstellen. Doch wo hört die gesunde Angst auf und fängt die Stö- rung an? Prof. Borwin Bandelow spricht von einem fließenden Übergang. „Aber es gibt klare Erkennungszeichen. Wenn ich 50 Prozent des Tages nur über meine Angst nachdenke und deshalb Schwierigkeiten in Familie und Beruf bekomme, sollte ich mich behandeln lassen“, meint der Experte. Auch hier gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Als besonders wirksam hat sich die Verhaltenstherapie erwiesen. Das Ziel: eingefahrene Verhaltensmuster aufzudecken und sie durch Übungen zu vermeiden. In den letzten Jahren haben sich speziell zum Thema Angst bundesweit immer mehr Menschen zu Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Statt mit einem Arzt besprechen die Betroffenen in der Gruppe ihre Ängste und tauschen Erfahrungen aus. „Mit anderen über sein Problem reden zu können, ist wie eine Befreiung“, erzählt Martin P. „Du merkst plötzlich: Du bist damit nicht allein.“ Der 31-Jährige gehört zur Münchner Angst- 11 LEBEN gehen, dass sie weniger oder gar keine Kontrolle über den Betroffenen mehr hat“, sagt er. Der Professor aus Göttingen musste selbst auch eine Angst überwinden: „Spinnen“, erzählt er. Irgendwann ließ er eine Rotknievogelspinne – ein besonders haariges Exem plar – über seine Hand krabbeln. Und siehe da: „Sie biss mich nicht, und ich starb nicht vor Angst.“ + AKTIV I N FO „KEI N EI, EI, EI“ Online-Programm „velibra“ Volljährige Versicherte der KKH, die unter sozialer Phobie, generalisierter Angst oder Panikattacken leiden, können jetzt kostenfrei am Online-Selbsthilfeprogramm „velibra“ teilnehmen. Dabei handelt es sich um eine Studie der Universität Bern in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Das Programm erstreckt sich über neun Wochen und umfasst die Bearbeitung verschiedener Selbsthilfemodule und -übungen. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Informationen zur Anmeldung und zur Studie gibt es unter: & www.kkh.de/velibra Selbsthilfe – Gemeinsame Bewältigung Seit 1989 gibt es die Münchner Angst-Selbsthilfe (MASH), einen Ableger der Deutschen Angst-Selbsthilfe. Rund 160 Menschen treffen sich regelmäßig in den Räumen an der Bayerstraße, tauschen sich dort in kleinen Gruppen über ihre Ängste aus und arbeiten gemeinsam an deren Bewältigung. Einer von ihnen ist der 31-jährige Martin P. (Name von der Redaktion geändert). Als er vor Jahren von einem Tag auf den anderen Panikattacken bekam, sobald er einen Bus oder eine Bahn betrat, wusste er: „Ich brauche Hilfe.“ Über das Internet fand er zu MASH. Die Gruppentreffen haben Martin geholfen, mit seiner Angst umzugehen. Heute leitet er selbst eine Gruppe, „um das weiterzugeben, was ich erfahren habe“. & www.panik-attacken.de Lesen Sie den kompletten Bericht unter: & www.kkh.de/aktivplus Anzeige Gesponsert von: Elisabeth Sandmann Verlag Schönheit besiegt Angst Diese Biografie macht Mut, sich seinen Ängsten zu stellen. Auf seiner intensiven Suche nach einem Weg, die eigenen Ängste zu überwinden, hat sich der Fotograf Jean-Marie Ghislain ausgerechnet für das Tauchen mit Haien entschieden. Was zunächst vollkommen unglaublich klingt, hat ihm durch die direkte Begegnung mit diesen als aggressiv geltenden Tieren den inneren Frieden gebracht (JeanMarie Ghislain: Schönheit besiegt Angst. Wie ich unter Haien ein freier Mensch wurde; Elisabeth Sandmann Verlag ISBN 978-3938045954, 19,95 Euro). + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen die packende Biografie drei Mal. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie mit dem Coupon auf Seite 29 oder unter: & www.kkh.de/aktivplus 12 „Ei, ei, ei hilft nicht“, sagt Michael Borucu. Der 59-Jährige ist Fahrlehrer in Berlin und hilft Menschen, die Angst vor dem Autofahren zu überwinden. Wer sich als Betroffener in Berlin an den ADAC wendet, wird an Borucu weitergeleitet. „Meist kommen Leute nach einem Unfall zu mir“, berichtet er. „Die sagen, sie setzen sich nie wieder ans Steuer.“ Bei Borucu machen sie das. „Wichtig ist, dass ich als Lehrer dabei besonders behutsam bin und niemanden unter Druck setze.“ Auch konkrete Aufgaben gehören zum Pflichtprogramm: „Ich schicke die Betroffenen nach Hause und sage ihnen, dass sie alleine fahren sollen.“ Hinterher berichten Borucus Schüler dann über ihre Erlebnisse. „Es reicht nicht, wenn ich Ihnen ständig sage, dass sie es schaffen. Sie müssen selbst die Erfahrung machen.“ Der Erfolg gibt ihm Recht: Nach zehn bis 20 Unterrichtseinheiten haben die meisten ihre Angst überwunden. Lesen Sie den kompletten Bericht unter: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 2/2015 Fotos: Elisabeth Sandmann Verlag • aperçu-Verlagsgesellschaft • privat (3x) Selbsthilfe MASH und lernte dort, mit seiner Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln umzugehen (siehe aktiv + Info unten). Ob man die Angst, die man in der Vergangenheit – aus welchem Grund auch immer – „erlernt“ hat, auch wieder „verlernen“ und endgültig be siegen kann, ist unter Fachleuten umstritten. Borwin Bandelow ist skeptisch. „Man kann lernen, mit ihr so umzu „KON FRONTATION BEDEUTET HAN DELN“ Prof. Borwin Bandelow, 63, ist einer der weltweit führenden Angstforscher. Herr Prof. Bandelow, warum setzen Sie auf Konfrontation mit der Angst? Konfrontation bedeutet Handeln. Statt über die Angst und ihre möglichen Ursachen zu reden, fordere ich die Patienten auf, etwas „draußen“ zu tun, und gebe ihnen Hausaufgaben. Wer zum Beispiel Angst vor engen Räumen hat, sollte den Fahrstuhl benutzen. Kann man Angst wieder verlernen? Na ja, „verlernen“ ist nicht das richtige Wort … Ich würde eher sagen: Man kann lernen, mit ihr so umzugehen, dass sie weniger oder gar keine Kon trolle über den Betroffenen mehr hat. Allerdings: Wenn jemand zum Beispiel ein Jahr lang eine Verhaltenstherapie macht, kann es durchaus sein, dass er drei Jahre Ruhe hat, und dann kommt die Angststörung wieder. Wenn er dann noch einmal eine Behandlung beginnt, verschwindet das Problem aber umso schneller wieder. Wie wichtig ist eine gesunde Lebens führung als Schutz vor Angststörungen? Die Ausschüttung von Endorphinen, also sogenannten Glückshormonen, und des „Wohlfühlhormons“ Serotonin beim Sport leistet einen erheblichen Beitrag zur inneren Stabilität bei Angststörungen. Ideal sind dabei alle schnellen Sportarten – die simulieren ein typisches Verhalten, dass uns die Evolution bei großer Angst mitgegeben hat: Flucht! Und: Panikpatienten, die denken, dass sie sich schonen müssen, weil ihr Herz stehenbleibt, können die Befürchtung beim Joggen widerlegen. Lesen Sie das ganze Interview unter: & www.kkh.de/aktivplus PAN I KATTACKEN – „DU SOLLST N ICHT KN EI FEN!“ KKH aktiv + 2/2015 “Angst? Panik? - Ich doch nicht!” Nichts deutet darau fhin, dass ich mit Mitte vierzig in eine Krise geraten könnte , die mein Leben schlagartig veränd ern würde. Lesen Sie den kompletten Bericht unter: & www.kkh.de/ aktivplus kneifen"! Den Durchbruch schaffte er schließlich bei einer Psychotherapeutin in Dresden: „Die setzte voll auf Konfrontation“, sagt er. Drei Jahre lang hieß es für den Panikpatienten, sich seiner Angst zu stellen: Fahrstuhlfahrten im Berliner Fernsehturm, Durchlaufen eines Irr gartens, Gondelfahrten in den Bergen, Fliegen, Autobahn fahren. „Wenn ein Tunnel auf mich zukam, dachte ich anfangs, ich drehe durch.“ Draeger drehte nicht durch. Und er „starb“ auch nicht. Irgendwann war der Bann gebrochen. Bis dahin waren es gut vier Jahre harter Arbeit. Seine Erfahrungen in dieser Zeit hat er zu einem Ratgeber zusammengefasst. Titel: „Du sollst nicht kneifen!“ Das ist heute sein persönliches Elftes Gebot. Das Buch kann für 15 Euro direkt bei Udo Draeger bestellt werden: 9 dusollstnichtkneifen@freenet.de "Du sollst nicht Es war eine echte Panikattacke: „Ich war wie gelähmt und dachte, ich würde an Ort und Stelle sterben.“ Es sollte nicht die einzige bleiben. Dieser Tag war der Beginn einer jahrelangen Odyssee für den heute 52-Jährigen Mann aus dem sächsischen Freiberg: Termine bei Psychologen, Treffen in Selbsthilfegruppen, Untersuchungen in Spezialeinrichtungen. Organisch war alles in Ordnung, befanden die Ärzte. „Die Probleme aber wurden mit der Zeit immer größer.“ Aus den anfänglichen Panikattacken entwickelte sich die gefürchtete, dauerhafte „Angst vor der Angst“. Manchmal traute sich Draeger kaum noch aus dem Haus. Skifahren, Radfahren, Spazierengehen – alles wurde zur Zerreißprobe. Udo Draeger • „Plötzlich“, erinnert sich Udo Draeger, „ging nichts mehr.“ Es war der 27. Januar 2005, als den damaligen Werkstattmeister bei einem Kundentermin die reine Panik ergriff. „Ohne Grund und aus heiterem Himmel.“ Udo Draeger (*1962 ) erzählt in diesem Buch von genutzten Chancen und seinem Weg aus der Krise herau s 13 LEBEN NEUEE SE RI PFLEGE – ES K ANN JEDEN TREFFEN ! Unfall, Alter oder Krankheit – es gibt die unterschiedlichsten Ursachen für Pflegebedürftig keit. Doch viele machen sich darüber vorher keine Gedanken. Im ersten Teil unserer neuen Serie geht es um die unvorhergesehenen finanziellen Belastungen im Pflegefall. Betina Blerch (Bildmitte) und ihre Tochter Corinna zu Besuch bei Mutter und Oma Martina Burgmaier. TEIL 1 „Wir konnten nicht mehr“ E s war einer der schlimmsten Momente meines Lebens“, erinnert sich die 48-Jährige. Ihr stockt heute noch die Stimme, wenn sie über diesen Tag vor acht Jahren spricht – als die Familie entschied: Mutter muss ins Heim. 14 Martina Burgmaier war damals gerade Mitte 60 und hatte bis dahin fest im Leben gestanden. Gemeinsam mit ihrem Mann Manfred hatte sie im schwäbischen Uttenweiler bei Ulm jahrzehntelang ein gut gehendes Fliesenlegergeschäft ge- führt. Bis ihre Vergesslichkeit einsetzte – und immer schlimmer wurde. „Sie wollte es nicht wahrhaben, aber für uns war klar, was da passierte“, erzählt die Tochter. Die Diagnose ließ schließlich keinen Zweifel: Alzheimer. Anfangs pflegte Betina Blersch KKH aktiv + 2/2015 Foto: SWR Ein Pflegefall in der Familie kann schnell teuer oder fast unbezahlbar werden. Betina Blersch weiß davon zu berichten. ihre Mutter noch von zu Hause aus: „Ein 24-Stunden-Job.“ Doch immer häufiger kam es vor, dass Martina Burgmaier davonlief und die Familie stundenlang nach ihr suchen musste. „Irgendwann konnten wir alle nicht mehr.“ Am Tag der Heimunterbringung flossen viele Tränen: bei Betina Blersch und ihrem Mann Georg, den Kindern Corinna und Stefan, ihrem Vater Manfred. Und auch bei der Mutter selbst: „Sie konnte zwar nicht mehr sprechen, aber sie hat furchtbar geweint.“ Für Betina Blersch begannen Jahre der Aufopferung: Beruf, Familie, Pflege – alles musste unter einen Hut. Irgendwie. Eine Mehrfachbelastung der besonderen Art: Denn Betina Blersch arbeitet als Altenpflegerin. Hinzu kamen der eigene Haushalt und die Kinder: Schule, Sport, Freizeit – Mama Blersch war immer im Einsatz. „Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Kinder zu kurz kommen.“ Und immer wieder die eine Frage: „Haben wir damals mit der Heimunterbringung richtig entschieden? Durfte ich die Mutter abgeben?“ Jeden zweiten Tag war Betina stundenlang zu Besuch im Pflegeheim. Wieder zurück zu Hause, schaltete sie manchmal komplett ab. „Ich konnte gar nicht mehr richtig zuhören, wenn mein Mann oder die Kinder von ihrem Tag erzählten.“ Und dann war da ja auch noch Vater Manfred: „Die Abwicklung des Betriebs, der Papierkram, die Ämtergänge – das alles habe ich komplett für ihn gemanagt“, berichtet Betina Blersch. Nebenbei brachte sie dem Vater auch noch das Kochen bei, darauf ist sie stolz: „Er kann sich jetzt alleine versorgen – ‚ früher undenkbar.“ Auch finanziell muss sie ihrem Vater unter die Arme greifen. 1.800 Euro kostet das Pflegeheim die Familie jeden Monat. „Das hat inzwischen alle Reserven aufgebraucht.“ Der Erlös aus dem Verkauf des elterlichen Betriebs, die Lebensversicherung, die für Manfred und Martina Burgmaier eigentlich als Altersvorsorge gedacht war – alles weg. Inzwischen musste auf das Haus der Eltern eine Hypothek aufgenommen werden. Vater Manfred bleiben von der Rente gerade einmal 500 Euro im Monat zum Leben. „Heizölkosten, Autoreparaturen, Renovierungen am Haus – das schafft er nicht ohne mich.“ Eine Pflegezusatzversicherung hatte die Familie nie abgeschlossen. Martina Burgmaier ist mit ihren 73 Jahren bereits im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit. An guten Tagen kann Martina Burgmaier im Multi funktionsstuhl sitzen, meist jedoch liegt sie teilnahmslos im Bett, die Augen geschlossen. Druckgeschwüre und Schluckbeschwerden machen ihr das Leben zur Qual. Schon mehrfach stand sie an der Schwelle zum Tod – zuletzt Weihnachten, als sie mit einer schweren Lungenent zündung zu kämpfen hatte. „Einmal stand die ganze Familie schon mit dem Pfarrer an ihrem Bett und hat gebetet.“ Ihre Tochter erkennt Martina Burgmaier nicht mehr. Wenn Betina ihre Mutter besucht, nimmt sie sich zwei bis drei Stunden Zeit für sie. „Ich erzähle ihr dann einfach Dinge des Alltags, halte ihre Hand, streichele sie.“ Auch wenn es schmerzt, die eigene Mutter in diesem Zustand zu sehen – „dass sie lebt und ich sie noch Leistungsbeträge seit dem 1. Januar 2015 Pflegestufe Mtl. Pflegeleistungs-Höchst beträge für vollstat. Pflege in Euro 0 231,00 1 1.064,00 2 1.330,00 3 1.612,00 3 (Härtefall) 1.995,00 Anzeige Beste Aussichten AKTIONSITBAHNH 1. Klasse reisen – 2. Klasse zahlen: Jetzt Preisvorteil sichern! JETZT HIER BUCHEN: Telefon: +49 (0)40-300 51 934 hamburg-tourismus.de/bahn ngen in 3 Übernachtu Bahnfahrt ICEHamburg inkl. *Preis pro Person im Doppelzimmer, je nach Verfügbarkeit. Ohne Zugbindung von allen DB-Bahnhöfen. Buchbar ab 01.04.2015. Hamburg Tourismus Gmbh | Wexstraße 7 | 20355 Hamburg | Foto: J. Modrow € 229,– * ab LEBEN Wie sie das überhaupt alles in den letzten Jahren geschafft hat – „ich weiß es selbst nicht so recht“, gesteht sie. Irgendwie sei ihr die ganze Belastung gar nicht aufgefallen. „Ich habe nur noch funktioniert“, findet Betina Blersch im Rückblick. „Das war wie ein Dauerrauschen im Hinterkopf – machen, machen, machen und für die anderen da sein.“ Sie selbst kam immer erst an dritter oder vierter Stelle. Inzwischen hat Betina Blersch gelernt, sich mehr Zeit für sich nehmen. Heute fährt sie nur noch einmal in der Woche zu ihrer Mutter, auch ihr Ehrenamt – die Betreuung einer Seniorengruppe – hat sie schweren Herzens nach vielen Jahren niedergelegt. „Ich bin ganz einfach an meine Grenzen gestoßen.“ Betina Blersch beginnt, das Leben wieder mehr zu genießen – nach zehn Jahren. Die Kinder sind aus dem Haus, seit Kurzem steht ein neuer Lebenspartner an ihrer Seite. Dennoch bereut sie die schwierige Zeit nicht. „Ich konnte meiner Mutter so viel von dem an Liebe zurückgeben, was sie mir einst als Kind geschenkt hat.“ Das, ist Betina Blersch überzeugt, sei ein Schatz, der ihr immer im Herzen bleiben werde. 16 KKH MEI N PLUS – FI NANZI ELL VORSORGEN Ob Schlaganfall, schwerer Unfall oder Krebs – nicht nur in hohem Altern werden Menschen pflegebedürftig. Wer nicht rechtzeitig vorgesorgt hat, für den kann es bei den Pflegekosten schnell ein böses Erwachen geben. Denn: Die Pflege kassen dürfen lediglich die gesetzlich geregelte Grundversorgung zahlen. Beispiel: Im Schnitt kostet die Unter bringung im Pflegeheim bei Pflegestufe III monatlich etwa 3.150 Euro. Die Pflege kasse zahlt in diesem Fall jedoch 1.612 Euro, also gerade einmal knapp die Hälfte. Bedenkt man, dass eine Heimunter bringung im Schnitt acht Jahre dauert, so droht hier im Laufe der Zeit eine beträchtliche finanzielle Lücke. Die Konsequenz: Reicht das eigene Einkommen oder Kapital für die Schließung dieser Lücke nicht aus, sind die nächsten Angehörigen unterhaltspflichtig. Nur wenn auch sie nicht zahlen können, springt der Staat mit Sozialleistungen ein. Abhilfe schafft eine private Pflegeversicherung. Die Zusatztarife KKH MeinPLUS FörderPflege und KKH MeinPLUS FörderPflegeErgänzung bieten die ideale Kombination, um die Versorgungslücken in allen Pfleges tufen zu verringern. Kooperationspartner der KKH ist dabei die Deutsche Familien versicherung DFV. Vom Staat gibt es noch 60 Euro Zuschuss im Jahr extra. Ein 25-Jähriger zum Beispiel zahlt so bei den von der KKH vermittelten Angeboten nur zehn statt 15 Euro im Monat. Ein Drittel des Beitrages wird in diesem Fall also gesetzlich gefördert. Wird er später einmal pflegebedürftig, erhält der Versicherte 1.098 Euro pro Monat in der Pflegestufe III. Und bei 7,50 Euro Beitrag mehr im Monat für den Ergänzungstarif steigen nicht nur die Leistungen bis auf 2.125 Euro pro Monat, sondern es entfällt auch die gesetzlich vorgesehene Wartezeit von fünf Jahren. Fazit: Je früher man einsteigt, desto geringer sind die Gesamt beiträge, um die Versorgungslücke im Pflegefall abzufedern. & www.kkh-meinplus.de + AKTIV I N FO Unser TV-Tipp Der SWR hat über Betina Blersch und ihre Familie einen Dokumentarfilm gedreht, der sich noch bis 4. Mai im Internet abrufen lässt: & www.daserste.de (Suchbegriff: Sandwich-Generation) Der Sender 3SAT strahlt den Film außerdem am 27. März um 12 Uhr aus („Die Sandwich-Generation“). KKH aktiv + 2/2015 Foto: SWR • Jeanette Dietl@fotolia.com • KKH (3x) habe, ist mir unendlich wichtig“. Und wenn ihre Mutter dann doch mal lacht, aus welchem Grund auch immer, geht der Tochter das Herz auf vor Freude. Zweimal in der Woche kümmert eine Betreuerin des Biberacher Hospiz‘ sich inzwischen um die Patientin – liest ihr vor, spielt Gitarre für sie. „Das liebt sie.“ Die Mutter hat früher selbst Musik gemacht. Betina Blersch: „Zu wissen, da ist jemand, der ihr Gesellschaft leistet, ist eine ungeheure Befreiung für mich.“ KKH INTERN Neuer Vorstand Weichenstellung bei der KKH: Der Verwaltungsrat hat Ingo Kailuweit als Vorstandsvorsitzenden wiedergewählt. Neuer Stellvertreter ist Dr. Ulrich Vollert. Vollert, 57, tritt damit am 1. Juli die Nachfolge von Rudolf Hauke an, der nach 15 Jahren für eine weitere, sechsjährige Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte. Erich Balser, Vorsitzender des Verwaltungsrats der KKH (Foto links), kommentiert im Interview mit aktiv + die Wahlentscheidung vom Dezember vergangenen Jahres: Herr Balser, wie bewerten Sie die Wahl von Dr. Ulrich Vollert zum Nachfolger von Rudolf Hauke? Durchweg positiv. Dr. Ulrich Vollert zählt schon mehr als zehn Jahre als Hauptabteilungsleiter zum oberen Managementkreis der KKH und war maßgeblich an der Entwicklung der Krankenkasse beteiligt. Was sprach für die hausinterne Nachfolge? Die KKH ist ein konstanter und zuverlässiger Partner. Das spiegelt sich auch in der Besetzung von Führungs- KKH aktiv + 2/2015 positionen wider. Schauen wir nur auf die Amtszeit der bisherigen Vorstands mitglieder: Rudolf Hauke war 15 Jahre lang mit im Boot, bei Ingo Kailuweit werden es bald 16 Jahre sein. Und auch Dr. Ulrich Vollert kennt den „Laden“, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Seit vielen Jahren hat er als Leiter des IT-Ressorts eine verantwortungsvolle Position im Haus bekleidet. Erfahrung gepaart mit den richtigen Zukunfts visionen für unsere KKH waren letzt endlich ausschlaggebend für die getroffene Wahl. In die neue Amtszeit fallen 2017 die nächsten Sozialwahlen. Wie ist der Stand bei der Resolution zur Reform der Selbstverwaltung und Modernisierung der Sozialwahl, die der Verwaltungsrat im letzten Herbst verabschiedet hat? Die Resolution fordert unter anderem eine Stärkung der Befugnisse der gesetzlichen Krankenkassen sowie die Einführung von Online-Wahlen bei den Sozialwahlen. Letzteres würde sofort zu einer höheren Wahlbeteiligung Stabwechsel bei der KKH: Auf Rudolf Hauke (oben) folgt Dr. Ulrich Vollert als stellvertetender Vorstandsvorsitzender. führen und die demokratische Legiti mation der Selbstverwaltung steigern. Die Verwaltungsratsmitglieder haben die Resolution in einem persönlichen Schreiben an die Bundestagsabgeordneten in den Regionen versandt und um deren Berücksichtigung im Gesetzgebungsverfahren gebeten. Die Resonanz war durchweg positiv. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich die Abgeordneten in Berlin damit auseinandersetzen. Wir dürfen gespannt sein. + AKTIV I N FO Weitere Infos über den Verwaltungsrat der KKH finden Sie unter: & www.kkh.de/verwaltungsrat 17 LEBEN „Nicht bewegen? Geht nicht!“ Für TV-Moderator Gerhard Delling, 55, sollte Sport im Leben eines jeden Menschen fest verankert sein. Er selbst ist bestes Vorbild. Sind Ihre Kinder genauso bewegungsfreudig? Meine älteste Tochter – sie ist 25 – inzwischen ja (lächelt). Ich bin da schon 18 ein wenig wie der Prediger in der Wüste und versuche immer alle drei zu einem gesunden Leben zu motivieren. Die beiden jüngeren Mädchen werden dann auch schon mal zu einem kurzen Waldlauf „zwangsverpflichtet“. Sporadische Unlust ist ihr gutes Recht, aber sich überhaupt nicht zu bewegen, geht gar nicht! Je älter sie werden, desto mehr sehen sie es ein. Studien zufolge bewegen sich viele Menschen – auch Kinder – heutzutage zu wenig. Wie könnte man das ändern? Sport sollte meiner Meinung nach noch mehr in die Mitte der Gesellschaft rücken. Bewegung sollte als Selbstverständlichkeit in der Alltagsstruktur verankert sein. Früher haben wir die meisten Strecken in unserem Alltag zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegt, heute fahren wir mit dem Auto. Bewegung muss aber ein fester Bestandteil in unserem ganzen Leben sein, von Kindesbeinen an, sonst wird es ein Fiasko im Gesundheitssystem geben. Was muss dazu geschehen? Es gibt viele Ansätze und große Vorbilder, aber wir brauchen mehr ernsthafte Kampagnen und Events, die die Leute begeistern. Ich finde es zum Beispiel gut, dass sich die KKH mit ihrem jähr lichen bundesweiten Lauf und der Unter stützung des Hannover-Marathons dafür engagiert. Es muss jedoch eine noch größere Bewegung werden. Die Politik muss noch mehr mitmachen, Unternehmen müssen stärker eingebunden werden. In Schulen darf nicht KKH aktiv + 2/2015 Foto: WDR/Thomas Leidig • VRD@fotolia.com Herr Delling, in Ihrem beruflichen Leben dreht sich alles um Sport. Ist das im Privaten genauso? Ja! Ich bin immer in Bewegung. Das brauche ich, um mich wohlzufühlen. Ich spiele für mein Leben gerne Fußball, bis Ende letzten Jahres aktiv beim TSV Sasel in Hamburg. Früher habe ich auch Leichtathletik gemacht und Handball gespielt. Aber leider zeigen sich erste Verschleißerscheinungen an Knieund Fußgelenken. Jetzt erlaube ich mir Tennis, ab und zu auch Golf, Fußball nur noch selten. Außerdem fahre ich sehr viel mit dem Fahrrad. über zwei oder drei Sportstunden verhandelt werden, Sportunterricht sollte selbstverständlich sein. Ich finde zum Beispiel auch die Lauftreffs, wie es sie früher häufig gab, gut. Solche „Bewegungen“ sollten wir institutionalisieren. Smartphone-Apps mit Trainings plänen, Golfen mit der Spiel konsole – sind solche Medien geeignet, uns im Alltag für Sport zu motivieren? Das kann hilfreich sein. Ich habe solche Apps selbst mal ausprobiert. Zu wissen, welche Strecken man beim Laufen absolviert , wie viel Zeit man investiert oder dass man sich diese Woche gar nicht bewegt hat, ist gut, um für sich selbst eine Struktur zu finden. Ich verfeinere mein Sportprogramm immer wieder. Aber meiner Meinung nach reicht das nicht aus. Wann wird der Umgang mit Smartphone und Co. Ihrer Meinung nach ungesund? Wenn wir uns davon abhängig machen und zum Beispiel ständig beim Handy nachschauen, ob vielleicht eine SMS gekommen ist. Wir haben noch nicht gelernt, mit der Flut an Möglichkeiten und Informationen umzugehen. Es gibt keine geltenden Regeln oder Handlungsanweisungen. Gut ist, wenn ich diese Geräte aktiv KKH aktiv + 2/2015 und bewusst nutze, weil ich gerade ein konkretes Bedürfnis habe oder einen bestimmten Grund. Das heißt: Wir brauchen eine Struktur. Das gilt vor allem für Kinder. Man könnte zum Beispiel die Zeit für den Gebrauch des Handys begrenzen oder den bewussten Umgang schulen. Die interaktive Mobilität im Netz – Online-Spiele, im Internet einkaufen, mit dem Smartphone die Heizung regulieren und so weiter – führt oft leider auch dazu, dass wir uns weniger bewegen. Ihr persönliches Ziel? Mein Tennisspiel verbessern – und besser Golf spielen (lacht). Das Interview wurde uns freundlicherweise kostenlos gegeben. + AKTIV I N FO Gerhard Delling ist einer der bekanntesten Sportmoderatoren im deutschen Fernsehen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Fußball nationalspieler Günter Netzer moderierte und analysierte er 1998 bis 2010 für die ARD die Fußball-Länderspiele, wofür das Team den Adolf-Grimme-Preis erhielt. Geboren wurde Delling im schleswigholsteinischen Rendsburg. Bereits mit 16 Jahren schrieb er für eine Zeitung regionale Sportberichte, parallel zu seinem Studium der Volkswirtschaftslehre begann der heute 55-Jährige dann seine SportjournalistenKarriere beim Norddeutschen Rundfunk. Heute moderiert er unter anderem die „ARDSportschau“ und Fußball-Live-Übertragungen. Seit April 2011 ist er außerdem Chefmoderator des ARD-Magazins „Wochenspiegel“. Delling hat drei Töchter aus zwei Ehen und lebt in Hamburg. 19 DAS + Familie 2.0 Die Deutschen sind nach wie vor echte Familienmenschen. Doch die Art und Weise, wie sie zu sammenleben, ver ändert sich rasant. M ama“, ruft die kleine Fritzi aus dem Kinderzimmer, „komm‘ mal bitte schnell“. Schon steht Jochen König in der Tür. Jochen? Eigentlich ist der 33-Jährige der Vater der quirligen Fünfjährigen. Aber weil die Tochter die meiste Zeit bei ihm wohnt und auf- 20 wächst, ruft sie Jochen König halt mal „Mama“ und mal „Papa“ (siehe Seite 25). In seiner Rolle ist der Berliner noch eine große Ausnahme in Deutschland. Doch die Zahl der Alleinerziehenden insgesamt ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut Statis tischem Bundesamt besteht mittlerweile jede fünfte Familie hierzulande aus nur einem Elternteil. PatchworkFamilien, Wohn-WGs, Mehrgenera tionenhäuser, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften – noch nie hat sich das Verständnis von Familie so KKH aktiv + 2/2015 KKH aktiv + 2/2015 gruppe bereits in einem anderen, sogenannten nicht-konventionellen Familienmodell – oder ist Single. Damit verbreitet sich auch zwischen Flensburg und Garmisch zusehends die „Pluralisierung der Lebensformen“, wie es der Direktor des Bundesinstituts für Fotos: Liddy Hansdottir@fotolia.com • xwefotolia@fotolia.com • goir@fotolia.com stark verändert wie in den letzten zehn bis 20 Jahren. Beispielsweise stellt die „Kern-Familie“ – also Ehepaar mit Kind – bundesweit bei den 40- bis 45-Jährigen noch etwas mehr als jede zweite Lebensform dar. Im Umkehrschluss lebt aber fast jeder Zweite in dieser Alters- Bevölkerungsforschung Norbert F. Schneider nennt. Die Ursachen für diesen Wandel sind vielfältig. Ein paar Beispiele nur: Die Ehe – früher Grundlage für gesellschaftliche Anerkennung und 21 DAS + Mehr als jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Betroffen davon sind rund 140.000 Kinder – pro Jahr. Eine Folge davon: Immer mehr Minderjährige wachsen nur mit einem Elternteil, in PatchworkFamilien mit einem nicht-leiblichen Elternteil (siehe Seite 24) oder zum Beispiel in einer Familien-WG (siehe Seite 27) auf. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Kindern sind längst kein Tabuthema mehr. Rund 6.000 Kinder leben heute in solchen sogenannten Regenbogenfamilien. Zwei von drei Deutschen finden übrigens, dass diese Lebensgemeinschaften die gleichen Rechte haben sollten wie klassische Ehen (siehe Seite 28). Eine der größten Herausforderungen für die Familie 2.0 ist das Ende herkömmlicher Rollenverteilungen. Mama bleibt zu Hause, während Papa Geld verdient – das war einmal. Zwei von drei Müttern mit Kindern unter 15 Jahren sind heutzutage berufstätig. Tendenz: weiter steigend. Zukunftsforscher Prof. Horst Opaschowski spricht von einem regelrechten „Paradigmenwechsel“. Wie er in einer Studie zusammen mit den Meinungsforschern von Ipsos herausfand, gilt die Doppelverdiener-Familie inzwischen bei zwei Dritteln aller Deutschen als ideal. Der Grund: „In unsicheren Zeiten sind beide Partner auf das Geld angewiesen, um eine Familien- gründung zu wagen und eine Familie finanzieren zu können.“ Wenn dieser Trend so anhalte, prognostiziert der Zukunftsforscher, „werden im Jahr 2030 etwa 80 Prozent der Berufstätigen Doppelverdiener sein wollen oder müssen“ (siehe auch das Interview mit Prof. Opaschowski auf Seite 24). Ein Trend mit weitreichenden Folgen: Jeder zweite Bundesbürger kann und will nicht mehr ohne Job allein mit den Kindern zu Hause bleiben. Politik und Wirtschaft geraten angesichts solcher Entwicklungen unter Zugzwang. Das Ziel: eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Der Gesetzgeber reagiert mit Maßnahmen wie dem Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze für die Ein- bis Dreijährigen oder der Flexibilisierung der Elternzeit ab Juli dieses Jahres. Qualifizierte Fach- und Führungskräfte orientieren sich bei der Job suche immer mehr danach, ob ihr künftiger Arbeitgeber flexible, elterngerechte Arbeitszeiten ermöglicht oder beispielsweise einen Betriebskindergarten anbietet. 22 KKH aktiv + 2/2015 Fotos: DDRockstar@fotolia.com • Jürgen Fälchle@fotolia.com • peteri@fotolia.com • hayo@fotolia.com finanzielle Sicherheit – ist heutzu tage für viele nur noch eine Option unter mehreren. In Deutschland heiraten mittlerweile weniger als 400.000 Paare pro Jahr. In den Anfangsjahren der Bundesrepublik waren es etwa doppelt so viele. Dass noch viel zu tun ist, zeigt die unverändert niedrige Geburtenrate in Deutschland (siehe Infografik Seite 27). So wünschen sich viele Paare zwar Kinder, entscheiden sich dann aber doch anders – häufig aus Angst, angesichts der Belastungen im Beruf nicht ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit für den Nachwuchs aufbringen zu können. Mittlerweile hat sich ein ganzer Wirtschaftszweig auf die Vereinbarkeit von KKH aktiv + 2/2015 Beruf, Familie und auch Pflege als Geschäftsmodell spezialisiert. Dienstleister wie die Münchner „famPlus“ vermitteln Tagesmütter und -väter ebenso wie Kinderfrauen und -betreuer oder Leih-Omas und Leih-Opas an interessierte Familien. Die Wohnungsbaugenossenschaft „wagnis“ realisiert Wohnanlagen für generationsübergreifendes Wohnen. Im Münchner Stadtteil Riem etwa leben 250 Menschen in einem Mehrgenerationenhaus unter einem Dach – vom Single über die Jungfamilie bis hin zum rüstigen Rentnerpaar, das sich gerne um die Betreuung von Nachbarskindern kümmert. „Die größte WG der Stadt“, titelte eine Tageszeitung. Ob Vater-Mutter-Kind, Mutter-MutterKind, Vater-Vater-Kind, Familien-WG oder Familie mit Oma und Opa auf Zeit – eins hat sich trotz aller Veränderungen nicht geändert. Auf die Frage, was ihnen im Leben besonders wichtig sei, antworteten in einer Studie der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen 88 Prozent der Deutschen: die Familie. Was bedeutet für Sie Familie? Und warum ist Familie für Sie wich tig? Schreiben Sie uns Ihre Meinung auf Facebook : www.facebook.de/ KaufmaennischeKrankenkasse 23 DAS + ZU KU N FTSFORSCH U NG – „FAMI LI E N EU DEFI N I EREN“ Prof. Dr. Horst Opaschowski, 74, ist international renommierter Zukunftswissenschaftler und Berater für Wirtschaft und Politik. Herr Prof. Opaschowski, wie sieht die typische Familie in 20 Jahren aus? Familie muss neu definiert und erweitert werden: Der Freundeskreis wird zur zweiten Familie, die Hausgemeinschaft und Nachbarschaft zur Wahl familie. Und auch die Generationen familie kommt wieder: Enkel, Kinder, Eltern und Großeltern wohnen nicht unter einem Dach, aber stützen und unterstützen sich in räumlicher Nähe. Welche Zukunft hat die Kern-Familie? Die Doppelverdiener-Familie ist das Lebensmodell der Zukunft, weil Familien gründung ohne doppeltes Einkommen zum Lebensrisiko wird. Zur Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesellt sich die Frage der Vereinbarkeit von Frauen- und Männerrollen. Wer spielt in Zukunft die Hauptrolle des Versorgers und wer die Nebenrolle des Zuverdieners? Wird Familie zum Zeitmanagementmodell? Zeitwohlstand wird der größte Luxus im 21. Jahrhundert sein. Im Zeitalter von Schnelllebigkeit und Erreichbarkeitswahn wird Zeitmanagement zur neuen Lebenskunst. Welche Folgen haben diese Ent wicklungen? In Zeiten, in denen globale Krisen zur neuen Normalität werden, erlebt die Familie eine Renaissance. Sie bietet Halt, ist Heim und Heimat, ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Der vermeintliche Trend zur Entfamiliarisierung der Gesellschaft ist eine Legende. Die Familie lebt – und überlebt alle Krisen. Auch die „Familie 2.0“ bleibt das Grundmodell für gelebten Gemeinsinn. & www.oiz-hamburg.de Lesen Sie das ganze Interview mit Prof. Opaschowski unter: & www.kkh.de/aktivplus Die Diplom-Pädagogin Doris FrühNaumann, 56, aus Hannover hat sich auf Familienpsychologie und familiäre Konflikte spezialisiert. Frau Früh-Naumann, sind PatchworkFamilien glücklicher? Das hängt auch davon ab, ob im Zusammenleben immer noch „Altlasten“ eine Rolle spielen, etwa negative Trennungserfahrungen oder ungeklärte rechtliche Fragen. Die Sorge vor einem erneuten Scheitern kann dann zu Konfliktscheu führen. Motto: Es muss um jeden Preis gutgehen. Wie empfinden Trennungskinder das Leben in einer Patchwork-Familie? 24 Jüngere Kinder passen sich der Situation schneller an. Sie denken sich: Wenn es Mama oder Papa jetzt wieder gut geht, dann geht es auch mir gut. Je älter betroffene Kinder sind, desto komplizierter wird es. heit – mit Kindern muss man über alles sprechen, zum Beispiel, wer in der Familie in welchen Fällen das Sagen hat. Wie verhält man sich als neuer Partner? Ganz wichtig ist, erst einmal keine Erzieherrolle einzunehmen. Die Kinder müssen lernen, den neuen Partner und seine Rolle in der neuen Familie einzuordnen und zu akzeptieren. Fehlt Kindern nicht etwas, wenn ein Elternteil nicht mehr in der Familie lebt? Ein Kind braucht nicht zwangsläufig beide biologischen Elternteile für eine glückliche Entwicklung. Wer in einer Atmosphäre von Verlässlichkeit und Vertrauen aufwächst, kann besser mit Konflikten umgehen und ist selbstbewusster. Welche Aufgabe kommt dem leiblichen Elternteil zu? Bis zu einem gewissen Grad eine Vermittlerrolle. Es geht um Klarheit und Offen- Lesen Sie das ganze Interview unter : & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 2/2015 Fotos: privat (3 x) • Verlag Herder • Visual Concepts@fotolia.com PATCHWORK-FAMI LI EN – „VERLÄSSLICH KEIT ZÄH LT“ ALLEINERZIEHENDE ELTERN Mama Jochen „Papa? Mama? Ist doch eigentlich egal“, meint Jochen König. Wenn man ihn fragt, welche Rolle er für die kleine Fritzi einnimmt, kann der 33-jährige Berliner nur mit den Schultern zucken. „Ich bin für meine Tochter da“, sagt er, „nur das zählt.“ Die Fünfeinhalbjährige sieht das offenbar ähnlich – mal nennt sie ihren Vater „Papa“, mal „Mama“. Je nach Lust und Laune. Zweimal im Monat ist Fritzi für jeweils fünf Tage bei ihrer Mutter. Die Eltern haben sich schon kurz nach ihrer Geburt getrennt. Dass Fritzi bei ihrem Vater aufwachsen sollte, war eine bewusste Entscheidung. Die Mutter wollte nicht auf ihren Beruf verzichten, „und ich hatte einfach Lust drauf “, erinnert sich Jochen König. Er nahm eineinhalb Jahre Elternzeit und konzentrierte sich ganz auf KKH aktiv + 2/2015 seine neue Aufgabe. „Eine RiesenUms tellung“, erinnert er sich. Breichen kochen, Windeln wechseln, in den Schlaf wiegen – immer wieder fühlte er sich überfordert , vor allem wenn Fritzi krank war oder ohne erkenn baren Grund anfing zu weinen. „Dann rollten oft auch bei mir hilflose Tränen.“ Wenn Jochen König anderen Männern über sein Leben mit seiner Tochter erzählt, „dann reagieren die meist mit einer Mischung aus Neid und Bewunderung“. Viele, berichtet er, würden sich den gleichen Mut zu diesem Schritt wünschen. Beruf und finanzielle Sicherheit stünden dem meist entgegen. Mit dem Schreiben von Büchern und als Sozialpädagoge bringt Jochen König sich und Fritzi durch. Die Kita ist nur wenige Fußminuten entfernt, und so bleiben ihm bis zum späten Nachmittag fast acht Stunden zum Arbeiten. Die Doppelbeanspruchung zehre manchmal schon sehr an ihm, räumt König ein. „Ich muss dann aufpassen, dass ich den Stress nicht mit nach Hause nehme und auf Fritzi übertrage.“ Fritzi liebt es über alles, wenn Papa ihr abends vor dem Einschlafen noch vorliest oder die beiden einfach daliegen und über den Tag sprechen. Und manchmal, wenn Fritzi richtig müde ist, dann kann es sein, dass ihr ein leises „Gute Nacht, Mama“ entfährt. Und Mama-Papa Jochen lächelt. Seine Erfahrungen hat Jochen König aufgeschrieben. Das Buch „Fritzi und ich. Von der Angst eines Vaters, keine gute Mutter zu sein“ ist im Verlag Herder erschienen (ISBN-13: 978-3451306792, 14,99 Euro). Lesen Sie die komplette Geschichte unter: & www.kkh.de/aktivplus 25 KKH: DI E FAMI LI EN KASSE – U NSER RU N DUMSCH UTZ FÜ R ELTERN U N D I H RE KI N DER Die KKH bietet auch der „Familie 2.0“ einen umfangreichen und individuellen Gesundheitsschutz für jede Lebensphase – weit über den gesetzlichen Rahmen hinaus. Eltern und ihre mitversicherten Kinder profitieren von zahlreichen Vor teilen. Ein paar Beispiele: Früherkennung bei Kindern und Jugendlichen: Die KKH zahlt für Ihre Kinder alle gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen (U1-U9) und die J1. Zusätzlich übernimmt die KKH die Kosten für die U10 (sieben bis acht Jahre), U11 (neun bis zehn Jahre) und J2 (16 bis 17 Jahre). Kieferorthopädische Behandlung: Die KKH beteiligt sich an den Kosten medizinisch notwendiger kieferorthopädischer Behandlungen bis zum 18. Lebensjahr. Außerdem gibt es 50 Euro für eine professionelle Zahnreinigung jeweils zu Beginn und Ende der Behandlung und 150 Euro bei einer kieferorthopädischen Vertragsbehandlung für einen Unterkiefer-Frontzahn-Retainer. Pro Boni Kinder-Bonus: Kinder sammeln Bonuspunkte für die Teilnahme an bis zu 15 Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen, Eltern und Großeltern können mitsammeln. Kinder bekommen zusätzlich nach dreijähriger Teilnahme einen Vorsorgebonus ausgezahlt. Wir zahlen bis 26 zu 1.800 Euro pro Kind (300 Euro alle drei Jahre) bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Pro Boni Jugend-Bonus: Wir belohnen die Teilnahme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 20 Jahren an Präventions- und Vorsorgemaßnahmen. Am Ende des Sammelzeitraums gibt es für jede Gesundheitsmaßnahme zusätzlich 100 Bonuspunkte. Die KKH zahlt alle 24 Monate 150 Euro bei Nachweis von zehn Maßnahmen. Kostenfreie Impfungen: Wir übernehmen die Kosten für die Rotavirus-Impfung (sechste bis 32. Lebenswoche) in Höhe von bis zu 170 Euro. Bei Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren bezahlen wir auch die HPVSchutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs nach einer ärztlichen Beratung. Alle Leistungen der KKH rund um die Familie – von speziellen Leistungen in der Schwangerschaft bis hin zu attraktiven Zusatzversicherungen – haben wir für Sie in unserer kostenfreien Broschüre „Top-Leistungen für die ganze Familie“ zusammengefasst. Sie steht zum Download bereit unter: & www.kkh.de/familienversicherung Top-Leistungen für die ganze Familie KKH aktiv + 2/2015 Fotos: privat (2 x) • KKH • fotomek@fotolia.com | Illustrationen: Happy Art@fotolia.com (3x) • celianestudio@fotolia.com • kanate@fotolia.com • Icon by freepik/CC BY 3.0 DAS + ZAHLEN UND FAKTEN Gesellschaft im Wandel FAMI LI EN-WG – WI E I N EI N EM DORF Pia Volk, 36, ist freie Journalistin und lebt in Leipzig. Für aktiv + schreibt sie über ihr Leben mit Sohn Paul in einer Familien-WG: „Fußball?“, fragt Tobias und steckt seinen Kopf in Pauls Zimmer. An den Wänden hängen Poster von Fußballspielern, in den Regalen liegen StarWars-Raumschiffe, daneben stehen Bücher wie „Momo“, „Krabat“ und „Gregs Tagebuch“. Paul ist mein Sohn, Tobias unser Mitbewohner. Sekunden später stehen die beiden im Flur unserer Altbauwohnung und kicken einen Stoffball hin und her. Paul und ich wohnen in einer Wohngemeinschaft, mit vier weiteren Erwachsenen. Wir sind alle um die 30 – Journalistinnen, Ärztin, Erzieher. Von seinen zehn Jahren Lebenszeit hat Paul neuneinhalb Jahre mit mir in WGs gelebt. Außer dem halben Jahr nach Pauls Geburt waren wir nie nur unter uns. Wieso auch? Es heißt immer, man brauche ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen – unsere Gemeinschaft besteht eben aus Mitbewohnern.Ja, ich weiß, man sagt immer, dass Kinder feste Bezugspersonen brauchen. Eine WG aber wandelt sich manchmal. Später im Leben wird das für Paul auch so sein: Freunde kommen, Freunde gehen. Würden wir alleine wohnen, hätte er nur mich. Und ich hätte jetzt keine Zeit zum Fußballspielen, weil ich Abendessen kochen muss. In einer WG zu leben heißt auch, von anderen die eigene Erziehung in Frage stellen zu lassen. Meine Mitbewohner sagen mir, wenn ich unfair bin oder etwas aus einer anderen Perspektive betrachten soll. Paul lernt, Rücksicht zu nehmen, Toleranz für die Eigenheiten anderer Menschen und dass jeder Mensch Sachen machen muss, die ihm keinen Spaß machen. Wohnung putzen ist unsere gemeinsame monatliche Hölle. Hausaufgaben sind Pauls Hölle, durch die wir ihm durchhelfen. Vor kurzem haben wir auf dem Grundstück vor den Mülltonnen eine Tischtennisplatte aufgebaut, zusammen mit der WG über uns. Dort leben fünf Leute, davon zwei Väter, die ihre Kinder in Teilzeit betreuen. Lesen Sie die komplette Geschichte unter: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 2/2015 1,4 Die Geburtenrate in Deutschland ist auf 1,4 Kinder pro Mutter gesunken. 12 Millionen Paare leben ohne Nachwuchs < 30 Frauen sind im Schnitt knapp unter 30, wenn sie ihr erstes Kind bekommen. Fast jeder fünfte Bundesbürger ist Single. > 60 40% der Deutschen werden 2050 über 60 Jahre alt sein Quelle: Statistisches Bundesamt 27 DAS + REGENBOGENFAMILIEN „Je mehr Offenheit, desto besser“ Erheblichen Nachholbedarf sieht die Sozialpädagogin auf der rechtlichen Ebene. Nach wie vor müsse der nichtleibliche Elternteil das sogenannte Stiefkind erst adoptieren, um erziehungsberechtigt zu sein – was sich bis zu zwei Jahre hinziehen kann. „Das ist manchmal wie ein Kampf um die Existenzberechtigung und führt zu erheblicher Unsicherheit“, so Stephanie Beispiel Elternabend: „Sich persönlich vorzustellen und auch zu sagen, dass wir eine sehr glückliche Familie sind: das ist wie ein Türöffner“, erzählt die Anzeige Familotel Borchard´s Rookhus – 100% Familienurlaub Im Müritz-Nationalpark, direkt am Großen Labussee, liegt das wunderschöne Familienhotel Borchard´s Rookhus. Hier finden Sie alles, was zu einem erholsamen Familienurlaub gehört. Ponys, Streichelzoo und Kutschfahrten, Sauna, Badehus mit Rutsche und den See hinter der Haustür, Ruderboote, Kajaks und einen richtigen Piratenkutter. Alles, damit Sie und Ihre Kinder Spaß haben und sich wohlfühlen. Außerdem Front Cooking in der Country Kitchen mit leckeren Buffets und All-inclusiveProgramm für volle Kostenkontrolle. Damit Sie auch ein paar Stunden zu zweit verbringen können, steht Ihnen unsere Kinder- und Babybetreuung an sechs Tagen pro Woche zur Verfügung. Hier können Ihre Kinder spielen, toben und ein wenig die Natur des Nationalparks kennenlernen, immer beaufsichtigt von ausgebildeten Kinderbetreuern. Natürlich hat das Rookhus auch spezielle Angebote für den Oma-Opa-Enkel-Urlaub und Dreigenerationenferien. Familie Borchard und das Rookhus-Team freuen sich auf Sie. & www.rookhus.de 28 Gerlach. „Ohne den amtlichen Stempel ist ein Teil der Familie rechtlich ausgeschlossen.“ Die Lösung? „Erst wenn die Ehe für alle geöffnet wird, können wir auch von einer echten rechtlichen Gleichstellung sprechen.“ Stephanie Gerlach arbeitet als Sozialpädagogin und hält bundesweit Vor träge zu gleich geschlechtlichen Lebensweisen. Sie hat im Querverlag unter anderem das Buch „Regenbogenfamilien – ein Handbuch“ veröffentlicht (ISBN-13: 978-3896561848, 19,90 Euro). Sie bloggt regelmäßig zu aktuellen Themen rund um Regenbogenfamilien: & www.rainbowfamilynews.de + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen 2 Übernachtungen für 2 Erw. + 2 Kinder im Familienzimmer, mit Vollverpflegung. Im Paket sind außerdem Ponyreiten für die Kinder, Kinderbetreuung, Nutzung des Schwimmbads mit Rutschbahn und Babyplanschbecken sowie der Blocküttensauna (nach Verfügbarkeit) enthalten. An- und Abreise auf eigene Kosten. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie mit dem Coupon auf Seite 29 oder unter: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 2/2015 Illustration: Uli Stein/Catprint Media Fotos: privat • Familotel Borchard´s Rookhus • Querverlag • DDRockstar@fotolia.com • AMIGO Spiel + Freizeit Zu den Fortschritten gehört für die Sozialpädagogin vor allem, dass viel Normalität im täglichen Leben Einzug gehalten hat. Vor allem, sobald andere Menschen mit einer Regenbogen familie persönlich in Kontakt kämen, sei der Umgang völlig entspannt, weiß Stephanie Gerlach. Münchnerin. „Das entwaffnet auch die Skeptiker meist sofort. Je mehr Offenheit, desto besser – für alle Seiten.“ Gesponsert von: Familotel Borchard´s Rookhus Regenbogenfamilien – da haben wir in den letzten 20 Jahren riesige Fortschritte in der Gesellschaft gemacht“, findet Stephanie Gerlach. Die 53-Jährige lebt in München zusammen mit ihrer Frau und ihrer zwölfjährigen Tochter. SPIEL & SPASS 2 4 3 1 5 5 KinderSudoku K(n)opf-Rechnen 8 5 8 6 6 4 3 5 2 2 1 3 8 4 Wir danken dem Online-Portal: & www.kidoku.de Die Lösung finden Sie unter: & www.kkh.de/aktivplus 7 Wir danken der Zeitschrift „Geistig fit“. & www.gfg-online.de Die Lösung finden Sie unter: & www.kkh.de/aktivplus 5 In jedem Drehknopf ist eine Rechen9. aufgabe im Uhrzeigersinn zu lösen. Die Rechenzeichen und Zahlen fehlen allerdings. Tragen Sie diese jeweils so in die weißen Felder ein, dass als Ergebnis die Zahl in der Mitte des Drehknopfes herauskommt. Beginnen Sie mit der Zahl im dunklen Feld. Jetzt wird es knifflig: Füllt die vier mit den weißen Linien abgegrenzten Bereiche mit den Zahlen von 1 bis 6. Achtung: Keine der Zahlen darf doppelt vorkommen – weder in den waagerechten Zeilen noch in den senkrechten Spalten noch in den vier einzelnen abgegrenzten Bereichen. Die blaue Fläche bleibt leer. Viel Erfolg! 4 Anzeige Gesponsert von: AMIGO Spiel + Freizeit Unser Baumhaus „Unser Baumhaus“ ist das sechste Spiel der Ö+Koo-Reihe (Ökologisch + kooperativ) von Amigo (ab 5 Jahren, ca. 18,99 Euro). Bei diesen Spielen wird stets gemeinsam gespielt und gewonnen – und auch die Natur gewinnt, denn die Spiele bestehen aus nachhaltigen Materialien. Es geht darum, im Garten ein Baumhaus zu errichten, Werkzeug, Nägel und Holzbretter sind im Schuppen vorhanden. Für jede Etage müssen drei Bauplättchen richtig miteinander kombiniert werden. Doch die Zeit drängt: Am Himmel machen sich dunkle Wolken breit. Das Spiel ist gewonnen, wenn vor Einsetzen des Sturms mindestens eine Etage vollständig gebaut werden konnte und das Baumhaus ein Dach besitzt. & www.amigo-spiele.de + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen das Spiel „Unser Baumhaus – Ein Bauspaß für kleine Handwerker“ von Amigo fünf Mal. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie mit dem Coupon auf dieser Seite oder unter: & www.kkh.de/aktivplus 1 GEWINNSPIELE: HIER KÖNNEN SIE TEILNEHMEN! So geht’s: Kreuzen Sie die Verlosung an, an der Sie teilnehmen möchten. Sie dürfen auch alle Gewinne ankreuzen! Dann den Coupon ausfüllen, ausschneiden und bis 15. Mai 2015 an die unten angegebene Adresse schicken. Viel Glück! (Die Teilnahmebedingungen finden Sie im Impressum auf Seite 4. An- und Abreise erfolgen auf eigene Kosten.) Biografie „Schönheit besiegt Angst“ S. 12 Familotel Borchard’s Rookhus S. 28 Name, Vorname Telefonnummer Versichertennummer Spiel „Unser Baumhaus“ Nordic-Walking-Stöcke von Leki Ja, S. 29 S. 31 ich willige ein, dass die KKH mich zukünftig auch über private Zusatzversicherungen ihres Kooperationspartners per E-Mail, Telefon, Fax oder SMS informiert und zu diesem Zweck auch die von mir angegebenen Daten speichert, verarbeitet und nutzt. Diese Einwilligung kann ich jederzeit durch formlose Erklärung an die KKH, z. B. per Telefon, E-Mail oder Brief, widerrufen. Wochenende Wildnisschule Messerset Tim Mälzer S. 36 S. 37 Ich bin damit einverstanden, dass die KKH meine oben angegebenen Daten für das Gewinnspiel und ggf. auf Wunsch zu Beratungs zwecken speichert und nutzt. Mir ist bekannt, dass ich diese Einwilligung jederzeit ganz oder teilweise widerrufen kann. Ein Beratungswunsch ist keine Teilnahmevoraussetzung für das Gewinnspiel. Unterschrift Senden Sie den Coupon in einem verschlossenen Umschlag an: KKH Hauptverwaltung, Stichwort „Gewinnspiele“, 30144 Hannover, oder machen Sie mit unter: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 2/2015 29 FIT SEIN NORDIC WALKING „Aufrecht durchs Leben“ Nordic Walking ist eine der populärsten Einsteigersportarten. Kein Wunder: Er gilt als besonders gesund. A Ursprünglich als Sommertraining für Skisportler entwickelt, hat sich das Gehen mit den Stöcken hierzulande längst zum Breitensport entwickelt. Der Vorteil: Man verbrennt nicht nur viele Kalorien dabei, sondern schont auch seine Gelenke. Die Stöcke entlasten den Bewegungsapparat, Verspannungen im Nacken und in den Schultern lösen sich. Silke Wilke in Schwerin hat vor knapp acht Jahren mit diesem Sport ange fangen: mit einem Kurs bei Jörg Schefe – heute einer der engagiertesten Trainer für Nordic Walking bundesweit (siehe 30 rechte Seite). „Mir ging damals beim Joggen immer schnell die Puste aus“, erinnert sie sich. Ihr neuer Trainer brachte ihr erst einmal die richtige Atmung bei – und die korrekte Technik. „Wer bei ihm lernt, betreibt Nordic Walking wirklich als Sport mit Tempo und nicht als besseren Spaziergang“, meint die Unternehmerin. KKH aktiv + 2/2015 Fotos: ClipDealer • www.jensschwarck.de • privat • www.leki.com ls Geschäftsführerin eines Autohauses in Schwerin steht Silke Wilke (Foto rechts) mitten im Leben. „Die Tage im Büro sind lang“, erzählt die 50-Jährige, „da brauche ich den Ausgleich.“ Gefunden hat sie diesen Ausgleich beim Nordic Walking. Aus den ersten Schnupperstunden wurde recht bald Leidenschaft. Was sie besonders schätzt: „Man braucht wenig Material und kann die Ausrüsrung immer ohne großen Aufwand mitnehmen – auch auf Reisen.“ Freilich: Disziplin ist notwendig, um dranzubleiben. Einen Vormittag in der Woche zum Beispiel hat Silke Wilke als „Termin mit mir selbst“ fest bei sich eingetragen. Bis heute geht die Schwerinerin nach Möglichkeit sogar zwei Mal in der Woche mit ihren Stöcken raus an die frische Luft. „Schwerin ist die Stadt der Seen und der Wälder“, schwärmt sie. „Wenn ich laufe, kann ich in herr licher Natur abschalten und tue gleichzeitig etwas für meinen Körper.“ Und nicht nur für den Körper, wie sie ergänzt. Denn: Das aufrechte Gehen, das sie durch das Nordic Walking gelernt habe, wirke sich auch positiv auf ihre gesamte Lebenseinstellung aus. „Ich gehe wirklich buchstäblich aufrecht durchs Leben.“ Anzeige Gesponsert von: www.leki.com Ideal für Einsteiger „VI EL POSITIVES BEWI RKEN“ Jörg Schefe, 51, ist mehrfach zertifizierter Trainer für Nordic Walking und engagiert sich bundesweit für diesen Sport. Er gibt Präventionskurse und betreut auch die Nordic-Walking-Teilnehmer beim jährlichen KKH-Lauf in zwölf Städten Deutschlands. Herr Schefe, für wen empfiehlt sich Nordic Walking? Prinzipiell für jedes Alter. Unter mangelnder Bewegung leiden ja schon Kinder und Jugendliche. Zum Glück verliert der Sport allmählich sein Image als „SeniorinnenHobby“. Immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitern zum Beispiel Kurse an. Was ist das Besondere an diesem Sport? Der Sport ist perfekt für Koordination und Konzentration. Wer es richtig macht, kann damit 90 Prozent seiner Muskeln und die natürlichen Bewegungsabläufe des Menschen, den Diagonalschritt, mit Armen und Beinen bewusst trainieren. Wie profitiere ich im Alltag von Nordic Walking? Nordic Walking ist gegen Beschwerden wie Verspannungen, Bluthochdruck oder auch Übergewicht effizient und prima geeignet. Ideal ist diese Sportart, weil man in der freien Natur, an der frischen Luft und ohne großen Aufwand viel Positives bewirken kann. Lesen Sie das komplette Interview und Jörg Schefes Tipps für Nordic Walker unter: & www.kkh.de/aktivplus + AKTIV I N FO Perfekt geeignet als hochwertiges Einstiegsmodell für Nordic Walking ist der Supreme Shark aus dem Hause Leki. Er überzeugt durch das innovative Trigger-SharkSystem für einfaches Ein- und Ausklicken, Rohre aus hochfestem Aluminium und das bewährte Super-Lock-Verstellsystem mit maximaler Haltekraft zur einfachen Längenanpassung. KKH-Lauf 2015 & www.leki.com/de Er ist eine der größten Straßenlauf-Veranstaltungen Deutschlands: 2015 feiert der HannoverMarathon sein 25-jähriges Bestehen. Teil des Programms ist das KKH Walking und KKH Nordic Walking. Tipp: Der NDR überträgt den Marathon am 19. April ab 8.50 Uhr live im Fernsehen. + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen 2 Paar zu je 79,95 Euro. In der Gruppe macht‘s am meisten Spaß. Nordic Walking steht auch beim diesjährigen KKH-Lauf in bundesweit zwölf Städten wieder mit auf dem Programm. Los geht es am 25. April in Chemnitz. Jetzt anmelden! Alle Termine sowie weitere Infos und Trainingstipps finden Sie unter: & www.kkh.de/lauf HAJ Hannover Marathon 2015 & www.haj-marathon.de Gesundheitskurse Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie mit dem Coupon auf Seite 29 oder unter: Halten Sie sich mit Nordic Walking fit und machen Sie mit bei einem der von uns bezuschussten Gesundheitskurse. Weitere Infos sowie den passenden Anbieter in Ihrer Nähe finden Sie unter: & www.kkh.de/aktivplus & www.kkh.de/gesundheitskurse KKH aktiv + 2/2015 31 Anzeige Das Beste für Fitness, Wellness und Gesundheit! Rollliege Mit extra großen Rollen für einen leichten Transport! Rückenlehne 5-fach verstellbar UN N K DE N Armlehnen aus echtem Eukalyptusholz Flexibles Fahrradfahren das ganze Jahr! Dieses sehr moderne und attraktive Faltrad hat unschlagbare Vorteile – hier die wichtigsten: Ein sehr sauberer, wartungsfreier Kardanantrieb statt öliger Kette. 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Ein herrlich »schwebendes« Schlafgefühl! Richtig: Natürliche, körperangepasste Schlafposition 3 = Kein gefährlicher Hohlraum im Nacken und an der Taille 4 = Wirbelsäule in anatomisch 3 4 3 guter Lage Unser Kissen- und Matratzensystem gegen Rückenbeschwerden und für einen erholsamen Schlaf. Im Schulter- und Hüftbereich gut nachgebend! Muskeln, Haut und Nerven werden so am geringsten belastet. Sie schlafen »wie auf Wolken«. Wenn Sie Fragen zur Auflage haben oder aus unserem großen Sortiment eine Matratze ab 199 † testen möchten, rufen Sie jetzt kostenfrei unsere Bettenberatung an: 0800 - 436 00 05 Sie sparen bis zu † 118,- In einem weiteren Test wurde ein verbesserter Schlaf nachgewiesen3), wodurch sogar die Einnahme von Schlafmitteln reduziert werden konnte. 1) Clinical Study Lillhagen Hospital in Gothenburg, Sweden Oct. 1994 2) Gemessen mit X-Sensor, Dipl. Ing. D. Mlocek, Juni 2014 3) Institut für Pflegemittelforschung, Prof. Dr. Klaus Neander, Okt. 2002 UVP † 198,nur bei uns ab Test-No SHHO 060330 TESTEX Zurich Anzeige † 79, 95 »Meine Rücken- und Kopfschmerzen sind weg. Endlich schlafe ich wieder durch!« Roger F. 03.10.2014 »Sehr gute Qualität, optimales Liegegefühl.« Mathias W. 22.10.2014 »Ich schlafe tiefer, mehr Stunden und ohne Schulterund Nackenschmerzen...« Petra F. 05.11.2014 Gratis* für Sie! Das Best-Schlaf-Kissen* Premium im Wert von † 49,95 erhalten Sie als Geschenk, wenn Sie mindestens eine Matratzenauflage aus dieser Anzeige bestellen. Unser beliebtestes Kissen! Geschenk • Mit Sommer- & Winterseite im Wert von • Anatomisch geformt für einen himmlischen Schlaf und weniger 95 † Knitterfalten • Passt sich viskoelastisch, wohlig weich an • Mit waschbarem Aloe-Vera Bezug 49, Ideal für Rücken und Bandscheiben – besser schlafen, weniger Beschwerden Durch herausnehmbare Mittelschicht exakt auf Ihre Nacken- und Schultergröße einstellbar. 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Was viele nicht wissen: Zwischen Flensburg und Garmisch gibt es jede Menge richtig wilder Natur. „Die Wölfe kehren zurück“, „Wieder Geier gesichtet“, „Elche in Brandenburg“ – Schlagzeilen wie diese waren in den letzten Jahren immer häufiger in den Medien zu lesen. In der Tat: Tierarten, die hierzulande als ausge rottet galten, fassen plötzlich wieder – 34 wenn auch noch zaghaft – Fuß. So heulen in deutschen Wäldern schon mehr als 100 Wölfe, die meisten von ihnen in der sächsischen Lausitz. Auch der „König der Lüfte“ wird wieder öfter gesichtet – Naturschützer zählen bei Stein- und Seeadler zusammen derzeit rund 500 Brutpaare. (siehe Seite 36) bieten ihnen genügend Raum, um ungestört zu leben. Luchs, Wildkatze, Wildpferde, Feldhamster oder Steinbock – sie alle profitieren von den Fortschritten im Umwelt- und Artenschutz der letzten 20 Jahre. Immer mehr Naturgebiete wie die mittlerweile 15 Nationalparks Die Döberitzer Heide: In der von der Heinz-Sielmann-Stiftung betreuten Naturlandschaft bei Berlin leben auf fast 2.000 Hektar mächtige Wisente ebenso wie wilde Przewalski-Pferde. Pflanzenfreunde finden so bedrohte Freilich: Urwälder gibt es in Deutschland nicht mehr. Aber die Zahl der Flächen, die wieder weitestgehend sich selbst überlassen werden, wächst kontinuierlich. Beispiele: KKH aktiv + 2/2015 Fotos: Andyworks@istockphoto.com • j flocu@fotolia.com • jarrycz@fotolia.com • MEGiordano_Photography@istockphoto.com • Andrea Izzotti@fotolia.com • wildlifephoto-demmel@fotolia.com • XK@fotolia.com • riccardo117@fotolia.com REISEN Die Alpen – wilde Natur pur (hier: Blick von der Zugspitze). hland Sorten wie das Sumpfknabenkraut oder die Lederblättrige Rose. Rings um die sogenannte Wildniskernzone erhalten Wanderer auf ausgewiesenen Wegen einen faszinierenden Einblick in das Areal, ohne Flora und Fauna zu stören. Der Hainich: Wo 1993 noch die Bundeswehr übte, ist heute in Thüringen das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Auf einem Baumwipfelpfad in 25 Metern Höhe können Besucher des UnescoWelterbes einen Waldspaziergang der anderen Art genießen. Der Bodden: Der Küstenstreifen in Vorpommern, seit 1990 Nationalpark, gehört zu Deutschlands größten KKH aktiv + 2/2015 Schutzgebieten – und zu einem der artenreichsten. Zweimal im Jahr bietet sich Spaziergängern ein einzigartiges Spektakel: Bis zu 60.000 Kraniche rasten dann in der Region. Luchs: Der scheue Einzelgänger mit den Pinselohren ist seit vielen Jahren wieder in Gebieten wie dem Bayerischen Wald oder dem Harz zu Hause. Sehnsucht nach der Natur: 43 Prozent der Deutschen wünschen sich laut dem Bundesamt für Naturschutz mehr unberührte Wildnis. In einer Zeit, wo immer mehr Menschen unter Stress oder Burnout leiden, stehen Wälder, Berge und Meer mehr denn je für Freiheit, Harmonie, Frieden und echtes Lebensgefühl. Elch: Die Riesen mit einer Schulterhöhe von über zwei Metern wandern vereinzelt über die Grenze aus Polen und Tschechien nach Deutschland. Einer, der diesen Zusammenhang an sich selbst erfahren hat, ist Heiko Gärtner. Wie kaum ein Zweiter hierzulande kennt der Wildnispädagoge das „wilde“ Deutschland. Schlagzeilen machte er beispielsweise, als er mit Muli-Dame Emma 100 Tage quer durch die Republik zog, immer abseits der Zivilisation, zu Fuß, und nur von dem lebte, was die Natur ihm bot – „praktisch wie ein Steinzeitmensch“. Auch bei dem heute 35-Jährigen aus Neumarkt bei Nürnberg gab es eine Phase, wo die körperlichen Beschwerden nicht mehr abreißen wollten – eine Hirnhautentzündung, mehrere Hör stürze. Irgendwann war dem damaligen Leiter einer Versicherungsagentur klar: „In meinem Leben passt etwas nicht. Ich war dabei auszubrennen.“ Wisent: Hierzulande waren sie praktisch ausgerottet – jetzt kehren sie zurück. Im Rothaargebirge lebt eine Herde wieder in freier Wildbahn. Seeadler: Mit zweieinhalb Metern Flügelspannweite ist er der größte einheimische Greifvogel. Es soll fast 500 Brutpaare in der Bundesrepublik geben. Wildkatze: Bis zu 7.000 Tiere soll es bei uns inzwischen geben – vor allem von der Eifel über den Hunsrück bis zum Taunus. Geier: Der Aasfresser wird in den letzten Jahren immer häufiger über Deutschland gesichtet – allein 2013 wurden 50 bis 60 Tiere beobachtet. 35 GENIESSEN Gärtner hörte auf seine innere Stimme. Er schmiss den Job hin und fing mit einer Ausbildung zum Wildnispäda gogen an. Wenn er heute durch tiefe Wälder oder durchs Gebirge wandert und dort übernachtet, oft tage- oder wochenlang, dann passiert das bei ihm, was er „in Kontakt mit mir selbst kommen“ nennt. In seinen Kursen zeigt er den Menschen, „welchen großen Reichtum wir draußen im Wald finden – auch in Deutschland.“ Wenn er über die Teilnehmer erzählt, leuchten seine Augen. Zum Beispiel von Stadt menschen, die erstmals bei Minus Anzeige Im Zelt schlafen, im Wald nach Kräutern suchen, Spurenlesen – ein Erlebnis für die ganze Familie. Heiko Gärtners Wildnisschule macht Menschen von Jung bis Alt mit dem Wissen und den Fertigkeiten unserer Vorfahren vertraut. „Kein Überlebenstraining mit zusammengebissenen Zähnen, sondern Freundschaft mit unserer Mutter Erde und uns selbst“, beschreibt es der Leiter der Wildnisschule Johann Mühlbauer. Gesponsert von: www.wildnisschule.net & www.wildnisschule.net + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen ein Wochenendseminar für bis zu 4 Personen im Wert von 600 Euro. Es wird im Zelt übernachtet. An- und Abreise auf eigene Kosten. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie mit dem Coupon auf S. 29 oder unter: & www.kkh.de/aktivplus 36 graden im Laub schlafen – „und denen wohlig warm dabei ist“. Oder die lernen, Feuer zu machen: „Die fühlen plötzlich eine unglaubliche Kraft und Freiheit.“ Für den Wildnis-Experten sind solche Momente Zeichen dafür, wie sehr sich der Mensch von seiner eigenen Natur bereits entfernt hat – und damit auch von einem gesunden Leben. „Viele Krankheiten ließen sich vermeiden, wenn wir wieder mehr mit der Natur in Berührung kämen.“ Er selbst, sagt er, werde seit seiner Lebensumstellung so gut wie nie mehr krank. SE R TI P UN P ! SchlewigHolstein ww w.facebook.de / KaufmaennischeKr ankenkasse Doch auch für die seelischen Bedürf nisse könne der Mensch viel Wertvolles aus der Natur schöpfen, ergänzt der Wildnislehrer: „Die Natur gibt alles, was sie hat, ohne Bedingung und ohne zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.“ Wenn die Menschen sich dieses Merkmal stärker zu Eigen machten, ist er überzeugt, „hätten Kriege, Hunger und Leid auf dieser Welt weniger Chancen“. Lesen Sie den kompletten Bericht über Heiko Gärtner unter & www.kkh.de/aktivplus Jasmund Der Bodden MecklenburgMüritz Vorpommern REISEZIEL NATIONALPARK Mit wilder Natur auf Tuchfühlung: Die 15 NationalNiedersachsen parks in Deutschland sind Brandenburg zugleich wunderschöne SachsenHarz Urlaubsgegenden. Leider Anhalt NordrheinWestfalen Sächsische gibt es keine zentrale Hainich Schweiz Sachsen Website für alle NationalKellerwaldThüringen Edersee Eifel parks. Unsere Karte zeigt Hessen ihre Namen, unter denen man RheinlandPfalz im Internet die einzelnen Standorte suchen kann. Die Nationalparks Saarland Bayern haben zahlreiche interessante SchwarzBayerischer Angebote und Veranstaltunwald Wald Badengen für ihre Besucher, oft auch Württemberg Berchtesspeziell auf Familien oder gaden Schulklassen zugeschnitten. Wattenmeer (3x) Unteres Odertal KKH aktiv + 2/2015 Fotos: betaplusz@fotolia.com •privat • Verlagsgruppe Randomhouse • Ali Salehi Tibool • Matthias Haupt • Kai Europe Heiko Gärtner: Die Natur ist sein „Zuhause“. W ildnis in Deut schl an d – Ge heim tip ps ge su ch t! Ve rra te n Sie uns au f Facebo ok Ihre Lieblingszie le in wild er Na tur: GENIESSEN KOCHEN MIT … Tim Mälzer Zutaten (f ür 2–4 Personen – 6 Eier (G ): ewichtskl asse L) – Salz – 50 g May onnaise – 100 g Jo ghurt – 1–2 Spri tzer Weiß weinessig weise Ap (wahlfel- oder K räuteress – Zucker ig) – 1 Stange Staudense llerie mit – 4 Cornic Grün hons (Gew ürz-/ Essiggurk en) – 1 EL Corn ichon-Flü ssigkeit (a dem Glas) us – 1/2 Apfe l Zubereitung: – 1 EL Zitro nensaft – 1/2 rote 1. Eier anpieksen und Zwiebel – 4 Radiesc hen 10 Minuten garen. – 1 Beet K resse Für sein Kochbuch „Heimat“ (Mosaik Verlag 2014, ISBN-13: 978-3442392742, 19,99 Euro) machte sich TV-Koch Tim Mälzer auf zu einer kulinarischen Reise quer durch Deutschland. Sein Motto: „Unsere Heimat ist ein Schlaraffenland und muss sich nicht hinter italienischer Vielfalt oder französischer Kochkunst verstecken.“ Sein Rezeptvorschlag diesmal: ein frühlingshafter Eiersalat. Anzeige Messerscharfes Kocherlebnis Damastmesser der „Kai Shun Premier Tim Mälzer Kochmesserserie“: Die Klingen bestehen aus 32 Lagen korrosionsbeständigem Damaszenerstahl und sind mit einer handbearbeiteten Hammerschlagoberfläche verfeinert, die in Japan als Tsuchime bekannt ist. Die Messer vereinen somit zeitlose Ästhetik und ultimative Schärfe. Aufgrund der symmetrischen Form ihres WalnussGriffes ermöglichen sie sowohl Rechts- als auch Linkshändern präzise Schnittleistungen. + Gesponsert von: Kai Europe AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen zwei Kai Shun Premier Tim Mälzer Messerset TDMS-220, bestehend aus einem Koch- und einem Allzweckmesser im Wert von ca. 340 Euro sowie ein limitiertes Kai Shun Premier Tim Mälzer Messerset TDMSTH-W14, bestehend aus einem TDM-1702 Premier Santokumesser (Testsieger bei Stiftung Warentest 12/2014) und einem STH-3.1 magnetischen Messerblock für vier Messer – der Sockel mit gelaserter Unterschrift von Tim Mälzer – im Wert von ca. 300 Euro. & www.kai-europe.com Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie mit dem Coupon auf Seite 29 oder unter: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 2/2015 Eiersalat in kochendem Salzwasser 2. Für das Salatdressing Mayonnaise mit Joghurt und Cornichon-Flüssigkeit verrühren, mit Salz, Essig und einer Prise Zucker würzen. 3. Den Staudensellerie putzen, fein würfeln und das Grün klein zupfen. Cornichons in dünne Scheiben schneiden. Die Eier abgießen und in kaltes Wasser legen. 4. Apfel entkernen, fein würfeln und mit Zitronensaft mischen. Zwiebel pellen und fein würfeln. Radieschen waschen und putzen, Eier pellen und in Scheiben schneiden. 5. Eine Servierplatte mit etwas Dressing bestreichen und mit den Eischeiben auslegen. Dressing darüber träufeln. Sellerie würfel darauf verteilen, dann die Apfel- und Zwiebelwürfel. Mit Dressing beträufeln. Radieschen fein hobeln und mit CornichonScheiben und Selleriegrün über den Salat geben. Mit Kresse bestreuen und servieren. Dazu passen Toastbrot oder Pellkartoffeln. Laden Sie die Einkaufsliste mithilfe des QR-Codes auf Ihr Handy. 37 NEWS VORSTANDSVERGÜTUNG Aktuelle Übersicht Öffentliche Bekanntmachung Veröffentlichung der Höhe der Vorstandsvergütung einschließlich Nebenleistungen (Jahresbeträge) und der wesentlichen Versorgungsregelungen der einzelnen Vorstands mitglieder gemäß § 35a Abs. 6 SGB IV Kaufmännische Krankenkasse – KKH, Hauptverwaltung, 30144 Hannover Funktion Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied Im Vorjahr gezahlte Vergütungen Wesentliche Versorgungsregelungen Vorzeitige Beendigung Grund vergütung Variable Bestandteile Dienstwagen auch zur privaten Nutzung Übergangsregelung nach Ablauf der Amtszeit In der gesetzlichen Rentenver sicherung versichert Vergleichbar mit beamtenrechtlichen Regelungen Zusatz Zuschuss zur versorgung/ privaten Betriebsrente Versorgung Vertragliche Sonder regelungen der Versorgung Regelungen für den Fall der Amtsenthebung/-ent bindung bzw. bei Fusionen Gezahlter Betrag Gezahlter Betrag Ja/Nein Höhe/ Laufzeit Jährlich aufzuwendender Betrag Vergleichbare Besoldungsgruppe und jährlich aufzu wendender Betrag Jährlich aufzuwen dender Betrag Inhalt der Regelung und jährlich aufzuwendender Betrag Höhe/Laufzeit einer Abfindung/eines Übergangs- geldes bzw. Weiterzahlung der Vergütung/ Weiterbe schäftigung 208.475,00 € Abhängig von Ziel erreichung bis 13,6 % der Grund 202.475,00 € vergütung Ja Nein 6.747,30 € Mit beamtenrechtlichen Regelungen vergleichbare betriebliche Zusage einer Gesamtversorgung ent sprechend dem ruhegeldfähigen Gehalt unter Anrechnung u. a. der gesetzlichen Rente und der Leistungen eines Versorgungswerkes Jährlich aufzuwen dender Betrag Nein Nein Nein Nein Im Falle der Amtsentbindung Vergütungsfortzahlung für die laufende Amtsperiode; bei Amtsent hebung keine Leistungen Zum Vergleich: Vorstandsbezüge beim Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) Vorstandsvorsitzende 189.000,00 € Nein Ja Nein Ja, pflichtver Nein sichert. Gesetzl. AG-Anteil in Höhe von 6.747,36 € gem. § 168 SGB VI Betriebliche Versorgungs zusage 75 % bis Ablauf der Amtsperiode Zum Vergleich: Vorstandsbezüge GKV-Spitzenverband Vorstandsvorsitzende 240.000,00 € Stellv. Vorstandsvorsitzender 235.000,00 € Vorstandsmitglied 225.000,00 € 38 – Nein 40 %/1. Jahr 32,5 %/2. Jahr 25 %/3. Jahr – B8 – – – Regelungen werden im Einzelfall getroffen KKH aktiv + 2/2015 FÜR FÜRSIE SIEALS ALSLESER: LESER: 10" Tablet-PC GRATIS ! * % AKTION % NOKIA LUMIA 530 im Wert von 99, 99,– € * für nur einmalig 1,– € ALL-NET-FLAT FLAT: FESTNETZ FLAT: INTERNET FLAT: ALLE HANDY-NETZE 530 STUNDEN STAND-BY p To D 4" 5 MP Kostenlos ins deutsche Festnetz telefonieren! is s rfe ha sc KAMERA MIT AUTOFOKUS pl GRATIS Kostenlos im Internet surfen! ay NAVI ONBOARD INKLUSIVE: GRATIS Kostenlos in alle Handy-Netze telefonieren! COVER IN SCHWARZ FREIE NETZWAHL Unsere –< Empfehlung! WINDOWS 8.1 17 nur Lumia 530 GRATIS 25,7cm (10,1 ZOLL) DISPLAY WLAN 8 GB INTERNER SPEICHER Anzeige ANDROID 4.4 HOCHWERTIGE VERARBEITUNG IN EDLER LEDER-OPTIK ! * 90 , 40% TARIF - € / Monat * 10 " statt regulär 29,90 € Ri (25 Di ,7 R A BA TT es ig s es cm pla ) y 10,1" Google Android Tablet-PC Smartbook S10 im Wert von 199,– € 1) Über 1 Mio. Apps auf Google Play™, viele davon gratis! 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